Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
1777. Jahrgang
Ausg. A (mit Ill. Unterhaltungsbl.) monatl. 60 Pfg.,
vierteljährl. Mk. 1.30. Ausgabe B (mit Il. Unter=
Die 49mm breite Petitzeile oder deren Raumz
im Kreiſe Darmſtadt 10 Pfg. auswärts 20 Pfg.;
haltungsblatt u. Ill. Wochen=Chronik) monatl. verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Raum
50 Pfg. viertelfährl. Mf. 2 40. Beſtellungen nehmen
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pf.
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
Rabatt nach Tariſ. Anzeigen nehmen entgegen: dis
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnabme von
turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Wei
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Der Staatsminiſter von Richter von
Sach=
ſen=Koburg=Gorha hat ſein
Entlaſſungs=
geſuch eingereicht.
Das Repräſentantenhaus der Vereinigten
Staaten bewilligte 500 000 Dollar für die
Heim=
ſchaffung der in Merikolebenden
Ameri=
kaner.
Der mexikaniſche Rebellengeneral Carranza richtete
an Wilſon eine Erklärung, in der er die
Einſtellung der Feindſeligkeiten
for=
derte.
Dem amerikaniſchen Geſchäftsträger in Mexiko,
OShanghneſſy, ſind die Päſſe zugettellt
worden. Der mexikaniſche Geſchäftsträger in
Waſhington hat ſeine Päſſe gefordert.
Siehe auch Letzte Nachrichten.
Der kriegeriſche Auftakt
in Mexiko.
C Die Amerikaner haben, noch ehe ſie eine
Blockade erklärten, Veracruz, den Haupthafen Mexikos,
der mit einem Aufwand von 40 Millionen Peſos modern
ausgebaut iſt und einen Schiffsverkehr von jährlich tauſend
Fahrzeugen hat, nach erfolgreicher Zurückweiſung des
mexikaniſchen Widerſtandes in Beſitz genommen.
Mexi=
kos Ohnmacht zur See kam den Amerikanern bei
dieſem Vorgehen beſtens zu ſtatten. Beſteht doch die
mexi=
kaniſche Marine, wie Dr. Emil Böſe, Departementschef
im Inſtituto Geologico de Mexiko in einer Abhandlung
über die wirtſchaftlichen und ſtaatlichen Verhältniſſe
Mexikos, die die Marine=Rundſchau vom Februar und
März d. J. veröffentlichte, mitgeteilt hat, eigentlich nur
aus ſechs Kanonenbooten. Davon haben „Tampico” und
„Veracruz” vier 10=Zentimeter=Geſchütze und ſechs 5,7=
Zentimeter=Geſchütze ſowie ein Torpedorohr, „Bravo” und
„Morelos” zwei 10=Zentimeter=Geſchütze und ſechs 5,7=
Zentimeter=Geſchütze, „General Guerrero” und „Progreſo”
ſechs 10=Zentimeter=Geſchütze und zwei 5,7=Zentimeter=
Ge=
ſchütze. Daß mit dieſen Streitkräften, zu denen noch ein
kleines Schulſchiff vom Jahre 1892 hinzutritt, gegenüber
der gewaltigen amerikaniſchen Flotte gar kein Verſuch
eines Widerſtandes zur See gemacht werden kann, leuchtet
ohne weiteres ein. Anſcheinend ſoll der Beſetzung von
Veracruz diejenige Tampicos folgen, das als Mexikos
zweiter Hafen anzuſehen iſt und jährlich einen Verkehr
von über 500 Schiffen aufweiſt. So wenig
Schwierig=
keiten dieſe militäriſchen Maßnahmen den Vereinigten
Staaten bereiten, ſo wenig iſt zu verkennen, daß die damit
verbundene Störung des Handelsverkehrs in
erſter Linie die Vereinigten Staaten ſchädigt. Denn im
Jahre 1910/11 betrug die mexikaniſche Einfuhr aus der
Union rund 113 Millionen Peſos — 55 Prozent der
Ge=
ſſamteinfuhr, während von der mexikaniſchen Ausfuhr
Waren im Werte von rund 224 Millionen Peſos — 76
Prozent der Geſamtausfuhr nach den Vereinigten Staaten
gingen. Letztere ſind ferner an dem Schiffsverkehr mit
Mexiko im größten Umfange beteiligt. 454 amerikaniſche
Schiffe von rund 703000 Brutto=Regiſtertonnen
vermit=
teln den direkten Verkehr zwiſchen der Union und Mexiko,
362 amerikaniſche Schiffe von 1,04 Millionen Brutto=
Re=
giſtertonnen berühren auf der Fahrt nach anderen Ländern
mexikaniſche Häfen, und am mexikaniſchen Küſtenverkehr
End 823 amerilaniſche Schiffe von rund 747000 Brutto=
Regiſtertonnen beteiligt. Die Störung des Handels, die
die Beſetzung mexikaniſcher Häfen teils unmittelbar, teils
mittelbar zur Folge haben muß, wird alſo hauptſächlich
dem amerikaniſchen Handel fühlbar.
Die Aufreißung des Schienenweges zwiſchen
Vera=
cruz und Mexiko, die Huerta ſchon am 21. d. M. anordnete,
läßt erkennen, daß der Präſident mit dem ſofortigen
An=
marſch der Amerikaner auf ſeine Hauptſtadt rechnet.
Er=
folgt dieſer, dann beginnt die Union damit einen
Land=
krieg, deſſen Verlauf trotz der reichen amerlkaniſchen
Hilfsquellen unſicher genug erſcheint; denn die Größe der
Republik Mexiko, die ſchlechte Beſchaffenheit der in ihr
vorhandenen Fahrwege, der Gebirgscharakter des Landes
und die Häufigkeit des Waſſermangels ſtellen eine
In=
vaſionsarmee vor überaus ſchwierige
Auf=
gaben. Hierzu kommt die militäriſche Schwäche des
Landheeres der Vereinigten Staaten, demgegenüber die
mexikaniſchen Streitkräfte nicht wenig bedeuten.
Nach der Botſchaft, die Huerta am 15. September 1913
an den Kongreß richtete, beſtand das mexikaniſche
Landheer aus 182 Generalen, 1801 Chefs der
Irregu=
lären, 5537 Offizieren und 84985 Mannſchaften; es hatte
23071 Pferde und 10 409 Maultiere. Heute ſoll an
Unter=
offizieren und Mannſchaften ſchon ein Beſtand von 100000
Mann vorhanden ſein, der bis auf 150000 Mann
ver=
mehrt werden ſoll. Ueber die genaue Zahl der
Staats=
truppen iſt keine beſtimmte Angabe zu erlangen, doch
ſollen etwa 12000 Mann Rurales (berittene Landpolizei)
vorhanden ſein. Die Infanterie iſt mit dem 7=Millimeter=
Mauſergewehr bewaffnet, die Kavallerie mit Säbel und
Karabiner (Mauſerſyſtem, 7 Millimeter); bei der
Ar=
tillerie gibt es die verſchiedenartigſten Syſteme, doch ſind
faſt alle moderne Schnellfeuergeſchütze mit Rohrrücklauf von
Kaliber 75 Millimeter bis 80 Millimeter, daneben eine
Anzahl Gebirgsgeſchütze und zahlreiche Maſchinengewehre.
Eine ſtaatliche Patronenfabrik kann täglich etwa 25000
Patronen anfertigen; neuerdings ſtellt man auch Granaten
her. Das Heer wird in 6 Armeekorps zu je 3 Diviſionen
eingeteilt (ſobald die Zahl von 150000 Mann erreicht iſt),
dazu kommen noch eine weitere Diviſion und mehrere
Korps von Aufklärern. Die Diviſionen ſind 10000
Mann ſtark.
Natürlich erleidet dieſe Streitmacht durch den
mexi=
kaniſchen Bürgerkrieg eine ſtarke Einbuße. Es bleibt jedoch
abzuwarten, ob das Erſcheinen amerikaniſcher Truppen
auf dem Boden Mexikos nicht zur Einigung Huertas mit
den Rebellen=Generalen führt.
Was die deutſchen Intereſſen in Mexiko
betrifft, ſo betrug im Jahre 1910/11 die deutſche Ausfuhr
nach Mexiko 25,5 Millionen Peſos — 12,4 Prozent der
mexikaniſchen Geſamteinfuhr. Im gleichen Jahre führte
Deutſchland Waren im Werte von 8,7 Millionen Peſos —
2,97 Prozent der mexikaniſchen Geſamtausfuhr aus Mexiko
ein. Unſere beſtentwickelten Induſtrien (Metall=, Textil=,
chemiſche Induſtrie uſw.) ſind an der Ausfuhr nach Mexiko
beteiligt. Als Abnehmer Mexikos kommt Deutſchland jetzt
weit weniger als in vergangenen Jahren in Frage. Den
Schiffsdienſt zwiſchen Mexiko und
Deutſch=
land verſieht auf der Golfſeite die Hamburg=Amerika=
Linie, die durchſchnittlich im Monat drei
Paſſagier=
dampfer und eine größere Anzahl Frachtdampfer laufen
läßt. Auf der pazifiſchen Seite verkehrt die Deutſche
Kos=
mos=Geſellſchaft, deren Dampfer auf der Fahrt von
Ham=
burg nach Vancouver die mexikaniſchen Häfen mehr oder
weniger regelmäßig anlaufen. Am mexikaniſchen
Küſten=
verkehr ſſind 69 deutſche Schiffe von rund 323000 Brutto=
Regiſtertonnen beteiligt.
Das Deutſchtum in der Republik Mexiko
ſelbſt iſt 1912 vom Generalkonſulat ſtatiſtiſch
aufgenom=
men worden. Es wurden damals 1555 Männer, 663
Frauen und 1392 Kinder gezählt. Da aber ein Teil der
Deutſchen Mexikos, die auch in ganz abgelegenen Orten
wohnen, von der Statiſtik des Generalkonſulats nichts
ge=
wußt haben dürfte, iſt anzunehmen, daß in Mexiko im
ganzen etwa 4500 Deutſche leben. Davon entfallen 939
auf den Handel, 194 auf die Maſchineninduſtrie, 92 auf
Landwirtſchaft und Gärtnerei, 50 auf die freien Berufe,
42 auf die Induſtrie der Steine und Erden, 30 auf die
chemiſche Induſtrie, 20 auf die Nahrungs= und
Genuß=
mittelinduſtrie uſw. Daß eine Anzahl großer induſtrieller
Unternehmungen Deutſchlands in Mexiko eigene
Agen=
turen unterhält, bedarf kaum beſonderer Erwähnung.
Deutſche Schulen, die vor dem Bürgerkriege in Mexiko=
Stadt, in Chihuahua, Torreon und Toluca beſtanden,
wurden vom Reiche teilweiſe unterſtützt; die Realſchule
in Mexiko=Stadt z. B. erhält durchſchnittlich 16000 Mark
im Jahre. An deutſchen Vereinen fehlt es beſonders
in der Landeshauptſtadt nicht.
Die Pariſer Unterredungen.
* Eine halbamtliche Note teilt mit, daß am Mittwoch
zwiſchen Sir Edward Grey und dem
Miniſterpräſiden=
ten Doumergue die diplomatiſchen
Unter=
redungen begonnen haben, an denen der Direktor der
politiſchen Angelegenheiten im Miniſterium des Aeußern
Margerie teilgenommen hat. Die beiden Miniſter werden
weitere Beſprechungen miteinander haben. Der offiziöſe
Petit Pariſien glaubt, daß Grey und Doumerque vor
al=
lem daran denken, entſprechend der vor zwei Monaten
vom Londoner Kabinett gegebenen Anregung, die Aktion
der Tripel=Entente durch die Vereinfachung des Verkehrs
zwiſchen den drei Regierungen zu verſtärken. Die über=
mäßige Langſamkeit dieſes Verkehrs ſei während der
Balkankriege zutage getreten. Es handle ſich darum, ein
bereits beſtehendes Inſtrument feſter und geſchmeidiger zu
geſtalten. Der in Paris weilende franzöſiſche Botſchafter
in London, Paul Cambon, habe in dieſer Hinſicht nützliche
Vorſchläge gemacht. Auch die albaniſche Angelegenheit,
von deren Regelung man noch recht entfernt ſei, habe einen
Gegenſtand der Unterredung gebildet. Die Orientfrage
werde übrigens im Verlaufe der weiteren Unterredungen
in ihrer Geſamtheit ins Auge gefaßt werden.
Deutſches Reich.
Die Erneuerung des deutſch=
türkt=
ſchen Handelsvertrages. Bereits in zwei
Mo=
naten, am 25. Juni ds. Js., läuft der deutſch=türkiſche
Han=
delsvertrag vom 26. Auguſt 1890 ab. Er trat am 1. März
1891 in Kraft und erreichte am 28. Februar 1912, alſo nach
21 Jahren, ohne vorgängige Kündigung, ſſein Ende. Durch
einen Notenwechſel vom 15. November 1911 zwiſchen dem
Kaiſerlichen Botſchafter in Konſtantinopel, Freiherr von
Marſchall, und dem Miniſter der auswärtigen
Angelegen=
heiten, Aſſim Bei, wurde der Vertrag bis zum 25. Juni
1914 verlängert. Da nicht anzunehmen iſt, daß es mmöglich
ſein wird, innerhalb zweier Monate einen neuen
Han=
delsvertrag abzuſchließen, ſo wird vermutlich der jetzt
noch geltende Vertrag abermals durch einen Notenwechſel
verlängert werden.
— Das liberale Wahlbündnis in
Sach=
ſen. Das liberale Wahlbündnis in Sachſen, über das
ſeit längerer Zeit verhandelt wurde, nachdem bereits ein
Teilbündnis für die Lauſitz zuſtande gekommen war, iſt
jetzt für ganz Sachſen abgeſchloſſen worden. In ſämtlichen
91 Wahlkreiſen werden die beiden liberalen Parteien bei
den nächſten allgemeinen Landtagswahlen im Jahre 1915
gemeinſame Kandidaten aufſtellen, und zwar die
Natio=
nalliberalen in 63, die Fortſchrittler in den übrigen 28
Wahlkreiſen. Das Bündnis, das noch der Beſtätigung
durch die maßgebenden Inſtanzen bedarf, die aber ſicher
iſt, gibt den liberalen Parteien Ausſicht auf einen
nam=
haften Gewinn bei den nächſten Wahlen.
— Einheitliche Organiſation der
Kri=
minalpolizei in den Bundesſtaaten. Ueber
eine einheitliche Regelung des polizeilichen
Erkennungs=
dienſtes ſchweben gegenwärtig Verhandlungen zwiſchen
den Bundesſtaaten, die in nicht ferner Zeit vorausſichtlich
zum Ziele führen dürften. Es handelt ſich um eine
gleich=
mäßige Einführung des Fingerabdruckverfahrens für das
geſamte Reichsgebiet. In Sachſen ſind bereits ſolche
Stellen für das Fingerabdruckverfahren eingerichtet; es
iſt beabſichtigt, in Preußen gleichfalls amtliche Stellen
dieſer Art bei allen Amtsgerichten einzuführen. Ferner
wird zwiſchen den Bundesſtaaten über die Regelung des
Fahndungsverkehrs verhandelt, die das Feſtnahmeerſuchen
von Polizeibehörden an ſolche des In= und Auslandes
betrifft. Auch über die Frage eines zweckmäßigen und
gut funktionierenden kriminalpolizeilichen
Nachrichten=
dienſtes werden Verhandlungen gepflogen, und es wurde
auch die Gründung eines „Deutſchen Kriminalblattes für
aktuelle Fahndungsermittelungen” angeregt.
— Die Frage der mecklenburgiſchen
Verfaſſungsreform. Ueber die Frage der
meck=
lenburgiſchen Verfaſſung hört die Tägl. Rundſchau, daß
vorausſichtlich in abſehbarer Zeit erneute Verſuche
ge=
macht werden ſollen, die Stände zu bewegen, ſich mit den
Landesherren über eine Verfaſſung zu einigen. Ueber den
Zeitpunkt dürfte bald ein Meinungsaustauſch zwiſchen
dem Schweriner und Strelitzer Staatsminiſterium
ſtatt=
finder. Der Gedanke, die mecklenburgiſche
Verfaſſungs=
frage im Wege der Reichsgeſetzgebung ihrer Löſung
ent=
gegenzuführen, ſei völlig fallen gelaſſen. Der
Reichskanz=
ler habe keine Neigung gezeigt, dieſen Weg zu betreten.
Schärfſter Widerſtand ſei aber von den ſüddeutſchen
Staa=
ten erfolgt.
Ausland.
Frankreich.
Franzöſiſch=italieniſches Abkommen in
Tunis. Nach einer Meldung aus Tunis ſollen in das
geplante franzöſiſch=italieniſche Uebereinkommen
Beſtim=
mungen aufgenommen werden, wonach diejenigen
Tripo=
litaner, die vor der Anerkennung der italieniſchen
Annexion von Tripolis in Tripolis wohnten, als
franzö=
ſiſche Schutzbefohlene angeſehen werden, es ſei denn, daß.
ſie in ihre Heimat zurückkehrten, um ſich ein
Nationali=
tätszeugnis zu verſchaffen. Die ſeit der Anerkennung der
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112.
Annexion von Tripolis in Tunis wohnhaften
Tripoli=
taner würden als Italiener angeſehen werden, jedoch
während der nächſten fünf Jahre der franzöſiſchen
Ge=
richtsbarkeit unterworfen. Die letzteren Beſtimmungen
werden von den franzöſiſchen Anſiedlern lebhaft kritiſiert,
da ſie zu bedenklichen Weiterungen zwiſchen den franzöſi
ſchen und den italieniſchen Kolonien führen könnten.
Ein Aufruf des Herzogs von Orleans.
Als Gegenſtück zu dem Aufrufe des Prinzen Viktor
Na=
poleon veröffentlicht das konſervativ=nationaliſtiſche Echo
de Paris Erklärungen des Herzogs von Orleans, in denen
der royaliſtiſche Thronprätendent das gegenwärtige
repu=
blikaniſche Regime als den Urheber der parlamentariſchen
Anarchie hinſtellte, für die nationale Verſöhnung eintritt
und Verhandlungen mit dem Vatikan befürwortet. Sein
Ehrgeiz ſtrebe nach drei Titeln: Der Soldatenkönig, der
Seemannskönig und der König der Arbeit zu ſein.
England.
Der leidenſchaftliche Parteikampf im
Unterhaus erreichte am Mittwoch ſeinen Höhepunkt,
indem das Oberhaupt der Oppoſition, Bonar Law, allen
politiſchen Anſtand beiſeite ſetzend, den Premierminiſter
in bezug auf deſſen Erklärungen über eine angeblich
be=
abſichtigte provokatoriſche Verwendung des Heeres im
Ulſterſtreit zweimal direkt der Lüge beſchuldigte. Eine ſo
gröbliche Beſchimpfung eines Miniſters iſt beiſpiellos in
der parlamentariſchen Geſchichte Englands. Die
Ent=
rüſtung der Liberalen iſt ſo groß, daß zwiſchen beiden
Parteien die äußerſte Gereiztheit herrſcht, die jeden
wei=
teren Kompromißverſuch unmöglich macht. Der weiteren
Entwickelung der Lage wird mit Spannung
entgegen=
geſehen.
Rußland.
Eine amtliche Aeußerung zur „Tripel=
Allianz‟. Das amtliche Nachrichtenbureau weiſt einen
„Umbildung der Tripel=Entente in eine Tripel=Allianz”
betitelten Artikel der Wetſchernaja Wremja zurück und
er=
klärt, die ruſſiſche Regierung, die in der Tat ſtets die
leb=
hafteſte Sympathie für eine beſtändige Engerknüpfung der
Rußland, Frankreich und England vereinigenden Bande
hegte und in der immer engeren Verbindung dieſer
Staa=
ten ein Unterpfand für den Frieden Europas erblickte, hat
dennoch niemals die Frage einer Umbildung der Entente
in ein Bündnis aufgeworfen. Unter dieſen Umſtänden
hatte die engliſche Regierung keine Gelegenheit, gegenüber
dem Vorſchlage des ruſſiſchen Miniſteriums des Aeußern,
betreffend eine Umbildung der Entente, äußerſte Kälte zu
zeigen, wie die Wetſchernaja Wremja behauptet. Denn
ein ſolcher Vorſchlag iſt gar nicht gemacht worden,
Balkanſtaaten.
Die Antwortnote der Mächte an
Grie=
chenland. Nach einer Meldung der Politiſchen
Korre=
ſpondenz aus London iſt die Antwortnote der ſechs Mächte
an die griechiſche Regierung in allen weſentlichen Punkten
bereits fertiggeſtellt. Den kleinen Einwendungen der
Dreibundmächte haben die Regierungen in London, Paris
und Petersburg bereitwillig Rechnung getragen.
Grie=
chenland wird die von Venizelos gewünſchte
Grenzberich=
tigung bei Argyrokaſtro zugeſtanden, und ebenſo wird in
der Frage der Einreihung griechiſcher Bewohner in die
ſüdalbaniſche Miliz Rückſicht bewieſen werden. Auch die
von Griechenland vorgebrachten Wünſche wegen der den
Griechen im albaniſchen Epirus zu gewährenden
nationa=
len Sonderrechte finden eine wohlwollende Beurteilung
Hinſichtlich der Aegäiſchen Inſeln beharren die Mächte
da=
bei, daß die Inſeln Lemnos, Imbros und Tenedos nicht
befeſtigt werden dürfen. Die Mächte erklären ſich bereit
bei der Türkei in dieſer Angelegenheit freundſchaftliche
Vorſtellungen zu machen. In gleichartiger Weiſe werden
die Mächte bezüglich ber Inſeln Chios und Mytilene in
Athen vorgehen. Ferner wird für die Sicherheit der
mu=
ſelmaniſchen, beziehentlich der griechiſchen Minderheiten
auf den den beiden Staaten zukommenden Inſeln
einge=
treten werden.
Der Schutz der Rumänen in
Mazedo=
nien. In Bukareſt fand eine Proteſtverſammlung gegen
die Ermordung von Rumänen in Koritza durch griechiſche
Banden ſtatt. Sämtliche Redner betonten, es ſei
zweifel=
los, daß der griechiſche Miniſterpräſident Venizelos durch
die Epiroten unterſtützt werde. Es wurde eine Reſolution
angenommen, in der die Regierung aufgefordert wird
alles zum Schutze der Rumänen in Mazedonien
erforder=
liche zu tun und die Beſtrafung der Schuldigen zu
er=
wirken
Ching.
Finanznöte. Wie gemeldet wird, gab die Banque
Induſtrielle de China die Konzeſſion für den Hafenbau in
Pukau, ſowie andere Konzeſſionen an die Regierung
zu=
rück, vermutlich weil die neue Anleihe in Paris nicht
er=
folgreich ſei. Die in dem Projekt der Bank erwähnten
Konzeſſionen für den Bau von elektriſchen Bahnen und
die Waſſerwerke in Peking werden wahrſcheinlich als
un=
gültig angeſehen. Man glaubt, daß die Bank, welche
in=
zwiſchen der Regierung Vorſchüſſe in Höhe von 10
Millio=
nen Taels gegeben hat, dafür andere Konzeſſionen
ver=
langt. Nach einem günſtigen Bericht Sir Richard Danes
über die Einnahmen aus der Salzſteuer hat die Regierung
der Fünfmächtegruppe mitgeteilt, daß ſie anſtatt über eine
Anleihe von 25 Millionen über eine ſolche von 15
Millio=
nen Pfund Sterling verhandeln möchte.
* Zabern, 23. April. Der neue
Regiments=
kommandeur, Oberſt Gyndel, hat dem
Bürger=
meiſter einen Beſuch abgeſtattet und ihm für den
freund=
lichen Empfang des Regiments gedankt. Auch den
übri=
gen Vertretern der Zivilbehörden machte der Oberſt
Be=
ſuche.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. April.
* Vom Hofe. Die Großherzogin empfing
am Mittwoch vormittag 10 Uhr im Neuen Palais die
Oberin des Eleonorenheims Fräulein von Gordon. Um
12½ Uhr empfingen die Großherzoglichen
Herr=
ſchaften Mad. Lermontoff Exzellenz, Gemahlin des
Ruſſiſchen Geſandten in Stuttgart. (Darmſt. Ztg.)
* Verwaltungsgerichtshof. Se. Königl. Hoheit
der Großherzog haben den Oberlandesgerichtsrat
Peter Fleitz auf ſein Nachſuchen ſeines Amtes als
Mitglied des Verwaltungsgerichtshofs enthoben und den
Oberlandesgerichtsrat Hermann Welcker für die Dauer
des von ihm bekleideten Amtes zum Mitglied des
Ver=
waltungsgerichtshofs ernannt.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Peter Sommer
zu Hornbach, Kreis Heppenheim, eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Leiſelheim, Kreis Worms; dem Lehrer
Eduard Volkheimer zu Heldenbergen, Kreis
Fried=
berg, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Horch=
heim, Kreis Worms dem Schulamtsaſpiranten Philipp
Haſſinger aus Nieder=Saulheim, Kreis Oppenheim,
die Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Feldkrücken, Kreis
Schotten; ferner dem Lehrer Georg Schütz zu Ober=
Kinzig, Kreis Erbach, und dem Schulamtsaſpiranten
Heinrich Schott aus Etzean, Kreis Erbach,
Lehrer=
ſtellen an der Volksſchule zu Griesheim, Kreis Darmſtadt.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 10 vom
31. März hat folgenden Inhalt: 1. Mantelgeſetz. 2.
Ge=
ſetz, die Beſoldungen, Ruhegehalte und die
Hinter=
bliebenenverſorgung der Staatsbeamten betreffend.
3. Beſoldungsordnung. 4. Geſetz, die Abänderung des
Geſetzes über die Gehalte der Volksſchullehrer (Reg.=Bl.
1905, S. 277) betreffend. 5. Geſetz, die Abänderung des
Geſetzes über die Penſionierung der Volksſchullehrer
(Reg.=Bl. 1905, S. 284) betreffend. 6. Geſetz, die
Ab=
änderung des Geſetzes über die Witwen= und
Waiſen=
kaſſe der Volksſchullehrer vom 17. Juli 1912 (Reg.=Bl.
1912, S. 409) betreffend. 7. Vereinbarung, die Erhöhung
der Zivilliſte betreffend. 8. Geſetz über die Koſten der
höheren Schulen. 9. Bekanntmachung der Texte von
Landesgeſetzen in der vom 1. April 1914 an geltenden
Faſſung.
-g. Strafkammer I. Der Sattlergehilfe Georg Hehr
von Gernsheim hatte in der Not bei ſeinem planloſen
Umherſtreifen in Darmſtadt aus einem verſchloſſenen Gar=
ten am Hohlen Weg Zink im Werte von 3 Mark entwendet.
Das Gericht nahm Notdiebſtahl an und erkannte auf
1 Monat Gefängnis und wegen falſcher
Namens=
angabe auf 3 Tage Haft. Die Strafe gilt durch die
Unter=
ſuchungshaft als verbüßt. — Der Tapezier G. G. von hier
hat, als er in einem Hauſe am Alexandraweg arbeitete,
aus dem Zimmer eines Dienſtmädchens einen
Zwanzig=
markſchein geſtohlen. Der Schaden wurde durch den
Mei=
ſter erſetzt und der diebiſche Angeſtellte entlaſſen. Am
Tage darauf ging der Angeklagte mit einem gefälſchten=
Brief zu einem Kunden ſeines früheren Arbeitgebers und
bat in deſſen Namen um eine Abſchlagszahlung von 20
Mark von der ſtehenden Schuld. Er erhielt jedoch den
ganzen Betrag von 41 Mark. Das Gericht verurteilte den
Angeklagten zu 8 Monaten Gefängnis.
— Vom Hoftheater. Heute wird der Shakeſpeare=
Zyklus mit „Romeo und Julia” fortgeführt, um am
Dienstag mit dem „Kaufmann von Venedig” ſein
Ende zu erreichen. Für die zweite Feſtaufführung „Don
Juan” am Sonntag gibt ſich hier wie auswärts das
regſte Intereſſe kund. Der Gaſtdirigent des Abends iſt
Generalmuſikdirektor Leo Blech, der während der
gan=
zen Woche in Darmſtadt weilt und auch die Proben
per=
ſönlich leitete. Die Vorſtellung beginnt um 7½ Uhr.
* Dienſtjubiläen. Herr Regimentsſchneider Seip
vom Leibgarde=Inf.=Regt. Nr. 115 ſeiert am Samstag ſein
25jähriges Dienſtjubiläum. — Der Betriebsaufſeher Herr
Wilhelm Bayrer konnte geſtern auf eine 25jährige
Tätigkeit im ſtädtiſchen Gaswerk zurückblicken. Aus dieſem
Anlaß wurde ihm von ſeiten des Betriebsperſonals ein
herrliches Blumenarrangement überreicht,
— Zum goldenen Jubiläum des St. Eliſabethen=
Vereins, das unter dem Protektorate Ihrer Königlichen
Hoheit der Großherzogin am 2. und 3. Mar
die=
ſes Jahres im Städtiſchen Saalbau gefeiert wird, ſei
noch folgendes mitgeteilt: Das Feſtſpiel „Die
hei=
lige Eliſabeth” von H. F. Müller, deſſen 7 lebende
Bilder der akademiſche Maler Horſtmann in Düſſeldorf
ſtellt, wird unter Mitwirkung unſerer bekannten
Künſt=
ler, der Frau Konzertſängerin Schmitt=Illing und des
Herrn Konzertſängers Franz Müller, ſowie des kath.
Kir=
chengeſangvereins St. Ludwig, der durch ſein letztes
Kon=
zert uns noch in beſter Erinnerung iſt, und der Kapelle
des Leibgarde=Infanterie=Regiments Nr. 115 in Szene
gehen. Im Gartenſaal und Fürſtenzimmer des
Städti=
ſchen Saalbaues ſind Büfetts aufgeſtellt, ein Blumenſtand
und eine Tombola im Vorſaal ſorgen ferner für
ange=
nehme Abwechſelung. Die Vorbereitungen für die Feier
ſind in vollem Gange, es fehlt aber leider noch an
mild=
tätigen Gaben für Tombola und Büfetts; auch
Geldſpen=
den ſind infolge der außerordentlichen Auslagen dringend
erwünſcht. Es ergeht daher an unſere Mitbürger die
herzliche Bitte, ſo raſch als möglich ihre beabſichtigten
Zu=
wendungen anzumelden: für Tombola bei Ihrer Exzellenz
Frau Miniſter Braun, für Büfetts im Pfarrhaus St.
Lud=
wig, Wilhelminenplatz, bei Frau Hauptmann Freytag,
Annaſtraße 61, und Frau General v. Biegeleben,
Wilhel=
minenplatz 13. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß mit
dem Kartenverkauf, wie aus Anzeigen und Plakaten zu
entnehmen, bereits begonnen iſt. (Siehe Anzeige.)
* Teure Geſchenke. Immer wieder kann man die
ver=
lockenden Anzeigen ggwiſſer Firmen leſen, die ihre Waren,
ſei es eine Zither oder ein Phonograph oder eine
Arm=
banduhr oder ſonſtige Gegenſtände, verſchenken.
Ver=
lockend ſind dieſe Anpreiſungen freilich nur für den
Un=
kundigen. Der Kundige weiß, daß kein Kaufmann.
ſeine Ware verſchenkt. Der Preis für die angebs
lich zu verſchankenden Sachen muß eben bei den
Neben=
ſachen, bei den Notenblättern, den Platten oder gar, wenn
es ſich um eine Armbanduhr handelt, bei den 100
Poſt=
karten, die unbedingt zu kaufen ſind, wenn man das
Ge=
ſchenk haben will, herausſpringen. Es handelt ſich bei
den „verſchenkten Sachen” ſtets um minderwertige Waren,
die durch ſolche unlautere Anzeigen abgeſetzt werden ſollen
Ein reelles Geſchäft macht dieſe Reklame, die gegen das
Geſetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs
ver=
ſtößt, nicht. Geſchädigte wollen ihre Beſchwerde der
Kom=
miſſion zur Bekämpfung der Schwindelfirmen,
Geſchäfts=
ſtelle ſtädt. Rechtsauskunftsſtelle, Stadthaus=
Rheinſtraße, vortragen.
— Schutzverband gegen die Fremdenlegion. Die
Be=
ſtrebungen des Schutzverbandes gegen die Fremdenlegion,
der ſich die Aufgabe geſtellt hat, durch Aufklärung aller
Schichten unſeres Volkes die ſchmachvolle Einrichtung der
franzöſiſchen Fremdenlegion zu bekämpfen, haben in
neueſter Zeit die Zuſtimmung weiterer Kreiſe unſeres
Volkes gefunden. Tauſende von national geſinnten
Män=
nern und Frauen haben ſich in dem Schutzverband
zu=
ſammengeſchloſſen. In einer ganzen Reihe von Städten,
darunter Berlin, Breslau, Bremen, Chemnitz,
Frank=
furt a. M., Mainz, Wiesbaden, Mannheim uſw. haben ſich
in letzter Zeit beſondere Ortsgruppen gebildet, um den
Veraeruz.
** Nicht das erſt in den letzten Jahren emporblühende
Tampico, ſondern das alte Veracruz, die Villa eroica,
die heldenhafte Stadt, war beſtimmt, in den
Feind=
ſeligkeiten der Vereinigten Staaten gegen
Mexiko den erſten Anſturm hinzunehmen. Die
amerika=
niſchen Matroſen, die aus den Geſchütztürmen ihrer
Dread=
noughts auf die altberühmte Stadt hinüberblickten,
wer=
den im erſten Augenblick mit einer gewiſſen Enttäuſchung
zu kämpfen gehabt haben. Denn die Wahrzeichen, die
daran erinnern könnten, daß dieſer Ort einſt den ſtolzen
Namen Villa rica de la Veracruz, die reiche Stadt von
Veracruz, führte, ſind ſpärlich; und die Hoffnungen jener
Unkundigen, die von einer üppigen Tropenlandſchaft
träumten, ſind ſchnell zerſtört. Auf troſtlos öder und
fla=
cher Sandebene lagern hier hart am Meere die Häuſer,
und ſelbſt kriegeriſchem Ehrgeiz können die Ueberreſte der
alten Mauern und die altertümlichen acht Bollwerke der
Stadt wenig Verlockendes bieten. Im erſten Augenblick
kann man wähnen an eine unbekannte Stadt
Nordafri=
kas verſchlagen zu ſein, denn noch zeigen die Häuſer den
Einfluß dereinſt von den Spaniern mitgebrachter
mauri=
ſcher Bauformen. Zwiſchen den flachen Dächern der
niedri=
gen Häuſer tauchen Kuppeln, Türme und Türmchen auf
und geben in ihrer Geſamtheit der Stadtſilhouette ein
charakteriſtiſches Gepräge. In den heißen Mittagsſtunden
liegen die regelmäßigen Straßen und die beſcheidenen
Plätze wie im trägen Halbſchlaf, und ſelbſt drunten an der
Reede — denn von einem eigentlichen Hafen kann trotz
der großen Mole kaum geſprochen werden — waltet ſonſt
die gleiche Stille. Es iſt ein ſchlechter Schutz, der ſich hier
den Schiffen bietet, und mancher Kapitän, der in den
Früh=
kingstagen in Veracruz Anker warf, wird ſich ohne Freude
der Stürme erinnern, mit denen jetzt auch die Amerikaner
zu kämpfen hatten und die beſonders im Lenz über den
Golf hinfegen. Das ſind die Nortes tückiſche und
Verderben bringende Nordweſtſtürme, die jäh
hervorbre=
chen. Mit einem linden Landwind, dem zu mißtrauen die
Bewohner längſt gelernt haben, fängt es an; ſchwül und
ſchwer wird die Luft, eine ſeltſame Feuchtigkeit legt ſich
über Stein, Metall und Holz, und an dem wolkenloſen
Himmel treten die Umriſſe der im Hintergrund liegenden
Berge mit einer Klarheit und Schärfe hervor, die faſt
etwas Geſpenſtiſches haben. Wenn aber dann an den
unteren Gebirgshängen ganz feine zarte und durchſichtige
Nebelſchleier aufſteigen und breit hinlagern, dann weiß
der Kundige: nun noch wenige Augenblicke und aus
hei=
terem Himmel bricht der Norte los, der ſchon ſo viel
Un=
heil anrichtete. Dann beginnt für die kleinen Schiffe die
Flucht hinaus ins offene Meer, wenn ſie der Gefahr
ent=
gehen wollen, gegen die Küſte geworfen zu werden und zu
ſcheitern. Die Fälle, daß die im Winter einſetzenden
Nor=
tes ſelbſt bis Mai und Juni tobten, ſind ſchon mehrfach
vorgekommen. Iſt dieſe Plage endlich vorüber, dann
bricht mit niederdrückender Regelmäßigkeit eine neue
Heimſuchung über die Villa eroica herein: das gelbe
Fieber.
Die Regierung hat in den letzten Jahren zwar Vieles
getan, um die unzureichenden ſanitären Verhältniſſe in
Veracruz zu beſſern, und man hat auch mannigfache
Er=
folge und Fortſchritte zu verzeichnen, wiewohl die Zeit
noch fern iſt, da in den heißen Sommermonaten dieſe
Stadt, beſonders für Europäer, als ein ungefährlicher
Aufenthaltsort gelten wird. Einſtweilen beginnt mit dem
Ende der Nordwinde, zum Schluß des April und zum
An=
fang des Mai, alſo gerade um die gegenwärtige Zeit, die
Flucht der Wohlhabenden in die geſunden, höher gelegenen
Orte des Innern, ſpeziell nach Jalata, der Hauptſtadt des
Staates, die alljährlich um dieſe Zeit gar viele
Küſten=
bewohner in ihr günſtiges Klima und in ihre herrliche
landſchaftliche Lage lockt. So werden die Amerikaner jetzt
in Veracruz eine Stadt finden, aus der die meiſten
beſſer=
geſtellten Bewohner flüchten und nur die ärmere
Bevölke=
rung, die Indianer und die Meſtizen, ſowie die in der
Umgegend von Veracruz beſonders zahlreichen Neger
zu=
rückbleiben, um mit fataliſtiſcher Reſignation der
alljähr=
lich wiederkehrenden Fieberwelle zu trotzen.
Feuilleton.
** Diät und Charakter. In der Tagung des
Inter=
nationalen Kongreſſes für Chirurgie wurde neues Licht
auf einen Umſtand geworfen, der außerhalb der Fachwelt
in ſeiner Bedeutung nicht voll gewürdigt wurde, und doch
vom hygieniſchen Standpunkt von größter und
allgemein=
ſter Tragweite iſt. Es handelt ſich um die intereſſante
Feſtſtellung, daß Bazillen und Krankheitskeime in ihrem
Weſen und in ihrer Wirkung vollkommen verändert
wer=
den können, wenn der züchtende Bakteriologe die
Ernäh=
rung der Bazillen umwandelt. Ein Krankheitserreger, der
beiſpielsweiſe bei der Ernährung durch Kartoffeln eine
beſtimmte Krankheit hervorrufen kann, verändert ſich
voll=
kommen, wenn er ſtatt mit Kartoffeln mit Gelatine ernährt
wird; er ruft dann eine völlig andere Krankheit hervor.
Die prinzipielle Bedeutung dieſer Erkenntnis liegt auf der
Hand: ſie führt mit einem Schlage den entſcheidenden
Ein=
fluß vor Augen, den die Ernährungsweiſe auf ein
Lebe=
weſen ausüben kann. Von dieſer Feſtſtellung bis zur
Uebertragung auf den Menſchen iſt kein allzu weiter
Schritt. In einem Londoner Blatt beſchäftigt ſich ein
eng=
liſcher Arzt bereits mit der Frage, bis zu welchem Grad
auch der menſchliche Charakter durch die Ernährungsweiſe
beeinflußt werden kann. Die Wirkung des Milieus und
der Umgebung auf Weſen und Entwickelung iſt
unbeſtrit=
ten, und ſo ſelbſtverſtändlich, wie uns dies heute erſcheint,
wird es in künftigen Zeiten vielleicht auch ſein, den
Zu=
ſammenhang zwiſchen Diät und Charakter bewußt zu
pfle=
gen und auszunützen. Schon heute iſt es eine allgemein
bekannte Tatſache, daß die Gewohnheit,
unverhältnis=
mäßig viel und unverhältnismäßig ſchwere Gerichte zu
eſſen, auf die geiſtige Aktivität nicht ohne Einfluß iſt.
Starke körperliche Anſtrengungen können dieſe Wirkungen
wieder aufheben, aber ebenſo wie man die ungünſtigen
Einwirkungen des Hungers bezw. der Unterernährung
auf das Gemütsleben kennt, ebenſo weiß man, daß eine
üppige und maßloſe Lebensführung ſtets auf Koſten der
geiſtigen Leiſtungsfähigkeit erfolgt. Die menſchlichen
Nummer 112.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Seite 3.
Gedanken der Bekämpfung der Fremdenlegion immer
wei=
ter zu verbreiten. Auch hier in Darmſtadt iſt die
Grün=
dung einer Ortsgruppe geplant. Wie aus dem
Anzeigenteil dieſes Blattes erſichtlich, wird der Vorſitzende
der Ortsgruppe Mainz, Herr Major a. D. Strecker von
Wiesbaden, am Mittwoch, den 29. April, abends 8 Uhr,
im Kaiſerſaal einen Vortrag über die
Fremden=
legion halten. Im Anſchluß an den Vortrag ſoll die
Gründung einer Ortsgruppe erfolgen. Bei dem geringen
Jahresbettrag (mindeſtens 1 Mark) dürfte es jedem
Vater=
landsfreund möglich ſein, die vaterländiſchen Beſtrebungen
des Schutzverbandes durch Beitritt zu der hieſigen
Orts=
gruppe tatkräftig zu unterſtützen.
* Das Darmſtädter Licht=Luft=Bad des
Naturheilver=
eins iſt wieder eröffnet. Auch in Kreiſen, die ſich früher
ablehnend verhalten haben, wird die Bedeutung der
Luft=
bäder für die Geſundheit immer mehr anerkannt. Wir
machen deshalb auch an dieſer Stelle auf dieſe
gemein=
nützige Anſtalt aufmerkſam, die auch Nichtmitgliedern des
Vereins zugängig iſt. (Näheres iſt aus der Anzeige
er=
ſichtlich.)
— Der Ortsgewerbeverein weiſt nochmals auf die
heute Freitag abend im gelben Saale des Reſtaurants
Sitte ſtattfindende ordentliche Hauptverſammlung
hin. Zahlreicher Beſuch wäre ſehr erwünſcht. (Siehe
An=
zeigenteil.)
— Die Stenographen=Vereinigung Gabelsberger
veranſtaltet am Sonntag, den 26. April, einen
Tanzaus=
flug nach Traiſa. (S. Anzeige.)
* Ueber moderne Kriegsäroplane plaudert ein durch
ſehr intereſſante und inſtruktive Photographien vorzüglich
illuſtrierter Artikel der neuen Nummer 17 unſerer
Tief=
druckbeilage „Illuſtrierte Wochen=Chronik”
Staatsoberhäupter „auf Urlaub” zeigen zwei andere
Auf=
nahmen, die eine aus dem franzöſiſchen Dörfchen Eze, in
dem ſich der Präſident der franzöſiſchen Republik zur
Erholung aufhielt, die andere von Korfu, wo der deutſche
Kaiſer auch in dieſem Jahre wieder mit Vorliebe Garitza
beſucht, in deſſen Nähe die Ausgrabungen unter Profeſſor=
Dörpfeldts Leitung vorgenommen werden. Von Bildern
vom Tage bringt das neue Heft die Porträts von Hugo
Thimig, dem neuen Direktor des Wiener Hofburgtheaters,
von dem neu ernannten Berliner Hofprediger Liz.
Doeh=
ring, von Paul Fort, dem franzöſiſchen „Prince des
poetes” der mit großem Erfolg in Berlin zum erſten
Male eigene Dichtungen vortrug, von Frank Wedekind,
dem bekannten Dramatiker, der demnächſt ſeinen 50.
Ge=
burtstag fiert und von dem engliſchen Schiffsoffizier
Evans, der durch ſeine Heldentat die ungeheuer
ſchwie=
rige Rettung Schiffbrüchiger im Golf von Biskaya
ermög=
lichte. Andere Aufnahmen zeigen den merikaniſchen
Mil=
lionär Luis Tecrazu jun,, den der Rebellengeneral Villa
gefangen hielt, um zwei Millionen Löſegeld zu erpreſſen,
den Beſuch des öſterreichiſchen Thronfolgers am Münchner
Hof, die Suffragetten=„Generalin‟ Drummond, die beim
tletzten Wahlweiberſkandal im Londoner Hydepark mitſamt
ihrem Wagen, von dem aus ſie ihre Propagandareden
ge=
halten hatte, zur Polizeiſtation gebracht wurd: und den
intereſſanten Hockeywettkampf zwiſchen einer Mannſchaft
der Univerſitäten Orford und Cambridge und dem
Ber=
liner Hockeyklub, der das Spiel mit 5:3 gewann.
Anläß=
lich der 50=Jahrſeier des Gedenktages der Erſtürmung der
Düppeler Schanzen iſt das Denkmal für den Pionier Klinke
abgebildet, der durch ſeine heldenmütige Selbſtopferung
ſeinen Kameraden einen Weg bahnte. Die Rubrik „Die
Welt der Frau” zeigt einen neuen Pariſer Modenſcherz,
das Porträt auf dem Schuh, und bringt ferner
Photogra=
phien von der Chikagoer Poliziſtinnentruppe und aus der
Fleiſchbeſchauanſtalt des Berliner Zentralviehhofes, in
der neuerdings bei den mikroſkopiſchen Unterſuchungen,
faſt nur Frauen beſchäftigt werden.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
* Reſidenztheater. Schnitzlers Liebelei
im Film. Im Reſidenztheater wird morgen Samstag
der neue Film der Nordiſchen Films Co. Kopenhagen
vor=
geführt, in dem Arthur Schnitzler ſein Drama „Liebelei”
zu einem Volksſtück in vier Abteilungen bearbeitet hat.
Wer den Fortſchritten der Kinokunſt in den letzten Jahren
ferngeblieben iſt, weil er ſie nur der äußerlichſten und
gröbſten Wirkungen für fähig hielt, muß, wenn dies Drama
ſich vor ihm abrollt, aufrichtig überraſcht ſein, und wird
ffeſtſtellen, daß man in dieſem ſtummen Drama Dinge
er=
lebt, die ihren künſtleriſchen Reiz für ſich haben und darin
manchem von nackter Routine geſchaffenen Wortſtück weit
überlegen ſind Das wird allerdings nur dadurch
mög=
lich, daß der Dichter ſelbſt ſich ſeines Kindes bei der
Ueber=
tragung auf den Film liebevoll angenommen und
ſozu=
ſagen ein neues Drama gedichtet hat, das auf die
Einfüh=
rung durch das Auge eingeſtellt, dennoch an intimem Reiz
laum eingebüßt hat. Was an verſtärkter Anſchaulichkeit
erforderlich war: der neue Akt mit der Darſtellung der
Ehe=
bruchstragödie als Vorgeſchichte, die erſte Bekanntſchaft
der Liebenden auf dem Tanzboden, der Ausflug aufs
Land, und ſpäter das Duell und die Aufbahrung, iſt ſo
delikat gearbeitet, daß man von Vergröberung kaum wird
ſprechen wollen. Dazu kommt nun das anſprechende und
ebenfalls nie übertreibende Spiel ſo vollendeter Ausdrucks=
Schauſpieler, wie Waldemar Pſilander und Chriſtel Holch
und die geſchickte Uebertragung von dem Wiener in das
nordiſche Milieu, um echte künſtleriſche Wirkung zu ſichern.
Schließlich aber iſt die eigenſte Domäne des Kinos, die
ſzeniſche Ausgeſtaltung, in dieſem Film von beſonders
hohem Reiz: ein Straßenbild mit den heiden durch das
er=
höhte Tor im Vordergrund wandelnden Paaren, die
Wiedergabe des Auto=Ausfluges durch breite Alleen in den
Hochwald wo ſich ſpäter auch Fritz Lobheimers
Verhäng=
nis abſpielt, dürfen hinreißend genannt werden. Und ſo
blüht allen Freunden des Kinos, aber auch denen, die es
bisher nicht waren, aus dieſer Vorführung ein hoher
Genuß.
Traiſa, 23. April. (Tödlicher Unfall.) Der
Dragoner Wilhelm Mahr von hier, der in Darmſtadt
diente, iſt einem bedauerlichen Unfall erlegen. Er fiel beim
Durchgehen der Pferde von eisem Krümperwagen und
wurde überfahren. Den Verletzungen iſt er im Lazarett
erlegen.
D. Goddelau, 23. April. (Marcell Salzer=
Vortrag.) Ein höchſt anerkennenswertes Bleiſpiel
libe=
raler Denkart, das darſtellenden, ſowie Tonkünſtlern zur
Nachahmung empfohlen werden kann, gab am 22 April
der allen Freunden der Rezitationskunſt beſtbekannte
Pro=
feſſor Marcell Salzer=Berlin, indem er, von Mannheim
kommend, in uneigennützigſter Weiſe während zweier
Mit=
tagsſtunden den Pfleglingen und dem Perſonal des
Phi=
lippshoſpitals vortrug. Zum Vortrag gelangten
Dichtun=
gen von Buſch, Liliencron, Bierbaum, Ginzkey, Thoma
und anderen deren meiſterhafte und von packendem Humor
gewürzte Wiedergabe die Zuhörer in die denkbar
fröh=
lichſte Stimmung verſetzte. In die Monotonie des
All=
tags die insbeſondere in den abſeits der Straße
ge=
legenen Anſtalten ſo leicht chroniſche Verdroſſenheit
herauf=
führt, bringen Darbietungen, wie die des Herrn Profeſſors
Salzer, einen ungemein erfriſchenden Zug. Leider ſtehen
die Mittel zur Honorierung erſter Kräfte den
Anſtalts=
direktionen nicht zur Verfügung, und die Ausſicht ſelbſt
auf den allerwärmſten Dank ihrer Zuhörerſchaft iſt für die
Mehrzahl der Künſtler wohl kaum ein genügend kräftiger
Anſporn zur Opferwilligkeit. Immerhin wird vielleicht
der eine oder andere ausübende Künſtler, dem dieſe Zeilen
zu Geſicht kommen, ſich veranlaßt ſehen, Profeſſor Salzers
ſchönem Vorbilde zu folgen und der Bitte einer an die
Generoſität appellierenden Anſtaltsdirektion ſo
bereit=
willigſt nachzukommen, wie er es in dieſem Falle getan.
g. Offenbach, 23. April. (Die Verfehlungen
des früheren Friedhofsverwalters Steitz.)
Die Vorunterſuchung gegen den früheren
Friedhofsver=
walter Steitz von Offenbach dürfte vorausſichtlich noch vor
Ende dieſes Monats zum Abſchluß gebracht werden. Nach
dem, was zuverläſſig bekannt geworden iſt, dürfte ſich
die=
ſer Fall zu einer überaus ſkandalöſen Affäre entwickeln.
Die Hauptverfehlungen des Steitz liegen auf dem Gebiete
des Betrugs, die Frage einer Leichenſchändung
ſcheidet wohl aus, denn es ſcheint nur der Verdacht
begrün=
det, daß Steitz in zwei Fällen den zur Einäſcherung
be=
ſtimmtn Leichen einen wertvollen Ring bezw Schmuck
ab=
genommen hat und auf die allerdings ſehr verſpätete
Nachfrage ſeitens der Anverwandten zunächſt den Beſitz
abgeleugnet hat. Ob in dieſem Falle Anklage erhoben
werden wird, iſt noch zweifelhaft. Unglaublich ſkrupellos
hat Steitz in mehreren Fällen gehandelt, wenn die Särge
für das Krematorium zu umfangreich waren. Dann ließ
er einfach die Leichen ſo verbrennen und verkaufte die
freigewordenen Särge weiter. Rieſenhafte Gewinne
er=
zielte Steitz bei dem ſchwunghaften Handel mit Urnen.
Dieſe bezog er etwa zu 30 Mark das Stück und verkaufte
ſie je nach Anſehen der Perſon bis zu 200 oder ſogar 250
Mark. Die Vorunterſuchung machte die Vernehmung von
über 150 Perſonen erforderlich, wonach der langſame
Fortgang erklärlich wird. Die Bearbeitung der
umfang=
reichen Akten durch die Staatsanwaltſchaft zum Zwecke
der Anklageerhebung dürfte wohl auch zum mindeſten
einen oder auch zwei Monate in Anſpruch nehmen, ſo daß
die Hauptverhandlung Ende Juni oder Anfang Juli zu
erwarten iſt.
Neu=Iſenburg, 23. April. (Ueberfahren und
getötet.) Von einem ſchrecklichen Unglücksfall wurde
die erſt ſeit kurzem hier wohnhafte Familie des
Werkfüh=
rers Trottmann heimgeſucht. Als deſſen 9jähriger Sohn
heute nachmittag um 3 Uhr von der Schule mit einigen
nderen Knaben heimkehrte und ſich noch etwas auf der
Straße tummelte, wurde er von einem Probewagen
der Adlerfahrradwerke erfaßt und auf der
Stelle getötet. Das Auto hielt ſofort an und der
Chauffeur ſtellte ſich der hieſigen Polizei. Nach Aufnahme
des Tatbeſtandes wurde der Chauffeur, den keine Schuld
an dem Unglück treffen ſoll, wieder entlaſſen und die
Leiche des Kindes zur Beerdigung freigegeben.
Mühlheim a. M., 23. April. (Schwer verbrannt.)
Geſtern abend verbrannte ſich der 24 Jahre alte
ver=
heiratete Karl Herzog von Groß=Auheim mit einer Säure
erheblich im Geſicht und an den Händen. Schwer verletzt
wurde er durch die hieſige Rettungswache nach dem
ſtädt=
ſchen Krankenhauſe gebracht.
H. Lampertheim, 22. April. (In der geſtrigen
Gemeinderatsſitzung) wurde über die gegen den
Voranſchlag erhobenen Einwendungen verhandelt, die ſich
insbeſondere auf die Gehaltsregelung des Ratsſchreibers
bezogen, der im Gehalt mit dem Gemeinderechner
gleich=
geſtellt worden war. Im Anſchluß an dieſe
Einwendun=
gen wurden verſchiedene Gehaltsregelungsgeſuche von
Ge=
meindebeamten erledigt denen entſprechend den
Vorſchlä=
gen der Finanzkommiſſion ſtattgegeben und womit die
Einwendungen als erledigt erklärt wurden. Für den
Gemeindebaumeiſter wurde das Gehalt mit 2238
Mark bewilligt. Für die Polizeidiener wurde
die Gehaltsſkala von 1200 bis 1500 Mark bei
einer zweijährigen Gehaltsſteigerung von 150 Mark
feſtgeſetzt. Das Endgehalt der Nachtſchutzleute wurde
auf 750 Mark und das der Feldſchützen auf 800
Mark für die Bürgerfeldſchützen und auf 725 Mark für die
Feldſchützen erhöht. Die Anfertigung eines Ortsplans
im Maßſtab 1:2000 wurde genehmigt.
Guſtavsburg, 23. April. (Einbruch in eine
Kirche.) In die proteſtantiſche Kirche auf der
Darm=
ſtädter Landſtraße brachen Diebe ein; ſie ſchlugen an der
hinteren Seite die Fenſter ein und drangen ſo in die
Kirche ein und ſtahlen vier ſchwere meſſingene
Kerzen=
leuchter, die einen Wert von 80 Mark darſtellen. Der
Opferſtock war vorher geleert worden, ſo daß die Diebe
das Nachſehen hatten. Von den Einbrechern fehlt bis jetzt
jede Spur.
(Fähigkeiten ſind begrenzt; der Menſch kann nicht
zu gleicher Zeit übermäßige Verdauungsarbeit und höchſte
Gedankenarbeit verrichten. Der Philoſoph, der ſich durch
die Genüſſe der Tafel verführen läßt, geht denſelben Weg
wie Hannibals Heer in Capua. Der Charakter des
Men=
iſchen iſt von ſeinem Geſundheitszuſtand nicht unabhängig.
Wir alle ſind von unſerer Leber abhängig, und eine
Ueber=
anſtrengung dieſes Organs muß bezahlt werden. Die
Aerzte wiſſen, in wie großem Maße Melancholie mit der
Lebertätigkeit zuſammenhängt, und es kann als eine Regel
gelten, daß der Menſch, der dauernd im Genuß von
Tafel=
freuden maßlos iſt, ſeinen Geſundheitszuſtand
verſchlech=
tert und damit ſein Temperament verändert. Er wird im
ſchlechten Sinne ein „umgewandelter Charakter”
CK Der Flug des Blinden. Der engliſche Flieger
Guſtav Hamel iſt am Montag mit einem blinden Paſſagier
zu einem einſtündigen Flug aufgeſtiegen. Es iſt
wahr=
ſcheinlich das erſtemal, daß ein der Sehkraft völlig
be=
raubter Menſch das Gefühl des Fliegens kennen gelernt
hat, und bei der geſteigerten Senſibilität gewiſſer
Sinnes=
organe bei Blinden iſt es nicht ohne Intereſſe, zu erfahren,
welche Empfindungen das Fliegen bei dieſem Paſſagier
hervorrief. Der Blinde war Mr. Elliot Williams, der erſt
kürzlich aus Britiſch=Kolumbia nach London zurückkehrte
und auf der Heimreiſe ſeine Sehkraft verlor. Vor etwa
drei Monaten mußte Williams wahrnehmen, daß die
Um=
riſſe der Dinge vor ſeinen Augen zu verſchwimmen
be=
gannen: Tag um Tag wurden ſeine Geſichtsbilder
dunk=
ler, und als er in London ankam, war er völlig erblindet.
Williams hat noch nie ein Flugzeug geſehen. Man mußte
ihm behilflich ſein, als er ſeinen Platz hinter dem Piloten
einnehmen ſollte. Dann ſtieg das Flugzeug auf und
be=
gann über den Flugplatz zu kreiſen. Nach der Landung
erzählte der Blinde: „Erſt als wir ſchon ziemlich hoch
waren und der kalte Wind über mein Geſicht hinfegte,
merkte ich, daß wir den Erdboden verlaſſen hatten. Nun
jſpürte ich, wie ſich das Flugzeug unter mir bewegte und
mich in ſanftem, gleitendem Schwunge ins Unbekannte
führte. Ich hatte das Gefühl, als ſäße ich auf dem Rücken
ſeiner rieſigen Möve und flöge durch einen dichten Nebel.
Auf der Erde bin ich in völliger Finſternis, aber oben in
den Lüften war es anders; ich ſpürte dieſen ſeltſamen
lichten Nebel.” Ueber den Genuß, den der Flug ihm
bereitete, äußerte ſich der Blinde voll Begeiſterung: Es
war nur viel zu kurz; ich war enttäuſcht, als ich die
Ma=
ſchine wieder den Boden berühren fühlte und ausſteigen
mußte‟.
* Der „Pfarrer von Mars=la=Tour” geſtorben. Der
in weiteſten Kreiſen bekannte Pfarrer Faller von
Mars=
la=Tour iſt, wie aus Straßburg gemeldet wird, dort im
Alter von 90 Jahren geſtorben. Pfarrer Faller, der der
Gründer des Schlachtenmuſeums bei Mars=la=Tour iſt,
dem er ſeit 1878 alle Sorgfalt und ſeine ganze freie Zeit
widmete, iſt im Jahre 1912 von der franzöſiſchen
Regie=
rung mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet
wor=
den. Er hat alles, was er auf den Schlachtfeldern von
Gravelotte, St. Privat und Mars=la=Tour fand,
pietät=
voll zuſammengetragen und in einem neben der Kirche
gelegenen Muſeum vereinigt. Von Eltern gefallener
franzöſiſcher Soldaten und von überlebenden Kämpfern
erhielt er zahlreiche Andenken aller Art, ſo daß das
Schlachtenmuſeum mit Recht eine Hauptſehenswürdigkeit
war.
„Konditoreilagernd‟. Wir leſen in der Bohemia:
Seit einiger Zeit werden von verſchiedenen Seiten große
Anſtrengungen gemacht, den „poſtlagernden” Briefverkehr
zu erſchweren, weil er Gefahren für die heranwachſende
Jugend in ſich berge. Man denkt nämlich an die vielen
kleinen Mädel, die ſich die Liebesergüſſe des Verehrers
unter den merkwürdigſten Chiffren von den Poſtämtern
holen. Als ob nicht das Großſtadtmädel längſt einen
Er=
ſatz für die „langweilige” Poſt gefunden hätte. In
Ber=
lin z. B. kann man es in Konditoreien oft bemerken, wie
der junge Backfiſch oder der buntbemützte „Pennäler” an
den Verkaufstiſch tritt und fragt: „Iſt nichts da für mich?”
Und mit verſtändnisvollem Schmunzeln zieht dann die
Verkäuferin einen zartgetönten Brief unter dem Tiſch
hervor und überreicht ihn der holderrötenden
Empfänge=
rin oder dem gewöhnlich auch noch rot werdenden
Adreſſa=
ten. Das ſind Briefe, „die ihn (oder ſie) ſtets erreichen”
und bei denen die Poſt gar nichts zu tun hat, denn dieſe
Korreſpondenz iſt eben „konditoreilagernd‟ Dieſe
Ein=
richtung dürfte übrigens nicht nur in Berlin bekannt ſein.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 22. April. Die Vollendung
des Hochzeitsgeſchenkes, das die preußiſchen
Städte dem Kronprinzenpaare zu deſſen Hochzeit
zugedacht hatten, iſt durch den Tod des Bildhauers
Taſch=
ner abermals hinausgerückt worden. Seine Arbeiten
ſollen nunmehr durch drei andere Berliner Künſtler
aus=
geführt werden. — In der Charlottenburger
Stadtverordnetenverſammlung wurde heute
die Erhaltung des Wochenmarktes am Wittenbergplatz
be=
ſchloſſen. Der von verſchiedenen Frauenvereinen
einge=
reichte Proteſt gegen die Magiſtratsvorlage auf
Abſchaf=
fung des Wochenmarktes, der von 7400 Hausfrauen
unter=
zeichnet war, hatte ſeine Wirkung nicht verfehlt. Als der
Stadtverordnete Granitza einen großen Teil der Berliner
Zeitungen für käuflich erklärte, entſtand ein
ungeheu=
rer Skandal. Die Mitglieder der
Stadtverordneten=
verſammlung ſprangen von ihren Sitzen auf und gaben
ihrem Unmut durch lärmende Zurufe Ausdruck.
Trotz=
dem der. Stadtverordnetenvorſteher dem Urheber dieſer
Beleidigung Gelegenheit gab, ſeine Aeußerungen
zurück=
zunehmen, nahm Granitza nicht nur nichts zurück, ſondern
wiederholte ſeine Worte von der „Feilheit” und ſagte, er
wiſſe, daß die große Berliner Preſſe die öffentliche
Mei=
nung fälſche. Nachdem der Stadtverordnetenvorſteher ſich
mit Mühe durch ſtändiges Läuten der Glocke Ruhe
ver=
ſchafft hatte, erteilte er dem Stadtverordneten Granitza
einen Ordnungsruf, den dieſer lächelnd einſteckte. Da die
Stadtverordneten nicht „Immunität” beſitzen, werden ſich
die Berliner Zeitungen dieſen Herrn ſchon vornehmen. —
In der Nähe des Großen Sterns im Grunewald wurde
heute abend der Arbeiter Brolleck von ſeinen
Arbeits=
gefährten Kaczmarek und Schultze im Streit
er=
ſtochen. Die drei waren an einem Straßenbau
beſchäf=
tigt und hatten den ganzen Tag in einer Kantine
ge=
ſeſſen. Bald kam es zu einem Streit, der mit dem Tode
des Brolleck infolge mehrerer Meſſerſtiche endete. Die
Täter flüchteten, wurden aber von Gendarmen verhaftet.
23. April. Auf der Chauſſee zwiſchen Arnsfelde und
Blumenberg in der Mark rannte geſtern abend ein
Warenhausautomobil gegen einen Baum.
Der Begleiter des Chauffeurs, Sonnentheil, flog mit dem
Kopf gegen einen Baum und wurde getötet, der
Chauf=
feur wurde leicht verletzt.
Tegel. 23. April. (Bootsunglück.) Auf dem
Tegeler See kenterte heute nachmittag ein Segelboot. Von
den drei Inſaſſen wurde ein älterer und ein jüngerer Herr
gerettet, während eine mitfahrende Dame ertrank.
Koblenz, 23. April. (Jugendlicher Verbrecher.)
Geſtern abend gerieten zwei 12jährige Kinder, ein Knabe
und ein Mädchen, in Streit. Im Verlaufe desſelben zog
der Junge einen Revolver aus der Taſche (!) und ſchoß
auf das Mädchen. Die Kugel prallte an einem
Laternen=
pfahl ab und drang dann in den Körper des Mädchens,
das ſchwer verletzt wurde.
Achern i. B., 23. April. (Automobilunfall.)
Zwiſchen Renchen und Gernsbach fiel geſtern ein
Auto=
mobil die Böſchung hinab, wobei der Inſaſſe,
ein Herr Zimmerer aus Baſel, ſo ſchwer verletzt wurde,
daß er in das Spital nach Renchen gebracht werden mußte.
Der Chauffeur blieb unverletzt.
Stettin, 23. April. (Tod durch einen Hund.)
In dem nahen Orte Warnin gerieten der Arbeiter Joſeph
Janz und der Gaſtwirt Horn in einen Streit. Bei einem
Handgemenge der beiden Männer hatte ſich der große
Hofhund des Janz von der Kette gelöſt und brachte dem
Gaſtwirt ſo ſchwere Verletzungen bei, daß dieſer bald:
darauf ſtarb. Janz wurde verhaftet. Den Hund ließ der
Amtsvorſteher auf der Stelle erſchießen.
Frankfurt a. O., 23. April. (Bankprozeß.) In
dem vielgenannten Bankprozeß wurden der
Ange=
lagte Direktor Schumann zu 10 Monaten Gefüngnis
und 3500 Mark Geldſtrafe und der Direktor Kleemann
zu 5000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Beide waren wegen
wiſſentlich falſcher Angaben und Bilanzverſchleierung
an=
geklagt. Dem erſteren wurden mildernde Umſtände
zuge=
illigt und die Gefängnisſtrafe wurde durch die 1½ Jahre
vährende Unterſuchungshaft als verbüßt erachtet. Der
Prokuriſt Kühne wurde freigeſprochen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112.
Blumenthal, 23. April. (Vier Perſonen
er=
krunken.) Geſtern abend um 11 Uhr wurde das
Mo=
torboot des Gemüſehändlers Schulz durch einen Dampfer
auf der Weſer bei Brake überrannt. Das Boot ſank
ſo=
fork. Von den ſechs Inſaſſen ertranken vier und zwar der
Chauffeur Kuntze aus Blumenthal, Götz=Rönnebeck,
Schrö=
der=Rönnebeck und der Beſitzer des Bootes.
Hamburg, 23. April. (Geſtrandeter Dampfer.)
Nach einem Telegramm aus Tanger iſt der bei Malabata
geſtrandete Hamburger Dampfer „
Rhein=
feld” wieder flott und nach Tanger gebracht worden.
Das Schiff wird proviſoriſch repariert und ſobald ſich
das Wetter beſſert, nach Gibraltar gehen.
Auteuil, 23. April. (Der Geſchoßunfall.) Ein
Flugzeugerbauer von Iſſy=les=Moulineaux hat ſich der
Polizei als Urheber des ſeltſamen
Geſchoßunfal=
les bekannt gegeben. Er erklärte, daß er Verſuche mit
blinden Schüſſen habe vornehmen wollen und daß dabei
aus Verſehen ein geladenes Geſchoß abgefeuert
wor=
den ſei.
London, 23. April. (Streikkämpfe.) Die „Times”
melden aus Neu=York vom 22.: Bei dem 14ſtündigen
Kampfe zwiſchen 600 ſtreikenden Bergleuten
und den Bundesſoldaten im Grubenbezirk von
Ludlow in Kolorado ſind 45 Perſonen, mehr als zwei
Drittel davon Frauen und Kinder, umgekommen. 20
Per=
ſonen werden vermißt und über 20 Perſonen wurden
ver=
wundet. 200 der von den Bergleuten und ihren Familien
bewohnten Zelte ſind durch Feuer zerſtört worden.
Bangkok, 23. April. (Großfeuer.) Hier iſt ein
großes Feuer ausgebrochen, das viele Häuſer zerſtört
hat=
ſo daß Tauſende von Menſchen obdachlos geworden ſind.
Ain Sefra, 23. April. (Aus der
Fremden=
legion.) Der Korporal und die 12
Fremdenlegio=
näre, die aus ihrer Kaſerne entwichen waren,
ver=
ſuchten ein 30 Kilometer von hier entferntes
Lebens=
mitteldepot zu nehmen und verwundeten dabei einen
Kor=
poral und zwei Mann, die ſich ihnen entgegenſtellten. Der
Korporal Müller iſt mit einer Abteilung
Fremdenlegio=
näre nach dem Ort abmarſchiert, an dem die Entflohenen,
die ſchon umzingelt ſind, ſich befinden.
Stadtverordnetenverſammlung.
2. Sitzung.
St. Darmſtadt, 23. April.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing eröffnet die
Sitzung um ¾4 Uhr. Die Mitteilungen werden einſtweilen
zurückgeſtellt. Zu Poſition 2 der Tagesordnung:
Neuwahl der
Steuerveranlagungs=
kommiſſion
iſt der Vorſtand des Finanzamts I Darmſtadt, Herr
Fi=
nanzrat Stroh, anweſend Die Dienſtzeit der im Jahre
1911 gewählten Mitglieder der örtlichen Kommiſſionen für
die Veranlagung der Staats= und Gemeindeſteuern läuft
in dieſem Jahre ab. Die Neuwahl iſt durch die
Stadtver=
ordneten=Verſammlung alsbald vorzunehmen. Der
Vor=
ſtand des Großh. Finanzamts unterbreitet folgende
Vor=
ſchlagsliſte, über die Stadtv. Saeng referiert. 1.
Ab=
teilung: a) ordentliche Mitglieder: 1. Jean
Diſchinger, Kommerzienrat, Heinheimerſtr. 10, 2. Auguſt
Freund, Rentner, Beſſungerſtr. 122, 3. Adam Fuchs,
Re=
gierungsrat, Waldſtr. 40, 4. Wilhelm Ganß, Rentner,
Er=
bacher Straße 4, 5. Leopold Kahn, Bankier,
Bismarck=
ſtraße 49, 6. Georg Koch, Rentner, Soderſtr. 20, 7.
Leon=
hard Nachtigall, Rentner, Wilhelminenſtr. 13, 8. Heinrich
Sames. Stadtverordneter, Pallaswieſenſtr. 26, 9. Ludwig
Schneider, Kaufmann, Friedrichſtr. 40, neu 10. Adolf
Simon, Buchdruckereibeſitzer, Grafenſtr. 15, 11. Karl
Stau=
dinger, Rentner, Beckſtr. 72, neu 12. Ernſt Weiß,
Kauf=
mann, Roquetteweg 14. — b) Erſatzmitglieder:
1. Peter Anton Caſtritius, Rentner, Mühlſtr. 22, 2.
Fried=
rich Dintelmann, Rentner, Kl. Ochſengaſſe 2, neu 3. L.
Fiſcher, Kaufmann, Neckarſtr. 10, 4. Ludwig Heil,
Rech=
nungsrat, Taunusſtr. 5, neu 5. Karl Kahlert, Generalagent,
Schützenſtr. 1, neu 6. Gg. Schmitt jr., Weinhändler,
Land=
graf=Philipp=Anlage 18.
2. Abteilung: a) ordentliche Mitglieder:
1. Ludwig Wilhelm Aßmuth, Privatier, Heidelberger
Straße 81, 2. Michael Herge, Kaufmann, Holzſtr. 17, 3.
Peter Hillinger, Schloſſer, Neue Ireneſtr. 68. 4. F. W.
Hofmann, Schreinermeiſter, Alexanderſtr. 25, neu 5. Gg.
Hoffmann, Rentner, Herderſtr. 14, neu 6. Wilhelm
Lehr=
bach, Rentner, Wilhelminenſtr. 14, 7. Jakob Nohl, Rentner,
Martinſtr. 22, 8. Karl Ritſert, Rentner, Sandſtr. 28, 9.
Johann Scheuren, Backofenbauer, Aliceſtr. 27, 10. Georg
Schupp, Rechnungsrat i. P., Dieburger Straße 56, neu
11. Karl Seibel, Landwirt, Pankratiusſtr. 21, 12. Ludwig
Phil. Wittinann, Stadtverordneter, Heidelberger Str. 123
— b) Erſatz=Mitglieder: 1. Ferd. Kahn,
Stadt=
verordneter, Schloßgartenſtr. 41, 2. Ludwig Koch,
Rent=
ner, Dieburger Straße 4, neu 3. Gg. Leißler, Privatier,
Soderſtr. 67, 4. W. Schmank, Hoftapezier, Annaſtr. 8,
5. Hrch. Schneider II., Privatier, Seekatzſtr. 6, 6. Bender,
Buchdruckereibeſitzer, Beſſunger Straße.
Die Vorſchläge werden genehmigt. Herr Stadtv.
Werner, der unter 6. zuerſt vorgeſchlagen war, hatte
eine Wahl aus perſönlichen Gründen abgelehnt.
Der Vorſitzende macht dann folgende
Mitteilungen:
Die Jahresberichte des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums und des Realgymnaſiums für 1913/14 liegen
vor und ſind unter die Herren Stadtverordneten verteilt
worden.
Zugverkehr zum Prinz=Heinrich=Flug.
Anläßlich des Prinz=Heinrich=Flugs
beab=
ſichtigt die Heſſ. Eiſenbahn=Aktien=
Geſell=
ſchaft, etwa alle 20—25 Minuten einen Zug der
Dampfſtraßenbahn nach dem Uebungsplatz verkehren zu
laſſen. Außerdem werden die fahrplanmäßigen Züge
doppelt fahren, da ſich am Flugtage 1912 gezeigt hat, daß
hauptſächlich die Kurszüge zur Bewältigung des Verkehrs
nicht ausgereicht haben. Hierdurch werden in der Stunde
etwa 30—35 Wagen nach und von dem Uebungsplatz
ver=
kehren und ſomit in jeder Richtung 1500 Perſonen
beför=
dert werden können.
Eine Auseinanderſetzung.
Stadtv. Dr. Noellner kommt auf einen Artikel in
dem hieſigen ſozialdemokratiſchen Organ zu ſprechen, in
dem ſeine Ausführungen in einer Schützenhofverſammlung
in durchaus falſcher Auslegung zu einem Angriff gegen
die nationalliberalen Stadtverordneten benutzt wurden.
Er habe das Konzept ſeiner Rede dem Stadtv. Aßmuth
übergeben, um eine Berichtigung zu erlangen, die aber
nlicht gewährt wurde. Redner ſieht ſich daher veranlaßt,
eine damaligen Ausführungen heute zu verleſen. Es=
heißt da u. a.: „Ein raſches Aufblühen einer
Schwer=
induſtrie iſt wegen Fehlens einer Waſſerſtraße nicht
mög=
lich. Aber wie die Darmſtädter Möbelinduſtrie im raſchen
Aufblühen wohl die Mainzer überholt hat, ſo ließen ſich
wohl auch andere mittlere Induſtrien veranlaſſen,
Darm=
ſtadt als Niederlaſſung zu wählen . . . . . In der
Haupt=
ſache müſſe die Stadt aber danach ſtreben, dank ihrer
herr=
lichen Umgebung, dank ihrer leichten Verbindung mit
Bergſtraße und Odenwald, Leute hierher zu ziehen, die
ein behagliches Daſein ſich gönnen wollen, und
allmäh=
lich Darmſtadt zu einem Penſionopolis zu machen, wie es
Wiesbaden ſchon lange iſt . . . . Man wird noch viel
er=
reichen können, zumal, wenn die Stadtverordneten immer
das Ziel vor Augen haben, Darmſtadts Charakter als
an=
genehme Wohnſtadt zu erhalten und die allzu große
Aus=
dehnung verhindern.”
Stadtv. Dr. Fulda meint, die Angelegenheit gehöre
hier nicht her, ſondern ſei eigentlich eine innere
Ange=
legenheit der Nationalliberalen Fraktion. Er verteidigt
dann den Artikel in dem ſozialdemokratiſchen Organ.
Stadtv. Dr. Oſann findet es doch befremdend, daß
der Stadtv. Fulda hier einen gänzlich unberechtigten
Ritt in das politiſche Lager unternimmt. Wie Herr Dr.
Fulda hier eine Umkünſtelung der geſprochenen Worte
unternimmt, das iſt geradezu unverſtändlich. Die
Richtig=
ſtellung Dr. Noellners ſei durchaus berechtigt. Das
ſozial=
demokratiſche Organ hat die Ausführungen ſo dargeſtellt,
als ſei es das Streben der Nationalliberalen Partei, die
ohnehin ſchwache Induſtrie hier ganz abſterben zu laſſen.
Das Gegenteil iſt der Fall. Herr Dr. Noellner hat einzig
Tatſachen feſtgeſtellt, und dann empfohlen, auch den
Pen=
ſionären Rechnung zu tragen, um leiſtungsfähige
Steuer=
zahler hier herzuziehen. Eine Berichtigung hat das
ſozial=
demokratiſche Organ verweigert. Es iſt durchaus
dankens=
wert, daß Herr Dr. Noellner ſein Konzept aufgehoben
hat und hier ſchwarz auf weiß beweiſen konnte, was er
wirklich geſagt hat. Wenn nun Herr Dr. Fulda der
Na=
tionalliberalen Partei hier vorvirft, daß ſie Zerwürfniſſe
zu bekämpfen habe, ſo ſolle er doch vor der Türe ſeiner
eigenen Partei kehren, dort habe er doch genug zu tun.
(Bravo.) Stadtv. Dr. Noellner vertritt nochmals
ſei=
nen Standpunkt. Er habe in ſeiner eigenen Parteipreſſe
keine Berichtigung verlangt. Sein Vortrag konnte in den
Blättern natürlich nicht völlig wiedergegeben werden, den
Artikel in dem ſozialdemokratiſchen Organ habe er
jeden=
falls nicht begründet.
Von der Elektriſchen.
Stadtv. Dr. Kolb fragt an, wie es mit der
Ausfüh=
rung der Linie Schloßgartenplatz-Riegerplatz ſtehe, die
Bevölkerung ſei beunruhigt darüber, daß dieſe Linie
wie=
der hinausgeſchoben wurde. Der Vorſitzende teilt
mit, daß die Vorarbeiten zu dieſer Linie beendet ſeien.
Es handelt ſich jetzt um die Aufbringung der Mittel.
Auf=
geſchoben iſt die Linie nicht.
Danach wird in die Tagesordnung eingetreten.
Baudispensgeſuche.
Stadtv. Wagner führt aus: Ein Gärtner
beab=
ſichtigt auf ſeinem Grundſtück am alten Arheilger Weg ein
Gewächshaus zu errichten. Hierzu iſt Geſtattung einer
Ausnahme von der Beſtimmung im § 5 des
Ortsbau=
ſtatuts erforderlich.
Die Verwaltung beantragt Befürwortung des
Ge=
ſuchs Die Verſammlung ſtimmt dem Antrage zu.
Stadtv. Markwort: Es iſt die Errichtung eines
Einfamilienhauſes an der Heidenreichſtraße geplant, deſſen
Grenzabſtand an der Südoſtecke den Vorſchriften für das
dortige Bauviertel nicht entſpricht. Die Stadtverwaltung
beantragt Befreiung von den Bauvorſchriften. Die
Ver=
ſammlung ſchließt ſich dem an.
Stadtv. Haury: Nach den beſtehenden
Bauvorſchrif=
ten ſollen bei Häuſergruppen die Dachgeſimſe von den
Scheidewänden (Brandmauern) durchſchnitten werden.
Eine hieſige Baufirma ſucht um Befreiung von dieſen
Vor=
ſchriften nach. Die Stadtverwaltung befürwortet das
Ge=
ſuch, das genehmigt wird.
Fluchtlinienplan.
Stadtv. Markwort: Der früher aufgeſtellte
Fluchtlinienplan vor dem Oſtbahnhof hat durch kleine
Verſchiebungen im Zuge der Landgraf=Georgſtraße
Aen=
derungen erfahren, die eine erneute Feſtlegung der
Flucht=
linien nötig machen. Dieſe werden befürwortet. Die
Verſammlung ſtimmt zu.
Einlegung zweier Straßen.
Auch hierüber referiert Stadtv. Markwort: Das
Darmſtädter Baugeſchäft hat einen Plan über Einteilung
und Bebauung ſeines zwiſchen Weinbergſtraße,
Donners=
bergring und Sandbergſtraße belegenen Geländes mit dem
Antrage auf Feſtſtellung des Bebauungsplanes und Erlaß
von Baubeſtimmungen für dieſen Gemarkungsteil
vorge=
legt. Der Plan ſieht vor eine von Donnersbergring und
Heidelberger Straße eingeſchloſſene Parallelſtraße
nörd=
lich der Weinbergſtraße und die Weiterführung der
Fel=
ſingſtraße über die Weinbergſtraße hinweg bis zu dieſer
Parallelſtraße. Beide Straßen ſind gedacht in 8 Meter
Breite mit Vorgärten, beiderſeits von 3 Meter. Für die
Nordſeite der 10 Meter breiten Weinbergſtraße weſtlich der
Felſingſtraße und die Oſtſeite des 15 Meter breiten
Don=
nersbergrings zwiſchen Weinbergſtraße und
Sandberg=
ſtraße werden Vorgärten von 5 Meter Breite
vorgeſchla=
gen. Das Gelände ſoll in offener Bauweiſe, unter
Zu=
laſſung von Gruppenhäuſern, bebaut werden. Die
Stadt=
verwaltung beantragt, Annahme der vorgeſchlagenen
Straßen= und Baufluchtlinien, Gutheißung der
vorgeſehe=
nen Aufteilung des Gebietes für Zwecke der Bebauung
und Anwendung der ortsſtatutariſchen Beſtimmungen für
offene Bauweiſe und der Polizeiverordnung, wie ſolche
für das Gebiet am Südbahnhofe Geltung haben. Die
Verſammlung ſtimmt dem Antrag zu.
Rückgabe von Gelände.
Stadtv. Sames referiert: Nachdem Großh.
Mi=
niſterium die Aufhebung der Straße D zwiſchen
Rößler=
ſtraße und Kicſchenallee genehmigt hat, kann das Gelände
jener Straßenſtrecke, das die Firma Röhm u. Haas
ſeiner=
zeit unentgeltlich an die Stadt abgetreten hat, dieſer
Firma wieder unentgeltlich zurückgegeben werden. Es
wird beantragt, der Rückgabe zuzuſtimmen. Der Antrag
wird angenommen.
Fahrplan der Straßenbahn für Sommer
1914.
Stadtv. Saeng erſtattet hierüber ein ſehr
eingehen=
des Referat. Die Heag hat die Entwürfe der
Sommer=
fahrpläne für die Dampfſtraßenbahn und die elektriſche
Bahn vorgelegt, die eine Reihe von Aenderungen und
Ver=
beſſerungen aufweiſen, insbeſondere, weil auch mit
Ein=
führung der Fahrpläne am 1. Mai laufenden Jahres der
elektriſche Betrieb auf der Vorortſtrecke nach Eberſtadt
er=
öffnet und alsdann die Dampfbahnlinie von Griesheim
nach Arheilgen durchgeführt werden ſoll.
Verkehrsaus=
ſchuß und Elektrizitäts=Deputation haben in gemeinſamer
Sitzung die Fahrplanentwürfe beraten und dabei ver=
ſchiedene kleinere Wünſche geäußert, die der Heag zur
Be=
rückſichtigung bereits mitgeteilt wurden.
Stadtv. K. Lautz wünſcht die Einlegung einer
Halte=
ſtelle vor dem Stadthaus in der Rheinſtraße. Stadtv.
Delp wünſcht den Viertelſtundenverkehr auf der jetzt zur
Einführung gelangenden Strecke nach Eberſtadt. Stadtv.
Herbert bittet, einen weiteren Zug auf der Strecke zum
Flugplatz einzulegen und wünſcht Verbeſſerungen in den
Halteſtellenverzeichniſſen im Fahrplan. Weiter äußern
Fahrplanwünſche die Stadtvv. Link, Sames, von
Heſſert, Wolf, Schönberger u. a. Der Fahrplan
wird dann genehmigt.
Laſtautomobile und Hochſchule.
Beig. Ekert: Die Techniſche Hochſchule hat darüber
Klage geführt, daß der Unterricht durch den ſtarken
Wagen=
verkehr, ganz beſonders aber durch die ſchweren
Laſtauto=
mobile, empfindlich geſtört werde. Großh. Polizeiamt
be=
abſichtigt daher eine Polizeiverordnung zu erlaſſen, durch
welche die die Hochſchule umgebenden Straßen für den
durchgehenden Verkehr von Laſtautomobilen
geſperrt werden ſollen. Der Verkehrsausſchuß hat ſich
mit der im Entwurf vorliegenden Polizeiverordnung
ein=
verſtanden erklärt. Der Entwurf wird genehmigt=
Ueber die
Ausführung von Weganlagen uſw.
referiert Stadtv. Sames: Die Stadt hat ſich ſeinerzeit
bei Abſchluß des Vertrags über die Geländeſtellung für
die Kaſernenbauten für die techniſchen Truppen (
Luft=
ſchiffer= und Funkerkompagnie) bereit erklärt, die
erfor=
derlichen Weganlagen um die Kaſernen auf Koſten der
Heeresverwaltung auszuführen. Der Oberbürgermeiſter
beantragt jetzt in Uebereinſtimmung mit der
Tiefbaudepu=
tation und dem Finanzausſchuß die Bewilligung des
er=
forderlichen Vorlagekredits von 34300 Mark für die
Weg=
bauten. Der Kredit wird genehmigt.
Die Pallaswieſe.
Infolge des anhaltenden Froſtes vor dem
Schnee=
fall im verfloſſenen Winter iſt das im Frühjahr 1913
an=
geſäte Gras auf etwa zehn Morgen der Pallaswieſe
voll=
ſtändig erfroren. Eine Beſtellung des Geländes, das in
den Vorjahren mit Runkelrüben bepflanzt war, mit
Hack=
früchten iſt nicht angängig. Es muß vielmehr wieder als
Wieſe angelegt werden. Die Neueinſaat erfordert einen
Koſtenaufwand für Ackern, Einſäen und für Samen von
300 Mark, um deſſen Bewilligung nachgeſucht wird. Nach
dem Referat des Stadtv. v. Heſſert wird die Summe
bewilligt.
Stadtv. L. Lautz bittet, den Zuſchlag bei
Heuver=
ſteigerungen alsbald zu erteilen, damit die Käufer das
Heu ſchneller abfahren können. Dem Wunſch ſoll näher
getreten werden.
Betriebs= und Gebührenordnung für das
Krematorium.
Hierüber erſtattet Bürgermeiſter Mueller Bericht.
Die Verordnung liegt im Umdruck vor. Es werden von
verſchiedenen Stadtverordneten Abänderungswünſche
ge=
äußert. Schließlich beantragt Stadtv. Delp, die
Ange=
legenheit an die Friedhofsdeputation zurückzuverweiſen.
Es wird beſchloſſen, die Vorlage anzunehmen, die
geäu=
ßerten Wünſche aber der Friedhofsdeputation zu
über=
mitteln. — Ueber den
Wochenmarkt=Tarif
der Stadt Darmſtadt referiert Stadtv. L. Lautz. Der
Tarif liegt ebenfalls im Umdruck vor und der Referent
beantragt die en bloe=Annahme.
Stadtv. Hammann wünſcht die Einſchiebung eines
dritten Markttages auf dem Riegerplatz an Montagen und
die Errichtung einer Bedürfnishalle. Weiter möge der=
Markt ſchon um 7 Uhr eröffnet werden und die Erhebung
des Marktſtandgeldes praktiſcher geregelt werden. Es
wird beſchloſſen, die Wünſche in der Deputatidn zur
Sprache zu bringen. Die Vorlage wird angenommen.
Von der Städtiſchen Sparkaſſe.
Stadtv. Dr. Oſann referiert über die folgenden
Beſchlüſſe des Verwaltungsrats der Sparkaſſe: a)
Hinſicht=
lich der vorgeſchlagenen Zinsfuß Erhöhung
waren die Anweſenden einſtimmig der Meinung, daß
zur=
zeit von einer Aenderung des Zinsfußes ſowohl für
Ein=
lagen als auch für Hypotheken abgeſehen werden ſoll, mit
Rückſicht auf die Tatſache, daß anſcheinend mit einer
dauernden Beſſerung der Lage des Geldmarktes zu
rech=
nen iſt. Dagegen ſoll für die Folge die Verzinſung der
Einlagen eine einheitliche ſein. Die Verzinſungsgrenze
von 10000 Mark ſoll fallen und Einlagen in jeder Höhe
mit 3½ Prozent verzinſt werden.
b) Der weiter vorgeſchlagenen Einführung des
Depoſitenverkehrs ſtehen nach Anſicht des
Ver=
waltungsrates — insbeſondere hinſichtlich der Feſtſetzung
des Zinsfußes — die dermaligen Beſtimmungen in § 16, 2.
der Satzung entgegen. Da neben dieſen formellen
Grün=
den auch ſachliche Bedenken gegen einen bankmäßigen
Ausbau der Geſchäftsführung der Sparkaſſe geltend
ge=
macht wurden, konnten ſich die Anweſenden nicht
ent=
ſchließen, die Einführung des Depoſitenverkehrs zu
empfeheln.
c) Man erklärte ſich aber einſtimmig damit
einverſtan=
den, daß der Hypotheken=Zinsfuß von 4
Pro=
zent auf den für Neuausleihungen und Zuſatzhypotheken
bereits feſtgeſetzten Zinsfuß von 4½ Prozent erhöht wird:
1. für die von der Sparkaſſe beliehenen auswärtigen
Ob=
jekte, mit Ausnahme der in den Gemarkungen Arheilgen
und Eberſtadt gelegenen Grundſtücke, 2. bei allen
Beſitz=
wechſeln, ſofern ſie nicht durch Erbſchaft veranlaßt ſind.
Be Beſitzwechſeln infolge von Zwangsverſteigerungen ſoll
die Erhöhung nicht eintreten, wenn das betreffende
Ob=
jekt von dem Hypothekargläubiger erworben werden muß.
d) Der Antrag des Direktors, daß bei Abhebung von
Beträgen über 1000 Mark die ſofortige Rückzahlung ohne
Einhaltung der ſatzungsmäßen Kündigungsfriſt in Zeiten
knappen Geldſtandes nur gegen Verzicht auf 14 Tage
Zin=
ſen geſtattet werden ſoll, wird einſtimmig genehmigt.
e) Die Einführung der vorgeſchlagenen
Kapital=
tilgung wird als wünſchenswert bezeichnet. Es ſoll
jedoch mit Rückſicht auf die gegenwärtige ſchwierige Lage
der Hausbeſitzer kein Zwang zur Vornahme einer Tilgung
ausgeübt, ſondern den Beteiligten nur mitgeteilt werden,
daß die Möglichkei beſteht, mit der Sparkaſſe eine
Kapi=
taltilgung von mindeſtens ½ Prozent jährlich vertraglich
zu vereinbaren. Dabei ſoll darauf geſehen werden, daß
ſich der Schuldner verpflichtet, auf Verlangen der
Spar=
kaſſe die Hypothek, ſoweit ſie ſich mit dem Eigentum in
einer Perſon vereinigt, löſchen zu laſſen und zur
Siche=
rung dieſes Anſpruches der Sparkaſſe eine bezügliche
Vor=
merkung im Grundbuch eintragen zu laſſen, damit keine
Eigentümer=Hypothek aufleben kann.
f) Die nach § 26 der Satzung für den
Scheckver=
kehr zu erlaſſende Geſchäftsanweiſung ſoll erſt
aufgeſtellt werden, wenn mit der Einrichtung des
Scheck=
verkehrs genügend Erfahrungen geſammelt worden ſind.
Nummer 112.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Seite 5.
Der Bürgermeiſterei ſoll daher Mitteilung gemacht
wer=
den, daß die Vorlage der Geſchäftsanweiſung für den
Scheckverkehr gelegentlich der Vorlage der demnächſt zu
erlaſſenden allgemeinen Geſchäftsanweiſung erfolgen wird.
Stadtv. Gretzſchel iſt durch die Erhöhung des
Hypothekenzinsfußes ſehr überraſcht. Eine Sparkaſſe ſoll
einen ſo hohen Zinsfuß doch nicht nehmen, wenn der
all=
gemeine Geldmarkt es vielleicht auch rechtfertigt. Die
Sparkaſſe iſt in erſter Linie Wohlfahrtsinſtitut und vom
allgemeinen Geldmarkt nicht ſo abhängig. Die Zinſen
ſind alſo zu hoch. Zu e) 1. bittet Redner, auch Griesheim
mit einzubeziehen. Zu e) iſt Redner für Einführung des
Tilgungs zwanges.
Der Vorſitzende weiſt darauf hin, daß der Entwurf
das Reſultat eingehender Beratungen iſt und dem Brauch
in anderen Städten entſpricht und der Lage des
Geld=
marktes überhaupt. Der geforderte Tilgungszwang
würde eine Härte für die Hausbeſitzer bedeuten.
Stadtv. Aßmuth beantragt Zurückverweiſung an
den Ausſchuß. — Stadtv. Henrich tritt dem entgegen
und verteidigt den im Ausſchuß ſehr eingehend beratenen
Entwurf, der den derzeitigen Verhältniſſen durchaus
Rech=
nung trage, und bittet um unveränderte Annahme.
Stadtv. Gretzſchel vertritt nochmals ſeine Anſicht. —
Stadtv. v. Heſſert bittet als Vertreter der Hausbeſitzer,
der Vorlage ohne weitere Debatte zuzuſtimmen. Der
An=
ſicht iſt auch Stadtv. Dr. Fulda, doch hält er es für
nötig, etwa den Verwaltungsrat zu ermächtigen, bei einer
plötzlichen Aenderung des Geldmarktes eine entſprechende
Aenderung der Beſtimmungen eintreten zu laſſen.
Stadtv. Dr. Bender ſtimmt dem zu. Man ſollte
feſt=
ſetzen, daß der Verwaltungsrat mit dem Finanzausſchuß
zuſammen entſprechende Beſchlüſſe ſchnellſtens faſſen kann
Die Ausführungen des Stadtv. Gretzſchel ſeien hinfällig.
Herr Gretzſchel überſiehi den Zweck der Sparkaſſe, der doch
nicht in der Hergabe von Hypotheken liege, ſondern in der
Aufnahme von Spareinlagen. — Stadtv. Sames iſt
der gleichen Anſicht. — Der Vorſitzende rät, die Anregung
entſprechend zu formulieren, die Vorlage im übrigen
an=
zunehmen. Der Antrag wird angenommen.
Reklame im „Univerſum”.
Ueber Darmſtadt und ſeine diesjährigen
Ausſtellun=
gen erſcheint in dem bekannten Leipziger Verlag von
Phil. Reclam im Mai ein Sonderheft der Zeitſchrift „
Uni=
verſum” in einer Auflage von etwa 80000—100000 Stück
Der Oberbürgermeiſter beantragt die Bewilligung eines
Kredits von 540 Mark zur Ermöglichung einer Reklame
für die Stadt in dieſem Sonderheft. Der Antrag wird
angenommen nach dem Referat des Stadtv.
Mark=
wort.
Der Oberbürgermeiſter teilt hierzu mit, daß er in
ſeinem Aufſatz in dieſem Heft auf Grund von Mitteilungen
der Handelskammer nachweiſen wird, daß die
Export=
ziffern Darmſtädter Firmen erfreulich geſtiegen ſind, daß
mehrere Vergrößerungsbauten vorgeſehen ſind uſw.
Von der Ausſtellung 1914.
Auf Wunſch der Ausſtellungsleitung für die
Ausſtel=
lung auf der Künſtlerkolonie ſollen die Zimmer im
Hoch=
zeitsturm, für die ſonſt ein Eintrittsgeld erhoben wird,
den Beſuchern der Ausſtellung koſtenlos zugänglich ſein.
Der Antrag wird angenommen. Referent: Stadtv.
Saeng.
Beitragsbewilligungen.
Der St. Eliſabethenverein feiert demnächſt ſein 50
jäh=
riges Beſtehen und ſucht um Bewilligung eines
ſtädti=
ſſchen Zuſchuſſes zu den Koſten der Saalbaumiete
anläß=
llich der Feſtfeier nach.
Am 10. Mai, anläßlich der Sammlungen des Roten
Kreuzes und der Feier des 50jährigen Beſtehens der
Gen=
fer Konvention, ſollen in verſchiedenen Lokalen der Stadt,
darunter auch im Saalbau, Feſtveranſtaltungen
ſtattfin=
fden. Der Ortsausſchuß zur Vorbereitung der
Samm=
lungen und Feierlichkeiten ſucht um koſtenloſe Ueberlaſſung
ſdes Saalbaues oder um Gewährung eines entſprechenden
Koſtenzuſchuſſes nach. — Die Anträge werden nach den
Referaten der Stadtvv. Dr. Noellner und
Mark=
wort angenommen. Damit iſt die Tagesordnung
er=
ſchöpft. Schluß nach 7 Uhr.
Gerichtszeitung.
* Berlin, 23. April. Das Kriegsgericht der
zweiten Gardediviſion verurteilte heute nach
fünftägiger Verhandlung den
Gendarmeriewachtmei=
ſter Hahneberg wegen fortgeſetzter Beſtechung zu einem
Jahr und ſechs Monaten Gefängnis. Degradation und
Ausſtoßung aus der Gendarmerie, den
Gendarmeriewacht=
meiſter Suckland wegen fortgeſetzter Beſtechung zu
einem Jahr Gefängnis, Degradation und Ausſtoßung aus
der Gendarmerie. Der dritte Angellagte,
Gendarmerie=
wachtmeiſter Erzleben, wurde freigeſprochen. Der
Ge=
frichtshof hat außerdem beſchloſſen, die Beſtechungsgelder
in Höhg von je 300 Mark als dem Staat verfallen zu
er=
klären. Der Verhandlungsführer, Kriegsgerichtsrat
Bernhold, bemerkte in der Urteilsbegründung: Der
Gerichtshof erachtet auf Grund der Beweisaufnahme die
Angeklagten, ganz beſonders durch das Zeugnis des
Gen=
ſdarmeriewachtmeiſters Schulz, der fortggſetzten Beſtechung
für überführt, hat jedoch mit Rückſicht auf den Umſtand,
daß die Verführung ſeitens der Buchmacher eine ſehr
große war und die Angeklagten ſich zur Zufriedenheit
ſihrer Vorgeſetzten führten, einen minder ſchweren Fall an=
(genommen. Andererſeits erwog der Gerichtshof, daß die
Angeklagten das Vertrauen ihrer Vorgeſetzten mißbraucht
haben. Sie hatten die Aufgabe, das Buchmacherweſen
an=
zuzeigen, begünſtigten es aber Beſtechungsgelder wegen.
Die Verurteilten erklärten, Berufung einzulegen.
* Leipzig. 23. April. Heute vormittag begann vor
dem zweiten und dritten Strafſenat des Reichsgerichts
der Spionageprozeß gegen den Buchhalter Franz
Lucian Baudiſſon, gebocen am 17. April 1887 in
Groß=Moyeuvre, Kreis Diedenhofen=Weſt, zuletzt in Nancy
wohnhaft. Dem Angeklagten wird zur Laſt gelegt, 1913
im Auslande verſucht zu haben, ſich von Soldaten
geheim=
zuhaltende Dienſtvorſchriften zu verſchaffen und dieſe
einem franzöſiſchen Nachrichten=Bureau zu übermitteln
(§ 1 des Spionagegeſetzes). Geladen ſind zwei Zeugen,
ein militäriſcher Sachverſtändiger und zwei Aerzte. Die
Oeffentlichkeit iſt für die Dauer der Verhandlung
ausge=
ſchloſſen. Der Angeklagte Baudiſſon wurde unter
Anrechnung einer noch nicht verbüßten Gefängnisſtrafe
wegen verſuchten Verrats militäriſcher
Ge=
heimniſſe zu zwei Jahren und einem Monat
Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter
Polizeiaufſicht verurteilt. Der Angeklagte hatte ſich auf
Veranlaſſung eines gewiſſen Maurice in Nancy mit
einem ihm bekannten ſächſiſchen Sergeanten in Metz in
Verbindung geſetzt und ſuchte von dieſem geheime
Pa=
piere zu erlangen. Dieſer ging ſcheinbar darauf ein und
übergab Baudiſſon einige Schriftſtücke, die dieſer Maurice
aushändigte. Die Polizei, die benachrichtigt war, nahm
Baudiſſon feſt.
Der falſche Alexander.
B. B. Der als Hochſtapler entlarvte frühere
Magi=
ſtratsſchreiber „Bürgermeiſter” Thormann hat ſeine
Jugendzeit im Königlichen Großen Militär=
Waiſenhaus zu Potsdam verlebt. In dieſe
An=
ſtalt wurde er im Jahre 1895 aufgenommen, wo er dann
bis zu ſeiner 1899 erfolgten Konfirmation verblieb. Im
Waiſenhaus zählte Thormann zu den begabteſten Schülern,
der ſich in ſeiner freien Zeit viel mit dem Leſen von
Büchern, auch den berüchtigten Schmökern, beſchäftigte
und ſich dadurch eine Bildung aneignete, die weit über das
gewöhnliche Maß hinausging. Auch dichteriſch hat er ſich
dort verſucht und ſo manchen Spottvers verfaßt. Der
vorzügliche Schulunterricht im Militär=Waiſenhauſe
er=
möglichte ihm nach ſeiner Entlaſſung, zunächſt
Schreib=
ſtellen zu erlangen, bis er ſchließlich im Kommunaldienſt
Anſtellung fand und dann als Kreisausſchuß=Aſſiſtent in
die Kreisverwaltung des Kreiſes Niederbarnim am
Fried=
rich Karl=Ufer 5 zu Berlin eintreten konnte. Einen Teil
ſeines Gehaltes legte Thormann „zeitgemäß” auf dem
Rennplatze an, wo er vom Glück begünſtigt war und durch
manchen guten Tip größere Summen einheimſte. Als
Nebenbeſchäftigung befaßte er ſich mit der Anfertigung
von Klagen und ſonſtigen Schriftſätzen, auch erteilte er
Rat in allen juriſtiſchen und ſonſtigen Angelegenheiten.
Wenn Thormann es mit ſeiner freien Zeit vereinbaren
konnte, betätigte er ſich auch als Detektiv, was ihm
eben=
falls größere Summen einbrachte. Aufträge auf
Anfer=
tigung von Gedichten erledigte er zur vollſten
Zufrieden=
heit ſeiner Kundſchaft, die er durch Inſerate in Zeitungen
fand. Von ſeinen früheren Kameraden im Militär=
Waiſen=
hauſe hielt er ſich ziemlich fern, jedenfalls, um die Art
ſeiner Jugenderziehung nicht zu verraten Durch Rückfrage
bei der Direktion des Militär=Waiſenhauſes dürfte die
ganze Lebenslaufbahn des Schwindlers feſtzuſtellen ſein.
Luftfahrt.
* Kaſſel, 23. April. Prinz Wolrad von
Waldeck=Pyrmont, der Bruder des regierenden
Fürſten von Waldeck, vom 23. Dragonerregiment, traf in
Begleitung des Leutnants v Brederlow vom 16.
Dra=
gonerregiment auf einem Aviatik=Doppeldecker, von
Darm=
ſtadt kommend, auf dem hieſigen Flugplatze ein. Um
4 Uhr nachmittags ſetzten die Flieger ihre Fahrt nach
Hannover und Lüneburg fort.
Aus Korfu.
* Korfu, 23. April. Der Reichskanzler iſt
heute vormittag an Bord des Kreuzers „Breslau” nach
Brindiſi abgereiſt, von wo er über Bologna und
München nach Berlin zurückkehrt. Botſchafter Freiherr
v. Wangenheim, ſowie die Geſandten v. Treutler und
Graf Quadt geleiteten den Reichskanzler an Bord des
Schiffes. — Heute treffen der Generalintendant Graf von
Hülſen=Haeſeler und Joſeph Lauff als Gäſte des Kaiſers
hier ein.
Aus der Zweiten badiſchen Kammer.
* Karlsruhe, 23. April. In der heutigen
Sitz=
ung der Zweiten Kammer erklärte Kultusminiſter Dr.
Böhm, nachdem er ſeine Freude über die einmütige
Unterſtützung ausgeſprochen hatte, die ſein Etat im Hauſe
gefunden, daß ein Stillſtand in den Ausgaben,
insbeſon=
dere bei der Pflege der Wiſſenſchaft, nicht möglich ſei. Er
wies darauf hin, daß die gemachten Stiftungen für
Hoch=
ſchulen im Verlaufe ſeiner Amtszeit ſich auf 6½ Millionen
belaufen. Die vielen Promotionen, fuhr der
Mi=
niſter fort, ſind meiner Anſicht nach darin begründet, daß
unſere heutige Zeit eine Sucht hat, möglichſt viele Titel
auf ſich zu vereinigen. Ich halte es deshalb nicht für
richtig, die Anzahl der Doktortitel zu vermehren durch den
Dr. med. dent. Die Benachteiligung der Zahnärzte
durch die Reichsverſicherungsordnung läßt ſich durch den
Doktortitel nicht ausgleichen. Wir werden uns, wenn in
anderen Staaten der Dr. med. dent. eingeführt iſt, gegen
dieſe Einführung nicht wehren, aber den Anfang möchte ich
in Baden nicht machen, denn dann würden die
Pharma=
zeuten und andere auch kommen. In das Promotionsrecht
ſollte nicht eingegriffen werden. Das Elend der
Akademi=
ker bezeichnete der Miniſter als wirklich groß. Nach
ſei=
ner Meinung haben wir zu viel höhere Schulen. Nur
eine geänderte Schulpolitik könne das Kontingent der
Akademiker vermindern, und das ſei der Ausbau der
Volksſchulen. Aehnlich liegt es mit dem Frauenſtudium.
Auch hier ſei eine Ueberproduktion eingetreten. Bei der
Zulaſſung des Frauenſtudiums hätte man erſt
Exiſtenz=
möglichkeiten ſchaffen müſſen. Viele Enttäuſchung und
Unglück ſei hier noch zu beſeitigen. Die Frauenfrage werde
noch eine ſehr ſchwere und unangenehme werden. In
die=
ſer Beziehung ſei Baden prozentual ſtark beteiligt. —
Be=
züglich der Beſetzung der Philoſophieprofeſſur in Freiburg
äußerte der Miniſter, daß der Miniſter nicht daran denke,
jemand von einem Amte wegen ſeiner Konfeſſion
fern=
zuhalten, aber es ſei etwas anderes, wenn man verlange,
daß ein Prieſter zu allen Staatsämtern zugelaſſen werde.
Er ſtehe hier auf dem Boden der Verfaſſung. Der
Fakul=
tät könne man nicht mit dem Anſinnen kommen, einen
prieſterlichen Kollegen in ihre Reihen aufzunehmen. Dazu
verſtehe ſie ſich nicht und könne ſich auch nicht verſtehen
und er werde die Beſetzung der Profeſſur mit einem
gläu=
bigen Katholiken beſchleunigen.
Kabinettskriſis in Gotha.
* Gotha, 23. April. Staatsminiſter v. Richter
hat am 21. April ſein Entlaſſungsgeſuch
einge=
reicht. Der Herzog hat ſich die Entſcheidung bis nach
ſei=
ner Rückkehr aus Italien vorbehalten. Ueber die Gründe
ſeines Rücktritts übermittelte der Miniſter der
Gothaer Zeitung eine Erklärung, in der es heißt: Der
Hofkammerpräſident von Baſſewitz hielt Ende der vorigen
Woche, ohne dem Staatsminiſter Mitteilung zu machen,
dem Herzog in Monſummano einen Vortrag. Der
Her=
zog verlieh ihm nach dieſem Vortrag eine hohe
Auszeich=
nung. Dieſe Entſchließung iſt an und für ſich für die
Oeffentlichkeit und den Staatsminiſter gleichgültig. Unter
den vorliegenden Umſtänden muß ſie aber den Eindruck
erwecken, daß in Angelegenheiten, in denen letzthin,
namentlich auch im Landtage, von Angehörigen aller
Par=
teien Beſchwerden gegen die Handlungsweiſe der
Hofkam=
mer erhoben wurden, der Herzog auf den alleinigen
Vor=
trag des Hofkammerpräſidenten den Standpunkt der
Hof=
kammer zu dem ſeinigen machte, ohne den politiſch ver=
antwortlichen Staatsminiſter vorher zu hören und daher
die Gewähr zu haben, daß auch die Rechte und Intereſſen
der Bevölkerung dieſer gegenüber zur Geltung gebracht
werden. Der Staatsminiſter lehnte die verfaſſungsmäßige
Verantwortung für einen ſolchen Schritt und ſeine
poli=
tiſchen Folgen ab.
Die Erkrankung des Kaiſers Franz Joſef.
* Wien, 22. April. Das heute abend ausgegebene
Bulletin beſagt: In dem Befinden des Kaiſers iſt keine
weſentliche Aenderung eingetreten. Die katarrhaliſchen
Erſcheinungen ſind unverändert. Herzaktion, Appetit und
Kräftezuſtand ſind zufriedenſtellend.
* Wien 22. April. Die Neue Freie Preſſe meldet:
Nach einem heute abend beim Kaiſer abgehaltenen
Kon=
ſilium erklärte der Leibarzt Kerzl: Die Gefahr iſt
vor=
über; ich gehe beruhigt ſchlafen.
* Wien, 22. April. Wie die Korreſpondenz
Wil=
helm von privater Seite erfährt, befindet ſich der Kaiſer
wieder viel beſſer als geſtern. Der Monarch iſt bei beſtem
Appetit und fühlt ſich ganz friſch. Die Stimmung des
Kaiſers iſt auch heute die allerbeſte. Das Fieber iſt
an=
dauernd ganz geſchwunden, der noch beſtehende Huſten
locker. Die Stimmung in der engſten Umgebung des
Kaiſers iſt ganz zuverſichtlich. Man kann das Unwohlſein
unter normalen Umſtänden als beinahe ganz behoben
be=
trachten. An Spaziergänge im Freien kann allerdings,
ſo lange noch leiſe Spuren der Erkältung vorhanden ſind,
nicht gedacht werden; doch wird der Kaiſer die
Spazier=
gänge wenn die Beſſerung im gleichen Schritte anhält,
in abſehbarer Zeit wieder aufnehmen.
* Wien 23. April. Wie von zuverläſſiger privater
Seite mitgeteilt wird, ſchlief der Kaiſer geſtern von
8—12 Uhr gut; dann ſtellte ſich Huſtenreiz ein, der mit
Pauſen bis 3 Uhr anhielt. Hierin ſei jedoch nichts
Be=
unruhigendes zu erblicken; es ſei vielmehr die
not=
wendige natürliche Löſung des in den Bronchien
ange=
ſammelten Schleimes. Der Kaiſer fühlte ſich heute früh
beim Aufſtehen ſehr erholt. Der Kaiſer nahm das
Früh=
ſtück mit gutem Appetit. Die Temperatur iſt nicht
geſtie=
gen. Wiederholt wird betont, daß die engſte Umgebung
durchaus keine Befürchtungen hegt, ſondern
baldige Geneſung zuverſichtlich erhofft.
* Wien, 23. April. Die Korreſpondenz Wilhelm
ſchreibt: In Uebereinſtimmung mit den ausgeſprochenen
Intentionen des Kaiſers wird die Oeffentlichkeit von
dem Augenblick an, da die
Bronchialerſcheinun=
gen bei Seiner Majeſtät einen intenſiveren Charakter
an=
genommen haben, durch Bulletins der behandelnden Aerzte
und nebenhergehende offizielle Mitteilungen über den
Verlauf der Affektion völlig wahrheitsgetreu,
in keinerlei die Tatſachen irgendwie
ver=
ſchleiernden Weiſe auf dem Laufenden erhalten.
Es iſt leicht begreiflich, daß neben den offiziellen
Meldun=
gen zahlloſe private Nachrichten mit ergänzenden Details
verſchiedenſter Art auftauchen, die ſämtlich beanſpruchen,
aus verläßlichen Quellen zu ſchöpfen. Dieſe Berichte
ver=
breiten ſich des näheren über die Einzelheiten der
Krank=
heitserſcheinungen, die Vorgänge im Zimmer des
Mon=
archen und deſſen Tageseinteilung und wiſſen ſchon jetzt
von allerlei Reiſedispoſitionen zu erzählen, die zur
För=
derung der raſchen Erholung getroffen ſind. So
unzwei=
felhaft die erfreuliche Beſſerung iſt, die im
Geſamtbefin=
den des Kaiſers ſeit Beginn dieſer Woche eingetreten iſt
und in den ärztlichen Bulletins zum Ausdruck kommt,
er=
ſcheint es doch gewiß verfrüht, bereits jetzt Vorkehrungen
und Maßnahmen zu erörtern, die einen vorgängigen
völli=
gen Rückgang der Krankheitserſcheinungen vorausſetzen.
Von einem Abſchluß des Krankheitszuſtandes wird erſt
geſprochen werden können, wenn die objektiven Merkmale,
die in den letzten Tagen erfreulicherweiſe nicht intenſiver
geworden ſind, gänzlich geſchwunden ſind. Da ein
un=
vermittelt raſches Abklingen der katarrhaliſchen
Erſchei=
nungen in derartigen Fällen erfahrungsgemäß nicht
er=
wartbar iſt, muß, ſo hoffnungsvoll die Berichte aus dem
Krankenzimmer des Kaiſers auch lauten, doch bedacht
wer=
den, daß ſein Zuſtand andauernd der ſorgfältigſten
ärzt=
lichen Aufſicht und Behandlung bedürftig iſt. Die
her=
vorragenden Fachmänner, denen dieſe
verantwortungs=
volle Miſſion anvertraut iſt, kommen ihren
Verpflichtun=
gen, die Oeffentlichkeit über das Befinden des Kaiſers
gewiſſenhaft zu unterrichten, rückhaltlos nach, weshalb es
ſich empfiehlt, nur die von ihnen bekannt gegebenen
Feſt=
ſtellungen, welche gegenüber allen anderweitigen
Infor=
mationen allein authentiſch ſind, als maßgebend
anzu=
ſehen.
Der Beſuch des engliſchen Königspaares
in Paris.
* Paris, 22. April. König Georg hat nach der
Truppenſchau von Vincennes den Militärgouverneur von
Paris gebeten, den Offizieren und Mannſchaften für das
gebotene prächtige Schauſpiel ſeinen aufrichtigen Dank
auszuſprechen. Die Haltung der Truppen und die
glän=
zende Ausführung der Bewegungen ſei wirklich
bemerkens=
wert geweſen nd er beglückwünſche Frankreich zu ſeiner
ſchönen Armee.
* Paris, 23. April. Der König und die
Köni=
gin von England veranſtalteten geſtern abend in der
engliſchen Botſchaft zu Ehren des Präſidenten ein Diner,
an dem das diplomatiſche Korps, darunter der deutſche
Botſchafter und Freifrau von Schoen die Mitglieder
der Regierung, die Präſidenten des Senats und der
Kam=
mer, ſowie die hohen Würdenträger teilnahmen. Hierauf
fuhren der König und die Königin mit dem Präſidenten
zur Galavorſtellung in dem prächtig geſchmückten
Opern=
haus. Der Andrang vor dem Opernhauſe war ſo groß,
daß die Kette der Schutzmannſchaft mehrfach durchbrochen
wurde. Bei dem Gedränge wurden mehrere Perſonen
leicht verletzt. Gegen halb 1 Uhr nachts kehrte das
Königs=
paar in das Miniſterium des Aeußern zurück.
Vom Balkan.
* Athen. 23. April. (Meldung der Agence
d’Aths=
nes.) Der Miniſter des Aeußern beſchwerte ſich geſtern in
einer Unterredung mit dem türkiſchen Geſandten über
die beklagenswerte Lage der Griechen in
Thrazien und die Verfolgung der griechiſchen
Bevöl=
kerung und erklärte, die Fortdauer würde wenig Mut
geben zur Herſtellung engerer freundſchaftlicher
Beziehun=
gen zwiſchen beiden Völkern. Der geiechiſche Geſandte in
Konſtantinopel iſt beauftragt, gegen jenen Zuſtand bei der
Pforte zu proteſtieren.
* Wien, 23. April. Die Albaniſche Korreſpondenz
meldet aus Durazzo: Bei Kämpfen zwiſchen
400 Griechen und albaniſchen Truppen bei
Vebeck, nördlich von Leskowich, wurden die griechiſchen
Soldaten zurückgeſchlagen,
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112.
Mexiko und die Vereinigten Staaten.
Die diplomatiſche Lage.
* Waſhington, 22. April. Der mexikaniſche
Ge=
ſchäftsträger in Waſhington, Algara, erklärte, er habe
verſchiedene Mitteilungen ſeiner Regierung erhalten, daß
er jeden Augenblick abberufen werden könne, aber die
An=
weiſung, die Päſſe zu fordern, habe er noch nicht.
Staatsſekretär Bryan äußerte, er habe noch keine
Mit=
teilung, daß der amerikaniſche Geſchäftsträger in Mexiko,
OShaughneſſy, von Huerta aufgefordert worden ſei,
Mexiko zu verlaſſen. Bryan zeigte ſich beſorgt, weil es
unmöglich ſei, mit O'Shaughneſſy in Verbindung zu
treten.
Maßnahmen der amerikaniſchen Regierung.
* Waſhington, 22. April. Präſident Wilſon
richtete an den Kongreß eine Botſchaft, in der er die
ſofortige Bewilligung von 500000 Dollar für die
Heim=
beförderung der Amerikaner aus Mexiko
fordert. Eine hochgeſtellte Perſönlichkeit erklärte, die
Be=
ſetzung von Veracruz durch die Streitkräfte der
Vereinig=
ten Staaten ſolle Huerta davon überzeugen, daß die
Re=
gierung es ernſt meine. Gegen Tampico werde nichts
unternommen werden, ſofern nicht die Haltung Huertas
dazu Anlaß biete. Konteradmiral Badger bleibe in
Vera=
cruz, bis er weitere Anweiſungen erhalte.
* Waſhington, 22. April. Die Aufwendung
der Summe von 500000 Dollar für die Heimſchaffung der
in Mexiko lebenden Amerikaner iſt vom
Repräſentanten=
hauſe ohne Debatte bewilligt worden. Der Senat wird
morgen jedenfalls auch ſeine Zuſtimmung geben.
* Waſhington, 22. April. Der gemeinſame
Armee= und Marineausſchuß empfahl, die
Waffenausfuhr über die mexikaniſche Grenze wieder zu
verbieten. Es wird erklärt, die Regierung könne die
Mittel für einen Krieg ohne Schwierigkeiten
flüſſig machen, da die finanzielle Lage ausgezeichnet ſei.
Sie hege deshalb nicht die Abſicht, finanzielle
Operatio=
nen vorzunehmen.
* Waſhington, 23. April. Das
Repräſen=
tantenhaus hat das Jahresbudget für das Heer
im Betrage von etwa 100 Millionen Dollar, und zwar in
der Faſſung des Senats, der das Budget um 6 (Millionen
erhöhte. angenommen.
* Waſhington, 23. April. Abgeſehen von der
Beſetzung von Veracruz beabſichtigt die Regierung
gegenwärtig kein Vorgehen, doch geben
Perſönlich=
keiten, die das Vertrauen der Regierung beſitzen, zu, daß
ein Zuſammenwirken Huertas und Carranzas jederzeit die
Pläne der amerikaniſchen Regierung vollſtändig ändern
kann.
Die Aufſtändiſchen.
* Frankfurt a. M., 23. April. Die Frankfurter
Zeitung meldet aus El Paſo (Texas) unter Vorbehalt
ihres Korreſpondenten: Erfahre aus Carranzas
Hauptquartier, dieſer habe nunmehr die
amerika=
niſche Regierung aufgefordert, die Feindſeligkeiten
einzu=
ſtellen und die Truppen von dem mexikaniſchen Boden
zu=
rückzuziehen; andernfalls werde das geſamte Volk
ge=
zwungen ſein, auf den ungleichen und von Mexiko nicht
gewünſchten Krieg einzugehen.
Waſhington, 23. April. Die Nachricht, daß
Carranza die Beſetzung von Veracruz als einen
feind=
lichen Akt gegen die mexikaniſche Nation betrachtet, hat die
hieſigen amtlichen Kreiſe ſehr überraſcht, da Präſident
Wil=
ſon zuvor erklärt hatte, daß die Feindſeligkeiten nicht
ge=
gegen das mexikaniſche Volk gerichtet ſeien. Die
ameri=
kaniſche Regierung hoffte, daß ſich die mexikaniſchen
In=
furgenten nicht in die Verwickelung einmengen würden.
Der deutſche Dampfer „Ypiranga”
* Waſhington, 22. April. Staatsſekretär Bryan
und der deutſche Botſchafter Graf Bernſtorff hatten
heute eine Beſprechung und kamen zu der Entſcheidung,
daß der Kapitän des deutſchen Dampfers „Ypiranga”
der geſtern eine Ladung von Waffen und Munition nach
Veracruz brachte und dadurch die amerikaniſche Landung
beſchleunigte und der infolgedeſſen in Veracruz keine
Deklarationspapiere erhalten hatte, die Ladung nach
Deutſchland zurückbringen müſſe. Die Koſten der Fracht
nach Veracruz und der Rückfracht ſind von den Abſendern
zu tragen.
Die Beſetzung von Veracruz.
* London, 23. April. Die Times meldet aus
Veracruz vom 22. April: Die Fremdenkolonie har
an Bord der der Ward=Linie gehörigen Dampfer
außer=
halb des Hafens Schutz geſucht.
* Veracruz, 23. April. Die Schlachtſchiffe
„Louiſiana” und „Michigan” ſind hier eingetroffen.
* Waſhington 23. April. Die Amerikaner
haben die drei Meilen landeinwärts von Veracruz
liegen=
den Schanzwerke eingenommen.
* Neu=York, 23. April. Konteradmiral Badger
berichtet, daß bei der Einnahme von Veracruz
12 Amerikaner getötet und 50 verwundet
worden ſeien.
* Mexiko 23. April. Die Nachricht von der
Lan=
dung der Amerikaner in Veracruz und das Gerücht von
einer Landung in Tampico hat hier lebhafte Bewegung
und tiefen Eindruck hervorgerufen. Geſtern waren alle
Geſchäfte geſchloſſen, weil man ernſte
Ereigniſſe befürchtete. Manifeſtanten durchziehen
unter Hochrufen auf Huerta die
Stra=
ßen und rufen: „Tod den Amerikanern!” Bisher iſt die
Bevölkerung ruhig. Die amerikaniſche Geſandtſchaft wird
von einer bewaffneten Macht bewacht. Die amerikaniſchen
Konſuln forderten ihre Landsleute auf, abzureiſen. Auch
mehrere Deutſche verließen die Stadt. Indeſſen beſteht
kein Grund zu Befürchtungen für die europäiſchen
Ko=
lonien.
Mexikos Verteidigung.
* Neu=York 23. April. Nach einer
Blättermel=
dung aus Mexiko war Präſident Huerta bei der
Fahrt durch die Stadt Gegenſtand begeiſterter
Kundgebun=
gen bei der Menge. Huerta hielt eine Anſprache, in der
er ſagte: Die Schuld an der gegenwärtigen Lage trifft
die amerikaniſche Regierung. Mexiko hat alles getan, was
ſeine Würde ihm erlaubte, um die Feindſeligkeiten zu
ver=
meiden. Wir können in zwanzig Tagen eine Armee von
vier Millionen aufbringen. Mexiko wird ſeine
Souve=
ränität und Unabhängigkeit verteidigen und
wenn der Krieg 25 Jahre dauern ſollte.
* Eagle Paß (Texas), 22. April. Sämtliche
Bundestruppen im Norden Mexikos erhielten
Be=
fehl, ſich auf Saltillo zu konzentrieren, um einen
ameri=
kaniſchen Einfall zurückzuweiſen. Piedras Negras,
das gegenüber von Eagle Paß liegt, iſt infolgedeſſen
heute frühmorgens geräumt worden. In der Nacht
herrſchte dort die größte Aufregung; an mehrere eiligſt
ge=
bildete Freiwilligen=Kompagnien waren Waffen verteilt
worden.
Eine Erklärung des Rebellengenerals Carranza.
* Chihuahua, 22. April. General Carranza
veröffentlichte eine Erklärung über die Anſichten der
Aufſtändiſchen bezüglich der Einnahme von
Vera=
cruz durch die Amerikaner. Carranza vermeidet es, die
Abſichten der Aufſtändiſchen zu erwähnen, ſagt aber, daß
die Vereinigten Staaten im Irrtum ſeien, weil ihr
Vor=
gehen, das Huerta perſönlich zu treffen beſtimmt ſei, in
Wahrheit ein feindſeliger Akt gegen das mexikaniſche Volk
ſei.
* Chihuahua, 23 April. Die an den
Präſi=
denten Wilſon gerichtete Erklärung des
Re=
bellengenerals Carranza über den Standpunkt
der Inſurgenten hinſichtlich der Beſetzungvon
Vera=
cruz beſagt: Während die Stellungnahme des
Kongreſ=
ſes zu der Botſchaft Wilſons erwartet wurde, ſeien gewiſſe
feindſelige Akte in Veracruz vorgekommen, welche die
In=
ſurgentenregierung nicht ſeitens einer Regierung
erwar=
tete, die wiederholt den Wunſch, mit dem mexikaniſchen
Volke Frieden zu halten, ausdrückte. Carranza erklärt
weiter, mit der Ueberſendung dieſer Note erfülle er eine
patriotiſche Pflicht, indem er kein ehrliches Mittel
unver=
ſucht laſſe, bevor beide Völker die friedlichen Beziehungen
abbrächen Das mexikaniſche Volk erkenne den Uſurpator
Huerta nicht an. Dieſer ſei nicht befugt, Genugtuung zu
fordern oder zu verbürgen. Seine ungeſetzlichen
Hand=
lungen würden von den konſtitutionaliſtiſchen Gerichten
unbeugſam verfolgt. „Der Einfall in unſer
Ge=
biet,” fährt Carranza fort, „und das Verbleiben Ihrer
Truppen in Veracruz ſind eine Verletzung unſerer
Unab=
hängigkeits= und Souveränitätsrechte. Sie wird uns in
einen ungleichen Krieg verwickeln, den wir bis heute zu
vermeiden wünſchten.” Zum Schluſſe fordert er Wilſon
auf, die Feindſeligkeiten einzuſtellen, den amerikaniſchen
Truppen die Räumung von Ceracruz zu befehlen und die
Forderungen für die Vorgänge in Tampico der
konſtitu=
tionaliſtiſchen Regierung gegenüber zu formuligren, welche
ſie im Geiſte der Gerechtigkeit und Verſöhnung prüfen
werde.
Die Antwort Wilſons auf die Erklärung Carranzas.
* Waſhington 23. April. In der Antwort
des Präſidenten Wilſons auf die Erklärung des
Rebellengenerals Carranza wird auch noch wiederholt,
daß das Vorgehen in Mexiko nur gegen Huerta
gerichtet ſei, und daß die Souveränität und die
Unabhän=
gigleit des mexikaniſchen Volkes in jeder Weiſe geachter
werden ſoll. Die Vereinigten Staaten hätten nicht den
Wunſch, das mexikaniſche Volk zu beherrſchen, ſie müßten
aber ihre rechtmäßigen Forderungen gegenüber denen
durchſetzen, welche gegenwärtig die Herrſchaft hätten.
* Waſhington, 23. April. Die Note
Carran=
zas hat eine Mitteilung Bryans hervorgerufen, in der
es heißt, Präſident Wilſon wünſche nicht, daß die
Reſolution angenommen werde, die als
Ermächtig=
ung zum Beginne des Krieges gedeutet
werden könnte. Ferner betont Bryan von neuem
Wilſons Freundſchaft für die Mexikaner und ſagt, der
Präſident ſei ſorgfältig darauf bedacht geweſen, zwiſchen
den Anhängern Huertas und den übrigen Mexikanern zu
unterſcheiden. Er hoffe, daß die Konſtitutionaliſten ſeine
Handlungen nicht mißdeuten würden.
Letzte Nachrichten.
* Waſhington, 23. April. Die
Waffenaus=
fuhr nach Mexiko iſt wieder verboten worden.
* Waſhington, 23. April. Nach einer Konferenz
im Weißen Hauſe hat der Sekretär des Miniſteriums des
Innern erklärt, Präſident Wilſon werde ſpäter eine
Er=
klärung über die definitive Politik gegen
Mexiko erlaſſen.
* Waſhington, 23. April. Wie das Kriegsamt
erfahren hat, haben ſich die Rebellen bei Tampico
mit den Anhängern Huertas gegen die
Amerikaner vereinigt.
* Waſhington, 23. April. Dem
nordamerikani=
ſchen Geſchäftsträger in Mexiko, O’Shaughneſſy,
ſind die Päſſe zugeſtellt worden.
* Waſhington, 23. April. Wie der
Geſchäftsträ=
ger O'Shaughneſſy meldet, beabſichtigt er, die Stadt=
Mexiko am Frei tag zu verlaſſen. In
amt=
lichen Kreiſen Waſhingtons wird der Umſtand, daß Huerta
OShaughneſſy die Päſſe zuſtellte, als einleitender Schritt
zu einer Kriegserklärung ausgelegt.
* Waſhington. 23 April. Der mexikaniſche
Geſchäftsträger in Waſhington, Algara, hat ſeine
Päſſe gefordert.
* Waſhington, 23. April. Der mexikaniſche
Ge=
ſchäftsträger Algara hat ſeine Päſſe
erhal=
ten. Er wird noch heute nacht oder morgen früh
ab=
reiſen.
* Mexiko, 23. April. Der Vorfall auf dem
Petroleumdampfer „Oſage” iſt jetzt dahin
auf=
gekläct, daß zwei Matroſen durch verirrte Kugeln
un=
erheblich verletzt wurden. Der eine erhielt einen
Streif=
ſchuß am Kopfe, der andere eine leichte Armwunde.
* Berlin, 23. April. Gegenüber den Angaben der
Preſſe über die geplante Entſendung mehrerer dieutſcher
Kriegsſchiffe in die mexikaniſchen
Gewäſ=
ſer erfährt das W. T.=B., daß eine Vermehrung der
zum Schutzdienſt dorthin entſandten Schiffe nächt
be=
abſichtigt ſei. Wie bekannt, befinden ſich
gegenwär=
tig der kleine Kreuzer „Nürnberg” an der Weſtküſte und
der kleine Kreuzer „Dresden” an der Oſtküſte von Mexiko.
Der letztere ſoll durch den kleinen Kreuzer „Karlsruhe‟
abgelöſt werden, ſobald dieſer ſeine Probefahrten erledigt
hat.
Landwirtſchaftliches.
— Frankfurt a. M., 23. April.
Schlachtvieh=
markt. (Amtlicher Bericht) Auftrieb: Rinder 131
Stück, darunter Ochſen 29 Bullen 3, Färſen und Kühe 79,
Kälber 589, Schafe 85. Schweine 1125. Preiſe für 1
Zent=
ner Lebendgewicht (Schlachtgewicht) in Mark. 1. Kälber:
a) Doppellender, feinſte Maſt 64—68 (107—113), b) ſeinſte
Maſt= (Vollm.=Maſt) und beſte Saugkälber 60—64 (102 bis
108), c) mittlere Maſt= und gute Saugkälber 54—58 (92
bis 98), d) geringere Saugkälber 48—52 (81—88). 2.
Schafe: Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 41—42
(90—92). 3. Schweine: a) Fettſchweine über 3 Ztr.
Lebendgewicht 46—49 (59—62), b) vollfleiſchige Schweine
über 2½ Ztr. Lebendgewicht 45—48 (57—59), c)
voll=
fleiſchige Schweine über 2 Ztr. Lebendgewicht 45—49 (59
bis 62), d) vollfleiſchige Schweine bis zu 2 Ztr.
Lebend=
gewicht 45—48 (58—60). Marktverlauf: Kälber
langſam, Schafe ruhig, geräumt; Schweine gedrückt,
Ueber=
ſtand.
Vermiſchtes.
ml. Die Londoner Dienſtmädchen ſterben
aus. Eine vom Londoner Grafſchaftsrat zur
Unter=
ſuchung der Urſachen der herrſchenden Dienſtbokennot
er=
wählte Kommiſſion iſt zu dem troſtloſen Schluſſe
gekom=
men, daß „in England wenigſtens ein Dienſtmädchen bald
als Luxusgegenſtand wird gelten können, den ſich nur eine
mit reichen Mitteln ausgeſtattete Familie noch zu leiſten
im Stande iſt‟ Die Haupturſache der kritiſchen
Zuſpitz=
ung der Verhältniſſe iſt in der erfolgreichen Agitation für
die Frauenemanzipation zu ſuchen. Die Frauen wenden
ſich heute in Maſſen von dem Arbeitsfelde, auf dem ſie
Jahrhunderte lang tätig geweſen, ab, und einer
Beſchäf=
tigung zu, die, wenn ſie auch nicht gewinnbringender iſt,
doch ihnen mehr Freiheit und obendrein beſſere
Zukunfts=
ausſichten gewährt. Selbſt an Lehrerinnen macht ſich
be=
reits ein Mangel bemerkbar, während die Zahl der im
Staatsdienſt als Telephoniſtinnen, Poſtbeamtinnen ꝛc.
beſchäftigten Frauen in zehn Jahren von 72000 auf
153000 geſtiegen iſt. Das gleiche gilt für die im
kauf=
männiſchen Beouf angeſtellten Damen, insbeſondere für
Maſchinenſchreiberinnen, deren Zahl in London allein
33000 beträgt. Beſonders begehrt ſind aber bei den
Frauen Stellungen in den Bankgeſchäften, weil ſie ihnen
mit der regelmäßigen, acht Stunden nicht überſteigenden
Arbeitszeit, den Ferien am Samstag und am Sonntag
und dem vierzehntägigen Urlaub im Sommer neben der
abſoluten Freiheit am Abend die lockendſten Vorteile
bie=
ten. Dazu kommt, daß die allgemeine Schulpflicht heute
auch den Aermſten geſtattet, ſich eine beſſere Bildung
anzu=
eignen, und die, denen das nicht gelingt, ziehen es vor
auszuwandern und bei den Antipoden ihr Glück zu ſuchen,
ehe ſie ſich bereit finden, in der Heimat eine dienende
Stelllung anzunehmen.
Literariſches.
Heſſiſche Chronik Monatsſchrift für
Fa=
milien= und Ortsgeſchichte in Heſſen und Heſſen=Naſſau,
Begründet von Dr Herm. Bräuning=Oktavio.
Heraus=
gegeben von Profeſſor D Dr. Wilhelm Diehl. Dritter
Jahrgang. Heft 4. April 1914 hat folgenden Inhalt: Dr.
R. A. Fritzſche: Gießener Einladungen zu anatomiſchen
Sektionen. Dr. Wilhelm Lindenſtruth: Die Vorgänge in
Großen=Buſeck am 7. und am 8. März 1561, der Anlaß des
15jährigen Reichskammergerichtsprozeſſes der Ganerben
des Buſecker Tals wider Heſſen, II. Ernſt Challier ſen.:
Die Muſik in Heſſen und Heſſen=Naſſau. Wilhelm Müller:
Eine heſſen=darmſtädtiſche Verordnung von 1793 wider die
Revolutionspoeſie. L. Horwitz: Die Familiennamen
Kaſſeler Ifraeliten. Kleine Mitteilungen: Eine Abgabe
aus der Zeit der Patrimonialgerichtsbarkeit in Heſſen. —
Philipp der Großmütige gegen die ſonntäglichen
Kind=
taufen. — Dr. Karl Weyprecht. — Eine Gefahr für die
orts= und familiengeſchichtliche Forſchung. Bücherſchau=
— Aus Zeitſchriften. — Austauſch, Auskünfte — Notiz.
Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1,50 Mk., jährlich
5 Mk. Preis des Einzelheftes 60 Pfg. Beſtellungen wolle
man richten an den Verlag, den Herausgeber oder an jede
beſſere Buchhandlung, durch die auch Probehefte erhältlich
ſind. Verlag der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei in
Darmſtadt.
Darmſtadt, 24. Aprilt
* Der Feſthausverein Darmſtadt hielt geſtern abend
unter dem Vorſitz des Herrn Rats Sonne ſeine
ordentliche Hauptverſammlung ab, die ſehr
zahlreich beſucht war. Nach Verleſung des Protokolls der
vorjährigen Hauptverſammlung teilte der Vorſitzende in
ſeinem Jahresbericht mit, daß die Zahl der Mitglieder
am 31. Dezember 1913 340 (gegen 344 im Vorjahre) betrug,
Herr Geh. Regierungsrat Baſtian iſt wegen Krankheit,
Herr Bankprokuriſt Seipp wegen ſeines Fortgangs nach
Afrika aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Es wird
be=
ſchloſſen, an beide Herren ein Dankſchreiben für ihre
Ver=
dienſte um die Vereinsſache zu richten. Die Stadt hat
ſich jetzt den Bauplatz für das Feſthaus endgültig geſichert.
Nach dem Jahresbericht des Schatzmeiſters, Herrn
Hof=
kammerrats Engel, betrugen die Einnahmen 2795,65 Mk.,
darunter 4886 Mk. aus Konzerten, Vorträgen uſw. Der=
Abend im Hoftheater, der auf die Initiative der Frau
Baronin von Heyl veranſtaltet wurde, brachte einen Rein= von 3690 Mk. Das Vermögen des Vereins betrug
am 31. Dezember 1913 48 413,30 Mk. (900 Mk. mehr
als=
im Vorjahre). Bei der Vorſtandswahl wurden gewählt:
Vorſitzender: Rat Sonne, Stellvertreter des Vorſitzenden:
Geh. Oberjuſtizrat v. Heſſert. Schriftführer: Oberlehrer
Dr. Schmidt, Stellvertreter des Schriftführers: Oberlehrer
Dr. Ausfeld, Schatzmeiſter: Hofkammerrat Engel. Die
Beiſitzer wurden wiedergewählt. Für den
Verwaltungs=
beirat wurden gewählt: Geh. Oberbaurat Hofmann,
Dr. Willy Merck, Geheimerat Römheld. In der ſich an
die Hauptverſammlung anſchließenden Vorſtandsſitzung
wurden zu Ehrenmitgliedern gewählt: Frau Baronin
von Heyl=Darmſtadt, Hofrat Edward=Darmſtadt und
Kon=
zertſängerin Frau Cahnbley=Hincken=Würzburg. Nach der
Aufnahme neuer Mitglieder machte Herr Geh.
Oberbau=
rat Hofmann auf Grund ausführlicher Zeichnungen und
Pläne ſehr intereſſante Mitteilungen über den
Feſthaus=
platz und ſeine Umgebung.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 23. April. Der Reichs=Anzeiger
veröffent=
licht die Ernennung des Staatsminiſters
Dr. v. Dallwitz zum kaiſerlichen Statthalter in Elſaß=
Lothringen zum 1. Mai, ſowie die Ernennung des
Ober=
präſidenten a. D. v. Loebell zum Staatsminiſter und
Miniſter des Innern zu demſelben Zeitpunkt.
* Straßburg i. E., 23. April. Wie die Korreſpondenz
Piper meldet, hat der langjährige Muſikkritiker der
Straßburger Bürgerzeitung, Geſanglehrer Stanislaus
Schleſinger gegen den Operndirektor Dr. Hans
Pfitzner vom hieſigen Stadttheater, dem bekannten
Komponiſten, gerichtliche Klage wegen
Beleidi=
gung angekündigt, weil derſelbe durch Bürgermeiſter
Dr. Schwander in der geſtrigen Gemeinderatsſitzung hatte
erklären laſſen, die Rezenſenten der Bürgerzeitung und der
Straßburger Neueſten Nachrichten ſeien „diejenigen
Ele=
mente, welche der Durchführung ſeiner künſtleriſchen
Pläne bewußt und mit Abſicht entgegengetreten ſeien, noch
ehe er ſein Amt als Operndirektor angetreten habe‟ Die
beiden genannten Blätter nehmen heute in ſcharfer Kritik
Stellung gegen die Pfitznerſchen Verteidigungsverſuche.
* Hamburg, 23. April. Im hieſigen Packhafen iſt
ein Segelboot mit ſieben Inſaſſen gekentert. Fünf
Nummer 112,
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Seite 7.
wurden von der Feuerwehr gerettet, eine Perſon ſtarb
auf dem Transport zum Krankenhaus, zwei werden
vermißt.
* Hamburg, 23. April. Bei dem
Segelboots=
unglück handelt es ſich um vier Angeſtellte des Dampfers
„Kap Blanco”, die geſtern abgemuſtert wurden und von
Oſtvelgönne aus mit drei Damen eine Segelfahrt nach
dem gegenüber auf der anderen Seite der Elbe liegenden
Packhafen machen wollten, wobei das Boot umſchlug.
* Stettin, 23. April. Der zur Reederei Kunſtmann
ge=
hörige Dampfer „Siegenia” iſt heute mittag bei Ceuta
ſan der marokkaniſchen Küſte geſtrandet. Die aus 30
Mann beſtehende Mannſchaft wurde gerettet.
Der Dampfer befand ſich auf der Reiſe von Nordafrika
mit einer aus 3600 Tonnen Eiſenerz beſtehenden Ladung
jnach Kratzwiek bei Stettin. Spaniſche Kriegsſchiffe ſind
zur Hilfeleiſtung abgegangen.
* Stockholm, 23. April. Der König hat die
Ueber=
fführung nach dem Schloß Drottningholm geſtern ohne
Be=
ſſchwerden überſtanden. Er hatte eine ruhige Nacht und
fühlte ſich heute kräftiger. Regelmäßige Bulletins
wer=
den von jetzt ab nicht mehr ausgegeben.
* Brindiſi, 23. April. Der Reichskanzler von
Bethmann Hollweg iſt an Bord des Kreuzers
„Breslau” hier eingetroffen.
* Brindiſi, 23. April. Der Reichskanzler iſt
5.40 Uhr nach Berlin abgereiſt. Am Bahnhof
wa=
ren Vertreter der Behörden und der deutſche Konſul.
* London, 23. April. Im Unterhauſe teilte
Bonar Law mit, daß die Oppoſition eine
Reſolu=
tion einbringen wird, in welcher eine unparteiiſche
Un=
terſuchung über die kürzlich im Zuſammenhang mit den
Vorgängen in Ulſter erfolgten Truppenbewegungen
ge=
fordert wird. Miniſterpräſident Asquith ſchlug unter dem
Beifall der Miniſteriellen für die Debatte darüber den
28. und 29. April vor. Das Budget wird am 30. April
leingebracht werden.
* Petersburg, 23. April. Ein heute veröffentlichtes
kaiſerliches Reſkript anläßlich der Verleihung des
Alexan=
dernewski=Ordens an den Botſchafter Iswolski
hebt deſſen höchſtnützliche Tätigkeit in dem befreundeten
jund verbündeten Frankreich und die engen Bande zwiſchen
Rußland und Frankreich hervor, die nicht nur eine
Ga=
rantie für die Intereſſen der beiden verbündeten Länder,
ſondern auch als ein wertvolles Unterpfand zur Wahrung
des Weltfriedens dienten, der durch die Tätigkeit des
Bot=
ſchafters noch mehr gefeſtigt worden ſei, und wofür der
(Kaiſer ihm ſein Wohlwollen zu erkennen gebe.
* Denver (Kolorado), 22. April. Es wird gemeldet,
daß ſtreikende Bergleute drei Kohlengruben in
Del Agua und anderes Eigentum der Grubenbeſitzer in
Brand geſteckt haben. — Nach einer Meldung aus
Trinidad ſollen Streikende ein Bergwerk, in dem der
Di=
rektor und mehrere andere Perſonen Schutz geſucht hatten,
in Brand geſteckt und hierauf den Eingang verſchloſſen
haben.
* Carracas, 23. April. Da die Verfaſſung zwei
auf=
einanderfolgende Präſidentſchaften eines und desſelben
Präſidenten nicht zuläßt, wurde Buſtillos zum
pro=
viſoriſchen Präſidenten von Venezuela
ge=
wählt. Der bisherige Präſident Gomez wurde zum
OOberkommandeur der Armee ernannt.
Ein kaiſerliches Handſchreiben an den Grafen Wedel.
* Berlin, 23. April. Der Kaiſer richtete unter dem
18. April an den Statthalter in Elſaß=
Loth=
ringen, Generaladjutanten und General der Kavallerie
Grafen v. Wedel, folgendes allerhöchſtes
Hand=
ſſchreiben: „Lieber Graf v. Wedel! Ihrem Wunſche
entſprechend, habe ich Sie durch Erlaß vom heutigen Tage
von dem Amte als kaiſerlicher Statthalter in Elſaß=
Loth=
fringen abberufen. Ich kann mir nicht verſagen, Ihnen noch
in beſonderer Weiſe meinen wärmſten Dank zu erkennen
zu geben für die treuen und aufopfernden Dienſte, welche
Sie mit unermüdlichem Pflichteifer in den Jahren Ihrer
Statthalterſchaft, wie in allen früheren militäriſchen und
diplomatiſchen Stellungen mir und dem Vaterlande
ge=
leiſtet haben. Zum Zeichen meiner dankbaren
Anerken=
nung Ihrer hervorragenden Verdienſte und meines
un=
veränderten Wohlwollens, habe ich mich in Gnaden
be=
wogen gefunden, Sie unter der Ihnen bisher zuſtehenden
Namensform in den Fürſtenſtand mit dem Prädikate
„Durchlaucht” zu erheben. Es gereicht mir zur herzlichen
Freude, Sie hiervon in Kenntnis zu ſetzen und verbleibe
ich allezeit Ihr wohlaffektionierter dankbarer Kaiſer
Wil=
fhelm I. R.‟ — Achilleion (Korfu), 18. April 1914. An
meinen Generaladjutanten, General der Kavallerie Grafen
v. Wedel zu Straßburg i. E.
Die Wahlen in Schweden.
* Stockholm, 23. April. Nachdem die Auszählungen der
abgegebenen Stimmen beendet worden ſind, ſetzt ſich die
neue Zweite Kammer wie folgt zuſammen:
86 Abgeordnete der Rechten, 71 Liberale, 73
Sozialdemo=
kraten, gegen 64 Abgeordnete der Rechten, 102 Liberale
und 64 Sozialdemokraten im alten Reichstage. Die
Rechte gewann 22 Sitze, die Sozialdemokraten 9,
während die Liberalen 31 Sitze verloren haben.
Insge=
ſamt erhielt die Rechte 286040 Stimmen, die Liberalen
244 718 und die Sozialdemokraten 229339 Stimmen,
ge=
gen 188 639, bezw. 239 497 und 170 590 Stimmen im Jahre
1911.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
haltbar, naturgetreu, Dr. Kuhn’s
Locken Sadulinwaſſer, 1.00, 0.80, 0.60,
Pomade 1.50, 1.00. Franz Kuhn, Kron.=Parf.,
Nürnberg. Hier: F. B. Grodhaus, Seifenf.
a. weiß. Turm, ſowie in Apoth., Drog. u. Parfüm. (IX, 1997
Trauer-Kleider, Trauer-Lostüme
Trauer-Blousen Trauer-Rocke
Trauer-Mäntel, Trauer-Stoffe
In reicher Auswahl!
Hnderungen, sofort!
Gehr. Höslein.
Ludmigsplatz.
15
8
Se
5194a
Liegewagen
Klaposvortwagen
in enormer Auswahl.
Grösste Preiswürdigkeit.
Erstklassige Fabrikate.
Er undsoie
(10495fs
MAPETEN. Erste Fabrikate.
Modern — billig.
Hausbesitzer höchsten Rabatt!
Keine Ladenhüter oder Ramsch. (7710a
Ringfreies
Schuchardtstrasse 14
Tapetenhaus Jeun Ganssmann — Tel. 2278.—
Langjähriger Filialleiter der Firma Wilh. Ehrhardt.
Geſchäftliches.
Das Bankhaus Hermann Wertheim, Filiale
Darmſtadt, nimmt Zeichnungen auf die am Dienstag,
den 28. ds. Mts.,, ſtattfindende Subſkription von
Mk. 10000000 4proz. reichsmündelſicherer Duisburger
Stadt=Anleihe zum Originalkurſe von 94,50% ſpeſenfrei
entgegen.
Die Preußziſche Renten=Verſicherungs=
Anſtalt Berlin verſichert nach dem Grundſatze
der Gegenſeitigkeit Renten für den Erlebensfall; einer
ärztlichen Unterſuchung bedarf es dabei nicht. Aeltere
Perſonen, welche in der Lage ſind, eine mehr oder minder
hohe Kapitaleinzahlung zu leiſten, verſichern am beſten
ſofort beginnende Renten, womit ſie eine ſofortige
Er=
höhung ihres Einkommens erzielen; jüngere Perſonen
dagegen finden in der Verſicherung von aufgeſchobenen
Renten (Altersrenten) ein bewährtes Mittel, kleine
Kapitalien oder ihre laufenden Erſparniſſe für ihre
Altersverſorgung nutzbar zu machen. Der Jahresbetrag
der von der Anſtalt zu zahlenden Renten überſteigt
bereits 7 Millionen Mark. Die Zahlung erfolgt in ſehr
bequemer Art, je nach Vereinbarung mit der Anſtalt
gegen Rentenſcheine oder ohne ſolche. Im letzteren Falle
wird die Rente innerhalb des Deutſchen Reiches den
volljährigen rentenberechtigten Mitgliedern portofrei
zu=
geſandt, ohne daß es der Beibringung eines
Lebens=
zeugniſſes bedarf. Neben dem Verſicherungsgeſchäft
be=
treibt die Anſtalt auf Grund ihrer Allerhöchſt genehmigten
Statuten eine öffentliche Sparkaſſe. Beſondere Vorteile
gewährt dieſe Sparkaſſe u. a. inſofern, als ſie mit den
Sparern auch durch die Poſt verkehrt (Poſtſcheck=Konto:
Berlin Nr. 9562) und die Sparbücher zur Vermeidung
der läſtigen Hin= und Herſendung für die Sparer in
Verwahrung nimmt. Die Anſtalt iſt eine öffentliche
Verſicherungsanſtalt. Ihren Verhandlungen und
Aus=
fertigungen iſt durch Allerhöchſte Kabinettsorder vom
9. Oktober 1838 die Gültigkeit öffentlicher Urkunden
bei=
gelegt. Die Anſtalt ſteht ſeit ihrer Errichtung im Jahre
1838 unter der unmittelbaren Aufſicht des Preußiſchen
Miniſters des Innern, der dauernd bei ihr durch einen
beſonderen Kommiſſar (Staatskommiſſar) vertreten iſt.
Die Verwaltung liegt in den Händen des Kuratoriums
und der Direktion. Der Präſident und der Vizepräſident
des Kuratoriums werden von Sr. Majeſtät dem König
von Preußen auf Vorſchlag des Miniſters des Innern
ernannt; die übrigen Mitglieder des Kuratoriums werden
von der Generalverſammlung der Mitglieder der Anſtalt
gewählt. Die Direktoren werden vom Kuratorium
ge=
wählt; ihre Wahl bedarf der Beſtätigung des Miniſters
des Innern. Das geſamte Vermögen der Anſtalt darf
ſtatutenmäßig außer in ſicheren Hypotheken nur in
mündelſicheren Werten angelegt werden und beträgt
124 Millionen Mark.
Städtiſches Muſeum (Schloßgraben 9). Geöffnet
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und
Frei=
tags von 11—1 und 3—5 Uhr, bei freiem Eintritt. —
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 10—1
Uhr (Eintritt 30 Pfg.).
Heute vormittag 4¾/ Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden im
84. Lebensjahre mein lieber Mann, unser guter Vater und Grossvater
I Feiterr Sillenn-von Wedekhur
Darmstadt, den 23. April 1914.
Heidelbergerstrasse 73.
Emma von Wedekind,
geb. Knapp,
Magdalene Heidenreich,
geb. von Wedekind,
August Heidenreich.
Die Beerdigung findet Samstag, den 25. April, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhaus aus statt.
Die Einsegnung daselbst eine Viertelstunde vorher.
(B10496
Am 22. April wurde nach ſchwerem Leiden
(10489
im 52. Lebensjahre
Herr Johann Heitzer
Schriftſetzer aus Danzig
aus dieſem Leben abgerufen. Wir widmen
dem Verſtorbenen als unſerem mehrjährigen,
fleißigen u. pflichttreuen Mitarbeiter ein
freund=
liches Andenken.
C. F. Winter’ſche Buchdruckerei
in Darmſtadt.
Die Beerdigung findet Freitag, den 24. April,
nachmittags ¾5 Uhr, von der Friedhofskapelle
aus ſtatt.
Tageskalender.
Freitag, 24. Aprrl.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. D): „Romeo und Julia‟
Vorſtellung um 8½ Uhr im Orpheum.
Hauptverſammlung des Heimverbandes um 5 Uhr
im Rathausſaal.
Hauptverſammlung des Ortsgewerbevereins um
8½ Uhr im Reſtaurant Sitte.
Bilder vom Tage (Auslage unſerer Expedition,
Rheinſtraße 23): Vom Aufenthalt des Kaiſers in Korfu
— Beſuch des Erzherzogs Franz Ferdinand in München
— Vom 25jährigen Regierungsjubiläum des Fürſten
von Monaco — Das neue Univerſitätsgebäude in
Zürich.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 25. April.
Dünger=Verſteigerung um 9½ Uhr in der
Ka=
vallerie=Kaſerne (Regt. Nr. 24).
Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 24. April:
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.
Samstag, den 25. April:
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbatausgang 8 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 25. April:
Vorabend 7 Uhr. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbatausgang 8 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 26. April, an:
Morgens 6 Uhr. Nachmittags 7 Uhr
Abends 8 Uhr 25 Min.
NB. Sonntag, den 26. und Montag, den 27. April:
Rausch Chaudesch Jjor.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Ausläufer des nördlichen Tiefdruckgebietes brachten
uns Mittwoch zeitweiſe Trübung, ſtellenweiſe auch
Ge=
witter und Regen. Dieſes Tiefdruckgebiet hat ſich weiter
ſüdoſtwärts ausgebreitet, während über Frankreich hoher
Druck lagert. Wir haben heute vorwiegend wolkiges,
aber meiſt trockenes Wetter zu erwarten.
Ausſichten in Heſſen für Freitag, 24. April:
Vor=
wiegend wolkig, noch meiſt trocken, etwas kühler, weſtliche
bis nordweſtliche Winde.
Druck und Verlagt 4. g. Pilicſche Haſbuchenſtret
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen;
nachträg=
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112,
und Abschnitte
heute u morgen
enorm billia!
Markt
Für eingeführte Zeitung wird
aller Berufe
Offene Stellen enthält ſtets
die Zeitung Deutſche Vakanzen=
Poſt, Eßlingen 143. (I,1984
Gewandter
ſtadtkundig. Fahrbursche
geſucht. Näh. Exped. (10346mdf
Kräftiger Junge
täglich 2—3 Stunden geſucht
Buchbinderei Mauer,
*10877
Grafenſtraße 27.
per ſofort geſucht. Herren mit
Kenntniſſen in der Druckſachen=
Branche bevorzugt. Offerten an
Gustav Bickelhaupt
10375dfs) Eberſtadt b. D.
eſ. Vergüt. Mk. 30.
Agent u. jürgensen & Co., Zigarr.
Tirma, Hamburg 22. (I,1039
Abſolventin d. Handelsk. d.
Alice=
ſchule, m. g. Zeugnis, ſucht
An=
fangsſt. a. kaufm. Buro, o. auch bei
0237
Rechtsanw. Off. erb. u. H65 Exp. (B1
Suche einen
Weißbinder=
u. Anſtreicher=Lehrlingg
Wilh. Delp, Roßdörferſtr. 45, pt.
Anfängerin mit ſehr guten
Zeugniſſen für Stenographie und
Maſchinenſchreiben ſucht Stelle.
Näheres Lichtenbergſtraße Nr. 23,
1. Stock links.
(*10893
gleich wo wohnh., gof.
Ein Herr gesucht z. Verkauf von
Zigarren an Wirte. Vergüt. 200 Mk.
pro Monat oder hoh. Prov. (II,10450
A. Rieck & Co., Hamburg.
ſofort, nicht unter 24 Jahren.
Koſt und Logis im Hauſe (10471
K. Schnetter
Groß=Gerau.
Kontoriſtin
welche die Buchführung gründlich
erlernte, in Stenographie u.
Ma=
ſchinenſchreiben bewandert, ſucht
baldigſt Stellung. Offerten unter
J 62 an d. Expedition. (B10468
Fräulein empfiehlr ſich im
Weiß=
nähen u. Flicken a. d. H. Off. u. J63
an die Expedition. (*10932fs
Schulentlaſſenes Mädchen ſucht
tagsüber Beſchäftig. am liebſten zu
Kind. Schützenſtr. 8, Hth. p. (*10912
geſucht zum
Tücht. Verkäufer Beſuch von
Stadt= u. Landkundſchaft. Guter
Verd., tägl. Ausz. Näh. Exp. (*10886
Sohn achtbarer Eltern
für ſofort geſucht
Forſthaus Einſiedel
bei Darmſtadt. (104
Tüchtige Polsterer
geſucht (Fr10284
Heinrich Rauch,
Möbelfabrik, Mainz.
Jung. tüchtig. Friſeurgehilfe
ſofort geſucht.
(*10821d
Gorr, Große Ochſengaſſe 1.
Tüchtige Rockarbeiter
für dauernd geſucht (*10898fg
Ludwig Staudt (Kahlerts Nachf.
Kutſcher
ſtadtkundig, guter Pferdepfleger,
ſofort für dauernd geſucht. Off. u.
H 97 a. d. Expedition. (*10860fs
Viel Geid
Hieſige Landesproduktenhand
lung ſucht Lehrling zum ſofort.
Eintritt. Off. u. I 50 Exp. (*10861
für das tech=
Zeichner=Lehrling niſche
Bür=
einer größeren Maſchinenfabrik
ge=
ſucht. Offerten unter J 67 a. d.
(10492fsg
Exved. erbeten.
wird an
Fliegenfängern
verdient. Wiederverkäufer und
Agenten geſucht. Offerten unter
B 17 an die Expedition. (8206a
Für Darmſtadt u. Umgegend.
Alleinverkauf
eines konkurrenzloſ.
Gebrauchs=
artikels D. R. P. an tücht.
Ver=
treter zu vergeben. In anderen
Städten ſchon mit groß. Erfolge
eingef. Dauernder Abſatz bei allen
Behörden, Geſchäfts= u.
Privat=
häuſern ſowie Fabriken. Referenzen
zahllos, Muſter klein, Verdienſt:
für fleißig. Verkäufer glänzende
Exiſtenzſicherung. Nur ausführl.
Junge ſaubere Frau ſucht
nach=
mittags zwei Stunden Laufſtelle
Lichtenbergſtraße 78, Seitenbau,
2. Stock rechts.
(*10887
Ein ſehr gut erhaltener Kinder
wagen ſehr billig z. verkaufen.
Heinheimerſtraße 67, IV. (*10917
Erfahr. Mädchen, 25 Jahre alt,
das auch in Krankenpflege
be=
wandert, ſucht Stelle bei leid.
Perſon zum Ausfahren oder
ähn=
liches hier oder auswärts. Es
wird weniger auf hohen Lohn als
auf gute Behandlung geſehen.
Frau Margarete Schmidt
gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
3 Schlachthausplatz 3. (*10888
Fräulein aus anſt. Familie ſucht
D Beſchäftig. für nachmitt., geht
auch als Empfangsdame zu Arzt.
Off. unt. I 60 Exped. (*10904
Tüchtige,
werden
anſtändige Leute als
Hilfsarbeiter angenommen. (10374df
Rast & Co., Aliceſtraße 5.
Anfertigen v. Jackenkleidern
beſte Verarbeit., tadelloſer
Sitz, v. 30 Mk. (II,10447
Damenschneid. Schlesinger,
Frankfurt a. M., Schillerstr. 44.
Inhaber des Goldenen Staatspreises.
Gesucht
z. Graben,
auch kann
eintreten. (*10642mdf
Lehrling Valentin Schmidt,
Hofliefer., Niederramſtädterſtr. 75.
Für die Leitung eines heſſiſchen Bezirks mit Domizil
Darmſtadt ſuchen wir zu baldigem Eintritt tüchtige, in
Organiſation und Akquiſition bewährte Kraft als
Oberinſpektor.
Suche bis zum 1. Mai Fräulein
als Verkäuferin in der Lebens
mittelbranche.
Offerten unter J 57 an die
Expedition.
(*10865
Die Stellung iſt gut dotiert und ev. penſionsberechtigt.
Offerten mit Bild erbeten an
(I,10449
Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. 6.
(Alte Stuttgarter).
Verſicherungsſtand: Eine Milliarde, 157 Millionen Mark.
Anträge in 1913: 113 Millionen Mark.
Frauen und Mädchen
finden dauernde und lohnende
Beſchäftigung.
(*10785dfs
J. Schönberg, Sortieranſtalt,
Pallaswieſenſtraße 98.
Mmllu Fth, Mme
Juarventerinnen
fürs ganze Jahr per ſofort geſucht.
Blusen-Spezialist
29 Wilhelminenſtr. 29.
Stets in grosser
Aus-
wahl vorrätig:
Bettstellen für Erwachsene
Bettstellen für Kinder
von den einfachsten bis
zu den besten.
Bettstellen für Bedienstete
Sämtliche Zubehörartikel.
Matratzen, Deckbetten,
Kissen, Federn, Halbdaunen,
Daunen,
in nur bester, gereinigter
Ware. (10458a
Minderwertige Ware führe ich nicht.
Vertreter
Arbeiterinnen geſucht
Damen-Konfektion G. Reinheimer
Karlſtraße 11, III. (*10911fs
geſucht, der bei der hieſigen Cafétier= und
Wirtekund=
ſchaft beſtens eingeführt iſt, von
(II,10445
tonangebender
Eigareften=Jabrik.
Offerten mit bisheriger Tätigkeit, eventuell mit Bild,
unter N. 14888 an Haasenstein & Vogier A.-G.,
Frankfurt a. M.
ucht (*10883fg
C. W. Leske.
Braves Lehrmädchen geſucht.
Kaffee=Spezialhaus „Rhenania‟,
Lauteſchlägerſtraße 4. (*10906
Lehrmädchen mdl
zum ſofortigen Eintritt geſucht
Hubert Bringer, Gr. Hoflieferant
Mädchen oder junge Frau für
vormittags von 8—10 Uhr geſucht. Tüchtige Vertreter
*10909) Pankratiusſtraße 68, II. geſucht bei guter Bezahlung und
Ein aus der Schule entlaſſenes dauernder Stellung, unverheiratete
Mädchen tagsüber geſucht Eliſa=bevorzugt. Offert. mit Zeugnis=
am Rathaus
Telephon 711 — Markt 10
Mitglied des Rabatt-Sparvereins.
betherſtr. 9, Blumengeſchäft.
abſchriften u. J 51. Exp. (*10882fso
E
En
[ ← ][ ][ → ]Nummer 112.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Seite 9.
Tiele 6ed 50d Vreicnsmandeisichere
Bulsteingel Stuul-Anleine von 191s.
Ich bin beauftragt Zeichnungen zum
Originalkurse von 94,50% spesenfrei bis
Dienstag, den 28. ert.,
entgegen-
zunehmen.
(10486
Hermann Wertheim, Bankgeschäft
Filiale Darmstadt
Telephon 2495:: Rheinstrasse 33.
jans Teicz!!
Engros-Niederlage: S. Feitler Darmstadt.
(7279a
beachten Sie nicht nur die
billigen Preise, sondern auch
Kadfdarer die Qualitäten! Sie sparen
Zeit, Verdruß und Geld, wenn Sie nicht
mehr von auswärts beziehen.
(10477
Tourenräder, mit voller Garantie, 58, 68, 85,
95, 115 Mk. Damenräder, mit voller Garantie,
68, 85, 95, 112 Mk. Halbrenner, mit voll. Gar.,
62, 75, 85, 95 Mk. Straßenrenner, mit voller
Garantie, 88, 95, 115, 135 Mk. In gross. Auswahl:
Laufdecken, frische Ware, 2 25, 2.95 Mk.
Gebirgsdecken, frische Ware, von 3.95 Mk. an.
Moguntia-Laufdecke, 12 Monate Garantie,
4.95 Mk. Moguntia, Prima Gebirgsreifen,
12 Monate Garantie, 6.95 Mk. Luftschläuche
(luftdicht), frische Ware, 1.85 Mk. Luftschläuche, 12 Monate
Garantie, Mk. 2.95, 3.50 usw. — Garantieschein wird beigefügt. —
Alles Fahrradzubehör enorm billig. (10477
Darmstadt,
O. Hansel, 7obere Elisabethenstr. 7.
gibt wetterfesten Hochglanz und
färbt auch beiRegenwetter nichtab
Alleiniger Fabrikant: Carl Gentner in Göppingen.
(II,3704
Gelegenheitskauf!
Goerz Binocle, 6 X, Pagor
2 Opern=Gläſer
2 Richter=Reißzeuge
2 Singer=Nähmaſchinen
1 Mauſer=Piſtole
1 Browning=Piſtole
(*10929fs
1 Geige
billig abzugeben.
Kurtz, Pädagogſtr. 2.
Möbel
konkurrenzles billig.
Eich. Schlafzim. mit Patentmatr.
340 M., hochf. Küche, pitch-pine,
150 M., Diwan mit Umbau 100
Mark, pol. Spiegelſchr. 85 M.,
eich. Ausziehtiſch 42 M.,
Flur=
garderoben, Chaiſelonque uſw.
Uhlands Möbelschreinerei
Hügelſtraße 29. (*10924
Täglich friſche
Spargeln, Kopfſalat,
Spinat
unter Marktpreiſen. (*1
Viktoxiaplatz 6, Laden.
Nut erh. Fahrrad m. Torp.=Freil.
G umſtändeh. für 25 Mk. zu verk.
Holzſtraße 22.
*10928)
Kleiner, nur guter Eisſchrank, evt.
neu, zu kaufen geſucht. Preis=
Angeb. Orangerie=Allee 17, I. (*109a
Ich kaufe
getragene Herren=Anzüge, auch
einzelne Hoſen, Ueberzieher uſw.
Zahle bis zu 30 Mark. Bitte
ſchreiben Sie nur an
(9807a
Schnitzer
Schloßgaſſe 33, od. Telephon 2097.
KRkauf
getragener Kleider, Stiefel, alter
Bettfedern, Zahngebiſſe, Uniformen
bis zu 20 Mk., ſowie Boden= und
Kellerkram, alter Brennapparate.
Poſtkarte genügt. Komme ſofort.
M. Obſtfeld, Kleine Bachgaſſe 7,
(9810a
Telephon 2085.
Wollen Sie
Ihre abgelegt. Herrenkleider, Stiefel,
Uniformen uſw. gut verk., dann
ſchreiben Sie bitte an (9947a
Zarnieer, Kleine Bachg.1
Komme auch nach der Umgebung.
annormen
Reitſtiefel, Sattelzeug, Treſſen,
ſowie beſſ. getragene Herrenkleider
kaufe ich zu gewünſchten Preiſen.
Off. unt. F 64 an d. Exped. d. Bl.
Komme auch nach auswärts. (9696a
Lumpen
Flaſchen, Alteiſen, Metalle, Papier
kauft bei pünktlicher Abholung
Zwickler, Schwanenſtraße 12.
Poſtkarte genügt. (10433a
(
2!
Wer dert? (9698a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ichkomme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleid., Schuhe, Möbel,
Zahn=
gebiſſe, alte Federbett ſtets diehöchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.
Zume Dis 50 Mk.
für getragene Herren=Anzüge, ſow.
für Schuhe, Wäſche die beſten
Preiſe. M. Lemler, Obergaſſe 15.
(*10526imf
Poſtkarte genügt.
Zamle Hochste
Preiſe für getr. Kleider, Schuhe,
Wäſche uſw. Poſtkarte genügt.
A. Hochmann
Kl. Ochsengasse 16. (*10455imf
Kaufe gebr. Möbel
ganze Wohn.=Einricht. u. Nachläſſe
gegen ſofortige Kaſſe
Jul. Lich, Alexanderſtr. 3. (3419a
Bil 30 M.
zahle ich für lgetragene
Herren=
kleider, ſowie Schuhe,
Zahn=
gebiſſe. Zahle die beſten Preiſe.
Kletzewski, Schloßgaſſe 29.
Poſtkarte genügt. (9233a
Briefmarken-Sammler
aus London ſucht auf ſeiner
Durch=
reiſe in Deutſchland f. ca. 100000 M.
ſeltene Briefmarken und ganze
Sammlungen anzukaufen.
Ver=
nittler erhalten hohe Provſion.
Ausführliche nur briefl. Offerten
nebſt Preis unter „Philateliſt”
Hotel Holland, Mainz. (II, 10448
Reißbrett mit Reißzeug u. gut
erh. Anzug für 9—10 j. Jungen
zu kauf. geſ. Off. u. J 59 an d. Exp. (*
enweldkz 1. Manderung
Sonnt., 26. April
Mainz
Heidesh.-Ober=
Ingelh.-Mainz.
Marſchz.6½ St.
Führ.: P. Racke
Zu. Dr. H. Kolba.
Mainz.
Abf. 6 Uhr 29
pa Dar
ehiner= und Tiſchkarten bei
Rob. Hergmann, und Freitag im
Klublokal. Der Vorſtand. (10439
Haare
ausgekämmte und abgeſchnittene,
kauft fortwährend zu den höchſten
(1736a
Preiſen.
G. Kanzler, Friſeur, Schulſtr. 12.
Perkeo-Saal
Alexanderstrasse.
Täglich abends 8 Uhr:
Grosse humoristische
Wastsplel-Konzerte
der
Glückssterne
estrenommiertes Musik-, Gesang-
und Tanz-Ensemble.
NB. Ab 1.
die Theater
Perkeo-Saal.
Mai beginnt
Saison im
(9786a
für 20 Mk. zu
Guterh. Bett verkaufen.
10890) Heinheimerſtr. 31½
Zu kaufen geſucht: 50
Weiß=
inderdielen gegen ſofort. Kaſſe.
Offert. unt. J 55 an d. Exp. (*1
Kollſchutzwd.)
SpauiſcheWe
zu kaufen geſ.
Näheres: Exped. d. Bl. (*10862fs
2 mehrjähr. Hortenſien (buſchige
Kübelpflanzen) zu kaufen geſucht
(*10895) Moosbergſtraße 17.
Achtung! Zu
Ankauf von Lumpen, Alteiſen,
Papier zum Einſtampfen,
Neutuch=
abfällen u. Flaſchen zu höchſten
Preiſen bei pünktl. Abhol. S. Still,
Dieburgerſtr 13. Poſtk. gen. (10480a
Altes Gold
Brillanten, Platin und Silber
kauft zum höchſten Wert (10494a
Juwelenhandlung Kurtz
Pädagogſtr. 2 Telephon 1202.
Frische Sendung von.
Pariser und deutschem
Frühgemüse
Junge Karotten
Frische Bohnen
Spargelspitzen
Gurken
Artischocken
Frische Champignons
Frische Morcheln
Bergsträsser Spargel
Neue Sommer-Malta
Bergsträsser und
fran-
zösische Erdbeeren
Kap-Birnen
Austr. u. amerik. Aepfel
Ananas im Ausschnitt
Zum frischen Spargel:
Echter Prager Schinken
sowie Coburger Schinken
zum Kochen u. Backen
Delikatess-Nuss-Schinken
Westfäler Schinken
Pariser Lachsschinken
10443
I
Korddeutſcher
Lloyd Hremen
Schnell= und
Doſtdampferverbindungen
von Bremen nach
New=Uork= Hoſton
Philadelphia=Baltimore
NewOrleansGalveſton
Ranada Ruba Brafilien
Rrgentinien=Oſtaſien
Ruſtralien
Bremen=Emden=Ruſtrallen
,
Genua=Uew Uork
Aittelmeer=Dienſt
Reiſeſchecks
Weltkreditbriefe
Nähere Ruskunft, Fahrkarten
und druckſachen durch
Korddeutſcher
Lloyd Hremen
und ſeine verttetungen
Darmſtadt:
Anton Fiſcher,
Frank=
furterſtraße 12/14
Dieburg: Carl Reh.
(X3163,32)
Bekannten ſage ich bei meiner
Abreiſe nach Deutſch=Oſtafrika
ein herzliches
(*10745
S0er Won
Heinrich Orth
Löffelgaſſe 2. Driginal Dresdener=
Götterspeise
Herrl. Nachtiſch à 35 Pf., 3 Pak. 1 M.
Holländ. Kaffee- u. Lebensmittel-Haus,
Obere Rheinſtraße 5. (II,255
Spargel
täglich friſch geſtochen, nur beſte
Qualität, zum billigſten Tages=
preis empfiehlt
(10428a
Jak. Klein, Saalbauſtr.
Telephon 1476. Die größte Erfind. d. Gegenwart
2.
„Jedermann sein eigen.
Schuhmacher‟.
Gummisohlen! Herren 1,50 M.,
Damen 1,30 M., Kinder 1,10 M.
Schuhſohlerei „Fortſchritt”
Gr. Ochſengaſſe 16. (*10859 garn. ſchick u. ſein, dabei
Hüté Zutaten billig. Vorjährige
Hüte werden faſſon. u. eleg. garn.,
ält. Zutaten werd. verw. Modes,
Ludwigspl. 8, Vdh. III. (9946a Füte werd. ſchön u. bill garn. Altes
verw. Elisabethenstr. 49, II. (9128a ſg. geſunde Frau ſ. Kind mitzuſtill.
Näh.: Exped. d. Bl. (*10868 narfreitag Vorm. ſchwarzſeidner
3 Damenbeutel m. Inh. verloren
auf dem Bahnhof od. in dem Zug
ab Mainz liegen geblieb. Wieder=
bringer gute Belohnung. (*10870
Olbrichweg 6, part. Verloren
goldenes Uhren=Armband
auf dem Wege Wenckſtr., Taunus=
ſtraße, Dieburgerſtraße. Gegen
gute Belohnung abzugeben Wenck=
ſtraße 47, 2. Stock. (*10767df Uerucht Kindergarten
täglich von 9—12 Uhr. (*10654mfs
Mathildenſtr. 3, Else Meywald. Franzose
erteilt billigen u. gewiſſenh. Unter=
richt in ſeiner Mutterſprache. Off.
unt. H 76 an die Exp. (*10625mdf Klavierlehrerin
gesucht
für 8jährig. Mädchen, am liebſten
im Hauſe. Offert. mit Preisang.
unt. J 52 an d. Exped. erb. (*10884 Töchterpensionat Dupré.
Am wiſſenſchaftlichen, ſowie Koch=
und Handarbeitsunterricht können
noch einige Stadtſchülerinnen teil=
nehmen. Anmeld. von 11—12 und
3—5 Uhr Heinrichſtr. 105. (10178if
Junge Damen
können die feine Küche gründlich
erlernen in der Offiziers=Küche des
Artillerie=Regts. 25. Näh. bei Frau
N. Guhl, Oekonomin. (B10467
Seite I0.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112.
1oRerer4L
Anerkannt gutes Fabrikat.
Unerreicht in Qualität und Preis.
Spezialmarke in Chevreaux,
Box- und Lackleder.
Jedes Paar
10457a
Darmstadt, Ludwigstrasse 6.
Lauteschlägerstr. 4
Lauteschlägerstr. 4
Geschäfts-Eröffnung und -Empfehlung.
Einem verehrlichen Publikum von Darmstadt und Umgegend die ergebene Mitteilung, dass ich
Samstag nachmittag 5 Uhr ein
(*10908
Karree Spezlamaus Mihenantd
verbunden mit einer Niederlage der Rademanns Nährmittelfabrik,
Frank-
furt, für Zueker-, Magen- und Darmkranke eröffnen werde.
Alleinverkauf des berühmten D. K.-Brotes.
Um geneigten Zuspruch bittet
Hochachtungsvoll
Mira Sallwey.
ſche Chronn
II—
Monatsſchrift für Familien= und Ortsgeſchichte
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Begründet von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio
Herausgegeben von D. Dr. Wilh. Diehl
Dritter Jahrgang:: Heft 4, April 1914
Inhalt: Dr. R. A. Fritzſche: Gießener Einladungen zu anatomiſchen
Sektionen. — Dr. Wilhelm Lindenſtruth: Die Vorgänge in Großen=
Buſeck am 7. und am 8. März 1561, der Anlaß des 15jährigen
Reichs=
kammergerichtsprozeſſes der Ganerben des Buſecker Tals wider Heſſen. —
Ernſt Challier ſen.: Die Muſik in Heſſen und Heſſen=Naſſau. — Wilhelm
Müller: Eine heſſen=darmſtädtiſche Verordnung von 1793 wider die
Revolutionspoeſie. — L. Horwitz: Die Familiennamen Caſſeler
Iſrae=
liten. — Kleine Mitteilungen: Eine Abgabe aus der Zeit der
Patri=
monialgerichtsbarkeit in Heſſen. — Philipp der Großmütige gegen die
ſonntäglichen Kindtaufen. — Dr. Carl Weyprecht. — Eine Gefahr für
die orts= und familiengeſchichtliche Forſchung. — Bücherſchau. — Aus
Zeitſchriften. — Austauſch.— Auskünfte. — Notiz.
Preis: Jährlich 12 Hefte: 6 Mark, vierteljährlich 3 Hefte:
1,50 Mark, Einzelhefte gegen Voreinſendung des Betrags
60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.
Man abonniert bei dem Verlag der „Heſſiſchen Chronik‟
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Darmſtadt, und allen
Buchhandlungen.
(10410dfs
Schlacht= und
Zucht=Geflügel.
Prima junge Enten, feinſte
deutſche Poularden, Kapaunen,
junge Hahnen, Suppenhühner,
täglich friſch geſchlachtet.
Ige. Leghühner, diesjähr.
Zucht=
hühner, 3 Monate alt.
Bruteier, täglich friſch
von prämiierten Stämmen
Sundheimer, Ankona, Gratzer,
empfiehlt ſtets preiswert (*10910
K. Glöckner
Darmſtraße 33a, parterre.
Große ſpeckige
Bauern=Handkäſe
1 Stück 12 Pfg., 3 Stück 35 Pfg.
ſowie
ſtets friſches Kommisbrot
(*10879
bei
L. Stilling Wwe.
Hochſtraße Nr. 4.
Ein faſt neuer Tennisſchläger
mit Spanner für 12 Mk. zu verk.
Näheres: Exped. d. Bl. (*10864fs
Ein ſaſt
*10867) Neue Niederſtr. 21, II.
August Ende.
Inhaber WA Raabe &Hedwig, Hunald
Darmstadt
Schuchardstr. 8. Gesx. 1869
mzugswegen billig abzugeben:
2 faſt neue Gaszuglampen,
4 große rote Wollvorhänge, 1
ele=
gante Petroleumzuglampe Wald=
(*10916
ſtraße 1½, 1. Stock.
Damenrad, gut erhalten, ſowie
2 Teppiche, 1 Meſſing=
Hängelampe, 1 Eisſchrank, weg.
Umzug billig abzugeben. (*10921
Wienersſtraße 83.
Großer
Gelegenheitskauf!
18 echt ſilberne Meſſer,
Gabeln, Löffel, ſowie
18 Deſſertmeſſer, (*10931fs
das Gramm zu 7 Pfg., bei
A. Kurtz, Pädagogſtr. 2.
Weſer=Rad für 40 Mk. zu
ver=
kaufen. Kaſſenberger,
Luiſenſtraße 34.
Gesichtsmassage
gegen unreine Haut,
Falten ꝛc. (5901a
Behandlung nach ärztlicher
Vor=
ſchrift im Spezialſalon von
Fritz Müller jr.
Ludwigsplatz 1.
AETENTUMEb
Zur Wohnungsausstattung empfehle mein
grosser Lager nur antiker Möbel und Dekorationen
in allen Stylarten. Komplette
Zimmereinrich-
tungen, Biedermeier, Empire, Barock etc. sowie
Einzelmöbel als Kommoden, Sessel, Vitrinen,
Schränke usw. verkaufe zu mässigen Preisen.
Besichtigung ohne Kaufzwang.
Ankauf von Altertümern unter Diskretion.
EINRAHMUNGEN
Neue Lelstenmuster
Habe in allen Holzarten und Goldfarben in grosser
Auswahl aufgenommen. Einrahmungen werden
unter fachmännischer Behandlungin eigener
Werk-
statt ausgeführt.
Photographierahmen- Goldovalrahmen
Neuvergoldung und Anfertigung von Rahmen,
Spiegel, Paravénts, Möbel. Restaurieren u. Bleichen
alter Gemälde und Kupferstiche. Spiegelgläser
in allen Grössen.
KöNSTbLATTER
GERARMTE SIEDE!
Moderne Farbendrucke und Alte Meisterbilder,
Steinzeichnungen, Radierungen, Gravüren etc.
mit aparten Rahmen in allen Preislagen.
Grosse Auswahl
geeigneter Hochzeits- und
Gelegen-
heitsgeschenke.
Plastische Reproduktionen nachalten Meisterwerken
HERMANN SONNTHAL.
Hof-Kunst- und Antiquitätenhandlung
Vergolderei.
(10478a
Elisabethenstrasse 28.
Telephon 975.
verſetzungsh.
neuer Gasherd zu verkaufen
ausverwalter u. Architekten!
ausherren,
Wenden Sie ſich bei
Kanal-Verstopfunge
nur an das Darmstädter Kanalreinigungsinstitut.
Inhaber: Philipp Maul, Eſchollbrückerſtraße 6. (2908a
Auch werden Neuanlagen billigſt ausgeführt. Voranſchläge koſtenlos.
Nächſte Woche Ziehung!
Wenig gebrauchte
Möbel
wier 1türig, nußb. Spiegelſchrank,
Sekretäre, kl. Eisſchrank, eich.
Brand=
kiſte, div. Spiegel, altes Büffet,
Kommode uſw. zu verkauf. (*10866
89 I. Heidelbergerstrasse 89 I.
Frühjahrs=Zuchtvieh=Markt=Lotterie
(*10915
jahrrad (Opel), Freil. u. Rücktrittb.
35 M. z. vk. Rheinſtr. 47, Emrich. (*fsg
Ziehung am 28. April 1914
in der ſtädtiſchen Turnhalle
500 Gewinne im Werte von.
Mk. 8000
darunter
1 Hauptgewinn im Werte von
Mk. 2000
12 lebende Gewinne im Werte von . Mk. 3000
Bar Geld!
Sämtl. Gewinne werden
auf Wunſch mit 80%
in bar ausbezahlt.
Loſe à 1.— Mark
bei den Königlich Preußiſchen Lotterie=Einnehmern
Siegfried Haas u. Julius Bauer
in Bensheim
in Darmſtadt
bei den Königlich Preußiſchen
Lotterie=Einnehmern
und ſämtlichen
(10475fsg
Loſe=Verkaufsſtellen.
Mod. Herrenanzüge getrag., —. Orig.=Meth. Toussaint-Langen-
Ballonplatz 10, part.
zu verk. Näh. Wein=
1 Tucch bergſtr. 21. (B10479
neben der Hofapotheke.
e Wranebelecher Jerhiſton,
gut erh. Damenkleider in großer lscheidt, billig zu verk.: (B10466
Auswahl (9968a Näh. Art.=Offiz.=Küche 25.
Nummer 112.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Seite 11.
Fand nech meitt
Freisernaseige
im Konkurs-Ausverkauf der Firma
DARMSTADT
Arheilgerstrasse
oor
Seh
an der Hochschule.
Hemden, Hosen,
Zephir-Hemden
Damenwäsche
Jacken
Herrenwäsche jetztt.50, 2.50, 1.75
Kinderwäsche
10482
mit und ohne
Macco-Hemden Einsätzen
in Crettone u.
Flanell
Baum-
wollene
Strumpfe und Sockchen Socken schwarz, grau und bunt
in Wolle, Baumwolle und Macco,
Manufakturwaren
Hemdenflanelle
Schürzenzeuge
Bettkattune
früher bis 80 ₰ . . . . . jetzt Meter 48 ₰
früher 1.15, 80 ₰
. jetzt 88 ₰
früher bis 80 ₰ . . . . . jetzt 50 und 60 ₰
Konfektion
Arbeiterhosen — Buxkinhosen — Knabenhosen — Knaben-Anzüge
Reste für Blusen, Hauskleider etc. . . . per Meter 35₰
Sämtliche Kurzwaren zu jedem annehmbaren Preis!
Morgens v. 9—12 Uhr, mittags v. 3—7 Uhr
nUll. Samstags morgens v. 9—12 Uhr, mittags v. 3—9 Uhr.
Del Kehkutster watter. Ludw. Kaup.
Preſerfür Fleiſch
in der Stadt Darmſtadt
am 20. April 1914.
(Mitgeteilt von der Großh.
Zentral=
ſtelle für die Landesſtatiſtik.)
Häufigſter Preis in 9 pro Pfund
Ochſenſteiſch mit Beilage . 96
80—90
Rindfleiſch
Kuhfleiſch
130
Kalbfleiſch
100
Hammeifleiſch„
Schweinefleiſch,
Leberwurſt gewöhnliche
Blutwurſt,
Geräucherter Speck
. 110
Schweineſchmalz, inländiſches 80
2) Durchſchnittspreis.
Die Erhebung erſtreckte ſich auf
45 Metzgereien, und zwar auf 25,
in denen Ochſen=, Rind= od.
Kuh=
fleiſch, auf 16, in denen Kalbfleiſch,
auf 7, in denen Hammelleiſch und
17, in denen Schweinefleiſch
ver=
kauft wurde.
Die Pflaſter= und
Chauſſierungs=Arbeiten
im neuen Friedhof mit Lieferung
von weißen und ſchwarzen
Moſaik=
ſteinen ſollen vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und
Be=
dingungen liegen bei dem
Tiefbau=
amt, Zimmer Nr. 4, zur Einſicht
offen. Auch werden dort die
Ange=
botſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Dienstag, 28. April I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzu=
(10470is
reichen.
Darmſtadt, 22. April 1914.
Tie fbauamt.
Bekanntmachung.
In dem Konkursverfahren über
das Vermögen des unbekannt wo
abweſenden Kaufmanns Jakob
Jakobſohn von Darmſtadt wird
Termin zur Abnahme der von den
Erben des verſtorbenen
Verwal=
ters geſtellen Schlußrechnung
und zur Erhebung von
Einwen=
dungen, ſowie zur etwaigen
Be=
ſchlußfaſſung über die Beſtellung
eines anderen Verwalters und über
die auf 800 Mk. feſtgeſetzte
Ver=
gütung des bisherigen
Verwal=
ters auf:
Freitag, den 8. Mai 1914,
vormittags 11 Uhr,
Zimmer 219,
(10462
beſtimmt.
Darmſtadt, 15. April 1914.
Großberzogliches Amtsgericht I.
Straßenſperre. Infolge Vornahme von Erd= und
Maurer=
arbeiten für die Vorheizungsanlagen auf dem Hauptbahnhof
Darm=
ſtadt bleibt der Weg „Unter dem Bahnhof” zwiſchen der
Gries=
heimer Straße und dem Dornheimer Weg noch weitere ſechs
Wochen, gerechnet vom 22. April 1914 ab, für den Fuhrwerks= und
Radfahrverkehr geſperrt.
(10453
Bekanntmachung.
Die Ausſtattung eines unbeſcholtenen Brautpaares aus der am
9. Februar 1827 zur Feier der 50 jährigen Vermählung JJ. KK.
Hoheiten des Großberzogs Ludwig I. und der Großberzogin Luiſe
von der Vereinigten Geſellſchaft gegründeten Stiftung wurde für 1914
dem Werkſtätten=Arbeiter Adam Körner und deſſen Braut Kätchen
Schloſſer, beide dahier, zuerkannt.
Indem dies bekannt gegeben wird, werden diejenigen, welche
ſich um dieſes Legat beworben haben, hierdurch benachrichtigt, daß
ſie die eingereichten Zeugniſſe bei dem Hausmeiſter der Geſellſchaft
wieder in Empfang nehmen können.
Darmſtadt, den 23. April 1914.
(10464
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
J. A.: Scholl, Oberſt.
Steuer-Reklamationen
Der beste Beweis!
für die Leiſtungsfähigkeit meiner Geſchäfte
iſt die ſtändige Zunahme der Kundenzahl
und der ſteigende Unſatz. — Wollen Sie gut
und billig bedient ſein, ſo kaufen Sie Ihre
Tapeten, Linoleum, Linerusta,
Paln mt Heamntete
nur bei
Darmst. Tapeten-
WWin. Larhardt, Versandhaus —
Filiale: Ernſt=Ludwigſtr. 4, Tel. 486.
Größte Auswahl. — Hausbeſitzer höchſten
Rabatt. — Agenten und Vertreter im In=
und Auslande.
(10456a
Bevorzug
Säke
SRRRRDER 6
paEiswERresre
Spezialitöt: Fehrröden
mit konzentrischem
Ring-
lager eEigenes Patenfs
leicſe leifeniose fahuröder
Et.
MAHMASCHIINEN
FaeRitare
Nöhmaschinen aller
Systeme für Hausge:
brsuch, Gewerbe ünd.
Köndustrie 9₰
OGRROppwEhE AnGsausOür G1ELEFELG, geRun, Srurroam —
Vertreter: L. Beudt Nachf., Hölgesstr. 1.
(wie neih zu
2 kanderwagen u. 1 KinderwageKinderwagen perk. (*1055ts
zut verk Zeluetteweg. 35. (B10412 Keſl. Fronichſteinerſtr. 51, Hof r., I.
Bekanntmachung.
Die zur Zeit der Eintragung
des Verſteigerungsvermerks im
GrundbuchefürDarmſtadt BandVl,
Blatt 474 auf den Namen:
a) Peter Trautmann,
Schuh=
machermeiſter,
b) Karoline Trautmann, geb.
Gutbrodt (deſſen Ehefrau),
beide in Darmſtadt.
eingetragenen Grundſtücke:
Flur Nr. am
II 760 37
GrabgartenHein=
heimerſtraße,
II 761 118 Hofreite
Hein=
heimerſtr. 61.
II 761¾/10 32Grasgarten (
Vor=
garten) daſelbſt,
ſollen:
Donnerstag, 28. Mai I. Js.,
nachmittags 3 Uhr,
durch das Großh. Amtsgericht
Darmſtadt I im Saal Nr. 219 im
Wege der Zwangsvollſtreckung
verſteigert werden.
(K4/14
Darmſtadt, 30. März 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,9213
Bekanntmachung.
Freitag, den 29. Mai 1914,
vormittags 11 Uhr.
ſollen die dem Guſtav Ganßmann
und deſſen Ehefrau Anna, geb.
Knöll, dahier gehörigen
Liegen=
ſchaften:
Flur Nr. qm
VI 169 287 Hofreite
Sandberg=
ſtraße Nr. 49,
VI 170 50 Grasgarten
da=
ſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, wiederholt
zwangs=
weiſe verſteigert werden. (K2/14
Die Genehmigung der
Verſteige=
rung wird auch dann erfolgen
falls kein der Schätzung
entſprechen=
des Geboteingelegtwird und andere
rechtliche Hinderniſſe nicht
ent=
gegenſtehen.
Darmſtadt, 22. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,10483
fert. ſachgemäß u. diskr. (10429a
J. Maul, Riedeſelſtr. 72, 3. St.
öilig.
Kleinweizen!
150 Pfund 11 Mk. (mit Sack)
ver=
ſendet gegen Nachnahme (I,2589
Rheinisch-Westfälischer
Gellügelfutter-Versand
Nauss a. Rhein.
Spargel
täglich friſch geſtochen, zum
billig=
ſten Tagespreis empfiehlt (10343a
Grafenſtr. 19
Ed. Türtmann, Teleph. 1425.
Lieferung nach allen Stadtteilen.
Frische
10
10 Stück friſche Eier 53 Pfg.
10 Stück friſche Siedeier 68 Pfg.
10 Stück friſche große Siedeier
73 und 78 Pfg.
Friſche Trink= und Tafel=Eier.
Feinſte
Süssrahm-Butter
loſe ausgewogen.
Feinſte
Süssrahm-Tafelbutter
der Molkereien Groß=Umſtadt
und Fulda.
Feinste Kaffee-Sahne
garantiert rein u. keimfrei.
Aerztlich empfohlen.
Frischensauren Rahm
Marke „Rhoena”.
Hentrich armam
Hoflieferant.
(10437
[ ← ][ ][ → ]Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112.
Was will der Allgemeine Evangeliſch=
Proteſtantiſche Miſſionsverein!
Der Allgemeine Evangeliſch=Proteſtantiſche
Miſſions=
verein kann jetzt ſchon auf eine geſegnete Arbeitszeit von
30 Jahren zurückblicken. Seine Zweigvereine erſtrecken ſich
über ganz Deutſchland und die Schweiz. Ja ſogar in
Rußland, Oeſterreich, Italien, Holland und Amerika hat
er warme Freunde, die ſein Werk mit Eifer und Opfern
fördern. Daß er trotzdem noch weiten Kreiſen
Deutſch=
lands unbekannt iſt, liegt daran, daß es in Deutſchland
bisher überall leider nur kleine Kreiſe ſind, welche für die
großen Weltaufgaben deutſch=evangeliſchen Geiſtes
Sinn haben. Wür Deutſchen ſind ein junges Volk.
Un=
längſt erſt ſind wir eingetreten in die Zahl der großen
Völker, die auf der ganzen Erde ſich Wirkungskreiſe
ſuchen. Es war die höchſte Zeit, daß wir ein einiges Volr
wurden. Mächtig arbeiten die anderen großen Völker,
mit ihrem Geiſt und Einfluß die Welt zu erfüllen. Sie
leiſten Bewundernswert=Großes in der Uebertragung
ihrer Kultur auf die Völler der Ferne, Bewundernswert=.
Großes auch in der Ausbreitung ihres Chriſtentums in
der nichtchriſtlichen Welt. Sehr angeſehene und
große Volkskreiſe Englands und
Ameri=
las wenden ihren chriſtlichen
Miſſions=
geſellſchaften ſehr große Summen zu. Sie
wiſſen, wie wichtig die Arbeiten der
Miſ=
ſion ſind für die Hebung der fremden Völker für die
Herſtellung guter Beziehungen zu ihnen und für die
För=
derung der eigenen Intereſſen in jenen Ländern.
Wenn wir Deutſchen ebenbürtig den anderen großen
führenden Kulturvölkern in unſerem Kukturleben zur
Seite ſtehen wollen, ſo wird es endlich Zeit, daß auch bei
uns weite Kreiſe Verſtändnis gewinnen für die weiten
Aufgaben des deutſch=evangeliſchen Geiſtes und der
deut=
ſchen Miſſion Intereſſe und Unterſtützung zuwenden. Soll
das geſchehen, ſo muß man wiſſen, was dieſe
Miſſionen wollen.
Der Allg. Evang.=Prot. Miſſionsverein will das
Chri=
ſtentum ausbreiten unter den beiden großen
nichtchriſt=
lichen Kulturvölkern Oſtaſiens, den Chineſen und
Ja=
panern. Dieſe beiden Völker zählen zuſammen 500 000 000
Menſchen. Wie groß die religiöſen, ſittlichen und ſozialen
Nöte Chinas ſind, geht daraus hervor, daß das größte
Volk der Welt mit 430 000 000 Menſchen politiſch ſo
ohn=
mächtig iſt, daß es ganz unter der Leitung frauder Völker
ſteht. Durch das ſchnelle Eindringen europäiſcher
Zivi=
liſation und Kultur ſind dieſe Nöte vorerſt nur noch
grö=
ßer geworden. Den was am Alten noch gut war, wird
nun auch erſchüttert, ehe das gute Neue Wurzeln ſchlagen
kann. Dies Ringen der alten und neuen Kuktur hat auch
in Japan das Volksleben bis in ſeine Tiefen erſchüttert.
Die japaniſche Regierung ſelbſt hat die Miſſionare in
Ja=
pan zur Mitarbeit an der inneren Geſundung des
Vol=
kes aufgefordert. Die alten Religionen ſind ganz
un=
genügend für die neue Zeit. So beſteht darüber kein
Zweifel: Jene Völker brauchen das
Chriſten=
tum, und ſie wollen es.
In China arbeitet der Allg. Evang.=Prot.
Miſſions=
verein in der deutſchen Kolonie Kiautſchou.
Weil die ſozialen Nöte in China ſo rieſengroß ſind und
die chineſiſchen Prieſter nichts dagegen tun, darum kann
die Miſſon durch nichts ſo kar und lochend den Ehineſen
die Einzigartigkeit und den größeren Wert des
Chriſten=
tums beweiſen, als durch Werke der Liebe. Wo nie=
mand ſonſt hilft, da hilft das Chriſtentum. Das macht
großen Eindruck auf weite Kreiſe. So hat der
Miſſions=
verein in der Kolonie Krankenhäuſer erbaut, hat
dort einen deutſchen Arzt, eine deutſche Krankenſchweſter,
2 chineſiſche, europäiſch geſchulte Aerzte und eine Anzahl
Heilgehilfen. In China gibt es ſonſt keine wirklichen
Aerzte, keine Krankenhäuſer, keine guten Apotheken. So
kommen die Kranken in Scharen in die chriſtlichen
Kranken=
häuſer, und 10000 Patienten werden jedes Jahr allein
in den Krankenhäuſern des Miſſionsvereins behandelt!
Dazu kommt eine andere Aufgabe. Das junge
Ge=
ſchlecht will lernen, aber es fehlt an Schulen. Für
Knz=
ben fehlt es noch an vielen Schulen, für Mädchen gibt es
erſt ſehr wenige. So hat der Miſſionsverein in Tſingtau
Schulen eingerichtet für Knaben und für Mädchen. Etwa
300 Schüler und Schülerinnen werden hier in chriſtlichem
Geiſte in allem Guten unterrichtet und erzogen. Es fehlt
jeder religiöſe Zwang, aber chriſtlicher Geiſt herrſcht in
den Anſtalten, und Gottesdienſte und Bibelſtunden
wer=
den denen geboten, die ſich dem Chriſtentum zuwenden,
und die meiſten wenden ſich ihm zu.
In Japan muß man andere Wege ſuchen. Es gibt
viele Schulen. Aber die Kinder haben keinen
Religions=
unterricht. So ſammelt man ſie Sonntags in
Sonntags=
ſchulen, um ihnen das Chriſtentum nahe zu bringen.
700 Kinder beſuchen regelmäßig und ganz freiwilig die
Sonntagsſchulen des Miſſionsvereins. Die meiſten
Ja=
paner können heute leſen und ſchreiben, und ſie leſen gern.
So bietet man ihnen gute Zeitſchriften und gute Bücher,
durch die ſie den Geiſt des Chriſtentums kennen lernen.
Die Studenten, die zukünftigen Lehrer, Aerzte,
Inge=
nieure und Beamten kommen gern zu Vorträgen über
deutſches Leben. Da zeigt man ihnen die Bedeutung des
Chriſtentums für Deutſchland und für ihr eigenes Volk.
Die Miſſionare ſuchen den perſönlichen Umgang mit
mög=
lichſt vielen Jabanern. Die Ehriſten bilden kleine
Ge=
meinden. Profeſſoren, Aerzte, Lehrer, Studenten gehören
in ſtattlicher Zahl zu den Gemeinden des Miſſionsvereins
und machen ſelbſt durch Vorträge und Schriften das
Chri=
ſtentum unter ihrem Volk weiter bekannt.
So wirkt der Miſſionsverein auf mancherlei Weiſe
unter den Völkern Oſtaſiens. Und auch der dortigen
Deutſchen nimmt er ſich an. Er hat dort deutſche
Schulen und deutſche Kirchen gebaut. Es iſt ein weites,
wichtiges Werk.
Weiteres über ſeine Bedeutung wird
Miſſionsinſpek=
tor Liz. Witte, der kürzlich Oſtaſien bereiſt hat, berichten
auf dem Chineſiſchen Abend, den die Ortsgruppe
und der Frauenverein des Allg. Evang.=Prot.
Miſſions=
vereins am 4. Mai, abends 8 Uhr, hier im Saale des
Muſikvereins, Steinſtraße 24, veranſtaltet.
Luftfahrt.
sr. Im ſchweizeriſchen Militärflugzeugbewerb in
Ben haben ſich die deutſchen Apparate (2. V. G.
und Aviatik mit den Führern Rupp und Ingold) als
be=
ſonders geeignet für die ſchweizeriſchen
Terrainverhält=
niſſe erwieſen.. Als ausgeſchieden werden die Firmen
Lohner und Poniner betrachtet, ſo daß neben den beiden
deutſchen Syſtemen bloß noch Bleriot in Betracht käme.
Surnen, Spiele und Sporf.=
* Heſſiſcher Fußballbund. Einen weiteren Fortſchritt
hat der Heſſiſche Fußballbund zu verzeichnen, indem der
Main=Rhein=Verband ſich mit demſelben vereinigt hat.
In kurzer Zeit ſind zirka 20 Vereine dem Bunde
beige=
treten, ein Zeichen, daß derſelbe ein Bedürfnis für die
Nicht=Verbandsvereine war.
Literariſches.
— Hoffmann von Fallersleben. Auswahl
in drei Teilen, herausgegeben, mit Einleitung und An:
merkung verſehen, von Dr. Auguſta Weldler=Steinberg.
(Goldene Klaſſiker=Bibliothek. Deutſches
Verlagshaus Bong & Co., Berlin und Leipzig.) Wer
denkt bei den Liedern aus unſerer früheſten Kindheit, z. B.
„Winter, ade!” oder „Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem
Waldi=
an ihren Dichter? Wer bei der deutſchen Nationalhymne
oder ſo volkstümlichen Liedern wie „Zwiſchen Frankreich
und dem Böhmerwald”? Als ein echter Vollsdichter über
ſeinen Weiſen vergeſſen zu werden, dieſes Glück war Aug,
Heinrich Hoffmann aus Fallersleben in Hannover
be=
ſchieden. Wie er es in dem Liede, das der obengenannten
Ausgabe als Fakſimiledruck beigegeben iſt, vorausgeſagt
hat, ſo iſt es faſt buchſtäblich eingetroffen; nachdem er und
alle, die ihn gekannt haben, geſtorben und begraben ſind
und keiner mehr ſeiner gedenkt, lebt er noch in ſeinen
Lie=
dern fort. Als ein Denkmal ſeines Lebens und Schaffens
begrüßen wir die vorliegenden beiden Bände, die, nach
dem Prinzip der Goldenen Klaſſiker=Bibliothek in Druck,
Papier und Einband vortrefflich ausgeſtattet, mit einem
Porträt des Dichters und dem ſchon genannten Falſimile
geſchmückt, dennoch für den billigen Preis von 3,50 Mark
zu haben ſind. Mögen ſie recht viele Freunde finden!
— Schriften des Frauenberufsamtes des Bundes
deutſcher Frauenvereine, Heft 1: Die Frau als
tech=
niſche Angeſtellte. Von Joſephine Levy=
Ra=
thenau. (X und 61 S.) 8‟, broſch. 1 Mk. Verlag B.=
G. Teubner, Leipzig und Berlin, 1914. Da der ſteigenden
Beteiligung an der techniſchen Arbeit die Vermehrung
ge=
eigneter öffentlicher Ausbildungsmöglichkeiten nicht
ent=
ſprochen hat, iſt die Gefahr eines Ueberangebotes
unzu=
länglich ausgebildeter weiblicher Angeſtellter nicht zu
ver=
kennen, wodurch für die Zukunft eine Schädigung der
dadurch betroffenen Betriebe und ebenſo auch der
weib=
lichen Berufsintereſſen zu befürchten wäre. So iſt es vom
ſozialen Standpunkte aus dankbar zu begrüßen, daß
in=
der vorliegenden Schrift von berufenſter Seite auch auf
dieſe Gefahr hingewieſen wird und daß zugleich
Anregun=
gen zu praktiſchem Vorgehen, um ihr entgegen zu wirken,
gegeben wird. Der Arbeit iſt im Intereſſe aller weiblichen
Angeſtellten weiteſte Verbreitung zu wünſchen.
ZAINEASLT
verhindert den Anlatz von Zahnſtein
und erhält die Zähne rein und gelund!
Große Tube 1 H. Kleine Tube 60 Pf.
A9155
Neuheiten für das Frühjahr 1914
Geschmackvolle Auswahl unter Tausenden in Woll- und Waschstoffen.
(Ich führe nur gute Qualitäten und verkaufe dieselben anerkannt preiswert.)
WILEI ScHWAB
SPEZIALHAUS FUR HERREN-UND KINDER-KLEIDUNG.
(10436
Nummer 112.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Seite 13.
Keue Basen
10454)
in allen modernen Farbentönen, teils
25.00 bis 8.75
Wollene Blusen mit römischer Streifengarnitur
fesche Fassons, in einfarbigen, reich
45.00 bis 22.00
Seidene Blusen glänzenden Seiden
in Wolie, Japon und Waschseide, von 25.00 bis 17.50
Weisse Blusen derMode besondersbevorzugt
in Wolle und Flanell, weiss, farbig und
Sport-Blusen gestreift . . . . . . .
blau, schwarz, in modernen Karos
Kostüm-Röcke
Neue Fassons.
und Streifen
7.00 6.00, 3.75
18.00 16.50, 14.,50
13.00 10.00, 7.50
14.00 10.00, 8.50
Gebr Höslein Hofl.
Ludwigsplatz.
Qualitätswaren.
Empfenle:
Schepeler’s Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Eier
Butter, Käſe, Palmin und Palmona. (269a
Kolonialwaren zu bekannt billigen Preiſen.
L. Pabst, Dieburgerstr. 19, Ecke Stiftstrasse.
sind meine Garantie-
Frisier-Kämme
Oilzerbrech
Marke „ Palatina‟
der Hamburger Gummikamm-Comp. — Ein Jahr Garantie.
Stück Mk. 1.—, 1.20, 1.50, 1.75.
Parfümerie Friedrich Tillmann
Telephon 2231. — Elisabethenstraße 21. (4259a
hat der Menſch ſeit
unvordenk=
lichen Zeiten ſeine Heilmittel
der ihn umgebenden
Pflanzen=
welt entnommen. Die
Be=
wohner der Berge zählen auch
heute noch unter die
heilkräf=
tigſten Tränklein den
Wach=
holderſaft, den ſie meiſt als
Magentropfen genießen. Auch
zur Blutreinigung, zur Stärkung
der Verdauung, ja zu einer
regelmäßig mehreremale im
Jahre wiederholten
Wachholder=
ſaftkur bietet der Wachholderſaft
alle wünſchenswerten
Heilan=
zeichen. Wachholderſaft verſüßt
Pfund Mk. 1.—
(9838a
Reformgeſchäft
Ernſt=Ludwigſtr. 3.
ichen, gr. Lager gut gepfl., bis 20
E Jahre lagernd, fur Glaſer=,
Schreiner= u. Treppenarbeiten, auch
Gerüſtſtangen, verkauft W. Holtz,
Zimmermstr., Artillerieſtr. 9, p. (B4866
Der Sieg des Herzens.
Roman von Otto Elſter.
Nachdruck verboten.)
20)
Ich habe ſchon lange ſehr klar geſehen, Mama — und
ebenſowenig wie ich Ballhauſen wiederſehen werde,
ſoll=
teſt Du Rautheim Dein Haus nicht wieder öffnen.
Das iſt doch ganz etwas anderes.
Edith ſah ihre Mutter mit einem Blick an, unter dem
dieſe errötete. Dann wandte ſich Edith ab, trat an das
Fenſter und ſchaute ſchweigend in den verſchneiten
Gar=
ten hinaus.
Ich weiß nicht, Edith, fuhr Frau Magnus verlegen
fort, wie ich Dir das alles ſagen ſoll — Juſtizrat
Walter=
burg hat mir da manches erklärt —
Edith wandte ſich raſch um.
Laſſen wir das, Mama. Ich will nichts mehr hören.
Erſpare mir Deine Erklärungen. Wenn Du es aber gut
mit mir und mit Dir meinſt, ſo laß uns fort von hier
der Boden brennt mir unter den Füßen — ich kann
kei=
nen Menſchen mehr ſehen — und ich fürchte, die Menſchen
werden ſich auch bedenken, ehe ſie unter dieſen
veränder=
ten Umſtänden unſer Haus wieder betreten.
Ich glaube, alles getan zu haben, um zu vermeiden
daß der Ruf unſeres Hauſes geſchädigt wird, entgegnete
Frau Magnus würdevoll. Aber Du haſt recht — es wird
das Beſte ſein, wir verreiſen auf einige Zeit. Wir können
ja an die Riviera fahren oder nach Aegypten — ich werde
mit Papa ſprechen. Was ziehſt Du vor?
Mir iſt alles gleich. Nur fort von hier! ſtieß Edith
hervor und brach in ein leidenſchaftliches, hyſteriſches
Schluchzen aus.
Frau Magnus ſah ihre Tochter erſtaunt an. An
Zornesausbrüche war ſie gewöhnt, daß Edith aber ſo
ſchmerzlich, ſo faſſungslos weinen konnte, das hätte ſie
nicht für möglich gehalten.
Nun, nun, ſagte ſie, indem ſie Ediths Haupt
ſtrei=
chelte, beruhige Dich nur — es wird ſchon alles wieder
gut werden.
Aber Edith ſtieß ihre Hand for,t warf ihrer Mutter
faſt einen Blick des Haſſes zu und ging raſch in ihr
neben=
an liegendes Schlafzimmer. Frau Magnus hörte, wie ſie
den Riegel vorſchob; kopfſchüttelnd entfernte ſie ſich.
Alles ſchien um Hans zuſammenzubrechen! Sein
Leben, ſein Wille, ſeine Tatkraft — alles war vernichtet.
Er vermochte ſich nicht aufzuraffen; nicht einmal zur
Kün=
digung ſeiner Wohnung fand er Kraft; mutlos,
nieder=
geſchlagen, zuſammengebrochen ſaß er da und verträumte,
vergrübelte ſeine Tage und Nächte. Aus der Haft war
er ja entlaſſen; aber er ſtand immer noch unter dem
ſchmählichen Verdacht, an dem ſchimpflichen Treiben
Raut=
heims teilgenommen zu haben, und wenn er von dem
Richter auch freigeſprochen wurde, er ſelbſt konnte ſich
nicht freiſprechen, er ſelbſt fühlte ſich ſchuldig, nun, da er
das wahre Weſen des Mannes erkannt, der ihm ein
Führer durch das Leben geweſen war. Daß er ſich dieſer
Führung hingegeben, fühlte er als ſchwere Schuld, von
der er ſich nicht freiſprechen konnte.
Aber auch von anderer Seite drohte ihm Gefahr.
Kaum hatten ſeine Gläubiger erfahren, daß er in den
Zuſammenbruch Rautheims mit verwickelt war, als ſie
Hans wegen Begleichung ihrer Guthaben beſtürmten. Da
er außerſtande war, ſie zu befriedigen, drohten ſie nicht
nur mit gerichtlichen Klagen, ſondern auch mit einer
An=
zeige wegen Betruges an den Staatsanwalt. Schon
ein=
mal war Hans vernommen worden, und aufs neue hing
drohend über ſeinem Haupt ein Haftbefehl.
Doch was kümmerte ihn das alles jetzt? Er konnte
ſogar lachen, als er einen Brief ſeines Oheims, des
Gra=
fen Ballhauſen, erhielt, in der ihm dieſer kurz und
förm=
lich anzeigte, daß er die bislang gewährte Unterſtützung
nicht mehr leiſten werde, da Hans, wie ihm mitgeteilt
ſei, ein liederliches Leben führe. Einige Gläubiger hätten
ſich an ihn, den Grafen, gewandt, ob er die Schulden
ſei=
nes Neffen bezahlen wolle. Er müſſe das ablehnen; Hans
möge ſehen, wie er allein fertig werde.
Dem Nichts ſtand Hans gegenüber.
Aber das war nicht das Schlimmſte. Der innerliche
Zuſammenbruch ſeines ganzen Lebens laſtete weit
ſchwe=
rer und drückender auf ihm als dieſe äußere Not. Er
hatte alles verloren, an das ſich der Menſch in ſeinen
dunkelſten Stunden anklammern konnte — die Liebe, die
Hoffnung, den Glauben an ſich und die Menſchen — alles
zerbrochen, alles in nichts verſunken.
Er ſah niemanden mehr. Er ſcheute ſich, den
Men=
ſchen in die Augen zu ſehen; er kam ſich wie ein Verbrecher
vor, der ſich in die dunkelſten, einſamſten Winkel
verber=
gen mußte. Er verließ ſein Zimmer nur noch des Abends,
um durch die einſamen Straßen zu ſchleichen und in
irgendeiner obſkuren Kneipe ein kärgliches Mahl
einzu=
nehmen, wo er ſicher ſein konnte, niemanden aus dem
Kreiſe ſeiner früheren Bekannten zu treffen.
Eva ſah er nicht mehr. Das Frühſtück wurde ihm
durch Frau Borchers in die Stube geſtellt, ohne daß ſie
ein Wort an ihn richtete. Oft kam ſie auch, während er
noch im Bette lag.
Er lebte einſam und verlaſſen unter den Millionen
Menſchen, die ihn umgaben, die um ihn arbeiteten, ihren
Vergnügungen nachgingen, die ſich freuten, die litten, wie
er ſelbſt. Ihm war, als ſchwebte er einſam auf weitem
Meere, deſſen Wellen ihn umbrauſten, deſſen Wogen über
ihm zuſammenzuſchlagen drohten.
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112.
Siegerin
allerfeinste Süßrahm-Margarine
im Geschmack und Aroma der
Molkereibutter am nächsten.
Palmato
Pflanzenbutter-Margarine
Ahff
von größter Butterähnlichkeit
und feinstem Nußgeschmack
Überall erhültlich.
Alleinige Fabrikanten: A. L. Mohr G. m. b. H., Altona-Bahrenfeld.
sorgfältig gepflegt nach eigenem bewährten Verfahren
Nosmark.
Dre 7
12
abwechselnd in den verschiedensten Sorten.
Diverses Sahnen-Eis
Fürst Pückler usw. sowie
Ff. Bomben auf Bestellung
in vorzügl. Qualität u. der Neuzeit entsprechender Ausführung
empfiehlt
WilhelmMitze
Großh. Hess. Hoflieferant
(10061a
Bäckerei und Conditorei
Ecke Hügel- und Schützenstrasse.
Feinster
Heidelbeerwein
empfiehlt per Flaſche ohne Glas
von 75 Pfg. an (bei Abnahme
von 30 Flaſchen billiger). (8007a
Philipp Barth
Weinhandlung, Darmſtadt,
Dieburgerſtraße 5. Tel. 1646
Heyl & John, Manufaktarwaron. (5511a
Brenntannäpfel
hI 85 Pfg., bei 10 hI 80 Pfg.
Fichtenzapfen
hI 45 Pfg., bei 10 hI 40 Pfg.
Heinrich Keller Sohn
Heidelbergerſtr. 28. Tel. 101. (B786
ehrock=, Frack=, Smoking=
An=
züge, Zylinder zu verleihen.
Rheinſtraße 5, 2. Stock. (7051a
Matürliche Mineralwässer.
Bilin, Sauerbrunnen; Brückenau, Wernazquelle; Carlsbad,
Mühl-
brunnen; Dürkheimer Maxquelle; Ems, Kränchen; Friedrichshall
Bitterswasser; Giesshübl, Sauerbrunnen; Levico‟ Marienbad
Kreuzbrunnen; Mergentheim, Kirlsquelle; Neuenahr, Sprudel;
Offenbach, Kaiser-Friedrich-Quelle; Ober-Salzbrunn, Kronenquelle
und Oberbrunnen; Ofen Hunyjadi Janos; dto. Apenta; Salzschlirf,
Bonifaciusbrunnen Kgl. Selters; Vichy, Celestins u. Grande Grille;
Wildungen, Helenen- und Viktoriaquelle und andere.
Preisliste und Brunnenschriften bitte zu verlangen.
Pallas-
Teiefon 305 Martin Jahn wiesenstr. 30
Niederlage aller natürlichen Mineralwässer. (2786a
Das Poeste und nar eiartgebewährtein
Kalt abwaschbarl Hochelegant!
Nicht abblätternd!!
Keine oberflächl. Präparation!
Dader
Hosenträger,
Krawatten, Knöpfe.
Wasche
SPEZIAL-GESCHAFT
(3134a
Kirchstrasse 17,
Hath. Secher, Darmstadt ueben der Kaiteirch
wen. gebr.,
Pianola Piano, ſehr billig.
Gelegenheit. Georg Thies Nachf.,
Eliſabethenſtraße 12. (10208mfs
Großes Sofa
ſehr bequem, weg. Fortzug ſehr bill.
10372df) Heinrichſtraße 12, part.
F7307
Barbarossa
beſte 10 Pfg.=Zigarre
mild und aromatiſch
empfiehlt (9458a
Carl Wamser
Ballonplatz 6.
Damenbart
lästige Haare an Händen und
Armen werden leicht, schmerz-
und gefahrlos in einigen Minuten
entfernt mit
Rino-
Depilatorium
Dieses Enthaarungspulver wird
einkach mit Waser angefeuchtet
und einige Minuten aufgelegt.
Greift die Haut nicht an.
Flacon Mk. 1.25.
Nur echt mit Firma:
Rich. Schubert 8 Co., Welnböhla.
Chr. Schwinn, Rheinſtraße 8.
Fr. Beckenhaub, Ecke Schul= und
Kirchſtraße.
Carl Watzinger,
Wilhelminen=
ſtraße 11.
Wegen Aufgabe des
Ge-
schäfts zu verkaufen:
2 gr. Glas=Ladenſchränke, 2 Wagen
mit Gewichte u. d. Reſtbeſtand v.
Kolonialwaren u. Drogen, 1
Blech=
wagen u. 1 Pritſchewagen. Näh.
Beſſungerſtr. 104, od.
Schießhaus=
ſtraße 45, 3. Stock.
(*9514mif
Ilofor=kad
N. S. U., 3 HP., 2 Zyl, ſilbergrau,
wie neu, abzug. Zuſchriften unt.
J 44 an die Exp. (*10852df
1 Brennabor=Rad mit Freil.
30 Mk., 1 Nähmaſchine bill.
Fahr=
radhandl., Eliſabethenſtr. 7. (9849a
2 neue Nähmaſchinen weg. Aufg.
2 des Artikels, à 48 Mk., abzugeb.
10201a) Fahrradhdlg. Blisabethenstr. 7.
Er ſchnte ſch uac den üntrgig nuch der baße der
Nichtſeins. Schon hatte er den Revolver hervorgeholt
und geladen auf den Schreibtiſch gelegt. Er liebäugelte
mit der Waffe und ſpielte mit dem Gedanken, eines Tages
die Mündung der Waffe an die Schläfen zu preſſen und
allem ein Ende zu machen.
Nur die Erinnerung an Eva hielt ihn noch von
die=
ſem letzten Schritt zurück.
Ruhelos ging er im Zimmer auf und ab, wie ein
gefangenes Tier in ſeinem Käſig.
Da öffnete ſich die Tür, und das ſpitze Mauſegeſicht
des kleinen Haarkünſtlers ſah in das Zimmer.
Verzeihen Sie, wenn ich ſtöre, Herr Baron, ſagte er
und ſchob ſich in beſcheidener Haltung in das Zimmer.
Sie ſtören mich nicht, Herr Borchers, entgegnete Hans.
Sie kommen wohl wegen der Miete?
Das hat ja keine Eile, Herr Baron, meinte Karl
Adolf in augenſcheinlicher Verlegenheit, denn in der Tat
hatte ihn ſeine Frau zu Hans geſchickt, um dieſen an die
rückſtändige Miete zu mahnen. Aber Karl Adolf brachte
es nicht über das Herz.
Ja, was wollen Sie denn? fragte Hans. Ich ſoll
wohl ausziehen? Wenn Sie mich nicht mehr haben wollen,
weiß ich nicht, wo ich bleiben ſoll, ſetzte er mit bitterem
Lächeln hinzu.
Davon kann ja keine Rede ſein, Herr Baron,
ent=
gegnete Herr Borchers eifrig. Wir behalten Sie gern —
ſſehr gern — aber ſo kann es doch nicht weitergehen, Herr
Baron .
eerier e e e en
Ende.
Herr Borchers ſchielte nach dem Revolver, der auf dem
Schreibtiſch lag, und ein leichter Schauder rieſelte ihm
durch die Adern.
Herr Baron — ich bin nur ein einfacher Mann — aber
ich meine es gut mit Ihnen — Sie befinden ſich in einer
ſchwierigen Lage — ja, ich kenne das! — Habe auch
ein=
mal dicht davor geſtanden, und der Gerichtsvollzieher
hatte ſchon meine Einrichtung gepfändet — aber ich habe
den Mut nicht verloren, Herr Baron — und ich denke,
Sie ſollten doch noch Freunde in der Welt haben, die
Ihnen helfen können. Da war doch neulich die junge
Dame hier — ihre Eltern ſind ſehr reich —
Schweigen Sie, Herr Borchers! rief Hans ſo heftig,
daß der kleine Haarkünſtler erſchreckt zurückfuhr.
Ich meinte es ja gut, Herr Baron —
Ich will es Ihnen glauben, fuhr Hans fort, aber mir
kann niemand mehr helfen.
Er wandte ſich ab und ſtarrte finſteren Blickes zum
Fenſter hinaus in den grauen, nebelerfüllten, troſtloſen
Wintertag, der mit ſchweren Wolken auf dem Häuſermeer
der Rieſenſtadt laſtete.
Ich würde mal mit einem Rechtsanwalt ſprechen,
ſagte Herr Borchers ſchüchtern.
Was ſollte mir das nutzen? entgegnete Hans
achſel=
zuckend.
Na, ſo ein Notar und Rechtsanwalt kennt mancherlei
Schliche und Kniffe,
Dent woil ic nichie zu ien halben der Hochens.
Es geht aber manchmal nicht anders, Herr Baron.
Der ſchrille Ton der Korridorglocke unterbrach ihn.
Wer mag denn da wieder kommen? fragte er faſt
ängſtlich und eilte hinaus.
Hans blieb an dem Fenſter ſtehen und trommelte
leicht und gedankenlos mit den Fingern an der
Fenſter=
ſcheibe. Faſt erſchreckt wandte er ſich um, als eine tiefe
Stimme hinter ihm fragte:
Habe ich den Vorzug, Herrn Baron von Ballhauſen
vor mir zu ſehen?
Ein großer, ſtarker Herr in einem feinen Pelz, den
glänzenden Zylinderhut in der Hand haltend, ſtand da,
ein leichtes Lächeln auf dem glattraſierten Geſicht.
Das iſt mein Name, erwiderte Hans. Mit wem habe
ich die Ehre?
Juſtizrat Walterburg, ſtellte ſich der Beſuch vor.
Hans verbeugte ſich leicht.
Womit kann ich dienen?
Wollen wir nicht Platz nehmen, Herr Baron? — Ich
möchte mit Ihnen über Ihre Angelegenheiten ſprechen.
Bitte — aber wie kommen Sie dazu? — Weshalb
intereſſieren Sie ſich für meine Angelegenheiten?
Der Juſtizrat lächelte diskret. Dann ſetzte er ſich in
einen Seſſel, indem er ſeinen Hut neben ſich auf die Erde
ſtellte.
(Fortſetzung folgt.)
Gelegenheit!
Wegen Abreiſe ins Ausland
4 verzina-
Mignon-Flügel
mit herrlichem Ton ſehr billig
abzugeben.
(10287a
Karl Arnold, nur Ecke
Erbacher=
ſtraße (n. d. Schwimmbad).
Nummer 112.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. Apri 1914.
Sate 13.
Kongreſſe und Verbandstage.
19. Kirchlich=ſozialer Kongreß.
— Wiesbaden, 22. April. Mit einem
Begrüß=
ungsabend im großen Lutherſaal begannen hier die
Ver=
anſtaltungen des 19. Kirchlich=ſozialen
Kon=
areſſes, zu dem eine große Anzahl von Teilnehmern
aus allen Gegenden des Reiches eingetroffen iſt.
General=
ſuperintendent Hof= und Domprediger a. D. Ohly leitete
die erſte Hauptverſammlung mit einer Andacht ein.
Darauf hielt der Präſident der Freien Kirchlich=ſozialen
Konferenz Geheimrat Profeſſor D. Dr. phil et jur.
See=
berg=Berlin die Eröffnungsanſprache. Die
Verſamm=
lung hörte dann einen Vortrag von Direktor Dr.
Lepſius=Potsdam über Bildung und
Chriſten=
tum. Am Nachmittage trat die 1. Arbeitskommiſſion in
der Kaſinogeſellſchaft zu ihren Beratungen zuſammen.
Nach der Eröffnungsanſprache des Geheimen
Konſiſtorial=
pats Pfarrer Jäger=Bierſtadt behandelte
Reichstags=
abgeordneter Pfarrer Lic. Mumm das Thema:
die Austrittsbewegung.
Der Redner kam in ſeinen Ausführungen zu folgenden
Engebniſſen:
1. Die Kirchenaustrittsbewegung hat bisher faſt nur
die Reichshauptſtadt ergriffen. Obwohl ihre agitatoriſche
Kraft. in der ſozialdemotratiſchen Bewegung liegt, iſt ſie
nicht Standesbewegung, die innerlich vorhandene Abkehr
von allem kirchlichen Glauben offenbar macht.
2. Ziffernmäßig oder finanziell iſt der Beſtand der
Volkskirche bisher nicht gefährdet. Die Zahl der Austritte
aus der Landeskirche betrug in ganz Preußen 1900: 2228,
1906: 14125. 1908: 23 204, in der altpreußiſchen Landes=
ſeeter en ere erenen
1908
14180
6895
1909
1910
3757
1911
5135
1912
6214
1913
12731
Das ſind in den Jahren 1908 bis 1913 zuſammen 48912
Austritte.
3. Durchweg handelt es ſich nicht um Uebertritt zu einer
anderen chriſtlichen Gemeinſchaft, ſondern um Austritt
aus jeder chriflichen Kirche. Man hat darum das Recht,
von einem neuen Heidentum als ſozialer Erſcheinung zu
ſprechen, ohne die Kompliziertheit jedes Einzelfalles
da=
mit erſchöpfend zu bezeichnen.
4. Wir haben kein Recht, die chriſtliche Gemeinde zu
bedauern, wenn welke Blätter fallen; wir bedauern die
Scheidenden, die ſich und den Ihrigen die Kraft und den
Halt chriſtlicher Gemeinſchaft nehmen.
5. Jedes Mittel des Kirchenzwanges iſt zu verurteilen.
6. Die Landeskirche muß a) überſehbare Gemeinden
und Seelſorgerbezirke auch in den Großſtädten ſchaffen:
b) unſoziale Erſcheinungen bei kirchlichen Handlungen
(Klaſſen derſelben, ſogenannte „Liebesgaben: in den
Großſtädten, vermietete Kirchenſitze, einſeitige ſoziale
Durchſetzung der kirchlichen Körperſchaften einſchließlich
Generalſynode uſw.) beſeitigen. Die Verſammlung
er=
klärte ſich mit dieſen Theſen einverſtanden.
Der Reichstagsabgeordnete Behrens gab im
Rah=
men einer Begrüßungsanſprache, eine Erklärung zur
Ge=
werkſchaftsfrage ab: Sie lautet etwa
folgender=
maßen: In evangeliſchen Kreiſen wind häufig die Frage
aufgeworfen, ob die katholiſche und die epangeliſche Arbeiter,
ſchaft in den chriſtlichen Gewerkſchaften auf die Dauer zu=
ſammenabeiten kömen. Als die Wogen der Eregung
über die berühmte römiſche Enzyklika beſonders heftig
gingen, hat man in weiten Kreiſen des evangeliſchen
Vol=
kes, wenn auch nicht gerade in den Kreiſen der
kirchlich=
ſozialen Konferenz, hierin Zweifel geſetzt. Auf all dies
gibt es nur eine einzige Antwort: Wir bleiben, was
wir waren, wir laſſen am Weſen und an den
Grund=
ſätzen unſerer Gewerkſchaftsbewegung nichts ändern,
möge kommen, was da will. Im übrigen ſehen wir der=
Entwicklung der Dinge ruhig entgegen. Man hat auch
vielfach geglaubt, daß die in den chriſtlichen Gewerkſchaften
organiſierten Arbeiter in ihrem Glauben geſchädigt
wer=
den. Demgegenüber erklären wir: Wir werden um keiner,
materiellen oder ſonſtigen Vorteile willen uns von unſern
evangeliſchen Grundſätzen abbringen laſſen. Wer uns das
nicht glauben will, dem können wir nicht helfen. Mehe
als ein Manneswort können wir unſern Volksgenoſſen
nicht geben.
Hehenlohe
Suppenwürfel
ergeben in wenigen Minuten Kochzeit
die köſtlichſten Suppen. Pikant und
fein. 50 Sorten; 2—3 Teller nur 10 Pfg.
Außerordentlich billige Trikotagen.
Verkauf nur so lange Vorrat!
4 Serien Einsatzhemden, hervorragende Qualitäten!
Serie I in 3 verschiedenen Größen, Halsweite 35—44, Stück 1.95
Serie II schwere Qualität, mit herrlichen Einsätzen, Stück 2.75
Serie III extra schwere Qualität, in allen Weiten, Stück 3.00
Serie IV beste Qualität, mit Pique- und Batist-Einsätzen, Stück 3.50
Weiße u. maccofarbige Unterjacken Stück 2.25, 1.75, 1.35, 0.95
Weiße u. maccofarbige Beinkleider Stück 2.75, 2.25, 1.50, 0.95
Restposten Einsatzhemden, ganz schwere Qualitäten, teilweise
195
mit kleinen Maschinen-Flecken, regulärer Wert bis Mk. 3.75,
zum Aussuchen jedes Stück
Beachten Sie bitte mein Spezialfenster!
Darmstadt, Ludwigsstr.75
5 Prozent Rabatt-Marken
bei allen Einkäufen.
Tel. 2270.
10452
zutes bürg. Mittag= u. Abendeſſen
Ludwiaſtraße 10, II. (8676t
zu vk. Sandbergſtr. 67, I. (*10712ms
Radfahrer. — Stadtversand. (10485
(10485)
ein.
Ingelheimer Spargel
fein weiss
1. Sorte Pfund 65, 2. Sorte Pfund 40 Pfg.
Harktstandzumbiligen Holländer
und
Moll. Kaffe- u. Lehensmittelhaus
Rheinstrasse 5: Telephon 1558.
Verſäumen Sie nicht dieſes
Angebot!
Schlafzimmer
echt Eiche, 130 cm br. Spiegelſchr.
nur 330 Mk. (*10802
natur
Küchen pltch=pine
prima hieſige Schreinerarbeit billig.
Diwans, Chaiſelongue,
Um=
hau, Trumeauſpiegel,
Flur=
garderoben, Matratzen, ſowie
ſonſt. Möbel konkurrenzlos billig.
Mederle, Gartenſtraße 21, 1. St.
Möbelwerkſtätte.
Kies.
la Beſſunger Gartenkies liefert
prompt in jed. Quantum (10430a
L. Mitteldorf
Feldbergſtr. 32. Telephon 1084,
1 ſchwarz,
Gelegenh.
Kapotthut
und ein Damenhut billig zu verk.
Martinſtr. 26, pt.
*10900)
Mcht venluinge Prospekte und
Probedosen. (II,10444
Erhältlich bei:
Georg Liebig & Co. Nachf.
Chr. Schwinn, Hof-Drogerie.
Friedr. Schäfer, Inh.: Carl
Bosselmann. Paul C. Finke.
Achten Sie auf „Ideal‟, da es
minderwertige Nachahmungen gibt.
Schlachtgeftügel!
jung. Odenwäld. Tauben
von 50 Pfg. an, (*10876
ſchwere Brathahn., zarte Pularden,
Suppen= und Frikaſſeehühner.
Reelle Ware. Solide Preiſe.
Auf Wunſch wird d. Freitags
ver=
kaufte Ware bis Samstag od.
Sonn=
tag kühl aufbewahrt und zugeſandt.
Schröder, Karlſtr. 22, Hof.
Lorddeutſchen Mittagstiſch
N können einige Heren in ſein.
Familie erhalten. (*10624mdf
Zu erfragen in der Exv.
Vorzügl. Privatmittagstiſch
für beſſ. Herren und Damen für
Damen ſep. Hölgesſtr. 1, I. (8536a
Privatmittagstiſch
Nähe Liebig=Schule geſucht. Off
m. Preis unt. I 49 a. d. Exp. (*10891
wie neu, mit
Fahrrad Torv.=Freilauf,
ſof. zu verkaufen. „Stadt Nürnberg‟.
(*10019
Obergaſſe 38.
(19820
Pferd a
für aufs Land zu kaufen geſucht.
Offerten unter J 42 mit Alter u.
Preisangabe befördert die Exped.
Eine gut gewöhnte Fahrkuh zu
verk. bei Georg Pritſch Wwe.,
(*10790df
Nieder=Beerbach.
(gute Eierleger) mit
3 j. Euten Zinkbaſſin bill. zu
verkaufen. Eckardtſtr. 8. (*10881
bilig zu ver=
Boxer=Rüdchen kaufen.
Karg Wooaſtr. 3.
*10863fs)
zelg.=Rieſen=Bock bilig abzugeb.
10907) Beſſungerſtraße 77
mit Jungen
Belg. Rieſenhäft
bill. zu verk.
*10875) Schneider, Landwehrſtr. 68.
Zu verkaufen:
Bruteier 15 St. 4 M. von Rhode=
Island u. Plymouthrocks. Von letzt.
Hahn 6 M. Frl. M. v. Alvensleben,
Heinrichwingertsweg. (B10465
Von der Reise zurück
Sanitätsrat (10469
Dr. Marker
Waldstr. 14 — Tel. 1158
Ster Sihe und Biege=
Gwagen billig zu verkaufen
*10779ds) Liebfrauenſtr. 74, III. I.
Obstgarten
mit 2 Tennisplätzen in d.
Schieß=
hausſtraße ſofort zu verpachten.
Näh. bei Schreinermſtr.
Willen=
bücher, Herdweg 6. (10364dfs
Ing., Mitgl. d. deutsch. Schutzverb.
f. geist. Eigentum, prükt Erfindg.
kostenfr., reell u. sachgem. fl.
Re-
ferenz. Ausführl. Brosch. kostenl.
Mainz, Bahnhofstr.3, Tel. 2754.
Meten säucht
u. Okt. Wohnung geſucht
6—7 Zim. od. 2 Wohng. 5 reſp. 2 Zim.
Offert. unt. J 48 a. d. Exp. (10459a
Gut
möbl. Wohn= u. 2 Schlaßim.
(evtl. auch nur 2 Zimmer) in ruh.
Lage von 2 Herren zu miet. geſ.
Offert. m. Preisangabe unt. J 65
an d. Exp. d. Bl. alsbald erb. (10455
Großes luftiges
möbliert. Zimmer
mit allem Komfort von beſſ.
Herrn in gutem Hauſe auf der
Mathildenhöhe für ein halbes
Jahr geſucht. Off. mit Preis
unt. C. B. 21 hauptpostlag. Frank-
(*10892s
furt a. B.
Häbſch möbl. Zimmer in deſſ.
Hauſe geſucht. Offerten m.
Preis=
angabe u. I 64 a. d. Exp. (*10922
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112.
Auswahlsendungen in
95 Pf.-Artikein können
nicht gemacht werden!
An Wie derverkäufer
wird v. 95 Pf.-Artikeln
— nichts abgegeben. —
Die Abgabe der Quantitäten
behalten wir uns vor, damit
möglichst alle Kunden
be-
dient werden!
Prompter Versand aller
Waren nach allen Stadt-
— teilen.
Ecke Marktplatz und
Marktstrasse.
Konfirmanden-Stiefel in grosser Auswahl.
(n
Filialen an allen größeren Pfätzen.
für Herren und Damen
in eleganter, solider Ausführung
zum Einheitspreise
von Mk.
in neuesten englischen, amerikanischen und deutschen Fassons,
schwarz und farbig, in Schnür-, Schnallen-, Zug-, Knopf-, auch
in Derby-Schnitt mit und ohne Lackkappe, auch in ganz Lack.
Trotz des billigen Preises nur gute
dauerhafte und zuverlässige Ware.
Ein Blick in unsere Schaufenster sagt Ihnen alles.
Für gute Haltbarkeit unserer
Schuh-
waren übernehmen wir volle Garantie.
Jedes Paar
ohne Ausnahme!
Ein einziger Versuch macht
sie zu dauerndem Kunden,
Rehziemer in allen Größen
Rehkeulen von Mk. 5.00 an
Rehbüge von Mk. 1.50 an
Rehragout per Pfd. 40 Pfg.
Lamwlla=keulen
im Ausschnitt
Lapins, ausgeweidet ca. 2 Pfund schwer
per Stück Mk. 1.00
Geislämmer, auch geteilt
(10438
per Pfund 60 Pfg.
Gewähre bei Barzahlung auf alle
in
Posen Konserven Gläsern
bei Abnahme von 3 Dosen 10%, 12 Dosen 15%
25 Dosen 20%, 50 Dosen und mehr 25% Rabatt!
Garantie für erstklassige Ware
und stramme Packung. (10176ifi
NB. Meine Geschäftsräume befinden sich nur noch
52Wilhelminenstraße 52:: Telephon 2308.
ie Seegeimer
hat begonnen und ladet zum Beſuch höfl. ein
10255mf)
otel Hufnagel
Tel. 4, Amt Jugenheim.
Gut erh. Kinderwag. abzng.
*10858) Ernſt=Ludwigſtr. 3, III.
t erhaltener Kinder=
Krapp=
wagen zu verkaufen (*10837
Wienersſtraße 77, 3. Stock.
Nr. 12.
Freitag, 24. April.
1914.
Frankfurter Kursbericht vom 23. April 1914.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Industrie. (Darmstädter Bank.y
Staatspapiere.
4 1100,30
Dt. Reichsschatzanw.
98,70
Dt. Reichsanleihe p. 1918
4 9890
do. . . . . p. 1925 .
3½I 86,85
do. .. .. .
3 78,05
do. .
Preußische Schatzanw. 4 1100,30
4 91,00
Staffelonleihe:
3½ 86,90
Consols .
do. .
3 78.00
Badische Staats-Anleihe: 4 97.00
3½ 88.40
dv. v. 92/94 .
Sef
do..
3
Baverische Ablös.-Bente. 4 97,00
E.-B.-Anl. kdb. ab 1906 4 97.40
4 97,40
do. un käb. pe 1918
do. unkdb. p. 1920
497,40
E.-B.- u. Allgem. Anl.
unkdb. p. 1930
97,50
do. Anleihe .
3½g 84.05
do.
75,75
Hamburger Staats-Anl.
9700
e
do. v. 18979d
do. . . . . . . . . .
79,20
Hessische Staats-Anleihe
97,30
do. unkdb. p. 1921 . .
9740
8480
do. .... .. ..
do. . . . . . . . . . . . . .
75/5
Sächeische Staats-Rente
77,80
Württembg. Staats-Anl.
(unkab. p. 1921).
98,20
do. v. 79/80 . .
3½ 87,80
do. . . . . .. ..
3 77,60
Bulgarische Gid.-Anl.
5
Griech. Anl. v. 1890 . .
1,6) 54,50
do. v. 1887 Monopol 19/ 51,60
Italienische Rente.
41
Osterr. Staats-R. v. 1913 . 4½ 91,95
do. Silber-Rente . . . . 4½l 85,00
do, Papier-Rente . . .4½ —
do. Gold-Rente: . .
86,10
do. einheitl. Rente .
81,20
Portug. Tab-Anl. 1891 . .4½ 97.50
do, inn. amort. 1905 . . 4½ 74,00
do. unif. Serie I .
61,40
do.
III:
3 63,70
do. Spezial Litel..
9,45
Rumänen v. 1903.
5 100,00
do. Gold v. 1913.
4½ 91,25
do. Schatzsch. v. 191
4½100,00
do. conv.
4 1 8450
do. v. 190.:
49350
do. v. 1891
87,20
do, v. 1905
4 85,20
do. r. 1908
4 85,50
do, v. 1910
85,00
Ruseische St-AAnI.
4½, 98,00
do. kons. v. 1880 .
86,40
do. Gold v. 1890
do. v. 1902 .
89,65
Schweden v. 1880.
do. p. 1886 .
3½ 85,70
12
Schweden v. 1890. . . . . . 3½
Serben steuerfrei . . . . . 4½ 86,50
do. amort. v. 1895
78,70
Türk. Egypt. Tribut .
do. kons. steuerfreie
do. Admin. v. 1903. . .
76,30
do. unif. v. 1903. . .
do. v. 1905. . . . . . .
72,60
Ungarische Staats-Rente
1913 unkdb. bis 1923 . . 4½ 90,20
Ungar. Staatsk.-Scheine
v. 1913. . . . . . . . . . . .4½ 98,60
do. Gold-Rente. . . ..
(* 82.50
do. Staats-Rente 1910 4 80,60
do.
Kr 4 85,60
Argent. innere Gold-Anl.
v. 187 5
do, äußere v. 1890 . . .
5 99,80
do. inneré v. 1888 . . .4½ 50
do. äußere v. 1888 . . .4½ 94,35
do. v. 1897 .
* ,
4 80,50
9,5
Chile Gold-Anl. v. 1911. I 5
do. r. 1880
4½ —
do, v. 1906
.4½ 88,80
Chines. St.-Anl. v. 1895. . 6
do. v. 1896 .
5 99,40
do. Reorg. Anl.:
5 8t.60
do. v. 1898 .
4½I 89,80
Japaner . . . .
4½ 89.70
Innere Mexikaner
62,10
Außere do.
5
Mexikan. Gold v. 1904
67,50
do. cons. ..
3 550
do. Irrigat.-Anleihe .4½ 66,50
Buenos-Aires Prov..
3½ 65,45
Tamaulipas . .
Uug
6
Sao Paulo E.-B.
5
do. v. 1915 ₰.
5 1 96,70
Siam v. 1907. . . . . . . . . 4½ 96,00
Prioritäts-
Obligationen.
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
84,30
v. 1895/97
„ „ v. 19043½ 81.50
Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
Oblig., gar. v. d. Stackt
93,95
Darmstadt. . . . . . . .
Nordd. Lloyd-Obligat. . .4½ 100,00
Donau-Dampfschiff. v. 82 4 9200
Elisabethbahn . . . . . . . 4 90.90
Franz-Josef-Bahn . . . . . 4
Kaschau-Oderberger v. 89
3 71,80
Prag-Duxer..
Osterreich. Staatsbahn . 5 1102,55
do. . . .
4 1 89,55
do. .
3 73,80
do. Südbahn (Lomb.) : 5 98,00
do. d0.
2/10 51,00
do. do.
7675
Raab-Oedenburg
86,70
Kronprinz Rudolfbahn .
84,50
Russ. Südwest . . . . . .
m
Moskau-Kasan . . . .
.4½
do. . . . . . . . . . . . . . 4
Wladikawkas. . .
85.50
Rjäsan-Koslow . .
1
Portugies. Eisenb. v. 1886
6480
do. . . . . . . . . . . . . .4½
Livorneser . . . . . . . . . .2410 69,50
Salonique Monastir. . . . 3 62.10
Bagdadbahn . . . . . . . . 4 77.75
Anatolische Eisenbahn .4½ 90,00
Missouri-Pacific I. . . . . 4 90,00
do. do. p. 1005 . 4. 5750
Northern-Pacific . . . . . . 4 95.30
Jouthern-Pacife . . . . . . 4 9200
St. Louis &San Francisco 5 00
Tehuantepec . . . . . . . . 5 —
Ungar. Lokalbahn . . . . 5 98,50
Provinz-Anleihen.
96,20
Rheinprov. Obl. Em. 20/21
3½ 86,25
do. Em. 10 . .
3 83,10
do. . 5.:
3½
Posen Prov. . .
95.0
Westfalen Prov. V.:
Hess. Prov. Oberhessen . 4 95,580
do. Starkenburg. .
Städte-
Obligationen.
94,70
Darmstadt.
3½ 87,10
do. . . .
*4 9640
Frankfurt .
.. 3½g 87.00
do. . . 77.
4 94.50
Gioßen .. . . . . . . ..
do. . . . . . . . . . . . . .3½ 87,00
Heidelberg . . . . . . . . . . 4 94,25
do. . . . . . . . . . . . . .3½
Karlsruhe . . . . . . . . . . 4 94,90
do. . . . . . . . . . . . . .3½ 86.50
Magdeburg . . . . . . . . . 4
4 94,95
Mainz . . . . . . . .
87,00
do. ..
95,00
Mannheim .
86.50
do. . . .
97,00
München .
Nauheim :
95,10
Nürnberg
86,30
do. ...
Offenbach .
do. v. 1914:
94,30
do. . . . .
3½ 87,60
Wiesbaden.
do. . . .
Worms .
do. ..
87,30
Lissabon v. 1888
Moskau v. 1912.
4½ 94,00
Stockholm v. 1880 ..
Wien Komm. ..
Wiener Kassenscheine
98,80
Zürich v. 1889 . .
Buenos Stadt v. 1892 . . .
Pfandbriefe.
Berliner Hyp.-Bk.-Pf. . .
100,75
93.60
do. unkäb. 1918. . . .
9875
1919:::
do,
9n
do.
1921.. . .
95.75
do. „ 192... .
88,50
do. . . . .. . . .
950
do. Komm.-Obl. unk. 1918
Frankt. Hyp.-Bk. pr. 1910 4 95.00
do. „ 1915 .. .
49600
4 1 9650
do.
1920 . . . .
de. Ser. 12—19. .. . . .
8040
Kommunal-Oblig. Sor. 1,
unkdb. 1910
3½ 86,50
Frankt. Hyp.-Kred.-Ver
94,00
Ser. 15—42
„ 48—49
94,90
do. . .
96.00
do. unk. 1922 52
840
do. „ 1913.
86,50
do. Ser. 45 .
Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
96,90
Ser. 12, 13, 16
14, 15,1
96.0
do. . .
97,40
do. unkdb. 1920 . . . .
97.50
1923 .. ..
do.
84,40
do. Ser. 1, 2, 6—8 . . .
84.40
do. „ 3—5 . . . . .
84,40
do, kündb. 1915.
5690
do. Komm. unk. 1913
„ 1914 4 96,90
do.
„ 1916 4 97,10
do.
„ 1920 4 97,40
do.
„ 1923) 4 97.50
do.
do. verlosb. u. kündb. .
84,40
unkäb. 1915 3½ 54.40
do.
94.60
Meininger Hyp.-B. Pfdb.
95,80
do. unkab. 1922.
3½ 86,00
do. . .
Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
unkdb. 1917
94.00
1919
94,00
do. .....
1921
94,10
do. . . . ..
36,20
1924
do.:::
64,50
do. . . . . . . .
65.20
do. Komm. unk. 1923 .
do.
96,00
1924
3600
Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr. .
88,00
(0.. . . . . . . . . .
Bank-Aktien.
Bank für elektr.
Unter-
nehmungen Zürich . . 10 194,50
½ 1150.40
Berg.Märkische Bank.
Berliner Handelsges.. . . 8½ 1153,50
Darmstädter Bank . . . . 6½ 117,40
Deutsche Bank. . . . . . .12½242.10
6 (118,20
Deutsche Vereinsbank.
Dt. Effekt.- u. Wechs.-Bk. 6 1112,90
Disk. -Kommand.-Ant. .. 10 (18465
Dresdner Bank . . . . . . .8½ 1150,70
Frankf. Hypothek.-Bank! 10 212.50
do. d9. Krod.-Ver. 8½ (155,20
Mitteldeutsche Kred.-Bk. 6½ (117.00
Tatzion.-Bank 1. Dentschl.
(1115g12
Pfälzische Bank . . . . .
123,00
843 135.50
Reichsbank . . . . . .
128,00
Rhoinische Kredit-Bank.
105,30
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver.
Wiener Bank-Verein. . § (131.10
Aktien von
Trans-
vort-Austalten.
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 130.00
§ (11260
Vorddeutscher Lloyd.
1600
Frankfurt. Schleppschiff.
Südd. Eisenb.-Gesellsch. 6½ 128.60
Anatol. Eisenb. 600-Akt.5½ (115.80
6 15500
Baltimore .
10 196,00
Canada . . .
1141,25
Schantung.
(15800
Prinz Henry.
21.00
Lombarden
Pennsylvania:
6 1111,50
Industrie-Aktien.
Badische Anilin-Fabrik . 23 629,00
Chem. Fabrik Griesheim 14 267.75
30 (640,00
Farbwerke Höchst
Ver, chem. Fabr. Mannh. 20 (315,00
10 (149,75
Zement Heidelberg . .
Chemische Werke Albert 30 (450,00
Holzverkohl. Konstanz . 15 30800
Lahmeyer .
6 (12020
„ . „
§ 1148.00
Schuckert, Nürnberg..
12 1216,00
Siemens & Halske.:
Bergmann Elektr. . . .
5 125,00
Allg. Elektr.-Geselisch. 14 (24549
Hagen Akkum.:
25 (34000
Deutsch. Übersee-Elektr. 11 1175.00
0 82,00
Gummi Peter.
Adler-Fahrradwerko . . . 25 1336,50
Muschinenfabr- Badenia.: 6 (13100
Wittener Stahlröhren: 6
Motoren, Oberursel .
.8½ 1157,40
(119.00
Gasmotoren, Deutz .
Siemens Glas-Industrie . 15 236,50
Enzinger Filter . . .
23 (293,00
Steaus Romana . . . . . . 10 (144,00
Zellstoff Waldhof . . . . . 15 1196,50
Bad. Zucker-Waghäusel .12,83/222.20
Neue Boden-Aktien-Ges. . (3
82,00
Süddeutsche Immobilien O 58,00
Bergwerks-Aktien.
Aumetz-Friede .
12 160,50
Bochum. Bergb. u. Gußst. 14 224,50
Leonhard, Braunkohlen- 9 1161,50
Konkordia Bergbau 23 (37200
Deutsch-Luxemb. Bergb. 10 130,50
Eschweiler, . . . . . . . . . 10 1222.40
Gelsonkirchen Bergw. . . 11 1183,25
Harpen Bergbau. .. . . .11 182,75
Kaliworke Kschersleben -10 1139,00
Kaliwerke Westeregeln . 13 203,00
Königin Marienhütte . . 6 81,00
Laurähütte . . . . . . . . . § 147,50
Oberschles. Eisenbed.
6 83,00
Overschl Eisen-Industrie 3 66.00
Phönix Bergbau . .
18 (2385
Kheinische Braunkohlen 10 (230,50
Riebeck Montan . . . . . . 12 195,50
South West.-Afr. Shares . 5 1118,25
Verzinsliche
Anlehenslose. 2f.
Badische
. TIr. 100 4
Cöln-Mindener . Tlr. 1003½143,50
Hollind. Komm. . H. 100
Madrider . . . . . Frs. 100
77,65
Meininger Präm.-Pfdbr. .
140,90
Osterreicher 1860er Lose
4 (17950
Oldenburger. . . . Tlr. 40
128,25
Raab-Grazer . . . . H. 15012½1111,75
Unverzinsliche
Mk.
Anlehenslose.
ſv. St.
Augsburger
.A. 7
Braunschweiger
TIr. 20 1203,00
Mailänder .
Ps. 45 —
do.
Fs. 10 —
Meininger
. A.7 36,00
Osterreicher v. 1864 : A. 100
do. v. 1858 . N. 100 (54000
Ungar. Staats .
H. 100 444,00
Ps. 30
Venediger
Türkische . . . .
Fs. 400 1166,00
Gold, Silber und
Bänknoten.
Engl. Sovereigns. . . . . .
20,43:
20-Franks-Stücke . . . . . . . 16,30
Amerikanische Noten . . . . 4.198/
Englische Noten . . .
20,48
81,35
Französische Noten.
169,25
Holländische Noten
8105
ktallenische Noten
Osterr.-Ungarische Noten.
85,15
Russische Noten . . . . . .
Schweizer Noten. . . . . . . .. 81,25
Reichsbank-Diskont .
do. Lombard 29f.;
Tendenz:
Schwächer.
Handel und verkehr.
Frankfurt a. M., 23. April. (Börſe.) Die
eutige Tendenz war bei Eröffnung der Börſe ſchwächer,
rotz der teilweiſe beſſeren Neu=Yorker Notierungen, und
onute ſich auch im Verlauf nicht befeſtigen, da aus Wien
tach feſtem Beginn ſchwache Kurſe gemeldet wurden im
Zuſammenhang mit einem unbefriedigenden Bulletin über
den Geſundheitszuſtand des Kaiſers. Auch neue
ungün=
ſtiger lautende Nachrichten aus Mexiko verſtimmten.
Ob=
gleich Angebot nur in vereinzelten Werten und in ganz
geringen Summen an den Markt kam, bröckelten doch die
Kurſe ab, weil die Spekulation zurückhaltender als je iſt
und auch das Publikum faſt ganz am Markte fehlt. Matt
lagen Kanada, die ſich dem niedrigen Neu=Yorker Kurſe
anpaßten. Auch Schiffahrtswerte mußten nachgeben. Die
Kaſſawerte waren meiſt niedriger, u. a. Holzverkohlung 2
Prozent, Chemiſche Albert 2¾4 Prozent, Anilin 1¼
Pro=
zent, Weiler ter=Meer 2 Prozent, Zellſtoff Waldhof 2½
Progen, Klecder noiterten Sochter
Farbwerke 1½ Prozent, Frankenthaler Zucker 1¼
Pro=
zent, Aluminium 1½ Prozent, Daimler 2½ Prozent.
Ten=
denz ſchwächer.
— 5proz. Deutſch=Luxemburg=
Obliga=
tionen. Die bisher eingegangenen Voranmeldungen haben
den von dem Konſortium feſt übernommenen Betrag von
15000000 Mark bereits überſchritten, ſo daß die dem
Kon=
ſortium zuſtehende Option ausgeübt werden wird. Unter
den Zeichnungen fallen durch ihre ſehr erheblichen Beträge
(zirka 80 Prozent) diejenigen mit ſechsmonatiger Sperre
auf; im Hinblick hierauf dürften freie Zeichnungen nur
eine teilweiſe Berückſichtigung erfahren können.
* Paris, 22. April. (Börſenbericht.) Die
Börſe eröffnete heute in behaupteter Haltung; niedriger
ſetzten aber die von London abhängigen und ruſſiſchen
Werte ein. Bei den Erörterungen über die Vorgänge in
Mexiko traten verſchiedene Auffaſſungen zutage. Später
war die Kursentwickelung überwiegend nach unten ge=
richtet wobei ſich Angebot beſonders in Goldminen,
Dia=
mantminen und ruſſiſchen Werten einſtellte, das auch in der
Schlußſtunde anhielt.
Landwirtſchaftliches.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 22. April. Auftrieb 187 Schweine. Preiſe
(Schlachtgewichk 50 Kilogramm) 1. Qual. 64 Mk., 2. Qual.
63 Mk., 3. Qual. 62 Mk. Marktverlauf: mäßig;
Ueber=
ſtand. — Schweinemarkt am 23. April. Auftrieb 208
Schweine. Preiſe (Schlachtgewicht 50 Kilogramm)
1. Qual. 64 Mk. 2. Qual. 63 Mk., 3. Qual. 62 Mk.
Markt=
verlauf: rege; Ueberſtand. — Kälbermarkt am 23. April.
Auftrieb 182 Kälber, 7 Schafe, 2 Ziegen. Preiſe (
Lebend=
gewicht 50 Kilogramm) 1. Qual. 59 Mk., 2. Qual. 56 Mk.,
3. Qual. 53 Mk. Marktverlauf: drückend.
Schrauth’s Waschpulver, senalene
Dier Selemate
(1381a
Salmiak-Terpentin-Seife in heissem Wasser gut aufgelöst,
ist
5 eine
Dr
das beste Waschmittel.
Garantie.
n Pfund.-Pater 15 Pfennig überat zu haben. 2
zwei elegante, große
Kirchſtr. 19 5 Zim.=Wohng. ſof.
od. ſpät. Zu erfragen im Bluſen=
(B8820t
geſchät W. Schnell.
geräumige 5,
Martinstr. 17, evtl. 6 Zim.=
Wohnung zu verm. Gas, große
Veranda, Garten. Anzuſ. 11—1
und 4—7 Uhr täglich. (B9663t
Riedeſelſtraße 68, 1. Stock,
geräum. 5 Zimmerwohnung nebſt
Zubehör, per 1. April zu verm.
Preis Mk. 720.—. Näh. Holzhof=
(4824gif
allee 1, Kontor.
Riedeſelſtraße 68, 2. Stock
geräum. 5 Zimmerwohnung nebſt
Zubehör per 1. April zu verm.
Preis Mk. 620.—. Näh. Holzhof=
(4823ifs
Allee 1, Kontor.
Zame
Eliſabethenſtr. 45, Mtb., part.,
ße 2 Zimmer=Wohnung mit
beh. u. Glasabſchluß. (10472if
Arheilgerſtr. 14
Zweizimmer=
hnung zu vermieten. (*10914
MHE
Kiesſtr. 77 ein leeres Manſar=
(10225if
denzimmer zu verm.
Mlierte Zimme
Ludwigsplatz 4, 2. Etage, klein.
(*10796dfs
Möbl. Zimmer.
Gut möbl. Zim. mit oder ohne
Penſ. ſofort oder ſpäter zu vm. Näh.
Frau Vogel, Soderſtr. 35. (9912t
Heinrichſtraße 97, part., gut
mbl. Wohn= u. Schlafzimmer. (8055t
Aliceſtr. 23 (Penſion Loupre)
2—3 möbl. Zimmer oder Wohn=
und Schlafzimmer. (9191t
Stiftſtraße 52, I., 3 gut möbl.
Zimmer mit Badeeinricht. ꝛc., evt.
an 2 Herren, zu vermieten. (9784t
Obere Hügelſtraße 19, II.,
ſchön möbl. Zimmer mit
Schreib=
tiſch u. ſev. Aufgang ſofort. (10115t
Eliſabethen=
Peilsten Inluin, ſtraße 4
eleg möbl. Zimmer (auch
Wohn=
u. Schlafzimmer) ſofort z. v. (10060a
Grafenſtr. 39, II., ſchön möbl.
Zimmer zu vermieten. (9700t
Kiesſtr. 13, II., gut möbl. Zim. an
anſtänd. Arb. bill. zu verm. (10288a
Elegant möbl. Zimmer mit
Schlafkabinett im Zentrum der
Stadt mit elektr. Licht,
Dampf=
heizung, Badbenutzung ſofort zu
vermieten. Näh. Exped. (10389t
Roßdörferſtraße 40 ſchönes,
ſonniges, möbliertes Zimmer mit
Penſion ſofort zu verm. (10267if
Rheinſtr. 47, am alten Bahnhof,
möbl. Zimmer für 14, mit Kaffee
für 17 Mk. monatl., an einen ſol.
Herrn zu vm., bei Emrich. (*10902
Bleichſtr. 38 gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. m. 2 Betten z. verm. (10460t
1. St. recht,
Holgesſtraße 4, gut möbliert.
Zimmer per ſofort. (*10569imdf
Kiesſtraße 45, I., 2 gut möbl.
Zimmer, eventuell mit Penſion
per 1. Mai zu vermieten. (10388t
(ut möbl. Zimmer, eventl. Wohn=
und Schlafzimmer, ſofort zu
vermieten. Taunusſtr. 51, III. (10403t
Grafenſtr. 18, 5. St. 166.
gut möbl. Zimmer. (*10839dfs
Mihenrate 31, 1. Ste
rechts, gut möbl. Wohn= u. Schlaf=
(*10254sif
zimmer zu verm.
Frankfurterstr. 58, II.
leer. gr. Balkonzim. zu verm., evtl.
mit Bett u. Waſchtiſch. (9593omf
Viktoriaſtr. 90, II., findet beſſ.
Dame od. Herr 1 od. 2 Zimmer,
eventl. mit Penſion, bei alleinſteh.
(10007a
gebildeter Dame.
Wilhelmstrasse 12
iſt ein ſehr gut möbl. großes Zim.
mit oder ohne Penſion an gebild.
Herrn zu vermieten. (*10672mf
Mühlſtraſe 26, 1. Stor
gant möbl. Wohn= und
Schlaf=
zimmer an einen oder zwei
Herrn zu vermieten.
(10473t
Aleinſehende befere Daue
mit vorn. gedieg. Einricht. m. an
Dame oder Herrn, auch leidenden,
1—2 Zimmer abgeben, tadelloſe
ſaub. aute Bedienung, auf Wunſch
volle Penſion, für jetzt oder ſpäter.
Lage der Wohnung kann beſtimmt
werden. Offerten unter 3 47 an
die Exped. ds. Bl. erbeten. (*10889
Schützenſtr. 5, II., ſchön möbl.
Zimmer zu vermieten. (10491t
Heinheimerſtr. 53, II., Ecke
Riegerplatz, ein helles gut möbl.
Eckzimmer zu vermieten. (*10918fs
Schwanenſtraße 41, part., frdl.
Zimmer zu vermieten. (*10871fs
Neckarſtr. 24, Hinterb ſchön
möbl. gr. Z. p. 15. Maiz. vm. (*10872fs
Gartenſtraße 18, II., gut mbl.
Zimmer ſofort zu verm. (*10635mf
Heinheimerſtraße 16, 1. Stock,
großes, gut möbl. Wohn= und
Schlafzim. in freier Lage an
Be=
imten od. Kaufmann z. vm. (*10873
eichusanaan
Darlenen
von 2000 Mk.
gegen Sicherheit und eventl.
Miet=
abtretung, auf 1 Jahr zu leihen
geſucht. Gefl. Offert. unter II 44
an die Exv. d. Bl. erb. (*10493mf=
jungem Ehepaar
Wer leiht 1000 Mark auf
Ratenrückzahlung evtl. gegen
Ein=
gang einer Verſicherung? Offert.
unter J 54 an die Expedition
dieſes Blattes erbeten. (*10880
Mlele
Wohnhauszu kaufen geſucht
möglichſt Mitte der Stadt. Offerten
unter II 81 Exped. (*10631mfg
en eraiu
freiſtehende, ſchön gelegene Villa,
8 Zimmer mit allem Zubehör und
großem Garten, zu verkaufen.
Näheres sub C 13 in der
Ex=
pedition ds. Blattes. (8298a
Wegzugshalber 6
ſchönes 4 Zimmerhaus mit Gart.,
Johannisviertel, billig zu verkauf.
Off. u. & 56 an die Exp. (*10164tif
Bauplaßzimn Herdurgpieritet
800 qm, evtl. mit Baukapital für
Einfamilienhaus, zu verkaufen.
Offerten u. H51 Exped. (10212a
Gute Penſion
mit Familienanſchluß finden 2—
Schüler oder Schülerinnen
10156a) Wienersſtr. 73, 2. St.
Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. April 1914.
Nummer 112.
Orisgemerbverein Darmstadf.
Einladung zur ordentlichen Hauptverſammlung
am Freitag, den 24. April 1914, abends 8½ Uhr,
im Reſtaurant Sitte (gelber Saal), Karlſtraße.
Tagesordhung:
1. Bericht über die Tätigkeit des Vorſtandes, der Kommiſſionen
und der Gewerbeſchule.
2. Rechnungsablage des Ortsgewerbevereins für 1913/14 und der
Eckhardtſtiftung für 1913.
3. Neuwahlen des Vorſtandes. — Es haben ſatzungsgemäß
aus=
zuſcheiden und ſind wieder wählbar: die drei Vorſitzenden
(Sames, Werner und Kraus), ſowie 6 Vorſtandsmitglieder
(Engelbach, Mahr, Siemenſen, Sonne, Wallauer und Weiler).
4. Verſchiedenes (Vorſchläge und Wünſche zu den diesjährigen
Exkurſionen ꝛc.)
(10143of
Um zahlreichen Beſuch der Verſammlung wird gebeten.
Der Vorstand.
Deutſcher Schutzverband gegen die Fremdenlegion.
Einladung
zu dem am Mittwoch, den 29. April 1914, abends 8 Uhr,
im Kaiſerſaal (Grafenſtraße Nr. 18) ſtattfindenden
Vortrag des Herrn Majors a. D. Strecker, Wiesbaden,
Vorſitzenden der Ortsgruppe Mainz des Deutſchen Schutzverbandes
gegen die Fremdenlegion
&
Dueper die Fremdeniegion
Der Eintritt iſt frei für jedermann. — Alle vaterländiſch
ge=
ſinnten Männer und Frauen ſind herzlich eingeladen. — Im Anſchluß
an den Vortrag ſoll die Gründung einer Ortsgruppe Darmſtadt
des Schutzverbandes gegen die Fremdenlegion erfolgen. Der
Jahres=
beitrag beträgt mindeſtens 1.— Mk., mit Verbandszeitſchrift „Die
Fremdenlegion” 3.— Mk. Schriftliche Anmeldungen bittet man an
Herrn Bürgermeiſter Mueller, Darmſtadt, zu richten, der auch zu
jeder weiteren Auskunft gerne bereit iſt.
(10440fm
Kammermusik-Vereinigung, Darmstadt
Geh. Hofrat W. de Haan, Hofkonzertmeister E. Schmidt, Hofmusiker
— W. Rasche, R. Sprenger und H. Andreae.
Sonntag, den 26. April 1914, vorm. 11¼ Uhr
im Musikvereinssaale
Ir NATTNEE
unter gefl. Mitwirkung v. Hans Weisbach aus Frankfurt (Klavier).
Programm:
B. Smetana: Streichquartett „Aus meinem Leben‟.
J. Brahms: Klavier-Sonate op. 5.
J. Haydn: Streichquartett op. 74 Nr. 1. (10313mf
Karten zu 4. 3, 2. 1 Mark bei Thies Nachf., Elisabethenstr. 12.
HeddudeneaunaddganduEuHusHuhuhann
Im städtischen Saalbau
Samstag, den 2. Mai 1914, nachmittags 6 Uhr,
in 7 lebenden Bildern, Einzel=Geſängen, Chor mit
Orcheſter, von Dechant H. F. Müller, zur Feier des
goldenen Zubiläums des St. Eliſabethen=Vereins.
Die lebenden Bilder ſtellt der akadem. Maler
Horſt=
mann aus Düſſeldorf. Die Dekorationen entſtammen dem
Düſſeldorfer Malkaſten.
Die einzelnen Geſänge haben übernommen: Frau
und
Sonntag, den 3. Mai 1914, nachmittags 5 Uhr,
Aufführung des geistlichen Festspiels
„Die heilige Eliſabeth‟
Konzertſängerin Schmitt=Illing und Herr Konzertſänger
Franz Müller.
Die Chorpartien werden von dem kathol.
Kirchen=
geſangverein St. Ludwig vorgetragen. Für das Orcheſter
iſt die Kapelle Hauske gewonnen.
Im Gartenſaale und Fürſtenzimmer ſind Büfetts,
im Vorſaale ein Blumenſtand aufgeſtellt, gleichzeitig wird
im Vorſaale eine Tombola veranſtaltet.
(10481fmf
Preiſe der Plätze am Samstag: Beſonderer
Sperr=
ſitz 4.40 Mk., Sperrſitz oder numerierte Eſtrade 3.30 Mk.,
Saal, Eſtrade oder Galerie 2.20 Mk., Vorſaal 1.10 Mk.
Preiſe der Plätze am Sonntag: Für die
entſprechen=
den Plätze: 3.30 Mk., 2.20 Mk., 1.10 Mk. und 55 Pfg.
Der Reinertrag iſt für die Armen des St.
Eliſa=
bethen=Vereins beſtimmt.
Vorverkauf: im Verkehrsbüro, bei Fräulein
K. Remlinger, Wilhelminenſtr. 6, Hugo de Waal,
Rheinſtr. 14, Heinrich Arnold, Wilhelminenſtr. 9.
Hhanhauuhanhahhanguanhunsauunhaue
Stenographenvereinigung Gabelsberger
Sonntag, den 26. April
Tanzausnug nach erdisd
Darmstädter Hof (Behrens-Hufnagel)
wozu wir unsere Mitglieder, deren Angehörige, Freunde
und Bekannte höfl. einladen.
Der Vorstand.
Abmarsch 2½ Uhr v. Kapellplatz, bezw. Abfahrt 4½ Ostbhf.
von L.
Handarbeltsschule und F. Zupp
Nieder-Ramstädterstrasse 14III.
Zu der Samstag, Sonntag und Montag stattfindenden
der Arbeitenunserer
Ausstellung Schülerinnen
erlauben wir uns, ergebenst einzuladen.
(*10899
Anmeldungen zum Unterricht werden täglich entgegengenommen.
Anfang ½9 Uhr.
Nur bis Ende April.
ORrNZUr 389
Heitere (10487
Manstier-Abendc
Freitag.
Heute
24. April
Repertoire-Wechsel:
Neu!
Neu!
Verein für naturgemäße Lebens- und Heil
weise e. V. (Naturheilverein) Darmstadt
Szenen aus dem Eheleben
von Charles Rouvier.
I
I!
Kitter Buiarian
Schwank in 1 Akt
von Otto Härtlng.
Gr. Bunter Teil
Neue Vorträge
1
Ermässigter Vorverkauf
in allen Verkaufsstellen gültig.
gebrauchte Sprungfedermatr.,
92 cm br., 183 cm lang, ſowie
altes Federbett, große, gut erh.
Zinkbadewanne zu verkaufen.
Näh. in der Exp. (10441fs
Großherz. Hoftheater.
Freitag, den 24. April 1914.
154. Abonnem.=Vorſtellung. D 39.
Shakeſpeare=Zyklus.
Dritter Abend:
In der neuen Inſzenierung:
Romeo und Julia.
Trauerſpiel in 5 Akten
von Shakeſpeare.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Escalus, Fürſt v.
Verona . . . . Heinrich Hacker
Graf Paris, des
Prinzen
Ver=
wandter . . . Frz. Schneider
Montague Partei= Herm. Knispel
Capulet häupt. Johs. Heinz
Romeo,
Monta=
que’s Sohn . . Kurt Ehrle
Mercutio, Verw.
des Prinzen,
Ro=
meo’s Freund . Hs. Baumeiſter
Benvolio,
Monta=
aue’s Neffe und
Romeo’s Freund Emil Kroczak
Tybalt, Neffe der
Gräfin Capulet . Emil Jannings
Capulet’s Oheim Auguſt Kräger
Bruder Lorenzo,
Franzisk.=Mönch Kt. Weſtermann
Balthaſar,
Ro=
meo’s Diener . EllenWidmann
Capu= Paul Peterſen
Peter
Gregorio let’s Adolf Klotz
Simſon 1 Diener Hans Debus
Abraham,
Monta=
aue’s Diener . . Frz. Herrmann
Ein Apotheker . A. Waſſermann
Gräfin Capulet . Sofie Doſtal
Julia, Capulet’s
Tochter . . . . Käthe Meißner
Die Wärterin Ju=Minna Müller=
Rudolſ
lia’s . .
Ein Bürger . . Frz. Waigandt
Nach dem 3. Akte längere Pauſe.
Krank: Sybille Huber=
Unpäßlich: Bruno Harprecht.
Beurlaubt: Charlotte Pils.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—13. Reihe
3.70 ℳ, 14.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrsbüro
von 8—1 Uhr und von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der
Vor=
ſtellung. (Im Verkehrsbüro
wer=
den auch telephoniſch
Kartenbe=
ſtellungen entgegengenommen. —
Telephon Nr. 1582.)
Anf. 7½ U. — Ende gegen 10½ U.
Vorverkauf f. die Vorſtellungen:
Samstag, 25. April. (Keine
Vorſtellung).
Sonntag, 26. April. Auß. Ab.
Frühlings=Feſtſpiele. Zweiter
Abend: Neu einſtudiert: „Don
Juan” (Don Giovanni).
Er=
höhte Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
(Vergl. beſondere Anzeige.)
Montag, 27. April. Außer Ab.
XIII. Sonder=Vorſtellung. „Die
Dollarprinzeſſin” Anfang
8 Uhr. (Zu dieſer Vorſtellung
findet kein Kartenverkauf ſtatt.)
Dienstag, 28. April. 155. Ab.=Vſt.
A 40. Shakeſpeare=Zyklus. Vierter
Abend: „Der Kaufmann von
Venedig.” Kl. Pr. Anf. 7½ U.
Unser Licht-Luft- und Sonnenbad mit dem
Spiel- und Tennisplatz am Lichtwiesenweg (Station
Schiesshausstrasse der Elektr. Strassenbahn) ist wieder
er-
öffnet. — Für den Besuch unseres Platzes gelten folgende
Bedingungen:
1. Der Spielplatz
Unseren Mitgliedern mit Familie und Gästen
steht der Besuch des Spielplatzes frei.
2. Luft-u. Sonnenbäder
a) Eintrittspreise für Mitglieder:
1. Einzelkarten 20 Pfg.
2. Abonnementskarten für die ganze Badesaison
für Einzelpersonen 6 Mk.
3. Desgl. für Familien für die ganze Badesaison 8 Mk.
4. Für Angehörige werden auf den Namen lautende
Beikarten ausgestellt, und zwar für Kinder bis zu
18 Jahren frei, während für über 18 Jahre alte
Familienglieder je 1 Mk. zu zahlen ist.
Die Inhaber von unverzinslichen Anteilscheinen zu
20 Mk. geniessen für jeden Anteilschein eine Ermässigung
des Abonnementspreises um 1 Mk.
b) Eintrittspreise für Nichtmitglieder:
1. Einzelkarten 35 Pfg.
2. Abonnementskarten für die Badesaison 12 Mk.
für jede einzelne Person. (Familienkarten werden
an Nichtmitglieder nicht abgegeben.)
Allen Besuchern des Bades wird ein von
einem Arzt verfasstes Merkblatt über das
Verhalten im Luftbad ausgehändigt.
3. Der Tennisplatz
Tennisspieler zahlen für eine auf den Namen lautende
Abonnementskarte für die Saison 4 Mk. Nichtabonnenten
zahlen für die Person und Stunde 10 Pfg.
Der Tennisplatz ist in erster Linie für unsere
Mitglieder bestimmt. Durch Mitglieder einzuführende
Nichtmitglieder bezahlen 6 Mk. bezw. 15 Pfg.
Mit Ausnahme vorstehender Preisänderungen gelten für
den Besuch des Spielplatzes, des Licht-Luft- und
Sonnen-
bades, sowie des Tennisplatzes die in den Satzungen
fest-
gestellten Bedingungen, die auch von Nichtmitgliedern zu
beachten sind. Herausgreifen wollen wir, dass das Rauchen
nicht gestattet ist und dass Hunde auf den Platz nicht
mitgenommen werden dürfen. Den Anordnungen des
Vor-
standes sowie des Aufsichtführenden ist jederzeit Folge zu
geben. Etwaige Wünsche nehmen die Mitglieder des
Spiel-
platz-Ausschusses entgegen. — Die Karten für die Bäder werden
nur auf dem Spielplatz von dem aufsichtführenden Herrn
ausgegeben. Die Aufnahme neuer Mitglieder kann dagegen
nur bei dem Vorsitzenden des Vereins, Herrn
Stadtver-
ordneten Saeng, Kirchstrasse 20, erfolgen. (10474fg
Darmstadt, 24. April 1914.
Der Vorstand.
Ludwigshohe.
Jeden Mittwoch und Samstag
Kur-Konzert.
Eintritt 30 Pfg. 10 Abonnementskarten (inkl. Stener) Mk. 2.—
(B8770
ſind zu haben im Verkehrsbureau und an der Kaſſe.
LEIPZIG1g
MAr.
ORTOBER
Weltausstellung
für das
BUCHGEWERBE
und die
GRAPHISCHEN KUNSTE
Eigene. Gebäude fremder Staaten
SONDER-AUSSTELLUNGEN
Festliche Veranstaltungen
Grosser Vergnügungspark
I,9554)