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177. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Der Fürſt von Albanien iſt am Samstag abend
von Petersburg nach Berlin abgereiſt.
Die albaniſche Abordnung unter Führung Eſſad
Paſchas iſt geſtern vormittag nach Trieſt abgereiſt, wo
ſie ſich nach Durazo einſchift.
Lord Minte der frühere Generalgouverneur von
Ka=
nada, der ſpäter Vizekönig von Indien war, iſt geſtern
vormittag geſtorben.
Von 150 neuerdings wegen Verſchwörung
ange=
klagten Eingeborenen der Inſel Formoſa ſind
53 mit Zwangsarbeit von fünf bis fünfzehn Jahren
be=
ſtraft worden. Die Rädelsführer wurden zum Tode
verurteilt.
(Letzte Nachrichten ſiehe Seite 4.)
Die Nachwahlen
und die Reichstagsmehrheit.
* Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt Dr. Otto Arendt,
Mitglied des Reichstags, im Tag:
Die letzten Nachwahlen haben wieder das alte
Zahlen=
ſpiel erneuert, ob die „Linke” oder die „Rechte” eine
Mehrheir im Reichstage habe. Dieſe ganz müßigen
Rech=
rungen haben ſchon Unheil genug angerichtet; ihnen zur
Liebe hat man ungerechtfertigte Wahlkaſſierungen
vor=
tzenommen, ſie dienten den Radikalen zur Beſchönigung
tiner Wahlparole zugunſten der Sozialdemokraten. Es
iſt endlich an der Zeit, daß man dieſe völlig haltloſen
ſhantaſiegebilde aus der praktiſchen Politik ausſcheidet.
Es gibt im Reichstag weder eine Mehrheit der Linken
noch eine Mehrheit der Rechten. Linke und Rechte ſind
Cleichmäßig in ſich zerſpalten. Zwiſchen den konſervativen
Parteien einerſeits und den Polen, Welfen, Elſäſſern
be=
iehen ebenſo große Gegenſätze, wie zwiſchen
Sozialdemo=
traten und Nationalliberalen. In den wichtigſten Fragen
iimmen die Nationalliberalen mit den konſervativen
Par=
reien, die Polen mit den Sozialdemokraten. Das
Zen=
trum lehnt ſich zwecks Bildung einer ihm genehmen
Mehr=
heit bald an die Sozialdemokraten, bald an die bürgerliche
Linke und an die Rechte. Der „ſchwarz=blaue Block” war
mmer nur eine Fiktion zu Wahlzwecken, aus der dann
Der Traum von der „Mehrheit der Linken” ſich heraushob
und am letzten Stichwahltag 1912 den Sozialdemokraten
zahlreiche Siege brachte.
Iſt die „Mehrheit der Linken” im Reichstag wirklich
in die Erſcheinung getreten? Nur und allein bei der
Präſidentenwahl, und da war ihre Wirkung eine ſo
er=
ſchreckende, daß damit tatſächlich auch bereits ihr Ende
beſiegelt wurde. Die einzige Tat der „Mehrheit der
Lin=
ken” war die Wahl Scheidemanns zum Vizepräſidenten.
Aber damit und mit der Bebelabſtimmung begann auch
die Gegenbewegung innerhalb der Nationalliberalen, die
durch die preußiſchen Landtagswahlen ſo erſtarkt iſt, daß
heute Vorgänge wie bei jener Präſidentenwahl undenkbar
wären. Wenn wir heute vor einer Präſidentenwahl
ſtän=
den, ſo würde eine Einigung der Rechten, des Zentrums
und der Nationalliberalen höchſt wahrſcheinlich ſein. Das
jetzige Verlegenheits=Präſidium, bei dem die
Fortſchritts=
partei zwei Sitze innehat, und in dem faſt der ganze
Reichstag unvertreten iſt, entſpricht ſicher nicht den
parla=
mentariſchen Gepflogenheiten, deren Aufrechterhaltung
eigentlich allen Parteien am Herzen liegen ſollte.
Abgeſehen von der Präſidialfrage hat es noch keine
Angelegenheit im Reichstag gegeben, wo die Abſtimmung
links gegen rechts hätte eintreten können. Es gibt im
Reichstag mit ſeiner Parteizerſplitterung überhaupt keine
geſchloſſene Mehrheit, ſondern ſtatt deſſen eine ganze
An=
zahl von Mehrheitskombinationen, bei denen ſich Rechte
und Linke miſchen. Der Reichstag hat eine entſchiedene
ſchutzzöllneriſche Mehrheit, da hier die nationalliberale
Partei ſich der Rechten und dem Zentrum anſchließt, er
hat eine nationale Mehrheit, die bei der Heeresvorlage
zu=
tage trat, wo die Fortſchrittler von links die Polen,
Wel=
fen, Elſäſſer erſetzten, die mit den Sozialdemokraten
da=
gegen ſtimmten. Es iſt endlich noch eine, wenn ich ſo
ſagen darf, negative Mehrheit vorhanden, die man auch
als Ablehnungs=Mehrheit bezeichnen könnte. Wenn das
Zentrum ablehnt, ſo verfügt es in der Regel über die
Mehrheit, da ihm die 110 Sozialbemokraten ſtets zur
Ver=
fügung ſtehen, die immer mit „Nein” ſtimmen. So iſt in
dieſem Reichstag jede Bewilligung vom Zentrum
abhän=
gig. Das iſt das vorausgeſagte Ergebnis des Anſturms
gegen den ſchwarz=blauen Block. Denn, indem dieſer die
Sozialdemokratie ſtärken mußte, hat er zugleich dem
Zen=
trum den maßgebenden Einfluß zurückverſchafft, den es
durch den Zuſammenbruch der Sozialdemokraten 1907
ein=
büßte. Auch nach dieſer Richtung hin haben
Liberalis=
mus und Hanſabund ſich das eigene Grab gegraben.
Sehen wir die letzten Nachwahlen unter dieſen
Ge=
ſichtspunkten an, ſo kann ihnen eine Bedeutung dahin
nicht zuerkannt werden, daß ſie die
Mehrheitsverhältniſſe=
im Reichstag ändern, das iſt von ganz untergeordneter
Bedeutung. Ihre Wichtigkeit liegt auf einem ganz
ande=
ren Gebiet. Die Wahlen in Offenburg, Köln=Land und
Jerichow ſind Niederlagen des Großblocks, der
ungeſun=
deſten und gefährlichſten politiſchen Idee, die eine
Ver=
wirrung der Geiſter angerichtet hat, deren Beſeitigung zu
den Vorausſetzungen für die Geſundung unſerer inneren
Politik zählt. Daß das im Volke mehr und mehr
begrif=
fen wird, davon ſind die letzten Wahlen ein erfreulicher
Beweis. Die Gefährlichkeit des Radikalismus zwingt
die ſtaatserhaltenden Parteien zur gemeinſamen Abwehr.
Die Fraktionen mit ihrem Mandats=Egoismus können
dagegen nicht ankämpfen. Die Wähler folgen ihnen nicht
mehr, ihr geſunder Inſtinkt führt ſie den richtigen Weg.
Die Beſiegung der Sozialdemokratie iſt die wichtigſte
vaterländiſche Aufgabe. Wir ſollten einen Gottesfrieden
unter den Parteien machen, bis dieſe Aufgabe gelöſt iſt.
Den Sozialdemokraten aber aus Fraktionsgründen
Vor=
ſchub leiſten, wie es die Fortſchrittspartei und die
Groß=
blockliberalen tun, das iſt eine Sünde gegen das
Vater=
land. Deshalb muß die unbedingte Bekämpfung der
Hel=
ſershelfer der Sozialdemokratie als erſte Vorausſetzung
für die Zurückdrängung der Umſturzpartei gelten. Bei
den nächſten Wahlen werden die Fortſchrittler und
Groß=
blockfreunde den ganzen Zorn des Bürgertums über den
Verrat an der kürgerlichen Sache erfahren müſſen. Die
ſtarke Verminderung der liberalen Stimmen bei den
letz=
ten Nachwahlen zeigt, wohin die Reiſe geht.
Bedauerlich iſt, daß bei der nächſten Nachwahl im
ſächſiſchen Wahlkreiſe Borna=Pegau es ein
Nationallibe=
raler iſt, der den Verluſt des Wahlkreiſes an die
Sozial=
demokraten verſchulden würde, wenn das Mandat nicht
von dem Reichsparteiler von Liebert behauptet wird,
was allerdings als wahrſcheinlich gelten darf. Der früher
ſozialdemokratiſch vertretene, vor den Toren Leipzigs
ge=
legene Wahlkreis iſt durch General von Liebert 1907 den
Sozialdemokraten abgenommen und 1912 behauptet
wor=
den; er war niemals liberaler Beſitz. Wenn 1912 unter den
ungünſtigen Umſtänden der Steuerhetze und der Hetze gegen
den ſchwarz=blauen Block eine liberale Kandidatur nicht
un=
berechtigt und nicht ausſichtslos war, ſo muß doch jetzt der
nationalliberalen Partei ein ſchwerer Vorwurf daraus
gemacht werden, daß ſie einen erbitterten Wahlkampf
zu=
läßt, der immerhin zu einem ſozialdemokratiſchen Siege
führen kann, wenn die Gemüter ſich ſo erhitzen, daß ſie
bei der Stichwahl nicht wieder zuſammenzubringen ſind.
Nur eine möglichſt ſchwere Niederlage der Liberalen in
Borna=Pegau kann ähnliche, vom vaterländiſchen
Stand=
punkt tief bedauerliche Entgleiſungen verhüten und iſt
deshalb dringend wünſchenswert. Hoffentlich werden
die Sachſen hinter den Jerichowern, Rheinpreußen und
Badenern nicht zurückbleiben und beweiſen, daß die
Ge=
fahren des Radikalismus vom Volke erkannt werden. Die
rote Hochflut iſt im Abebben — der nationale Gedanke
entfaltet ſich wieder ſiegreich, das iſt die unzweideutige
Sprache der Nachwahlen, und damit iſt die Hoffnung
ge=
geben, daß unſere inneren Verhältniſſe nicht einer Kriſis
entgegentreiben, ſondern daß eine innere Geſundung zu
erwarten iſt.
Die Erbſchaft.
Roman von Adeline Genke.
(Nachdruck verboten.)
So. — — Der ſchöne Helldorf ſtreichelte nachdenklich
ſſeinen goldblonden Bart. — So. — Er ſchritt ein Weilchen
ſſchweigend dahin und blieb dann ſtehen. — Hier gehe ich
ab, habe eine Verabredung drüben im Löwen. Oder
kkommſt Du mit?
Doktor Bauer verneinte. — Ich bin auf dem
Heim=
kweg. Aber hör’ mal! — Er lief dem Enteilenden nach
rund hielt ihn am Arm feſt. — Daß Du mir von der
Ge=
fſchichte nicht etwa irgendwo ein Wort verlauten oder Dir
fſonſt etwas anmerken läßt! ſagte er ernſt. Was ich Dir
fſoeben mitteilte, iſt mir im Amt anvertraut, und ein
Wei=
ttererzählen könnte für mich die unangenehmſten Folgen
rnach ſich ziehen.
Es war ein eigenes Lächeln, mit dem der ſchöne
Oberlehrer ſeinen Freund überlegen anſah.
Ich mir etwas anmerken laſſen? Nein, mein Beſter,
da kannſt Du hier wirklich ganz ruhig ſein!
Mit Spannung war Lotte daheim erwartet, mit Jubel
ihr Bericht aufgenommen worden; ganz genau ſollte ſie
jedes Wort wiederholen, mit dem ſich der beratende
An=
walt über die Wahrſcheinlichkeit des Erbantritts geäußert
hatte, und ganz genau wiederholte ſie auch jedes Wort.
Nur über die Tatſache, daß dieſer ſo eifrig für Johann
Kaſimir Witwe Erben eintretende Anwalt nicht der alte
Juſtizrat, ſondern ein viel, viel jüngerer Vertreter war,
ging ſie flüchtig mit einer kurzen Erwähnung hinweg.
Deſſen Perſon konnte ja weder Thea noch Mizzi irgendwie
intereſtren, beide drmchen ſe in ger int mui hm in
Berührung zu kommen. Sie ſelber hatte doch nun einmal
die Führung der Angelegenheit in die Hand genommen
und wollte ſie unter allen Umſtänden auch darin behalten,
weil — nun ganz einfach, weil ſie es eben angefangen
hatte.
Hilf mir ein bißchen, Mizzi, bat ſie, als der
Frage=
ſturm ſich endlich gelegt hatte, Mama Arnold wieder ganz
verwirrt und verſtört von all ihrem Fürchten und Hoffen,
Sorgen und Zweifeln zu Bett gegangen war und Thea
beim Schein der Lampe einen Stoß Schulhefte korrigierte.
Hier, die Knopflöcher lönnteſt Du mir einſtweilen arbeiten,
ich muß noch die ganze Stickerei annähen; durch den Gang
heute habe ich ſo viel Zeit verſäumt.
Ein weißes Bündel auf den Tiſch legend wandte ſie
ſich der Nähmaſchine zu.
Jedoch Mizzi, die ſonſt gern Gefällige, lehnte ihr
zier=
liches Figürchen nur noch bequemer in Mama Arnolds
Rohrſeſſel zurück und rührte ſich nicht.
Ach, jetzt noch arbeiten! Nein, ich hab’ keine Luſt.
Aber Mizzi! Sonſt muß ich ja bis nach Mitternacht
ſitzen! Ich habe Frau Hofmann die pünktliche Ablieferung
morgen doch beſtimmt verſprochen.
Ach, wenn’s nun auch nicht fertig wird! ſagte Mizzi
leicht. Und überhaupt: mach’ doch nur nicht mehr ſolche
Umſtände mit der Perſon. Sie wird wohl einmal warten
können.
Ohne triftigen Grund meine Brotgeberin warten
laſſen? Leichtſinnig mit vielleicht den Verdienſt
ver=
ſcherzen?!
Mein Gott, hab’ Dich doch nicht ſo um die paar Mark!
ſagte Mizzi gedehnt, in trägem Spiel ihr Pantöffelchen
auf der Fußſpitze tanzen laſſend,
Die daer Rart n De verſchndigen raſchen Soite
Ton ward nun auch gereizt. — Ach ſo, ich verſtehe: die
Erbſchaft! Wir haben ſie aber noch nicht, laß’ dir’s ſagen!
Pah, ſpiele Du Dich nur nicht ſo auf, weil Du’s
zu=
fälligerweiſe biſt, die mit dem Anwalt geſprochen hat.
Und Du — einfach kindiſch biſt Du!
Kindiſch! — In hellem Zorn fuhr das dunkle
Kraus=
köpſchen empor. — Ich laſſ’ mir das jetzt nicht mehr ſagen,
ich brauch’ mir’s jetzt nicht mehr ſagen zu laſſen, verſtehſt
Du! Wenn ich auch die Jüngſte bin, gelte ich jetzt gerad‟
ſo viel wie Ihr, hab’ ich darum genau ſo viel Rechte wie
Ihr! Ich kann ebenfalls denken und handeln, wie mir’s
gefällt!
Und das ſoll heißen, daß es Dir gefällt, keinen Finger
mehr für mich zu rühren? — Im ſelben Zorn riß Lotte
nun das weiße Arbeitsbündel wieder an ſich. — Gib her,
ich werd’ auch ohne Dich fertig!
Und ich dränge mich niemandem auf! behielt Mizzi
das letzte Wort und ſtand, trotzig dem Zimmer den Rücken
kehrend und auf die leere, dunkle Straße ſtarrend, am
Fenſter. Steif hielt ſie den Kopf, der ſich unruhig nach
der in fieberhafter Eile ihre Maſchine tretenden Lotte
um=
wenden wollte. Nein, ſie hatte es nicht nötig, gute Worte
zu geben! Als Erbin galt ſie jetzt kein Tüttelchen mehr
geringer als die anderen und brauchte ſich nicht mehr von
ihnen hofmeiſtern und bevormunden zu laſſen, wie ſie es
immer taten. Jawohl, immer taten! Bisher war es ihr
nur nicht zum Bewußtſein gekommen. Und bloß geſchah’s,
weil ſie gern ein bißchen mehr, als es die andern
ver=
langten, vom Leben haben wollte — vom Leben, das für
ſie doch eigentlich immer recht leer und öde und traurig
geweſen war.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. März 1914.
Nummer 61.
Der Kanaſtunnel.
— Nicht nur ſeit Jahren, ſondern ſeit Jahrzehnten
erwägt man das Projekt einer Untertunnelung des
Aer=
melkanals, da die, wenn auch nur kurze, Seefahrt doch
mancherlei Gefahren in ſich bergen kann und vor
allem aber auch mehr oder minder von der
Wit=
terung abhängig iſt. Vor allen Dingen könnte der
Ver=
kehrsdienſt dann regelmäßiger und bei weitem ſchneller
geſtaltet werden, und es liegt auf der Hand, daß eine
derartige Regelung beiden beteiligten Ländern nach den
verſchiedenſten Richtungen hin zugute kommen würde.
Bei dem heutigen Stande der Technik können über die
Ausführbarkeit des Projektes irgendwelche Zweifel nicht
obwalten, und der Bau würde ſich, da nach den
angeſtell=
ten Forſchungen der Untergrund keine ſonderlichen
Schwie=
rigkeiten bieten ſoll, in verhältnismäßig kurzer Zeit
be=
werkſtelligen laſſen.
Wenn trotzdem an die Ausführung des Projektes nicht
herangetreten wurde, ſo hatte das ſeinen Grund in der
Oppoſition der engliſchen Regierung, die militäriſche
Be=
denken hegte. Man glaubte, daß im Kriegsfalle einer
franzöſiſchen oder anderen Armee nach Niederzwingung
der letzteren eine Invaſion nach England ungemein
er=
leichtert werden würde. Immerhin müſſen die politiſchen
Bedenken zurücktreten, wenn es möglich iſt, durch ein
der=
artiges Projekt dem beiderſeitigen Handel und Wandel
die größten Vorteile zu verſchaffen. Dieſe ſind ſo
ein=
leuchtend, daß man ſie nicht erſt mehr in das rechte Licht
zu ſetzen braucht, und es iſt daher begreiflich, wenn jetzt
eine neue Bewegung ſich auftut, um das
Tunnelunter=
nehmen in die Wirklichkeit umzuſetzen. Allem Anſcheine
nach findet der Plan jetzt in weiten Kreiſen Englands
mehr und mehr Zuſtimmung, und eine in London im
Unterhauſe abgehaltene große Verſammlung von
Ge=
ſchäftsleuten, an der auch Vertreter des Kriegsminiſteriums
und anderer Regierungsſtellen teilnahmen, nahm
einſtim=
mig einen Beſchluß an zugunſten des Baues eines
Kanal=
tunnels, wobei der Anſicht Ausdruck gegeben wurde, daß
ein ſolcher Tunnel die herzlichen Beziehungen Englands
zu Frankreich und anderen Feſtlandsmächten ſteigern
würde. In einer ganzen Reihe von verleſenen
Zuſtim=
mungsſchriften hervorragender Perſönlichkeiten wurde
be=
tont, daß der Tunnel für den Handel Englands von
gro=
ßem Nutzen ſein würde, während er in Kriegszeiten leicht
durch Dynamit zerſtört werden könnte. Tatſächlich würde
der Tunnel nicht nur für den Verkehr zwiſchen England
und Frankreich von Nutzen ſein, ſondern auch andere
kon=
tinentale Staaten würden davon Nutzen haben; nicht
zu=
letzt Deutſchland, da auch für uns der Seeweg nach
Eng=
land keine unbedingte Notwendigkeit mehr wäre, ſondern
man mit der Eiſenbahn über Frankreich nach dort
ge=
langen könnte,
Politiſche Tagesneuigkeiten.
Deutſchland.
— Zur Regelung des Waffentragens
fand am Samstag im Reichsamt des Innern eine
Konfe=
renz ſtatt. Es wird geplant, durch reichsgeſetzliche
Be=
ſtimmungen Vorſorge zu treffen, daß Schußwaffen
ver=
brecheriſchen Händen möglichſt unzugänglich gemacht
wer=
den; es iſt dabei an die Einführung eines Waffenſcheins
gedacht. Die Reichsregierung hatte den
Waffenfabrikan=
ten und =händlern die Zuſage gemacht, daß ſie vor
Fertig=
ſtellung eines Geſetzentwurfes Vertreter ihrer Intereſſen
hören wolle. Im Verfolg dieſer Zuſage fand nun die
Konferenz ſtatt. Die Intereſſenten vertraten bei den
Ver=
handlungen den Standpunkt, daß ſie einen
Waffenerwerb=
ſchein für zwecklos und für die Waffeninduſtrie ſchädlich
erachteten. Wolle die Behörde aber durchaus eine Kon
trolle haben, ſo laſſe ſie das Gewerbe, d. h. den Verkäufer,
aus dem Spiel und halte ſich an den Käufer durch die
Forderung eines Waffentrageſcheins. Die Vertreter der
Reichsregierung nahmen dieſe Erklärungen der
Inter=
eſſenten entgegen.
Frankreich.
Der Pariſer Ordensſchwindel. Die
poli=
zeiliche Unterſuchung des Ordensſchwindels geht weiter.
Blättermeldungen nach ſcheint die Angelegenheit noch eine
unerwartete Wendung inſofern zu nehmen, als gegen
Mo=
ſer auch der begründete Verdacht der Spionage beſteht
Vorausſichtlich wird die Unterſuchung jedoch erſt Ende
nächſter Woche ausführlicher betrieben werden können, da
die Sichtung des umfangreichen beſchlagnahmten Materials
mehrere Tage in Anſpruch nehmen wird.
Portugal.
Der Eiſenbahnerſtreik. Die portugieſiſche
Geſandtſchaft in Berlin teilt folgendes mit: Nachrichten
von Ruheſtörungen in Portugal ſind nicht zutreffend. Ein
Streikverſuch der Eiſenbahner und einige Fälle von
Sa=
botage ſind vorgekommen, aber Menſchenleben ſind nicht
verloren gegängen. Die Führer der Ausſtändigen haben
ihren Plan aufgegeben und die Vermittelung des
Mini=
ſterpräſidenten angerufen. Das ganze Land iſt vollſtändig
ruhig. Die Amneſtie iſt ausgeführt; alle politiſchen
Ge=
fangenen ſind in Freiheit geſetzt.
Rußland.
Der Fürſt von Albanien ſtattete dem
Mini=
ſterpräſidenten und dem Präſidenten des Reichsrates
Be=
ſuche ab und reiſte am Samstag abend 7 Uhr nach
Ber=
lin ab. Zur Verabſchiedung auf dem Bahnhofe hatten
ſich der deutſche, der öſterreichiſch=ungariſche und der
ita=
lieniſche Botſchafter, der holländiſche und rumäniſche
Ge=
ſandte und die Vertreter der deutſchen Kolonie
einge=
funden.
* Prinz Heinrich von Preußen begibt ſich
am 3. März nach Wilhelmshaven, um als
Generalinſpel=
teur der Marine bei der Vereidigung der Marinerekruten
zugegen zu ſein. Am 6. März trifft Prinz Heinrich zur
Teilnahme an dem Oſtaſiatiſchen Liebesmahl in
Ham=
burg ein, um am 7. nach Kiel zurückzukehren. Am 10. März
werden Prinz und Prinzeſſin Heinrich in Hamburg an
Bord des Dampfers „Cap Trafalgar” die Reiſe nach
Südamerika antreten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. März.
— Vom Hoftheater. Die heutige Volksvorſtellung zu
ermäßigten Preiſen, bei welcher erſtmalig die
Schwankneu=
heit „Der Feldherrnhügel” zur Aufführung gelangt,
be=
ginnt um 7½ Uhr. Morgen findet das erſte Gaſtſpiel des
Kammerſängers Walter Soomer als Sebaſtiano” in
Eugen d’Alberts Muſikdrama „Tiefland” ſtatt. Das erſte
Soomer=Gaſtſpiel gehört der Abonnementsſerie A. Es
gelten zu dieſer Vorſtellung, die um 7½ Uhr beginnt, die
gewöhnlichen Preiſe. Am Mittwoch geht nach längerer
Pauſe wieder die erfolgreiche Poſſennovität „
Filmzau=
ber” im B=Abonnement in Szene. Am Donnerstag
be=
ſchließt Walter Soomer ſein diesmaliges Gaſtſpiel in zwei
Partien, die er hier noch nicht geſungen hat. An dieſem
Tag gelangt Mascagnis „Cavallerie ruſticana” mit
Soomer als „Alfio” und Leoncavallos „Bajazzo” mit dem
Gaſt als Tonio” (Prolog) im C=Abonnement zur
Auf=
führung. Es gelten die gewöhnlichen Preiſe.
g. Spitzenkunſt. In der Aula der Großh.
Landes=
baugewerkſchule hielt geſtern vormittag Fräulein Dr.
Schütte=Leipzig einen Lichtbildervortrag über
„Spitzenkunſt‟. Der Vortrag war außerordentlich
gut beſucht, in der überwiegenden Mehrzahl war das
weibliche Geſchlecht vertreten. Die Vortragende bemerkte
einleitend, daß ſie den kunſtgeſchichtlichen
Entwickelungs=
gang der Spitze zum Gegenſtand des Vortrages machen
wolle. Nachdem im 16., 17. und 18. Jahrhundert die
Spitzenkunſt ſich zu einer hochvollendeten Kunſtform ſich
entwickelt hatte, befand ſie ſich im 19. Jahrhundert lange
Zeit im Niedergang, veranlaßt durch die Konkurrenz, den
die Handarbeit in der Maſchinenſtickerei fand, die, die
Muſter der Handſtickerei kopierte. In den 60er und 70en
Jahren wurde dann auch dieſe Kriſe überwunden und in
Wien durch die Kaiſerin Eliſabeth und in Italien durch
die Königin zu neuem Aufſchwung erweckt. Auch in
Deutſchland, vor allem in Sachſen, entwickelte ſich in den
80er Jahren eine neue Spitzenkunſt. — Nach dieſen eing
leitenden Bemerkungen beſprach die Vortragende an Hand
orzüglicher Lichtbilder den Werdegang der Nadelſpitze
und der Klöpveleiarbeiten. Ihre Entſtehung fand die
Spitze in Durchbrucharbeiten, von denen vorzügliche
Arbeiten aus dem 16. Jahrhundert vorgeführt wurden
Dieſe Durchbrucharbeiten, die durch Herausziehen von
Fü=
den aus dem Stoff und Zuſammenfaſſen einzelner Fäden
entſtehen, geben intereſſante Figuren. In der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts begann dann in Italien der
Uebergang zur ſelbſtändigen Spitze, den wir beſonders
Venedig verdanken. Die Spitzenkunſt hatte damals, wie
aus den überkommenen Lehrbüchern hervorgeht, einen
un=
verkennbaren orientaliſchen, vor allem ſyriſchen und
dal=
mätiniſchen, Einſchlag, und war zweifellos auch von der
oſtaſiatiſchen Seidenwebekunſt beeinflußt. Gegen Ende
des 16. Jahrhunderts wurde die Kunſt der Spitzenarbeit
ſelbſtändiger, ſie emanzipierte ſich von dem engen Rahmen
er gebundenen geometriſchen Figuren. Man verwandte
zur Nadelſtickerei ſchon Blumen, Menſchen und Tiere, Die
Klöppelſpitze, deren Technik älter iſt als die der
Nadelſpitze, hatte ſich während der Entwickelung der
Na=
delſpitze der Poſamenterie nutzbar gemacht. Die
Vor=
tragende ſchilderte eingehend die Wandlungen den
Spitzenmode mit den verſchiedenen Kunſtrichtungen, wie
ſie ſich dem Barock anpaßte, die feinen zarten Linien rund
und voll wurden und die Ornamente von der Natur mehr
und mehr abrücken. Wie die Darſtellungen ſchließlich
im=
mer körperhafter wurden und wie man dann ſpäter unten
dem Einfluß anderer Kunſtrichtungen wieder zur feineren,
zierlicheren Ornamentik und zum zarteren Figürlichen
zu=
rückkehrte. An Hand von Beiſpielen erläuterte die
Red=
nerin die einzelnen Arbeiten der berühmteſten
Spitzen=
ſchulen, wie Valancon, Valencienne, der niederländiſchen
und belgiſchen, ſpeziell der Brüſſeler Spitzenfabrikation
Sie vertritt die Anſicht, daß man, wenn die Geſchichte der
Brüſſeler Spitze erſt ſo gründlich durchforſcht iſt, wie dier
der franzöſiſchen, wohl manchen Ruhm, den jetzt die
fran=
zöſiſche Spitze hat, der belgiſchen zuſchreiben wird
Hier hat man mit der Verbindung der beiden Techniken
beſonders ſchöne Arbeiten hervorgebracht. Fräulein
Schütte brachte ſodann im Anſchluß an die intereſſanten
geſchichtlichen Darlegungen eine Anzahl von Bildern, die
die ausſchlaggebende Bedeutung der Spitzen im Wandel
der Moden trefflich bewieſen. — Der Vortrag fand
leh=
haften Beifall, es iſt nur zu bedauern, daß durch das
for=
währende Kommen und Gehen und das geräuſchvolle Tür
uf= und zumachen, ganze Teile des Vortrages verloren
gingen. An den Vortrag ſchloß ſich ein Rundgang durch
die Spitzenausſtellung im Gewerbemuſeum.
* Fremdſprachliche Vorträge. Die beiden letzten
Vor=
träge finden Mittwoch, den 4., und Mittwoch, den 11
d. M., ſtatt. Der erſte Redner, Herr Bodart, ſteht vom
letzten Jahre her bei uns in guter Erinnerung. Der fün
den letzten Vortrag in Ausſicht genommene Redner, Her
Bauthez des Gouttes, kann leider hier nicht ſprechen. An
ſeiner Stelle wird Herr Arnal einen Vortrag über Alfted
de Vigny balten. (S. Anz.)
* Ein furchtbares Brandunglück ereignete ſich geſtern
nacht in der Schuldienerwohnung der Mittelſchule in der
Friedrichſtraße. Die Familie des Schuldieners kam vom
Beſuche eines Balles in der Frühe nach Hauſe und fand
in dem Wohnzimmer einen Kleiderſchrank vollſtändig
aus=
gebrannt vor. Da das Feuer keinen Gegenzug gefundeß,
war es, nachdem die leicht brennbaren Kleider verbrannt
waren, von ſelbſt erloſchen. Die übrigen Gegenſtände im
Zimmer waren unverſehrt. Beim näheren Zuſehen machtel
man aber die grauſige Entdeckung, daß vor dem Schrank
die vollſtändig verkohlte Leiche der Tante, einer 88 Jahte
alten Frau, lag. Die Leiche war dermaßen verbrann
daß die Gliedmaßen vom Rumpfe getrennt waren.
wurde ſofort die Feuerwache und die Staatsanwaltſchaf
benachrichtigt, deren Feſtſtellungen heute noch fortgeſetzt
werden ſollen. Man kann ſich den Vorfall nur ſo erklären
daß die alte Frau, die in einem über dem fraglichen
Zim=
mer liegenden Zimmer zu Bett gegangen war, alsde
Familie das Haus verließ, durch den Brandgeruch
veran=
laßt, nochmals heruntergegangen iſt und bei der n
deckung des Brandes vielleicht in Ohnmacht gefallen iſta
Dabei iſt jedenfalls die kleine Petroleumlampe explodie
und hat die Kleider der alten Frau in Brand geſetzt.
Das hatte ſie bisher nur gar nicht ſo gemerkt; erſt die
Erbſchaft, die plötzlich Ausſicht auf alles Mögliche bot,
hatte ihr gezeigt, wie ſo vieles ſie doch eigentlich entbehrte.
Freilich, denen dort war das unbequem, die wöllten ſie
gern als das zufriedene, gedankenloſe Kind weiterlenken,
aber jetzt war’s=mit dem Unterkriegen vorbei, jetzt hatte
ſie ihren vollberechtigten eigenen Willen!
Und Mizzi reckte das Köpfchen wieder trotzig ſehr hoch
und ging, den Blick gewaltſam geradeaus richtend, an der
maſchinenratternden Lotte vorüber mit kurzem Gute Nacht!
aus dem Zimmer.
Gut’ Nacht! ſagte Lotte noch knapper und biß mit feſt
zuſammengeſetzten Zähnen einen doppelten Faden durch
Alſo Mizzi hatte keine Handreichung, kein
entſchuldi=
gendes Wort auch nur für ſie, der es doch ſchließlich zu
danken war, daß es zu der Erbſchaft kam! Sie konnte
hier ſitzen und bis tief in die Nacht hinein ſich abrackern,
damit es dann den anderen gut ging! Das erſchien
ſelbſt=
verſtändlich. Aber war das denn eigentlich nicht immer
ſelbſtverſtändlich erſchienen, hatte ſie denn nicht von jeher
in hundert täglichen Haushalts= und Lebensſorgen ſich
verzetteln und opfern müſſen und nur ſo ganz nebenher
an ſich ſelber denken dürfen? War ſie nicht ſtets gebunden
geweſen, damit die anderen ſich frei und unbehelligt
ihrem erkorenen Beruf zu widmen vermochten! Oh,
ge=
wiß, ſtets! Nur nicht darauf geachtet, ſich nicht klar
ge=
macht hatte ſie’s, bis Mizzis durch die Erbſchaft plötzlich
hochgeſchwollener Dünkel ihr jetzt zeigte, daß ſie im
Grunde nur das Aſchenbrödel war und den anderen galt.
Und in Lotte Arnold glatte, heitere Stirn grub ſich
zum erſten Male eine tiefe Falte.
Aergere Dich doch nicht ſo, ſagte Thea begütigend, ein
fertig korrigiertes Heft beiſeite legend. Wie magſt Du
Dich über Mizzis gedankenloſe Ungezogenheit ſo
auf=
regen!
Freilich, weshalb rege ich mich auf? Ich bin’s ja
gewöhnt, daß man nicht nach meinen Gefühlen fragt,
ver=
ſetzte Lotte gereizt.
Aber Lotte, das heißt doch wirklich allzu große Worte
machen wegen ein wenig kindiſchen Gehabens. Ich hätte
Dich wahrhaftig für vernünftiger gehalten.
So? Nun ja, ich bin eben nicht ſo gelehrt und
hoch=
ſtudiert wie Du!
Auch die Brauen der jungen Lehrerin falteten ſich
etzt. — Ich meine, ſtets bemüht geweſen zu ſein, euch
mit meiner Gelehrſamkeit, wie Du es nennſt, nicht läſtig
zu fallen, gab ſie ſchärfer zurück. Dagegen kann und will
ich allerdings nicht leugnen, daß ich gewiſſe geiſtige
Be=
dürfniſſe habe.
O ja, ich weiß! betonte Lotte mit ſpöttiſcher
Anzüg=
ichkeit.
Du! — Thea fuhr auf und bezwang ſich dann.
Wahr=
haftig, ſo habe ich Dich bisher noch gar nicht gekannt!
Man kennt und verſteht einander eben überhaupt
manchmal nicht, bis ein Zufall kommt, der einem die
Augen öffnet!
Jawohl, da haſt Du allerdings recht. — Abſchließend
beſtätigte es Thea in kaltem Ton; ſich über das nächſte
Heft beugend, arbeitete ſie mit zuſammengepreßten Lippen
weiter.
So fremd alſo, ſo allein war ſie unter denen, die ihr
am nächſten ſtanden, ſo wenig Verſtändnis fand ſie bei
ihnen, daß ſie mit höhniſchem Spott überfielen, was ihr
als Beſtes und Höchſtes galt! Nur einer glänzenden
Zu=
kunftsausſicht, nur der Hoffnung auf die reiche Erbſchaft
hatte es bedurft, um ihr zu zeigen, wie geringwertig
Schweſternliebe im Grunde doch war! Und vielleicht
hat=
ten ſie unter dem Deckmantel äußern Anteilnehmens
heim=
lich ſchon lange verlacht, was ſie nicht begriffen. Mochten
ſie es denn! Sie ſelber ließ ſich dadurch nicht beirrenn
ihrer innerſten Ueberzeugung.
Mit einer gewiſſen Abſichtlichkeit holte ſie ſich nach
Beendigung ihrer Arbeit das Buch an den Tiſch, dasſie
infolge Doktor Helldorfs lebhafter Schilderung und
Emp=
fehlung heute alsbald in der Bibliothek entliehen hatten
„Frühlingswanderungen in Spanien” und vertieſte ſich
hinein bis gegen die Mitternachtsſtunde, wo ſie, wie zubh
Mizzi, mit furzem „Gute Nacht!” hinausging.
Bald darauf hatte auch Lotte ihr letztes Knopflöch
vollendet und erſchien in dem Zimmer, das ſie mit
Schweſtern teilte, und wo Thea noch ihr Haar bürſten
vor dem Spiegel ſtand, während Mizzi verſchlafen in
Licht blinzelte.
Sonſt pflegte bei ſolchem Zubettgehen noch ein
dämpftes, fröhliches Schwatzen ſtattzufinden. Heutewäll
es ſtill in der Stube der Arnoldsmädel:
Es kam am nächſten Morgen auch nicht dazu, daßdie
Aelteſte und Jüngſte wie an anderen Tagen die erſte
Hälfte ihres Berufsweges gemeinſam zurücklegten. Auf
dem dunkeln Krausköpfchen vor dem Spiegel wollte den
große Mohnblumenhut heute immer und immer noch nicht
kokett und verführeriſch genug ſitzen, ungeduldig ſtand
Thea an der Tür.
Du wirſt aber auch gar nicht fertig! Jetzt kannich
unmöglich noch länger warten, wenn ich nicht zu ſpät
kom=
men will.
Nun, ſo warte doch nicht. Ich finde meinen Weg auch
allein, entgegnete Mizzi ſchnippiſch und blieb ruhig ſtehen
eine der rotleuchtenden Flatterblumen zu noch pikanten
Wirkung gegen ihr Geſichtchen heranziehend.
Adieu alſo! — Und die Tür klappte.
(Fortſetzung folgt.)
ſummer 61.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. März 1914.
Seite 3.
Vortrag Hermann Bahr über Schauſpielkunſt. Dem
gſigen Vortrag Hermann Bahrs über die
Schauſpiel=
kimſt im Foyer des Großh. Hoftheaters wohnte auch das
Gößherzogspaar bei. Wir kommen auf den Vortrag
whgen zurück.
Orpheum.
In unſerem beliebten Varieté hat geſtern
Has=
as luſtige Schar ihren Einzug gehalten und mit ihrem
(ätigen, urwüchſigen Humor ſich raſch die Herzen der
Thmſtädter erobert, ſo daß wohl für die nächſte Zeit die
Aole lauten dürfte: Auf ins Orpheum. Haskel pflegt
mi ſeinen Stücken ein ganz eigenes Genre, er will lachen
mchen und Fröhlichkeit verbreiten, ohne dabei ins
Fri=
ba oder Erotiſche zu gehen. Neben der grotesken
Si=
tmhionskomik wirken beſonders die ganz eigenartigen
Oiloge und die gut angebrachten Kalauer in ihrer beſten
Heiterkeit erregend, ſo daß bald ein inniger Konnex
dlſchen Darſtellern und Publikum herrſcht. Und was die
Mlietungen beſonders wertvoll macht, iſt der Umſtand,
üaes keine alten Witze ſind, die da neu aufgewärmt wer=
M ſondern durchaus originale Erzeugniſſe echt
Haskel=
ſihn Humors ſind. Geſtern brachte das Enſemble einen
Aabter und einen Zweiakter, die beide Leonhard Haskel
Im Verfaſſer haben und von ihm ſelbſt inſzeniert ſind.
lter einaktigen Komödie „Hammelmann und ſeine
sühter” ſpielt Haskel ſelbſt die Hauptrolle des
herunter=
ſilmmenen Schriftſtellers Hammelmann einfach köſtlich.
an trockener Humor, der mit dem ernſteſten Geſicht zum
Idruck kommt, iſt einfach unbezahlbar, auch die übrigen
fſlen waren in guten Händen. In der zweiaktigen Poſſe
n frecher Kerl” kommt der Humor noch
unverfälſch=
zum Ausdruck. Das Auftreten dieſes frechen Kerls,
Um nichts imponiert, erweckt direkt Heiterkeitsſtürme.
eär Direkor Haskel, der dieſe Glanzrolle ſpielt, iſt ſich in
hln Situationen gleich, ſo daß man nicht ſagen könnte,
bilyan mehr das Auftreten des frechen Reiſenden
gegen=
fir ſeinem Chef, oder ſein ſtürmiſches Liebeswerben oder
chüßlich die Reſerviſtenepiſode hervorheben ſollte.
Jeden=
das kommt man während des ganzen Stückes aus dem
bühen nicht heraus. Etwas über den Inhalt der Stücke
büſi gen, wäre nicht angebracht. Ihr Wert liegt nur darin,
Ae ſie gebracht werden und in dieſer Beziehung leiſtet
M Haskelſche Enſemble Vorzügliches, das wohl ſobald
ucht übertroffen werden kann. — Außer dieſen beiden
Läwtnummern bietet das Programm drei weitere gute
ialitätennummern. Die 3 Bollingers, humoriſtiſche
Apenmaler, werfen in flottem Tempo Bilder von
male=
füſher Wirkung auf die Leinwand, allerdings mit Lum=
. Dabei entwickeln ſie einen erfinderiſchen Humor, der
ße Darbietungen angenehm umrahmt. — Karl Haye
in hervorragender rheiniſcher Grotesk=Komiker, der
iſe außerordentliche „Mundfertigkeit” in zweierlei
Hin=
ſcht entwickelt. Seine Mimik, oder ſoll man ſagen
Phy=
ſtmomie, iſt von überwältigender Komik, ebenſo ſeine
tesken Bewegungen. — Eaton Brothers bieten
dem Gebiete der Ballſpiele wieder Neues in neu= Ge
ſnde. Ihre Kunſtfertigkeit iſt erſtaunlich und die elegan
Serheit ihrer Bewegungen berührt ſympathiſch. — Herr
ſktor Fink hat bei der Zuſammenſtellung dieſes
Pro=
lſmms eine glückliche Wahl getroffen, ſo daß der Erfolg
Uhl ſicher nicht ausbleiben wird.
Kunſtnotizen.
ir Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., veren im
Nach=
benden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil
Alma Saccur als „Die keuſche Su
ne” im Darmſtädter Saalbautheater.
ſſuf ihrem Siegeszuge über die Bühnen kommt „Die
keu=
lte Suſanne” nun auch nach Darmſtadt. Am nächſten
ſſſamstag, den 7., Sonntag, den 8. und Montag, den
März ds. Js., abends 8 Uhr finden im Saalbautheater
lſe Aufführungen dieſes bekannten Operettenſchlagers
Die geſamte Wiener und Berliner Preſſe ſchließt
ſſh mit ſeltener Einmütigkeit dem Votum des Publikums
U und rühmt das überaus luſtige Textbuch ebenſo, wie
ſe prickelnde, ungemein flotte und einſchmeichelnde Mu=
„Die keuſche Suſanne” dürfte ſomit auch in Darm=
Ulttt wie überall ein Schlager erſten Ranges werden und
Alie Häuſer erzielen. Unter anderem ſchreibt das Ham=
Auger Fremdenblatt: „Der ſtarke Erfolg, den die Operette
de keuſche Suſanne” von Okonkowski, Muſik von Jean
llſibert, heute im Wilhelm=Theater errang, reſultierte aus
lnem heiteren, wieder einmal Pariſer Stoff und einer
Müöglich zündenden Muſik. Das Textbuch lieferte das
anzöſiſche Luſtſpiel „Des Vaters Sohn”. Jean Gilberts
U ſik hält ſich ſchlicht, aber ganz allerliebſt in Form und
Aerarbeitung und in der faſt durchweg dezenten
orche=
rellen Aufmachung, ſtellenweiſe ſogar recht amüſant und
originell. Verſchiedene Nummern mußten bei der heutigen
Uraufführung wiederholt werden. Nach dem zweiten
Akte ſetzte der Beifall ſo ſtark ein, daß ſich die Autoren
immer wieder zeigen mußten.” — Die Titelrolle „Die
keuſche Suſanne” wird von Alma Saceur geſungen, was
ſicherlich allgemein intereſſieren wird, zumal gerade
Fräu=
lein Alma Saccur hier in Darmſtadt als Liebling des
Darmſtädter Theaterpublikums von ihrem Auftreten im
Hoftheater noch in beſter Erinnerung ſteht.
* Wölfersheim (Oberheſſen), 1. März. (
Gemein=
deratswahl.) Bei der geſtern ſtattgefundenen
Ge=
neinderatssahl erhielt der Kaſſier der Grube
Ludwigs=
hoffnung, Herr Winter, 179 Stimmen, während ſich ſein
Gegner mit 62 Stimmen begnügen mußte.
Reich und Ausland.
Mailand, 28. Febr. (Schwere
Beſchuldigun=
gen gegen Pegoud.) Der bekannte franzöſiſche
Sturz=
flieger Pegoud wird eines unerhörten Verbrechens
beſchuldigt. Nachdem er an den beiden letzten
Sonn=
tagen hier rieſige Volksmengen durch ſeine Flüge in
Be=
geiſterung verſetzt, hatte er am Dienstag dieſer Woche
ſeinen Apparat gegen Barzahlung von 17600 Mark an
den italieniſchen Flieger Dalmiſtro aus Venedig verkauft.
Dieſer beabſichtigte, mit der Maſchine eine Tournee durch
Italien zu unternehmen. Der Apparat wurde
auseinan=
dergenommen und in drei Kiſten verpackt, um geſtern früh
nach Bologna ſpediert zu werden, wo Dalmiſtro
Sams=
tag und Sonntag fliegen ſollte. Wie jedoch der Mechaniker
Freißmuth, ein Deutſcher, der vom Dienſt des
Sturz=
fliegers Pegoud an Dalmiſtro übergegangen iſt, mitteilt,
hat Pegoud mit Hilfe ſeines zweiten Mechanikers Pierrot
während der Nacht den Mechanismus des
Benzin=
behälters verdorben, ſo daß der Motor bei vertikaler
Lage ſtillſtehen und der Apparat abſtürzen mußte. Die
Unterſuchung des Apparats in Gegenwart von
Rechtsbei=
ſtänden und Zeugen beſtätigte die Angaben Freißmuths,
der ſchriftlich erklärte, von Pegoud das Angebot von 500
Mark als Schweigegeld erhalten zu haben,
was er jedoch zurückgewieſen habe. Pegoud iſt geſtern
früh, angeblich nach Paris, abgereiſt. Die Angaben
Freiß=
muths finden teilweiſe Beſtätigung durch den Verpacker
in Dienſten Pegouds, einen Böhmen namens Holtſchepl.
Der Pariſer Korreſpondent des Secolo befragte den aus
Mailand in Paris eingetroffenen Mechaniker Pierrot, der
nach Angabe des Mechanikers Freißmuth, Pegoud bei der
Beſchädigung des Motors geholfen hat. Pierrot leugnet
nicht die vorgenommenen Abänderungen, beſtritt aber jede
böswillige Abſicht. Die Abänderungen hätten den Zweck
von Verbeſſerungen gehabt, und er werde Freißmuth
we=
gen Verleumdung verklagen. Der Flieger
Dalmi=
ſtro wird Strafklage beim Staatsanwalt gegen „
Un=
bekannt” wegen Sabotage ſeines Flugzeuges einreichen.
Die Angelegenheit gewinnt trotz langatmiger
Erörterun=
en der hieſigen Zeitungen nicht an Klarheit, da ſich
des Mechanikers Freißmuth Behauptungen und die
Be=
hauptungen Pegouds aufs ſchroffſte gegenüberſtehen.
Einſt=
weilen wurde das Flugzeug gerichtlich beſchlagnahmt.
Pegoud iſt heute früh nach Mailand abgereiſt, um
bei den Gerichten eine möglichſte Beſchleunigung der
An=
gelegenheit durchzuſetzen. Er will mit dem von Dalmiſtro
beanſtandeten Flugzeug einen Aufſtieg in Mailand
unter=
nehmen, um ſo die Haltloſigkeit der Beſchuldigungen
Dal=
miſtros zu beweiſen.
Paris, 1. März. (Plünderung eines
Poſt=
wagens.) Ein geheimnisvoller Diebſtahl beſchäftigt
augenblicklich die Pariſer Polizei. Ein Poſtwagen, der
je=
den Morgen Wertſendungen für große Banken vom
Hauptgeſchäft abholt, wurde, wie ſchon kurz
gemel=
det, am Samstag morgen 9 Uhr eines Poſtſackes beraubt
der eine Menge Wertſendungen enthielt, die für das
Syn=
dikat der Börſenmakler beſtimmt waren. Da der
Poſt=
wagen bereits bei mehreren Banken geweſen war, ſo hat
ſich noch nicht feſtſtellen laſſen, an welcher Stelle der
Dieb=
ſtahl ausgeführt wurde. Der Wert der geſtohlenen
Sen=
dungen, der ſehr bedeutend ſein ſoll, iſt noch nicht bekannt.
Eine ſpätere Meldung beſagt: Der an dem Inhalt des
Poſtwagens verübte Diebſtahl im Zentrum von Paris iſt
von einer vollkommen organiſierten Bande
ausgeführt worden, die den Anſchlag langer Hand
vorbe=
reitet hatte. Erſt bei ſeiner Ankunft in der Rue Chouchat
bemerkte der Poſtbote, daß ein an einen Wechſelagenten
auszuhändigender kleiner Sack, der Werte von über
eine Million enthielt, aus dem Poſtautomobil
ver=
ſchwunden war. Die Uebeltäter müſſen den Augenblick
benutzt haben, in dem der Wagenführer, der nach
Vor=
ſchrift in Abweſenheit des austragenden Poſtboten den
Wagen zu überwachen hat, einen anderen Sack bis zu dem
Fenſter einer Bank getragen hat. Die Unterſuchung iſt
eingeleitet.
London, 28. Febr. (Der neue beitiſche
Tor=
pedobootszerſtörer „Laverock”) ſitzt auf den
Klippen bei Skelmorlie in der Clydebucht feſt: Die
Be=
ſatzung konnte unverſehrt landen.
Luftfahrt.
* Mannheim, 1. März. Das Militärluftſchiff
„Schüite=Lanz II.” iſt heute früh 10.15 Uhr zu einer
zweiten Probefahrt aufgeſtiegen. An Bord
be=
fanden ſich 25 Perſonen, darunter die militäriſche
Ab=
nahmekommiſſion. Nach 1½ſtündiger Fahrt in der
Um=
gebung von Mannheim, wobei die Orte Schwetzingen,
Heidelherg und Speyer überflogen wurden, iſt das
Luft=
ſchiff um 11.45 Uhr wieder glatt vor der Halle
ge=
landet.
Literariſches.
— Unter der Redaktion des Gouverneurs von Deutſch=
Oſtafrika, Dr. H. Schnee, beginnt in einigen Wochen
eine groß angelegte Enzyklopädie unſerer
Ko=
lonien zu erſcheinen, in der von 70 hervorragenden
Fachautoritäten alle Wiſſensgebiete kolonialen Lebens
be=
arbeitet ſind. In dem monumentalen Werke wird alles
behandelt, was ſowohl den Praktiker, wie den Gelehrten
intereſſiert: Kolonialpolitik, Rechtſprechung und
Verwal=
tung, das Verkehrs=, Militär=, Geſundheits= und
Miſſions=
weſen, die wichtigen Probleme der wirtſchaftlichen
Er=
ſchließung durch Bergbau, Land= und Forſtwirtſchaft,
In=
duſtrie und Handel, die einſchlägigen Gebiete der Zoologie
und Botanik, der Geologie und Mineralogie, der
Geo=
graphie und Völkerkunde. Das Werk erſcheint im Verlage
von Quelle u. Meyer in Leipzig und wird mehr als 1000
farbige und ſchwarze Abbildungen und Karten enthalten.
Ein „Merkbuch der ſchönen Literatur”
hat der auf literariſchem Gebiet ſelbſt tätige und
wohlbe=
kannte Richard Wenz in Köln=Bayenthal ſoeben bei der
Firma Heſſe u. Becker, Verlag in Leipzig, erſcheinen laſſen.
Das hübſch ausgeſtattete handliche Buch wird gewiß von
vielen als ein willkommener Führer durch die literariſche
Hochflut freudig begrüßt werden; auch für den Gebrauch
des täglichen Lebens iſt es durch das beigegebene
Kalen=
darium geeignet. Da die Anſchaffungskoſten für rund
160 Seiten nur 25 Pfennig betragen, dürfte das „
Merk=
buch” bald ein gern geſehener Gaſt in allen Kreiſen und
Familien werden was in Hinſicht auf ſeinen vortrefflichen
Inhalt nur aufrichtig zu wünſchen iſt.
Vom Balkan.
* Konſtantinopel, 28. Febr. Heute fanden die
Kammerwahlen ſtatt. Die Liſte II der Komiteekandidaten
vereinigte beinahe ſämtliche Stimmen der 453 Wähler auf
ſich. Die unabhängigen Kandidaten erhielten nur 6 bis
8 Stimmen. Bis jetzt ſind 53 Abgeordnete gewählt, die
ſämtlich Anhänger des Komitees ſind. Der geweſene
Mi=
niſter Dſchavid wurde in den Dardanellen, der
Unterrichts=
miniſter Schükri Bey in Kaſtamuni gewählt. Man
er=
wartet, daß bis Mitte März die Mehrzahl der
Abgeord=
neten gewählt iſe. Die Eröffnung des Parlaments wird
zu Anfang April erwartet.
* Sofia 1. März. Die Blätter erörtern den
Vor=
ſchlag zum Abſchluß einer militäriſchen,
diplo=
matiſchen und Zollunion zwiſchen Montenegro
und Serbien, der in der montenegriniſchen Skupſchtina
ge=
macht wurde und bezeichnen ihn als charakteriſtiſch für die
neue ſerbiſche Politik, die eine Gemeinſchaft Serbiens und
Montenegros anſtrebe, um Serbien gewiſſermaßen die
Alleinherrſchaft auf dem Balkan zu ſichern. Es wird in
den Blättern ausgeführt, die vollſtändige Union zwiſchen
Cetinje und Belgrad, welche den alten König Nikolaus in
den ſchwarzen Bergen überflüſſig machen müßte, würde
eine Fülle der Beunruhigung und der Gefahren für die
Balkanländer werden, und der Friede, den man in
Buka=
reſt auf unerſchütterlichen Grundlagen geſchaffen zu haben
vermeinte, würde dem ſerbiſchen Größenwahn auf Gnade
und Ungnade ausgeliefert ſein. Das Gleichgewicht, das
als unantaſtbar erklärt wurde, ruhe auf ſo ſchwachen
Füßen, daß es die erſten Stöße gerade von den Wächtern
ſeiner Unantaſtbarkeit empfange.
* Paris 1. März. Nach einer Blättermeldung aus
Valona teilte Zografos der albaneſiſchen
Kontrollkommiſ=
ſion telegraphiſch mit, daß die in Argrykaſtro
verſammel=
ten Vertreter der epirotiſchen Provinzen die
Unabhän=
gigkeit von Nordepirus proklamiert haben, und
daß eine proviſpriſche Regierung eingeſetzt wurde, welche
im Amte bleiben werde, bis die ſoeben einberufene konſi=
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 1. März:
Madame Butterfly.
W.l. Puccinis ergreifende Tragödie der verlaſſenen
Aapanerin, „Madame Butterfly” gelangte in der von
üner her bekannten ſtilvollen und reichen Inſzenierung
And Ausſtattung vor vollbeſetztem Hauſe heute abend
lſiedder zur Aufführung. Die Oper ſteht und fällt mit der
Alentreterin der Titelpartie, die im zweiten und dritten Akt
ſſſt die allein handelnde Perſon iſt und den ganzen ge=
Anglichen Teil beſtreitet. Die Anforderungen, die an ſie
ſſellt werden, ſind enorm. Stimmlich muß ſie den
hoch=
lenden Wogen des Orcheſters, das ſich bei Puccini bis
um höchſten Pathos mit Poſaunen und Pauken verſteigt,
udhalten und geſanglich den lyriſchen mit dem
hochdra=
ſatriſchen Stil vereinigen können. Nebenbei iſt auch die
Aasſtellung der vom halbkindlichen Mädchen bis zur
tragi=
hem Heldin ſich ſteigernden Rolle der Japanerin ſchwer
Aufſpielen. Da Frl. Geyersbach allen dieſen
Anfor=
ertingen in vorbildlicher Weiſe gerecht wurde und ganz
errlich ſang, ſo geſtaltete ſich die Aufführung, die von
enrn Hofkapellmeiſter Ottenheimer mit feinem muſi=
Aliiſchem Verſtändnis geleitet wurde, zu einer Art von
ſihſtervorſtellung. Auch in der Herc=fsarbeitung der
De=
ſlils, der Klangſchattierungen und=Effekte und
Steige=
ungen der an Kontraſten reichen Muſik durch das Or
Veſtter bewährte ſich Herrn Ottenheimers Dirigententalent.
Die Partie des Linkerton, die darſtelleriſch undankbar
aber einen ſtimm= und ſangestüchtigen Sänger
ver=
nggt, wurde von Herrn Globerger mit tonlicher
Priſche und Energie geſungen. Außer der Suzuki, die in
rl.. Jacobs eine berufene Vertreterin gefunden hatte.
nd die übrigen Perſonen der Oper mehr Staffage. Herr
Peber ſang die Partie des Konſuls ſehr hübſch, dem
Leirntückiſchen Goro verlieh Herr Bernhardt in feiner
Parſtellung charakteriſtiſche Züge. Kleinere Aufgaben
wa=
len den Herrn Schützendorf als Bonze und
Thom=
lem als Yamadori zugefallen.
Spielleiter war Herr Regiſſeur Nowack. Die
prachtvolle Inſzenierung wurde durch die ſchönen
Beleuch=
tungseffekte, auf die ſich unſere Bühne meiſterhaft verſteht,
noch weſentlich gehoben. Das Publikum ſpendete nach
jedem Akte reichen Beifall.
Konzerte.
mm. Ganz ungewöhnlich ſtark war geſtern der dritte
Kammermuſikmorgen im Muſikvereinsſaale beſucht, der
durch reichen Pflanzenſchmuck auch äußerlich eine
ange=
nehme Ueberraſchung bot. Mozart ſtand am Anfang und
Schluß, des Programms. Sein berühmtes
Klarinetten=
quintett, deſſen langſamer Satz (Larghetto) am bekannte
ſten iſt wurde unter Mitwirkung von Herrn
Kammer=
muſiker Julius Winkler, einem vorzüglichen Meiſter
ſeines Inſtrumentes. von den Mitgliedern der
Darmſtäd=
ter Kammermuſik=Vereinigung, Herrn
Hof=
konzertmeiſter Ernſt Schmidt, W. Raſche, Spren
ger und H. Andreae in einer ſo vollkommmenen
Ab=
rundung und ſatter Klangfülle zu Gehör gebracht, wie wir
ſie lange nicht mehr gehört hatten. Ohne daß damit den
Streichern Abbruch geſchieht, darf bemerkt werden, daß
das modulations= und ausdrucksfähige Blasinſtrument
von der erſten bis zur letzten Note das Ohr für ſich in
Anſpruch nimmt, das nur an einigen Stellen der
meiſter=
haft geſpielten erſten Violinpartie, die mit jenem einen
duettierenden Zwiegeſang ausführt, folgt. Die
natur=
echte Formempfindung Mozarts und ſeine anmutige
Me=
lodik tun dabei das ihre. Man könnte das Werk in zwei
Abteilungen trennen, die muſikaliſch tiefer empfundenen
beiden erſten Sätze und die von heiterer Tanzweiſe
be=
herrſchten: Menuett und Variationen, in jenen hohe
Kunſt, in dieſen ſorglos heiteres Muſikantentum einer
ſchönen vergangenen Zeit in Tönen abgebildet. Einen
ſehr ſeltenen Kunſtgenuß bot die zweite Piece mit einer
auch von den Komponiſten nur ſpärlich gepflegten
Inſtru=
mentenverbindung, nämlich einer der Violin=Harfen=
Sonaten (Opus 493) von Ludwig Spohr, dem berühmten
Violinmeiſter. Seine erſte Gattin war die Harkauiſti=
Dorothe Scheidler und das Inſtrument im Anfang des
vorigen Jahrhunderts ein nicht ſo ſeltenes
Hausinſtru=
ment, wie man aus Theodor Körners Schriften weiß
(„Eyn Beytrag zum Geiſterweſen”). Einerſeits der
Um=
ſtand, daß der Komponiſt alle wirkſamen Eigenarten des
Inſtruments ſehr genau ſelbſt kennen gelernt haben muß,
wobei Studieren, ſehr häufigem Probieren entſchieden
nachſteht, und die Seltenheit hervorragender Künſtler auf
dieſem ſchönen und edelklingenden Inſtrument, deſſer
Erlernung ſchon nicht nur unendliche Geduld, Fleiß und
bereits ziemlich abgeſchloſſenes theoretiſches und
kompo=
ſitionstechniſches Wiſſen zur Vorausſetzung hat, erklärt es,
daß das Inſtrument nicht oft ſelbſtändig in Haus= und
Kammermuſik erſcheint. Andererſeits aber muß es auch
der Komponiſt verſtehen, dem Inſtrument nichts
zuzumu=
ten, was ſeinem Klangweſen unvorteilhaft iſt, wie zum
Beiſpiel ausgedehnte Forteſtellen, oder Kantilenen in
ge=
wiſſen Lagen und ähnliches. Dafür ſpendet aber das
Lieblingsinſtrument des königlichen Pſalmiſten in ſeinem
Klangelement, dem „Harpeggio” eine edle Tonfülle und
Tonbeſchaffenheit, wie ſie die mechaniſierte, mit
Taſten=
hämmern ſtatt der Fingerſpitzen zum Tönen gebrachte,
nicht gibt, die ſich mit dem geſtrichenen Saitenſpiel der
Violine (und deren gelegentlich wirkſam angewandten
Zupfton „Pizzikato”) vorzüglich miſcht. Frau V. Baum,
die neben all dieſen Virtuoſeneigenſchaften auch ein feines,
muſikaliſch=ſeeliſches Empfinden erkennen ließ, ſpielte die
Sonate mit Herrn Hofkonzertmeiſter Schmidt dem
ne=
ben dem intereſſanten, alle Aufmerkſamkeit auf ſich
kon=
zentrierenden Inſtrument, mit ſeinem konzertierenden
Part eine weniger dankbare Aufgabe zufiel, die er gleich
wohl mit ſelbſtloſer Hingabe eines echten und wahren
Künſtlers wundervoll durchführte. Den Schluß des
Mor=
gens bildete Mozarts Klavierquartett mit Violine, Viole
und Violoncell, Opus 493, nach den inhaltreichen, vorbe
gehörten Stücken, ein angenehmer Abſchluß, von Herrn
Seh. Hofrat W. de Haan, Schmidt, Sprenger
und Andreae muſterhaft und klangvoll ausgeführt. De
Morgen war eine der beſten Darbietungen dieſes Winters.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. März 1914.
Nummer 61.
tuierende Verſanmkung eine endgültige Verfaſung
ausge=
arbeitet habe. Zografos fügte hinzu, daß die Epiroten
je=
den Verſuch einer militäriſchen Beſetzung oder eines
Vor=
marſches der Albaneſen als Akt der Feindſeligkeit anſehen
würden.
Aus Mexiko.
* Waſhington, 28. Febr. Die mexikaniſche
Regierung verſprach, volle Aufklärung zu geben
be=
züglich des Todes des amerikaniſchen Bürgers
Ver=
gara, der von den Bundestruppen erſchoſſen worden
ſein ſoll.
* Neu=York, 1. März. Wie aus Waſhington
ge=
meldet wird, erhlllten die dortigen Behörden
zuver=
läſſige Mitteilungen, daß Benton, der unbewaffnet war,
in Villas Amtszimmer erſchoſſen wurde. Benton wartete
im Vorzimmer zwei Stunden auf eine Unterredung. Als
er das Amtszimmer betrat, erhielt einen Schuß in den
Magen. Bereits dieſer erſte Schuß war tödlich, doch
wur=
don Benton noch andere Wunden beigebracht. Nach einem
Telegramm aus Nogales lehnte General Carranza es ab,
Staatsſekretär Bryan über den Tod Bentons Aufklärung
zu geben, da Benton engliſcher Staatsangehöriger geweſen
ſei. Carranza verſprach jedoch über das Verſchwinden des
Deutſch=Amerikaners Buſch aus Juarez eine Unterſuchung
anzuſtellen.
* Paris, 1. März. General Villa, der Führer der
ſogenannten Konſtitutionaliſten, telegraphierte
aus Chihuahua einem hieſigen Blatte, daß er ſich anſchicke,
mit ſeinen Truppen gegen Eſperando vorzurücken. Bei
Torreon, wo General Huerta zahlreiche Streitkräfte
ver=
ſammelt habe, werde es zweifellos zu einem
Zuſammen=
ſtoß kommen. Dieſer würde im Falle eines Erfolges den
Konſtitutionaliſten den Marſch nach der Hauptſtadt
erleich=
tern. Die Konſtitutionaliſten, welche demnächſt eine
Staats=
bank mit einem Kapital von 10 Millionen Peſos errichten
würden, verhandelten eben jetzt über den Einkauf von
3 Millionen Silber, um die Ausgabe von Papiergeld zu
garantieren.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 1. März. Die Norddeutſche Allgemeine
Zei=
tung ſchreibt in ihrer Wochenrundſchau: Fürſt Wilhelm
von Albanien hat eine Rundreiſe bei den
Staatsober=
häuptern und Regierungen der Großmächte unter
Ein=
drücken durchgeführt, die eine wohlwollende Haltung
Eu=
ropas gegenüber der Organiſierung des albaniſchen
Staatsweſens erwarten laſſen. Der Verſuch,
ſüdalbani=
ſches Gebiet zur Bildung eines unabhängigen Epirus zu
beſchlagnahmen, wird hoffentlich, nach dem bisherigen
Verlauf, eine Uebergangserſcheinung bleiben. Bei
Grie=
chenland finden ſolche Beſtrebungen keinen Rückhalt. Es
iſt zu hoffen, daß dank der von der griechiſchen Regierung
angeordneten Maßregeln der Beſchluß der Großmächte
auf Freigabe der Grenzen Südalbaniens Geltung
erhal=
ten wird.
* Berlin, 1. März. Die chineſiſche Geſandtſchaft teilt
auf Grund von Meldungen, die ihr von zuſtändiger Stelle
zugegangen ſind, mit, daß die Nachricht, die über die
näheren Umſtände des vor zwei Tagen erfolgten Todes
des Gouverneurs Chang Pingchua gebracht wurde, jeder
Begründung entbehrt. Wie in Peking und Tientſin wohl
bekannt war, ließ die Geſundheit des Gouverneurs Chang
Pingchua ſeit einigen Monaten zu wünſchen übrig. Der
Gouverneur litt beſonders an Atemnot; auch das Herz
war in Mitleidenſchaft gezogen. Er ſtarb an Erſtickung,
hervorgerufen durch zu ſtarke Schleimausſcheidung. Alle
Schlüſſe und Vermutungen, daß der frühere
Miniſterpräſi=
dent und Gouverneur an Gift geſtorben ſei, ſind
irre=
führend und ungerechtfertigt.
* Berlin, 1. März. Landgerichtsdirektor a. D.
Aſchrott, der im Jahre 1906 aus dem aktiven
Juſtiz=
dienſt ſchied, um ſich den Arbeiten an der Reform des
Strafrechts zu widmen, iſt zum Geh. Juſtizrat ernannt
worden.
* Berlin, 1. März. Die Exploſionskataſtrophe in
Rummelsburg hat ein weiteres Todesopfer
ge=
fordert, indem der Arbeiter Botthe in der vergangenen
Nacht ſeinen Verletzungen erlegen iſt.
* Bremen, 1. März. Das Schulſchiff des deutſchen
Schulſchiffvereins „Prinzeß Eitel Friedrich” iſt heute von
der Auslandsreiſe in Plymouth eingetroffen und ſetzt
morgen die Reiſe nach Hamburg fort, wo es bis zum
7. März erwartet wird.
Oldenburg, 1. März. Der Landesverband
des deutſchen Flottenvereins hielt heute unter
Leitung des Erſten Staatsanwalts Rieſebieter ſeine
Hauptverſammlung im Beiſein des Großadmirals v.
Köſter und des Admirals Weber ab. Der Großherzog
konnte wegen Krankheit nicht erſcheinen. Großadmiral
v. Köſter betonte die Notwendigkeit des Ausbaues der
deutſchen Flotte einmal, um die Nachbarflotten im
Gleich=
gewicht zu halten, dann, um der Weltſtellung des
Deut=
ſchen Reiches Nachdruck zu verleihen. Der Großherzog
verlieh dem Großadmiral v. Köſter das Großkreuz mit
der goldenen Krone des oldenburgiſchen Hausordens,
dem Admiral Weber das Großkomturkreuz desſelben
Ordens.
Windau, 1. März. Heute morgen 9 Uhr
er=
ſchlugen vier Zwangsſträflinge des Gefängniſſes einen
Aufſeher, verwundeten einen zweiten ſchwer, entriſſen
ihm Gewehr und Revolver und entflohen längs der
Meeresküſte.
* Wien, 1. März. Graf und Gräfin Berchtold ſind
heute nachmittag nach München abgereiſt, um ſich dem
bayeriſchen Königspaar vorzuſtellen.
Rom, 1. März. Die Truppen in der Zone
Benghaſi griffen nach dem Plan des Generals
Ameglio, der die Leitung der Operationen übernommen
hat, am 28. Februar das Lager des Feindes bei Es
Sleidima, das von 2500 Mann beſetzt war, an. Zwei
Kolonnen, nämlich die gemiſchte Kolonne Meomartini, die
durch die Ebene vorrückte, und eine Kolonne Askaris unter
Latini, die über die Höhenzüge marſchierte, griffen an. Die
feindliche Artillerie, die bei Es Sleidima aufgeſtellt war,
konnte nur wenig Schüſſe abfeuern. Obwohl der Feind
ſich auf den Höhen zur Verteidigung eingerichtet hatte,
hatte er einen Angriff von zwei Fronten nicht erwartet.
Daher waren der Angriff der Kolonne Latini und der
glänzende Vorſtoß der gemiſchten Kolonne ſehr wirkſam
und erzeugten eine allgemeine Flucht beim Gegner. Die
Italiener verloren zwei Askaris und 14 Verwundete.
Der Feind hatte 235 Tote und mehrere hundert
Ver=
wundete. Zwei Lager wurden niedergebrannt und
zahl=
reiche Waffen erbeutet.
Paris, 1. März. Der Erzbiſchof von Paris,
Kar=
dinal Amette, empfing geſtern die Faſtenprediger, um
ihnen den Antimoderniſteneid abzunehmen und
gleich=
zeitig die Weiſung zu erteilen, daß ſie ſich nicht mit
Polik zu beſchäftigen hüten. Er ſügte hinzu, er habe
vor einigen Tagen mit dem Papſte die bevorſtehenden
franzöſiſchen Kammerwahlen und die politiſche Lage
Frankreichs erörtert. Der Papſt habe darauf bemerkt:
Die Biſchöfe mögen ſich jeder Wahlagitation enthalten.
Selbſtverſtändlich gelte dieſe Regel noch im höheren
Maße für die Prieſter. Mehrfach wird dieſe
Enthaltungs=
parole dahin aufgefaßt, daß der Papſt ſich unzweideutig
gegen die Bildung einer eigenen katholiſchen Partei
aus=
ſprechen wollte.
Paris, 1. März. Wie aus Marſeille gemeldet
wird, faßten die Maſchiniſtenobermaate aller
Schiffahrtsgeſellſchaften einen Beſchlußantrag, in welchem
ſie erklärten, falls die ſtreikenden Maſchiniſtenobermaate
auf irgendwelchen Schiffen durch Offiziere oder techniſche
Beamte der Kriegsmarine erſetzt werden ſollten, die
Maſchiniſtenobermaate aller anderen Geſellſchaften
ſo=
fort den Dienſt einſtellen würden.
* New=York, 28. Febr. Bei der Leichenfeier
des verſtorbenen Opernſängers Griswold legte der
Attaché der deutſchen Botſchaft, Baron Lersner, im
Na=
men des Kaiſers einen Kranz nieder und ſprach der
Familie das Beileid des Kaiſers aus.
Peking, 1. März. Die Provinzial=
Ver=
ſammlungen ſind infolge eines Beſchluſſes des
Ver=
waltungsrates durch ein Edikt des Präſidenten
ge=
ſchloſſen. Als Grund wird angegeben, daß ſie keine
nützliche Arbeit geleiſtet hätten. Die Löſung der Frage
des künftigen Fortbeſtehens dieſer Körperſchaften wurde
bis zur Ausarbeitung der Geſetze über die
Ortsverwal=
tung aufgeſchoben.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
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Darmſtadt, den 1. März 1914.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 3. März,
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Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigentel
Anzeigenbejlagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfts
leben: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträß
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.
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im 54. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Joseph Basting.
Darmstadt, den 1. März 1914.
(5571
Die Einsegnung findet Dienstag, den 3. März, um 2¼ Uhr, im Trauerhause, Herdweg 59, stat t
daran anschliessend die Beerdigung auf dem Darmstädter Friedhof.
61.
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(II,5555
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. März 1914.
Nummer 61,
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zu Baumpfählen, Gerüſtſtangen tauglich.
Stammholzauszüge werden Käufern größerer Holzmengen vom
9. März ab von unterzeichneter Stelle unentgeltlich verabfolgt;
eben=
daſelbſt ſind Waldkarten zum Preiſe von 50 Pfg. zu haben.
Das Holz iſt weiß kenntlich gemacht.
Auskunft und Vorzeigen durch das Forſtperſonal auf vorherige
Anmeldung.
(5557
Groß=Gerau, den 26. Februar 1914.
Großh. Oberförſterei Groß=Gerau.
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versteigert Freitag, den 27. März 1914, mittags 12 Uhr,
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Ludwigshöhe, Bingen, Büdesh im und Kempten.
Die Proben werden verabreicht im Domänengebäude zu Mainz:
Mittwoch, den 18. März und Mittwoch, den 25. März, je von vormit tags
9 Uhr an, sowie vor der Versteigerung.
Großherzoglich Hessische Weinbaudomänenverwaltung.
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mit gutgeh. Kolonialwarengeſchäft
zu verkaufen.
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Eberſtadt.
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Wegen vorgerücktem Lebensalter
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Zu erfragen in der Expedition.
Pfungſtadt
1½ſtöckiges Haus mit Stallung
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Einladung zur Mitglieder=Verſammlung
in den Rathausſaal am Markt
ufdienstag, den 3. März 1914, nachmittags 6 Uhr.
Tagesordnung!
1. Entgegennahme des Geſchäftsberichtes für 1913.
12. Abhör der Jahresrechnung und Entlaſtung des Rechners.
3. Wahl der Vorſtandsmitglieder.
(5217do
4. Verſchiedenes.
Für den Vorſtand:
D. Peterſen, Geh. Oberkonſiſtorialrat.
Durmſtädter Tagblatt, Montag, den 2: März 1914.
Seite 7.
Mlemdsprachliche Vorträge.
5. Vortrag: Mittwoch, den 4. März
Modart: Lu chanson populaire en Frauce.
G. Vortrag: Mittwoch, den 11. März
M. Arnal: Alfred de Vieny.
IVorträge finden in der Turnhalle der Liebig-Ober-
Realschule statt. Beginn 5½ Uhr.
Karten zum Preise von Mk. 1.— für den Vortrag sind in
lei Hofbuchhandlung von H. Schlapp, Schulstrasse, u. abends
AAler Kasse zu haben.
55
Mhite Sie sie sie de ie Me eie de de ge age de be de Re de ee 2e n
Morgen
Dienstag, den 3. März, 8¾/4 Uhr abends,
wird
err Dr. Albert Goldberg, Berlin im Hotel Hess
über den
ASprachenkampf in Palästina
Mdie Inserate der Hutizionisten‟
referieren.
Zu dieſer Verſammlung haben wir die Darmſtädter
Unter=
ſer der antizioniſtiſchen Erklärung brieflich eingeladen.
Wir erwarten, daß die Herren dieſe Gelegenheit, ihre Angriffe
ründen, gerne ergreifen werden.
(5570
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