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177. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Durch eine Dynamitexploſion wurden in Lerida
4 Arbeiter getötet und 15 verletzt.
Die Lokalmiliz in Kapſtadt iſt zu den Waffen
berufen worden. Ueber Pretoria wurde das
Kriegs=
recht verhängt.
Die Ueberſchwemmungen in den Provinzen
Lüttich und Namur haben einen derartigen Umfang
an=
genommen, daß man ſich auf eine Kataſtrophe gefaßt
machen muß.
Zur Durchführung
des Hausarbeitsgeſetzes.
Das Hausarbeitsgeſetz von 1911 iſt bekanntlich in
der Hauptſache ein Rahmengeſetz, das den Bundesrat, die
Landesregierungen oder die Ortspolizeibehörden
ermäch=
tigt, zur Durchführung allgemein gehaltener
Beſtimmun=
gen Sonderverordnungen zu erlaſſen. Dieſe können ſich
auf ein ganzes Gewerbe, auf einzelne Zweige, auf größere
oder kleinere Gebiete erſtrecken. Zu ſolchem Vorgehen
ſah ſich der Geſetzgeber deshalb genötigt, weil die
Heim=
arbeit außerordentliche Verſchiedenheiten des Aufbaues,
der wirtſchaftlichen und der ſozialen Lage aufweiſt und
weil man glaubte, durch Sondervorſchriften dieſer
Man=
nigfaltigkeit beſſer Herr werden, auf ärmere Gegenden
mehr Rückſicht nehmen zu können. Inzwiſchen hat aber,
wie eine Unterſuchung der Sozialen Praxis nachweiſt, die
Erfahrung gelehrt daß die Behörden von ihren
Befug=
niſſen zur Durchführung des Hausarbeiterſchutzes recht
wenig Gebrauch gemacht haben.
Eine allgemeine Regelung deſſen, was zum Schutze
des Hausarbeiters gegen Gefahren für Leben,
Ge=
ſundheit und Sittlichkeit, ſowie zum Schutze des
Konſumenten notwendig erſcheint, iſt bisher durch
den Bundesrat nur für die Tabak=Hausinduſtrie erfolgt.
Die übrige Nahrungs= und Genußmittel=Induſtrie und
andere geſundheitsſchädliche Gewerbe (z. B. Glasbläſerei,
Thermometerherſtellung) harren noch entſprechender
Vor=
ſchriften. Erreicht iſt ferner in einer Anzahl von
Be=
trieben, daß die Zeitverſäumnis bei Ausgabe und
Annahme der Arbeit verringert wurde. Sonſt aber iſt
zur Durchführung wichtiger Geſetzesbeſtimmungen kaum
etwras geſchehen. Es fehlen die
Ausführungsverordnun=
gen über den Aushang von Lohnverzeichniſſen
und über die Führung von Lohnbüchern, auch die
Liſtenführung über die beſchäftigten Hausarbeiter,
die Grundlage jeder energiſchen Aufſichtstätigkeit der
Ge=
werbe=Inſpektoren, läßt auf ſeiten der Unternehmer ſehr
viel zu wünſchen übrig, und betreffs der Errichtung von
Fachausſchüſſen iſt vom Bundesrat weder etwas
Grundlegendes verordnet, noch die Errichtung eines
ein=
zigen Fachausſchuſſes beſchloſſen worden.
Was die einzelnen Landesregierungen und
Ortspoli=
zeibehörden zurückhält, bei der Durchführung des
Haus=
arbeiterſchutzes entſchieden vorzugehen, iſt wahrſcheinlich
die begründete Erwägung, daß ſie mit ihren
Bemühun=
gen nur die Auswanderung der Hausarbeit in einen
Be=
zirk verurſachen, wo die Hausarbeit noch ungeregelt iſt.
In den meiſten Fällen kann ja die Hausarbeit ſehr leicht
aus einer Gegend in die andere verpflanzt wurden, da
Maſchinen und Fabrikräume nicht beſchafft zu werden
brauchen, an Arbeitkräften aber kein Mangel iſt. Die
ungünſtigere Geſtaltung der allgemeinen Wirtſchaftslage
kommt der Durchführung des Hausarbeiterſchutzes auch
nicht zuſtatten. Um ſo mehr muß der Reichstag ſeine
Aufmerkſamkeit darauf richten, daß die wirtſchaftlich
Schwächſten nicht dauernd des Schutzes entbehren, den der
Geſetzgeber ihnen zugedacht hat.
Flugweſen in den Kolonien.
KWK Ueber Flugweſen in den Kolonien machte Herr
Major a. D. von Tſchudi, Direktor der Flug= und
Sportplatz Berlin=Johannisthal G. m. b. H., bei der
kürzlich ſtattgehabten Sitzung der Techniſchen Kommiſſion
des Kolonial=Wirtſchaftlichen Komitees,
wirtſchaftlichen Ausſchuſſes der Deutſchen
Kolonialgeſell=
ſchaft, folgende Mitteilungen:
Leider iſt die Entwicklung des Flugweſens in den
Kolonien nicht eine derartige, daß ich viel Neues, im
be=
ſonderen aus unſeren Kolonien, berichten könnte. Zwar
haben ſich, dem Beiſpiel des Mutterlandes folgend, auch
in unſeren Kolonien ſchon Luftſchiffahrt=Vereine
gebil=
det, die aber erklärlicherweiſe nur über geringe Mittel
verfügen und aus eigenen Kräften ſo gut wie nichts tun
können, um die Entwicklung des Flugweſens in den
Ko=
lonien zu fördern. Wenn kürzlich von ſachverſtändiger
Seite im Ernſt die Anſicht geäußert wurde, daß für den
Transport von Kautſchuk, Elfenbein und anderen
wert=
vollen Kolonialerzeugniſſen ſchon heute das Flugzeug in
Frage kommt, ſo kann ich mich dieſer Anſicht durchaus
nicht anſchließen. Ich halte ſolche Beſtrebungen für ebenſo
verfehlt wie die ſchon vor zwei Jahren aufgetretenen
Be=
ſtrebungen, einen regelmäßigen kolonialen Poſtdienſt
mit=
tels Flugzeuge da einzurichten, wo
Eiſenbahnverbindun=
gen fehlen. Wenn auch die Entwicklung des Flugweſens
gewaltige Fortſchritte gemacht hat — ich erinnere nur an
Stoefflers 22=Stunden=Flug innerhalb 24 Stunden und
die Sturzflüge Pégouds —, ſo haben wir es doch noch
immer nicht erreicht, daß der Flugbetrieb mit annähernd
derſelben Sicherheit ſich vollzieht wie der
Motorfahrzeug=
betrieb auf der Erde. Meines Erachtens iſt Vorausſetzung
einer praktiſchen kolonialen Verwendung des Flugzeuges
eine derartige Sicherheit, daß ein Verſagen des Motors,
ein Bruch vitaler Flugzeugteile zu ſeltenen Ausnahmen
gehören.
Wenn in anderen Ländern für die Verwendung des
Flugzeuges in den Kolonien mehr geſchehen iſt, ſo darf
man daraus nicht ſchließen, daß eine wirklich praktiſche
Verwendung dort ſchon vorläge. Es handelt ſich nur um
Verſuche und allenfalls militäriſche Verwendungen — ich
erinnere an Tripolis —, bei denen man natürlich bereit
iſt, Verluſtzahlen in den Kauf zu nehmen, die für eine
Friedensverwendung als zu hohe angeſehen werden
müſſen. Ich perſönlich ſtehe trotz mehrfacher autoritativer
ablehnender Aeußerungen nach wie vor auf dem
Stand=
punkt, daß die Kartographierung außereuropäiſcher
Ge=
biete mittels der Aerophotogrammetrie das weſentlichſte
Verwendungsgebiet für Flugzeuge bilden wird. Ich habe
in der Zwiſchenzeit mehrfach Gelegenheit gehabt, Freunde
und Gegner dieſer Verwendung zu hören, und mache kein
Hehl daraus, daß ich zu denjenigen gehöre, die eine
Ab=
lehnung neuer Erfindungen, Entdeckungen und Methoden
nicht ſehr hoch einſchätzen. Wenn man die Geſchichte der
techniſchen Entwicklung ziviliſierter Völker betrachtet, ſo
kann man nicht umhin, zu bemerken, daß die
zweifelloſe=
ſten Fortſchritte oft von den berufenſten Sachverſtändigen
völlig abgelehnt wurden und ſich nur gegen ſtarken
Wider=
ſpruch durchſetzen konnten. Ich erinnere an die
Dampf=
ſchiffahrt, an die Eiſenbahn, an die Streichhölzer, an
Hinterlader, Mehrlader, drahtloſe Telegraphie uſw. Ich
verkenne nicht die Schwierigkeiten, die ſich dem
aerophoto=
grammetriſchen Verfahren in unwegſamem Gelände
ent=
gegenſtellen, und weiß wohl, daß in ſolchem Gelände die
Aerophotogrammetrie zunächſt nicht diejenige Genauigkeit
ergibt, die wünſchenswert iſt und die erreicht werden
könnte, wenn das Gelände eben bequem zugängig wäre
und man dann nach dem alten Verfahren arbeiten könnte.
Immer mehr bin ich in dem Glauben beſtärkt
wor=
den, daß für koloniale Verwendung in erſter Linie
Waſſer=
flugzeuge in Frage kommen werden. Gerade diejenigen
Schwierigkeiten, welche ſich dem Flugzeug für
Marine=
zwecke entgegenſtellen, werden beim Waſſerflugzeug für
Kolonjalzwecke geringere ſein, denn von brauchbaren
Ma=
rineflugzeugen muß eine Hochſeeverwendung gefordert
werden, das iſt für Kolonialflugzeuge nicht der Fall.
Das fliegende Boot — im Gegenſatz zum ſchwimmenden
Flugzeug — ſcheint der Typ der Zukunft zu werden, mit
ihm wird man längs der Flußläufe weite Fahrten und
auch Abſtecher über Land unternehmen und dadurch die
wertvollſten Kenntniſſe in geographiſcher Beziehung
er=
werben können. Eine tunlichſte Förderung der
Entwick=
lung des Waſſerflugzeuges kann daher nur dringend
an=
empfohlen werden.
Wenn Sie mit mir darin übereinſtimmen, daß das
Waſſerflugzeug ſich beſonders eignen dürfte, dann würde
ich bitten, ſich an die Nationalflugſpende und das
Reichs=
marineamt mit dem Erſuchen zu wenden, doch das
Kolo=
nial=Wirtſchaftliche Komitee darin zu unterſtützen, daß für
Das Tippfräulein.
Roman von Gertrud Stokmans.
(Nachdruck verboten.)
1)
Er machte eine Bewegung geringſchätziger Abwehr
und lief erregt im Zimmer hin und her. Dieſer Unſinn,
ſagte er, dieſer Unverſtand! Gabi, Kind, Du ahnſt nicht,
was es heißt, in untergeordneter Stellung unter
Deines=
gleichen zu leben, und gehſt einer Fülle von Möglichkeiten
entgegen, die ſich zu Demütigungen und Widerwärtigkeiten
auswachſen können. Für eine Gräfin Schacht v.
Garten=
hauſen ſchickt es ſich einfach nicht, ſich ohne Not in eine
ſolche Zwangslage zu begeben, und wenn Du es dennoch
tuſt, wirſt Du es ſicher bitter bereuen.
Heinz gab ihm vollkommen recht Gabi als Fräulein
Flotts Stellvertreterin iſt einfach undenkbar, murrte er
und fügte dann noch ſpöttiſch hinzu: Baron Haſſelmann
wird ſich für ein ſo vornehmes Tippfräulein auch
ſchön=
ſtens bedanken. Auf ein ſolches müßte er doch dann und
wann Rückſicht nehmen, und Rückſichten ſind in einem
ſolchen Falle immer unbequem.
Auch er war aufgeſtanden und Gabi blickte mit heiterem
Erſtaunen zu den reckenhaften Geſtalten ihrer beiden
Brü=
der empor.
Na, meinte ſie, ſo dumm werde ich doch nicht ſein,
daß ich den Leuten ſage, wer ich bin. Das geht ſie ja gar
nichts an. Der Baron verlangt kategoriſch eine
Stellver=
treterin für Fräulein Flott, und dieſe Stellvertreterin bin
zufällig ich. Wenn ich die verlangte Arbeit tue, wird und
unt e nt uir uſtihen ſeon. Di aſt Santahanſen
fällt in Hellborn bei meinem Namen natürlich fort,
Schacht bleibt. Ich nenne mich dort einfach Fräulein
Schacht.
Helmut, der nicht aufgeſtanden war, wie die anderen
beiden, neigte ſich über den Tiſch, der Schweſter entgegen.
Als wenn es damit getan wäre, Gabi klein, meinte
er liebevoll. Ich gebe zu: Du biſt keine impoſante
Per=
ſönlichkeit, und Deine Jugend ſchließt von vornherein ein
Uebermaß von Würde aus, aber andererſeits kann man
Dich nie ganz überſehen, und im Grunde biſt Du doch
„große Dame” vom Scheitel bis zur Zehe. Du würdeſt
Deinen Stand und Deine Erziehung verraten mit jeder
Bewegung, und jeden Blick, und Deine Worte abzuwägen,
biſt Du auch nicht gewöhnt, mein Schweſterlein.
Sie ſchüttelte den Kopf mit dem ſchlichten, ſchwarzen,
hoch aufgekämmten Haar, in dem ein paar koſtbare
japa=
niſche Pſeile ſteckten, und blickte ihn mit den ſchönen
dunk=
len Augen zärtlich an.
Ein bißchen Komödie ſpielen kann jede Frau, meinte
ſie ſchelmiſch, und alle Menſchen unterliegen mehr oder
weniger der Suggeſtion. Wo die Vorausſetzung fehlt,
fehlt auch der beſtimmende Eindruck. Die
geſellſchaft=
lichen Unterſchiede verwiſchen ſich heutezutage mehr und
mehr, und wenn eine kleine Gräfin, wie ich, ein kleines
Tippfräulein vorſtellt, ſieht es in den Augen
Unbefange=
ner auch ſo aus. Ich brauche auch nur während der
Ar=
beitsſtunden Theater zu ſpielen. Die übrige Zeit kann ich
ſo vornehm ſein, wie ich will. Mit dieſer Stellung iſt
nämlich kein Familienanſchluß verbunden. Das Tippfräu=
lein wohetimn Schleſ,ninmntiahtr en den Rahthelen der
Familie nicht teill. Das erleichtert die Sache ungemein.
Fräulein Flott, die keinen falſchen Ehrgeiz kennt, öſt
ſchon wiederholt unter den gleichen Verhältniſſen in
der=
ſelben Gegend geweſen und ganz entzückt von dieſer
prak=
tiſchen Einrichtung. Nach getaner Arbeit iſt man frei von
jeder läſtigen Beobachtung, und in des Wortes vollſter
Bedeutung Herr ſeiner ſelbſt.
Heinz ging ein paarmal im Zimmer auf und ab,
be=
müht, ſich in die Auffaſſung der geliebten Schweſter
hin=
einzudenken, aber es gelang ihm nicht, und vor ihr ſtehen
bleibend, ſagte er ernſt:
Es geht nicht, Gabi, geht auf keinen Fall. Du kannſt
nicht unter fakſcher Flagge ſegeln und Dich der Gefahr
ausſetzen, entdeckt und überführt zu werden.
Auch Herbert verſuchte noch einmal, ſie umzuſtimmen.
Nimm doch Vernunft an, meinte er voll zärtlichen Eifers.
Sieh mal, verwöhnt und verzogen, wie Du biſt, hältſt Du
ein Leben perſönlicher Abhängigkeit und angeſtrengter
Pflichterfüllung gar nicht aus. Auch nicht für kurze Zeit.
Nach vierundzwanzig Stunden ſchon haſt Du
wahrſchein=
lich Heimweh, und nach drei Tagen beklagſt Du es. bitter,
nach Hellborn gegangen zu ſein Wo liegt denn der Ort
eigentlich?
In Schleſien, ſoviel ich weiß. Fräulein Flott hat mir
die Adreſſe und Reiſeroute genau aufgeſchrieben. Hier
iſt der Zettel.
Gut, dann überlaß die Sorge für Deinen Schützling
mir. Es iſt allerdings ſchon ſpät, aber mit Geld
und=
guten Worten läßt ſich vieles erreichen. Auch eine tüch=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1914.
Nummer 12
die Ausſtelung in Dares=Salam ein Waſſerſtugzeug zur
Verfügung geſtellt wird, mit dem an Ort und Stelle
Ver=
ſuche gemacht werden können.
D
Im Anſchluß an das Referat wurde der folgende
Be=
ſchluß gefaßt: „Die Techniſche Kommiſſion beſchließt, an
die Nationalflugſpende die Bitte zu richten, für die
Aus=
ſtellung in Dar=es=Salaam ein betriebsfertiges
Waſſer=
flugzeug zur Vornahme von praktiſchen Verſuchen an Ort
und Stelle in der Kolonie zur Verfügung zu ſtellen und
dieſerhalb zunächſt mit dem Reichskolonialamt und dem
Reichsmarineamt in Verbindung zu treten.”
Die Lage der heſſiſchen
Staatsfinanzen.
II. (Schluß.)
Bei der Hauptabteilung Vl: Landſtände ſteigt der
Zuſchuß um 16840 M. auf 158908 M. Für Auswechſeln
von Heizkörpern und Herſtellung verſchiedener Räume im
Ständehaus mußten 15000 M. vorgeſehen werden.
Der Zuſchuß bei der Hauptabteilung VII:
Staats=
miniſterium beträgt nun im ganzen 332 196 M. Das
Mehr mit 25.028 M. iſt im weſentlichen auf einen geringeren
Anſchlag der Einnahmen bei der Oberrechnungskammer
für Reviſion nichtſtaatlicher Rechtungen und für Viſitarion
nichtſtaatlicher Kaſſen zurückzuführen. Durch
Vereinfachun=
gen im Rechnungsweſen und dadurch, daß die
Kaſſeviſi=
tationen in ländlichen Gemeinden faſt durchweg durch die
Kreisämter und nicht, wie im vorigen Hauptvoranſchlag
angenommen, durch Beamte der Oberrechnungskammer
vorgenommen werden, vermindern ſich dieſe Einnaymen
von 176000 M. auf 143500 M.
In der Hauptabteilung VIII: Miniſterium des
Innern betragen die Einnahmen 7960945 M., die
Aus=
gaben 21390896 M. An dem ſich hiernach auf 13 429951
Mark ſtellenden Zuſchußbedarf — gegen 1913 173155 M.
mehr — ſind die einzelnen Abſchnitte der Hauptabteilung
wie folgt beteiligt: Zentralverwaltung 848 629 M. (gegen
1913 — 13 469 M.), Lokal= und Polizeiverwaltung 1671 106
Mark (— 3570 M.), Kirchen= und Religionsgemeinſchaften
485 721 M. (— 2500 M.), Bildung und Erziehung, Kunſt
und Wiſſenſchaft 6 738842 M. (— 165 712 M.), Oeffentliche
Geſundheitspflege und Veterinärweſen 1011275 M.
(—- 949 M.), Fürſorge für Hinterbliebene von Beamten,
Unterſtützungs= und Verſicherungsweſen 264914 (— 3488
Mark), Landeskultur und Landwirtſchaft 826 467 (— 1231
Mark), Bergbau und Verkehr, Handel und Gewerbe
1582997 M. (— 15302 M.).
Aus dem erſten Abſchnitt iſt der Zugang einer
vier=
ten Ratsſtelle bei der Schulabteilung zu
er=
wähnen. Die ſtändig wachſende Arbeitslaſt auf dem
Ge=
biete des Schulweſens läßt es nicht zu, dieſe Forderung
länger zurückzuſtellen.
Im Zentralbauweſen werden außer zweiten Raten für
früher bewilligte Bauweſen unter anderem gefordert: eine
erſte Rate von 4900 M. von im ganzen 14600 M. für neue
Büchergeſtelle uſw. in der Univerſitätsbibliothek, 12350
Mark für Einführung der Zentralheizung in das
Haupt=
gebäude und in die Turnhalle des Gymnaſiums zu
Büdin=
gen. 25300 M. für Einführung der Zentralheizung, der
elektriſchen Beleuchtung und der Kanaliſation in das
Re=
gierungsgebäude zu Mainz und 13000 M. für Erweiterung
der Räume und Einrichtungen des
Hochſpannungslabora=
toriums in der Techniſchen Hochſchule.
Bei der Techniſchen Hochſchule kann mit Rückſicht auf
den zu erwartenden Frequenzrückgang, namentlich von
Ausländern und Hörern, nicht mehr auf die ſeitherigen
Einnahmen an Eintrittsgeldern, Einſchreibgebühren und
Unterrichtsgeldern gerechnet werden. Der Anſatz wurde
deshalb um 11800 M. gekürzt. Die Ausgaben ſteigen um
13 200 M. Der Zuſchußbedarf beträgt nunmehr 460 875 M.
Der Zuſchuß für die Gymnaſien, Realgymnaſien, Ober=
Real= und Realſchulen, pädagogiſchen Seminarien ſteigt
um 40 446 M. auf jetzt 1080 224 M. Die Einnahmen
ſtellen ſich auf 2062147 M., die Ausgaben auf 3142371 M.
Für die Volksſchulen werden 3011570 M. verlangt
oder 71860 M. mehr als 1913. Die Zahl der Schulſtellen
hat ſich weiter vermehrt. Infolgedeſſen ſteigt der Bedarf
an Dienſtzulagen an Lehrer und Lehrerinnen um 50000 M.,
der Bedarf an Vertretungskoſten um 15000 M. Dagegen
konnte der Kredit für Dienſtzulagen an Verwalter und
Verwalterinnen um 15000 M. ermäßigt werden. Für
Zu=
ſſchüſſe an bedürftige Gemeinden zur Aufbeſſerung der
Lehrergehalte waren, den vorliegenden begründeten
Ge=
ſuchen entſprechend, 17000 M. mehr vorzuſehen.
Die erſtmals im Hauptvoranſchlag 1912 bewilligte
Staatsbeihilfe von 15000 M. für Veranſtaltungen zur
Förderung der Jugendpflege hat ſich bereits als
un=
zureichend erwieſen: ſie wurde auf 30000 M. erhöht.
Aus dem Abſchnitt Landeskultur und
Land=
wirtſchaft iſt zu bemerken, daß der im laufenden
Hauptvoranſchlag auf 10000 M. erhöhte Kredit für
Bei=
hilfen zum Aufforſten von Gemeindewüſtungen und Ueber=
Fihren von Gemeindeſchälſchlägen in Hochwald bei dem
oßen Umfang der in 1914 auszuführenden Kulturen um
weitere 10000 M. verſtärkt werden mußte. Leider war
auch wieder, neben der laufenden Ausgabe zur
Bekämp=
fung der Reblausgefahr von 45000 M. ein
außerordent=
licher Koſtenbeitrag zur Beſeitigung von Reblausherden
und für Nachunterſuchungen in Höhe von 66000 M.
anzu=
fordern.
Aus dem letzten Abſchnitt ſei erwähnt, daß die
Einnaymen an Eichgebühren fortdauernd anſteigen. Sie
konnten jetzt mit 260000 M. oder um 40000 M. höher als
1913 angeſetzt werden. Für die Förderung des
kaufmän=
niſchen Unterrichts ſind 6250 M. mehr oder im ganzen
24500 M. vorgeſehen.
In der Hauptabteilung IX: Miniſterium der
Juſtiz konnte zwar die Einnahme an Gerichtsgebühren
in Zivilſachen den Ergebniſſen der letzten Zeit entſprechend
um 45000 M. und damit auf 1415000 M. erhöht werden,
aus gleicher Rückſicht mußte aber auch der bisherige Anſatz
der Einnahme an Geldſtrafen, Unterſuchungskoſten und
Verpflegungskoſten um 22000 M. und damit auf 541000
Mark ermäßigt werden. Abgeſehen vom Juſtizſtempel,
deſſen Ertrag mit den in den übrigen Geſchäftsbereichen
ſich ergebenden Stempelbeträgen zuſammen unter der
Hauptabteilung V verrechnet wird, ſtellen ſich die
Ein=
nahmen nun auf zuſammen 2 592 158 M. gegen 2 556 801
Martin 1913. Die gegenüberſiehenden Ausgaben belaufen
ſich auf 5 778001 M. oder auf 140153 M. mehr als 1913.
Mit 97790 M. iſt dieſes Mehr durch die Ausgaben im
Zentralbauweſen veranlaßt. Für neue Heizungsanlagen
in den Amtsgerichtsgebäuden zu Offenbach und Friedberg
und im Provinzialarreſthaus dahier (II. Rate) werden
36050 M. verlangt. Außerdem ſind verſchiedene Poſten,
die nach früherem Brauch den Vermögensteil belaſtet
hät=
ten, hier eingeſtellt worden, ſo 23000 M. für Erweiterung
des Amtsgerichtsgebäudes Höchſt durch einen Anbau und
40000 M. für Einführung der elektriſchen Beleuchtung in
das Landeszuchthaus Marienſchloß. Weiter wäre zu
er=
wähnen, daß 10 neue Hilfsgerichtsſchreiberſtellen bei den
Amtsgerichten vorgeſehen wurden.
Die Einnahmen und Ausgaben der Hauptabteilung X:
Miniſterium der Finanzen halten ſich in den
bis=
herigen Grenzen. Der Zuſchußbedarf ſinkt um 2818 M.
und beträgt jetzt 1640916 M. bei 415929 M. Einnahmen
und 2056845 M. Ausgaben.
Nach der XI. Hauptabteilung: Ausleihungen
und Staatsſchuld iſt der vorausſichtliche Stand
der Staatsſchuld zu Beginn des neuen Etatsjahrel
der folgende:
verzinslich zu
zuſammen
3.
4
3½ %
ℳ
ℳ
2
Es betragen
die Anleihen wegen der vormaligen Heſſiſchen Lud=
179216 100 196 322700
17 106600
wigsbahn . . .
die Anleihen wegen der übrigen Haupt= und Neben=
43593 400 92813700 26 508700 162915 800
„ ,
bahnen . . . .
die Anleihen wegen ſonſtiger außerordentlicher Staats=
24039822 15834800 35 515937 75 390559
bedürfniſſe
der Reſtkaufſchilling wegen der früher Iſenburg’ſchen
3041700
3041700
Beſitzungen
(27070750
. . 3t 7305s 11 65020 241 2077
die geſamte Staatsſchuld . . . . . .
Ein Vergleich mit dem im laufenden Hauptvoranſchlag auf den Beginn des Etatsjahres 1913
438525 759
berechneten Stand der Staatsſchuld von
8.500
ergibt einen Rückgang von
Er entſpricht einer inzwiſchen auf die allgemeine
Staatsſchuld vollzogenen Tilgung von 673800 M. und
der planmäßigen Tilgung von 181200 M. auf die
Iſen=
burger Schuld. Demnächſt ſind noch auf das 1911er und
1912er: Tilgungs=Soll der allgemeinen Staatsſchuld
2 862 700 M. (nom. etwa 3 180000 M.) und auf das 1913er
Soll 1 269500 M. (nom. etwa 1410600 M. zu tilgen.
Dagegen erhöht ſich die Schuld ſpäter auf Grund der
Be=
willigungen in den Hauptvoranſchlägen 1911 1912 und
1913, ſowie den Nachträgen dazu um 22684613 M. Sie
wird ſich noch weiter um dſie Beträge vermehren, die zum
Erwerb von 5000000 M neuer Aktien der
Landes=
hypothekenbank und zur Hingabe von Darlehen
an die Zentralkaſſe der heſſiſchen
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften erforderlich werden. Außerdem
iſt im zweiten Teil des neuen Hauptvoranſchlags die
Er=
mächtigung zur Aufnahme einer Anleihe von 6 980000 M.
(6673000 M. für Eiſenbahnzwecke und 302000 M. für
andere außerordentliche Bedürfniſſe) vorgeſehen. Es wird
vorausſichtlich auch in 1914 eine Anleihe nicht zu begeben
ſein. Dies kann bei der Lage des Geldmarktes nur
be=
friedigen. Für die Verzinſung der Staatsſchuld ſind
14 466077 M. vorgeſehen oder 54746 M. weniger als 1913.
Das Tilgungs=Soll ſtellt ſich auf 1354000 M. für die
all=
gemeine Staatsſchuld und 187700 M. für die Iſenburger
Schuld. An den Reſtefonds ſollen 269654 M. abgeführt
werden. Die Landeskreditkaſſeſchuld hat ihren alten
Stand von 12699200 M. behalten. Ihr Zinſenbedarf
von 444 472 M. und die weiter für ſie vorgeſehenen 4220
Mark Verwaltungskoſten werden von der
Landeskredit=
kaſſe erſetzt. Die Geſamteinnahme der Hauptabteilung
be=
trägt 1986692 M., die Geſamtausgabe 16838859 M.;
der Dienſt der Staatsſchuld erfordert ſonach einen Betrag
von 14852 167 M. oder 189388 M. mehr als für 1913
ver=
anſchlagt.
In der Hauptabteilung XIIl: Penſionen belaufen
ſich die von der Staatskaſſe endgültig zu tragenden
eigent=
lichen Zivilpenſionen d. h. die Summe aller dieſer
Pen=
ſionen nach Abzug dek von der Heſſiſch=Preußiſchen
Eiſen=
bahngemeinſchaft mit rund ¾ Millionen Mark zu
erſetzen=
den Penſionen von Eiſenbahnbeamten auf 1785814 M.
(gegen 1913 — 128 400 M.); die Lehrerpenſionen — nach
Abzug der Beiträge der Gemeinden zum
Lehrerpenſions=
fonds — auf 699900 M. (— 43960 M.); der Zuſchuß für
die Verſorgung der Witwen und Waiſen — nach Abzug
der von der Eiſenbahngemeinſchaft mit rund 180000 M.
zu erſetzenden Bezüge der Hinterbliebenen von
Eiſenbahn=
beamten — auf 998 160 M. (—8850 M.); der Zuſchuß für
die Angeſtellten=, Kranken=, Invaliden= und
Unfallver=
ſicherung — nach Abzug der von der
Eiſenbahngemein=
ſchaft mit rund 40000 M. zu erſetzenden Renten an
Hinterbliebene von Eiſenbahnbeamten — auf 241800 M.
(—200 M.); der Zuſchuß zu den Fürſorgemaßnahmen für
die Beamten uſw. der Landgemeinden uſw., für die
ſtaat=
lichen Arbeiter und Kommunalforſtwarte auf 120630 M.
(* 40 M.). Im ganzen ſtellt ſich alſo der
Zuſchuß=
bedarf auf 3846 304 M. (— 163750 M.).
Hauptabteilung XIII: Verhältnis zum Reich.
Der Voranſchlagsentwurf für den Reichshaushalt 1914
ſieht — wie feit 1909 — eine über die Ueberweiſungen aus
der Branntweinſteuer hinausgehende Belaſtung der
Ge=
ſamtheit der Bundesſtaaten mit Matrikularbeiträgen in
Höhe von 80 Pfg. auf den Kopf der Bevölkerung vor. Nach
der Beteiligung des Großherzogtums an den Einnahmen
und Ausgaben des Reichs ergibt ſich ſomit eine
Heraus=
zahlung an die Reichskaſſe von 1082011 M. oder 42 440 M.
mehr als 1913. Sie iſt in den vorliegenden Entwurf
ein=
geſtellt.
Hauptabteilung XIIla: Ausgleichs= und
Til=
gungsfonds. Von dem unter der Hauptabteilung III
„Staatsdomänen” mit 17994000 M. in Einnahme
vor=
geſehenen Anteil des Großherzogtums am Ueberſchuß der
Eiſenbahngemeinſchaft ſind dort bereits verausgabt für
öffentliche Abgaben 24000 M. Weiter ſind unter der XI.
Hauptabteilung „Ausleihungen und Staatsſchuld”
ver=
ausgabt: für Verzinſung der Eiſenbahnanleihen, inſoweit
ihr Erlös bereits tatſächlich für Eiſenbahnzwecke verwendet
iſt, 11923 798 M., für Tilgung 1075532 M., zur
Abfüh=
rung an den Reſtefonds 269654 M. Es verbleibt danach
eine Reineinnahme aus
Eiſenbahnüber=
ſchüſſen von 4 485016 M., die hier als Ausgabe an
den Ausgleichs= und Tilgungsfonds eingeſtellt iſt. Der
Fonds hat dagegen der laufenden Verwaltung den feſten
Betrag von 2000000 M. abzugeben; er iſt hier als
Ein=
lage vorgeſehen. Der Ausgleichs= und Tilgungsfonds
ſelbſt erhielt als erſte Einlage den Beſtand des früheren
Ausgleichsfonds am Schluſſe des Etatsjahres 1912 mit
6 702810 M.: 1913 wird er vorausſichtlich weiter erhalten
4059 461 M., und an die Verwaltung abzugeben haben
2000000 M., bleiben 2059 461 Mk.; ergibt mithin
zuſam=
men 8762271 M. Damit hat der Fonds die ihm in Art.9
des Tilgungsgeſetzes gezogene Grenze von 8000000 M.
erreicht.
Unter den übrigen Hauptabteilungen iſt auch diesmal
wieder eine Reihe von Ausgaben vorgeſehen, die durch
Inanſpruchnahme des Staatskredits gedeckt werden
müſ=
ſen. Von ſolchen Forderungen für Eiſenbahnzwecke —
im ganzen 6678000 M. — ſeien erwähnt: 650000 M. erſte
Raten für Erweiterung der Bahnhöfe zu Ober=Roden,
Schotten und Heidesheim und für Erweiterung der
Gleis=
anlagen auf Bahnhof Alzey; 995000 M. zweite Raten für
Erweiterung der Bahnhöfe Bensheim, Friedberg,
Kranich=
ſtein, Alsfeld, Fulda, Babenhauſen, Genſingen=Horrweiler,
Offenbach und Nieder=Ohmen und für Herſtellen einer
weiteren Zufahrt zum Lokomotivſchuppen auf
Hauptbahn=
hof Mainz; 640000 M. für Beſchaffung von Fahrzeugen
für die Nebenbahn Alsfeld-Nieder=Aula; 3 500000 M. für
Beſchaffung von Fahrzeugen für die beſtehenden Bahnen;
200000 M. für Errichtung von Wohnungen für Arbeiter
und gering beſoldete Beamte der Eiſenbahnverwaltung,
243000 M. letzte Rate für Herſtellung von elektriſchen
Sicherungsanlagen auf den Strecken Monsheim-Alzey
und Darmſtadt Oſt-Wiebelsbach=Heubach. Die) übrſgen
Ausgaben — zuſammen 302000 M. — beſtehen in: 23300
M. ſtaatlicher Anteil an den Mehrausgaben für
Regu=
lierung der Nahe, 57200 M. für bauliche Herſtellungen im
chemiſchen Laboratorium der Landesuniverſität und für
deſſen innere Einrichtung, 40000 M. Beiträge zum Bau
von Kreisſtraßen, 37000 M. Koſten der Inneneinrichtung
des Amtsgerichtsgebäudes zu Gießen, 75000 M. für
An=
lage neuer Grundbücher, 69500 M. Beitrag zu den Koſten
des Ausbaus des rechten Rheinufers bei Mainz. Kr
Einrichtung von Dauerbädern in der Gießener Klinik für
pſychiſche und nervöſe Krankheiten, für Ausbau und
Er=
gänzung der Waſſerverſorgungsanlage der Landes=Heil=
und Pflegeanſtalt zu Alzey und für verſchiedene
Ver=
beſſerungen und Ergänzungen in der Gießener Heil= und
Pflegeanſtalt ſind zuſammen 116300 M. erforderlich, die
aus Erſparniſſen an früher bewilligten Krediten gedeckt
werden können.
Den Ausgaben entſprechend iſt eine Geſamtanleihe
von 6980000 M. in Einnahme vorgeſehen. Ihr
Zinsfuß=
ſoll, wie bisher, nach dem Ermeſſen der Regierung
feſtge=
ſetzt werden. Wie ſchon bei dem Verwaltungsetat
er=
wähnt, wird es aber auch in 1914 nicht=nötig werden,
wegen Aufnahme einer neuen Anleihe auf den Geldmarkt
zu kommen.
Der Bericht ſchließt: Nach dem Geſamtbild des
Staatsvoranſchlags für 1914 wird ſich ſelbſt eine
rück=
läufige Konjunktur des Wirtſchaftslebens
in unſerem Staatshaushalt ohne allzu erhebliche
Schäden überwinden laſſen. Es kann dies
aber nur geſchehen, wenn, wie bisher, auch bei ſorglicher
Pflege der ſtaatlichen Kulturaufgaben peinliche
Sparſam=
keit und gewiſſenhafte Zurückhaltung in der Uebernahme
neuer Laſten auf die Staatskaſſe unverrückbare
Richt=
linien unſeres Handelns bleiben. Was in dieſer Hinſicht
in den Schlußworten des Finanzvortrags zum
Staats=
voranſchlag für das laufende Rechnungsjahr geſagt iſt,
kann nur wiederholt und muß nachdrücklichſt betont
werden.
tige Kraft als Stellvertreterin wird bis morgen zu
be=
ſchaffen ſein.
Gewohnt, dem Wort die Tat folgen zu laſſen, wollte
er aus dem Zimmer eilen, aber Gräfin Gabi hielt ihn
mit einer energ’ſſchen Handbewegung zurück.
Nein, ſagte ſie ernſt, ich bleibe dabei, ich ſelbſt will
und werde dieſe Vertretung übernehmen. Mich beſtimmt
nicht nur der Wunſch, Fräulein Flott zu helfen, und Neues
zu erleben, ich will auch eine Probe auf meine eigene
Aus=
dauer und Leiſtungsfähigkeit machen. Hier wird mir nie
etwas zugemutet. Eure brüderliche Fürſorge umgibt mich
wie ein weicher, warmer Mantel, der jeden Luftzug
fern=
hält, mich auf die Dauer aber verweichlicht und beengt.
Ein paar Wochen lang will ich einmal einzig und allein
auf meine eigne Kraſt und Umſicht angewieſen ſein und
ſehen, was ich erreichen und ertragen kann. Die
Gelegen=
heit iſt günſtig; ſie ſoll nicht unbenutzt vorübergehen.
Aber das Experiment iſt unpaſſend und gefährlich,
warf Hans Hermann lebhaft ein. Ein Fräulein Flott
kann tun und laſſen, was es will, unſere Schweſter, die
Gräfin Gabriele Gartenhauſen, nicht. Der Zufall iſt ein
ſſchlimmer Geſelle, er hat ſchon viel Unheil angerichtet,
und die ungeſchriebenen Geſetze der guten Geſellſchaft darf
* man nicht ungeſtraft umgehen. Wir alle ſind Offiziere.
Denke nur, wie unbeſchreiblich peinlich es für uns wärc,
wenn einer unſerer Bekannten Dich in Hellborn in dieſer
untergeordneten Stelluna in zweifelhafter Lage ſähe. Er
würde nicht begreifen, daß wir Dich nicht beſſer hüteten,
und die ſenſationelle Nachricht ohne Rückſicht verbreiten.
Gabi bewahrte ihre heitere Gelaſſenheit. Regt Euch
nicht auf, ſagte ſie ruhig. Ihr ſeht Geſpenſter und legt
dieſer harmloſen Sache eine viel zu große Bedeutung und
Wichtigkeit bei. Ich werde Euch ſchon keine Schande
machen und, wenn’s not tut, mich mit Grazie aus der
Affäre ziehen. Vorſicht iſt die Mutter der Weisheit, aber
dieſe langweilige Weisheit gefällt mir nicht. Ich bin
mehr für einen friſchen, fröhlichen Fortſchritt, und wenn
man dabei einmal auf die Naſe fällt, ſo iſt das auch kein
Unglück. Man ſteht eben einfach wieder auf.
Und was ſollen wir ſagen, wenn man nach Dir fragt?
Die Wahrheit, ſoweit das möglich iſt. Viele unſerer
Bekannten ſind jetzt im Juni ſchon in Bädern und
Som=
merfriſchen, und ich wollte, wie Ihr wißt, vor unſerer
großen Reiſe noch einen Abſtecher zu den Verwandten
machen. Nun trete ich meine Fahrt ſchon früher an, und
Ihr armen Jungen braucht nicht immer zu wiſſen, wo ich
bin. Die Hauptſache iſt, daß Ihr Euch über eine
Aus=
rede einigt. Ihr müßt alle dasſelbe ſagen.
Bis ſpät in die Nacht wurde Gabis Plan von den
Brüdern beſprochen und bekämpft, aber ohne jeden
Er=
folg. Sie ſetzte wie immer ihren Willen durch und fuhr
am nächſten Vormittag ohne jede Begleitung nach
Schle=
ſien ab.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1914.
Seite 3.
Politiſche Tagesneuigkeiten.
Deutſchland.
— Der Kronprinz über ſeine Verſetzung.
Der Kronprinz empfing einen Mitarbeiter der Berliner
Zeit am Mittag zu einer Unterredung über die
Vorge=
ſchichte ſeiner Abberufung aus Danzig. Der Kronprinz
erklärte, alle Gerüchte, nach denen ſeine Verſetzung nach
Berlin auf Unſtimmigkeiten mit den Vorgeſetzten in
Dan=
zig zurückzuführen ſei, als vollſtändig grundlos und ſagte
unter anderm:
Als ich vor etwas mehr als zwei Jahren das
Kom=
mando der erſten Leibhuſaren in Danzig übernahm, war
bereits meine ſpätere Verwendung im Generalſtabe in
Ausſicht genommen Nach den Manövern des
vergange=
nen Herbſtes ſollte ich nach Berlin kommen, bat jedoch, noch
ein Jahr in Danzig bleiben zu dürfen. Das wurde mir
auch zunächſt geſtattet. Im Dezember erhielt ich dann
aber das Kommando zum Generalſtabe, da Seine Majeſtät
es für notwendig hielt, daß ich mit Rückſicht auf die
Zeit=
lage mich ſchon jetzt über die höhere Truppenführung
in=
formiere. Ich werde ja im gegebenen Falle ein größeres
Kommando führen, als das eines Regiments. Die
Aus=
ſtreuungen über meine Beziehungen zu meinen
Vorgeſetz=
ten in Danzig, wie überhaupt zur Stadt Danzig und zur
ganzen Bevölkerung, ſtellen mich aber auch als
undank=
baren Menſchen hin. Ich kann verſichern, daß die beiden
Jahre in Danzig geradezu die ſchönſten Jahre im Leben
der Kronprinzeſſin und in meinem Leben geweſen ſind,
und daß ich ſtets mit großem Vergnügen an ſie
zurück=
denken werde. Mit Exzellenz v. Mackenſen bin ich intim
befreundet, ich bin oft, ſehr oft Gaſt in ſeinem Hauſe
ge=
weſen, und zwiſchen uns beſtand und beſteht immer noch
das herzlichſte Verhältnis. Es iſt auch nicht richtig, daß
General v. Mackenſen an dem Diner nach der
Schiffs=
taufe in Danzig, wie das von mancher Seite behauptet
wurde, nicht teilgenommen hat. Wie geſagt, mit all
meinen Vorgeſetzten ſtand ich immer auf dem beſten Fuße
und habe mich in Danzig überhaupt ſtets glücklich gefühlt.
Der Kronprinz hat das Blatt ermächtigt, dieſe
Er=
klärung zu veröffentlichen. Wie die Berliner Zeit am
Mittag erfährt, dürfte der Kronprinz ſeine Abſicht, unſere
afrikaniſchen Kolonien zu beſuchen, in dieſem Jahre
aus=
führen. Er wird nach Deutſch=Oſtafrika und Deutſch=
Südweſtafrika reiſen. Die Zuſtimmung der maßgebenden
Stellen zu dieſer Abſicht darf mit Sicherheit erwartet
werden.
Italien.
Venizelos in Rom. Der Miniſter des Aeußern
di San Giuliano ſtattete am Samstag nachmittag dem
griechiſchen Miniſterpräſidenten Venizelos einen
Gegen=
beſuch ab. Die Miniſter hatten eine längere Beſprechung
Danach beſuchte Venizelos das Pantheon. Abends begab
er ſich in das Quirinal, wo er vom König empfangen
wurde. Er wurde zum Diner eingeladen, an dem das
diplomatiſche Korps teilnahm. Venizelos beabſichtigte,
am Sonntag nachmittag nach Paris zu reiſen, wo er ſich
ſechs Tage aufhält. Von dort begibt er ſich nach London
In einer Unterredung mit dem Redakteur des Giornale
d’Italia erklärte der Miniſterpräſident Venizelos, er ſei
beſonders bewegt durch den ihm in Rom nicht nur in
amtlichen Kreiſen, ſondern auch von der Bevölkerung
be=
reiteten Empfang.
Türkei.
Die Tätigkeit Liman v. Sanders. Nach
einem halbamtlichen Communigué beabſichtigt der
Kriegs=
miniſter, in der Erwägung, daß das Kommando des erſten
Armeekorps einen großen Teil der Tätigkeit des Generals
Liman v. Sanders in Anſpruch nähme zum Schaden
ſei=
ner hohen Miſſion als Generalinſpekteur, von welcher der
Kriegsminiſter die glücklichſten Ergebniſſe für eine ſchnelle
Reorganiſation des Heeres erwartet, einen türkiſchen
General mit dem Kommando des erſten Ameekorps zu
betrauen, der dabei von einem deutſchen
Generalſtabs=
offizier unterſtützt werden ſoll.
Vereinigte Staaten.
Geſetz gegen die Truſts. Das Geſetz, durch
das die Vereinigung mehrerer Direktorenſtellen in einer
Perſon verboten wird, ſoll Anwendung finden bei
Ban=
ken, Truſtgeſellſchaften und allen induſtriellen
Korpora=
tionen, welche am zwiſchenſtaatlichen Handel beteiligt
ſind. Dadurch wird die Kontrolle der Geſellſchaften aus
der Hand weniger auf eine große Anzahl neuer leitender
Perſönlichkeiten übergehen. Das Geſetz iſt beſtimmt,
Ab=
machungen für die Feſtſetzung der Preiſe wie überhaupt
jede Art von geheimen Abmachungen ein Ziel zu ſetzen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Januar.
Die Zentralkaſſe der heſſiſchen
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften
hielt am Samstag nachmittag im Saalbau hierſelbſt eine
außerordentliche Generalverſammlung ab, die
wiederum ſehr zahlreich beſucht war. Den Vorſitz führte
Herr Direktor Becker=Sprendlingen, der die
Verſamm=
lung mit herzlicher Begrüßung, beſonders der Ehrengäſte,
Herren Finanzrat Dr. Michel und Geh.
Landesökono=
mierat Müller, als Vertreter der Staatsregierung,
fer=
ner den Präſidenten der Landwirtſchaftskammer, Herrn
Oekonomierat Walter, uſw. eröffnete und mitteilte, daß
die Geſchäftsanteile ſich jetzt auf 742000 Mark belaufen,
von denen 489000 Mark heute vertreten ſind.
Dann wird in die Tagesordnung eingetreten. Erſte
Poſition iſt: „Aenderung bezw. Ergänzung des
Statuts durch Annahme des aus vielfachen
Veröffent=
lichungen bereits bekannten Abkommens mit der Großh.
Regierung, betreffend ein Darlehen von einer
Million Mark und einen Kredit bis zu zwei Millionen
Mark und die Aufſicht der Regierung über unſere
Zentral=
kaſſe.‟ Direktor Mager erſtattete namens des
Vorſtan=
des und des Aufſichtsrats Bericht. Er ſprach die Hoffnung
aus, daß das Abkommen mit der Regierung zu einem
Segen für das heſſiſche Genoſſenſchaftsweſen werde. Schon
jetzt ſei eine Entwickelung zum Beſſeren zu verſpüren. Er
legte dar, wie der Ruf nach Staatshilfe aus der Not der
Genoſſenſchaften entſtanden ſei. Gegen das Abkommen
mit der Regierung, daß für die Dauer des Darlehens die
Staatsaufſicht brächte, werde wohl in Heſſen von keiner
Seite irgend etwas geſagt; Angriffe, die von außen kämen,
ſeien zumeiſt übertrieben und nur daraus zu erklären, daß
man die heſſiſchen Verhältniſſe nicht richtig beurteile. Der
Redner wandte ſich beſonders gegen eine herbe Kritik des
Anwalts der Schulze=Delitzſchen Genoſſenſchaften,
Juſtiz=
rat Dr. Crüger, der den Beſchluß des Landtages als einen
dies ater für das Genoſſenſchaftsweſen bezeichnet hatte.
Ein geſundes Genoſſenſchaftsweſen könne auch Hand in
Hand mit dem Staate gepflegt werden. Namens des
Vor=
ſtandes und Aufſichtsrats ſtellt Redner den Antrag, zu
beſchließen: „Das Abkommen mit der Großh. Regierung
gilt gemäß den Artikeln 1 und 3 des Geſetzes, betreffend
die Hingabe eines Darlehens und die Eröffnung eines
Kredits an die Zentralkaſſe der heſſiſchen
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften. e. G. m. b. H. zu Darmſtadt, als
weſentlicher Beſtandteil des Statuts.”
Es folgt zunächſt kurze Beſprechung des Antrages.
Oekonomierat Walter empfiehlt en bloc=Annahme und
betonte, daß die Staatsaufſicht nicht weiter gehe, als daß
ſie dem Geldgeber einen Einblick in die Geſchäfte gewähre.
Es ſei keine Bevormundung des Genoſſenſchaftsweſens
eingetreten. Er hielt die Gewährung des Darlehens für
eine glorreiche Tat der heſſiſchen Geſchichte. Wir haben das
Genoſſenſchaftsweſen nicht verkauft, ſondern wir hoffen,
es zu einer neuen Blüte zu bringen. Mehrere Redner
be=
tonen noch, daß die Staatsaufſicht als eine dringende
Not=
wendigkeit betrachtet werde. Wohin ſind wir gekommen
mit der Selbſthilfe? (Beifall und Unruhe.)
Die Statutenänderung wird hierauf einſtimmig
an=
genommen. — Weiter wird folgende Reſolution
an=
genommen: „Die Generalverſammlung ſpricht der
Regie=
rung und den beiden Ständekammern den Dank für die
gewährte Staatsbeihilfe aus.”
Herr Direktor Mager teilte ſodann mit, daß der
Zentralkaſſe bis jetzt 306 Genoſſenſchaften mit 742
Ge=
ſchäftsanteilen angeſchloſſen ſeien. Auf Rheinheſſen
ent=
fallen 136 Genoſſenſchaften, auf Starkenburg 112 und auf
Oberheſſen 58. Der Umſatz der Zentralkaſſe habe in den
letzten neun Monaten 144 Millionen Mark betragen, davon
im Dezember 17.9 Millionen. Die Inanſpruchnahme der
Preußenkaſſe ſei bis auf 4 200000 Mark heruntergegangen.
Von den 313 Genoſſenſchaften, von denen die Erklärung
über die 1½ Prozent zu erwarten iſt, ſtehen noch 153 aus;
von denen die Erklärung betreffs der 50 Prozent zu
er=
warten iſt, ſtehen noch 144 aus. Wenn es ſich auch nur um
Genoſſenſchaften von nur kleineren Beträgen handle. ſollte
ſich doch jede einzelne recht bald zur Abgabe der Erklärung
entſchließen. Die Geſchichte werde ſpäter regiſtrieren, daß
die heſſiſchen Genoſſenſchaften auch in ſchwerſter Zeit immer
wieder zu dem genoſſenſchaftlichen Gedanken zurückgekehrt
ſeien und daß über 300 Gläubiger ein Moratorium
zu=
ſtande gebracht hätten. Der Bericht wird genehmigt. —
Es folgen Anfragen uſw. Herr Lehrer Ofenloch
(Finthen), der Vorſitzende der Reviſionskommiſſion,
be=
antragt, der Preußenkaſſe den beſonderen Dank der
Ver=
ſammelten zu übermitteln durch Annahme folgender
Re=
ſolution: „Die außerordentliche Generalverſammlung
der Zentralkaſſe der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
in Darmſtadt ſpricht der Preußiſchen Zentralkaſſe in
Ber=
lin, insbeſondere deren Präſidenten, Herrn Wirklichen Geh.
Finanzrat Dr. Heiligenſtadt, für die in ſchwerer Zeit
ge=
leiſtete Hilfe den herzlichſten Dank aus.‟ Die Reſolution
wird mit lebhaftem Beifall einſtimmig angenommen.
An der allgemeinen Ausſprache, in der immer wieder
die Notwendigkeit der Bewilligung der 1½ Prozent und
50 Prozent durch Beitritt der noch außenſtehenden
Ge=
noſſenſchaften betont wurde, beteiligen ſich die Herren
Ofenloch ein Genoſſenſchafter aus Albig, Direktor Mager,
Dr. Fitting, der mitteilt, daß das Juſtizminiſterium
ver=
fügt hat, daß bei allen Eintragungen von
Statutenände=
rungen die mit der Kriſis zuſammenhängen, der
nied=
rigſte Stempelſatz von 10 Mark angewendet werden ſoll.
Ferner hat das Finanzminiſterium verfügt, daß bei
Er=
höhungen der Einlagen nur für die Geſamtſumme
Stem=
pel zu entrichten ſei, nicht für die einzelnen erhöhten
Ein=
lagen.
* Orpheum. (Max Walden=Enſemble.) Heute
Montag, den 12. Januar, findet die letzte hieſige
Auffüh=
rung von „Parkettſitz Nr. 10” ſtatt. Mit dieſer
Vor=
ſtellung begeht Direktor Walden und ſein Enſemble das
Jubiläum der 300. Aufführung dieſes erfolgreichen
Stückes. Morgen Dienstag, den 13. Januar, geht zum
erſten Male die Operetten=Neuheit „Das Farmermädchen”
Muſik von Georg Jarno, in Szene. (S. Anz.)
* Vogelsberger Höhenklub. Am Samstag abend
ver=
anſtaltete der hieſige Zweigverein des V. H. C. einen
„Bunten Abend” der ſich ſo zahlreichen Beſuches zu
er=
freuen hatte, daß der große Saal des „Schützenhofes”
überfüllt war. Es würde zu weit führen, jede Nummer
des faſt zu reichhaltigen Programms einzeln zu
beſpre=
chen; es ſei darum nur erwähnt, daß es Vorträge der
Hauskapelle, Solo= und Chorgeſänge, komiſche Vorträge
jeder Art, eine Tanznummer, ein Singſpiel und noch vieles
andere enthielt. Alle Mitwirkenden boten ihr Beſtes; ſie
mögen ſich mit einem Geſamtlob begnügen. Den Abend
beſchloß, wie immer, ein Tänzchen.
* Illuſtrierte Wochen=Chronik. Die Nr. 2 unſerer
Tief=
druckbeilage Illuſtrierte Wochenchronik bringt folgende
Bildbeiträge: Viktor Stöffler, der Gewinner des
Hunderttauſend=Mark=Preiſes dier Nationalilugſpende
(Titelbild), Graf M. v. Mielzynski, Polizeipräſident von
Jagow, Leo Frobenius (Bilder vom Tage). Das
Wer=
ner=Alfred=Bad in Potsdam, ein Denkmal für einen
jung=
verſtorbenen Flieger. Der neue Fürſt von Albanien im
Kreiſe ſeiner Familie, Schloß Neuwied am Rhein, ſeine
Heimat, und Durazzo die künftige Reſidenz des Fürſten.
Schöne deutſche Städtebilder, das Rothenburger Tor in
Dinkelsbühl. Eine Anzahl Bilder aus Abeſſinien,
Land=
ſchaftsbilder und Volkstypen. Für unſere Frauen:
Ver=
ſchiedene neue Erzeugniſſe der Mode, eine
Einzimmer=
wohnung für alleinſtehende Frauen in Berlin. Bildniſſe:
Sabine Lepſius=Reicke, Joſef Giampietro, Jules Claretie.
Szenenbilder aus Dramen Georg Büchners. Das neueſte
futuriſtiſche Kunſtgewerbe uſw. Die „Illuſtrierte
Wochen=Chronik” wird den Abonnenten heute
Montag zugeſtellt.
Eröffnungs=Konzert der Karnevalgeſellſchaft
Narrhalla.
-g. Die Karnevalge tellſchaft Narrhalla
eröffnete geſtern mit einem großen karnevaliſtiſchen
Konzert im großen Saale des Städt. Saalbaus die
dies=
jährige Karnevalſaiſon. Das Konzert war in dem
groß=
zügigen und durchaus vornehmen Rahmen gehalten, wie
man es von den Veranſtaltungen der Narhalla ſeit jeher
gewohnt iſt. Eine überaus zahlreiche Schar Närhalleſinnen
und Nachalleſen hatten ſich eingefunden, um wieder
ein=
mal einige Stunden harmloſer Freude und
Ausgelaſſen=
heit zu genießen und dabei die Sorgen des Alltags zu
vergeſſen. Und wie immer, kamen ſie alle auch diesmal voll
auf ihre Koſten. Unter dem Einfluß der von Meiſter
We=
bers wackerer Schar ausgehenden ausgelaſſenen Laune
entwickelte ſich bald die echte frohe Karnevalsſtimmung,
die die Stunden nur allzu ſchnell verfliegen ließ. Das von
der in Bergknappenkleidung ſpielenden Kapelle des Großh.
Heſſiſchen Artillerie=Regiments Nr. 61 unter der Leitung
des Herrn Obermuſikmeiſters Weber dargebotene Menn
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 11. Januar.
Götterdämmerung.
W-l. Mit der „Götterdämmerung” ſchloß heuie
abend der Nibelungenring. Der ganze Reichtum und die
ganze Pracht der Nibelungenpartitur von dem lieblichen
Rhe ntöchter= bis zum prachtvollen Walhallmotiv, von den
idylliſchen Weiſen des Waldvögleins bis zum grandioſen
Pathos der Trauermuſik, die uns eine Welt von Tönen
erſchließen, klangen nochmals an unſer Ohr, das mit
Ent=
zücken der unvergleichlichen Klangpracht und Erhabenheit
der Nibelungenmuſik lauſcht, die mit deſto größerer
Be=
wunderung erfüllt, je mehr man in ihren Charakter als
einheitliches Kunſtwerk und ein zuſammenhängendes
Gan=
zes eingedrungen iſt. Um dies zu ermöglichen, iſt die
Aufführung des ganzen Ringes in nicht allzu großen
Zwi=
ſchenräumen der richtige Weg.
Die heutige, fünf Stunden dauernde und ebenfalls
ſehr zahlreich beſuchte Aufführung wurde von Herrn
Hof=
kapellmeiſter Ottenheimer mit Temperament geleitet,
deſſen künſtleriſche Individualität als Wagner=Dirigent
ſich vornehmlich in der Herausarbeitung der dramatiſchen
und pathetiſchen Szenen bekundete, wozu wir u. a. die
Orcheſter=Zwiſchenſpiele, den Chor der Mannen und die
hochdramatiſche Szene der Brünnhildentragödie im 2. Akt,
die den Höhepunkt der Aufführung bezeichnete, und die
prächtig geſteigerte Trauermuſik im 3. Akte rechnen. Das
Orcheſter wurde ſeiner Rieſenaufgabe w eder in
bewun=
dernswerter Weiſe gerecht, nur die Blechinſtrumente
ver=
ſagten auch heute abend einige Male.
Herr Becker, der den Siegfried ſang, war heute
weniger gut disponiert als am Mittwoch, führte aber
trotz einer wohl begreiflichen ſt mmlichen Ermüdung ſeine
anſtrengende Partie mit lobenswerter Energie, Ausdauer
und muſikaliſcher Zuverläſſigkeit durch. Eine
hochbefrie=
digende Leiſtung bot Frau Callwey als Brünnhilde,
die neben den ſchon gerühmten Vorzügen eines intelli=
genten und vornehmen Spiels, künſtleriſcher Beherrſchung
des Richard=Wagner=Stils und einer vortrefflichen
Aus=
ſprache auch hervorragende ſtimmliche Qualitäten
ent=
wickelte und durch dieſe der großen Szene des 2. Aktes
und der Schlußſzene zu tiefgehendem Eindruck und vollem
Erfolge verhalf. So konnte man auch an dieſer
Brünn=
hilde des zweten Abends ſeine volle Freude haben.
Von markanter Charakteriſtik und eine künſtleriſche
Leiſtung aus einem Guſſe war der brillante Hagen des
Herrn Stephani. Herr Weber als Gunther und Frl.
Geyersbach als J.de bewährten ſich als
zuver=
läſſige Stützen des Enſembles. Herr Schützendorf
ſang den Alberich, die Damen Jacobs. Liſchke und
Feiſtle das Nornentrio, von dem man leider kein Wort
verſtand. und die Damen Kallenſee, Becker=
Ger=
der und Jacobs die drei Rheintöchter. Frl. Jacobs
ſang als dritte Partie außerdem noch die Waltraute.
Die Inſzenierung war dieſelbe wie bei der letzten
Aufführung. Wundervolle Beleuchtungse fekte boten ſich
dem Auge in der erſten Szene dar. Die leuchtende Lohe,
die in der dunklen Nornenſzene den Himmel rötlich
be=
ſchien, und das Aufgehen der Sonne waren von
ent=
zückender Natürlichkeit und Schönheit, und auch das den
Felſen umbrandende Feuer und die Beleuchtung des
Trauerzuges im letzten Akte bewieſen, was unſere Bühne
in dieſer Hinſicht zu leiſten vermag.
Die das erſte Mal von uns geäußerte Anſicht dagegen,
daß die gemalte Dekoration der „felſigen Anhöhe” des
Rheins in der erſten Szene des erſten Aufzuges
miß=
lungen ſei, können wir nur wiederholen. Der unmögliche
veilchenblaue Berg ließe ſich vielleicht durch den
korri=
gierenden Pinſel richtig abtönen, die ganze Dekoration
hat aber den Fehler, daß ſie auf eine weitere Entfernung
gedacht und für eine andere Beleuchtung berechnet iſt,
wovon man ſich überzeugen konnte, als die Szene ſich
ver=
dunkelte. Bei heller Beleuchtung oder dem Gebrauch des
Opernglaſes ſtört dieſe Malerei die Illuſion.
Das Publikum ſpendete den Künſtlern reichen und
wohlverdienten Beifall.
Konzerte.
mm. Zu einem ſchönen und harmoniſchen
Zuſammen=
wirken mehrerer verwandter Künſte, wie es Richard
Wag=
ner fordert, geſtaltete ſich geſtern (Sonntag) vormittag die
2. Matinee der Darmſtädter Kammermuſſik=
Vereinigung der Herren Hofrat W. de Haan
Hof=
konzertmeiſter Ernſt Schmid’t, Hofmuſiker W. Raſche,
Sprenger und H. Andreae in den ſtimmungsvollen
Muſikvereinsſaale. Zwei Meiſterwerke der Kammermuſik
des unerſchöpflich melodiſchen Nachklaſſikers Franz
Schubert, nach Beethoven, des bedeutendſten und
fruchtbarſten Tonſetzers aus dem ſilbernen Zeitalter der
öſterreichiſchen Hauptſtadt, von der damals unter der
Herr=
ſchaft des kunſtfördernden Fürſten der heilſamſte Einfluß
auf das damalige Deutſchland ausging. Ob die
Verle=
gung der Hegemonie nach dem Norden auch bezüglich der
Kunſtpflege ebenſo förderlich war, wie ſie es hinſichtlich
des Zuſammenſchluſſes im Staatsweſen geweſen iſt, mag
dahingeſtellt bleiben. Jedenfalls konnte Wien auf eine
jahrhundertelange Kunſtpflege in Architektur und Muſik,
wie auch auf eine edle Geſelligkeitspflege zurückblicken, an
deren Förderung in weitherziger Weiſe Adel und
Kirchen=
fürſten mit ihren Hofhaltungen und ihrer vornehmen
Lebenskunſt Anteil haben. Aus ſolchen Verhältniſſen
heraus mußte ſich Schuberts Talent entwickeln und in
ihnen konnten ſeine Werke die gebührende Beachtung und
ſein Talent Inhalt, Form und Richtung annehmen. Man
ſang in irgend einem vornehmen hohen Hauſe nach dem
Hochamt oder der Complet ein Lied im Volkstone; ein
Standesherr forderte den Komponiſten auf, etwa für einen
der nächſten Sonntagsbeſuchsmorgen aus der herrlichen
Melodie eine kunſtvoll durchgearbeitete Kompoſition im
Kammerſtil (d. h. für die Inſtrumente, die von den
Herr=
ſchaften ſelbſt, meiſtens mühelos und oft ganz virtuos
ge=
ſpielt wurden) zu verfertigen. Dieſem Umſtand trug auch
äußerlich die geſtrige Ausführung des berühmten
Forellen=
quinetetts Rechnung, inſofern, als das hübſche Lied des
gemütvollen, vom Schickſal ſo hart wegen ſeines Freimutes
Seite 4.
Numm er 12.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1914.
eröffnete den Abend mit einem „Narrenradau”, ein
puddel=
närriſcher Eröffnungszauber von einem geheimnisvollen
Komponiſten. Der Präſident des Elferrats A. Supp,
der unter den Klängen des Narhallamarſches pünktlich
eingezogen war, begrüßte die Närrinnen und Narren und
wünſchte ihnen einige genußreiche und vergnügte Stunden.
Die Hauskapelle wartete hierauf mit einem erneuten
ſeltſamen Ohrenſchmaus auf. Etwas vom „
Fledermäus=
chen” von Johann Sträußchen erzählte dieſe karnevaliſtiſche
Kompoſition, die höchſt anmutig eingeleitet wurde mit allen
möglichen und unmöglichen Variationen von „Ach, du
lie=
ber Auguſtin‟. Dieſe beiden vorzüglichen muſikaliſchen
Hochgenüſſe wurden durch lebhaften Beifall ausgezeichnet,
ebenſo das Gilbertſche „Man lacht, man ſingt, man liebt”,
aus der Kinokönigin. Das Menu bot dann weiter zwei
gemeinſchaftliche Lieder „Muſikmacherei” nach Münchener
Art — Ein Kuddelmuddel, „Auf der Rheinſtraß', auf der
Rheinſtraß’ geh’n ſpaziern die Mägdelein” und andere
ähnliche ſchöne Sachen. Als beſondere Ueberraſchung
tanzten dann Herr Tanzlehrer Schrimpff und Frau in
muſtergültiger Weiſe den Tango und One Step. Dies
zeigte, daß dieſe modernen, ſo oft geſchmähten Tänze auch
äſthetiſchen Anſprüchen gerecht werden können, wenn ſie
— richtig getanzt werden. Dieſe Vorführungen zeigten
aber auch, daß ein überaus großes Intereſſe für dieſe
Tanzneuheiten vorhanden iſt. Den Beſchluß des Menus
bildete ein Potpourri über alle Modetänze: „Es wird
weiter getanzt” von C. Morena. Meiſter Weber hatte
durch die geſchickte Zuſammenſtellung des Programmſs
wiederum gezeigt, daß er ein ausgezeichneter Karnevaliſt
iſt. Der ſich anſchließende Tanz fand eine überaus
zahl=
reiche Beteiligung und bildete einen ausgezeichneten
Ab=
ſchluß der erſten diesjährigen Veranſtaltung der
Narr=
halla.
* Eberſtadt, 10. Jan. (Bürgermeiſterwahl.)
Die letzte Gemeinderatsſitzung ſollte die Entſcheidung
bringen, ob die Gemeinde Eberſtadt für die Zukunft von
einem Berufsbürgermeiſter geleitet wird, oder die für die
große Gemeinde rückſtändige Verwaltungsart durch einen
ſogenannten Ehrenbürgermeiſter weiter fortbeſtehen ſoll.
Der geräumige Rathausſal war dicht beſetzt; gewiß ein
Zeichen, daß dieſer eminent wichtigen Sache ein großes
Intereſſe entgegengebracht wird. Allein die Entſcheidung
konnte beſonderer Umſtände halber nicht fallen und wird
in einer demnächſtigen außerordentlichen
Gemeinderats=
ſitzung zur Erledigung kommen.
* Jugenheim a. d. B., 10. Jan. (
Konzertver=
band der unteren Bergſtraße.) Man ſchreibt
uns: Das abwechſelungsreiche Programm des zweiten
Konzerts hatte geſtern trotz des abſchreckenden Wetters eine
erfreulich ſtattliche Beſucherzahl — auch aus den
Nachbar=
orten — angelockt. Den Freunden edler
Kammermuſik=
werke wurde als Eröffnung das Trio Opus 100 von
Schu=
bert geboten, in vortrefflicher Ausführung durch Frau
Forſtmeiſter Heyer von hier und die Herren
Kammer=
muſiker Mehmel und Andreae aus Darmſtadt, deren
ſchwungvolles, den Gehalt des Werkes voll ausſchöpfenden
und auch techniſch fehlerloſes Zuſammenſpiel zu hören
ein hoher Genuß war. Der in Ausſicht genommene
Lau=
tenſänger hatte krankheitshalber abſagen müſſen, doch war
es gelungen, in Fräulein Paula Manecke aus
Darm=
ſtadt Erſatz zu finden. Sie ſang ernſte und heitere Lieder
zur Laute, von denen beſonders letztere gefielen. Fräulein
Manecke verfügt mit Geſchick über eine umfangreiche
Stimme, und durch die Art ihres Vortrages gelingt es ihr
ſchnell, das Publikum in Stimmung zu bringen. Hohe
Kunſt bot Herr Andrege. Es war ein Hochgenuß, ſeinem
klangſchönen Cello zu lauſchen; er verdient einen
beſon=
deren Dank für die geſchmackvolle Wahl ſeiner
Darbietun=
gen. Sein Kollege Herr Mehmel ſpielte vier ungariſche
Tänze, von Brahms, Joachim; Stücke, an die ſich nur
Virtuoſen wagen dürfen, die ihr Inſtrument techniſch
voll=
kommen beherrſchen. Er ſpielte ſo feurig, als ob ſeine
Wiege in der Puſta geſtanden hätte. Frau Heyer war den
beiden Künſtlern, wie immer, eine verſtändnisvolle
Beglei=
terin am Flügel. Die Firma Georg Thies Nachfolger (L.
Schutter) hatte ein ſchönes Inſtrument leihweiſe
über=
laſſen. — Das letzte Konzert in dieſem Winter ſoll
An=
fangs März ſtattfinden und das Darmſtädter
Streichquar=
tett nebſt einer Sängerin des Darmſtädter Hoftheaters zu
uns führen.
bedrängten Württembergers Chriſtian Schubart (1739—
1791) auf zwei Abteilungen verteilt waren, die nur durch
das Umſtellen der Pulte (Kylophonſolo!!) muſikaliſch
ver=
bunden wurden.
Hier nämlich trat in dem Zuſammenwirken der Künſte
(dem wahren Kunſtideal, das nun eigentlich allgemein
verwirklicht ſein wüßte) „Kurzſchluß” ein und wir weiſen
gerne darauf hin, daß die in der Innendekoration ſo
prak=
tiſch und äſthetiſch erfinderiſche „gute alte Zeit” bereits
Mittel gefunden hatte, um die notwendigen
Veränderun=
gen faſt unmerklich und in Ruhe machen zu können,
worüber ein Gang durch das Städtiſche und Landes=
Muſeum dem denkenden Betrachter Aufklärung verſchafft.
Dem von der liebenswürdigen Künſtlerin Frau
S. Schmid’t=Illing mit edelſter Empfindung und
ausgezeichnetem Ausdruck geſungenen Forellenlied, dem
Gedankenausdruck eines natur= und tierfreundlichen
jun=
gen Mädchens, welches zu philoſophiſchen Betrachtungen
bei Beobachtung der argliſtigen Tätigkeit eines Fiſchers
angeregt wird, gingen in der Geſangabteilung des
Pro=
grammes noch vier der ſchönſten Lieder Schuberts voraus,
die mit beſter Dispoſition ihrer herrlichen zarten
Sopran=
ſtimme durch Frau S. Schmidt vollendet zum Vortrag
kamen („Rieſenkoppe” „Erſtarrung”, „An die Nachtigall”
„Der Jüngling an der Quelle‟). Ganz beſonders die
bei=
den letzten löſten ſtarken Beifall aus, den die ſehr beliebte
Dame durchaus verdiente. Das zu Beginn des Morgens
mit ausgeſuchter Feinheit geſpielte Streichquartett, op. 29,
zeigte in allen Sätzen die gediegenſte Ausarbeitung, eine
wunderbare klangliche (vollſtändig ſchlackenfreie)
Ueberein=
ſtimmung und ſorgfältig überlegte Temponahme — alles
Umſtände, die beweiſen, wie großen Fleiß die vier ſehr
tüchtigen Künſtler auf die Vorbereitung verwandt hatten.
Den größten Genuß bot die muſtergültige Wiedergabe
des Forellenquintetts, zu dem der unermüdliche
Konzert=
meiſter die Kontrabaßſtimme ſehr geſchickt eingerichtet
hatte, die durch Herrn Kammermuſiker Müller die beſte
Ausführung erfuhr. Möchte er auch einmal ein Solo
ſpielen! Die vollen Klänge des Bechſtein=Flügels (aus
Zimmermanns Lager) begeiſterten Herrn Hofrat
de Haan zu einer wahrhaft virtuoſen Leiſtung in der
den Wellenſchlag des lebhaft dahinrauſchenden Bächleins ſo
naturwahr verſinnlichenden Variation. Ihm und den
übri=
gen Herren verdanken wir wieder einmal einen labenden
Trunkt aus dem friſchen Waſſer, dem „Helle nicht gebricht”
aus einer glücklichen Zeit, da nicht Geſchäftsſinn „das
Bächlein tückiſch trübe” machte, und harmoniſche Klarheit
das oberſte Geſetz war.
Reich und Ausland.
Frankfurt a. M., 11. Jan. (Zugzuſammenſtoß.)
Auf der Kleinbahn Höchſt=Königſtein ſtießen heute
vormit=
tag auf der Station Münſter zwei Perſonenzüge
zuſam=
men. Die beiden letzten Wagen des einen Zuges, die
glücklicherweiſe nicht beſetzt waren, trotzdem recht viele
Sportausflügler in den anderen Wagen ſaßen, ſtürzten
um. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Ein Paſſagier
wurde leicht verletzt.
München, 11. Jan. (Amtlich.) Der erſte
Morgen=
zug 1462 Kochel-Tutzing blieb, nachdem es im Gebirge
die Nacht hindurch heftig geſchneit hatte, bei Ort im Schnee
ſtecken und konnte trotz aller Anſtrengungen nicht
freige=
macht werden. Ebenſo blieb heute früh der von München
abgegangene Kocheler Sportzug 1473 liegen, konnte ſich
aber mühſam bis Bichl durcharbeiten. Nunmehr wird
verſucht, den Zug bei Ort mit mehreren Lokomotiven
frei=
zubekommen. Auch der Garmiſcher Sportzug 1381 iſt
in=
folge der Schneeverwehungen in Garmiſch mit 80 Minuten
Verſpätung eingetroffen. Schneeverwehungen ſind auch
zwiſchen Garmiſch=Mittenwald, ſowie zwiſchen Garmiſch=
Reutto, doch wurden die Züge dieſer Linie, wenn auch
mit großen Verſpätungen, durchgebracht. Die Strecke
Mittenwald=Innsbruck iſt geſperrt und es iſt zweifelhaft,
ob es gelingt, den Betrieb heute wieder aufzunehmen.
London, 11. Jan. (Ein ſchwerer
Automobil=
omnibus=Unfall) ereignete ſich geſtern nachmittag
in Labrocke Grove. Das Auto, das Arbeiter einer Fabrik
zu einem Ausflug gemietet hatten, ſtieß mit einem
Laſt=
wagen zuſammen. Da das Pflaſter mit Glatteis bedeckt
war, ſtürzte der Omnibus, inſolge allzu heftigen Bremſens
um, ſo daß er mit den Rädern in der Luft ſtand. 21
Per=
ſonen wurden ſchwer, 7 andere leichter verletzt.
Der Straßburger Prozeß.
* Straßburg, 10. Jan. Im Laufe der
Berufungs=
verhandlung gegen Leutnant von Forſtner gab Oberſt
von Reuter als Zeuge die Erklärung ab, daß er ſeinen
Offizieren unter Hinweis auf die Inſtruktionen über den
Waffengebrauch den ſtrikten Befehl erteilt habe, keinerlei
Beleidigungen zu dulden, und im Notfalle die Waffe zu
gebrauchen. Die Beweisaufnahme ergab im übrigen
das gleiche Bild, wie in der erſten Verhandlung. Es wurde
feſtgeſtellt, daß Blanck, ein äußerſt kräftiger Menſch, von
vier Leuten feſtgehalten worden war, ſich aber von zweien
losriß. Leutnant von Forſtner erklärte, er habe damit
rechnen müſſen, daß Blanck, der bei ſeiner Feſtnahme den
Fahnenjunger Wiß zwei Schläge verſetzt habe, auch ihn
ſchlagen würde. Einem Schlage aber hätte er unter allen
Umſtänden vorbeugen müſſen, denn nach geſchehener Tat
wäre das Ehrenkleid der Armee geſchändet und ſein
Ver=
bleiben in der Armee ausgeſchloſſen geweſen. Die
Ver=
teidigung betonte, daß die Preſſe verſucht habe, das Urteil
zu beeinfluſſen.
* Berlin, 10. Jan. Wie aus der Verhandlung
gegen den Leutnant Freiherrn von Forſtner vor dem
Oberkriegsgericht in Straßburg hervorgeht, bei dem unter
den Perſonalien des Genannten auch deſſen
Diſziplinar=
beſtrafungen zur Verleſung kamen, betrug die Strafe
für den Gebrauch des verbotenen Wortes
„Wackes” ſechs Tage Stubenarreſt wegen Ungehorſams
gegen einen Dienſtbefehl. Im Reichstage war die
Be=
kanntgabe dieſer Strafe verweigert worden. Es iſt die
höchſte Strafe, die zu verhängen bei
Diſziplinarſtrafbefug=
nis dem Regimentskommandeur zuſteht, der außer
ein=
fachem, förmlichem und ſtrengem Verweis gegen Offiziere
Stubenarreſt bis zu ſechs Tagen verfügen darf. Dieſes
Höchſtmaß beträgt für den Brigadekommandeur acht, für
den Diviſionskommandeur zehn und für den
Kommandie=
renden General 14 Tage Stubenarreſt.
Hochwaſſer und Unwetter.
* Kiel. 9. Jan. Das Hochwaſſer überflutete
in den Abendſtunden alle niedrig gelegenen Teile am
Hafen. Die Straßenbahn mußte an verſchiedenen Stellen
den Betrieb einſtellen. Die Bewohner am Hafen treffen
eiligſt Vorbereitungen zum Schutz gegen das noch immer
ſteigende Waſſer.
* Köslin, 10. Jan. Aus Neſt wird berichtet, daß
ſämtliche Häuſer des Dorfes unter Waſſer
ſtehen. Es beſteht die Gefahr, daß die Einwohner die
Häuſer räumen müſſen. Infolgedeſſen ſah ſich die
Ver=
waltung der elektriſchen Strandbahn veranlaßt, einige
Wagen nach Neſt zu entſenden, die die Einwohner mit
ihrer Habe aufnehmen ſollten. Fiſcherdorf und Neſt liegen
auf dem einen halben Kilometer breiten Landſtreifen
zwi=
ſchen der Oſtſee und der Jamunder See.
* Köslin, 10. Jan. Reiſende melden aus
Stkolp=
münde, daß das Waſſer bis in die
Haupt=
ſtraße vorgedrungen iſt. Die Häuſer in der
unmittel=
baren Nähe des Hafens ſind ſtark gefährdet. Falls der
Sturm weiter anhält, iſt die Lage ſehr gefahrvoll,
da der Stolpefluß den ganzen Ort durchfließt. Das
Fluß=
waſſer wird durch die Wogen der Oſtſee zurückgedrangt,
ſo daß es unheimlich ſteigt. Sehr böſe ſieht es in dem
Städtchen Leba aus. Das Kurhaus ſchwebt in Gefahr,
jeden Augenblick von den Wogen hinweggeriſſen zu
wer=
den, da die Düne, auf der es ſteht, bereits zum Teil
unter=
ſpült iſt. In Köslin hat ſich der Schneeſturm etwas
ge=
legt. Die geſamte Garniſon hat Befehl erhalten, ſich wach
zu halten, um im Notfalle nach Damkerort
abzumarſchie=
ren; von dort hat man bis jetzt noch keine Nachricht. —
Das Bauerndorf Wuſſecken und das Fiſcherdorf
Puddems=
dorf ſtehen unter Waſſer. Letzteres iſt rings von
den toſenden Fluten eingeſchloſſen, ſo daß es von jedem
Verkehr abgeſchloſſen iſt. Das Dorf Labus das ebenfalls
am Jamunder See liegt, iſt zum Teil überſchwemmt. Das
Waſſer auf der Landſtraße nach Neuenhagen reicht
teil=
weiſe bis Bruſthöhe, namentlich am ſogenannten
Scheitel=
graben.
* Köslin, 11. Jan. Geſtern wurde das für die
Ret=
tung der durch das Hochwaſſer bedrohten Einwohner
Damkerorts ausgeſandte Militär von der Station
Schübben=Zanow mit Wagen abgeholt. Man verſuchte
von Wuſſecken über Eventin=Abbau nach Knaſterwald
vor=
zudringen. Da das Waſſer geſtiegen war und die dünne
Eisdecke brach verſanken die Mannſchaften bis an die
Hüften in den Fluten. Die Mannſchaften wurden deshalb
nachts in Repkow und Wuſſecken einquarriert. Ein Fiſcher
und ein Journaliſt drangen mühſam bis zum Laaſer
Vor=
werk, zur Hütte des Taglöhners Prohl vor, der tagelang
von der Welt abgeſchnitten war. Vom Prohlſchen Hauſe
drangen beide über die überſchwemmte Landzunge
zwi=
ſchen dem Buckower= und dem Jamunder See weiter vor,
auf allen Vieren kriechend, um nicht auf der dünnen
Eis=
decke einzubrechen. Das ganze Laaſer Vorwerk iſt außer
einem Hauſe geräumt worden. Das Waſſer ſteht fußhoch
in den Stuben. Einem Deeper Eigentümer gelang es, mit
ſeinem Sohne nach vierſtündiger mühevoller Arbeit, bis
an den Hals im Waſſer watend, nach Damkerort
vorzu=
dringen. Sie fanden dort auf der höchſten Düne die
ganze Einwohnerſchaft vor. Dieſe verbrachte die Nacht in
dumpfer Verzweiflung in dem weſtlichſten Gehöft des
Dorfes zuſammengepfercht. Gegen 7 Uhr morgens kehrte
der Eigentümer in einem Boot unter großen
Schwierig=
keiten nach Laaſe zurück. Infolge des großen Zufluſſes
aus dem Bukowerſee ſteigt der Jamunder See andauernd.
Falls der Wind von Oſten nach Weſten umſpringt, dürfte
die Situation für Laaſe ſehr gefährlich werden. Es müßte,
im dieſem Notfalle zu begegnen, ein 500 Meter langer
Notſteg von dem Militär gebaut werden, um Nahrungs=
und Futtermittel für das Vieh herüber zu ſchaffen. Heute
früh verſuchte das Militär, bis Laaſe vorzudringen, was
nicht gelang. Leider iſt der Seerand, wo die Boote
liegen, gefroren, ſo daß dieſe nicht gebrauchsfähig ſind.
* Köslin, 11. Jan. Aus Kolberg wird
gemel=
det, daß ein Teil der Strandpromenade von der See
weg=
geriſſen wurde Die Perſante führt Hochwaſſer, iſt
jedoch im Fallen begriffen. Die Waldenfelsſchanze, die
ſtark in das Meer vorſpringt, iſt von den Verheerungen
nicht ſo mitgenommen wie bei der letzten Sturmflut. Bis
Rügenwaldermünde iſt das Telephon geſtört und daher
nichts über die Verheerungen an der dortigen Küſte zu
er=
fahren.
* Köslin, 11. Jan. Hierher iſt die Nachricht
ge=
langt, daß es der 100 Köpfe zählenden Einwohnerſchaft
von Dankerort gelungen ſei, ſich einen Weg bis zu dem
Nachbardorf Steinort zu bahnen. Dort ſind ſie von den
Fiſchern hilfsbereit aufgenommen worden.
Der Eiſenbahnerausſtand in Südafrika.
* Kapſtadt, 11. Jan. Starke Abteilungen der
Bürgerwiehr ſchützen den Hauptbahnhof und die
an=
deren Baulichkeiten. Eine Verſammlung der
Streiken=
den in Johannesburg forderte die Regierung auf,
ſofort zu demiſſionieren und richtete an die
kaiſer=
liche Regierung die Bitte, die Verwendung kaiſerlicher
Truppen nicht zu geſtatten.
* Kapſtadt, 11. Jan. In Johanne’sburg
herrſcht Ordnung. Der Morgenpoſtzug in der Richtung
nach Natal iſt abgegangen, drei Züge kamen aus der
Kap=
kolonie an.
* Kapſtadt, 11. Jan. Die Lokalmiliz iſt 1800 Mann
ſtark, zu den Waffen gerufen worden. Die Mobilmachung
iſt im Gange.
* Kapſtadt, 11. Jan. Ein Telegramm des
General=
direktors der Eiſenbahnen meldet, ein Teil der Mitglieder
des Eiſenbahnerſyndikats wolle die Arbeit wieder
auf=
nehmen. Einige Leute hätten die Arbeit bereits wieder
aufgenommen. Der Direktor hofft, daß es möglich wird,
morgen den normalen Dienſt aufrecht zu erhalten.
* Johanne’sburg, 10. Jan. (8.30 Uhr abends.)
(Reuter.) Die Stadt gewinnt das Ausſehen einer Stadt
im Belagerungszuſtand. Kavallerie, Infanterie und
Poli=
zei ſind überall zu ſehen. Die Truppenkontingente ſind an
den ſtrategiſchen Punkten aufgeſtellt. Die Behörden ſind
vollkommen Herren der Lage.
* Pretoria, 11. Jan. Das Kriegsrecht wird
morgen mittag verkündet.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Rom, 11. Jan. Der griechiſche Miniſterpräſident iſt
heute nachmittag nach Paris abgereiſt. Am
Bahn=
hof waren erſchienen der Miniſter des Aeußern San
Giu=
liano mit einigen Beamten, Abgeordnete, die Mitglieder
der griechiſchen Geſandtſchaft und der ſerbiſche
Geſchäfts=
träger.
* Liſſabon, 11. Jan. Der Gouverneur von
Portu=
gieſiſch=Guinea telegraphierte an die Regierung: Die
Portugieſen ſchlugen die Eingeborenen, die kürzlich
einen Offizier und mehrere portug’eſiſche Soldaten
ge=
tötet hatten. Die Eingeborenen flüchteten mit großen
Verluſten. Die Portugieſen hatten ſieben Tote und 27
Verwundete.
* Liſſabon, 11. Jan. Acht politiſche
Gefan=
gene, die zur Einzelhaft verurteilt worden waren,
ent=
flohen aus dem Gefängnis von Coimbra,
indem ſie über die Umfaſſungsmauern ſprangen.
* Kriſtiania, 11. Jan. Das Staatsbudget für
1914/15 wurde im geſtrigen Staatsrat vom König
gebil=
ligt und wird am Montag dem zuſammentretenden
Stor=
thing vorgelegt. Die ordentlichen Ausgaben betragen
154900000 Kronen, die außerordentlichen Ausgaben
15081000 Kronen. Die Einnahmen decken die
ordent=
lichen Ausgaben, die gegen das Vorjahr eine Steigerung
von 12880000 Kronen zeigen, davon für das Heer etwa
eine Million, für die Flotte 700000 Kronen. Unter den
außerordentlichen Ausgaben entfallen 11611000 Kronen
für Eiſenbahnanlagen, 740000 Kronen für ein Tuberkuloſe=
Sanatorium; 10750000 Kronen außerordentliche
Aus=
gaben ſollen durch die letzten Staatsanleihen gedeckt
wer=
den, der Reſt durch den Ueberſchuß des Budgets von 1912=
1913, der acht Millionen Kronen beträgt.
* Petersburg, 11. Jan. Der Miniſterrat unter
dem Vorſitz Kokowtzows ſtellte den Anleihebedarf
für die hauptſächlichen Eiſenbahngeſellſchaften auf 826
Millionen Rubel feſt, wobei er es als wünſchenswert
er=
klärte, daß dieſe Geſellſchaften künftig ihre von der
Re=
gierung garantierten Obligationsanleihen nicht
ſelbſtän=
dig emittieren, was angeſichts der Konkurrenz ungünſtig
auf die Anleihebedingungen einwirke, ſondern in Form
gemeinſamer Anleihen einer ganzen Reihe von
Geſell=
ſchaften. Die zu emittierenden Obligationen werden alle
ein und dieſelbe äußere Form erhalten mit den gleichen
Terminen für die Kupons und Amortiſierung und mit
durchgebender gemeinſamer Nummerierung.
* Petersburg, 11. Jan. Die Akademie der
Wiſſen=
ſchaften wählte Proſeſſor Emil Fiſcher in Berlin zum
Ehrenmitglied, ſowie die Profeſſoren Mar Plank=
Ber=
lin, Karl Engler=Karlsruhe. Wilhelm Branca=
Ber=
lin und Hugo v. Seeliger. Direktor der Sternwarte in
München, zu korreſpondierenden Mitgliedern.
* Sofia, 11. Jan. Da die Bauernbündler entgegen
den Erwartungen der Regierung dieſer jede
Unter=
tützung verweigern, ſo daß die Regierung auf ein
Vertrauensvotum in der Sobranje nicht rechnen kann,
findet heute abend ein Kronrat ſtatt, in dem über weitere
Schritte beſchloſſen wurde. Vorausſichtlich dürfte ſich die
Notwendigkeit ergeben, die Sobranje aufzulöſen.
Hier=
für iſt der Verlauf der morgigen Sobranjeſitzung
maß=
gebend.
* Konſtantinopel, 11. Jan. Die Subſkription
für die Flotte wird hier und in der Provinz eifrig
fortgeſetzt. Der Konſtantinopeler Generalrat hat ſich auf
Antrag des Miniſters des Innern Talgat. der der Sitzung
beiwohnte, durch Akklamation im Prinzip für die
Ein=
führung eines Steuerzuſchlages für die Flotte
ausge=
ſprochen.
Nummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1914.
Seite 5.
* Neu=York, 11. Jan. Eine Depeſche aus
Preſi=
dio meldet, daß die mexikaniſchen Rebellen geſtern bei
Sonnenuntergang Ojinaga, das die Bundestruppen
beſetzten, angriffen. Da dieſe nur 50 Schuß für den
Mann beſaßen, ſo war eine Niederlage unausbleiblich.
Sie räumten den Platz, der höchſtkommandierende
Gene=
ral Mercado überſchritt den Rio Grande und ergab ſich
dem Beſehlshaber der Vereinigten=Staaten=Truppen.
Alle Bundestruppen verſuchten dasſelbe zu tun, ſie hatten
aber in der Dunkelheit Schwierigkeiten, ſo daß über den
Verbleib des größten Teils nichts bekannt iſt. Nach
die=
ſem Erfolge ſollen die Rebellen Herren des ganzen
Nor=
dens Mexikos ſein.
* Neu=York, 11. Jan. Einem Telegramm aus
Pre=
fidio zufolge nahmen die Inſurgenten unter dem
Be=
fehl des Generals Villa geſtern abend um 10 Uhr
Oji=
naga ein.
* Peking, 11. Jan. Ein Erlaß des Präſidenten
Juanſchikai ordnet die Auflöſung des Parlaments an.
Folgenſchwere Dynamit=Exploſion.
* Lerida, 11. Jan. Bei einer Exploſion von
Dynamit, das in der Nähe eines Feuers getrocknet
wurde, wurden vier Arbeiter getötet und 15 verletzt,
dar=
unter mehrere ſchwer.
* Madrid, 11. Jan. In Ditona in der Provinz
Leri4 ereignete ſich geſtern eine furchtbare
Dynamitexplo=
ſion. Eine Anzahl Arbeiter, die mit hydrauliſchen
Arbei=
ten beſchäftigt waren, beging die Unvorſichtigkeit, in der
Nähe des Dynamitlagers, das einer kanadiſchen Geſellſchaft
gehört, ein offenes Feuer zu unterhalten. Ein Funken fiel
nun auf eine der Dynamitkiſten und verurſachte eine in
weitem Umkreiſe hörbare Exploſion. In einem Augenblick
war die Stätte der Exploſion in eine einzige Rauchwolke
gehüllt. Vier Arbeiter wurden buchſtäblich in
Stücke zerriſſen, eine Anzahl anderer teilweiſe
ſchwer verletzt. Mehrere in der Nähe des Platzes der
Ka=
taſtrophe ſtehende Häuſer ſtürzten ein, wobei acht weitere
Perſonen Verletzungen erlitten. Zehn ſämtlicher Verletzten
ſchweben in Lebensgefahr.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
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Montag, 12. Januar.
Broßh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10½
Uhr (außer Abonnement: „Krieg im Frieden”.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Kammermuſikabend des Darmſtädter
Streich=
quartetts um 8 Uhr im Hotel „Zur Traube‟
Vorleſung von Dichtungen von Rudolf G.
Bin=
ding um 8 Uhr im Mathildenhöhſaal (Freie lit.=künſtl.
Geſellſchaft).
Lichtbilder=Vortrag von Dr. Sell um 8 Uhr im
„Kaiſerſaal” (Vereingte evang. Gemeinde=
Frauenver=
eine).
Vortrag von Evangeliſt Dölken um 8½ Uhr,
Mauer=
ſtraße 17 (Bibelſtunde um 4 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 13. Januar.
Holzverſteigerung um 9½ Uhr im Eberſtädter
Ge=
meindewald (Zuſammenkunft auf dem Bäckerweg am
Eingang des Waldes).
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Nieder=
Ram=
ſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft auf dem
Klos=
berg am Eingang des Waldes).
Holzverſteigerung um 9 Uhr in der Güntherſchen
Gaſtwirtſchaft zu Roßdorf.
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
10 Uhr im Ober=Ramſtädter Gemeindewald (
Zuſam=
menkunft im Diſtrikt Tannacker an der Kronetswieſe
oberhalb der Schachenmühlen).
Todes=Anzeige.
Heute ſtarb meine liebe Tante
geb. Kießling.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Forstmeister Eldmann.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag mittag
2 Uhr vom Portale des Darmſtädter Fried=
(1710
hofs aus.
Heute abend entschlief sanft infolge eines Herzschlages m
treuer Vater, Grossvater und Bruder
der Kgl. Rittmeister a. D.
Ritter des Eisernen Kreuzes
im fast vollendeten 66. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Helene Fenner, geb. Wegener.
Else von Steinmann, geb. Fenner.
Hans Fenner, Kapitän, Lotsen- und Hafenkomma
Swinemünde, Kapitänleutnant d. Res.
Kurt Fenner.
Eva Fenner.
Georg von Steinmann, Kgl. Landrat a. D., Verba
der Raiffeisenschen Genossenschaften für Schlesien.
Eva Fenner, geb. Spiegeler.
5 Enkelkinder.
Luise Fenner.
Darmstadt, Breslau, Swinemünde, Argentinien, den 10. Januar 1914.
Die Einsegnung im Trauerhause, Dieburgerstrasse 73, findet Dienstag, den 13. Januar,
nach-
mittags 5 Uhr, statt, die Einäscherung Mittwoch in Heidelberg.
(1712
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer innigſtgeliebes Kind und
Zwillings=
brüderchen
im Alter von 13 Monaten plötzlich aus dem
Leben abzurufen.
Familie Kurt Halmel
Bleichſtraße 17.
Darmſtadt, den 11. Januar 1914. (1713
Statt beſonderer Anzeige.
Am 7. Januar 1914 entſchlief ſanft nach langem, ſchwerem Leiden in
Ober=Fucha (Nieder=Oeſterreich) im 46. Lebensjahre mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Bruder, Schwiegerſohn und Schwager
alter Waqner
Proknriſt der Firma Anton Springer in Ober=Fucha und Inhaber der Firma
Schäfer ee Waguer in Wien.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Chekla Waguer, geb. Kloeß, und Kinder, z. Zt. Mainz, Holzſtraße 33,
Helene Wetz, geb. Waguer, Darmſtadt,
Heinrich Waguer, Baurat, Darmſtadt,
Anna Wagner, Darmſtadt,
Emmy Wund, geb. Wagner, Remlingen,
Tilla Goldmann, geb. Wagner, Mainz,
Robert Wagner, Regierungsbaumeiſter,
Mainz,
Wilhelmine Kloeß, geb. Schneider,
Darm=
ſtadt, Liebigſtr. 25,
Karoline Wagner, geb. Kloeß, Darmſtadt,
Dr. Martin Wund, Apotheker, Remlingen,
Haus Goldmann, Dipl.=Ing., Mainz,
Emma Waguer, geb. Kloeß, Mainz,
Wilhelm Kloeß, Ingenieur, Coblenz,
Marie Kloeß, geb. Nenſchäfer, Coblenz.
Mainz, Darmſtadt, Remlingen, Coblenz, den 11. Januar 1914.
Die Beerdigung erfolgt in Darmſtadt Mittwoch, den 14. Januar, nach Vollzug der um 11 Uhr
(1711
vormittags in der Friedhofskapelle ſtattfindenden Einſegnung.
Großh. Landesmuſeum. Sonntags und Freitags
von 10—1 Uhr, ſowie Mittwochs und Sonntags von
2—4 Uhr eintrittsfrei; Dienstags Donnerstags und
Samstags von 11—1 Uhr gegen Eintrittsgeld. — Das
Münzkabinett iſt geöffnet: Sonntags von 11—1
Uhr, Mittwochs von 2—4 Uhr.
Beſſunger Bücherhalle (Beſſungerſtraße 48).
Un=
entgeltliche Verleihung von Büchern an jedermann.
Ge=
öffnet: Dienstag, Donnerstag und Samstag abends
von 7½—9 Uhr.
Heute früh entſchlief ſanft nach langem
ſchwerem Leiden meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Mar Streeſe; für den Inſeratenteil,
Inſeratbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen:
nachträg=
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.
geb. Werrner
im 69. Lebensjahre
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Florian Schulze.
Darmſtadt (Rhönring 41), Arheilgen, Verona,
den 11. Jan. 1914.
(1714
Die Beerdigung findet Dienstag, den 13. Jan.,
nachm. 3 Uhr, vom ſtädt. Friedhof aus ſtatt.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1914.
Nummer 12.
Ge
Unſere Illuſtrierte Tiefdruck=Beilage
Wochen=Chronik
monatlich 20 Pfennig
kann jetzt auch von unſeren auswärtigen Abonnenten bei unſeren Agenturen und bei ſämtlichen
Poſtanſtalten abonniert werden, bei letzteren unter der Bezeichnung:
Darmſtädter Tagblatt Ausgabe B.
Die nächſte Uummer erſcheint Montag.
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aus Frankfurt a. M.
Dirigentin: Gretchen Dessoff.
Mitwirkende: Wilhelm Bauer aus Frankfurt a. M. und Wilhelm
Borngässer aus Darmstadt (Orgel, Adam Hahn aus
Wies-
baden- und Alfred Heinichen aus Frankfurt a. M. (Harfe).
Eintrittskarten: Zu 3.30 Mk.: Empore (gegenüber der
Orgel), 2.20 Mk.: Mittelschiff und Seitenschiff (gegenüber der
Orgel), 1.10 Mk.: im Chor und unter der Orgel, in der
Hofbuch-
handlung von Johs. Waitz (Elisabethenstr. 16) und im Verkehrsbüro.
Der Reinertrag wird dem Bauverein für die
Reformationskirche zugewendet.
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Darmstädter Vortragsverband.
Freitag, den 23. Januar 1914, abends 8¼ Uhr,
im Festsaal der Turngemeinde:
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von
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Max Hofpauer
Kgl. Bayerischer Hofschauspieler aus München.
Eintrittskarten: Sperrsitz zu 2.50 Mk., Saal zu 1.50 Mk.,
Galerie zu 1 Mk., Studentenkarten zu 75 Pfg. und Schülerkarten
zu 50 Pfg. sind im Verkehrsbüro und abends an der Kasse
zu haben.
Der Vorstand.
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im „Kaisersaal‟ (Grafenstraße 18):
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Bilder von E. Oßwald.
„Sonnenſcheinchens erſte Reiſe‟,
Bilder von H. Schroedter.
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Spielleiter: Heinrich Hacker.
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Henkel, Stadtrat Rich. Jürgas
Sophie, d. Frau. Minna Müller=
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Elſa, der. Tochter Eliſabeth Horn
von Sonnenfels,
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Franz Konnecy,
Burſche b. Folgen Paul Peterſen
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Heindorf . . . Ellen Widmann
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1.15 ℳ, Parterre 1.15 ℳ,
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2.15 ℳ, Balkonloge 2.15 ℳ, 1. Rang
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werden auch telephoniſch Karten=
Beſtellungen entgegengenommen.
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Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Mittwoch, 14. Jan. 90. Ab.=Vſt.
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Baklanoff. Anfang 7½ Uhr.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1914.
Nummer 12.
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