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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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wärts nehmen die Poſtämter u. die
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inren Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
u. 1.50 Mk. viertel. Verantworlichkeit
für Aufnahme von Anzeigen an
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ſchriebenen Tagenwirdnichtübernommen.
173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadr
Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47,
ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. — Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
komme jeder Annoncenrabati in Wegfall.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
I 297.
Montag, den 19. Dezember.
1910.
Die heutige Nummer hat 28 Seiten.
Die neue Städteordnung.
Kn. Bereits nach vier Sitzungen der Zweiten Kammer
der Landſtände iſt die Beratung des Geſetzentwurfes der
neuen heſſiſchen Städteordnung zu Ende gekommen. Die
Regierungsvorlage wurde hierbei im weſentlichen in der
Faſſung des Berichtes des Sonderausſchuſſes für die
Ver=
waltungsgeſetzgebung angenommen und es iſt zu erwarten,
daß ſie in ſolcher Geſtalt demnächſt auch die Billigung der
Erſten Kammer finden dürfte.
Der neue Entwurf enthält gegenüber der geltenden
Städteordnung eine große Anzahl neuer Vorſchriften, die
ſich zum Teil aus den im Laufe der Jahre gewonnenen
praktiſchen Erfahrungen, zum Teil aus der notwendigen
Berückſichtigung der veränderten Verhältniſſe ergeben
muß=
ten. Der äußere Umfang des neuen Entwurfes iſt mehr
als der doppelte der alten Städteordnung. Um ſo
bemer=
kenswerter iſt daher die von der Regierung, dem
Sonder=
ausſchuß und der Kammer in ſo kurzer Zeit geleiſtete,
gründliche Arbeit.
Eine Reihe von Vorſchriften, die bisher in
Sonder=
geſetzen Raum gefunden hatten, wurden in den Entwurf
einbezogen, neue Vorſchriften zur Ergänzung von Lücken, Der Verfaſſungsentwurf für Elſaß=Lothringen.
nicht zum letzten klare Interpretationsvorſchriften
einzel=
ner geſetzlicher Begriffe beigefügt, andere (insbeſondere über die Verfaſſung Elſaß=Lothringens und
beſonderen Geſetzen Raum zu finden. Im Ganzen atmet
der neue Entwurf modernen Geiſt im alten Gewande
des bereits in der erſten heſſiſchen Verfaſſung proklamierten
Selbſtverwaltungsprinzips. Auch dieſer Begriff iſt natür= geteilt werden:
lich, wie alle kurzen Definitionen umfaſſender
Organiſatio=
nen nicht in ſtrengſter Wörtlichkeit zu nehmen. Auch im
Rah=
men der Selbſtverwaltung hat ſich der doch in letzter Linie
verantwortliche Staat ſeine Rechte in Bezug auf Aufſicht,
waltungsakten der ſtädtiſchen Organe zu wahren gewußt.
So namentlich bei der Prüfung der
Stadtverordnetenwah=
len, bei Beſtätigung der Bürgermeiſter und
Beigeord=
neten und bei Genehmigung wichtiger Rechtsgeſchäfte im
Namen der Stadt.
Der Geltungsbereich der neuen Städteordnung
ſoll alle Gemeinden mit mehr als 15000 Einwohnern,
ein=
ſchließlich der altiven Militärperſonen, umfaſſen. Die
Vorſchrift der geltenden Städteordnung, wonach ſie von
Gemeinden mit mehr als 3000 Seelen eingeführt werden
kann, bleibt beſtehen.
Bemerkenswerte Aenderungen hat das
Gemeinde=
wahlrecht erlitten. Während der Entwurf das
bis=
herige beſondere Wahlrecht der Ortsbürger beſeitigt
und dieſen als Sonderrecht nur mehr die Nutzungen am
Gemeindevermögen beläßt, hat er der bisher vom paſſiven
Wahlrecht ausgeſchloſſenen Beamtengruppe (
Volks=
ſchullehrern, Beamten der Staatsanwaltſchaft und
ſtaat=
lichen Polizeibehörden) dieſes verliehen. Der Umfang
der politiſchen Gemeinde wurde dadurch vergrößert, daß —
analog dem Reichstagswahlrecht — nicht mehr der
zwei=
jährige Unterſtützungswohnſitz, ſondern ein
drei=
jähriges Wohnen in der Stadt genügen ſoll. Eine
weitere neue Kategorie von Gemeindewahlberechtigten
ſind die Hausſöhne, d. h. diejenigen erwachſenen
Söhne, die noch nicht einer eigenen Beſteuerung
unterlie=
gen, weil ſie im Geſchäft ihrer Eltern tätig ſind und
deren Haushalt angehören. Eine vorübergehende
Armenunterſtützung oder eine generelle Steuerbefreiung
der ärmſten Einwohner ſeitens der Gemeinde ſoll die
be=
treffenden Perſonen fürderhin nicht mehr ihres Wahlrechts
ben.
ndererſeits ſoll das bisherige Vorrecht der
Höchſt=
erten auf Sitz und Stimme in der
Stadtverordneten=
mmlung in Wegfall kommen. Wichtige Vorſchriften
lt der Entwurf über die
Ruhegehaltsan=
iche der Bürgermeiſter und Beigeordneten, die ſich
orſchriften für Staatsbeamte anſchließen. Eine gründ=
Ausgeſtaltung und Erneuerung fand der Abſchnitt
die ſtädtiſchen Kommiſſionen zur Erledigung
ergehender, und über die ſtädtiſchen
Deputatio=
zur Ausführung dauernder Aufgaben auf dem
Ge=
der ſtädtiſchen Verwaltung. Bemerkenswert iſt die
ahmemöglichkeit von Frauen mit Sitz und Stimme
te Kommiſſionen und Deputationen des ſtädtiſchen
en=, Krankenhaus=, Erziehungs= und Geſundheits=
Eine ebenſo gründliche Neuregelung erfuhren die
Rechts= und Diſziplinarverhältniſſe der ſtädtiſchen
Beamten, die nunmehr in wichtigeren Diſziplinar=
Angelegenheiten, gleich den Staatsbeamten, dem
Verwal=
tungsgericht unterſtehen ſollen.
Auch der ſtädtiſchen Finanzwirtſchaft hat
ſich der neue Enwurf in bemerkenswerter Weiſe
angenom=
men, die verſchiedenen Einnahmequellen feſtgelegt und
Grundſätze für die Finanzverwaltung aufgeſtellt.
Auf ſolider Grundlage langjähriger praktiſcher
eige=
ner Erfahrung und eingehender Berückſichtigung der
ge=
ſamten deutſchen kommunalen Praxis und Rechtſprechung
erwachſen, ſteht dem Entwurf in unſerer Zeit
wirtſchaft=
licher Entfaltung ein ſegensreiches Feld offen. Sollte er
in Kürze zum Geſetze werden, ſo wird ſich eine Novellierund
der Kreis= und Provinzialordnung nicht erübrigen laſſen,
da dieſe Verwaltungsgeſetze mit der Städteordnung in
vielfachen Wechſelbeziehungen ſtehen. Eine diesbezügliche
Vorlage hat, um die alsbaldige Geltung der neuen
Vor=
ſchriften herbeizuführen, die Regierung bereits für den
gegenwärtigen Landtag zugeſagt. Die neue
Landge=
meindeordnung wird in den folgenden Tagen die
Zweite Kammer beſchäftigen und auch ſie wird wohl noch
vor den Weihnachtstagen zu Ende beraten werden können.
* Der Bundesrat hat den Entwürfen des Geſetzes
über das ſtädtiſche Polizeiweſen) ausgeſchieden, um in des Geſetzes über die Wahlen zur Zweiten
Kam=
merfür Elſaß=Lothringen ſeine Zuſtimmung
er=
teilt. Ueber den Inhalt beider Geſetzentwürfe, die dem
Reichstage alsbald zugehen werden, kann folgendes mit=
Der Grundgedanke des Entwurfes iſt, dem
Reichs=
lande eine größere Selbſtändigkeit zu verleihen, ohne
in=
deſſen ſeine hiſtoriſche Stellung im Reiche ſelbſt zu ändern.
Der Entwurf will daher an den ſtaatsrechtlichen
Beziehungen des Kaiſers zum Reichslande
Prüfung und Genehmigung bei manchen wichtigen Ver= nichts ändern. Der Kaiſer wird auch künftighin als
erb=
licher Vertreter der Geſamtheit der Bundesſtaaten, welchen
die Souveränität über das Reichsland zuſteht, die
Staats=
gewalt ausüben. Die Statthalterſchaft mit teils
landes=
herrlichen, teils miniſteriellen Befugniſſen bleibt
unver=
ändert. Zur Ernennung des Statthalters bedarf es als
ein Akt der Reichsgewalt einer Gegenzeichnung des
Reichs=
kanzlers. Sobald der Statthalter ernannt iſt, ſind alle
weiteren Akte, insbeſondere die Uebertragung
landesherr=
licher Befugniſſe des Kaiſers auf ihn, Akte der dem Kaiſer
zuſtehenden landesherrlichen Hoheit und werden vom
Statthalter ſelbſt gegengezeichnet, der damit die
Verant=
wortlichkeit übernimmt. Der Statthalter wird, ſoweit es
ſich nicht um die Ausübung landesherrlicher Befugniſſe
handelt, durch den Staatsſekretär vertreten.
Die weitgehende Selbſtbeſtimmung, welche die
Vor=
lage dem Reichsland verleiht, äußert ſich in der
Beſtim=
mung, daß Landesgeſetze für Elſaß=Lothringen künftig nur
vom Kaiſer mit Zuſtimmung des aus zwei Kammern
beſtehenden Landtages erlaſſen werden, und in der
Vor=
ſchrift, daß für zu erlaſſende Geſetze die Uebereinſtimmung
des Kaiſers und beider Kammern erforderlich iſt, ſowohl
Reichstag wie Bundesrat ſcheiden als Faktoren der
Lan=
desgeſetzgebung und damit die Inſtruktionen der
Bundes=
ratsſtimmen durch die einzelnen Regierungen in
elſaß=
lothringiſchen Angelegenheiten aus. Das Reichsland
er=
hält eine Verfaſſung, wie ſie die größeren
Bundes=
ſtaaten ausnahmslos beſitzen. Bei der Bildung der
Erſten Kammer wird an den zurzeit beſtehenden
Staatsrat angeknüpft, indem dem berechtigten Gedanken
einer berufsſtändigen Vertretung in gewiſſem Umfange
Rechnung getragen. Der Erſten Kammer ſoll eine Anzahl
höherer ſtaatlicher und kirchlicher Beamter kraft ihres
Amtes und eine Anzahl bernfsſtändiger Vertreter
ange=
hören, die aus indirekten Wahlen hervorgehen. Außerdem
ſoll der Kaiſer befugt ſein, auf Vorſchlag des Bundesrats
die gleiche Zahl von Mitgliedern zu berufen, welche die
beiden erſten Gruppen umfaſſen. Der Erſten Kammer
wer=
den als Mitglieder angehören: die Biſchöfe von
Straß=
burg und Metz, die Präſidien des Oberkonſiſtoriums der
Kirche augsburgiſcher Konfeſſion und des
Synodalvor=
ſtandes der reformierten Kirche, der Präſident des
Ober=
landesgerichts in Straßburg und ein ordentlicher
Pro=
feſſor der Univerſität Straßburg, ein Vertreter der
israeli=
tiſchen Konſiſtorien, ſowie ferner ein Vertreter der vier
großen Städte Straßburg, Metz, Kolmar und Mülhauſen,
den die Gemeinderäte dieſer Städte aus ihrer Mitte
wäh=
len, drei Vertreter der Handwerkskammern zu
Straß=
burg, Metz, Kolmar und Mülhauſen, drei Vertreter des
Landwirtſchaftsrats und ein von der Handwerkskammer zu
Straßburg gewählter Vertreter, im ganzen 18 Perſonen,
zu denen die gleiche Zahl vom Kaiſer auf Vorſchlag des
Bundesrats ernannter hinzutritt. Die Mitgliedſchaft der
gewählten und ernannten Mitglieder dauert fünf Jahre.
Wählbar ſind nur Reichsangehörige, die in Elſaß=
Loth=
ringen ihren Wohnſitz haben und mindeſtens 35 Jahre
alt ſind.
Die Zweite Kammer ſoll aus allgemeinen und
direkten Wahlen mit geheimer Abſtimmung nach Maßgate
des gleichzeitig zur Vorlage gelangten Wahlgeſetzes
her=
vorgeyen. Der Wahlgeſetzentwurf erklärt in voller
Ueber=
einſtimmung mit dem beſtehenden
Gemeindewahl=
recht für wahlberechtigt die männlichen Einwohner
Elſaß=Lothringens, ſofern ſie im Beſitze der
Reichsange=
hörigkeit ſind, das 25. Jahr zurückgelegt haben und in der
Gemeinde oder in dem Wahlkreis, zu dem die Gemeinde
gehört, entweder drei Jahre wohnen oder bei einjährigem
Wohnſitz ein Grundſtück beſitzen oder ein ſtändiges
Ge=
werbe oder eine landwirtſchaftliche Selbſtändigkeit
betrei=
ven, oder ein öffentliches Amt bekleiden, oder als
Rechts=
anwälte oder im Ausſchuß oder Kirchendienſt tätig ſind.
Wahlberechtigten im Alter von mindeſtens 35 Jahren
ſtehen zwei Stimmen, im Alter von mindeſtens 45
Jahren drei Stimmen zu. Die Zahl der Mitglieder
des Landesausſchuſſes, gegenwärtig 58, wird auf 60
feſt=
geſetzt. Die Wahlkreiſe ſollen durchſchnittlich 30000
Ein=
wohner umfaſſen, mit der Maßgabe, daß 25 000 die
ge=
ringſte und 35 000 die höchſt zuläſſige Einwohnerzahl
dar=
ſtellt. Von dem Grundſatz, daß ein Abgeordneter in jedem
Wahlkreis gewählt wird, ſoll eine Ausnahme ſtatthaft ſein
bezüglich der vier großen Städte Straßburg, Metz, Kolmar
und Mülhauſen. Falls ſich bei der erſten Wahl keine
ab=
ſolute Majorität ergibt, findet am ſiebenten Tage nach der
Hauptwahl eine Nachwahl ſtatt, wobei gewählt iſt, wer
die meiſten gültigen Stimmen erhalten hat. Die
Wahl=
prüfungen ſollen dem Oberſten Verwaltungsgerichtshof
übertragen werden.
Zu dieſem Geſetz ſchreibt die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung: Dieſer Ueberblick über beide Geſetze läſt
erken=
nen, daß Elſaß=Lothringen künftighin auf denjenigen
Ge=
bieten, die nach der Reichsverfaſſung der Zuſtändigkeit der
Bundesſtaaten verbleiben, dem Einfluß der
Reichsgeſetz=
gebung entzogen und daß es die gleiche Autonomie wie
ein Bundesſtaat beſitzen wird. Dagegen haben noch
weiter=
gehende Wünſche auf Verſelbſtändigung der Reichslande,
wie namentlich ſeine Vertretung mit beſchließender
Stimme im Bundesrat, eine Erfüllung nicht gefunden und
nach Lage der Verhältniſſe nicht finden können. Wenn
neuerdings in der Preſſe der Wunſch hervorgetreten iſt,
ob man nicht Elſaß=Lothringen ſeiner Bevölkerungszahl
entſprechend drei Stimmen im Bundesrat, wenigſtens in
innerwirtſchaftlichen Fragen des Reichs, zugeſtehen könne,
ſo blieben auch dem beſchränkten Stimmrecht gegenüber
die gleichen Schwierigkeiten beſtehen, wie einem vollen
Stimmrecht, da jede Verleihung von Stimmen an das
Reichsland eine Verſchiebung der in der Reichsverfaſſung
feſtgeſtellten Verteilung der Machtverhältniſſe bedeuten
würde. Kann ſonach auch nicht allen Wünſchen, die in den
Reichslanden und für ſie geltend gemacht ſind, entſprochen
werden, ſo bedeutet das Geſetzgebungswerk, welches die
verbündeten Regierungen dem Reichstage zur
Beſchluß=
faſſung vorlegen, doch in weitem Umfange eine
Verwirk=
lichung langjähriger Beſtrebungen, in denen ſich die
Regie=
rung Elſaß=Lothringens mit den maßgebenden Kreiſen
ſei=
ner Bevölkerung verbunden haben, und einen Fortſchritt
auf der Bahn innerer Verſchmelzung der Reichslande
mit dem Reich.
Die Verbündeten Regierungen vertrauen, daß der
Reichstag ihnen auf der mittleren Linie, die dieſer
Verfaſ=
ſungsentwurf vorſieht, und die gleich weit entfernt iſt von
radikaler Neuerungsſucht, wie von engherzigen
Befürch=
tungen und kleinlicher Bevormundung, folgen und damit
einem Werke zur Durchführung verhelfen wird, das dem
Reiche und Elſaß=Lothringen in wirtſchaftlicher und
natio=
naler Hinſicht zum Segen gereichen wird.
Carnegies Millionenſtiftung.
* Andrew Carnegie hat, wie ſchon mitgeteilt, am
letzten Mittwoch einem Verwaltungsausſchuß zehn
Millio=
nen Dollar in erſten Hypotheken übergeben. Die Zinſen
ſollen dazu benutzt werden, den Ausbruch eines
internatio=
nalen Krieges zu verhindern und einen ewigen Frieden zu
begründen. Die förmliche Uebergabe dieſer gewaltigen
Summe fand bei einer Verſammlung in den Räumen der
Carnegie=Gründung für wiſſenſchaftliche Forſchungen ſtatt.
Der Verwaltungsausſchuß wählte zu ſeinem Präſidenten
den Senator Elihu Root, den ſtändigen Vertreter der
Ver=
einigten Staaten beim Haager Schiedsgericht. Präſident
Taft hat den Ehrenvorſitz dieſer Gründung angenommen.
Die Art und Weiſe, wie das jährliche Einkommen von zwei
Millionen Mark verwendet werden ſoll, hat Herr Carnegie
vollſtändig dem Ermeſſen des Verwaltungsausſchuſſes
überlaſſen. Die Gründung ſoll dauernd ſein, und wenn
die Begründung eines Weltfriedens erreicht ſein ſollte,
würden die Einnahmen aus der Schenkung zur Steuerung
des „nächſtgrößten Uebels” dienen, deſſen Unterdrückung
„den Fortſchritt, die Erhebung und das Glück des
Men=
ſchen am meiſten fördert.”
Der Verwaltungsrat ſetzt ſich aus 24 Mitgliedern
zu=
ſammen, unter denen die bekannteſten folgende ſind:
Se=
nator Elihu Root, der frühere Staatsſekretär Dr. Butler,
Präſident der Kolumbia=Univerſität; Herr Choate, früherer
Geſandter in London: Dr. Ellict. Präſident der
Harvard=
früherer Staatsſekre=
Univerſität; Mr. Jo
tär; Mr. Andrew D. White, früherer Geſandter in
Deutſch=
land; Herr Oskar Straus, früherer Geſandter in der Tür=
Nummer 297.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
kei und Herr Henry White, früherer Geſandter in
Frank=
reich.
— Ueber die Ausſichten des
Arbeitskam=
mergeſetzes erfahren Berliner Blätter: Wenn jetzt
ſchon Vermutungen über die Stellungnahme des
Bundes=
rates zu den Beſchlüſſen des Reichstags laut werden,
nach denen der Bundesrat unter keinen Umſtänden die
Vorlage in der vom Reichstag beſchloſſenen Form
anneh=
men würde, ſo ſchweben alle derartigen Mutmaßungen
vollkommen in der Luft. Denn es iſt noch keineswegs ſicher,
daß der Entwurf aus der dritten Leſung tatſächlich in
derſelben Faſſung hervorgehen wird, die er in der zweiten
erhalten hat. Auch der Umſtand, daß dem Vernehmen nach
die dritte Leſung erſt Ende Februar ſtattfinden ſoll, deutet
darauf hin, daß man im Reichstag wie auch an den
amt=
lichen Stellen noch mit der Möglichkeit einer Verſtändigung
rechnet. Man hält es daher ſehr wohl für möglich, daß
es noch in letzter Stunde zu einem Kompromiß kommen
wird, durch das die Wählbarkeit der Arbeiterſekretäre eine
Form erhält, die es Bundesrat und Reichsregierung
er=
möglicht, der Vorlage zuzuſtimmen. Die Erklärung des
Staatsſekretärs des Innern geht ja auch nur dahin, daß
die Beſtimmung in der vom Reichstag beſchloſſenen Faſſung
keine Ausſicht auf Annahme habe. Es iſt aber ſehr wohl
denkbar, daß ſich noch eine Faſſung findet, die dem
Bun=
desrat annehmbar erſcheint.
— Der Entwurf eines Geſetzes, betr. den
Patentausführungszwang, iſt den Regierungen
der Bundesſtaaten vom Reichskanzler mit dem Erſuchen
um Prüfung mitgeteilt worden. Der Reichsanzeiger
bringt den Entwurf nebſt Erläuterungen zum Abdruck,
um auch weiteren Kreiſen Gelegenheit zur
Meinungs=
äußerung zu geben.
Baſſermann über Wahltaktik. In einer
Verſammlung zu Braunſchweig hielt der Führer der
Na=
tionaliberalen, Abg. Baſſermann, eine Rede, in der er
über die innerpolitiſche Lage u. a. folgendes ſagte: „Wir
müſſen unter allen Umſtänden und mit aller Schärfe Front
machen gegen das Anwachſen der roten Flut, andererſeits
aber bemüht ſein, mit der Fortſchrittlichen Volkspartei uns
über die Aufſtellung der Kandidaten zu einigen, weil bei
Aufſtellung von zwei liberalen Kandidaten vermutlich
kei=
ner in die Stichwahl gelange.” Viel Vertrauen bringt
Baſſermann dem Reichskanzler entgegen, der jetzt durch
die ſcharfe Abſage an die Gefolgſchaft des Herrn von
Heydebrand doch damit Ernſt machen wolle, ſich nicht von
der ſchwarz=blauen Mehrheit lediglich ins Schlepptau nehmen
zu laſſen. Allerdings fügte Baſſermann hinzu, daß von jetzt
ab der Reichskanzler ganz andere Wege einſchlagen müſſe.
In erſter Linie müſſe die Regierung dafür ſorgen, daß die
Einmiſchung der Verwaltungs= und Staatsbeamten in die
Wahlgeſchäfte ein für allemal unterbleibe, und
Baſſer=
mann ſieht in dieſer Einmiſchung einen Hauptgrund
da=
für, daß die Sozialdemokratie einen ungewöhnlichen
Zu=
zug von Mitläufern bekommt. Ferner müſſe ſich die
Re=
gierung unter allen Umſtänden dazu verſtehen, wenn ſie
über den Parteien ſtehen wolle, den Liberalismus
mit=
arbeiten zu laſſen und eine ehrliche und gerechte liberale
Politik zu treiben. Die weiteren Ausführungen
Baſſer=
manns gipfelten in der Aufforderung, die Unzufriedenheit
im Volke nicht mehr weiter zu ſchüren, ſondern alle
libera=
len Kräfte zu ſammeln zum Kampfe bei den nächſten
Wahlen.
— In Mecklenburg=Schwerin iſt es zwiſchen
Regierung und Landtag zu einem Konflikt gekommen, der
vielleicht zur Auflöſung des Landtages führt. Die
Re=
gierung hatte zu den Koſten des Landesregiments einen
Zuſchuß von 1800000 Mark gefordert, die Bürgerlichen
lehnten jedoch die Bewilligung dieſer Summe ab, weil
ihnen das Etatsrecht nicht gewährt werde. Die
Ritter=
ſchaft bewilligte alsdann einen Zuſchuß von 1200000
Mark. Damit iſt die Regierungsvorlage gefallen.
— Die Fleiſchteuerung. Die Allg. Fleiſcher=
Zeitung iſt in der Lage, mitzuteilen, mit welchen Fragen
die Sachverſtändigen=Konferenz, die im ſächſiſchen Mini=
ſterium des Innern in Dresden zur Beratung über
Maß=
nahmen für Linderung der Vieh= und Fleiſchnot
zuſam=
mentritt, ſich befaſſen wird. Das Hauptgewicht der
Ver=
handlung wird naturgemäß bei den Vorſchlägen zur
Ab=
hilfe liegen. Nach dieſer Richtung werden der Konferenz
dieſe Fragen vorgelegt werden:
Kann und darf der Forderung einer dauernden oder
vorübergehenden Beſeitigung oder Herabſetzung der Zölle
auf Vieh, Fleiſch und Futtermittel nachgegeben werden?
Welche Möglichkeiten zur Einfuhr von lebendem
Schlacht=
vieh aus dem Auslande ſind zurzeit gegeben? Iſt die
wei=
tere Oeffnung der Grenzen zur Einlaſſung von
Schlacht=
vieh rätlich und durchführbar? Iſt der Vorſchlag, die
Ein=
fuhr von Rindern aus Dänemark durch Wegfall der
Qua=
rantäne und Tuberkulinprobe zur erleichtern, weiter zu
verfolgen? Iſt eine vermehrte Zulaſſung von Schweinen
aus Rußland und Oeſtereich=Ungarn und deren
Abſchlach=
tung in beſtimmten Schlachthäuſern des Binnenlandes
an=
zuſtreben? Welche Möglichkeiten zur Einfuhr von Fleiſch
aus dem Auslande ſind zurzeit gegeben? Welche
Schwie=
rigkeiten bereitet der Einfuhr von Fleiſch das Schlachtvieh=
und Fleiſchbeſchaugeſetz? Empfiehlt es ſich, eine
Aufhe=
bung der erſchwerenden Einfuhrbeſtimmungen zu
bean=
tragen? Nach der Beſprechung dieſer Punkte wird ſich
die Beratung der Beantwortung folgender Fagen
zuwen=
den: Welche Stellung iſt gegenwärtig zur Förderung der
Einfuhr argentiniſchen und amerikaniſchen Fleiſches
ein=
zunehmen? Welche Erfahrungen mit der Einfuhr von
Fleiſch aus dem Auslande haben Private, Fleiſcher=
In=
nungen, Gemeindeverwaltungen gemacht, die ſich mit
die=
ſer Aufgabe bereits befaßt haben? Wie iſt die
Fleiſch=
einfuhr zu organiſieren, wenn ſie auf die inländiſchen
Fleiſchpreiſe verbilligend wirken ſoll? Welche ſonſtigen
Maßnahmen zur Milderung der Fleiſchteuerung können
die Gemeindeverwaltungen ergreifen? Was kann auf
ge=
noſſenſchaftlichem Wege geſchehen? Kann mit
Staatsmit=
teln helfend eingegriffen werden? Was kann die
Land=
wirtſchaft tun?
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus
trat in die zweite Leſung des Budgetproſivoriums.
Chiari beklagte die troſtloſen parlamentariſchen
Verhält=
niſſe nicht nur im Parlament, ſondern in allen
Vertre=
tungskörperſchaften. Das Ziel der Politiker müſſe die
Schaffung einer großen Arbeitswilligen=Mehrheit ſein.
Der deutſchnationale Verband werde im Intereſſe der
Kontinuität der Geſchäftsführung für das
Budgetpro=
viſorium ſtimmen. Der Redner kam dann auf den
deutſch=
tſchechiſchen Streit zu ſprechen und erklärte, man käme in
Oeſterreich vor der Ordnung dieſes Streites nicht zu
geord=
neten Verhältniſſen. Trotz des gegenſeitigen
Entgegen=
kommens ſeien in Böhmen die Ausgleichsverhandlungen
auf einen Punkt angelangt, über den die Deutſchen nicht
hinauskommen könnten. Die Deutſchen Böhmens würden
bei ihrem Beſtreben, ihre nationale Exiſtenz zu wahren,
von allen deutſchen Abgeordneten unterſtützt. So
aus=
gleichsfreundlich die Deutſchböhmen ſeien, kampfesmüde
ſeien ſie noch nicht. Das Abgeordnetenhaus nahm ſodann
in allen Leſungen die Vorlage betreffend das dreimonatliche
Budgetproviſorium an und ebenſo die übrigen Anträge
des Budgetausſchuſſes, darunter den Antrag, die
Regie=
rung zu ermächtigen, durch eine Kreditoperation 109
Mil=
lionen Kronen für Eiſenbahninveſtitionen zu ſchaffen,
fer=
ner den im Laufe der Debatte vom Frhrn. Morſey
geſtell=
ten und vom Finanzminiſter befürworteten Zuſatzantrag,
wonach der beſtehende Rechtszuſtand bezüglich des
Privi=
legiums der öſterreichiſch=ungariſchen Bank bis 15. Februar
1911 proviſoriſch verlängert wird unter der Vorausſetzung,
daß ein ebenſolches Proviſorium in Ungarn zuſtande
kommt.
Frankreich.
Die Lage in Wadai. In der Kammer erklärte
Miniſter Pichon, England habe dadurch, daß es die
fran=
zöſiſche Militärbehörde ermächtigt habe, die Wadaiſtämme
bis ins engliſche Gebiet von Dar=Fur zu verfolgen,
Frank=
reich den Beweis großer Freundſchaft gegeben. Er fügte
hinzu, die franzöſiſche Regierung ſtehe fortwährend mit
der engliſchen Regierung über dieſe Frage in Verhandlung.
England habe ſich ſtets angelegen ſein laſſen, die
Aufſtän=
diſchen daran zu verhindern, daß ſie ſich in dem Gebiet von
Dar=Fur ſammeln. Die franzöſiſche Regierung habe in
diplomatiſcher Hinſicht alles getan, um die Ereigniſſe, die
Des deutſchen Kronprinzen Weltreiſe.
Von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
VII.
Im Arabiſchen Meer. — Meeresfahrt! — Ankunft in
Bombay. — Erſte Eindrücke. — Die Handelsbedeutung
der Stadt. — Ihre Entſtehung. — In Malaba=Hill.
Das Fort und die Schwarze Stadt. — Hindus und
Parſen. — Die Türme des Schweigens. — Im
Felſen=
tempel von Elephanta.
Meeresfahrt! Die „Gneiſenau”, unſer ſtolzes
deutſches Kriegsſchiff, das die Kronprinzen=Standarte
geſetzt, da an Bord der Erbe der deutſchen Kaiſerkrone
weilt, durchfurcht die Fluten des Arabiſchen Meeres.
Bald azurblau, bald türkisgrün iſt die Farbe des
Waſſers, deſſen flimmernden Diamantenſchmuck leichte
Schaumhäupter verkörpern, über die hinweg ganze
Scharen von fliegenden Fiſchen ſchießen, während luſtig
ſpielende Delphine ſich im ſchäumenden Kielwaſſer
tummeln. Welche die ganze Seele mit wunderbarem
Zauber füllende Stimmungen, wenn früh der
Sonnen=
ball aus dem feuchten Schoß des Ozeans auftaucht oder
abends glühend niederſinkt, noch lange, lange ſeine
Nachzügler in Geſtalt roſiger Wölkchen am Himmel
laſſend, bis auch ſie verſchwinden im weißlichen Schein
des Mondes, wenn das Schiff wie in einer feurigen
Bahn dahinzufahren ſcheint und gleich Ketten
zauber=
haften Geſchmeides ſeine Flanken vom Meerleuchten
umgeben ſind, wenn der Lärm der Tagesarbeit an
Bord verhallt iſt, wenn ſich unſer Inneres eins fühlt
mit der großen, ergreifenden
den erhabenen
Gewalten, die ſie lenken!
Drei Tage währt von Colombo aus die Fahrt, bis
in duftiger Ferne hohe Bergzüge, die Ghats, auftau=
chen, das nahe Land verkündend, bis ſich immer feſter
die ſchlanken Umriſſe von Leuchttürmen abzeichnen, bis
man die dunklen Linien ausgedehnter
Palmenwald=
ungen erkennt und man mehr und mehr ſich dem
raſt=
loſen Hafengetriebe Bombays nähert. Jetzt laſſen ſich
auch ſchon einzelne Bauten unterſcheiden, dort jene der
ſtarken Befeſtigungen mit dem freundlichen
Hinter=
grund des grünumſponnenen Malaba=Hill, des
ſüd=
weſtlichen Vorgebirges der Inſel, mit den
gartenum=
gebenen weißen Landhäuſern der Europäer, hier die
einzelnen Häuſerreihen des Colaba=Viertels auf der
ſüdöſtlichen Landzunge des Eilandes geradezu ragt
der Turm der zum Militärfriedhof gehörenden
Johan=
neskirche aus dem Stadtbilde hervor. Vielumfaſſende
Speicher und Schuppen dehnen ſich am Hafen aus, in
dem viele hunderte der mannigfachſten Schiffe, von den
eiſenumpanzerten, mit Drehtürmen verſehenen
eng=
liſchen Monitors an bis zu der zerbrechlichen
malayi=
ſchen Dhau und dem vorn mit glotzenden Fiſchaugen
verſehenen chineſiſchen hölzernen Handelsſchiff herab,
vor Anker liegen oder auch aus= und einfahren.
Da empfangen wir ſchon einen kleinen Begriff von
der Handelsbedeutung und dem Verkehr Bombays,
das mit ſeinen 900000 Einwohnern nach Kalkutta die
volkreichſte und bedentendſte Stadt des britiſchen
In=
diens iſt; heute einen Jahresumſatz von nahe zwei
Milliarden Mark verzeichnend als Brennpunkt des
oſtindiſchen Handels, der ſich aus einer urſprünglichen
Fiſcher=Anſiedelung ſo gewaltig entwickelt hat. Einſt
in portugieſiſchem Beſitz, ſahen die Engländer im Jahre
1661 ihr Streben nach dem Erwerb der wichtigen Inſel
erfüllt, da letztere die Portugieſen an Karl II. als
einen Teil der Mitgift für ſeine Gemahlin Katharina
von Braganza, beſtimmt hatten. Alsbald wurde der
Punkt mit ſtarken Forts verſehen, gab es doch ſtete
Händel, nicht nur mit den Portugieſen, ſondern auch
man jetzt bedauere, zu verhindern. So hat England vor
dem Gefecht bei Trigele den Gouverneur des Sudan an die
Grenze von Dar=Fur geſchickt, um Vorkehrungen zur
Ver=
hinderung von neuen Ruheſtörungen auf franzöſiſcher und
engliſcher Seite zu treffen.
Ueber die auf den Nordbahnlinien ſeit
dem Eiſenbahnerausſtand beſtehe nde Lage
wird berichtet, daß daſelbſt der Gütertransport
außer=
ordentliche Verzögerungen erleidet. Die Zahl der im
Rück=
ſtande befindlichen Frachtwaggons wird auf 20000
ge=
ſchätzt. Ueberdies gibt es gegenwärtig an 2800
Frachtwag=
gons, die infolge des üblen Willens von Bahnbedienſteten
nach falſchen Stationen abgeſandt worden ſind und deren
richtiger Beſtimmungsort vorläufig nicht ausfindig
ge=
macht werden konnte. Die Induſtrie und die
Bergwerks=
geſellſchaften Nordfrankreichs können trotz dringendſter
Anſuchen kaum ein Zehntel der von ihnen geforderten
Waggons erhalten. Die Vorräte der Kohlenbergwerke
Nordfrankreichs ſind ſoweit angewachſen, daß man bereits
die Möglichkeit ins Auge gefaßt hat, die Bergarbeiter einen
oder zwei Tage der Woche feiern zu laſſen. Ein hoher
Bahnbeamter erklärte einem Berichterſtatter, eine weitere
Verſchlimmerung würde einen geradezu gefährlichen
Zu=
ſtand herbeiführen; wenn ſich die Bahnbedienſteten nicht
bald entſchlöſſen, ihre Pflicht zu erfüllen, werde man neue
Maßnahmen ins Auge faſſen müſſen.
Bulgarien.
Die Finanzlage. In der Sobranje hielt der
Finanzminiſter zu Beginn der Budgetberatung ſein
Ex=
poſé über die Finanzlage und führte aus: Das Budget
für 1910 werde ſich ohne Defizit im Gleichgewicht halten.
Das Budget für 1909 ergab einen Ueberſchuß von 7
Mil=
lionen Franken, über deſſen Verwendung Beſchluß gefaßt
werden ſolle, ſobald die Sobranje über die
einzubringen=
den Bahnbauvorlagen verhandeln werde. Bulgarien habe
eine éprozentige Anleihe, die beſeitigt werden müſſe, da
auch 4½prozentige Anleihen vorhanden ſeien. Bulgarien
erfreue ſich eines beneidenswerten Kredits, einer günſtigen
Finanzlage und politiſcher Unabhängigkeit. Eine neue
Anleihe ſei unnötig. Der Miniſter ſchloß, Bulgarien könne
der Zukunft mit Vertrauen und Hoffnung entgegenſehen.
* Der Vatikan und Prinz Max von
Sachſen. Der von Rom als Ketzerei bezeichnete
Ar=
tikel des Prinzen Max iſt in der erſten Nummer der
neuen Zeitſchrift Rom und Orient erſchienen, die
in=
zwiſchen aus dem Buchhandel und ſogar aus dem Beſitz
der Abonnenten wieder zurückgezogen worden iſt. In
Dresden hat deshalb der Hof vergebens verſucht,
Ein=
blick in die Zeitſchrift zu bekommen. Eine Verbreitung
des Artikels iſt bei Strafe der Exkommunikation
ver=
boten worden. Prinz Max von Sachſen war wegen
ſeiner orientaliſchen Studien und ſeiner Stellung als
Freiburger Theologieprofeſſor von der genannten
Zeit=
ſchrift zur Mitarbeit eingeladen worden. Ueber den
Inhalt des prinzlichen Artikels wird berichtet, daß er
eine ſcharfe Kritik des römiſchen Syſtems enthalte. Wie
weiter gemeldet wird, hat der Papſt ſelbſt dem Abte
Pellegrini von Grotta Ferrata, dem Ratgeber der
Zeit=
ſchrift Rom und Orient befohlen, den Artikel des
Prin=
zen Max von Sachſen „Ueber die Frage der
Vereini=
gung der chriſtlichen Kirche” zu vernichten und ſein
Er=
ſcheinen öffentlich zu bedauern, weil der Papſt aus
Rück=
ſichten gegen den ſächſiſchen Hof den Prinzen nicht
maß=
regeln wolle. Der Papſt hat den Prinzen jedoch nach Rom
zitiert. Man erwartet, daß der Prinz dieſem Rufe bald
folgen werde, um dort ſeinen Artikel zu widerrufen.
Der Papſt, der ſich über die Angelegenheit mit mehreren
Kardinälen unterhielt, habe ſich über den Prinzen ſehr
ungehalten geäußert.
* Ein ſtarker Rückgang des
Bierver=
brauchs hat im Rechnungsjahre 1909 in Deutſchland
ſtattgefunden. Der Verbrauch iſt nach amtlicher
Berech=
nung um 5 Liter auf den Kopf zurückgegangen, nachdem
ſchon im Jahre 1908 eine Abnahme von 5,6 Liter erfolgt
war. Im ganzen hat ſeit dem Jahre 1900 ein Rückgang
von 117,9 auf 100,2 Liter ſtattgefunden, alſo eine
Ver=
brauchsabnahme um 17,7 Liter oder 14,9 v. H. Dabei iſt
in den Zahlen des Jahre 1909 die Wirkung der Erhöhung
der Brauſteuer noch lange nicht voll zum Ausdruck
ge=
kommen.
mit den Piraten, die oft ſtundenlang der Eingang zu
dem Hafen ſperrten. Der ewigen Ausgaben und
Strei=
tigkeiten müde, trat die engliſche Regierung Bombay
an die Engliſch=Oſtindiſche Compagnie ab, die mit
klugem Kaufmannsſinn energiſch Wandel ſchaffte und
ſich vor allem die Eingeborenen zu verpflichten wußte.
Später erfolgte die politiſche Verbindung mit dem
Feſtlande, und erhielt dadurch der Handelsplatz mit
ſeinem großen und geſicherten, von einem Inſelgürtel
eingerahmten Hafen, von dem auch das ganze Eiland
ſeinen Namen — „Bonn Bay” das heißt „Gute Bay”
— erhielt, den eigentlichen Lebensnerv.
Das buntfarbigſte Treiben weiſt von früh bis ſpät
der langgeſtreckte Kai auf, der beliebte
Zuſammen=
kunftsort der Europäer, die, wenn die Tageshitze etwas
nachgelaſſen, hier entlangſchlendern oder in ihren
Equipagen entlangfahren, während eine Militärkapelle
ihre flotten Weiſen erklingen läßt.-Für die leibliche
Erquickung ſorgen einzelne große, nach europäiſchem
Stil errichtete Reſtaurants, die ſich regen Beſuchs
er=
freuen; iſt doch ſonſt der Kranz der Unterhaltungen
für die Europäer nicht gar ſo mannigfaltig gewunden.
Die Wohnungen der begüterten Ausländer bilden das
ſchon erwähnte wundervolle Villenquartier Malaba=
Hill, in deſſen Gärten die tropiſche Natur zauberhafte
Ueberraſchungen geſchaffen hat. Hier oben finden wir
auch den Gouverneur=Palaſt, in welchem der
Kron=
prinz ſeine Wohnung genommen hat; von
der Terraſſe des weitläufigen Gebäudes öffnet ſich ein
überwältigender Ausblick auf die immergrünen Parks,
auf die ſchiffgefüllte Back=Bay, um die ſich die Stadt
ausbreitet, auf die Inſelwelt und den unüberſehbaren
blauen Ozean. Von dieſem Gouverneur=Palaſt wird
ein Gebiet beherrſcht, das, von zirka Millionen
Men=
ſchen bewohnt, nicht nur größer, ſondern auch viel
be=
deutſamer iſt, wie manch europäiſches Königreich, um=
Nummer 297.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
Seite 3.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Dezember.
— Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Bürgermeiſter,
Ortsgerichts=
vorſteher und Standesbeamten Wilhelm Treut zu
Bauernheim das Allgemeine Ehrenzeichen mit der
In=
ſchrift „Für langjährige treue Dienſte” am Bande des
Philipps=Ordens verliehen und dem Hilfsbademeiſter
Schneider zu Bad Nauheim die Erlaubnis zur
Annahme und zum Tragen der ihm von Sr. Hoheit dem
Sultan von Zanzibar verliehenen 5. Stufe der 2. Klaſſe
des Ordens „Strahlender Stern” erteilt.
— Ernennungen. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog haben den Hilfsarbeiter bei der Landes=
Hypo=
thekenbank Direktor Dr. Reinhard Arnold zum Direktor
dieſer Bank ernannt. — Ernannt wurde der
Gefangen=
aufſeher an dem Landeszuchthaus Marienſchloß Friedrich
Schmalz zum Gefangenaufſeher an der
Zellenſtraf=
anſtalt Butzbach.
— Uebertragen wurden den Lehrern Konrad
Pimper zu Lauterbach und Otto Weber zu
Decken=
bach, Kreis Alsfeld, Lehrerſtellen an der Gemeindeſchule
zu Butzbach, Kreis Friedberg; dem Lehrer Bernhard
Warnke zu Klein=Zimmern, Kreis Dieburg, eine
Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule zu Ober=Roden, in
demſelben Kreiſe; dem Schulamtsaſpiranten Ernſt
Borger aus Weinheim, Kreis Alzey, eine Lehrerſtelle
an der Gemeindeſchule zu Eppertshauſen, Kreis Dieburg;
dem Schulamtsaſpiranten Philipp Feiling aus Nieder=
Weiſel, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle an der
Ge=
meindeſchule zu Rendel, in demſelben Kreiſe.
* Militärdienſtnachricht. Claſſen, Oberlt. im
Inf.=Regt. von Horn (3. Rhein.) Nr. 29, in das Inf.=
Regt. Prinz Carl (4. Großh. Heſſ.) Nr. 118 verſetzt.
*⁎* Miniſterbeſuch. Der Staatsminiſter des Innern,
Staatsſekretär Delbrück, und der Reichsſchatzſekretär
Wermuth ſind am Samstag früh hier eingetroffen und
im Hotel „Zur Traube” abgeſtiegen. Sie ſtatteten
vormit=
tags den Miniſtern und dem preußiſchen Geſandten Frhrn.
v. Jeniſch Beſuche ab und wurden ſpäter vom Großherzog
empfangen und zur Frühſtückstafel geladen. Die
Rück=
reiſe iſt geſtern erfolgt.
s. Der Provinzialausſchuß verkündete zu Beginn
der Samstags=Sitzung die in dem Fall des Lehrers
der iſraelitiſchen Religionsgemeinde in
Reinheim Vorenberg vor acht Tagen
ausge=
ſetzte Entſcheidung. Bekanntlich hat ihm der
Kreis=
ausſchuß Dieburg die Genehmigung zur
gewerbsmäßi=
gen Beſorgung von Rechtsangelegenheiten entzogen,
und es wurde jetzt die von ihm hiergegen verfolgte
Beſchwerde koſtenfällig nebſt Auferlegung eines
Aver=
ſionalbetrages von 3 Mark zur Provinzialkaſſe
ver=
worfen. — Weiter handelte es ſich um den vom
Kreis=
amt Darmſtadt geſtellten Antrag, dem nebſt ſeiner
Ehefrau rechtskräftig durch die hieſige Strafkammer I
wegen Kuppelei zu einer Gefängnisſtrafe verurteilten
Wirt Salzgeber auf Grund dieſes Mißbrauchs die
Wirtſchaftskonzeſſion zu entziehen. Durch
Verzicht auf dieſelbe glaubte zwar S. die Entſcheidung
entbehrlich zu machen, doch wurde, da jener Antrag
noch vorlag, trotzdem ausdrücklich die Konzeſſion
ab=
erkannt. — Zwei weitere Verhandlungen betrafen
die Enteignung von Privatgelände zu
öffentlichen Zwecken. Die Eiſenbahnverwaltung
be=
darf zur Anlegung eines Ueberholungsgleiſes auf
Station Bürſtadt 28 Quadratmeter des den Eheleuten
Ludwig Berg gehörigen Grundſtückes und bietet für
den Quadratmeter 48 Pfg., während die
Lokalkommiſ=
ſion 50 Pfg. ſchätzte. Weder in dem Termin war
letz=
terer, noch in der heutigen Verhandlung waren die
Bergs erſchienen oder vertreten. Es wurde deshalb
die Enteignung zu dem gebotenen Preis
ausgeſpro=
chen. — Die andere Enteignung iſt in
Viern=
heim zwecks Erweiterung des Schulplatzes und für
Straßen nötig. Seitens der Gemeinde waren den
Eigentümern Ehatt Erben 70 Pfg. pro Quadratmeter
geboten; dieſe hatten 3,50 Mark beanſprucht, und die
Lokalkommiſſion hatte 1,50 Mark bezw. 2,50 Mark
an=
geſetzt. Der Provinzialausſchuß billigte für 341
Quadratmeter je 3 Mark, für 763 Quadratmeter je
2 Mark zu. Die Koſten des Enteignungsverfahrens
haben geſetzlich die Antragſteller (Bahn und Gemeinde
Viernheim) zu tragen. — Längere Zeit nahm nun die
gegen die Bürgermeiſterwahl von
Epperts=
hauſen ſeitens dreier Einwohner, des Beigeordneten
Johann Valentin Müller und zweier Wähler,
ein=
gelegte Beſchwerde bezw. der Rekurs gegen das ſie
aus formellen Gründen abweiſende
Kreisausſchuß=
erkenntnis in Anſpruch. Bei jener am 16. Juli d. Js
vollzogenen Wahl hat der bisherige Bürgermeiſter
Andreas Euler IV 157, Beigeordneter Johann Val.
Müller 155 und ein gewiſſer Muhrmann eine Stimme
erhalten; erſterer war alſo hiernach als Sieger
anzu=
ſehen. Nach Artikel 24 der Landgemeindeordnung ſind
nach dem Wahlakt Wählerliſte nebſt Protokoll drei
Tage lang auf der Bürgermeiſtsrei offen zu legen, und
ließt es doch eine ganze Reihe einheimiſcher
Fürſten=
mer bis hin gen Belutſchiſtan.
Die Stadt ſelbſt zerfällt in zwei Teile, in das
rt, das ja ehemals den ausſchlaggebenden Kern der
inen Anſiedelung bildete, und in die „Schwarze
adt”, jene der Eingeborenen. Das Fort verkörpert
ehr das Europäertum; hier finden wir neben den
lreichen Bureaux der Kaufleute, Reeder, Bankiers,
e großen öffentlichen Bauten, die meiſt in
prunken=
m, gotiſch=venetianiſchem Stil ausgeführt wurden
id zum Teil Rieſenſummen verſchlangen, wie der
oßartige Viktoria=Bahnhof, der die Kleinigkeit von
Millionen Mark gekoſtet, weit eher einem
ſtaunen=
weckenden Fürſtenpalaſt gleichend, als einem
prak=
chen Zwecken dienenden Verkehrsinſtitut.
Buntfarbig gehts in der Eingeborenenſtadt zu mit
en oft recht wackeligen, grell getünchten Häuſern und
äuschen, den offenen Läden, den Baſaren, den
eitsſtätten der Handwerker und Händler, dem
gan=
in jeder Minute wechſelnden, ſchwirrenden und
irrenden Volksgewühl. Welche Geſtalten feſſeln
iſer Auge, allen möglichen Nationen und Raſſen
gehörend! Chineſen, Japaner, Araber, Afghanen,
alayen, Neger, Miſchlinge, am zahlreichſten natürlich
ndus, bald in lange, weiße Gewandungen gehüllt,
weißem Kopftuch oder mit goldverziertem
Käpp=
n, bald wieder halbentblößt, daß ihr ſchlanker
Kör=
bau ſichtbar iſt; Hindufrauen, meiſt wenig hübſch,
noch mehr entſtellt durch einen mit allerhand
Zier=
en verſehenen, durch den linken Naſenflügel
ge=
renen, großen ſilbernen Ring; ferner Parſen in
eng=
gen und mit ſteifen
n der alten Perſer, unterſcheiden ſich in jeder
Hin=
von den Hindus; ſind betriebſam und fleißig,
ge=
gſam und ſparſam, und nehmen in der einheimiſchen
können Einwendungen gegen die Gültigkeit der Wahl
binnen dieſer Friſt dort vorgebracht werden. Dieſe
Offenlegung geſchah am 18., 19. und 20. Juli, wobei
jene Reklamanten am 19. Juli zu Protokoll des
Bür=
germeiſtereiſchreibers unter näherer Angabe von
Gründen die Anfechtung erklärten. Die ſchriftliche,
eingehend ausgeführte Begründung (Behauptung einer
Reihe von Geſetzwidrigkeiten) überſandten ſie mittels
eingeſchriebenen Briefes dem Kreisamt Dieburg, dem
dieſes Schreiben am 20. Juli vorgelegt wurde.
Letz=
teres hatte keine Veranlaſſung zur Abgabe an den
Bürgermeiſter, und dieſer erfuhr die Begründung erſt,
als er nach Ablauf der Friſt am 21. Juli dem
Kreis=
amt die Wahlakten überbrachte. Deshalb hielt der
Kreisausſchuß Dieburg die vorgeſchriebene Friſt für
nicht gewahrt und verwarf aus dieſem formellen Grund,
ohne Eingehen auf die materielle Seite, die
Rekla=
mation. Nach längeren Ausführungen der
Rechtsan=
wälte, Juſtizrat Hallwachs für den Bürgermeiſter, Dr.
Fulda und Dr. Sieger für die Reklamanten, wurde
dahin entſchieden, daß der Rekurs koſtenfällig, nebſt
Auferlegeung von 15 Mark Averſionalbetrages, zu
verwerfen ſei. Wie ſich aus der Faſſung des Artikels
24 (insbeſondere der Vorſchrift, daß der Bürgermeiſter
ſich über die Einwendungen gutachtlich äußern ſoll)
ergebe, verlange das Geſetz auch Angabe der
Rekla=
mationsgründe auf der Bürgermeiſterei innerhalb
jener Friſt, was nicht geſchehen ſei. Die ſchriftliche
Eingabe könne nicht als zuläſſige Ergänzung, ſondern
eventuell nur als eine Erklärung für den Kreisrat
ſelbſt wegen etwaigen Vergehens aus Artikel 25
auf=
gefaßt werden.
s. Vor der Strafkammer wurde am Samstag unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit eine Anklage gegen den
35 Jahre alten Kaufmann Georg Saal von Hering
wegen Entführung der minderjährigen Dienſtmagd P.
verhandelt und endigte mit Verurteilung des bisher
unbeſtraften S. zu 8 Monaten Gefängnis mit
Anrechnung von ſieben Wochen Unterſuchungshaft.
Jenes damals erſt 14jährige Mädchen war bei ihm in
Stellung geweſen; beide hatten enge Beziehungen
unterhalten und am 12. Oktober die Flucht über Baſel
nach Havre ergriffen. Die beabſichtigte Einſchiffung
nach Amerika wurde durch das auf Antrag der Eltern
des Mädchens angerufene deutſche Konſulat in Havre
verhindert, die Entführte zurückgebracht und auch S.
zur Heimreiſe veranlaßt. Der feitdem Verhaftete
be=
ſitzt Frau und fünf Kinder.
D Die 15. Sitzung der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung findet am Donnerstag, den 22. Dezember,
nachmittags halb 4 Uhr, ſtatt. Tagesordnung: 1.
Mit=
teilungen. 2. Geſuch um Befreiung von den
Beſtim=
mungen in § 32 der Baupolizeiordnung für Kirchſtraße
Nr. 6. 3. Freigabe der Herderſtraße zwiſchen
Moos=
berg= und Landskronſtraße zur Bebauung. 4.
Abtret=
ung von Straßengelände des Baublocks 20 der
Garten=
vorſtadt Dieburger Straße-Hohler Weg. 5.
Umleg=
ung der Grundſtücke in dem Bauviertel an dem neuen
Südbahnhof. 6. Planierung verſchiedener Straßen.
7 Anſchaffung von Mobiliar für eine neue Klaſſe des
Realgymnaſiums. 8. Feſtſetzung des Preiſes für
elek=
triſchen Strom. 9. Aenderung des Schlachtgébühren=
Tarifs hinſichtlich der Schlachtgebühren für Schweine
und Kälber. 10. Ausleihungen der Städtiſchen
Spar=
kaſſe auf Schuldſcheine. 11. Herausgabe eines neuen
Stadtplanes im Maßſtab 1: 10000. 12. Rechnung der
Großh. Ober=Realſchule für 1909. 13. Abänderung der
Grundſätze für Legen von Verſorgungsleitungen in
nicht ausgebauten Straßen und außerhalb des
Be=
bauungsplanes. 14. Verwendung des verfügbaren
Ueberſchuſſes der Städtiſchen Sparkaſſe für 1909.
* Zur letzten Volkszählung ſchreibt die Darmſt.
Ztg.: Die erſte Ermittlung der hauptſächlichſten
Zähl=
ungsergebniſſe, wie ſie zum Teil ſchon in den
Tages=
blättern veröffentlicht wurde, erfolgte durch die
Orts=
behörden, die nunmehr bis zum 21. d. M. das
Zähl=
material an die Großh. Kreisämter einzuſenden haben.
Daſelbſt wird noch einmal eine Ueberprüfung
vorge=
nommen und eine vorläufige Zuſammenſtellung der
Ergebniſſe des Kreiſes angefertigt, die bis zum 31.
dieſes Monats an die Großh. Zentralſtelle für die
Lan=
desſtatiſtik in Darmſtadt eingeſendet wird. Erſt von
dieſem Termin an iſt eine Zuſammenfaſſung dieſer
Ergebniſſe fürdas ganze Großherzogtum
zu erwarten (Zahl der Gebäude, der Haushaltungen
und der Einwohner nach dem Geſchlecht). Das
Zähl=
material des ganzen Landes gelangt längſtens bis zum
31. Januar 1911 an die genannte Zentralſtelle. Dann
erſt kann ſeine eingehende Prüfung und die eigentliche
Verarbeitung beginnen. Vorher können auch Anfragen
über Einzelheiten der Zählung, wie z. B. über die
kon=
feſſionelle Zuſammenſetzung der Bevölkerung in den
einzelnen Gemeinden uſw., nicht beantwortet werden,
falls nicht die Angaben von den Gemeinden ſelbſt zu
erlangen ſind, die aus freien Stücken eine weitergehende
Auszählung vorgenommen haben.
* Vermächtnis. Der am 30. November verſtorbene
langjährige Leiter des Spitals, Geh. Medizinalrat Dr.
Jäger, hat das Städtiſche Krankenhaus zum
Erben ſeines nicht unbeträchtlichen Vermögens eingeſetzt.
* In der Kunſthalle ſind neu ausgeſtellt: Gemälde
von W. Bader, A. Beyer, M. Becker, W. Horſt, K.
Kempin, A. Kichler, H. R. Kröh, J. Müller, A. Röth,
M. Stegmeyer, J. Wick, A. Wondra, G. Wüſt, H.
Zernin u. a. Plaſtiken von Bildhauer R. Cauer, B.
Hoetger. Die Kunſthalle iſt geöffnet Werktags von
11—4 Uhr, Sonntags von 10—4 Uhr.
— Beratungsſtelle für Alkoholkranke in Darmſtadt.
Auf Einladung und unter Vorſitz des Herrn Geh.
Re=
gierungsrats Dr. Dietz fand in dem
Verwaltungs=
gebäude der Landesverſicherungsanſtalt eine
Verſamm=
lung intereſſierter Behörden und Vereine ſtatt, die ſich
mit der Frage beſchäftigte, ob auch in hieſiger Stadt
eine Beratungsſtelle für Alkoholkranke, wie ſie
ander=
wärts bereits mit Erfolg arbeiten, zu gründen, und
wie ſie einzurichten ſei. Die Beſprechung war beſucht
von Vertretern verſchiedener Behörden, ſo des Großh.
Polizeiamts, des ſtädtiſchen Pflegeamts, des Großh.
Rabbinats I, ferner von Vertretern und
Vertreterin=
nen antialkoholiſcher und ſonſtiger für die
Bekämpf=
ung der Trunkſucht tätigen Vereine. Der Vorſitzende
legte zunächſt die Zwecke und Aufgaben der geplanten
Beratungsſtelle in längeren Ausführungen dar und
erteilte dann der Frau Rentner Wallau aus Mainz
das Wort, die in ſehr anſchaulicher und
temperament=
voller Weiſe ihre Arbeit als Leiterin der
Beratungs=
ſtelle für Alkoholkranke in Mainz ſchilderte. Die ſich
anſchließende Ausſprache war ſehr rege und ergab, daß
die Gründung der Beratungsſtelle allſeitige Billigung
fand und ihr die Unterſtützung und Mitarbeit der
An=
weſenden zugeſichert wurde. Die Beratungsſtelle wird
zunächſt an die von der Landesverſicherungsanſtalt
be=
reits eingerichtete Fürſorgeſtelle für Tuberkulöſe
an=
gegliedert und im Hintergebäude der
Landesverſicher=
ungsanſtalt, Wilhelminenſtraße 34, untergebracht. Die
Beratungsſtelle für Alkoholkranke wird ihre Tätigkeit
im neuen Jahr eröffnen und hält ihre erſte
Sprech=
ſtunde am Montag, den 9. Januar 1911, nachmittags
von 3 bis 5 Uhr, ab. Die Sprechſtunden ſollen dann
allwöchentlich Montags, nachmittags von 3 bis 5 Uhr,
ſtattfinden.
D Hundeſtener. Bei herannahendem Jahresſchluß
möchten wir unſere Leſer in ihrem Intereſſe auf
die=
jenigen Vorſchriften der Hundeſteuerverordnung
auf=
merkſam machen, die hinſichtlich der Abmeldung von
Hunden zu beachten ſind. Wer nämlich den Beſitz eines
Hundes aufgibt, hat dies ſpäteſtens bis zum Ablauf des
Kalenderjahres der Bürgermeiſterei ſeines Wohnortes
anzuzeigen. Die Abmeldung muß durch den Beſitzer
ſelbſt entweder mündlich oder ſchriftlich geſchehen.
Hier=
bei iſt anzugeben, an welchem Tage und an wen der
abzumeldende Hund abgegeben wurde. Bei mündlicher
Abmeldung iſt der im Hunderegiſter gemachte Eintrag
von dem Abmeldenden zu unterſchreiben. Ueber die
er=
folgte Abmeldung erhält der ſeitherige Hundebeſitzer
auf Verlangen von der Bürgermeiſterei eine
Beſcheini=
gung. Dieſe Abmeldung iſt auch von demjenigen zu
erſtatten, der mit einem Hunde von ſeinem ſeitherigen
Wohnſitze in einen anderen Ort des Großherzogtums
verzieht. Wer die Abmeldung bis über den
Jahres=
ſchluß hinaus unterläßt, hat die Steuer für das folgende
Jahr weiter zu entrichten, wenn er nicht etwa vor
Ab=
lauf des Jahres der Abſchaffung des Hundes aus dem
Großherzog verzogen iſt. Zugleich machen wir noch
darauf aufmerkſam, daß die geſetzliche Beſtimmung,
wo=
nach von der Hundeſteuer für je einen Hund alle
die=
jenigen Perſohen befreit waren, die infolge ihres
Be=
rufes oder Gewerbes einſam wohnten und ein
Ein=
kommen von weniger als 2600 Mark verſteuern,
aufge=
hoben worden iſt und daß jetzt Stenerfreiheit nur noch
für Hirtenhunde beſteht.
— Auf die praktiſchen Meiſterkurſe für
Handwerks=
meiſter und ältere Geſellen, die von Großh.
Zentral=
ſtelle für die Gewerbe in Darmſtadt bei ausreichender
Beteiligung in Monat Januar abgehalten werden, ſei
an dieſer Stelle nochmals hingewieſen, Vorgeſehen
ſind: Zwei dreiwöchige Kurſe in Darmſtadt und zwar
einer für Schuhmacher in der Anfertigung von Schuhen
und Stiefeln nach Maß, und einer für Schneider im
Grundmodellzeichnen und Zuſchneiden, weiterhin je ein
zwölftägiger Kurs für Sattler in der Herſtellung von
Kummeten in Groß=Felda, ſowie ein ſolcher für
Schrei=
ner und Glaſer im Färben von maſſiven Hölzern und
Furnieren in Darmſtadt. Den Malern, Lackierern und
Weißbindern iſt Gelegenheit geboten, einen ſechstägigen
Kurs im Auffärben von Farbſtoffen auf maſſive Hölzer
und im Prüfen von Erdfarben zu beſuchen und an
einem dreiwöchigen Kurs in Holz= und Marmormalen
nach der Natur und in ſtiliſierter Weiſe teilzunehmen.
Beide Kurſe werden in Darmſtadt abgehalten. Bei
allen dieſen Kurſen iſt das Unterrichtsgeld ein ſehr
mäßiges. Wenig bemittelten, auswärtigen
Teilneh=
mern können die Fahrkoſten für Hin= und Rückfahrt
Bevölkerung eine beherrſchende Stellung ein, da ſich
in ihren Händen viele der großen geſchäftlichen
Unter=
nehmungen Bombays befinden. Gleich den Hindus
hängen ſie feſt an ihren überlieferten Gebräuchen;
heiraten nur untereinander, wodurch ſie ihre Raſſe
rein erhalten, und wußten ſich vom Einfluß der
Prie=
ſter mehr und mehr zu befreien. Das Feuer iſt ihnen
heilig, und der Sonne zollen ſie ihre Anbetung; oft
ſieht man ſie beim Auf= oder Niedergehen des
glühen=
den Geſtirns in fromme Gebete verſunken ſtehend oder
kniend, ſei es am Meeresſtrande oder unter dem
ſchat=
tenſpendenden Dach der Palmen. Nicht, wie die
Hin=
dus, mit denen ſie wegen religiöſer
Meinungsverſchie=
denheiten — wie kürzlich in Kalkutta — gelegentlich in
blutige Streitigkeiten geraten, überliefern ſie dem
Feuer ihre Toten, ſondern bringen dieſelben hinauf
nach dem Felſenrücken von Malaba=Hill, wo ſich
inner=
halb eines Palmenparkes die weißen „Türme des
Schweigens” jeder etwa 30 bis 40 Fuß im
Durch=
meſſer und ebenſo hoch, erheben. Die Körper der
Da=
hingeſchiedenen tragen, unter Begleitung ſingender
Prieſter, weißgekleidete Friedhofswärter in eine der
nach dem Innern der Türme zu offenen Kammern,
und nach wenigen Minuten ſind die Leichname ſchon
ein Opfer der in Scharen auf den nahen Palmen
hockenden braunen Geier geworden; die
übrigbleiben=
den Knochen werden in einer in der Mitte des
Tur=
mes befindlichen Grube geſammelt, und von hier aus
ſpült ſie der Regen durch unterirdiſche Kanäle nach
dem Meer.
Zu den Ausflügen, die ſich in kürzeſter Friſt von
Bombay aus ermöglichen laſſen, zählt, was den
Naturgenuß anbelangt, jener zum Palmenwalde von
Mahim als lohnendſter, der nach der Elephanta
da=
gegen iſt von hohem religiöſen und hiſtoriſchen
Inter=
eſſe. Binnen einer auten Stunde erreicht man mit=
tels eines flinken Motorbootes das ſeine Bezeichnung
von den vor langer Zeit gemachten Ueberreſten eines
ungeheuren ſteinernen Elephanten führende kleine
Eiland, deſſen bleitblättrige Palmyrapalmen ſich im
Waſſer widerſpiegeln. Hochragende Palmen rahmen
auch die breite und hohe Treppe ein, die vom Uſer
hinaufführt, damit man in bequemer Weiſe zu den
„Heiligen Felſen” gelangt, deren Eingäng drei
Rei=
hen ſchwerer Säulen bilden, umrankt von tropiſchem
Grün mit ſüßduftenden Blumen. Zögernd nur tritt
man in die Dämmerung der Höhlen ein, in der ſich
einzelne Prieſter, Beter, Büßer aufhalten, den
ſtein=
geformten, ſeltſamen, uralten Götterfiguren ihre
Ver=
ehrung zollend, darin die vorgeſchriebenen
Waſchun=
gen in den kleinen Waſſerbehältern, die aus
unter=
irdiſchen Quellen genährt werden, ausführend. Aus
dem ſchwarzen Baſalt der Wände ſind rieſige Reliefs
mit ſagenhaften Darſtellungen herausgehauen, in
kur=
zer Entferung ſtarren uns die lebloſen Züge
drei=
köpfiger Gottheiten an, während daneben Siva, „Der
Gnädige” geformt iſt mit einem Halbmond auf dem
Kopf und einer Kette von Totenſchädeln um den Hals.
Ihm iſt ja auch dieſer geheimnisvolle Tempel
gewid=
met, einſt eine der heiligſten Kultusſtätten der Inder,
aus der ſie die Roheit der Portugieſen und die
bru=
tale Aufdringlichkeit anderer Enropäer vertrieben,
ſo=
daß jetzt die Zerſtörung von Jahr zu Jahr
fort=
ſchreitet. Aber ſo myſtiſch, durch tauſendjährige
Er=
innerungen geweiht, uns auch alles berührt, man
atmet doch wie von böſem, bangem Druck befreit auf
wenn man wieder in das Freie iritt und ſich
leuchten=
den Blickes der frohen Schaffeusluſt einer
ſegenſpen=
denden, nimmermüden Natur erfreut, die ſiegreich in
ewiger Jugendfriſche alle Religionsſtrömungen 1000.
jähriger Vergangenheit überwunden hat!
Nummer 297.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
erſetzt und das Unterrichtsgeld erlaſſen werden,
wäh=
rend unbemittelten Teilnehmern nach Vorlage einer
amtlichen Beſcheinigung eine nach der Dauer des
Kur=
ſes bemeſſene Beihilfe bewilligt werden kann.
Anmel=
dungen ſind baldigſt an vorgenannte Behörde zu
rich=
ten, damit die Kurſe rechtzeitig vorbereitet werden
können. Den noch in der Ausbildung begriffenen
Handwerkern kann empfohlen werden, die hier gebotene
Gelegenheit zur Weiterbildung zu benützen. Zu etwa
gewünſchter Auskunftserteilung iſt die Großh.
Zentral=
ſtelle für die Gewerbe in Darmſtadt gerne bereit.
— Fahrſcheinkontrolle auf der Elektriſchen. Die
Städtiſche Verwaltung hat ſich anſcheinend, wie in
letz=
ter Zeit wahrgenommen werden konnte, genötigt
ge=
ſehen, eine ſchärfere Kontrolle der Fahrſcheine auf der
Städtiſchen Straßenbahn vorzunehmen. Dem
Ver=
nehmen nach ſollen auch bereits in Anwendung der
Beſtimmungen der Bahnordnung
Ordnungsſtra=
fen erkannt worden ſein, da Fahrgäſte während der
Fahrt ohne gültige Fahrkarte betroffen wurden. Es
wäre vielleicht im Intereſſe des Publikums angezeigt,
wenn die Städtiſche Verwaltung von Zeit zu Zeit die
Taxiſbeſtimmungen veröffentlichen würde,
da=
mit den Fahrgäſten Unannehmlichkeiten erſpart
blei=
ben. Dir Fahrtausweiſe enthalten, wohl mit
Rück=
ſicht auf den beſchränkten Raum, nur einen knappen
Hinweis auf dieſe Tarifbeſtimmungen.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Die heutige
Nummer unſeres Blattes enthält im Anzeigenteil ein
Inſerat des Deutſch=Evangeliſchen Frauenbundes,
Ortsgruppe Darmſtadt. Die blinden Korbflechter ſind
in der Großh. Blindenanſtalt zu Friedberg
ausgebil=
det, und wer im glücklichen Beſitze des Augenlichts iſt,
kann ſich nicht entfernt vorſtellen, wieviel Mühe und
Fleiß aufgewendet, wieviel Schwierigkeiten
überwun=
den werden mußten, um dieſe Handfertigkeit zu
er=
reichen. Es werden von den Blinden beſonders gern
Reparaturen und Stuhlſitze angefertigt, da
Ladenvor=
räte ſich von ſelbſt verbieten; doch werden von
Ein=
zelnen auf Beſtellung auch neue Körbe jeder Art
her=
geſtellt. Möchte man im Bedarfsfalle ſich des Inſerats
erinnern und den des Augenlichts Beraubten den
Kampf ums Daſein erleichtern.
* Im Silberkranz. Am 22. d. Mts. feiern ihre
ſilberne Hochzeit Herr Guſtav Müller und Frau,
Kirch=
ſtraße 1.
* Struwwelpeter=Aufführung. Auch die
Wieder=
holung der Aufführung am Freitag war
außerordent=
lich zahlreich beſucht. Es ſei noch nachgetragen, daß die
Regie ſämtlicher Bilder in den Händen des Herrn
Lehrers Karl Schäfer lag. Leiter des Kinderchors
war Herr Lehrer Matthay an der
Stadtmädchen=
ſchule, Dirigent des Orcheſters der Oberrealſchule Herr
Reallehrer Pfaff. Am Klavier wirkte der
Ober=
primaner Tamm, die Violinſoli, die beſonders
ge=
fielen, ſpielte der Unterſekundaner O. Klinge.
— 5000 Mark hat der Sparverein „Romania‟,
der jederzeit neue Mitglieder aufnimmt, am Donnerstag
abend in ſeinem Stammlokal „Germania‟.
Eliſabethen=
ſtraße (Beſitzer Rouſſel) zur Verteilung gebracht; gewiß
eine willkommene Weihnachtsgabe für die Mitglieder.
A Durchſchnittspreiſe von den Wochenmärkten
der vergangenen Woche. Butter ½ Kg. 1,40 M., in
Partien 1,30 M., Eier 7—8 Pf., Schmierkäſe ½ Ltr. 18
bis 20 Pf., Handkäſe 6—10 Pf. Kartoffeln der
Zent=
ner 3,50—4 M., Kumpf (10 Liter) 70 Pf., Mäuschen
Zentner9 M., ½ Kg. 10 Pf.; Obſt u. dgl.: Aepfel Zentner
6—12 M., ½ Kg. 7—15 Pf., Birnen ½ Kg. 12—15 Pf.,
Zitronen 6 Pf., Apfelſinen 4—8 Pf., Kaſtanien ½ Kg.
15—16 Pf.; Salat, Gemüſe u. dgl: Kopfſalat 12 Pf.,
Endivien 3—6 Pf., Bündel Radischen 5—6 Pf., Rettiche
3—5 Pf., Meerrettich 10—25 Pf., Zwiebeln, Roterüben
½ Kg. 8—10 Pf., Paradiesäpfel ½ Kg. 45 Pf., Römiſch=
Kohl Bündel 2 Pf., Weißerüben 2 Pf., Roſenkohl ½ Kg.
20—25 Pf., Gelberüben ½ Kg. 4—5 Pf., Wirſing 3—10 Pf.,
Grünkohl 3—6 Pf., Blumenkohl 10—50 Pf., Rotkraut 10
bis 35 Pf., Weißkraut 8—15 Pf., Spinat ½ Kg. 12—15 Pf.,
Schwarzwurz ½ Kg. 25—30 Pf., Kohlrabi 3—5 Pf.;
Geflügel, Wildbret: Gänſe ½ Kg. 85 Pf., Enten
3—4 M., Hahnen und Hühner 1,50—2,50 M., Tauben
60—70 Pf., Haſen 3,00—3,50 M., Lapins 1 M.: Fiſche
½ Kg.: Hecht, Aal 1,20 M., Rheinfiſche 30—40 Pf.,
Rot=
zungen 50 Pf., Kabeljau 30 Pf., große Schellfiſche 30 Pf.,
kleine 15—18 Pf.; in den Fleiſchſtänden ½ Kg.:
Rindfleiſch 60 Pf., Hackfleiſch 80 Pf., Rindsfett 50 Pf.,
Rindswürſtchen (Stück) 15 Pf., Kalbfleiſch 70 Pf.,
Schwarten=
magen 86—96 Pf.
Internationale Ringkampf=Konkurrenz im
Orpheum. Bei den Kämpfen am Freitag ſtanden ſich
als erſtes Paar Tſcheſtjakoff und der rieſenhafte
Mehmed gegenüber. Der Türke, welcher ſeine
Gegner bisher ſpielend abgefertigt hatte, brauchte auch
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
nge. Aus dem in dieſen Tagen erſchienenen
Gothaiſchen Hofkalender für das Jahr 1911
iſt zu erſehen, daß die Zahl der morganatiſchen
Ge=
mahlinnen von Mitgliedern der regierenden Familien
Europas ſich um eine Dame vermehrt hat. In der
gräf=
lichen Familie des Hauſes Waldeck, deren
Sproſſen auf die Anrede „Erlaucht” Anſpruch haben,
finden wir erſt diesmal die Mitteilung, daß der am
15. Oktober 1867 geborene Graf Alexander zu
Waldeck und Pyrmont, preußiſcher Rittmeiſter
der Reſerve außer Dienſt, wohnhaft zu Berlin=
Wil=
mersdorf, ſich ſchon am 23. November 1906 zu London
„in nicht ebenbürtiger Ehe” mit dem am 17. Dezember
1876 zu Münſter in Weſtfalen geborenen Fräulein
Alwine Luiſe Dransfeld vermählt hat, — wovon der
„Gotha” bisher noch nichts zu melden wußte. Durch
fürſtlich waldeckiſche Erhebung vom 5. Dezember 1909
iſt dann, ſo hört man weiter, der Gemahlin des Grafen
Alexander der Name einer „Frau von Gallen”
ver=
liehen worden. Graf Alexander zu Waldeck und
Pyr=
mont war früher aktiver preußiſcher Offizier und ſtand
erſt im 3. badiſchen Dragoner=Regiment Nr. 22 in
Mühlhauſen, ſpäter im heſſiſchen Garde=Dragoner=
Regiment Nr. 23 in Darmſtadt und zuletzt im 16.
Dragoner=Regiment in Lüneburg, wo er zu den
Re=
ſerveoffizieren übertrat.
* Spielplan des Großh. Hof= und Na
nal=Theaters in Mannheim. Montag,
Dez.: „Minna von Barnhelm‟ Dienstag, 20. T
„Der Barbier von Bagdad”. Mittwoch, 21. Dez.:
Fiedelhans”, „Die törichte Jungfrau‟ Donners
22. Dez.: „Zigeunerliebe‟. Freitag, 23. Dez.:
Rheingold” Sonntag, 25. Dez.: „Der Gwiſſenswu
„Prinz Friedrich von Homburg” Montag, 26.
Matinee; Weihnachten. „Die Walküre‟
dieſes Mal nur ſechs Minuten, um den vorzüglich
rin=
genden Tſcheſtjakoff zu beſiegen. Großes Intereſſe
erregte dann der Kampf Eggeberg gegen van der
Born. Obgleich letzterer im großen Ganzen
gezwun=
gen war, ſich zu verteidigen, gelang es ihm, einige
gute Griffe in Anwendung zu bringen, welche
Egge=
berg in ernſtliche Gefahr brachten. Der Finnländer
gab ſich ſichtlich die größte Mühe, einen Erfolg zu
er=
zielen, mußte ſich aber nach den verſtrichenen 20
Minu=
ten mit der Tatſache abfinden, daß van der Born ein
durchaus beachtenswerter Gegner iſt; jedenfalls wird
der in einigen Tagen ſtattfindende Entſcheidungskampf
einer der intereſſanteſten der Endkämpfe werden. Den
Clom des Abends bildete dann der Entſcheidungskampf
Eberle gegen Cody Bill. Mit gewohnter Ruhe
griff der deutſche Meiſter den Indianer an. Letzterer,
wütend, keinen wirklichen Griff landen zu können,
nahm zu unerlaubten Griffen Zuflucht, welche das
Publikum erregten, aber vom Schiedsrichter gleich
ge=
ahndet wurden. Unter lebhaftem Ringen war der erſte
Gang verſtrichen. Nach ungefähr ſechs Minuten gelang
es Eberle, den Indianer durch Kopfgriff zu beſiegen;
letzterer proteſtierte jedoch heftig gegen ſeine
Nieder=
lage mit der Begründung, Eberle hätte ihn beim
Kopf=
griff an ſeinen langen Haaren zu Boden geworfen.
Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß dem Proteſt des
In=
dianers ſtattgegeben wird und der Kampf noch einmal
zum Austrag kommt. Heute ſtehen wieder drei
hoch=
intereſſante Kämpfe auf dem Programm. (S. Anz.)
Der erſte Darmſtädter Kino, Grafenſtraße 12,
bringt in ſeinem neuen, reichhaltigen Programm u. a.
wunderſchöne Landſchaftsbilder von der Zeppelin=Luftſchiff=
Studienreiſe nach Spitzbergen, welche wohl für
jeder=
mann Intereſſe haben werden. Großen Beifall wird auch
das äußerſt ſpannende Drama „Leutnant Brinken unter
den Chineſen” finden, welches eine Muſterleiſtung der
Kinematographie iſt. „Bolerina” iſt ein herrliches
Schau=
ſpiel aus der Zeit der Raubritter; die übrigen Nummern
des Programms ſind teils dem Humor gewidmet, teils
belehrender Art. Ein Beſuch iſt ſehr lohnend.
§ Milchreviſionen. Während des Monats
No=
vember ſind durch die hieſige Polizei 3100 Milchreviſionen
vorgenommen worden. Hierbei wurden zwei Proben
wegen zu geringem Fettgehalt beanſtandet und dem
chemiſchen Unterſuchungsamt zur Unterſuchung
über=
wieſen. Zwecks Aufklärung des Sachverhalts war die
Erhebung von einer Stallprobe erforderlich.
* Der „Raubmörder” Knapp. Die bisherige
Unterſuchung gegen den im Langener
Amtsgerichts=
gefängnis untergebrachten Dienſtknecht Valentin Knapp,
der im Verdacht ſteht, den Agenten Biener ermordet
und beraubt zu haben, hat keine Anhaltspunkte für die
Täterſchaft Knapps ergeben.
gs- Vom Pferde geſchlagen. Am Samstag abend
um ½6 Uhr wurde in der Gr. Bachgaſſe ein
fünfjäh=
riger Junge von einem Pferde derart an den Kopf
ge=
ſchlagen, daß er durch die Rettungswache mittels
Kran=
kenautomobils nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe
ver=
bracht wurde.
§ Selbſtmord. Eine 64 Jahre alte Frau hat
Samstag vormittag kurz nach 7 Uhr in ihrer Wohnung
ihrem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht.
§ Krämpfe. Im Aſyl für Obdachloſe wurde
Samstag vormittag ein Mann von Krämpfen befallen
und mußte in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht
werden.
§ Pfungſtadt, 17. Dez. Seit längerer Zeit ſchließt
die Bilanz des hieſigen ſtädtiſchen
Elektrizitäts=
werkes nicht zu Gunſten des Stadtſäckels ab. Es
wurde dieſer Umſtand damit in Zuſammenhang
ge=
bracht, daß die Koſten für die Straßenbeleuchtung zu
gering veranſchlagt ſeien und auch der Voranſchlag in
anderer Hinſicht nicht kaufmänniſch einwandfrei
auf=
geſtellt ſei. Mit Genehmigung der Verwaltungsbehörde
hat nun die hieſige Stadtverwaltung zwei Ingenieure
(je einen vom Großh. Miniſterium und von der
Darm=
ſtädter Techniſchen Hochſchule) beauftragt, die früheren
Jahresrechnungen der Städtiſchen Zentrale zu prüfen,
um hierdurch ſichere Anhaltspunkte für die Aufſtellung
des Voranſchlags für 1911 zu gewinnen. Man hofft,
daß dieſe ſachkundigen Prüfungen dazu dienen werden,
für die Zukunft ein beſſeres Rentabilitätsverhältnis
für das Elektrizitätswerk zu buchen. — Wie verlautet,
beabſichtigt die Nachbargemeinde Hahn, die mit ihrem
kürzlich erfolgten Anſchluß an das hieſige Waſſerwerk
ſehr zufrieden iſt, auch in Verhandlungen wegen
Ab=
gabe von Licht aus der Pfungſtädter Zentrale
einzu=
reten.
Offenbach, 16. Dez. Einem gefährlichen Dieb und
raffinierten Hehlern iſt die Polizei auf die
Spur gekommen. Anfang voriger Woche verkaufte ein
Kleines Feuilleton.
— Allerneueſter Kopfputz. Es gab eine
Zeit, ſie iſt noch nicht lange entſchwunden, da unſeren
Damen als Schmuck ihrer Köpfe das eigene Haar
ge=
nügte. Man rollte das Haar ſo, daß es in leichten
Abſtufungen das Geſicht umrahmte, und ſteckte es dann,
in einen Knoten geſchlungen, am Hinterkopf auf. Das
war ſchön, zu ſchön, um lange zu währen; zu einfach,
um auf die Dauer zu gefallen. Langſam aber ſicher
be=
reiteten ſich auf dem Gebiete des Kopfputzes
einſchnei=
dende Aenderungen vor. Zuerſt erſchienen die
größe=
ren oder kleineren Kämmchen, dann die Schleifchen
und Kränzchen, noch ſpäter die falſchen Locken,
mit denen man dem eigenen mangelhaften Haarwuchs
nachhalf, und heute türmen die Anhängerinnen des
Hypermodernen wahre Lockenpyramiden auf ihren
Häuptern auf. Dieſe Kunſtbauten in der richtigen Lage
zu erhalten, trägt man Haarbänder aus dem
verſchie=
denſten Material und in einfachſter eleganter
Ausführ=
ung: Goldborte mit Banddurchzug, Filetarbeit aus
Goldperlen und farbigen Steinen, Samtband mit
zier=
licher Perlſtickerei, kurz, was der ſchöpferiſche Geiſt
unſerer Modiſtinnen erſinnt, ſchlingt ſich als anmutiger
Schmuck um die Locken unſerer Schönen. Von
pikan=
tem Reiz iſt das zierliche, in eine lang herabhängende
Spitze auslaufende Goldnetz, das aus dem ſonnigen
Spanien nach dem kühlen Norden gekommen iſt und
kokett ſeitwärts auf die Friſur geſetzt wird. Auf
Origi=
nalität darf das Kopftuch Anſpruch machen, das
„der große Poiret” der gefeierte Pariſer
Mode=
künſtler, einführen will. Ein aus weichem Gewebe
be=
ſtehendes Seidentuch ſchmiegt ſich, in kunſtvolle Falten
gelegt, eng an den Kopf, deſſen ſchöne, natürliche Form
jedoch nicht durch eine Rieſenfriſur entſtellt werden
darf. Nur das Vorderhaar bleibt unbedeckt. Es liegt
auf der Hand, daß ein ſolcher Kopfputz nur von
wirk=
lich ſchönen Frauen getragen werden darf, ein unſchönes
Antlitz kann den Schmuck des umrahmenden Haares
nicht entbehren.
Händler einer Firma in Weiskirchen Metall im Werte
von 200 bis 300 Mark. Bei näherem Zuſehen fand die
Firma auf dem Metall noch das Etikett einer
Offen=
bacher Firma angebracht. Sie ſchöpfte Verdacht und
fragte dieſerhalb bei der Firma an. Es ſtellte ſich nun
her=
aus, daß dieſer, einer größeren Lederwarenfabrik, in der
letzten Zeit größere Mengen Meſſing geſtohlen wurden.
Als Täter kam ein Arbeiter in Betracht, der es
ver=
ſtand, das Meſſing ſowohl als auch Gürtlerwaren in
größeren Mengen herauszuſchmuggeln. Dieſer
Ar=
beiter ſtand in Verbindung mit einem ledigen Händler,
der die geſtohlenen Waren in einem leeren Keller einer
Wirtſchaft aufſtapelte und von dort aus durch andere
Helfershelfer weiter verkaufte. Der Händler ſowohl
als auch der Wirt und der Arbeiter wurden verhaftet.
Auf die Helfershelfer wird noch gefahndet.
Mainz, 17. Dez. Die Gaſtellſche Waggonfabrik
be=
ſitzt ein ausgedehntes Schienengleis. Weil die
Wagen=
züge auch die nach Mainz führende Hauptſtraße kreuzen,
iſt der Arbeiter Janz von Mombach dafür angeſtellt, den
Uebergang zu überwachen und auch im Fabrikhofe die
Weichen zu bedienen. Jans war geſtern nachmittag
wieder an einer Weiche beſchäftigt. Beim Rangieren
hatte ſich die Kuppelung von fünf Waggons von der
Lokomotive losgelöſt. Janz ſprang ab und verſuchte,
während der Fahrt die Kuppelung wieder herzuſtellen,
wobei er unter die Lokomotive geriet und getötet
wurde. — Am Feldbergtor iſt heute vormittag eine
Leiche geländet worden. Es handelt ſich um den
Handlungsgehilfen Guſtav Teslow aus der
Kötherhof=
ſtraße, der erſt in der vergangenen Nacht den Tod
ge=
funden haben kann. Ob Selbſtmord oder ein
Unglücks=
fall vorliegt, iſt noch nicht aufgeklärt.
Worms, 16. Dez. Freiherr von Schoen ſandte
ſeiner Vaterſtadt zur Einweihung ihres neuen
Bür=
gerhofes folgendes Telegramm: „Paris, 15. Dez.
1910. Meine aufrichtigen Glückwünſche zur
Einweih=
ung des Rathauſes mit Cornelianum. Möge in dem
neuen Hauſe der gute alte Geiſt walten zum Heil und
Segen des lieben Worms. v. Schoen, Kaiſerlicher
Botſchafter.” Auch der Wormſer Ehrenbürger Graf
Zeppelin ſandte ein Glückwunſchtelegramm, ebenſo
Dr. Gläſſing, der Oberbürgermeiſter von
Darm=
ſtadt.
Worms, 16. Dez. Bei der letzten Aufführung
des Sudermannſchen Schauſpiels „Johannisfeuer” im
Koloſſeum wurde Frau Emilie Römheld=
Ger=
mann aus Darmſtadt, die die „Marikke” ſpielte, von
Kritik und Publikum der vorzüglichen Wiedergabe
und der vollendeten Darſtellungskunſt wegen
gleicher=
maßen mit Lob überhäuft. Auch Fräulein Luiſe
Schmidt, eine Schülerin von Herrn Römheld, wußte
ſich als Trude die Gunſt des Publikums zu erringen.
Worms, 17. Dez. Ein ſchwerer
Eiſenbahn=
unfall ereignete ſich geſtern vormittag bei Gau=
Köngernheim, wobei ein junger Menſch getötet und
ein anderer ſchwer verletzt wurde. Das Unglück
geſchah an dem unbewachten Eiſenbahnübergang
zwi=
ſchen Gau=Köngernheim und Odernheim, einer überaus
gefährlichen Stelle, wo ſich ſchon mehrfach Unglücksfälle
ereignet haben. Dort wurde das Fuhrwerk des
Metz=
gers Bechtolsheimer aus Alzey, das auf dem Wege nach
Köngernheim war, von einem Eiſenbahnzug erfaßt. Der
auf dem Wagen ſitzende Metzgergeſelle Gründonner aus
Alzey geriet unter den Eiſenbahnzug, der ihm den Kopf.,
abfuhr. Auch der Metzgergeſelle Layck und ein Lehrling
wurden vom Zuge erfaßt und ſchwer verletzt. Der
Wagen ging in Trümmer und das Pferd wurde getötet,
ebenſo das Schwein, das auf dem Wagen verladen warz
(*) Gießen 16. Dez. Nach Mitteilung des
Ober=
bürgermeiſters iſt die Finanzlage der
Stadt=
geſund aber bei den Ausgabebewilligungen der
nächſten Jahre muß größte Vorſicht walten, denn bis
1957 müſſen die Anleihen getilgt ſein; an Zinſen ſind
bis dahin 14318000 Mark aufzubringen, und etwa 16
Millionen gedenkt man zur Tilgung anzuſammeln.
In den letzten zehn Jahren hat man aufgewendet: für
Grundſtückserwerb faſt zwei Millionen, für Gebäude
2 780000 Mark, Straßenanlagen 1730000 Mark,
Kana=
iſation 3 120000 Mark, zuſammen 13680000 Mk. Vor
zehn Jahren betrugen die Schulden 6824000 Mark,
heute betragen ſie 17563600 Mark. Der Voranſchlag
von 1900 zeigte einen Ueberſchuß von 311000 Mark, der
von 1910 dagegen 960 500 Mark.
(*) Friedberg, 16. Dez. Sehr raſch entwickelt ſich
der vor einigen Jahren einverleibte Stadtteil
Fauerbach. Die Stadtverordnetenverſammlung hat
ſich fortwährend mit Baugeſuchen zu beſchäftigen. In
den letzten Jahren ſind verſchiedene Straßen angelegt
und faſt ausgebaut worden. Wenn ſich der Friedhof
nicht an der Hauptſtraße befände, würde Friedberg und
— Die Porträtzigarette. Eine originelle
neue Weihnachtsgabe hat ein findiger Londoner
Ge=
ſchäftsmann erſonnen: die Porträtzigarette, die
be=
ſtimmt erſcheint, im engliſchen Weihnachtsleben dieſes
Jahres eine große Rolle zu ſpielen, denn der
Fabri=
kant iſt kaum imſtande, die ihm zufliegenden Aufträge
zu erledigen. Die „Photozigarette” iſt in kleinen
Schachteln zu 100 Stück verpackt und zeigt auf jeder
Zigarette eine reizvolle kleine Miniatur, eine
photo=
graphiſche Verkleinerung vom Porträt des Spenders.
Beſonders die Londoner Damen ſind von der Idee
ent=
zückt und werden ihren Gatten zum Feſte
Porträt=
zigaretten ſchenken, ſo daß der Beglückte das Bild ſeiner
beſſeren Hälfte nicht nur im Herzen, ſondern auch im
Zigarettenetui mit ſich tragen kann und beim Rauchen
ſeinen Lippen nahe fühlt. Freilich iſt der Preis nicht
allzu gering, denn die Herſtellung der Miniaturen
erfordert Geld, aber einſtweilen iſt die Idee neu und
hat ſich ihre Anhänger bereits erobert.
* Von der Volkszählung. Für die zur
Volkszählung in Preußen benötigten rund 72000000
Formulare wurden, wie die Papier=Zeitung mitteilt,
5728655 Bogen Papier in verſchiedenen Größen
ge=
braucht. Dieſe Anzahl Bogen bedecken eine Fläche von
2 982 114 Quadratmeter; nebeneinander gelegt ergibt
dieſe Menge eine Länge von 4831086 Meter gleich 644
Meilen. Die einzelnen Formulare in eine Reihe
nebeneinander gelegt zeigen eine Länge von 17940
Kilo=
meter gleich etwa 10000 Seemeilen, was einer
Entfern=
ung von Kuxhaven nach Hongkong (9950 Seemeilen)
oder dem 1½fachen Durchmeſſer der Erde (12712
Kilo=
meter) entſpricht. Sämtliche Formulare
übereinander=
gelegt zeigen die ſtattliche Höhe von 9000 Meter, mithin
30mal ſo hoch wie der Eiffelturm (300 Meter), ſo hoch
wie der höchſte Berg der Welt, der Mount Evereſt
(8840 Meter), und 8mal ſo hoch wie der Brocken (1141
Meter). Das Bruttogewicht der ganzen Menge beträgt
rund 350000 Kilogramm. Die geſamte Papierlieferung
wurde von der Papiergroßhandlung Maaß u. Röhmann
in Berlin ausgeführt.
Nummer 297.
ſein neuer Stadtteil vollſtändig zuſammenhängen. Die
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
Seite 5.
Beamten und Arbeiter der Zuckerfabrik wohnen faſt
alle in Fauerbach. Ein ſchmuckes Pfarrhaus iſt erbaut
und die Kirche renoviert worden. Auch durch den
neuen Güterbahnhof, den Fauerbach erhält,
wird die Bautätigkeit immer mehr geſteigert. Die
Eingemeindung hat ſowohl Friedberg, als auch dem
ehemaligen Fauerbach große Vorteile gebracht.
A Aus dem Kreiſe Schotten, 17. Dez. Das vor zwei
Jahren angeregte Gruppen=Waſſerwerk, an das
die Gemeinden Schmitten, Sellnrod, Groß=Eichen, Klein=
Eichen und Lardenbach im Kreiſe Schotten und die
Ge=
meinde Weickartshain im Kreiſe Gießen, zum
An=
ſchluß vorgeſehen waren, kommt im nächſten Jahre
teil=
weiſe in zwei getrennten Gruppenverſorgungen zur
Aus=
führung. Bereits zu Anfang dieſes Jahres hatten die
Ortsvorſtände von Groß=Eichen und Sellnrod ein
Zuſam=
mengehen mit den übrigen Gemeinden abgelehnt und die
Erbauung einer gemeinſchaftlichen Waſſerleitung von
ei=
nem oberhalb des Ortes Wohnfeld in den Gemarkungen
Bobenhauſen II und Wohnfeld gelegenen Quellgebiet
be=
ſchloſſen. Außerdem wurde noch der Ueberlauf der
Wohn=
felder Waſſerleitung von den beiden Gemeinden für 6000
Mark erworben. Auch die Gemeinden Klein=Eichen und
Lardenbach beſchloſſen, gemeinſchaftlich eine Waſſerleitung
zu errichten. Nachdem eine im Laufe des Sommers in der
Gemarkung Sellnrod ausgeführte Schürfung ergebnislos
verlaufen war, wurde jetzt von den beiden Gemeinden der
Fritzgesborn unterhalb Wohnfeld angekauft. Die
Vor=
arbeiten und Aufnahmen für beide Projekte werden zur
Zeit durch die Großh. Kultur=Inſpektion Gießen
ausge=
führt. Mit dem Bau der beiden Gruppenverſorgungen
wird im nächſten Frühjahr begonnen werden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. Dez. Prinz
Auguſt Wilhelm wird, wie das Tageblatt meldet,
heute ſein Referendarexamen im Kammergericht
ab=
legen. — Die akademiſche Unterſuchungskommiſſion, die
ſich mit dem Profeſſorenſtreit befaßt, trat geſtern
nachmittag in der Univerſität zu einer neuerlichen
Be=
ratung zuſammen. Außer den Mitgliedern der
Kom=
miſſion und Profeſſor Bernhard nahm an derſelben
auch Geheimerat Elſter vom Kultusminiſterium teil.
Der Gründer der Urania, Prof. Dr. Wilhelm Meyer,
iſt heute im 58. Lebensjahr in Meran an einer
Lungen=
entzündung geſtorben. Er war ſchon längere Zeit
krank. — Heute morgen erſchien auf dem
Polizei=
präſidium ein Mann aus Ungarn, der in
Charlotten=
burg in einer Laubenkolonie eine Laube beſitzt. Er
machte der Polizei die Anzeige, daß er von einem
an=
beren Menſchen, den er näher bezeichnete, vor längerer
Zeit aufgefordert worden ſei, mit ihm gemeinſchaftlich
die Frau Hoffmann zu ermorden und zu
berau=
ben, da ſie größere Wertobjekte in ihrer Wohnung
auf=
bewahrte. Der Ungar lehnte den Plan ab. Als er
heute früh zufällig, da er ſonſt keine Zeitungen lieſt,
geſprächsweiſe von der Mordtat erfuhr und in den
Zeitungen nachblätterte, erſtattete er ſofort die Anzeige.
Wie verlautete, ſoll die Verhaftung des Mörders
un=
mittelbar bevorſtehen.
Hamburg, 17. Dez. Geſtern nachmittag verſuchte in
einem Keller eines Hauſes in der Ackerſtraße ein mit einer
ſchwarzen Maske bekleideter Mann eine
Zigarrenhänd=
lerin zu erwürgen, während eine zweite Perſon auf
der Straße Poſten ſtand. Auf das Hilfegeſchrei entflohen
beide, wurden jedoch im Laufe des Nachmittags
feſtgenom=
men. Es ſind zwei junge Leute im Alter von 17 bis 19
Jahren.
Kiel, 17. Dez. Der Raubmörder Auguſt Basner,
der am 9. Dezember 1909 auf dem Gute Knoop bei Kiel
einen Schlafkollegen, den Taglöhner Kröger, ermordete
und beraubte, um einem auf dem Gute bedienſteten
Mädchen Geſchenke machen zu können, wurde heute früh
auf dem Hofe des hieſigen Gerichtsgefängniſſes durch
den Scharfrichter Grübler aus Magdeburg
hinge=
richtet. Ein Gnadengeſuch hatte der Kaiſer
abge=
lehnt.
Pofen, 17. Dez. In Schneidemühl kam es nach
einem Gelage, das eine größere Anzahl Zigeuner
in ihrer Behauſung vereinigte, zu einer wüſten
Schlägerei, der erſt nach wiederholtem Einſchreiten
der Polizei ein Ende gemacht werden konnte. Auf dem
Kampfplatze blieben drei durch Meſſerſtiche ſchwer
ver=
wundete Zigeuner liegen. Außerdem wurden ſechs
Frauen leicht verletzt. Zwölf Männer wurden in
Unterſuchungshaft genommen. Eine von dem Zigeuner=
Hauptmann angebotene Kaution von 5000 Mark für
die Freilaſſung der Verhafteten wurde abgelehnt.
Wien, 17. Dez. Wie die Blätter melden, iſt der
durch die Giftmordaffäre bekannte Oberleutnant
Hofrichter nicht tobſüchtig geworden, ſondern er
hat, nachdem ſeine Verſuche, eine Wiederaufnahme des
Verfahrens zu erwirken, ſcheiterten, drei
Selbſtmord=
verſuche unternommen. Er wird daher im Kerker ſcharf
bewacht. Auch iſt ihm zur Ablenkung eine leichte
Be=
ſchäftigung überwieſen worden.
London, 16. Dez. Bei dem Verſuche, in einem
Juwe=
lierladen die dort eingebrochenen Einbrecher zu
ver=
haften, wurden fünf Poliziſten durch Schüſſe
verwun=
det. Einer von ihnen erlag bald darauf ſeinen
Ver=
letzungen. Die Einbrecher ſind entkommen.
London, 17. Dez. Der Flottentender Elfin, der
hundert Mann Marinetruppen nach dem Kriegsſchiff
„Thames” brachte, kollidierte geſtern bei Harwich
mit dem Tauchboot C. 8, das nach Felixtown dampfte,
um Benzin einzuholen. Der Tender ging in fünf
Minuten unter. Das Tauchboot hielt bei dem Elfin
und die Leute von dieſem ſprangen zum Teil auf das
Tauchboot, zum Teil auf einen Kahn. Man glaubte
zuerſt, daß alle gerettet worden ſeien, doch erwies eine
abgehaltene Muſterung, daß 5 Mann fehlten, die
jeden=
falls ertrunken ſind.
Kopenhagen, 17. Dez. Das Kriminalgericht
verur=
teilte den früheren Juſtizminiſter Alberti
wegen Betrügereien von zirka 15 Millionen Kronen zu
8 Jahren Zuchthaus. Außerdem wurden ihm die
Koſten für den Verteidiger und den Ankläger je 1500
Kro=
nen auferlegt.
Petersburg, 17. Dez. Der hier verhaftete
Hoch=
ſtapler Margulin wird nun doch an Deutſchland
zur Strafverfolgung und Aburteilung ausgeliefert
werden. Dieſe Entſcheidung iſt auf die perſönliche
Intervention des deutſchen Botſchafters zurückzuführen.
Oeffentlicher Arbeits= und Dienſtnachweis.
St. Darmſtadt, 17. Dezember.
Im Rathausſaale fand heute nachmittag auf
Ein=
ladung der Großh. Provinzialdirektion Starkenburg
Herr Provinzialdirektor Fey, der den Vorſitz führte,
begrüßte herzlich die Erſchienenen, inſonderheit die
Vertreter des Miniſteriums, der Bürgermeiſterei
Darmſtadt, der verſchiedenen Kreiſe und der Städte der
Provinz. Er führte dann aus:
Die Entwickelung gerade der letzten Jahre hat
die Erkenntnis immer mehr zutage gefördert, daß für
die Löſung zahleeicher Fragen des modernen
Wirt=
ſchaftslebens die Provinzen als größere geographiſch
abgeſchloſſene und wirtſchaftlich ſelbſtändige Gebiete
vorzugsweiſe geeignet ſind. Unſer modernes
Wirtſchafts=
leben dringt immer mehr auf feſteren provinziellen
Zu=
ſammenſchluß. Vereinigung der Kräfte im größeren
Wirtſchaftsgebiete der Provinz iſt dringend nötig.
Dieſe liegt aber auch weſentlich im Intereſſe der
Ge=
ſchäftsvereinfachung und Erſparnis an Arbeit und
Geld. Nichts iſt im modernen Wirtſchaftsleben
ge=
fährlicher und koſtſpieliger und ſchädlicher als
Zer=
ſplitterung und nichts erfolgloſer als kleine und
da=
mit leiſtungsunfähige wirtſchaftliche Vereinigungen.
Dieſe Zerſplitterung herrſcht leider auch noch auf dem
Gebiete des Arbeitsnachweiſes. Ihr
entgegenzuwir=
ken iſt Aufgabe unſerer heutigen Verſammlung.
Die Provinzialdirektion hat Sie eingeladen zur
Beſprechung einer wichtigen und ſchwierigen
Frage, die Regelung des öffentlichen,
ge=
meinnützigen Arbeitsnachweiſes in der
Provinz. Ich frene mich, daß Sie dieſer
Einlad=
ung ſo zahlreich entſprochen haben. Bereits in der
letzten Sitzung des Provinzialtages war, als von den
Aufgaben der Provinzialverwaltung auf dem Gebiete
des Handels und Verkehrs und der Wohlfahrtspflege
die Rede war, auch die Organiſation des
Arbeitsnach=
weiſes in der Provinz als eine ſolche Aufgabe
gekenn=
zeichnet worden. Dieſe Organiſation iſt notwendig,
um der Provinz ihre wirtſchaftliche
Selb=
ſtändigkeit auf dieſem Gebiete zu erhalten,
ſie iſt nötig zur Abwendung zahlreicher
Schä=
den, zur Vermeidung vieler Koſten, die den
Einwohnern der Provinz jetzt erwachſen, und iſt
ebenſo nötig im Intereſſe einer geſunden
Heimat=
politik. Wenn wir nun die Schäden betrachten, die
zurzeit entſtehen, ſo liegen ſie einmal in der Art der
Organiſation der öffentlichen Arbeitsvermittelung
und dann in dem Mangel an feſten und beſtimmten
Grundſätzen für die Beteiligung des Arbeitsnachweiſes
in einem größeren Wirtſchaftsgebiete. Der Mangel
an gemeinnützigen Arbeitsnachweiſen auf dem Lande
und der Mangel der Ausdehnung der Tätigkeit der
beſtehenden ſtädtiſchen Arbeitsnachweiſe auf das Land
hat für letzteres und für die Städte nachteilig gewirkt.
Durch die zentraliſierten Arbeitsnachweiſe der Städte,
welche hauptſächlich Stellen in der Stadt beſetzten, auf
dem Lande aber ſolche nicht beſetzen konnten, weil die
Arbeitgeber ſie nicht anmeldeten, iſt die
Stellenver=
mittelung faſt ausſchließlich auf die Städte beſchränkt
worden. Dieſer Umſtand hat vielfach mitgewirkt bei
einem wirtſchaftlich unnötigen und ſchädlichen Abzug
von dem Lande nach der Stadt, wenn er auch nicht die
ausſchließliche Urſache war. Er hat mit dazu
bei=
getragen, die Arbeitsloſigkeit in den Städten und den
Arbeitermangel auf dem Lande zu befördern. Dies
haben neuerdings vielfach auch die Städte und
ins=
beſondere auch die Stadt Frankfurt erkannt. Deshalb
ſucht jetzt auch der Mitteldeutſche
Arbeitsnachweisver=
band dieſem Uebel entgegenzuarbeiten. Was die Stadt
Frankfurt in dieſer Richtung anſtrebt und tut, das
müſſen auch wir und müſſen andere Städte tun, wenn
ſie nicht Nachteile haben ſollen. Das wäre ein neuer
Nachteil, den wir uns ſelbſt durch Untätigkeit und
Rückſtändigkeit auf dieſem Gebiete zufügen würden.
Wir haben ſeither ſchon den großen wirtſchaftlichen
Nachteil, daß die Arbeitsvermittelung für unſere
Pro=
vinz allzu ſehr in Frankfurt konzentriert iſt.
Jeden=
falls aber dürfen unſere
Arbeitsnachweisorganiſatio=
nen in der Provinz nicht, wie dies beobachtet wurde,
noch dazu beitragen, daß dieſer Nachteil vermehrt
wird.
Von beſonderer Wichtigkeit aber ſind auch die bei
Verwaltung des öffentlichen Arbeitsnachweiſes zu
be=
tätigenden Grundſätze. Die Arbeitsnachweiſe haben
ſeither vielfach dazu beigetragen, die Arbeiterſchaft
mehr wie nötig zu mobiliſieren, dadurch daß die
wirt=
ſchaftlichen Brennpunkte der Arbeitsvermittelung nicht
genügend bekannt waren. Man darf ihnen hieraus
keinen Vorwurf machen. Denn gerade auf dem
Ge=
biete des Arbeitsmarktes ſind die treibenden Faktoren,
Urſachen und Wirkungen, ſehr ſchwer zu erkennen.
Erſt neuerdings hat man nun einen im Intereſſe
einer geſunden Heimatpolitik überaus wichtigen
(Geheimerat Fey) eine Beſprechung ſtatt wegen
Re=
gelung des öffentlichen Arbeits= und
Dienſtnacchweiſes in der Provinz Starkenburg.
Grundſatz aufgeſtellt: Die einheimiſiche Stelle
in erſter Linie dem einheimiſchen
Arbei=
ter, und nur, wenn kein Einheimiſcher
vorhanden iſt, dem Fremden.
Erfahr=
ungsgemäß bleiben immer noch
genü=
gend Stellen für Wanderer übrig,
namentlich die Stellen mit
vorüber=
gehender Arbeit, auf welche die
einhei=
miſchen Arbeiter ſehr häufig ſelbſt nicht
reflektieren. Ein weiterer Schritt wird der
ſein, die Arbeitsvermittelung für ungelernte
Arbei=
ter in beſtimmten Bezirken zu lokaliſieren.
Es handelt ſich nicht darum, neue, koſtſpielige
Ein=
richtungen zu treffen, ſondern Koſten durch richtige
Einrichtungen zu erſparen, die Tätigkeit auf dieſem
Gebiete zu vereinfachen und Schäden zu verhüten.
Ich hoffe, daß wir auf dem Gebiete der
Arbeitsver=
mittelung auf den richtigen Weg gelangen und dadurch
der Einwohnerſchaft unſerer Provinz erhebliche
Vor=
teile zuführen. (Beifall.)
Danach erteilte Redner das Wort dem Referenten
Herrn Dr. Schlotter=Frankfurt a. M., der über
Zweck und Einrichtung des Mitteldeutſchen
Arbeitsnachweisverbandes ſprach. Der
Vor=
tragende führte aus, der Arbeitsnachweis ſei in den
grö=
ßeren Städten entſtanden. Nach Zuſammenſchluß in dem
ſog. Rhein=Mainverband habe dieſer Arbeitsnachweis
ſegensreich gewirkt auch in interlokaler Beziehung,
inſo=
fern als ſich die Städte untereinander über Angebot und
Nachfrage unterrichteten. Hingegen iſt der Verſuch
ge=
ſcheitert, auch das flache Land mit in den Nachweisbereich
der Städte einzubeziehen. Das aber war die Hauptſache.
Der Mitteldeutſche Arbeitsnachweisverband hat nun in
erſter Linie den ländlichen Arbeitsmarkt erforſcht und
ge=
fördert. Es gehören dem Verband jetzt über 100 Kreiſe
und Städte an. Er hat mit Erfolg geſucht, die
Land=
wirtſchaftskammern und Handelskammern in ſeinen
Wir=
kungsbereich zu ziehen und mit dieſen zuſammen den
länd=
lichen Arbeitsnachweis zu organiſieren. Sehr gute
Er=
folge hat der Verband zu verzeichnen gehabt durch den
ländlichen Arbeitsnachweis in Friedberg. Dort hat man
fertig gebracht, daß die kleine Stadt an fünfter Stelle
mar=
ſchiert unter ſämtlichen Städten, die Arbeitsnachweiſe
haben. Dies und noch andere Beiſpiele beweiſen, daß es
durchaus möglich iſt, den ländlichen Arbeisnachweis zu
or=
ganiſieren und zu zentraliſieren. Es ſei allerdings nicht
zu verkennen, daß die Verhältniſſe in Heſſen beſonders
ſchwierig ſind. Es empfiehlt ſich nach den gemachten
Er=
fahrungen die provinzielle Zentraliſation, d. h. in jeder
Provinz iſt eine Zentrale zu errichten, die in erſter Linie
für die Bedürfniſſe der Provinz zu ſorgen hat. Für
Star=
kenburg käme Darmſtadt in Frage, ferner Offenbach und
dann für eine Reihe kleinerer Städte Nebenſtellen. Koſten
würden dadurch nicht entſtehen, ſo daß eine Verteuerung
der Vermittelung nicht in Frage kommt. Telephon= und
ſonſtige Auslagen werden vom Mitteldeutſchen
Arbeits=
nachweis erſetzt.
Provinzialdirektro Fey ſprach dem Redner Dank aus
und verbreitete ſich dann über Erfolge der von ihm ins Leben
gerufenen Arbeitsnachweiſe in Darmſtadt, Erbach und
Friedberg. In Erbach ſei das mißlungen, in Darmſtadt
und Friedberg haben hingegen die Arbeitsnachweiſe ſehr
gut ſich entwickelt. Jedenfalls ſei es nicht möglich, den
Arbeitsnachweis auf die Kreisgrenzen zu lokaliſieren, ſie
müßten ganze Wirtſchaftsgebiete umfaſſen. Die
Nachweis=
ſtelle in Darmſtadt müſſe ausgedehnt und nach
kaufmänni=
ſchen Geſichtspunkten geführt werden. — Herr
Kull=
mann=Friedberg macht einige ſtatiſtiſche Mitteilungen
über die dortige Arbeitsnachweisſtelle. — Herr Bauer=
Nieder=Modau iſt mit der Errichtung von
Vermittlungs=
ſtellen einverſtanden, meint aber, es ſei vor allem
notwen=
dig, jeden, der nicht ein Leumundszeugnis der Polizei oder
der letzten Herrſchaft hat, auszuſchließen; das ſei natürlich
ſehr ſchwer. — Provinzialdirektor Fey iſt der Anſicht, daß
vor allem ein Vorort geſchaffen werden müſſe. Dazu
müſſen die Arbeitgeber in erſter Linie helfen, indem ſie
ihren Bedarf mitteilen.
Herr Beigeordneter Mueller iſt bereit, zum
Aus=
bau der Darmſtädter Nachweisſtelle die Hand zu bieten,
doch falle hierbei die Koſtenfrage ſehr ins Gewicht. Die
Einrichtung nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten würde
viel Koſten verurſachen, und es ſei zweifelhaft, ob die
Stadt Darmſtadt bereit ſei, ihren Zuſchuß dermaßen zu
er=
höhen. Sehr wichtig ſei die Geſtaltung der Einrichtung
paritätiſcher Facharbeitsnachweiſe. Auch an ihn ſei man
ſchon herangetreten mit dem Erſuchen, für das
Weißbinder=
gewerbe einen ſolchen Facharbeitsnachweis zu errichten.
Es muß ferner Wert darauf gelegt werden, möglichſt nur
gute und tüchtige Arbeiter zu vermitteln, denn ſonſt
ver=
lieren die Arbeitgeber das Vertrauen zur
Vermittelungs=
ſtelle. — Provinzialdirektor Fey iſt der Meinung, daß die
Koſten ſehr minimal ſein werden, ſie würden in keinem
Verhältnis ſtehen zu den großen Vorteilen, die die
Neu=
organiſation im Gefolge haben würde. Redner reſümiert,
daß die Vermittelungsſtellen Darmſtadt, Offenbach,
Bens=
heim, Gernsheim, Seligenſtadt vorerſt genügen würden.
Erſt wenn dieſe Stellen verſagen, ſollte man ſich nach
Frankfurt wenden. — Bürgermeiſter Müller=Roßdorf
ſchlägt noch eine Stelle im Odenwald, etwa Erbach, vor. —
Oekonomierat Heil=Habitzheim ſchlägt Groß=Umſtadt
vor, was von mehreren Rednern unterſtützt wird. Der
Vorſitzende ſagt zu, mit Groß=Umſtadt nochmals zu
verhan=
deln, und ſchließt darauf mit Dank an die erſchienenen 80
Herren die Verſammlung.
Der Moabiter Krawallprozeß.
— Berlin, 16. Dez. Zu Beginn der heutigen
Sitzung erbittet Rechtsanwalt Cohn das Wort und
proteſtiert erneut gegen die Einſchüchterungsverſuche
und unerhörten Beläſtigungen, die fortwährend gegen
Zeugen ausgeübt werden. So habe bei dem hier als
Zeugen vernommenen Dr. Kochmann ein
Kriminal=
beamter in der Maske eines Poſtbeamten in deſſen
Hauſe vorgeſprochen und Erkundigungen eingezogen.
Der Zeuge hat bekanntlich nicht beſonders günſtig für
die Polizei ausgeſagt, und ſo wurde bei den
Portiers=
leuten gefragt, was der im Hauſe wohnende Dr.
Koch=
mann ſei und wo er ſein Examen beſtanden habe. Der
Verteidiger bittet das Gericht, zu verhüten, daß durch
ſolche unzweckmäßigen Maßnahmen der Behörde
Ein=
ſchüchterungen von Zeugen vorkommen. — Erſter
Staatsanwalt Steinbrecht: Es wird hier wiederum die
Staatsanwaltſchaft angegriffen und ihr der Vorwurf
gemacht, daß ſie in unzuläſſiger Weiſe Ermittelungen
über bereits vernommene Zeugen anſtelle. Dem muß
ich entſchieden widerſprechen. Von mir ſind keine
dahin=
gehenden Aufträge erteilt worden, und wenn etwa der
Herr Polizeipräſident derartiges angeordnet haben
ſollte, ſo muß ich doch darauf aufmerkſam machen, daß
es ſein gutes Recht iſt, die behaupteten Verfehlungen
ſeiner Beamten nachzuprüfen. — R.=A. Heine: Wenn
dies nur zutreffend wäre. Wir haben aber Briefe im
Beſitz, wonach die Zeugen die Rache der Polizei
fürch=
ten, und da der Staatsanwalt erſt neulich ſeine
Miß=
billigung über ſolche Feſtſtellungen .. . — Vorſ. (
unter=
brechend): Von einer Mißbilligung des Herrn
Staats=
anwalts darüber iſt mir nichts bekannt. —
Staats=
anwalt Steinbrecht: Ich weiß auch nichts davon. Ich
habe nur das Erſuchen ausgeſprochen, doch ſolche
Er=
mittelungen beſſer einzuſtellen. — R.=A. Heine will
nochmals auf die Sache eingehen, der Vorſitzende
be=
merkt ihm jedoch, daß er die Debatte darüber ſchließe.
Es wird dann in der Erörterung des allgemeinen
Teiles der Anklage fortgefahren. Der Schriftſteller
Freiherr v. Kriegelſtein gibt an, daß er als
Kriegs=
korreſpondent derartige Erlebniſſe häufig mitgemacht
habe. Die ruſſiſche Revolution zum Beiſpiel habe er
an Ort und Stelle verfolgt. Seiner Meinung nach
habe ſich die Polizei während der Krawalle in Moabit
ausgezeichnet gehalten. Aus der Menſchenmenge, die
viele tauſende Perſonen betrug, ſei zuerſt ein Schuß
gefallen. Beim Zurückdrängen der Leute ſeien die
Schutzleute ſehr vorſichtig und ſchonend vorgegangen.
Auf Vorhalten der Verteidigung bemerkt der Zeuge,
daß er an den ganzen Vorgängen abſolut kein Intereſſe
habe und weder für noch gegen die Polizei
eingenom=
men ſei. Bei der Vernehmung des Polizeileutnants
Heck und den im Reſtaurant von Langerat zurzeit des
betreffenden Vorfalles anweſenden Perſonen kommt es
bei der Gegenüberſtellung zu einer heftigen Kontroverſe
zwiſchen der Staatsanwaltſchaft und der Verteidigung,
die aber ſchließlich negativ verläuft. — Die
Weiterver=
handlung wurde auf morgen vormittag 9½ Uhr
ver=
tagt. — Während eines Teiles der heutigen
Verhand=
lung waren Generalſtaatsanwalt Supper und
Ober=
ſtaatsanwalt Preuß im Sitzungsſaale anweſend.
17. Dez. Die geſtern abgebrochene
Beweisauf=
nahme über die Vorgänge in dem Lokal von Langerath
wurde heute fortgeſetzt. Die Räumung dieſes Lokals
erfolgte, weil der Polizeileutnant Folte von ſeinem
Kollegen Hecht, die Meldung erhielt, daß aus dem
Lokale heraus mit Flaſchen und Steinen geworfen
wor=
den ſei. Es wurden in langer Reihe die beteiligten
Beamten über die Vorgänge bei Langerath vernommen.
Es ergibt ſich, daß das Lokal an ienem Abend dreimal
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
Nummer 297.
ausgeräumt wurde. Nach weiteren Zeugenausſagen
wurde die weitere Verhandlung auf Montag vertagt.
Volkszählung.
* Die Volkszählung im Großherzogtum
Oldenburg ergab eine Einwohnerſchaft von 482403
(1905: 438 956).
* Das zuerſt bekannt gegebene
Volkszählungs=
ergebnis für Mülhauſen, das eine Abnahme von
über 400 Seelen feſtſtellte, wird jetzt amtlich berichtigt,
da es ſich herausgeſtellt hat, daß einige Straßen
ver=
geſſen worden ſind. (!) Nach der neuen Feſtſtellung
ver=
zeichnet Mülhauſen 94976 Einwohner gegen 94498 im
Jahre 1905.
Die Reiſe des deutſchen Kronprinzenpaares.
* Haiderabad, 17. Dez. Der deutſche
Kron=
prinz iſt hier eingetroffen. Am Bahnhof, der in den
Flaggen und Farben Deutſchlands, Englands und des
Niſamſchen Reiches geſchmückt war, hatten ſich zum
Emp=
fang eingefunden: Nizam, der engliſche Miniſterreſident,
das geſamte Miniſterium, zahlreiche eingeborene und
eng=
liſche Offiziere und Würdenträger, alle in weißer Gala.
Der Kronprinz wurde vom engliſchen Präſidenten begrüßt,
der ihm Nizam bekannt machte. Sämtliche Anweſenden
wurden vorgeſtellt. Der Kronprinz und Nizam ſchritten
die Front der Ehrenkompagnie ab, die von der engliſchen
und der Nizamtruppe geſtellt wurde, wobei die Muſik die
preußiſche Nationalhymne, die Wacht am Rhein und
an=
dere deutſche Lieder ſpielte. Darauf beſtiegen der
Kron=
prinz und Nizam den erſten Wagen, auf dem Rückſitz nahm
der Miniſterreſident Platz. In den nächſten Wagen
befan=
den ſich das Gefolge und die Würdenträger. Engliſche und
Nizamſche Kavallerie ſtellten die Eskorte.
Der ganze Empfang bot ein Schauſpiel glanzvoller
orientaliſcher Prachtentfaltung. Die Uniformen, Livreen,
einer zahlloſen Dienerſchaft, die grellfarbigen Koſtüme der
Volksmenge, die zu Tauſenden die Straßen umſäumte,
boten beim ſtrahlenden Sonnenſchein ein maleriſches Bild.
Die Stadt war feſtlich geſchmückt. Der Kronprinz wohnt
im Falakumapalaſt. Heute abend findet Illumination
ſtatt. Zahlreiche Deutſche ſind aus allen Teilen Indiens
eingetroffen, die den Kronprinzen bei der übermorgen
ſtatt=
findenden Parade begrüßen. Bei dem ſchon gemeldeten
Empfang bei dem deutſchen Konſul in Bombay zog der
Kronprinz jeden einzelnen der über hundert Erſchienenen
ins Geſpräch. Er zeigte lebhaftes Intereſſe für die
all=
gemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe, beſonders für die
Beteiligung der Deutſchen am wirtſchaftlichen Leben in
Bombay.
* Aden, 17. Dez. Der Reichspoſtdampfer „Lützow‟
des Norddeutſchen Lloyd mit der Kronprinzeſſin
und Gefolge an Bord iſt auf der Heimreiſe heute vormittag
10 Uhr 30 Min. nach herrlicher ruhiger Fahrt in Aden
eingetroffen. Die Kronprinzeſſin war ſehr befriedigt über
die getroffenen Einrichtungen und den Aufenthalt an Bord.
In Aden fand kein Empfang ſtatt. Die Kronprinzeſſin
blieb an Bord. Die Abfahrt von Aden erfolgte 2 Uhr
30 Min. nachmittags.
Die engliſchen Wahlen.
* London, 16. Dez. Um 6¼ Uhr abends waren
gewählt: 259 Liberale, 264 Konſervative, 42 Mitglieder der
Arbeiterpartei, 67 Redmondiſten und 9 OBrieniſten.
* London, 17. Dez. Bis 1 Uhr 30 Minuten
heute nachmittag war der Stand der Wahlen
folgender: 267 Liberale, 270 Unioniſten, 42 Mitglieder
der Arbeiterpartei, 69 Redmondiſten und 9
OBrie=
niſten.
* London, 17. Dez. Bis 3½ Uhr waren als
ge=
wählt bekannt: 267 Liberale, 42 Mitglieder der
Ar=
beiterpartei, 270 Konſervative, 72 Anhänger Redmond,
9 Anhänger OBriens. Die Konſervativen eroberten
Montgomery=Diſtrikt (wo die liberale Mehrheit im
Januar nur 13 Stimmen betrug) mit 1522 gegen 1468
Stimmen. Hingegen gewannen die Liberalen Banbury
(Oxfordſhire) mit 3629 gegen 3538 konſervative
Stim=
men zurück. (Im Januar betrug die konſervative
Mehrheit 316.) Süd=Dublin gewann der
Redmond=
anhänger Cotton mit 5223 gegen 5090 konſervative
Stimmen. Es iſt dies der zweite von den Nationaliſten
eroberte konſervative Sitz in Irland.
*London, 17. Dez. Um 11½ Uhr abends waren
als gewählt bekannt: 268 Liberale, 271 Konſervative,
43 Mitglieder der Arbeiterpartei, 73 Redmondiſten und
9 OBrieniſten.
Rußland und Frankreich.
*. Paris, 17. Dez. Präſident Fallieres
empfing heute nachmittag den neuen ruſſiſchen
Botſchafter Iswolsky, der ihm ſein
Beglau=
bigungsſchreiben überreichte. Iswolsky hielt eine
Anſprache an den Präſidenten, in der er die Gefühle
aufrichtiger und unveränderlicher Freundſchaft
ver=
ſicherte, die der Kaiſer von Rußland für Frankreich
und den Präſidenten hege. Iswolsky ſagte weiter,
als er den Ruf erhalten habe, den Kaiſer bei der
Re=
gierung des befreundeten und verbündeten
Frank=
reich zu vertreten, beauftragte der Kaiſer ihn, der
Aufrechterhaltung und ſtändigen
Feſtig=
ung der ſoengen Bande, die Rußland und
Frankreich einten, und die nicht bloß zu einer
gegenſeitigen Bürgſchaft für die beiden verbündeten
Länder, ſondern auch als koſtbares Unterpfand für
die Bewahrung des allgemeinen Friedens dienten,
alle ſeine Sorgfalt zu widmen. In der Antwort
be=
glückwünſchte ſich Präſident Falliéres zu der Wahl
des neuen Botſchafters, die das deutlichſte Zeugnis
für den hohen Wert ablege, den der Kaiſer von
Ruß=
land der Feſtigung des Bündniſſes beimeſſe. Der
Präſident verſicherte dem Botſchafter, er werde in
Frankreich eine tätige Beihilfe zur Stärkung der
Bande zwiſchen den beiden verbündeten und
befreun=
deten Länder, zum Schutze der gegenſeitigen
Inter=
eſſen und zur Aufrechterhaltung des allgemeinen
Frie=
dens finden.
Sturm.
* London, 16. Dez. Ein heftiger Sturt
wütet im Kanal. Gerüchtweiſe verlautet, daß das deutſch
Schiff „Preußen” ſchwere Beſchädigungen erlitten he
In Worthing und an mehreren Badeorten der Südküſ
iſt großer Schaden angerichtet worden. Ueberſchwemmu
gen werden aus allen Teilen des Landes gemeldet. Di
Lage in Warvickſhire iſt beunruhigend. Städte und Dörfe
ſind abgeſchnitten und das Waſſer iſt noch im Steigen L
griffen.
* Cardiff, 17. Dez. Ein äußerſt heftiger Sturn
hat über Nacht in Südwales einen ungeheuren Scha
den angerichtet. Der telephoniſche und telegraphiſche Dienſ
und ebenſo die Eiſenbahnverbindungen ſind geſtört. D
Schiffsverkehr iſt vollkommen unterbrochen. Gleichzeitig
herrſcht große Ueberſchwemmung infolge des ſeit zwölf
Tagen anhaltenden Regens. In den Hafenanlagen riſſen
ſich mehrere Dampfer los, ſo daß die Ladetätigkeit überall
eingeſtellt werden mußte. Eine Anzahl Dampfer wird
ver=
mißt. Es wird das Schlimmſte befürchtet.
* Breſt, 17. Dez. Der Sturm hält an. Der
Semaphor der Inſel Sein ſignaliſiert, daß ein deutſcher
Dampfer von Hamburg, der den Leichter „Celorah” im
Schlepptau hatte, die Troſſe kappen und das Schiff auf
offenem Meer ſeinm Schickſal habe überlaſſen müſſen.
* Breſt, 18. Dez. Die Marinepräfektur teilt mit,
daß auf Anſuchen der Hamburg=Amerika=Linie der
Schleppdampfer „Infatigable” heute vormittag wieder
in See gegangen iſt, um nordweſtlich von Queſſant
den noch in Not befindlichen deutſchen Dampfer
„Swakopmund” zu ſuchen.
Muſik.
Von dem bekannten Darmſtädter
Lokalkompo=
niſten Siegfried May iſt eine neue Kompoſition
er=
ſchienen, eine Barkarole, betitelt „Tereſina” (op. 21).
Die Kompoſition iſt bearbeitet für Piano, Orcheſter in
Ber=
liner Beſetzung, Infanteriemuſik und Kavalleriemuſik.
Hoſtheatermaler Kurt Kempin hat ein reizvolles
Titel=
bild dazu gemalt.
Darmſtadt, 19. Dezember.
** Miniſterbeſuch. Zu Ehren der Staatsſekretäre
Delbrück und Wermuth fand am Samstag abend
beim Staatsminiſter Ewald ein Herrenabend ſtatt. Die
Staatsſekretäre ſind geſtern mittag 1 Uhr 37 Min. nach
Weimar abgereiſt.
* Großh. Hoftheater. Wegen plötzlicher Erkrankung
der Madame de Lys konnte das geſtrige Gaſtſpiel
nicht ſtattfinden. Die Aufführung der Oper
„Alda” fand deshalb in derſelben Beſetzung, wie letzthin,
ſtatt. Frl. Howard, die ſchon am Dienstag ſtark
indis=
poniert war, hatte wegen Indispoſition um Nachſicht
bitten laſſen.
* Heſſiſcher Fürſorgeverein für Krüppel. Am 15.
d. M. wurde in Darmſtadt der Heſſiſche
Für=
ſorgeverein für Krüppell (Sitz Darmſtadt)
durch Genehmigung der Satzung endgültig gegründet.
Der Verein hat ſich die Aufgabe geſtellt: 1. die
Be=
völkerung über das Krüppeltum und ſeine
Bekämpf=
ung aufzuklären; 2. alle an der Krüppelfürſorge
be=
teiligten Kreiſe ohne Beeinträchtigung ihrer
Selbſtän=
digkeit zuſammenzufaſſen und ihnen jede nur mögliche
Hilfe und Unterſtützung zu gewähren; 3. die im
Groß=
herzogtum vorhandenen Krüppel feſtzuſtellen; 4.
da=
hin zu wirken, daß ohne Anſehen des Standes und
der Religion die Krüppel und Kinder, die Anlage zu
körperlichen Gebrechen zeigen, zur rechten Zeit in
ärztliche Behandlung genommen werden und, ſoweit
erforderlich, Schul= und gewerblichen Unterricht
er=
halten; 5. Gemeinden, kommunale Verbände und
Pri=
vate zu beeinfluſſen, daß Beihilfen zur Behandlung
wenig bemittelter Krüppel und zur Erziehung der
Krüppel gegeben werden; 6. unter Umſtänden ſelbſt
Anſtalten zur Erreichung des unter Ziffer 4
angege=
benen Zwecks zu errichten und zu betreiben. — Herrn
Geh. Regierungsrat Dr. Dietz wurde die proviſoriſche
Führung der Vorſtandsgeſchäfte übertragen. Es ſoll in
einer in Kürze einzuberufenden Mitglieder=
Verſamm=
lung die Vorſtandswahl vorgenommen werden.
Mit=
glieder=Anmeldungen ſind erbeten an die Adreſſe
Heſ=
ſcher Fürſorgeverein für Krüppel zu Darmſtadt.
— Die Weihnachtsfeier der Strickſchule Darmſtadt
des Evangeliſchen Bundes fand am Samstag
unter lebhafter Beteiligung weiterer Kreiſe in der
Turnhalle am Volksbad ſtatt. Herr Lehrer Mathay
hatte die alten, lieben Weihnachtslieder auf das
aller=
beſte mit einem Chore der Schülerinnen eingeübt und
Fräulein Klara von der Becke nicht nur die
grö=
ßern, ſondern auch die Kleinſten der Kleinen in ſo
muſterhafter Weiſe in die Kunſt der Deklamation
ein=
geführt, daß wohl alle Beſucher ihre helle Freude
hatten an den gut aufgeſagten Gedichtchen und
Weih=
nachtsgeſprächen. Herr Pfr. Vogel hatte zu ſeiner
Anſprache zwar diesmal kein Märchen mitgebracht, aber
er erzählte in herzanpackender Weiſe, wie einſt im
Salzburgerland das eben von den über 400 Kindern
geſungene Lied: „Stille Nacht, heil’ge Nacht” entſtanden
iſt. Herr Hauptlehrer Ritz hatte in dankenswerter
Weiſe die Begleitung auf dem Harmonium
übernom=
men. Frau Mülberger, der Leiterin der
Strick=
ſchule, wie den eifrigen Helferinnen ſei auch an dieſer
Stelle herzlicher Dank für ihre Mühewaltung im nun
abgeſchloſſenen Jahre geſagt.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 17. Dez. Dr. Prinz Auguſt Wilhelm
von Preußen beſtand heute vormittag vor der
Prüf=
ungskommiſſion des Kammergerichts das
Referendar=
examen mit dem Prädikat gut.
* Berlin, 17. Dez. Auf noch nicht aufgeklärte
Weiſe iſt heute früh der Fabrikbeſitzer Emil Baake
aus Schöneberg zwiſchen Wildpark und Werder aus
einem Perſonenzug auf das Nebengeleis gefallen, wo
er fünfzehn Minuten ſpäter von einem Güterzug
überfahren wurde.
* Berlin, 18. Dez. Die Nordd. Allg). Ztg. meldet: Die
britiſche Regierung äußerte ſich nunmehr in der Frage der
deutſchen Schadenerſatzanſprüche aus dem
britiſch=ſüdafrikaniſchen Kriege. Sie lehnt
ein Eingehen auf alle Reklamationen ab, die ſeinerzeit der
in Britiſch=Südafrika eingeſetzten britiſchen Kommiſſion
unterbreitet wurden, und iſt hinſichtlich dieſer
Reklama=
tionen auch nicht bereit, dem deutſchen Antrag auf
Ueber=
weiſung dieſer Angelegenheit an den ſtändigen Schiedshof
im Haag zu entſprechen. Nur für einige Fälle, welche der
Kommiſſion in Britiſch=Südafrika nicht vorlagen, erkennt
ſie an, daß es ſich dabei um eine Rechtsfrage handelt, und
will dieſe dem Haager Schiedshof unterbreiten. Das
Aus=
wärtige Amt verſah die beteiligten Deutſchen mit dieſer
Nachricht. Es gedenkt die Angelegenheit bei der britiſchen
Regierung weiter zu verfolgen, und teilt Näheres darüber
mit, ſobald die engliſche Regierung von den beabſichtigten
Schritten unterrichtet ſein wird.
* Berlin, 18. Dez. Als mutmaßlicher Mörder
der Wittwe Hoffmann wurde der 24 Jahre alte frühere
Wäſchekutſcher Otto Schulze feſtgenommen, der aber
bisher trotz ſchwerer Verdachtsmomente die Tat leugnet.
Schulze legte ſich bei ſeiner Feſtnahme den Namen Meyer
bei und gab an, ſeinen Bruder, der die Polizeibeamten auf
ihn aufmerkſam gemacht hatte, nicht zu kennen. Schulze
behauptet weiter, an dem fraglichen Tage bei einem
Fou=
ragehändler vormittags von 11 bis nachts um 1 Uhr
aus=
hilfsweiſe als Kutſcher gearbeitet zu haben. Dieſe Angabe
muß nach auf ihre Richtigkeit nachgeprüft werden.
* Saarbrücken, 18. Dez. Heute nachmittag iſt im
hieſigen Luftſchifferverein folgende Depeſche
ein=
getroffen: „Bremerhaven, 12 Uhr 40 mittags. Die
Leiche des Leutnants Lange iſt von unſerem
Fiſch=
dampfer „Karlsburg” gefunden; ſie wurde wieder in
die Nordſee verſenkt. Beweiſe und Brief folgen.
Hoch=
ſeefiſcherei Bremerhaven.”
* Dresden, 17. Dez. Der Sächſiſche Landesdienſt
meldet: In Dresden liegen in der Angelegenheit des
Prinzen Max amtliche Nachrichten nicht vor. In
maßgebenden Kreiſen beſteht die Auffaſſung, daß die
Angelegenheit lediglich die Perſon des Prinzen und
ſeine geiſtliche Tätigkeit berühet, daher ſei bei dieſem
Stande der Sache kein Anlaß zu einer Stellungnahme
der Regierung gegeben.
* Hamburg, 18. Dez. Die Hamburg=Amerika=Linie
erhielt aus Plymouth die Nachricht, daß der am
Sams=
tag eingetroffene Dampfer „Dakar” am Nachmittag des
gleichen Tages dem Dampfer Swakopmund” neun
Meilen von Queſſant begegnet ſei. Der Dampfer „
Wis=
mar” habe ihm Beiſtand geleiſtet.
* Bremen, 17. Dez. Heute nachmittag fand auf der
Werft des Bremer Vulkan der Stapellauf des auf
Rechnung der Hamburg=Amerika=Linie Hapag gebauten
Poſtdampfers „Fürſt Bülow” ſtatt. Die Taufrede
hielt Direktor Dr. Ecker von der Amerika=Linie. Trötz
des ſtürmiſchen Wetters war eine große Anzahl von
Herren aus Hamburg, der Auffichtsrat des Vulkan und
viele Gäſte aus Bremen erſchienen. Das Schiff lief
glücklich von Stapel.
* Kiel, 17. Dez. Die Metalldiebſtähle auf
der Kieler Werft, die im Frühjahr aufgedeckt
wurden, fanden heute vor der Strafkammer die Sühne.
Der Dieb, der 22 jährige Materialien=Aufſeher Balz.
hatte im Laufe eines Monats für mehrere hundert
Mark Metall aus den ihm unterſtellten Räumen
ent=
wendet, ſie unter ſeiner Jacke in Portionen von 25 Pfund
aus der Werft geſchmuggelt und ſie dann an Althändler
verkauft. Er wurde wegen dieſer Tat zu 6 Monaten
Gefängnis verurteilt, ſeine Abnehmer erhielten 2 Jahre.
1 Jahr 6 Monate und 1 Jahr 3 Monate Gefängnis.
* Uelzen, 18. Dez. Ein ſchwerer Unglücks fall
ereignete ſich der „Kreuzztg.” zufolge auf dem Schießplatz
Unterlüſe der Rheiniſchen Stahlwarenfabrik, wo
man gegenwärtig mit dem Einſchießen ſchwerer Geſchütze
beſchäftigt iſt, jedenfalls infolge vorzeitiger Exploſion
eines Geſchoſſes. Ein Mann der Bedienungsmannſchaft
wurde ſofort getötet, zwei andere wurden ſchwer
verletzt.
* Haag, 17. Dez. Die Kammer beriet über das
Heeresbudget. Der Kriegsminiſter erklärte die
Tagesord=
nung des orthodoxen Proteſtanten Duymar van Twiſt,
wonach die Aufbeſſerung der Offiziersgehälter bis nach der
Vermehrung ihrer Penſion verſchoben werden ſoll, für
un=
annehmbar. Nach bewegter Debatte wurde der Antrag
mit 36 zu 31 Stimmen angenommen. Der Miniſter bat
darauf unter großer Bewegung der Kammer um
Ver=
tagung. Eine Kriſe erſcheint ſehr wahrſcheinlich.
* Haag, 17. Dez. Der Kriegsminiſter
ent=
ſchloß ſich infolge des gegen ihn gerichteten Beſchluſſes
der heutigen Kammerſitzung zurückzutreten.
* Paris, 17. Dez. Im Miniſterrat teilte der
Mi=
niſter des Aeußern Pichon die Grundzüge der Erklärungen
mit, die er zu Beginn der Diskuſſion beim Budget des
Aeußern in der Kammer über die auswärtige Politik
geben wird. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten Puech
gab die außerordentlichen Maßnahmen bekannt zur
Fort=
ſchaffung der Waren aus den Häfen von Le Havre, Rouen
und dem nördlichen Bergwerksgebiet. Der Miniſter
be=
ſchloß, eine Kommiſſion zu ernennen, die mit der
Aus=
arbeitung des Programms für die Entwicklung der Häfen,
Kanäle und der Flußſchiffahrt beauftragt wird. Die
Re=
gierung wird die Kammer erſuchen, den Geſetzentwurf über
den Flottenbau alsbald nach der Budgetberatung auf die
Tagesordnung zu ſetzen.
* Paris, 18. Dez. Der Agence Havas wird
beſtä=
tigt, daß der ruſſiſche Miniſter des Aeußern Sſaſonow
im kommenden Frühjahr nach Paris und London gehen
werde.
* Paris, 18. Dez. In dem Arrondiſſement Privas
ſind infolge ſtarker Regengüſſe mehrere Häuſer
einge=
ſtürzt. In Jaujac ſind zwei Perſonen unter den
Trümmern umgekommen.
* London, 17. Dez. Von den Polizeibeamten,
die in Houndsditſh von Einbrechern verwundet
wurden, iſt heute abend der dritte ſeinen Verletzungen
erlegen. Die Polizei veröffentlichte die
Perſonalbe=
ſchreibung der geſuchten Einbrecher, die augenſcheinlich
Fremde ſind und aus drei Männern und einer Frau
beſtehen.
* London, 18. Dez. Der Journaliſt Garvin, der
nach einem Gerücht der Urheber der Balfourſchen
Referendumvorſchläge ſein ſoll, und den Lloyd
George in ſeiner in der letzten Woche gehaltenen Rede
als den Mann bezeichnete, der die konſervative Partei
mit Ideen verſorge, dringt in dem Obſerver in die
Unioniſten, ſie ſollten noch verſuchen, zu einem Ver
gleich in der Verfaſſungsfrage zu gelangen. Wenn die
Regierung ſich jedoch ablehnend verhalte, müßten die
Unioniſten bis zum Ende kämpfen. Alles hänge v
der Standhaftigkeit des Oberhauſes ab, das, wie
Garvin ſagt, mit dem Reformplan vorangehen müſſe,
als ob ſich nichts ereignet hätte, und den Miniſtern g
ſtatten ſolle, fünfhundert neue Peers zu ſchaffen, wenn
ſie es wagten. Garvin gibt zu, daß die Ernennung
Peers verfaſſungsmäßig zwar dem Könige obliege, aber
die Verantwortung für die Ernennung laſte einzig an
den Miniſtern. Die Schaffung von neuen Peers werde
ſo unpopulär ſein und die Miniſter würden in dem ſich
daraus ergebenden Kampf ſo viel Schaden davontragen,
daß die unioniſtiſche Partei in abſehbarer Zeit ſiegreich
ſein müſſe.
* London, 18. Dez. Geſtern abend iſt in London=
Whitechapel einer der Verbrecher geſto:
ben, die bei einem Einbruchsverſuch
Houndsditſh mehrere Poliziſten durch Schüſſe
verwundet bezw. getötet hatten und der aus Verſehen
von Schüſſen ſeiner Kumpane ebenfalls getroffen
wurde. Die Bewohner des Hanſes, in dem er
aufge=
funden wurde, fünf Männer und drei Frauen,
wur=
den verhaftet. Man glaubt, daß ſich darunter die
Ein=
brecher befinden, die das Haus neben dem
Juwelier=
laden von Houndsditſh gemietet und einen unter die
Geſchäftsräume führenden Tunnel ſchon faſt vollendet
hatten, als die Polizei ſie endeckte und deren Ve
haftung verſuchte. Der Juwelierladen, auf den die
Einbrecher es abgeſehen hatten, enthielt Edelſteine im
Werte von 400000 Mark.
* London, 18. Dez. Die geſtern in Whitechapel im
Zuſammenhang mit dem Einbruchsverſuch bei
Houndsditſh verhafteten 8 Perſonen ſind, mit
Aus=
nahme einer Frau, noch vor Mitternacht wieder
freige=
aſſen worden.
Nummer 297.
* London, 18. Dez. Der iriſche Parteiführer
O'Connor ſchreibt in der Sonntagszeitung, er freue
ſich, daß alle Anzeichen erkennen laſſen, daß die Miniſter
ein entſchiedener, beſtimmter und entſchloſſener Geiſt
erfüllt. Die Vetofrage müſſe in der erſten Sitzung der
neuen Seſſion in Angriff genommen und ohne
Auf=
ſchub und Bedenken rüſichtslos durchgeführt werden.
New=York, 17. Dez. Aus Galveſton wird gemeldet,
die mexikaniſchen Revolutionäre hätten die
Regierungstruppen bei Minaca geſchlagen. Von dieſen
ſeien 800 Mann gefallen, auch die Revolutionäre hätten
ſchwere Verluſte gehabt. Der Botſchafter der Vereinigten
Staaten in Mexiko meldet, daß ſich die Stadt Guerrero
in der Provinz Chihuahua noch im Beſitz der
Revo=
lutionäre befindet.
* Buenos Aires, 18. Dez. Eine Feuersbrunſt
richtete an einer im Hafen gelegenen
Zollnieder=
lage großen Schaden an.
* Berlin, 17. Dez. In ihrem Wochenrückblick
be=
gleitet die „Norddeutſche Allgemeine” die Etatsdebatte
im Reichstage mit folgenden Gloſſen: „Das
Märchen vom ſchwarzblauen Kanzler iſt
abgetan und ſollte nun auch von der reellen Preſſe
wenigſtens für die nächſte Friſt in die Kammer der
ab=
gelegten Schlagwörter gebracht werden. Es würde ſich
dort bei dem Ausnahmegeſetz in paſſender Geſellſchafr
befinden. Wir betrachten es als ein außerordentlich
wichtiges Ereignis der Etatsdebatten, daß das
Ausnahme=
geſetz nunmehr aus der Diskuſſion verſchwinden kann,
nach=
dem alle bürgerlichen Parteien mit Einſchluß der Rechten der
Stellungnahme des Reichskanzlers gegen ein ſolches
Ge=
ſetz ſich angeſchloſſen haben. Daß die Ablehnung von
Ausnahmegeſetzen und die ſcharfe Bekämpfung der
Sozialdemokratie ſich keineswegs ausſchließen, und daß
wir in den vorhandenen Mitteln des Staates die
Waffen für dieſen Kampf beſitzen, hat der Reichskanzler
überzeugend dargeſtellt. Ebenſo wenig kann an dem
Willen der Regierung gezweifelt werden, den Kampf mit
allem Nachdruck durchzuführen und die Rüſtung des
Staates, wo ſie ſich als notwendig und möglich erweiſen
ſollte, im Rahmen des beſtehenden Rechtes zu
ver=
ſtärken.”
* Berlin, 17. Dez. Die „Nat.=Ztg.” erfährt, daß der
Bundesrat dem Geſetzentwurf über die Verfaſſung
von Elſaß=Lothringen und über das Wahlgeſetz zur
zweiten Kammer mit Einſtimmigkeit die Genehmigung
erteilt hat.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
Seite 7.
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Geſtern abend 6 Uhr wurde mein lieber,
treuer Bruder
(24493
Karl Stamm
Oberleutnant a. D.
von ſeinem ſchweren Leiden durch den Tod
erlöſt.
Elise Stamm.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 20.
De=
zember, nachmittags ½3 Uhr, vom
Sterbe=
haus, Heinrichſtraße 108 aus, ſtatt.
Todes-Anzeige.
Heute nachmittag ½1 Uhr verſchied nach
kurzem, ſchwerem Leiden, meine innigſtgeliebte
(24486
Frau, unſere Mutter und Tante
1
geb. Trautmann
im 40. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Wagener,
Karl Wagener,
Otto Wagener,
Gustav Wagener,
Ottilie Wagener,
Hermine Wagener,
Gertrude Wagener.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1910.
Rhönring 97 I.
Die Beerdigung findet Montag, den 19. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Fried=
hofes aus, ſtatt.
telier für Kunst und
Grabmalkunsf (56
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſere
innigſt=
geliebte, treubeſorgte, unvergeßliche Mutter und
Großmutter
(24478
Frau Kath. Koch Wwe.
geb. Schuchmann
nach langem ſchweren Leiden, im Alter von
75 Jahren, zu ſich zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Gretchen Koch,
Familie Karl Koch,
Familie Lorenz Kuhn,
Familie Johann Keßler.
Darmſtadt, Hanau, den 16. Dez. 1910.
Die Beerdigung findet am Montag, den 19. Dez.,
nachm. 3 Uhr, vom Portale des Friedhofs aus, ſtatt.
Wilh. Götze, Bildhauer, Vertreter d. Wiesbad. Gesellschaft
Darmstadt, Karlstrasse 94
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Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 6 Uhr (Außer Abonnement):
„Die goldene Gans”.
Vorſtell ung um 8¼ Uhr im Orpheum.
Vortrag von Reichstagsabgeordneten Dr. Oſann um
8½ Uhr im „Schützenhof”.
Monatsverſammlung des Geflügel=Zuchtvereins
„Ornis” um 8½ Uhr in der „Stadt Pfungſtadt”.
Konzert um 3 und 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um ½8 Uhr im Bürgerkeller.
Vorſtellungen im Reſidenztheater von 4—11 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 20. Dezember.
Wagen= Revolver=ꝛc. Verſteigerung um 11 Uhr
im Aichamt, Woogſtraße 4.
Eiſen= Blei= ꝛc. Verſteigerung um 11½ Uhr im
Garniſonlazaret.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
Kurſe vom 17. Dezember 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
3½
f. Staatspapiere.
Dſche. Reichsſchatzanw.
½ Deutſche Reichsanl..
do.
Preuß. Schatzanweiſg.
do. Conſols . . . .
do. do.
Bad. Staatsanleihe . .
do.
do.
Bayr. Eiſenbahnanl.
do.
do.
Hamburger Staatsanl.
Heſſ. Staatsanleihe . .
do.
do.
Süchſiſche Rente . . . 83,80
Württemberger v. 190
do.
Bulgaren=Tabak=Anl.
Griechen v. 1887
Italiener Rente . . .
Oeſterr. Silberrente
do. Goldrente .
do. einheitl. Rente
Portug. unif. Serie I
do. unif. Ser. III
do. Spezial.
Rumänier v. 1903 . .
do. v. 1890 . .
do. v. 1905 . ₰
v. 1880 ₰
Ir Proj.
99,90
(3,40
84,80
99.90
93,40
83,75
100,50
93,90
84,60
101,00
92,00
101,00
101,10
81,25
102,00
94,00
103,90
97,70
99,10
93,80
64,75
66,60
101,60
95,50
90,50
92,90
InProz=
Zf.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 93,10
4½ do. v. 1905 . . . . 100,50
91,80
3½ Schweden . . .
4 Serbier amort. v. 1895 83,70
4 Türk. Admin. v. 1903 87,00
4 do. unifiz. v. 1903 93,50
4 Ungar. Goldrente 94,00
do. Staatsrente . 91,90
5 Argentinier . . . . . . 101,30
90,20
do.
4½ Chile Gold=Anleihe 93,80
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,00
99,10
do.
½
4½ Japaner . . . . . . .
5 Innere Mexikaner . . 98,90
67,80
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 93,00
5 Gold=Mexikaner . . . 100,00
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt . . . . . . . . 142,80
4 Nordd. Lloyd . . . . 106,30
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 121,50
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408
4 Baltimore & Ohio . . 107½
4 Gotthardbahn . .
Iro
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 160,25
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 21,75
4 Pennſylvania R. R. 128,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 206,50
.. 72,00
Werger=Brauerei
Bad. Anil.= u. Sodafabrik 507,50
Fabrik Griesheim . . . . 274,00
Farbwerk Höchſt . . . . . 540,50
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 341,40
Lahmeyer . .
. 118,00
. . 156,75
Schuckert .
Siemens & Halske . . . 244,80
Adlerfahrradwerke Kleyer 425,75
Bochumer Bb. u. Guß . . 223,75
Gelſenkirchen . . . . . . . 213,00
Harpener . . . . . . . . . 186,75
Phönix, Vergb. u.
Hütten=
betrieb . . . . . . . . . 244,50
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 89,90
4 Pfälzer Prt. . . . . . 100,70
do.
92,00
3½
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,50
do. ſteuerfrei 97,80
5 Oeſterr. Staatsbahn.
do.
98,00
do. alte . 81,10
5 Oeſterr. Südbahn . . 99,40
do.
80,00
do.
56,50
Raab=Oedenburger . . 76,50
Ruſſ. Südweſt.
4 Kronpr. Rudolfbahn . 98,10
Bt.
2¾10 Livorneſer . . . . . . 75,20
4 Miſſouri=Pacific
4 Bagdadbahn Mk. 408 86,25
5 Anatoliſche Eiſenb. . . 99,00
5 Tehuantepec . . .
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ. 170,25
Darmſtädter Bank 130,90
Deutſche Bank
4 Deutſche Vereinsbank 126,80
4 Diskonto=Geſellſchaft 194,20
4 Dresdner Bank
4 Mitteldeut. Kreditbk. 121,20
4 Narionalbk. f. Deutſchl. 130,70
4 Pfälzer Bank. 105,10
4 Reichsbank .
4 Rhein. Kredit=Bank 138,90
4 Wiener Bank=Verein 139,90
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 99,80
do. S. 19. . . . 91,40
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,20
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 99,00
90,50
do.
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 100,70
91,70
de.
4 Meining. Hyp.=Bank 99,00
do.
90,80
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 99,60
do. (unk. 1914) 90,30
Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,20
ds,
3½
91,90
77,70
260,00
162,20
143,00
Städte=
Obligationen
Darmſtadt . . . .
.100,10
do.
. 100,80
4 Frankfurt .
95,50
3½ do.
99,90
4 Gießen
91,60
3½ do.
100,00
4 Heidelberg
91,00
3½ do.
100,00
4 Karlsruhe
91,20
3½ do.
4 Magdeburg. . . .
3½ do.
4 Mainz
99,70
3½ do.
4 Mannheim .
100,70
3½ do.
4 München .
100,00
3½ Nauheim
92,20
4 Nürnberg.
100,00
3½ do.
91,70
4 Offenbach
99,80
3½ do.
4 Wiesbaden . . . . . . 100,10
3½ do.
95,30
4 Worms . . . . . . .
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886. . 81,75
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 161,00
3½ Cöln=Mindner „ 100 134,60
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Hell, Komm. A 100 —
Bf.
3 Madrider Fs. 100 76,80
4 Meining. Pr.=Pfand=
137,25
briefe.
4 Oeſterr. 1860er Loſe 176,80
. 125,00
3 Oldenburger .
2½ Raab=Grazer fi. 150 114,60
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
Braunſchweiger Tlr.
Freiburger
Mailänder
do.
Meininger
Oeſterreicher v. 1864 „
do. v. 1858 „
Ungar. Staats „
Venediger Frs.
Türkiſche
,
ft.
Fs.
F2.
Fs.
fl.
7 37,10
20 217,00
15
45
10 34,90
7 37,00
100 556,00
00 458,00
100 393,00
30
400 180,80
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns . . . . 20,41
20 Franks=Stücke . . . . 16,15
Oeſterr. 20=Kronen . . . . 16,90
Amerikaniſche Noten . . . 4,198/
Engliſche Noten . . . . 20,41
Franzöſiſche Noten .
81,00
Holländiſche Noten . . . . 169,20
Italieniſche Noten
80,80
Oeſterr.=Ungariſche Noten 85,00
Ruſſiſche Noten . . . . .
Schweizer Noten . . . . . 80,80
Reichsbank=Diskonto .
Reichsbank=Lomhard 8sf.
6½.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
Nummer 297,
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Nachdruck verboten.)
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Ja, Hinnerk war ein ſchmucker Kerl. Haar und
Schnurrbart waren wie mit der Wichsbürſte blank
ge=
macht, und in ſeinen dunklen Augen loderte verſteckte
Glut. Dabei war er noch etwas größer als Andrees
und beſaß einen feinen Sonntagsrock. Er hatte in
Liebesſachen ſchon viele Erfahrungen gemacht, und
Andrees kam ſich ihm gegenüber ſehr dumm und
un=
beholfen vor.
Hinnerk faßte ihn ins Auge. Junge, haſt Du noch
keine Braut?
Jawohl, verſetzte Andrees prompt, und der andere
las in ſeinem offenen Geſicht, daß es wirklich ſo war;
er hielt es aber doch nicht für ratſam, weiter danach zu
fragen. Von der flotten Wirtin vom Kringelkrug war
öfter die Rede. Bald bekam Andrees ſie auch zu ſehen.
Der Bauer ſtand neben ihm auf dem Hofplatz, wo er
den Wagen wuſch. Da kam ſie aus dem Hauſe,
hoch=
uſig, keuchend, mit einem unnatürlich großen Hut.
Sie hatte Frau Karline beſucht und wollte nun auch
Rolf im Vorbeigehen begrüßen. Es waren
gleichgül=
tige Worte, die zwiſchen ihnen hin= und herflogen;
Andrees konnte jedes einzelne verſtehen. Als ſie ging,
verſetzte ſie Rolf einen kleinen vertraulichen Puff mit
dem Ellbogen in die Seite, der von einem vielſagenden
Blick begleitet wurde. Andrees blickte gerade auf, und
ſeine und Rolfs Augen begegneten ſich. Der Bauer
wurde rot und wandte ſich unwirſch ab. Andrees dachte:
Er muß ſehr feinfühlig ſein, daß er ſich vor mir geniert.
Er liebt ſie auch gewiß nicht. Sie hat es wohl auf ihn
abgeſehen, und da machen ſich die Leute gleich einen
Vers daraus. Andrees ließ ſich an ſeinem Herrn auch
durch keine Reden und Anſpielungen irre machen. —
Einmal, an einem freien Sonntag, nahm Hinnerk ihn
mit in den Kringelkrug. Er tat ihm den Gefallen,
ob=
gleich ſich in ſeinem Innern etwas dagegen ſträubte.
Die Wirtin ſaß an der Tonbank in ihrer hellen
Schürze. Sie nickte ihnen lächelnd zu, wie alten
Be=
kannten, brachte Bier und Kümmel und ſetzte ſich zu
ihnen.
Hinnerk tat ſehr vertraut mit ihr, was Anörees
ärgerte, da ſie ihm ſehr viel älter als er vorkam. Auch
gefiel ſie ihm nicht; er mochte das übermäßig Starke
an ihr nicht leiden. Sie ſchien es nicht zu beachten, daß
Andrees ſich faſt gar nicht an der Unterhaltung
betei=
ligte; denn als er ſie einmal verſtohlen anſah, ließ ſie
ihre ſchillernden Augen mit ihm ſpielen, bis er ganz
verwirrt wurde. Als ſie endlich gingen, trug er ein
Gefühl der Unzufriedenheit mit ſich heim.
Einige Tage danach nahm der Bauer Andrees bei
Seite. Andrees, ſagte er mit einem kleinen Ausdruck
väterlicher Sorge im Geſicht, tu’ mir den Gefallen und
geh nicht wieder in den Kringelkrug; das iſt nichts für
Dich. Laß den —, er machte eine Kopfbewegung nach
dem abſeits beſchäftigten Großknecht, ſo oft hingehen,
als er will; ihm tut es keinen Schaden.
Wenn unſ Herr es meint, entgegnete Andrees
reſpektvoll. Es war ihm klar, daß der Herr es gut mit
ihm meinte, daß es nicht Eiferſucht war, die aus ihm
ſprach. Aber weshalb warnte er nicht auch Hinnerk?
Welche Gefahr ſollte gerade ihm drohen? Die luſtige
Wirtin war doch eine Verwandte von dem Bauern, ja
es hieß ſogar, ſie ſei ſeine Geliebte. Achtete er ſie nicht
höher, daß er ſeinen Knecht vor ihr warnte. Aber je
mehr Andrees ſich den Kopf zerbrach, deſto mehr
ver=
wirrte ihn dies Rätſel.
Hör mal, mein Sohn, begann Rolf wieder — er
nannte ihn mit Vorliebe mein Sohn —, haſt Du ſchon
mal ein kleines Mädchen gern gehabt?
Jetzt wurde Andrees rot. Er wußte gar nicht, was
er antworten ſollte.
Sie iſt wohl ſchmuck?
Andrees nickte.
Iſt ſie auch gut von Natur?
Die Gutheit ſelbſt, verſicherte der junge Mann
eifrig, bloß manchmal iſt ſie ein bißchen kratzbürſtig.
Der Bauer lächelte.
Das ſchadet nichts. Iſt es denn Deiner Mutter
recht? Es war das erſte Mal, daß er mit aller Vorſicht
die Mutter erwähnte.
O ja, die ſind ein Herz und eine Seele.
Was ſagt Dein Vater dazu?
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
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Ich habe keinen Vater. Eine heiße Glut flog
ſchat=
tengleich über Andrees” Geſicht.
Rolf Anderſen ſah es. Er wird rot für ſeinen
Vater, dachte er bitter. Dann durchflutete ein freudiges
Gefühl ſein Herz. Antje war nicht verheirätet, konnte
er es glauben? Ich meinte, fragte er weiter, Deine
Mutter hätte ſich verheiratet mit einem Schmied oder
ſo was.
Die kluge Frau umgarnte ihn immer mehr. Was
ihm=
anfangs als eine Blumenfeſſel erſchienen war, wurde, als
er es zerreißen wollte, zur Stahlkette.
Eines Donnerstags morgens fuhr Rolf mit dem
Einſpänner nach Huſum zum Markt. Als er an dem
Krin=
gelkrug vorbeikam, klopfte Ingeborg an das Fenſter,
und=
einen Augenblick ſpäter ſtand ſie in der Tür und winkte
ihm.
Rolf Anderſen trat mit dem Lächeln des
Herrenmen=
ſchen an den Tiſch des Unbekannten, und als er ihn näher
anſah, fiel ihm in den braunen Augen und den tiefen
Li=
nien ſeiner Züge etwas Bekanntes auf. Er wurde
unwill=
kürlich an etwas Feines, Liebliches erinnert, das ihn
ein=
mal glücklich gemacht hatte; das ſtimmte ihn weich und
nachdenklich.
Na, wohin ſoll die Reiſe gehen? fragte er in gutmütigem
Ja, gab Andrees zu, es war mal ſo was vor
Jah=
ren im Gange, aber es iſt nichts daraus geworden.
Rolf jubelte innerlich. Antje war frei; kein
an=
derer beſaß die, die er nicht ſein eigen nennen konnte.
Er ging in den Garten. Die Freude zitterte noch
in ihm nach. Es war ihm, als wäre plötzlich der Weg
zu Antje wieder frei geworden. Langſam ging er unter
den dichtlaubigen Obſtbäumen umher. Hier war Ruhe
und Schatten, hier konnte er ſeine Gedanken ſammeln.
Da kamen ihm auf dem Gartenweg zwei Geſtalten
entgegen, eine kleine, verhuzelte, und eine überſtarke,
lebensvolle. Er ſtand wie verſteinert. Das waren ſie,
ſeine Feſſeln, die ihn nicht losließen. Wenn die eine
einmal weniger ſtark drückte, hielt ihn die andere deſto
feſter. Karline und Ingeborg kamen näher; die eine
begrüßte ihn mit grämlicher, die andere mit lachender
Stimme. Sie blieben vor ihm ſtehen und gingen neben
ihm her. Längſt war der freudige Schimmer aus ſeinen
Angen gewichen; er fühlte die ſelbſtgeſchmiedeten
Ketten.
Ingeborg wurde Witwe. Der alte Kringelkrüger
ſtarb, und Rolf war einer der erſten im Leichengefolge.
Der noch immer hübſchen Witwe ſtand die ſchwarze Tracht
ſehr gut; ihr Haar erſchien dadurch glänzender und ihre
Augen dunkler. Sie ſah auch weniger robuſt aus, und in
ihren Tränen wußte ſie Rolf aufs neue durch ihre
Hilf=
loſigkeit an ſich zu feſſeln. Er konnte jetzt nicht mit ihr
brechen, ſo gerne en es getan hätte. Er konnte ſie nicht
verkaſſen, da ſie ihn gerade am nötigſten gebrauchte.
Er lenkte in die Durchfahrt hinein und ſprang vom
Wagen, und ſie erzählte ihm in ſliegender Eile eine
un=
heimliche Geſchichte von einem alten Gauner, der die Nacht
über auf einem Bund Stroh in der Durchfahrt geſchlafen
und ſich Kaffee und Butterbrot und verſchiedene Schnäpſe
hatte geben laſſen. Er hatte geprahlt vom „großen
Kri=
ſtoffer” und nun es zum Schluß komme, könnte er nicht
zahlen und machte ſich auch nicht davon. Er verlangte noch,
ſie ſolle ihm Reiſegeld bis Hamburg geben. Zum Unglück
wäre der Knecht beim Schmied, und Liete, die Deern, wäre
ſo ängſtlich, daß ſie ihre Küchentür verrammelt hätte.
Es half nichts. Rolf mußte das Pferd aushaken und
folgte ihr, obgleich er ſich ſchon im voraus ſagte, daß dies
nur einer ihrer Vorwände war, mit dem ſie ihn in ihr
Haus zu locken ſuchte.
„Sie lief voran. Ach Gott, ich habe den Kerl ſolange
allein gelaſſen! Mein Silberzeug, meine goldene Uhr!
Ein Weib ohne Mann iſt doch rein gar nichts!
Rolf ſah verächtlich auf das ſtattliche Weib, das ſich
hilf=
los wie ein Kind geberdete. Er war nichts beſonders guter
Laune; die Kette drückte ihn, ſie wurde ihm von Tag zu
Tag läſtiger.
Der alte Landſtreicher — ein ſolcher ſchien es zu ſein
ſaß ſtieren Blickes vor ſeiner geleerten Kaffeetaſſe. Er
gehörte nicht zu der gewöhnlichen Sorte von Bettlern; das
ſah Rolf auf den erſten Blick. Es war auch keiner von
denen, die Frau Ingeborgs Silberzeug gefährlich werden
konnten, obgleich der ſchlecht geſtillte Hunger aus ſeinen
Augen ſprach. Der Menſch wirkte abſtoßend und anziehend
zu gleicher Zeit.
Tone.
Ach Herr, ich wollte nach Hamburg, dort habe ich
Be=
kannte, die mir helfen können. Der Landſtreicher erhob
ſich und machte eine elegantere Verbeugung, als Rolf ihm
zugetraut hatte. Mein Name iſt Amandus Neuhofer. Sie
haben gewiß von mir gehört. Ich bin Schauſpieler,
Cha=
rakterſpieler und Tragöde, nebenbei auch Regiſſeur und
ſtellvertretender Theaterdirektor geweſen. Ich habe in
„Maria Stuart” den Grafen Leiceſter geſpielt. Mit
Er=
folg, ſage ich Ihnen, alles weinte.
Rolf unterbrach ihn: Und was wollen Sie nun
an=
fangen?
Ach Herr, ich habe Unglück gehabt. Es war in
Tön=
ning. Da wurde ich krank, und die Truppe reiſte ohne mich
weiter. Ich ſtand mittellos. Bis hierher haben gute
Men=
ſchen mir weiter geholfen, wenn ich nur nach Immſtedt
käme, dort wohnt eine Tochter von mir.
Nun, ſagte Rolf, bis Huſum könnt Ihr mit mir
fah=
ren. Steigt man auf. Vielleicht trefft Ihr in Huſum
einen Wagen, der nach Immſtedt fährt. Von Huſum ab iſt
es auch nicht mehr ſo weit.
Der Alte drehte und wand ſich noch. Ja, ich weiß
nicht recht —
Nun man los, kommandierte Rolf.
Der Alte gehorchte ſcheu und reſpektvoll. Von
Inge=
borg verabſchiedete er ſich mit einer tiefen Verbeugung. Er
würde ſich erlauben, ſeine Rechnung das nächſte Mal zu
begleichen.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 297,
Städtiſche Schulzahnklinik
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.
Luiſenſtraße 20, II.
Sprechſtunden Wochentags:
Morgens von 10—12
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Bekanntmachung.
Donnerstag, den 5. Januar 1911,
vormittags 10 Uhr,
ſöll die den Hans Hartenſteiner Eheleuten
dahier zugeſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
22 658¾/100 441 Hofreite
Viktoria=
ſtraße,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K137/10
Darmſtadt, den 3. Dezember 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (D23458,10
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 22. Dezember I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Karl Jockel Eheleuten
da=
hier zuſtehenden Grundſtücke:
Flur Nr. qm
27 96 2753/10 Acker hinter der
Methwieſe,
27 98. 2779 Acker daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K150/10
Darmſtadt, den 10. November 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (D22519,10
Jahnenſluchtserklärung.
In der Unterſuchungsſache gegen den
Unteroffizier Bruno Paul Guſtav
Schind=
ler der 5. Eskadron Garde=Dragoner=
Re=
giments Nr. 23 — geboren 6. Dezember
1887 zu Liegnitz — wegen Fahnenflucht,
wird auf Grund der §§ 69 ff. des
Militär=
ſtrafgeſetzbuchs, ſowie der §§ 356, 360 der
Militärſtrafgerichtsordnung der Beſchuldigte
hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. (24487
Darmſtadt, den 16. Dezember 1910.
Gericht 25. Diviſion.
Pferoe=Verkauf.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 2 Dachshunde.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Oktrot für Wild und Geflugel.
Auf Grund des Oktroitarifs und einer neuerdings ergangenen miniſteriellen
Ent=
ſcheidung iſt die Stadt Darmſtadt berechtigt, für Wild und Geflügel Oktroi zu erheben.
Die Einbringer ſolcher Gegenſtände haben daher beim Einpaſſieren in die Stadt oder
in die Stadtgemarkung den feſtgeſetzten Oktroibetrag an die nächſte Erhebſtelle
unauf=
gefordert zu entrichten. Verbotene Wege dürfen mit oktroipflichtigen Gegenſtänden
nicht paſſiert werden. Sollte ein Einbringer die Oktroizahlung verweigern, ſo wird
die Ware auf Grund des Oktroi=Reglements in Beſchlag genommen und — da ſie bei
längerer Lagerung dem Verderben ausgeſetzt iſt — von der Oktroiverwaltung verſteigert,
falls nicht der Einbringer vorziehen ſollte, ihren Wert in bar zu hinterlegen.
Wer Wild und Geflügel durch die Poſt empfängt, hat den Oktroibetrag bis
ſpäteſtens zum Ablauf des folgenden Tages bei der nächſten Oktroierhebſtelle zu
be=
zahlen, bei Vermeidung der in dem Oktroireglement für die Stadt Darmſtadt
be=
zeichneten Strafen.
Nach dieſem Reglement wird überhaupt beſtraft, wer bei der Ein= und Durchfuhr,
ſowie beim Verbrauche oktroipflichtiger Gegenſtände, die der Stadt gebührende
Oktroi=
abgabe zu entziehen verſucht.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1910.
(24477oim
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Schmitt.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 297.
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dt bei
Seite 16
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19, Dezember 1910.
Nummer 297.
Handel und Verkehr.
H. Frankfurt a. M., 17. Dez. (
Börſen=
wochenbericht.) Die Börſe zeigte während der
abgelaufenen Geſchäftswoche durchweg eine feſte
Hal=
tung, die namentlich bei unſeren heimiſchen
Staatsan=
leihen zur Geltung kam. Nachdem das Privatpublikum
wieder mit ſtärkeren Aufträgen den Markt verſorgt,
dürften auch die Notierungen dieſer Werte nicht mehr
dem Druck kleinerer Angebote nachgeben und eher
weiter anziehende Preiſe zu erwarten ſein. Die
Geld=
lage bekundet eine knappere Lage, da die erwartete
Londoner Diskontermäßigung nicht eintrat infolge des
größeren Geldbedarfs der Vereinigten Staaten. Der
Privatſatz zog daher bis etwa 4½ Prozent an und
man rechnet ferner mit höheren Prolongationsſätzen.
Der Verkehr in Spekulationspapieren blieb unter dem
Einfluß dieſer Gründe ſehr ſtill, um ſo mehr die haute
finance im alten Jahre anſcheinend eher die
Engage=
ments verringern als vermehren will.
Zu den Einzelheiten übergehend, bekundeten außer
den Deutſchen Renten auch die ausländiſchen
Staats=
fonds größere Feſtigkeit, wobei ſich u. a. die Engliſchen
Konſols in London wieder bis 79¾ erholen konnten.
Nur Argentinier waren etwas mehr offeriert auf
Aus=
laſſungen über eine Ueberkapitaliſierung des Landes
ſeitens Europas. Bemerkenswert iſt dabei der
offi=
zielle Ausweis über den argentiniſchen Außenhandel.
Danach betrug die Einfuhr aus Deutſchland in den
erſten neun Monaten dies Jahres 184 Millionen Mark,
das ſind 52 Millionen Mark mehr als im Vorjahre.
Die Ausfuhr nach Deutſchland betrug 135 Millionen
Mark, das ſind 21 Millionen Mark mehr als im
Vor=
jahre. Der Markt für Transportaktien weiſt nur ganz
unbedeutende Veränderungen auf; ſelbſt Südd. Eiſ.=
Geſellſchaft vernachläſſigt, trotz der fortdauernd
günſti=
gen Einnahmen. Bankaktien waren zeitweiſe gefragt,
insbeſondere beſtand für Darmſtädter, Diskonto=
Kommandit, Deutſche ſowie Deutſche Effekten= und
Wechſelbank größeres Intereſſe. Diskuſſionsſtoff bot
die Liquidation der Vereinsbank in Frankfurt an
der Oder, die durch anfänglichen Kapitalüberfluß in
zweifelhafte Geſchäfte verwickelt wurde und ihre
Liqui=
dität durch Aufnahme von Depoſiten zu heben ſuchte
und nun, ſchließlich feſtgefahren, noch beizeiten
liqui=
diert wurde, ehe ſich die Schwierigkeiten zu einem
regel=
rechten Konkurs wie bei der Niederſächſiſchen Bank
auswuchſen.
Am Montangebiet herrſchte vorübergehend einiges
Animo, doch blieb die Spekulation auch hier untätig.
Günſtig wirkten die Konventionsbeſtrebungen auf dem
internationalen Roheiſenmarkt, während der
Stahl=
werksbericht, welcher eine Abnahme der Verſandziffern
aufweiſt, eher verſtimmte. Recht feſt war wieder der
Kaſſainduſtriemarkt, an welchem die Aktien der
chemi=
ſchen Werke am meiſten Intereſſe boten. Deutſche
Gold= und Silberſcheideanſtalt ſtiegen auf 612, Badiſche
Anilin auf 507½, Chemiſche Albert auf 522½. Die
Dividende der letzteren dürfte wieder, wie im
Vor=
jahre, 32 Prozent betragen. Höchſter Farbwerke
notier=
ten 540, Chemiſche Weiler 236½, Holzverkohlung 253½
und Gummi=Peter 344. Schrammſche Lack= und
Farben=
fabriken, A.=G., Offenbach a. M., ſchließen 288 G. auf
die günſtigen Ergebniſſe, die eine Verteilung von 18
Prozent (gegen 15 Prozent im Vorjahre) ermöglichen.
Die Armaturen= und Maſchinenfabrik vorm. Hilpert,
Nürnberg, gibt die gleiche Dividende wie vorher
(4 Prozent); deren Aktienkurs iſt zuletzt 85. Die
Ton=
waren=Induſtrie, A.=G., Wiesloch, hat trotz der Aus=
ſperrung im Baugewerbe den Abſatz in gleicher Höhe
wie im Vorjahre halten können. Da ſie noch
Erſpar=
niſſe im Betriebe machte, können mindeſtens 6 Prozent
(gegen 5½ Prozent im Vorjahre) verteilt werden.
Kaliaktien waren wieder geſuchter. Weſteregeln bis
229½ erhöht.
Von Loſen notieren: Augsburger 37,10,
Braun=
ſchweiger 216,50, Meininger 37,80, Finnländer 335,50,
Pappenheimer 72,50, Freiburger 58,25, Ungariſche 393,
Genua 220, Türkiſche 179,80, Mailänder 45=Fres.=L. 165,
Mailänder: 10=Fres.=L. 33,90, Venediger 41, alles in
Reichsmark; Gothaer Prämie I 136,50, Gothaer
Prämie II 116,50, Donau=Regulierung 152, Madrider
76,70, alles in Prozent. Ferner ſchließen: 4proz. Reichs
(bis 1918 unkündbar) 102, 3½proz. Reichs 93,20, 3proz.
Reichs 85, 4proz. Heſſen von 1899 100,70, 4proz. Heſſen
von 1906 101,10 G., 4proz. Heſſen von 1908/09 101,20,
3½proz. Heſſen 91,70, 3proz. Heſſen 81,40, 4proz.
Darm=
ſtädter 100 G., 3½proz. Darmſtädter 91,30, Darmſtädter
Bank 130,80 G., Südd. Eiſ.=Geſ. 121½ P., 4proz. Heſſ.
Land.=Hyp.=Pfdbr. (Serie 18—23) 101,40 G., 3½proz.
Heſſ. Land.=Hyp.=Pfdbr. (Serie 9—11) 91,30 G., 4proz.
Heſſ. Komm.=Pfdbr. (Serie 10—14) 101,40 G., 3½proz.
Heſſ. Komm.=Pfdbr. (Serie 1—3) 91,70 G., 3½proz. Heſſ.
Komm.=Pfdbr. (Serie 4) 91,30 G., Baltimore und Ohio
107½, 4½proz. Innere amortiſ. Portug. 83,20 G., 3proz.
Portug. (Baira=Baixa) 78,80, 3proz. Portug, I. 64,80,
3proz. Portug. III. 66,60, Spezial=Portug. 11,40, Portug.
Eiſ.=Obl. I. Rang 96,40, Portug. Eiſ.=Obl. II. Rang
75,50 G., 4proz. Stadt Liſſabon 81,35, 4½proz. Ruſſen
100,45, 4proz. 1880er Ruſſen 93,05, 4proz. 1902er Ruſſen
93,25, 3/proz. Ruſſen 91,50, 3½proz. Ruſſen 86 G.
Zproz. Ruſſen 78,20, 4½proz. Japaner 97,95, 4proz.
Japaner 93,60.
Sport.
Sr. Jakob Koch, der deutſche Meiſterringer, hat
ſich dieſer Tage in ſeiner Heimatſtadt Neuß mit Frl.
Hella Bernitt vermählt. Der Name des Rheinländers,
der ſeit ſeinem ſenſationellen Siege über Eberle im
Jahre 1904 überaus populär in allen ſich für den
Ring=
kampfſport intereſſierenden Kreiſen geworden war, war
zuletzt in aller Munde, als ſich nach ſeinem
unent=
ſchieden gebliebenen Kampfe mit dem Berliner Sturm
jene ſtürmiſchen Szenen ereigneten, die ein allgemeines
Verbot der Ringkämpfe zur Folge hatten.
Sr. Das Einſtoß=Grand=Cadre=
Tur=
nier Kerkau=Woerz zeitigte am vierten
Spiel=
abend wieder den Sieg des Weltmeiſters Hugo Kerkau,
der die vorgeſchriebenen 400 Points in 38 Aufnahmen
erreichte und dabei auf einen Durchſchnitt von 11,1
Points kam. Woerz brachte es bei einem Durchſchnitt
von 6,65 auf 239 Points, ſo daß der Stand folgender
iſt: Kerkau 1600, Woerz 1091 Points.
Literariſches.
Nachſchlagebuch für kleine Speiſen,
von Heinr. Höntſch. (Verlag Franz Malter=Gera (Reuß),
Neuſtadt 2. Geb. 2,75 Mk.) In überſichtlicher Weiſe
geordnet gibt das Büchlein 185 Rezepte für Vorſpeiſen,
95 Rezepte für kleine Fleiſchſpeiſen und 130 Rezepte
für kleine ſüße Speiſen, und füllt damit ſicher eine
Lücke im Küchenzettelweſen, vornehmlich der
herrſchaft=
lichen und der beſſeren Reſtaurant= und Hotelküche aus.
Denn mit Recht führt der Autor, der fürſtlicher
Mund=
koch iſt, aus, daß ſich in neuerer Zeit eine Strömung
bemerkbar macht, bei der Zuſammenſtellung von
grö=
ßeren wie auch kleineren Menus meiſt „kleinere Sachen”
zu bevorzugen. Dieſem Beſtreben trägt das Büchlein
Rechnung.
Von Ludwig Ganghofers Lebenslauf
eines Optimiſten liegt nun der zweite Band — Das
Buch der Jugend — vor. (Verlag von Adolf Bonz
u. Ko., Stuttgart. Broſch. 5 Mk.) Es darf als ſicher
gelten, daß auch dieſes treffliche, ſtimmungsvolle und
an Lebenswahrheiten, an köſtlichen
Jugenderinnerun=
gen ſo reiche Buch ſich zahlreiche Freunde erringen
wird. Beſonders bei uns in Darmſtadt, wo uns
Gang=
hofer nun ſchon mehrmals perſönlich nahe getreten, und
wo der Reiz, der von ſeiner Perſönlichkeit ausgeht und
den ſein Lebenslauf eines Optimiſten trefflich
wider=
ſpiegelt, Tauſende feſſelte. Sein Buch der Jugend
ſchließt mit der ſchönen Lebensweisheit: Die
Peſſi=
miſten mögen zuweilen ausreichende Urſache finden,
um vom Leben zu behaupten, daß es keine erquickliche
Sache wäre. Aber die Klügeren ſind jene, die im
gläu=
bigen Optimismus ſagen: „So laßt uns aus dem
Leben etwas Schönes machen!“
— Memoiren eines Junggeſellen, der
Roman einer Leidenſchaft von Etienne Richet. (Leipzig,
Friedrich Rothbarth, Querſtr. 10/12.) Das uns in der
Ueberſetzung von H. Limbach vorliegende neueſte Werk
Richets, herausgegeben von C. F. v. Schlichtegroll, hat
nichts gemein mit dem Inhalt, der ſich unter ähnlichen
ſenſationell gefärbten Titeln verbirgt. Es iſt ein ernſtes
Buch eines ernſten Mannes, das nicht nur die
Ge=
ſchichte einer Leidenſchaft erzählt, ſondern ſchwere
Kämpfe zweier Menſchen mit= und gegen= und
für=
einander widerſpiegelt. Zweier Menſchen, die trotz
ihrer Fehler nichts Gemeines haben, ja die als hoch
über dem Durchſchnittscharakter ſtehend zu bewerten
ſind, bei denen aber die Leidenſchaft der Liebe trotz
aller Pflichtkämpfe endlich doch den Ausdruck fand, der
nun einmal ſinnlicher Liebe Weſen und Ziel iſt.
Etienne Richet iſt in Deutſchland erſt wenig gekannt.
Trügt nicht alles, dürfte ſein „Junggeſelle” ihm auch
diesſeits des Rheines viele Freunde, ja vielleicht
Be=
wunderer gewinnen, denn Werke von ſolcher
Vornehm=
heit, Gedankentiefe und pſychologiſcher Feinheit ſind in
der neueren Literatur nicht allzuhäufig. Das Buch iſt
im landläufigen Sinne nicht intereſſant. Backfiſche und
Kadetten werden dabei kaum auf ihre Rechnung
kom=
men. Reife Männer und Frauen wird es jedoch
un=
gemein feſſeln, denn viele, die es zur Hand nehmen,
werden darin eigenes Erleben widergeſpiegelt ſehen
und Töne daraus erklingen hören, die ſie ſelbſt ſchon
in Stunden des Jubels oder ſchmerzlicher Einſamkeit
vernommen haben.
*⁎* „Der Eheteufel” Unter dieſem inhaltſchweren
Titel ſchildert Ernſt Ramſauer drei Eheſchickſale. In
drei friſch und lebendig erzählten Novellen liefert der Autor
Material zu der großen Menſchheitsfrage über die
Berech=
tigung der Unlösbarkeit der Ehen. Abgeſehen von den
Fällen, in denen ſtraffreies Verſchulden Grund zur
Ehe=
ſcheidung gibt. Die Schickſale, die der Verfaſſer erzählt,
in denen die Erkenntnis mit der großen wahren Liebe zu
ſpät kommt, erſchüttern. Seine Helden ſind keine
charak=
terloſen Menſchen. Sie ſtehen ſittlich hoch, ſie kämpfen
gegen die Liebe für die Pflicht und ſie unterliegen. Müſſen
unterliegen, weil ſie gegen Unmenſchliches kämpfen. Man
darf ſich dem Verfaſſer anſchließen in dem Wunſche,
daß=
die Bewegung zur Durchſetzung dieſer Idee der
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*⁎* In der ſonſt ſo friedlichen Stadt Nantes herrſcht
lebhafte Aufregung, um das Gerichtsgebäude drängen ſich
die Neugierigen und jeder möchte in dem großen
Schwur=
gerichtsſaal, wenn auch nur auf kurze Zeit, ein Plätzchen
erobern, um den neuen Rinaldo Rinaldini, den
gefürch=
teten franzöſiſchen Briganten, wenigſtens einmal geſehen
zu haben, ehe der Wahrſpruch der Geſchworenen ſeiner
blutbeſäten und abenteuerlichen Laufbahn endgültig ein
Ziel ſetzt. Ein Jahr lang haben Gendarmen und
Feld=
jäger auf den kühnen Vervrecher Jagd gemucht, deſſen
Du=
ten in einer Kette von Räubereien und Mordüberfällen
von der lieblichen Riviera durch ganz Frankreich bis in die
Umgebung von Nantes und Bordeaux führten. Erſt
kürz=
lich, durch einen Zufall, iſt es gelungen, den Briganten
feſtzunehmen und ſeinen erſten Prozeß hat er nun bereits
hinter ſich: er wurde in Marſeille zum Tode verurteilt,
weil er als Soldat einen Kameraden erſchoſſen hatte,
de=
ſertiert war und einen Raubmord verſuchte. Und in Nizza
haben ihn die Gerichte zu lebenslänglicher Zwangsarbeit
verurteilt. Wenn er wegen all ſeiner Untaten beſondere
Prozeſſe durchmachen ſollte, ſo könnten die Verhandlungen
leicht ein Vierteljahrhundert währen und ein Dutzend
fran=
zöſiſcher Gerichtsbezirke könnten Anſpruch erheben, über
den Uebeltäter den Stab zu brechen.
Daß er ſein Unweſen ſo lange treiben und damit faſt
ganz Frankreich durchqueren konnte, ohne feſtgenommen
zu werden, verdankt dieſer neue Rinaldo nur ſeiner
küh=
nen Unerſchrockenheit und ſeinem verwegenen Mut.
Unbe=
kümmert betrat er die Häuſer der Bauern, bedrohte die
Bewohner mit den Gewehren, die er ihnen ſtahl, und wenn
er ein Fahrrad brauchte, ſo nahm er das erſte beſte, das
in den Bereich ſeiner Arme kam. Verſuchte ihn jemand
aufzuhalten, dann griff er zum Gewehr und genügte dieſe
Warnung nicht, ſo feuerte er. Es iſt bezeichnend, daß er
Monate lang in einer großen Landvilla hauſte, ohne daß
ihm jemand das Handwerk legte. Als der Beſitzer des
Hauſes, der längere Zeit verreiſt geweſen war, zurückkehrte,
war der Brigant gerade „umgezogen‟ Der Eigentümer
fand ſeine Villa noch völlig verbarrikadiert, Turen und
Fenſter waren verrammelt und im Innern ein
komplizier=
tes Syſtem von Drähten und Glocken angelegt die den
Briganten warnten, wenn ein Fremder eintrat. Im Hauſe
lagen noch allerlei erbeutete Leckerbiſſen umher, friſch
ge=
rupfte Hühner, Geflügel, Wild uſw. Neben dem Bett fand
man aufgeſchlagen einen Roman, den der Verbrecher in
Stunden der Muße geleſen hatte. Die Wände des Hauſes
waren durchlöchert, ſodaß man aus dem Innern bequem
nach allen Richtungen blicken konnte, um zu ſehen, ob kein
Fremder ſich dem einſam gelegenen Beſitztum nähert. Mit
Staunen ſah der Beſitzer die Anhäufung von Proviant
und allerlei Gegenſtänden, die der Bandit in ſeinem
Schlupfwinkel zuſammengeſchleppt und nun achtlos liegen
gelaſſen hatte; da waren Schulranzen, eine ganze
Biblio=
thek klaſſiſcher Werke, eine Bergſteigerausrüſtung und
reichliche Vorräte von Enten, Kartoffeln und Zwiebeln.
Es iſt faſt unbegreiflich, daß man dieſes Fort nicht
vor=
her entdeckte; kaum eine Meile von der Villa lag das Feld,
auf dem eine Schäferin ermordet wurde und dicht dahinter
ein kleines Dorf, deſſen Lehrerin in der Nacht überfallen
und von dem Einbrecher mit dem Revolver in der Hand
gezwungen wurde, ihren letzten Sous herauszugeben.
Nun, da der Brigant in ſicherer Haft iſt, erfährt man auch.
daß die Landbevölkerung ihn kannte und nicht ſelten auf
der Landſtraße ſah; aber er verſtand es, ſich durch
Drohun=
gen mit ſeinem Gewehr Reſpekt zu verſchaffen und
nie=
mand wagte die Anzeige.
Immer weiter dehnte er das Feld ſeiner Tätigkeit aus,
unternahm größere Ausflüge, blieb oft Tage lang fort
und übernachtete dam, wo die Laune ihn hingeführt hatte.
Ein Gärtner, der eines Morgens in ſein Gewächshaus
trat, wurde auf der Schwelle niedergeſchoſſen und über den
Körper des Schwerverwundeten ſtieg der Bandit ins
Freie und ſchritt gemächlich über die Felder davon. Ein
andermal fand man ihn nachmittags um 5 Uhr ſchlafend
in einem Schmelzofen. An dem Tage war nicht geheizt
worden, aber die Wände waren noch warm und ſo legte
Rinaldo ſich hier zum Schlummer nieder. Der Heizer
ent=
deckte ihn dann, wollte haſtig die Keſſeltür ſchließen, aber
ſchon war ein Gewehrlauf auf ihn gerichtet und er ergriff
die Flucht. Beim Laufen erhielt er noch einen Schuß in
die Hüfte. Am nächſten Tage ſtattete der Vagabund einem
großen Schloſſe in der Nähe von Nantes einen Beſuch
ab, zertrümmerte zu ſeinem Vergnügen die Möbel und
wiederholte das noch im Laufe derſelben Woche auf drei
anderen herrſchaftlichen Gutsſitzen, bis das Schickſal ihn
endlich ereilte. Eines Tages marſchierte er ſeelenruhig
nach Nantes, ließ ſich raſieren und die Haare ſchneiden
und löſte ſich ein Eiſenbahnbillett nach der Riviera. Es war
noch Zeit bis zum Abgang des Zuges, Rinaldo ging in
eine kleine Schenke, um noch ein Gläschen zu leeren, und
hier erkannte ihn ein Schutzmann, der eiligſt zwei
Gen=
darmen herbeirief, mit deren Hilfe es gelang, dieſen
ſel=
tenen Vogel endlich dingfeſt zu machen.
Vermiſchtes.
Wie der Japaner zeichnen lernt. Die japaniſche
Zeichenkunſt und Malerei, die in den letzten
Jahrzehn=
ten den Künſtlern Europas ſo große und fruchtbare
An=
regungen geſchenkt hat, birgt auch für den Fachmann
noch heute ihre techniſchen Geheimniſſe, die zu
ergrün=
den ſchon mancher Praktiker verſucht hat. Sir F. T.
Piggott, der jahrelang in Japan gelebt und im Dienſte
der jaraniſcheu Regierung geſtanden hat, erzählt nun
allerlei intime Einzelheiten aus der Werkſtatt der
japa=
niſchen Künſtler und gibt dabei eine feſſelnde minutiöſe
Schilderung der Lehrmethode, mit der Japan ſeine
Zeichenkünſtler heranbildet.
Für den europäiſchen Kunſtfreund hat ſeit jeher die
verblüffende Fähigkeit der Japaner, raſche Bewegungen
in Linie und Form feſtzuhalten, etwas
Bewunderns=
wertes gehabt; die faſt ſpieleriſche Sicherheit, mit der die
japaniſchen Künſtler beiſpielsweiſe den Vogelflug
aus=
zudrücken wiſſen, ſchien immer auf eine ausgeſprochen
impreſſioniſtiſche Schaffensweiſe hinzudeuten, auf ein
augenblickliches Feſthalten des Geſehenen. In
Wirklich=
keit wird die überraſchende Unmittelbarkeit, das
gleich=
ſam im Fluge erhaſchte Leben dieſer Darſtellungen durch
eine mühſam erworbene Routine im Detail erreicht,
durch eine komplizierte Lehrmethode, die für europäiſche
Kunſtbegriffe auf den erſten Blick ſogar etwas
Pedan=
tiſches und Schematiſches haben mag. Ja, dieſe
Kunſt=
pädagogik gemahnt nicht wenig an die Art, wie bei uns
den Kleinen das Schreiben gelehrt wird, wie ſie in ihren
Heften Seite um Seite zuerſt mit Grund= und
Haar=
ſtrichen anfüllen, um die Hand allmählich zur Bildung
von Buchſtaben zu erziehen. Eng nebeneinander
ge=
preßr kauern beim Zeichnen in Japan Lehrer und
Schü=
ler zuſammen, man begreift kaum, daß der Schüler in
dieſer beengten und unbequemen Stellung arbeiten
kann. Der Lehrer bringt keine Modelle, keine
Vor=
lagen mit, er trägt ſeine Modelle im Kopf. Das erſte,
was erlernt wird, iſt die Darſtellung eines fliegenden
Sperlings. Der Schüler beginnt mit Uebungen in der
Handhabung des großen Pinſels, der am unteren Ende
haarſcharf zugeſpitzt iſt. Blatt um Blatt wird dann
gefüllt, nicht etwa mit einem Umriß des ganzen Vogels:
nein, einzelne Teile werden oft unzählig oft wiederholt.
Nummer 297,
Zuerſt der offene Schnabel mit der zarten, feinen Linie,
die die Zunge andeutet; dann ebenſo oft das Auge, dann
das Augenlid. Und nun, wenn dieſe Einzelheiten uns
endlich oft wiederholt ſind, dann erſt dürfen z. B.
Schnabel und Auge zuſammen geübt werden. Der
Pinſel wird dabei mit Waſſer getränkt, die ſchwarze
chineſiſche Tuſche nur mit der feuchten Spitze von der=
Palette abgenommen. Der leichteſte Druck läßt den
Pinſel ſich krümmen und das Wichtigſte iſt auch die
Ge=
wandtheit und Erfahrung in der leichten Haltung des
Pinſels. Das iſt nur möglich, wenn man den Pinſel
auf japaniſche Weiſe hält, und ebenſo wichtig für das
Ganze iſt dabei die kauernde Stellung, die der
Japaner=
bei der Arbeit einnimmt. Für Kopf und Körper des
Vogels wird dann ein anderer Pinſel verwandt, der
etwas dünner iſt und deſſen Spitze eine etwas geringere
Biegſamkeit hat. Mit dieſem Pinſel wird im Gegenſatz
zu dem anderen die Farbe dick übertragen, die
Umriß=
linien ſind bereits dünn angegeben, und nun folgen
die breiteren Striche, die zunächſt die Federn
wieder=
geben ſollen. Das eigentliche Geheimnis der Japanert
iſt ihre Pinſelhaltung. Ein großer Teil des Armes
und der Hand werden dabei ſteif gehalten; mit
einer=
leichten Muskelzuſammenziehung bewegen ſich dann
die eng zuſammengepreßten Finger mit faſt rhythmiſcher=
Gleichmäßigheit hin un her. Dieſe Flügelſtudien werden
mit großer Schnelligkeit ausgeführt, und gerade dieſe
Geſchwindigkeit, die erſt nach langer, mühſamer Arbeitt
errungen wird, iſt das Hauptelement des Gelingens,
Daher iſt es auch unmöglich, japaniſche Zeichnungen zu
„kopieren”; ſie können nur geſchaffen werden nach dieſer
eigenartigen Arbeitsweiſe und ſind ein Reſultat dieſer
ſpezifiſch japaniſchen Methode des Zeichenunterrichts.
— Was der Quadratzoll Knnſt koſtet. Eine
Fülle=
intereſſanter Tatſachen über die oft fabelhaften Preiſe,
die für berühmte Gemälde angelegt wurden, ſtellt
Maurice W. Brockwell in Ladys Realm in einem
Auf=
ſatz zuſammen, in dem er unterſucht, welche Summen für
einen Quadratzoll bemalter Leinewand oder bemalten
Holzes bezahlt wurden. Einen ſtattlichen Preis
er=
zielte die berühmte „Garvagh=Madonna” von Raffael,
die 1865 von Lord Garvagh durch die britiſche National=
Galerie erworben wurde. Das Bild koſtete 180000
Mark, ſo daß auf den Quadratzoll 923 Mark entfallen.
Nicht viel billiger war Holbeins Porträt der Herzogin=
Chriſtina von Mailand, bei dem der Quadratzoll mit 756=
Markbezahltwurde. Für Tizian legte man bei Erwerbung
des Arioſt=Porträts 710,75 Mark für den
Qug=
dratzoll an, und bei Correggios Madonna mit dem
Korbe 562,95 Mark. Ueberraſchend billig dagegen
wurde=
van Dycks berühmtes Reiterporträt von Karl I.
be=
zahlt, bei dem großen Formate des Gemäldes entfallen
auf den Quadratzoll nur 21,25 Mark. Der teuerſte
Preis, der in England bezahlt wurde, wurde 1882 bei
Criſtie angelegt, als ein Meiſſonier, ein Napoleonbild,
das Ruskin beſaß, 121800 Mark brachte, für den
Qug=
dratzoll 1100 Mark. Die „Madonna des Hauſes
Orleans”, die 1869 verkauft wurde, erzielte jedoch noch
einen höheren Preis, 1298 Mark für den Quadratzoll.
Dieſe Summe iſt durch Millets Angelus beinahe erreicht
worden; das berühmte Werk des franzöſiſchen Meiſters
erreichte 20 Jahre ſpäter einen Preis von 1196 Mark für
den Quadratzoll. Jedoch der Rekord gebührt einem
Raffael, den „Drei Grazien” die für den Quadratzoll
den geradezu märchenhaften Preis von 11100 Mark
er=
zielten. Die kleine Tafel befindet ſich in Chantilly im=
Beſitze des Herzogs d’Aumale, der ſeinerzeit für das
Werk dem früheren Beſitzer, dem Earl of Dudley, eine
halbe Million Mark bezahlt hat.
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Montag, den 19. Dezember, abends 8½ Uhr
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Protest-Kampf
Eberle gegen Cody Bill
(Deutschland)
(Mexiko)
ausserdem ringen:
Mehmed
gegen
Eggeberg
(Türkei)
(Finnland)
Beide Kämpfe bis zur
absoluten Entscheidung!
Protest.
Nachdem der Indianerringer Cody
Bill im Entscheidungskampf von
Eberle geworfen wurde, protestierte
er in geradezu ungebührlicher Weise
gegen seine Niederlage und
behaup-
tete, Eberle hätte ihn in unerlaubter
Weise an den Haaren gefasst und
dadurch seine Niederlage
herbeige-
führt. Bei der Schnelligkeit, mit
welcher der Griff ausgeführt wurde
(Kopfgriff aus dem Stand), nicht zum
Wenigsten aber auch durch den
selten reichen Haarschmuck des
Wilden, war es dem Kampfleiter
nicht möglich, einen Verstoss gegen
die Ringregeln festzustellen.
Das Schiedsgericht stellte Herrn
Eberle anheim, den Kampf noch
einmal aufzunehmen. Eberle
er-
klärte sich bereit unter der
Be-
dingung, dass der Indianer keine
verbotenen Griffe anwenden darf.
Der Kampf findet Montag, den
19. Dezember bis zur definitiven
Entscheidung statt. Das Publikum
wird gebeten, in diesem Kampfe
unparteiisch zu bleiben und die
Ringer nicht durch Zwischenrufe
zu irritieren.
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Beginn der Ringkämpfe gegen 10 Uhr.
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Muſikaliſche Leitung: Chordirektor Heinz.
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Erſtes Bild: Im Königsſchloß.
Der König. .
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Die Königin
Frl. Heumann
Die Prinzeſſin
Frl. Gothe
Der Haushofmeiſter . . Hr. Jordan
Der Tanzmeiſter
Hr. Jürgas
Hanſel, ein Bauernſohn. Hr. Schneider
Mete
Kempner
Frl. Kaiſer
Fr. Ungibauer
Frl. Guerdan
. Frl. Senten
Hr. Semler
Purlepaus, ſein Diener . Hr. Speiſer
Zweites Bild: Im Walde.
Hr. Schneider
. Hr. Lehrmann
.Hr Semler
. Hr. Speiſer
. Hedw. Jungkurth
. Alfred Schulz
. Minna Lang
. Aennchen Dörr
Drittes Bild: Im unterirdiſchen Palaſt.
. Hr. Schneider
. Hr. Lehrmann
Zwergſchmiedemeiſter. . Hr. Geibel
Hedw. Jungkurth
. Alfred Schulz
Zweiter
Dritter
Vierter
Fünfter
Der Zauberer
Hanſel
Der Berggeiſt
Der Zauberer
Purlepaus .
Erſter
Zweiter
Dritter
Vierter
Hanſel
Der Berggeiſt
Erſter
Zweiter 7 Zwerg
Die goldene Gans
Viertes Bild: In der Schenke.
Frau Flink, Schankwirtin Fr. Rudolph
Fritz, ihr Sohn .
.Frl. Grünberg
Vater Eberhard, e. Mönch Hr. Wagner
Schneider Fips .
. . Hr. Holler
Albert, ein Kriegsmann Hr. Kroczak
Hanſel
. Hr. Schneider
Ein Hauſierer . .
Hr. Schwarze
Ein Holzknecht .
Hr. Indorf
Ein Bauer.
Hr. Ungibauer
Eine Bäuerin
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Frl. Wisthaler
Ein Nachtwächter .
Hr. Klotz,
Die goldene Gans
Fünftes Bild: Im Schloßpark.
Der König.
Hr. Heinz
Die Königin .
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Die Prinzeſſin
. Frl. Gothe
Der Haushofmeiſter . . Hr. Jordan
. Hr. Jürgas
Der Tanzmeiſter
Hanſel
Erſter
Zweiter
Dritter
Vierter
Fünfter
Frau Flink
Fritz .
Vater Eberhard
Schneider Fips .
Albert
Hauſierer . . .
Holzknecht . . .
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Bäuerin .
Nachtwächter . .
Hr. Schneider
Frl. Nicklaß=
Kempner
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Fr. Ungibauer
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Frl. Grünberg
Hr. Wagner
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Hr. Kroczak
Hr. Schwarze
Hr. Indorf
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Der Zauberer . . . . Hr. Semler
Der Schneemann
Die goldene Gans
Apotheoſe.
Ballett=Einlagen, arrangiert von
der Hofballettmeiſterin Frau Thiele=
Leonhardt.
Im zweiten Bild: Tanz der Glühkäfer,
ausgeführt von 8 Kindern.
Im dritten Bild: a) Adagio, ausgeführt
von Frl. Croneberg, den Damen des
Corps de Ballet und 8 Kindern. b)
Va=
riationen, getanzt von Frl. Lederer, Frl.
Pfau und Frl. Müller. c) Polka,
ge=
tanzt von Frl. Croneberg. d) Finale.
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