Darmstädter Tagblatt 1910


19. Dezember 1910

[  ][ ]

Abonnementspreis
monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk., aus=
wärts
nehmen die Poſtämter u. die Agen=
inren
Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
u. 1.50 Mk. viertel. Verantworlichkeit
für Aufnahme von Anzeigen an vorge=
ſchriebenen
Tagenwirdnichtübernommen.

173. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadr
Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47,
ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
komme jeder Annoncenrabati in Wegfall.

Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

I 297.

Montag, den 19. Dezember.

1910.

Die heutige Nummer hat 28 Seiten.

Die neue Städteordnung.
Kn. Bereits nach vier Sitzungen der Zweiten Kammer
der Landſtände iſt die Beratung des Geſetzentwurfes der
neuen heſſiſchen Städteordnung zu Ende gekommen. Die
Regierungsvorlage wurde hierbei im weſentlichen in der
Faſſung des Berichtes des Sonderausſchuſſes für die Ver=
waltungsgeſetzgebung
angenommen und es iſt zu erwarten,
daß ſie in ſolcher Geſtalt demnächſt auch die Billigung der
Erſten Kammer finden dürfte.
Der neue Entwurf enthält gegenüber der geltenden
Städteordnung eine große Anzahl neuer Vorſchriften, die
ſich zum Teil aus den im Laufe der Jahre gewonnenen
praktiſchen Erfahrungen, zum Teil aus der notwendigen
Berückſichtigung der veränderten Verhältniſſe ergeben muß=
ten
. Der äußere Umfang des neuen Entwurfes iſt mehr
als der doppelte der alten Städteordnung. Um ſo bemer=
kenswerter
iſt daher die von der Regierung, dem Sonder=
ausſchuß
und der Kammer in ſo kurzer Zeit geleiſtete,
gründliche Arbeit.
Eine Reihe von Vorſchriften, die bisher in Sonder=
geſetzen
Raum gefunden hatten, wurden in den Entwurf
einbezogen, neue Vorſchriften zur Ergänzung von Lücken, Der Verfaſſungsentwurf für Elſaß=Lothringen.
nicht zum letzten klare Interpretationsvorſchriften einzel=
ner
geſetzlicher Begriffe beigefügt, andere (insbeſondere über die Verfaſſung Elſaß=Lothringens und
beſonderen Geſetzen Raum zu finden. Im Ganzen atmet
der neue Entwurf modernen Geiſt im alten Gewande
des bereits in der erſten heſſiſchen Verfaſſung proklamierten
Selbſtverwaltungsprinzips. Auch dieſer Begriff iſt natür= geteilt werden:
lich, wie alle kurzen Definitionen umfaſſender Organiſatio=
nen
nicht in ſtrengſter Wörtlichkeit zu nehmen. Auch im Rah=
men
der Selbſtverwaltung hat ſich der doch in letzter Linie
verantwortliche Staat ſeine Rechte in Bezug auf Aufſicht,
waltungsakten der ſtädtiſchen Organe zu wahren gewußt.
So namentlich bei der Prüfung der Stadtverordnetenwah=
len
, bei Beſtätigung der Bürgermeiſter und Beigeord=
neten
und bei Genehmigung wichtiger Rechtsgeſchäfte im
Namen der Stadt.
Der Geltungsbereich der neuen Städteordnung
ſoll alle Gemeinden mit mehr als 15000 Einwohnern, ein=
ſchließlich
der altiven Militärperſonen, umfaſſen. Die
Vorſchrift der geltenden Städteordnung, wonach ſie von
Gemeinden mit mehr als 3000 Seelen eingeführt werden
kann, bleibt beſtehen.
Bemerkenswerte Aenderungen hat das Gemeinde=
wahlrecht
erlitten. Während der Entwurf das bis=
herige
beſondere Wahlrecht der Ortsbürger beſeitigt
und dieſen als Sonderrecht nur mehr die Nutzungen am
Gemeindevermögen beläßt, hat er der bisher vom paſſiven
Wahlrecht ausgeſchloſſenen Beamtengruppe ( Volks=
ſchullehrern
, Beamten der Staatsanwaltſchaft und ſtaat=
lichen
Polizeibehörden) dieſes verliehen. Der Umfang
der politiſchen Gemeinde wurde dadurch vergrößert, daß
analog dem Reichstagswahlrecht nicht mehr der zwei=
jährige
Unterſtützungswohnſitz, ſondern ein drei=
jähriges
Wohnen in der Stadt genügen ſoll. Eine
weitere neue Kategorie von Gemeindewahlberechtigten
ſind die Hausſöhne, d. h. diejenigen erwachſenen
Söhne, die noch nicht einer eigenen Beſteuerung unterlie=
gen
, weil ſie im Geſchäft ihrer Eltern tätig ſind und
deren Haushalt angehören. Eine vorübergehende
Armenunterſtützung oder eine generelle Steuerbefreiung
der ärmſten Einwohner ſeitens der Gemeinde ſoll die be=
treffenden
Perſonen fürderhin nicht mehr ihres Wahlrechts

ben.
ndererſeits ſoll das bisherige Vorrecht der Höchſt=
erten
auf Sitz und Stimme in der Stadtverordneten=
mmlung
in Wegfall kommen. Wichtige Vorſchriften
lt der Entwurf über die Ruhegehaltsan=
iche
der Bürgermeiſter und Beigeordneten, die ſich
orſchriften für Staatsbeamte anſchließen. Eine gründ=
Ausgeſtaltung und Erneuerung fand der Abſchnitt
die ſtädtiſchen Kommiſſionen zur Erledigung
ergehender, und über die ſtädtiſchen Deputatio=
zur
Ausführung dauernder Aufgaben auf dem Ge=
der
ſtädtiſchen Verwaltung. Bemerkenswert iſt die
ahmemöglichkeit von Frauen mit Sitz und Stimme
te Kommiſſionen und Deputationen des ſtädtiſchen
en=, Krankenhaus=, Erziehungs= und Geſundheits=

Eine ebenſo gründliche Neuregelung erfuhren die
Rechts= und Diſziplinarverhältniſſe der ſtädtiſchen
Beamten, die nunmehr in wichtigeren Diſziplinar=
Angelegenheiten, gleich den Staatsbeamten, dem Verwal=
tungsgericht
unterſtehen ſollen.
Auch der ſtädtiſchen Finanzwirtſchaft hat
ſich der neue Enwurf in bemerkenswerter Weiſe angenom=
men
, die verſchiedenen Einnahmequellen feſtgelegt und
Grundſätze für die Finanzverwaltung aufgeſtellt.
Auf ſolider Grundlage langjähriger praktiſcher eige=
ner
Erfahrung und eingehender Berückſichtigung der ge=
ſamten
deutſchen kommunalen Praxis und Rechtſprechung
erwachſen, ſteht dem Entwurf in unſerer Zeit wirtſchaft=
licher
Entfaltung ein ſegensreiches Feld offen. Sollte er
in Kürze zum Geſetze werden, ſo wird ſich eine Novellierund
der Kreis= und Provinzialordnung nicht erübrigen laſſen,
da dieſe Verwaltungsgeſetze mit der Städteordnung in
vielfachen Wechſelbeziehungen ſtehen. Eine diesbezügliche
Vorlage hat, um die alsbaldige Geltung der neuen Vor=
ſchriften
herbeizuführen, die Regierung bereits für den
gegenwärtigen Landtag zugeſagt. Die neue Landge=
meindeordnung
wird in den folgenden Tagen die
Zweite Kammer beſchäftigen und auch ſie wird wohl noch
vor den Weihnachtstagen zu Ende beraten werden können.

* Der Bundesrat hat den Entwürfen des Geſetzes
über das ſtädtiſche Polizeiweſen) ausgeſchieden, um in des Geſetzes über die Wahlen zur Zweiten Kam=
merfür
Elſaß=Lothringen ſeine Zuſtimmung er=
teilt
. Ueber den Inhalt beider Geſetzentwürfe, die dem
Reichstage alsbald zugehen werden, kann folgendes mit=
Der Grundgedanke des Entwurfes iſt, dem Reichs=
lande
eine größere Selbſtändigkeit zu verleihen, ohne in=
deſſen
ſeine hiſtoriſche Stellung im Reiche ſelbſt zu ändern.
Der Entwurf will daher an den ſtaatsrechtlichen
Beziehungen des Kaiſers zum Reichslande
Prüfung und Genehmigung bei manchen wichtigen Ver= nichts ändern. Der Kaiſer wird auch künftighin als erb=
licher
Vertreter der Geſamtheit der Bundesſtaaten, welchen
die Souveränität über das Reichsland zuſteht, die Staats=
gewalt
ausüben. Die Statthalterſchaft mit teils landes=
herrlichen
, teils miniſteriellen Befugniſſen bleibt unver=
ändert
. Zur Ernennung des Statthalters bedarf es als
ein Akt der Reichsgewalt einer Gegenzeichnung des Reichs=
kanzlers
. Sobald der Statthalter ernannt iſt, ſind alle
weiteren Akte, insbeſondere die Uebertragung landesherr=
licher
Befugniſſe des Kaiſers auf ihn, Akte der dem Kaiſer
zuſtehenden landesherrlichen Hoheit und werden vom
Statthalter ſelbſt gegengezeichnet, der damit die Verant=
wortlichkeit
übernimmt. Der Statthalter wird, ſoweit es
ſich nicht um die Ausübung landesherrlicher Befugniſſe
handelt, durch den Staatsſekretär vertreten.
Die weitgehende Selbſtbeſtimmung, welche die Vor=
lage
dem Reichsland verleiht, äußert ſich in der Beſtim=
mung
, daß Landesgeſetze für Elſaß=Lothringen künftig nur
vom Kaiſer mit Zuſtimmung des aus zwei Kammern
beſtehenden Landtages erlaſſen werden, und in der Vor=
ſchrift
, daß für zu erlaſſende Geſetze die Uebereinſtimmung
des Kaiſers und beider Kammern erforderlich iſt, ſowohl
Reichstag wie Bundesrat ſcheiden als Faktoren der Lan=
desgeſetzgebung
und damit die Inſtruktionen der Bundes=
ratsſtimmen
durch die einzelnen Regierungen in elſaß=
lothringiſchen
Angelegenheiten aus. Das Reichsland er=
hält
eine Verfaſſung, wie ſie die größeren Bundes=
ſtaaten
ausnahmslos beſitzen. Bei der Bildung der
Erſten Kammer wird an den zurzeit beſtehenden
Staatsrat angeknüpft, indem dem berechtigten Gedanken
einer berufsſtändigen Vertretung in gewiſſem Umfange
Rechnung getragen. Der Erſten Kammer ſoll eine Anzahl
höherer ſtaatlicher und kirchlicher Beamter kraft ihres
Amtes und eine Anzahl bernfsſtändiger Vertreter ange=
hören
, die aus indirekten Wahlen hervorgehen. Außerdem
ſoll der Kaiſer befugt ſein, auf Vorſchlag des Bundesrats
die gleiche Zahl von Mitgliedern zu berufen, welche die
beiden erſten Gruppen umfaſſen. Der Erſten Kammer wer=
den
als Mitglieder angehören: die Biſchöfe von Straß=
burg
und Metz, die Präſidien des Oberkonſiſtoriums der
Kirche augsburgiſcher Konfeſſion und des Synodalvor=
ſtandes
der reformierten Kirche, der Präſident des Ober=
landesgerichts
in Straßburg und ein ordentlicher Pro=
feſſor
der Univerſität Straßburg, ein Vertreter der israeli=
tiſchen
Konſiſtorien, ſowie ferner ein Vertreter der vier
großen Städte Straßburg, Metz, Kolmar und Mülhauſen,
den die Gemeinderäte dieſer Städte aus ihrer Mitte wäh=
len
, drei Vertreter der Handwerkskammern zu Straß=
burg
, Metz, Kolmar und Mülhauſen, drei Vertreter des
Landwirtſchaftsrats und ein von der Handwerkskammer zu
Straßburg gewählter Vertreter, im ganzen 18 Perſonen,
zu denen die gleiche Zahl vom Kaiſer auf Vorſchlag des
Bundesrats ernannter hinzutritt. Die Mitgliedſchaft der
gewählten und ernannten Mitglieder dauert fünf Jahre.
Wählbar ſind nur Reichsangehörige, die in Elſaß= Loth=
ringen
ihren Wohnſitz haben und mindeſtens 35 Jahre
alt ſind.
Die Zweite Kammer ſoll aus allgemeinen und
direkten Wahlen mit geheimer Abſtimmung nach Maßgate

des gleichzeitig zur Vorlage gelangten Wahlgeſetzes her=
vorgeyen
. Der Wahlgeſetzentwurf erklärt in voller Ueber=
einſtimmung
mit dem beſtehenden Gemeindewahl=
recht
für wahlberechtigt die männlichen Einwohner
Elſaß=Lothringens, ſofern ſie im Beſitze der Reichsange=
hörigkeit
ſind, das 25. Jahr zurückgelegt haben und in der
Gemeinde oder in dem Wahlkreis, zu dem die Gemeinde
gehört, entweder drei Jahre wohnen oder bei einjährigem
Wohnſitz ein Grundſtück beſitzen oder ein ſtändiges Ge=
werbe
oder eine landwirtſchaftliche Selbſtändigkeit betrei=
ven
, oder ein öffentliches Amt bekleiden, oder als Rechts=
anwälte
oder im Ausſchuß oder Kirchendienſt tätig ſind.
Wahlberechtigten im Alter von mindeſtens 35 Jahren
ſtehen zwei Stimmen, im Alter von mindeſtens 45
Jahren drei Stimmen zu. Die Zahl der Mitglieder
des Landesausſchuſſes, gegenwärtig 58, wird auf 60 feſt=
geſetzt
. Die Wahlkreiſe ſollen durchſchnittlich 30000 Ein=
wohner
umfaſſen, mit der Maßgabe, daß 25 000 die ge=
ringſte
und 35 000 die höchſt zuläſſige Einwohnerzahl dar=
ſtellt
. Von dem Grundſatz, daß ein Abgeordneter in jedem
Wahlkreis gewählt wird, ſoll eine Ausnahme ſtatthaft ſein
bezüglich der vier großen Städte Straßburg, Metz, Kolmar
und Mülhauſen. Falls ſich bei der erſten Wahl keine ab=
ſolute
Majorität ergibt, findet am ſiebenten Tage nach der
Hauptwahl eine Nachwahl ſtatt, wobei gewählt iſt, wer
die meiſten gültigen Stimmen erhalten hat. Die Wahl=
prüfungen
ſollen dem Oberſten Verwaltungsgerichtshof
übertragen werden.
Zu dieſem Geſetz ſchreibt die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung: Dieſer Ueberblick über beide Geſetze läſt erken=
nen
, daß Elſaß=Lothringen künftighin auf denjenigen Ge=
bieten
, die nach der Reichsverfaſſung der Zuſtändigkeit der
Bundesſtaaten verbleiben, dem Einfluß der Reichsgeſetz=
gebung
entzogen und daß es die gleiche Autonomie wie
ein Bundesſtaat beſitzen wird. Dagegen haben noch weiter=
gehende
Wünſche auf Verſelbſtändigung der Reichslande,
wie namentlich ſeine Vertretung mit beſchließender
Stimme im Bundesrat, eine Erfüllung nicht gefunden und
nach Lage der Verhältniſſe nicht finden können. Wenn
neuerdings in der Preſſe der Wunſch hervorgetreten iſt,
ob man nicht Elſaß=Lothringen ſeiner Bevölkerungszahl
entſprechend drei Stimmen im Bundesrat, wenigſtens in
innerwirtſchaftlichen Fragen des Reichs, zugeſtehen könne,
ſo blieben auch dem beſchränkten Stimmrecht gegenüber
die gleichen Schwierigkeiten beſtehen, wie einem vollen
Stimmrecht, da jede Verleihung von Stimmen an das
Reichsland eine Verſchiebung der in der Reichsverfaſſung
feſtgeſtellten Verteilung der Machtverhältniſſe bedeuten
würde. Kann ſonach auch nicht allen Wünſchen, die in den
Reichslanden und für ſie geltend gemacht ſind, entſprochen
werden, ſo bedeutet das Geſetzgebungswerk, welches die
verbündeten Regierungen dem Reichstage zur Beſchluß=
faſſung
vorlegen, doch in weitem Umfange eine Verwirk=
lichung
langjähriger Beſtrebungen, in denen ſich die Regie=
rung
Elſaß=Lothringens mit den maßgebenden Kreiſen ſei=
ner
Bevölkerung verbunden haben, und einen Fortſchritt
auf der Bahn innerer Verſchmelzung der Reichslande
mit dem Reich.
Die Verbündeten Regierungen vertrauen, daß der
Reichstag ihnen auf der mittleren Linie, die dieſer Verfaſ=
ſungsentwurf
vorſieht, und die gleich weit entfernt iſt von
radikaler Neuerungsſucht, wie von engherzigen Befürch=
tungen
und kleinlicher Bevormundung, folgen und damit
einem Werke zur Durchführung verhelfen wird, das dem
Reiche und Elſaß=Lothringen in wirtſchaftlicher und natio=
naler
Hinſicht zum Segen gereichen wird.

Carnegies Millionenſtiftung.
* Andrew Carnegie hat, wie ſchon mitgeteilt, am
letzten Mittwoch einem Verwaltungsausſchuß zehn Millio=
nen
Dollar in erſten Hypotheken übergeben. Die Zinſen
ſollen dazu benutzt werden, den Ausbruch eines internatio=
nalen
Krieges zu verhindern und einen ewigen Frieden zu
begründen. Die förmliche Uebergabe dieſer gewaltigen
Summe fand bei einer Verſammlung in den Räumen der
Carnegie=Gründung für wiſſenſchaftliche Forſchungen ſtatt.
Der Verwaltungsausſchuß wählte zu ſeinem Präſidenten
den Senator Elihu Root, den ſtändigen Vertreter der Ver=
einigten
Staaten beim Haager Schiedsgericht. Präſident
Taft hat den Ehrenvorſitz dieſer Gründung angenommen.
Die Art und Weiſe, wie das jährliche Einkommen von zwei
Millionen Mark verwendet werden ſoll, hat Herr Carnegie
vollſtändig dem Ermeſſen des Verwaltungsausſchuſſes
überlaſſen. Die Gründung ſoll dauernd ſein, und wenn
die Begründung eines Weltfriedens erreicht ſein ſollte,
würden die Einnahmen aus der Schenkung zur Steuerung
des nächſtgrößten Uebels dienen, deſſen Unterdrückung
den Fortſchritt, die Erhebung und das Glück des Men=
ſchen
am meiſten fördert.
Der Verwaltungsrat ſetzt ſich aus 24 Mitgliedern zu=
ſammen
, unter denen die bekannteſten folgende ſind: Se=
nator
Elihu Root, der frühere Staatsſekretär Dr. Butler,
Präſident der Kolumbia=Univerſität; Herr Choate, früherer
Geſandter in London: Dr. Ellict. Präſident der Harvard=
früherer
Staatsſekre=
Univerſität; Mr. Jo
tär; Mr. Andrew D. White, früherer Geſandter in Deutſch=
land
; Herr Oskar Straus, früherer Geſandter in der Tür=

[ ][  ][ ]

Nummer 297.

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

kei und Herr Henry White, früherer Geſandter in Frank=
reich
.

Ueber die Ausſichten des Arbeitskam=
mergeſetzes
erfahren Berliner Blätter: Wenn jetzt
ſchon Vermutungen über die Stellungnahme des Bundes=
rates
zu den Beſchlüſſen des Reichstags laut werden,
nach denen der Bundesrat unter keinen Umſtänden die
Vorlage in der vom Reichstag beſchloſſenen Form anneh=
men
würde, ſo ſchweben alle derartigen Mutmaßungen
vollkommen in der Luft. Denn es iſt noch keineswegs ſicher,
daß der Entwurf aus der dritten Leſung tatſächlich in
derſelben Faſſung hervorgehen wird, die er in der zweiten
erhalten hat. Auch der Umſtand, daß dem Vernehmen nach
die dritte Leſung erſt Ende Februar ſtattfinden ſoll, deutet
darauf hin, daß man im Reichstag wie auch an den amt=
lichen
Stellen noch mit der Möglichkeit einer Verſtändigung
rechnet. Man hält es daher ſehr wohl für möglich, daß
es noch in letzter Stunde zu einem Kompromiß kommen
wird, durch das die Wählbarkeit der Arbeiterſekretäre eine
Form erhält, die es Bundesrat und Reichsregierung er=
möglicht
, der Vorlage zuzuſtimmen. Die Erklärung des
Staatsſekretärs des Innern geht ja auch nur dahin, daß
die Beſtimmung in der vom Reichstag beſchloſſenen Faſſung
keine Ausſicht auf Annahme habe. Es iſt aber ſehr wohl
denkbar, daß ſich noch eine Faſſung findet, die dem Bun=
desrat
annehmbar erſcheint.
Der Entwurf eines Geſetzes, betr. den
Patentausführungszwang, iſt den Regierungen
der Bundesſtaaten vom Reichskanzler mit dem Erſuchen
um Prüfung mitgeteilt worden. Der Reichsanzeiger
bringt den Entwurf nebſt Erläuterungen zum Abdruck,
um auch weiteren Kreiſen Gelegenheit zur Meinungs=
äußerung
zu geben.
Baſſermann über Wahltaktik. In einer
Verſammlung zu Braunſchweig hielt der Führer der Na=
tionaliberalen
, Abg. Baſſermann, eine Rede, in der er
über die innerpolitiſche Lage u. a. folgendes ſagte: Wir
müſſen unter allen Umſtänden und mit aller Schärfe Front
machen gegen das Anwachſen der roten Flut, andererſeits
aber bemüht ſein, mit der Fortſchrittlichen Volkspartei uns
über die Aufſtellung der Kandidaten zu einigen, weil bei
Aufſtellung von zwei liberalen Kandidaten vermutlich kei=
ner
in die Stichwahl gelange. Viel Vertrauen bringt
Baſſermann dem Reichskanzler entgegen, der jetzt durch
die ſcharfe Abſage an die Gefolgſchaft des Herrn von
Heydebrand doch damit Ernſt machen wolle, ſich nicht von
der ſchwarz=blauen Mehrheit lediglich ins Schlepptau nehmen
zu laſſen. Allerdings fügte Baſſermann hinzu, daß von jetzt
ab der Reichskanzler ganz andere Wege einſchlagen müſſe.
In erſter Linie müſſe die Regierung dafür ſorgen, daß die
Einmiſchung der Verwaltungs= und Staatsbeamten in die
Wahlgeſchäfte ein für allemal unterbleibe, und Baſſer=
mann
ſieht in dieſer Einmiſchung einen Hauptgrund da=
für
, daß die Sozialdemokratie einen ungewöhnlichen Zu=
zug
von Mitläufern bekommt. Ferner müſſe ſich die Re=
gierung
unter allen Umſtänden dazu verſtehen, wenn ſie
über den Parteien ſtehen wolle, den Liberalismus mit=
arbeiten
zu laſſen und eine ehrliche und gerechte liberale
Politik zu treiben. Die weiteren Ausführungen Baſſer=
manns
gipfelten in der Aufforderung, die Unzufriedenheit
im Volke nicht mehr weiter zu ſchüren, ſondern alle libera=
len
Kräfte zu ſammeln zum Kampfe bei den nächſten
Wahlen.
In Mecklenburg=Schwerin iſt es zwiſchen
Regierung und Landtag zu einem Konflikt gekommen, der
vielleicht zur Auflöſung des Landtages führt. Die Re=
gierung
hatte zu den Koſten des Landesregiments einen
Zuſchuß von 1800000 Mark gefordert, die Bürgerlichen
lehnten jedoch die Bewilligung dieſer Summe ab, weil
ihnen das Etatsrecht nicht gewährt werde. Die Ritter=
ſchaft
bewilligte alsdann einen Zuſchuß von 1200000
Mark. Damit iſt die Regierungsvorlage gefallen.
Die Fleiſchteuerung. Die Allg. Fleiſcher=
Zeitung iſt in der Lage, mitzuteilen, mit welchen Fragen
die Sachverſtändigen=Konferenz, die im ſächſiſchen Mini=

ſterium des Innern in Dresden zur Beratung über Maß=
nahmen
für Linderung der Vieh= und Fleiſchnot zuſam=
mentritt
, ſich befaſſen wird. Das Hauptgewicht der Ver=
handlung
wird naturgemäß bei den Vorſchlägen zur Ab=
hilfe
liegen. Nach dieſer Richtung werden der Konferenz
dieſe Fragen vorgelegt werden:
Kann und darf der Forderung einer dauernden oder
vorübergehenden Beſeitigung oder Herabſetzung der Zölle
auf Vieh, Fleiſch und Futtermittel nachgegeben werden?
Welche Möglichkeiten zur Einfuhr von lebendem Schlacht=
vieh
aus dem Auslande ſind zurzeit gegeben? Iſt die wei=
tere
Oeffnung der Grenzen zur Einlaſſung von Schlacht=
vieh
rätlich und durchführbar? Iſt der Vorſchlag, die Ein=
fuhr
von Rindern aus Dänemark durch Wegfall der Qua=
rantäne
und Tuberkulinprobe zur erleichtern, weiter zu
verfolgen? Iſt eine vermehrte Zulaſſung von Schweinen
aus Rußland und Oeſtereich=Ungarn und deren Abſchlach=
tung
in beſtimmten Schlachthäuſern des Binnenlandes an=
zuſtreben
? Welche Möglichkeiten zur Einfuhr von Fleiſch
aus dem Auslande ſind zurzeit gegeben? Welche Schwie=
rigkeiten
bereitet der Einfuhr von Fleiſch das Schlachtvieh=
und Fleiſchbeſchaugeſetz? Empfiehlt es ſich, eine Aufhe=
bung
der erſchwerenden Einfuhrbeſtimmungen zu bean=
tragen
? Nach der Beſprechung dieſer Punkte wird ſich
die Beratung der Beantwortung folgender Fagen zuwen=
den
: Welche Stellung iſt gegenwärtig zur Förderung der
Einfuhr argentiniſchen und amerikaniſchen Fleiſches ein=
zunehmen
? Welche Erfahrungen mit der Einfuhr von
Fleiſch aus dem Auslande haben Private, Fleiſcher= In=
nungen
, Gemeindeverwaltungen gemacht, die ſich mit die=
ſer
Aufgabe bereits befaßt haben? Wie iſt die Fleiſch=
einfuhr
zu organiſieren, wenn ſie auf die inländiſchen
Fleiſchpreiſe verbilligend wirken ſoll? Welche ſonſtigen
Maßnahmen zur Milderung der Fleiſchteuerung können
die Gemeindeverwaltungen ergreifen? Was kann auf ge=
noſſenſchaftlichem
Wege geſchehen? Kann mit Staatsmit=
teln
helfend eingegriffen werden? Was kann die Land=
wirtſchaft
tun?
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus
trat in die zweite Leſung des Budgetproſivoriums.
Chiari beklagte die troſtloſen parlamentariſchen Verhält=
niſſe
nicht nur im Parlament, ſondern in allen Vertre=
tungskörperſchaften
. Das Ziel der Politiker müſſe die
Schaffung einer großen Arbeitswilligen=Mehrheit ſein.
Der deutſchnationale Verband werde im Intereſſe der
Kontinuität der Geſchäftsführung für das Budgetpro=
viſorium
ſtimmen. Der Redner kam dann auf den deutſch=
tſchechiſchen
Streit zu ſprechen und erklärte, man käme in
Oeſterreich vor der Ordnung dieſes Streites nicht zu geord=
neten
Verhältniſſen. Trotz des gegenſeitigen Entgegen=
kommens
ſeien in Böhmen die Ausgleichsverhandlungen
auf einen Punkt angelangt, über den die Deutſchen nicht
hinauskommen könnten. Die Deutſchen Böhmens würden
bei ihrem Beſtreben, ihre nationale Exiſtenz zu wahren,
von allen deutſchen Abgeordneten unterſtützt. So aus=
gleichsfreundlich
die Deutſchböhmen ſeien, kampfesmüde
ſeien ſie noch nicht. Das Abgeordnetenhaus nahm ſodann
in allen Leſungen die Vorlage betreffend das dreimonatliche
Budgetproviſorium an und ebenſo die übrigen Anträge
des Budgetausſchuſſes, darunter den Antrag, die Regie=
rung
zu ermächtigen, durch eine Kreditoperation 109 Mil=
lionen
Kronen für Eiſenbahninveſtitionen zu ſchaffen, fer=
ner
den im Laufe der Debatte vom Frhrn. Morſey geſtell=
ten
und vom Finanzminiſter befürworteten Zuſatzantrag,
wonach der beſtehende Rechtszuſtand bezüglich des Privi=
legiums
der öſterreichiſch=ungariſchen Bank bis 15. Februar
1911 proviſoriſch verlängert wird unter der Vorausſetzung,
daß ein ebenſolches Proviſorium in Ungarn zuſtande
kommt.
Frankreich.
Die Lage in Wadai. In der Kammer erklärte
Miniſter Pichon, England habe dadurch, daß es die fran=
zöſiſche
Militärbehörde ermächtigt habe, die Wadaiſtämme
bis ins engliſche Gebiet von Dar=Fur zu verfolgen, Frank=
reich
den Beweis großer Freundſchaft gegeben. Er fügte
hinzu, die franzöſiſche Regierung ſtehe fortwährend mit
der engliſchen Regierung über dieſe Frage in Verhandlung.
England habe ſich ſtets angelegen ſein laſſen, die Aufſtän=
diſchen
daran zu verhindern, daß ſie ſich in dem Gebiet von
Dar=Fur ſammeln. Die franzöſiſche Regierung habe in
diplomatiſcher Hinſicht alles getan, um die Ereigniſſe, die

Des deutſchen Kronprinzen Weltreiſe.
Von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
VII.
Im Arabiſchen Meer. Meeresfahrt! Ankunft in
Bombay. Erſte Eindrücke. Die Handelsbedeutung
der Stadt. Ihre Entſtehung. In Malaba=Hill.
Das Fort und die Schwarze Stadt. Hindus und
Parſen. Die Türme des Schweigens. Im Felſen=
tempel
von Elephanta.
Meeresfahrt! Die Gneiſenau, unſer ſtolzes
deutſches Kriegsſchiff, das die Kronprinzen=Standarte
geſetzt, da an Bord der Erbe der deutſchen Kaiſerkrone
weilt, durchfurcht die Fluten des Arabiſchen Meeres.
Bald azurblau, bald türkisgrün iſt die Farbe des
Waſſers, deſſen flimmernden Diamantenſchmuck leichte
Schaumhäupter verkörpern, über die hinweg ganze
Scharen von fliegenden Fiſchen ſchießen, während luſtig
ſpielende Delphine ſich im ſchäumenden Kielwaſſer
tummeln. Welche die ganze Seele mit wunderbarem
Zauber füllende Stimmungen, wenn früh der Sonnen=
ball
aus dem feuchten Schoß des Ozeans auftaucht oder
abends glühend niederſinkt, noch lange, lange ſeine
Nachzügler in Geſtalt roſiger Wölkchen am Himmel
laſſend, bis auch ſie verſchwinden im weißlichen Schein
des Mondes, wenn das Schiff wie in einer feurigen
Bahn dahinzufahren ſcheint und gleich Ketten zauber=
haften
Geſchmeides ſeine Flanken vom Meerleuchten
umgeben ſind, wenn der Lärm der Tagesarbeit an
Bord verhallt iſt, wenn ſich unſer Inneres eins fühlt
mit der großen, ergreifenden
den erhabenen
Gewalten, die ſie lenken!
Drei Tage währt von Colombo aus die Fahrt, bis
in duftiger Ferne hohe Bergzüge, die Ghats, auftau=

chen, das nahe Land verkündend, bis ſich immer feſter
die ſchlanken Umriſſe von Leuchttürmen abzeichnen, bis
man die dunklen Linien ausgedehnter Palmenwald=
ungen
erkennt und man mehr und mehr ſich dem raſt=
loſen
Hafengetriebe Bombays nähert. Jetzt laſſen ſich
auch ſchon einzelne Bauten unterſcheiden, dort jene der
ſtarken Befeſtigungen mit dem freundlichen Hinter=
grund
des grünumſponnenen Malaba=Hill, des ſüd=
weſtlichen
Vorgebirges der Inſel, mit den gartenum=
gebenen
weißen Landhäuſern der Europäer, hier die
einzelnen Häuſerreihen des Colaba=Viertels auf der
ſüdöſtlichen Landzunge des Eilandes geradezu ragt
der Turm der zum Militärfriedhof gehörenden Johan=
neskirche
aus dem Stadtbilde hervor. Vielumfaſſende
Speicher und Schuppen dehnen ſich am Hafen aus, in
dem viele hunderte der mannigfachſten Schiffe, von den
eiſenumpanzerten, mit Drehtürmen verſehenen eng=
liſchen
Monitors an bis zu der zerbrechlichen malayi=
ſchen
Dhau und dem vorn mit glotzenden Fiſchaugen
verſehenen chineſiſchen hölzernen Handelsſchiff herab,
vor Anker liegen oder auch aus= und einfahren.
Da empfangen wir ſchon einen kleinen Begriff von
der Handelsbedeutung und dem Verkehr Bombays,
das mit ſeinen 900000 Einwohnern nach Kalkutta die
volkreichſte und bedentendſte Stadt des britiſchen In=
diens
iſt; heute einen Jahresumſatz von nahe zwei
Milliarden Mark verzeichnend als Brennpunkt des
oſtindiſchen Handels, der ſich aus einer urſprünglichen
Fiſcher=Anſiedelung ſo gewaltig entwickelt hat. Einſt
in portugieſiſchem Beſitz, ſahen die Engländer im Jahre
1661 ihr Streben nach dem Erwerb der wichtigen Inſel
erfüllt, da letztere die Portugieſen an Karl II. als
einen Teil der Mitgift für ſeine Gemahlin Katharina
von Braganza, beſtimmt hatten. Alsbald wurde der
Punkt mit ſtarken Forts verſehen, gab es doch ſtete
Händel, nicht nur mit den Portugieſen, ſondern auch

man jetzt bedauere, zu verhindern. So hat England vor
dem Gefecht bei Trigele den Gouverneur des Sudan an die
Grenze von Dar=Fur geſchickt, um Vorkehrungen zur Ver=
hinderung
von neuen Ruheſtörungen auf franzöſiſcher und
engliſcher Seite zu treffen.
Ueber die auf den Nordbahnlinien ſeit
dem Eiſenbahnerausſtand beſtehe nde Lage
wird berichtet, daß daſelbſt der Gütertransport außer=
ordentliche
Verzögerungen erleidet. Die Zahl der im Rück=
ſtande
befindlichen Frachtwaggons wird auf 20000 ge=
ſchätzt
. Ueberdies gibt es gegenwärtig an 2800 Frachtwag=
gons
, die infolge des üblen Willens von Bahnbedienſteten
nach falſchen Stationen abgeſandt worden ſind und deren
richtiger Beſtimmungsort vorläufig nicht ausfindig ge=
macht
werden konnte. Die Induſtrie und die Bergwerks=
geſellſchaften
Nordfrankreichs können trotz dringendſter
Anſuchen kaum ein Zehntel der von ihnen geforderten
Waggons erhalten. Die Vorräte der Kohlenbergwerke
Nordfrankreichs ſind ſoweit angewachſen, daß man bereits
die Möglichkeit ins Auge gefaßt hat, die Bergarbeiter einen
oder zwei Tage der Woche feiern zu laſſen. Ein hoher
Bahnbeamter erklärte einem Berichterſtatter, eine weitere
Verſchlimmerung würde einen geradezu gefährlichen Zu=
ſtand
herbeiführen; wenn ſich die Bahnbedienſteten nicht
bald entſchlöſſen, ihre Pflicht zu erfüllen, werde man neue
Maßnahmen ins Auge faſſen müſſen.
Bulgarien.
Die Finanzlage. In der Sobranje hielt der
Finanzminiſter zu Beginn der Budgetberatung ſein Ex=
poſé
über die Finanzlage und führte aus: Das Budget
für 1910 werde ſich ohne Defizit im Gleichgewicht halten.
Das Budget für 1909 ergab einen Ueberſchuß von 7 Mil=
lionen
Franken, über deſſen Verwendung Beſchluß gefaßt
werden ſolle, ſobald die Sobranje über die einzubringen=
den
Bahnbauvorlagen verhandeln werde. Bulgarien habe
eine éprozentige Anleihe, die beſeitigt werden müſſe, da
auch 4½prozentige Anleihen vorhanden ſeien. Bulgarien
erfreue ſich eines beneidenswerten Kredits, einer günſtigen
Finanzlage und politiſcher Unabhängigkeit. Eine neue
Anleihe ſei unnötig. Der Miniſter ſchloß, Bulgarien könne
der Zukunft mit Vertrauen und Hoffnung entgegenſehen.

* Der Vatikan und Prinz Max von
Sachſen. Der von Rom als Ketzerei bezeichnete Ar=
tikel
des Prinzen Max iſt in der erſten Nummer der
neuen Zeitſchrift Rom und Orient erſchienen, die in=
zwiſchen
aus dem Buchhandel und ſogar aus dem Beſitz
der Abonnenten wieder zurückgezogen worden iſt. In
Dresden hat deshalb der Hof vergebens verſucht, Ein=
blick
in die Zeitſchrift zu bekommen. Eine Verbreitung
des Artikels iſt bei Strafe der Exkommunikation ver=
boten
worden. Prinz Max von Sachſen war wegen
ſeiner orientaliſchen Studien und ſeiner Stellung als
Freiburger Theologieprofeſſor von der genannten Zeit=
ſchrift
zur Mitarbeit eingeladen worden. Ueber den
Inhalt des prinzlichen Artikels wird berichtet, daß er
eine ſcharfe Kritik des römiſchen Syſtems enthalte. Wie
weiter gemeldet wird, hat der Papſt ſelbſt dem Abte
Pellegrini von Grotta Ferrata, dem Ratgeber der Zeit=
ſchrift
Rom und Orient befohlen, den Artikel des Prin=
zen
Max von Sachſen Ueber die Frage der Vereini=
gung
der chriſtlichen Kirche zu vernichten und ſein Er=
ſcheinen
öffentlich zu bedauern, weil der Papſt aus Rück=
ſichten
gegen den ſächſiſchen Hof den Prinzen nicht maß=
regeln
wolle. Der Papſt hat den Prinzen jedoch nach Rom
zitiert. Man erwartet, daß der Prinz dieſem Rufe bald
folgen werde, um dort ſeinen Artikel zu widerrufen.
Der Papſt, der ſich über die Angelegenheit mit mehreren
Kardinälen unterhielt, habe ſich über den Prinzen ſehr
ungehalten geäußert.
* Ein ſtarker Rückgang des Bierver=
brauchs
hat im Rechnungsjahre 1909 in Deutſchland
ſtattgefunden. Der Verbrauch iſt nach amtlicher Berech=
nung
um 5 Liter auf den Kopf zurückgegangen, nachdem
ſchon im Jahre 1908 eine Abnahme von 5,6 Liter erfolgt
war. Im ganzen hat ſeit dem Jahre 1900 ein Rückgang
von 117,9 auf 100,2 Liter ſtattgefunden, alſo eine Ver=
brauchsabnahme
um 17,7 Liter oder 14,9 v. H. Dabei iſt
in den Zahlen des Jahre 1909 die Wirkung der Erhöhung
der Brauſteuer noch lange nicht voll zum Ausdruck ge=
kommen
.

mit den Piraten, die oft ſtundenlang der Eingang zu
dem Hafen ſperrten. Der ewigen Ausgaben und Strei=
tigkeiten
müde, trat die engliſche Regierung Bombay
an die Engliſch=Oſtindiſche Compagnie ab, die mit
klugem Kaufmannsſinn energiſch Wandel ſchaffte und
ſich vor allem die Eingeborenen zu verpflichten wußte.
Später erfolgte die politiſche Verbindung mit dem
Feſtlande, und erhielt dadurch der Handelsplatz mit
ſeinem großen und geſicherten, von einem Inſelgürtel
eingerahmten Hafen, von dem auch das ganze Eiland
ſeinen Namen Bonn Bay das heißt Gute Bay
erhielt, den eigentlichen Lebensnerv.
Das buntfarbigſte Treiben weiſt von früh bis ſpät
der langgeſtreckte Kai auf, der beliebte Zuſammen=
kunftsort
der Europäer, die, wenn die Tageshitze etwas
nachgelaſſen, hier entlangſchlendern oder in ihren
Equipagen entlangfahren, während eine Militärkapelle
ihre flotten Weiſen erklingen läßt.-Für die leibliche
Erquickung ſorgen einzelne große, nach europäiſchem
Stil errichtete Reſtaurants, die ſich regen Beſuchs er=
freuen
; iſt doch ſonſt der Kranz der Unterhaltungen
für die Europäer nicht gar ſo mannigfaltig gewunden.
Die Wohnungen der begüterten Ausländer bilden das
ſchon erwähnte wundervolle Villenquartier Malaba=
Hill, in deſſen Gärten die tropiſche Natur zauberhafte
Ueberraſchungen geſchaffen hat. Hier oben finden wir
auch den Gouverneur=Palaſt, in welchem der Kron=
prinz
ſeine Wohnung genommen hat; von
der Terraſſe des weitläufigen Gebäudes öffnet ſich ein
überwältigender Ausblick auf die immergrünen Parks,
auf die ſchiffgefüllte Back=Bay, um die ſich die Stadt
ausbreitet, auf die Inſelwelt und den unüberſehbaren
blauen Ozean. Von dieſem Gouverneur=Palaſt wird
ein Gebiet beherrſcht, das, von zirka Millionen Men=
ſchen
bewohnt, nicht nur größer, ſondern auch viel be=
deutſamer
iſt, wie manch europäiſches Königreich, um=

[ ][  ][ ]

Nummer 297.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Seite 3.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 19. Dezember.
Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Bürgermeiſter, Ortsgerichts=
vorſteher
und Standesbeamten Wilhelm Treut zu
Bauernheim das Allgemeine Ehrenzeichen mit der In=
ſchrift
Für langjährige treue Dienſte am Bande des
Philipps=Ordens verliehen und dem Hilfsbademeiſter
Schneider zu Bad Nauheim die Erlaubnis zur
Annahme und zum Tragen der ihm von Sr. Hoheit dem
Sultan von Zanzibar verliehenen 5. Stufe der 2. Klaſſe
des Ordens Strahlender Stern erteilt.
Ernennungen. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
haben den Hilfsarbeiter bei der Landes= Hypo=
thekenbank
Direktor Dr. Reinhard Arnold zum Direktor
dieſer Bank ernannt. Ernannt wurde der Gefangen=
aufſeher
an dem Landeszuchthaus Marienſchloß Friedrich
Schmalz zum Gefangenaufſeher an der Zellenſtraf=
anſtalt
Butzbach.
Uebertragen wurden den Lehrern Konrad
Pimper zu Lauterbach und Otto Weber zu Decken=
bach
, Kreis Alsfeld, Lehrerſtellen an der Gemeindeſchule
zu Butzbach, Kreis Friedberg; dem Lehrer Bernhard
Warnke zu Klein=Zimmern, Kreis Dieburg, eine
Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule zu Ober=Roden, in
demſelben Kreiſe; dem Schulamtsaſpiranten Ernſt
Borger aus Weinheim, Kreis Alzey, eine Lehrerſtelle
an der Gemeindeſchule zu Eppertshauſen, Kreis Dieburg;
dem Schulamtsaſpiranten Philipp Feiling aus Nieder=
Weiſel, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle an der Ge=
meindeſchule
zu Rendel, in demſelben Kreiſe.
* Militärdienſtnachricht. Claſſen, Oberlt. im
Inf.=Regt. von Horn (3. Rhein.) Nr. 29, in das Inf.=
Regt. Prinz Carl (4. Großh. Heſſ.) Nr. 118 verſetzt.

** Miniſterbeſuch. Der Staatsminiſter des Innern,
Staatsſekretär Delbrück, und der Reichsſchatzſekretär
Wermuth ſind am Samstag früh hier eingetroffen und
im Hotel Zur Traube abgeſtiegen. Sie ſtatteten vormit=
tags
den Miniſtern und dem preußiſchen Geſandten Frhrn.
v. Jeniſch Beſuche ab und wurden ſpäter vom Großherzog
empfangen und zur Frühſtückstafel geladen. Die Rück=
reiſe
iſt geſtern erfolgt.
s. Der Provinzialausſchuß verkündete zu Beginn
der Samstags=Sitzung die in dem Fall des Lehrers
der iſraelitiſchen Religionsgemeinde in
Reinheim Vorenberg vor acht Tagen ausge=
ſetzte
Entſcheidung. Bekanntlich hat ihm der Kreis=
ausſchuß
Dieburg die Genehmigung zur gewerbsmäßi=
gen
Beſorgung von Rechtsangelegenheiten entzogen,
und es wurde jetzt die von ihm hiergegen verfolgte
Beſchwerde koſtenfällig nebſt Auferlegung eines Aver=
ſionalbetrages
von 3 Mark zur Provinzialkaſſe ver=
worfen
. Weiter handelte es ſich um den vom Kreis=
amt
Darmſtadt geſtellten Antrag, dem nebſt ſeiner
Ehefrau rechtskräftig durch die hieſige Strafkammer I
wegen Kuppelei zu einer Gefängnisſtrafe verurteilten
Wirt Salzgeber auf Grund dieſes Mißbrauchs die
Wirtſchaftskonzeſſion zu entziehen. Durch
Verzicht auf dieſelbe glaubte zwar S. die Entſcheidung
entbehrlich zu machen, doch wurde, da jener Antrag
noch vorlag, trotzdem ausdrücklich die Konzeſſion ab=
erkannt
. Zwei weitere Verhandlungen betrafen
die Enteignung von Privatgelände zu
öffentlichen Zwecken. Die Eiſenbahnverwaltung be=
darf
zur Anlegung eines Ueberholungsgleiſes auf
Station Bürſtadt 28 Quadratmeter des den Eheleuten
Ludwig Berg gehörigen Grundſtückes und bietet für
den Quadratmeter 48 Pfg., während die Lokalkommiſ=
ſion
50 Pfg. ſchätzte. Weder in dem Termin war letz=
terer
, noch in der heutigen Verhandlung waren die
Bergs erſchienen oder vertreten. Es wurde deshalb
die Enteignung zu dem gebotenen Preis ausgeſpro=
chen
. Die andere Enteignung iſt in Viern=
heim
zwecks Erweiterung des Schulplatzes und für
Straßen nötig. Seitens der Gemeinde waren den
Eigentümern Ehatt Erben 70 Pfg. pro Quadratmeter
geboten; dieſe hatten 3,50 Mark beanſprucht, und die
Lokalkommiſſion hatte 1,50 Mark bezw. 2,50 Mark an=
geſetzt
. Der Provinzialausſchuß billigte für 341
Quadratmeter je 3 Mark, für 763 Quadratmeter je
2 Mark zu. Die Koſten des Enteignungsverfahrens
haben geſetzlich die Antragſteller (Bahn und Gemeinde
Viernheim) zu tragen. Längere Zeit nahm nun die
gegen die Bürgermeiſterwahl von Epperts=
hauſen
ſeitens dreier Einwohner, des Beigeordneten
Johann Valentin Müller und zweier Wähler, ein=
gelegte
Beſchwerde bezw. der Rekurs gegen das ſie
aus formellen Gründen abweiſende Kreisausſchuß=
erkenntnis
in Anſpruch. Bei jener am 16. Juli d. Js
vollzogenen Wahl hat der bisherige Bürgermeiſter
Andreas Euler IV 157, Beigeordneter Johann Val.
Müller 155 und ein gewiſſer Muhrmann eine Stimme
erhalten; erſterer war alſo hiernach als Sieger anzu=
ſehen
. Nach Artikel 24 der Landgemeindeordnung ſind
nach dem Wahlakt Wählerliſte nebſt Protokoll drei
Tage lang auf der Bürgermeiſtsrei offen zu legen, und

ließt es doch eine ganze Reihe einheimiſcher Fürſten=
mer
bis hin gen Belutſchiſtan.
Die Stadt ſelbſt zerfällt in zwei Teile, in das
rt, das ja ehemals den ausſchlaggebenden Kern der
inen Anſiedelung bildete, und in die Schwarze
adt, jene der Eingeborenen. Das Fort verkörpert
ehr das Europäertum; hier finden wir neben den
lreichen Bureaux der Kaufleute, Reeder, Bankiers,
e großen öffentlichen Bauten, die meiſt in prunken=
m
, gotiſch=venetianiſchem Stil ausgeführt wurden
id zum Teil Rieſenſummen verſchlangen, wie der
oßartige Viktoria=Bahnhof, der die Kleinigkeit von
Millionen Mark gekoſtet, weit eher einem ſtaunen=
weckenden
Fürſtenpalaſt gleichend, als einem prak=
chen
Zwecken dienenden Verkehrsinſtitut.
Buntfarbig gehts in der Eingeborenenſtadt zu mit
en oft recht wackeligen, grell getünchten Häuſern und
äuschen, den offenen Läden, den Baſaren, den
eitsſtätten der Handwerker und Händler, dem gan=
in
jeder Minute wechſelnden, ſchwirrenden und
irrenden Volksgewühl. Welche Geſtalten feſſeln
iſer Auge, allen möglichen Nationen und Raſſen
gehörend! Chineſen, Japaner, Araber, Afghanen,
alayen, Neger, Miſchlinge, am zahlreichſten natürlich
ndus, bald in lange, weiße Gewandungen gehüllt,

weißem Kopftuch oder mit goldverziertem Käpp=
n
, bald wieder halbentblößt, daß ihr ſchlanker Kör=
bau
ſichtbar iſt; Hindufrauen, meiſt wenig hübſch,
noch mehr entſtellt durch einen mit allerhand Zier=
en
verſehenen, durch den linken Naſenflügel ge=
renen
, großen ſilbernen Ring; ferner Parſen in eng=
gen
und mit ſteifen

n der alten Perſer, unterſcheiden ſich in jeder Hin=
von
den Hindus; ſind betriebſam und fleißig, ge=
gſam
und ſparſam, und nehmen in der einheimiſchen

können Einwendungen gegen die Gültigkeit der Wahl
binnen dieſer Friſt dort vorgebracht werden. Dieſe
Offenlegung geſchah am 18., 19. und 20. Juli, wobei
jene Reklamanten am 19. Juli zu Protokoll des Bür=
germeiſtereiſchreibers
unter näherer Angabe von
Gründen die Anfechtung erklärten. Die ſchriftliche,
eingehend ausgeführte Begründung (Behauptung einer
Reihe von Geſetzwidrigkeiten) überſandten ſie mittels
eingeſchriebenen Briefes dem Kreisamt Dieburg, dem
dieſes Schreiben am 20. Juli vorgelegt wurde. Letz=
teres
hatte keine Veranlaſſung zur Abgabe an den
Bürgermeiſter, und dieſer erfuhr die Begründung erſt,
als er nach Ablauf der Friſt am 21. Juli dem Kreis=
amt
die Wahlakten überbrachte. Deshalb hielt der
Kreisausſchuß Dieburg die vorgeſchriebene Friſt für
nicht gewahrt und verwarf aus dieſem formellen Grund,
ohne Eingehen auf die materielle Seite, die Rekla=
mation
. Nach längeren Ausführungen der Rechtsan=
wälte
, Juſtizrat Hallwachs für den Bürgermeiſter, Dr.
Fulda und Dr. Sieger für die Reklamanten, wurde
dahin entſchieden, daß der Rekurs koſtenfällig, nebſt
Auferlegeung von 15 Mark Averſionalbetrages, zu
verwerfen ſei. Wie ſich aus der Faſſung des Artikels
24 (insbeſondere der Vorſchrift, daß der Bürgermeiſter
ſich über die Einwendungen gutachtlich äußern ſoll)
ergebe, verlange das Geſetz auch Angabe der Rekla=
mationsgründe
auf der Bürgermeiſterei innerhalb
jener Friſt, was nicht geſchehen ſei. Die ſchriftliche
Eingabe könne nicht als zuläſſige Ergänzung, ſondern
eventuell nur als eine Erklärung für den Kreisrat
ſelbſt wegen etwaigen Vergehens aus Artikel 25 auf=
gefaßt
werden.
s. Vor der Strafkammer wurde am Samstag unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit eine Anklage gegen den
35 Jahre alten Kaufmann Georg Saal von Hering
wegen Entführung der minderjährigen Dienſtmagd P.
verhandelt und endigte mit Verurteilung des bisher
unbeſtraften S. zu 8 Monaten Gefängnis mit
Anrechnung von ſieben Wochen Unterſuchungshaft.
Jenes damals erſt 14jährige Mädchen war bei ihm in
Stellung geweſen; beide hatten enge Beziehungen
unterhalten und am 12. Oktober die Flucht über Baſel
nach Havre ergriffen. Die beabſichtigte Einſchiffung
nach Amerika wurde durch das auf Antrag der Eltern
des Mädchens angerufene deutſche Konſulat in Havre
verhindert, die Entführte zurückgebracht und auch S.
zur Heimreiſe veranlaßt. Der feitdem Verhaftete be=
ſitzt
Frau und fünf Kinder.
D Die 15. Sitzung der Stadtverordneten= Verſamm=
lung
findet am Donnerstag, den 22. Dezember,
nachmittags halb 4 Uhr, ſtatt. Tagesordnung: 1. Mit=
teilungen
. 2. Geſuch um Befreiung von den Beſtim=
mungen
in § 32 der Baupolizeiordnung für Kirchſtraße
Nr. 6. 3. Freigabe der Herderſtraße zwiſchen Moos=
berg
= und Landskronſtraße zur Bebauung. 4. Abtret=
ung
von Straßengelände des Baublocks 20 der Garten=
vorſtadt
Dieburger Straße-Hohler Weg. 5. Umleg=
ung
der Grundſtücke in dem Bauviertel an dem neuen
Südbahnhof. 6. Planierung verſchiedener Straßen.
7 Anſchaffung von Mobiliar für eine neue Klaſſe des
Realgymnaſiums. 8. Feſtſetzung des Preiſes für elek=
triſchen
Strom. 9. Aenderung des Schlachtgébühren=
Tarifs hinſichtlich der Schlachtgebühren für Schweine
und Kälber. 10. Ausleihungen der Städtiſchen Spar=
kaſſe
auf Schuldſcheine. 11. Herausgabe eines neuen
Stadtplanes im Maßſtab 1: 10000. 12. Rechnung der
Großh. Ober=Realſchule für 1909. 13. Abänderung der
Grundſätze für Legen von Verſorgungsleitungen in
nicht ausgebauten Straßen und außerhalb des Be=
bauungsplanes
. 14. Verwendung des verfügbaren
Ueberſchuſſes der Städtiſchen Sparkaſſe für 1909.
* Zur letzten Volkszählung ſchreibt die Darmſt.
Ztg.: Die erſte Ermittlung der hauptſächlichſten Zähl=
ungsergebniſſe
, wie ſie zum Teil ſchon in den Tages=
blättern
veröffentlicht wurde, erfolgte durch die Orts=
behörden
, die nunmehr bis zum 21. d. M. das Zähl=
material
an die Großh. Kreisämter einzuſenden haben.
Daſelbſt wird noch einmal eine Ueberprüfung vorge=
nommen
und eine vorläufige Zuſammenſtellung der
Ergebniſſe des Kreiſes angefertigt, die bis zum 31.
dieſes Monats an die Großh. Zentralſtelle für die Lan=
desſtatiſtik
in Darmſtadt eingeſendet wird. Erſt von
dieſem Termin an iſt eine Zuſammenfaſſung dieſer
Ergebniſſe fürdas ganze Großherzogtum
zu erwarten (Zahl der Gebäude, der Haushaltungen
und der Einwohner nach dem Geſchlecht). Das Zähl=
material
des ganzen Landes gelangt längſtens bis zum
31. Januar 1911 an die genannte Zentralſtelle. Dann
erſt kann ſeine eingehende Prüfung und die eigentliche
Verarbeitung beginnen. Vorher können auch Anfragen
über Einzelheiten der Zählung, wie z. B. über die kon=
feſſionelle
Zuſammenſetzung der Bevölkerung in den
einzelnen Gemeinden uſw., nicht beantwortet werden,
falls nicht die Angaben von den Gemeinden ſelbſt zu
erlangen ſind, die aus freien Stücken eine weitergehende
Auszählung vorgenommen haben.

* Vermächtnis. Der am 30. November verſtorbene
langjährige Leiter des Spitals, Geh. Medizinalrat Dr.
Jäger, hat das Städtiſche Krankenhaus zum
Erben ſeines nicht unbeträchtlichen Vermögens eingeſetzt.
* In der Kunſthalle ſind neu ausgeſtellt: Gemälde
von W. Bader, A. Beyer, M. Becker, W. Horſt, K.
Kempin, A. Kichler, H. R. Kröh, J. Müller, A. Röth,
M. Stegmeyer, J. Wick, A. Wondra, G. Wüſt, H.
Zernin u. a. Plaſtiken von Bildhauer R. Cauer, B.
Hoetger. Die Kunſthalle iſt geöffnet Werktags von
114 Uhr, Sonntags von 104 Uhr.
Beratungsſtelle für Alkoholkranke in Darmſtadt.
Auf Einladung und unter Vorſitz des Herrn Geh. Re=
gierungsrats
Dr. Dietz fand in dem Verwaltungs=
gebäude
der Landesverſicherungsanſtalt eine Verſamm=
lung
intereſſierter Behörden und Vereine ſtatt, die ſich
mit der Frage beſchäftigte, ob auch in hieſiger Stadt
eine Beratungsſtelle für Alkoholkranke, wie ſie ander=
wärts
bereits mit Erfolg arbeiten, zu gründen, und
wie ſie einzurichten ſei. Die Beſprechung war beſucht
von Vertretern verſchiedener Behörden, ſo des Großh.
Polizeiamts, des ſtädtiſchen Pflegeamts, des Großh.
Rabbinats I, ferner von Vertretern und Vertreterin=
nen
antialkoholiſcher und ſonſtiger für die Bekämpf=
ung
der Trunkſucht tätigen Vereine. Der Vorſitzende
legte zunächſt die Zwecke und Aufgaben der geplanten
Beratungsſtelle in längeren Ausführungen dar und
erteilte dann der Frau Rentner Wallau aus Mainz
das Wort, die in ſehr anſchaulicher und temperament=
voller
Weiſe ihre Arbeit als Leiterin der Beratungs=
ſtelle
für Alkoholkranke in Mainz ſchilderte. Die ſich
anſchließende Ausſprache war ſehr rege und ergab, daß
die Gründung der Beratungsſtelle allſeitige Billigung
fand und ihr die Unterſtützung und Mitarbeit der An=
weſenden
zugeſichert wurde. Die Beratungsſtelle wird
zunächſt an die von der Landesverſicherungsanſtalt be=
reits
eingerichtete Fürſorgeſtelle für Tuberkulöſe an=
gegliedert
und im Hintergebäude der Landesverſicher=
ungsanſtalt
, Wilhelminenſtraße 34, untergebracht. Die
Beratungsſtelle für Alkoholkranke wird ihre Tätigkeit
im neuen Jahr eröffnen und hält ihre erſte Sprech=
ſtunde
am Montag, den 9. Januar 1911, nachmittags
von 3 bis 5 Uhr, ab. Die Sprechſtunden ſollen dann
allwöchentlich Montags, nachmittags von 3 bis 5 Uhr,
ſtattfinden.
D Hundeſtener. Bei herannahendem Jahresſchluß
möchten wir unſere Leſer in ihrem Intereſſe auf die=
jenigen
Vorſchriften der Hundeſteuerverordnung auf=
merkſam
machen, die hinſichtlich der Abmeldung von
Hunden zu beachten ſind. Wer nämlich den Beſitz eines
Hundes aufgibt, hat dies ſpäteſtens bis zum Ablauf des
Kalenderjahres der Bürgermeiſterei ſeines Wohnortes
anzuzeigen. Die Abmeldung muß durch den Beſitzer
ſelbſt entweder mündlich oder ſchriftlich geſchehen. Hier=
bei
iſt anzugeben, an welchem Tage und an wen der
abzumeldende Hund abgegeben wurde. Bei mündlicher
Abmeldung iſt der im Hunderegiſter gemachte Eintrag
von dem Abmeldenden zu unterſchreiben. Ueber die er=
folgte
Abmeldung erhält der ſeitherige Hundebeſitzer
auf Verlangen von der Bürgermeiſterei eine Beſcheini=
gung
. Dieſe Abmeldung iſt auch von demjenigen zu
erſtatten, der mit einem Hunde von ſeinem ſeitherigen
Wohnſitze in einen anderen Ort des Großherzogtums
verzieht. Wer die Abmeldung bis über den Jahres=
ſchluß
hinaus unterläßt, hat die Steuer für das folgende
Jahr weiter zu entrichten, wenn er nicht etwa vor Ab=
lauf
des Jahres der Abſchaffung des Hundes aus dem
Großherzog verzogen iſt. Zugleich machen wir noch
darauf aufmerkſam, daß die geſetzliche Beſtimmung, wo=
nach
von der Hundeſteuer für je einen Hund alle die=
jenigen
Perſohen befreit waren, die infolge ihres Be=
rufes
oder Gewerbes einſam wohnten und ein Ein=
kommen
von weniger als 2600 Mark verſteuern, aufge=
hoben
worden iſt und daß jetzt Stenerfreiheit nur noch
für Hirtenhunde beſteht.
Auf die praktiſchen Meiſterkurſe für Handwerks=
meiſter
und ältere Geſellen, die von Großh. Zentral=
ſtelle
für die Gewerbe in Darmſtadt bei ausreichender
Beteiligung in Monat Januar abgehalten werden, ſei
an dieſer Stelle nochmals hingewieſen, Vorgeſehen
ſind: Zwei dreiwöchige Kurſe in Darmſtadt und zwar
einer für Schuhmacher in der Anfertigung von Schuhen
und Stiefeln nach Maß, und einer für Schneider im
Grundmodellzeichnen und Zuſchneiden, weiterhin je ein
zwölftägiger Kurs für Sattler in der Herſtellung von
Kummeten in Groß=Felda, ſowie ein ſolcher für Schrei=
ner
und Glaſer im Färben von maſſiven Hölzern und
Furnieren in Darmſtadt. Den Malern, Lackierern und
Weißbindern iſt Gelegenheit geboten, einen ſechstägigen
Kurs im Auffärben von Farbſtoffen auf maſſive Hölzer
und im Prüfen von Erdfarben zu beſuchen und an
einem dreiwöchigen Kurs in Holz= und Marmormalen
nach der Natur und in ſtiliſierter Weiſe teilzunehmen.
Beide Kurſe werden in Darmſtadt abgehalten. Bei
allen dieſen Kurſen iſt das Unterrichtsgeld ein ſehr
mäßiges. Wenig bemittelten, auswärtigen Teilneh=
mern
können die Fahrkoſten für Hin= und Rückfahrt

Bevölkerung eine beherrſchende Stellung ein, da ſich
in ihren Händen viele der großen geſchäftlichen Unter=
nehmungen
Bombays befinden. Gleich den Hindus
hängen ſie feſt an ihren überlieferten Gebräuchen;
heiraten nur untereinander, wodurch ſie ihre Raſſe
rein erhalten, und wußten ſich vom Einfluß der Prie=
ſter
mehr und mehr zu befreien. Das Feuer iſt ihnen
heilig, und der Sonne zollen ſie ihre Anbetung; oft
ſieht man ſie beim Auf= oder Niedergehen des glühen=
den
Geſtirns in fromme Gebete verſunken ſtehend oder
kniend, ſei es am Meeresſtrande oder unter dem ſchat=
tenſpendenden
Dach der Palmen. Nicht, wie die Hin=
dus
, mit denen ſie wegen religiöſer Meinungsverſchie=
denheiten
wie kürzlich in Kalkutta gelegentlich in
blutige Streitigkeiten geraten, überliefern ſie dem
Feuer ihre Toten, ſondern bringen dieſelben hinauf
nach dem Felſenrücken von Malaba=Hill, wo ſich inner=
halb
eines Palmenparkes die weißen Türme des
Schweigens jeder etwa 30 bis 40 Fuß im Durch=
meſſer
und ebenſo hoch, erheben. Die Körper der Da=
hingeſchiedenen
tragen, unter Begleitung ſingender
Prieſter, weißgekleidete Friedhofswärter in eine der
nach dem Innern der Türme zu offenen Kammern,
und nach wenigen Minuten ſind die Leichname ſchon
ein Opfer der in Scharen auf den nahen Palmen
hockenden braunen Geier geworden; die übrigbleiben=
den
Knochen werden in einer in der Mitte des Tur=
mes
befindlichen Grube geſammelt, und von hier aus
ſpült ſie der Regen durch unterirdiſche Kanäle nach
dem Meer.
Zu den Ausflügen, die ſich in kürzeſter Friſt von
Bombay aus ermöglichen laſſen, zählt, was den
Naturgenuß anbelangt, jener zum Palmenwalde von
Mahim als lohnendſter, der nach der Elephanta da=
gegen
iſt von hohem religiöſen und hiſtoriſchen Inter=
eſſe
. Binnen einer auten Stunde erreicht man mit=

tels eines flinken Motorbootes das ſeine Bezeichnung
von den vor langer Zeit gemachten Ueberreſten eines
ungeheuren ſteinernen Elephanten führende kleine
Eiland, deſſen bleitblättrige Palmyrapalmen ſich im
Waſſer widerſpiegeln. Hochragende Palmen rahmen
auch die breite und hohe Treppe ein, die vom Uſer
hinaufführt, damit man in bequemer Weiſe zu den
Heiligen Felſen gelangt, deren Eingäng drei Rei=
hen
ſchwerer Säulen bilden, umrankt von tropiſchem
Grün mit ſüßduftenden Blumen. Zögernd nur tritt
man in die Dämmerung der Höhlen ein, in der ſich
einzelne Prieſter, Beter, Büßer aufhalten, den ſtein=
geformten
, ſeltſamen, uralten Götterfiguren ihre Ver=
ehrung
zollend, darin die vorgeſchriebenen Waſchun=
gen
in den kleinen Waſſerbehältern, die aus unter=
irdiſchen
Quellen genährt werden, ausführend. Aus
dem ſchwarzen Baſalt der Wände ſind rieſige Reliefs
mit ſagenhaften Darſtellungen herausgehauen, in kur=
zer
Entferung ſtarren uns die lebloſen Züge drei=
köpfiger
Gottheiten an, während daneben Siva, Der
Gnädige geformt iſt mit einem Halbmond auf dem
Kopf und einer Kette von Totenſchädeln um den Hals.
Ihm iſt ja auch dieſer geheimnisvolle Tempel gewid=
met
, einſt eine der heiligſten Kultusſtätten der Inder,
aus der ſie die Roheit der Portugieſen und die bru=
tale
Aufdringlichkeit anderer Enropäer vertrieben, ſo=
daß
jetzt die Zerſtörung von Jahr zu Jahr fort=
ſchreitet
. Aber ſo myſtiſch, durch tauſendjährige Er=
innerungen
geweiht, uns auch alles berührt, man
atmet doch wie von böſem, bangem Druck befreit auf
wenn man wieder in das Freie iritt und ſich leuchten=
den
Blickes der frohen Schaffeusluſt einer ſegenſpen=
denden
, nimmermüden Natur erfreut, die ſiegreich in
ewiger Jugendfriſche alle Religionsſtrömungen 1000.
jähriger Vergangenheit überwunden hat!

[ ][  ][ ]

Nummer 297.

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

erſetzt und das Unterrichtsgeld erlaſſen werden, wäh=
rend
unbemittelten Teilnehmern nach Vorlage einer
amtlichen Beſcheinigung eine nach der Dauer des Kur=
ſes
bemeſſene Beihilfe bewilligt werden kann. Anmel=
dungen
ſind baldigſt an vorgenannte Behörde zu rich=
ten
, damit die Kurſe rechtzeitig vorbereitet werden
können. Den noch in der Ausbildung begriffenen
Handwerkern kann empfohlen werden, die hier gebotene
Gelegenheit zur Weiterbildung zu benützen. Zu etwa
gewünſchter Auskunftserteilung iſt die Großh. Zentral=
ſtelle
für die Gewerbe in Darmſtadt gerne bereit.
Fahrſcheinkontrolle auf der Elektriſchen. Die
Städtiſche Verwaltung hat ſich anſcheinend, wie in letz=
ter
Zeit wahrgenommen werden konnte, genötigt ge=
ſehen
, eine ſchärfere Kontrolle der Fahrſcheine auf der
Städtiſchen Straßenbahn vorzunehmen. Dem Ver=
nehmen
nach ſollen auch bereits in Anwendung der
Beſtimmungen der Bahnordnung Ordnungsſtra=
fen
erkannt worden ſein, da Fahrgäſte während der
Fahrt ohne gültige Fahrkarte betroffen wurden. Es
wäre vielleicht im Intereſſe des Publikums angezeigt,
wenn die Städtiſche Verwaltung von Zeit zu Zeit die
Taxiſbeſtimmungen veröffentlichen würde, da=
mit
den Fahrgäſten Unannehmlichkeiten erſpart blei=
ben
. Dir Fahrtausweiſe enthalten, wohl mit Rück=
ſicht
auf den beſchränkten Raum, nur einen knappen
Hinweis auf dieſe Tarifbeſtimmungen.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Die heutige
Nummer unſeres Blattes enthält im Anzeigenteil ein
Inſerat des Deutſch=Evangeliſchen Frauenbundes,
Ortsgruppe Darmſtadt. Die blinden Korbflechter ſind
in der Großh. Blindenanſtalt zu Friedberg ausgebil=
det
, und wer im glücklichen Beſitze des Augenlichts iſt,
kann ſich nicht entfernt vorſtellen, wieviel Mühe und
Fleiß aufgewendet, wieviel Schwierigkeiten überwun=
den
werden mußten, um dieſe Handfertigkeit zu er=
reichen
. Es werden von den Blinden beſonders gern
Reparaturen und Stuhlſitze angefertigt, da Ladenvor=
räte
ſich von ſelbſt verbieten; doch werden von Ein=
zelnen
auf Beſtellung auch neue Körbe jeder Art her=
geſtellt
. Möchte man im Bedarfsfalle ſich des Inſerats
erinnern und den des Augenlichts Beraubten den
Kampf ums Daſein erleichtern.
* Im Silberkranz. Am 22. d. Mts. feiern ihre
ſilberne Hochzeit Herr Guſtav Müller und Frau, Kirch=
ſtraße
1.
* Struwwelpeter=Aufführung. Auch die Wieder=
holung
der Aufführung am Freitag war außerordent=
lich
zahlreich beſucht. Es ſei noch nachgetragen, daß die
Regie ſämtlicher Bilder in den Händen des Herrn
Lehrers Karl Schäfer lag. Leiter des Kinderchors
war Herr Lehrer Matthay an der Stadtmädchen=
ſchule
, Dirigent des Orcheſters der Oberrealſchule Herr
Reallehrer Pfaff. Am Klavier wirkte der Ober=
primaner
Tamm, die Violinſoli, die beſonders ge=
fielen
, ſpielte der Unterſekundaner O. Klinge.
5000 Mark hat der Sparverein Romania‟,
der jederzeit neue Mitglieder aufnimmt, am Donnerstag
abend in ſeinem Stammlokal Germania‟. Eliſabethen=
ſtraße
(Beſitzer Rouſſel) zur Verteilung gebracht; gewiß
eine willkommene Weihnachtsgabe für die Mitglieder.
A Durchſchnittspreiſe von den Wochenmärkten
der vergangenen Woche. Butter ½ Kg. 1,40 M., in
Partien 1,30 M., Eier 78 Pf., Schmierkäſe ½ Ltr. 18
bis 20 Pf., Handkäſe 610 Pf. Kartoffeln der Zent=
ner
3,504 M., Kumpf (10 Liter) 70 Pf., Mäuschen
Zentner9 M., ½ Kg. 10 Pf.; Obſt u. dgl.: Aepfel Zentner
612 M., ½ Kg. 715 Pf., Birnen ½ Kg. 1215 Pf.,
Zitronen 6 Pf., Apfelſinen 48 Pf., Kaſtanien ½ Kg.
1516 Pf.; Salat, Gemüſe u. dgl: Kopfſalat 12 Pf.,
Endivien 36 Pf., Bündel Radischen 56 Pf., Rettiche
35 Pf., Meerrettich 1025 Pf., Zwiebeln, Roterüben
½ Kg. 810 Pf., Paradiesäpfel ½ Kg. 45 Pf., Römiſch=
Kohl Bündel 2 Pf., Weißerüben 2 Pf., Roſenkohl ½ Kg.
2025 Pf., Gelberüben ½ Kg. 45 Pf., Wirſing 310 Pf.,
Grünkohl 36 Pf., Blumenkohl 1050 Pf., Rotkraut 10
bis 35 Pf., Weißkraut 815 Pf., Spinat ½ Kg. 1215 Pf.,
Schwarzwurz ½ Kg. 2530 Pf., Kohlrabi 35 Pf.;
Geflügel, Wildbret: Gänſe ½ Kg. 85 Pf., Enten
34 M., Hahnen und Hühner 1,502,50 M., Tauben
6070 Pf., Haſen 3,003,50 M., Lapins 1 M.: Fiſche
½ Kg.: Hecht, Aal 1,20 M., Rheinfiſche 3040 Pf., Rot=
zungen
50 Pf., Kabeljau 30 Pf., große Schellfiſche 30 Pf.,
kleine 1518 Pf.; in den Fleiſchſtänden ½ Kg.:
Rindfleiſch 60 Pf., Hackfleiſch 80 Pf., Rindsfett 50 Pf.,
Rindswürſtchen (Stück) 15 Pf., Kalbfleiſch 70 Pf., Schwarten=
magen
8696 Pf.
Internationale Ringkampf=Konkurrenz im
Orpheum. Bei den Kämpfen am Freitag ſtanden ſich
als erſtes Paar Tſcheſtjakoff und der rieſenhafte
Mehmed gegenüber. Der Türke, welcher ſeine
Gegner bisher ſpielend abgefertigt hatte, brauchte auch

Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
nge. Aus dem in dieſen Tagen erſchienenen
Gothaiſchen Hofkalender für das Jahr 1911
iſt zu erſehen, daß die Zahl der morganatiſchen Ge=
mahlinnen
von Mitgliedern der regierenden Familien
Europas ſich um eine Dame vermehrt hat. In der gräf=
lichen
Familie des Hauſes Waldeck, deren
Sproſſen auf die Anrede Erlaucht Anſpruch haben,
finden wir erſt diesmal die Mitteilung, daß der am
15. Oktober 1867 geborene Graf Alexander zu
Waldeck und Pyrmont, preußiſcher Rittmeiſter
der Reſerve außer Dienſt, wohnhaft zu Berlin= Wil=
mersdorf
, ſich ſchon am 23. November 1906 zu London
in nicht ebenbürtiger Ehe mit dem am 17. Dezember
1876 zu Münſter in Weſtfalen geborenen Fräulein
Alwine Luiſe Dransfeld vermählt hat, wovon der
Gotha bisher noch nichts zu melden wußte. Durch
fürſtlich waldeckiſche Erhebung vom 5. Dezember 1909
iſt dann, ſo hört man weiter, der Gemahlin des Grafen
Alexander der Name einer Frau von Gallen ver=
liehen
worden. Graf Alexander zu Waldeck und Pyr=
mont
war früher aktiver preußiſcher Offizier und ſtand
erſt im 3. badiſchen Dragoner=Regiment Nr. 22 in
Mühlhauſen, ſpäter im heſſiſchen Garde=Dragoner=
Regiment Nr. 23 in Darmſtadt und zuletzt im 16.
Dragoner=Regiment in Lüneburg, wo er zu den Re=
ſerveoffizieren
übertrat.

* Spielplan des Großh. Hof= und Na
nal=Theaters in Mannheim. Montag,
Dez.: Minna von Barnhelm‟ Dienstag, 20. T
Der Barbier von Bagdad. Mittwoch, 21. Dez.:
Fiedelhans, Die törichte Jungfrau‟ Donners
22. Dez.: Zigeunerliebe‟. Freitag, 23. Dez.:
Rheingold Sonntag, 25. Dez.: Der Gwiſſenswu
Prinz Friedrich von Homburg Montag, 26.
Matinee; Weihnachten. Die Walküre‟

dieſes Mal nur ſechs Minuten, um den vorzüglich rin=
genden
Tſcheſtjakoff zu beſiegen. Großes Intereſſe
erregte dann der Kampf Eggeberg gegen van der
Born. Obgleich letzterer im großen Ganzen gezwun=
gen
war, ſich zu verteidigen, gelang es ihm, einige
gute Griffe in Anwendung zu bringen, welche Egge=
berg
in ernſtliche Gefahr brachten. Der Finnländer
gab ſich ſichtlich die größte Mühe, einen Erfolg zu er=
zielen
, mußte ſich aber nach den verſtrichenen 20 Minu=
ten
mit der Tatſache abfinden, daß van der Born ein
durchaus beachtenswerter Gegner iſt; jedenfalls wird
der in einigen Tagen ſtattfindende Entſcheidungskampf
einer der intereſſanteſten der Endkämpfe werden. Den
Clom des Abends bildete dann der Entſcheidungskampf
Eberle gegen Cody Bill. Mit gewohnter Ruhe
griff der deutſche Meiſter den Indianer an. Letzterer,
wütend, keinen wirklichen Griff landen zu können,
nahm zu unerlaubten Griffen Zuflucht, welche das
Publikum erregten, aber vom Schiedsrichter gleich ge=
ahndet
wurden. Unter lebhaftem Ringen war der erſte
Gang verſtrichen. Nach ungefähr ſechs Minuten gelang
es Eberle, den Indianer durch Kopfgriff zu beſiegen;
letzterer proteſtierte jedoch heftig gegen ſeine Nieder=
lage
mit der Begründung, Eberle hätte ihn beim Kopf=
griff
an ſeinen langen Haaren zu Boden geworfen.
Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß dem Proteſt des In=
dianers
ſtattgegeben wird und der Kampf noch einmal
zum Austrag kommt. Heute ſtehen wieder drei hoch=
intereſſante
Kämpfe auf dem Programm. (S. Anz.)
Der erſte Darmſtädter Kino, Grafenſtraße 12,
bringt in ſeinem neuen, reichhaltigen Programm u. a.
wunderſchöne Landſchaftsbilder von der Zeppelin=Luftſchiff=
Studienreiſe nach Spitzbergen, welche wohl für jeder=
mann
Intereſſe haben werden. Großen Beifall wird auch
das äußerſt ſpannende Drama Leutnant Brinken unter
den Chineſen finden, welches eine Muſterleiſtung der
Kinematographie iſt. Bolerina iſt ein herrliches Schau=
ſpiel
aus der Zeit der Raubritter; die übrigen Nummern
des Programms ſind teils dem Humor gewidmet, teils
belehrender Art. Ein Beſuch iſt ſehr lohnend.
§ Milchreviſionen. Während des Monats No=
vember
ſind durch die hieſige Polizei 3100 Milchreviſionen
vorgenommen worden. Hierbei wurden zwei Proben
wegen zu geringem Fettgehalt beanſtandet und dem
chemiſchen Unterſuchungsamt zur Unterſuchung über=
wieſen
. Zwecks Aufklärung des Sachverhalts war die
Erhebung von einer Stallprobe erforderlich.
* Der Raubmörder Knapp. Die bisherige
Unterſuchung gegen den im Langener Amtsgerichts=
gefängnis
untergebrachten Dienſtknecht Valentin Knapp,
der im Verdacht ſteht, den Agenten Biener ermordet
und beraubt zu haben, hat keine Anhaltspunkte für die
Täterſchaft Knapps ergeben.
gs- Vom Pferde geſchlagen. Am Samstag abend
um ½6 Uhr wurde in der Gr. Bachgaſſe ein fünfjäh=
riger
Junge von einem Pferde derart an den Kopf ge=
ſchlagen
, daß er durch die Rettungswache mittels Kran=
kenautomobils
nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe ver=
bracht
wurde.
§ Selbſtmord. Eine 64 Jahre alte Frau hat
Samstag vormittag kurz nach 7 Uhr in ihrer Wohnung
ihrem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht.
§ Krämpfe. Im Aſyl für Obdachloſe wurde
Samstag vormittag ein Mann von Krämpfen befallen
und mußte in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht
werden.
§ Pfungſtadt, 17. Dez. Seit längerer Zeit ſchließt
die Bilanz des hieſigen ſtädtiſchen Elektrizitäts=
werkes
nicht zu Gunſten des Stadtſäckels ab. Es
wurde dieſer Umſtand damit in Zuſammenhang ge=
bracht
, daß die Koſten für die Straßenbeleuchtung zu
gering veranſchlagt ſeien und auch der Voranſchlag in
anderer Hinſicht nicht kaufmänniſch einwandfrei auf=
geſtellt
ſei. Mit Genehmigung der Verwaltungsbehörde
hat nun die hieſige Stadtverwaltung zwei Ingenieure
(je einen vom Großh. Miniſterium und von der Darm=
ſtädter
Techniſchen Hochſchule) beauftragt, die früheren
Jahresrechnungen der Städtiſchen Zentrale zu prüfen,
um hierdurch ſichere Anhaltspunkte für die Aufſtellung
des Voranſchlags für 1911 zu gewinnen. Man hofft,
daß dieſe ſachkundigen Prüfungen dazu dienen werden,
für die Zukunft ein beſſeres Rentabilitätsverhältnis
für das Elektrizitätswerk zu buchen. Wie verlautet,
beabſichtigt die Nachbargemeinde Hahn, die mit ihrem
kürzlich erfolgten Anſchluß an das hieſige Waſſerwerk
ſehr zufrieden iſt, auch in Verhandlungen wegen Ab=
gabe
von Licht aus der Pfungſtädter Zentrale einzu=
reten
.
Offenbach, 16. Dez. Einem gefährlichen Dieb und
raffinierten Hehlern iſt die Polizei auf die
Spur gekommen. Anfang voriger Woche verkaufte ein

Kleines Feuilleton.
Allerneueſter Kopfputz. Es gab eine
Zeit, ſie iſt noch nicht lange entſchwunden, da unſeren
Damen als Schmuck ihrer Köpfe das eigene Haar ge=
nügte
. Man rollte das Haar ſo, daß es in leichten
Abſtufungen das Geſicht umrahmte, und ſteckte es dann,
in einen Knoten geſchlungen, am Hinterkopf auf. Das
war ſchön, zu ſchön, um lange zu währen; zu einfach,
um auf die Dauer zu gefallen. Langſam aber ſicher be=
reiteten
ſich auf dem Gebiete des Kopfputzes einſchnei=
dende
Aenderungen vor. Zuerſt erſchienen die größe=
ren
oder kleineren Kämmchen, dann die Schleifchen
und Kränzchen, noch ſpäter die falſchen Locken,
mit denen man dem eigenen mangelhaften Haarwuchs
nachhalf, und heute türmen die Anhängerinnen des
Hypermodernen wahre Lockenpyramiden auf ihren
Häuptern auf. Dieſe Kunſtbauten in der richtigen Lage
zu erhalten, trägt man Haarbänder aus dem verſchie=
denſten
Material und in einfachſter eleganter Ausführ=
ung
: Goldborte mit Banddurchzug, Filetarbeit aus
Goldperlen und farbigen Steinen, Samtband mit zier=
licher
Perlſtickerei, kurz, was der ſchöpferiſche Geiſt
unſerer Modiſtinnen erſinnt, ſchlingt ſich als anmutiger
Schmuck um die Locken unſerer Schönen. Von pikan=
tem
Reiz iſt das zierliche, in eine lang herabhängende
Spitze auslaufende Goldnetz, das aus dem ſonnigen
Spanien nach dem kühlen Norden gekommen iſt und
kokett ſeitwärts auf die Friſur geſetzt wird. Auf Origi=
nalität
darf das Kopftuch Anſpruch machen, das
der große Poiret der gefeierte Pariſer Mode=
künſtler
, einführen will. Ein aus weichem Gewebe be=
ſtehendes
Seidentuch ſchmiegt ſich, in kunſtvolle Falten
gelegt, eng an den Kopf, deſſen ſchöne, natürliche Form
jedoch nicht durch eine Rieſenfriſur entſtellt werden
darf. Nur das Vorderhaar bleibt unbedeckt. Es liegt
auf der Hand, daß ein ſolcher Kopfputz nur von wirk=
lich
ſchönen Frauen getragen werden darf, ein unſchönes
Antlitz kann den Schmuck des umrahmenden Haares
nicht entbehren.

Händler einer Firma in Weiskirchen Metall im Werte
von 200 bis 300 Mark. Bei näherem Zuſehen fand die
Firma auf dem Metall noch das Etikett einer Offen=
bacher
Firma angebracht. Sie ſchöpfte Verdacht und
fragte dieſerhalb bei der Firma an. Es ſtellte ſich nun her=
aus
, daß dieſer, einer größeren Lederwarenfabrik, in der
letzten Zeit größere Mengen Meſſing geſtohlen wurden.
Als Täter kam ein Arbeiter in Betracht, der es ver=
ſtand
, das Meſſing ſowohl als auch Gürtlerwaren in
größeren Mengen herauszuſchmuggeln. Dieſer Ar=
beiter
ſtand in Verbindung mit einem ledigen Händler,
der die geſtohlenen Waren in einem leeren Keller einer
Wirtſchaft aufſtapelte und von dort aus durch andere
Helfershelfer weiter verkaufte. Der Händler ſowohl
als auch der Wirt und der Arbeiter wurden verhaftet.
Auf die Helfershelfer wird noch gefahndet.
Mainz, 17. Dez. Die Gaſtellſche Waggonfabrik be=
ſitzt
ein ausgedehntes Schienengleis. Weil die Wagen=
züge
auch die nach Mainz führende Hauptſtraße kreuzen,
iſt der Arbeiter Janz von Mombach dafür angeſtellt, den
Uebergang zu überwachen und auch im Fabrikhofe die
Weichen zu bedienen. Jans war geſtern nachmittag
wieder an einer Weiche beſchäftigt. Beim Rangieren
hatte ſich die Kuppelung von fünf Waggons von der
Lokomotive losgelöſt. Janz ſprang ab und verſuchte,
während der Fahrt die Kuppelung wieder herzuſtellen,
wobei er unter die Lokomotive geriet und getötet
wurde. Am Feldbergtor iſt heute vormittag eine
Leiche geländet worden. Es handelt ſich um den
Handlungsgehilfen Guſtav Teslow aus der Kötherhof=
ſtraße
, der erſt in der vergangenen Nacht den Tod ge=
funden
haben kann. Ob Selbſtmord oder ein Unglücks=
fall
vorliegt, iſt noch nicht aufgeklärt.
Worms, 16. Dez. Freiherr von Schoen ſandte
ſeiner Vaterſtadt zur Einweihung ihres neuen Bür=
gerhofes
folgendes Telegramm: Paris, 15. Dez.
1910. Meine aufrichtigen Glückwünſche zur Einweih=
ung
des Rathauſes mit Cornelianum. Möge in dem
neuen Hauſe der gute alte Geiſt walten zum Heil und
Segen des lieben Worms. v. Schoen, Kaiſerlicher
Botſchafter. Auch der Wormſer Ehrenbürger Graf
Zeppelin ſandte ein Glückwunſchtelegramm, ebenſo
Dr. Gläſſing, der Oberbürgermeiſter von Darm=
ſtadt
.
Worms, 16. Dez. Bei der letzten Aufführung
des Sudermannſchen Schauſpiels Johannisfeuer im
Koloſſeum wurde Frau Emilie Römheld= Ger=
mann
aus Darmſtadt, die die Marikke ſpielte, von
Kritik und Publikum der vorzüglichen Wiedergabe
und der vollendeten Darſtellungskunſt wegen gleicher=
maßen
mit Lob überhäuft. Auch Fräulein Luiſe
Schmidt, eine Schülerin von Herrn Römheld, wußte
ſich als Trude die Gunſt des Publikums zu erringen.
Worms, 17. Dez. Ein ſchwerer Eiſenbahn=
unfall
ereignete ſich geſtern vormittag bei Gau=
Köngernheim, wobei ein junger Menſch getötet und
ein anderer ſchwer verletzt wurde. Das Unglück
geſchah an dem unbewachten Eiſenbahnübergang zwi=
ſchen
Gau=Köngernheim und Odernheim, einer überaus
gefährlichen Stelle, wo ſich ſchon mehrfach Unglücksfälle
ereignet haben. Dort wurde das Fuhrwerk des Metz=
gers
Bechtolsheimer aus Alzey, das auf dem Wege nach
Köngernheim war, von einem Eiſenbahnzug erfaßt. Der
auf dem Wagen ſitzende Metzgergeſelle Gründonner aus
Alzey geriet unter den Eiſenbahnzug, der ihm den Kopf.,
abfuhr. Auch der Metzgergeſelle Layck und ein Lehrling
wurden vom Zuge erfaßt und ſchwer verletzt. Der
Wagen ging in Trümmer und das Pferd wurde getötet,
ebenſo das Schwein, das auf dem Wagen verladen warz
(*) Gießen 16. Dez. Nach Mitteilung des Ober=
bürgermeiſters
iſt die Finanzlage der Stadt=
geſund
aber bei den Ausgabebewilligungen der
nächſten Jahre muß größte Vorſicht walten, denn bis
1957 müſſen die Anleihen getilgt ſein; an Zinſen ſind
bis dahin 14318000 Mark aufzubringen, und etwa 16
Millionen gedenkt man zur Tilgung anzuſammeln.
In den letzten zehn Jahren hat man aufgewendet: für
Grundſtückserwerb faſt zwei Millionen, für Gebäude
2 780000 Mark, Straßenanlagen 1730000 Mark, Kana=
iſation
3 120000 Mark, zuſammen 13680000 Mk. Vor
zehn Jahren betrugen die Schulden 6824000 Mark,
heute betragen ſie 17563600 Mark. Der Voranſchlag
von 1900 zeigte einen Ueberſchuß von 311000 Mark, der
von 1910 dagegen 960 500 Mark.
(*) Friedberg, 16. Dez. Sehr raſch entwickelt ſich
der vor einigen Jahren einverleibte Stadtteil
Fauerbach. Die Stadtverordnetenverſammlung hat
ſich fortwährend mit Baugeſuchen zu beſchäftigen. In
den letzten Jahren ſind verſchiedene Straßen angelegt
und faſt ausgebaut worden. Wenn ſich der Friedhof
nicht an der Hauptſtraße befände, würde Friedberg und

Die Porträtzigarette. Eine originelle
neue Weihnachtsgabe hat ein findiger Londoner Ge=
ſchäftsmann
erſonnen: die Porträtzigarette, die be=
ſtimmt
erſcheint, im engliſchen Weihnachtsleben dieſes
Jahres eine große Rolle zu ſpielen, denn der Fabri=
kant
iſt kaum imſtande, die ihm zufliegenden Aufträge
zu erledigen. Die Photozigarette iſt in kleinen
Schachteln zu 100 Stück verpackt und zeigt auf jeder
Zigarette eine reizvolle kleine Miniatur, eine photo=
graphiſche
Verkleinerung vom Porträt des Spenders.
Beſonders die Londoner Damen ſind von der Idee ent=
zückt
und werden ihren Gatten zum Feſte Porträt=
zigaretten
ſchenken, ſo daß der Beglückte das Bild ſeiner
beſſeren Hälfte nicht nur im Herzen, ſondern auch im
Zigarettenetui mit ſich tragen kann und beim Rauchen
ſeinen Lippen nahe fühlt. Freilich iſt der Preis nicht
allzu gering, denn die Herſtellung der Miniaturen
erfordert Geld, aber einſtweilen iſt die Idee neu und
hat ſich ihre Anhänger bereits erobert.
* Von der Volkszählung. Für die zur
Volkszählung in Preußen benötigten rund 72000000
Formulare wurden, wie die Papier=Zeitung mitteilt,
5728655 Bogen Papier in verſchiedenen Größen ge=
braucht
. Dieſe Anzahl Bogen bedecken eine Fläche von
2 982 114 Quadratmeter; nebeneinander gelegt ergibt
dieſe Menge eine Länge von 4831086 Meter gleich 644
Meilen. Die einzelnen Formulare in eine Reihe
nebeneinander gelegt zeigen eine Länge von 17940 Kilo=
meter
gleich etwa 10000 Seemeilen, was einer Entfern=
ung
von Kuxhaven nach Hongkong (9950 Seemeilen)
oder dem 1½fachen Durchmeſſer der Erde (12712 Kilo=
meter
) entſpricht. Sämtliche Formulare übereinander=
gelegt
zeigen die ſtattliche Höhe von 9000 Meter, mithin
30mal ſo hoch wie der Eiffelturm (300 Meter), ſo hoch
wie der höchſte Berg der Welt, der Mount Evereſt
(8840 Meter), und 8mal ſo hoch wie der Brocken (1141
Meter). Das Bruttogewicht der ganzen Menge beträgt
rund 350000 Kilogramm. Die geſamte Papierlieferung
wurde von der Papiergroßhandlung Maaß u. Röhmann
in Berlin ausgeführt.

[ ][  ][ ]

Nummer 297.

ſein neuer Stadtteil vollſtändig zuſammenhängen. Die

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Seite 5.

Beamten und Arbeiter der Zuckerfabrik wohnen faſt
alle in Fauerbach. Ein ſchmuckes Pfarrhaus iſt erbaut
und die Kirche renoviert worden. Auch durch den
neuen Güterbahnhof, den Fauerbach erhält,
wird die Bautätigkeit immer mehr geſteigert. Die
Eingemeindung hat ſowohl Friedberg, als auch dem
ehemaligen Fauerbach große Vorteile gebracht.
A Aus dem Kreiſe Schotten, 17. Dez. Das vor zwei
Jahren angeregte Gruppen=Waſſerwerk, an das
die Gemeinden Schmitten, Sellnrod, Groß=Eichen, Klein=
Eichen und Lardenbach im Kreiſe Schotten und die Ge=
meinde
Weickartshain im Kreiſe Gießen, zum An=
ſchluß
vorgeſehen waren, kommt im nächſten Jahre teil=
weiſe
in zwei getrennten Gruppenverſorgungen zur Aus=
führung
. Bereits zu Anfang dieſes Jahres hatten die
Ortsvorſtände von Groß=Eichen und Sellnrod ein Zuſam=
mengehen
mit den übrigen Gemeinden abgelehnt und die
Erbauung einer gemeinſchaftlichen Waſſerleitung von ei=
nem
oberhalb des Ortes Wohnfeld in den Gemarkungen
Bobenhauſen II und Wohnfeld gelegenen Quellgebiet be=
ſchloſſen
. Außerdem wurde noch der Ueberlauf der Wohn=
felder
Waſſerleitung von den beiden Gemeinden für 6000
Mark erworben. Auch die Gemeinden Klein=Eichen und
Lardenbach beſchloſſen, gemeinſchaftlich eine Waſſerleitung
zu errichten. Nachdem eine im Laufe des Sommers in der
Gemarkung Sellnrod ausgeführte Schürfung ergebnislos
verlaufen war, wurde jetzt von den beiden Gemeinden der
Fritzgesborn unterhalb Wohnfeld angekauft. Die Vor=
arbeiten
und Aufnahmen für beide Projekte werden zur
Zeit durch die Großh. Kultur=Inſpektion Gießen ausge=
führt
. Mit dem Bau der beiden Gruppenverſorgungen
wird im nächſten Frühjahr begonnen werden.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 17. Dez. Prinz
Auguſt Wilhelm wird, wie das Tageblatt meldet,
heute ſein Referendarexamen im Kammergericht ab=
legen
. Die akademiſche Unterſuchungskommiſſion, die
ſich mit dem Profeſſorenſtreit befaßt, trat geſtern
nachmittag in der Univerſität zu einer neuerlichen Be=
ratung
zuſammen. Außer den Mitgliedern der Kom=
miſſion
und Profeſſor Bernhard nahm an derſelben
auch Geheimerat Elſter vom Kultusminiſterium teil.
Der Gründer der Urania, Prof. Dr. Wilhelm Meyer,
iſt heute im 58. Lebensjahr in Meran an einer Lungen=
entzündung
geſtorben. Er war ſchon längere Zeit
krank. Heute morgen erſchien auf dem Polizei=
präſidium
ein Mann aus Ungarn, der in Charlotten=
burg
in einer Laubenkolonie eine Laube beſitzt. Er
machte der Polizei die Anzeige, daß er von einem an=
beren
Menſchen, den er näher bezeichnete, vor längerer
Zeit aufgefordert worden ſei, mit ihm gemeinſchaftlich
die Frau Hoffmann zu ermorden und zu berau=
ben
, da ſie größere Wertobjekte in ihrer Wohnung auf=
bewahrte
. Der Ungar lehnte den Plan ab. Als er
heute früh zufällig, da er ſonſt keine Zeitungen lieſt,
geſprächsweiſe von der Mordtat erfuhr und in den
Zeitungen nachblätterte, erſtattete er ſofort die Anzeige.
Wie verlautete, ſoll die Verhaftung des Mörders un=
mittelbar
bevorſtehen.
Hamburg, 17. Dez. Geſtern nachmittag verſuchte in
einem Keller eines Hauſes in der Ackerſtraße ein mit einer
ſchwarzen Maske bekleideter Mann eine Zigarrenhänd=
lerin
zu erwürgen, während eine zweite Perſon auf
der Straße Poſten ſtand. Auf das Hilfegeſchrei entflohen
beide, wurden jedoch im Laufe des Nachmittags feſtgenom=
men
. Es ſind zwei junge Leute im Alter von 17 bis 19
Jahren.
Kiel, 17. Dez. Der Raubmörder Auguſt Basner,
der am 9. Dezember 1909 auf dem Gute Knoop bei Kiel
einen Schlafkollegen, den Taglöhner Kröger, ermordete
und beraubte, um einem auf dem Gute bedienſteten
Mädchen Geſchenke machen zu können, wurde heute früh
auf dem Hofe des hieſigen Gerichtsgefängniſſes durch
den Scharfrichter Grübler aus Magdeburg hinge=
richtet
. Ein Gnadengeſuch hatte der Kaiſer abge=
lehnt
.
Pofen, 17. Dez. In Schneidemühl kam es nach
einem Gelage, das eine größere Anzahl Zigeuner
in ihrer Behauſung vereinigte, zu einer wüſten
Schlägerei, der erſt nach wiederholtem Einſchreiten
der Polizei ein Ende gemacht werden konnte. Auf dem
Kampfplatze blieben drei durch Meſſerſtiche ſchwer ver=
wundete
Zigeuner liegen. Außerdem wurden ſechs
Frauen leicht verletzt. Zwölf Männer wurden in
Unterſuchungshaft genommen. Eine von dem Zigeuner=
Hauptmann angebotene Kaution von 5000 Mark für
die Freilaſſung der Verhafteten wurde abgelehnt.
Wien, 17. Dez. Wie die Blätter melden, iſt der
durch die Giftmordaffäre bekannte Oberleutnant
Hofrichter nicht tobſüchtig geworden, ſondern er
hat, nachdem ſeine Verſuche, eine Wiederaufnahme des
Verfahrens zu erwirken, ſcheiterten, drei Selbſtmord=
verſuche
unternommen. Er wird daher im Kerker ſcharf
bewacht. Auch iſt ihm zur Ablenkung eine leichte Be=
ſchäftigung
überwieſen worden.
London, 16. Dez. Bei dem Verſuche, in einem Juwe=
lierladen
die dort eingebrochenen Einbrecher zu ver=
haften
, wurden fünf Poliziſten durch Schüſſe verwun=
det
. Einer von ihnen erlag bald darauf ſeinen Ver=
letzungen
. Die Einbrecher ſind entkommen.
London, 17. Dez. Der Flottentender Elfin, der
hundert Mann Marinetruppen nach dem Kriegsſchiff
Thames brachte, kollidierte geſtern bei Harwich
mit dem Tauchboot C. 8, das nach Felixtown dampfte,
um Benzin einzuholen. Der Tender ging in fünf
Minuten unter. Das Tauchboot hielt bei dem Elfin
und die Leute von dieſem ſprangen zum Teil auf das
Tauchboot, zum Teil auf einen Kahn. Man glaubte
zuerſt, daß alle gerettet worden ſeien, doch erwies eine
abgehaltene Muſterung, daß 5 Mann fehlten, die jeden=
falls
ertrunken ſind.
Kopenhagen, 17. Dez. Das Kriminalgericht verur=
teilte
den früheren Juſtizminiſter Alberti
wegen Betrügereien von zirka 15 Millionen Kronen zu
8 Jahren Zuchthaus. Außerdem wurden ihm die
Koſten für den Verteidiger und den Ankläger je 1500 Kro=
nen
auferlegt.
Petersburg, 17. Dez. Der hier verhaftete Hoch=
ſtapler
Margulin wird nun doch an Deutſchland
zur Strafverfolgung und Aburteilung ausgeliefert
werden. Dieſe Entſcheidung iſt auf die perſönliche
Intervention des deutſchen Botſchafters zurückzuführen.

Oeffentlicher Arbeits= und Dienſtnachweis.
St. Darmſtadt, 17. Dezember.

Im Rathausſaale fand heute nachmittag auf Ein=
ladung
der Großh. Provinzialdirektion Starkenburg

Herr Provinzialdirektor Fey, der den Vorſitz führte,
begrüßte herzlich die Erſchienenen, inſonderheit die
Vertreter des Miniſteriums, der Bürgermeiſterei
Darmſtadt, der verſchiedenen Kreiſe und der Städte der
Provinz. Er führte dann aus:

Die Entwickelung gerade der letzten Jahre hat
die Erkenntnis immer mehr zutage gefördert, daß für
die Löſung zahleeicher Fragen des modernen Wirt=
ſchaftslebens
die Provinzen als größere geographiſch
abgeſchloſſene und wirtſchaftlich ſelbſtändige Gebiete
vorzugsweiſe geeignet ſind. Unſer modernes Wirtſchafts=
leben
dringt immer mehr auf feſteren provinziellen Zu=
ſammenſchluß
. Vereinigung der Kräfte im größeren
Wirtſchaftsgebiete der Provinz iſt dringend nötig.
Dieſe liegt aber auch weſentlich im Intereſſe der Ge=
ſchäftsvereinfachung
und Erſparnis an Arbeit und
Geld. Nichts iſt im modernen Wirtſchaftsleben ge=
fährlicher
und koſtſpieliger und ſchädlicher als Zer=
ſplitterung
und nichts erfolgloſer als kleine und da=
mit
leiſtungsunfähige wirtſchaftliche Vereinigungen.
Dieſe Zerſplitterung herrſcht leider auch noch auf dem
Gebiete des Arbeitsnachweiſes. Ihr entgegenzuwir=
ken
iſt Aufgabe unſerer heutigen Verſammlung.
Die Provinzialdirektion hat Sie eingeladen zur
Beſprechung einer wichtigen und ſchwierigen
Frage, die Regelung des öffentlichen, ge=
meinnützigen
Arbeitsnachweiſes in der
Provinz. Ich frene mich, daß Sie dieſer Einlad=
ung
ſo zahlreich entſprochen haben. Bereits in der
letzten Sitzung des Provinzialtages war, als von den
Aufgaben der Provinzialverwaltung auf dem Gebiete
des Handels und Verkehrs und der Wohlfahrtspflege
die Rede war, auch die Organiſation des Arbeitsnach=
weiſes
in der Provinz als eine ſolche Aufgabe gekenn=
zeichnet
worden. Dieſe Organiſation iſt notwendig,
um der Provinz ihre wirtſchaftliche Selb=
ſtändigkeit
auf dieſem Gebiete zu erhalten,
ſie iſt nötig zur Abwendung zahlreicher Schä=
den
, zur Vermeidung vieler Koſten, die den
Einwohnern der Provinz jetzt erwachſen, und iſt
ebenſo nötig im Intereſſe einer geſunden Heimat=
politik
. Wenn wir nun die Schäden betrachten, die
zurzeit entſtehen, ſo liegen ſie einmal in der Art der
Organiſation der öffentlichen Arbeitsvermittelung
und dann in dem Mangel an feſten und beſtimmten
Grundſätzen für die Beteiligung des Arbeitsnachweiſes
in einem größeren Wirtſchaftsgebiete. Der Mangel
an gemeinnützigen Arbeitsnachweiſen auf dem Lande
und der Mangel der Ausdehnung der Tätigkeit der
beſtehenden ſtädtiſchen Arbeitsnachweiſe auf das Land
hat für letzteres und für die Städte nachteilig gewirkt.
Durch die zentraliſierten Arbeitsnachweiſe der Städte,
welche hauptſächlich Stellen in der Stadt beſetzten, auf
dem Lande aber ſolche nicht beſetzen konnten, weil die
Arbeitgeber ſie nicht anmeldeten, iſt die Stellenver=
mittelung
faſt ausſchließlich auf die Städte beſchränkt
worden. Dieſer Umſtand hat vielfach mitgewirkt bei
einem wirtſchaftlich unnötigen und ſchädlichen Abzug
von dem Lande nach der Stadt, wenn er auch nicht die
ausſchließliche Urſache war. Er hat mit dazu bei=
getragen
, die Arbeitsloſigkeit in den Städten und den
Arbeitermangel auf dem Lande zu befördern. Dies
haben neuerdings vielfach auch die Städte und ins=
beſondere
auch die Stadt Frankfurt erkannt. Deshalb
ſucht jetzt auch der Mitteldeutſche Arbeitsnachweisver=
band
dieſem Uebel entgegenzuarbeiten. Was die Stadt
Frankfurt in dieſer Richtung anſtrebt und tut, das
müſſen auch wir und müſſen andere Städte tun, wenn
ſie nicht Nachteile haben ſollen. Das wäre ein neuer
Nachteil, den wir uns ſelbſt durch Untätigkeit und
Rückſtändigkeit auf dieſem Gebiete zufügen würden.
Wir haben ſeither ſchon den großen wirtſchaftlichen
Nachteil, daß die Arbeitsvermittelung für unſere Pro=
vinz
allzu ſehr in Frankfurt konzentriert iſt. Jeden=
falls
aber dürfen unſere Arbeitsnachweisorganiſatio=
nen
in der Provinz nicht, wie dies beobachtet wurde,
noch dazu beitragen, daß dieſer Nachteil vermehrt
wird.
Von beſonderer Wichtigkeit aber ſind auch die bei
Verwaltung des öffentlichen Arbeitsnachweiſes zu be=
tätigenden
Grundſätze. Die Arbeitsnachweiſe haben
ſeither vielfach dazu beigetragen, die Arbeiterſchaft
mehr wie nötig zu mobiliſieren, dadurch daß die wirt=
ſchaftlichen
Brennpunkte der Arbeitsvermittelung nicht
genügend bekannt waren. Man darf ihnen hieraus
keinen Vorwurf machen. Denn gerade auf dem Ge=
biete
des Arbeitsmarktes ſind die treibenden Faktoren,
Urſachen und Wirkungen, ſehr ſchwer zu erkennen.
Erſt neuerdings hat man nun einen im Intereſſe
einer geſunden Heimatpolitik überaus wichtigen

(Geheimerat Fey) eine Beſprechung ſtatt wegen Re=
gelung
des öffentlichen Arbeits= und
Dienſtnacchweiſes in der Provinz Starkenburg.

Grundſatz aufgeſtellt: Die einheimiſiche Stelle
in erſter Linie dem einheimiſchen Arbei=
ter
, und nur, wenn kein Einheimiſcher
vorhanden iſt, dem Fremden. Erfahr=
ungsgemäß
bleiben immer noch genü=
gend
Stellen für Wanderer übrig,
namentlich die Stellen mit vorüber=
gehender
Arbeit, auf welche die einhei=
miſchen
Arbeiter ſehr häufig ſelbſt nicht
reflektieren. Ein weiterer Schritt wird der
ſein, die Arbeitsvermittelung für ungelernte Arbei=
ter
in beſtimmten Bezirken zu lokaliſieren.
Es handelt ſich nicht darum, neue, koſtſpielige Ein=
richtungen
zu treffen, ſondern Koſten durch richtige
Einrichtungen zu erſparen, die Tätigkeit auf dieſem
Gebiete zu vereinfachen und Schäden zu verhüten.
Ich hoffe, daß wir auf dem Gebiete der Arbeitsver=
mittelung
auf den richtigen Weg gelangen und dadurch
der Einwohnerſchaft unſerer Provinz erhebliche Vor=
teile
zuführen. (Beifall.)
Danach erteilte Redner das Wort dem Referenten
Herrn Dr. Schlotter=Frankfurt a. M., der über
Zweck und Einrichtung des Mitteldeutſchen
Arbeitsnachweisverbandes ſprach. Der Vor=
tragende
führte aus, der Arbeitsnachweis ſei in den grö=
ßeren
Städten entſtanden. Nach Zuſammenſchluß in dem
ſog. Rhein=Mainverband habe dieſer Arbeitsnachweis
ſegensreich gewirkt auch in interlokaler Beziehung, inſo=
fern
als ſich die Städte untereinander über Angebot und
Nachfrage unterrichteten. Hingegen iſt der Verſuch ge=
ſcheitert
, auch das flache Land mit in den Nachweisbereich
der Städte einzubeziehen. Das aber war die Hauptſache.
Der Mitteldeutſche Arbeitsnachweisverband hat nun in
erſter Linie den ländlichen Arbeitsmarkt erforſcht und ge=
fördert
. Es gehören dem Verband jetzt über 100 Kreiſe
und Städte an. Er hat mit Erfolg geſucht, die Land=
wirtſchaftskammern
und Handelskammern in ſeinen Wir=
kungsbereich
zu ziehen und mit dieſen zuſammen den länd=
lichen
Arbeitsnachweis zu organiſieren. Sehr gute Er=
folge
hat der Verband zu verzeichnen gehabt durch den
ländlichen Arbeitsnachweis in Friedberg. Dort hat man
fertig gebracht, daß die kleine Stadt an fünfter Stelle mar=
ſchiert
unter ſämtlichen Städten, die Arbeitsnachweiſe
haben. Dies und noch andere Beiſpiele beweiſen, daß es

durchaus möglich iſt, den ländlichen Arbeisnachweis zu or=
ganiſieren
und zu zentraliſieren. Es ſei allerdings nicht
zu verkennen, daß die Verhältniſſe in Heſſen beſonders
ſchwierig ſind. Es empfiehlt ſich nach den gemachten Er=
fahrungen
die provinzielle Zentraliſation, d. h. in jeder
Provinz iſt eine Zentrale zu errichten, die in erſter Linie
für die Bedürfniſſe der Provinz zu ſorgen hat. Für Star=
kenburg
käme Darmſtadt in Frage, ferner Offenbach und
dann für eine Reihe kleinerer Städte Nebenſtellen. Koſten
würden dadurch nicht entſtehen, ſo daß eine Verteuerung
der Vermittelung nicht in Frage kommt. Telephon= und
ſonſtige Auslagen werden vom Mitteldeutſchen Arbeits=
nachweis
erſetzt.
Provinzialdirektro Fey ſprach dem Redner Dank aus
und verbreitete ſich dann über Erfolge der von ihm ins Leben
gerufenen Arbeitsnachweiſe in Darmſtadt, Erbach und
Friedberg. In Erbach ſei das mißlungen, in Darmſtadt
und Friedberg haben hingegen die Arbeitsnachweiſe ſehr
gut ſich entwickelt. Jedenfalls ſei es nicht möglich, den
Arbeitsnachweis auf die Kreisgrenzen zu lokaliſieren, ſie
müßten ganze Wirtſchaftsgebiete umfaſſen. Die Nachweis=
ſtelle
in Darmſtadt müſſe ausgedehnt und nach kaufmänni=
ſchen
Geſichtspunkten geführt werden. Herr Kull=
mann
=Friedberg macht einige ſtatiſtiſche Mitteilungen
über die dortige Arbeitsnachweisſtelle. Herr Bauer=
Nieder=Modau iſt mit der Errichtung von Vermittlungs=
ſtellen
einverſtanden, meint aber, es ſei vor allem notwen=
dig
, jeden, der nicht ein Leumundszeugnis der Polizei oder
der letzten Herrſchaft hat, auszuſchließen; das ſei natürlich
ſehr ſchwer. Provinzialdirektor Fey iſt der Anſicht, daß
vor allem ein Vorort geſchaffen werden müſſe. Dazu
müſſen die Arbeitgeber in erſter Linie helfen, indem ſie
ihren Bedarf mitteilen.
Herr Beigeordneter Mueller iſt bereit, zum Aus=
bau
der Darmſtädter Nachweisſtelle die Hand zu bieten,
doch falle hierbei die Koſtenfrage ſehr ins Gewicht. Die
Einrichtung nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten würde
viel Koſten verurſachen, und es ſei zweifelhaft, ob die
Stadt Darmſtadt bereit ſei, ihren Zuſchuß dermaßen zu er=
höhen
. Sehr wichtig ſei die Geſtaltung der Einrichtung
paritätiſcher Facharbeitsnachweiſe. Auch an ihn ſei man
ſchon herangetreten mit dem Erſuchen, für das Weißbinder=
gewerbe
einen ſolchen Facharbeitsnachweis zu errichten.
Es muß ferner Wert darauf gelegt werden, möglichſt nur
gute und tüchtige Arbeiter zu vermitteln, denn ſonſt ver=
lieren
die Arbeitgeber das Vertrauen zur Vermittelungs=
ſtelle
. Provinzialdirektor Fey iſt der Meinung, daß die
Koſten ſehr minimal ſein werden, ſie würden in keinem
Verhältnis ſtehen zu den großen Vorteilen, die die Neu=
organiſation
im Gefolge haben würde. Redner reſümiert,
daß die Vermittelungsſtellen Darmſtadt, Offenbach, Bens=
heim
, Gernsheim, Seligenſtadt vorerſt genügen würden.
Erſt wenn dieſe Stellen verſagen, ſollte man ſich nach
Frankfurt wenden. Bürgermeiſter Müller=Roßdorf
ſchlägt noch eine Stelle im Odenwald, etwa Erbach, vor.
Oekonomierat Heil=Habitzheim ſchlägt Groß=Umſtadt
vor, was von mehreren Rednern unterſtützt wird. Der
Vorſitzende ſagt zu, mit Groß=Umſtadt nochmals zu verhan=
deln
, und ſchließt darauf mit Dank an die erſchienenen 80
Herren die Verſammlung.

Der Moabiter Krawallprozeß.

Berlin, 16. Dez. Zu Beginn der heutigen
Sitzung erbittet Rechtsanwalt Cohn das Wort und
proteſtiert erneut gegen die Einſchüchterungsverſuche
und unerhörten Beläſtigungen, die fortwährend gegen
Zeugen ausgeübt werden. So habe bei dem hier als
Zeugen vernommenen Dr. Kochmann ein Kriminal=
beamter
in der Maske eines Poſtbeamten in deſſen
Hauſe vorgeſprochen und Erkundigungen eingezogen.
Der Zeuge hat bekanntlich nicht beſonders günſtig für
die Polizei ausgeſagt, und ſo wurde bei den Portiers=
leuten
gefragt, was der im Hauſe wohnende Dr. Koch=
mann
ſei und wo er ſein Examen beſtanden habe. Der
Verteidiger bittet das Gericht, zu verhüten, daß durch
ſolche unzweckmäßigen Maßnahmen der Behörde Ein=
ſchüchterungen
von Zeugen vorkommen. Erſter
Staatsanwalt Steinbrecht: Es wird hier wiederum die
Staatsanwaltſchaft angegriffen und ihr der Vorwurf
gemacht, daß ſie in unzuläſſiger Weiſe Ermittelungen
über bereits vernommene Zeugen anſtelle. Dem muß
ich entſchieden widerſprechen. Von mir ſind keine dahin=
gehenden
Aufträge erteilt worden, und wenn etwa der
Herr Polizeipräſident derartiges angeordnet haben
ſollte, ſo muß ich doch darauf aufmerkſam machen, daß
es ſein gutes Recht iſt, die behaupteten Verfehlungen
ſeiner Beamten nachzuprüfen. R.=A. Heine: Wenn
dies nur zutreffend wäre. Wir haben aber Briefe im
Beſitz, wonach die Zeugen die Rache der Polizei fürch=
ten
, und da der Staatsanwalt erſt neulich ſeine Miß=
billigung
über ſolche Feſtſtellungen .. . Vorſ. ( unter=
brechend
): Von einer Mißbilligung des Herrn Staats=
anwalts
darüber iſt mir nichts bekannt. Staats=
anwalt
Steinbrecht: Ich weiß auch nichts davon. Ich
habe nur das Erſuchen ausgeſprochen, doch ſolche Er=
mittelungen
beſſer einzuſtellen. R.=A. Heine will
nochmals auf die Sache eingehen, der Vorſitzende be=
merkt
ihm jedoch, daß er die Debatte darüber ſchließe.
Es wird dann in der Erörterung des allgemeinen
Teiles der Anklage fortgefahren. Der Schriftſteller
Freiherr v. Kriegelſtein gibt an, daß er als Kriegs=
korreſpondent
derartige Erlebniſſe häufig mitgemacht
habe. Die ruſſiſche Revolution zum Beiſpiel habe er
an Ort und Stelle verfolgt. Seiner Meinung nach
habe ſich die Polizei während der Krawalle in Moabit
ausgezeichnet gehalten. Aus der Menſchenmenge, die
viele tauſende Perſonen betrug, ſei zuerſt ein Schuß
gefallen. Beim Zurückdrängen der Leute ſeien die
Schutzleute ſehr vorſichtig und ſchonend vorgegangen.
Auf Vorhalten der Verteidigung bemerkt der Zeuge,
daß er an den ganzen Vorgängen abſolut kein Intereſſe
habe und weder für noch gegen die Polizei eingenom=
men
ſei. Bei der Vernehmung des Polizeileutnants
Heck und den im Reſtaurant von Langerat zurzeit des
betreffenden Vorfalles anweſenden Perſonen kommt es
bei der Gegenüberſtellung zu einer heftigen Kontroverſe
zwiſchen der Staatsanwaltſchaft und der Verteidigung,
die aber ſchließlich negativ verläuft. Die Weiterver=
handlung
wurde auf morgen vormittag 9½ Uhr ver=
tagt
. Während eines Teiles der heutigen Verhand=
lung
waren Generalſtaatsanwalt Supper und Ober=
ſtaatsanwalt
Preuß im Sitzungsſaale anweſend.
17. Dez. Die geſtern abgebrochene Beweisauf=
nahme
über die Vorgänge in dem Lokal von Langerath
wurde heute fortgeſetzt. Die Räumung dieſes Lokals
erfolgte, weil der Polizeileutnant Folte von ſeinem
Kollegen Hecht, die Meldung erhielt, daß aus dem
Lokale heraus mit Flaſchen und Steinen geworfen wor=
den
ſei. Es wurden in langer Reihe die beteiligten
Beamten über die Vorgänge bei Langerath vernommen.
Es ergibt ſich, daß das Lokal an ienem Abend dreimal

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297.

ausgeräumt wurde. Nach weiteren Zeugenausſagen
wurde die weitere Verhandlung auf Montag vertagt.

Volkszählung.
* Die Volkszählung im Großherzogtum
Oldenburg ergab eine Einwohnerſchaft von 482403
(1905: 438 956).
* Das zuerſt bekannt gegebene Volkszählungs=
ergebnis
für Mülhauſen, das eine Abnahme von
über 400 Seelen feſtſtellte, wird jetzt amtlich berichtigt,
da es ſich herausgeſtellt hat, daß einige Straßen ver=
geſſen
worden ſind. (!) Nach der neuen Feſtſtellung ver=
zeichnet
Mülhauſen 94976 Einwohner gegen 94498 im
Jahre 1905.

Die Reiſe des deutſchen Kronprinzenpaares.
* Haiderabad, 17. Dez. Der deutſche Kron=
prinz
iſt hier eingetroffen. Am Bahnhof, der in den
Flaggen und Farben Deutſchlands, Englands und des
Niſamſchen Reiches geſchmückt war, hatten ſich zum Emp=
fang
eingefunden: Nizam, der engliſche Miniſterreſident,
das geſamte Miniſterium, zahlreiche eingeborene und eng=
liſche
Offiziere und Würdenträger, alle in weißer Gala.
Der Kronprinz wurde vom engliſchen Präſidenten begrüßt,
der ihm Nizam bekannt machte. Sämtliche Anweſenden
wurden vorgeſtellt. Der Kronprinz und Nizam ſchritten
die Front der Ehrenkompagnie ab, die von der engliſchen
und der Nizamtruppe geſtellt wurde, wobei die Muſik die
preußiſche Nationalhymne, die Wacht am Rhein und an=
dere
deutſche Lieder ſpielte. Darauf beſtiegen der Kron=
prinz
und Nizam den erſten Wagen, auf dem Rückſitz nahm
der Miniſterreſident Platz. In den nächſten Wagen befan=
den
ſich das Gefolge und die Würdenträger. Engliſche und
Nizamſche Kavallerie ſtellten die Eskorte.
Der ganze Empfang bot ein Schauſpiel glanzvoller
orientaliſcher Prachtentfaltung. Die Uniformen, Livreen,
einer zahlloſen Dienerſchaft, die grellfarbigen Koſtüme der
Volksmenge, die zu Tauſenden die Straßen umſäumte,
boten beim ſtrahlenden Sonnenſchein ein maleriſches Bild.
Die Stadt war feſtlich geſchmückt. Der Kronprinz wohnt
im Falakumapalaſt. Heute abend findet Illumination
ſtatt. Zahlreiche Deutſche ſind aus allen Teilen Indiens
eingetroffen, die den Kronprinzen bei der übermorgen ſtatt=
findenden
Parade begrüßen. Bei dem ſchon gemeldeten
Empfang bei dem deutſchen Konſul in Bombay zog der
Kronprinz jeden einzelnen der über hundert Erſchienenen
ins Geſpräch. Er zeigte lebhaftes Intereſſe für die all=
gemeinen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe, beſonders für die
Beteiligung der Deutſchen am wirtſchaftlichen Leben in
Bombay.
* Aden, 17. Dez. Der Reichspoſtdampfer Lützow‟
des Norddeutſchen Lloyd mit der Kronprinzeſſin
und Gefolge an Bord iſt auf der Heimreiſe heute vormittag
10 Uhr 30 Min. nach herrlicher ruhiger Fahrt in Aden
eingetroffen. Die Kronprinzeſſin war ſehr befriedigt über
die getroffenen Einrichtungen und den Aufenthalt an Bord.
In Aden fand kein Empfang ſtatt. Die Kronprinzeſſin
blieb an Bord. Die Abfahrt von Aden erfolgte 2 Uhr
30 Min. nachmittags.

Die engliſchen Wahlen.
* London, 16. Dez. Um 6¼ Uhr abends waren
gewählt: 259 Liberale, 264 Konſervative, 42 Mitglieder der
Arbeiterpartei, 67 Redmondiſten und 9 OBrieniſten.
* London, 17. Dez. Bis 1 Uhr 30 Minuten
heute nachmittag war der Stand der Wahlen
folgender: 267 Liberale, 270 Unioniſten, 42 Mitglieder
der Arbeiterpartei, 69 Redmondiſten und 9 OBrie=
niſten
.
* London, 17. Dez. Bis 3½ Uhr waren als ge=
wählt
bekannt: 267 Liberale, 42 Mitglieder der Ar=
beiterpartei
, 270 Konſervative, 72 Anhänger Redmond,
9 Anhänger OBriens. Die Konſervativen eroberten
Montgomery=Diſtrikt (wo die liberale Mehrheit im
Januar nur 13 Stimmen betrug) mit 1522 gegen 1468
Stimmen. Hingegen gewannen die Liberalen Banbury
(Oxfordſhire) mit 3629 gegen 3538 konſervative Stim=
men
zurück. (Im Januar betrug die konſervative
Mehrheit 316.) Süd=Dublin gewann der Redmond=
anhänger
Cotton mit 5223 gegen 5090 konſervative
Stimmen. Es iſt dies der zweite von den Nationaliſten
eroberte konſervative Sitz in Irland.
*London, 17. Dez. Um 11½ Uhr abends waren
als gewählt bekannt: 268 Liberale, 271 Konſervative,
43 Mitglieder der Arbeiterpartei, 73 Redmondiſten und
9 OBrieniſten.
Rußland und Frankreich.
*. Paris, 17. Dez. Präſident Fallieres
empfing heute nachmittag den neuen ruſſiſchen
Botſchafter Iswolsky, der ihm ſein Beglau=
bigungsſchreiben
überreichte. Iswolsky hielt eine
Anſprache an den Präſidenten, in der er die Gefühle
aufrichtiger und unveränderlicher Freundſchaft ver=
ſicherte
, die der Kaiſer von Rußland für Frankreich
und den Präſidenten hege. Iswolsky ſagte weiter,
als er den Ruf erhalten habe, den Kaiſer bei der Re=
gierung
des befreundeten und verbündeten Frank=
reich
zu vertreten, beauftragte der Kaiſer ihn, der
Aufrechterhaltung und ſtändigen Feſtig=
ung
der ſoengen Bande, die Rußland und
Frankreich einten, und die nicht bloß zu einer
gegenſeitigen Bürgſchaft für die beiden verbündeten
Länder, ſondern auch als koſtbares Unterpfand für
die Bewahrung des allgemeinen Friedens dienten,
alle ſeine Sorgfalt zu widmen. In der Antwort be=
glückwünſchte
ſich Präſident Falliéres zu der Wahl
des neuen Botſchafters, die das deutlichſte Zeugnis
für den hohen Wert ablege, den der Kaiſer von Ruß=
land
der Feſtigung des Bündniſſes beimeſſe. Der
Präſident verſicherte dem Botſchafter, er werde in
Frankreich eine tätige Beihilfe zur Stärkung der
Bande zwiſchen den beiden verbündeten und befreun=
deten
Länder, zum Schutze der gegenſeitigen Inter=
eſſen
und zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Frie=
dens
finden.

Sturm.
* London, 16. Dez. Ein heftiger Sturt
wütet im Kanal. Gerüchtweiſe verlautet, daß das deutſch
Schiff Preußen ſchwere Beſchädigungen erlitten he
In Worthing und an mehreren Badeorten der Südküſ
iſt großer Schaden angerichtet worden. Ueberſchwemmu
gen werden aus allen Teilen des Landes gemeldet. Di
Lage in Warvickſhire iſt beunruhigend. Städte und Dörfe
ſind abgeſchnitten und das Waſſer iſt noch im Steigen L
griffen.
* Cardiff, 17. Dez. Ein äußerſt heftiger Sturn
hat über Nacht in Südwales einen ungeheuren Scha
den angerichtet. Der telephoniſche und telegraphiſche Dienſ
und ebenſo die Eiſenbahnverbindungen ſind geſtört. D

Schiffsverkehr iſt vollkommen unterbrochen. Gleichzeitig
herrſcht große Ueberſchwemmung infolge des ſeit zwölf
Tagen anhaltenden Regens. In den Hafenanlagen riſſen
ſich mehrere Dampfer los, ſo daß die Ladetätigkeit überall
eingeſtellt werden mußte. Eine Anzahl Dampfer wird ver=
mißt
. Es wird das Schlimmſte befürchtet.
* Breſt, 17. Dez. Der Sturm hält an. Der
Semaphor der Inſel Sein ſignaliſiert, daß ein deutſcher
Dampfer von Hamburg, der den Leichter Celorah im
Schlepptau hatte, die Troſſe kappen und das Schiff auf
offenem Meer ſeinm Schickſal habe überlaſſen müſſen.
* Breſt, 18. Dez. Die Marinepräfektur teilt mit,
daß auf Anſuchen der Hamburg=Amerika=Linie der
Schleppdampfer Infatigable heute vormittag wieder
in See gegangen iſt, um nordweſtlich von Queſſant
den noch in Not befindlichen deutſchen Dampfer
Swakopmund zu ſuchen.

Muſik.
Von dem bekannten Darmſtädter Lokalkompo=
niſten
Siegfried May iſt eine neue Kompoſition er=
ſchienen
, eine Barkarole, betitelt Tereſina (op. 21).
Die Kompoſition iſt bearbeitet für Piano, Orcheſter in Ber=
liner
Beſetzung, Infanteriemuſik und Kavalleriemuſik.
Hoſtheatermaler Kurt Kempin hat ein reizvolles Titel=
bild
dazu gemalt.

Darmſtadt, 19. Dezember.
** Miniſterbeſuch. Zu Ehren der Staatsſekretäre
Delbrück und Wermuth fand am Samstag abend
beim Staatsminiſter Ewald ein Herrenabend ſtatt. Die
Staatsſekretäre ſind geſtern mittag 1 Uhr 37 Min. nach
Weimar abgereiſt.
* Großh. Hoftheater. Wegen plötzlicher Erkrankung
der Madame de Lys konnte das geſtrige Gaſtſpiel
nicht ſtattfinden. Die Aufführung der Oper
Alda fand deshalb in derſelben Beſetzung, wie letzthin,
ſtatt. Frl. Howard, die ſchon am Dienstag ſtark indis=
poniert
war, hatte wegen Indispoſition um Nachſicht
bitten laſſen.
* Heſſiſcher Fürſorgeverein für Krüppel. Am 15.
d. M. wurde in Darmſtadt der Heſſiſche Für=
ſorgeverein
für Krüppell (Sitz Darmſtadt)
durch Genehmigung der Satzung endgültig gegründet.
Der Verein hat ſich die Aufgabe geſtellt: 1. die Be=
völkerung
über das Krüppeltum und ſeine Bekämpf=
ung
aufzuklären; 2. alle an der Krüppelfürſorge be=
teiligten
Kreiſe ohne Beeinträchtigung ihrer Selbſtän=
digkeit
zuſammenzufaſſen und ihnen jede nur mögliche
Hilfe und Unterſtützung zu gewähren; 3. die im Groß=
herzogtum
vorhandenen Krüppel feſtzuſtellen; 4. da=
hin
zu wirken, daß ohne Anſehen des Standes und
der Religion die Krüppel und Kinder, die Anlage zu
körperlichen Gebrechen zeigen, zur rechten Zeit in
ärztliche Behandlung genommen werden und, ſoweit
erforderlich, Schul= und gewerblichen Unterricht er=
halten
; 5. Gemeinden, kommunale Verbände und Pri=
vate
zu beeinfluſſen, daß Beihilfen zur Behandlung
wenig bemittelter Krüppel und zur Erziehung der
Krüppel gegeben werden; 6. unter Umſtänden ſelbſt
Anſtalten zur Erreichung des unter Ziffer 4 angege=
benen
Zwecks zu errichten und zu betreiben. Herrn
Geh. Regierungsrat Dr. Dietz wurde die proviſoriſche
Führung der Vorſtandsgeſchäfte übertragen. Es ſoll in
einer in Kürze einzuberufenden Mitglieder= Verſamm=
lung
die Vorſtandswahl vorgenommen werden. Mit=
glieder
=Anmeldungen ſind erbeten an die Adreſſe Heſ=
ſcher
Fürſorgeverein für Krüppel zu Darmſtadt.
Die Weihnachtsfeier der Strickſchule Darmſtadt
des Evangeliſchen Bundes fand am Samstag
unter lebhafter Beteiligung weiterer Kreiſe in der
Turnhalle am Volksbad ſtatt. Herr Lehrer Mathay
hatte die alten, lieben Weihnachtslieder auf das aller=
beſte
mit einem Chore der Schülerinnen eingeübt und
Fräulein Klara von der Becke nicht nur die grö=
ßern
, ſondern auch die Kleinſten der Kleinen in ſo
muſterhafter Weiſe in die Kunſt der Deklamation ein=
geführt
, daß wohl alle Beſucher ihre helle Freude
hatten an den gut aufgeſagten Gedichtchen und Weih=
nachtsgeſprächen
. Herr Pfr. Vogel hatte zu ſeiner
Anſprache zwar diesmal kein Märchen mitgebracht, aber
er erzählte in herzanpackender Weiſe, wie einſt im
Salzburgerland das eben von den über 400 Kindern
geſungene Lied: Stille Nacht, heil’ge Nacht entſtanden
iſt. Herr Hauptlehrer Ritz hatte in dankenswerter
Weiſe die Begleitung auf dem Harmonium übernom=
men
. Frau Mülberger, der Leiterin der Strick=
ſchule
, wie den eifrigen Helferinnen ſei auch an dieſer
Stelle herzlicher Dank für ihre Mühewaltung im nun
abgeſchloſſenen Jahre geſagt.

(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 17. Dez. Dr. Prinz Auguſt Wilhelm
von Preußen beſtand heute vormittag vor der Prüf=
ungskommiſſion
des Kammergerichts das Referendar=
examen
mit dem Prädikat gut.
* Berlin, 17. Dez. Auf noch nicht aufgeklärte
Weiſe iſt heute früh der Fabrikbeſitzer Emil Baake
aus Schöneberg zwiſchen Wildpark und Werder aus
einem Perſonenzug auf das Nebengeleis gefallen, wo
er fünfzehn Minuten ſpäter von einem Güterzug
überfahren wurde.
* Berlin, 18. Dez. Die Nordd. Allg). Ztg. meldet: Die
britiſche Regierung äußerte ſich nunmehr in der Frage der
deutſchen Schadenerſatzanſprüche aus dem
britiſch=ſüdafrikaniſchen Kriege. Sie lehnt
ein Eingehen auf alle Reklamationen ab, die ſeinerzeit der
in Britiſch=Südafrika eingeſetzten britiſchen Kommiſſion
unterbreitet wurden, und iſt hinſichtlich dieſer Reklama=
tionen
auch nicht bereit, dem deutſchen Antrag auf Ueber=
weiſung
dieſer Angelegenheit an den ſtändigen Schiedshof
im Haag zu entſprechen. Nur für einige Fälle, welche der
Kommiſſion in Britiſch=Südafrika nicht vorlagen, erkennt
ſie an, daß es ſich dabei um eine Rechtsfrage handelt, und
will dieſe dem Haager Schiedshof unterbreiten. Das Aus=
wärtige
Amt verſah die beteiligten Deutſchen mit dieſer
Nachricht. Es gedenkt die Angelegenheit bei der britiſchen
Regierung weiter zu verfolgen, und teilt Näheres darüber
mit, ſobald die engliſche Regierung von den beabſichtigten
Schritten unterrichtet ſein wird.
* Berlin, 18. Dez. Als mutmaßlicher Mörder
der Wittwe Hoffmann wurde der 24 Jahre alte frühere
Wäſchekutſcher Otto Schulze feſtgenommen, der aber
bisher trotz ſchwerer Verdachtsmomente die Tat leugnet.
Schulze legte ſich bei ſeiner Feſtnahme den Namen Meyer
bei und gab an, ſeinen Bruder, der die Polizeibeamten auf
ihn aufmerkſam gemacht hatte, nicht zu kennen. Schulze
behauptet weiter, an dem fraglichen Tage bei einem Fou=
ragehändler
vormittags von 11 bis nachts um 1 Uhr aus=
hilfsweiſe
als Kutſcher gearbeitet zu haben. Dieſe Angabe
muß nach auf ihre Richtigkeit nachgeprüft werden.

* Saarbrücken, 18. Dez. Heute nachmittag iſt im
hieſigen Luftſchifferverein folgende Depeſche ein=
getroffen
: Bremerhaven, 12 Uhr 40 mittags. Die
Leiche des Leutnants Lange iſt von unſerem Fiſch=
dampfer
Karlsburg gefunden; ſie wurde wieder in
die Nordſee verſenkt. Beweiſe und Brief folgen. Hoch=
ſeefiſcherei
Bremerhaven.

* Dresden, 17. Dez. Der Sächſiſche Landesdienſt
meldet: In Dresden liegen in der Angelegenheit des
Prinzen Max amtliche Nachrichten nicht vor. In
maßgebenden Kreiſen beſteht die Auffaſſung, daß die
Angelegenheit lediglich die Perſon des Prinzen und
ſeine geiſtliche Tätigkeit berühet, daher ſei bei dieſem
Stande der Sache kein Anlaß zu einer Stellungnahme
der Regierung gegeben.
* Hamburg, 18. Dez. Die Hamburg=Amerika=Linie
erhielt aus Plymouth die Nachricht, daß der am Sams=
tag
eingetroffene Dampfer Dakar am Nachmittag des
gleichen Tages dem Dampfer Swakopmund neun
Meilen von Queſſant begegnet ſei. Der Dampfer Wis=
mar
habe ihm Beiſtand geleiſtet.
* Bremen, 17. Dez. Heute nachmittag fand auf der
Werft des Bremer Vulkan der Stapellauf des auf
Rechnung der Hamburg=Amerika=Linie Hapag gebauten
Poſtdampfers Fürſt Bülow ſtatt. Die Taufrede
hielt Direktor Dr. Ecker von der Amerika=Linie. Trötz
des ſtürmiſchen Wetters war eine große Anzahl von
Herren aus Hamburg, der Auffichtsrat des Vulkan und
viele Gäſte aus Bremen erſchienen. Das Schiff lief
glücklich von Stapel.
* Kiel, 17. Dez. Die Metalldiebſtähle auf
der Kieler Werft, die im Frühjahr aufgedeckt
wurden, fanden heute vor der Strafkammer die Sühne.
Der Dieb, der 22 jährige Materialien=Aufſeher Balz.
hatte im Laufe eines Monats für mehrere hundert
Mark Metall aus den ihm unterſtellten Räumen ent=
wendet
, ſie unter ſeiner Jacke in Portionen von 25 Pfund
aus der Werft geſchmuggelt und ſie dann an Althändler
verkauft. Er wurde wegen dieſer Tat zu 6 Monaten
Gefängnis verurteilt, ſeine Abnehmer erhielten 2 Jahre.
1 Jahr 6 Monate und 1 Jahr 3 Monate Gefängnis.
* Uelzen, 18. Dez. Ein ſchwerer Unglücks fall
ereignete ſich der Kreuzztg. zufolge auf dem Schießplatz
Unterlüſe der Rheiniſchen Stahlwarenfabrik, wo
man gegenwärtig mit dem Einſchießen ſchwerer Geſchütze
beſchäftigt iſt, jedenfalls infolge vorzeitiger Exploſion
eines Geſchoſſes. Ein Mann der Bedienungsmannſchaft
wurde ſofort getötet, zwei andere wurden ſchwer
verletzt.
* Haag, 17. Dez. Die Kammer beriet über das
Heeresbudget. Der Kriegsminiſter erklärte die Tagesord=
nung
des orthodoxen Proteſtanten Duymar van Twiſt,
wonach die Aufbeſſerung der Offiziersgehälter bis nach der
Vermehrung ihrer Penſion verſchoben werden ſoll, für un=
annehmbar
. Nach bewegter Debatte wurde der Antrag
mit 36 zu 31 Stimmen angenommen. Der Miniſter bat
darauf unter großer Bewegung der Kammer um Ver=
tagung
. Eine Kriſe erſcheint ſehr wahrſcheinlich.
* Haag, 17. Dez. Der Kriegsminiſter ent=
ſchloß
ſich infolge des gegen ihn gerichteten Beſchluſſes
der heutigen Kammerſitzung zurückzutreten.
* Paris, 17. Dez. Im Miniſterrat teilte der Mi=
niſter
des Aeußern Pichon die Grundzüge der Erklärungen
mit, die er zu Beginn der Diskuſſion beim Budget des
Aeußern in der Kammer über die auswärtige Politik
geben wird. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten Puech
gab die außerordentlichen Maßnahmen bekannt zur Fort=
ſchaffung
der Waren aus den Häfen von Le Havre, Rouen
und dem nördlichen Bergwerksgebiet. Der Miniſter be=
ſchloß
, eine Kommiſſion zu ernennen, die mit der Aus=
arbeitung
des Programms für die Entwicklung der Häfen,
Kanäle und der Flußſchiffahrt beauftragt wird. Die Re=
gierung
wird die Kammer erſuchen, den Geſetzentwurf über
den Flottenbau alsbald nach der Budgetberatung auf die
Tagesordnung zu ſetzen.
* Paris, 18. Dez. Der Agence Havas wird beſtä=
tigt
, daß der ruſſiſche Miniſter des Aeußern Sſaſonow
im kommenden Frühjahr nach Paris und London gehen
werde.
* Paris, 18. Dez. In dem Arrondiſſement Privas
ſind infolge ſtarker Regengüſſe mehrere Häuſer einge=
ſtürzt
. In Jaujac ſind zwei Perſonen unter den
Trümmern umgekommen.
* London, 17. Dez. Von den Polizeibeamten,
die in Houndsditſh von Einbrechern verwundet
wurden, iſt heute abend der dritte ſeinen Verletzungen
erlegen. Die Polizei veröffentlichte die Perſonalbe=
ſchreibung
der geſuchten Einbrecher, die augenſcheinlich
Fremde ſind und aus drei Männern und einer Frau
beſtehen.
* London, 18. Dez. Der Journaliſt Garvin, der
nach einem Gerücht der Urheber der Balfourſchen
Referendumvorſchläge ſein ſoll, und den Lloyd
George in ſeiner in der letzten Woche gehaltenen Rede
als den Mann bezeichnete, der die konſervative Partei
mit Ideen verſorge, dringt in dem Obſerver in die
Unioniſten, ſie ſollten noch verſuchen, zu einem Ver
gleich in der Verfaſſungsfrage zu gelangen. Wenn die
Regierung ſich jedoch ablehnend verhalte, müßten die
Unioniſten bis zum Ende kämpfen. Alles hänge v
der Standhaftigkeit des Oberhauſes ab, das, wie
Garvin ſagt, mit dem Reformplan vorangehen müſſe,
als ob ſich nichts ereignet hätte, und den Miniſtern g
ſtatten ſolle, fünfhundert neue Peers zu ſchaffen, wenn
ſie es wagten. Garvin gibt zu, daß die Ernennung
Peers verfaſſungsmäßig zwar dem Könige obliege, aber
die Verantwortung für die Ernennung laſte einzig an
den Miniſtern. Die Schaffung von neuen Peers werde
ſo unpopulär ſein und die Miniſter würden in dem ſich
daraus ergebenden Kampf ſo viel Schaden davontragen,
daß die unioniſtiſche Partei in abſehbarer Zeit ſiegreich

ſein müſſe.
* London, 18. Dez. Geſtern abend iſt in London=
Whitechapel einer der Verbrecher geſto:
ben, die bei einem Einbruchsverſuch
Houndsditſh mehrere Poliziſten durch Schüſſe
verwundet bezw. getötet hatten und der aus Verſehen
von Schüſſen ſeiner Kumpane ebenfalls getroffen
wurde. Die Bewohner des Hanſes, in dem er aufge=
funden
wurde, fünf Männer und drei Frauen, wur=
den
verhaftet. Man glaubt, daß ſich darunter die Ein=
brecher
befinden, die das Haus neben dem Juwelier=
laden
von Houndsditſh gemietet und einen unter die
Geſchäftsräume führenden Tunnel ſchon faſt vollendet
hatten, als die Polizei ſie endeckte und deren Ve
haftung verſuchte. Der Juwelierladen, auf den die
Einbrecher es abgeſehen hatten, enthielt Edelſteine im
Werte von 400000 Mark.
* London, 18. Dez. Die geſtern in Whitechapel im
Zuſammenhang mit dem Einbruchsverſuch bei
Houndsditſh verhafteten 8 Perſonen ſind, mit Aus=
nahme
einer Frau, noch vor Mitternacht wieder freige=
aſſen
worden.

[ ][  ][ ]

Nummer 297.

* London, 18. Dez. Der iriſche Parteiführer
O'Connor ſchreibt in der Sonntagszeitung, er freue
ſich, daß alle Anzeichen erkennen laſſen, daß die Miniſter
ein entſchiedener, beſtimmter und entſchloſſener Geiſt
erfüllt. Die Vetofrage müſſe in der erſten Sitzung der
neuen Seſſion in Angriff genommen und ohne Auf=
ſchub
und Bedenken rüſichtslos durchgeführt werden.
New=York, 17. Dez. Aus Galveſton wird gemeldet,
die mexikaniſchen Revolutionäre hätten die
Regierungstruppen bei Minaca geſchlagen. Von dieſen
ſeien 800 Mann gefallen, auch die Revolutionäre hätten
ſchwere Verluſte gehabt. Der Botſchafter der Vereinigten
Staaten in Mexiko meldet, daß ſich die Stadt Guerrero
in der Provinz Chihuahua noch im Beſitz der Revo=
lutionäre
befindet.
* Buenos Aires, 18. Dez. Eine Feuersbrunſt
richtete an einer im Hafen gelegenen Zollnieder=
lage
großen Schaden an.
* Berlin, 17. Dez. In ihrem Wochenrückblick be=
gleitet
die Norddeutſche Allgemeine die Etatsdebatte
im Reichstage mit folgenden Gloſſen: Das
Märchen vom ſchwarzblauen Kanzler iſt
abgetan und ſollte nun auch von der reellen Preſſe
wenigſtens für die nächſte Friſt in die Kammer der ab=
gelegten
Schlagwörter gebracht werden. Es würde ſich
dort bei dem Ausnahmegeſetz in paſſender Geſellſchafr
befinden. Wir betrachten es als ein außerordentlich
wichtiges Ereignis der Etatsdebatten, daß das Ausnahme=
geſetz
nunmehr aus der Diskuſſion verſchwinden kann, nach=
dem
alle bürgerlichen Parteien mit Einſchluß der Rechten der
Stellungnahme des Reichskanzlers gegen ein ſolches Ge=
ſetz
ſich angeſchloſſen haben. Daß die Ablehnung von
Ausnahmegeſetzen und die ſcharfe Bekämpfung der
Sozialdemokratie ſich keineswegs ausſchließen, und daß
wir in den vorhandenen Mitteln des Staates die
Waffen für dieſen Kampf beſitzen, hat der Reichskanzler
überzeugend dargeſtellt. Ebenſo wenig kann an dem
Willen der Regierung gezweifelt werden, den Kampf mit
allem Nachdruck durchzuführen und die Rüſtung des
Staates, wo ſie ſich als notwendig und möglich erweiſen
ſollte, im Rahmen des beſtehenden Rechtes zu ver=
ſtärken
.
* Berlin, 17. Dez. Die Nat.=Ztg. erfährt, daß der
Bundesrat dem Geſetzentwurf über die Verfaſſung
von Elſaß=Lothringen und über das Wahlgeſetz zur
zweiten Kammer mit Einſtimmigkeit die Genehmigung
erteilt hat.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Seite 7.

Henneverg=Seide per Meter

von Mk. 1,10 an
porto= u. zollfrei
in ſchwarz, weiß und farbig,
für jeden Bedarf.
(K19111,30)
Verlangen Sie Muſter. G. Henneberg, Illlich

HorkheDAkhstnrEkener

GRossEs
SPEISE-RESTAURANT

(16578a

J.ESNdcff.

Obere Elisabethenstr.

Leistungsfähiges Spezialgeschäft für
Vvasers
Damen-Hemden, Beinkleider, Nachthemden,
Nachtjacken, Unterröcke, Untertaillen.
Herren-Hemden, Nacht-Hemden, Normal-
unterwäsche
, Osiris Trikotwäsche.
Bettücher Kissenbezüge, Coltertücher,
Colter und Steppdecken, Handtücher.
Tischtücher Servietten, Theegedecke.
Tascnentuchen für Damen, Herren u. Kinder.
Schürzen für Damen u. kinder.
Geschmackvolle Auswahl. Billige Preise.
Sohwarz-weisse Rabattmarken.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Geſtern abend 6 Uhr wurde mein lieber,
treuer Bruder
(24493
Karl Stamm
Oberleutnant a. D.
von ſeinem ſchweren Leiden durch den Tod
erlöſt.
Elise Stamm.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 20. De=
zember
, nachmittags ½3 Uhr, vom Sterbe=
haus
, Heinrichſtraße 108 aus, ſtatt.

Todes-Anzeige.
Heute nachmittag ½1 Uhr verſchied nach
kurzem, ſchwerem Leiden, meine innigſtgeliebte
(24486
Frau, unſere Mutter und Tante

1

geb. Trautmann
im 40. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Wagener,
Karl Wagener,
Otto Wagener,
Gustav Wagener,
Ottilie Wagener,
Hermine Wagener,
Gertrude Wagener.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1910.
Rhönring 97 I.
Die Beerdigung findet Montag, den 19. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Fried=
hofes
aus, ſtatt.

telier für Kunst und
Grabmalkunsf (56

Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſere innigſt=
geliebte
, treubeſorgte, unvergeßliche Mutter und
Großmutter
(24478
Frau Kath. Koch Wwe.
geb. Schuchmann
nach langem ſchweren Leiden, im Alter von
75 Jahren, zu ſich zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Gretchen Koch,
Familie Karl Koch,
Familie Lorenz Kuhn,
Familie Johann Keßler.
Darmſtadt, Hanau, den 16. Dez. 1910.
Die Beerdigung findet am Montag, den 19. Dez.,
nachm. 3 Uhr, vom Portale des Friedhofs aus, ſtatt.

Wilh. Götze, Bildhauer, Vertreter d. Wiesbad. Gesellschaft
Darmstadt, Karlstrasse 94
Ständigcs Lager von Grabdenkmälern, ſe
Modellen und Skizzen in jeder Preislage. 1

Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 6 Uhr (Außer Abonnement):
Die goldene Gans.
Vorſtell ung um 8¼ Uhr im Orpheum.
Vortrag von Reichstagsabgeordneten Dr. Oſann um
8½ Uhr im Schützenhof.
Monatsverſammlung des Geflügel=Zuchtvereins
Ornis um 8½ Uhr in der Stadt Pfungſtadt.
Konzert um 3 und 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um ½8 Uhr im Bürgerkeller.
Vorſtellungen im Reſidenztheater von 411 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 20. Dezember.
Wagen= Revolver=ꝛc. Verſteigerung um 11 Uhr
im Aichamt, Woogſtraße 4.
Eiſen= Blei= ꝛc. Verſteigerung um 11½ Uhr im
Garniſonlazaret.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.

Kurſe vom 17. Dezember 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.

3½

f. Staatspapiere.
Dſche. Reichsſchatzanw.
½ Deutſche Reichsanl..
do.
Preuß. Schatzanweiſg.
do. Conſols . . . .
do. do.
Bad. Staatsanleihe . .
do.
do.
Bayr. Eiſenbahnanl.
do.

do.
Hamburger Staatsanl.
Heſſ. Staatsanleihe . .
do.

do.
Süchſiſche Rente . . . 83,80
Württemberger v. 190
do.
Bulgaren=Tabak=Anl.
Griechen v. 1887
Italiener Rente . . .
Oeſterr. Silberrente
do. Goldrente .
do. einheitl. Rente
Portug. unif. Serie I
do. unif. Ser. III
do. Spezial.
Rumänier v. 1903 . .
do. v. 1890 . .
do. v. 1905 .
v. 1880

Ir Proj.
99,90
(3,40
84,80
99.90
93,40
83,75
100,50
93,90
84,60
101,00
92,00
101,00
101,10
81,25
102,00
94,00

103,90
97,70
99,10
93,80
64,75
66,60
101,60
95,50
90,50
92,90

InProz=
Zf.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 93,10
4½ do. v. 1905 . . . . 100,50
91,80
3½ Schweden . . .
4 Serbier amort. v. 1895 83,70
4 Türk. Admin. v. 1903 87,00
4 do. unifiz. v. 1903 93,50
4 Ungar. Goldrente 94,00
do. Staatsrente . 91,90
5 Argentinier . . . . . . 101,30
90,20
do.
4½ Chile Gold=Anleihe 93,80
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,00
99,10
do.
½
4½ Japaner . . . . . . .
5 Innere Mexikaner . . 98,90
67,80
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 93,00
5 Gold=Mexikaner . . . 100,00
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika= Paket=
fahrt
. . . . . . . . 142,80
4 Nordd. Lloyd . . . . 106,30
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 121,50
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408
4 Baltimore & Ohio . . 107½
4 Gotthardbahn . .

Iro
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 160,25
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 21,75
4 Pennſylvania R. R. 128,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 206,50
.. 72,00
Werger=Brauerei
Bad. Anil.= u. Sodafabrik 507,50
Fabrik Griesheim . . . . 274,00
Farbwerk Höchſt . . . . . 540,50
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 341,40
Lahmeyer . .
. 118,00
. . 156,75
Schuckert .
Siemens & Halske . . . 244,80
Adlerfahrradwerke Kleyer 425,75
Bochumer Bb. u. Guß . . 223,75
Gelſenkirchen . . . . . . . 213,00
Harpener . . . . . . . . . 186,75
Phönix, Vergb. u. Hütten=
betrieb
. . . . . . . . . 244,50
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 89,90
4 Pfälzer Prt. . . . . . 100,70
do.
92,00
3½
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,50
do. ſteuerfrei 97,80
5 Oeſterr. Staatsbahn.
do.
98,00
do. alte . 81,10
5 Oeſterr. Südbahn . . 99,40
do.
80,00
do.
56,50
Raab=Oedenburger . . 76,50
Ruſſ. Südweſt.
4 Kronpr. Rudolfbahn . 98,10

Bt.
2¾10 Livorneſer . . . . . . 75,20
4 Miſſouri=Pacific
4 Bagdadbahn Mk. 408 86,25
5 Anatoliſche Eiſenb. . . 99,00
5 Tehuantepec . . .
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ. 170,25
Darmſtädter Bank 130,90
Deutſche Bank
4 Deutſche Vereinsbank 126,80
4 Diskonto=Geſellſchaft 194,20
4 Dresdner Bank
4 Mitteldeut. Kreditbk. 121,20
4 Narionalbk. f. Deutſchl. 130,70
4 Pfälzer Bank. 105,10
4 Reichsbank .
4 Rhein. Kredit=Bank 138,90
4 Wiener Bank=Verein 139,90
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 99,80
do. S. 19. . . . 91,40
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 1519, 2126 99,20
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 99,00
90,50
do.
3½
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 100,70
91,70
de.
4 Meining. Hyp.=Bank 99,00
do.
90,80
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 99,60
do. (unk. 1914) 90,30
Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,20
ds,
3½
91,90

77,70

260,00
162,20
143,00

Städte=
Obligationen
Darmſtadt . . . .
.100,10
do.
. 100,80
4 Frankfurt .
95,50
3½ do.
99,90
4 Gießen
91,60
3½ do.
100,00
4 Heidelberg
91,00
3½ do.
100,00
4 Karlsruhe
91,20
3½ do.
4 Magdeburg. . . .
3½ do.
4 Mainz
99,70
3½ do.
4 Mannheim .
100,70
3½ do.
4 München .
100,00
3½ Nauheim
92,20
4 Nürnberg.
100,00
3½ do.
91,70
4 Offenbach
99,80
3½ do.
4 Wiesbaden . . . . . . 100,10
3½ do.
95,30
4 Worms . . . . . . .
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886. . 81,75
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 161,00
3½ Cöln=Mindner 100 134,60
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Hell, Komm. A 100

Bf.
3 Madrider Fs. 100 76,80
4 Meining. Pr.=Pfand=
137,25
briefe.
4 Oeſterr. 1860er Loſe 176,80
. 125,00
3 Oldenburger .
2½ Raab=Grazer fi. 150 114,60

Unverzinsliche
Anlehensloſe.

Augsburger
Braunſchweiger Tlr.
Freiburger
Mailänder
do.
Meininger
Oeſterreicher v. 1864
do. v. 1858
Ungar. Staats
Venediger Frs.
Türkiſche
,

ft.
Fs.
F2.
Fs.
fl.

7 37,10
20 217,00
15
45
10 34,90
7 37,00
100 556,00
00 458,00
100 393,00
30
400 180,80

Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns . . . . 20,41
20 Franks=Stücke . . . . 16,15
Oeſterr. 20=Kronen . . . . 16,90
Amerikaniſche Noten . . . 4,198/
Engliſche Noten . . . . 20,41
Franzöſiſche Noten .
81,00
Holländiſche Noten . . . . 169,20
Italieniſche Noten
80,80
Oeſterr.=Ungariſche Noten 85,00
Ruſſiſche Noten . . . . .
Schweizer Noten . . . . . 80,80

Reichsbank=Diskonto .
Reichsbank=Lomhard 8sf.

6½.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297,

Angebot 1910
eereeeererereereeereeerestererreeeeg

Ich empfehle, solange der Vorrat reicht, folgende ganz hervorragend billige Gelegenheitsposten:

Einen Posten
.das Stück M. 2.50 Jacquard=Tischtücher u. Servietten
110X150 cm, Tischtuch .
das Stück M. 1.90
60X60 cm, Servietten .
das Dutz. 4.75
Einen Posten
prima Qualität
130X165 cm, Tischtuch . . . das Stück M. 2.90
60X60 cm, Servietten . .
das Dutz. 5 5.90
Einen Posten
reinleinene Tischtücher u. Servietten

. M. 4.50 Ein weisses Jacquard-Tischgedeck
in Kartons
120X150 cm, Tischtuch mit 6 Servietten . M. 6.
. M. 8. Taschentücher
beliebte Hohlsaum-Batisttücher mit handgestickten
Buchstaben
. M. 9.75 in Kartons, das halbe Dutzend . . . . M. 1.75
1 Reinleinene Hohlsaum-Taschentücher
Halbleinene Taschentücher
das Dutzend M. 3.75, 4.50 und 4.75
Ferner hervorragend preiswert:
für Damen u. Herren das Dutzend M. 4 bis 5.75
Tücher mit Festons, Schweizer Stickerei und Ma-
deira
-Arbeit, in eleganten Kartons, zu Weihnachts-
Geschenken geeignet

S

einkachfe
160X240 cm, gesäumt . . . das Stück 3.75 halbleinene Tischtücher u. Servietten
130X160 cm, Tischtuch . . das Stück M. 3.40
60X60 cm, Servietten . . . das Dutz. 7.50
2 & &
Fertige Wäsche in mehreren billigen Partieposten eeee
Grosse Partien zurückgesetzter Kleiderstoffe bedeutend unterm Preis,
darunter ein grosser Posten reinwollener Damenkleiderstoffe in der Preislage von M. 1.30, 1.40, 1.50
Hervorragende Auswahl abgepasster u. der beliebten Kleider u. Blusen in Kartons
Halbfertige Kleider in Batist und Tüll für Ballzwecke und Tanzstunde
Tischläufer Teegedecke e Milieux Tischdecken
Reisedecken Teppiche Fenstermäntel
Bettkolter ee Gardinen Steppdecken
Fertige Servierkleider Unterröcke Rock-Volants Wachstuche
Grösste Auswahl in Haus= und Zier-Schürzen
Krautkopf’s gestrickte Knaben=Anzüge und Mädchenkleider Famos‟
Dormalwäsche
(22978a
Tch bitte um gefäll, Besichtigung meiner Schaufenster
10
Sder Kei
Marktplatz
Ludwigsstrasse 1
Darmstadt s Telefon 1208
Streng reelle Bedienung.
Mitglied des Rabatt=Sparvereins.

Bettücher aus Ia Renforcé
160X235 cm, gesäumt .
Bettücher aus Halbleinen
prima Rasenbleiche
150X225 cm, gesäumt . . . das Stück M. 3.
Ueberschlagtücher mit Festons
160X250 cm, gesäumt . . . das Stück M. 6.
hierzu passend:
SoX80 cm Rissenbezug
3 Seiten Festons .
das Stück M. 2.
IsoNiso cm Damastbezüge, fertig
das Stück
so cm breit Cretonne für Wäsche
Coupons von 16 Meter
so cm br. Louisianatuch für Wäsche
Coupons von 16 Meter .
s0 cm breit Bausmacher Halbleinen in Kartons . . das Dutzend M. 4. u. 5.75
prima Rasenbleiche
Coupons von 10,50 Meter . . . .
M. 8.75
Handtücher, fertig gesäumt und gebändert Einen Posten Reinleinene Taschentücher
per ½ Dutzend M. 2.
weiss mit rot . . per ½ Dutzend M. 2.50
weiss Drell
per ½ Dutzend M. 3.75
Ia Gerstenkorn . per ½ Dutzend M. 4.25

Grafenstrasse 26

Fahrräder
Motorräder
Modelle 1911.
Feinste deutsche Marke.
Paris 1900) Grand
Brüssel 1910 Prix
John’s
Volldampf,
Kraus
Dampfwasch-
Maschinen
von Mk. 28. an.
Holz-Waschmaschinen
6

40 verschiedene Modelle
von Mk. 10. an.
Taschenlampen
30 verschiedene Modelle
Ersatzteile.
Näh-Maschinen
Näh-Maschinens
zum Nähen, Sticken, Stopfen
beste deutsche Marken
6-
Kinder-Nähmaschinen
von Mk. 3. an

Continental-
Schreibmaschine
der Wanderer-Werke
Taurus-
Taschen-Schreibmaschine
Mk. 15.-

Kinderwagen
Sportwagen
in grösster Auswahl
billigste Preise. (23249a
Gebrauchte Fahrräder
von Mk. 30. an.
Kinderräder
Eventuell bequeme Abzahlung.

[ ][  ][ ]

M 297.

1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

Montag, 19. Dezember.

1910.

FETIVIATNV DErlCEr
HOFLIEFERANT
ERNST-LUDWiGSTRASSE 10
ECKE DER MARKTPASSAGE

Feeeefs

Gee

Wintermäntel
in allen Grössen
Jackenkleider
in allen Grössen
Kindermäntel
in allen Grössen

ſerahe SZime
Grossh. Hess. g Kaiserl. Russ.
HOFLiEFERANTE

C)

Die Firma HERMANN BERGER ist
als Spezialhaus für Damenmäntel und
Kostüme und infolge der Selbstfabri-
kation
der meisten von ihr geführten
Artikel, sowie durch direkten Bar-
einkauf
in den grössten Fabriken in
der Lage, alle Waren zu sehr billigen
Preisen verkaufen zu können. Die
Firma legt besonderen Wert auf
ausserordentliche Solidität ihrer Ar-
tikel
und trägt bezüglich der Auswahl
allen Geschmacksrichtungen Bechnung

SeETeeGeGuuurS
In allen Abteilungen meines Lagers sind
Waren zuröckgesetzt
welche zu Weihnachtsgeschenken ganz
2a
besonders geeignet sind.
2e

Puppenmöbel
Puppenwagen
Puppenklappsportwagen
Puppen-Stuben
Puppen-Küchen
Puppen-Betten
Puppen-Wiegen
Puppen-Herde
Herdständer
Modebazare
Kindermöbel
Pferdeställe
Festungen
Kaufläden
Kaufstände
Bauernhöfe
Schaukelpferde
aus Holz, Filz und Fell.
Hirschgeweih
ſchädelecht, auf Eichenſchild für 15 Mk. zu
verkaufen. Näh. in der Exped. (24348oimd

Pianos

Karl Arnold

24309a)
Ecke
Erbacherstrasse.

22274a

ohne Lötfuge
Flach- und Kugelform
n 8, 10, 14 u. 18kar. Gold
das Paar von 1080 Mk.
Gravierung gratis.
Alle Grössen stets
vorrätig. (21252a
L. Borné, Hoflieferant,
Uhren, Gold- und Silberwaren
25 Ernst-Ludwigstrasse 25.

37)

Antie Möller.
Roman von K. v. d. Eider.
Nachdruck verboten.)
)
Ja, Hinnerk war ein ſchmucker Kerl. Haar und

Schnurrbart waren wie mit der Wichsbürſte blank ge=
macht
, und in ſeinen dunklen Augen loderte verſteckte
Glut. Dabei war er noch etwas größer als Andrees
und beſaß einen feinen Sonntagsrock. Er hatte in
Liebesſachen ſchon viele Erfahrungen gemacht, und
Andrees kam ſich ihm gegenüber ſehr dumm und un=
beholfen
vor.
Hinnerk faßte ihn ins Auge. Junge, haſt Du noch
keine Braut?
Jawohl, verſetzte Andrees prompt, und der andere
las in ſeinem offenen Geſicht, daß es wirklich ſo war;
er hielt es aber doch nicht für ratſam, weiter danach zu
fragen. Von der flotten Wirtin vom Kringelkrug war
öfter die Rede. Bald bekam Andrees ſie auch zu ſehen.
Der Bauer ſtand neben ihm auf dem Hofplatz, wo er
den Wagen wuſch. Da kam ſie aus dem Hauſe, hoch=
uſig
, keuchend, mit einem unnatürlich großen Hut.
Sie hatte Frau Karline beſucht und wollte nun auch
Rolf im Vorbeigehen begrüßen. Es waren gleichgül=
tige
Worte, die zwiſchen ihnen hin= und herflogen;
Andrees konnte jedes einzelne verſtehen. Als ſie ging,
verſetzte ſie Rolf einen kleinen vertraulichen Puff mit
dem Ellbogen in die Seite, der von einem vielſagenden

Blick begleitet wurde. Andrees blickte gerade auf, und
ſeine und Rolfs Augen begegneten ſich. Der Bauer
wurde rot und wandte ſich unwirſch ab. Andrees dachte:
Er muß ſehr feinfühlig ſein, daß er ſich vor mir geniert.
Er liebt ſie auch gewiß nicht. Sie hat es wohl auf ihn
abgeſehen, und da machen ſich die Leute gleich einen
Vers daraus. Andrees ließ ſich an ſeinem Herrn auch
durch keine Reden und Anſpielungen irre machen.
Einmal, an einem freien Sonntag, nahm Hinnerk ihn
mit in den Kringelkrug. Er tat ihm den Gefallen, ob=
gleich
ſich in ſeinem Innern etwas dagegen ſträubte.
Die Wirtin ſaß an der Tonbank in ihrer hellen
Schürze. Sie nickte ihnen lächelnd zu, wie alten Be=
kannten
, brachte Bier und Kümmel und ſetzte ſich zu
ihnen.
Hinnerk tat ſehr vertraut mit ihr, was Anörees
ärgerte, da ſie ihm ſehr viel älter als er vorkam. Auch
gefiel ſie ihm nicht; er mochte das übermäßig Starke
an ihr nicht leiden. Sie ſchien es nicht zu beachten, daß
Andrees ſich faſt gar nicht an der Unterhaltung betei=
ligte
; denn als er ſie einmal verſtohlen anſah, ließ ſie
ihre ſchillernden Augen mit ihm ſpielen, bis er ganz
verwirrt wurde. Als ſie endlich gingen, trug er ein
Gefühl der Unzufriedenheit mit ſich heim.
Einige Tage danach nahm der Bauer Andrees bei
Seite. Andrees, ſagte er mit einem kleinen Ausdruck
väterlicher Sorge im Geſicht, tu’ mir den Gefallen und
geh nicht wieder in den Kringelkrug; das iſt nichts für
Dich. Laß den , er machte eine Kopfbewegung nach

dem abſeits beſchäftigten Großknecht, ſo oft hingehen,
als er will; ihm tut es keinen Schaden.
Wenn unſ Herr es meint, entgegnete Andrees
reſpektvoll. Es war ihm klar, daß der Herr es gut mit
ihm meinte, daß es nicht Eiferſucht war, die aus ihm
ſprach. Aber weshalb warnte er nicht auch Hinnerk?
Welche Gefahr ſollte gerade ihm drohen? Die luſtige
Wirtin war doch eine Verwandte von dem Bauern, ja
es hieß ſogar, ſie ſei ſeine Geliebte. Achtete er ſie nicht
höher, daß er ſeinen Knecht vor ihr warnte. Aber je
mehr Andrees ſich den Kopf zerbrach, deſto mehr ver=
wirrte
ihn dies Rätſel.
Hör mal, mein Sohn, begann Rolf wieder er
nannte ihn mit Vorliebe mein Sohn , haſt Du ſchon
mal ein kleines Mädchen gern gehabt?
Jetzt wurde Andrees rot. Er wußte gar nicht, was
er antworten ſollte.
Sie iſt wohl ſchmuck?
Andrees nickte.
Iſt ſie auch gut von Natur?
Die Gutheit ſelbſt, verſicherte der junge Mann
eifrig, bloß manchmal iſt ſie ein bißchen kratzbürſtig.
Der Bauer lächelte.
Das ſchadet nichts. Iſt es denn Deiner Mutter
recht? Es war das erſte Mal, daß er mit aller Vorſicht
die Mutter erwähnte.
O ja, die ſind ein Herz und eine Seele.
Was ſagt Dein Vater dazu?

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297.

Praktische

Gesereik F reiker!

Damen-Westen
von 1a
Schulterkragen
von Za
Pf.
Umschlagtücher
Jan
Chenille-Tücher
on Zam
Ohrenwärmer
Lan
n
Weisse Palatin.
von 90 m
Muff u. Pelz 150
Kinder-Garnituren
von Tan
Kinder-Palatin . . . . von 12an
Woll-Kimonokragen . von Jan
in weiss, grau und schwarz
Eisgarn-Shawis
von 1.an
Herren-Westen . . . . von 1an
Knaben-westen
von 1am
Sweater
post 95 a

Winter-Schuhwaren!
Empfehle große Poſten zu auffallend billigen Preiſen

Damen
Hausſchläppchen von 25 Pf. an
Hausſchuhe, warm gefütt. v. 70 Pf. an
Filzſchuhe, Filz= und Lederſohle,
von 1 Mk. an
Tuchſchuhe, abgeſteppt, Lederſohle und
Fleck Mk. 1.50
Lederhausſchuhe, gefütt., v. M. 1.60 an
Filzſchnallenſtiefel, Filz= und Leder=
ſohle
Mk. 2.25
Filzſtraßenſtiefel, Lederbeſatz, M. 3.50

Herren
Hausſchläppchen von 30 Pf. an
Hausſchuhe, gefüttert, von 90 Pf. an
Filzſchuhe, warmes Futter, M. 1.20
Lederhausſchuhe Mk. 2.25
Filzſchnallenſtiefel, Filz= und Leder=
ſohle
, Mk. 2.75
Filzſtraßenſtiefel, ſehr warm gefüttert,
hoher Lederbeſatz, kräftige Sohlen,
Mk. 8.

Kamelhaarschuhe
Große Auswahl, Mk. 1.25, 1.60, 2. 1 Mit feſter Kappe, Filz= und Leder=
Allerbeſte Qualität Mk. 2.50, 3.
ſohle Mk. 2.50
Kamelhaarſchnallenſt. Mk. 3.50,3.80 1 Allerbeſte Qualität Mk. 3., 3.50
Knaben-, Mädchen- und Kinder
Kamelhaarſchuhe mit Lederſpitzen, 1 Hausſchuhe, warm gefüttert, mit u.
feſter Kappe mit und ohne Ohren,
ohne Ohren und Lederſohlen von
von Mk. 1. an
40 Pf. an
Wetterfeste Schulstiefel, Wildfang-, Naturreformstiefel und Sturmstiefel
in größter Auswahl billigſt
Jagd- und Touristenstiefel
Gummischuhe
bequeme Formen, ſolide Arbeit
deutſches und ruſſiſches Fabrikat,
Nägel nach Wunſch
Gummiſch.=Reparatur gut und billig
Boxcalf- und Chevreauxstiefel
mit und ohne Lackkappen, ſolide Arbeit, moderne Formen
Spezialpreislagen Mk. 10.50, 12.50, 14.50, 16.50
Ballſchuhe und Tanzſchuhe,
Filz=Aufnähſohlen, Einlegeſohlen,
Lacktuch, Lackleder, weiß Leder
Lederfett, Erdal, Créme,
von Mk. 1.45 an
Schnürbänder
Reparaturen auf eigener Werkſtätte prompt und billigſt. (22974a

Markt
6

Eheimann

Markt
6

Aeltestes und größtes Lager in Schuhwaren, am Markt. 2

24451

Markt 2

Täsehserllla

Handschuhfabrik
Hch. Schmidt
Ernst-Ludwigsplatz 2 (direkt am weissen Turm).
Empfehle als passende Weihnachtsgeschenke-
Hosenträger
Cravatten
Manschetten
Moderne Stoffe:: Beste Verarbeitung
Vorhemden
Kragenschoner
Oberhemden weiss und farbig
weiss und farbig
Cachenez

Mitglied des
Rabatt-Spar-Vereins.

Markt 2.

Normalhemden
mit farbiger Brust
Kragen
Unterzeuge
in allen Formen
Ohrenwärmer :: Pulswärmer Kniewärmer
Damengürtel:: Damenkragen::Damenkravatten
Schwarz-weisse Rabattmarken. Umtausch gestattet.

Ich habe keinen Vater. Eine heiße Glut flog ſchat=
tengleich
über Andrees Geſicht.
Rolf Anderſen ſah es. Er wird rot für ſeinen
Vater, dachte er bitter. Dann durchflutete ein freudiges
Gefühl ſein Herz. Antje war nicht verheirätet, konnte
er es glauben? Ich meinte, fragte er weiter, Deine
Mutter hätte ſich verheiratet mit einem Schmied oder
ſo was.

Die kluge Frau umgarnte ihn immer mehr. Was ihm=
anfangs
als eine Blumenfeſſel erſchienen war, wurde, als
er es zerreißen wollte, zur Stahlkette.
Eines Donnerstags morgens fuhr Rolf mit dem
Einſpänner nach Huſum zum Markt. Als er an dem Krin=
gelkrug
vorbeikam, klopfte Ingeborg an das Fenſter, und=
einen
Augenblick ſpäter ſtand ſie in der Tür und winkte
ihm.

Rolf Anderſen trat mit dem Lächeln des Herrenmen=
ſchen
an den Tiſch des Unbekannten, und als er ihn näher
anſah, fiel ihm in den braunen Augen und den tiefen Li=
nien
ſeiner Züge etwas Bekanntes auf. Er wurde unwill=
kürlich
an etwas Feines, Liebliches erinnert, das ihn ein=
mal
glücklich gemacht hatte; das ſtimmte ihn weich und
nachdenklich.
Na, wohin ſoll die Reiſe gehen? fragte er in gutmütigem

Ja, gab Andrees zu, es war mal ſo was vor Jah=
ren
im Gange, aber es iſt nichts daraus geworden.
Rolf jubelte innerlich. Antje war frei; kein an=
derer
beſaß die, die er nicht ſein eigen nennen konnte.
Er ging in den Garten. Die Freude zitterte noch
in ihm nach. Es war ihm, als wäre plötzlich der Weg
zu Antje wieder frei geworden. Langſam ging er unter
den dichtlaubigen Obſtbäumen umher. Hier war Ruhe
und Schatten, hier konnte er ſeine Gedanken ſammeln.
Da kamen ihm auf dem Gartenweg zwei Geſtalten
entgegen, eine kleine, verhuzelte, und eine überſtarke,
lebensvolle. Er ſtand wie verſteinert. Das waren ſie,
ſeine Feſſeln, die ihn nicht losließen. Wenn die eine
einmal weniger ſtark drückte, hielt ihn die andere deſto
feſter. Karline und Ingeborg kamen näher; die eine
begrüßte ihn mit grämlicher, die andere mit lachender
Stimme. Sie blieben vor ihm ſtehen und gingen neben
ihm her. Längſt war der freudige Schimmer aus ſeinen
Angen gewichen; er fühlte die ſelbſtgeſchmiedeten
Ketten.
Ingeborg wurde Witwe. Der alte Kringelkrüger
ſtarb, und Rolf war einer der erſten im Leichengefolge.
Der noch immer hübſchen Witwe ſtand die ſchwarze Tracht
ſehr gut; ihr Haar erſchien dadurch glänzender und ihre
Augen dunkler. Sie ſah auch weniger robuſt aus, und in
ihren Tränen wußte ſie Rolf aufs neue durch ihre Hilf=
loſigkeit
an ſich zu feſſeln. Er konnte jetzt nicht mit ihr
brechen, ſo gerne en es getan hätte. Er konnte ſie nicht
verkaſſen, da ſie ihn gerade am nötigſten gebrauchte.

Er lenkte in die Durchfahrt hinein und ſprang vom
Wagen, und ſie erzählte ihm in ſliegender Eile eine un=
heimliche
Geſchichte von einem alten Gauner, der die Nacht
über auf einem Bund Stroh in der Durchfahrt geſchlafen
und ſich Kaffee und Butterbrot und verſchiedene Schnäpſe
hatte geben laſſen. Er hatte geprahlt vom großen Kri=
ſtoffer
und nun es zum Schluß komme, könnte er nicht
zahlen und machte ſich auch nicht davon. Er verlangte noch,
ſie ſolle ihm Reiſegeld bis Hamburg geben. Zum Unglück
wäre der Knecht beim Schmied, und Liete, die Deern, wäre
ſo ängſtlich, daß ſie ihre Küchentür verrammelt hätte.
Es half nichts. Rolf mußte das Pferd aushaken und
folgte ihr, obgleich er ſich ſchon im voraus ſagte, daß dies
nur einer ihrer Vorwände war, mit dem ſie ihn in ihr
Haus zu locken ſuchte.
Sie lief voran. Ach Gott, ich habe den Kerl ſolange
allein gelaſſen! Mein Silberzeug, meine goldene Uhr!
Ein Weib ohne Mann iſt doch rein gar nichts!
Rolf ſah verächtlich auf das ſtattliche Weib, das ſich hilf=
los
wie ein Kind geberdete. Er war nichts beſonders guter
Laune; die Kette drückte ihn, ſie wurde ihm von Tag zu
Tag läſtiger.
Der alte Landſtreicher ein ſolcher ſchien es zu ſein
ſaß ſtieren Blickes vor ſeiner geleerten Kaffeetaſſe. Er
gehörte nicht zu der gewöhnlichen Sorte von Bettlern; das
ſah Rolf auf den erſten Blick. Es war auch keiner von
denen, die Frau Ingeborgs Silberzeug gefährlich werden
konnten, obgleich der ſchlecht geſtillte Hunger aus ſeinen
Augen ſprach. Der Menſch wirkte abſtoßend und anziehend
zu gleicher Zeit.

Tone.
Ach Herr, ich wollte nach Hamburg, dort habe ich Be=
kannte
, die mir helfen können. Der Landſtreicher erhob
ſich und machte eine elegantere Verbeugung, als Rolf ihm
zugetraut hatte. Mein Name iſt Amandus Neuhofer. Sie
haben gewiß von mir gehört. Ich bin Schauſpieler, Cha=
rakterſpieler
und Tragöde, nebenbei auch Regiſſeur und
ſtellvertretender Theaterdirektor geweſen. Ich habe in
Maria Stuart den Grafen Leiceſter geſpielt. Mit Er=
folg
, ſage ich Ihnen, alles weinte.
Rolf unterbrach ihn: Und was wollen Sie nun an=
fangen
?
Ach Herr, ich habe Unglück gehabt. Es war in Tön=
ning
. Da wurde ich krank, und die Truppe reiſte ohne mich
weiter. Ich ſtand mittellos. Bis hierher haben gute Men=
ſchen
mir weiter geholfen, wenn ich nur nach Immſtedt
käme, dort wohnt eine Tochter von mir.
Nun, ſagte Rolf, bis Huſum könnt Ihr mit mir fah=
ren
. Steigt man auf. Vielleicht trefft Ihr in Huſum
einen Wagen, der nach Immſtedt fährt. Von Huſum ab iſt
es auch nicht mehr ſo weit.
Der Alte drehte und wand ſich noch. Ja, ich weiß
nicht recht
Nun man los, kommandierte Rolf.
Der Alte gehorchte ſcheu und reſpektvoll. Von Inge=
borg
verabſchiedete er ſich mit einer tiefen Verbeugung. Er
würde ſich erlauben, ſeine Rechnung das nächſte Mal zu
begleichen.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Nummer 297,

Städtiſche Schulzahnklinik

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Luiſenſtraße 20, II.
Sprechſtunden Wochentags:
Morgens von 1012
Mittags von 25.
(1508a

Bekanntmachung.
Donnerstag, den 5. Januar 1911,
vormittags 10 Uhr,
ſöll die den Hans Hartenſteiner Eheleuten
dahier zugeſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
22 658¾/100 441 Hofreite Viktoria=
ſtraße
,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K137/10
Darmſtadt, den 3. Dezember 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (D23458,10

Bekanntmachung.

Donnerstag, den 22. Dezember I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Karl Jockel Eheleuten da=
hier
zuſtehenden Grundſtücke:
Flur Nr. qm
27 96 2753/10 Acker hinter der
Methwieſe,
27 98. 2779 Acker daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K150/10
Darmſtadt, den 10. November 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (D22519,10

Jahnenſluchtserklärung.
In der Unterſuchungsſache gegen den
Unteroffizier Bruno Paul Guſtav Schind=
ler
der 5. Eskadron Garde=Dragoner= Re=
giments
Nr. 23 geboren 6. Dezember
1887 zu Liegnitz wegen Fahnenflucht,
wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militär=
ſtrafgeſetzbuchs
, ſowie der §§ 356, 360 der
Militärſtrafgerichtsordnung der Beſchuldigte
hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. (24487
Darmſtadt, den 16. Dezember 1910.
Gericht 25. Diviſion.

Pferoe=Verkauf.

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 2 Dachshunde.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
tag
, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.

Oktrot für Wild und Geflugel.

Auf Grund des Oktroitarifs und einer neuerdings ergangenen miniſteriellen Ent=
ſcheidung
iſt die Stadt Darmſtadt berechtigt, für Wild und Geflügel Oktroi zu erheben.
Die Einbringer ſolcher Gegenſtände haben daher beim Einpaſſieren in die Stadt oder

in die Stadtgemarkung den feſtgeſetzten Oktroibetrag an die nächſte Erhebſtelle unauf=
gefordert
zu entrichten. Verbotene Wege dürfen mit oktroipflichtigen Gegenſtänden

nicht paſſiert werden. Sollte ein Einbringer die Oktroizahlung verweigern, ſo wird
die Ware auf Grund des Oktroi=Reglements in Beſchlag genommen und da ſie bei
längerer Lagerung dem Verderben ausgeſetzt iſt von der Oktroiverwaltung verſteigert,
falls nicht der Einbringer vorziehen ſollte, ihren Wert in bar zu hinterlegen.
Wer Wild und Geflügel durch die Poſt empfängt, hat den Oktroibetrag bis
ſpäteſtens zum Ablauf des folgenden Tages bei der nächſten Oktroierhebſtelle zu be=
zahlen
, bei Vermeidung der in dem Oktroireglement für die Stadt Darmſtadt be=
zeichneten
Strafen.
Nach dieſem Reglement wird überhaupt beſtraft, wer bei der Ein= und Durchfuhr,
ſowie beim Verbrauche oktroipflichtiger Gegenſtände, die der Stadt gebührende Oktroi=
abgabe
zu entziehen verſucht.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1910.
(24477oim
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Schmitt.

Wonkard=Rasberkant.

Im Geſchäftslokal
8 Wilhelminenstrasse 8
werden zu herabgeſetzten Preiſen ausverkauft:
Fertige und angefangene Handarbeiten, Stickereien,
Lander, Spitzen, Taſchentucher, Schurzen, Schleter,
Ccharpes ꝛc. ꝛc.

Mittwoch, den 21. Dezember,
vormittags 10 Uhr,
werden auf dem Hofe der Kaſerne Eſcholl=
brückerſtraße
24 3 überzählige Dienſtpferde
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung
verſteigert.
(24485
Darmſtadt, den 17. Dezember 1910.
Train=Bataillon Nr. 18.

Reklame-

wand zu vermieten an lebhafter
Chauſſee. Näh. I. I. Wolff, Schilder=
malerei
, Sandſtraße 28.
(23248a

Brenntannäpfel
per hI 85 Pfg., bei 10 hI 80 Pfg.
liefert auf Beſtellung
Conrad Appel,
Bismarckſtr. 61. (233a) Telephon 91.

Billig zu verkaufen

taubenblaue Eckeauſeuſe (wie neu), ſowie
(24285a
Gasherd mit Untergeſtell
Heidelbergerſtraße 7, 1. Stock.

Fute Stainer=Geige mit Lederetuis billig
(23575a
Pallaswieſenſtr. 12, II., I.

Achtung!
Achtung!
Hammelfleischabschlag

Darmſtadt, den 17. Dezember 1910.
Der Konkursverwalter:
Karl Dechert. (24484oim

Darmstädter Sprach- und Handelsschule

Leiter:
Emil Held
Hieron. Schneider
beeid. Bücher-Revisor
Bücher-Revisor
10 Luisenstrasse 10.

Gründl. Unterricht in allen kaufmännischen Fächern, Stenographie,
Maschinenschreiben, fremden Sprachen, bes. Korrespondenz.

Beginn neuer Kurse

Donnerstag, 5. Januar 1911.
Anmeldungen möglichst frühzeitig erbeten. Anfang der Abend- und
Einzelkurse jederzeit.
(20601a
Die Leiter der Anstalt empfehlen sich zu sachgemässer
Einrichtung, Revision und Abschluss von Geschäfts-
büchern
unter strengster Diskretion.

EFAiNgSGHME.
Grossh. Hess. g. Kaiserl. Koss.
HOFLiEFERANTEH

Tiere

aus Peluche oder Filz, be=
weglich
, unzerbrechlich, auf
Rädern, äußerſt dauerhaft.

Bären, Eskimo,
Rodler, Soldaten,
aus Peluche und Filzſtoff.

Tiere z. Aufstellen

aus faſt unzerbrechlich. Maſſe.
Naturwahre Formen.
: Feinſte Bemalung.:

0 O 0000 0 0 0 0 0 O

Gespanne

Frachtwagen, Kastenwagen,
Equipagen, Capriolet,
Milchwagen, Eselwagen,
Wasserwagen, Postwagen,
Möbelwagen etc. etc.

Menagerien.

3

u verkaufen: Nachtſtuhl, Vorplatzläufer
B24483) Beſſungerſtr. 1, 2. St. links.

Volt elektriſche Lichtanlage für 3 M.
zu verkaufen
(*30647oim

Fuhrmannſtr. 16, Vordh. 1. St. links.

Hochfeine Konzert=Zither mit pracht=
vollem
Ton billig zu verk. Gutenberg=
(*30670
ſtraße 38, parterre.

roßer Säulenofen, geeignet für Wirt=
ſchaft
oder Werkſtätte, zu verkaufen
(*30671oo
Taunusſtraße 39.

Staatl. konzess. und beaufsichtigte
Hessische Handelslehranstalt

Verkaufe von heute ab
alle Stücke zu 60 Pfennig.
Gleichzeitig empfehle
prima Ochſenroaſtbeef
und Lenden. (23072a
Gtg. Appfel, Erste Darmstädter
Hammel-Saison-Schlachterei
Ecke Ober- u. Schlossgasse. Telephon 929.

Daiſchehbmnzliſer Frananſtaſd,
Ortsgruppe Darmſtadt.

Folgende blinde und halbblinde Korb=
und Rohrſtuhlflechter empfehlen wir zur Be=
rückſichtigung
für Arbeitsaufträge, vor allem
(B24460
für Reparaturen.
Hugo Kößler, Beckſtraße 48.
Kathar. Minkler, Langegaſſe 10.
Karol. Renneis, Kiesſtraße 8.
Phil. Schäfer, Döngesborngaſſe 7.
Ludw. Schmitt, Rundeturmſtr. 2.
Ludw. Traugott, Schützenſtr. 17.
Georg Treuſch, Schloßgaſſe 18.

Die Kommiſſion für Blindenfürſorge.

DARMSTAD am Ernst-Ludwigsplatz
Rheinstrasse 1
I. Einjährige Handelsschule mit vollem Tagesunterricht.
II. Halbjahrskurse zur Vorbereitung für den kaufm. Beruf.
Neue Kurse beginnen Dienstag, den 10. Januar, vorm. 8 Uhr.
(22511a
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch
Wilh. Siedersleben
Sprechstunden:
staatl. geprüfter Handelslehrer u
Montag bis Freitag 121 Uhr
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag gerichtl. beeidigt. Bücherrevisor.
35 Uhr.


e
Ein Laden Schaufenſtern, wo=
möglich
am Markt oder Ludwigſtraße ge=
egen
, zu mieten geſucht. Offerten unter
S 12 an die Expedition ds. Bl. (24212dso

Schöne 6=Zimmerwohnung
in Mitte der Stadt per 1. April 1911 zu
mieten geſucht. Offerten nebſt Preisangabe
unter R 89 an die Exped. d. Bl. (*30307ms

EiRramalenhaus

in oder vor Darmſtadt gelegen, mit 5 bis
6 Zimmer und Garten bis 1. März zu
mieten geſ. Gefl. Off. u. 8 22 Exp. (24262ds

Ju April geräumige 5= oder 6=Zimmer=
I wohnung mit Bad ꝛc. zu mieten ge=
ſucht
. Offerten mit Preisangabe unt. § 66
(*30643
an die Exped. ds. Bl.

Meine Geschäftsräume befinden sich nunmehr

Ernst-Ludwigstraße 19, I. Stock.

Kalbhenn

Rechtsanwalt.

Koderner Bücherſchrant. Veriko=
M Kleider=, Waſch=, Nacht=, Küchen=
ſchränke
, Nähmaſchine (Fußbetrieb), Spie=
gel
, Bilder, alles ſehr billig abzugeben
Wendelſtadtſtraße 2.
30611so)

Schw. Anzug, Uieberzieher für mittlere
Figur, weiße Herrentaghemden Nr. 41,
(*30682
Zylinder zu verkaufen
Nieder=Ramſtädterſtr. 36, part.

Meſſer und Gabeln zu verkaufen (*30681
Nieder=Ramſtädterſtraße 36, p.

Daupſkartoſſlobf. Eierbreit ſür
24 Stück, Wein= und Biergläſer,

K

I. Küchenſchrank für 12 Mk. zu verk
*30646) Nieder=Ramſtädterſtr. 15, II.

Interoffizier=Waſſenröcke,
zu verk. Martinſtr. 15, prt.

(300720

2 Damen ſ. v. 1. April 1911 Wohnung v.
45 Zim., mögl. m. Veranda z. Pr. v.
ungef. 800 Mk. Off. erb. R 48 Exped. (24004a

r 1. April 1911 eine
Gesucht hübſche, kleine

3-Zimmerwohnung

in beſſerem Hauſe. Offerten unter M 98
(23033t
an die Expedition ds. Bl.

n einer älteren Dame eine ſch.
Geſuhl 3=Zimmerwohnung mit Zubeh.

in beſſ. Hauſe. Off. mit Preisangabe unt.
§ 71 an die Exped. ds. Bl. (*30661oim

ſin kleines leeres Zimmer im Südoſt=
viertel
von einzelnem Herrn zu mieten
geſucht. Offerten mit Preis unter § 65
(*30642
an die Expedition ds. Bl.

Anständ. ruh. vornehm. Herr
ſucht ſof. 1 od. 2 ſ. ſaub. u. gut möbl.
Zimmer, vollſt. ungeniert, womögl. ſep.
Eing. od. Parterre. Sofort. Antw. unt.
§ 4 an die Exp. ds. Bl. (24196fso

ſuchen möbl. Zimmer
2 Fräulein ſeparater Eingang. Off.

(*30492fs
u. § 35 an die Expedition.

Es wird geſucht u. Schlafzimmer in d.

ſchön möbl. Wohn=
Nähe der Hochſchule für ein ruſſiſches
Ehepaar vom 1. Januar ab. Offerten unt.
§ 75 an die Exp. ds. Bl.
(*30662

[ ][  ][ ]

Seite12.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer’297.

Ein vorzügliches Qualitätsbier
haben Sie für die Feiertage zu Hause, wenn Sie Ihren Bedarf in Flaschenbier sich rechtzeitig in

Gold‟

decken. Der Versand beginnt Mittwoch, den 21. Dezember

(24490

Brauerei Louis Hess, Telefon 181 und 197.

Hoharberei
S. en Reich
Chemische Waschanstalt

nimmt noch bis 23./12. früh
chemischen Reinigen an
vor den Feiertagen ab.

jeder Art Garderobe zum
und liefert dieſelbe noch

Laden

Rheinſtraße 12½
Karlſtraße 115
Nieder=Ramſtädterſtr. 16.

Mainz: Kaiſerſtraße 321/10.

(24476oim

Kirch-
strasse
19

C. Pettmann

Kirch-
strasse
19

Gegründet 1838
Gelegenheitskauf!

Neuheiten und einfache Sachen.
Zurückgesetzte Sachen mit 30 Prozent Rabatt.
Praktisches Festgeschenk. (30640od

Trinken Sie gerne einen
guten Feiertagskaffee
ſo verſuchen Sie
Praſſel’s Kaffee
und Sie werden
ſtets nur dieſen wählen,

per Pfund 1.30, 1.40, 1.50, 1.60, 1.70, 1.80,
Deſſert=Kaffee 1.90, 2., 2.10.

Friſch gebrannt ohne jeglichen Zuſatz, empfiehlt in anerkannt vorzügl. Qualitäten
Telefon 71. M. W. Praſſel Grafenſtr. 25/27.

Stets erhalten Sie die ſchwarz=weißen Rabatt=Marken.

(24255a

Herberge zur Heimat.
Wie alljährlich richtet der Vorſtand der Herberge zur Heimat auch in dieſem
Jahre, wo der Zudrang der Unterkommen und Verpflegung Suchenden wieder ſehr
ſtark iſt, die herzliche Bitte an die hieſigen Einwohner, ihm zur Bereitung der Weih-
nachtsbescherung
der durchreiſenden Handwerksburſchen mit gütigen Gaben an
Geld, warmer Kleidung und Wäſche, Zigarren und Tabak, behilflich ſein zu wollen;
gute Lektüre, event. auch Spiele, wären ſehr erwünſcht. Unſer Hausvater, Herr Huhn,
Große Ochſengaſſe 8, iſt gerne bereit, die Gaben in Empfang zu nehmen oder auf
Wunſch abholen zu laſſen. Bei dieſer Gelegenheit ſprechen wir auch Allen, die uns
kürzlich bei der Anſchaffung von Betten durch Geld= und andere Gaben unterſtützt haben,
unſern herzlichſten Dank aus.
(23300sss
Für den Vorſtand:
Ehehardt, Ober=Hofprediger.

Die Kleinkinderschule zu Darmstadt
wird wie bisher Entſchuldigungskarten bezüglich der konventionellen Neujahrs=
gratulationen
ausgeben und hofft auf eine recht zahlreiche Beteiligung zu gunſten der
ſegensreichen Anſtalt.
Nachſtehende Herren werden die Güte haben, die Ausgabe der Karten zu über=
nehmen
.
Rechnungsrat Daub, Miniſterial=Reviſor Frank, General von Hartmann,
Sanitätsrat Dr. med. A. Hoffmann, Rechtsanwalt Dr. E E. Hoffmann, Profeſſor
Dr. Ihle, Regierungsrat Dr. Kranzbühler, Profeſſor Dr. Röll, Rechnungsrat Schilling,
Geheimerat Dr. Weber, Profeſſor Dr. Weinsheimer, Direktionsrat Winter, Kom=
merzienrat
Wittich, ſowie die Expedition des Darmſtädter Tagblatts. (24225a

(Blauſtirn=Amazone) m. Käfig
Papagel u. Tiſch, billig zu verkaufen
(23956a
Pankratiusſtr. 26, 1. St.

ach neueſtem Syſtem
1 Strickmaſchine iſt bill. zu verk. (24224a

Griesheim, Annaſtraße 31.

en gros für Weihnachtsgebäck en détail
Prima Kocheier . . . 10 Stück 63 Pfg., 70 Pfg., 80 Pfg.
Prima frische Siedeier 10 Stück 80 Pfg., 90 Pfg., 1.00 M.
Italiener . . . . . 10 Stück 1.30 M.
(23152a
Sämtliche Sorten von den besten Qualitäten, keine minderwertigen Kühlhaus-Eier
Jakob Rathgeber
Telefon 1018 Aelteste Eier-Großhandlung Markt 3.

Werkstätten für Kunst und Kunstgewerbe
(im Großh. Residenzschloß)
empfehlen
:: Künstlerische Weihnachts-Geschenke ;:
Jos. EMIL. ScHNECKENDORF’s
EDELGLASER
Vasen, Dosen, Becher, Schalen zu Mk. 6., 10., 20., 30.,
50., 100. das Stück und höher.
(24278a
Niederlage bei: E. Ekert Nachf., Ernst-Ludwigstrasse 12.
L. Noack, Elisabethenstrasse 12.
K. Rittershaus, Ludwigsplatz, Ecke Ernst-Ludwigstr.

DDie Biere
Cer-Unionbrauerei-
Großgerau.
sind von. unübertroffener
Süte u. Bekömmlichkeit.

Die seit 1OJahren von der Turngemeinde geführten,

bekannt guten

Weine

sind von jetzt ab bei dem früheren Kellerverwalter
Gg. Sauerwein, Landwehrstr. 7, zu billigsten Preisen
zu beziehen.
(24053a

Einladung zur Chriſtbeſcherung
im Kloſter der barmherzigen Schweſtern.
Allen edlen Wohltätern ſprechen wir hiermit im Namen unſerer armen Kinder
und Kranken den herzlichſten Dank aus für alle Gaben, welche ſie uns ſo reichlich zur
Chriſtbeſcherung für dieſelben ſchenkten. Es iſt allen Freunden und Gönnern, denen
es Freude macht, dieſe Chriſtbeſcherung zu ſehen, der Zutritt geſtattet, und zwar
Montag, den 19., und Dienstag, den 20. Dezember, im Nähſaale. Zugleich findet
Montag abend 5½ und Dienstag abend um 5 Uhr ein kleines Krippenspiel
(24470
ſtatt, wozu wir alle Wohltäter freundlich einladen.
Schwester Jidonia, Oberin der barmherzigen Schweſtern.

von

Mk. 450 an

mit
hohem. Rabatt

auf
Teilzahlung

Vertretung nur erster
Marken:
Ibach,
Mand, Römhildt, Seiler
etc. etc.
(nur Weltfabrikate).

Leovold Schutter
Telephon 815 Elisabethenstr. 12
Größtes Pianolager am Platze.
2

Gebrauchte instrumente von Mk. 200. an.

Mietinstrumente von Mk. 3. an.

(17914a

[ ][  ][ ]

Nummer 297.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Seite 13.

für Herren

Oberhemden
Weisse Oberhemden
mit glattem Einsatz ..
3.50 2.25m.
Weisse Oberhemden
mit gestickt. oder Falten-Einsatz
4.25 3.25m.
Weisse Oberhemden
Gesellschaft-, Smok- oder Frack-Hemd . . . 5.50 3.95 ur.
Weisse Oberhemden aus weissem
Trikot mit hübschen Zephtreineätzen 2.60 4.20 3.80 Mk.
Weisse Oberhemden aus weissem
Trikot, mit eleg. Ripseinsätzen
5.20 4.60 4.25 ur.
Wäsche
Stehkragen
Hohenlohe‟, 5 cm hoch . . ½ Dutzend 1.90 Stück 35 pf.
Stehkragen
Rajah-, 5½ em hoch . . . ½ Dutzend 2.60 Stück 45 PBe.
Stehkragen
Rheinland‟, 6 em hoch . . ½ Dutzend 3.10 Stück 55 Pf.
Stehumlege- 5 cm hoch 6 cm hoch 7 cm hoch
kragen ½ btz. 3.10 St. 55 Pf. ½ Ptz. 3.45 St. 60 Pf. ½ btr. 3.75 St. 65 Pf.
Serviteurs
in verschiedenen Längen
145 95 65 40 26 p.
Manschetten
1 Knopf
2 Kuopt 1, Duttent 3.40 ½, Datzt. 2.55 Mk
Farbige Garnitur
Serviteurs und Manschetten
. 175 150 65 p.
Cravatten
Schmale Binder
in vielen modernen uni Farben
95 65 45 pr.
Breite Binder
in vielen modernen uni Farben
195 95 48 pf.
Breite Binder
gute Qualitäten, neueste Dessins
225 150 95 Pf.
Regattes
in neuen modernen Fermen
125 95 55 pf.
Diplomaten
in modernen Facons und Farben
95 75 45 pf.
Kragenschoner

Gestrickte Schoner
neue Dessins . . . . . . . .
. 175 125 75 p.
Gestrickte Schoner
mit Franzen . . . .
150 95 65 Pf.
Gestrickte Schoner
uni grau, mit Franzen
. . . . . 150 Ps.
Seidene und halbseidene Cachenez in grosser Auswahl.
Herren-Artikel
Herren-Schirme
ans ia derisile . . . . . . . 7.50 6.50 5.50 M.
Herren-Stockschirme
9.00 7.50 m.
eleg. Tragen, reine Seide .
Herren-Normalhemden
3.50 2.60 1.50 m.
solide Qualitäten . .
Herren-Normalhosen
auch Fanchweiten . . . . 3.80 2.70 1.90 1.40 M.
Herren-Hosenträger
Gummi, in verschiedenen Ausführungen Paar 150 95 65 pf.
Herren-Hosenträger
soldle Gusltit . . . . . . . . . . Par 2.80 2.25 m.
Herren-Socken
schwarz, leder- od. normalfarb., reine Wolle, p. 150 95 65 pe
Herren-Socken in elegant. modernen
Ringel, od. Streifen-Auster, rein. Wolle 1.60 1.40 1.00 M.
Herren-Nachthemden
mit varschied. elegant. Besitgen, St. 4.95 3.95 2.25 Mk.
Herren-Trikot-Handschuhe
Pasr 1.95 1.45 m.
mit Normalfutter . . .
Fuinizer Warenkaus
Markt 7. Guggenheim & Marx. Markt 7.

Raggagsagſede
Ueberall willkommene
Weihnachts=Präsente
bilden seit Fahren
unsere schön zusammengestellten
Donkatess- u. Pruchte Kerbe
Geschmackvolle Ausstattung. Preislage zwischen Mk. 3. bis 50.-
Feinste Luxus-Körbe
können in jeder gewünschten Preislage zusammengestellt werden.
Besonderen Vorzugs erfreuen sich hierfür:
Gemüse-Konserben Früchte in Zucker Obst-Konserven
in Gläsern Mk. 1.50 und 2.50
Ananas Erdbeeren
Stangenspargel
Süßsaure Früchte, Assortierte Früchte
Bruchspargel
Assortierte
Birnen, weiss, rot
Feinste Erbsen
Pflaumen
Pariser Karotten Gurken Gläser zu Mk. 1.20 efrsiche
Aprikosen
Leipziger Allerlei Californische Früchte in Dosen Mirabellen
Haricots verts
Marmeladen
Weichsel-Kirschen
Flageolets
Herz-Kirschen
Jams und Konfituren
Bohnen, feinste
in hochfeiner Aufmachung
Reineclauden
J. Clot & Co. J. Keiller & Sons Preiselbeeren
Champignons
in Gläsern von Mk. 1.00 an
Stachelbeeren
Div. Pilze

Fisch-Konserven

Kronen-Hummer
Labrador-Salm
Caviar
Lachs, geräuchert
do. in Gelee
Aal in Gelee
Delikatess-Heringe in
diversen Saucen
Sardellen in Gläsern
Heringe in Gelee
Filet-Heringe in Re-
mouladen
-Saucen
Russ. Sardinen
Gabelbissen
Krabben
Sentheringe
Sprotten in Tomaten
Bismarck-Heringe

Reizende Henkel-Dosen
mit feinsten Konfituren gefüllt
Mk. 1.50

Süd-
Kranken-
Meine Hochf. Liköre Weine
in grösster Auswahl
Schaum-Weine
Rhein-Mosel-Weine
Hochfeine Ochsen-Zungen
milde gesalzen, ohne Schlund
Mk. 4.50 Mk. 5.50
Speise-Chokoladen
die besten deutschen u. Schweizer
Marken in reizenden Packungen
Metzger’s Nürnberg. Lebkuchen
Lambertz Aachener Printen
Feinst Lübecker Marzipan

Südfrüchte etc.

Tafel-Rosinen, lose
sowie im Karton
Tafel-Mandeln
Feinste Muskat
Datteln
Smyrna Tafel-Feigen
Walnüsse
Haselnüsse
Paranüsse
Almeria-Trauben
Candierte Früchte
in reizender
Aufmachung
Melissa-Feigen
in Körbchen und
Schachteln

Bahlsens rühml. bekannten Gakes und Wafel-Mischungen
in reizend ausgestatteten Geschenk-Packungen von Mk. 1. an
Strassburger
Strassburger
Wild u. Geflügel Gänseleber-Pasteten Sardellen-Butter
Terrine zu Mk. 1.50, 2.50, 3.
Pains
Anchovy-Paste
Feinste Gothaer und Braunschweiger Cervelat

Hachfeine Tee-Mischungen

Deutsche u. holl. Cacaos

Besichtigung unserer Weihnachts-Ausstellung ohne Kaufzwang erbeten.
Wir bitten höff. um möglichst zeitige Erteilung gütiger Aufträge, und
(24488
garantieren wir für sorgfältigste Ausführung zur angegebenen Zeit.

Mathilden-
4: platz 1
Fernspr. 116.

Hierkz Landad

Spezldl=Blusen=Geschaff.
Passende Weihnachtsgeschenke!
Grosse Auswahl abgepasster Blusenstoffe mit echter
Schweizer Stickerei aus St. Gallen, allerneueste Muster
sind eingetroffen in allen Farben u. Stoffen sehr billig! (22567a

Frau Christoph, Woogsplatz 10

nahe dem
Kapellplatz.

Kenische Vierbraderer

Bier-Niederlage: Griesheim.
Telefon 841.
(24457
Felerlags Dier!
Der Ausschank beginnt Donnerstag, den 22. Dezember 1910.

i. ſcher u. bilit aunt, ies ene
Antbind. u. Penſion Fr. Jungmann, Hebam.,
(22284a.
Biſchofsheim b. Mainz. (23432smssl Ollle Eliſabethenſtr. 49, Htb.

[ ][  ][ ]

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297.

Sssssstsssssaadetetsese
Sste
566%

SnoefUs
M
1
Böhmisch Doppel (Bernsteinfarbe)
1

(24455

Danzies- Aazen.
Der Versand in Flaschen hat begonnen.
Der Versand in Flaschen hat begonnen.
Viktoria-
Telefon
Leonhard Kaisers Biergrosshandlung
strasse 58
129

Sestseestsestsstamststsmtsislete

Iei

Rentables
Dreizimmerhaus
Nähe des Odenwaldbahn=Dammes, ver=
hältniſſehalber
unter der Brandtaxe zu
verkaufen. Offerten unter § 13 an die
Expedition ds. Blattes.
(24217dso

hausverkauft
Das Baldner’ſche Anweſen Friedrich=
ſtraße
36, gegenüber d. Darmſtädter Bank,
wird wegen Alters und Krankheit der Be=
ſitzerin
dem Verkauf ausgeſetzt und kann
nach Wunſch übernommen werden.
Dasſelbe beſtehr aus einem 3½ſtöckigen
6=Zimmerhaus mit 3 ſtöckig. Seitenbau,
Einfahrt, großem Hof und Garten, und
eignet ſich auch zu jedem größeren Geſchäfts=
betrieb
. Der Geſamtflächengehalt des Be=
ſitzes
beträgt über 700 am. Der ſehr billige
Verkaufspreis beträgt Mk. 80 000.
Ernſten Reflektanten erteilt weiteren Auf=
ſchluß
Rechtsanwalt Dr. jur. Ango Bender,
Kaſinoſtraße 8, ſowie das Immobilien=
Geſchäft des Bankbeamten Sebastian Eckler,
Rheinſtraße 9, Telephon 243.
(19628a

Anweſen zu verkaufen.
Das Ecke Landgraf Philipp=Anlage u.
der Hügelſtraße gelegene Anweſen der
Völkerſchen Erben mit einem Geſamt=
flächengehalt
von über 1700 qm und einer
Straßenfront von über 85 laufenden
Metern wird zu günſtigem Preis dem
Verkauf ausgeſetzt und eignet ſich ſehr
zum Aufteilen in 56 Bauſtellen. Das=
ſelbe
wird ev. auch ganz oder geteilt auf
längere Zeit vermietel.
Weiteren Aufſchluß, auch Einſicht in den
Lage= und Parellierungsplan nur bei
Sebastian Eckler, Rheinſtraße 9.
Telephon 243. (24001a

Einfamilienhaus in der
Frankfurterstrasse
enthaltend 11 Zimmer, Bad, Küche, zwei
Veranden, elektriſches Licht und Gas, Vor=
und größeren Hintergarten Geſamtfläche
ca. 600 qm wird zu günſtigen Bedin=
gungen
zu 44000 Mk. verkauft. Die
Uebergabe des laſtenfreien Beſitzes kann
nach Wunſch erfolgen. Die ſtaatliche Brand=
verſicherungsſumme
der Gebäude beträgt
35000 Mk. Nur ernſte Reflektanten er=
halten
weiteren Aufſchluß bei der Firma
Sebastian Eckler
Rheinſtraße 9 (23459a) Telephon 243.

Eimammenhaus
herrſchaftlich eingerichtet, 12 Zimmer, Glas=
veranda
, offene Veranda, viel Nebenraum,
Stallung, Remiſe und Burſchenzimmer, in
ſeinſter Lage zwiſchen Heinrich= und Anna=
ſtraße
, iſt wegen längerer Abweſenheit des
Beſitzers ſofort preiswert zu verkaufen.
Nähere Auskunft, auch wegen Beſichtigung,
erteilt das Immobilienbureau von Julius
Kahn, Schulſtr. 15. Telephon 135. (13100a

In bester Geschäftslage
am Marktplatz
großes Eckhaus, für Warenhaus
geignet unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Ernſtliche Reſlektanten
erhalten nähere Auskunft nur durch
das Immobilienbüro von
(22213a
Julius Kahn
Schulſtraße 15
Telephon 135.

Erbteilungshalber iſt das Anweſen
Wilhelminenſtr. 24
beſtehend aus Herrſchaftshaus, Seitenge=
bäude
mit Stall, Remiſe und Dienerwoh=
nung
, ſowie großem Garten, Geſamtgrund=
fläche
1922 am, preiswert zu verkaufen.
Auskunft erteilen
Paul Wolf & Co.,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftun=
Abtellung für Immobilien u. Wohnungsnachweis
Rheinſtr. 51. Fernſprecher 480 u. 801.

Versäumen Sie nickt
in Ihrem eigenen Interesse meine reichhaltige
eihnachts-Ausstellung

gediegener Kleinmöbel aller Art zu besichtigen,
desgleichen offeriere Büfetts, Bücherschränke,
Schreibtische, Spiegelschränke etc. etc.
zu äusserst billigen Preisen in prima Verarbeitung.
Diwans u. Sofas, nur eigenes, erstklassiges Fabrikat,
staunend billig. Teppiche, Felle, Bettvorlagen,
Gardinen, ausgesuchte aparte Muster in jeder Preislage.
J.F
öttinger
Hofstallstrasse 6 (nächst dem Mathildenplatz) Hofstallstrasse 6

(23076a

Weſtdentſche
eint

ſeit zwei Jahren beſtehend, die ſich mit Herſtellung pädagogiſch richtiger und den
Grundſätzen des modernen Kunſtgewerbes entſprechenden
(24471

befaßt, ſucht, weil ſtark beſchäftigt, zur Vergrößerung 3050 Mille, event. auch
mehrere kleinere Kapitalien zur Umwandlung in G. m. b. H. und Ueberſiedlung
nach Darmſtadt. Offerten unter § 69 an die Expd. ds. Bl.

Haus zu kaufen geſucht
Nähe der alten Bahnhöfe mit Garten oder
Hintergebäude für geſchäftl. Zwecke, Preis
eg. 60 bis 70 000 Mark.
(24121a
Angebote ſind zu richten an
Paul Wolf & Co.,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung
Abteilung für Immobilien- und
Wohnungsnachweis
Rheinſtraße 51. Telephon 480 u. 894.
Wittmannstrasse 3)
2½ſtöck. Wohnhaus mit Garten, eventl.
zum Alleinbewohnen, wegen Wegzug ins
Ausland, preiswert zu verkaufen. (24120a

Gefl. Anfragen erbeten an
Paul Wolf & Co.,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung
Abteilung für Immobilien- und
Wohnungsnachweis
Rheinſtraße 51. Telephon 480 u. 894.

Bauplätze
in der Kirſchen=Allee, gegenüber Fabrik
von Alter, ca. 1000 am, günſtig zu verk.
Paul Wolf & Co.,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung
Abteilung: Immobilien= u. Wohnungs=
nachweis

(24144a
Rheinſtraße 51. Fernſprecher 480 u. 894.
En ſchöner, ſüdlicher Lage ein neues

5=Zimmerhaus
mit allem, der Neuzeit entſprechendem Zu=
behör
, ſchönem Garten, unter den denkbar
günſtigſten Bedingungen zu verkaufen.
Gefällige Offerken unter R 53 an die
(B24019
Expedition dieſes Blattes.

im Zentrum, hoch=
Geschäftshaus rentabel u. neuzeitl.,
Lage für jed. Geſchäft, beſ. f. Ochſenmetzgerei
geeignet, iſt u. eotlanten Beding. zu verk.
Offerten unt. M 90 a. d. Exped. (23040a

eſantenhans mit Gauien
in vornehmem Villenviertel unter günſtigen
Bedingungen preiswert zu verkaufen.
Offerten unter R 9 an die Expedition
dieſes Blattes.
(*29989sss

e

Stöckiges Haus

mit Garten, nächſt Heerdweg, wegen Weg=
zug
zu verkaufen. Offerten unter § 25 an
die Expedition ds. Bl.
(*30443fo

Tausen
eines kleinen Objektes auf dem Lande
gegen Zinshaus in Darmſtadt, zahle noch
10000 Mark bar heraus. Offert. unter
§ 52 an die Exp. ds. Bl.
(*30605
Das 2½ſt. 4-Zimmerhaus
Darmſtädterſtr. 111 in Arheilgen
mit großem Vor= und Hintergarten, neu=
zeitlich
eingerichtet, iſt wegzugshalber zu
dem billigen Preis von 20 000 Mk. unter
günſtigſten Zahlungsbedingungen zu ver=
kaufen
. Nähere Auskunft vom Beſitzer
A. Brunner. (23941a

Immobilien u. Hypotheken
Agenturen
Gg. Keil
Grossh. Geometer I. Klasse
DARMSTADT
Grafenstrasse 4, I. (22532a
Ankauf und Verkauf von Grundſtücken
und Anweſen, Beſchaffung von Dar=
lehen
auf Hypotheken, Darlehen auf
Erbſchaften, Kredite auf Revenuen u.
an Beamte öffentlicher Behörden. Be=
leihung
von Fideikommitzeinkünſten,
Baugelder mit Umwandlung zu
Hypotheken.

Kaufgesuch.
Haus mit Werkplatz und Schuppen
von 1220 00 Mark geſucht.
(*307
Nur Offert. mit Preisangabe unt. § 64
an die Expedition ds. Bl.

Acker als Lagerplatz
zu kaufen od. pacht. geſucht zwiſch. Martins=
pfad
u. Beſſunger Friedhof. Off. u. § 68
in der Exp. ds. Bl. abzugeben. (*30648oim

herrliche Villa bei
Für 10 Mille Darmſtadt zu ver=
kaufen
durch Fr. Hoth, Immobilien=
Büro, Martinſtraße 101.
(B24462
Perle a. Nh. unterh.
Wiesb., 8 Morg. Gärt.,
Herrenstiz Park ꝛc., hochf. Villa,
14 Z. ꝛc., neuztl. ausgeſt. u. Nebengeb., altersw.
b. z. vk. Kolb, Niddaſtr. 50, Frkft. a. M. (*30565

(21115a)

Antrag für ein
Lienrmädchen!
Einem Dienſtmädchen, welches etwas
Vermögen oder Erſparniſſe beſitzt, iſt Ge=
legenheit
geboten, ſich mit einem tüchtigen
Bäcker mit eigenem Geſchäft alsbald zu
verheiraten.
(24277fso
Ernſte Angebote werden unter § 27 an
die Expedition dieſes Blattes erbeten.
Agenten verbeten!

br. Nerz=Murmelpelz mit Muff ſowie
11 br. Klavierſtuhl billig zu verkaufen
30675)
Pankratiusſtraße 2½, I.
Schutzen Sie ſich
bei Zeiten
(21884n
gegen Huſten und Heiſerkeit
mit meinen ſchon jahrelang eingeführten
und bewährten
Eucalyptus-Menthol-Bonbons
mit Schlußmarke
Merkur-Drogerie Adolf Zachmann
Bleichſtraße 46.
Am Bahnhof

An- und Verkauf
von Antiouitäten
jeder Art, bei reellster Bewertung
H. Sonnthal
Eliſabethenſtraße 28. (21671a

sie neuesten Muster
in
(24492
Weihnachts-und
Neujahrskarten
sind eingetroffen u. empfehle
solche zu billigsten Preisen.
1 Reiche Auswahl!
Marta Borst
Papierhandlung
Darmstadt, Karlstraße 26.

[ ][  ][ ]

Docken- und Roltern

Jacquard-
Kolter
schwere b’w. Qualität
in neuen Mustern

Jacquard-
Kolter
vorzügl. woll. Qual. in
neuen Dess. u. Farben

C

Jacquard-
Kolter
feine reinwoll. Qual.
neuest. Künstl.-Dess.

Kamelhaar-
Decke
schöne weiche Ware
m. breit. Jacg.-Borde

Satin-
Steppdecke
mit Trikot-Futter und
weicher Füllung . .

Satin-
Steppdecke
in voller Grösse und
Ia Wollfüllung

MeinWemlachtsverkauf

Goschenke

Macco-
Tischdecke
Ton in Ton, gelb, rosa,
blau Beit-
Vorleger
in Haargarn u. Peluche Druck-
Decken
Neue Künstler-Dessin
in Hand-Druck Fell-
Fusstaschen
und Felle in allen
Größen und Farben Bett-
Decken
in englisch Tüll, über
zwei Betten Beit-
Decken
in Erbstüll mit Band-
arbeit

(24482

Vieter Aakliche Vertele

Modistin
Mittel=Genres, ſehr tüchtig, auch in Kinder=
modeſachen
perfekt, ſucht alsbald Engagement
(auch Aushilfe). Offerten unter § 73 an
die Expedition dieſes Blattes. (24479om
*30664) Schneiderin n. n. einig. Kund. f.
z. Hauſe an. Näh. Holzſtr. 26, part.
wünſcht
Gebildete, 18=jährige Dame mit
einer Dame ſpazieren zu gehen, auf Wunſch
auch vorzuleſen. Offerten unter § 72 an
die Expedition dieſes Blattes. (*306600oo
*30666) Kräft., fl. Mädchen vom Lande,
i. allen Hausarb., erf., ſucht Stelle z. 1. Jan.
hier oder auswärts. Offerten unter § 76
an die Expedition dieſes Blattes.

*30651) Nette Landmädchen, darunter
Oberheſſinnen, ſuchen in Darmſtadt Stellen
Berta Nessling, gewerbsmäßige
Vermittlerin, Ludwigſtraße 8.

brave Mädchen mit g. Zeugn.
Zwel und 15jähr. Junge vom Lande
ſucht Stelle. Gewerbsm. Stellenvermittl.
E. Roth, Schloßgartenſtr. 49. (*30684

*30498soso) Verh. Mann, 28 Jah., ehrl.
und fleißig, ſucht ſofort Beſchäftigung, gl.
welcher Art, auch Aushilfe. Offerten unter
§ 40 an die Expedition dieſes Blattes.

*30556so) Junger Mann mit ſchöner
Handſchrift ſucht paſſende Stellung. Offerten
unter § 45 an die Expedition ds. Bl.

*30678) Verheir. Mann vom Lande,
gel. Schreiner, 30 Jahre, ſucht irgendw.
paſſ. Beſchäftigung. Offerten unter § 78
an die Expedition dieſes Blattes.

Buchhalterin

zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Offerten ſind Zeugniſſe u. Gehalts=
anſprüche
beizufügen.
(*30449fso
Max Willareth, Bensheim.

Haushälterin
zu alleinſt,, alten Herrn n. ausw. (Bergſtr.)
geſucht. Solide ältere, alleinſt. Wwe., die
ſich für Garten= u. Blumenpflege intereſſiert,
bevorz. Off. unt. 851 a. d. Exp. (*30604so

Ein älteres, beſcheidenes
Mädchen,

welches gut kochen kann, und ſehr tüchtig
in Hausarbeit iſt, bei gutem Lohn zum
(24452oi
15. Februar geſucht.
Zu erfragen in der Expedition ds. Bl.
*30650) Aelteres Ehepaar und Herrſchaft
mit Kind ſuchen Mädchen, das bürgerlich
kocht, zum 2. u. 15. Januar Berta Ness-
ling
, gewerbsm. Vermittl., Ludwigſtr. 8
Jüng. ſauberes Laufmädchen
zum Austragen für nachmittags geſucht.
Konditorei, Luiſenplatz 4. (*30676
Rührige Vertreter und Reiſende
gegen hohe Proviſion für den Vertrieb von
gangbaren, billigen Kunſtblättern geſucht.
Herren, welche in Kunſthandlungen, Buch=
handlungen
und Einrahmungsgeſchäften gut
eingeführt ſind, erhalten den Vorzug. An=
gebote
unter T. 9229 durch Ann.=Exped.
Daube & Co., Berlin SW. 19. (244580)
Geſucht werden
Agenten, Hauſierer und Wiederverkäufer
für leicht verkäuflichen Artikel. Glänzender
(*30665od
Verdienſt.
Näheres Karlſtraße 94, Büro Seitenbau.

Mark täglichen ſtändigen Verdienſt!
Geſucht ſofort
an allen Orten arbeitſame Perſonen zur Uebernahme einer
Trikotagen= und Strumpfſtrickerei
auf unſerer neukonſtruierten Strickmaſchine. Vorkenntniſſe nicht erforderlich.
Anlernung leicht und koſtenlos. Arbeitslieferung nach allen Orten Deutſch=
lands
franko. Proſpekte koſtenfrei.
(22012a
Trikotagen= u. Strumpffabrik Neher & Fohlen, Saarbrücken N. 65.

edegewandte Leute, einerlei welchen
R Berufs, bei gutem Verdienſt geſucht.
Offerten unter § 79 an die Exped. (*30685

Angehender Lommis
mit ſchöner Handſchrift per ſofort, ſpäteſtens
per 1. Januar geſucht.
(24442so
Off. sub. § 59 an die Exped. d. Bl.
23603ds) Zuverläſſiger und erfahrener
Anwaltsgehilfe
geſucht, der gewandt auf Maſchine und
Stenographie (Gabelsb.) ſchreibt. Schriftl.
Anerbieten mit Zeugnisabſchriften an die
Exp. d. Bl. unter P. 24.

ist Trumpf
Trinkt Bims, wo Plakate
Vertr. an allen Plätzen gesucht
Anton Heinen, Pforzheim.

Sehr leiſtungsfähige
Chemiſche Fabrik und
Drogen=Importhaus
ſucht bei der Induſtrie und Großhändlern
gut eingeführte
(23463M
Vertreter.
Offerten unter H. F. 5577 an Rudolf
Mosse, Hamburg.
Lebens-Läistenz.
Für ein Spezialgeſchäft in Mainz wird
ein jüng. intellig. Mann ſof. geſ. Branche=
kenntniſſe
nicht erforderl. Zur Erweiterung
des Geſchäfts wird eine Einlage von 2 bis
3000 Mark benötigt. Gutbezahlte Stellung
und Gewinnanteil. Off. unt. Poſtlager=
karte
77, Mainz, Hauptpoſt. (D24472,42

Mälhen Geäibter Schaſte Sinrichter
ſowie ein Lehrmädchen geſucht bei
Kattwinkel & Co., Rückertstr. 23.

Gesucht werden
Agenten, Hauſierer u. Wiederverkäufer
nur ſtrebſame Perſonen für großartigen
konkurrenzloſen Maſſenartikel. Dauernde
Beſchäftigung. Hoher ſtändiger Verdienſt.
Offerten unter § 80 an die Exped. (*30683

KLAWVIER

faſt neue Paletots, 1 ſchw., Größe
4850 und 4446, b. zu verk. (*30680
Lichtenbergſtr. 28, Ecke Kranichſteinerſtr.

erteilt gründl. italien. Unterricht.
ialieher Mäßige Preise. Offerten unter
R 51 an die Expedition ds. Bl. (24007a

in alln Fächern er=
Nachhilfeſtunden teile
chüler und
Schülerinnen jüngerer Jahrgänge. Offert.
unt. F 39 an die Expedition.
(21047a

4000 Mark
von pünktlichem Zinszahler per 1. Januar
1911 zu leihen geſucht. Offert. unt. R 60
an die Exp. ds. Bl. erbeten. (*30165ids

ebildeter Herr ſucht kl. Darl.
Gy. edeldkd. Dame. Rückverg. n.
Uebereink. Gefl. Offert. unter § 77
an die Expedition ds. Bl. (*30669

Selbstgeber
gewährt Darlehen ſchnell, diskret, jedermann,
Ratenrückzahlung. Keine Proviſionszahlung.
Wegener, Berlin C. 112,
Roſenthalerſtraße 6. (24382a

(Geſchäftsgelder) 46% dis=
kret
, ohne Bürgen, a. Schuldſch.
Bar
Wechſel, bequeme Rückzahlung.
Selbſtg. üxt & Co., Berlin 225.
Darlehen Potsdamerſtr. 20. (C23018,37

Privatdarlehen
koulant, diskret. Streng reell. Ratenrück=
zahlung
. Rammelberg, Berlin W. 110,
Friedrichſtr. 192/193.
(24091a

Darlehnsschwindel
jeder Geldſuchende wende ſich an
Kreditgeschäft Reform, Plauen
Nur eig. Kapital. Keine Vermittlung.

58000 Mk. an
Auf answ. Objekt 2. Stelle von ſicher.
präziſen Zahler geſucht. Off. unt. H. C.
hauptpoſtlagernd Darmſtadt. (*30354ds

Darlehen
gibt Privatmann Leuten i. ſich. Stellg. geg.
Sicherh. Auskunft durch J. B. Kling,
Pankratiusſtraße 6.
(*30624so

Inſtitnt Boltz
Ilmenau i. Thür. (23712II
Einj.-, Fähnr.-, Prim.-Abitur.-(Ex.)
Schnell, ſicher. Pr. frei.

Kredit b. 1000 Mark
b. Solv. an jederm. ſof. dch. Beitritt als
Mitglied z. Spar= u. Darlehensbank,
Nürnberg.
(23882M

100 650 Mk.

der Luſt hat, die Zahn=
Ein jg. Maun, technik zu erlernen, wird
geſucht. Gefl. Offerten unter § 31 an die
Erpedition dieſes Blattes erbeten. (*30463fo

an erſter Stelle auf ſichere induſtrielle
auswärtige Anlage (50% des Wertes) ge=
ſucht
. Gefl. Angebote unter R 88 bei
der Expedition abzugeben.
(*30301mfo

Gelder
v. 100 Mk. aufwärts a. ſolv. Leute aus=
zuleihen
. Ratenw. Rückz.
(*30583
Biskretion
durch Wilhelm Hirſch, Grafenſtr. 13, I.
Sprechſtunden von 15 Uhr.
Sonntags ½11½1 Uhr.

Hypotheken=Kapital
I.=ſtellig, zu 4%, unter günſtigen Be=
(24092a
dingungen zu vergeben
Gg. Keil
Grossh. Geometer I. Klasse,
Immobilien und Hypotheken
DARMSTADT, Grafenstr. 4.

Jeder Versuch ein beispielloser Erfolg
ohne einseifen, ohne reiben, ohne bürsten, überhaupt ohne waschen,fwäscht Profitta‟
Waschfrau in der Dose) D. R.-G.-M., die schmutzigste Wäsche in ½ Stunde
Uneerein, blendend weiss. Garantiert frei von Chlor Soda oder anderen schäd-
lichen
Substanzen. Verkauf in Dosen à 30, 50, 75 und 100 Pfg. bei Logel, Zen-
Elisabethenstr., Fr. Schäfer. Geb. Vierheller, E. Seim,
an sich an Profittawerke Crum-
(21476a.
dt bei

[ ][  ][ ]

Seite 16

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19, Dezember 1910.

Nummer 297.

Handel und Verkehr.
H. Frankfurt a. M., 17. Dez. ( Börſen=
wochenbericht
.) Die Börſe zeigte während der
abgelaufenen Geſchäftswoche durchweg eine feſte Hal=
tung
, die namentlich bei unſeren heimiſchen Staatsan=
leihen
zur Geltung kam. Nachdem das Privatpublikum
wieder mit ſtärkeren Aufträgen den Markt verſorgt,
dürften auch die Notierungen dieſer Werte nicht mehr
dem Druck kleinerer Angebote nachgeben und eher
weiter anziehende Preiſe zu erwarten ſein. Die Geld=
lage
bekundet eine knappere Lage, da die erwartete
Londoner Diskontermäßigung nicht eintrat infolge des
größeren Geldbedarfs der Vereinigten Staaten. Der
Privatſatz zog daher bis etwa 4½ Prozent an und
man rechnet ferner mit höheren Prolongationsſätzen.
Der Verkehr in Spekulationspapieren blieb unter dem
Einfluß dieſer Gründe ſehr ſtill, um ſo mehr die haute
finance im alten Jahre anſcheinend eher die Engage=
ments
verringern als vermehren will.
Zu den Einzelheiten übergehend, bekundeten außer
den Deutſchen Renten auch die ausländiſchen Staats=
fonds
größere Feſtigkeit, wobei ſich u. a. die Engliſchen
Konſols in London wieder bis 79¾ erholen konnten.
Nur Argentinier waren etwas mehr offeriert auf Aus=
laſſungen
über eine Ueberkapitaliſierung des Landes
ſeitens Europas. Bemerkenswert iſt dabei der offi=
zielle
Ausweis über den argentiniſchen Außenhandel.
Danach betrug die Einfuhr aus Deutſchland in den
erſten neun Monaten dies Jahres 184 Millionen Mark,
das ſind 52 Millionen Mark mehr als im Vorjahre.
Die Ausfuhr nach Deutſchland betrug 135 Millionen
Mark, das ſind 21 Millionen Mark mehr als im Vor=
jahre
. Der Markt für Transportaktien weiſt nur ganz
unbedeutende Veränderungen auf; ſelbſt Südd. Eiſ.=
Geſellſchaft vernachläſſigt, trotz der fortdauernd günſti=
gen
Einnahmen. Bankaktien waren zeitweiſe gefragt,
insbeſondere beſtand für Darmſtädter, Diskonto=
Kommandit, Deutſche ſowie Deutſche Effekten= und
Wechſelbank größeres Intereſſe. Diskuſſionsſtoff bot
die Liquidation der Vereinsbank in Frankfurt an
der Oder, die durch anfänglichen Kapitalüberfluß in
zweifelhafte Geſchäfte verwickelt wurde und ihre Liqui=
dität
durch Aufnahme von Depoſiten zu heben ſuchte
und nun, ſchließlich feſtgefahren, noch beizeiten liqui=
diert
wurde, ehe ſich die Schwierigkeiten zu einem regel=
rechten
Konkurs wie bei der Niederſächſiſchen Bank
auswuchſen.
Am Montangebiet herrſchte vorübergehend einiges
Animo, doch blieb die Spekulation auch hier untätig.
Günſtig wirkten die Konventionsbeſtrebungen auf dem
internationalen Roheiſenmarkt, während der Stahl=
werksbericht
, welcher eine Abnahme der Verſandziffern
aufweiſt, eher verſtimmte. Recht feſt war wieder der
Kaſſainduſtriemarkt, an welchem die Aktien der chemi=
ſchen
Werke am meiſten Intereſſe boten. Deutſche
Gold= und Silberſcheideanſtalt ſtiegen auf 612, Badiſche
Anilin auf 507½, Chemiſche Albert auf 522½. Die
Dividende der letzteren dürfte wieder, wie im Vor=
jahre
, 32 Prozent betragen. Höchſter Farbwerke notier=
ten
540, Chemiſche Weiler 236½, Holzverkohlung 253½
und Gummi=Peter 344. Schrammſche Lack= und Farben=
fabriken
, A.=G., Offenbach a. M., ſchließen 288 G. auf
die günſtigen Ergebniſſe, die eine Verteilung von 18
Prozent (gegen 15 Prozent im Vorjahre) ermöglichen.
Die Armaturen= und Maſchinenfabrik vorm. Hilpert,
Nürnberg, gibt die gleiche Dividende wie vorher
(4 Prozent); deren Aktienkurs iſt zuletzt 85. Die Ton=
waren
=Induſtrie, A.=G., Wiesloch, hat trotz der Aus=

ſperrung im Baugewerbe den Abſatz in gleicher Höhe
wie im Vorjahre halten können. Da ſie noch Erſpar=
niſſe
im Betriebe machte, können mindeſtens 6 Prozent
(gegen 5½ Prozent im Vorjahre) verteilt werden.
Kaliaktien waren wieder geſuchter. Weſteregeln bis
229½ erhöht.
Von Loſen notieren: Augsburger 37,10, Braun=
ſchweiger
216,50, Meininger 37,80, Finnländer 335,50,
Pappenheimer 72,50, Freiburger 58,25, Ungariſche 393,
Genua 220, Türkiſche 179,80, Mailänder 45=Fres.=L. 165,
Mailänder: 10=Fres.=L. 33,90, Venediger 41, alles in
Reichsmark; Gothaer Prämie I 136,50, Gothaer
Prämie II 116,50, Donau=Regulierung 152, Madrider
76,70, alles in Prozent. Ferner ſchließen: 4proz. Reichs
(bis 1918 unkündbar) 102, 3½proz. Reichs 93,20, 3proz.
Reichs 85, 4proz. Heſſen von 1899 100,70, 4proz. Heſſen
von 1906 101,10 G., 4proz. Heſſen von 1908/09 101,20,
3½proz. Heſſen 91,70, 3proz. Heſſen 81,40, 4proz. Darm=
ſtädter
100 G., 3½proz. Darmſtädter 91,30, Darmſtädter
Bank 130,80 G., Südd. Eiſ.=Geſ. 121½ P., 4proz. Heſſ.
Land.=Hyp.=Pfdbr. (Serie 1823) 101,40 G., 3½proz.
Heſſ. Land.=Hyp.=Pfdbr. (Serie 911) 91,30 G., 4proz.
Heſſ. Komm.=Pfdbr. (Serie 1014) 101,40 G., 3½proz.
Heſſ. Komm.=Pfdbr. (Serie 13) 91,70 G., 3½proz. Heſſ.
Komm.=Pfdbr. (Serie 4) 91,30 G., Baltimore und Ohio
107½, 4½proz. Innere amortiſ. Portug. 83,20 G., 3proz.
Portug. (Baira=Baixa) 78,80, 3proz. Portug, I. 64,80,
3proz. Portug. III. 66,60, Spezial=Portug. 11,40, Portug.
Eiſ.=Obl. I. Rang 96,40, Portug. Eiſ.=Obl. II. Rang
75,50 G., 4proz. Stadt Liſſabon 81,35, 4½proz. Ruſſen
100,45, 4proz. 1880er Ruſſen 93,05, 4proz. 1902er Ruſſen
93,25, 3/proz. Ruſſen 91,50, 3½proz. Ruſſen 86 G.
Zproz. Ruſſen 78,20, 4½proz. Japaner 97,95, 4proz.
Japaner 93,60.

Sport.
Sr. Jakob Koch, der deutſche Meiſterringer, hat
ſich dieſer Tage in ſeiner Heimatſtadt Neuß mit Frl.
Hella Bernitt vermählt. Der Name des Rheinländers,
der ſeit ſeinem ſenſationellen Siege über Eberle im
Jahre 1904 überaus populär in allen ſich für den Ring=
kampfſport
intereſſierenden Kreiſen geworden war, war
zuletzt in aller Munde, als ſich nach ſeinem unent=
ſchieden
gebliebenen Kampfe mit dem Berliner Sturm
jene ſtürmiſchen Szenen ereigneten, die ein allgemeines
Verbot der Ringkämpfe zur Folge hatten.
Sr. Das Einſtoß=Grand=Cadre= Tur=
nier
Kerkau=Woerz zeitigte am vierten Spiel=
abend
wieder den Sieg des Weltmeiſters Hugo Kerkau,
der die vorgeſchriebenen 400 Points in 38 Aufnahmen
erreichte und dabei auf einen Durchſchnitt von 11,1
Points kam. Woerz brachte es bei einem Durchſchnitt
von 6,65 auf 239 Points, ſo daß der Stand folgender
iſt: Kerkau 1600, Woerz 1091 Points.

Literariſches.
Nachſchlagebuch für kleine Speiſen,
von Heinr. Höntſch. (Verlag Franz Malter=Gera (Reuß),
Neuſtadt 2. Geb. 2,75 Mk.) In überſichtlicher Weiſe
geordnet gibt das Büchlein 185 Rezepte für Vorſpeiſen,
95 Rezepte für kleine Fleiſchſpeiſen und 130 Rezepte
für kleine ſüße Speiſen, und füllt damit ſicher eine
Lücke im Küchenzettelweſen, vornehmlich der herrſchaft=
lichen
und der beſſeren Reſtaurant= und Hotelküche aus.
Denn mit Recht führt der Autor, der fürſtlicher Mund=
koch
iſt, aus, daß ſich in neuerer Zeit eine Strömung

bemerkbar macht, bei der Zuſammenſtellung von grö=
ßeren
wie auch kleineren Menus meiſt kleinere Sachen
zu bevorzugen. Dieſem Beſtreben trägt das Büchlein
Rechnung.
Von Ludwig Ganghofers Lebenslauf
eines Optimiſten liegt nun der zweite Band Das
Buch der Jugend vor. (Verlag von Adolf Bonz
u. Ko., Stuttgart. Broſch. 5 Mk.) Es darf als ſicher
gelten, daß auch dieſes treffliche, ſtimmungsvolle und
an Lebenswahrheiten, an köſtlichen Jugenderinnerun=
gen
ſo reiche Buch ſich zahlreiche Freunde erringen
wird. Beſonders bei uns in Darmſtadt, wo uns Gang=
hofer
nun ſchon mehrmals perſönlich nahe getreten, und
wo der Reiz, der von ſeiner Perſönlichkeit ausgeht und
den ſein Lebenslauf eines Optimiſten trefflich wider=
ſpiegelt
, Tauſende feſſelte. Sein Buch der Jugend
ſchließt mit der ſchönen Lebensweisheit: Die Peſſi=
miſten
mögen zuweilen ausreichende Urſache finden,
um vom Leben zu behaupten, daß es keine erquickliche
Sache wäre. Aber die Klügeren ſind jene, die im gläu=
bigen
Optimismus ſagen: So laßt uns aus dem
Leben etwas Schönes machen!
Memoiren eines Junggeſellen, der
Roman einer Leidenſchaft von Etienne Richet. (Leipzig,
Friedrich Rothbarth, Querſtr. 10/12.) Das uns in der
Ueberſetzung von H. Limbach vorliegende neueſte Werk
Richets, herausgegeben von C. F. v. Schlichtegroll, hat
nichts gemein mit dem Inhalt, der ſich unter ähnlichen
ſenſationell gefärbten Titeln verbirgt. Es iſt ein ernſtes
Buch eines ernſten Mannes, das nicht nur die Ge=
ſchichte
einer Leidenſchaft erzählt, ſondern ſchwere
Kämpfe zweier Menſchen mit= und gegen= und für=
einander
widerſpiegelt. Zweier Menſchen, die trotz
ihrer Fehler nichts Gemeines haben, ja die als hoch
über dem Durchſchnittscharakter ſtehend zu bewerten
ſind, bei denen aber die Leidenſchaft der Liebe trotz
aller Pflichtkämpfe endlich doch den Ausdruck fand, der
nun einmal ſinnlicher Liebe Weſen und Ziel iſt.
Etienne Richet iſt in Deutſchland erſt wenig gekannt.
Trügt nicht alles, dürfte ſein Junggeſelle ihm auch
diesſeits des Rheines viele Freunde, ja vielleicht Be=
wunderer
gewinnen, denn Werke von ſolcher Vornehm=
heit
, Gedankentiefe und pſychologiſcher Feinheit ſind in
der neueren Literatur nicht allzuhäufig. Das Buch iſt
im landläufigen Sinne nicht intereſſant. Backfiſche und
Kadetten werden dabei kaum auf ihre Rechnung kom=
men
. Reife Männer und Frauen wird es jedoch un=
gemein
feſſeln, denn viele, die es zur Hand nehmen,
werden darin eigenes Erleben widergeſpiegelt ſehen
und Töne daraus erklingen hören, die ſie ſelbſt ſchon
in Stunden des Jubels oder ſchmerzlicher Einſamkeit
vernommen haben.
** Der Eheteufel Unter dieſem inhaltſchweren
Titel ſchildert Ernſt Ramſauer drei Eheſchickſale. In
drei friſch und lebendig erzählten Novellen liefert der Autor
Material zu der großen Menſchheitsfrage über die Berech=
tigung
der Unlösbarkeit der Ehen. Abgeſehen von den
Fällen, in denen ſtraffreies Verſchulden Grund zur Ehe=
ſcheidung
gibt. Die Schickſale, die der Verfaſſer erzählt,
in denen die Erkenntnis mit der großen wahren Liebe zu
ſpät kommt, erſchüttern. Seine Helden ſind keine charak=
terloſen
Menſchen. Sie ſtehen ſittlich hoch, ſie kämpfen
gegen die Liebe für die Pflicht und ſie unterliegen. Müſſen
unterliegen, weil ſie gegen Unmenſchliches kämpfen. Man
darf ſich dem Verfaſſer anſchließen in dem Wunſche, daß=
die
Bewegung zur Durchſetzung dieſer Idee der Menſch=
lichkeit
vollen Erfolg haben möge. (Verlag Karl Konegen
(Ernſt Stülpnagel) Wien).

Ranstblatter uner Nt

gerahmt und ungerahmt in
allen Formaten und Preislagen
hervorragende Neuheiten

Zente Sonzen

sowohl in Antiken als auch
von ersten Meistern der Ge-
genwart

Lent Harmer

entzückende Neuheiten erster
Künstler, in farbigem Marmor

S Shame

Hofkunsthandlung
Darmstadt
Elisabethenstr. 5.

Damenbinden

billigſt, im Wattengeſchäft von
C. Federlin, Schuchardſtr. 10, 1. St. (123a

Kauarienhähne, gute Sanger,

vielmals prämiiert, zu verk., von 6 Mk. an
23667a)
Erbacherſtraße 13, Htb. rechts

Keilethur Spradei
erstklassiges Tafelwasser.

General-

Vertreter: Willei Schuiz

25 Elisabethenstrasse 25.
Telephon 36.

(*24461II

g. einer a. Wilive für 3 ginaben
Wer alte Hoſen zu Weihnachten, Schu=
(*30540so
kiechtſer ße 63, Manſarde.

ſehr bille zu ver=
Kohlen=Badeofen kaufen
*30442fso) Mathildenſtraße 33, 1. St

[ ][  ][ ]

T. Beilage
* zum Darmſtädter Tagblatt.

297.

Montag, 19. Degzender.

1910.

als Taghemden, Nachthemden, Nachtjacken, Beinkleider
Anstandsunterröcke von Mk. 1.80 an.
Stickerei- und Hohlsaum-Röcke von Mk. 3.

an.

Kinder- u. Baby-Wäsche
jeder Art in allen Preislagen, Anfertigung nach Angabe.

Verkaufsstelle von Säuglingsbündeln
der Grossh. Zentrale für Säuglings- und Mutterschutz in Hessen.

Bettwäsche,
Küchenwäsche,
Tischwäsche.
Haushaltungswäsche

Taschentüchet

Handtücher

Bettdecken

vos Mk. 225 a.
in grbester Aerwahl
weis un. karbig.
Sämtliche Artikel sind in allen Preislagen, von den billigsten bis feinsten Sorten, vorrätig und in jeder Hinsicht konkurrenzfähig.
Billigste feste Preise!
Beste Verarbeitung!
Anerkannt grösste Auswahl!

Fernsprecher 1914.
. De
Nr. 5 Ernst-Ludwigstr. Nr. 2

ernsprecher 1914.
ttie
nächst dem weissen Turm.

Mitglied des Rabatt-Spar-Vereins, DDarmstadt.

(23037a

Das neue
tglieder-
Verzeichnis
des
Rabatt-Spar-Vereins
3
3
Darmstadt .
00
ist soeben erschienen und
wird im Büro des Vereins
Verkehrsbüro
(Ernst-Ludwigsplatz)
unentgeltlich verabfolgt.

Fene
S10
nur I. Qualität in allen Grössen von Mark 2.75 an.
Japan- und China-Matten, Bastbricken
Japan. Neuheiten aus Mozo-Schildpatt
:: Pappenstuben-Tapeten 3:
Tapetenhaus
Carl Hochstaetter

Hoflieferant.

(23807ifof

ORMAEHSTIEFEL-
Sunurär
Strenft
Javonooos s
gasone
SoFohr
GEQuEMER SITZ
Kart Ausrasrer Sierig
S VERRAUFSTELLEN AN 3
5 Pfinaren Kenhruick 2
FA-KEIL-
NSTRDT
ARN-
Sekurzer
Endern.
Gooooosel Rooooooos. 5

Gegründ.
1562 5. G. 3aC0b

Telephon
277

et, mir Berſtelbe
Chaiselongne, Kopfteil u. Molton=
(B24287
Bezug, billig abzugeben
J. Frieß, Tapeziermeiſter,
Klappacherſtraße 20.
Piano
(22514a
gebraucht, Mk. 26)
Karl Arnold,
Ecke Erbacherſtraße.

bernen eiedein Aenſe die Rihnnchte
daran, daß die
Gritzner=Nähmaſchine
ein Fabrikat erſten Ranges darſtellt, welches
mit allen modernen Neuerungen ausgeſtattet
it und ſomit Gewähr bietet für unbegrenzte
Gebrauchsfähigkeit.
Vertreter
Benz & Comp.
Darmstadt
Grafenstrasse 35 Ecke Waldstr.
(22267a
Telephon. 129.
6s666660
Theater-Dekorat
nen
für Kinderthenter
Modellierbogen
Ofenbilder
Lebensradbilder
Papiere
für Puppenstuben u. Puppen-
küchen

Goldborden
empfiehlt
(23180a6

J. Ph. Reinhardt,
ältestes Schuhhaus

8 Schillerplatz 8
Darmstadt.

Schlossgraben 7.

Meeseee
Ein Biwan mit Umbau
(20410a
ein Bett und eine Flurgarderobe zu verk.
Menger, Bleichſtraße 1. (23642a

[ ][  ][ ]

Seite 18a

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297.

6 Ernst-Ludwigstrasse 6
(am weissen Turm)
Telephon 237.

Meine

L.
Weihnachts-Ausstellung

6 Ernst-Ludwigstrasse 6
(am weissen Turm)
Telephon 237.

ist eröffnet und bietet dieselbe durch bedeutend erweiterte Geschäftsräume die denkbar grösste Auswahl in

Königsberger und Lübecker Marzipan
Torten, Herzen und Früchte

Speise-Marzipan im Ausschnitt
mit Ananas-, Nougat- und Früchte-Füllung

Glasierte Früchte
Ananas, Röm. Pflaumen, Kirschen

etc, etc., offen und in Kistel und Schachteln

Puppen-Gegenstände
für
Kinder-Kaufläden und-Küchen

Lebkuchen
Metzger-Nürnberg,
Hildebrand-Berlin, Weese-Thorn

Basler Leckerli Frankfurter Brenden

Koch-Chocoladen

per Pfund Mk. 1.00, 1.20, 1.40, 1.80, 2.00, 2.40,
in nur bester Qualität
Pralinés und Dessert-Bonbons
in 50 verschiedenen Sorten, von 1.20 bis 6.00 Mk.
per Pfund, in nur frischer u. vorzügl. Qualität

Samoa-Chocolade
per Tafel 40 Pfennig.
Kamerun-Cacao
per Pfund 1.80 Mk.
(Aus Cacao der Deutschen Kolonien hergestellt)

Chocolade-Spiele
im Preise von 50 Pfg. bis Mk. 3.00
in grorser Auswahl und billigen Preisen
Christbaum-Konfekt
in Marzipan, Likör, Chocolade, Croquant, Créme,
Fondant, Biskuit, in nur bester Qualität

Ganz besonders empfehle meine reiche Auswahl in einfachen bis zu hochfeinen

Bonbonnieren, Phantasie-Körbchen, Attrappen und Kartonnagen
zum Füllen mit Chocoladen-Bonbons, Pralinés u. feinen Desserts geeignet, welche reizende und stets gern gesehene
Weihnachts-Gelegenheits-Geschenke bilden.

(23899a

China- und Japanwaren-Ausstellung in den Parterre-Räumen.
Clioeslädennaus FrerTbEiC
Grossherzoglich Hessischer und Kaiserlich Russischer Hoflieferant

Prompter Versand nach auswärts.

Beachten sie bitte meine 4 Schaufenster.

Prompter Versand nach auswärts.

Als praktiſches
Weihnachtsgeschenk
empfehle die weltbekannten
Dürkopp-
Nähmaschinen
beſtes deutſches Fabrikat
vor= und rückwärts nähend, zum
Stopfen und Sticken beſonders
geeignet, geräuſchloſer Gang.
Preis von 60 Mark an.
Fünfjährige Garantie.
Günſtigſte Zahlungsbedingungen.
L. Beudt Nachf.
Inh. L. Waldschmidt
Hölgesstr. 11 (23147a

Heſche etrecſteſteaſt
Weiß ſeid. Bluſen, Größe 42/44, Grau
ſeid Coſtüm=Rock ſehr billig zu verkaufen
*30231dfe)
Saalbauſtraße 26, I.
. ſeinſter Ausführung
Pianino geſangreichem Ton,
wird unter Garantie billig abgegeben
Arheilgerſtraße 9.
22983a)
(63185a
Schilder
in Emaille u. Porzellan liefert ſchnell und
billigſt L. Kapfenberger, Eliſabethenſtr. 39.
Tanz Saml-wachs
zum Spritzen;
Diana-Saal-Dulver
zum Streuen
nicht staubend
vorzügliches Glättemittel
billigſt bei
Gebr. Vierheller
Darmstadt Schustergasse 14
Telephon Nr. 200. (23256a

Weihnachts-Ausstellung
Flügel und Pianinos

ENTWURF VON MALER HELLMUTH ElcHRODT.
ElGENTUM DER FIRMA LUowiG ScHWEisdUr.

W. Zimmermann
Grossherzoglicher Hoflieferant
Darmstadt sussanasens: Marienplatz.

Alleinvertreter von

Bechstein, Blüthner
Grotrian-Steinweg Nachf.
Berdux, Thürmer
Steinway & Sons.
Preise von Mk. 575. bis Mk. 1600. und höher.
Einfache Pianinos guter Qualität zu Mk. 450. und Mk. 500.
Harmoniums und gebrauchte Instrumente von Mk. 50. an.
Mietpianos auckh monatlich von Mk. 3. an.

Wetterauer Gänse
(24276fo
trifft letzte Sendung Donnerstag, den 22. Dezember, nachmittags 4 Uhr, im Gaſt=
haus
Zurgoldnen Rose‟, Schloßgaſſe 2, ein. Carl Bingel, Oberhörgern.

Meyers Lexikon
21 Bände, tadellos erhalten, 5. Auflage,
Preis 70 Mk.
Luegers Lexikon
der geſamten Wiſſenſchaften 7 Bd., wie neu,
Preis 50 Mk.
Predigten- und Andachten-Buch
Pfr. Gründler, ſtatt 15 Mk. nur 6 Mk.
Wilh. Bauch, Buchhdlg.,
Obergasse 3. (24328som

2 vorzigliche alte,
gespielte Violinen
3 Mk. 100 und Mk. 120 zu verkaufen.
Näh. i. d. Expedition ds. Bl. (24263t

Für die Festtage:
(Auch zu Geschenken geeignet).
Alkoholfreie
Schaumweine
Ananas-Traubensckt Mk. 1.30
Traubensekt,, Jungbrunnen-Mk. 2.00
Mk. 1.30
Apfelsckt
alkoholfreie Rhein-Weine
von herrlichem erfrischenden
Wein-Geschmack, nicht süss.
Lorcher ½ Fl. 55, ¼ Fl. 90
Tischwein ½ PI. 55, ½ HI. 90
Kapellenberger½ FI. 65, ¼ Fl. 1.10
Niersteiner ½ PI. 65, ¼ Fl. 1.15
Auch zu überaus bekömmlichen
Bowlen geeignet. (24389
Alkoholfreier Punsch
Wormser Weinmost.
Lieferung von Probeflaschen.
Johannes Horn
Alexanderstrasse 4, I.

[ ][  ][ ]

Zirka 100 Stück abgepasste Kleider
reine Wolle, im Carton.
50
Mk.
Jedes Kleid 6 Meter
Zirka 50 Stück abgepasste Blusen
helle Streifen, sch. Flanellqualit.
25
Jede Bluse 2¾/ Meter Mk. 3

Tur solange Voratl Imn Schaufeneter augestellt

Kalbfuss

Am Rathaus

(24424so)

Nummer 297.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Seite 19.

mit
beschränkter
Zihe Baftung.

Darmstadt

Alexanderstr. 6
713 Telephon 713

Sieger Oesterreichische Alpenfahrt,
I. Preis, Grosse goldene Medaille,
Silbernes Wagenschild des
K. K. Oesterr. Automobil-Klubs.
Preis des Aerzte-Automobilclubs
für den
geringsten Benzinverbrauch.

Das Vollkommenste der Gegenwart.
Vollständige Geräuschlosigkeit.
Unerreichte Betriebssicherheit.
Sparsam in Benzin und Gummi.
Kolossal schneller Bergsteiger.
Verblüffend einfache Handhabung,
daher als Berufswagen sehr geeignet.

A-Cylinder-Tourenwagen mit 4 Vorwärtsgeschwindigkeiten u. I Rückwärtsgang
Nur II. Steuerklasse.

Preis Mk. 6500. inkl. 3-türiger Doppel-
.. Phaeton-Carosserie und Windhaube. ..

Weitere Typen=
9/22 u. 11/40 HP.

Vorführungswagen steht Interessenten
.. jederzeit gern zur Verfügung.

Neu aufgenommen:

(285

Elcoda-Tourenrad, 1Jahr Garantie, Mk. 46.50
Elcoda-Strapazierrad
do.
55.00
Elcoda-Luxusrad mit Torpedo-Freilauf d0
70.00
Elcoda-Nickelfelgenrad do. do.
95.00
Sämtliche Räder in solidester und hocheleganter Ausstattung.

Fahrrad-Laufdecken, 6 Mon. Garantie, Mk. 3.20
do.
5.60

Fahrrad-Schläuche 6
2.85
do.
12
3.80
Alle sonstigen Fahrrad-Zubehöre zu staunend billigen Preisen.

Nähmaschinen,

bewährtes System, mit allen Neuerungen
und hocheleganter Ausführung

unter Garantie v. Mk. 60 an

mit
beschränkter
Internationale Elastigen-Compagnie
Darmstadt
Haftung

lexanderstr. 6
713 Telephon 713.

Sinnigstes Weihnachtsgeschenk
Blühende Christrosen (Helleborus niger)
in Töpfen mit vielen Blüten und Knoſpen, ſowie andere blühende und Blattpflanzen,
wie: Edeltannen, Palmen, Ericas, Alpenveilchen, Maiblumen, Begonien ꝛc., in
(24209a
Prachtware billigſt.
Geschmackvoll bepflanzte Korkjardinieren
ſchon von 1 Mk. an empfiehlt die
Handelsgärtnerei C. Völker,
Hügelſtraße 75, Ecke Landgraf Philipp=Anlage.

aasass:6
in gutes Buch
gehört auf
jeden Weihnachtstisch!

Geschenkliteratur, Bilderbücher
Jugendschriften, Briefkasetten
in reichhaltigſter Auswahl
(24145a
Karl Heß, Buchhandlung
Nachfolger Alfred Hoefer
Wilhelminenstrasse 31, Telephon 657.

ür die Feiertage
empfehle
Hasenpasteten von 6 M. an (reizendes Weihnachtsgeschenk)
Gemischte kalte Platten, hübsch garniert, für jede Personenzahl
Feinste Appetit- und Teebrötchen
Vorzüglichen salat italienne
Vols-en-vents à la Toulouse
Pastetchen mit verschiedenen Füllungen etc.
Geflügel-Kraftgelee für Kranke und Schwache (ärztlich empfohlen)
(24198do
a. Portion 60 Pf.
Lleferant v. Diners u. Einzelplatten
CarlBerger, Stadtküche Höigesstraße 1, I. Tel. N1aa.
in faſt neues Schankelpferd a billig

Danarienhähne, St. Seifert, mit Roller,
bill. abzugeben wöchentl. 122 u. abends
257a) Schäfer, Gervinusſtraße 42.

(*30190so
Ezu verkaufen
Erbacherſtraße 59, Hinterh. part.

Rrchte Sresbener etolen
von 1 Mark an in jeder Größe:
in bekannt vorzüglicher Qualität.
Beſtellungen für die Feiertage werden bis Mittwoch, den
21. Dezember, erbeten.
Wilhelm Mitze, Brot= u. Wiener Feinbäckerei
Ecke Hügel= und Schützenſtraße.
(24284fom

[ ][  ][ ]

Seite 20.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297.

U

Damen-
Konfektion
Jackenkleider
in allen Stoffarten
Kostümröcke
Schwarze Paletots
Englische Paletots
Loden-Mäntel
Abend-Mäntel
Kimonos
Kindermäntel
Blusen
hervorragende Auswahl
Morgenröcke

Für den

Unterröcke
Reform-Beinkleider
Schürzen und
Servierkleider

OOO-OOOOOO

einnachts- erkauf
empfehlen unsere grossen Vorräte in
Damen-Konfektion
Damen-, Kleider-, Blusenstoffen u.
Manufakturwaren

jeglicher Art, in verbürgt guten Qualitäten
zu den billigsten Preisen.

23980a

Gebrr-Heoien!
Ludwigsplatz.
Telephon 790.
Mitglied des Rabatt-Sparvereins.

Damen-
Kleiderstone
Blusenstoffe
Deutsche
Finettes
Englische

Schwarze Kleiderstoffe
enorme Auswahl

Baumwollene wasch-
echte
Kleider- und
Schürzenstoffe

Weisswaren
Cretonne
Gardinen
Taschentücher
Bettkoltern
Herrenstoffe
Buxkin und Loden

DOOOOOOd

Nachſtehend verzeichnete Mitglieder des Rabatt=Spar=Vereins
Darmſtadt halten ſich bei den bevorſtehenden Weihnachtseinkäufen
beſtens empfohlen.

Uhren und Goldwaren
Andreß, Louis, Wilhelminenſtraße 21.
Borné, L., Ernſt=Ludwigſtraße 25.
Karp, Gg., Ludwigſtraße 20.
Pfadler, Peter Nachf., Heerdweg 2.
Sperber, A., Kirchſtraße 10½
Stiepel, Julius, Heidelbergerſtr. 74.
Techel, J., Schillerplatz 3.
Wolf, Paul, Karlſtraße 20.

Gold- und Silberwaren
Armbruſt, G., Ernſt=Ludwigsplatz.
Borné, L., Ernſt=Ludwigſtraße 25.
Karp, Georg, Ludwigſtraße 20.
Lenz, Chr., Luiſenſtraße 8.
Machold, Ernſt, Schulſtraße 4.
Müller, Robert, Luiſenplatz 4.
Pfadler, Peter Nachf., Heerdweg 2.
Sperber, A., Kirchſtraße 10½
Stiepel, Julius, Heidelbergerſtr. 74.
Techel, J., Schillerplatz 1.
Walchner, A. Nachf., Ecke Eliſabethen=
und Luiſenſtraße.
Wolf, Paul, Karlſtraße 20. (24456om

Optische Waren
Andreß, Louis, Wilhelminenſtraße 21.
Borné, L., Ernſt=Ludwigſtraße 25.
Karp, Gg., Ludwigſtraße 20.
Techel, J., Schillerplatz 3.
Wolf, Paul, Karlſtraße 20.

Sprechmaschinen u. Platten
Andreß, Louis, Wilhelminenſtraße 21.
Karp, Gg. Ludwigſtraße 20.
Techel, J., Schillerplatz 3.

Spielwaren

Bender, K. F., Beſſungerſtraße 47.
Neurohr, Hans, Wenckſtraße 2.
Rode, Arnold, Ernſt=Ludwigſtraße 18.
Zetſche E Co., G. m. b. H., Marktplatz 1.

Nähmaschinen
Müller & Ober, Karlſtraße 30.

Kaufen Sie bei den im Rabatt=Spar=Verein geeinigten Geſchäften
und verlangen Sie ſtets ſchwarz=weiße Rabattmarken.
*.

lektrische

(24296a
Kraftanlagen
Lichtanlagen
Klingelanlagen
Beleuchtungskörper
Heiz- und Kochapparate
Taschenlampen
Aug. Wilk, Hoflieferant
Tel. 829 Darmstadt Schuchardstr. 12.

Gelegenheit 20%
20
Einige Dutzd. schwarze u. farbige 1 Wegen Aufgabe des Artikels

Alte Gebisse, Platin, Gold, Silber,
Pfandscheine
kauft zu den höchſten Preiſen
Ph. Becker, Große Bachgaſſe 3.
(23805a
Poſtkarte genügt

Teilzahlung! Gegr. 1897.
Gold= u. Silberwaren, Sprechapparate,
Uhren, Schallplatten, Theatergläſer, alles
ohne 1 Pfg. Preisaufſchlag.
(23905a
K. Trescher, Worms a. Rh.

Damenschirme Spazier Stocke
mit obigem hohem Rabatt. obigen hohen Rabatt.
W. Keller
Schützenstrasse 5.
Schirm-Spezialgeschäft
Deutsche, Französische, Schweizer Schokoladen
Hochfeine
Pralinés- und Dessert-Bonbons
Tees und Kakaos
Deutsche u. englische Biskuits. :: China- u. Japan-Waren.
Schokoladenhaus Eichber
Grossherzogl. Hessischer und Kaiserl. Russ. Hoflieferant.

Telephon 237

(22082a)

nur Ernst-Ludwigstr. 6.

[ ][  ][ ]

ummer 297.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Stur-Ausverkauf

Seite 21.

meſner
Samrrichen

Shons!

Wegen Aufgabe dieses Artikels
verkaufe meine sämtlichen Salons, durchweg neue Modelle, zu und unter Selbstkostenpreis!
Dieselben sind in verschiedenen Holzarten, wie verschiedenfarbige Mahagoni, Citronen-Mahagoni, Kirschbaum und
amerikanisch Nussbaum an Lager. Erstklassige Entwürfe, Material und Durcharbeitung!
Selten günstige Gelegenheit für Interessenten! Die gekauften Gegenstände werden für spätere Lieferung
unentgeltlich gelagert.
(23659a

Georg Schmitt, Möbel und Dekorationen,

Schlossgraben
§ 13a

Hochglanz-Bronzen
flüssig und trocken
ferner Wasser-Bronzen,
durch Zuſatz von Waſſer ſofort
zum Gebrauch fertig, alle Sorten
G Holz-Lacke, Pinsel, Farben, 6
Holzbeizen
in über hundert Miſchungen, 94
trocken u. flüſſig, äußerſtausgiebig;
Emaille-Lacke etc.
empfehlen billigſt (23317a
Gebrüder Vierheller

14 Schustergasse 14.

Telephon Nr. 200.

Se S. Zch ch 2

Pack- u. Einwickelpapiere
Pergamentpapiere
liefert billigſt (*30438fom
in jedem Quantum
Jakob Skurnik,
Spezialhaus für Papierwaren,
Wendelſtadtſtraße 28. Telephon 1791.

Weissweile
empfehle in großer Auswahl. besonders:
Tischwein
er Flasche 65 Pfg.
70
Bechtheimer .
80
Oppenheimer
90
Miersteiner
100
Oppenheimer Berg .
Hochfeine Qualitätsmarken
1905 Binger Rochusweg, Gewächs Espenschied,
Bingen, per Flasche 1.50 Mk.
1905 Oppenheimer Reisekahr per Fl. 1.70 Mk.
1905 Schloß Vollradser, Gewächs Gräfl. Matutsch-
ka
-Domäne per Flasche 2.10 Mk.
1905 Hattenheimer Engelmannsberg, Gewächs
Königl. Preuß. Domäne per Fl. 2.40 Mk.

Spezlalität:

Originalfüllungen der Großh. Hess. Domäne der
Jahrgänge 1905, 1906. 1907 in der Preislage
von Mk. 1.80 bis Mk. 5.

Rotweine.

. per Fl. 80 Pfg.
100
120
100
120
130

24250do

Ungsteiner .
Ingelheimer .
Ober-ingelheimer
Bordeaux Montferand .
Medoc ..
Burgunder Gamay superieur
Südweine.
. per Fl. 90 Pfg.
Samos Muscat, Insel
. 120
Nedic. Blutwein
Preise per Flasche ohne Glas. Von 10 Fl. an
Preisermäßigung. Von 30 Fl. an Faßpreis.
eine
Sch
in diversen Marken von Mk. 1.70 an.
Cognac Verschultt
per Literflasche mit Glas Mk. 1.80
½ Flasche zu Mk. 2., 2.50, 3.
Deutscher Cognac, Weinbrand
Flasche Mk. 3.50
Französ. Coguac.
E. Remy Martin & Co. Mk. 5.25
Jules Robin 8. Co. Mk. 7. und Mk. 8.
Carl Malzi
Weinbau und Weinhandel
18 Obere Schützenstrasse 18

Neuheiten in Künstler-Gardinen

Garnituren:
2 Plügel mit passenden Behängen

farb. transparent gewebtund mit Applikation
zu ausserordentlich billigen Preisen!

Fernsprecher 1914.
Mitglied des Rabatt-Spar-Vereins.

(22963a

Gg. Keil, elektr. Institut

Telephon 769

:: Kirchstrasse 17 neben der Stadtkirche
Ausführung elektr. Licht-, Kraft-, Telephon-,
Klingel- und Gasanlagen.
Ladengeschäft in Beleuchtungsgegenständen
für Gas und elektr. Licht.
Elektr. Apparate, elektr. Spielwaren, elektr. Taschen-
(1725a
lampen in grosser Auswahl
beostes Fabrikat von Mk. 1.00 bisz.50.
Schlafzimmerbeleuchtungen
4Volt, Akkumulator mit Kasten, 1 Osramlampe, 1 ver-
nickelter
Wandarm, 10 Meter Draht und Schalter Mk. 10.00
fortig angebracht.
Osramlampen, Tantallampen 16, 25, 32, 50 Kerzen
Mk. 2.00 exkl. Steuer.
Reelle prompte Bedienung.

Ein willkommenes und praktisches

Reiner

int en eine

Dienen-Honlg.
Preiswert
zu haben à ½ 1, 2 u. 4 Pfund
bei
(24078a
Fr. Beckenhaub
Medicinal- Drogerie
Schulstrasse und Wilhelminenstrasse 11.
Dammelnelch
zil 70 Pfg. (20084a
Keule mit Beilage
70 Pfg.
Hammelbraten ohne Knochen .
90
Hammelbraten gerolt.
60
Hammelragout
. 60
Kalb- und Hammelmetzgerei
G. Egner, Inh. Falter,
Kirchstrasse.

Grosser Benz=Ofen
(Anthrazit, Dauerbrand)igebrauchteſBettſtelle,
antike Standuhr, neue Spiralmatraße ab=
zugeben
Parcusſtr. 9, 1. St.
(*30433df
Neue
Zonophon-Sprechmaschinen
von 20 Mk. an, trichterloſe von 22 Mk.
an, Weihnachts= und andere ſchöne
Platten von 1 Mk. an, Zonophon von
2 Mk. an, in großer Auswahl eingetroffen.
W. Heppenheimer, Mechaniker,
Ecke Wieners= und Kiesſtraße 80 und 80½
Reparaturen an Sprechmaſchinen
aller Fabrikate. (24413a

L. LANGE
Hoflieferant
DARMSTADT, Schulstr. 6.
Elektr. Licht- und Kraft-Anlagen,
Beleuchtungskörper
in feinster Ausführung
Elektr. Kochapparate,
Elektromotoren,
Osram- u. Tantallampen
2 Mk. ohne Steuer, (*1a
Blektromedizinische Apparate,
Tragbare elektrische Staubsauger.

Obstbaume
in den verſchiedenſten Formen u. Sorten
in ſchöner Ware eingetroffen, ebenſo
Rosen-Hochstämme
Buſchroſen, Schlingroſen (Crimſon,
Rhambler und andere), Kletterreben
(Vitis Veitchi), Zierſträucher ꝛc. ꝛc.
empfiehlt billigſt die (22269a
Handelsgärtnerei
C. Völker,
Ecke Hügelstr. u. Landgraf Philipp-Anlage.

Pianos

Karl Arnold

24308a)
Ecke
Erbacherstrasse.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Seite 22.

Ein neuer Kinaido Rinaldint.
** In der ſonſt ſo friedlichen Stadt Nantes herrſcht
lebhafte Aufregung, um das Gerichtsgebäude drängen ſich
die Neugierigen und jeder möchte in dem großen Schwur=
gerichtsſaal
, wenn auch nur auf kurze Zeit, ein Plätzchen
erobern, um den neuen Rinaldo Rinaldini, den gefürch=
teten
franzöſiſchen Briganten, wenigſtens einmal geſehen
zu haben, ehe der Wahrſpruch der Geſchworenen ſeiner
blutbeſäten und abenteuerlichen Laufbahn endgültig ein
Ziel ſetzt. Ein Jahr lang haben Gendarmen und Feld=
jäger
auf den kühnen Vervrecher Jagd gemucht, deſſen Du=
ten
in einer Kette von Räubereien und Mordüberfällen
von der lieblichen Riviera durch ganz Frankreich bis in die
Umgebung von Nantes und Bordeaux führten. Erſt kürz=
lich
, durch einen Zufall, iſt es gelungen, den Briganten
feſtzunehmen und ſeinen erſten Prozeß hat er nun bereits
hinter ſich: er wurde in Marſeille zum Tode verurteilt,
weil er als Soldat einen Kameraden erſchoſſen hatte, de=
ſertiert
war und einen Raubmord verſuchte. Und in Nizza
haben ihn die Gerichte zu lebenslänglicher Zwangsarbeit
verurteilt. Wenn er wegen all ſeiner Untaten beſondere
Prozeſſe durchmachen ſollte, ſo könnten die Verhandlungen
leicht ein Vierteljahrhundert währen und ein Dutzend fran=
zöſiſcher
Gerichtsbezirke könnten Anſpruch erheben, über
den Uebeltäter den Stab zu brechen.
Daß er ſein Unweſen ſo lange treiben und damit faſt
ganz Frankreich durchqueren konnte, ohne feſtgenommen
zu werden, verdankt dieſer neue Rinaldo nur ſeiner küh=
nen
Unerſchrockenheit und ſeinem verwegenen Mut. Unbe=
kümmert
betrat er die Häuſer der Bauern, bedrohte die
Bewohner mit den Gewehren, die er ihnen ſtahl, und wenn
er ein Fahrrad brauchte, ſo nahm er das erſte beſte, das
in den Bereich ſeiner Arme kam. Verſuchte ihn jemand
aufzuhalten, dann griff er zum Gewehr und genügte dieſe
Warnung nicht, ſo feuerte er. Es iſt bezeichnend, daß er
Monate lang in einer großen Landvilla hauſte, ohne daß
ihm jemand das Handwerk legte. Als der Beſitzer des
Hauſes, der längere Zeit verreiſt geweſen war, zurückkehrte,
war der Brigant gerade umgezogen‟ Der Eigentümer
fand ſeine Villa noch völlig verbarrikadiert, Turen und
Fenſter waren verrammelt und im Innern ein komplizier=
tes
Syſtem von Drähten und Glocken angelegt die den
Briganten warnten, wenn ein Fremder eintrat. Im Hauſe
lagen noch allerlei erbeutete Leckerbiſſen umher, friſch ge=
rupfte
Hühner, Geflügel, Wild uſw. Neben dem Bett fand
man aufgeſchlagen einen Roman, den der Verbrecher in
Stunden der Muße geleſen hatte. Die Wände des Hauſes
waren durchlöchert, ſodaß man aus dem Innern bequem
nach allen Richtungen blicken konnte, um zu ſehen, ob kein
Fremder ſich dem einſam gelegenen Beſitztum nähert. Mit
Staunen ſah der Beſitzer die Anhäufung von Proviant
und allerlei Gegenſtänden, die der Bandit in ſeinem
Schlupfwinkel zuſammengeſchleppt und nun achtlos liegen
gelaſſen hatte; da waren Schulranzen, eine ganze Biblio=
thek
klaſſiſcher Werke, eine Bergſteigerausrüſtung und
reichliche Vorräte von Enten, Kartoffeln und Zwiebeln.
Es iſt faſt unbegreiflich, daß man dieſes Fort nicht vor=
her
entdeckte; kaum eine Meile von der Villa lag das Feld,
auf dem eine Schäferin ermordet wurde und dicht dahinter
ein kleines Dorf, deſſen Lehrerin in der Nacht überfallen
und von dem Einbrecher mit dem Revolver in der Hand
gezwungen wurde, ihren letzten Sous herauszugeben.
Nun, da der Brigant in ſicherer Haft iſt, erfährt man auch.
daß die Landbevölkerung ihn kannte und nicht ſelten auf
der Landſtraße ſah; aber er verſtand es, ſich durch Drohun=
gen
mit ſeinem Gewehr Reſpekt zu verſchaffen und nie=
mand
wagte die Anzeige.
Immer weiter dehnte er das Feld ſeiner Tätigkeit aus,
unternahm größere Ausflüge, blieb oft Tage lang fort

und übernachtete dam, wo die Laune ihn hingeführt hatte.
Ein Gärtner, der eines Morgens in ſein Gewächshaus
trat, wurde auf der Schwelle niedergeſchoſſen und über den
Körper des Schwerverwundeten ſtieg der Bandit ins
Freie und ſchritt gemächlich über die Felder davon. Ein
andermal fand man ihn nachmittags um 5 Uhr ſchlafend
in einem Schmelzofen. An dem Tage war nicht geheizt
worden, aber die Wände waren noch warm und ſo legte
Rinaldo ſich hier zum Schlummer nieder. Der Heizer ent=
deckte
ihn dann, wollte haſtig die Keſſeltür ſchließen, aber
ſchon war ein Gewehrlauf auf ihn gerichtet und er ergriff
die Flucht. Beim Laufen erhielt er noch einen Schuß in
die Hüfte. Am nächſten Tage ſtattete der Vagabund einem
großen Schloſſe in der Nähe von Nantes einen Beſuch
ab, zertrümmerte zu ſeinem Vergnügen die Möbel und
wiederholte das noch im Laufe derſelben Woche auf drei
anderen herrſchaftlichen Gutsſitzen, bis das Schickſal ihn
endlich ereilte. Eines Tages marſchierte er ſeelenruhig
nach Nantes, ließ ſich raſieren und die Haare ſchneiden
und löſte ſich ein Eiſenbahnbillett nach der Riviera. Es war
noch Zeit bis zum Abgang des Zuges, Rinaldo ging in
eine kleine Schenke, um noch ein Gläschen zu leeren, und
hier erkannte ihn ein Schutzmann, der eiligſt zwei Gen=
darmen
herbeirief, mit deren Hilfe es gelang, dieſen ſel=
tenen
Vogel endlich dingfeſt zu machen.

Vermiſchtes.
Wie der Japaner zeichnen lernt. Die japaniſche
Zeichenkunſt und Malerei, die in den letzten Jahrzehn=
ten
den Künſtlern Europas ſo große und fruchtbare An=
regungen
geſchenkt hat, birgt auch für den Fachmann
noch heute ihre techniſchen Geheimniſſe, die zu ergrün=
den
ſchon mancher Praktiker verſucht hat. Sir F. T.
Piggott, der jahrelang in Japan gelebt und im Dienſte
der jaraniſcheu Regierung geſtanden hat, erzählt nun
allerlei intime Einzelheiten aus der Werkſtatt der japa=
niſchen
Künſtler und gibt dabei eine feſſelnde minutiöſe
Schilderung der Lehrmethode, mit der Japan ſeine
Zeichenkünſtler heranbildet.
Für den europäiſchen Kunſtfreund hat ſeit jeher die
verblüffende Fähigkeit der Japaner, raſche Bewegungen
in Linie und Form feſtzuhalten, etwas Bewunderns=
wertes
gehabt; die faſt ſpieleriſche Sicherheit, mit der die
japaniſchen Künſtler beiſpielsweiſe den Vogelflug aus=
zudrücken
wiſſen, ſchien immer auf eine ausgeſprochen
impreſſioniſtiſche Schaffensweiſe hinzudeuten, auf ein
augenblickliches Feſthalten des Geſehenen. In Wirklich=
keit
wird die überraſchende Unmittelbarkeit, das gleich=
ſam
im Fluge erhaſchte Leben dieſer Darſtellungen durch
eine mühſam erworbene Routine im Detail erreicht,
durch eine komplizierte Lehrmethode, die für europäiſche
Kunſtbegriffe auf den erſten Blick ſogar etwas Pedan=
tiſches
und Schematiſches haben mag. Ja, dieſe Kunſt=
pädagogik
gemahnt nicht wenig an die Art, wie bei uns
den Kleinen das Schreiben gelehrt wird, wie ſie in ihren
Heften Seite um Seite zuerſt mit Grund= und Haar=
ſtrichen
anfüllen, um die Hand allmählich zur Bildung
von Buchſtaben zu erziehen. Eng nebeneinander ge=
preßr
kauern beim Zeichnen in Japan Lehrer und Schü=
ler
zuſammen, man begreift kaum, daß der Schüler in
dieſer beengten und unbequemen Stellung arbeiten
kann. Der Lehrer bringt keine Modelle, keine Vor=
lagen
mit, er trägt ſeine Modelle im Kopf. Das erſte,
was erlernt wird, iſt die Darſtellung eines fliegenden
Sperlings. Der Schüler beginnt mit Uebungen in der
Handhabung des großen Pinſels, der am unteren Ende
haarſcharf zugeſpitzt iſt. Blatt um Blatt wird dann
gefüllt, nicht etwa mit einem Umriß des ganzen Vogels:
nein, einzelne Teile werden oft unzählig oft wiederholt.

Nummer 297,
Zuerſt der offene Schnabel mit der zarten, feinen Linie,
die die Zunge andeutet; dann ebenſo oft das Auge, dann
das Augenlid. Und nun, wenn dieſe Einzelheiten uns
endlich oft wiederholt ſind, dann erſt dürfen z. B.
Schnabel und Auge zuſammen geübt werden. Der
Pinſel wird dabei mit Waſſer getränkt, die ſchwarze
chineſiſche Tuſche nur mit der feuchten Spitze von der=
Palette abgenommen. Der leichteſte Druck läßt den
Pinſel ſich krümmen und das Wichtigſte iſt auch die Ge=
wandtheit
und Erfahrung in der leichten Haltung des
Pinſels. Das iſt nur möglich, wenn man den Pinſel
auf japaniſche Weiſe hält, und ebenſo wichtig für das
Ganze iſt dabei die kauernde Stellung, die der Japaner=
bei
der Arbeit einnimmt. Für Kopf und Körper des
Vogels wird dann ein anderer Pinſel verwandt, der
etwas dünner iſt und deſſen Spitze eine etwas geringere
Biegſamkeit hat. Mit dieſem Pinſel wird im Gegenſatz
zu dem anderen die Farbe dick übertragen, die Umriß=
linien
ſind bereits dünn angegeben, und nun folgen
die breiteren Striche, die zunächſt die Federn wieder=
geben
ſollen. Das eigentliche Geheimnis der Japanert
iſt ihre Pinſelhaltung. Ein großer Teil des Armes
und der Hand werden dabei ſteif gehalten; mit einer=
leichten
Muskelzuſammenziehung bewegen ſich dann
die eng zuſammengepreßten Finger mit faſt rhythmiſcher=
Gleichmäßigheit hin un her. Dieſe Flügelſtudien werden
mit großer Schnelligkeit ausgeführt, und gerade dieſe
Geſchwindigkeit, die erſt nach langer, mühſamer Arbeitt
errungen wird, iſt das Hauptelement des Gelingens,
Daher iſt es auch unmöglich, japaniſche Zeichnungen zu
kopieren; ſie können nur geſchaffen werden nach dieſer
eigenartigen Arbeitsweiſe und ſind ein Reſultat dieſer
ſpezifiſch japaniſchen Methode des Zeichenunterrichts.
Was der Quadratzoll Knnſt koſtet. Eine Fülle=
intereſſanter
Tatſachen über die oft fabelhaften Preiſe,
die für berühmte Gemälde angelegt wurden, ſtellt
Maurice W. Brockwell in Ladys Realm in einem Auf=
ſatz
zuſammen, in dem er unterſucht, welche Summen für
einen Quadratzoll bemalter Leinewand oder bemalten
Holzes bezahlt wurden. Einen ſtattlichen Preis er=
zielte
die berühmte Garvagh=Madonna von Raffael,
die 1865 von Lord Garvagh durch die britiſche National=
Galerie erworben wurde. Das Bild koſtete 180000
Mark, ſo daß auf den Quadratzoll 923 Mark entfallen.
Nicht viel billiger war Holbeins Porträt der Herzogin=
Chriſtina von Mailand, bei dem der Quadratzoll mit 756=
Markbezahltwurde. Für Tizian legte man bei Erwerbung
des Arioſt=Porträts 710,75 Mark für den Qug=
dratzoll
an, und bei Correggios Madonna mit dem
Korbe 562,95 Mark. Ueberraſchend billig dagegen wurde=
van
Dycks berühmtes Reiterporträt von Karl I. be=
zahlt
, bei dem großen Formate des Gemäldes entfallen
auf den Quadratzoll nur 21,25 Mark. Der teuerſte
Preis, der in England bezahlt wurde, wurde 1882 bei
Criſtie angelegt, als ein Meiſſonier, ein Napoleonbild,
das Ruskin beſaß, 121800 Mark brachte, für den Qug=
dratzoll
1100 Mark. Die Madonna des Hauſes
Orleans, die 1869 verkauft wurde, erzielte jedoch noch
einen höheren Preis, 1298 Mark für den Quadratzoll.
Dieſe Summe iſt durch Millets Angelus beinahe erreicht
worden; das berühmte Werk des franzöſiſchen Meiſters
erreichte 20 Jahre ſpäter einen Preis von 1196 Mark für
den Quadratzoll. Jedoch der Rekord gebührt einem
Raffael, den Drei Grazien die für den Quadratzoll
den geradezu märchenhaften Preis von 11100 Mark er=
zielten
. Die kleine Tafel befindet ſich in Chantilly im=
Beſitze des Herzogs d’Aumale, der ſeinerzeit für das
Werk dem früheren Beſitzer, dem Earl of Dudley, eine
halbe Million Mark bezahlt hat.

21.60 T-Meter
Inlaid-Linoleum
2,5 mm ſtark, 200 cm breit, Parkett=
Muſter, faſt ungebraucht, sehr
billig zu verkaufen. Anzuſehen bis

Rasier-
Garnituren Ceildlold- und Schlupatt-Vollette-ArTiker

Rasier-
Apparate

Kämme und Kamm-Garnituren in echt Schildpatt und Imitation
se se ee Manikuren und Bürsten-Etuis se se 2
e Geschenk-Packungen in Seife und Parfums es
Deutsche und ausländische Fabrlkate
Grösste Auswahl
Billigste Preise
Ssasd

Friedrich Tillmann Elisabethenstrasse 21

Mitglied des Rabatt-Sparvereins.

(23254a

Vertreter: Cajetan Rechenmacher, Darmstadt, Rossdörferstrasse 37, Telephon 517.

(19447

Wer dort?

hier V. Schatz, Kleine Bachgaſſe 1. 83
Ich komme ſofort und zahie Ihnen für
getragene Kleider, Schuhe, Wäſche, Zahn=
gebiſſe
, alte Federbeiten ſtets die höchſten
Preiſe. Telephon Nr. 1924. Poſtkarte genügt.

Grosse Laterna magica
mit vielen Bildern für 8 Mark und eine
Feſtung mit Soldaten für 3 Mark zu
verkaufen. Näh. in der Exped. (24347oimd

Pianos
Karl Arnold
24310a)
Ecke
Erbacherstrasse.

Unsere aus edelsten Tabaken hergestellte Spezialmarke
(2402
La Flora Regalia‟ beste 10 Pf.-Zigarre
kostet nur Mk. 6.50 pro 100 Stück.
Diese Sorte wird seit 40 Jahren mit größtem Erfolg hergestellt.

Zigarren-Fabrik Nederland
Wenn nicht zusagend, Zurück-
Versand gegen Nachnahme,
Goch an der holl. Grenze. nahme auch angebroch. Kisten.
bei 305 Stück frc.

Sebr. Warfensieben
Telefon Nr. 8 Ober-Ramstadt Telefon Nr. 8
Moderne Herrenschneiderei
Mässige Preise
Solide Stoffe

Verlangen Sie Muster und Besuch

(41094a

Scherzpakete
Für Private, Vereine, Gaſtwirte.
à Stück 1 Mk. 100 Artikel enthaltend,
größtenteils Gebrauchsgegenſtände. Jedes
Paket wird auf Wunſch geöffnet. (*30359dfso
Nur 1 Mk. W. Göbel, Ernſt=Ludwigſtr. 11.

4 Uhr jeden Nachmittag. Eberſtadt
bei Darmſtadt, Bismarckſtr. 14. (23759a

Havelock
grau Tuch, mit Wollfutter, vorzügl. Wetter=
mantel
, für gr. ſtarke Figur, für 14 Mk. zu
verk. Näh. in der Expedition. (24376oimd
faſt neu, billig
Wringmaschine,
zu verkaufen
Soderſtraße 29, I. (24212a

Superfeinsten
Gummischuh-Lack.
Vorzügl. Lack zum Auffriſchen
von abgenutzten Gummiſchuhen.
Per Flaſche mit Gebrauchsanweiſung
35 Pfg. bei
Gebrüder Vierheller
Darmstadt. (21618a
Telephon 200. Schuſtergaſſe 14.

[ ][  ][ ]

Nummer 297.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Seite 23.

S66

Secessssse Ssssgsssssssdsssssssshsst

Gärtnerei H. Schneider, Hoflieferant,

empfiehlt zu Weihnachten und Neujahr

Schwanenstrasse 39
Telephon 780 25
(24279a

ess alle Arten Blumenbindereien in geschmackvollster Ausführung eee
Blühende und Blattpflanzen, wie Alpenveilchen, Primel, Maiblumen, Hyazinthen, Azaleen,
Kamelien, Flieder etc. etc. Kein Ladengeschäft, Verkauf direkt aus der Gärtnerei, daher grösste Auswahl, billigste Preise.

e

Plaklische Tesiseeschtenke!
Eine große Partie bielefelder und oberheſſiſche raſengebleichte
ellchtlücker Cafchädter
Serbieten Mandlächter
kann ich in Folge günſtigen Einkaufs bis zu
30 Prozent unter Fabrikpreis
abgeben.
(*30486fo
Kirchstr. 1C. Pettmanzn Kirchstr. 19
Gegründet 1838.
Fernſprecher 1580.
Leinen= und Ausſtattungs=Geſchäft.
Günstige Gelegenheit für Ausstattungen, Hotels, Pensionate etc.

Als Weihnachtsgeschenke
empfehle
Tahakspfeifen
jeder Art, Tabake u. Rauch-
artikel
, Zigarren und
Zigaretten (23676a
Präſentpackungen
Etuis, Meerschaum- und
Bernsteinwaren, Schnupf-
dosen
, Spazierstöcke ete.
Große Ausw. aller Preislagen.
Pfeifen-Spezialist
Fr. Marguth,
Ecke Grosse Ochsengasse,
Filiale: Marktſtraße.

Khron
beste Javaware
gepackt in
Pfunde und Halbpfunde
billigst!
Mainzer
Warenhaus
Guggenheim & Marx
7 Markt 7. (22738a

Eilaſ.Gaszhlinder
per Dutzend Mk. 1,50,
krei ins Haus
Installationsgeschäft Kaiser
Rheinſtr. 5. Telefon 1067. (23761a
ſehr billig zu verk. (*30561so
Gello
Heerdweg 99, 2. Stock.

Für

(aits

Weihnachten!
Wegen anderweitiger Dispositionen
gebe für Weihnachten eine Anzahl
vorzüglicher erstklassiger
Planthos
zu bedeutend ermässigten Preisen ab.
dr
Arnold

Pianofabrik
Piano-Grosshandlung
cke L
rbacherstrasse
nächst dem Hallenschwimmbad.

Weizenschrotbrot

vielfach ärztlich empfohlen
Eltviller Simonsbrot:
Kölner Schwarzbrot
empfiehlt
Wilheim Mitze
Brot- und Wiener Feinbäckerei (22634a
Ecke Hügel- u. Schützenstrasse.

Termhosch

für Damen u. Mädchen
in Cheviot, Trikot und gestrickt.
Fe
Arikot-Turnhosen
grau und blau, vorzüglich im Tragen.

Grösse 60

65 70 75 80

85

Mk. 2.25 2.50 2.75 3.00 3.25 3.50
Philipp Hess
P
Wäscheabteilung (22981a
Telephon 488.
Schillerplatz 5.
An allen Sonntagen vor Weihnachten bleibt mein Geschäft geschlossen-

Ernst-Ludwigstrasse 19

nach Umbau

(14538a

großer, moderner Laden
Gang= und Winterſeite, 27 Meter Tiefe, 126 am Flächenraum mit drei großen
Schaufenſtern, Zentralheizung, Gas, elektr. Licht, eventl. mit Wohnung, per
15. November zu vermieten. Nähere Auskunft durch das Immobilienbüro
von Julius Kahn, Schulstrasse Nr. 15, Telephon Nr. 135, ſowie durch
die Firma Herz Hachenburger Sohn, Rheinstrass1, Teleph. Nr. 339.
Weihnachtsgeſchenk!
Kompletter Frack-Anzug
auf Seide gearbeitet, mittl. Fig., faſt neu,! Eine Nähmaſchine, wie neu, ſofort
billig zu. verkaufen
(*30588so
weil zu esd. ſ45. 25 Mk. zu verkaufen
Ziebfronenſtraße 77, 3. Stock.
Mühlſtraße 11.

Klavierspielen
Wohne Noten
nach leichtfaßlicher Methode.
Großes Revertoir, neueſte Schlager.
Wilh. Bauch, Buchhandlung,
Obergaſſe 3. (23904a

Qualmende Oefen
und Herde
beſeitigt ſicher der (23673a
Aeolus
Aeolus-Schornstein-
Aufsatz
ſeit Jahren bei Staat=,
Stadt= und Militärbauamt
eingeführt und hervorragend
bewährt, empfihelt
Gg. Ph. Geist,
Schlossermeister.
Bismarckſtr. 74. Teleph. 783.
Anfert. v. Gitter, Toren, Graß=
geländer
, Veranden, Briefkast.,
Lager in allen und Blitzableiteranlagen, sämtl.
Reparaturen.
Größen.

244 14s

Bügeleisen
mit Doppelboden von Mk. 2.25 an
Kobleneiſen Mk. 295. 3.50, 4.o0
Glühſtoffeiſen Dalli‟
Amerikan. Plätteiſen
5 Bügelbretter Mk. 1.60, 2.30, 3.00
Aermelbretter 45, 65 Pfg., 1.00 Mk.
Wäſchetrockner Mk. 1.00, 1.40, 1.85
5 Ablaufbretter Mk. 3.50, 5.90
Putzkommoden in allen Größen
Kohlenkaſten mit und ohne Deckel
Servierbretter mit u. ohne Einlage
Eierſchränke 65 Pfg. bis 9.00 Mk.
Speiſeſchränke Mk. 6.50, 9.50
Meſſerputzmaſchinen Mk. 4.20, 6.00,
9.00
Fleiſchhackmaſchinen Mk. 3.25, 4.80,
550
Reibmaſchinen Mk. 1.75, 2.20, 3.25,
350
Buttermaſchinen Mk. 2.35, 3.00
§ Kuchenbretter Mk. 1.75, 2.50
Blitzſchneider Mk. 1.00, 1.35, 1.65
Brotkaſten Mk. 1.85, 2.20, 2.85
8 Konfektſpritzen von 95 Pfg. an
Meſſer und Gabeln, Eßlöffel, Vor=
leger
ꝛc. in allen Preislagen
Tranchierbeſtecke von Mk. 1.20 bis 6.50
§ Wärmflaſchen Mk. 1.50, 1.85, 2.30, 2.65
Wagen mit Gewichten in großer
Auswahl
Tellerwagen Mk. 2.00. 2.65, 3.00 ꝛc. ꝛc.
§ Salatbeſtecke von 35 Pfg. an
Gansbräter alle Arten
Bohnenſchneidmaſch. Mk. 1.50 bis 3.50
Kartoffelpreſſen 95 Pfg., 1.25, 1.95,
2.35 Mk.
Frucht=Saftpreſſen verzinnt u. emaill.
Laubſägeartikel Mk 1.40, 1.75, 2.25 ꝛc.
Schlittſchuhe von 75 Pfg. an
Kinderſpielwaren
Chriſtbaumſtänder
Schirmſtänder
(23810a
Aluminium=Geſchirre
Umbachs Dampftöpfe
Paſſiermaſchinen
Hefen= und Zimtwaffel=Eiſen
Kaſſetten mit und ohne Einlagen
5 Vogelkäfige mit Glaswänden
Wand=, Tiſch= und Hängelampen
wie ſämtliche Haus= u. Küchengeräte
empfiehlt in großer Auswahl
Ernst Crämer
7 Ludwigstrasse 7
Schwarz=weiße Rabattmarken.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297

Telephon 675

Telephon 675

Uhrmacher

Passende und empfehlenswerte

Grosse
und moderne

Küchen-Uhren
von Mk. 3. an
Büro-Uhren
Stand-Uhren
Kuckucks-Uhren
Musik-Uhren
Schreibtisch-Uhren
Wecker mit Repetition

Freischwinger
mit 14 Tage Schlagwerk
in geschmackvoller Aus-
führung
Mk. 16. mit
Garantie

Regulateure
mit 14 Tage Schlagwerk
Mk. 12. Werke mit Garantie

mit
ſchönem Gongſchlag

von
Mk. 90. an

Moderne Wanduhr
mit Fassettglasscheiben
14 Tage Schlagwerk mit
tiefem Gongschlag 20M.

Reparaturen
werden fachgemäss ausge-
führt
bei tunlichst billiger
Berechnung

wird reelle Garantie geleistet
Dieselben werden genau ge-
prüft
und reguliert

Mk. 15.
14 Tage Schlagwerk
mit Gong

Mk. 15.
14 Tage Schlagwerk mit
Gong

Reparaturen an Schmucksachen äusserst billig

Reparaturen an Schmucksachen äusserst billig

5% Rabatt bei Barzahlung

5% Rabatt bei Barzahlung

Nur direkte Bezüge aus ersten renommierten
Fabriken

Teilzahlung bei entsprechender Anzahlung
gestattet

Wecker, gutes Fabrikat
von Mk. 3. an-

(24449

=Geige
gut geſpielte 3
mit Kaſten und Bogen (wie neu) für 25 M.
zu verkaufen. Näh. in der Exp. (23994t

(210

im Schlafzimmer etc.
Praktisch, solid u. billig
bestehend aus 2 PrimaAKkumolatoren
in soliden Kasten zum tragen,
IWandarm mit Reflektor oder Pendel,
Usramlampe, Draht u. Ausschalter

Brillantring, Krawattennadel,
Ringe etc.
zu ſehr billigen Preiſen. Näh. Exp. (24321t

2

*2 S
Nicht tropfende

(24170a

iſt Caſſa=Abnehmer für unſere

ausgearbeitet sind, hält der schärfsten
ärztlichen Kritik Stand. (22513a
Es gibt kein anderes Fabrikat, welches so
grosse Rücksicht auf Hygiene nimmt.
In Weiten von 54100 von Mk. 12.50 an
Allein-Bezug für hier

(C13469,34
beiden (1 kl. u. 1 größ.)

in Wachs und Stearin
Lichter-Halter
in gröster Auswahl
Rauhreif-Eistau
Engelslocken
prachtvoller Baumschmuck‟
24431a) empfiehlt billigst

Offerten unter H 257 an die Exp. ds. Bl.
Eine noch 3i
ſehr bill
wenig geſpielte ſ4 Violine
zu verk
Näheres Expedition.
(B2444a

Ernst-Ludwigstr. 11.
Nemo‟ im Schaufenster ausgesteilt

von ſehr
Altes Tiroler Cello gutem Ton
und eine? Geige, ſehr preiswert zu ver=
kaufen
. Näh. Exped.
(22491t

1 Salonkrone, 3fl., 1 Herrnzimmer=
krone
u. 1 Flurampel, modern und faſt
(24409so
neu, ſehr billig zu verkaufen.
Näheres Expedition

Ecke

Ecke Schul- u. Kirchstr.
Zweiggesch.: Wilhelminenstr 11.

Blumen=
Paſſ. Weihnachtsgeſchenke. tiſche ſ.
billig Rhönring 117, part. (*30436fso

Erbacherstrasse.

alter Flaſchen, Eiſen, Lumpen, Papier
und Metalle. S. Krawelski, Große
Bachgaſſe 6. Poſtkarte genügt. (*30538so

[ ][  ][ ]

3. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

N8 297.

Montag, 19. Dezeuber.

1910.

Schildpatt-, Cellnloid-, Ehenholz- und Kristall-Tolletteariikel

Grösstes Lager am Platze.
Geord Frz. Frank
Elisabethenstr. 9. Telephon 886.

Kamm-Garnituren inecht Gold, Schildpatt u. allen Imitationen,
Bürsten-Garnituren und Manicure-Etuis
in grösster Auswahl zu den billigsten Preisen.
(23062a
Weihnachtspackungen in Seifen und Parfums
deutscher, amerikanischer, englischer und französischer Fabriken!
Schwarz-weisse Rabattmarken des Rabatt-Spar-Vereins Darmstadt.

Chind-Tee
neuer Ernte, als:
Ar. 1 aurafst. Sandauz 1
1 Pfd. ½ Pfd. 1 Pfd.-Kart.

M. 4. 2.

1.

Nr. 2 leint. Joutong 1
½ Pfd. 1 Pfd. ¼/ Pfd.-Kart.

M. Z.=

1.50

.75

Indid-Tee
neuer Ernte, als
Nr. 3 ffst. Darj. Pekoe m. Blüten
½ Pfd. ½ Pfd. 1 Pfd.-Kart.

Me te

Ml. 3.3

1.65 .85

ſr. 4 Horleine Grage Teie
¼ Pfd. 1 Pfd. ½ Pfd.-Pak.

M. 2.70

1.35.70

tr. 6 1. (il. Gragze keioe
½ Pfd. ½ Pfd. ½ Pfd.-Pak.

Ml. 2.5

1.40 .75

Nr. 7 1. Gl. kelge douſtang
11. Pfd. ½ Pfd. ½ Pfd.-Pak.
M. 2. 1.10 60
von befreundeter Bombay-Firma
direkt bezogen, empfehlen
Gebrüder Vierheller

Darmstadt.

Telefon 200.

Eine ganze Haushaltung
beſtehend in Betten, Schränken, Plüſch=
garnitur
, Herrenſchreibtiſch, Vertiko, Kom=
mode
, Sofa, Tiſche, Stühle, Küchenmöbel,
Eisſchrank, Glas u. Porzellan ꝛc. wegen
(24003a
Wegzug billig zu verkaufen
Anzuſehen Marktplatz 12, I.
Stadtbureau Paul Wolf & Co.
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung.

Pianos
Karl Arnold
24307a)
Ecke
Erbacherstrasse.
Für Herrſchaften u. j. Leute.
Kaufe nur beſſere abgelegte Herren= u.
Damen=Kleider, Stiefel, Bettwerk, Zahn=
gebiſſe
, altes Gold. Poſtkarte genügt.
(24210a
Komme auch auswärts.
M. Obstfeld, Trödl., Kl. Bachgaſſe 7.

Für altes Eisen, alte Metalle,
Papierabfälle aller Art, Geschäfts=
papiere
, Bücher und Akten
unter Garantie des Einſtampfens zahle
(126a
ſtets die höchſten Preiſe.
Lippmann May,
Teleph. 157. Kl. Ochſengaſſe 14.
Aufträge werden jederzeit prompt erledigt.

P. Empfehl. viel. Lerzte u. Preof. Rstalog
M. Unger Gummtwarenkabrikt
Daazlin MW., Friedrichafraane Aulz.:

Sie fahren am besten
wenn Sie Ihre Wäsche im
Spezial-Geschäft kaufen.

N

Praktische Weihnachts-Geschenke
empfehle ich in riesig grosser Auswahl,
zu staunend billigen Preisen.
Damenhemden, prachtvolle Ausführung, ½ Dtzd. von Mk. 9. an
Damenhemden mit Stickereien garniert, Stück von Mk. 2. an
Damenhemden mit Handfeston und Madeira-Passen
(als Geschenk sehr zu empfehlen), ½ Dtzd. Mk. 12.50 u. Mk. 14.00
Beinkleider von Mk. 1.75 an, Nachtjacken von Mk. 1.90 an
Nachthemden, elegant ausgeführt, von Mk. 3.50 an
Croisé-Nachthemden von Mk. 4.50 an
Anstands-Unterröcke, weiss und bunt, Untertaillen
Stickerei-Unterröcke von Mk. 4. an (solide Stickereien)
Schürzen jeder Art. Oxford-Wäsche weiss und bunt
Taschentücher, enorme Auswahl, Dutzend von Mk. 2. an
Buchstaben-Taschentücher, Carton von Mk. 1.35 bis Mk. 5.
Madeira-Taschentücher.
Namen-Sticken billigst.
Trübe gewordene Wäsche und einzelne Stücke
weit unter regul. Preis.
Handtücher, ½ Dutzend von Mk. 3. an
Bettücher, 160/235 cm, Stück 2.75, 3., 3.50 und 4.
Kissenbezüge von Mk. 1.30 an, Bettbezüge
Ueberschlag-Bettücher von Mk. 3.25 an
Kaffee-Decken von Mk. 2. an. Tee-Gedecke.
Kinder- und Konfirmanden-Wäsche billigst.
Ferner für Herren:

K Weisse und bunte Oberhemden mit festen und losen Manschetten von

N

Mk. 4. an
Nachthemden aus gutem Madapolam, von Mk. 3. an
Nachthemden aus bestem Croisé, von Mk. 3.75 an
Trikotagen in Macco und Normal
Osiris-Unterwäsche, gestrickte Unterhosen
Kragen, Manschetten, Vorhemden
Farbige Garnituren, Socken, Hosenträger
Reizende Neuheiten in Krawatten.
Schwarz-weisse Rabatt-Marken

Heinrich Bauer jun.

(24469

NTelephon 1740. I. Ludwigsplatz 1. Telephon 1740.
M
Memen . Mr er
in grösster Auswahl Schützenstrasse.
NHoherV
à Zentner Mk. 1.13
Ia Hausbrand, ſtückreich
à Zentner Mk. 1.30
Ia Nusskohlen II. dopp. geſ. und grusfrei
. à Zentner Mk. 1.27
Ia Nusskohlen III, dopp. geſ. .
:
. à Zentner Mk. 1.05
Unionbriketts
bei Abnahme von mindeſtens 25 Zentnern frei Keller gegen Kaſſa, exkl. Oktroi. Offerten
unter U 17 an die Expedition dieſes Blattes.
(B21719

Herren-,Damen-u.Knaben-
Confecion
Manufakturwaren
Möhel aler Art
alles auf
bequeme Teilzahlung!

Möbelwaren=Kredithaus (21285a
Kranichsteinerstrasse 35.

Hoflieferant C. D. Wunderüch’s
Teerschwefelseile 50 Pfge.,
Verbess. Teerseife 4o Pfge.,
ausgezeichnete und erprobte Mittel gegen
Haut=Ausſchläge
Sommerſproſſen, Schuppen, Flechten, Naſen=
röte
und andere Hautunreinlichkeiten
Sicherer Erfolg, ſeit 39 Jahren allgemein
eingeführt. (B1523025
Blendend weißen Teint
erzielt man mit der echten
Glyeerin Schwefelmilch-Seife
der Königlich Bayeriſchen Hof=Parfümfabrik
C. D. Wunderlich, Nürnberg,
äußerſt mild, daher beſonders für Damen
und Kinder empfohlen à 40 Pfge.
n Nachf.
A. Waichner vorm. B. Scharmanh
Hoflieferant, Ecke Elisabethen- und Luisenstrasse.

v. p.
Viele Jahre litt ich an einer naſſen
Wanderſiechte, verſuchte vieles, aber
alls unſonſt. bis ſch 190t in der
Feitung von IhrerRino=Salbe las.
Ich kauſte mir 2 Doſen und die
Flechte iſt ſeitdem verſchwunden.
Ich ſage Ihnen meinen beſten Dank
ſo ſpit, weilt ich erſt wiſen wolle.
od der Erfelg ein dauernder iſ, was
ich ietzt nach 2 Jahren wohl annehmen
darf.
Em. Marx.
Görlitz, den 14./2. 06.
Dieſe Rino=Salbe wird mit Erfol=
gegen
Beinelden. Rlechten und Hauls
leiden angewandt und iſt in Doſen à
Mr. 1.15 undMt. 2. 25 inden Apotheken
vorrätig: aber nur echt in Briginal=
packung
weiß=grünsrot und Firma
Schubert &e Co., Weinböhla=Dresden.
Fälſchungen weiſe man zurück,

Helgemälde, 2 Pogelläſige b. zu verk.
1*3047ffso) Weinbergſtraße 36½, part.

Paſſ. Weihnachtsgeſchenſ
Kanarienvögel!
Empf. meine rühmlichſt bekannter
Kanarien, vielſach präm. mit der
höchſt.Auszeichnungen (*30563soir
H. Göbel, Ernſt=Ludwigſtr. 11

Anziehende
Frauen

sind meist gut an-
gezogene
Frauen.
Wer modern und preis-
wertgekleidetseinwill
,
der benütze z. schnei-
dern
die vorzüglichen
Favorit-Schnitte.
Bei Hunderttausen-
den
im Gebrauch!e
Anleitung durch das
Grosse Favorit-Moden-
Album (nur 70 Pf. 7c) u.
Jugend-Moden-Album (60 Pf. fr.)
von der Verkaufsstelle der Firma
oder wo nioht am Piatze. Gireies
vonderlnternationalen Schnitt=
manufaktur
, Dreschen. N. 8.
Arthur Sittig, Louisenplatz 4.

[ ][  ][ ]

Seite 26a

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297,

ein vornehmes Weihnachtsgeschenk!
un.

(24450

Schwarz und farbig

Kanin
Grau Kanin

Mufflon

Weiss und schwarz

Tibet

2.75 3.50 4.25
Nerz-Murmel

4.75 5.25 6.50 8.
Schwarz Seal

10.50 12. 14.50 16.50 7.75 12.50 14.50 18.50 u. höher
in guter
Muffe
Ierz-Murmel Qualität

13.50 15.50 18.50 27. u. höher 8.75 12.50 18.50 und höher

42. 45.

54

Seal und Nerzmurmel
in grosser Auswahl.

Mitglied des
Rabatt-Spar-
Vereins.

Eo
Iah

MABKT
*
::
,
2.

Matlonantorrater Beein.
Serrent. Versammung
Montag, den 19. Dezember, abends 8½ Uhr
im grossen Saale des Schützenhofes‟
Tagesordnung:
Vortrag des Reichstagsabgeordneten Dr. Osann
über die Tagung des Reichstags. (24394so
Zu dieſer Verſammlung iſt jeder Wähler freundlichſt eingeladen.
Der Vorstand der nationalliberalen Partei.

Grafenstrasse 22

Telefon 444

Rudolf Doll

HhhEGHUhHEHUHGEGHJHUhUhUhChuRGhUhUhUhGfuEe

0
Grafenstrasse 12.

Leutnant Brinken‟
Baberina‟
die spannenden Dramen (*30679
und die Bilder von der
Arkt. Zeppelin-Luftschiff-
Reise nach Spitzbergen
muss man gesehen haben.

Darmstadt
Ernst-Ludwigstrasse 12,
Rheinstrasse 23.
Reinigung von Damen, Herren-
u
. Kinder-Garderobe, Spitzen,
Handschuhen, Decken, Vor-
hängen
, Teppichen etc.

(15496a

fühneraugen
und Nageloperationen
werden ſorgfältigſt ausgeführt (14366a
Fr. Hartmann, appr. Heilgeh.
Grafenſtr. 29 (Telephon 276).

Spezial-Atelier
fürkünstliche Haararbeiten

stets Eingang von Neuheiten.
Ernst-Ludwigstr. 22,
Ernst Köhler, Entresol.
Telephon 1682.
(21120a

Anfang präzis 8¼ Uhr!

OKrn2

1i

Internat. Ringkampf-Konkurrenz
um den Gr. Preis v. Darmstadt
M. 6000 Siegesprämien in bar
Schlusskämpfe!

Montag, 19. Dez.:

Jedes Zimmer inkl. Frühstück M. 2.50
DaHhhhE-hHHEUHUHUHSHUEUEUHOhURUhShuhuhe
I. Etage:
Geselschafts-Säichen für 25 bis30 Personen geignet.
(

0,585 geſſ.
Gold. Kavalier-Uhr, ertra ſchwer
mit Kavalier=Kette, zuſammen 145 Mk., mit
Garantieſchein zu verkaufen
(*30673
Viktoriaſtraße 50, III.
Neue
Diwan, Otomane,
große Küche, Frumeauſpiegel, Flur=
garderobe
, Kleiderſchr. bill. zu verk. (*30667od
Heinrichſtraße 113, parterre.

ite

Protest-Kampf
Eberle gegen Cody Bill
(Deutschland)
(Mexiko)
ausserdem ringen:
Mehmed
gegen
Eggeberg
(Türkei)
(Finnland)
Beide Kämpfe bis zur
absoluten Entscheidung!
Protest.
Nachdem der Indianerringer Cody
Bill im Entscheidungskampf von
Eberle geworfen wurde, protestierte
er in geradezu ungebührlicher Weise
gegen seine Niederlage und behaup-
tete
, Eberle hätte ihn in unerlaubter
Weise an den Haaren gefasst und
dadurch seine Niederlage herbeige-
führt
. Bei der Schnelligkeit, mit
welcher der Griff ausgeführt wurde
(Kopfgriff aus dem Stand), nicht zum
Wenigsten aber auch durch den
selten reichen Haarschmuck des
Wilden, war es dem Kampfleiter
nicht möglich, einen Verstoss gegen
die Ringregeln festzustellen.
Das Schiedsgericht stellte Herrn
Eberle anheim, den Kampf noch
einmal aufzunehmen. Eberle er-
klärte
sich bereit unter der Be-
dingung
, dass der Indianer keine
verbotenen Griffe anwenden darf.
Der Kampf findet Montag, den
19. Dezember bis zur definitiven
Entscheidung statt. Das Publikum
wird gebeten, in diesem Kampfe
unparteiisch zu bleiben und die
Ringer nicht durch Zwischenrufe
zu irritieren.
(24489
Beginn der Ringkämpfe gegen 10 Uhr.
Vorher das vornehme neue
Variété-Programm.

Goesseeeeeeee
äharbeiten aller Art werden ange=
nommen
Holzſtraße 26, part. (*30663
Ein Sperrſitzplatz, 8. Reihe, Buch=
ſtabe
C., für den Reſt der Spielzeit ab=
zugeben
. Näheres in der Exped. (*30558so
Großherzogliches Hoftheater.
Montag, den 19. Dezember 1910.
Außer Abonnement.
Kinder=Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen.
Zum erſten Male:
Die goldene Gaus.
Weihnachtsmärchenſpiel in 5 Bildern
von Oskar Dähnhardt.
Für die Bühne eingerichtet von Eug. Zadeck.
Muſik von Otto Findeiſen.
Spielleitung: Oberregiſſeur Valdek.
Muſikaliſche Leitung: Chordirektor Heinz.
Perſonen:
Erſtes Bild: Im Königsſchloß.
Der König. .
Hr. Heinz
Die Königin
Frl. Heumann
Die Prinzeſſin
Frl. Gothe
Der Haushofmeiſter . . Hr. Jordan
Der Tanzmeiſter
Hr. Jürgas
Hanſel, ein Bauernſohn. Hr. Schneider

Mete
Kempner
Frl. Kaiſer
Fr. Ungibauer
Frl. Guerdan
. Frl. Senten
Hr. Semler
Purlepaus, ſein Diener . Hr. Speiſer
Zweites Bild: Im Walde.
Hr. Schneider
. Hr. Lehrmann
.Hr Semler
. Hr. Speiſer
. Hedw. Jungkurth
. Alfred Schulz
. Minna Lang
. Aennchen Dörr
Drittes Bild: Im unterirdiſchen Palaſt.
. Hr. Schneider
. Hr. Lehrmann
Zwergſchmiedemeiſter. . Hr. Geibel
Hedw. Jungkurth
. Alfred Schulz

Zweiter
Dritter
Vierter
Fünfter
Der Zauberer
Hanſel
Der Berggeiſt
Der Zauberer
Purlepaus .
Erſter
Zweiter
Dritter
Vierter
Hanſel
Der Berggeiſt
Erſter
Zweiter 7 Zwerg
Die goldene Gans
Viertes Bild: In der Schenke.
Frau Flink, Schankwirtin Fr. Rudolph
Fritz, ihr Sohn .
.Frl. Grünberg
Vater Eberhard, e. Mönch Hr. Wagner
Schneider Fips .
. . Hr. Holler
Albert, ein Kriegsmann Hr. Kroczak
Hanſel
. Hr. Schneider
Ein Hauſierer . .
Hr. Schwarze
Ein Holzknecht .
Hr. Indorf
Ein Bauer.
Hr. Ungibauer
Eine Bäuerin
1
Frl. Wisthaler
Ein Nachtwächter .
Hr. Klotz,
Die goldene Gans
Fünftes Bild: Im Schloßpark.
Der König.
Hr. Heinz
Die Königin .
. Frl. Heumann
Die Prinzeſſin
. Frl. Gothe
Der Haushofmeiſter . . Hr. Jordan
. Hr. Jürgas
Der Tanzmeiſter

Hanſel
Erſter
Zweiter
Dritter
Vierter
Fünfter
Frau Flink
Fritz .
Vater Eberhard
Schneider Fips .
Albert
Hauſierer . . .
Holzknecht . . .
Bauer
*
Bäuerin .
Nachtwächter . .

Hr. Schneider
Frl. Nicklaß=
Kempner
Frl. Kaiſer
Fr. Ungibauer
Frl. Guerdan
Frl. Senten
Fr. Rudolph
Frl. Grünberg
Hr. Wagner
Hr. Holler
Hr. Kroczak
Hr. Schwarze
Hr. Indorf
Hr. Ungibauer
Frl. Wisthaler
Hr. Klotz

Der Zauberer . . . . Hr. Semler
Der Schneemann
Die goldene Gans
Apotheoſe.
Ballett=Einlagen, arrangiert von
der Hofballettmeiſterin Frau Thiele=
Leonhardt.
Im zweiten Bild: Tanz der Glühkäfer,
ausgeführt von 8 Kindern.
Im dritten Bild: a) Adagio, ausgeführt
von Frl. Croneberg, den Damen des
Corps de Ballet und 8 Kindern. b) Va=
riationen
, getanzt von Frl. Lederer, Frl.
Pfau und Frl. Müller. c) Polka, ge=
tanzt
von Frl. Croneberg. d) Finale.
Nach dem 3. Bilde findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze:
Proſzeniumsloge 2. Mk., Fremdenloge
2. Mk., Balkonloge 2. Mk., 1. Rang
2 Mk., 2. Rang 1 Mk., Sperrſitz 1.50 Mk.,
Parterre 1 Mk., 1. Galerie 40 Pfg.,
2. Galerie 30 Pfg.
Kartenverkauf von 11 bis 1 Uhr und von
5 Uhr an.
Anfang 6 Uhr. Ende nach 8 Uhr.
Vorverkauf
von 111 Uhr für die Vorſtellungen:
Dienstag, 20. Dez. 83. Ab.=Vorſt. B 21.
Ein Falliſſement. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 21. Dez. Außer Abonnement.
Kinder=Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen:
Hänſel und Gretel. Anfang 6 Uhr.
(Vergl. beſondere Anzeige.)
Donnerstag, 22. Dez. 84. Ab.=Vorſtell.
C 21. Jugend. Kleine Preiſe. An=
fang
7 Uhr.

[ ][  ][ ]

Nummer 297,

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Seite 27.

Herren- u. Damen-
Portemonnaies

nur ganz solides
Lederwaren
Fabrikat.
Hochfeine Damentaschen. Photographie-Albums. Dokumenten-Mappen. Brief-Mappen. Geldtaschen. Musik-
Mappen. Schreib-Mappen. Hochfeine Garnituren in echt Krokodil-, Seehund-, Juchten- und Saffian-Leder.
Preiswürdig und in grosser Auswahl.
*24474
Heinrich Lautz, Rhein-Grafenstr. Ecke.

Kamin-Zugregler
D. R. G. M.
Kein Rauch, keine Gase
in Zimmer, Küche etc.,
kein Ersatz nötig, billiger
denn jeder Blechaufsatz.
Auskunft bereitwilligst.
g. Kugel
Telephon 763.
(B24466
4 Wittmannstrasse 4.

Nähmaschinen
beſtes deutſches Fabrikat. Tretmaſchine
von 55 Mk. an. Fünf Jahre Garantie.
Keine Reiſende, daher billiger Preis.
Konrad Lautermann,
Ballonpl. 5. (24454oimf) Teleph. 1176.

hell, 2 kompl. Betten, Waſchtiſch m. Marmor=
platte
und Spiegel, 2 Nachttiſche, ferner
Herrenſchreibtiſch mit Stuhl, Bücher=Regal,
Vertiko, Kommode, Diwan, Kleiderſchrank,
Tiſche, Stühle, Küchenmöbel, Tafelklavier,
ſowie verſchied. Hausrat wegen Wegzug
billig zu verkaufen.
(24481a
Anzuſehen Marktplatz 12, 1. Stock.
Stadtbureau Paul Wolf & Co.,
Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Passend für Weihnachtsgeschenke
Wechſelmappe (engl. Fabrikat), Staffelei,
Malkaſten, Palette, Keilrahmen und Lein=
wand
, 1 Kindernähmaſchine zum wirklichen
Nähen, f. Jagdmeſſer, Flobert, Revolver
Klappkamera, 912, f. Zylinderhut (jugendl.
Form) billig. Adr. zu erf. in der Exp. (*30653

piegelſchrank
neu. 30 Mk. Diwan mit Undau 80 Mk.,
Moquette=Diwan 45 Mk, Kleiderſchränke
billig, Vertiko, nußb. pol., 28 Mk. an,
6ſäul. Vertiko 45 Mk., Schreibtiſche 25 Mk.
an, Diplomatenſchreibtiſche 78 Mk. Eine
Partie hochfeine Oelbilder, Kopien be=
rühmter
Meiſter 1 Speiſezimmer, ſchwarz
eichen, ſeltene Gelegenheit, für nur 480 Mk.
(*30652
Elegante Küche 75 Mk.
Karlſtraße 30.

Damenbrillantring
wie neu, mit kleinem aber ſehr hübſchen
Stein, für 35 Mk. zu verkaufen. Näheres
(21491imdf
in der Expedition.

mit mod. Blumentiſchen,
Aquarlen preisgekrönt, praktiſches
Weihnachtsgeſchenk, billig zu verkaufen
Soderſtraße 59.
*30658)
per Gramm 4 Mark,
Kaufe Platin, ſow. alte Zahngebiſſe,
per Zahn 35 Pfg. Offerten unter § 74
(*39657oi
an die Exped. ds. Bl.
zut erhaltener Kleiderſchrank, ſowie
2 Sofas und Ottomane mit verſtellb.
(*30659
Seitenteil billig zu verkaufen.
Näheres Kaupſtraße 25, 1. Stock.

Zu verkaufen:
1 Kinderſchlitten 1 Mk., 1 Stuhlſchlitten
2 Mk., 12 Paar Schlittſchuhe à 50 Pfg.,
10 Herren=Rohrbüſten mit Ständ. à 1 Mk.,
17 Soennecken=Briefordner à 50 Pfg., 2 Steh=
leitern
2 Mk. und 3 Mk., 2 Vorſtellſchau=
kaſten
, 2 m lang, 40 cm hoch, mit Facett=
glas
, 30 elektr. Meſſingtulpen mit Faſſung,
1 Lüſter f. Gas u. elektr. Licht, 2 Gaslam=
pen
, 1 Damenbüſte mit Stoffbezug, 1 Papier=
abſchneidmaſchine
, 2 Violinen mit Kaſten,
verſchied. gut erhalt. Damenkleider, Pult,
(*30656
großer Natur=Blumenſtänder
Heinrichſtraße 10.

Ottomane,
Feiner
neuer Divan, Salonſchr.,
Flurgarderobe, Trumeauſp., f. Vertiko,
Spiegelſchr., Schreibtiſch, Kleiderſchr., verſch.
Tiſche u. Stühle ganz bill. z. verk. (*30668od
Friedrichſtr. 36, Vorderhaus, part.

mit prima ff.ge=
Herrn=Ring ſchliff. Brillant,
Damen=Ring mit Brillanten, modernes
Halskollier mit Smaragden, gold. Ketten=
Armband mit Mittelſtück, gold. Damen=
uhr
mit langer Kette 60 Mk., Halskette
mit Anhänger 30 Mk., ſilberne = und
Kaffeelöffel billig zu verkaufen (*30674
Viktoriaſtr. 50, III.

Besonders vorteilhaftes Angebot in
Ia Elsässer Baumwollwaren
für Bett- und Leibwäsche.
50/82 em Renforcé, Cretonne von 45 48 53 an.
50/52 em Croisé, Barchent von 58 70 bis 1.00
130 und 160 c breite weisse Bettdamaste
en ctr. 130, . 0 uns iohe,
150 bis 170m breite Cretonnes für Bettücher

e Mi. 0 t. .r 1 0.
Frottier-Bade-Wäsche

(00000

Balltscher. Fagcrscher, Pakentiatet, aterarlagen, Balenehge
Bielefelder und andere Leinen in allen Breiten.
180 em kableigen für Betähcher, per Meter Mr. 1. 25=
Ia Molton-Bettücher abgepasst von Mk. 2.00an.
eeee Stickereien, lein. Spitzen, Besätze etc. ee66
Deklicnner Gsohfe
Tel. 1914 5 Ernst-Ludwigstrasse 5 Tel. 1914
e MITGLEED DEs RABATT-SPAR-VEREINs ee
(23117a

Am Mittwoch
den 21. Dezetnber treffen die für die Feſttage beſtellten
Prima Hafer-Mast-
1

ein. Per Pfund 72 Pfennig.

(24453

Wir bitten unſere werten Kunden, die bereits beſtell=
ten
Gänſe an dieſem Tage in Empfang zu nehmen.

Fungraße
Sekade

Darmstadt

Telefon 2581

Kirchstrasse 10
Elisabethenstraße 36 Tel. 2581! Robdörferstraße 12 Tel. 2582
Magdalenenstraße 23
Bessungerstraße 86
Wenckstraße 32.
Liebigstraße 4

Die grösste Auswahl in willkommenen Geschenken:

Reizende Briefpapiere, solide Leder-
waren
, mod. Schreibzeuge, Kalender

(24
on baut ſ. Land=
Welcher Bauunternehmer haus? Das=
ſelbe
wird gemietet auf 35 Jahre. Off. unt.
(*30416dsom
A2 hauptpoſtl.

Rhein- und
einrich Laufz Grafenstr.-Ecke

Ssleichſtraße 27 gute dauerh. ſchöne
Puppen zum Aus= und
Ankleiden, ſowie Geſtelle und Köpfe billig
zu verkaufen.
(*30654

Oous Hatter

weiss, was es heisst, ihre Jun-
gens
so zu kleiden, dass diese
immer sauber, hübsch und gut
aussehen. Alle Bedingungen,
die man an einen soliden,
schönen, praktischen Knaben-
Anzug stellen kann, erfüllen
Bleyles Knaben-Anzüge. Daher

Sohte

man sich, ehe man einen
anderen Anzug kauft, die Preis-
liste
dieser Anzüge, oder einige
Anzüge zur Ansicht kommen
lassen. Sie werden bereit-
willigst
zugesandt

haben ausserdem noch den Vor-
teil
, dass sie in der Fabrik zu
billigen Preisen ausgebessert
werden. Sie sind vorrätig für
das Alter von 314 Jahren, in
verschied. Formen u. Farben. Sie

Räufen

die echten Bleyle’s Knaben-
Anzüge in Darmstadt nur bei

Kalbruss

Markt 10

(23826sko)

Am Rathaus.

Zu verkaufen: Anzug f. 1516jähr.

lanino
zu leihen geſucht.
Gefl. Offerten mit Preisangabe unter
§ 70 an die Expedition ds. Bl. (24473t
1 guterhalt., blauer
Jungen, 6 Mark, ferner 1 ſechsarmiger
Petroleumlüſter mit Glasgehängen, Preis
5 Mk. Liebfrauenſtr. 80, III. links. (*30655
Kaufe alte Zahngebiſſe, 1 Zahn 30 Pfg.
G. Best, Ludwigshöhſtr. 60, I. (24054a
das Auflackieren
Weißbinderarbeiten, von Möbeln, das
Anſtreichen der Schaukelpferden, Puppen=
ſtuben
und Puppenküchen, wird gut und
billigſtausgeführt durch
(22393a
Bernhard Steingässer,
Weißbindergeſchäft, Wienersſtraße 57.

Neu= und Anſtricken
von Strümpfen ſowie Beinlängen auf der
Maſchine billig und prompt. Heinheimer=
ſtraße
20, 3. Stock.
(2827a

Anabenkleider (ünzuge, Blüſen, Hoſenze)
91. werden gut angefertigt u. Gebrauchtes
mitverarb. Liebfrauenstr. 79, part. (*17857

Pianos
Karl Arnold
Ecke
24305a)
Erbacherstrasse.

[ ][  ]

Seite 28,

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Dezember 1910.

Nummer 297.

Weihaches Kleider Ir Karton
hellen oder mittel-
einfarbig
Diagonal,
Phantasiestoff in
einfarbigen Serge
einfarb. Phantasie-
6 Meter zohr gut im Pragen 6 Meter farbigen Sommer. 6 Meter helleren als auch 6 Meter und Chesron in 6 Meter stoff, Serge, Batist
oder Frühjahrsstoff
nur moderne Farben 4
gedeckteren Farben
mittl. u. dunkl. Farb. G
od. Crépon, gr. Farb-
Kleid M. 6.75
Kleid M. 6.25
Kleid M. 8.50
m.neuen Bes., RobeM. 3.75
sortimente, Kleid M. 10.50

Halbfertige Kleider und Blusen

Weiss Batistkleid

Weiss Batistkleid

Weiss Stickereikleid
Weiss Stickereikleid

halbfertig, echte Schweizer-
abgepasst
. . . . . . M. 10.50
halbfertig . . . . . . M. 12.50 echte Schweizer-Stickerei, M. 14.50
Stickerei . . . . . . M. 17.50

Elegante Balltücher

in Chiffon, Tüll, Seide usw., 25.00, 21.00, 17.00 bis

(24468

Markt 7

AFrVEDTVVRUNETDrTUS

Guggenheim & Marx
Markt 7.

Mekdtieren

eler hamen
und
Herren-Stoffe

(133a)

Prau B. Distsch
18 Ernst-Ludwigstrasse 18.

Seeteiten
Hoch- und Flachplisse
Gaufrieren, Auszacken

Betten=Spezial=Geschäft.


Prämiiert
Darmstadt 1876
mit der
Preis-Medaille.
Wir empfehlen unser Lager in:
Schlafzimmer-Einrichtungen,
Bettstellen in Holz und Eisen, Patent-Spiralmatratzen,
Rosshaar-, Woll- und Seegrasmatratzen.
Deckbetten, Kissen etc. etc.
Wir sind in der Fertigstellung sämtlicher Matratzen und Bettbezüge deshalb ganz besonders leistungs-
fähig
, da wir mit der Bettwarenbrauche auch wirklich vertraut sind und jedem Wunsche Rechnung zu
(176a
tragen imstande sind.
Mothnagel & Weiler

Hoflieferanten Sr. Königl. Hoheit des Grossherzogs

2 Das Haus
Ecke Wilhelminenſtraße und Heinrichſtr.
iſt per ſofort volſtändig neu hergerichtet,
mit Zentralheizung verſehen, zu vermieten. Bodenheimer, Rheinſtr. 26, Bur. (13285t
Das Haus enthält 14 ſchöne Wohnräume
nebſt allem Zubehör und Garten. Näheres
nur durch die Firma Joſeph Trier,
Darmſtadt Wilhelminenſtr. 95. (9462os Seiten, per 1. April zu vermieten. Parcusstr. 1, Beletage,
5=Zimmerwohnung mit allem Zubehör per
ſofort zu vermieten. Zu erfragen bei
23124t) Nieder=Ramſtädterſtraße 15,
2. Stock, 5 große Zimmer, Bleichplatz und
allem Zubehör, freie Ausſicht von beiden
Ecke Heerdweg u. Bruchwieſenſtr. 2
1. Stock, ſchöne freie Lage, kein Gegenüber,
eine kleinere 5=Zim.=Wohn. zu vm. (B24432ms
Herrschaftshaus zu verm.
Nikolaiweg 12, vornehm ausgeſtattetes Haus m. 12 Zimmer,
ſchöner Diele u. vielen Nebenräumen, mit Zentralheizung, elektr. Lichtanlage u. Gas=
einrichtung
, mit Warmwaſſeranlage und
allem ſonſtigem Komfort verſehen, wegen
Ableben des ſeitherigen Mieters alsbald
anderweitig zu verm. Einzuſehen tägl.
von 10 Uhr bis 4 Uhr. Wegen jeder
an B. L. Trier, Riedeſelſtr. 17, II. (24005a
2 Wienersstrasse 65. 4518d=
Zimmer
20757omds) Lauteſchlägerſtraße 11
eine ſchöne 2= Zimmerwohnung im Vorder= weiteren Auskunft wende man ſich nur haus zu verm. Einzuſ. von 1 bis 3 Uhr.

Rossdörferstr. 12
Manſarde, 2 Z. u. Zubeh., zu verm. Aus=
kunſt
2. Stock.
(24055a
24229od) Wendelſtadtſtr. 51, Stbwohn.,
2 Zimmer, Küche und Zubehör.
24428ms) Ballonplatz 7 Zwei= Zimmer=
wohnung
ſofort zu vermieten. wes Wimannstrasse Eaen
mit Zubehör, Verſetzungshalber p. 1. April, event. auch früher, zu vermieten. Neheres
(B24422ms
daſelbſt 1. Stock. vermieten. Näheres Mosbergſtraße 70.
ä

Marktplatz Nr. 4.

(24423s
Emilstrasse 25
Laden nebſt 3= Zimmerwohnung, geeignet
für Konſumartikel, per alsbald zu verm.
Arheilgen!
Moderner Laden mit 4=Zimmerwohnung,
Trambahnhalteſtelle, für jedes Geſchäft od,
Filiale paſſend, zu vermieten, Näheres bei
(24480ms
Gilbert, z. Poſt daſ.

Mierte Zimmer
Ecke Beck= u. Darmſtraße 51, 2. St.,
ſchön möbl. Erkerzimmer
Höhenlage, nur für beſſ. Herrn. (*30358dod
B23838oms)Steinackerſtr. 6, part., möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang.
23461oms) Ireneſtraße 13, III., a. der
Frankfurterſtraße, möbl. Zimmer mit Kaffee
15 Mk., auch auf Woche, an jungen Mann.
24230ms) Kiesſtr. 88 ſchön möbl. Wohn=
und Schlafzimmer per 1. Januar zu verm.
Frankfurterstrasse 58, II.
gut möbl. Zimmer mit Gas. (24231ods
20031t) Wienersſtraße 57, ein gut
möbl. Zimmer, mit oder ohne Penſion.
23058t) Saalbauſtraße 16 möbl. Wohn=
und Schlafzimmer zu vermieten.
*30618) Luiſenſtraße 34, 1. St., ein möbl.
Wohn= u. Schlafz., mit oder ohne Penſion.
(Solides Mädchen oder Frau kann möbl.
Manſardenzimmer bek., geg. etw. Haus=
arb
., a. Eſſen. Näh. Landwehrſtr. 11, p. (*30577

30028) Eliſabethenſtr. 37, 2. St., zwei
gut möbl. Zimmer ſofort zu verm.
*30601) Ernſt=Ludwigſtr. 1, III., ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu vermieten.
*30677) Karlſtraße 49, 3. Stock lks., ein
freundl. möbl., gut heizb. Zim. per 1. Jan.
*30645) Wienersſtr. 93, 3. St., möbl.
Zimm. an Herrn od. Fräul., Woche 3 Mk.
2. Stock, freundlich möbl.
Ludwigſtr. 8, Zimmer, mit Frühſtück
16 Mk. per Monat, zu verm. (*30649
Ein nachweisbar ſehr gut gehendes
Kolonial=, Frucht=und
Gemüſe=Geſchäft
in beſter Lage, in Frankfurt a. M., ſeit
16 Jahren beſtehend, mit erſtklaſſig. Kund=
ſchaft
, iſt Krankheitswegen für 3000 Mk.
zu verkaufen. Käufer wird angelernt und
mit der Kundſchaft vertraut gemacht, daher
für jeden paſſend.
(24195do
K. Spier, Frankfurt a. M.,
Hohenzollernſtraße 18.
Sutgehendes, beſſeres Lebensmittelge=
geſchäft
mit pr. Kundſchaft, iſt w. a.
Unternehmung halber ſofort zu verkaufen.
Erforderl. 1500 Mk. Offerten unter R 91
an die Expedition ds. Bl.
(*30321ms

Schweinemetzgerei
gut gehend, mit Maſchinenbetrieb, zu verk.
Off. unt. § 32 an die Exv. d. Bl. (*30480fs
In einem tl. Städtchen zwiſchen Darmſtadt
und Frankfurt iſt eine Wirtſchaft mit
Saal zu verkaufen oder zu vertauſchen, w.
noch einige Tauſend Mark herausbezahlt
werden. Offerten unter § 43 an die
Expedition dieſes Blattes.
(*30552so

Reslauration.
Für ein Konzertlokal
ſuche ich kautionsfähigen Uebernehmer
*30644oi) Dingeldein, Schützenſtraße.

Damen
erhalten vorzüglichen
(21236,
Mittagstisch von 60 Pfg. an
(Separates Zimmer)
Reform-Restaurant Thalysia
Alexanderstrasse 4, I.

Einige bessere Herren können ſorg=
fältigen
, bürgerlichen Mittags=, evtl.
Abendtisch in gutem Hauſe erhalten.
Näheres in der Expedition. (*30555so

Einige beſſere Herren
können an einem gut bürgerlichen Privat=
mittags
=, evtl. Abendtiſch teilnehmen
24050a)
Soderſtraße 16, 2. St. lks.

Verloren
ein Ordenskreuz, wahrſcheinlich im Hof=
theater
. Abzugeben gegen Belohnung
Herrngartenſtraße 32,
B24324)