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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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tnren Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
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ſchriebenen Tagenwirdnichtübernommen.
173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Inſerafe
werden angenommen in Darmſtadt,
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ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. — Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
„ 285.
1910,
Montag, den 5. Dezember.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Bagatellen aus dem Reichsetat.
* Die große Wirtſchaftsrechnung des Reiches liegt
ſeinen Sendboten vor, und es wäre eigentlich deren
Pflicht und Schuldigkeit, ſich in das dickbändige Druckwerk
zu vertiefen, deſſen wichtigſte Zahlen ſchon zum
Gegen=
ſtand der öffentlichen Kritik gemacht worden ſind. Da iſt
aber, ſo ſchreibt die N. B. C., mancher intereſſante Poſten,
der völlig unbeachtet bleibt. Beim Marine=Etat
erinnern z. B. nur ein paar Zeilen an eine recht
uner=
quickliche Angelegenheit des vorigen Jahres, die Vorgänge
auf der Kieler Werft. Dort heißt es nämlich: „
Ein=
nahmen aus dem Verkaufe der auf den kaiſerlichen
Werf=
ten nicht verwendbaren Materialien und Abfälle: 300000
Mark gegen 600000 Mark im Vorjahre‟. — Das könnte
überraſchend wirken, doch wird erläuternd hinzugefügt:
„Der Wert der bei den Arbeiten gewonnenen Materialien
und Abfälle wurde bisher nicht von den Herſtellungskoſten
in Abzug gebracht. In Zukunft ſoll im Intereſſe
kauf=
männiſcher Ausnutzung des Altmaterials und zur
För=
derung des Ordnungsſinnes in den Werkſtätten ein Teil
des Wertes der Abfälle dem die Ausgaben tragenden
Fonds gutgeſchrieben werden. Der zurückzurechnende
Wertanteil iſt auf 300000 Mark zu veranſchlagen, um
welchen Betrag die bisherige Anſchlagſumme zu
kür=
zen iſt.” Man iſt alſo im Reſſort des Herrn von Tirpitz
aus Schaden klug geworden.
Auch der Kriegsminiſter, Herr von Heeringen,
hat Einnahmen in ſeinem Reſſort aufzuweiſen. Freilich
ſind es Sandkörner im Vergleiche zu den Bergen von
Ausgabenſ Aus dem Druck und Verlage der
Rang=
liſte zieht das Kriegsminiſterium 9500 Mark, ein
Be=
weis, welcher Beliebtheit dieſes ſo vorzüglich bearbeitete
Nachſchlagewerk ſich erfreut. An den ausgezeichneten
Generalſtabskarten verdient die
Militärverwal=
tung ſchon mehr: ſie bringen die ſtattliche Summe von
880000 Mark ein. Für ausgemuſterte oder tote
Pferde iſt aber ſogar eine ganze Million als Verdienſt
verrechnet. Die toten Schlachtroſſe ziehen wohl meiſt in
Wurſtform in die weite Welt hinaus! Daß unſere
Mars=
jünger nicht alle Muſter von Pünktlichkeit ſind, erſieht
man daraus, daß jährlich 184000 Mark für Ordnungs=
und Verſäumnisſtrafen, Kaſſenüberſchüſſe und
dergleichen eingenommen werden.
Der Etat des Reichskanzlers weiſt ebenfalls
Einnahmen auf — nämlich 1300 Mark aus
Dienſtgrund=
ſtücken. Faſt ſcheint es, als ob man im Reichsamte
des Innern weniger geſchäftstüchtig iſt, denn dort
hat man aus dem Verkaufe von Veröffentlichungen nur
1400 Mark herausgeſchlagen. Und auch beim
Reichs=
militärgericht haperts offenbar in dieſer Hinſicht —
hier holt man aus dem Verkaufe von alten Akten,
Druck=
ſachen und Geräten jährlich nur die fürſtliche Summe
von — 50 Mark heraus. Am beſten ſteht natürlich das
Reichsſchatzamt da, das aus der Prägung von
Reichsmünzen eine Million 630000 Mark Gewinn
er=
zielt. Steuerprobleme der verſchiedenſten Art werden, wie
es ſcheint, gegenwärtig in unſeren Kolonien erprobt.
So bringt in Samoa die Kopfſteuer 209000 Mark, ein
hübſches Sümmchen. In Südweſtafrika iſt man offenbar
auf die Hunde ebenſo ſchlecht zu ſprechen wie neuerdings
in Berlin. Denn man belaſtet ſie mit einer Steuer, deren
Geſamtertrag nicht weniger als 35000 Mark hoch iſt. In
Oſtafrika hat man dagegen als neue Steuer den
Spielkar=
tenſtempel eingeführt, der ungefähr 11000 Mark einbringt.
„Das läßt tief blicken”, würde der Abgeordnete Saabor
hierzu geſagt haben!
Woher ſtammen die Lerds?
Zum Verfaſſungskampf in England.
** Im Lager der liberalen Parteien Englands gehen
die Meinungen darüber, wie die Macht des
Ober=
hauſes am wirkſamſten zu brechen ſei, ſehr weit
aus=
einander. Einige Heißſporne meinen, das Einfachſte und
Natürlichſte ſei die gänzliche Abſchaffung des Hauſes der
Lords und die Einführung des Einkammerſyſtems. Andere
Beſonnenere und Verſtändigere, ſchlagen vor, die erbliche
Zugehörigkeit zum Oberhauſe einzuſchränken und ſtatt
deſſen mehr lebenslängliche Mitglieder zu ernennen. Und
von dritter Seite hört man immer wieder das Verlangen
nach einem Peersſchub. Das heißt, das liberale
Ka=
binett, das gegenwärtig am Ruder iſt, ſoll ſoviele ſeiner
Anhänger aus dem Unterhauſe und dem ſonſtigen
poli=
tiſchen Leben zu Lords befördern, daß ihm die Mehrheit
im Oberhauſe geſichert wird.
Dieſer Ausweg iſt in früheren Zeiten des Konflikts
zwiſchen dem Miniſterium und dem Oberhauſe regelmäßig
gewählt worden. Und da das Oberhaus immer die
Hoch=
burg der konſervativen Weltanſchauung war, handelte es
ſich regelmäßig darum, daß liberale Miniſterien die
Zahl der Lords zu ihrem Vorteile vermehrten. Das iſt
während der letzten ſieben Jahrzehnte in ſo großem
Maß=
ſtabe geſchehen, daß das Oberhaus jetzt eigentlich
über=
wiegend aus Liberalen zuſammengeſetzt ſein müßte. Sind
doch von 1832 bis 1909 nicht weniger als 239 Lords durch
liberale und nur 183 durch konſervative Kabinette
er=
nannt worden. Allein unter den vier Miniſterien des
Mr. Gladſtone wurden 85 liberale Parteigänger zu Lords
erhoben und dadurch in das Oberhaus verpflanzt.
Dieſe Tatſache enthält eine ſehr beherzigenswerte
Lehre. Nämlich die, daß das Mittel des Peersſchubs
viel=
leicht für den Augenblick wirkſam iſt, allmählich aber
ge=
nau das Gegenteil von dem erreicht, was es urſprünglich
erſtrebte. Die liberale Geſinnung der neuen Lords reicht
in den allermeiſten Fällen gerade nur für ſie ſelbſt aus.
Schon ihre Söhne, ſpäteſtens ihre Enkel aber bekehren
ſich zu den konſervativen Prinzipien, denen der britiſche
Adel in ſeiner überwältigenden Majorität huldigt. und
da es nicht die am wenigſten intelligenten und die
charak=
terloſeſten Politiker zu ſein pflegten, die von liberalen
Miniſterien eine Lordswürde erhielten, ſo darf man
daraus folgern, daß der engliſche Adel denn doch noch
nicht ſo überlebt und ſo traditionslos iſt, wie ihn ſeine
Gegner zu ſchildern lieben. Er beweiſt ſtets von neuem
die Kraft, die Elemente, die ihm aus der Mitte ſeiner
Gegner zugeführt werden, zu abſorbieren, ſie zu ſeinen
eigenen Ueberzeugungen zu bekehren. Das iſt, ohne
Zweifel, ein Beweis von ſtarker Vitalität und ſollte, um
der Gerechtigkeit willen, nicht überſehen werden.
Selbſt die engliſchen Witzblätter ſchildern das „Houſe
of Lords” jetzt gern als eine Art von mittelalterlicher
Rumpelkammer, deren Inſaſſen Nachkommen der
Kreuz=
fahrer wären und ſich von den veralteten Gewohnheiten
ihrer Vorfahren noch nicht frei machen könnten. Sieht
man ſich die Liſten der erblichen Mitglieder des
Ober=
haufes etwas ernſthafter an, ſo gewinnt man ein
durch=
aus anderes Bild. Es iſt nicht übertrieben, zu ſagen,
daß das Oberhaus beſtändig durch die tüchtigſten
Män=
ner der Nation ergänzt worden iſt. Davon, daß auch
die Abkunft einer ganzen Reihe alter herzoglicher und
gräflicher Familien ſich nur auf dem Papiere ſehr
vor=
nehm ausnimmt, während ſie ihren Glanz in (
Wirklich=
keit irgend einem höchſt plebejiſchen Ahnherrn verdanken,
ſoll hier nicht weiter die Rede ſein. Aber neben den
Trägern großer geſchichtlicher Namen ſitzen eine Menge
von Lords, deren Väter oder Großväter Selfmademen
im beſten Sinne des Wortes waren und die auch noch
ſelbſt mitten im bürgerlichen Erwerbsleben ſtehen. Ja,
es gibt kaum einen Beruf, der nicht im Oberhauſe
vertre=
ten wäre. Nur ein paar Beiſpiele mögen dafür
ange=
führt ſein. Die Grafen Eromer und Northbrok, ſowie
die Barone Aſhburton und Revelſtoke ſind Sproſſen jenes
bekannten aus Deutſchland ſtammenden
Bankiergeſchlech=
tes Baring, das noch heute auf dem engliſchen
Geld=
markte eine gebietende Stellung einnimmt. Der Ehef der
Londoner Linie der Frankfurter Freiherren von
Roth=
ſchild ſitzt als Lord Rothſchild im Oberhauſe und iſt eine
der kräftigſten Stützen der konſervativen Partei. Lord
Aldenham ſteht an der Spitze der auſtralaſiatiſchen Bank
und einer Lebensverſicherungsgeſellſchaft, Lord Biddulph
iſt Chef des Bankhauſes Cocks, Biddulph und Co., Lord
Hillingden Teilnehmer der Bankfirma Glyn, Miller und
Co., und der berühmte Naturforſcher, der John Lubbock
hieß, bevor er Lord Avebury wurde, iſt, als Sohn eines
Bankiers, immer in enger Verbindung mit der
Geſchäfts=
welt geblieben. Der Viscount Jveagh und der Baron
Ardilaun, früher Guineß genannt, ſind Vierbrauer und
verfertigen das dunkelbraune Stout, das auf keinem
eng=
liſchen Frühſtückstiſche fehlt. Lord Armitſtead iſt ein
City=Kaufmann, Lord Aſhton Fabrikbeſitzer und Lord
Inverelyde der Enkel des Begründers der Cunard=Linie.
Der Eigentümer der Daily Mail, von Geburt ein Mr.
Harmsworth, ſitzt als Lord Northeliffe, der Beſitzer des
Daily Telegraph, einſt Mr. Leptz=Lawſon, als Lord
Burnham im Oberhaufe, während die Morning Poſt
jetzt der Gemahlin des Earls of Bathurſt, deren Vater
zum Lord Glenesk erhoben worden war, gehört. Lord
Herſchell, dienſttuender Kammerherr des Königs
ent=
ſtammt einer Familie, die England einen ausgezeichneten
Juriſten und der Welt einen großen Aſtronomen gab
und der älteſte und berühmteſte engliſche Arzt, Joſeph
Liſter, ſteht als Lord Liſter im Verzeichniſſe der
Mitglie=
der des Oberhauſes.
Das ſind, wie geſagt, nur einige, mit Leichtigkeit zu
verzehnfachende Proben dafür, daß das engliſche
Ober=
haus nicht, wie man es jetzt ſo häufig lieſt, nur ein
Häuf=
lein von rückſtändigen und verbohrten Feudalherren iſt,
ſondern daß es eine gewiſſe Berechtigung hat, ſich, gerade
vom Standpunkte des Bürgertums aus, als die Elite der
Nation anzuſehen. Und es wird daher ſchwerlich ſo leicht
ſein, das Oberhaus ſeiner Macht und ſeines gefeſtigten
Anſehens zu berauben, wie ſeine Feinde jetzt in der
Uebertreibung des politiſchen Kampfes zu prophezeien
belieben.
Deutſches Reich.
Die Reichstagserſatzwahl in Labiau=
Wehlau iſt für die Konſervativen ungünſtig
ausge=
fallen. Es wurden abgegeben für Burchard (konſ.) 7216,
für Wagner (Fortſchr. Volksp.) 5527, für Linde (Soz.)
3708 Stimmen. Es findet Stichwahl zwiſchen Burchard
und Wagner ſtatt. Im Jahre 1907 erhielten: der
konſer=
vative Kandidat 11575, der freifinnige 1760 und der
ſo=
zialdemokratiſche 3179 Stimmen. Der
Reichstagswahl=
kreis war ſeit 1884 im Beſitz der Konſervativen, die nun
auch dieſen Sitz wohl verlieren werden.
— In der Frage der Reichszuwachsſteuer
ſcheint nun ein Uebereinkommen zwiſchen den Parteien
und mit der Regierung bevorzuſtehen. Der Köln.
Zei=
tung wird hierzu aus Berlin geſchrieben: Um den
Wün=
ſchen der Regierung, aus der Reichswertzuwachsſteuer
einen höheren Betrag herauszuwirtſchaften, in
beſchei=
denen Grenzen entgegenzukommen, iſt in Ausſicht
genom=
men, die Sätze der Steuer zu erhöhen bei denjenigen
Uebertragungen von Grundſtücken, die innerhalb der
erſten fünf Jahre ſtattfinden. Man wird alſo das
ſpeku=
lative Moment des ſchnellen Veräußerns ſchärfer faſſen.
Liegt dagegen ein längerer Zeitraum dazwiſchen, ſo ſoll
es bei den bisher in Ausſicht genommenen Sätzen
ver=
bleiben. Was die Verkoppelung der Vorlage mit der
Militärvorlage und der Veteranenfürſorge anbetrifft, ſo
wird der Regierung gegenüber nach wie vor die
Befürch=
tung geltend gemacht werden, daß man dazu kommen
könne, die Zuwachsſteuer erneut zu ändern, wenn die
An=
forderungen der anderen Vorlagen ſteigen. Jedenfalls
werden die Nationalliberalen ſolcher Verkoppelung
Wi=
derſtand leiſten. Man will endlich einmal ruhige
Ver=
hältniſſe haben, wenn das Geſetz angenommen wird, alſo
eine genaue Begrenzung, damit es nicht wieder geht wie
mit der Wertzuwachsſteuer; weder die Veteranenbeihilfe
noch irgend welche anderen Erforderniſſe dürfen von der
Steuer abhängig gemacht werden. Ueber den
Umſatz=
ſtempel haben ja die Verhandlungen ſchon begonnen. Wenn
auch noch kein formeller Beſchluß gefaßt iſt, wird er ja
vorläufig unverändert bleiben bis 1914. Es wird mehr
und mehr bezweifelt, daß dann überhaupt eine
Herab=
ſetzung ſtattfinden werde. Man ſpricht den Verdacht aus,
daß damit gerechnet werde, mit der Zeit würden die
Be=
troffenen ſich daran gewöhnen und der Widerſtand
ſchließ=
lich erlahmen. Was bisher verlautet, läßt dieſe Zweifel
nur allzu berechtigt erſcheinen.
— Die Fleiſchzufuhr in Bayern. Auf dem
Münchener Viehmarkt iſt infolge ſtarker Zufuhren aus
Frankreich ein erheblicher Preisrückſchlag eingetreten.
Auch aus Bayern ſind im Laufe der Nacht große Zufuhren
eingetroffen. Die Einfuhr aus Oeſterreich iſt in dieſer
Woche um mehr als zwei Drittel zurückgegangen.
Ausland.
Italien.
Italiens auswärtige Politik. In der
Kammer beantwortete bei der Debatte über das Budget
des Miniſteriums des Aeußern Miniſter San Giuliand
die Ausführungen verſchiedener Redner und erklärte:
Unſere auswärtige Politik bezweckt die
Aufrechterhal=
tung des Friedens für uns und die anderen, daher die
Erhaltung des territorialen status quo. Der Friede
ge=
nügt aber nicht, notwendig iſt auch die ruhige Zuverſicht
um ſeine Dauer, damit wir fortfahren können in unſerem
Reformwerk im Innern, in der Förderung der wachſenden
Entwicklung des Landes. Italiens auswärtige Politik
hat keine Hintergedanken. Sie verfolgt ausſchließlich
die=
jenigen friedlichen Ziele, die das Parlament und das
Land oft gebilligt haben. Der Dreibund iſt die feſte
Grundlage dieſer Politik. Italien beſindet ſich in einer
Stellung völliger Parität mit den Verbündeten. Es ſei
zu verwundern, daß irgend ein italieniſcher Deputierter
auch nur einen Augenblick daran zweifeln konnte. Ein
ſolcher Zweifel ſei eine Beleidigung für die Italiener.
Er ſtimme mit dem Deputierten Vali darin überein, daß
eine offene Ausſprache mit den Verbündeten eine
weſent=
liche Bedingung für die Eintracht ſei. Gerade dieſe fand
bei den Zuſammenkünften in Florenz, Berlin, Salzburg,
Bad Iſchl und Turin ſtatt.
Bei dieſen Entrevuen ſei weder eine Erneuerung,
noch eine Aenderung des Dreibundes, noch ein neues
Abkommen über beſondere Fragen erörtert worden. Die
drei verbündeten Mächte ſeien einig in dem Beſtreben, den
Frieden und den territorialen status quo
aufrechtzuer=
halten, deſſen weſentlicher Beſtandteil die Integrität des
ottomaniſchen Reiches und der Balkanſtagten ſei, denen
die verbündeten Mächte friedliche Fortſchritte bei voller
Unabhängigkeit wünſchten. In dieſem Beſtreben ſeien
auch die übrigen Großmächte einig. Die herzliche
Freund=
ſchaft Italiens gegenüber Frankreich, England und
Ruß=
land ſtehe in vollkommenem Einklang mit dem Geiſte des
Dreibundes, und Italiens Aufrichtigkeit und Loyalität
allen Mächten gegenüber ſichere ihm das allgemeine
Ver=
trauen.
San Giuliano ſagte, er erwidere von ganzem Herzen
die freundſchaftlichen und herzlichen Aeußerungen
Aehren=
tbals und er ſei ſicher, der Dolmetſcher entſprechender Ge=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
Nummer 285.
Stadt und Land.
fühle des Parlaments und des Landes zu ſein. Er ſehe
am Horizont keine Frage, die zu
Meinungsverſchieden=
heiten zwiſchen Italien und Oeſterreich führen könne.
Gegenüber den Deputierten, die die inneren Fragen
Oeſter=
reichs behandelten, erklärte der Miniſter, es ſei Grundſatz
der Völkerrechte, daß kein Staat ſich in die inneren
Ange=
legenheiten des anderen einmiſche.
Bezüglich der vereinzelten, Italien feindlichen
kleri=
kalen Kundgebungen im Ausland bemerkte der Miniſter,
die Rede des Bürgermeiſters von Rom ſei ein
inner=
italieniſches Ereignis, über das ſich Italien mit keiner
fremden Regierung in eine Diskuſſion hätte einlaſſen
kön=
nen. Uebrigens habe auch keine Macht einen ſolchen
Ver=
ſuch unternommen. Es ſei überflüſſig, immer wieder zu
betonen, daß Rom unantaſtbar ſei.
Der Miniſter des Aeußern erklärte im weiteren
Ver=
lauf der Debatte noch, das gegenwärtige Miniſterium habe
mit Spanien, Norwegen, Rußland und Belgien neue
Schiedsgerichtsverträge abgeſchloſſen, und hoffe, in
näch=
ſter Zeit ſolche mit mehreren Staaten Amerikas und
Schweden und Rumänien abzuſchließen. Zum Schluſſe
er=
klärte der Miniſter, man ſei auf dem beſten Wege zu einem
Abkommen über die Frage der Arbeiterverſicherung der
italieniſchen Arbeiter in Deutſchland.
Frankreich.
Der Senat verhandelte über die Vorlage, die
da=
hin abzielte, die Zahl der Schankwirtſchaften zu
vermin=
dern. Er nahm Artikel 1 der Vorlage an, der für jede
Gemeinde als Maximum für je 600 Einwohner eine
An=
zahl von drei Schankwirtſchaften feſtſetzt.
Holland.
In der Zweiten Kammer gab während der
Debatte über das Budget des Miniſteriums des Aeußern
der Miniſter des Auswärtigen zur
Angelegen=
heit van Heeckeren die entſchiedene Erklärung
ab, daß keine Tatſache exiſtiere, die die Vermutung
zu=
laſſe, daß ſich irgend welche auswärtige Macht in die
in=
neren Angelegenheiten Hollands eingemiſcht habe.
Rußland.
In der Reichsduma griff bei der Beratung
über das Schulgeſetz der Kadett Roditſchew, ein
ehemali=
ger Adelsmarſchall, den ruſſiſchen Adel heftig an. Es
handelte ſich um die Frage, ob die Adelsmarſchälle den
Vorſitz in den Schulräten beibehalten oder ob die
Vor=
ſitzenden gewählt werden ſollen. Roditſchew warf dem
Adel vor, er verliere ſeine Unabhängigkeit immer mehr.
Er erinnerte an den franzöſiſchen Adel und den 4. Auguſt
des Jahres 1789 und forderte den ruſſiſchen Adel auf,
ſeine Vorrechte aufzugeben und für die Gleichheit aller
Stände einzutreten.
* Wie der N. G. C. aus Nizza gemeldet wird, hat
Prinz Heinrich von Preußen auf die Dauer
von zwei Monaten die dem Mr. de la Broſſe gehörende
Dampfjacht „Radium” zu einer Fahrt im Mittelmeer
ge=
chartert.
* Rom, 2. Dez. Heute iſt das neue päpſtliche
motu proprio erſchienen, das den Ordensbrüdern
unterſagt, ſich an Handels= oder Finanzgeſellſchaften zu
beteiligen, ſowie ſich überhaupt mit irgend einer der
Reli=
gion fremden Beſchäftigung abzugeben. — Gehört dazu
auch die Politik?
* Brüſſel, 3. Dez. Der von den Aerzten der
Königin heute vormittag ausgegebene
Krankheits=
bericht ſtellt feſt, daß das allgemeine Befinden der
Köni=
gin ein ſehr gutes iſt, ſodaß ein zweites Bulletin nicht
mehr ausgegeben wird. Die Huſtenanfälle ſind ſeltener.
Die typhöſen Erſcheinungen (Schleimfieber) nehmen ſtetig
ab. Auch der Bronchialkatarrh hat ſich verringert und die
Symptome von Thorax, die die geſamte Krankheit
be=
gleiteten, ſind im Schwinden begriffen.
C.K. Portugals neue Flagge. Nach
viel=
fachen Beſprechungen und Streitigkeiten iſt nun die
Wahl der neuen Flagge für die Republik Portugal
endgültig getroffen. Die Nationalfahne iſt ſenkrecht
geteilt, halb rot und halb grün. Im Mittelpunkt
be=
findet ſich das ehemalige portugieſiſche Wappen, aber
ohne Krone. Das Hiſſen dieſer neuen Flagge, unter
deren Zeichen von nun an die Geſchicke des
portugie=
ſiſchen Staates ſtehen werden, wurde als ein
natio=
naler Feſttag gefeiert, und reiches Leben entfaltete
ſich auf der „Avenue der Freiheit” in Liſſabon, wo
die Republikaner am Tage der Revolution ihr Lager
aufgeſchlagen hatten.
Darmſtadt, 5. Dezember.
— Ernannt wurden der Militäranwärter Georg
Dietz in Darmſtadt zum Schreibgehilfen am
Provinzial=
arreſthaus in Darmſtadt und der Gefangenwärter
am Haftlokal in Offenbach Georg Joſt zum
Gefangen=
aufſeher an dieſer Anſtalt, ſowie der Kanzliſt bei dem
Miniſterium der Juſtiz Johann Adam Bachmann
zum Kanzlei=Inſpektor an dem Oberlandesgericht.
— Vor dem Schwurgericht pro 4. Quartal 1910 (
Vor=
ſitzender: Großh. Landgerichtsrat v. Pfiſter) gelangen
fol=
gende Fälle zur Verhandlung: Montag, 5. Dezember,
gegen Valentin Jakob Grüll, Taglöhner, aus Gernsheim
wegen Notzucht; Dienstag, 6. Dezember, gegen Georg
Delp, Handarbeiter, aus Eberſtadt wegen Straßenraubs;
Mittwoch, 7. Dezember, gegen Auguſt Kern, Agent, früher
Eiſenbahnaſſiſtent in Offenbach a. M., aus Reichelsheim
(Wetterau) wegen Verbrechen im Amte.
s. Die Strafkammer verurteilte in der
Samstagsver=
handlung einen anſcheinend recht gemeingefährlichen
Men=
ſchen, den 35 Jahre alten Kaufmann Hermann Uelgut
aus Poſen wegen Hehlerei zu 8 Monaten
Gefäng=
nis, unter Anrechnung von 6 Wochen
Unterſuchungs=
haft und Aberkennung der Ehrenrechte auf 5 Jahre. Er
iſt angeblich ſchon weit herumgekommen und will jetzt
einen Unbekannten, mit dem er einmal in Amerika
zuſam=
men geweſen ſei, in einer hieſigen Herberge wieder
ge=
troffen haben Die bei der Feſtnahme in ſeinem Beſitz
gefundenen, vorher bei Trödlern zum Kauf angebotenen
Kleidungsſtücke ſeien ihm von jenem eingehändigt
wor=
den. Uelgut hat, nach ſeinen Vorſtrafen zu ſchließen, die
Spezialität des Kleiderdiebſtahls mittels Einſchleichens,
und die fraglichen Sachen (Damenkleid und Abendmantel)
waren auch aus einem Hauſe hier entwendet worden. Die
Vermutung ſpricht für ſeine Täterſchaft, doch war die
Be=
nutzung des großen Unbekannten nicht ausreichend zu
wi=
derlegen, weshalb der Angeklagte nicht des
Rückfalldieb=
ſtahls ſchuldig befunden wurde. — Für acht, von Ende
vorigen Jahres bis vor kurzem begangene
Wechſel=
fälſchungen, deren ſich ein 46 Jahre alter Wagenbauer
und Schmied von Pfungſtadt ſchuldig gemacht hat, waren
mißliche Vermögensverhältniſſe beſtimmend. Der ſeither
unbeſtrafte, als ordentlicher, fleißiger Geſchäftsmann
gel=
tende Angeklagte unterlag zwar der Verſuchung, ſich durch
den Wechſelerlös jeweils aus der Notlage zu helfen, ſtellte
ſich aber zuletzt, von Gewiſſensbiſſen getrieben, ſelbſt der
Staatsanwaltſchaft. Es handelt ſich um acht gefälſchte
Akzepte, die teilweiſe zur Deckung der vorherigen
Falſifi=
kate dienten und ſämtlich von ihm beglichen worden ſind.
In Anbetracht dieſer Umſtände ließ das Gericht für das
im allgemeinen ſchwere und den Geſchäfsverkehr
gefähr=
dende Verbrechen Milde walten und erkannte auf 2
Mo=
nate Gefängnis.
* Der Provinzial=Ausſchuß der Provinz
Starken=
burg hält ſeine nächſte Sitzung am Samstag, den 10.
Dezember, vormittags 9½ Uhr mit folgender
Tages=
ordnung ab: Die gewerbsmäßige Beſorgung
frem=
der Rechtsangelegenheiten durch den Lehrer der
israeli=
tiſchen Religionsgemeinde Vormberg zu Reinheim.
Beſchwerde des Paul Metz zu Mühlheim a. M. wegen
Heranziehung zu den Umlagen der
Landwirtſchafts=
kammer. — Errichtung einer Brandmauer ſeitens der
Karoline Seib in Biblis, hier Beſchwerde des Peter
Völger III. gegen dieſes Bauweſen.
Die 14. Sitzung der Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung findet am Donnerstag, den 8. Dezember,
nachmittags 3½ Uhr, ſtatt. Tagesordnung:
1. Mitteilungen. 2. Bebauungsplan für das Viertel
zwiſchen Heidelbergerſtraße, Beſſungerſtraße, der alten
Main=Neckar=Bahnlinie und Landskronſtraße. 3.
Be=
ſchaffung einer Ozonlüftungsanlage für den Sitzungsſaal
im Rathaus. 4. Verſetzung der Randſteine auf der
Nordſeite des Hohlen=Wegs vor dem Baublock I. 5.
Be=
feſtigung und Kanaliſierung des Platzes und der
Straßen vor dem neuen Hauptbahnhof. 6.
Stromver=
ſorgung des Gebietes Dieburgerſtraße=Hohler Weg.
(Anſchluß des Hauſes Hagenburg). 7. Errichtung neuer
Klaſſen an den Mittel= und Stadtſchulen zu Beginn des
Schuljahres 1911. 8. Antrag auf Enthebung eines
Bei=
ſitzers des Kaufmannsgerichts von ſeinem Amt. 9.
Auf=
hebung der Zinsverpflichtung für die Koſten der
Kabel=
legung in der Heinheimerſtraße. 10. Voranſchlag über
die Verwaltungskoſten der ſtädtiſchen Sparkaſſe und der
Pfennigſparkaſſe für 1911.
* Sparen im Staatshaushalt. Die Stelle eines
Miniſterialkanzliſten bei dem Juſtizminiſterium, die durch
die Ernennung des ſeitherigen Inhabers zum Kanzlei=
Inſpektor am Oberlandesgericht frei geworden iſt, wird
vorausſichtlich nicht wieder beſetzt werden.
— Ueber die Tätigkeit der Arbeitsnachweisſtelle
im ſtädtiſchen Hauſe, Waldſtraße 6 (Telephon 371),
werden für den Monat November folgende Zahlen
mitgeteilt: 389 offene Stellen, 1167 Arbeitſuchende.
241 Vermittelungeu, darunter 90 Dienſtboten.
* Wohlfahrtsfiguren. Man ſchreibt uns: Im
Auftrag J. K. H. der Großherzogin wurden nach
Ent=
würfen von Profeſſor Riegel von der Künſtlerkolonie
kleine „Wohlfahrtsfiguren” aus Steingut angefertigt,
von deren Ertrag eine beſtimmte Summe der Großh.
Zentrale für Säuglings= und Mutterfürſorge zufließt.
Dieſe Figuren ſind ſoeben erſchienen und in einem
Schau=
fenſter der Firma Karl Rtttershaus, Ernſt=
Ludwigs=
ſtraße, ausgeſtellt, zuſammen mit noch verſchiedenen
anderen Figuren aus dem gleichen Material, die ſämtlich
nach Entwürfen von Profeſſor Riegel gefertigt ſind.
—. Betonarbeiten im Elektrizitätswerk. In
An=
knüpfung an den Strafkammerbericht vom 29. v. M.
wird uns vom Vertreter der Firma Heyl u. Ko.
mit=
geteilt, daß dieſe Firma mit der Herſtellung ſämtlicher
Eiſenbetondecken beim Neubau des
Elektrizitäts=
werkes beauftragt war, wobei keinerlei
Beanſtand=
ungen vorgekommen ſind.
— Verein Kunſtfreund. Die diesjährige
Jahres=
verloſung des Vereins Kunſtfreund hatte folgendes
Ergebnis: 1. Behringer, Lagerſzene, gew. von G. Ph.
Geiſt. 2. Schweich, Aus Oberbayern, gew. von
Zahn=
arzt Dr. Lautz. 3. Deuchert, Wildbach, gew. von
Rechts=
anwalt Dr. Geßner. 4. W. Horſt, Partie aus Naßwald,
gew. von Eiſenbahnſekretär Maſſing. 5. Schlegel,
Par=
tie aus Hering, gew. von Oberzahlmeiſter Stamm. 6.
Deuchert, Chiemſee, gew. von Kaufmann Dexheimer.
7. Schoyerer, Starnbergerſee gew. von Kaufmann
Egenolf. 8. Schlegel, Roßdörferſtraße, gew. von Rudolf
Reuter. 9. Splitgerber, Sommermorgen, gew. von
Zahn=
arzt Stock=Bensheim. 10. Höſch, Bauernmädchen, gew.
von Weckerling=Wiesbaden. 11. Deuchert, Dorf bei
Dachau, gew. von Frau Dr. Bernet. 12. Mesmer, Hahn
mit Hühnern, gew. von Kanzleirat Kraft. 13. Mesmer,
Enten, gew. von Kanzleiinſpektor Rittershofer. 14.
Schoyerer, Schleißheimer Moos, gew. von Karl Kahlert.
15. Schoyerer, Bodenſee bei Waſſerbürg, gew. von Prof.
Dr. Schnell. 16. Schoyerer, Sommertag, gew. von
Rentner Pietz. 17. Kröh, Abendlandſchaft, gew. von
Hauptmann Winter. 18. Kröh, Stadtprozelten, gew.
von Uhrmacher Andreß. 19. Kröh, Hof in
Zwingen=
berg, gew. von Hachenburger. 20. Reichenbach, Oſterſee,
gew. von Chriſtian Gräff. 21. Horſt, Blick in die
Berg=
ſtraße, gew. von Hofrat Muther=München. Die aus
den Zinſen des Vereinsvermögens erworbenen beiden
Bildchen von Gehrig, die gratis verloſt wurden, fielen
an Frau Hauptmann Kretzmähr.
— Ein ſeltenes Mieter=Jubiläum. Man ſchreibt
uns: Herr Ludwig Bendheim hier feiert am 8. dieſes
Monats ſeinen 50jährigen Geburtstag. Derſelbe iſt
in=
ſofern von Bedeutung, als Herr Bendheim ſeit ſeiner
Geburt, alſo fünfzig Jahre, ununterbrochen in derſelben
Wohnung im Hauſe des Herrn Hofbankier Ferdinand
Sander, Luiſenplatz 7, wohnt.
* Luftflottenverein. Es wird nochmals auf die
Anzeige in heutiger Nummer verwieſen.
* Heſſiſche Spielſachen. Im Hauſe Ecke Grafen=
und Rheinſtraße iſt in den Erkern zur Zeit eine
Aus=
ſtellung heſſiſcher Spielſachen arrangiert, die aus den
Kunſtwerkſtätten des Profeſſors Sutter, der
bekannt=
lich ſeit Jahren auf dieſem Gebiete mit großem Erfolg
reformierend tätig iſt, hervorgegangen ſind. Es iſt
ſchon mehrfach in dieſem Blatte über den künſtleriſchen
und vor allem erzieheriſchen Wert dieſer heſſiſchen
Spielſachen geſchrieben worden. Inzwiſchen haben ſie
ihren Ruf über ganz Deutſchland verbreitet, und
zahl=
reiche Kunſt= und kunſtgewerbliche Zeitſchriften haben
ſich eingehend und anerkennend darüber ausgeſprochen.
So ſchreibt M. Brethfeld in der Rundſchau des
Kunſt=
gewerbes in der „Leipziger Meſſe”: „
— Sutter
ging von dem grundlegenden Gedanken aus, daß das
Spielzeug eine ernſte Sache ſei, weil es dem Kind die
erſten bildlichen und plaſtiſchen Eindrücke vermittele,
die lange eine beſtimmte Wirkung ausüben.
Bei einem großen Teil des jetzt gebräuchlichen
Spielzeuges ſei der ſchlechteſte Naturalismus
Trumpf und richte ſchon in der Kinderſtube
heilloſe Geſchmacksverwirrung und Verirrung an.
Auf dieſe Weiſe ergab ſich im Gegenſatze zu dem aus
der Fläche herausgeſchnittenen, ſilhouettenhaft
wirken=
den, modernen Spielfiguren eine überaus kräftige
körperliche Wirkung. Durch dieſe Technik und durch
künſtleriſche Stiliſierung aufs Weſentlichſte, unter
Weg=
laſſung alles Nebenſächlichen, ſind Spielſachen
entſtan=
den, wie wir ſie für kleinere Kinder brauchen. Sie
geben von allen Seiten her ein richtiges, körperliches
Bild, ſind außerordentlich klar in der Form und von
geradezu verblüffender Eindringlichkeit des Ausdrucks,
ſo daß ſie ſich auch dem noch unentwickelten
Formen=
ſinn des Kindes feſt einprägen.” Wie man uns
mit=
teilt, iſt der Alleinverkauf der Sutter=Spielſachen der
Firma D. Faix Söhne hierſelbſt übertragen.
Mit dem Laſſo auf der Nashorujagd.
*⁎* Kurz nachdem Rooſevelt die afrikaniſchen
Jagdgefilde verlaſſen hatte, traf auf der Stätte, wo
Teddy ſeine großen weidmänniſchen Triumphe
geern=
tet hatte, ein anderer amerikaniſcher Jäger ein:
Co=
lonel C. J. Jones, der berühmte „Buffallo
Jo=
nes”, der ſich zum Grundſatz gemacht hat, kein Tier
zu töten, es ſei denn in Notwehr. Er war
ausgezo=
gen, um im ſchwarzen Weltteil ſeine neue
Jagd=
kunſt zu erproben; nur mit dem Laſſo ausgerüſtet,
wollte er Löwen und Nashörner fangen. Der Plan,
der damals viel Aufſehen und auch Kopfſchütteln
er=
regte, iſt vollauf geglückt, und mit einer ganzen
Me=
nagerie lebender wilder Tiere konnte Buffalo Jones
wenige Monate ſpäter Afrika verlaſſen. Ein
Teil=
nehmer jener ſeltſamen Jagdexpedition, der
Ameri=
kaner Guy H. Scull, gibt nun in der
Weihnachts=
nummer des Strand Magazine einen feſſelnden
Be=
richt über den Verlauf des eigenartigen Unternehmens
und ſchildert dabei auch den Fang des erſten
Nas=
horns mit dem Laſſo.
Vom Nairobi aus war die Expedition in das
In=
nere Afrikas vorgedrungen, noch war es nicht
gelun=
gen, auf einen Löwen zu ſtoßen, und der Jagdeifer
der verwegenen Laſſowerfer aus Wild Weſt mußte ſich
einſtweilen mit Giraffen, einem Elentier und einem
Tſchita, einer Abart des Leoparden, begnügen. Bis
eines Tages das Lager durch eine aufregende
Meld=
ung alarmiert wurde; der Jagdgefährte Loveleß
brachte die Bptſchaft: „Der Oberſt kam eben an den
Abhang und ſagte, drunten liege ein Nashorn. Er
iſt wieder
t um Wache zu halten.” Im Nu.
alles auf den; Beinen, der Photograph Kearton, der
tollkühne Schutte, der mit ſeinen kinematographiſchen
Apparaten übprall dabei war, packte haſtig ſeine
Ka=
mera aufs Pferd, und ſchweigend, von geſpannter
Er=
wartung erfüſlt. brach man auf. Plötzlich ſab man
den Oberſt auftauchen. „Still!” flüſterte er, „dort
unten, kaum hundert Meter entfernt. Seid ihr
be=
reit?” Alle waren es. Die Laſſos wurden vom
Sat=
tel genommen, Kearton ſprang ab und kroch mit
ſei=
ner großen Kamera durch das Gras. „Erſchreckt es mir
nicht, ehe ich meinen Apparat in Ordnung habe, ich
winke mit der Hand.” Man ſah nichts von dem
Nas=
horn, die Büſche verwehrten den Ausblick, eine
glü=
hende Hitze lag über der Landſchaft. „Wir ſahen, wie
Kearton ſeinen Apparat aufſtellte und ſorgfältig mit
dem Taſchentuch die Linſen abrieb, dann ein Wink,
Colonel Jones ſtieß einen Schrei aus und ſofort
ſahen wir im Graſe ein mächtiges Nashorn
auf=
tauchen. Die Reiter ritten ihm entgegen, mit
über=
raſchender Schnelligkeit machte das Ungetüm Kehrt
und entſchwand im Tal.
Nun begann eine wilde Hetzjagd. Nach drei
Mei=
len endlich kommt eine Pauſe; das Nashorn hat in
einer ſtattlichen Waſſerlache Stellung genommen hier
fühlt es ſich ſicher, wälzt ſich zwei oder dreimal
behag=
lich im Schlamme und ſtellt ſich dann den Reitern
ent=
gegen. Es iſt zu gefährlich, mit den Pferden in die
Pfütze zu folgen. „Ich muß es herausholen,” meint
Jones, und reitet dem Rhinozeros entgegen. Nicht
weit: denn ſofort beginnt der Angriff, das Waſſer
wirbelt hoch auf, und wie ein Pfeil ſchießt das
ſchein=
bar ſo ſchwerfällige Ungeheuer auf Buffalo Jones
zu, der ſein Pferd herumreißt und davonjagt. Die
Gefährten ſtehen nicht müßig, ein Laſſo ſchwirrt durch
die Luft, legt ſich um den Nacken des Nashorns, das
mächtige Tier fällt hin: aber das Seil zerreißt wie
ein Zwirnfaden. Und nun beginnt die wilde,
wech=
ſelvolle Jagd. Bei einem zweiten Verſuch pacht das
von Loveleß geſchleuderte Laſſo ein Hinterbein des
Nashorns: auf drei Beinen humpelt es davon und
zieht Reiter und Pferd mit ſich. Da erregt plötzlich
die Kamera die Aufmerkſamkeit der Beſtie. Der
Photograph ſteckt unter ſeiner Decke, er ſieht nicht,
wie raich das Verderben auf ihn zuſtürzt. Worſicht!”
brüllt der Oberſt; der Photograph hat gerade noch
Zeit, zur Seite zu ſpringen, dann fliegt die Kamera
mit dem Geſtell hoch in die Luft. In dieſem
aufregen=
den Moment hört man Keartons Stimme, der auf der
anderen Seite bei der zweiten Kamera ſteht und mit
der Verzückung ſeines Photographenherzens laut
ſagt: „Famos, famos, diesmal habe ich es richtig
be=
kommen, eine prächtige Aufnahme, eine herrliche Auf
nahme.‟ Die Pferde der Jäger ſind erſchöpft, ein Seil
nach dem anderen iſt geriſſen, die Sonne ſinkt im
Weſten: wenn es nicht bald gelingt, wird die Beute
entkommen. Aber auch das Nashorn ermüdet.
End=
lich gelingt es, wieder einen Laſſo an einem
Vorder=
bein feſtzulegen. Noch einmal ein Angriff auf die
Kamera. Ein erſchreckter Maſſai=Krieger ſtürzt vor
der Linſe vorbei, und wieder hört man Keartons
em=
pörte Stimme: Zum Teufel, wie oft ſoll ich euch
ſagen, daß ihr nicht vor die Linſe kommen ſollt.‟ Die
gefährliche Situation kommt ihm nicht in den Sinn.
Zum Glück wendet ſich das Nashorn zur Seite und
attackiert einen Baumſtumpf, an dem Loveleß gerade
den Laſſo feſtbindet. Durch einen Sprung kann er
ſich noch retten. „Nun endlich haben wir die Beſtie
halb ſicher. Zwei Cowboys laſſen ihre Pferde
arbei=
ten: Meter um Meter zerren wir das Nashorn
da=
hin, wo wir es haben wollen. Mit ſeinem mächtigen
Horn wühlt es in einem großen Ameiſenbau, der ſo
hart wie Granit iſt, aber unter den zornigen Stößen
des Gefangenen wie Staub aufwirbelt. Dann ſteht
das Nashörn ſtumpfſinnig und erſchöpft da und ſtarrt
auf die Kamera, wo eifrig Kearton am Werke iſt, bis
der letzte Meter Film verbraucht iſt. Die Sonne
ent=
ſchwindet am Horizont, die Dämmerung iſt da,
Men=
ſchen und Tiere ſind von den vierſtündigen
Anſtreng=
ungen und von der Glut des Tages erſchöpft: aber
das erſte Nashorn, das mit dem Laſſo gefangen wurde,
iſt unſer.
Nummer 285.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
Seite 3.
— Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft
„Gabelsberger” hielt in ihrem Vereinslokal „Heſſiſcher
Hof” ihre Generalverſammlung ab, die von
100 Mitg liedern beſucht war. Nach Bekanntgabe diverſer
Eingänge und einiger Aufnahmegeſuche referierte der
1. Vorſitzende in kurzen Worten über das abgelaufene
Geſchäftsjahr, das in Bezug auf Mitgliederzunahme und
Unterrichtstätigkeit in jeder Beziehung als durchaus
günſtig bezeichnet werden darf. Aus dem Jahresbericht
ſei ferner mitgeteilt, daß der Unterrichtsbeſuch eine
Be=
ſucherzahl von 5500 Perſonen aufweiſt, ſodaß eine
aus=
gedehnte und gut organiſierte Unterrichtstätigkeit
ent=
wickelt werden konnte. Auch die von der Leitung nur
für die Mitglieder eingerichteten Monatsarbeiten erfreuen
ſich einer ſteigenden Unterſtützung. Der ſeitherige
Bor=
ſtand wurde nahezu wieder gewählt.
— Internationale Ringkampfkonkurrenz. Im
Or=
pheum wurden die Kämpfe fortgeſetzt. Als erſtes Paar
rangen der neu eingetroffene Lemmertz=Köln und der
Ludwigshafener Müller. Lemmertz machte ſeinem ihm
vorausgehenden Ruf alle Ehre, indem es ihm ſchon
nach 4 Minuten gelang, ſeinen Gegner durch
Schulter=
ſchwung zu beſiegen. Ein hochintereſſanter Kampf
ent=
ſpann ſich dann zwiſchen Schneider=Sachſen und
Tſcheſtjakoff=Rußland. Beide Ringer ſind ſich an Figur
und Technik vollſtändig gleich, ſodaß keiner von beiden
in der Lage iſt, einen Erfolg zu erringen. Trotzdem
beide ſichtlich bemüht waren, eine Entſcheidung
herbei=
zuführen, mußte der Kampf nach 20 Minuten ohne
Reſultat abgebrochen werden. Beim 3. Kampf ſiegte
der rieſenhafte Türke Haſſan Mehmed über ſeinen
Geg=
ner Piquard ſchon nach 6 Minuten. Zum Schluß
ran=
gen Chriſtenſen=Schweden und Heß=Mannheim.
Nach=
dem der erſte Gang reſultalos verlaufen war, gelang
es Chriſtenſen nach 18 Minuten intereſſanten Kampfes
ſeinen Gegner durch Untergriff von hinten zu beſiegen.
Auf die Kämpfe des heutigen Abends wird ganz
beſon=
ders hingewieſen. (Siehe Anzeige.)
2 Durchſchnittspreiſe von den Wochenmärkten
der vergangenen Woche. Butter ½ Kg. 1,30 M., in
Partien 1,25 M., Eier 7—8 Pf., Schmierkäſe ½ Ltr. 18
bis 20 Pf., Handkäſe 6—10 Pf.; Obſt u. dgl. Aepfel
Zentner 7—12 M., ½ Kg. 7—15 Pf., Birnen ½ Kg. 12
bis 18 Pf., Trauben‟ Kg. 60 Pf., 100 Stück Nüſſe 50 Pf.,
Kaſtanien ½ Kg. 15 Pf., Zitronen 6 Pf.; Kartoffeln
der Zentner 3,50—4 M., Kumpf (10 Liter) 70 Pf.,
Mäus=
chen Zentner 9 M., ½ Kg. 10 Pf., Salat, Gemüſe:
Kopfſalat 5—6 Pf., Endivien 3—6 Pf., Rettiche 2—5 Pf.,
Meerrettich 10—30 Pf., Zwiebeln ½ Kg. 8 Pf., Roterüben
Kg. 5—10 Pf., Paradiesäpfel ½ Kg. 40 Pf., Bündel
Römiſch=Kohl 2 Pf., Weißerüben 2 Pf., Roſenkohl ½ Kg.
20—25 Pf., Gelberüben ½ Kg. 4—5 Pf., Wirſing 3—10 Pf.,
Grünkohl 3—6 Pf., Blumenkohl 10—50 Pf., Rotkraut 10
bis 35 Pf., Weißkraut 8—15 Pf., Zentner 1,80—2,00 M.,
Spinat ½ Kg. 12—15 Pf., Schwarzwurz ½ Kg. 25 bis
30 Pf., Kohlrabi 3—4 Pf.; Geflügel, Wild: Gänſe
½ Kg. bis zu 90 Pf., Faſanen 2—2,50 M., Enten 3 bis
4 M., Hahnen und Hühner 1,50—2,50 M., Tauben 60 Pf.,
Lapins 90 Pf. bis 1 M., Haſen bis zu 4 M.; Fiſche
1
Kg.: Hecht, Aal 1,00—1,20 M., Rheinfiſche zum Backen
40 Pf., Rotzungen 80 Pf., Kabeljau, große Schellfiſche
35 Pf., kleine 18—20 Pf.; in den Fleiſchſtänden
½ Kg.: Rindfleiſch 60 Pf., Hackfleiſch 80 Pf., Rindsfett
50 Pf., Rindswürſtchen (Stück) 15 Pf., Kalbfleiſch 70 Pf.
Offenbach, 2. Dez. Das Gerücht von der
Auf=
findung der verſtümmelten Leiche der ſeit
einigen Wochen ſpurlos verſchwundenen Anna Göbig
ſetzte die Bewohner unſerer Stadt geſtern abend in große
Aufregung. Dieſes Gerücht, das jeder Grundlage
ent=
behrt, war lt. Off. Ztg. durch die Phantaſtereien von
Kin=
dern entſtanden. An einem Bachtümpel in der Nähe des
Verſorgungshauſes hatte ein neunjähriger Knabe einen
in ein Zeitungspapier eingewickelten alten Unterrock
gefunden. Dieſer ominöſe Fund regte das
phantaſie=
volle Gehirn des Jungen zu einer ſchauderhaften Mär
an. Er erzählte ſeiner Mutter, einer ehrſamen
Waſch=
frau, er habe geſehen, wie ein Mann einem Mädchen
den Kopf abgeſchnitten, dieſen in den Waſſertümpel
ge=
worfen und den Rumpf begraben habe. Er berief ſich
zum Beweis dafür auf das Zeugnis eines Kameraden.
Dieſe Schauergeſchichte pflanzte ſich natürlich ſchnell
weiter und veranlaßte die Polizei, eine genaue
Unter=
ſuchung an der Fundſtelle und des ganzen Tümpels
vorzunehmen, ohne auch nur den geringſten Anhalts
punkt für die Richtigkeit der Ausſagen des Jungen
zu finden. Nachdem deſſen Kamerad erklärt hatte, er
ſei krank und überhaupt nicht aus dem Hauſe geweſen,
gab der junge Karl May auch zu, daß er die
Schauer=
mär frei erfunden habe. Um aber feſtzuſtellen, daß der
Fund des Kleidungsſtückes, an dem einige Blutflecken
hafteten, nicht mit einer anderen unbekannten Sache
zuſammenhänge, ließ die Polizei den Tümpel auch noch
heute morgen mit einer Pumpe entleeren, ohne daß
ſich eine Beſtätigung des ſchnell verbreiteten Gerüchts
ergab. Mit der verſchwundenen Anna Göbig ſteht das
aufgefundene Kleidungsſtück in gar keiner Beziehung.
Das geheimnisvolle Verſchwinden dieſes Mädchens iſt
daher bis zur Stunde noch unaufgeklärt, trotzdem die
Polizei ihre Nachforſchungen eifrig fortſetzt.
t. Lindenfels, 2. Dez. In einer vor vierzehn Tagen
ſtattgefundenen öffentlichen Bürgerverſammlung
bezüglich des hieſigen Steinbruchs, den die Firma
Kreuzer u. Böhringer bis zum Jahre 1913 gepachtet
hat, war man allgemein dafür, den Steinbruch alsbald
auszuſchreiben und die ganze Angelegenheit möglichſt
bis zum 1. Januar 1911 zu erledigen. Der
Gemeinde=
rat hat nun in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, von
der Verpachtung des Steinbruchs vorläufig überhaupt
abzuſehen. Der Antrag fand Annahme gegen die
Stimme des Bürgermeiſters.
Hirſchhorn, 2. Dez. Der achtjährige Sohn der Witwe
Müller und das kaum fünfjährige Söhnchen des Herrn
Hambach vergnügten ſich auf der am
Amtsgerichtsge=
fängnis vorbeiführenden, ziemlich ſteil zum Neckar
ab=
fallenden Landſtraße mit Rodeln. Infolge des
Glatteiſes verlor der ältere Knabe bei dem ſtarken
Ge=
fälle der jäh zum Neckar abfallenden Bahn die
Herr=
ſchaft über den Schlitten, ſo daß dieſer mit den zwei
Jungen in voller Geſchwindigkeit die ſteile Wand des
Neckarufers hinabſauſte und in den Strom ſtürzte.
Der Schlitten verſank und die ſtarke Strömung riß die
beiden Knaben mit ſich fort. Zum Glück geſchah der
aufregende Vorfall nicht ohne Zeugen. Auf die
Hilfe=
rufe der Unglücklichen eilten Leute herbei, aber nur
mit Mühe gelang es dem Opfermute des Maurers Heck
von hier, unter eigener Lebensgefahr etwa 100 Meter
von der Unfallſtelle entfernt, die beiden Knaben aus
den hochgehenden Fluten zu ziehen und ſo vor dem
ſicheren Tode des Ertrinkens zu retten. Die zwei
Kin=
der waren bereits bewußtlos, erholten ſich jedoch bald
wieder.
Mainz, 3. Dez. Das M. Tabl. ſchreibt: Wir haben
ſchon bei früheren Militärlieferungen auf den
bedeutenden Unterſchied hingewieſen, der zwiſchen den
tatſächlichen Fleiſchpreiſen beſteht undzwiſchen den
Preiſen, zu denen die Garniſonsverwaltung die Ware
erhält; die geſtern ſtattgefundene Eröffnung der
Offer=
ten für die Fleiſchlieferung an die hieſige
Garniſons=
verwaltung hat aber alles bisher Dageweſene in den
Schatten geſtellt. Während nämlich gegenwärtig die
Fleiſchpreiſe den höchſten Stand erreicht haben, waren
die Angebote für die Garniſonsverwaltung fo nieder,
wie ſeit Jahren nicht. Es verlangte nämlich ein
Metzgermeiſter für das Pfund Ochſenfleiſch nur 60
Pfennig und für das Pfund Kuhfleiſch nur 53½ Pfg.
Nach den Marktpreiſen koſtete Ochſenfleiſch 86 bis 91
Pfennig und Kuhfleiſch 76 bis 82 Pfg. Es wird uns
noch weiter mitgeteilt, daß zwiſchen dem niederſten
und dem höchſten Preis für die Geſamtlieferung für
Ochſen= und Kuhfleiſch ein Preisunterſchied von nicht
weniger als etwa 18000 Mark beſteht.
Mainz, 3. Dez. Der in der Mordfache des
Dienſtmädchens Diehl inhaftierte verdächtige
Gelegeu=
heitsarbeiter Legell wurde heute vormittag auf dem
Friedhofe der Leiche genübergeſtellt. Auf die
Ermahnung des Staatsanwalts Dr. Meyer, in
Gegen=
wart der Leiche ein Geſtändnis abzulegen, erklärte L.:
„Ich kann nichts eingeſtehen, ich habe das Mädchen
doch nicht umgebracht.‟ Da er bei dieſer Erklärung
blieb und in keiner Weiſe erregt war, wurde er
wie=
der in ſtarkgefeſſeltem Zuſtande in das
Unterſuchungs=
gefängnis gebracht. Die Leiche wurde hierauf ſeziert.
(*) Rockenberg, 2. Dez. Es iſt nunmehr feſtgeſtellt,
daß die Schuld an der Flucht der beiden ſchweren
Ver=
brecher die ungünſtigen baulichen Verhältniſſe der alten
Hebände trifft, die eine ſtrenge Aufſicht durch das Wach=
perſonal erſchweren. Die erforderlichen Schritte zur
Beſeitigung der Mißſtände ſind bereits geſchehen. An
die Wiedereinrichtung eines Militär=Wachkommandos
iſt nicht zu denken.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 3. Dez. Der Unfall,
den der frühere Reichstagsabgeordnete Graf Arnim
geſtern abend erlitten hat, iſt durch eigene Schuld des
Verunglückten, wie jetzt feſtſteht, verurſacht worden.
Der Graf wollte die Straße überſchreiten und bemerkte
nicht, daß etwa drei Meter vor ihm der Motorwagen
der Straßenbahn in der Richtung nach Charlottenburg
nahte. Der Wagenführer ſah die Gefahr, gab ſofort
Warnungszeichen und bremſte. Trotz alledem konnte
der Wagen nicht rechtzeitig zum Stehen gebracht
wer=
den. Graf Arnim erlitt eine ſchwere
Gehirnerſchütter=
ung, ſowie Verletzungen am rechten Arm und am
rech=
ten Bein. Sein Befinden hat ſich im Laufe des
heuti=
gen Vormittags ein wenig gebeſſert, doch beſteht noch
immer Lebensgefahr. — In einer von 3000 Perſonen
beſuchten Verſammlung der ſtädtiſchen
Gasar=
beiter wurde berichtet, daß der Magiſtrat die
Er=
höhung der Stundenlöhne um drei Pfennig beſchloſſen
habe. Die ruhigen und ſachlichen Erhebungen
ergaben eine allgemeine Abneigung gegen den
Streikgedanken. — Der Brand der
Benzin=
tanks Nobelhof wurde geſtern abend von der
Ber=
liner Feuerwehr unter der Leitung des Brandmeiſters
v. Berger gelöſcht. Die Löſchung wurde lediglich durch
Waſſergeben herbeigeführt. — Der ſeinerzeit viel
be=
ſprochene Einbruch in die Villa des Bankiers
Mos=
ler fand geſtern an Gerichtsſtelle ſeine Sühne. Der
Hauptangeklagte Berndt wurde zu 2½ Jahren
Zucht=
haus verurteilt.
Wiesbaden, 2. Dez. Das Wiesb. Tgbl. ſchreibt:
Un=
ſere Nachricht beſtätigt ſich, daß Bürgermeiſter Geheimrat
Gläſſing mit Schöneberg=Berlin in Unterhandlung
getreten iſt wegen der Uebernahme des durch Tod dort
freigewordenen Poſtens eines 1. Bürgermeiſters, zunächſt
mit dem Ergebnis auf Ausſicht, in die Reihe der
Bewer=
ber aufgenommen zu werden. Die Anregung iſt, wie wir
weiter hören, von einem Schöneberger Stadtrat
ausge=
gangen, der alsbald nach dem Ableben des
Oberbürger=
meiſters Wilde ſich wegen einer eventuellen Kandidatur
an Geheimrat Gläſſing gewandt hatte, deſſen erfolgreiche
Wirkſamkeit in unſerer Stadtverwaltung ihm bekannt
ge=
worden war. Die Stelle iſt inzwiſchen zur Bewerbung
ausgeſchrieben worden. Geheimrat Gläſſing hatte in
Schöneberg Unterredungen mit den maßgebenden
Perſön=
lichkeiten, hat ſich ſeine endgültige Entſcheidung aber
aus=
drücklich vorbehalten. Es beſteht ſonach die Möglichkeit,
ihn dauernd an Wiesbaden zu feſſeln, und wir hoffen
be=
ſtimmt, daß dieſe Möglichkeit nicht verpaßt wird. Mittel
und Wege hierzu werden ſich ſchon finden laſſen. Gelingt
das, ſo wird die ganze Bürgerſchaft, die unſere geſtrigen
Mitteilungen in hohem Grade überraſcht haben dürften,
zweifellos ſehr damit einverſtanden ſein.
B. Laubenheim (Nahe), 2. Dez. Als hier eine junge
Frau, die vom Niederrhein kam, aus dem Zuge
aus=
ſtieg, reichte ihr ein Mitfahrender, der ihr beim
Aus=
ſteigen Hilfe leiſten wollte, das Paket, das die Frau bei
ſich hatte. Dabei fiel aus dieſem Paket, zu ſeinem und
der Mitreiſenden Schrecken, das erſt zehn Tage alte
und vollſtändig in Tücher verpackte Kind der jungen
Frau. Das Kind fiel auf das Trittbrett des Wagens.
Der Unfall ging noch glücklich ab, denn das Kind trug
keinen Schaden davon.
München, 3. Dez. In einer Verſammlung
der Brauerei=Union erhob Profeſſor Dr. Vogel
von der königlichen Brauerei=Akademie Weihenſtephan
einen flammenden Proteſt gegen die Mahnung
des Kaiſers, den Genuß von Alkohol
einzuſchrän=
ken. Unter anderem ſagte der Redner: Wenn einige
Perſonen vom Kaiſer zur Mäßigung aufgefordert
wer=
den, ſchön! Man ſoll aber nicht verallgemeinern. Es
gelte ſchon heute eine gemeinſame Aktion für das
deutſche Braugewerbe. Dieſes würde, wenn es
not=
wendig werde, nicht davor zurückſchrecken, gegen die
Mahnung des Kaiſers und ſeiner Ratgeber vorzugehen.
Kaiſerslantern, 3. Dez Der hieſigen Polizei ſtellte
ſich heute nacht, wie der Pfälz. Volksbote und die Pfälz.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 2. Dezember:
„Antigone‟.
W-l. Die klaſſiſchſte aller klaſſiſchen Tragödien,
Sophokles „Antigone”, ging heute nach ſehr langer
Pauſe in der bekannten Donnerſchen Ueberſetzung und
der Muſik von Mendelsſohn=Bartholdy wieder in
Szene. Es iſt etwas Schönes und Herrliches um die
klaſſiſche Antike, ihre Wiederbelebung auf der Bühne
aber bleibt ein unlösbares Problem. Mit der
Men=
delsſohnſchen Muſik und ihrem halb opernhaften
Cha=
rakter iſt die Antigone etwas anderes geworden, als
was ſie urſprünglich war. Es lag nicht in der Abſicht
der griechiſchen Tragödiendichter, daß die Chöre, in die
ſie ihre ſchönſten und tiefſten Gedanken in ppetiſcher
Form und Sprache niederlegten und die den poetiſchen
Höhepunkt der Tragödien bezeichnen, unverſtanden
blieben. Wir hören in dieſen Chören aber nicht die
er=
habenen und lieblichen Gedanken des Sophokles,
ſon=
dern nur die Mendelsſohnſche Muſik, alſo nur Töne und
keine Worte. Auch können wir uns nicht zu der Anſicht
bekennen, daß dieſe Muſik geeignet iſt, die Stimmung
zu erhöhen oder den Eindruck des geſprochenen Wortes
zu verſtärken, eher möchten wir das Gegenteil
behaup=
ten. Wir glauben, daß eine tiefere und der Abſicht der
antiken Tragödie entſprechendere Wirkung erzielt
wer=
den würde, wenn die Chöre von einem Chorführer mit
ſchönem Organ und unter Begleitung einer Flöte oder
Orgel geſprochen würden.
Für die Aufführung ſelbſt hatte die Regie ſonſt
alles getan, um den klaſſiſchen Stil äußerlich zu
wah=
ren. Die Herrichtung der Bühne war, wie früher, in
Anlehnung an die antike Bühne erfolgt. Der
Vorder=
raum (die „Orcheſtra” der altgriechiſchen Bühne), in
deſſen Mitte der Altar ſtand, war für den Chor
be=
ſtimmt; eine Treppe führte zu der erhöhten eigentlichen
Bühne im Hinterraum, der vor Beginn der
Aufführ=
ung durch einen Vorhang von jenem abgeſchloſſen war
und deſſen Hinterwand der Königsbau mit drei Türen,
einer größeren und zwei kleineren, in der Mitte und
je einer zu beiden Seiten bildete. Dieſe Türen
bezeich=
neten den Ein= und Ausgang zu und aus dem Palaſt.
Wer den Palaſt nicht betrat oder nicht aus demſelben
kam, ging über den Vorderraum der Bühne und
be=
nutzte dabei die Treppe. Der Chor thebaniſcher Greiſe,
welcher nach dem Geſpräch zwiſchen Antigone und
Ismene von rechts her einzog, verließ die Bühne bis
m Se nicht mieder. Während des Liedes an
Bakchos, das dem Abgang Kreons folgte, nahmen die
Greiſe die Thyrſosſtäbe vom Altar und machten einen
Rundgang. Die Aufführung fand ohne Szenenwechſel
und ohne jede Pauſe ſtatt, was zu dem einheitlichen
Eindruck weſentlich beitrug.
Kein Gedanke kehrt bei Sophokles ſo häufig wieder,
wie der, daß der Güter Höchſtes die Beſonnenheit iſt,
und der für die ganze Kunſt der griechiſchen Antike als
oberſtes Geſetz geltende Grundſatz des ſchönen
Maß=
haltens iſt auch für den Dichter Sophokles in jeder
Hinſicht bezeichnend. Nach dieſem Grundſatz muß ſich
auch die Darſtellung der Tragödie richten. Ihm wurde
Frl. Oſter in der Verkörperung der Antigone in
vollem Maße gerecht und zwar, trotzdem ſie reichlich
temperamentvoll einſetzte. Das ſchöne Ebenmaß wußte
ſie auch in der ergreifenden Abſchiedsſzene, die den
künſtleriſchen Höhepunkt der Tragödie bedeutet, in
Sprache und Spiel zu wahren. So verlieh die
groß=
zügige und warm empfundene Darſtellung dieſer Rolle
dem klaſſiſchen Abend das Gepräge. Herr Heinz als
Kreon übte anfangs auch die Kunſt löblichen
Zurück=
haltens, und erſt nach der Prophezeiung des Tireſias
wurde er etwas unklaſſiſch maßlos im Schmerz und in
der Verzweiflung, erzielte aber mit ſeiner Darſtellung
einen ſtarken Eindruck. Die Rolle der Ismene ſpielte
Frl. Agnes Lehmann aus Freiburg als Gaſt recht
hübſch; durch ſchöne ſprachtechniſche Behandlung ſeiner
Rolle als Hämon zeichnete ſich Herr Weſtermann
aus. Herr Lehrmann als Tireſias, Herr Wagner
als Wächter und Frl. Heumann als Eurydike
er=
gänzten das Enſemble in entſprechender Weiſe.
Die Chöre waren nicht immer gleich und hätten
ſtellenweiſe etwas diskreter ſein können. In den
Chor=
geſängen der thebaniſchen Greiſe fiel die Modulation
der ſchönen Tenorſtimme des Herrn Jahn
ange=
nehm auf.
Die ſzeniſche Leitung unterſtand Herrn Oberregiſ
eur Valdek, die muſikaliſche Leitung Herrn
Kapell=
meiſter Kittel.
Vorträge.
* Ortsgewerbeverein. Für die dritte
Winterverſammlung hatte der Ortsgewerbeverein die
Herren Ingenieure Braun und Willner zu
Vor=
trägen gewonnen.
Der 1. Vortrag, den Herr Bauingenieur Braun
über „Linoleum” in uneigennütziger Weiſe, alſo
auch nicht im Auftrage irgend welcher Firma hielt,
er=
regte bei allen Zuhörern das größte Intereſſe, und mit
ſpannender Aufmerkſamkeit lauſchte man den
Aus=
führungen des Redners. Nachdem dieſer zunächſt über
die Herkunft der Bezeichnung „Linoleum” und die
Ge=
ſchichte des Linoleums berichtet hatte, ſchilderte er an
Hand einer hübſchen Rohmaterialienſammlung der
Bremer Linoleumwerke Delmenhorſt, Schlüſſelmarke,
die Fabrikation des Linoleums, und zwar ſowohl des
einfarbigen als auch des durchgemuſterten und des
Korklinoleums, und legte dabei eine reiche
Muſter=
ſammlung vor. Auch machte er die Zuhörer mit der
Fabrikation des Linkruſta und mit einem neuen
Wand=
bekleidungsartikel „Muralin” bekannt, das mit dem
Linoleum hinſichtlich ſeiner Herſtellungsweiſe innig
verwandt iſt. Des weiteren legte er dann die Vorteile
des Linoleums als Fußbodenbelag klar, führte die
Gutachten verſchiedener ſtädtiſcher und ſtaatlicher
Be=
hörden über Güte und Dauerhaftigkeit des Linoleums
auf und wies auf den großen Wert des
Linoleumbe=
lages für die Wohnungshygiene hin. Im weiteren
Verlauf ſeines Vortrages unterzog Herr Braun die
verſchiedenen für Linoleumbelag geeigneten
Unter=
böden einer genauen Schilderung und ging dann zur
Beſprechung der Bedeutung des Linoleums über. An
Hand ſtatiſtiſcher Angaben zeigte er, daß die deutſche
Linoleuminduſtrie ſich einen erſten Platz auf dem
Welt=
markte zu ſichern verſtanden hat, welche Stellung vor
allem den Beſtrebungen der deutſchen Linoleumfabri
ken zu verdanken iſt, die ſtets bemüht waren, ein nur
vorzügliches Material auf den Markt zu bringen und
ſo der engliſchen Induſtrie den Vorrang auf dem
Welt=
markt abgerungen haben. Reicher, anhaltender
Bei=
fall lohnte die klaren Ausführungen des Herrn Braun.
Der Vorſitzende des Vereins, Herr Rockel, ſchloß
ſich dieſem mit herzlichen Dankesworten an.
läuterte die Notwendigkeit von beſonderen Apparaten
hierfür. Die einfachſte Form eines
Entſtaubungs=
apparates ſei die unter dem Namen „Pipette” bekannte
Saugſpritze; dann als ähnliche Einrichtung zu
empfeh=
len der ſogenannte Daiſyapparat und der Exhauſtor.
In der Anſchaffung am billigſten ſei der Roumlſauger
mit Waſſerbetrieb. An zwei in Betrieb geſetzten
Ent=
ſtaubungsapparaten wurden verſchiedene Verſuche
vor=
geführt, die ebenſoviel Intereſſantes boten und
man=
chem der Anweſenden Anregungen gaben. Nach Dan
kesworten an Herrn Willner ſchloß der Vorſitzende die
Verſammlung, die den Teilnehmern durch ihren regen
und intereſſanten Verlauf noch lange in Erinnerung
bleiben dürfte.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
Nummer 285.
Preſſe melden, der 33jährige Händler Ludwig Eberle
unter der Selbſtbeſchuldigung, geſtern abend
wegen ehelicher Untreue ſeine von ihm getrennt lebende
Frau auf der Eiſenſchmelze bei Stelzenberg durch
zahl=
reiche Meſſerſtiche getötet und ſeinen der Mutter zu
Hilfe eilenden 13jährigen Stiefſohn durch Meſſerſtiche
ſchwer verletzt zu haben. Die Nachforſchungen ergaben,
daß er die Tat begangen hat, jedoch, daß ſeine Frau,
wenn auch ſchwer verletzt, noch am Leben iſt.
Bonn, 3. Dez. Wie gemeldet wird, iſt die gegen
die beiden Boruſſen, v. Finckenſtein und v. Quiſtorp,
verhängte achttägige Gefängnisſtrafe in
Feſtungs=
haft umgewandelt worden.
Hamburg, 2. Dez. Heute nachmittag iſt es
gelun=
gen, die Erdgasquelle bei Neuengamme
abzu=
ſchließen.
Hamburg, 3. Dez. Die Unterſuchung der
Maga=
rinevergiftung iſt im Gange. Es ſoll feſtgeſtellt
werden, ob bei der Herſtellung des „Backa”=Präpargtes
im allgemeinen Stoffe verwendet wurden, die nicht
ge=
ſund ſind, oder ob in einem beſonderen Falle ein
Ver=
ſehen in der Fabrikation vorgekommen iſt. Auch aus
Duisburg und Düſſeldorf wird über Erkrankungen
in=
folge Genuſſes von Magarine berichtet.
Breslau, 3. Dez. Das Muttergottesbild in
der Kirche von Sosnowice wurde nach einer Meldung
der Schleſiſchen Volkszeitung geſtern nachmittag
ſämt=
licher Koſtbarkeiten beraubt. Der Täter iſt
unbe=
kannt.
Guben, 3. Dez. Am Freitag abend gegen ſieben Uhr
brach in der Glacelederfabrik von Immanuel Meyer,
G. m. b. H., Großfeuer aus. Das Fabrikgebäude
iſt ſamt dem Lederlager niedergebrannt. Bei der
Hin=
ausſchaffung der Geſchäftsbücher aus dem Kontor
er=
litten zwei Arbeiter ſchwere Brandwunden. Von etwa
200 Arbeitern werden etwa 80 in der Nebenfabrik der
Firma beſchäftigt werden können.
Prag, 2. Dez. Auf der dünnen Eisdecke eines
Teiches bei Wittingau tummelte ſich geſtern eine
An=
zahl Kinder, als zwei Knaben und zwei Mädchen
ein=
brachen und ertranken.
Paris, 3. Dez. Geſtern nacht ereignete ſich in einer
Menagerie ein furchtbares Drama. In einer einem
Araber gehörenden Tierbude hat ein Löwe einem
Mena=
geriewächter den rechten Arm buchſtäblich bis auf die
Schulter abgebiſſen. Nach beendeter Vorſtellung hatte ſich
der Wächter eben mit ſeinem Herrn und den übrigen
Be=
dienſteten hingeſetzt, als er ſich erinnerte, daß der Riegel
des Läwenkäfigs nicht verſchloſſen war. Er begab ſich
dorthin und ſteckte die Hand durch das Gitter. Mit
einem Sprunge erfaßte die Beſtie den Wärter und biß ihm
den Arm ab. Die Angeſtellten eilten hinzu, es war aber
zu ſpät. Das Tier hat bereits mehrere Menſchenleben
auf dem Gewiſſen. Im vorigen Jahre hatte er einen
Wärter getötet und ſodann ſeinen eigenen Herrn, den
Araber ſelbſt, durch einen Biß ſchwer verwundet. Ein
anderer Tierbändiger, der gleichfalls von ihm angebiſſen
wurde, liegt jetzt noch im Spital an den Folgen danieder.
Charkow, 2. Dez. Drei
Zwangsarbeits=
ſträflinge töteten mit Brechſtangen zwei Aufſeher,
raubten Schlüſſel und Revolver, liefen auf den Hof
hinaus und töteten dort einen dritten Aufſeher und
verwundeten drei weitere Aufſeher tödlich. Die
Ver=
brecher wurden bei dem Verſuch, die Mauer zu
erklet=
tern, erſchoſſen. Die übrigen 96 Sträflinge verhielten
ſich paſſiv. Die Ordnung iſt wieder hergeſtellt.
Kanſas=City, 3. Dez. Der Expreßzug von
Kanſas=City nach Saint=Louis entgleiſte bei Lamont
und ſtürzte einen 25 Fuß hohen Damm herab.
Zwei Schlafwagen überſchlugen ſich mehrmals,
trotz=
dem ſind, nach dem Berliner Tageblatt, keine
Todes=
fälle zu verzeichnen.
Kunſtnotizen.
deber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach
ſehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Hofmuſikkonzert am Montag, den
5. Dezember. Erſtmalig gelangt ein ſinfoniſches
Frag=
ment des Wiesbadener Komponiſten Guſt. Cords zur
Aufführung, ein Werk mit folgendem Inhalt: Zu
„Gudruns Klage” ſucht der Autor die Stimmung der
aus ihrem däniſchen Heimatland durch die Normannen
entführten Königstochter zu ſchildern; in „Gudruns
Befreiung” das Toſen und Branden der Meereswogen
an der Normanniſchen Küſte, das durch ein nordiſches
Motiv unterbrochen wird, das Nahen der
Stammes=
genoſſen Gudruns, der Kampf um die Heldin der Sage
und deren ſiegreiche Befreiung. Dieſes in kurzen
Zügen die Idee der ſinfoniſchen Tonſtücke.
— Freie literariſch=künſtleriſche
Ge=
ſellſchaft. Die Märchenvorleſung mit Kinderliedern
zur Laute am St. Nikolaustage (vergl. heutige Annonce)
iſt, um den Kindern den Beſuch zu ermöglichen, auf 5 Uhr
nachmittags feſtgeſetzt worden. Wie ſchon betont, ſoll ſie
die Dauer einer guten Stunde nicht viel überſteigen. Frl.
Ethel hat ganz reizende neue Märchen von E. v.
Wol=
zogen und Marie Olfers, ſowie ältere von Anderſen,
Ko=
piſch und Friederike Deſſoff zum Vortrag gewählt,
wäh=
rend Frl. Poppe ihre anmutigen Kinderliedchen zur
Laute, zumeiſt aus „Des Knaben Wunderhorn” und aus
den Schätzen der Kinderlieder Hoffmann von Fallerslebens
genommen hat. Das bekannte „Wer will unter die
Sol=
daten” dürfte im Verein mit dem von Frl. Ethel erzählten
„Standhaften Zinnſoldat” bei dem männlichen Teil der
kleinen Zuhörerſchaft ganz beſonderem Beifall begegnen.
Parlamentariſches.
* Von der Erſten Kammer der Stände.
Nach eingehenden Beratungen während des ganzen
Jahres iſt nunmehr der Wahlrechtsausſchuß in ſeiner
Sitzung vom 2. ds. Mts., die unter dem Vorſitze Seiner
Durchlaucht des Fürſten zu Leiningen bei Anweſenheit
aller Ausſchußmitglieder ſowie des Präſidenten der Erſten
Kammer ſtattfand, mit ſeinen Beratungen zum Abſchluß
gelangt. Im Beiſein Großh. Regierung wurde die ganze
Vorlage nochmals durchberaten und über die einzelnen
Artikel ſowie die Vorſchläge abgeſtimmt, worüber
nun=
mehr der ſchriftliche Bericht von Herrn Geh. Juſtizrat
Profeſſor Dr. Schmidt erſtattet werden wird.
Sitzung der Großh. Handelskammer Darmſtadt
vom 29. November.
Die geſetzlich vorgeſchriebenen
Ergänzungs=
wahlen zur Handelskammer haben
ſtatt=
gefunden: für den Kreis Darmſtadt am 23., 24. und
26. November; für den Kreis Groß=Gerau am 28.
No=
vember; für den Kreis Heppenheim am 21. November
und für den Kreis Erbach am 30. November. — In
Darmſtadt ſind gewählt reſp. wieder gewählt worden:
in der Wahlgruppe Induſtrie die Herren Geh.
Kom=
merzienrat Dr. L. Merck, Emil Schenck und
Regier=
ungs= und Baurat Jordan; für die Erwerbsgruppe
Großhandel wurde Herr Eugen Trier, für die
Er=
werbsgruppe Kleinhandel die Herren Kalbfuß und
Kölb wieder gewählt. Für den Kreis Groß=Gerau
wurde Herr Direktor W. Zarges wieder gewählt; für
den Kreis Heppenheim wurde Herr Franz Höhn
ge=
wählt; für den Kreis Erbach wurde Herr Fabrikant
Ludwig Reubold wieder gewählt.
In Vertretung des Herrn Kommerzienrats
Ja=
cobi hat Herr Syndikus Dr. Human einer Sitzung
der Verkehrskommiſſion des Deutſchen
Handelstages am 18. und 19. November d. Js.
in Berlin beigewohnt. Außer zahlreichen Punkten,
welche Poſt und Eiſenbahn betreffen, wurde
hauptſäch=
lich ſehr eingehend über den dem Reichstag
zugegan=
genen Entwurf des Geſetzes betreffend den Ausbau
der deutſchen Waſſerſt raßen und die
Er=
hebung von Schiffahrtsabgaben verhandelt.
Einſtimmig wurde beſchloſſen, gegen den ſehr
mangel=
haften Geſetzentwurf entſchiedenen Einſpruch zu
er=
heben. Hauptſächlich müſſe mehr techniſches und
wirt=
ſchaftliches Material herbeigebracht werden, um die
Wirkung von Schiffahrtsabgaben überſehen zu können.
Auch ſeien unbedingt Sachverſtändige aus den Kreiſen
der Schiffahrt, der Induſtrie und des Handels vor
der geplanten Einführung von Schiffahrtsabgaben zu
hören. — Der Arbeitsausſchuß der Rhein= Weſer= und
Elbe=Intereſſenten, welcher die beteiligten Städte,
Han=
delskammern und wirtſchaftlichen Vereine vertritt,
hat eine eingehende Denkſchrift über den vorliegenden
Geſetzentwurf bezüglich der Schiffahrtsabgaben
ausge=
arbeitet und dem Reichstag übermittelt. Es wurde
beſchloſſen, im Anſchluß an dieſe Denkſchrift an
die zuſtändige Kommiſſion des deutſchen Reichstages
ebenfalls die Bitte zu richten, es möchte dem
vorliegen=
den Geſetzentwurf die Genehmigung verſagt werden.
Den Kreisämtern Darmſtadt und Bensheim wurde
auf eine entſprechende Anfrage hin mitgeteilt, daß der
Handelskammer keine Tatſachen bekannt geworden
ſeien, welche weſentliche Verſchiebungen der
Verhältniſſe des Arbeitsmarktes für die
nächſte Zeit vermuten ließen. Im großen und ganzen
laſſe die wirtſchaftliche Konjunktur noch viel zu
wün=
ſchen übrig. Jedoch ſei nichts darüber bekannt
gewor=
den, daß in irgend einer Induſtrie weſentliche Arbei=
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Die Scottſche Südpolexpedition. Aus
London, 30. Nov., wird gemeldet: Geſtern iſt die „Terra
Nova” mit Kapitän Scott von Port Chalmers in
Neu=
ſeeland nach dem unbekannten Süden abgegangen.
Wenn alles programmäßig verläuft, wird man nun
von Scott und ſeinen 50 Mann bis März 1912 nichts
mehr ſehen. Die Expedition verließ London am
1. Juni; in Port Chalmers wurden die mandſchuriſchen
Hunde und Ponies an Bord genommen und die ganze
Ausrüſtung und alle Vorräte noch einmal revidiert.
Im Oktober 1911 ſoll der Hauptvorſtoß gegen den
Süd=
pol beginnen, der nach dem Programm im Dezember
1911 erreicht werden ſoll. Die Rückreiſe nach der
Haupt=
baſis, dem Me Murdo Sund, würde die zwei erſten
Monate von 1912 ausfüllen und im März wäre die
Expedition wieder in Neuſeeland.
* Spielplan des Großh. Hof= und
Natio=
naltheaters in Mannheim. 1. Hoftheater.
Montag, den 5. Dezember: Minna von Barnhelm.
Dienstag, 6., keine Vorſtellung. Mittwoch, 7.: Das
Rheingold. Donnerstag, 8.: Kater Lampe. Freitag,
9.: Der Muſikant. Samstag, 10.: Hamlet. Sonntag,
11.: Margarete. — 2. Neues Theater. Montag,
den 5. Dezember (Gaſtſpiel der Schlierſeer): Anno
Da=
zumal. Mittwoch, 7. (Gaſtſpiel der Schlierſeer): Der
Paragraphenſchuſter. Donnerstag, 8. (Gaſtſpiel der
Schlierſeer): Der Stammhalter. Freitag, 9. (Gaſtſpiel
der Schlierſeer): Der Gemeindekaſpar. Sonntag, 11.:
Kater Lampe.
Kleines Feuilleton.
* Die geprellten Gläubiger von
Man=
ua wäre der geeignete Titel für einen Schwank, den
in der Nähe der genannten Stadt zwei kluge Hunde
aufgeführt haben. In Bagnolo San Vito, unweit der
erühmten Feſtung, fanden ſich jüngſt der
Wurſtwaren=
händler Polidoro und ſeine Frau in dem
beklagens=
erten Zuſtand der Zahlungsunfähigkeit. Der
Ge=
ichtspräſident von Mantua beauftragte darauf einen
Amtsrichter, die geſetzliche Verſiegelung des Ladens
vorzunehmen, damit von der Konkursmaſſe nichts
heimlich beiſeite geſchafft würde und die Gläubiger
nicht zu Schaden kämen. Der Amtsrichter machte ſich
mit dem Gerichtsſchreiber und dem Amtsgerichtsboten
auf den Weg nach Bagnolo, nahm eine flüchtige
Be=
ſichtigung des noch ganz gut ausgeſtatteten Ladens vor
und legte die Siegel an Türen und Fenſter. Nach drei
Tagen aber erſcholl aus dem verſchloſſenen
Geſelcht=
warengeſchäft ein wahrer Höllenlärm, ein Geheul wie
von armen Seelen im Fegefeuer, ſo daß die ganze
Nachbarſchaft in Schrecken und Aufregung geriet.
Nie=
mand wagte jedoch die verſiegelten Türen zu öffnen,
um die jammernden Gefangenen zu befreien, die man
bald als die Hunde des bankrotten Händlers erkannte.
Man ſchickte nach Mantua ans Gericht, und am vierten
Tage erſchien der Konkursverwalter mit dem
Gerichts=
diener, um mit aller Vorſicht das Magazin zu öffnen,
weil man die aus Verſehen eingeſchloſſenen Hunde für
tollwütig hielt. Kaum waren die Türen offen, ſo
ſchoſ=
ſen die beiden Köter heraus und an den nächſten
Waſ=
ſertümpel, wo ſie die lechzenden Kehlen erfriſchten.
Sie hatten nämlich die vier Tage unfreiwilliger Haft
dazu benutzt, um alles Geſelchtes, Schinken, Würſte,
Rauchfleiſch uſw. aufzufreſſen oder wenigſtens
anzu=
knabbern, und hatten davon einen Mordsdurſt
bekom=
men. Die geprellten Gläubiger aber überlegen nun
mit ihrem Anwalt, ob das nicht ein betrügeriſcher
Bankrott zu nennen iſt, wenn die Hunde des
Schuld=
ners die Konkursmaſſe auffreſſen.
* Das Ende eines Schmugglerhauſes.
In der Fileybai (Grafſchaft Yorkſhire) iſt das „
Schif=
fergaſthaus” geſchloſſen worden, das eine 200jährige
Geſchichte hat und in früheren Jahren eine berüchtigte
Schmugglerhöhle war. Der „Ship Jun” iſt eines der
wenigen noch exiſtierenden Ueberbleibſel aus jenen
Tagen, da das Schmuggeln an der Küſte von Yorkſhire
in höchſter Blüte ſtand. Die Mauern des Gaſthauſes,
die drei bis vier Fuß dick ſind, enthalten an vielen
verborgenen Stellen große Höhlen und Verſtecklöcher.
Alle Arten von geheimen Schränken und verſteckten
Fächern, die unzweifelhaft zur Verwahrung des
terentlaſſungen oder Verkürzungen der täglichen
Ar=
beitszeiten bevorſtänden.
In Mainz hat am 31. Oktober d. Js. eine weitere
Konferenz wegen Schaffung einer
Vereinig=
ung zur Bekämpfung des
Beſtechungs=
weſens ſtattgefunden, an welcher die Herren Ludw.
Fiſcher und Dr. Human teilgenommen haben. Es
wurde nach eingehender Ausſprache beſchloſſen, eine
derartige Vereinigung zu ſchaffen. Auch wurde der
vorgelegte Entwurf einer Satzung im großen und
ganzen gebilligt. Zur weiteren Verfolgung der
An=
gelegenheit wurde ein Ausſchuß aus den größten
deut=
ſchen Verbänden gebildet, welcher beauftragt wurde,
möglichſt bald den in Mainz verſammelten
Intereſſen=
ten das Ergebnis ſeiner weiteren Beratungen über
dieſe Angelegenheit mitzuteilen.
Am 25. Oktober hat in Frankfurt a. M. eine
Kon=
ferenz der Heſſiſchen Handelskammern ſtattgefunden,
gelegentlich welcher unter Anweſenheit verſchiedener
Regierungsvertreter der Geſetzentwurf, be= die Brandverſicherung der
Ge=
bäude, an Hand der vorliegenden Brandverſicherungs=
Statiſtik durchgeſprochen wurde.
Auf eine Anfrage der Großh. Bürgermeiſterei
Darmſtadt wurde mitgeteilt, die Handelskammer ſei
bereit, an einer vorläufigen Beſprechung zur
Vorbe=
reitung der Gründung einer Zentrale
ür Arbeitsloſenfürſorge teilzunehmen.
Herr Dr. Arnold iſt dem Kaiſerlichen
Generalkon=
ulat in Yokohama als
Handelsſachverſtändi=
ger zugeteilt worden.
* Berlin, 3. Dez. Auf der Tagesordnung ſteht
die Beratung des von den Konſervativen eingebrachten
Antrages betreffend
Maßregeln gegen den Niedergang des
Handwerks
und gegen die weitere Abnahme der Zahl der
ſelbſtän=
digen Gewerbetreibenden.
Abg. Pauli=Potsdam (Konſ.): Wenn auch die
Geſetze zum Schutze der Bauforderungen, zur
Be=
kämpfung des unlauteren Wettbewerbes Gutes gewirkt
haben, ſo bleibt doch noch viel zu tun übrig, um dem
Handwerk zu helfen. Will man zahlungsfähige
Staats=
bürger erhalten, dann muß man die Beamten= und
Offizierskonſumvereine, die in gleicher Weiſe wie die
Konſumvereine der Sozialdemokraten ſchädlich für
Mittelſtand und Handwerk wirken, verbieten. Die
polizeilichen und gerichtlichen Befugniſſe zur Kontrolle
des Bauwuchers müſſen erweitert werden. (Am
Bun=
desratstiſch erſcheint inzwiſchen Staatsſekretär Delbrück
mit Miniſterialdirektor Caſpar.) Abg. Pauli (
fortfah=
rend): Auch das Submiſſionsunweſen verlangt
drin=
gend geſetzgeberiſches Einſchreiten. Durch die
Bäckerei=
verordnung werden weite Kreiſe des Handwerks ſchwer
geſchädigt. Die Gefängnisarbeit ſtellt eine Konkurrenz
dar, die die Handwerksarbeit völlig ausſchaltet. Ich
bitte, unſeren Antrag anzunehmen. (Beifall.) — Abg.
Euler (Ztr.): Der Niedergang des Handwerks kann
nicht bezweifelt werden. Wir ſind ſeit langen Jahren
bemüht, dem Handwerk aufzuhelfen. Der kleine
Be=
fähigungsnachweis kann vom Handwerk nur als
Abſchlagszahlung angeſehen werden. Verlangt werden
muß nach wie vor der große Befähigungsnachweis.
Die heutigen Geſetze ſchützen eher den Schwindler
als den kleinen Handwerker. Die
Bildungsbeſtreb=
ungen im Handwerk müſſen unterſtützt werden.
Ebenſo iſt für eine Entwickelung des
Genoſſenſchafts=
weſens zu ſorgen. Nachdem wir eben erſt die
Beam=
tengehälter erhöht haben, erwarten wir, daß dieſe
nicht die Warenhäuſer durch Ankäufe unterſtützen,
ſondern das Handwerk. Hoffentlich finden unſere
Wünſche Gehör bei der Bevölkerung und bei den
Re=
gierungen. — Abg. Dr. Pachnicke (Fortſchr. Vgg.):
Die Konſervativen wollen mit ihrem Antrag ihre
Mittelſtandsfreundlichkeit betonen. Poſitive
Vor=
ſchläge werden allerdings nicht gemacht, höchſtens der
Befähigungsnachweis. Dieſer letztere iſt aber von
den Handwerkern ſelbſt als taube Nuß erklärt
wor=
den. (Sehr richtig! links, Widerſpruch rechts.)
Aehn=
lich liegt es mit den anderen Forderungen. Die
Kon=
ſervativen haben ſeinerzeit das erſte Warenhaus für
Armee und Marine gegründet und der Bund der
Landwirte iſt nichts anderes als ein großes
Waren=
haus. (Widerſpruch und Lachen rechts.) Wie die
Kon=
ſervativen für den Mittelſtand ſorgen, beweiſt der
Zolltarif und die Reichsfinanzreform. Die
Mittel=
ſtandspartei iſt deshalb zum Hanſabund überge=
Schmugglergutes dienten, wurden in dieſem
Schiffer=
gaſthaus entdeckt. Unter den großen Deckenbalken der
Küche befindet ſich ein Balken, der ſich äußerlich in
nichts von den anderen Balken unterſcheidet, aber
nichts anderes iſt als ein langer Kaſten, deſſen eine
Seite ſich vollſtändig öffnen läßt. Unter dem Herd
be=
findet ſich ein Geheimkeller, und in einer Hütte auf
dem Hof, die früher mit dem Schmugglevhof direkt
ver=
bunden war, iſt noch heute im oberen Stock ein
Zim=
mer mit doppeltem Fußboden und verborgenen
Aus=
gucklöchern zu ſehen, die einen vollkommenen
Ueber=
blick über die Fileybai gewährten.
* Der geſtutzte Schwanz des Kölner
Kaiſerdenkmals. Wir haben uns unlängſt mit
der unſchönen Darſtellung des verſtümmelten Pferdes
auf dem Kölner Kaiſerdenkmal beſchäftigt. In dieſer
Angelegenheit hat nun der Tierſchutzverein von New=
Jerſey dem deutſchen Kaiſer eine Petition übermitteln
laſſen, in der es heißt: „Ohne Zweifel iſt Eurer
Ma=
jeſtät bekannt, daß das Stutzen des =Pferdeſchwanzes
eine der größten Grauſamkeiten dem edlen Tier
gegen=
über iſt. Wir ſind nun der Anſicht, daß es ein Fehler
wäre, das Denkmal in ſeiner jetzigen Geſtalt zu laſſen.
Ein ſchöner langer Schwanz müßte an Stelle des
kur=
zen Stumpfes treten. Er würde nicht nur den ſchönen
Geſamteindruck des Werkes erhöhen, ſondern würde
auch den Behauptungen ein Ende machen, daß Eure
Majeſtät nicht von dem edlen Zweck des Tierſchutzes
volllommen überzeugt ſind.‟ Die Petition iſt zwar
naiv, trifft aber in der Sache ſelbſt das Richtige.
* Der vergeßliche Chirurg. Aus Paris
wird berichtet: Wegen zweier in der Bauchhöhle
ver=
geſſener Leinenverbände hatte eine Frau Rigoutta, die
im Hoſpital Beaujon operiert worden war, eine
Schaden=
erſatzklage auf 50000 Franken angeſtrengt, erhielt aber
nur 5000 Franken zugeſprochen, weil nach der Ausſage
der Sachverſtändigen ſich daraus „keine ernſtliche
Ver=
wicklung” ergeben hätte. Hätte der Operateur vielleicht
ſeinen Regenſchirm in der Leibeshöhle liegen laſſen,
dann hätte die Frau wohl die beanſpruchten 50000
Fran=
ken bekommen.
Nummer 285₰
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
Seite 5.
gangen. Gewiß ſind einzelne Zweige des Handwerks
abgeſtorben, andere aber erneut in die Erſcheinung
getreten, und es wäre zu wünſchen, daß die
Groß=
induſtrie nicht alle Zweige an ſich riſſe. Nötig neben
der Meiſterlehre wäre die Ausbildung des
gewerb=
lichen Unterrichtsweſens auf praktiſcher Grundlage.
Die Gefängnisarbeit darf keine Konkurrenz bilden
für das Handwerk. Die Handwerker ſollten aber
auch aufhören, ihren Abnehmern Kredit zu gewähren.
Auch ein freies, gerechtes Wahlrecht iſt nötig, um das
Standesbewußtſein im Handwerk zu fördern. (
Bei=
fall links.)
Abg. Brühne (Soz.): Der Antrag iſt lediglich
aus Rückſichten auf die Neuwahlen geſtellt worden.
(Lebhaftes Sehr richtig! links, Lärm und Widerſpruch
rechts.) Wenn Sie den Handwerkern helfen wollen,
ſo ſchaffen Sie ihnen billiges Brot. Die
Warenhaus=
ſteuer verhindert die Ausdehnung der Warenhäuſer
nicht. Die Steuer wird in den meiſten Fällen
abge=
wälzt auf die Lieferanten; das Nachſehen haben alſo
wieder die Handwerker und Fabrikanten. Man
ent=
ſinnt ſich bei uns der Handwerker nur vor den
Wahlen. Verheiratet ſich aber zum Beiſpiel eine
deutſche Fürſtin, dann wird die Ausſteuer aus Paris
oder London bezogen. (Sehr richtig!) Von den
Zwangsinnungen iſt eine Hebung des Handwerks
nicht zu erwarten. Wollen die Handwerker aber, daß
der Reichstag ihnen helfe, dann ſollten ſie bei den
nächſten Wahlen dafür ſorgen, daß ein Reichstag
zu=
ſtande kommt, der die Brotteuerung beſeitigt. (
Bei=
fall bei den Soz.)
Abg. de Wendel (natl.): Die Geſetzgebung der
ſozialen Fürſorge hat anſcheinend des gewerblichen
Mittelſtandes lange nicht gedacht, die Mittelſtandspolitik
hat nicht rechtzeitig eingeſetzt, und doch iſt die
Entwicke=
lungsmöglichkeit dieſer wertvollen Klaſſe nicht weniger
wichtig, als diejenige eines anderen Standes. (Sehr
richtig!) Dieſe Kreiſe ſind mit Abgaben und Steuern
verhältnismäßig zu ſtark belaſtet. Ohne die ſoziale
Fürſorge gering zu ſchätzen, muß man doch den Druck
dieſer Laſten anerkennen. Das Handwerkerweſen iſt
zu wenig organiſiert. Setzen wir eine ſolche
Organi=
ſation durch, ſo wird es zum Segen des Vaterlandes
ſein. (Bravo bei den Natl.) — Abg. Linz (Rpt.): Die
Reichspartei iſt den Wünſchen des Handwerks vielfach
gerecht geworden. Wenn nicht alle Bemühungen Erfolg
hatten, ſo lag das an der Konkurrenz der Großbetriebe,
vielleicht auch an manchen Eigenbrödeleien und der
Ab=
neigung gegen genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß,
ſo=
wie dem Mangel an kaufmänniſcher Schulung bei den
Handwerkern. Wenn die Kinderkrankheiten
überwun=
den ſind, dann wird es wieder heißen, daß das
Hand=
werk einen goldenen Boden hat, und das alte
Sprich=
wort wird neue Lebenskraft gewinnen: Gott ſegne das
ehrbare Handwerk! — Abg. Raabe (Wirtſch. Vgg.):
Was bisher für das Handwerk geſchehen iſt, iſt nur
ein Kompromiß. Die Organiſation muß durch das
ganze Reich durchgeführt werden, durch die
Handwerker=
kammern, Kleinhandelstage uſw. Die
Handwerker=
forderungen der Sicherung der Bauforderungen, des
Schutzes gegen die Konſumvereine und dergleichen ſind
durchaus berechtigt, die Liberalen ſind aber dafür nicht
zu haben. Das Bedenklichſte iſt aber die Boykottierung
von Geſchäften, ſobald eine ſoziale Forderung der
Ge=
hilfen abgelehnt wird. Das Handwerk erzeugt heute
ſchon recht gute Leiſtungen, es fehlen ihm aber die
Käufer. Unſere Steuer= und Zollpolitik iſt durchaus
mittelſtandsfreundlich geweſen. (Widerſpruch links.
Sehr richtig! rechts.) Gerade der Schutzzoll iſt berufen,
für unſer inländiſches Gewerbe ſegensreich zu wirken.
Der Hanſabund iſt außerſtande, für den Mittelſtand
einzutreten, da er anderſeits die Konſumvereine
prote=
giert. Ich warne den Mittelſtand wie vor ſeinen alten
Freunden, ſo auch vor ſeinen neuen Freunden.
Darauf tritt Vertagung ein. Nächſte Sitzung
Montag 2 Uhr. Tagesordnung: Arbeitskammergeſetz.
Schluß 5¼ Uhr.
Diplom=Ingenieurtag in Darmſtadt.
St. Darmſtadt, 5. Dezember.
Geſtern tagte in Darmſtadt der erſte deutſche
Di=
plom=Ingenieurtag, den der Mittelrheiniſche
Bezirks=
verein des Verbandes Deutſcher Diplom=Ingenieure
für Darmſtadt übernommen hatte. Den
Verhand=
lungen, die in der Aula der Techniſchen Hochſchule
ſtattfanden, wohnten als offizielle Vertreter u. a. bei
die Herren Geh. Oberregierungsrat Dr. Wagner,
Provinzialdirektor Fey, Rektor der Techniſchen
Hoch=
ſchule Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Schenck,
Regier=
ungs= und Baurat Wagner und viele Profeſſoren
der Hochſchule.
Herr Dipl.=Ing. Kraemer, der Vorſitzende des
Bezirksvereins Darmſtadt, der die Tagung leitete,
er=
öffnete die Verhandlungen mit einer herzlichen
Begrüßungsanſprache,
in der er u. a. ausführte: Namens der
Mittelrheini=
ſchen Bezirksvereine des Verbandes Deutſcher Di=
plom=Ingenieure heiße ich Sie zu unſerem erſten
Diplom=Ingenieur=Tag, den ich hiermit eröffne,
herz=
lichſt willkommen. Ich habe den Vorzug, Herrn Geh.
Oberregierungsrat Dr. Wagner als Vertreter der
Regierung und Herrn Provinzialdirektor Geheimerat
Fey zu begrüßen und ihnen zu danken, daß ſie uns
mit ihrer Anweſenheit beehren. Ich begrüße Se.
Magnifizenz den Herrn Rektor der Techniſchen
Hoch=
ſchule, ſowie die erſchienenen Herren Profeſſoren,
Do=
zenten und Aſſiſtenten dieſer Anſtalt und verfehle
nicht, der Hochſchule unſeren verbindlichſten Dank
auszuſprechen für das Entgegenkommen bei
Ueber=
laſſung der Aula zu unſerer Tagung. Weiter
be=
grüße ich die Herren Vertreter der ſtaatlichen und
ſtädtiſchen techniſchen Behörden, die Herren Vertreter
der techniſchen und wiſſenſchaftlichen Vereine, des
Ausſchuſſes der Studierenden, des
Studentenverban=
des, der ſtudentiſchen Korvorationen und
Vereinig=
ungen, ſowie alle hier erſchienenen Studierenden. Ich
begrüße ferner die Herren Kollegen Patentanwalt
Münch, ſowie unſeren Geſchäftsführer Dr. Lang,
die die Verbandsleitung in Berlin mit ihrer
Ver=
tretung betraut hat, die anweſenden Herren Förderer
unſeres Verbandes, die Herren Vertreter der übrigen
Bezirksvereine und unſere anweſenden Mitglieder.
von großem Nutzen ſein.
Der Verband Deutſcher Diplom=Ingenieure, der
im Sommer vorigen Jahres gegründet wurde, iſt
eine reine Standesvereinigung, eine Vertretung
aller Diplom=Ingenieure zur Wahrung und
Förder=
ung ihrer Standesintereſſen. Er ſoll deren Wünſche
an den maßgebenden Stellen zu Gehör und ſoweit als
möglich zur Geltung bringen. Wir verkennen nicht,
daß uns die Früchte unſerer Arbeit nicht über Nacht
in den Schoß fallen werden; indeſſen hegen wir die
feſte Zuverſicht auf einen ſicheren Erfolg. Der
Ver=
band beſteht aus Mitgliedern und Förderern. Die
Zahl der Mitglieder und Förderer des Verbandes
be=
trägt zurzeit etwa 1800, Bezirksvereine beſtehen bis
jetzt 28. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche,
daß der geſamte akademiſche Technikerſtand
endlich einmal diejenige Stellung im öffentlichen
Leben einnehmen möge, die ihm vermöge ſeiner
Bild=
ung, ſowie für die ſeitherigen Leiſtungen auf
wirt=
ſchaftlichem und ſozialem Gebiete gebührt und die ihm
bisher vorenthalten wurde. Haben wir doch ſeit
Jah=
ren hierfür keinen geringeren Fürſprecher als Se.
Maj. unſeren Kaiſer, der dies in ſeiner jüngſten, in
Breslau gehaltenen Rede klar zum Ausdruck gebracht
hat. (Beifall.)
Rektor Geheimerat Dr. Schenck führt aus: Als
Rektor der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt heiße ich
Sie herzlichſt willkommen und danke Ihrem Herrn
Vorſitzenden für die warmen Worte, die er an uns
gerichtet hat. Ich darf ſagen, daß wir gerne unſerer
Aula für Ihre hochanſehnliche Verſammlung zur
Ver=
fügung geſtellt haben, zumal ja doch viele Ihrer
Mit=
glieder einſt Schüler unſerer alma mater geweſen
ſind. Ihren Beſtrebungen ſtehen wir durchaus
ſym=
pathiſch gegenüber und wir hoffen, daß ſich geeignete
Mittel und Wege finden laſſen, um die Intereſſen
Ihres Standes gebührend zu wahren Ich darf dazu
auch wohl erwähnen, daß die Techniſchen Hochſchulen
Deutſchlands ſelbſt beſtrebt ſind, den Diplom=
Inge=
nieuren die ihnen zukommende Anerkennung zu
ver=
ſchaffen. Es ſind auch auf der letzten Rektoren=
Kon=
ferenz Mittel und Wege beraten worden, die Rechte
der mittleren Techniker zu begrenzen zugunſten der
Ingenieure mit akademiſcher Vorbildung. (Lebh.
Bei=
fall.) Ich hoffe, daß das auch Ihnen zugute kommen
wird und wünſche Ihren heutigen Verhandlungen
erſprießlichen und erfolgreichen Verlauf.
Herr Provinzialdirektor Fey: Namens der
Pro=
vinzialverwaltung und Kreisverwaltung danke ich
herzlichſt für die Einladung, der ich gerne Folge
ge=
leiſtet habe. Wir haben in der Provinzial= und
Kreis=
verwaltung mannigfaltige Berührung mit der
Tech=
nik. Ueberhaupt iſt eine öffentliche Verwaltung ohne
Verbindung mit der Technik heute undenkbar. Beide
müſſen Hand in Hand gehen, wollen ſie die großen
Aufgaben, die ihnen auf wirtſchaftlichem Gebiete
zu=
fallen, löſen. Wir haben in Deutſchland ſeit Mitte
des vorigen Jahrhunderts einen gewaltigen
wirt=
ſchaftlichen Aufſchwung zu verzeichnen. Dieſen
Auf=
ſchwung verdanken wir zum großen Teile der
Tätig=
keit unſerer Techniker und Ingenieure. Wir ſind
ſtolz auf unſere Ingeniure, auf ihre Werke, nicht
allein in Deutſchland, ſondern vor den Augen der
ganzen Welt. Haben wir doch unſerer
Weltmacht=
ſtellung zum großen Teil der Tatkraft unſerer
Inge=
nieure zu verdanken. Ich hoffe, daß wir auch in
kom=
menden Zeiten noch recht viele Werke unſerer
Inge=
niure bewundern dürfen in unſerem Vaterlande und
in der ganzen Welt, und daß anch die Entwickelung
Ihres Standes auf wirtſchaftlichem Gebiete in er=
Erſtaufführung von Puceinis „Tosca”
im Saalbau.
W-l. Durch das Berliner Opern=
Enſemble, Direktor Rudolf Johndorff,
ge=
langte am Sonntag im Saalbau die hier noch
unbe=
kannte Oper „Tosca” von Puccini zur Aufführung.
Aus der bereits mitgeteilten Inhaltsangabe der Oper
iſt zu erſehen, daß die Handlung ziemlich verworren
iſt. Trotzdem verdankt ſie ihr einen Teil ihrer
ſtar=
ken Wirkung, die aber nicht rein künſtleriſch, ſondern
zum Teil ſenſationell iſt. Die Handlung könnte ſehr
wohl Stoff zu einem Schauerroman abgeben: Folter,
Erdolchung mit einem Tiſchmeſſer, Hinrichtung und
Selbſtmord — alſo viel Grauen und Blut!
Trotzdem aber erweckt die Oper auch ein
künſtle=
riſches Intereſſe, das ja der Komponiſt der Opern „La
Boheme” und „Madame Butterfly” die nach Tosca
entſtanden ſind, von vornherein für ſich in Anſpruch
nehmen darf. Der ſtark realiſtiſche Grundzug, der
der Muſik der Bohéme eigen iſt, kommt in der Oper
Tosca in erhöhtem Maße zum Ausdruck, der
Wider=
ſpruch zwiſchen dem Sujet und der muſikaliſchen,
be=
ſonders der inſtrumentalen Behandlung, tritt hier
aber weniger in die Erſcheinung, da der veriſtiſche,
tonlich ſtark auftragende Charakter der Muſik der bis
zu den kraſſeſten Effekten geſteigerten Handlung
ent=
ſpricht. Neben den Verismen, die nicht ſelten an das
Naturaliſtiſche ſtreifen und den dramatiſchen Effekten
im Sinne der Neuitaliener dienen, enthält die Muſik
aber auch unleugbare Schönheiten intimer Art, wie
zum Beiſpiel die Anfangsſzenen des erſten Aktes
und das Duett des letzten Aktes, die indeſſen bei der
hieſigen Aufführung weniger zu ihrem Rechte kamen,
als die hochdramgtiſchen Szenen, auf deren Heraus=
arbeitung die Künſtler mehr Gewicht legten und für
die ſie ſtimmlich auch mehr beanlagt erſchienen. Das
Gefühlsmoment kam beſonders bei der Vertreterin
der Titelpartie, Eliſabeth Schulgard=Ottowo,
die über ein mächtiges Organ gebietet und ſonſt
muſi=
kaliſch ungemein ſicher und geſanglich durchaus
zu=
verläſſig iſt, etwas zu kurz. Franz Hanauer als
Cavaradoſſi ſang und ſpielte mit vielem
Tempera=
ment, ſeine wuchtige Individualität harmonierte mit
dem Charakter der Rolle. Dagegen könnte aus der
Rolle des Scarpia in darſtelleriſcher Hinſicht mehr
gemacht werden. Den Charakter des verſchlagenen
Böſewichts erſchöpfte Marian Kondracki nicht.
Durch ſchöne ſtimmliche Mittel und geſchmackvollen
Vortrag zeichnete ſich Fritz Kapitza als Meßner
aus. Die kleine Partie des Angelotti ſang Walter
Lüdtke gut.
Das Orcheſter war von der Kapelle des Leibgarde=
Inf.=Regts. Nr. 115 gebildet, das ſich ſeiner neuen
Auf=
gabe mit überraſchendem Gelingen unterzog, und wurde
vom Kapellmeiſter Rudolf Johndorff mit Umſicht
und künſtleriſcher Hingabe geleitet. Bedauerlich war,
daß man von den geſungenen Worten ſo gut wie nichts
verſtand. Es lag dies nicht allein an der ſchlechten
Akuſtik des Saales und der ungünſtigen=Aufſtellung des
Orcheſters.
Bei der Inſzenierung der Oper muß man mit den
gegebenen Verhältniſſen rechnen. Viel mehr zu machen
iſt bei den Bühnenverhältniſſen nicht. Die mancherlei
harmloſen Anachronismen, z. B. Stearinkerzen und
Hinterladegewehr zur Zeit der Folter, wollen wir der
Regie nicht weiter anrechnen.
Das Publikum nahm die Aufführung mit ſtarkem
Intereſſe auf und ſpendete nach jedem Akte ſehr
leb=
haften Beifall.
wünſchter Weiſe fortſchreiten möge, daß nicht nur
Worte geredet werden, ſondern daß wir auch Werke
zu verzeichnen haben, die eine Zierde ſind für unſer
großes deutſcher Vaterland. (Beifall.)
Regierungs= und Baurat Wagner hat zunächſt
dem Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß es
dem Vorſitzenden der Miniſterialabteilung für
Bau=
weſen, Frhr. von Biegeleben, leider unmöglich iſt, an
den Verhandlungen teilzunehmen. Im Auftrage des
Verbandes Deutſcher Architekten= und
Ingenieur=Vereine, ſowie des
Mittel=
rheiniſchen Architekten= und
Inge=
nieur=Vereins richtete Redner dann warme
Begrüßungsworte an die Verſammlung und
ver=
ſicherte, daß die von ihm vertretenen Körperſchaften
lebhaften Anteil an den Beſtrebungen der Diplom=
Ingenieure nehmen und ſie, ſoweit es mit ihren
Satz=
ungen vereinbar iſt, gern unterſtützen werden. Mit
einem herzlichen Glückauf in die Zukunft ſchloß
Redner.
Weitere Begrüßungsanſprachen hielten Direktor
Dipl.=Ing. Köſt er=Frankfurt a. M. als Vertreter
des Vereins Deutſcher Ingeniure und
Pa=
tentanwalt Dipl.=Ing. Dippel=Frankfurt namens
des Frankfurter Bezirksvereins Deutſcher Chemiker,
des Bezirksvereins Frankfurt des Verbandes
Deut=
ſcher Ingenieure und des Techniker=Verbandes.
Darauf begannen die Vorträge. Ueber
Berechtigung und Ziele des Verbandes
Deutſcher Diplon=Ingeniure
ſprach Herr Patentanwalt Dipl.=Ing. Weihe=
Frank=
furt.
Ausgehend von der Erwägung, daß alle bisherigen
techniſchen Vereinigungen es nicht vermocht haben,
einen Ingenieurſtand in Deutſchland zu ſchaffen, der
den anderen wiſſenſchaftlichen Ständen gleichgeachtet
und gleichbewertet ſich anſchließen kann, ſchilderte der
Redner, wie aus den Bedürfniſſen der Zeit heraus,
ins=
beſondere aus der Tatſache, daß trotz der bereits 1900
erfolgten Gleichſtellung von Univerſität und Techniſcher
Hochſchule das Anſehen der Jünger der Technik heute
noch ein ſehr geringes iſt, der Zuſammenſchluß aller
techniſchen Vollakademiker im Verbande Deutſcher
Diplom=Ingenieure erfolgte, der jetzt, nach etwa 1
½jäh=
rigem Beſtehen, bereits gegen 2000, in 30
Bezirksver=
einen in ganz Deutſchland verteilte Mitglieder zählt.
Von dem umfangreichen Programm, das ſich der
Ver=
band geſtellt hat, wurde näher die Notwendigkeit von
Diplom=Ingenieur=Kammern, die Verſtärkung des
tech=
niſchen Elementes in den Parlamenten und in der
Ver=
waltung, ſowie der Schutz und die Anerkennung des
von der Techniſchen Hochſchule verliehnen akademiſchen
Titels Dipl.=Ing. erörtert. Den Schluß des Vortrages
bildete die an die Behörden, Profeſſoren, die
Studieren=
den und die Leiter induſtrieller Werke gerichtete Bitte,
die Beſtrebungen des Verbandes zu unterſtützen, und
die Aufforderung an alle akademiſchen Techniker
jeg=
licher Fakultät und Stellung, dem Verbande als
Mit=
glieder beizutreten und dadurch zum Wohle unſerer
Induſtrie und unſeres deutſchen Vaterlandes das
An=
ſehen und den Einfluß des deutſchen Ingenieurs
för=
dern zu helfen. (Lebh. Beifall.)
Der folgende Vortrag des Herrn Dipl.=Ing. K. F.,
Steinmetz, Lehrer am Rheiniſchen Technikum in
Bingen, behandelte ein ſpezielles Thema, nämlich
„Der Diplom=Ingenieur in der Geſectz=”.
Das Geſetz hat den Berufen, die ſich auf einer
abge=
ſchloſſenen Hochſchulbildung aufbauen, eine wohl
berech=
nete und durchdachte Sonderſtellung gegeben, die dieſe
Berufe freimachen ſoll von allen Hemmungen, die ihre
Leiſtungsfähigkeit beeinträchtigen könnten, ſo daß der
Staat wie auch die Volksgemeinſchaft den
größtmög=
lichen Nutzen aus dieſen Berufen ziehen kann. Dieſe
Sonderſtellung gipfelt in dem Rechte der
Selbſtver=
waltung (Aerztekammern, Anwaltskammern u. a.).
Eine einzige Ausnahme unter den akademiſchen
Ständen macht der Stand der Diplom=Inenigeure,
ob=
wohl die Ausbildung der Diplom=Ingenieure auf der
gleichen Stufe ſteht, wie die der Aerzte und Juriſten, ſie
hat ſogar bisher über den Ausbildungsgang der
Zahn=
ärzte und Tierärzte geſtanden, indem für die Ablegung
der Diplom=Prüfungen Maturität und mindeſtens acht
Semeſter Hochſchulſtudium gefordert werden. Es
nehmen heute im Geſetz die Diplom=Ingenieure eine
Stellung ein, die als eine Sonderſtellung nach unten
be=
zeichnet werden muß im Hinblick auf die Stellung der
anderen akademiſchen Berufe mit gleichartiger
Vorbil=
dung und Tätigkeit. Dieſe Sonderſtellung des Diplom=
Ingenieurs iſt gekennzeichnet durch ſeine Unterordnung
unter die Arbeitergeſetze. Redner führt aus, wie die
Einreihung der Diplom=Ingenieure unter die „
gewerb=
lichen Arbeiter” entſtanden iſt, und wie dieſe dazu
bei=
trägt, daß der Stand der akademiſchen Ingenieure und
mit ihnen die Techniſchen Hochſchulen nicht jene Achtung
genießen, die ihnen vermöge ihrer Bedeutung für das
wirtſchaftliche Leben zukommen müßte. Redner ſkizziert
dann in kurzen Strichen die Stellung der Diplom=
In=
genieure in der zukünftigen Rechtsordnung, wie ſie vom
Verbande angeſtrebt wird. Dieſelbe ſoll analog der
Stellung der anderen wiſſenſchaftlichen Berufe ſein, ſo
daß im Mittelpunkte des zu ſchaffenden Rechtes die
„Diplom=Ingenieur=Kammern” ſtehen, durch die die
Diplom=Ingenieure ihre Beziehungen zu Staat und
Oeffentlichkeit ſelbſt regeln können. Eine
Hauptauf=
gabe dieſer Kammern wird auch die Ausübung der
Ehrengerichtsbarkeit ſein müſſen. Dem Stand
der Diplom=Ingenieure und den Techniſchen Hochſchulen
die höchſte Achtung zu verſchaffen zu Nutz und Frommen
des deutſchen Vaterlandes, iſt Aufgabe des Verbandes
Deutſcher Diplom=Ingenieure. (Lebh. Beifall.)
Regierungs= und Baurat Dr. Wagner hob
gegen=
über dem erſten Referenten die Verdienſte der älteren
Verbände hervor, die zu unterſchätzen er warne.
Nach einem
Schlußwort
des Patentanwalts Dipl.=Ing. Münch=Mannheim
als Vertreter des Vorſtandes des Verbandes Deutſcher
Diplm=Ingenieure in Berlin, in dem beſonders den
Vereinen Dank geſagt wurde, die den erſten Diplom=
Ingenieur=Tag vorbereiten halfen, wurden die
offizi=
ellen Verhandlungen geſchloſſen.
Nachmittags fanden nach einem gemeinſamen
Feſt=
mahl im Hotel Heß Beſprechungen interner
Ange=
legenheiten ſtatt. Den Beſchluß des erſten Diplom=
Ingenieur=Tages bildete ein geſelliges Beiſammenſein.
Der Moabiter Krawallprozeß.
— Berlin, 2. Dez. Die heutigen Verhandlungen
im Moabiter Krawallprozeß drehten ſich zunächſt um den
Fall des Angeklagten Weiß, der von der Anklagebehörde
zu jeuer Gruppe von Tumultuanten gerechnet wird, die
Seite 6e
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
Nummer 285.
den Krawall durch Hinunterwerfen von Blumentöpfen,
Steinen, Holzteilen uſw. aus den Fenſtern der Häuſer in
der Beußel=, Wieleſ= und Huttenſtraße verſtärkten. Der
Angeklagte wohnt in dem Hauſe Wiclefſtraße 31 und hat
einen Balkon an ſeiner Wohnung. Er will am Tage der
Tat ruhig an ſeinem Schreibtiſch geſeſſen haben, während
eine Nachbarsfrau, die Zeugin Oberländer, vor dem
Un=
terſuchungsrichter ausgeſagt hat, ſie habe auf ihrem Balkon
geſtanden und deutlich geſehen, wie Weiß aus ſeiner in
der dritten Etage belegenen Wohnung bezw. vom Balkon
herab einen Blumentopf auf die Schutzleute
hinunterge=
worfen habe, die die in derWielefſtraße angeſammelten
Men=
ſchenmaſſen zu zerſtreuen ſuchten. Der Angeklagte Weiß
bleibt jedoch dabei, daß die Zeugin ihn wider beſſeres
Wiſſen beſchuldige. — Die Verhandlung wendet ſich dann
dem Fall des Angeklagten Wand zu, der in der Nacht zum
28. September in der Oldenburger Straße ſeinen
Spazier=
ſtock in eine Straßenlaterne geworfen hat, um dieſe zu
zertrümmern. Mit Wand zuſammen ſoll der nächſte
An=
geklagte Schultz gegangen ſein und einen Stein in eine
an=
dere Laterne geworfen haben. Er gibt dies zu, während
der Angeklagte Wand leugnet. Den Schluß der heutigen
Verhandlung bildeten weitere Feſtſtellungen über das
Gebaren der verſchiedenen Angeklagten an den
Krawall=
tagen, worauf die Weiterverhandlung auf morgen früh
vertagt wurde.
3. Dezember. Zu Beginn der heutigen Sitzung
ergreift der Erſte Staatsanwalt das Wort: Es ſind
hier in dieſem Prozeß eine große Anzahl Zeugen
ver=
nommen worden, die über das Verhalten der
Polizei in Moabit eingehende Ausſagen gemacht
haben. Dieſe Ausſagen waren zum Teil für die Polizei
ungünſtig. Es haben ſich nun im Verlaufe dieſes
Prozeſſes eine große Anzahl Perſonen bei mir gemeldet,
etwa 70 an der Zahl, die bekunden werden, daß die
Schutzleute ſich korrekt verhalten haben. Ich beantrage
vorläufig die Ladung von 42 Zeugen, deren Namen ich
hiermit dem Gericht übergebe. Außerdem beantrage ich
die Vernehmung des Geſchäftsführers Borchardt, der
Bekundungen machen wird über das Verhalten der
Arbeitswilligen zu den Streikenden. Ueber dasſelbe
Thema beantrage ich, noch einen Zeugen Richter zu
ver=
nehmen. — Das Gericht beſchließt, alle dieſe Zeugen zu
laden. Sodann wird in der Erörterung der einzelnen
Anklagefälle fortgefahren.
Fürſtenbeſuch am Großherzoglichen Hofe.
St. Am Samstag vormittag trafen der Herzog
Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regent
des Herzogtums Braunſchweig, und ſeine Gemahlin,
Her=
zogin Eliſabeth zur Abſtattung des Antrittsbeſuches
beim Großherzogspaar von Heſſen hier ein. Dem
Her=
zogspaar wurde am Bahnhof der bei regierenden Fürſten
übliche „große Empfang” zuteil, der bekanntlich beim
heſſiſchen Hofe beſonders feſtlich und pomphaft iſt. Eine
zahlreiche Menſchenmenge hielt die fahnengeſchmückte
Rheinſtraße und den Platz vor dem Bahnhof beſetzt, um
das farbenfrohe, lebendige Bild des Einzugs zu ſchauen.
Zur Begrüßung am Bahnhofe hatten ſich
eingefun=
den: Se. Exz. der Herr Staatsminiſter Dr. Ewald,
Provinzialdirektor Fey, Oberbürgermeiſter Dr.
Gläſ=
ſing, die Generalität und viele Offiziere der Garniſon,
ſowie die oberſten Hofchargen. Auf dem Bahnſteig hatte
eine Ehrenkompagnie des Leibgarde=Regiments Nr. 115
in Kriegsſtärke in Paradeuniform Aufſtellung genommen,
die unter dem Kommando des Hauptmanns Frhrn. von
Lehmann ſtand. Auf dem rechten Flügel der
Ehren=
kompagnie, die mit Fahne und Regimentsmuſik, ſowie den
Bataillonsſpielleuten erſchienen war, verſammelten ſich
die Generäle, an der Spitze Se. Exzellenz der
Diviſions=
kommandeur Frhr. von Strantz, ſowie die
Stabsoffi=
ziere und der zum Ehrendienſt bei Seiner Hoheit
kom=
mandierte Oberſt von Müller, Kommandeur des
Großh. Artilleriekorps Nr. 25. Auf dem Bahnhofsplatz
ſtand eine Eskadron des Garde=Dragoner=Regiments
Nr. 23 unter Rittmeiſter und Eskadronschef von
Schmelzing und Wernſtein.
Gegen 10¼ Uhr erſchien das Großherzogspaar
mit Gefolge: Oberhofmeiſterin Freiin von Grancy, die
Hofdamen von Rotsmann und von
Bellers=
heim, Generaladjutant Generalmajor Hahn, die
Flü=
geladjutanten Frhr. v. Maſſenbach und v.
Schroe=
der, Kammerherr Freiherr von Leonhardi u. a. Der
Großherzog trug die Uniform ſeines Leibgarde=
Regiments mit den Abzeichen des Generals der
Infan=
terie, dazu die Kette des Goldenen Löwenordens und das
breite hellblaue Band des Mecklenburgiſchen
Or=
dens der Wendiſchen Krone. Die Großherzogin
hatte ein einfaches dunkelgrünes Koſtüm mit ſchwarzem
Krimmerbeſatz angelegt und trug dazu ſchwarzen Hut mit
großer weißer Straußenfeder.
Pünktlich um 10,20 Uhr lief der Schnellzug in den
Bahnhof ein. Die Großherzoglichen Herrſchaften traten
auf den Bahnſteig heraus und die Regimentsmuſik
in=
tonierte die Nationalhymne. Die hohen Herrſchaften
be=
grüßten ſich ſehr herzlich. Der Herzog=Regent trug die
Uniform des Braunſchweigiſchen Huſaren=Regiments
Nr. 17 mit Generalsabzeichen. Er ſteht bekanntlich als
preußiſcher General der Kavallerie à la suite des
Leib=
garde=Huſaren=Regiments. Der Herzog hatte dazu das
rot=
ſchwarze Band des heſſiſchen Ludewigsordens
ange=
legt. Herzogin Eliſabeth hatte ein olivgrünes
Reiſe=
koſtüm angelegt und trug dazu eine Nerzgarnitur, das
Barett mit Reiherfeder geſchmückt. Im Gefolge des
Her=
zogspaares befanden ſich Oberhofmeiſterin Gräfin von
Baſſewitz, Exzellenz, Hofdame Gräfin von Wedel,
Hofmarſchall von Rantzau, fungierender
Oberhof=
meiſter, und Flügeladjutant Oberleutant von Grone.
Nach der Begrüßung ſchritten der Großherzog und
Herzog Johann Albrecht die Front der Ehrenkompagnie
ab, worauf Parademarſch folgte. Dann begaben ſich
die hohen Herrſchaften durch den Fürſtenpavillon zu den
draußen harrenden Galawagen. Dieſe waren in
üblicher Weiſe à la Daumont beſpannt und wurden vom
Sattel aus gefahren, während je zwei Spitzenreiter
vorweg trabten. Die Geſpanne trugen die bekannten
koſtbaren Silbergeſchirre aus dem Großh. Marſtalle.
Im erſten Wagen nahmen der Großherzog und Herzog
Johann Albrecht, im zweiten die beiden fürſtlichen
Damen Platz. Zwei Züge der Ehreneskorte ſetzten ſich
an die Spitze und zwei Züge folgten dem zweiten
Gala=
wagen, die im Trabe durch die Rheinſtraße zum
Reſi=
denzſchloſſe fuhren. Das Publikum bereitete den
beiden Fürſtenpaaren lebhafte und herzliche Ovationen.
Der fürſtliche Beſuch nahm im Reſidenzſchloſſe
Woh=
nung.
Herzog Johann Albrecht empfing mittags ½1 Uhr
eine zu ſeiner Begrüßung erſchienene Abordnung der
Abteilung Darmſtadt der Deutſchen
Kolonialge=
ſellſchaft, deren Pröſident der Herzog bekanntlich iſt
beſtehend aus dem Vorſitzenden Inſtizrat
Grüne=
wald und den Vorſtandsmitgliedern Generalleutnant
von Beaulien, Generalmajor von Lyncker und
Major Maaß.
Nachmittags fand im Weißen Saale des
Reſidenz=
ſchloſſes Galatafel ſtatt, zu der 53 Gedecke aufgelegt
waren.
Nach der Galatafel war Feſtvorſtellung im
Hof=
theater, der die höchſten Herrſchaften in der großen
Mittel=
loge beiwohnten. Als ſie die Hofloge betraten, brachte
Herr Generaldirektor Geh. Hofrat Werner ein dreimaliges
Hoch auf den Herzog=Regenten und ſeine hohe Gemahlin
aus, worauf die Nationalhymne geſpielt wurde, die das
Publikum ſtehend anhörte. Der Großherzog trug die
Uniform des Leibgarde=Inf.=Regts., der Herzog die des
braunſchweigiſchen Huſarenregiments, die hohen Damen
trugen Kleider in Mattroſa und reichen koſtbaren
Brillant=
ſchmuck.
Auch der „Bonifacius”=Aufführung am Sonntag,
die als Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen und bei
faſt ausverkauftem Hauſe ſtattfand, wohnten die
Groß=
herzoglichen und Herzoglichen Herrſchaften bei, die
dies=
mal in den Parterrelogen zur Rechten der Bühne Platz
genommen hatten.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— In den hieſigen Blättern äußert ſich
eine angeblich zuſtändige Stelle über die Frage des
Oktroi auf Wildbret und Geflügel. Dieſen Ausführungen
gegenüber muß auf folgendes hingewieſen werden: Es
kommt bei der Frage, ob die Stadt Darmſtadt zu Recht
oder Unrecht auf Wildbret und Geflügel Oktroi erhebt,
abſolut nicht darauf an, wie die Stadtverwaltung darüber
denkt, was die Stadtverwaltung bei der Aufrechterhaltung
dieſer Oktroiabgabe gedacht und gewollt hat, am
aller=
wenigſten darauf, ob eine größere oder kleinere Anzahl
von Einwohnern dieſe Abgabe beſeitigt wiſſen will, ob
dieſe Intereſſenten wohlhabend ſind oder nicht und ob
deren Beſtrebungen von einem Teil der Preſſe gefördert
werden, ſondern einzig und allein auf die
Rechtsfrage, ob dieſe Oktroiabgabe
ge=
genüber einem Reichsgeſetz, dem
Zoll=
tarifgeſetz, Beſtand hat oder nicht. Dieſe
Frage kann aber nur gerichtlich ausgetragen werden, und
dies wird auch für das Gebiet des Großherzogtums
ge=
ſchehen, ſobald unſer Oberlandesgericht in dieſer Sache
entſchieden haben wird. Alle
Stimmungs=
macherei für oder gegen dieſe Abgabe iſt
mithin völlig zwecklos. Stimmungsmacherei
aber iſt es, wenn die zuſtändige Stelle von einer
Ent=
laſtung der Reichen (eine angeſichts der dermaligen
Fleiſchpreiſe ganz falſche Behauptung) ſpricht und die
ihre Zuſtändigkeit ſtark erſchütternde Behauptung
auf=
ſtellt, es ſeien in dieſer Frage bisher nur
mittelinſtanz=
liche Urteile ergangen, während ſie ſchon aus der Zeitung
wiſſen ſollte, daß bereits eine ganze Anzahl
höchſtrichter=
licher Entſcheidungen vorliegt.
Wahlen in England.
* London, 3. Dez. Bis 1 Uhr 15 Min. nachmittags
waren gewählt ohne Gegenkandidaten 13 Liberale, 27
Unioniſten und 4 Redmondiſten. Unter den Gewählten
befindet ſich John Redmond.
* London, 3. Dez. Bis 4½ Uhr waren ohnn
Oppoſition gewählt 17 Liberale, 33 Konſervakive 5
An=
hänger Redmonds.
* London 3. Dez. Bis 9 Uhr 30 abends waren
gewählt: 23 Liberale, 35 Konſervative und 5
Nationa=
liſten. 1 Die Liberalen gewannen einen Sitz, die
Konſer=
vativen ebenfalls.
* London, 3. Dez. 10.15 N. Gewählt ſind bis
jetzt 30 Liberale, 47 Konſervative, 3 Kandidaten der
Arbeiterpartei, 5 Anhänger Redmonds.. Die Liberalen
gewannen einen Sitz, die Ksnſervativen ſechs.
* London, 3. Dez. 10.45 N. Gewählt ſind
bis jetzt 40 Liberale, 54 Konſervative, 6 Mitglieder der
Arbeiterpartei und 5 Remondiſten Die Liberalen
ge=
wannen zwei, die Konſervativen ſechs Sitze. Miniſter
Birell iſt in Briſtol wiedergewählt.
* London, 3. Dez. 11.15 N. Gewählt ſind
44 Liberale 57 Konſervative, 6 Mitglieder der
Arbeiter=
partei, 5 Anhänger Redmonds. Die Liberalen gewannenr
zwei, die Konſervativen ſechs Sttze.
* London, 3. Dez. 11.30 N. Gewählt ſind
47 Liberale, 60 Konſervative, 7 Mitglieder der
Arbeiter=
partei und 5 Redmondiſten. Die Liberalen gewannen
drei, die Konſervativen ſechs Sitze.
* London, 4. Dez. 2.30 N. In Exter wurde der
Liberale Gain mit 4 Stimmen Mehrheit gewählt.
Es ſind nunmehr gewählt: 51 Liberale, 62 Konſervative,
7 Mitglieder der Arbeiterpartei und 5 Redmondiſten. Die
Liberalen gewinnen 4, die Unioniſten 7 Sitze.
Darmſtadt, 5. Dezember.
— Jagdausſtellung. Die definitive Abrechnung der
im April hier veranſtalteten Jagdausſtellung konnte erſt
fertig geſtellt werden, nachdem der Jagdſchutzverein ſeine
Herbſtverſammlung abgehalten hatte. Die Rechnung iſt
nun abgeſchloſſen und ergibt einen Ueberſchuß von
faſt 1000 Mark. Dieſer Ueberſchuß fließt in den Fonds
des Heſſiſchen Jagd=Klubs zur Unterſtützung der
Hinter=
bliebenen von im Jagdſchutzdienſt verunglücktem Jagd=
und Forſtperſonal.
n. Guſtavsburg, 4. Dez. Durch einen eigenartigen
Unfall büßte eine hieſige ältere Frau das Leben ein.
Vor kurzem war ſie im Lehnſtuhl am Ofen ſitzend
ein=
geſchlafen, fiel gegen den Ofen und ſetzte dadurch ihre
Kleidung in Brand. Den erlittenen Brandwunden iſt
die Unglückliche nunmehr geſtern nachmittag im
Rochus=
ſpital zu Mainz trotz aller ärztlichen Bemühung en erlegen
Jetzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Burean.)
* Berlin, 3. Dez. Bei vier Familien in der
Box=
hagener Straße in Berlin ſind nach dem Genuß von
Margarine, die ſich eine dieſer Familien in einem
Zehnpfundpaket aus den Altonger Margarinewerken von
Mohr & Ko. in Altona=Ottenſen hatte ſchicken laſſen, mehr
oder minder ſchwere Erkrankungen vorgekommen,
deren Urſache zurzeit noch in dem Inſtitut für
Infektions=
krankheiten genau ermittelt wird.
* Berlin, 4. Dez. Nach dem Genuß von „Backa”
Margarine von der Firma Mohr & Ko.
erkrank=
ten in Spandau in der Achenbachſtraße drei Kinder der
Famile Kiesland unter Vergiftungserſcheinungen leicht.
* Berlin, 4. Dez. Seit längerer Zeit glaubt ſich der
Ordinarius der Nationalökonomie an der hieſigen
Univer=
ſität, Profeſſor Bernhard, durch mehrere Kollegen in
ſeiner Lehrfreiheit behindert. Infolge perſön=
licher Konflikte, die ſich daraus ergeben haben, hat ein
Profeſſor der philoſophiſchen Fakultät, wie es heißt,
Pro=
feſſor Sering, ihn zum Zweikampf herausgefordert. Man
glaubt, das Duell werde nicht zur Ausführung gelangen.
* München, 4. Dez. Kunſtmaler und Profeſſor der
Kgl. Akademie der Künſte Ludwig v. Löfftz iſt geſtern
geſtorben.
Profeſſor Ludwig von Löfftz war einer der
größten und anerkannteſten heſſiſchen Künſtler. Er war
1845 in Darmſtadt geboren als Sohn des
Hoftapezie=
rers und Tapetenfabrikanten L. Er erhielt ſeine
Ausbil=
dung auf dem Gymnaſium zu Darmſtadt und im Inſtitut
Schmitz, ſtudierte als Maler in Nürnberg, Darmſtadt,
München (bei H. Hofmann, Raupp, Kreling, Dietz). Seit
1874 Lehrer und Profeſſor an der Kgl. Akademie der
bil=
denden Künſte in München, war Löfftz auch einige Jahre
Direktor dieſer Akademie und beſaß eine eigene Mal= und
Komponierſchule. Werke Löfftz’ finden ſich in der
Pina=
kothek München, in den Galerien Stuttgart und
Frank=
furt a. M. Auf der Ausſtellung Darmſtadt 1908 war
Löfftz u. W. ebenfalls vertreten.
* Landshut (Bayern), 4. Dez. Auf dem Heimweg
vom Wirtshaus gerieten in der vergangenen Nacht zwei
Tagelöhner in Streit, der in Tätlichkeiten ausartete.
Dabei wurde einer durch einen Stich ins Herz
ge=
tötet, während der andere durch einen Stich in die
Lunge tödlich verletzt wurde.
* Stuttgart, 4. Dez. Wegen Spionageverdachts
wurde geſtern der franzöſiſche Kapitän Lux in
Friedrichs=
hafen von der Polizei verhaftet und hierher gebracht.
Derſelbe wird heute dem hieſigen Amtsgericht vorgeführt
werden, das darüber zu entſcheiden hat, ob ſeine Feſtnahme
aufrecht erhalten bleibt.
* Rudolſtadt, 3. Dez. Da bei der heutigen
Land=
tagsſitzung vor der Abſtimmung über das
Wahl=
geſetz die ſieben ſozialdemokratiſchen Abgeordneten der
Sitzungsſaal verließen und infolgedeſſen der Landtag
beſchlußunfähig wurde, erklärte Staatsminiſter Freiherr
v. Recke, daß die Verhandlungen keinen Zweck mehr
hätten. Er vertagte infolgedeſſen im Namen des Fürſten
den Landtag.
* Bremen, 3. Dez. Der Sonderzug mit der
Leiche des Präſidenten von Chile, Montt,
traf heute früh 8 Uhr 10 Min. hier ein. Im Zuge
befan=
den ſich Mitglieder der Militärkommiſſion in Berlin,
Ge=
neralleutnant Pein, Konſul Schmidt=Berlin, ſowie
der Führer der chileniſchen Abordnung. Um 11 Uhr trafen
die Herren im Freihafen ein, wo die Trauerfeier
ſtatt=
fand. Erſchienen waren unter anderen: der Chef der
Marineſtation der Nordſee Admiral Graf Baudiſſin
im Auftrage des Kaiſers, Vertreter des Senats mit dem
Bürgermeiſter Dr. Pauli an der Spitze und der
Komman=
deur des Infanterie=Regiments Nr. 75, Oberſt v. Weber.
Die Kapelle des Infanterie=Regiments ſpielte den
Trauer=
marſch von Beethoven. Die Leiche wurde dann von
Un=
teroffizieren des Infanterie=Regiments Nr. 75 vor den
Altar getragen. Pfarrer Völker hielt die Trauerrede. Die
Feier ſchloß mit einem Chorgeſang. Durch chileniſche
Offiziere erfolgte dann die Ueberführung der Leiche nach
dem Schiff. Infolge des anhaltenden Oſtwindes haben
ſich die Waſſerverhältniſſe ſo ungünſtig geſtaltet, daß der
Kreuzer „Blanco Encalada” die für heute angeſetzte
Aus=
reiſe nicht antreten konnte. Das Schiff iſt wieder nach
ſeinem alten Ankerplatz im Werfthafen zurückgekehrt und
liegt zur ſofortigen Abreiſe bereit.
Leipzig, 3. Dezbr. Wie der „Leipziger
Abend=
zeitung” von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird, erklärte
ſich Profeſſor Nikiſch auf Wunſch des Direktoriums des
Gewandhauſes bereit, den an ihn ergangenen Ruf als
Operndirektor an das Wiener Hofburgtheater
abzu=
lehnen.
Nenſtadt i. Holſt., 4. Dez. Das Segelſchiff „Anna
Chriſtine” Kapitän Hagelſtein, von der Firma
Pel=
terſen in Neuſtadt in Holſtein, iſt in der
vergange=
nen Nacht im Oſtſturm vor der Hafeneinfahrt von
Neu=
ſtadt leck geſprungen und geſunken. Der Kapitän
und drei Mann der Beſatzung ſind ertrunken. Die
Leichen wurden noch nicht gefunden.
* Turin, 4. Dez. In Gegenwart des
Unterrichts=
miniſters Credaro wurde heute hier die erſte
inter=
nationale Ausſtellung für weibliche
Kunſt eröffnet. Außer Italien ſind Deutſchland,
Oeſter=
reich=Ungarn, Belgien, Frankreich und die Niederlande
auf der Ausſtellung vertreten.
* Rom, 3. Dez. Cammarotta unternahm mit dem
Pionier Caſtellani auf dem Flugfelde von Centocelle einen
Aufſtieg mit einem Zweidecker. Als er ſich in großer
Höhe befand, ſtürzte das Flugzeug plötzlich herab.
Caſtel=
lani war ſofort tot, Cammarotta wurde ſterbend
ins Lazarett geſchafft.
* Rom, 3. Dez. Der tödliche Sturz des
Inge=
tieurs Cammarotta und des Soldaten Caſtellani iſt
durch einen Motordefekt des Farmanapparates
ver=
rſacht worden. Die beiden Leichen ſind im Hoſpital
aufgebahrt, wo ſich Oberſt Morris und andere Offiziere
es Ingenieurkorps einfanden.
* Corunna, 4. Dez. Das Segelſchiff „Princeſa”
ina mit 12 Matroſen unter; nur der Eigentümer des
Schiffes rettete ſich durch Schwimmen.
* Brüſſel, 4. Dez. Wie der heute ausgegebene
rankheitsbericht beſagt, iſt der Geſundheitszuſtand der
önigin befriedigend. Die Patientin hat
meh=
ere Stunden in der Nacht ohne Fieber verbracht.
* Paris, 4. Dez. In der Nähe von Le Mans wurde
bei einem Eiſenbahnübergang heute nacht ein Automobil,
n welchem ſich die Gräfin de Nicolay und deren 26jähriger
Sohn Chriſtian befanden, von dem Pariſer Expreßzuge
rfaßt und vollſtändig zertrümmert. Die Gräfin, ihr
Sohn und der Chauffeur wurden auf der Stelle getötet.
* Paris, 4. Dez. Heute nacht riß oberhalb Nantes
nfolge Hochwaſſers ein als Eiſenbahndamm
die=
tender Berg. Sechs Dörfer wurden von den Fluten
überſchwemmt.
* Liſſalon, 4. Dez. Infolge heftiger Regengüſſe iſt
e Böſchung des Eiſenbahndammes der Linie
Cintra=
iſſabon, während ſie ein Zug paſſierte,
einge=
ürzt. Mehrere Paſſagiere wurden verletzt.
* Oporto, 4. Dez. Der Streik der
Eiſen=
ahnangeſtellten in den Provinzen Minho und
ouro iſt beendet. Die Arbeit iſt allgemein wieder
ufgenommen, der Dienſt geht regelmäßig von ſtatten.
er Streik der Gasarbeiter wird morgen endigen.
* Berlin, 3. Dez. Das Befinden der Kaiſerin,
die in den letzten Tagen an einer Ohrenentzündung
er=
krankt iſt, hat ſich weſentlich gebeſſert. Sie hat
infolge=
deſſen den Verband entfernt und hütet nur noch das
Zimmer.
Berlin, 3. Dez. Der Magiſtrat beſchloß heute
ovr=
mittag, das Schennenviertel an die Neue
Boden=
aktien=Geſellſchaft für 6700000 Mark zu verkaufen.
— Breslau, 3. Dez. In der ruſſiſchen Ortſchaft
Olgins=
kafe bei Roſtow wurden durch Großfeuer 314 Häuſer
Nummer 285.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
Seite 7.
eingeäſchert, 6 Perſonen ſind in den Flammen unge
kommen.
* Köln, 3. Dez. Wegen Veruntreuung von
600000 Mark wurde heute nachmittag der Notar
Juſtiz=
rat Güntzer aus Kempten verhaftet. Die Krefelder
Staatsanwaltſchaft hatte gegen ihn einen Haftbefehl
er=
laſſen, weil er geflüchtet war. Seit geſtern befand er ſich
in einem Kölner Hotel. Bei ſeiner Feſtnahme brachte er
ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen Schuß in den Kopf
bei, ſodaß er ſchwer verletzt zunächſt ins Krankenhaus
geſchafft werden mußte.
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Heute Nacht 3 Uhr verſchied nach langem
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Elisa Wirthwein.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Helene u. Chr. Wirthwein.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 6. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Darm=
ſtädter Friedhofes aus, ſtatt.
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(Statt besonderer Mitteilung.)
Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, heute mittag 4 Uhr meine
innigstgeliebte, treue Frau, unsere gute, liebe, treubesorgte Mutter, Schwester,
Schwägerin, Tante und Schwiegermutter
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Frau Elisabeth Hornung
geb. Dehn
im 52. Lebensjahre nach kurzem, schwerem, doch in Geduld ertragenem Leiden,
zu sich in sein himmlisches Reich abzurufeu.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Georg Hornung.
Darmstadt, am 3. Dezember 1910.
Heidelbergerstrasse 90.
Die Beerdigung findet statt: Dienstag, 6. Dezember, nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des
städtischen Friedhofes aus.
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(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Geſtern ſtarb nach kurzem Krankenlager
Herr Sanitätsrat
Dr. Ludwig Völcker
im 71. Lebensjahre.
(23489
Arheilgen und Darmſtadt,
den 5. Dezember 1910.
Frau Dr. Völcker, geb. Moore.
Karl Bögel, Mil.=Intendanturſekretär.
Klara Bögel, geb. Völcker.
Theodor Bögel.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 6. d. M.,
nachmittags 3 Uhr, in Arheilgen ſtatt.
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.
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Heute Morgen 2½ Uhr verſchied nach
kurzem Leiden mein innigſtgeliebter Gatte,
Schwager und Onkel
(23488
Herr Adam Dietrich
Diener.
(Um ſtille Teilnahme bitten
im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dorothea Dietrich, geb. Kramer.
Darmſtadt, 3. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Montag nachmittag
2½ Uhr, von der Leichenhalle des Beſſunger
Friedhofs aus, ſtatt.
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Die Leſehalle iſt geöffnet an Wochentagen von
10—2 und von 6—9½ Uhr, Sonntags von 11—1 und
von 5—9 Uhr. Büche rausgabe findet ſtatt an jedem
Wochentage von ½11 bis ½1 Uhr und abends von
6 bis 9½ Uhr.
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Heute früh erlöſte der Tod unſeren lieben
Gatten und Vater von ſeinem langen ſchweren
(23490
Leiden.
Im tiefſten Schmerz
Familie Laskowski.
Darmſtadt, den 4. Dezember 1910.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 6. Dez.,
nachmittags 2 Uhr, vom ſtädtiſchen
Kranken=
hauſe aus, ſtatt.
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(Hauptprobe vormittags 10 Uhr).
Vorſtell ung um 8¼ Uhr im Orpheum.
Vortrag von Privatdozent Dr. Gaſſer um 8¼ Uhr
im „Kaiſerſaal” (Luftflottenverein).
Vortrag des Evangeliſten Veller um 4 und 8½ Uhr
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Verſammlung der Vereinigten Geſellſchaft um 6 Uhr
in den oberen Geſellſchaftsräumen.
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Konzert um ½ 8 Uhr im Bürgerkeller.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
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Vorſtellung um 8 Uhr im Reſidenztheater.
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Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Mar Streeſe;
für den Inſeratenteil: Jt. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen, nachträgliche werden
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Antje Möller.
Roman von K. v. d. Eider.
(Nachdruck verboten.)
25)
Rolf ſchwieg. Er hatte ſeit jenem Tage, da er an
Antjes Treuloſigkeit glauben mußte, kein Weib wieder
lieb gewinnen können. Die Mädchen waren ihm
gleich=
gültig; es war ihm auch egal, ob Rethwiſchhof eine
Herrin bekam, ob das Geſchlecht weitergepflanzt wurde
oder nicht. Aber freilich, wenn die Mutter mal ſterben
ſollte, wurde es anders; daß er dann mit lauter
Dienſt=
boten hauſen ſollte, war ihm ein ungemütlicher Gedanke.
Er ſah die Mutter aufmerkſam an. Sie ſah wirklich
jämmerlich aus. Ihre Hautfarbe war fahlgrün; überall
traten die Knochen ſcharf unter der Haut hervor.
Er ſah wohl ein, daß es nicht lange mehr ſo weiter
ging. Die Hauswirtſchaft hatte ſſchon längere Zeit
gelitten. Die Mägde verſtanden kaum eine ordentliche
Mahlzeit zu kochen. Die Wäſche wurde ſchlecht gewaſchen
und kam oft unausgebeſſert in den Schrank. Im
Hühner=
ſtall herrſchte keine Ordnung; die Kälber wollten nicht
ge=
deihen, ja, ſelbſt die Butter von Rethwiſchhof büßte ihren
alten Ruhm ein. Ueberall fehlte die kräftige, leitende
Hand der Hausfrau. Einen Augenblick lang kam Rolf der
Gedanke an Antje. Er ſchüttelte ihn ab, wie er ihn oft
abgeſchüttelt hatte. Er wollte nicht an ſie denken, ſelbſt
micht, wenn ſeine Mutter geſtorben und er ein freier Mann
wäre, Ein=Weib, das mit jedem Manne kokettierte, konnte
Aie c enen en en ſe ir en
wäre. Antje würde ſich auch längſt getröſtet haben.
Der Gedanke an das Kind kam ihm niemals. Er
hatte nie davon gehört; es war ihm nie in den Weg
ge=
kommen.
Die Mutter hatte noch viel zu ſchmieden. Rolf hatte
einen zu harten Kopf. Eine nette Deern, die Karline,
hob ſie ein andermal an, gar nicht häßlich und dabei ſo
ehrbar; die macht ihrem Mann mal keine Flauſen vor.
Ihr würdet fein zueinander paſſen.
Rolf dachte nach. Ja, häßlich war ſie gerade nicht,
auch nicht roh und ungeſchliffen und wieder nicht
über=
freundlich. Sie kam mindeſtens zweimal in der Woche,
um ſich nach der Mutter Befinden zu erkundigen; das
zeugte gewiß von einem guten Herzen. Ja, die Mutter
hatte recht; es mochte Schlechtere geben, und wenn er
einmal heiraten mußte, dann war es wohl gleichgültig,
ob er dieſe oder eine andere heiratete.
Eines Nachmittags kam Karline Peters wieder zu
Frau Anderſen und brachte ihr ein Rezept gegen
Magen=
ſchmerzen. Sie mußte bleiben und Kaffee trinken. Als
Rolf ſpäter hinausging, ſagte die Mutter: Das wäre ein
Mann für Dich, Karline!
Das Mädchen ſchüttelte mit zweifelnder Gebärde den
Kopf.
Was macht ſich Rolf wohl aus mir.
Na, paß man auf, er wird ſchon mal anbeißen.
Dann halt Du ihn man ordentlich feſt, mein Deern.
Das uiſt icht Kauhne unſanie hre bileindei
ſo feſt mit ihren ſpitzen Fingern, daß ſie zerbrach.
Nicht lange danach traf Rolf eines Abends
Kar=
line allein. Ihr Vater wäre mal über die Fennen
ge=
gangen, ſagte ſie, und Mutter hätte noch einen
Augen=
blick mit dem Butterklopfen zu tun. Sie müßten aber
gleich kommen. Karline ſaß auf der Sonnenbank vor
der Tür, von wo aus man über die Werfte blickte; ſie
rückte bei dieſen Worten ein Ende weiter, was für
Rolf eine Aufforderung war, Platz zu nehmen.
Er ſetzte ſich. Sein Blick ſchweifte umher. Es ſaß
ſich gut hier draußen im Grünen, wo man den
ſchwer=
fälligen Gang der Ochſen und den Flug der Kibitze
be=
obachten konnte. Still und friedevoll war es
rings=
umher. Er lebte ordentlich auf, nachdem er
ſtunden=
lang die düſtere Krankenſtubenluft Rethwiſchhofs
ge=
atmet hatte. Sein Blick glitt über Karline hin, die die
Maſchen an ihrer Häkelarbeit zählte. Es freute ihn
heimlich, daß ſie auch ſo etwas machen konnte, was er
früher nur bei Antje geſehen hatte, wie flink und
zier=
lich ihre Finger ſich bewegten! Sie ſahen gar nicht dick
und rot aus wie die der Dienſtdeerns. Sein Blick ging
weiter und blieb auf ihrem Haar haften, auf das gerade
etwas von dem Glanze der untergehenden Sonne fiel.
Ihm wurde eigen und warm ums Herz. O, wenn dies
Mädchen es verſtände, den Sonnenſchein
hineinzutra=
gen auf Rethwiſchhof!
In dieſem Angenblick hob Karline den Kopf und
ſah ihn freundlich und lächelnd an. Ihre Augen forſch=
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
Nummer 285.
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ten, an was er dachte. Er wurde ein wenig verlegen
unter ihrem fragenden Blick. Ihm fielen der Mutter
Worte ein. Er hatte durchaus nicht die Abſicht, ihr
einen Heiratsantrag zu machen; ſoweit war er noch
lange nicht. Er ſprach die Worte nur aus, weil er ſich
verpflichtet fühlte, überhaupt etwas zu ſagen, was den
Blick, mit dem er ſie angeſehen und den ſie aufgefangen
hatte, motivierte.
Mutter meinte, wir würden gut zuſammenpaſſen,
ſagte er und lachte dabei, wie über einen guten Witz.
Er dachte, ſie würde auch lachen, aber ſie fing das
Band, das er auswarf, auf mit ihrer kleinen Hand und
knotete es feſt.
Ja, Rolf, Du haſt keine Unrechte gewählt,
antwor=
tete ſie ernſt. Ich will Deine Mutter wohl pflegen und
Dir eine gute Frau ſein. Hier haſt Du meine Hand.
Sie reichte ihm ihre Hand und ihm blieb nichts
weiter übrig, als die dargebotene zu faſſen. Er ließ
ſie freilich ſofort wieder los, als ob er dem Feuer zu
nahe gekommen wäre und ſie verbrannt hätte, aber da
kam gerade ihre Mutter heraus, ſich im Näherkommen
die naſſen Hände abtrocknend, und Karline teilte ihr in
ihrer leidenſchaftsloſen Weiſe mit, daß ſie und Rolf
einig geworden wären.
Bald danach kam auch der Vater; die jüngeren
Ge=
ſchwiſter ſtürzten wie auf Kommandowort hervor. Alle
waren in prächtigſter Laune. Der Bauer holte eine
Flaſche Wein aus dem Keller. Man machte es ſich in
der Wohnſtube gemütlich. Es wurde auf die Verlobung
angeſtoßen und von Hochzeit und Ausſtener geſprochen.
Als er ging, hing ſich Karline an ſeinen Arm und
be=
gleitete ihn bis an die Trift.
Rolf fühlte ſich in gehobener Stimmung und nahm
dies für das Glück. Jetzt würde es doch ein anderes
Leben werden. Er war des düſteren, troſtloſen Einerlei
überdrüſſig. Es kam ihm kaum zum Bewußtſein, daß
er in die Falle gegangen war, wie ein Mäuslein, das
nur ein bißchen an dem Speck riechen wollte. Die
Wei=
ber waren nun mal klüger als er, was ſollte er
da=
gegen machen?
Rolfs Hochzeit verlief großartig; Rehtwiſchhof bot,
was es zu bieten vermochte.
Frau Anderſen hielt ſich tapfer, obgleich das ſchwere
Seidenkleid ihre Magerkeit nicht verdecken konnte und
hinter dem wohlwollenden Lächeln auf ihren Lippen
der Schmerz ſich krümmte.
Die Braut ſah in dem weißen Tüllſchleier und dem
Myrtenkranze hübſch aus, und Rolf war ruhig und
ge=
laſſen wie immer. Er ſah durchaus nicht unglücklich
aus und ließ ſich den Hochzeitsbraten gut ſchmecken.
Die Stimmung wurde, dank der vortrefflichen
Spei=
ſen und des ſtarken, guten Punſches bald eine luſtige.
Dem jungen Paare gegenüber ſaßen Ingeborg und ihr
Mann. Sie war eine hübſche Frau geworden, wie ſelbſt
Rolf zugeben mußte. Ja, ihm gefiel ſie jetzt beſſer als
früher, obgleich ſie nicht mehr die roten Backen hatte.
Ihr Haar hatte eine hübſche bräunliche Bronzefarbe be=
kommen; ſie trug es in kleidſamer Weiſe hoch gekämmt
und in einem Knoten aufgeſteckt. Auch ihr Weſen war
angenehmer; das Heftige, Herausfordernde, das er nie
an ihr hatte leiden mögen, hatte ſie vollkommen
abge=
ſtreift und benahm ſich freundlich und zuvorkommend.
Dafür beging ihr Gatte in ſeiner Dummheit, vielleicht
auch infolge des ſtarken Punſchgenuſſes, eine
Takt=
loſigkeit.
Ihr hattet doch früher mal eine kleine Dienſtdeern
hier, rief er über den Tiſch. Wo iſt die eigentlich
ge=
blieben? Das war ne niedliche, kleine Deern.
In Rolfs Augen ſprühte es momentan auf, wie
wenn man mit der Feuerzange in die ſchlafende
Herd=
glut ſtößt, er bezwang ſich aber und ſah in ſein Glas.
Ein Irrwiſch war ſie! gab Frau Anderſen zur
Antwort, wer weiß, wo die herumſtreicht! In dieſem
Augenblick verbarg die ſtrenge Frau durch ein Lächeln
ihren inneren Schmerz und ihre Herzenshärte.
Ach, Timm, kümmere Dich doch lieber um andere
Sachen; ich ſitze hier ſchon eine ganze Weile vor dem
leeren Glas. Mit dieſen Worten griff Ingeborg ihrem
Mann in die Zügel und lenkte geſchickt das Geſpräch
in eine andere Bahn. Rolf warf ihr einen dankbaren
Blick zu, und ſie quittierte wieder mit einem
freund=
lichen Kopfnicken.
Der einzige Verwandte, der auf der Hochzeit fehlte,
war Iven. Man wunderte ſich aber nicht weiter
dar=
über, da er allgemein für einen Sonderling galt.
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II. Halbjahrskurse zur Vorbereitung für den kaufm. Beruf.
Neue Kurse beginnen Dienstag, den 10. Januar, vorm. 8 Uhr.
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch
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Sprechstunden:
Wilh. Siedersleben
Montag bis Freitag 12—1 Uhr
staatl. geprüfter Handelslehrer u.
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag gerichtl. beeidigt. Bücherrevisor.
Nummer285.
zember 1910.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den
Seite 11,
Bekanntmachung,
betr. die Ausſtellung von Gewerbelegitimationskarten.
I. Nach § 44 der Reichsgewerbeordnung iſt derjenige, welcher ein ſtehendes
Ge=
werbe betreibt, befugt, auch außerhalb des Gemeindebezirks ſeiner gewerblichen
Nieder=
laſſung perſönlich oder durch in ſeinem Dienſte ſtehende Reiſende für die Zwecke ſeines
Gewerbetriebs Waren aufzukaufen und Beſtellungen auf Waren zu ſuchen. Das
Gleiche gilt für Handlungsagenten, die ein ſtehendes Gewerbe betreiben, in Anſehung
der Befugnis, als Vermittler oder Vertreter des Geſchäftsherrn den Ankauf von Waren
vorzunehmen oder Beſtellungen auf Waren zu ſuchen.
Hierzu iſt nach § 44a der Gewerbeordnung eine Legitimationskarte erforderlich,
welche auf Antrag des Inhabers des ſtehenden Gewerbebetriebs (Antrag des
Reiſenden ſelbſt genügt nicht) von der für deſſen Niederlaſſungsort zuſtändigen
Ver=
waltungsbehörde auf die Dauer eines Kalenderjahres und den Umfang des Reiches
ausgeſtellt wird.
II. Für Gewerbetreibende, welche in Darmſtadt eine gewerbliche Niederlaſſung
haben, iſt das Großh. Kreisamt Darmſtadt zuſtändig. Der Antrag iſt bei dem
zu=
ſtändigen Polizeirevier zu ſtellen.
III. Die Legitimationskarte iſt zu verſagen;
1. wenn derjenige, für den ſie beantragt wird, entweder mit einer abſchreckenden
oder anſteckenden Krankheit behaftet oder in abſchreckender Weiſe entſtellt iſt,
oder
2. unter Polizeiaufſicht ſteht, oder
3. wegen ſtrafbarer Handlungen aus Gewinnſucht, gegen das Eigentum, gegen die
Sittlichkeit, wegen vorſätzlicher Angriffe auf das Leben und die Geſundheit der
Menſchen, wegen Land= oder Hausfriedensbruchs, wegen Widerſtands gegen
die Staatsgewalt, wegen vorſätzlicher Brandſtiftung, wegen Zuwiderhandlungen
gegen Verbote oder Sicherungsmaßregeln, betr. Einführung oder Verbreitung
anſteckender Krankheiten oder Viehſeuchen, zu einer Freiheitsſtrafe von
min=
deſtens drei Monaten verurteilt iſt, und ſeit Verbüßung der Strafe drei
Jahre noch nicht verfloſſen ſind, oder wenn er
4. wegen gewohnheitsmäßiger Arbeitsſcheu, Bettelei, Landſtreicherei, Trunkſucht
übel berüchtigt iſt.
Die Legitimationskarte darf außerdem verſagt werden, wenn derjenige, für den ſie
beantragt wird, wegen einer der vorſtehend unter 3 bezeichneten ſtrafbaren Handlungen
zu einer Freiheitsſtrafe von mindeſtens einer Woche verurteilt iſt und ſeit
Ver=
büßung der Strafe fünf Jahre noch nicht verfloſſen ſind.
IV. Wer zum Zweck der Erlangung einer Legitimationskarte wiſſentlich unrichtige
Angaben über die für die Erteilung derſelben weſentlichen Tatſachen macht, hat
Geldſtrafe bis zu 150 Mark und im Unvermögensfalle Haftſtrafe bis zu 4 Wochen
verwirkt. (§ 148,6 Gewerbeordnung.)
Die oben bezeichnete Tätigkeit darf bei Meidung der gleichen Strafe nicht
früher begonnen werden, als bis der Gewerbetreibende im Beſitz der
Legiti=
mationskarte iſt. (§ 148,5 Gewerbeordnung).
Wer ſeine Legitimationskarte einem Anderen zur Benutzung überläßt, hat die
gleiche Strafe verwirkt. (§ 148,5 Gewerbeordnung).
V. Da vor Erteilung der Legitimationskarte Ermittelungen über die Perſönlichkeit
desjenigen, für welchen ſie ausgeſtellt werden ſoll, insbeſondere über ſeine etwaigen
Vorſtrafen angeſtellt werden müſſen (dies auch dann, wenn der betreffenden Perſon
im verfloſſenen Jahre eine Legitimationskarte ausgeſtellt war), fordern wir alle
Beteiligten auf, ihre diesbezüglichen Anträge rechtzeitig auf dem zuſtändigen
Polizeirevier zu ſtellen, da ſie es ſich andernfalls ſelbſt zuzuſchreiben haben, wenn
die Ausſtellung der beantragten Legitimationskarten durch das Großh. Kreisamt
nicht bis zu dem gewünſchten Zeitpunkte erfolgen kann.
Darmſtadt, 2. Dezember 1910.
(234490im
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Lauteſchläger.
Autz= und Brennholz=Verſleigerung Nt. 11.
(Stadtwald.)
Montag, den 12. Dezember I. Js., morgens 9 Uhr,
werden in der Turnhalle hier, Woogsplatz 5, verſteigert:
1. Aus der Forſtwartei Heiligkreuz, Abt. 50 (Langwieſenteil), 163,46 fm Fichten=
Nutzholz, und zwar:
V. Kl. — 226 St. mit 39,93 fm
Fichten=Stämme
Ferner Brennholz: Fichten: Reiſigwellen 9,41 Hdt., Stöcke: 18 rm (grob).
Das Fichten=Nutzholz iſt beſonders gut zu Rüſtſtangen, Leiterbäumen,
Baum=
pfählen, Zaunſtangen geeignet, ſitzt am Scheftheimer Weg und Kahlebergsſchneiſe, und
iſt ſehr gut abzufahren.
Herr Forſtwart Hofmann, Hirſchköpfe, zeigt dasſelbe am 9. ds. Mts.,
mor=
gens 9 Uhr, auf Verlangen vor.
II. Aus der Forſtwartei Beſſunger Tanne, Abt. 31 und 33 (Maitanne), 128,82 fm
meiſt Kiefern=Schichtholz zu Baumpfählen, Einzäunungsſtangen geeignet, nämlich:
Kiefern Scheiter: 5 rm, Knüppel: 49 rm, Reiſigknüppel: 92 rm (kurz),
97 rm (lang), Bäckerwellen: 6 Hdt.; Stöcke: 11 rm (grob).
Das Holz ſitzt zwiſchen Stadtſchneiſe und Eſchollbrückerſtraße, unweit der letzteren,
und wird von Herrn Forſtwart Geriſch am 10. ds. Mts., morgens 9 Uhr,
Eſcholl=
brückerſtraße, auf Verlangen vorgezeigt.
(23456of
Darmſtadt, den 1. Dezember 1910.
Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Verſteigerung von Chriſtbäumen und Reiſig.
Donnerstag, 8. d. Mts., von vormittags 9 Uhr an, werden aus
Domanial=
wald Diſtrikt Beſſunger Forſthaus
662 Fichten=Chriſtbäumchen u. 80 Wellen Fichten=Nutzreiſig
an Ort und Stelle verſteigert. Zuſammkunft: Kreuzung von Heuweg und
Eiſern=
handſchneiſe.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1910.
(23453
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Heinemann.
Der Frauenverein der Martinsgemeinde
bittet fr. um Gaben fur die Weihnachtsbeſcherungen der Kleinkinderſchule und der
beiden Kindergottesdienſte.
Entgegennahme derſelben von den Pfarrern der Martinsgemeinde, den Schweſtern
der Kleinkinderſchule (Mollerſtraße 23) und den Helferinnen.
(23443
Darmstädter Sprach- und Handelsschule
Leiter:
Emil Held
Hieron. Schneider
Bücher-Revisor
beeid. Bücher-Revisor
10 Luisenstrasse 10.
Gründl. Unterricht in allen kaufmännischen Fächern, Stenographie,
Maschinenschreiben, fremden Sprachen, bes. Korrespondenz.
Beginn neuer Kurse:
Donnerstog, 5. Januar 1911.
Anmeldungen möglichst frühzeitig erbeten. Anfang der Abend- und
Einzelkurse jederzeit.
(20601a
Die Leiter der Anstalt empfehlen sich zu sachgemässer
Einrichtung, Revision und Abschluss von
Geschäfts-
büchern unter strengster Diskretion.
Künstler, in farbigem Marmor
Maner &haufe
Hofkunsthandlung
Darmstadt
Elisabethenstr. 5.
bet erſehne.
Am kommenden Montag, den 5. d. M.,
nachmittags 3 Uhr,
werden in der Landgraf=Georgſtraße,
am Hallenſchwimmbad, 3 daſelbſt lagernde
Akazienſtämme verſteigert. Das Holz iſt
als Nutzholz verwertbar. (23310so
Die Verſteigerungs=Bedingungen werden
am Tage der Verſteigerung an Ort und
Stelle bekanntgegeben.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
Abbruchsarbeiten.
Der Abbruch des alten
Werkſtättege=
bäudes, ſowie des dreiteiligen Schuppens
des ehemaligen Gaswerks an der
Lager=
hausſtraße, letzterer beſtehend aus drei
getrennt verwendbaren Schuppen von je
ca. 15 Meter Länge und 10 Meter Breite
ſoll nochmals vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte,
Grafen=
ſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, während der
Dienſtſtunden offen, woſelbſt auch die
An=
gebotsſcheine abgegeben werden.
Angebote ſind bis
Samstag, den 10. Dezember 1910,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 3. Dezember 1910.
Stadtbauamt.
Burbaum.
(23450oi
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 5. Januar 1911,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Hans Hartenſteiner Eheleuten
dahier zugeſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
22 6599/100 441 Hofreite
Viktoria=
ſtraße,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K137/10
Darmſtadt, den 3. Dezember 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (D23458,10
Fichtendeckreisig
zum Einwintern werden abgegeben Gärt
nerei Schneider, Schwanenſtraße 39.
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bill. z. verk. Heizrichſtr. 113. uart. (*29553
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 22. Dezember I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Karl Jockel Eheleuten
da=
hier zuſtehenden Grundſtücke:
Flur Nr. qm
27
96 2753¾10 Acker hinter der
Methwieſe,
27 98 2779 Acker daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K150/10
Darmſtadt, den 10. November 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I
Müller. (D22519,10
Ziehung 8 =Dez. 1910.
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(23442
MustkVeren
Protektor: Seine Königliche Hoheit der Grossherzog.
Soches Kenzerr-
88
66
im Winter 1910/11.
(Neunundſiebzigſtes Vereinsjahr)
unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters Hofrat W. de Haan
und unter Mitwirkung
der Konzertſängerinnen Frau Alida Noordewier-Reddingius aus
Amſterdam und Frau Pauline de H an-Manifarges aus Rotterdam,
des Konzertſängers Herrn An on Kohmann aus Frankfurt a. M., des
Hofopernſängers Herrn Alfred Stephani von hier, ſowie der
Gross=
herzoglichen Hofkapelle.
Montag, den 12. Dezember 1910
im Saalbau.
Aulang halb 8 Uhr. — Ende nach 9 Uhr.
190d Soienhhe
(D-dur op. 123)
von
Preise der Eintrifsskarfen von A. Bergstracsser, Rhein=
Ludwig van Beethoven.
Die verehrlichen Damen werden dringend erſucht, vor Betreten des
Konzertſaales die Hüte abzunehmen.
Sonntag, den 11. Dezember, vormittags 10 Uhr, im Saalbau.
Haupfprobe. Der Zutritt iſt nur gegen die Hauptprobekarten geſtattet.
(für Nichtmitglieder vom 5. Dezember
an erhältlich in der Hofbuchhandlung
ſtraße 6, ſowie abends an der Kaſſe).
Numerierte Plätze in den vier Balkonlogen .
Mk. 6.00
Numer erte Plätze auf dem Balkon (Galerien) 1. Reihe . . . Mk. 4.50
Numerierte Plätze auf dem Balkon (Galerien) 2. Reihe .
Mk. 2.50
Nichtnumerierte Plätze auf dem Balkon (Galerien) 3. Reihe . Mk. 1.50
Plätze in dem Vorſaal
... . Mk. 1.50
Texte 20 Pfennig.
Die hier nicht genannten Plätze ſind nur den Mitgliedern vorbehalten.
Fremde (d. h. außerhalb Darmſtadts Wohnende, welche ſich vorübergehend hier
aufhalten) können Karten für Saal und Eſtraden zu Mk. 4.50 erhalten. Geſuche ſind
an den Platzordner des Vereins, Herrn Architekten J. Harres, Saalbauſtraße 79, zu
richten.
(23452
Der Vorstand.
Richard Waqner-Verein Darmstadt.
Donnerstag, den 8. Dezember 1910, abends 8 Uhr,
im Festsaale der Turngemeinde (Woogsplatz 5):
Klavier-Abenc
von Fräulein
Alice Rioper
aus Budapest.
Programm: Präludium E-moll von Mac Dowell (zum erstenmale): Fantasie
C-dur und Toccata op. 7 von Robert Schumann; Sonate H-moll von Christian
Sinding (zum erstenmale): Notturno Ges-dur von Niccola Spinelli (zum
ersten-
male): Sextenstudie Fis-dur von Sophie Menter; Mazeppa (Etude) von Franz Liszt.
Eintrittskarten für Nichtmitglieder: Sperrsitz zu 5 M., Saal zu 3 M.,
Vor-
saal zu 1.50 M. und Galerie zu 1.50 M.; Studentenkarten zu 1 M. und Schülerkarten
zu 50 Pfg. bei Georg Thies Nachfolger, im Verkehrsbüro und abends an der Kasse. —
Beitrittserklärungen, welche noch vor dem obigen Konzerte erfolgen,
berech-
tigen zum freien Besuche desselben. Der Beitrag für den Rest des Jahres
(2 Konzerte) beträgt 4 M. — Jedes Mitglied hat das Recht, an der im Januar
statt-
findenden Verlosung der von dem Verein angekauften Eintrittskarten (zu 20 M.)
zu den Bayreuther Bühnenfestspielen des Sommers 1911 teilzunehmen.
Der Vorstand.
23481)
Montag, den 5. Dezember 1910, abends 7 Uhr
Drittes Konzert
im Grossh. Hoftheater zum Besten des Witwen- und Waisenfonds
der Grossh. Hofmusik und unter Mitwirkung des Herrn Gérard
Hekking-Denancy aus Amsterdam (Violoncello).
Programm:
1. Sinfonische Dichtung (Gudrun) in zwei Sätzen
2. Konzert für Violoncell und Orchester
3. Kol-Nidrei für Violoncell und Orchester
4. Sinfonie (Nr. 5 E-woll) . .
*) Unter persönlicher Leitung des Komponisten.
G. Cords.‟)
E. Lais.
M. Bruch.
. Tschaikowsky.
Montag, den 5. Dezember, vormittags 10 Uhr,
Hauptprobe:
— Eintritt Mk. 1.50.
In dieser Hauptprobe werden sämtliche Nummern des Programms zu Gehör
gebracht. Karten zur Hauptprobe sind in der Musikalienhandlung von Thies
(23425so
Nachf., Elisabethenstr. 12, zu haben.
Knaben=Arbeits=Anstalt.
In der Knaben=Arbeits=Anſtalt ſoll, wie immer, den Zöglingen eine
Weihnachts=
freude bereitet und dadurch manche treue Arbeit während des ganzen Jahres belohnt
werden. Die Verwaltung der Anſtalt bittet zu dieſem Zweck, wie in den Vorjahren,
edeldenkende Mitbürger um gütige Zuwendung von Geldſpenden, ſowie um
Ueber=
aſſung von Kleidungsſtücken, Büchern, Spielſachen und Unterhaltungsſpielen, die in
(23197da
ibren Familien überflüſſig geworden ſind.
Nummer 285.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
Seite 13.
DerN.
Markt 7.
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Bett-Damast Muster, feine sol. Ware
mit Seidenglanz . . . . . . 1.65, 1.55, I
doppelbreit, schwer
Bettuch-Leinen Kalbleinen u.
Halb-
leinen, im. bewährte Qual., 1.45, 1.25, 1.10, 98 ₰
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weisse Handtücher
schweres Drellgewebe in
Handtücher schönen Mustern, volle
Grösse
Dzd. 3.20, 2.40, 185
solides Gerstenkorn, be-
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des Herrn Privatdozenten Dr. Gasser über
Probleme der Flugtechnik
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hierfür interessieren, werden zu dem Vortrag hierdurch freundlichst eingeladen.
Eintritt frei.
Der Vorstand.
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(Türkei)
(Rheinland)
Hess
„ Piquard
(Mannheim)
(Transvaal)
Kosak Terrikoff
Pietro
(Russland)
(Belgien)
Entscheidungskampf:
Tschestjakoffgegen Schneider
(Kaukasus)
(Sachsen)
Beginn der Ringkämpfe gegen 10 Uhr.
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12
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Seite 14,
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Dezember 1910.
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Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5.:Dezember 1910.
Seitel19.
Aus Darmſtadts Vergangenheit.
Der Nickeloos.
Am Hausdoor rumbelt’s ferchderlich,
Dezwiſche heert mer laud Gekriſch.
Die Mahd ſterzt hi unn macht ſchnell uff,
Springt mit drei Sätz! die Trepp eruff
Unn rukt dann nur: „E Nickeloos!”,
Glei is im Haus de Deiwel los.
Die Kinner krawwele unners Bett,
De „Scholli” kimmt ſchnell an ſei Kett.
Die Fraa guckt dorch die Stuwwedihr
Unn hot im Voraus ſchun Pläſir.
Es dauert dann aach gar net lang,
Schun ſtehd e Bärnkerl uff em Gang:
En Bard bis an de Bauch erunner,
Unn Hoor debei ſo rod wie Zunner.
*5 Mädche fragt: „Wer iſt denn da?”
„Ich bin de Nickeloos, lieb Fraa!
„Unn kumm jed Johr um dieſe Zeit
„Unn mach de Kinner ſehr viel Freid.
„Doch wer ſei Eltern hot gequehlt,
„Der krickt von mir was uffgezehlt.
„Die Kinner, die wo brav geweſe,
„Die krieje nix von mir mitm Beſe;
„Die krieje Ebbel, Nüſſ”, Gebäck,
„Lebkuche aach un merwe Weck.
„Drum ſchickt mol her die Buwe all:
„De Schorſch, de Heiner und de Kall.
„Die ſolle jetz” ihr Freid erlewe
„Unn alles, was da lickt, uffhewe.”
Die Mutter ſpringt aach ſchnell ehinner
Unn holt ebei die brave Kinner.
De Heiner hadd e gud Gewiſſe
Unn wor aach net weid ausgeriſſe.
Er iſt zwar erſt drei Johr geweſe,
Doch ferchd er ſich net vor dem Beſe;
Er ſtellt ſich vor dem Nickloos uff
Unn guckt erunner und eruff,
Ruft dann, e echt Darmſtädter Perl,
Zur Mudder nur: „Ui, wos e Kerl!”
Anisgebackenes unn Lebbkuche
Duhd er ſich ſchnell zuſammenſuche,
Die Nüſſ” und Ebbel läßt er lieje,
Die kann er ſonſtwo aach noch krieje.
Und konzentriert ſich rückwärts dann
Dort, wo mer’n net mehr packe kann.
So zahm wie’s Hinkel in ſeim Stall
Is Schorſch jetz unn ſein Bruder Kall.
Die wolle net ſo recht ebei,
Nur langſam kumme ſe unn ſcheu,
Weil ſe dem Kerl doch net recht draue;
Er kennt en leicht es Fell verhaue.
Doch hadde ſe, falls werd gekloppt,
Vorher ihrn Buckel ausgeſtobbt.
De Nickloos ſpricht mit Dunnerſtimm:
„Kummt her, ſunſt geht’s Eich heid noch ſchlimm.”
Vor Angſt falle die zwaa uffs Knie
Unn ſpreche ihr Gebet mit Mih:
„Ach du mein lieber Nickelmann,
„Ich will dir gewwe, wos ich kann.”
Doch der, gefühllos, ohne Herz,
Der ſpiehrt nix von der Buwe Schmerz
Unn hagt mitm Beſe druff wie doll,
Bis jeder hott ſein Buckel voll.
Die Schlingel ſpiehrn die Schleh zwor net,
Doch kreiſche ſe jetzt um die Wett.
Do ſpricht die Mudder mit Gefiehl,
Hält feſt debei de Beſemſtiel:
„Herr Nickeloos, Sie hawwe jetzt
De Buwe ſchun genug verſetzt;
„Leern Se Ihrn Sack doch widder aus
Heid iwwers Johr in unſerm Haus.”
8.
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wochenbericht.) Wenn auch das Geſchäft in der
verfloſſenen Woche wiederum ſehr beſchränkt blieb, ſo
war hingegen die Tendenz eine recht feſte. Von New=
York lagen allerdings matte Kurſe vor infolge von
Aeußerungen eines großen Eiſenbahnmagnaten, die
indes ſpäter wieder von anderer, maßgebender Seite
Heu
Rasier-
dementiert reſp. widerlegt wurden. Unſere Börſen
leg=
ten dieſen Kursſchwankungen jedoch keine Bedeutung
bei, denn es handelt ſich offenbar um
Spekulations=
manöver. Das deutſche Publikum hat, durch die
frühe=
ren Vorgänge an der New=Yorker Börſe gewitzigt, nur
noch mäßiges Intereſſe für dort, das erſt nach weſentlich
geklärter Lage wieder wachgerufen werden dürfte.
An=
genehm beachtet wurde die Diskont=Ermäßigung der
Bank von England von 5 Prozent auf 4½ Prozent. Die
Deutſche Reichsbank wird jedoch angeſichts der ſtärkeren
Anforderungen in der letzten Woche und im Hinblick
darauf, daß der Dezember große Anſprüche zu bringen
pflegt, einſtweilen von einer Herabſetzung abſehen. Zu
den Einzelheiten des Verkehrs übergehend, iſt zunächſt
die Feſtigkeit für Deutſche Renten bemerkenswert auf
die offiziellen Auslaſſungen des Finanzminiſters,
wo=
nach das Reich und Preußen verſuchen wollen, im
kom=
menden Jahre ohne Anleihen auszukommen.
Ausländiſche Staatsfonds waren im ganzen
eben=
falls in guter Stimmung. So konnten beſonders
Tür=
kiſche und Ruſſiſche Fonds ſich reger Kaufluſt erfreuen.
Wenn auch die Ernte in Rußland etwas hinter
der=
jenigen des Vorjahres zurückblieb, ſo iſt ſie denjenigen
der vorhergegangenen Jahre doch in jeder Beziehung
überlegen. Mexikaner ſind weiter erholt, nachdem die
Ruhe in dieſem Lande wieder hergeſtellt iſt.
Trans=
portaktien lagen ſtill, bei ganz geringen Veränderungen.
Der Markt für Bankwerte war ziemlich belebt,
nament=
lich in Diskonto=Kommandit entwickelte ſich zeitweiſe
ſtärkere Nachfrage. Man taxiert die Dividende dieſes
Inſtitutes auf 10 Prozent. Deutſche Effekten= und
Wechſelbank wiederum mehr beachtet (110).
Am Montangebiet wurden Berichte bekannt, die
eine vorübergehende Abſchwächung verurſachten, doch
war bei Wochenſchluß größere Erholung, namentlich
für Laura, Deutſch=Luxemburger und Phönix.
Unver=
ändert zuverſichtliche Stimmung herrſchte wieder für
einzelne Kaſſainduſtrieaktien, von welchen insbeſondere
die Chemiſchen avancieren konnten. Höchſter
Farb=
werke ſtiegen auf 545,50, Chemiſche Albert auf 509,
Badiſche Anilin auf 504. Von den übrigen Gattungen
ſchließen Illkirchener Mühlenwerke 117,75, Kleyer 431,
Holzverkohlung 253,75. Matter lagen hingegen
Weſteregeln Alkali (222) und Kunſtſeide (103); ferner
die Zuckerfabriken Waghänſel (183), ſowie
Franken=
thal (370).
Am Kolonialmarkt notierten Southweſtafrika 168
und Otavi 147½. Die A.=G. für Hoch= und Tiefbauten
konnten ihren Kurs auf 97½ erhöhen, nachdem ſie in der
Lage ſind, wieder Dividende (diesmal 5 Prozent) zu
verteilen. Die letzthin eingeführten Aktien Schlinck
u. Co. ermäßigten ihren Preis um 5 Prozent auf 227,60.
Zu erwähnen iſt noch die Abſchwächung für
Kupfer=
werte in London (zuletzt Rio 68¾ und
Amalgama=
ted 67). Peruaner, für welche auch in Deutſchland
Intereſſe beſteht, ſind feſter, Proferéd Shareis bis 38,
da für dieſe Gattung 1¼ Prozent deklariert wurde.
Von Loſen notieren: Augsburger 37,60,
Braun=
ſchweiger 218, Meininger 37,20, Finnländer 330,
Pappen=
heimer 68, Freiburger 59,75, Ungariſche 385, Genua 215,
Türkiſche 180,40, Mailänder 45=Fres.=L. 168, Mailänder
10=Frcs.=L 32, Venediger 43,50, alles in Reichsmark;
Gothaer Prämie I 136,50, Gothaer Prämie II 116,40,
Donau=Regulierung 150, Madrider 76,80 alles in
Pro=
zent. Ferner ſchließen: 4proz. Reichs (bis 1918
unkünd=
bar) 101,75, 3½proz. Reichs 92,30, 3proz. Reichs 83,85,
4proz. Heſſen von 1899 100,80 B., 4proz. Heſſen von 1906
101 G., 4proz. Heſſen von 1908/09 101,20 G., 3½proz.
Heſſen 91,20, 3proz. Heſſen 80,05, 4proz. Darmſtädter 100.
3½proz. Darmſtädter 91,30 G., Darmſtädter Bank 130½,
Südd. Eiſ.=Geſ. 122,20 G., 4proz. Heſſ. Land.=Hyp.=Pfdbr.
(Serie 18—20) 101,40 G., 3½proz. Heſſ. Land.=Hyp.=
Pfdbr. (Serie 9—11) 91,30 G., 4proz. Heſſ. Kommunal=
Pfdbr. (Serie 10—12) 101,40 G., 3½proz. Heſſ.
Kommu=
nal=Pfdbr. (Serie 1—3) 91,70 G., 3½proz. Heſſ.
Kommu=
nal=Pfdbr. (Serie 4) 91,30 G., Baltimore und Ohio
107,75, 4½proz. Innere amortiſ. Portug. 83,50, 3proz.
Portug. (Beira=Baixa) 78,70, 3proz. Portug. I 64,60,
3proz. Portug. III 66,75, Spezial=Portug. 11,10, Portug.
Eiſ.=Oblig. I. Rang 93,60, Portug. Eiſ.=Oblig. II. Rang
92,40, 4proz. Stadt Liſſabon 80,90 B., 4½proz. Ruſſen
100,10, 4proz. 1880er Ruſſen 92,60, 4proz. 1902er Ruſſen
93,25, 3¼proz. Ruſſen 90,50, 3½proz. Ruſſen 85,60,.
S
3proz. Ruſſen 78,25, 4½proz. Japaner 97,75, 4proz.
Japaner 93,60. Privatdiskont 4½ Prozent.
Gewinnanszug
der
223. Höniglich Prenßiſchen Klaſſenlotterie.
5. Klaſſe. 21. Ziehungstag. 2. Dezember 1910.
(Nachdruck verboten.)
(Ohne Gewähr. A. St.=A. f. Z.)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne
über 240 Mk. gezogen:
1 Gewinn zu 15000 Mk. 73399
1 Gewinn zu 10000 Mk. 290783
3 Gewinne zu 6000 Mk. 87521 91242 287316
65 Gewinne zu 3000 Mk. 7449 10496 12460 13006
31962 43234 48262 55846 56862 61807 64425 65938
68396 77846 82551 96654 98310 100424 100457 122111.
128108 134251 160204 161580 162895 163809 164244
168515 168554 179552 160912 186955 195819 204674
209638 215492 216937 221526 223053 230697 233770
233830 237047 245054 249672 251143 266105 266205
280156 282612 263771 285485 286596 292869 295397
69 Gewinne zu 1000 Mk. 346 5019 11473 19032
31680 33796 48390 45111 46160 52340 63537 53792
57204 61450 6169a 64331 64557 67514 72149 75757
76555 77323 78222 84467 93465 93947 96837 97413
104754 120929 138795 141799 141918 145223 149083
150236 152297 156015 172100 179204 183449 190865
191208 192716 201754 204605 212435 à 214172 214362
219083 219825 226863 232465 235397 § 235416 236141
236972 237637 249648 251032 251121 260382s 269683
262743 283079 285927 288671 289206 298842
106 Gewinne zu 500 Mk. 354 ℳ 1410„ 467422124
27958 28021 28192 29366 37196 43132à 43154: 44155
45619: 48921 49861 49903 52104 52119 F53197g 58046
68709 62611 64484 66532 78078 78644 80787 80811.
83829 88591 91103 95216 98498 103713 ₰ 104341.
105557 105794 106189 109010 116746 117426 120956
130016 133165 138111 141445 143289 144062 150560
151476z 156604 g 157344 160744 161079 165386 1 173801.
175652‟ 182907 183826 184690 186604 193019 7197372
199984 205144 205327 205363 205458 206281 211818
213003 218418 220627 222611 224626 225457 226373
227119 228105 230281 233196 233521 233720 234135
236180 236317 237709 239589 245032 247267 § 248725
248755 253573 254474 255984 25858d 267052 267170
271913 282788 283508 290854 291801 f 296794 § 298472.
303182
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne:
über 240 Mk. gezogen:
1 Gewinn zu 40000 Mk. 202434
2 Gewinne zu 10000 Mk. 16227 145712
2 Gewinne zu 5000 Mk. 173695 220828
37 Gewinne zu 3000. Mk. 1411 5718 6701§ 13106
13403 1798a 20502 22630 35180 44080 48666 56584
74551 79939 88067 90679 128306 150567 169037
171197 173043 197540 206629 214156 220311. 226672
227952 256055 266072 258178 260643 261976 271372
280520 297734 298132 299414
56 Gewinne zu 1000 Mk. 1970 13217 17148 22050
26825 27057 38033 38635 40006 41344 44678 48276
61634 74181 77407 78495 83524 91564 97412 102258
124417 124532 126281 127760 128745f 132357 137808
138072 144985 155179 4161142 163780 165624 166615
173757 174960 189438 189784 190855 200432 204456
206286 214818 214957 215576 228242 239290 239720
245451 261377 264711 267567 271616 280225 267997
293296,
116 Gewinne zu 500 Mk. 4341 5285 8072 8773
11737 12303. 12364 13861 18106 21298 26396 32031
33172 35960 39705 43225 46246 46440 46714 53016
53648 56642 59426 59546 59946 61305 à 63020 69795
71584 74349 74447 76941 81590 83593 85370 86759
88258 88379 89397 92993 92630 94657 96255 96410
99602 102909 106037 111228 117710 122465 123215
126462 127599 130749 130835 134630 138394 160411
152342 155430 156821 157431 157984 159917161412
166279 1 171985 173309 177198 179740 179932 180695
180886 180961 187734 190484 194816 195673 198380
200865 201524 201697 204547 206305 210185 235342
235666 236344 236862 239528 239286 240751 243935
246316 246360 247843 250634 250914 251289 254756
256355 256538 262040 265083 271213 273441 278783
279368 280515 261091 286026 290859 292230 296979
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