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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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173. Jahrgang
inren Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl. verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
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werden angenommen in Darmſtadt,
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ſowie von unſeren Agenturen und
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
§4 215.,
Donnerstag, den 15. September.
1910.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Die Kaiſerreiſe nach Ungarn und Oeſterreich.
*⁎* Kaiſer Wilhelm rüſtet ſich zur Reiſe in die Länder
der ungariſchen und öſterreichiſchen Krone. Morgen
nach=
mittag trifft er auf der Station Fünfkirchen ein, von wo
er ſeine Reiſe bis Mohacs fortſetzt, um ſich dann auf der
Donau in das dem Erzherzog Friedrich gehörige
Jagd=
ſchloß Bellye zu begeben. Unſer Kaiſer hat ſchon ſehr oft
im Gebiete der Doppelmonarchie dem edlen Weidwerk
ob=
gelegen und es ſind in dieſen Septembertagen gerade 25
Jahre her, daß er — damals noch Prinz — den vom
Kronprinzen Rudolf veranſtalteten Hochgebirgsjagden in
Steiermark beiwohnte, während er das letztemal im
No=
vember 1908 beim Erzherzog Franz Ferdinand in
Eckartsau jagte. Auf den ungariſchen Jagdgründen des
Erzherzogs Friedrich, welcher der älteſte Bruder der
Königin=Mutter von Spanien und mit Prinzeſſin Iſabella
von Croy vermählt iſt, hat der Kaiſer auch bereits
verſchie=
dene Male geweilt. Er liebt dieſes weltentlegene Revier,
das von der Station Mohacs erreicht wird, einem
Markt=
flecken im Komitat Baranya, wo 1526 Soliman II. die
Ungarn aufs Haupt ſchlug und wo anderthalb
Jahrhun=
derte darauf Karl von Lothringen den Türken eine ſchwere
Niederlage beibrachte. Des Kaiſers Aufenthalt in Schloß
Bellye wird vier Tage dauern, ſodann erfolgt die Abreiſe
nach Wien, wo die Ankunft am Dienstag vormittag
ſtatt=
findet.
Kaiſer Wilhelm läßt es ſich nicht nehmen, bei ſeiner
Anweſenheit auf öſterreichiſch=ungariſchem Boden auch den
kaiſerlichen Freund und Alliierten in Schloß Schönbrunn
zu begrüßen, mit dem er zuletzt im September 1909 bei
den Manövern in Mähren zuſammen war. Des Kaiſers
jetziger Beſuch iſt vornehmlich eine nachträgliche
Geburts=
tagsviſite; Wilhelm II. wollte nicht unterlaſſen, dem
greiſen Monarchen, der bekanntlich am 18. Auguſt das
80. Lebensjahr vollendete, auch noch perſönlich ſeine
Glück=
wünſche darzubringen. Eine beſondere politiſche
Bedeu=
tung hat demnach dieſe Begegnung nicht, die lediglich
neuerdings die herzlichen Beziehungen dokumentiert,
welche fort und fort zwiſchen den beiden Herrſchern und
zwiſchen den beiderſeitigen Reichen beſtehen. Daß dieſes
ſelten gute Freundſchafts= und Allianzverhältnis, welches
nun ſchon drei Jahrzehnte angedauert hat, immer wieder
der Welt vor Augen geführt wird, iſt eine der ſicherſten
Garantien für die Erhaltung des europäiſchen Friedens.
Und deshalb iſt der bevorſtehende Beſuch unſeres Kaiſers
in Wien freudig zu begrüßen, er bedeutet uns eine neue
Bürgſchaft, daß der Friede unter den Großmächten keine
Störung zu befürchten hat.
Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn und die Türkei.
D Man ſchreibt uns: Die Meldung eines Wiener
Blattes, daß zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn und
der Türkei über den Abſchluß einer
Militärkonven=
tion verhandelt werde, iſt in der Preſſe nicht ohne
Be=
achtung geblieben. Man hat dieſe Nachricht mit dem
tür=
kiſch=griechiſchen Kretakonflikt, dem Ankauf deutſcher
Kriegs=
ſchiffe durch die Türkei, ſowie mit den
Anleiheverhand=
lungen der Pforte in Verbindung gebracht und aus allen
dieſen Punkten Schlüſſe auf eine kriegeriſche Politik der
Türkei gezogen. Die Vorausſetzung dafür erweiſt ſich
jedoch als unzutreffend; denn jener Wiener Meldung wird
an unterrichteter Stelle ohne Vorbehalt widerſprochen:
weder Deutſchland noch Oeſterreich=Ungarn, ſo erklärt man,
denken daran, den Abſchluß einer Militärkonvention mit
der Türkei zu betreiben.
Auch die Begegnung des ruſſiſchen Miniſters der
aus=
wärtigen Angelegenheiten mit den Wiener Botſchaftern
Englands und Frankreichs in München iſt inſofern mit
den angeblichen Verhandlungen über eine deutſch=
öſter=
reichiſch=türkiſche Militärkonvention in Verbindung
ge=
bracht worden, als man vermutete, daß Iswolski gegen
ihren Abſchluß ſeine diplomatiſchen Minen habe ſpringen
laſſen. Da über die fragliche Militärkonvention in
Wirk=
lichkeit überhaupt nicht verhandelt wird, muß eine ſolche
Deutung der Münchener Diplomatenbegegnung
fehlſchie=
ßen. Man tut überhaupt gut, dieſer Begegnung keine
übertriebene Wichtigkeit beizumeſſen; Herr Iswolski
bevor=
zugt derartige Diverſionen, um von der Rührigkeit ſeiner
Geſchäftsführung auch die ruſſiſchen Kreiſe zu überzeugen,
die in dieſer=Beziehung=ſkeptiſch geſtimmt ſind.
Da die Gerüchte von dem Ausſcheiden
Js=
wolskis aus ſeiner Stellung nicht verſtummen wollen,
ſei darauf hingewieſen, daß ein tödlicher Ausgang der
Krankheit des ruſſiſchen Botſchafters in Paris die Frage,
ob Iswolski das Miniſterium des Aeußern beibehalten
wird oder nicht, zur Entſcheidung bringen kann. Hat doch
Iswolski längſt kein Hehl aus ſeinem Wunſche gemacht,
Rußlands Vertreter an der Seine zu werden.
Die Frauenbewegung am Wendepunkt.
* Man ſchreibt der Köln. Zeitung, zunächſt in
Rück=
ſicht auf die Verhältniſſe in Preußen, weiter aber auch im
allgemeinen Sinne:
Vor etwa fünf Jahren war es der Frauenbewegung
gelungen, die leitenden Kreiſe für ſich zu intereſſieren,
hauptſächlich im Zuſammenhang mit der
Mädchenſchul=
frage, die damals ihre Erledigung forderte, und man muß
ihr das Zeugnis ausſtellen, daß ſie klug und energiſch die
Konjunktur zu nutzen verſtand, während ihre Gegner
hal=
ben Herzens oder in übel angebrachter Sorgloſigkeit die
Dinge gehen ließen, wie ſie wollten. Das Ergebnis war
die Mädchenſchulvorlage, trotz einiger Mängel doch wohl
das bedeutendſte Werk, das ſeit längerer Zeit aus der
Hand des preußiſchen Kultusminiſteriums hervorgegangen
war, bedeutend auch inſofern, als die Regierung den neuen
Forderungen mit einer Weitherzigkeit entgegenkam, an die
man ſonſt in Schulfragen bei ihr nicht gerade gewöhnt
war. Der erſte Eindruck war infolgedeſſen überwältigend,
auch in Frauenkreiſen; ſo viel Entgegenkommen hatte man
denn doch nicht erwartet. Aber ſofort erkannte der linke
Flügel der Frauenbewegung mit demagogiſchem
Scharf=
blick, welch eine Gefahr in dieſer allgemeinen Befriedigung
lag, und nun ſetzte die Kritik mit einer Heftigkeit ein, die
bald kein gutes Haar mehr an der Vorlage ließ und
höchſtens noch in der weiblichen Leitung einen kleinen
Fortſchritt erblicken wollte. Es bildete ſich der
Zentral=
verband zur Durchführung der preußiſchen Mädchenſchul=
Reform, der ſchon in ſeinem Namen eine Spitze gegen
das Miniſterium enthielt, als ob dieſes nicht allein
im=
ſtande ſei, die von ihm gewollte Reform durchzuführen, der
aber zunächſt noch ſeinem Namen entſprechend Frauen
und Männer aller Schattierungen zu gemeinſamer Arbeit
vereinigte. Nach und nach änderte ſich das, als die
beſon=
nenen Elemente aus der Leitung zurückgedrängt wurden
und radikalere an ihre Stelle traten; von da an ward der
Zentralverband zu einem Herde mehr oder minder
weit=
gehender Forderungen, mit denen das Parlament in
Pe=
titionen und Zeitungsartikeln beſtürmt wurde. Zu
glei=
cher Zeit begann die Bearbeitung der Preſſe, die den
Frauen ſtets großes Wohlwollen entgegengebracht hatte;
nie war der Ton der Frauen hochfahrender und
übermi=
tiger als in dieſen Tagen, wo jeder Gegner mindeſtens
als Idiot hingeſtellt ward, wenn man nicht noch
ehren=
vollere Benennungen für ihn in Vereitſchaſt hatte. Bis
zum Ueberdruß ward die Behauptung wiederholt, daß
die Frauenbewegung von der überwiegenden Maſſe der
deutſchen Frauen getragen werde, und ſelbſt die politiſchen
Parteien ließen ſich dadurch imponieren, vor allem die
kleinen vom linken Flügel, die gar zu gern jeden Luftzug
benutzen möchten, der ihre Segelchen ſchwellen läßt. Mit
Wort und Tat kamen ſie der Frauenbewegung entgegen,
die dadurch ihrerſeits immer weiter nach links abgelenkt
wird.
Es war klar, daß über kurz oder lang ein Rückſchlag
erfolgen mußte; er kam durch das maßloſe Gebaren
eng=
liſcher Frauenrechtlerinnen, die im Kampf um das
Stimm=
recht der allgemeinen Lächerlichkeit verfielen, er kam aber
auch mit der wachſenden Erkenntnis, daß man ſich von den
Frauen habe düpieren laſſen und daß die bürgerliche
Frauenbewegung nur von einer verhältnismäßig geringen,
aber um ſo beredteren Anzahl von Damen getragen wird,
während der größte Teil der deutſchen Frauenwelt ihren
Beſtrebungen gleichgültig oder mit unverhohlener
Abnei=
gung gegenüberſteht. Mediziniſche Autoritäten erhoben
ihre warnende Stimme, indem ſie auf die Schädigungen
der Volksgeſundheit und des Familienlebens hinwieſen,
mit denen das Streben nach wirtſchaftlicher Selbſtändigkeit
der Frau nun einmal untrennbar verbunden iſt, und ſo iſt
es gekommen, daß weite Kreiſe der Nation, die meiſt der
Frauenſache großes Intereſſe entgegenbrachten, heute ſich
von ihr abzuwenden beginnen. Gerade darin liegt die
Bedeutung der kaiſerlichen Worte, daß ſie dieſe
gegenwär=
tige Situtation blitzgleich beleuchten und zugleich die
Ge=
fahr erkennen laſſen, die ſie birgt, nämlich die, daß die
wahrhaft edeln und großen Ziele der Frauenbewegung
un=
ter dem allmählich einſetzenden Rückſchlag zu leiden
ha=
ben werden. Um ſo ſtärker tritt an die beſonnenen
Ele=
mente der Bewegung die Pflicht heran, aus ihrer
gegen=
wärtigen Zurückhaltung hervorzutreten und wieder die
Führung zu übernehmen, die ſie ſehr zum Schaden der
Sache dem linken Flügel überlaſſen haben. Agitatoriſche
Kräfte haben in der Propaganda zweifellos einen gewiſſen
Wert, aber die Leitung der Bewegung darf nie in ihre
Hände fallen. Nur wenn die beſonnenen Elemente die
Oberhand gewinnen, wird ein Zuſammenarbeiten der
Frauen mit der Regierung, ja auch mit einem Teil der
Gegner möglich ſein; von der Energie dieſer Elemente
wird es abhängen, ob die Frauenbewegung wieder in
ge=
mäßigtere Bahnen einlenkt, oder ob ihr der Charakter
demagogiſcher Verhetzung aufgeprägt bleiben ſoll, der in
den letzten Jahren ſo unliebſam hervorgetreten iſt,
Deutſches Reich.
— Die Leiſtungen der Alters= und
Inva=
lidenverſicherung. Rentenzahlungen und
Beitrags=
erſtattungen haben die 31 Verſicherungsanſtalten des
Rei=
ches im Monat Juni insgeſamt 13835691 Mark geleiſtet.
Gegen denſelben Monat des letzten Jahres bedeutet dies
eine Zunahme von etwa über 600000 Mark. Von den
14 Millionen entfallen nicht ganz 11½ auf die
Invaliden=
renten, 1½ Millionen auf die Altersrenten, nicht ganz
1 Million auf Beitragserſtattungen und etwas über
4 Million auf Krankenrenten. Alle Arten von
Zahlun=
gen haben zugenommen, nur die Altersrenten ſind um
55000 Mark gegen das Vorjahr zurückgegangen. Von den
einzelnen Anſtalten hat die der Rheinprovinz faſt 1½
Millionen gezahlt, die von Schleſien 1172243 Mark, die
des Königreichs Sachſen 1163117 Mark. Bei den
an=
deren 28 Anſtalten bleiben die Leiſtungen im Juni unter
1 Million.
— Zur Frage der Veteranen=Fürſorge
wird mitgeteilt: Deutſchland zahlt jetzt aus dem
Reichs=
invalidenfonds, deſſen Verpflichtungen belanntlich im
nächſten Jahre auf die Reichskaſſe unmittelbar
über=
gehen, aus dem beſonderen Fonds für bedürftige
Kriegs=
teilnehmer und aus dem Allerhöchſten Dispoſitionsfonds
jährlich eine Geſamtſumme von 60 Mill. Mark. Im ganzen
belaufen ſich die Leiſtungen des Reiches für die Veteranen
bis jetzt auf 1500 Mill. Mark, und wenn ſie am Ende
an=
gelangt ſein werden, wird die Geſamtausgabe ungefähr
2200 Mill. Mark betragen, d. i. das Doppelte deſſen,
worauf man bei Einrichtung des Reichsinvalidenfonds
gerechnet hatte.
— Zur Politik des Hanſa=Bundes. Der
Hanſa=Bund teilt mit: Der Hanſa=Bund hat in ſeinen
Richtlinien feſtgeſtellt, daß er bei einem etwaigen
Widerſtreit zwiſchen den gewerblichen und nationalen
Intereſſen die letzteren unter allen Umſtänden
voran=
ſtellen wird, und dieſe ſeine nationale Richtung iſt
an allen Stellen, auf die es ankommt, ausreichend
be=
kannt. Der Hanſa=Bund läßt ſich aber weder von
ſei=
nen Gegnern ſeine Taktik vorſchreiben, noch durch
mehr oder weniger geſchickte Verſuche ſich aus ſeiner
Bahn der Neutralität gegenüber rein politiſchen
Fra=
gen und Parteien bringen. Zu welchem Zwecke die
Verſuche jetzt von gegneriſcher Seite gemacht werden,
den Hanſa=Bund zu parteipolitiſchen Erklärungen zu
provozieren, iſt der Leitung des Hanſa=Bundes genau
bekannt. Es ſei deshalb, unter Bezugnahme auf
Nummer 43 der Mitteilungen des Hanſa=Bundes und
die dortigen Ausführungen „Politiſche Hetzverſuche‟
nochmals feſtgeſtellt, daß der Hanſa=Bund die
Führ=
ung im politiſchen Kampfe, mag es ſich um den Kampf
gegen irgend eine Partei handeln, ein für allemal
den hierzu zuſtändigen und notwendigen politiſchen
Parteien überläßt. Wenn aber gewiſſe Kreiſe immer
noch glauben, man könne allein durch agitatoriſchen
Kampf oder mit Schlagworten die Sozialdemokratie
bekämpfen, ſo muß man das eben als das erkennen,
was es iſt: als einen bedauerlichen Irrtum. Die
So=
zialdemokratie wird am wirkungsvollſten bekämpft
durch die vom Hanſa=Bund vertretene gerechte, d. h.
allen Erwerbsſtänden ohne Ausnahme gleichermaßen
gerecht werdende Wirtſchafts= und Finanzpolitik.
— Die Rede des Fürſten Radolin in
Pa=
ris auf dem Feſteſſen der deutſchen Kolonie ſcheint
ſtellen=
weiſe eine bei dieſer Gelegenheit doppelt auffällige
Fär=
bung gehabt zu haben. Der Botſchafter führte in ſeinem
Trinkſpruch aus:
Mit aufrichtigem Schmerze ſcheide er von der Kolonie,
mit um ſo größerem Schmerze, als er mitten aus ſeiner
Tätigkeit in etwas unerwarteter Weiſe von ſeinem Poſten
abberufen worden ſei, obwohl er ſich noch rüſtig
genug=
fühle, das begonnene Werk fortzuſetzen. Man glaube aber
nicht, fügte der Fürſt hinzu, daß ich meinem Nachfolger
irgend welche Verſtimmung entgegenbringe, ich wünſche
ihm vielmehr, daß es ihm gelingen möge, ſich ebenſo die
Herzen der deutſchen Koloniſten in Paris zu gewinnen,
wie das mir gelungen iſt, und insbeſondere, daß es ihm
gelingen möge, in der deutſchen Kolonie das zu leiſten,
wie es mir gelungen iſt, der Kolonie nützlich zu ſein. Zum
Schluſſe dankte der Fürſt der franzöſiſchen Regierung und
den Behörden; die Regierung und die Miniſter während
ſeiner langen Botſchafterzeit, von Rouvier angefangen, bis
zu Pichon hätten ihm immer großes Wohlwollen
entge=
gengebracht.
Auf die Zuhörer machten die in erregtem Tone
ge=
ſprochenen Worte des kaltgeſtellten Botſchafters großen
Eindruck. Es fiel auf, daß Fürſt Radolin gerade in
die=
ſem Augenblick ſeiner offenbaren Verſtimmung Luft
ge=
macht hat.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1910.
Nummer 210.
— Die deutſchen militäriſchen Lehrer
für Braſilien. Der braſilianiſche Geſandte in
Ber=
lin Dr. Itibere da Cunha ſtellt in der Angelegenheit der
braſilianiſchen Militär=Inſtrukteure in einem Blatte feſt,
daß die vom Pariſer Temps der Zeitung Le Breſil
ent=
nommene Darſtellung der Haltung des künftigen
Präſiden=
ten da Fonſeca vollkommen erſunden iſt. Es könne nur
aufs beſtimmteſte verſichert werden, daß Marſchall da
Fonſeca in der Frage der Entſendung deutſcher Militär=
Inſtrukteure mit der gegenwärtigen braſilianiſchen
Regie=
rung durchaus eines Sinnes iſt und nie eine abweichende
Anſchauung vertreten hat.
Zur Fleiſchteuerung. Der Empfang der
Abordnung des Deutſchen Fleiſcherverbandes beim
preu=
ßiſchen Landwirtſchaftsminiſter Frhrn. v. Schorlemer=Lieſer,
worüber wir berichteten, dauerte der Allgemeinen Fleiſcher=
Zeitung zufolge 2½ Stunden. Der Miniſter erkannte die
bedenkliche Höhe der Viehpreiſe an und ſagte wohlwollende
Erwägung der gemachten Vorſchläge zu. In einigen
Tagen werde er dem Vorſtand des Deutſchen Fleiſcher=
Verbandes ſchriftlichen Beſcheid zukommen laſſen; eine
weitere Oeffnung der Grenzen für die Einfuhr lebenden
Viehes, meinte der Miniſter, werde zurzeit wohl nicht in
Frage kommen, weil nach ſeiner Anſicht dies dem Notſtand
nicht abhelfen würde. Die Abordnung des Deutſchen
Fleiſcher=Verbandes wird in derſelben Angelegenheit vom
preußiſchen Handelsminiſter empfangen werden.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Das Scheitern der ungarüſchen Anleihe
auf dem Pariſer Markt betrachten die Blätter,
mit Ausnahme der ausgeſprochenen Regierungsorgane,
als eine empfindliche Niederlage der Regierung.
Magyar Hirlap wirft dem Finanzminiſter Lukacs
Ungeſchicklichkeit und Unkenntnis des Pariſer Marktel
vor. Hätte er die Bedeutung der franzöſiſchen Angriffe
gegen die Anleihe erkannt, ſo hätte er ihnen vorgreifen
können, dagegen habe er ſie geringſchätzig behandelt und
dadurch die Schlappe hervorgerufen. Das Blatt meint,
daß das Scheitern der Anleihe als unangenehmes
Fiasko der Regierung gelten müſſe. Mayarorszag
ſchreibt, die Regierung habe verdorben, was das frühere
Kabinett erfolgreich eingeleitet habe.
Portugal.
Antiklerikale Maßregeln. Dem Beiſpiel des
ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Canalejas folgend wird die
portugieſiſche Regierung gegen klerikale Uebergriffe
tat=
kräftig vorgehen. Als erſte Maßregel iſt die Schließung
eines Kloſters ſpaniſcher Jeſuiten von Aldea da Ponte
und die Auflöſung der Ordensgruppe unter Verbot einer
neuen Niederlaſſung auf portugieſiſchem Gebiet verfügt
worden. Weitere Unterſuchungen ſind angeordnet.
Türkei.
Die Patriarchatskriſe iſt durch ſcharfes
Zu=
greifen der Regierung bereits zum offenen Ausbruch
ge=
kommen. Im Patriarchat zu Konſtantinopel tagte am
Dienstag ein politiſcher Rat. Unabhängig davon ſollten
faſt gleichzeitig die Wähler zweiter Klaſſe die Deputierten
zur Nationalverſammlung wählen. Das Patriarchat lag
noch im tiefſten Frieden, als 300 Gendarmen und Soldaten
das Gebäude umſtellten und alle Eingänge durch Poſten
beſetzten. Die Gendarmen waren mit den Photographien
der Wähler und ihrer Kandidaten verſehen. Sämtliche
Perſonen wurden nach dem nächſten Wachlokal gebracht.
Dort erſchienen auch der Reihe nach alle Verhafteten, der
Botſchaftsarzt bei der franzöſiſchen Botſchaft, zwei
Mit=
glieder des politiſchen Rats uſw. Weitere Verhaftungen
hervorragender politiſcher Perſönlichkeiten werden noch
vorgenommen. Das Patriarchat richtete an die Pforte
eine Note, in der gegen die ungerechtfertigten Maßnahmen
Verwahrung eingelegt wird. Der Kultusminiſter lehnte
es ab, die Abgeſandten des Patriarchats zu empfangen,
und ließ ihnen wiederholen, daß die Regierung entſchloſſen
ſei, die Verſammlung zu verhindern. Vom Patriarchat
wurde indeſſen die Hinausſchiebung der
Nationalverſamm=
lung bisher nicht beſchloſſen.
Vereinigte Staaten.
Der amerikaniſche Geſchäftsträger bei
der Republik Panama wurde zurückberufen. Dieſe
Maßregel iſt offenbar wegen der jüngſten Interviews
er=
folgt, bei denen der Geſchäftsträger erklärte, wenn der
Vize=
präſident Mendoza zum Präſidenten von Panama
ge=
wählt würde, ſo würden die Vereinigten Staaten
gezwun=
gen ſein, die Republik zu beſetzen oder zu annektieren.
Südafrika.
Die Verteidigung des Landes. Einer
Reuterſchen Meldung aus Durham zufolge wurde dem
General Botha während einer Verſammlung am letzten
Freitag eine herzliche Kundgebung zu teil. Er führte
da=
bei aus: Die Frage der Verteidigung des Landes muß
ausgeführt werden. Die Politik der Regierung muß
dar=
auf bedacht ſein, wenn ſie kein ſtehendes Heer ſchaffen
und den Militarismus vermeiden will, daß jeder
waffen=
fähige Mann ſeinen Anteil an der Verteidigung des
Lan=
des hat. Eine Kerntruppe von Feſtungs=Artillerie wird
jedoch notwendig ſein. Die Zeit iſt noch nicht da, die die
Schaffung einer Flotte für die Küſtenverteidigung nötig
macht. „Es iſt unſere Pflicht,” ſo erklärte der General
weiter, „das Land in eine derartige Lage zu bringen, daß
wir imſtande ſind, uns ſelbſt zu verteidigen und nicht vom
Mutterlande unterſtützt werden müſſen. Durham ſelbſt
muß ſo ſtark wie nur irgend möglich befeſtigt werden.”
General Smuts, der Miniſter des Innern, führte in ſeiner
Rede aus, daß ein allgemeiner Schutzzoll nicht
wünſchens=
wert ſei, ſondern nur der beſondere Schutz derjenigen
In=
duſtrien, die in dem Lande ſelbſt ihr Daſein finden.
Japan.
Japans Maßnahmen für Korea zeugen
noch weiterhin von ſtaatsmänniſchem Takt und Geſchick,
verbunden mit zielbewußter Tatkraft. Einer Meldung
aus Söul zufolge hat der Kaiſer von Japan dem Kaiſer
von Korea den Rang als erſter nach dem japaniſcher
Thronfolger verliehen. Gleichzeitig wurde vom Mikado
die Jurisdiktion der fremden Konſuln in Korea
aufge=
hoben und die Errichtung von acht japaniſchen Garniſonen
und zwei Feſtungen auf Korea angeordnet.
China.
Konferenz der Vizekönige. Der Vertreter der
Morning Poſt in Schanghai telegraphiert, daß die
chine=
ſiſchen Vizekönige und Gouverneure nach Peking zu einer
Konferenz berufen wurden, in der eine Reihe wichtiger
Fragen zur Beratung gelangen wird. Darunter befinden
ſich folgende Angelegenheiten, über welche entſchieden
wer=
den ſoll: die Errichtung eines Senates, die Teilung Tibets
in zwei Provinzen, die Abſchaffung der Hinrichtungsart
des Köpfens und noch einige andere Fragen. Der
Ver=
treter des Blattes fügt hinzu, daß bei dieſer Konferenz
bedeutende Aenderungen vorgenommen werden würden.
* Stuttgart, 13. Sept. Gegenüber
anderslauten=
den Meldungen iſt der Schwäb. Merkur zur Mitteilung
Guſtav Mahlers Achte Sinfonie.
(Uraufführung am 12. September in der Muſikhalle
zu München.)
München, 12. Sept.
Mahlers Kunſt hat heute noch neben begeiſterten
Anhängern ihre ſcharfen Gegner; aber kein
Muſik=
freund verhält ſich ſeinem Schaffen gegenüber
gleich=
gültig. Die Urpremiere einer Mahlerſchen Sinfonie
iſt ſtets ein künſtleriſches Ereignis, zu dem ſich die
be=
deutendſten Muſikäſthetiker Deutſchlands und
Oeſter=
reichs zuſammenfinden. Das breitere Publikum, das
ſich noch nicht in allen Punkten in Mahlers Kunſt
ein=
zufühlen vermag, empfindet die Urpremiere zum
min=
deſten als eine Senſation. Von unſeren zeitgenöſſiſchen
Meiſtern iſt es wohl einzig nur noch Richard Strauß,
deſſen Schöpfungen mit ſo allſeitiger Spannung
er=
wartet werden. Noch ein rein äußerlicher Anlaß kommt
dazu, den Aufführungen Mahlerſcher Sinfonien den
Stempel des Außerordentlichen aufzudrücken, es iſt
dies der mit jedem Werk wachſende techniſche Apparat,
deſſen Mahler bedarf, um ſeinen inneren Geſchichten
Ausdruck zu geben. Der Aengſtliche ſagt dann wohl,
weiter geht es nicht mehr. Nun, der gleiche Vorwurf
traf in früheren Tagen das „Geſamtkunſtwerk” Richard
Wagners, Beethovens „Neunte”, Mozart — es hat
keinen Zweck, noch weiter in der Entwicklung der Muſik
zurückzugreifen — immer da, wo die Grenzen weiter
hinausgeſteckt werden, glaubten die in geordneten
Pfa=
den Wandelnden, daß die äußerſte
Entwicklungsmög=
lichkeit erreicht ſei. Freilich die rein techniſche
Häuf=
ung der Ausdrucksmittel iſt an ſich noch kein Beweis
ſchöpferiſchen Ueberſchwanges. Ob Guſtav Mahler
wirklich in künſtleriſches Neuland führt oder ſich nur
als derjenige erweiſt, der aus den Richtlinien ſeines
großen Lehrers Bruckner und Liſzts die letzten
Konſequenzen zog, das werden erſt die feſtſtellen
kön=
nen, die nicht mehr unter ſeinem perſönlichen Eindruck
ſtehen. Erſt ganz wenige Jahre ſind es her, daß
Brahms und Bruckner, dem Streit der Meinungen
entrückt, als unbeſtreitbare Potenzen unſeres
muſikali=
ſchen Lebens feſtſtehen und ein Beethoven-Brahms-
Bruckner=Zyklus, wie ihn der Meiſterdirigent
Fer=
dinand Löwe kürzlich in der Münchener Ausſtellungs=
Feſthalle (dem Schauplatz des heutigen
Mahlerereig=
niſſes) bot, hat noch immer den Charakter einer
Propaganda, ſelbſt für Beethoven, obwohl zu deſſen
populär gewordener „Neunten” die Maſſen ſtrömen.
Beethovens „Neunte!” In ihr wurde zum erſten
Male unternommen, die ſtrenge Form der Sinfonie
zu ſprengen und das Inſtrumentalwerk mit einem
Vokalſatz zu krönen. Als weiteres Beiſpiel darf man
Liſzts „Fauſtſinfonie” nennen, in der ſich aus dem
Orcheſter die nämlichen Fauſtworte loslöſen, die Guſtav
Mahler für ſeine Achte heranzog. Schon im Hinblick
auuf ſeine zweite Sinfonie meinte der Tondichter, daß
er, wenn er ein großes muſikaliſches Gemälde
kon=
zipiere, immer auf den Punkt komme, wo er das Wort
als Träger ſeines muſikaliſchen Gedankens
heran=
ziehen müſſe. In der „Achten” ſinkt das Orcheſter
ge=
radezu zur Begleitungsmuſik herab; rein inſtrumental
gehalten ſind faſt nur die Ueberleitungen. Wollten
wir mit Worten rechten, ſo ließe ſich ſagen, Mahlers
achte Sinfonie iſt keine Sinfonie, ſondern ein
Ora=
torium oder eine gewaltige „Kantate” Mit einer
Kan=
tate „Das klagende Lied” (1880) hat Mahler ſich ſeine
erſten Ruhmeskränze geflochten.
Mahler liebt innerhalb ſeiner Sinfonien oft ſchroffe
Kontraſte, die ſich auch auf den vokalen Teil erſtrecken,
ſo z. B. in der „Dritten”, in der Friedrich Nietzſches
„Alſo ſprach Zarathuſtra” und ein Chor: „Es ſangen
drei Engel einen ſüßen Geſang” die Ergründung des
einheitlichen Grundgedankens nicht leicht machen. Auch
zwiſchen den beiden Dichtern, deren Verſe den zwei
Teilen der „Achten” zugrunde liegen, ſcheint ſich, auf den
erſten Blick geſehen, eine Kluft aufzutun: Der Mainzer
Erzbiſchof aus dem Zeitalter Karls des Großen und
Goethe.
Das Gemeinſame zwiſchen dem Hymnus: „Veni
creator spiritus” des Hrabanus Maurus
und der letzten Fauſtſzene iſt der
Erlöſungsge=
danke, und ſo ſtellt ſich das Werk in der Tat ideal als
eine höhere Einheit dar, wie viele frühere Sinfonien
Guſtav Mahlers, in denen ſich oft myſtiſche Klänge und
Wiener Tanzweiſen brutal ablöſten. Letzteres iſt
übrigens auch ein Zug, den der Komponiſt mit
Bruck=
ner, der Ende der 70er Jahre am Wiener
Konſervato=
rium ſein Lehrer geweſen, gemeinſam hat. Nur daß
Mahler dies ſteigert und verſchärft. Vielleicht, weil er
ein grübleriſcherer Geiſt iſt, als der lediglich ſeiner
Empfindung folgende ehemalige Dorfſchulmeiſter und
Autodidakt Anton Bruckner. In Mahlers
Inſtrumen=
tation und Harmonik läßt ſich die Verwandtſchaft
zwi=
ſchen Schüler und Lehrer, der als erſter einſt die
Aus=
drucksmittel Richard Wagners in den Konzertſaal trug,
unſchwer nachweiſen.
Ohne weitere Introduktion werden wir in
Mah=
lers „Achter” ſofort auf das Sehnſuchtsthema hinge=
ermächtigt, daß der König zwar vor 8 Tagen an einem
heftig auftretenden Unfall neuralgiſcher Schmerzen litt,
die ſofort angewandte Bäderkur aber bereits eine
Beſ=
ſerung brachte. Bettlägerig war der König dabei
nie=
mals. Eine Aenderung der Dispoſitionen für die
Teil=
nahme des Königs an den Karlsruher Feſtlichkeiten und
Manövern iſt in keiner Weiſe erfolgt.
* Wien, 13. Sept. Der Gemeinderat nahm
einſtimmig einen Antrag des Stadtrates an, demzufolge
die Regierung aufgefordert werden ſoll, der Fleiſchnot
durch Geſtattung der Einfuhr argentiniſchen Fleiſches
ab=
zuhelfen. Handelsminiſter Weißkirchner ſprach ſich in einer
Zuſchrift für den Antrag aus.
* Mexiko, 13. Sept. Heute fand der deutſche
Tag der mexikaniſchen Jubiläumsfeier
ſtatt. Im Auditorium der Nationalbibliothek übergab
der deutſche Geſandte Buenz mit einer Anſprache die
Feſtgabe des deutſchen Kaiſers, die
Humboldt=
ſtatue, in Gegenwart von Regierungsbeamten,
Diploma=
ten, Offizieren und Kadetten des deutſchen Schulſchiffes
„Freya‟. Dann erfolgte die Enthüllung der Statue vor
der Nationalbibliothek unter den Klängen der deutſchen
und mexikaniſchen Nationalhymne. Präſident Diaz
über=
nahm die Statue mit einer Anſprache. — Alle deutſchen
Geſchäfte waren zur Feier des Tages geſchloſſen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. September.
— Uebertragen wurde dem Schulverwalter Karl
Becker zu Götzen, Kreis Schotten, die Lehrerſtelle an
der Gemeindeſchule daſelbſt; dem Schulverwalter Ernſt
Sames zu Rodheim, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle
an der Gemeindeſchule zu Steinheim, Kreis Gießen.
— Beſtätigt wurde der von dem Herrn Fürſten
zu Solms=Braunfels auf die erledigte erſte Lehrerſtelle
an der Gemeindeſchule zu Villingen, im Kreiſe Gießen,
präſentierte Lehrer Karl Schmidt daſelbſt für dieſe
Stelle.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 17 enthält:
1. Bekanntmachung, den Vollzug des
Stellenvermittler=
geſetzes vom 2. Juni 1910 betreffend. 2. Vorſchriften
über den Geſchäftsbetrieb der gewerbsmäßigen
Stellen=
vermittler mit Ausſchluß der gewerbsmäßigen
Stellen=
vermittler für Bühnenangehörige und der Herausgeber
von Stellen= und Vakanzenliſten. 3. Vorſchriften über
den Geſchäftsbetrieb der gewerbsmäßigen
Stellenver=
mittler für Bühnenangehörige mit Ausſchluß der
Heraus=
geber von Stellen= und Vakanzenliſten. 4. Vorſchriften
über den Geſchäftsbetrieb der Herausgeber von Stellen=
und Vakanzenliſten. 5. Vorſchriften über den Betrieb
nicht gewerbsmäßiger Stellenvermittlungen.
Die Verkaufstage der Großherzogin. Man
ſchreibt uns: Die Großherzogin beabſichtigt, wie
in den beiden letzten Jahren zu Darmſtadt und Mainz,
auch in dieſem Jahre wieder einen Verkaufstag
ab=
zuhalten, deſſen Reinertrag zum Beſten derjenigen
unbemittelten tuberkuloſen Perſonen im
Großherzog=
tum Heſſen, für welche keine Verſicherung eintritt,
oder für deren Heilbehandlung anderweitige Mittel
nicht zur Verfügung ſtehen, Verwendung finden ſoll.
Derſelbe wird im Laufe des November in
Offen=
bach ſtattfinden und hat Herr Geheimer
Kommerzien=
rat Ludo Mayer dortſelbſt ausgedehnte
Räumlich=
keiten in ſeinem Fabrikneubau in bereitwilligſter
Weiſe zur Verfügung geſtellt. Die Erfolge der
bei=
den erſten Verkaufstage müſſen, ſowohl was den
jedesmaligen Ertrag derſelben betrifft, als auch was
durch dieſen zum Nutzen der armen Kranken erreicht
wurde, als außerordentlich günſtig bezeichnet werden.
Konnten doch im Jahre 1909 60 Perſonen, beſonders
Frauen und Kinder, auf Koſten des entſtandenen
Fonds in Lungenheilanſtalten oder Krankenhäuſern
aufgenommen werden, während im Laufe dieſes
Jah=
res 72 Kranke bis jetzt in dieſen Aufnahme fanden,
von denen ein großer Teil ſich zurzeit noch in
Be=
handlung befindet. Wiederholungskuren, auf welche
ärztlicherſeits ein beſonderes Gewicht gelegt wird,
fanden bis zu dieſem Monat 12 ſtatt und iſt noch eine
größere Anzahl vorgeſehen, ebenſo wie noch weitere
Geſuche tuberkuloſer Perſonen Berückſichtigung
fin=
den werden, denen dermalen wegen Ueberfüllung in
den Heilſtätten noch nicht entſprochen werden konnte.
lenkt: „Komm Gott Schöpfer, heiliger Geiſt, beſuch?
das Herz der Menſchen dein” (ich glaube, daß es dem
Leſer lieber iſt, daß ich die Stellen aſus dem lateiniſchen
Hymnus des Hrabanus Maurus deutſch zitiere, obwohl
er in der Urſprache geſungen wird). Beſonders reizvoll
iſt die Entwicklung des As=dur=Satzes: „Du biſt der
Tröſter genannt‟ Das Thema des Sopranſolos „Mit
Gnaden ſie füll”” taucht im Fauſtteile wieder auf bei
den Worten der einen Büßerin (ſonſt Gretchen
ge=
nannt):
„Vom edlen Geiſterchor umgeben
Wird ſich der Neue kaum gewahre
Er ahnet kaum das friſche Leben,
So gleicht er ſchon der Heiligen Schar.”
Mahler hat dieſe muſikaliſche Analogie in den
markanten Hauptteilen konſequent durchgeführt, um
hierdurch die geiſtige zu betonen. In der Erfüllung
ſteigen die im ſehnſuchtsvollen Flehen angeſchlagenen
Töne von neuem herauf. Von einer gigantiſchen Kraft
iſt die Stelle, in der alle Soli und Chöre einſetzen:
„Zünd’ uns ein Licht an im Verſtand” Zunächſt vom
Kinderchor eingeführt, erſcheint ein neues Thema: „Du
biſt mit Gaben ſiebenfalt” das in mancherlei
Modu=
lationen Verwendung findet und zu dem
Anfangs=
motiv: „Veni creator spiritus” in gewaltiger
Steige=
rung zurückführt. Von den iſolierten Holzbläſern,
deren ſelbſtändige Behandlung für Mahler immer
charakteriſtiſch war, in ſeiner Wirkung vertieft, bietet
der Chor die den erſten Teil machtvoll ſchließende
Lob=
preiſung Gott Vaters: „Gloria in saeculorum
saecula‟. Dieſes Thema wird im zweiten Teile,
das mit einem in düſteren Farben gehaltenen Vorſpiel
beginnt, von dem Chor der Engel wieder aufgenommen.
In myſtiſchen Tönen erklingt der Chor: „Waldung,
ſie ſchwankt heran, Felſen ſie laſten dran? Für die
Strophen des pater eestatieus hat Mahler Töne von
herrlicher Klangſchönheit gefunden. Eine leiſe
Er=
innerung an Walter Stolzings Preislied ſcheint uns
hier für einen Augenblick vorbei zu huſchen.
Urſprüng=
lich und von zwingendem Eindruck iſt die Partie des
pater prokundus; im Chor ſeliger Knaben tauchen leiſe
ſchlichte Melodien im Volkston auf. Eindrucksvoll und
lieblich=erhaben iſt die Gretchenpartie, von milder
Majeſtät das Madonnenmotiv. Zu inbrünſtiger
Stei=
gerung erhebt ſich der Hymnus des Doctor Marianus:
„Höchſte Herrſcherin der Welt Laſſe mich im blauen
Ausgeſpannten Himmelszelt / Dein Geheimnis ſchauen”.
Der Chorus mystieus erklingt, in ihm taucht das Motiv
der Gottesmutter nochmals auf, in Orgeltönen von
ſtets wachſendem erescendo ertönt das Thema des An=
fanges „Veni creator spiritus”, mit dem das Oratorium
ſein Ende erreicht.
Die von Mahler für die Aufführung der Sinfonie
geforderte Zahl von Mitwirkenden hat die Zahl
tauſend erreicht. Das Orcheſter des Konzertvereins
war auf 145 Muſiker verſtärkt worden. Zwei
bedeu=
tende Chorvereinigungen waren aus der Ferne
ge=
kommen. Der Wiener Singverein (250 Sänger) hat
uns bereits einige Tage zuvor durch eine von dem
Hofkapellmeiſter Schalk geleitete muſtergültige
Auf=
führung von Beethovens Missa solemnis ſeine hohe
muſikaliſche Kultur erwieſen, und der Riedelverein aus
Leipzig (250 Perſonen) iſt am Mittwoch mit Händels
„Deborah” ſelbſtändig vor unſer Muſikpublikum
ge=
treten. Hier fügten ſich beide mit den 350 Sängern des
Kinderchores der Zentralſingſchule München glanzvoll
in den Rahmen des Ganzen.
Gſuſtav=Mahler dirigierte ſelbſt. Man weiß,
daß er nicht nur als Komponiſt hohe Beachtung
ver=
dient, ſondern daß auch diejenigen, welche ſich dem
Schaffenden gegenüber ablehnend verhalten, mit
Mahlers Freunden übereinſtimmen in der
Bewunde=
rung ſeiner großen Dirigentenfähigkeiten. Dieſe ſind
es auch geweſen, die Mahler die Laufbahn erſchloſſen,
die dem Komponiſten die Wege ebnen ſollten. Er führt
die Battuta mit einer Elaſtizität und Friſche der
Be=
wegung, die es kaum glaublich erſcheinen läßt, daß der
Künſtler vor zwei Monaten bereits ein halbes
Jahr=
hundert vollendete. Aeußerlich gleicht Mahler im
Ganzen kaum einem Muſiker. Es iſt weniger
ver=
ſonnenes Künſtlertum, das aus den feſſelnden Zügen
ſpricht, als ein durchdringender Verſtand, der hinter
den ſcharfen Gläſern der Brille hervorleuchtet. In die
Solopartien der Uraufführung teilten ſich die Damen
Förſtel, Winternitz=Dorda, Bellwidt, Ottilie Metzger
und Erler=Schnaudt, ſowie die Herren Senius, Geiße=
Winkel und Richard Mayr, lauter im Oratoriumgeſang
bewährte Künſtler, deren mächtige, klangſchöne
Stim=
men trotz der gewaltigen Größe unſerer Feſthalle zu
impoſanter Geltung kamen.
Das tiefergreifende Werk rief beim Publikum eine
ſtürmiſche Begeiſterung hervor. Geradezu
unbeſchreib=
lich war der Iſubel, der ſich am Schluß erhob. Zwanzig
Minuten lang wich und wankte das Publikum nich:
aus der Feſthalle; immer wieder wurde Mahler
her=
vorgerufen, und die Beifallsſtürme, die ihn umrauſch=
Hans Bege.
ten, mochten nicht enden.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 13. September.
„Der Freiſchütz.”
W-l. Als verſpätete Jubiläumsvorſtellung gelangte
heute Webers „Freiſchütz” in neuer Inſzenierung zur
Auf=
führung. Die ſzeniſchen Neuerungen bezw. Aenderungen
erſtreckten ſich auf alle drei Akte, beſonders aber auf das
Forſthaus, das infolge des langen Gebrauchs allerdings
ſehr „verwohnt” war und der Neuherrichtung bedurfte.
Herr Hoftheatermaler Kurt Kempin hat eine behagliche
und anheimelnde Neueinrichtung von intimem Reiz
ge=
ſchaffen.
Die landſchaftliche Szene iſt auf den Herbſt
abge=
ſtimmt, was jedenfalls richtig iſt und ſich aus der
Hand=
lung ergibt, in der die Jagd eine Hauptrolle ſpielt. Im
Widerſpruch dazu ſteht die ſingende Nachtigall im zweiten
Akte („Nur die Nachtigall und Grille ſcheint der Nachtluft
ſich zu freu’n”), von dem Gewitter und den weißen
Roſen nicht zu reden. Aber entweder iſt ſich der Verfaſſer
des Textbuches über die Jahreszeit nicht ganz klar
gewor=
den, oder er hat hier einen Lapſus begangen. Das
Text=
buch enthält auch ſonſt Gedankenloſigkeiten. Es iſt z. B.
widerſinnig, daß Agathe Maxens Schritte aus dem
Tan=
nenwald hört, bevor ſie ihn ſieht, oder dieſe Schritte
über=
haupt hört. Der Regiſſeur handelt alſo richtig, wenn er
auf dergleichen kleine Widerſprüche des Textbuches nicht
zuviel Gewicht legt.
Der erſte Akt zeigt ein hübſches Bild: Zur Linken eine
Waldſchenke inmitten des herbſtlichen Waldes, auf dem
Platz vor der Waldſchenke bekränzte Tiſche. Das
anſtei=
gende Terrain gewährt die Möglichkeit einer leichteren
und wirkſameren Gruppierung der Maſſen. Verſchweigen
läßt ſich aber nicht, daß die Verkleinerung des
freibleiben=
den Bühnenraums die Bewegungsmöglichkeit der
Land=
leute und der tanzenden Paare erſchwert. Das Zimmer
des Forſthauſes im zweiten Akte iſt ganz neu gemalt:
Rechts ein großer grüner Kachelofen, vor dem Agathe bei
einer Lampe ſitzt, gegenüber eine kleine Treppe zum
Aus=
gang. Das Fenſter, das ſich in einer großen Niſche
befin=
det und anfangs durch einen Vorhang verhängt iſt, iſt
in die Mitte verlegt worden, wodurch die ganze Szene,
die ſich am Fenſter abſpielt, bedeutend gewinnt. Eine
Fenſterbank unterhalb des Fenſters, auf der die jungen
Mädchen ſitzen, vervollſtändigt das anheimelnde Bild des
Zimmers. Der Eindruck, den das durch das Fenſter
her=
einfallende Mondlicht erzeugt, entſpricht der romantiſchen
Stimmung der Szene. In demſelben echt anmutenden
Stile des 17. Jahrunderts iſt auch Agathens Stübchen im
dritten Akte gehalten, deſſen Hintergrund ein durch einen
Vorhang abgeſchloſſener Alkoven bildet, während durch ein
Fenſter auf der linken Seite das Sonnenlicht hereinfällt
und eine prächtige Beleuchtung erzeugt. In der
Auf=
ſtellung der Dekorationen war zu viel Rückſicht auf die
rechts ſitzenden Zuſchauer genommen worden. Dies
machte ſich ſchon im erſten Akte bemerkbar, am meiſten
aber im dritten; von der reizenden blumengeſchmückten
Fenſterniſche mit den Butzenſcheiben war auf der linken
Seite nur eine kleine Ecke oder nichts zu ſehen. Das
jagd=
liche Bild der Schlußſzene, das ebenfalls neu arrangiert
war, war, wie im „Tannhäuſer” durch die Jagdmeute
belebt worden, die ſich heute aber recht widerſpenſtig zeigte.
Der Wert dieſer ſzeniſchen Bereicherung iſt zweifelhaft.
In der ſchon früher neu und brillant inſzenierten
Wolfs=
ſchluchtſzene machte der rauſchende Waſſerfall (mit echtem
Waſſer) großen Effekt.
Die neuen geſchmack= und ſtilvollen Dekorationen
(Zimmer im Forſthauſe, Agathens Stübchen) und die
Er=
gänzungsteile zum erſten und zweiten Akt ſind von Herrn
Hoftheatermaler Kurt Kempin entworfen und gemalt,
der viel Ehre damit eingelegt hat, die maſchinellen und
dekorativen Einrichtungen ſind von Oberinſpektor E.
Schwerdtfeger.
Die Aufführung verlief in gewohnter Weiſe. In der
Beſetzung der Partien waren nennenswerte Aenderungen
nicht eingetreten. Frl. Geyersbach ſang die Agathe
wieder hervorragend ſchön, wenn auch heute mit merklicher
Anſtrengung. Herr Hacker war als Max zwar
ſtimm=
lich nicht immer gleich, bewährte ſich aber als intelligenter
und tüchtiger Sänger. Unbeſchränkte Anerkennung gebührt
Herrn Stephani für ſeinen in jeder Hinſicht trefflichen
Kaſpar. Frl. Zeiller erntete mit ihrem Aennchen, gleich
den übrigen Künſtlern, reichen Beifall, ihre Intonation
war aber nicht einwand= und ihr Dialog nicht dialektfrei.
Die kleineren Partien des Kuno, des Eremiten und des
Kilian waren durch die Herren Hoff, Ungibauer und
de Leeuwe entſprechend vertreten. Die Kranzliedchen
ſangen die Damen Frl. Niklaß=Kempner, Frl.
Kai=
ſer, Frau Ritter und Frl. Guerdan. Mit dem
Dialog klappte es heute beſſer als bei der letzten
Auf=
ührung.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1910.
Nummer 216.
nen deutſchen Verwandten. Das hinterlaſſene
Bar=
vermögen allein ſoll rund 37 Millionen Mark
betra=
gen. Einer der glücklichen Erben wurde noch beſonders
mit einem Rittergut, ſowie mit drei Millionen Mark
in bar bedacht. Freilich wird gerade dieſer Bevorzugte
am wenigſten ſeinen ihm zugefallenen Erbteil
ge=
nießen können, denn er lebt als Ordensmann in einem
Kloſter zu München=Gladbach. Das ihm beſonders
zugefallene Rittergut dürfte ſelbſt in ein Kloſter
um=
gewandelt werden, da der Erblaſſer beſtimmte, daß das
auf demſelben befindliche Schloß mit den
beſonders=
vermachten drei Millionen Mark in ein Kloſter
umge=
baut werden ſoll. Der reich bedachte Ordensmann
ſtammt von hier. Hoffentlich geht es mit dieſer
Rie=
ſenerbſchaft nicht, wie mit ſo vielen anderen
Erbſchaf=
ten, die nie an die Erben kamen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 13. Sept. Der
Ober=
bürgermeiſter von Tokio, Yakio Ozaki, ſtattete
am Montag dem Oberbürgermeiſter Kirſchner einen
Beſuch ab. Vom Rathauſe begab er ſich nach dem
Stadthauſe, wo er von Baurat Gotheiner empfangen
wurde. In Begleitung des Direktors Eggert
beſich=
tigten die Japaner dann das ſtädtiſche Waſſerwerk in
Tegel und ſpäter eine Pumpſtation. Am Samstag
erſchien der japaniſche Oberbaurat Namura mit
meh=
reren Japanern im Rathauſe, wo er vom
Oberbürger=
meiſter empfangen wurde, um dann ſtädtiſche und
an=
dere Bauten zu beſichtigen. — Die
Kriminal=
polizei ſtattete heute dem Spielklub des Herrn
Joſef Matiske in der Wilhelmſtraße zum zweiten
Male einen Beſuch ab. Schon ſeit mehreren Tagen
war der Kriminalpolizei bekannt geworden, daß trotz
der Aufhebung des Neſtes durch, die Polizei wieder
in der Wohnung des Matiske geſpielt wurde. Beim
Eintreten in die Räume bot ſich den Beamten ein
intereſſantes Bild. In einem Zimmer ſpielte Herr
Matiske mit ſeiner Tochter, während in dem hinteren
Zimmer etwa 40 Perſonen ſich beim Roulette
ver=
gnügten. Die Bank, die etwa 600 Mark enthielt,
wurde nebſt den Spiel=Utenſilien beſchlagnahmt. Alle
Spieler mußten ſich nach dem Polizeirevier begeben.
Bei, einigen der Spieler machte ſich auch Widerſtand
bemerkbar. Die Feſtſtellung der Perſonalien zog ſich
bis nach Mitternacht hin. — Um ihre geſamten
Er=
ſparniſſe iſt die Witwe M. aus Charlottenburg
ge=
bracht worden. Als die Frau Einkäufe machen wollte,
wickelte ſie ihre geſamte Barſchaft in Höhe von 450
Mark in einen Strumpf, den ſie in die äußere
Schürzentaſche ſteckte (!). Da die genannte
Summe zum größten Teil aus Goldſtücken beſtand,
verurſachten dieſe ein Geräuſch, das einem
Taſchen=
dieb auffiel. Der Gauner drängte ſich an die Frau
heran, angeblich um ihr einige Mohrrüben, die er
verſchenken wollte, in die Taſche zu ſtecken. Dabei zog
der Spitzbube unbemerkt den Strumpf mit dem Gelde
heraus und ſuchte dann ſchleunigſt das Weite. Als
die Frau nach Hauſe kam und die Mohrrüben aus
der Taſche nahm, entdeckte ſie zu ihrem Schrecken, daß
ihre Erſparniſſe verſchwunden waren.
Frankfurt, 14. Sept. Einer der beiden Schwindler,
die einen hieſigen Juwelier in München um
Juwe=
len im Wert von 142000 Mark betrogen haben, Emil
Becker, hat nach gleichem Muſter auch alte Gemälde zu
erlangen verſucht. Von Paris aus richtete er am 19. Juni
einen Brief an die Frankfurter Kunſthandlung F. C. A.
Preſtel mit der Anfrage, ob ſie im Beſitz guter engliſcher
Porträts von Reynolds, Lawrence, Romnes, Gainsborough
oder von Landſchaften von Conſtable ſei, oder ob ſie
Adreſſen von Privatperſonen kenne, die Bilder aus der
Barbizon= Marées= und anderen Schulen beſitzen. Auch
werde er für Rembrandt und Franz Hals die höchſten
Preiſe zahlen, aber nur für „erſtklaſſige Qualität‟ Der
Geſchäftsführer der Kunſthandlung ſchöpfte aber aus einer
Wendung des Briefes Verdacht und das Schreiben ward
überhaupt nicht beantwortet. Unterſchrieben war der Brief:
Emil Becker aus Chicago. — Aus München wird der
Frankfurter Zeitung ferner gemeldet: „Der ſogenannte
Kunſtexperte Emil Becker iſt, wie jetzt feſtſteht, tatſächlich
mit dem in Pforzheim geborenen Edelſteinhändler Emil
Becker, der in San Francisco ſich die amerikaniſche
Staats=
angehörigkeit erworben hat, identiſch. Die Schwindler ſind
bereits Sonntag früh in der Richtung Köln abgereiſt und
haben ſich vermutlich nach Amerika begeben. Wie übrigens
aus Briefen, die die Polizei erhalten hat, hervorgeht,
han=
delt es ſich um Mitglieder einer weitverzweigten
Schwind=
lerbande, die teils auf Bahnfahrten, Schiffsreiſen und an
Hafenplätzen die Abfahrt reicher Perſönlichkeiten an
be=
ſtimmten Orten und Hotels eruieren. Die Bande ſoll auch
in Oberammergau allerlei Schwindeleien verübt haben.”
Mülhauſen i. Elſ., 14. Sept. Geſtern abend gegen
12 Uhr brach in den Küchenräumen des
Infante=
rieregiments Nr. 142 Feuer aus, welches das
ganze Gebäude bis auf die Umfaſſungsmauern
ein=
äſcherte. Das Mannſchaftsgebäude blieb unverſehrt.
München, 14. Sept. Der Verlagsbuchhändler Peter
Ganter der vor zwei Jahren durch ſeine „blauen
Kleines Feuilleton.
nge. Indiſche Koſtüme für
Brautjung=
fern. Bei den Hochzeiten der engliſchen Ariſtokratie
iſt es ein alter Brauch, daß die Brautjungfern alle in
gleichem, vorher verabredetem Anzuge erſcheinen. Sie
bilden eine lebendige und anmutige Staffage des
Trauungsaktes, und in den Beſchreibungen der
Hoch=
zeiten der vornehmen Londoner Welt fehlt denn auch
niemals eine genaue Schilderung des Ausſehens der
jungen Gefährtinnen der Braut. Man war bisher nſur
bemüht, ſie nach der neueſten Mode, womöglich der
Mode von morgen, zu kleiden. Aber es ſcheint, daß
man jetzt der Phantaſie einen weiteren Spielraum
ein=
räumen will, denn bei der Trauung von Miß Cariſſima
Blood, der einzigen Tochter des verſtorbenen
Gene=
rals Sir Bindon Blood, mit dem Kapitän R. H.
Brocklebank vom 9. engliſchen Ulanen=Regiment, die
an einem dieſer Tage ſtattfindet, werden die vier
Brautjungfern nicht in neſumodiſchen Toiletten,
ſon=
dern in orientaliſcher Tracht erſcheinen — oder
viel=
leicht, wenn dieſe Zeilen das Auge des Leſers erreichen,
ſchon erſchienen ſein. Die Grundfarbe ihres Anzuges
iſt Roſa, — roſa Atlas mit reicher ſilberner Stickerei,
und ſtatt der Hüte werden ſie indiſche Turbane tragen.
Zu dem ſtreng kirchlichen Sinne der Engländer und
beſonders der exkluſiven Londoner Geſellſchaft, ſteht
dieſer Maskeraden=Aufputz, wie man zugeben muß,
immerhin in einigem Widerſpruche!
— Ein ſeltſamer Scheidungsprozeß iſt
nun in Los Angeles in Kalifornien zum Abſchluß
ge=
kommen: Mr. Tanner und ſeine Frau Eleanor, die
Eltern des „ſteriliſierten Kindes”, werden fortan
ge=
trennt ihren Lebensweg wandeln. Frau Tanner hatte
Briefe” mit denen er ſein bekanntes Buch „Doppelte
Moral” vertrieb, in ganz Deutſchland lebhafte
Beun=
ruhigung hervorrief und dafür vom Landgericht
Mün=
chen I zu einem Jahre Gefängnis verurteilt wurde,
iſt von der Polizeidirektion München aus München
und ſeinen Vororten ausgewieſen worden. Die
von ihm bei der Regierung von Oberbayern hiergegen
eingelegte Beſchwerde wurde abgewieſen.
Aus Baden, 13. Sept. Opernſänger Spemann=
Dahmſtadt, Direktor Fritz Plank=München, der
Sohn des Wagnerſängers, und Krechtler=Wolfach,
er=
litten bei einer Automobilfahrt im
Schwarz=
wald zwiſchen Waldkirch und Suggenthal einen
ſchwe=
ren Unfall. Drei Inſaſſen erlitten ſchwere
Verletz=
ungen; Spemann, der Beſitzer des Automobils, kam
mit dem Schrecken davon.
Magdeburg, 13. Sept. In Abweſenheit der Eltern
krochen ein 9jähriger Knabe und ſein 10jähriger
Spiel=
genoſſe in einen großen Koffer. Der Deckel des
Koffers klappte zu, und die beiden Knaben konnten
ſich nicht befreien. Als die Mutter heimkehrte, waren
die beiden bereits erſtickt. Die herbeigerufene
Feuerwehr verſuchte während 3 Stunden vermittels
Sauerſtoffatmung die beiden Knaben ins Leben
zurück=
zurufen; leider aber blieben die Bemühungen erfolglos.
Lemberg, 13. Sept. Hier ſind von dem erſten und
zweiten Infanterie=Regiment bei ſeiner Rückkehr aus
dem Manöver nach dem Mittageſſen auf dem
Zentral=
bahnhof Dreiviertel der geſamten Mannſchaft unter
Vergiftungserſcheinungen erkrankt.
Luxemburg, 14. Sept. Wie die Luxemburger
Zei=
tung meldet, wurde in dem Induſtriehauptorte Eſch in
der Straße an der Grenze bei dem Wirt und
Kohlen=
händler Kaiſer=Paulus ein ſcheußlicher Raubmord
verübt. Man fand heute früh den Mann mit
durch=
ſchnittener Kehle im Zimmer liegend auf. Die Frau
lag halb verkohlt in dem noch glimmenden Bett. Die
Diebe hatten die Schränke und Schubladen
aufge=
brochen. Das Ehepaar war kinderlos und galt als
wohlhabend. Von den Tätern fehlt jede Spur.
Paris, 13. Sept. Während der heutigen
Vorſtel=
lung im Chatelet=Theater zündete ein Beſucher
der Galerie bengaliſches Feuer an. Die Zuſchauer
glaubten, es ſei Feuer ausgebrochen. Es entſtand eine
Panik. Viele Perſonen verließen unter dem Rufe:
„Feuer!” fluchtartig das Theater. Eine Anzahl
Frauen wurde ohnmächtig. Da die Schauſpieler aber
fortfuhren zu ſpielen, trat bald wieder Ruhe ein und
die Vorſtellung konnte zu Ende geführt werden. Man
glaubt, daß der Mann, der das bengaliſche Feuer
an=
zündete, ein ausſtändiger Maſchiniſt iſt.
Havre, 13. Sept. Großes Aufſehen erregt hier der
Totſchlag eines Arbeitswilligen. Nach
den neueſten Meldungen, die diesmal nicht die
Lärm=
preſſe, ſondern die ernſten Blätter bringen, handelt es
ſich ſogar um einen ausgeſprochenen Mord. Die
Tat=
ſachen ſind folgende: Am vorigen Freitag kam ein
Kohlenverlader namens Dogné von der Arbeit auf
einem im Hafen liegenden Dampfer. Ein Haufe
Aus=
ſtändiſcher lauerte ihm auf, überfiel ihn, warf ihn
nie=
der und bearbeitete ihn mit Fauſtſchlägen und
Fuß=
tritten. Sie traten ihm mit den Füßen auf den Kopf,
indem ſie in einem fort riefen: „Tötet den Fuchs!”
Die Polizei ſchritt ein, befreite das Opfer, fand aber
nur mehr einen Sterbenden vor: die Hirnſchale war
ihm geſpalten. Der Aermſte wurde ins Krankenhaus
gebracht und ſtarb nach wenigen Stunden, ohne die
Be=
ſinnung wiedererlangt zu haben. Er hinterläßt eine
Frau und drei Kinder. Laut Nachrichten, die dem
Temps aus Havre zugehen, war der Mord in einer
Sitzung der Gewerkvereinler beraten und beſchloſſen
worden. Demnach hat ſich der Gewerkverein der
Schauerleute als Femgericht aufgeworfen und die
Todesſtrafe verhängt. Eine Anzahl
Ausſtän=
diger wurde mit der Vollſtreckung beauftragt. Um
die ſpätere Unterſuchung durch die Polizei zu vereiteln,
war beſchloſſen worden, daß der Ueberfall in großer
Zahl geſchehen ſollte. Da indes vorauszuſehen war,
daß einige Verhaftungen erfolgen würden, wurde den
Genoſſen, die dieſes Los treffen würde, verbürgt, daß
der Gewerkverein ſich ihrer Angehörigen annehmen
würde. Als unmittelbare Urheber dieſer
Verſchwör=
ung ſind drei der Angreifer auf der Tat ergriffen
wor=
den; nachdem indes die Vorunterſuchung den ganzen
Zuſammenhang hatte erkennen laſſen, wurden als
moraliſche Urheber des Verbrechens der Schriftführer
und zwei Kampfhähne des Gewerkvereins verhaftet.
Toulon, 13. Sept. Das Unterſeeboot „Monde‟
ſtieß heute mit einem Schleppdampfer zuſammen
und bohrte ſich etwa einen Meter tief in den Rumpf
des Dampfers ein. Es entſtand eine Panik, doch
wurde niemand verletzt. Das Unterſeeboot ſoll keinen
Schaden haben.
London, 13. Sept. Prinz Heinrich von
Preußen iſt in Begleitung des Korvettenkapitäns
von Uſedom zum Beſuch des Königs und der Königin
in Balmoral Caſtle eingetroffen.
London, 14. Sept. Ein ſchwerer
Unglücks=
fall hat ſich in dem Steinbruch von Huntersfield in
die Scheidung wegen böswilliger Verlaſſung beantragt.
Er aber erſchien überhaupt nicht an Gerichtsſtelle, ließ
ſich durch Freunde vertreten und erklären, daß ſeine
Frau ihn durch ihre Bazillenfurcht aus dem Hauſe
„herausſteriliſiert” habe. Frau Tanner iſt vielfache
Millionärin, und ihre kleine Tochter Betty, die dereinſt
ein Vermögen von 100 Millionen Mark erben wird,
iſt in ganz Kalifornien als „die menſchliche Orchidee‟
berühmt. Denn mehr Vorſichtsmaßregeln gegen die
Gefahren der bazillengetränkten Welt ſind wohl kaum
für ein Kind getroffen worden. Unmittelbar nach
Bettys Geburt ſiedelte das Ehepaar nach Los Angeles
über, damit der kleine Sprößling ein Leben in friſcher,
keimfreier Luft führen könne. Mit der Zeit aber wuchs
die Angſt der Mutter vor den böſen Bazillen immer
mehr. Nach den Angaben von Mr. Tanner wurde ein
beſonderes Haus errichtet, das eine ſeltſame
Sehens=
würdigkeit von Los Angeles iſt. Das Bauwerk wurde
buchſtäblich um das Baby herumgebaut. Zuerſt wurde
das Grundſtück „ſteriliſiert”, dann jeder Stein, jeder
Tropfen Waſſer, alles, was nur zum Bau verwendet
wurde, unterlag einer peinlichen Behandlung, die alle
Krankheitskeime vernichten ſollte. Selbſt die Luft, die
die kleine Betty einatmet, wird ſteriliſiert; ebenſo ihre
Kleider, ihr Spielgerät, kurz, das kleine Weſen kann
nichts tun, nichts anfaſſen, nichts berühren, was nicht
vorher desinfiziert worden wäre. Der Vater durfte
ſeine kleine Tochter nicht anfaſſen, nicht auf den Schoß
nehmen, die Mutter fürchtete die Möglichkeit von
Ba=
zillenübertragung, ja ſie ſelbſt verzichtete darauf, ihren
kleinen Liebling zu umarmen oder zu küſſen, um ſein
Leben nicht in Gefahr zu bringen. Die Atmoſphäre
im Hauſe wurde ſchließlich ſo „keimfrei” daß Mr.
Tan=
ner begreiflicherweiſe die Flucht ergriff. Nur wenn
der Nähe von Glasgow ereignet. 28 Arbeiter waren
in dem Steinbruch beſchäftigt, davon 9 in einem Tunnel,
als plötzlich die Tunneldecke mit furchtbarem Getöſe
einſtürzte. 7 Arbeiter wurden von den Steinmaſſen
begraben, während zwei ſich in Sicherheit bringen
konnten. Die Kameraden machten ſich ſofort an das
Rettungswerk. Es gelang ihnen, zwei lebend aus den
Trümmern hervorzuziehen, von denen einer bald nach
ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus verſtarb. Die
übrigen 5 konnten noch nicht geborgen werden.
Bukareſt, 13. Sept. Im Departement Mehedintz
ſind bei der letzten Hochwaſſerkataſtrophe 23
Menſchen umgekommen und eine Anzahl Häuſer
ein=
geſtürzt. Die Ernte iſt vernichtet.
Kunſtnotizen.
Aeber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nache
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Der Evang. Arbeiter= und
Hand=
werker=Verein iſt ſchon ſeit ſeinem Beſtehen
(1890) beſtrebt, ſeinen durch Krankheit und
Arbeits=
loſigkeit in Not geratenen Mitgliedern brüderlich
bei=
zuſtehen. Durch die in dieſem Jahre herrſchende
un=
günſtige wirtſchaftliche Lage wurde jedoch ſeine
Unter=
ſtützungskaſſe ſchon ſtark in Anſpruch genommen, und
es ſteht zu befürchten, daß er für ſich allein nicht allen
im Verlaufe des kommenden Winters an ihn
heran=
tretenden Anſprüchen genügen kann. Er bittet daher
edeldenkende Menſchen um ihre gütige Mithilfe und
veranſtaltet zu dieſem Zwecke nächſten Sonntag, den
18. September, abends 8 Uhr, im Saale des „
Feier=
abend”, Stiftsſtraße 47, ein
Wohltätigkeitskon=
zert, deſſen Reinertrag für ſeine Unterſtützungskaſſe
beſtimmt iſt. Die Veranſtaltung ſoll zugleich eine
Schumann=Gedächtnisfeier bilden und wird daher außer
einem Vortrag des Herrn Pfarrers Vogel über
„Robert Schumann als Tondichter des deutſchen Hauſes”
nur Schumannſche Tondichtungen vorführen. Ihre
Mitwirkung haben dabei bewährte muſikaliſche Kräfte
zugeſagt: Fräulein Luiſe Sturmfels (Sopran) und
Herr Opernſänger Hans Scheuermann (Tenor) werden
mehrere Schumannlieder ſingen; Fräulein W.
Wein=
mann wird Herrn Scheuermann auf dem Klavier
be=
gleiten und eine Anzahl Schumannſcher Klavierſtücke,
dar=
unter auch mehrere der beliebten Kinderſtücke, vortragen
Herr Kapellmeiſter Landwich Tondichtungen für Cello,
und ihn, wie auch Fräulein Sturmfels, wird Herr
Stadtorganiſt Borngäſſer auf dem Klavier begleiten.
Aſußerdem wird der gemiſchte Chor des Vereins unter
der Leitung ſeines Dirigenten, des Herrn Lehrers A.
Schäfer, drei Schumannchöre zu Gehör bringen. Die
Zuſammenſtellung des Programms und die
ausführen=
den Kräfte verbürgen einen genußreichen Abend. Bei
ſchriftlicher Vorausbeſtellung werden die Karten durch
Vereinsmitglieder frei zugeſtellt. Das Konzert findet
ohne Bewirtung ſtatt.
Kongreſſe und Verbandstage.
* Kolmar, 13. Sept. Heute morgen 9 Uhr hielt
der 25. Deutſche Weinbaukongreß ſeine
dritte und letzte Sitzung ab. Es ſprachen der Leiter
der zoologiſchen Abteilung der königlichen
Weinbau=
verſuchsanſtalt in Neuſtadt a. d. H., Schwangart, über
die Bekämpfung des Heu= und Sauerwurms, und
Friedrich Schwab, Leiter der Verſuchsſtation für
Vogelſchutz in Seebach, über neuzeitlichen Vogelſchutz
und ſeine Wirkſamkeit im Kampfe gegen tieriſche
Schädlinge, beſonders derjenigen im Weinbau. Zum
Schluſſe der Sitzung gab Bezirkspräſident von
Putt=
kamer der Hoffnung Ausdruck, daß die
Verhand=
lungen des Kongreſſes dem ſchwer daniederliegenden
Weinbau zum Segen gereichen möchten, worauf der
Vorſitzende Buhl den Behörden für ihre Anteilnahme
an den Arbeiten des Kongreſſes dankte. Am
Nach=
mittag fuhren die Teilnehmer per Wagen nach
Ammerſchweiler, Kayſerburg, Mittelweier und
Reichenweier.
Luftſchiffahrt.
sr. Die zweite Münchener Flugwoche
fand ihren Abſchluß und ergab einen Sieg des
Müncheners Lindpaintner auf der ganzen Linie.
Lind=
paintner (Sommer=Farman) gewann den
Dauerflug=
preis mit 3117:33 vor Jeannin (Aviatik=Doppeldecker)
mit 11:49:37. In dem Wettbewerb um den
Höhenflug=
preis wurde Lindpaintner mit 250 Meter Erſter; den
Schnelligkeitspreis gewann er mit einer Flugleiſtung
von 10 Min. 09½ Sek. für 10 Kilometer, während
Jeannin 10:58½ gebraſuchte. Um den Paſſagierpreis
erzielte Lindpaintner eine Flugzeit von 55:44½.
Ferner gewann Lindpaintner mit ſeinen beiden
Ueber=
landflügen nach München und Dachau den
Ueberland=
flugpreis, und ſchließlich auch den Preis für die beſte
Geſamtflugleiſtung mit einer Flugzeit von 4:19:14,
während es Jeannin auf 2:36:36 brachte. Der
Neu=
lingspreis fiel an Otto (Aviatik=Doppeldecker) mit
einer Flugzeit von 1:22:56.
ſeine Frau und ſein Kind abweſend waren, beſuchte er
ſein Heim. Nun hat das Gericht auf Scheidung der
Ehe erkannt, und Betty iſt endgültig von der Gefahr
befreit, durch Berührung mit ihrem Vater ein Opfer
der Bazillen zu werden.
* Der junge Greis. Obgleich General Booth,
der bekannte Führer der Heilsarmee, bereits 82 Jahre alt
und faſt vollſtändig erblindet iſt, wird er dennoch in
näch=
ſter Zeit eine Reiſe durch Deutſchland und Dänemark
an=
treten. Er wird von Ort zu Ort geführt werden müſſen,
aber ſeine Stimme iſt ſo kräftig wie je zuvor und ſeine
Lebenskraft iſt durch ſein hohes Alter nicht im geringſten
beeinträchtigt worden. Ein Mitarbeiter des Morning
Leader befragte ihn am Samstag in einem Bahnhof,
ge=
rade als Booth eine kleine Reiſe nach Yorkſhire antrat.
Seine Stimme erfüllte die ganze Bahnhofshalle, ſo daß
die Leute draußen auf der Straße ſtehen blieben. Sie
ſagen, daß ich alt werde,” rief der General, „aber ich fühle
mich mit jedem Tage jünger. Noch immer kann ich meinen
Sekretär zum Fenſter hinauswerfen, wenn er nicht ſchnell
genug ſtenographiert, und noch immer kann ich zehn
Stun=
den am Tag arbeiten. Ich wollte nach Kanada gehen,
aber ſie ſagten mir, ich dürfe nicht mehr zu unternehmend
ſein. Ich habe gefunden, daß die Leute nicht mehr daran
glauben wollen, daß ich jung bin, und daß ſie ſich
ein=
bilden, die Zeit ſei gekommen, wo ich mir von ihnen
Rat=
ſchläge geben laſſen müſſe. Das iſt ſchwer für einen Mann,
der den größten Teil ſeines Lebens anderen Ratſchläge
er=
teilt hat.” Zum Schluß der Unterredung reckte der alte
Mann ſich ſtramm auf, als ob er einen Angriff
zurück=
weiſen wolle, und rief: „Ich habe oft gerne wiſſen wollen,
wie es ſein muß, wenn man ein alter Mann iſt — und
ich möchte es noch gerne wiſſen.”
Nummer 216.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1910.
Seite 5.
6 Eine Preisſtiſtung des Grafen
Zeppelin in Höhe von 10000 Mark erfolgte als
weitere Gabe für die Berliner Oktober=Flugwoche. Wie
ſeinerzeit gemeldet, hat das Kriegsminiſterium einen
Preis von 25000 Mark in Ausſicht geſtellt, jedoch unter
der Bedingung, daß von anderer Seite noch für
den=
ſelben Wettbewerb ein zweiter Preis in Höhe von
10000 bis 15000 Mark gegeben würde. Dieſer
An=
regung hat nun Graf Zeppelin Folge geleiſtet, indem
er aus der ſogenannten Zeppelin=Stiftung 10000 Mark
zur Verfügung ſtellte. Im ganzen ſtehen jetzt für die
Oktober=Flugwoche 70500 Mark an Preiſen zur
Ver=
fügung, und außerdem noch ein Ehrenpreis im Werte
von 1000 Mark. Die Verteilung der Preiſe auf die
einzelnen Wettbewerbe wird im Laufe dieſer Woche
erfolgen, ſo daß Ende der Woche die Veröffentlichung
der Propoſitionen erfolgen kann.
— Das Internationale Flugmeeting
von Bordeaux wurde am zweiten Tage bei
günſti=
ger Witterung wieder mit intereſſanten Flügen
fort=
geſetzt. Den Hauptanziehungspunkt bildete der
Wett=
bewerb um den Geſchwindigkeitspreis, bei dem Morane
(Blériot) mit 16:22¾ die beſte Leiſtung für 25
Kilo=
meter erzielte. Als Zweiter placierte ſich Simon
(Blériot) mit 18:03½, Dritter wurde Audemars
(Demoiſelle) mit 20:00. Den täglichen Höhenpreis
ge=
wann gleichfalls Morane mit einem Flug von 990
Meter Höhe. Der Diſtanzpreis des Tages fiel an
Thomas (Antoinette), der 155 Kilometer in 2 Std.
13 Min. zurücklegte. Die beſte Geſamtdiſtanzleiſtung
erzielte ebenfalls Thomas mit 288 Kilometer, der
Früh=
preis fiel an Audemars.
— Zum internationalen
Aeroplan=
flug über den Simplon=Paß, der am 18.
d. M. beginnen ſoll, ſind umfaſſende Vorbereitungen,
auch bezüglich des Sicherheitsdienſtes, getroffen
wor=
den. Von Brig aus iſt eine 40 Kilometer lange
Tele=
phonlinie nach Gondo errichtet. In Brig, ferner auf
der Höhe des Simplon=Paſſes, im Dorfe Simplon
und in Gondo werden Rettungsſtationen mit
Auto=
mobilen vorgeſehen, dazu kommen zahlreiche, im
Ge=
birge zerſtreute Hilfsſtationen. Der Weg ſoll den
Aviatikern durch Rauchſignale angezeigt werden, die
in Abſtänden von 3 bis 4 Kilometern auf einander
folgen.
„L 2 VI” verbrannt.
* Baden=Baden, 14. Sept. Infolge einer
Ex=
ploſion in der hinteren Gondel des „L 2 VI‟ fing die
Umhüllung des Luftſchiffes Feuer. Das Luftſchiff war
innerhalb weniger Minuten vollſtändigvernichtet.
Das Dach der Halle hatte ebenfalls Feuer gefangen. Der
Brand konnte aber gelöſcht werden. Drei Mann erlitten
zum Teil ſchwere Verletzungen, einem Mann ſind die Beine
am Leibe verbrannt.
Das Luftſchiff wollte auf ſeiner Fahrt von Baden=
Baden nach Frankfurt auch Darmſtadt paſſieren und der
Beſuch war ſchon angemeldet.
* Baden=Oos, 14. Sept. Von der Führung
des „L 2 Vl” wird folgendes berichtet: Das Feuer
iſt dadurch entſtanden, daß bei dem Reinigen des
Mo=
tors mit Benzin, das ſich natürlich in offenen
Behäl=
tern befand, eine Exploſion erfolgte. Die Flamme
ſchlug hoch empor, worauf das Luftſchiff Feuer fing;
innerhalb 10 Minuten ſtand das Luftſchiff in
Flam=
men; auch das Gerippe iſt vollſtändig
zer=
ſtört. Es iſt nichts übrig geblieben, als die beiden
Motoren. Verletzt iſt ein Hilfsarbeiter, der mit dem
Reinigen des Motors beſchäftigt war, und ein
Mon=
teur. Die Verletzungen ſind aber nicht
lebens=
gefährlich.
— Mannheim, 14. Sept. Auf Anfrage an der
Luftſchiffhalle in Baden=Baden wird mitgeteilt: Die
Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch nicht
aufge=
klärt, eine Exploſion hat nicht, wie bereits gemeldet
wurde, ſtattgefunden, ſondern das in der hinteren
Gondel befindliche Benzin entzündete ſich, das Feuer
verbreitete ſich dann von hier aus weiter. Die
Bal=
lonetts explodierten nicht, da das darin befindliche
Waſ=
ſerſtoffgas bekanntlich nicht exploſiv iſt. Das Feuer
konnte, obwohl man die größten Anſtrengungen machte,
nicht unterdrückt werden. Nachdem die Halle Feuer
ge=
fangen hatte, mußte man das Luftſchiff für verloren
geben, und das Perſonal verließ ſchleunigſt die Halle.
In der kurzen Zeit von 10 Sekunden waren nur noch
Trümmer von dem Luftſchiff vorhanden. Die Hitze
war ſo ſtark in der Halle, daß das vordere eiſerne Tor
aufgedrückt wurde. Das Dach der Halle iſt nur gering
beſchädigt. Fünf Mann wurden zum Teil erheblich,
jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Die Behörden
be=
gaben ſich alsbald zum Orte der Kataſtrophe. Graſ
Zeppelin und Direktor Colsmann wurden ſofort
be=
nachrichtigt.
Die Cholera.
* Köln, 14. Sept. Heute vormittag iſt ein
Schif=
fer, der mit einem Schiff von Danzig hierher
gekom=
men iſt, unter choleraverdächtigen
Erſchein=
ungen in die hieſige Krankenanſtalt in Lindenburg
eingeliefert worden. Inwieweit ſich der
Choleraver=
dacht beſtätigt, wird erſt die bakteriologiſche
Unterſuch=
ung ergeben. Es ſind ſofort alle erforderlichen
Maß=
regeln ergriffen worden. Es liegt zurzeit noch kein
Grund zur Beunruhigung vor.
* Danzig, 14. Sept. Die Regierung in Danzig
erklärt zu den Cholerafällen in
Marien=
burg, daß ſeit Anfang September fünf Perſonen
unter Choleraverdacht geſtorben ſind, von denen zwei
noch nicht beerdigt ſind. 80 Choleraverdächtige ſind in
zwei Häuſern in Marienburg zur Beobachtung
unter=
gebracht. Als beſondere Vorſicht wurde ſofort für den
ganzen Kreis Marienburg die obligatoriſche
Leichen=
ſchau angeordnet.
* Fünfkirchen, 13. Sept. Mit Rückſicht auf
die in verſchiedenen Ortſchaften des Komitats
vor=
gekommenen Cholerafälle hat der
Bürger=
meiſter die Einfuhr von Lebensmitteln aus
den von der Cholera betroffenen Gemeinden
unter=
ſagt. Die Bewohner dieſer Ortſchaften dürfen die
Stadt nur mit einer Legitimation betreten. Der Kom=
mandant des hieſigen Truppenſpitals meldete der
ſtädtiſchen Sanitätsbehörde, daß ein Infanteriſt unter
choleraverdächtigen Anzeichen erkrankt ſei. Die
ärzt=
liche Unterſuchung des Erkrankten, deſſen Zuſtand ſich
übrigens gebeſſert hat, iſt noch nicht beendet. — Nach
Meldungen aus Mohacs iſt eine der geſtern er=,
krankten Perſonen geſtorben. Heute kamen
da=
ſelbſt vier neue, choleraverdächtige Erkrankungen vor.
Zu den Erkrankten gehört auch der Gefängniswärter
des dortigen Bezirksgerichts. Die Kranken wurden
iſoliert. Die Arreſtanten wurden nach Fünfkirchen
gebracht und ebenfalls iſoliert. Im Komitat ſind
bis=
her 13 Cholerafälle vorgekommen, von denen 5
töd=
lich verlaufen ſind.
* Bukareſt, 14. Sept. Gegen die
Cholera=
gefahr, die von Oeſterreich=Ungarn droht, trafen die
Sanitätsbehörden umfaſſende Maßnahmen. Die
Ein=
fuhr von Nahrungsmitteln in friſchem Zuſtande und
von grünem Gemüſe wurde verboten.
Vermiſchtes.
Was die Militärpflichtigen
über die Invaliden karte wiſſen
müſſen. In der nächſten Zeit wird beim Militär wieder
ein Jahrgang von Mannſchaften entlaſſen und von neuem
werden auch die Rekruten eingeſtellt. In dieſer Zeit iſt
es angebracht, die zum Militär abgehenden jungen
Män=
ner daran zu erinnern, daß nach den geſetzlichen
Beſtim=
mungen eine Invalidenkarte verfällt, wenn ſie nicht zwei
Jahre nach dem Tage der Ausſtellung umgetauſcht oder
ihre Gültigkeit verlängert wird. Mit dem Verfall der
einen Invalidenkarte gehen aber zugleich alle bisherigen
Anſprüche aus der Invalidenverſicherung verloren. Wenn
ſich z. B. ein junger Mann die ſechſte Invalidenkarte nicht
verlängern läßt, ſo geht auch das Recht aus den fünf
anderen Karten verloren und es kann erſt wieder nach
einer verſicherungspflichtigen Tätigkeit, in der 200
Wochen=
beiträge bezahlt ſind, zum Aufleben gebracht werden. Es
muß deshalb den Rekruten empfohlen werden, daß ſie ihr
Einrücken zum Militär zur Meldung bringen. Wird dieſe
Meldung erſtattet, ſo bleiben nicht nur die Rechte aus der
Invalidenverſicherung gewahrt, den Militärpflichtigen
wird auch noch die Militärzeit als Arbeitszeit angerechnet.
Literariſches.
— Hermann Heijermanns neueſtes Buch,
ein Roman mit dem Titel „Die Augen oder
Jobs wunderſame Erlebniſſe” erſchien im
Verlag von Boll u. Pickardi, Berlin. Preis broſch.
4 Mk., geb. 5 Mk. Wem die Realität des heutigen
Lebens ſo in Fleiſch und Blut übergegangen iſt, daß
er Phantaſie und Märchen für überlebte Dinge hält,
der vereinigt ſich von vornherein mit denjenigen
Kri=
tikern aus dem Publikum, deren niederſchmetternde
Urteile (als Folge der erſten Veröffentlichung in einer
angeſehenen Tageszeitung) Heijermann in ſeiner
Vorrede in humorvoller Selbſtironie zum Teil
ver=
öffentlicht, und laſſe das Buch ungeleſen. Allen
anderen wird dieſer phantaſtiſche Roman, ſo glauben
wir, zum mindeſten lebhaftes Intereſſe einflößen und
ſie in ſtarke Spannung verſetzen, viele wird es reich
unterhalten, auch wohl manchen zum Nachdenken
an=
regen. Sicher wird es, namentlich bei ſkeptiſchen
Leſern, manchen Widerſpruch auslöſen; unbeſtreitbar
aber iſt, daß hier eine eigenartige Schöpfung von
be=
ſonderem Charakter geſchaffen iſt, die nur etwas
Neues und Eigenartiges ſagt.
chat ſelbſt ſtatt, wohin die Mehrzahl der Abgeordneten
unerkannt mit der Volksmenge gelangte. Bis 1¼ Uhr
mittags hat die Regierung elf Abgeordnete verhaften
laſſen.
— Trier, 14. Sept. In Beidweiler wurde der
elf=
jährige Sohn des Gaſtwirtes Steyer beim
Räuberſpie=
len von einem zwölfjährigen Spielgenoſſen deurich
einen Revolverſchuß getötet.
— Breslau, 14. Sept. Nach einer Meldung aus
Glogau ſteigt die Oder raſch; die hohen Uferdämme
ſind bereits überflutet und mehrere Uferſtraßen unter
Waſſer,
— Petersburg, 14. Sept. Es iſt feſtgeſtellt, daß die
Intendanten in Kiew im Verlaufe von fünf Jahren
17 Millionen Mark an Schmiergeldern erhielten.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen=
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Das
Tiefdruckgebiet über Italien dehnt ſich nordwärts über
Deutſchland auch heute noch aus, während die
Hoch=
druckgebiete über Rußland und England weiter
be=
ſtehen. In ganz Mittel= und Weſtdeutſchland gingen
daher geſtern Regenfälle nieder. Oſtdeutſchland aber
hat ſchon ſeit einigen Tagen heitere und warme
Witte=
rung. Der Einfluß des ſüdlichen Tiefs wird jetzt
langſam abnehmen.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den
15. Sept.: Wolkig und nebelig, kühl, nur noch
ſtrich=
weiſe etwas Regen.
Henneberg=Seide
in ſchwarz, weiß und farbig,
für alle Lebenszwecke (K19292,30)
Verlangen Sie Muſter. G. Henneberg,
von Mk. 1,10 an
per Meter
porto= u. zollfrei
Wer Kraft bedarf!
Frankfurt a. M.=Niederrad, 12. Febr. 1910. Ich
war infolge eines Lungenkatarrhs ſehr entkräftet, ſo daß
ich oft Ohnmachtsanfälle bekam. Aus dieſem Grunde mußte
ich Etwas zur möglichſt ſchnellen Kräftigung nehmen und
ich probierte es mit „Bioſon”. Ich gebrauchte bis jetzt
5 Pakete; ſchon nach dem 2.=Paket beſſerte ſich mein Zuſtand,
denn ich wurde von Tag zu Tag kräftiger und ſah bald
bedeutend beſſer aus. Ueber erwähnte Uebel habe jetzt nicht
mehr zu klagen; bin wieder ganz friſch und munter. Ich trank
Bioſon” ſehr gern und auch meine Kinder nahmen es mit
Vorliebe in Milch gekocht mit etwas Zucker verſüßt. Ich
bin ſehr zufrieden mit Ihrem Präparat und habe es ſchon
öfters empfohlen. Hochachtungsvoll! Frau Baumann=
Goldſteinſtraße 109. Unterſchrift beglaubigt: Reichmann=
Notar. „Bioſon” iſt das beſte und billigſte
Kräftigungs=
mittel. Paket 3 Mk. in Apotheken, Drogerien. Verlangen Sie
von dem Bioſonwerk Frankfurt a. M. eine=Gratisprobe u.
die Broſchüren. Befragen Sie Ihren Hausarzt. (17855D
Die Eröffnung der griechiſchen
National=
verſammlung.
* Athen, 14. Sept. Bei der um 11 Uhr erfolgten
Eröffnung der Nationalverſammlung ſagte
der König in ſeiner Rede, die Bedingungen, unter denen
die Nation den Beſchluß der Kammer vom 18. Februar
annahm, haben bewieſen, daß unſer ganzes Volk die
Ver=
faſſung und die Kraft unſeres Landes unverſehrt aufrecht
erhalten will auf derſelben Grundlage. Es wurde der
all=
gemeine Wunſch ausgeſprochen, daß nur die nicht
grund=
legenden Beſtimmungen der Verfaſſung revidiert werden
ſollen. So wurde das Volk dazu berufen, die doppelte
Zahl der Abgeordneten zu dieſer Verfaſſungsreviſion zu
erwählen. Ich freue mich, Sie hier begrüßen zu können.
Ich freue mich umſomehr, als die überaus friedliche Weiſe,
in der die Wähler von ihrem höchſten politiſchen Recht
Ge=
brauch gemacht haben, von neuem unter ungewöhnlichen
Umſtänden die Reife des griechiſchen Volkes bewieſen hat.
Ihre Aufgabe wird eine ſehr arbeitsreiche ſein, aber
ich bin überzeugt, wenn Sie dieſe mit derjenigen Sorgfalt
auf ſich nehmen, welche durch die ſchwierige Lage bedingt
wird, und wenn Sie Ihr Mandat mit Patriotismus und
politiſcher Erfahrung, und mit Rückſicht auf die
Bedürf=
niſſe, Anſchauungen, Charaktereigenſchaften und dem
Wil=
len des helleniſchen Volkes ausüben, daß Sie dann alle
Schwierigkeiten überwinden und das Ihnen auferlegte
Werk zu einem guten Ende führen. Sie werden auf dieſe
Weiſe für die im Anſchluß an Ihre Tagung ſtattfindenden
regelmäßigen Sitzungen der Kammer eine Grundlage
fin=
den, die der Tätigkeit der ſtaatlichen Organe, der
Wieder=
herſtellung der politiſchen Ordnung zuträglicher und der
Verwirklichung der nationalen Ideale günſtiger ſein
wird.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Chemnitz, 14. Sept. Den Chemnitzer Neueſten
Nachrichten zufolge wurde der Mörder der
Gaſt=
wirtseheleute Goeller in Burkersdorf in der Perſon
eines ſtellungsloſen 19jährigen Barbiergehilfen aus
Burgſtädt feſtgenommen. Seine Ermittelung
er=
folgte durch einen Chemnitzer Polizeihund, welcher die
Spur des Mörders bis in die Wohnung ſeiner
Gelieb=
ten verfolgte. Bei dem Verhafteten wurde ein großer
Geldbetrag gefunden.
* Grand Villiers, 14. Sept. Präſident
Fal=
liöres, Miniſterpräſident Briand und der
Kriegs=
miniſter Brun ſind heute vormittag im
Manöver=
gelände in der Picardie eingetroffen und von der
Bevölkerung lebhaft begrüßt worden.
* Grand Villiers, 14. Sept. Die
fremdländi=
ſchen Offiziere wohnten nach Beendigung des
heutigen Manövers der Kritik bei. Sie wurden
einzeln dem Präſidenten Falliéres vorgeſtellt, der ſich
in liebenswürdigſter Weiſe mit den Herren unterhielt.
Den deutſchen Militärattachee v. Winterfeldt fragte
er, wieviel Mann an den deutſchen Manövern
teilge=
nommen hätten.
* Konſtantinopel, 14. Sept. Die
Nationalver=
ſammlung, der ottomaniſchen Griechen
findet unter dem Vorſitz des Patriarchen im Patriar=
Daran ist doch wirklich nichts wunderbar,
daß Fays ächte Sodener Mineral=Paſtillen die
Schleimhäute des Halſes, die Bronchien und
neben=
bei auch die Schleimhäute des Magens und des
Darmes ſo ungemein wohltätig beeinfluſſen. Die
Sodener Quellſalze ſind eben ein Spezifikum für die
Atmungsorgane und die ausgezeichnete Wirkung
der Salze bei Säureanſammlungen im Magen
iſt wiſſenſchaftlich doch auch längſt feſtgeſtellt.
Daraus folgt, daß Fays ächte Sodener nirgends
und in keinem Haushalt zu entbehren ſind. Die
Schachtel koſtet nur 85 Pfg. und iſt in allen
ein=
ſchlägigen Geſchäften zu haben.
(178300f
HorELeDARMSTADTEReHoF
GRosshs
SPEISE-RESTAURANT
Die gefährlichſte Zeit des Säuglingsalters iſt die
Periode der Zahnung und Entwöhnung, weil in dieſem
Alter die Durchfälle am häufigſten auftreten. Den beſten
Schutz bietet eine rationelle Ernährung mit „Kufeke‟
und Milch, wodurch die Verdauung gefördert und
geregelt wird.
(17829M
„Schwarzwaldheim‟
Heilanstalt für
Lungenkranke.
SCHOMBERG bei Wildbad, württbg. Schwarzwald
Leit. Arzt: Dr. med. Bandelier, Spezialarzt f. Lungenkr.
Sommer- u. Winterk. — Mäß. Pr. Prosp. fr. (15251M
* Pan-Cigaretten
ſind den allerfeinſten 5 Pfg.=Cigaretten gleich und
koſten nur 3½ Pfg. per Stück. (17234a
Niederlage Darmſtadt:
Tzakiri, Kaſinoſtraße 2.
Seite 6.
Darmſtädter Tägblatt, Donnerstag, den 15. September 1910.
Nummer 216.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere treu-
(17847
besorgte Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Traukarfe ZmKermmanf
geb. Oberle
gestern abend 10¼ Uhr nach schwerem Leiden im 37. Lebensjahre, versehen
mit den heiligen Sterbesakramenten, aus diesem Leben abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
I. d. N.:
Adam Zimmermann.
Darmstadt (Elisabethenstr. 40), 14. September 1910.
Die Beerdigung findet statt: Freitag, den 16. I. M., nachmittags 3 Uhr, vom Friedhofsportale
aus; Einsegnung vorher in der Friedhofskapelle.
Nachruf.
Am 11. September verschied nach kurzem Leiden unser Ehrenmitglied und
Mitglied des Aufsichtsrats
(17794
Herr Evvreohut2!
Wir verlieren in ihm einen treuen Kollegen und eifrigen Mitarbeiter
unseres Vereins, dem wir jederzeit ein ehrenvolles Andenken bewahren werden.
Kaufmännischer Verein Darmstadt
E. V.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Ableben unſerer lieben Schweſter, Schwägerin
(17841
und Tante
Frau L. Remmert Wwe.
ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Kersting.
Kamen i. Weſtf., Darmſtadt, 13. Sept. 1910.
Gottesdienſt bei der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 16. September 1910.
Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Samstag, den 17. September 1910.
Morgengottesotenſt 8 Uhr 30 Min.
Schrift=
erklärung. Sabbatausgang 7 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 17. September.
Vorabend 6 Uhr — Min. Morgens 7 Uhr 45 Min.
Nachmittags 5 Uhr — Min. Sabbatausgang 7 Uhr
25 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 18. Sept., an:
Morgens 6 Uhr — Min. Nachmittags 6 Uhr — Min.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr (Abon. C): „Cavalleria
Ruſticana”, hierauf „Der Bajazzo”.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im „Schützenhof”.
Konzert um 8 Uhr im „Perkeo.”
Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes (geöffnet
v. 10 Uhr ab). — Sonntags v. 1 Uhr ab Eintritt 50 Pfg.
Gemälde=Ausſtellung im Haus Chriſtianſen auf
der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—6 Uhr).
1. Darmſtädter Kinema tograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 16. September.
Obſt=Verſteigerungen: um 8 Uhr auf der Straße
Pfungſtadt-Griesheim bis zum Wald (beginnend bei
Pfungſtadt), um 11½ Uhr auf der Straße Eſchollbrücken
—Crumſtadt (beginnend bei Eſchollbrücken), um 2 Uhr
auf der Straße Hahn-Gernsheim (beginnend bei Hahn).
Gewerbe=Bibliothek u.
Vorbilderſamm=
lung. Der Leſeſaal iſt geöffnet: an allen
Wochen=
tagen von 8½—12½ u. 2½—5½ Uhr (Samstag=Mittag
ausgenommen). — Leſeabende: Dienstags und
Frei=
tags, abends pon 8—10 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: i. V. Dr. Otto
Waldaeſtel; für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in
Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil beſtimmte
Mitteilungen ſind an die „Redaktion des Tagblatts” zu
adreſſieren. Etwaige Honorarforderungen ſind
beizu=
fügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Un=
verlangte Manuſkripte werden nicht zurückgefandt.
Ankauf
von nur beſſeren Herren= und
Damen=
kleidern, Wäſche, Fahrrädern u. dergl.
bei reeller Bezahlung. Jetzt Dienstags
hier. Schriftliche Offerten unter § 88 an
(*22540df
die Expedition ds. Bl.
2türig. Kleider=, Waſch=Schränke,
1 Sofas, Stühle, Kücheneinrichtungen,
auch Küchenſchränke von 8 Mk. an, Tiſche,
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Wendelſtadtſtraße 2. (*22565
Ein Bernhardiner entlaufen.
Dem Wiederbringer gute Belohnung
Feldbergſtraße 32.
*22547)
Eine Meſſingkapſel iſtverlorenge=
Dem Wiederbringer gute
Be=
gangen. lohnung Feldbergſtr. 32. (*22548
zarter, reiner, roſig friſcher Teint, frei von allen Haut=
Jugenk=Anmul, unreinheiten iſt das Reſultat des Gebrauchs von
Dr. Kuhn’s Griechiſche Schönheitsereme Vional 2.50, 1.50.
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Von der Reise zurück
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Kurſe vom 14. September 1910.
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3f. Staatspapiere. In Proz.
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3½ Deutſche Reichsanl. . (2,30
83,20
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,20
. 92,30
3½ do. Conſols .
Z. do. do.
83,20
A-Bad. Staatsanleihe . . 101,70
do.
93,20
3½
do.
85,50
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,50
do.
91,40
3½
do.
82,50
4 Hamburger Staatsanl. 101,10
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,40
do.
90,75
3½
do.
80,10
3
18 Sächſiſche Rente . . . 83,00
4 Württembergerv. 1907 101,75
do.
92,60
3½
5 Bulgaren=Tabak=Anl.
1¾ Griechen v. 1887 . . 47,30
3¾/ Italiener Rente . . .
4½ Oeſterr. Silberrente . 97,50
do. Goldrente . . 98,80
do. einheitl. Rente 93,80
3 Portug. unif. Serie I 66,40
3 do. unif. Ser. III
do. Spezial.
5 Rumänier v. 1903 . . 102, 10
do. v. 1890 . . 94,90
do. v. 1905 . . 90,90
4 Ruſſen v. 1880 ₰ . . . 92.00
InProt=
Zf.
4 Ruſſen v. 1902 ₰ 7. „ 93,10
4½ do. v. 1905 . . . . 100,25
3½ Schweden . . . . . . . 92,10
4 Serbier amort. v. 1895 84,10
4 Türk. Admm. v. 1903 87,80
do. unifiz. v. 1903 93,80
4 Ungar. Goldrente . . 94,00
4 do. Staatsrente . 91,75
. 101,00
5 Argentinier .
do.
91,40
4½ Chile Gold=Anleihe 94,20
5 Chineſ. Staatsanleihe 101,90
4½
do.
99,60
97,80
4½ Japaner . . . . .
5 Innere Mexikaner . . 99,90
3.
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 95,75
5 Gold=Mexikaner
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt .
. . . . 143,20
4 Nordd. Lloyd . . . . 110,20
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 121,20
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
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Induſtrie=Aktien.
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betrieb . . . . . . . . . 246,75
Prioritäts=
Obligationen.
8½ Südd. Eiſenb.=Geſ.. . 90,00
4 Pfälzer Prt. . . . . . 100,80
3½ . do.
Eliſabeth., ſteuerpfl. . —
do. ſteuerfrei . 97,80
Oeſterr. Staatsbahn. 105,20
do.
do. alte .
Oeſterr. Südbahn . .
do.
do.
Raab=Oedenburger . .
4 Ruſſ. Südweſt..
4 Kronpr. Rudolfbahn
97,25
99,20
81,30
57,80
74,80
90,40
In Proz.
Sf.
75,90
2¾/0 Livorneſer.
4 Miſſouri=Pacific
Bagdadbahn Mk. 408 86,40
Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuantepec . . . . . 101,80
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ
Darmſtädter Bank.
*e
Deutſche Bank .
Deutſche Vereinsbank
Diskonto=Geſellſchaft
(*1
Dresdner Bank .
Mitteldeut. Kreditbk.
Nationalbk. f. Deutſchl.
Pfälzer Bank .
Reichsbank .
Rhein. Kredit=Bank
Wiener Bank=Verein
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17
do. S. 19. . . . .
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26
Hamb.=Hypoth.=Bank
do.
3½,
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk.
do.
3½
4 Meining. Hyp.=Bank
do,
3½
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917)
do. (unk. 1914)
½
4 Südd. Bd.=Kr. =Bk.=Pf.
3½
do,
169,10
130,90
255,50
127,00
190,40
59,80
119,00
124,10
105,00
144,25
139,00
138,70
00,20
92,00
99,50
100,50
90,50
101,60
92,30
101,00
*91,00
100,10
91,00
100,30
92,50
Ins:)).
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt .
91,50
3½ do.
. 100,90
Frankfurt .
3½ do.
93,20
4 Gießen
-
3½ do.
4 Heidelberg
3½ do.
-
4 Karlsruhe
-
3½ do.
-
4 Magdeburg.
3½ do.
100,20
100,00
90,80
4 Mainz
3½ do.
4 Mannheim
3½ do.
4 München .
-
3½ Nauheim
4 Nürnberg.
-
3½ do.
4 Offenbach .
3½ do.
4 Wiesbaden .
. 100,00
3½ do.
94,10
4 Worms .
100,50
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886. . 81,40
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100 166,00
3½ Cöln=Mindner „ 100 104,40
5 Donau=Reg. fl. 100 150,60
3 Holl. Komm. „ 100 104,40
InP
Bf.
3 Madrider Fs. 100
4 Meining. Pr.=Pfand=
135,80
briefe.
Oeſterr. 1860er Loſe 173,80
3 Oldenburger ..
2½ Raab=Grazer fl. 150 113,60
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
fl. 7 36,65
Braunſchweiger Tlr. 20 205,10
Freiburger
Fs. 15
Mailänder
Fs. 45 —
do.
Fs. 10
Meininger
fl. 7. 37,00
Oeſterreicher v. 1864 „ 100 545,00
do. v. 1858 „ 100 445,00
Ungar. Staats „ 100 385,20
Venediger
Frs. 30 41,30
Türkiſche
„ 400 180,80
Gold, Silber und
Banknoten.
Engl. Sovereigns .
20,39
20 Franks=Stücke
16,17
Oeſterr. 20=Kronen .
16,90.
Amerikaniſche Noten .. . 4,19½
Engliſche Noten . . . ..20,43½
Franzöſiſche Noten . . . . 81,00
Holländiſche Noten . . . . 169,50
Italieniſche Noten . . . . 80,75
Oeſterr.=Ungariſche Noten 85,00
Ruſſiſche Noten . . . . . .
Schweizer Noten . . . . . 80,90
Reichsbank=Diskonto
Reichsbank=Lomhard Z3f. 5%
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Nummer 216.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1910.
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Auf Liebespfaden.
Roman von H. Ehrhardt.
(Nachdruck verboten.)
5)
Der junge Offizier war ganz aufgeregt vor Freude.
Er liebte ſeinen Beruf, er fühlte ſich glücklich und befriedigt
darin trotz aller pekuniären Kämpfe, er war wie ein
Ge=
fangener, dem man die Freiheit verkündet.
Als der ältere Kamerad bald darauf ging, um im
Kaſino eine Maibowle zu trinken, ließ er den Patienten
in neu erwachtem Lebensmut zurück.
Selbſt die Tatſache, daß Stadthagen mit ganz
unglück=
lichem Geſicht die Lampe brachte und zugleich an der Hand
eines leeren Portemonnaies und einer mit ſeltſamen
Hieroglyphen bedeckten Schiefertafel bewies, daß ſämtliche
Gelder wieder einmal verausgabt ſeien und zum
Abend=
brot außer Brot und Butter nichts Eßbares vorhanden
wäre, vermochte ſeine gute Laune nicht zu trüben.
Brot und Butter tut’s auch, Stadthagen; Sie
kön=
nen mir nur noch eine Taſſe Tee dazu brauen — ich
bin ja wieder geſund, ſagte er, das ganze, ſympathiſche
Geſicht wie durchleuchtet von innerer Befriedigung, die
Arme dehnend, als müſſe er ſeine Kräfte neu erproben.
Bella nahm das als eine Aufforderung, ſich auch
ihrerſeits zu äußern, und umſprang bellend bald ihren
Herrn, bald den jetzt vergnügt grinſenden Burſchen,
his Haſſingen ihr lachend Ruhe gebot.
Nachdem er ſein frugales Abendbrot verzehrt, ſetzte
Ge ete e e
nungsfreudigen Brief an ſeine Eltern.
Er würde endlich wieder einmal eine kleine Freude
tragen in die ſorgendunkle Atmoſphäre ſeines
Eltern=
hauſes, in der die Lichtblicke des Lebens gar ſelten
Eingang fanden, ſeit der Krieg von 1870 den
Haupt=
mann von Haſſingen zum Krüppel gemacht hatte und
ſeine Schwiegereltern in der wirtſchaftlichen Kriſe
jener Zeit ihr ganzes Vermögen verloren hatten, ſo
daß der einzige Bruder Frau von Haſſingens das
Stammgut der Familie von Mensdorf nur unter Mühe
und großen Entbehrungen erhielt, trotzdem er als
Junggeſelle nur für ſich allein zu ſorgen hatte.
Freilich galt es gar oft, hilfreich in der Familie
ſeines Schwagers einzuſpringen, dem der Staat in
einem thüringiſchen Städtchen eine Lotterie=
Einnahme=
ſtelle übergeben hatte, der aber nie auf einen grünen
Zweig kommen konnte, weil allerlei Mißgeſchick ihn
jedes Mal, wenn er meinte, ſich emporgerafft zu haben,
wieder ins Elend zurückſchleuderte.
Es waren die Kinder, die, wie ſo oft, Schuld daran
trugen, daß des Vaters brauner Schnurrbart
frühzei=
tig ergraute und das Gold des mütterlichen Scheitels
in jungen Jahren ſich in Silber wandelte.
Die drei Aelteſten, ſchnell hintereinander geboren,
waren ſchöne, kräftige, begabte Kinder geweſen, die
Tochter mit einem großen muſikaliſchen Talent, das
der Familie Haſſingen einziges Erbteil von Seiten
des Großyaters war.
Mit achtzehn Jahren ſang Gabriele von Haſſingen
bereits ſo wunderbar, daß alle Lehrer des Leipziger
Konſervatoriums ſich auf den Ruhm und den Erfolg
dieſer Schülerin freuten, — mit neunzehn Jahren
ruhte ſie bereits unter der ſteinernen Gruftplatte im
Park von Mensdorf. Sie hatte ſich eine
Lungenent=
zündung geholt und war trotz ſorgfältigſter Pflege,
trotz eines koſtſpieligen Aufenthaltes am ſonnigen
Geſtade des Mittelmeeres, nach einem halben Jahre
an der Schwindſucht geſtorben.
Mit ihr ſchien dem jüngeren Bruder, der ſie
ab=
göttiſch geliebt, der gute Engel geſtorben zu ſein.
Er hatte immer zum Leichtſinn geneigt und war
wegen ſeines jähzornigen Temperaments von Jugend
an vom Vater für die Offizierslaufbahn als
ungeeig=
net beſunden worden.
Er lernte gut, und man ſparte und darbte, um ihn
ſtudieren laſſen zu können. Kurz vor dem Abiturium,
ein Jahr nach dem Tode ſeiner Schweſter, ging er eines
Tages heimlich davon, weil die Entdeckung drohte, daß
er eine ſtreng verbotene Schülerverbindung gegründer
hatte, in der bei Trunk und Spiel in einem
verrufe=
nen Lokal mit weiblicher Bedienung wahre Orgien
ge=
feiert worden waren. Er wäre unerbittlich relegiert
worden. Dieſer Schande entzog er ſich durch die Flucht.
Daß er ſich Reiſegeld aus der Kaſſe der
Lotteriedirek=
tion verſchafft hatte, blieb ein Geheimnis zwiſchen
Haſ=
ſingen und ſeinem Schwager.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15, September 1910.
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Auch Hans, der damals im Kadettenkorps war,
er=
fuhr nie etwas davon; aber wenn er in den Ferien
nach Hauſe kam und der gebeugte, nervöſe Vater ihm
den Kopf zurückbog und prüfend in das hübſche,
ehr=
liche Knabengeſicht blickte und die Mutter ihn feuchten
Auges ihre „einzige Hoffnung” nannte, da
durchrie=
ſelte ihn mit heiligem, bangem Schauer das
Bewußt=
ſein der Pflicht, gut zu machen, was der Bruder
ge=
fündigt. Durch ihn ſollte noch einmal Glück und
Reich=
tum in der Familie Haſſingen heimiſch werden. Sein
blondes Schweſterlein, der Troſt der Eltern, aber auch
ihr heimliches Sorgenkind, weil ſie zart und
ſchwäch=
lich heranwuchs, ſollte ihre Jugend nicht im Schatten
vertrauern.
Durch ſeinen freien Willen ſollte nie Kummer und
Schmerz von ihm aus die Sorgen der Eltern
ver=
mehren.
Als er Offizier geworden, hatte ſein Vater ihm
ge=
ſchrieben:
Du haſt bis jetzt mir und der Mutter immer nur
Freude gemacht, mein Sohn, deshalb hege ich die feſte
Ueberzengung, daß Du Deinen Beruf in ſtrenger
Pflichterfüllung zur Zufriedenheit Deiner Vorgeſetzten
ausführen wirſt, und daß Gott Deine Zukunft ſegnen
wird, weil er in ſeinem Gebot verſpricht, daß es denen
wohl ergehen ſoll, die Vater und Mutter ehren.
Er trug dieſen Brief immer bei ſich in der etwas
ſchäbigen Brieftaſche, die ſein Onkel ſchon getragen
hatte, ehe er ſie dem Kadetten ſchenkte, und in der nur
noch ein Gruppenbild ſeiner Eltern und all ſeiner
Ge=
ſchwiſter lag. Und wenn er abends die Taſche auf
ſeinen Schreibtiſch legte, dachte er jedesmal daran, daß
auf ihm die letzte Hoffnung einer ganzen Familie
ruhte.
Von dem Verſchollenen war zwar nach Jahren ein
Lebenszeichen gekommen mit einer Bitte um
Verzeih=
ung und der Nachricht, daß er in Braſilien in einer
Keſeſeitet ſis dis uen Buchalter engergerheit
habe und ſchon verheiratet ſei mit einer Kreolin, die
kein Wort Deutſch verſtände, jedoch eine tüchtige
Haus=
frau ſei und ihn ſehr glücklich mache.
Die Familie hatte erleichtert aufgeatmet, daß er
wenigſtens noch ein brauchbares Glied der menſchlichen
Geſellſchaft geworden war, aber er zählte für ſie doch
nicht mehr mit.
Er war ein abgefallenes Reis des alten Stammes,
das in fremder Erde Wurzel geſchlagen.
Auch zwiſchen den Brüdern gähnte die Kluft ihrer
ſozialen Stellung. Sie ſchrieben ſich wohl zuweilen,
aber das innere Verſtehen fehlte: der Aeltere verlachte
den Adel, und der Jüngere war ſtolz auf ſein
Wap=
penſchild mit dem ausgeſtreckten Arm, deſſen Fauſt die
Keule umſpannte und hochhielt, mit der die Vorväter
einſt dem Feinde den Schädel zertrümmert hatten.
Neben dem altertümlichen, breiten Goldring mit
ſelt=
ſamen Schnörkeleien, einem Erbſtück mit der
Jahres=
zahl 1654, trug er am kleinen Finger der linken Hand
einen Ring, in deſſen grünen Stein das Wappen der
Familie eingeſchnitten war. In dem Moment, da er
dieſes Wappen in den roten Siegellack auf der
Rück=
ſeite des Briefkuverts drückte und ſein Geiſt von
Fa=
milienſtolz und dem Bewußtſein ſeiner Pflicht erfüllt
war, hatte er die kleine Helene vergeſſen.
III.
Sie ſelbſt ſorgte dafür, daß er am nächſten Morgen
frühzeitig an ſie erinnert wurde.
Stadthagen brachte ihm neben der Täglichen
Rund=
ſchau, die er ſeit dem Beginn ſeiner Leutnantszeit hielt,
eine Anſichtspoſtkarte, die einen lauſchigen Weg im
Buchenwald des Heidelberges zeigte und an deren
unteren Rande in einer zierlichen, dünnen
Mädchen=
handſchrift die Worte ſtanden: Laſſen Sie mich nicht
vergeblich warten, ich freue mich ſo. H.
Kopfſchüttelnd legte er die Karte vor ſich auf die
Bettdecke und ließ ſich noch einmal in die Kiſſen
zurück=
ſinken. Eigentlich war es doch toll von dem kleinen
Penſionsmädel, ihrer Verliebtheit ſo gar keine Zügel
anzulegen. Er mochte das ſonſt nicht leiden. Liebe,
die ſich ihm anbot, fand ihn ganz kalt und ablehnend,
er antwortete nie auf eine der zahlreichen Zuſchriften
von weiblicher Hand, die ihn ſehnſüchtig um ein
Ren=
dezvous anflehten, ihm „ſüße Stunden” verſprachen,
um ſein Bild wenigſtens bettelten, — ſie wanderten
zerriſſen in den Papierkorb, höchſtens, daß er einen
be=
ſonders überſchwänglichen Herzenserguß vorher im
Kaſino zum Beſten gab.
Daher kam’s wohl, daß die Kameraden ihn für
einen großen Weiberfreund hielten, denn daß man
ſolchen Anſtürmen der holden Weiblichkeit einen
har=
ten Panzer entgegenſetzen könnte, glaubte keiner.
Er war ganz ungewollt in den Ruf eines Don
Juans gekommen, dem kein Mädchenherz widerſtehen
konnte.
Er mußte allerdings ſelber zugeben, daß er Glück
bei den Frauen hatte, obgleich ihm herzlich wenig an
deren Gunſt gelegen war. Er wollte gern heiraten,
aber er dachte gar nicht daran, einer „guten Partie‟
die Cour zu machen, da ihm noch keins dieſer Mädchen
bis jetzt, wohl aus Zufall, ein Gefühl der Sympathie
erweckt hatte, ja, ihr Wohlgefallen an ihm ſtets pein=
1 liche Empfindungen in ihm hervorriefen. Heut’ freute
er ſich zum erſtenmale an einer mühelos gemachten
Eroberung, während er in dem ſchmalen eiſernen
Feldbett lag und zur weißgekalkten Balkendecke des
kleinen Zimmers emporſtarrte, in das direkt nie ein
Sonnenſtrahl gelangte und das in primitivſter Weiſe
mit alten Möbeln verſchiedenen Holzes eingerichtet
war.
(Fortſetzung folgt.)
Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
29 00.
Donnerstag, 19. Septenber.
1910.
Bekanntmachun g.
Auf Grund des § 1 B der Meldeordnung für die Landgemeinden des Kreiſes
vom 9. Auguſt 1910 wird hiermit angeordnet, daß die Vorſchriften des §1 B Ziffer 8,
9 und 10 der Meldeordnung für folgende Gemeinden wirkſam ſind:
1. Arheilgen, 4. Ober=Ramſtadt,
2. Eberſtadt, 5. Pfungſtadt.
3. Griesheim.
Die Meldeordnung folgt nachſtehend nochmals im Abdruck.
Darmſtadt, den 12. September 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
(17854
Meldeordnung
für die Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt.
Auf Grund und unter Einfügung der einſchlägigen Beſtimmungen des Geſetzes
vom 4. Dezember 1874, die polizeiliche Aufſicht über die Zuzüge und Wegzüge
be=
treffend, der Artikel 85, 86 und 89 des Polizeiſtrafgeſetzes und in Gemäßheit des Art. 78
der Kreis= und Provinzial=Ordnung wird unter Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes und
mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern zu Nr. M. d. J.
12537 vom 6. Auguſt 1910 für die Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt folgendes
verordnet:
I. Meldepflicht und Meldefriſt.
§ 1.
Zur Meldung bei der Großherzoglichen Bürgermeiſterei iſt nach näherer
Be=
ſtimmung der folgenden Paragraphen verpflichtet,
A. in ſämtlichen Landgemeinden des Kreiſes:
1. wer in eine Gemeinde einzieht, um in derſelben ſeinen gewöhnlichen
Aufent=
halt zu nehmen, unter Vorlage der ihm an ſeinem bisherigen Wohnort
erteilten Abmeldebeſcheinigung binnen acht Tagen vom Tage des Einzugs an
(Art. 1 des Geſetzes vom 4. Dezember 1874),
2. wer aus einer Gemeinde wegzieht, um ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt in
der=
ſelben aufzugeben, unter Angabe des Ortes, an den er zu verziehen gedenkt,
vor dem Wegzug (Art. 2 daſelbſt),
3. wer einer der unter Ziffer 1 oder Ziffer 2 genannten Perſonen Wohnung und
Unterkommen gewährt hat, ſofern die An= oder Abmeldung nicht durch dieſe
Perſon ſelbſt geſchehen iſt, binnen zehn Tagen nach dem Einzug oder Wegzug
(Art. 4 daſelbſt),
4. wer andere bei ſich in Schlafſtellen aufnimmt, von jeder Aufnahme binnen
vierundzwanzig Stunden (Art. 85 des Polizeiſtrafgeſetzes),
5. jeder auswärtige oder einheimiſche Dienſtbote, Handlungsdiener,
Gewerbe=
gehilfe, Geſelle, Lehrling oder Fabrikarbeiter, der in einen Dienſt eintritt oder
aus einem ſolchen austritt, binnen vierundzwanzig Stunden nach erfolgtem
Dienſteintritt oder Austritt (Art. 89 des Polizeiſtrafgeſetzes),
6. jeder Gewerbetreibende oder jede Dienſtherrſchaft, bei denen eine der unter
Ziſſer 5 genannten Perſonen in Dienſt tritt oder den Dienſt verläßt, binnen
fünf Tagen nach dem Eintritt oder Austritt, ſofern die Anzeige nicht bereits
durch die nach Ziffer 5 verpflichtete Perſon erfolgt iſt (Art.7 des Geſetzes vom
4. Dezember 1874),
7. wer ein ortsfremdes Kind in Pflege nimmt, binnen vierundzwanzig Stunden
nach erfolgter Aufnahme (Art. 86 des Polizeiſtrafgeſetzes)
B. in den Gemeinden, für welche dies von Großh. Kreisamt Darmſtadt beſonders
angeordnet wird, ferner:
8. jeder Vermieter von Wohnungen, wenn ein Mieter unter Wechſel ſeiner
Wohnung innerhalb der Gemeinde auszieht oder einzieht, unter Angabe der
künftigen Wohnung des Ausziehenden oder der früheren Wohnung des
Einziehenden binnen acht Tagen von dem Ein= und Auszuge des Mieterslan
(Art. 85 des Polizeiſtrafgeſetzes),
9. wer innerhalb einer Gemeinde, in der er dauernd wohnt, ſeine Wohnung
wechſelt, unter Angabe der verlaſſenen, ſowie der neu bezogenen Wohnung,
inſofern die Meldung nicht bereits durch den Vermieter erfolgt iſt, binnen
acht Tagen (Art. 7 des Geſetzes vom 4. Dezember 1874),
10. falls nicht ſchon nach den vorhergehenden Beſtimmungen eine Meldepflicht
beſteht, jeder, der vorübergehend in der Gemeinde ſich aufbaltende Ortsfremde
entgeltlich bei ſich aufnimmt, binnen vierundzwanzig Stunden, vom Tage der
Ankunft an, unter Angabe der vorausſichtlichen Dauer des Aufenthalts.
II. Fremdenaufnahme in Gaſtwirtſchaften, Fremdenpenſionen und Herbergen.
§2.
Hinſichtlich der Meldepflicht der Gaſt= und Herbergwirte und der Inhaber von
Fremdenpenſionen ſind die Vorſchriften der Polizeiverordnung vom 9. Auguſt 1910, die
Aufnahme von Fremden in Gaſtwirtſchaften, Fremdenpenſionen und Herbergen betreffend,
maßgebend.
III. Ort und Form der Meldung.
§ 3.
Alle nach § 1 vorgeſchriebenen Meldungen ſind ſchriftlich oder mündlich bei der
Großh. Bürgermeiſterei zu erſtatten. Bei Zuzügen hat der Zuziehende die ihm an
ſeinem bisherigen Wohnort erteilte Abmeldebeſcheinigung vorzulegen.
8 4.
Aus den ſchriftlichen Meldungen muß mindeſtens hervorgehen
1. Vor= und Zuname des Angemeldeten, gegebenenfalls auch ſeiner Ehefrau,
ſeiner Kinder und ſeiner etwaigen ſonſtigen Familienangehörigen,
2. Geburtstag und Jahr,
3. Religion,
4. Familienſtand (ledig, verheiratet uſw.),
5. Geburtsort,
6. Letzter Wohnort,
7. Verwandtſchaftsverhältnis zum Haushaltungsvorſtand,
8. Stand, Beruf, Gewerbe oder Beſchäftigung,
9. Tag des Einzugs oder Wegzugs und Wohnung,
10. Bei Minderjährigen oder entmündigten Perſonen Name und Wohnſitz des
geſetzlichen Vertreters.
Bei Wohnungswechſel innerhalb der Gemeinde genügt die genaue Bezeichnung
des Umziehenden und die Angabe der früheren und der neuen Wohnung.
Bei Dienſtboten erfolgt die Meldung vermittelſt des Dienſtbuchs.
§ 5.
Ueber die erfolgten Meldungen von Zuzügen und Wegzügen werden koſtenfrei
von den Bürgermeiſtereien ſchriftliche Beſcheinigungen erteilt. Dienſtboten erhalten die
Beſcheinigung durch Viſierung und Abſtempelung des Dienſtbuchs.
Für andere Meldungen werden ſchriftliche Beſcheinigungen nur auf Verlangen erteilt.
IV. Strafbeſtimmungen.
§ 6.
Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Beſtimmungen werden, ſoweit nicht
eine Beſtrafung auf Grund des Geſetzes vom 4. Dezember 1974 oder auf Grund des
Polizeiſtrafgeſetzes zu erfolgen hat, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. beſtraft.
§ 7.
Die vorſtehenden Beſtimmungen treten am 1 September 1910 in Kraft. Mit
dem gleichen Tage iſt die Polizeiverordnung vom 3. November 1904, betreffend Meide:
ordnung für die Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt, aufgehoben.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Spitzhund, 1 Pinſcher, 1 Jagdhund.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung,
die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betreffend.
Aus Anlaß der Beſſunger Kirchweihe iſt am Sonntag, den 18. I. Mts., im
Bezirk des V Polizeireviers (Stadtbezirk Beſſungen) für alle Zweige des
Handels=
gewerbes die Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern und der
Gewerbe=
betrieb in offenen Verkaufsſtellen während der Zeit von 3 bis 7 Uhr nachmittags
(17714md
geſtattet.
Darmſtadt, den 10. September 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Bekanntmachung.
Im Intereſſe des ungehinderten Fußgängerverkehrs auf den Fußſteigen iſt
das Befahren der Fußſteige mit Fuhrwerken jeder Art (auch Handwagen) bei
Strafe verboten. Ausgenommen von dieſem Verbote iſt, ſoweit hierdurch der
Fuß=
gängerverkehr nicht gehindert wird die Beförderung von Kindern in Kinderwagen und
von Kranken in Krankenwagen (Fahrſtühlen), jedenfalls dürfen niemals 2
Kinder=
oder Krankenwagen gleichzeitig nebeneinander auf dem Fußſteig aufgeſtellt oder
fortbewegt werden.
Die Schutzmannſchaft iſt zur Ueberwachung angewieſen und wird namentlich
gegen das die Fußgänger in hohem Grade gefährdende Abwärtsfahren der Kinder
mit Sportwagen u. dergl. auf den Fußſteigen ſteiler Straßen einſchreiten.
Darmſtadt, den 12. September 1910.
(17803df
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Die nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis,
Darmſtadt, den 12. September 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
J. V.: Mueller.
Bekannt machung.
Der Vorſtand der durch Generalverſammlungsbeſchluß vom 9. Juli 1910
aufge=
löſten Allgemeinen Krankenverſicherungskaſſe e. H. zu Chemnitz hat in letzter Zeit ſowohl
in Zeitungen als auch in einem Rundſchreiben an die Mitgzlieder dieſer Kaſſe behauptet,
die Bayeriſche Verſicherungsanſtalt e. H. in München verfüge über einen Garantiefonds
von 10000 Mark, ſodaß die dieſer Anſtalt zu Gebote ſtehenden Garantiemittel nach
Uebernahme des Vermögensbeſtandes der Allgemeinen Krankenverſicherungs=Kaſſe e. H.
zu Ehemnitz annähernd 200 000 Mark betragen würden.
Die Bezugnahme auf einen verfügbaren Garantiefonds der Bayeriſchen
Ver=
ſicherungsanſtalt e. H. in München in Höhe von 100 000 Mark entſpricht einer vom
Königlichen Polizeiamt München II anher erteilten Auskunft zufolge nicht den
Tatſachen.
Zur Verhütung einer Irreführung des Publikums wird dies hiermit öffentlich
bekannt gemacht.
(17843
Chemnitz, den 11. Auguſt 1910.
Der Rat der Stadt Chemnitz.
Verſicherungsamt.
Bezug von Tafel- und Kochobſt.
Der Obſtbauverband des Kreiſes Dieburg (Heſſen) hat zum Verkauf des Obſtes
in ſeinem Bezirke eine Vermittelungsſtelle eingerichtet, derart, daß den Obſtliebhabern
Adreſſen nachgewieſen werden, wo und in welchen Sorten Tafel= und Kochobſt ſie
ihren Bedarf zu billigem Preiſe decken können. In unſerem Vereinsbezirke,
ausge=
zeichnete Obſtlage, ſind die beſten Sorten ſehr verbreitet und in vorzüglicher Qualität
vorhanden, ſodaß beim Einkauf von Obſt die weitgehendſten Anſprüche befriedigt
(1754md
werden können.
Dieburg, den 12. September 1910.
Der Vorſitzende des Kreisobſtbauverbandes Dieburg.
Dr. Kratz, Großh. Kreisrat.
Verſteicgerunge=ZAneige.
Donnerstag, den 15. September 1910, vormittags 9 Uhr,
verſteigere ich an Ort und Stelle, Gräfenhäuſerweg 351/10,
zwangsweiſe für beſtimmt gegen Barzahlung:
1 Schuppen und 1 doppelten Hühnerſtall.
Ferner nachmittags 4 Uhr im Saale Rundeturmſtr. 16
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung für beſtimmt:
a) 1 Partie Zigarren, 1 Rauchtiſchchen, 1 Büchergeſtell, 2 Bilder,
52 Schiefertafeln, 3 Gaslüſter, 1 Petroleumofen, 1 Erkerroleaux,
1 Kaſten Fiſchangeln uſw.;
b) vorausſichtlich:
10 Vertikos, 4 Diwans, 3 Sofas, 4 Schreibtiſche, 2 Pianinos, 2 Büfetts,
4 Waſchtiſche 2 Spiegelſchränke, 2 Kleider= und 1 Bücherſchrank, 15
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pflanzen, 1 Ausſtoßmaſchine, 1 Partie Tiſchtücher, Damaſttücher, Servietten,
Leinen, Geſchäftsbücher. Bilderleiſten, Bilder ꝛc., 3 Trumeaux, 2 Spiegel,
3 Stegtiſche, 1 Partie Weißweine, Falzziegel und Schieferſteine;
c) ferner an Ort und Stelle am Forſt um 5¼ Uhr:
1 Acker mit Kartoffeln.
Zuſammenkunft um 5 Uhr Rundeturmſtraße 16.
Darmſtadt, den 14. September 1910.
Thüre, Großh. Geri
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Einzige Anſtalt am Platze, die unter der Leitung eines ſtaatlich geprüften
Handelslehrers ſteht.
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Zweck: Die Anſtalt bezweckt, nicht mehr ſchulpflichtigen jungen Leuten durch
methodi=
ſchen, für die Praris bearbeiteten kaufmänniſchen Untericht die Möglichkeit zu
geben, eine ſelbſtändige Stellung in einem Kontor zu bekleiden.
Art des Unterrichts: Derſelbe wird vornehmlich erteilt durch Ausarbeitung mehrerer,
dem wirklichen Geſchäftsleben nachgebildeter Geſchäftsgänge. Am Schluß der
Kurſe finden Prüfungen ſtatt.
Zur gefl. Beachtung: Schulmäßiger Klaſſenunterricht in kleinen Klaſſen bei
individueller Behandlung; auf Wunſch auch Einzelkurfe.
Lehrfächer: Je nach Wahl des Kurſus: Deutſche Sprache, einfache und doppelte
(italien. und amerik.) Buchführung, kaufm. Rechnen einſchl. Kontokorrentlehre,
Handelskorreſpondenz und Kontorpraxis, Wechſel= und Scheckkunde, Bank= und
Börſenkunde, Handelsbetriebslehre, Handelsgeographie, Kalligraphie, Stenographie
und Maſchinenſchreiben (6 Maſchinen); außerdem auf Wunſch: Franz. und engl.
Handelskorreſpondenz. Neu aufgenommen: Unterricht auf der Rechenmaſchine
(2 Maſchinen).
Dauer des Unterrichts: a) Für erwachſene Herren und Damen, je nach Wahl des
Kurſus, 3—6 Monate; b) für ältere Schüler und Schülerinnen mit entſprechenden
Vorkenntniſſen 6 Monate; c) für junge Leute im fortbildungsſchulpflichtigen
Alter 6—12 Monate alles bei vollem Tagesuntericht. (Abendunterricht nur privat),
Es werden nur Schüler und Schülerinnen aufgenommen, welche die nötigen
Vorkenntniſſe durch ein befriedigendes Abgangszeugnis von einer Pflichtſchule
nachzuweiſen vermögen. Die Anſtalt vermittelt fleißigen Schülern koſtenlos den
Eintritt in kaufmänniſche Stellungen.
Das Winter=Semeſter beginnt Dienstag, den 4. Oktober, vorm. 8 Uhr.
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„ 2 Landau, M., Mathildenplatz 1.
„ 3 Bopp, K., Heinheimerſtraße 74.
„4 Waitz, Pfarrer, Mollerſtr. 23.
5 Roth, G., Dieburgerſtraße 9.
6 Koch, K., Marktplatz 3.
7 Stephan, H., Stiftſtraße 29.
8 Finke, P. C., Ballonplatz 5.
9 Klockow, F., Pankratiusſtraße 26.
10 Schroth, J., Gardiſtenſtraße 15.
„ 11 Scholl, R., Soderſtraße 44.
„ 12 Wernher, L., Beſſungerſtraße 1.
„13 Poth, E., Heinheimerſtraße 20.
„ 14 Schwab, T., Ernſt=Ludwigsplatz 4.
„ 15 Supp, A. J., Marktplatz 8.
„ 16 Jarraſch, J., Heinheimerſtraße 35.
„ 17 Seibert, F., Pallaswieſenſtraße 44.
„ 18 Waitz, E Eliſabethenſtraße 16.
„ 19 Büchler A., Roßdörferſtraße 26½
„20 Hebermehl, G., Eliſabethenſtr. 53.
Filialen:
Kiesſtraße 66.
Sandbergſtraße 27.
Lauteſchlägerſtraße 4.
„ 23 Sulzmann, A., Forſtmeiſterſtr. 2.
„ 24 Mattheß, H., Liebfrauenſtraße 58.
„ 25 Erb, O., Alexanderſtraße 17½.
Der Verwaltungsrat der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Purgold, Direktor. (1491a
En unſer Handelsregiſter A wurden heute
folgende Einträge vollzogen:
Neu eingetragen die Firma:
1. Evertz & Co., Darmſtadt.
Inhaber: Ernſt Evertz, Kaufmann in
Darmſtadt,
Ernſt Kratz, Kaufmann in
Karlsruhe.
Offene Handelsgeſellſchaft. Die
Ge=
ſellſchaft hat am 1. September 1910
begonnen.
2. Darmſtädter Automobil=Zentrale
Wagner & Co., Darmſtadt.
Inhaber: Auguſt Wagner, Johann
Bochtler und Karl Meiſinger,
ſämt=
lich Automobilbeſitzer in Darmſtadt.
Offene Handelsgeſellſchaft. Die
Ge=
ſellſchaft hat am 1. Auguſt 1910
be=
gonnen.
(17795
Ferner wurde unterm heutigen Tage
unter Nr. 898 die Kommanditgeſellſchaft in
Firma:
„Joſeph Stade & Co.”, mit dem
Sitz in Darmſtadt, eingetragen.
Perſönlich haftender Geſellſchafter iſt:
Kaufmann Joſeph Stade in Darmſtadt.
Ein Kommanditiſt iſt vorhanden. Die
Ge=
ſellſchaft hat am 10. Auguſt 1910 begonnen.
Kaufmann Joſeph Stade Ehefrau, Anna,
geb. Rapp, in Darmſtadt, iſt zur
Proku=
riſtin beſtellt.
Gelöſcht die Firma:
1. Joſeph Stade, Darmſtadt.
2. Alexandrine Decker, Darmſtadt.
Darmſtadt, den 7. September 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
II 1035¾
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 27. Oktober I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Joſef Goldbach Eheleuten
da=
hier zugeſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
II 1035¼/10 213 Hofreite Beckſtraße,
65 Grabgarten daſ.,
II 10350/100 65 Grabgarten mit
Gartenhaus,
II 10355/100 41 Grasgarten daſ.,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K43/10
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 12. September 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
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Neuer Anfängerkurs
2
beginnt Montag, den 3. Oktober 1910, abends 8 Uhr,
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Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1910.
Nummer 216.
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Um den zur Aufführung gelangenden Tonwerken eine möglichſt wirkungsvolle
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ſtärken. Der Vorſtand des Vereins erlaubt ſich daher, ſtimmbegabte Damen und
Herren, welche den großen Chor= und Orcheſterwerken Intereſſe entgegenbringen, zum
Eintritt in den Verein als aktive Mitglieder aufzufordern. Der Jahresbeitrag beträgt
18 Mark; von mehreren demſelben häuslichen Familienverbande angehörigen aktiven
Perſonen zahlt eine den ganzen Beitrag, die übrigen nur die Hälfte, Den
Mitglied=
karten der Aktiven wird ein Abſchnitt beigegeben, gegen deſſen Vorzeigung eine Perſon
freien Eintritt zu den Hauptproben der vier Konzerte hat. Die Damen und Herren,
welche dem Verein als Aktive beitreten wollen, ſind gebeten, ſich unſerem Dirigenten,
Herrn Hofrat W. de Haan, in ſeiner Wohnung, Wittmannſtraße 25, vormittags von
9—10 Uhr oder an den Probeabenden im Vereinshauſe, Steinſtraße 24, vorſtellen
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5. Reihe) 2.70 Mk., (6. bis 8. Reihe) 2.20 Mk.,
1. Galerie 1.20 Mk., 2. Galerie 60 Pfg.
Kartenverkauf von 11 bis 1 Uhr und von
6 Uhr an.
Anfang 7 Uhr. — Ende 10 Uhr.
Vorverkauf
von 11 bis 1 Uhr für die Vorſtellungen:
Freitag, 16. Sept. 10. Ab.=Vorſt. A 3.
„Des Meeres und der Liebe
Wellen.” Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Sonntag, 18. Sept. 11. Ab.=Vorſt. B 3.
Feſtvorſtellung. Zur Feier des
Allr=
höchſten Geburtsfeſtes Ihrer Königlichen
Hoheit der Großherzogin. Zum erſten
Male: „Robins Ende‟. Komiſche
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Muſik von Leo Fall. Große Preiſe.
An=
fang 7 Uhr.
Montag, 19. Sept. 12. Ab.=Vorſtell. C3.
„Der dunkle Punkt.” Große Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Dienstag, 20. Sept. 13. Ab.=Vorſt. A 4.
„Fidelio”. Kleine Preiſe. Anf. 7 Uhr.
Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1910.
Nummer 216.
Gibt es für Kinder im Wachstum —und auch
für Erwachſene — wohl etwas Beſſeres als
Kondamin-alehpuddng
mit gedämpften Früchten? Friſches Obſt, gedämpft
oder geſchmort, iſt ſehr zuträglich; der=Mondamin=
Pudding gibt Speiſennährwert und=macht daraus
eine delikate Mahlzeit.
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Vermiſchtes.
CK. Der Urſprung der Trauerkleidung. Mit der
Frage über die phyſiologiſchen Grundlagen der
Trauer=
ſitten und der Trauerkleidung bei den unziviliſierten
Völ=
kern beſchäftigte ſich E. S. Hartland in einem Vortrag,
den er bei der Tagung der Britiſh Aſſociation gehalten
hat. Es gibt wilde Stämme, die bei dem Eintritt eines
Todesfalles das ganze Haus, ja ſogar das ganze Dorf
neu mit einer anderen Farbe anſtreichen. Andere waſchen
wenigſtens das Aeußere der Hütte ſorgfältig ab, ſo daß
ſie durch Verſchwinden des Schmutzes ein ganz anderes
Ausſehen bekommt. Faſt überall wird auch
Trauerklei=
dung angelegt; ſie iſt überhaupt das wichtigſte Element
der Zeremonien, die dem Begräbnis folgen. Zumeiſt
zeichnen ſich die Trauerkleider durch den völligen Kontraſt
zu dem aus, was man für gewöhnlich trägt. Das
außer=
gewöhnliche, feierliche Moment des Trauerns wird nicht
ſelten durch den Gegenſatz zu dem Gebräuchlichen
gekenn=
zeichnet. So beſchränkt ſich bei einigen Stämmen das
Trauern auf eine Veränderung der Haartracht. Während
unterinormalen Verhältniſſen die Männer ihre Haare lang
und dierFrauen das Haar kurz geſchnitten trugen, ſchnitten
ſich beim Tode des Vaters die Söhne das Haar ab und
die Töchter, ließen es lang wachſen. Manchmal richtet man
wieder die beſondere Aufmerkſamkeit auf die
Kopfbeklei=
dung. Wo die Männer im gewöhnlichen Leben barhäuptig
gehen und die Frauen einen beſtimmten Kopfputz tragen,
gehen während der Trauerzeit um den Vater die Söhne
mit ſorgfältig geſchmücktem Kopf umher, während die
Töchter ſich jedes Putzes und jeder Friſur der Haare
ent=
halten. Nur ſelten trifft man unter den Wilden auf
Stämme, bei denen gar keine Trauerſitten üblich ſind. Als
tieferen Grunddieſer ſorgfältigen Veränderung der Tracht,
deren ſchroffe Gegenſätze bevorzugt werden, kann der
Wunſch bezeichnet werden, ſich durch eine Verkleidung vor
dem Geiſt des Toten zu verbergen. Unter den
unzivili=
ſierten Völkern iſt ja der Glaube weit verbreitet, daß die
verſchiedenen Dämonen leicht getäuſcht werden können;
andererſeits wußte man längſt, daß der Wilde vor den
Geiſtern der Verſtorbenen Angſt hat und Schutz ſucht.
Un=
bekannt aber war bisher, daß dieſer Schutz in der Form
einer Vermummung, wie ſie die Trauerkleidung bietet,
er=
ſtrebt wird. Mit dieſer Abſicht, den aus dem Körper
ver=
triebenen Geiſt zu betrügen und von dem Hauſe und der
Familie des Toten fernzuhalten, kann man verſchiedene
andere Begräbnisbräuche in Verbindung bringen, ſo die
auch heute noch in der Volkskunde der ziviliſierten Völker,
z. B. in Irland, vorhandene Sitte, den Sarg nicht zur
Tür, ſondern zum Fenſter herauszuſchaffen. Bisweilen
wird der Sarg auch mehrere Male rund um das Haus
getragen, bevor er zur Begräbnisſtätte gebracht wird, um
den Geiſt irre zu führen. Denſelben Zweck verfolgt die
Veränderung im Ausſehen der Häuſer durch einen neuen
Anſtrich oder durch Abwaſchen. Freilich iſt die Abſicht, den
über ſeine Vertreibung aus dem Körper ungehaltenen und
Rache ſuchenden Geiſt zu täuſchen, nicht der einzige Grund
der Trauerkleidung. Der Trauernde will auch dadurch an
dem Geſchick des Geſtorbenen Anteil nehmen und
unter=
wirft ſeine Tracht ähnlichen Bedingungen, wie ſie der
Ab=
geſchiedene auf ſeiner traurigen Reiſe ins Totenreich hat.
Er ſchneidet ſich die Haare ab, er beſtreut ſich und ſeine
Kleider mit Aſche, kurz, er verſetzt ſich in einen ähnlich
jämmerlichen, erbarmungswürdigen Zuſtand, in dem er
den teuren Toten wähnt.
nge. Ein Paria unſerer Küche. Das iſt der
Kür=
bis, deſſen nächſte Verwandte, die Melone, ſich doch ſo
hoher Wertſchätzung erfreut. Die Melone aber gedeiht
in Norddeutſchland nur kümmerlich im Freien,
wäh=
rend der Kürbis, trotzdem er gleichfalls aus den
Tro=
pen ſtammt, ſich durchaus wohl bei uns fühlt. Erſt
jetzt, da die Gärten und Felder leer werden, fällt uns
der Kürbis auf, der ſich ſo lange beſcheiden unter dem
Laub verbarg. Teils ſind es rieſige, oft zentnerſchwere
grüne oder gelbe Kugeln, teils nur Früchte von
Apfel=
größe. Oft gleichen ſie in Form und Farbe Eiern
oder Flaſchen, ja auch den vielfarbigen Türkenbaum
hat die Natur in einer Kürbisſorte nachgebildet! In
ſüdlichen Ländern werden die hartſchaligen Arten
aus=
gehöhlt und dienen als Gefäße. Im nördlichen Teile
Deutſchlands verfüttert man die großen Kürbiſſe meiſt,
macht, wenn’s hoch kommt, feinere Sorten in
Zucker=
eſſig ein und läßt den Reſt einfach verkommen. Das
iſt durchaus nicht gerechtfertigt und bedeutet eine
Ver=
geudung wertvoller Nähr= und Schmeckſtoffe. Die alten
Aegypter, Griechen und Römer wußten den Kürbis
beſſer zu ſchätzen und zu behandeln. Auch Karl der
Große, dem Deutſchland die Einführung ſeiner meiſten
Kulturpflanzen verdankt, ließ das Gurkengewächs, —
denn ein ſolches iſt der Kürbis — auf ſeinen
Land=
gütern anbauen. Alte Kochbücher, ſogar von dem des
Apicius an, beweiſen, daß man früher dem Kürbis
freundlicher geſinnt war. Es mag hier daher auf
einige Verwendungsarten hingewieſen ſein, die dem
Kürbis vielleicht wieder zu Ehren verhelfen können.
Roh kann nur eine ganz feine Art genoſſen werden,
— wie Melone, entweder mit Salz und Pfeffer oder in
Wein gelegt mit Zucker. Alle Einmachvorſchriften,
die für Melonen und Gurken gelten, ſind auch auf den
Kürbis anwendbar. Will man ihn als Gemüſe
be=
handeln, ſo kann man ſämtliche Rezepte anwenden, die
für das Einmachen von Rüben, Tomaten und
Auber=
ginen gebräuchlich ſind. Beſonders zu empfehlen iſt
das Einmachen in Zuckerſirup mit Zuſatz von Ingwer,
das Schmoren der kleinfrüchtigen Arten in Butter und
das Hobeln und Einſalzen des Fruchtfleiſches zu einer
Art Sauerkraut. Auch kann man das Fruchtfleiſch
reiben und dieſe Maſſe dann ſehr verſchiedenartig
ver=
wenden. Mit Apfelſinen verkocht gibt ſie eine
wohl=
ſchmeckende Marmelade, ſonſt läßt ſie ſich ähnlich
be=
handeln wie weißer Käſe, — alfo als pikante oder
ſüße Füllung von warmen Hefekuchen, als ſüße
Fül=
lung von Omeletten und Torten (wie Käſekuchen), als
Grundſtoff für Pflaumenkuchen und Kartoffelpuffer
und für Suppen, ſowie für Pudding. Das weiche
Innere gibt nach Entfernung der Kerne, mit Zucker
verrührt, eine Art von Kunſthonig, den Kinder gern
mögen, und ſchließlich ſind die großen, gelben Blüten
des Kürbiſſes, in Mehl gewälzt und in Butter
gebra=
ten, eine Delikateſſe, die in Norditalien ſehr beliebt
iſt. Verſuch macht klug!
Literariſches.
— In Alfred Kröners Verlag in Leipzig iſt ſoeben
erſchienen: Die deutſche Dichtung, Grundriß
der deutſchen Literaturgeſchichte von Prof. Dr. Karl
Heinemann. Taſchenausgabe. In Leinwand
ge=
bunden Preis 1 Mark. Zu den zahlreichen deutſchen
Literaturgeſchichten iſt eine neue des bekannten
Goethe=
forſchers hinzugekommen. Wenn ſo manche Bücher
ähnlichen Inhaltes durch den trockenen Ton, in dem ſie
abgefaßt ſind, zu bloßen Nachſchlagewerken geworden
ſind, iſt das Buch Heinemanns intereſſant, anregend
und geiſtvoll geſchrieben von der erſten bis zur letzten
Seite; es wendet ſich an alle Schichten des deutſchen
Volkes, wo immer ein Intereſſe für deutſche Poeſie
vorausgeſetzt werden darf und iſt nicht allein für die
jüngere Generation beſtimmt, ſondern ganz beſonders
für alle die Vielbeſchäftigten, welchen es zum Studium
größerer Werke an Zeit fehlt.
— Anton Theiner, Ein Vorläufer des
heutigen Modernismus. Studie zur
Erinne=
rung an ſeinen 50jährigen Todestag von Dr.
Schlach=
cikowski, Breslau. Memmingers Verlagsanſtalt,
Würzburg. 208 Seiten. Preis 4 Mark. Der Verfaſſer
hat ſich, wie ſeine frühere Schrift: Ronge und ſeine
Suspenſion uſw., Leipzig 1909, beweiſt, eingehend mit
den Verhältniſſen der katholiſchen Kirche in Preußen
zu Anfang des vorigen Jahrhunderts beſchäftigt. Er
hat es unternommen, zur Erinnerung an Theiners
fünfzigjährigen Todestag ihm ein kleines literariſches
Denkmal zu ſetzen; damit aber zugleich jenen unſinnigen
Verleumdungen und Verdächtigungen entgegenzutreten,
die man über ihn auszuſprengen für nötig fand. In
zwei Teilen ſucht der Verfaſſer ſeiner Aufgabe gerecht
zu werden. Theiner hatte, was der Verfaſſer ſtets mit
Nachdruck betont, den Weg, was die heutigen
Moder=
niſten ja auch wollen, zur Geſundung der kirchlichen
Verhältniſſe gewieſen und Anpaſſung an den Zeitgeiſt
gefordert. Der Verfaſſer iſt der Weiſung Theiners
ge=
folgt, indem er unterſuchte, inwieweit denn die
kirch=
liche Entwickelung in bezug auf Lehre und Verwaltung
ſeit Theiners Auftreten eine Verſöhnung mit den
Forderungen der Neuzeit erſtrebt und angebahnt hat.
— In Memmingers Verlag in Würzburg erſchienen:
Gedichte von Rudolf Goldſchmidt. 68 S.
Bro=
ſchiert 1,50 Mark, elegant gebunden 2 Mark. In der
Samm=
lung nehmen bei weitem den größten Platz Liebes= und
Naturgedichte ein. Neben dieſer Gattung kommen noch
ſolche philoſophiſcher Richtung in Betracht. —
Studen=
tenliebe, Roman von Wilma Mittelſtaedt. Preis
broſchiert 1,50 Mark, gebunden 2 Mark. Der Roman ſpielt
größtenteils in der alten Univerſitätsſtadt Würzburg. Die
Verfaſſerin ſchildert uns darin die Liebe eines Studenten
zu einem jungen Mädchen aus guter Familie. —
Heide=
kraut. Roman von Anna Sommer. Preis broſchiert
1,50 Mark, gebunden 2 Mark. Der Roman führt den Leſer
in ein fränkiſches Bauerndorf. Marta, das einzige
Töch=
terchen des Oberförſters, iſt die Geſpielin und Freundin
der beiden Schulzenbauernbuben Konrad und Stephan.
Als ſich nach Jahren die Nachbarskinder wieder in der
Heimat treffen, erneuert ſich die Freundſchaft der
Kinder=
tage und aus der Freundſchaft erblüht nach und nach die
Liebe, welche die Konflikte im Gefolge hat. — Leben.
Erzählungen von Rudolf Goldſchmidt. Preis broſch.
1 Mark. Die acht Erzählungen führen uns in ſatiriſcher,
humoriſtiſcher und ernſter, knapp gehaltener Form dem
Leben abgelauſchte Beobachtungen zu Geſicht. Auch die
Abſchnitte ernſteren Inhaltes ſcheinen natürlich, auch wenn
ſie ſich zum Teil in Träumen abſpielen.
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