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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
N 192.
Donnerstag, den 18. Auguſt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Das Lebenswerk des Kaiſers Franz Joſef I.
Zu ſeinem 80. Geburtstage am 18. Auguſt.
*⁎* Die Völker Oeſterreich=Ungarns ſchicken ſich an,
**
den 80. Geburtstag ihres gekrönten Oberhauptes, des
Kaiſers Franz Joſef I., in Dankbarkeit, Liebe und
Treue zu feiern. Aber auch in der übrigen geſitteten Welt
wird man am 18. Auguſt überall mit Achtung des
Herr=
ſchers gedenken, der die ehrwürdigſte Geſtalt unter den
Fürſten Europas iſt. Kein anderer hat ein ſo langes, an
Erfahrungen ſo reiches Leben hinter ſich wie Franz Joſef I.,
der ſeit 62 Jahren das Szepter in Händen hält, Reiche
entſtehen, Reiche zuſammenſtürzen ſah und an ſich ſelbſt,
an ſeinem eigenen Schickſale die Veränderlichkeit und die
Vergänglichkeit alles Menſchlichen erfuhr.
Es iſt ein Leben der ernſteſten Arbeit und der
gewiſſen=
hafteſten Pflichterfüllung, auf das Kaiſer Franz Joſef I.
an dieſem Feiertage zurückblicken kann. Und zu ſolchem
Leben war er von früheſter Jugend erzogen worden. Denn
es war vorauszuſehen, daß die Krone der Habsburger
ihm einſt zufallen mußte. Das aber ließ ſich bei ſeiner
Geburt noch nicht ahnen, daß ſie ſchon dem 18jährigen
Jünglinge aufs Haupt geſetzt werden würde. Er war der
älteſte Sohn des Erzherzogs Franz Karl und der
Prin=
zeſſin Sophie von Bayern und wurde, als ſein Großvater,
Kaiſer Franz I., geſtorben und ihm der ältere Bruder
ſeines Vaters, der kinderloſe und geiſtig ſchwache
Fer=
dinand I., in der Regierung nachgefolgt war, als Zweiter,
nach ſeinem Vater, Anwärter des Thrones. Die
ausge=
zeichnetſten Männer leiteten ſeine Erziehung. Gründlicher
theoretiſcher Unterricht ging Hand in Hand mit praktiſchen
Studien in der Staatskanzlei, der damals noch
Metter=
nich vorſtand. Die militäriſche Ausbildung erfolgte von
unten auf, und am 6. Mai 1848 beſtand der jugendliche
Erzherzog in Radetzkys Hauptquartier bei Santa Lucia
die Feuerprobe. Kurz darauf wurde er durch die
Abdan=
kung ſeines Oheims und den Verzicht ſeines Vaters auf
den Kaiſerthron berufen und ſah ſich vor die ſchwere
Auf=
gabe geſtellt, der von den Stürmen der Revolution
er=
ſchütterten Monarchie Ruhe und Feſtigkeit wiederzugeben.
Er hat dieſe Aufgabe gelöſt, hat in dem zerwühlten
Staatsweſen die Ordnung wiederhergeſtellt und ein neues
Oeſterreich aufgebaut. Im Frühling 1854 vermählte
Franz Joſef I. ſich mit der märchenſchönen Herzogin
Eli=
ſabeth in Bayern, die ihm erſt 1856 eine Tochter, die
Erz=
herzogin Giſela, die heutige Prinzeſſin Leopold von
Bay=
ern, und dann 1858 den heißerſehnten Sohn und Erben
Rudolf ſchenkte. Doch durfte er ſich ſeines jungen
Fa=
milienglückes nicht lange in Ungeſtörtheit erfreuen. Denn
1859 entbrannte der Krieg in Italien, und nun ſollten
Oeſterreich und mit ihm ſein Kaiſer lange Zeit nicht zur
Ruhe kommen. Die Niederlagen von Magenta und
Sol=
ferino führten zum Frieden von Villafranca. Aus der
ſchleswig=holſteiniſchen Frage erwuchs der deutſche
Bru=
derkrieg, — nach der Lombardei ging auch Venetien
ver=
loren. Oeſterreich ſchied aus dem deutſchen Bunde, und
in ſeiner Weltſtellung war eine völlige Umwälzung
ein=
getreten.
Schon das Oktoberdiplom 1860 hatte die Rückkehr der
konſtitutionellen Aera eröffnet. Der Liberale Ritter von
Schmerling wurde mit der Bildung eines Kabinetts
be=
traut, und das Februarpatent 1861 ſchuf die neue
öſter=
reichiſche Verfaſſung. Doch erſt 1866 vollzog ſich die völlige
parlamentariſche und dualiſtiſche Durchbildung des
Rei=
ches, auf der die heutige Doppelmonarchie der Habsburger
aufgebaut iſt. Der ungariſche Ausgleich gab Ungarn nach
langen, blutigen Wirren ſeine Verfaſſung wieder.
Prunk=
volle Krönungsfeſte beſiegelten die Verſöhnung. Mit der
Berufung des Bürgerminiſteriums in Oeſterreich hatte das
Prinzip der verfaſſungsmäßigen Regierung in der
Ge=
ſamtmonarchie die Oberhand gewonnen. Keiner hat
ſeit=
her treuer zu dieſem Prinzip geſtanden, keiner war ihm
ein überzeugterer Schützer als Franz Joſef I.
Es folgten nun mehrere Reiſen des Kaiſers ins
Aus=
land; ſo im Herbſt 1869 die große Orientfahrt zur
Eröff=
nung des Suezkanals. Die Wiener Weltausſtellung 1873
bezeichnete den Höhepunkt wirtſchaftlicher Entwicklung.
Und abermals mußte das Schwert gezogen werden. Der
Berliner Kongreß übertrug Oeſterreich die Beſitzergreifung
und Verwaltung Bosniens und der Herzegowina. Wider
Erwarten konnte die Beſetzung nur nach einem
langwieri=
gen Guerillakrieg erfolgen. Am 7. Oktober 1879 ſchloß
dann Fürſt Bismarck mit Andraſſy in Wien den
deutſch=
öſterreichiſchen Bündnisvertrag. Damit war der Grund
zum Dreibund gelegt, der fortab die beiden Reiche in allen
Fragen der Weltpolitik Seite an Seite ſtehen ließ.
Der politiſche Horizont hatte ſich ſeither wieder
um=
wölkt. Es begann jene Kette nationaler Streitigkeiten,
die die Arbeit des Parlaments oft faſt völlig brachlegten.
Inmitten dieſer Kümmerniſſe traf den Kaiſer der ſchwerſte
Schlag ſeines Lebens. Am 31. Januar 1889 ſtarb der
Kronprinz Rudolf, die Hoffnung des Reiches, plötzlich
auf Schloß Meyerling eines geheimnisvollen, ſchrecklichen
Todes.
Aber Kaiſer Franz Joſef ſollte noch die bitterſte Neige
des menſchlichen Leidenskelches auskoſten. Kein
Jahr=
zehnt war vergangen, — ein Feſttag war für Oeſterreich
gekommen, das 50. Regierungsjahr des Kaiſers — da
traf am 10. September 1898 das Meſſer eines wahnwitzigen
Mordbuben zu Genf Kaiſerin Eliſabeth mitten ins Herz.
Doch Kaiſer Franz Joſef arbeitete weiter für ſeine
Völker. Und gerade jetzt wurde die Arbeit am ſchwerſten,
mühevollſten. Der Sprachenſtreit in Böhmen war ins
Ungemeſſene gewachſen. Das öſterreichiſche Parlament
erlebte unerhörte Sturmſzenen. Miniſterien kamen und
gingen in unabſehbarem Wechſel. Dann begann es in
Ungarn unruhig zu werden. Die Achtundvierziger Partei
unter Führung Franz Koſſuths ſtellte unerfüllbare
parla=
mentariſche Forderungen auf, — die Lage ſchien kritiſch
für das alte Oeſterreich. Da trat noch einmal der greiſe
Kaiſer mit ſeiner ganzen Ehrfurcht gebietenden
Perſönlich=
keit in die Breſche und ſiegte. Oeſterreich bekam im
Früh=
jahr 1907 das gleiche, allgemeine, direkte Wahlrecht, und
damit war dem Nationalitätenhader ein Ende gemacht.
In Ungarn wurden Koſſuth und die Seinen Miniſter und
unterzeichneten im Oktober 1907 einen zehnjährigen
Aus=
gleich zwiſchen beiden Reichshälſten.
Zur völligen inneren Ruhe iſt Oeſterreich=Ungarn
frei=
lich auch ſeitdem noch nicht gelangt. Noch häufig genug
prallen die Gegenſätze der Meinungen und der Raſſe heftig
aufeinander. Noch mehr als einmal hat der Kaiſer ſelbſt
dazwiſchentreten müſſen, um den Haß und Hader der
Par=
teien zu dämpfen, die gemeinſame Weiterarbeit zum Heile
des Vaterlandes zu ſichern.
Der Abend ſeines Lebens hat dem Kaiſer Franz
Joſef I. eine Vermehrung ſeines Reiches und ſeines
An=
ſehens gebracht. Am 5. Oktober 1908 erklärte er die
Ein=
verleibung Bosniens und der Herzegowina unter ſeine
Souveränität. Einige Monate lang ſchien es, als ſollte
daraus ein Weltkrieg entſtehen. Aber die ſtolze und feſte
Haltung des Kaiſers, die Klugheit ſeines leitenden
Mini=
ſters — und vor allem die unerſchütterliche Bündnistreue
Deutſchlands ließen die Gefahr ſchließlich vorübergehen.
Die Geſchichte wird einſt, wenn ſie das Lebenswerk
des Kaiſers Franz Joſef I. in ihre Bücher einträgt, nicht
rechneriſch abwägen, wie groß, in Quadratmeilen und
in Kopfzahlen ausgedrückt, der Verluſt und wie groß der
Zuwachs war, den Oeſterreich=Ungarn unter ſeiner, faſt ein
Menſchenalter währenden Herrſchaft zu verzeichnen hatte.
Sie wird feſtſtellen, daß verloren ging, was verloren gehen
mußte, weil es keinen organiſchen Zuſammenhang mit
dem Reiche der Habsburger hatte, und daß der Zuwachs
dort geſchah, wohin das Schwergewicht des Reiches ſich,
natürlicher Entwicklung folgend, mehr und mehr neigte.
Die Geſchichte wird dem Kaiſer Franz Joſef I. einen hohen,
ruhmvollen Platz anweiſen. Sie wird ſeiner als eines
Regenten gedenken, der, ohne mit genialiſchen
Eigenſchaf=
ten ausgerüſtet zu ſein, durch ſeine Pflichttreue und
Ge=
wiſſenhaftigkeit, die Unterordnung ſeiner Perſon unter
ſein Amt und den von Jahr zu Jahr höher
aufgeſpeicher=
ten Schatz ſeiner Erfahrung und Weisheit gerade in den
unruhigſten Zeitläuften das Vertrauen und die Zuneigung
ſeiner Völker am höchſten genoß und verdiente.
Ein Geſetz zur Bekämpfung des=Alkoholismus
in Stalien.
C) In Italien iſt ſoeben ein Geſetzentwurf
ausgear=
beitet worden, der ſich gegen die mannigfachen Schäden des
Alkoholismus wendet. Mit dem Kampf gegen den
Alko=
holismus ſoll ſchon in den Schulen begonnen werden, denn
in dem Entwurf wird vorgeſchlagen, daß in allen
Elemen=
tar=, Mittel= und Fortbildungsſchulen eine feſtgeſetzte
Zahl von Stunden zur Belehrung über die ſchädlichen
Folgen ſtarken Alkoholkonſums, und beſonders im
jugend=
lichen Alter, verwendet werden muß. In geſchloſſenen
Erziehungsanſtalten, bei Schulfeſten und
Schülerwan=
derungen ſollen den Kindern alkoholiſche Getränke nicht
gegeben werden. Für die Verkaufsſtellen alkoholiſcher
Ge=
tränke werden in dem Entwurf ziemlich weitgehende
Be=
ſchränkungen vorgeſchlagen. Jede derartige Verkaufsſtelle
muß mindeſtens 500 Meter von einer Erziehungsanſtalt
fernliegen, Kindern unter 15 Jahren iſt der Verkehr in
ſolchen Lokalen nur in Begleitung erwachſener Perſonen
geſtattet. Eine Beſtimmung ſetzt feſt, daß der Beſitzer einer
Verkaufsſtelle für alkoholiſche Getränke zivilrechtlich für
jeden Schaden in Anſpruch genommen werden kann, den
ein in ſeinem Lokal betrunken gewordener Menſch
anrich=
tet, auch ſollen Schulden für alkoholhaltige Getränke
ge=
richtlich nicht eingeklagt werden können. Uebertretungen
gegen dieſe vorgeſchlagenen Beſtimmungen ſollen beſtraft
werden im erſten und im zweiten Falle mit Strafen bis
zu 500 Lire und bis zu einem Monat Haft, im
wiederhol=
ten Rückfall auch noch mit Dienſtentlaſſung bei Lehrern
und mit Entziehung der Konzeſſion bei den Wirten.
Deutſches Reich.
— Die chineſiſche Regierung ſandte dem
deutſchen Kronprinzen ein Telegramm, in dem ſie
ihn willkommen heißt.
— Die Gedächtnisrede des
Bürgermei=
ſters von Metz, Dr. Boehmer, am Denkmal der
Zwei=
undvierziger in Gravelotte iſt den Franzoſen auf die
Nerven gefallen. Wie aus Paris gemeldet wird, fallen
einzelne Blätter, darunter vor allem das militäriſch=
chau=
viniſtiſche Echo de Paris über Dr. Boehmer her, weil er
in einer halbſtündigen, patriotiſchen Anſprache von den
ernſten Ereigniſſen geſprochen hat, die Deutſchland vom
Auslande her drohen. Obwohl Boehmer dabei nicht
ein=
mal ein beſtimmtes Land, am allerwenigſten Frankreich,
1 mit Namen genannt hat, ſtellen ſich die bezeichneten
fran=
zöſiſchen Organe doch ſehr gekränkt und beginnen von
Po=
litik zu reden. „Dr. Boehmer teilt”, ſo ſchreibt das Echo
de Paris, „mit einigen ſeiner Volksgenoſſen den Fehler,
daß es ihm an Takt fehlt.” Weiterhin wird die Stelle
aus Boehmers Rede zitiert, wo er ſagt: „Fern ſei von
uns alle Schwäche und Weichheit, vorwärts für Kaiſer
und König!‟ Daran ſchliezt das Pariſer Chauviniſten=
Blatt die bezeichnende Mahnung: „Findet ſich denn in
Deutſchland niemand, der vernünftig und mächtig genug
iſt, um dieſem Herrn Boehmer begreiflich zu machen, daß
er nur ein ganz kleiner Bürgermeiſter iſt und keine
Qua=
lität beſitzt, um die ernſten Gefahren zu beurteilen, die
Deutſchland von ſeiten des Auslandes bedrohen, und daß
vor allem der Ort für derartige Worte ſchlecht gewählt
war. Die Offiziere haben ſich ebenſo korrekt gezeigt, wie
der Bürgermeiſter in Gravelotte täppiſch war. In ihren
Anſprachen haben ſie nicht die Tapferen Frankreichs
ver=
geſſen, die jetzt an der Seite der Deutſchen ruhen, gegen
die ſie ſeinerzeit kämpften!‟ Die Ausführungen der
Pa=
riſer Blätter beweiſen, wie ſehr die Franzoſen durch die
deutſche Rückſichtnahme verwöhnt ſind.
— Der Parteitag der
ſozialdemokrati=
ſchen Parteifür das Herzogtum Gotha nahm
einſtimmig eine Reſolution zur Frage der
Budgetbewil=
ligung an, in der energiſch gegen das Verhalten der
ba=
diſchen Landtagsfraktion proteſtiert wird. Er ſieht „in
der Zuſtimmung zum Budget, trotz des Lübecker und
Nürnberger Parteitages, einen unerhörten Diſziplinbruch
und eine ſchwere Schädigung der geſamten Partei”. Man
wird ſich erinnern, daß auch Gotha früher zu den
Landes=
teilen gehörte, wo derartige „reviſioniſtiſche
Seiten=
ſprünge” an der Tagesordnung waren. Dem
Miniſte=
rium Hentig bewilligten nämlich auch die
Sozialdemokra=
ten ſtets das Budget.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Oeſterreich=Ungarn und die Türkei.
Das Wiener Fremdenblatt meldet: Hakki Paſcha,
der am 14. Auguſt in Marienbad eingetroffen war,
be=
ſuchte den ebenfalls dort weilenden Grafen von
Aehrenthal. Beide Staatsmänner benutzten dieſe
Gelegenheit zu einem Gedankenaustauſch über wichtige
Fragen, die in der letzten Zeit im Vordergrunde der
Diskuſſion ſtanden. Entſprechend den zwiſchen
Oeſter=
reich=Ungarn und der Türkei erfreulicherweiſe
beſtehenden vorzüglichen Beziehungen trug dieſe
Aus=
ſprache einen ſehr herzlichen Charakter an ſich.
Die Fleiſchteuerung. Der Frankf. Zeitung
wird aus Wien geſchrieben: Die Befürchtungen, zdie
Nummer 192.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
man in Deutſchland wegen eines
öſterreichi=
ſchen Viehausfuhrverbotes zu hegen ſcheint,
ſind noch recht verfrüht. Niemand in Oeſterreich nimmt
die Aktion des Handelsminiſters ernſt, der ja auch nicht
ſtark genug iſt, den Widerſtand der Agrarier, die ſich
ſchon heftig regen, und der Ungarn zu überwinden.
Augenblicklich werden die kleineren Maßregeln der
Tarifermäßigung für Vieh= und Fleiſchtransport
er=
wogen und der Stadt Wien empfohlen, die
Verkehrs=
ſteuer zeitweilig aufzuheben. Aber für die Deckung des
Einnahmeausfalles fehlt es noch an einem Rezept.
Eine große Konſumentenverſammlung, die für
Diens=
tag einberufen war, in der auch der Vizebürgermeiſter
von Wien zu Wort kommen ſollte, iſt mit Rückſicht auf
die von der Regierung und den Stadtbehörden
unter=
nommenen Schritte abgeſagt worden. Den
Veranſtal=
tern wurde wohl erklärt, daß dieſe Verſammlung nicht
opportun ſei. Es iſt noch abzuwarten, wie der
ange=
ſagte neuerliche Preisaufſchlag des Fleiſches wirken
wird. Ohne Selbſthilfe der Konſumenten iſt auch hier
nichts zu erreichen. Wie wir erfahren, beſchäftigt man
ſich auch an den zuſtändigen Stellen der deutſchen
Diplomatie durchaus noch nicht mit der Frage des
Viehausfuhrverbotes, das ja handelsvertragswidrig
wäre, und ebenſowenig an den hieſiget
Regierungs=
ſtellen mit der Frage der Oeffnung der Bglkangrenze.
Italien.
Rücktritt des Kardinalſtaatsſebretärs
Merry del Val? Paris Journal berichtet aus Rom:
In politiſchen und dem Vatikan naheſtehenden Kreiſen
tritt neuerdings mit großer Beſtimmtheit das Gerücht auf
von dem bevorſtehenden Rücktritt des
Kardinalſtaatsſekre=
tärs Merry del Val, an deſſen Stelle Kardinal Rampolla
zum Kardinalſtaatsſekretär ernannt werden ſoll. Der
Papſt ſoll ſich ſehr ſchwer zu dieſer Maßregel verſtanden
haben. Die Meldung bedarf der Beſtätigung.
Frankreich.
Die Einweihung der Statue des
Sozio=
logen Proudhon in Beſangon hat nicht nur den
Miniſter Viviani, ſondern ſogar den Präſidenten der
Re=
publik in Bewegung geſetzt, aber Falliéres
Anweſen=
heit war eigentlich nur eine Sache des Zufalls. Er konnte
auf ſeiner Reiſe nach der Schweiz die Freigrafſchaft nicht
umgehen, weil ſie ſchon lange keinen Präſidentenbeſuch
mehr empfangen hatte und das Proudhon=Denkmal war
nicht einmal die Hauptſache des Aufenthaltes. Dennoch
betrachten es die Organe der gemäßigten Republikaner als
wenig paſſend, daß der alte revolutionäre Schriftſteller,
der zu ſagen gewagt hat: „Das Eigentum iſt ein
Dieb=
ſtahl”, eine ſolche Auszeichnung erfahren hat. Sozialiſten
beklagen ſich dagegen, daß ihnen die radikale Bourgeoiſie
einen ihrer großen Männer wegzukapern verſuche, aber
das Journal des Débats bemerkt nicht mit Unrecht, daß
Proudhon ein entſchiedener Gegner von Karl Marx
ge=
weſen ſei und an den Sozialiſten von heute noch weniger
Freude gehabt hätte, als an denen ſeiner Zeit. In ſeiner
Feſtrede betonte übrigens Miniſter Viviani trotz ſeiner
ſozialiſtiſchen Vergangenheit, daß Proudhon eher von den
Syndikaliſten als von den Sozialiſten in Anſpruch
ge=
nommen werden könne, und daß er das Eigentum
tatſäch=
lich geachtet habe, wenn er auch ſeinen Urſprung auf eine
Gewalttat zurückgeführt habe. Präſident Falliéres
be=
begnügte ſich ſeinerſeits, die edlen Charaktereigenſchaften
Proudhons hervorzuheben, und ſchwieg von ſeinen
ge=
wagten und oft ſehr widerſpruchsvollen Theorien. Es
war das beſte, was er tun konnte.
Spanien.
Spanien und der Vatian. Der
Oſſervatore Romano bezeichnet die Nachricht eines
engliſchen Blattes, wonach der Vatikan Schritte getan
habe, damit die Kundgebung der Katholiken
in San Sebaſtian als Proteſt gegen die ſpaniſche
Politik unterbleibe, als vollſtändig unbegründet. Der
Vatikan, der ſtets ſein Verhalten nach den ſtrengen
Re=
geln der Korrektheit und Würde einrichte, ſtehe einer
Aktion, die die ſpaniſchen Katholiken zur Wahrung ihrer
Rechte gegen die Politik der Regierung glaubten
unter=
nehmen zu müſſen, gänzlich fern, und wie er die
Kund=
gebung nicht gefördert habe, ſo habe er auch keinen Schritt
getan, ſie zu verbieten.
Von den zur Emiſſion gelangenden
45 Millionen dreiprozentiger
Schatzan=
weiſungen wurden im Laufe des erſten Tages faſt
32 Millionen Peſetas gezeichnet. Die Zeichnungen
nehmen ihren Fortgang. Wie bekannt, war der
Finanz=
miniſter von den Kortes zur Ausgabe von 81 Millionen
ermächtigt, er beſchränkte ſich aber vorläufig auf 45
Millionen.
Rumänien.
Die heurige Ernte übertrifft alles Dageweſene.
Während der Durchſchnittsertrag pro Hektar 14—15
Hekto=
liter Weizen beträgt, wird heuer der Ertrag auf 28
bezif=
fert. Die Weizenernte allein wird Rumänien gering
ge=
rechnet 700 Millionen Franken einbringen — das iſt
dop=
pelt ſo viel als voriges Jahr. Dazu kommt, daß der
wunderbare Stand des Mais ein faſt ebenſo großes
Er=
trägnis erwarten läßt. Dieſer Segen hat auch auf die
Bukareſter Effektenbörſe einen nachhaltigen Einfluß
ge=
habt. Die Aktien der Banken ſind in den letzten Wochen
enorm geſtiegen, und große Beträge ſind gewonnen
wor=
den. Allgemein gibt man ſich daher in Rumänien der
neidenswerten Beſchäftigung hin, über die Frage zu
grü=
beln: Was fangen wir mit dem vielen Gelde an?
Kreta.
Die griechiſchen Wahlen. Die Konſuln
forderten die kretiſche Regierung in einer Verbalnote
auf, die für die griechiſchen Wahlen in Vorſchlag
ge=
brachten kretiſchen Kandidaten zu der Mitteilung an
die Wähler zu veranlaſſen, daß ſie, um ernſtliche
Ver=
wickelungen zu vermeiden, von der Kandidatur Abſtand
nehmen würden.
Montenegro.
Fürſt Nikolaus brachte bei dem Galadiner zu
Ehren der in Cetinje eingetroffenen türkiſchen
Miſſion einen Toaſt aus, worin er für die
Glück=
wünſche des Sultans als Beweis ganz beſonderer
Sympathie und wohlwollender Freundſchaft dankte und
den Sultan ſeiner unabänderlichen Freundſchaft,
Be=
wunderung und Hochachtung verſicherte; er ſei beſeelt
vom feſten Wunſche, die Freundſchaft mit dem Sultan
als wertvolles Pfand zu bewahren und trinke auf
das Wohlergehen des Sultans und ſeiner Völker.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Auguſt.
Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Schloſſer Heinrich Schüler,
in Dienſten der Firma Beck & Roſenbaum hier, das
Allge=
meine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für treue Arbeit”
verliehen.
*X* Das Kriegsgericht der 25. Diviſion
verur=
teilte geſtern den 20 Jahre alten Kanonier des Feld=
Artillerie=Regiments Nr. 25 Hermann Heimer aus
Frankfurt a. M. wegen unerlaubter Entfernung und
verſuchter Unterſchlagung zu einer Geſamtſtrafe von
4 Monaten 6 Tagen Gefängnis. Der ſeit dem
Herbſt dienende Angeklagte war früher Fürſorgezögling
und iſt während ſeiner kurzen Dienſtzeit ſchon zweimal
wegen unerlaubter Entfernung beſtraft worden. Nach
Verbüßung der letzten zweimonatlichen Gefängnisſtrafe
ging er im Juli wieder ohne Urlaub weg und fuhr mit
dem Fahrrad eines Einjährigen, das er ſich unter falſcher
Vorſpiegelung zu verſchaffen gewußt hatte, nach
Frank=
furt, wo er ſich 14 Tage lang bis zu ſeiner Feſtnahme
ohne Mittel aufhielt.
* Die Wahlen für die Mitglieder des Ausſchuſſes
für die Landesverſicherungsanſtalt Großh. Heſſen
hatten für die Provinz Starkenburg
folgen=
des Ergebnis: Arbeitgeber. I. Mitglieder:
1. Emil Nickelsberg, Fabrikant, Offenbach a. M.; 2.
Louis Auler, Fabrikant, Bensheim; 3. Peter Neun,
Schreinermeiſter, Mühlheim a. M.; 4. Philipp Harth,
Vorſitzender der ſtaatlichen Betriebskrankenkaſſe,
Darmſtadt; 5. Balthaſar Haff VII., Gaſtwirt, Groß=
Umſtadt; 6. Franz Saul, Schloſſermeiſter,
Heppen=
heim a. B.; II. Erſte Erſatzmänner: 1. Karl
Heim II., Kammfabrikant, Ober=Ramſtadt; 2. Jakob
Alberts, Fabrikdirektor, Neuſchloß; 3. Otto
Hambur=
ger, Fabrikdirektor, Groß=Gerau; 4. Ludwig
Schön=
berger, Landwirt, Groß=Bieberau; 5. Ad. Kumpf,
Fa=
brikant, Erbach i. Od.; 6. Adam Krämer II.,
Bauunter=
nehmer, Eſchollbrücken. Zweite Erſatzmänne r:
1. Georg Appfel, Metzgermeiſter, Darmſtadt; 2. K.
Reubold, Fabrikant, Michelſtadt; 3. Ernſt Franz,
Buch=
druckereibeſitzer, Erbach; 4. Karl Dörr, Fabrikant,
Ober=Ramſtadt; 5. Lorenz Grünewald,
Buchdruckerei=
beſitzer, Babenhauſen; 6. Wilhelm Opel, Fabrikant,
Rüſſelsheim. — Verſicherte. I. Mitglieder:
1. Georg Vettel, Schlachthausverwalter,
Heppen=
heim a. B.; 2. Peter Rapp, Straßenarbeiter,
Habitz=
heim; 3. Georg Kern V., Fabrikarbeiter, Eberſtadt;
4. Jakob Fornoff, Maſchiniſt, Erbach i. Od.; 5. Georg
Bickel, Gemeinderechner, Affolterbach; 6. Johann
Al=
berty II., Maurer, Bürſtadt. II. Erſte
Erſatz=
männer: 1. Peter Werner, Maſchinenarbeiter,
Eſchollbrücken; 2. Martin Schmitt V., Steinhauer,
Heppenheim a. B.; 3. Heinrich Lenz, Graveur,
Er=
bach i. Od.; 4. Michael Neymeier, Fabrikarbeiter,
Bensheim; 5. Michael Bickert, Zimmermann,
Gun=
dernhauſen; 6. Georg Waldmann, Schuldiener,
Ar=
heilgen. Zweite Erſatzmänner: 1. Heinrich
Juſt II., Werkführer, Ober=Ramſtadt; 2. Chr. Meyer,
Graveur, Michelſtadt i. Od.; 3. Johannes
Grüne=
wald VI., Straßenwart, Lampertheim; 4. Philipp
Gerſtenſchläger, Ortskrankenkaſſenrechner, Groß=
Bie=
berau; 5. Ph. Kaspari, Ortsdiener, Hahn; 6. Valentin
Lulay, Gemeinderechner, Kirſchhauſen.
* Eine Sitzung des Provinzialausſchuſſes der
Provinz Starkenburg findet am Freitag, den 26. Auguſt,
vormittags 9½ Uhr, ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſuch
des Joſeph Reiß in Obertshauſen um Erlaubnis zum
Betrieb einer Gaſtwirtſchaft. 2. Antrag des Großh.
Kreisamts Bensheim auf Entziehung des der Hebamme
Krämer in Ober=Beerbach erteilten Prüfungszeugniſſes.
3. Geſuch des Valentin Helbig VII. von Viernheim um
Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft.
n. Ein neuer Bebauungsplan. Von den durch den
Bahnhofsneubau notwendig gewordenen
Bebauungs=
plänen bezüglich der Erweiterung des weſtlichen
Stadt=
weichbildes hat derjenige am Südbahnhof jetzt die
er=
forderliche Genehmigung des Miniſteriums
erhalten. Er ſteht damit endgültig feſt und wird
nun auch demnächſt ſeitens der Bürgermeiſterei öffents
lich bekannt gemacht, ſowie nochmals zur allgemeinen
Einſichtnahme beim Stadtbauamt aufgelegt werden.
Bei der früheren, zur Geltendmachung etwaiger
Ein=
ſprüche von Intereſſenten geſchehenen Offenlegung
waren ſolche nicht erfolgt. Es handelt ſich um das
Ge=
lände, das durch die Verlegung des jetzigen Bahnhofes
Beſſungen und weſtliche Hinausrückung der dortigen
Bahnſtrecke in großem Umfange der bisherigen
Be=
bauungsgrenze zuwachſen wird und mindeſtens etwa
160000 Quadratmeter beträgt. Der neue Südbahnhof
kommt bekanntlich etwa 600 Meter in ſüdweſtlicher
Richtung von der jetzigen Station entfernt zu ſtehen
und die ſpätere Main=Neckar=Bahnſtrecke mündet auch
Die Paſſagierfahrten des Parſeval=
Luftſchiffes.
S.H. Die Eröffnung der erſten Schweizer
Luftſchiffſtation in Luzern hat anſcheinend
den Bann gebrochen, der über den deutſchen
Ballon=
unternehmungen lag, ſoweit die Frage in Betracht kam,
ob Luftfahrten mittelſt lenkbarer Ballons mit
Paſſa=
gieren und gegen Entgelt zu veranſtalten ſeien.
Paſ=
ſagierfahrten, ähnlich den ſchweizeriſchen, wurden ja
ſchon ſeit einiger Zeit auch bei uns ausgeführt, doch
fehlte es bisher noch an einem feſten Tarife und
Fahr=
plan dafür. Das Vorgehen der ſchweizeriſchen
Unter=
nehmer, die gegenwärtig mit ihren Flügen in Luzern
großes Intereſſe erwecken und noch größere Einnahmen
erzielt haben, hat nun auch der Parſeval=
Luft=
ſchiffahrtgeſellſchaft zur Inaugurierung
ſol=
cher Paſſagierfahrten zu feſtſtehenden Tarifen
Veran=
laſſung gegeben. Als offizielle Vergnügungsfahrt mit
einem Parſeval=Luftſchiff figuriert der am Sonntag
er=
folgte Aufſtieg des von Bitterfeld nach München unter
ſchwierigen Verhältniſſen überführten „P VI”, der als
Gebrauchsſchiff zu Ausflugsfahrten von
Mün=
chen nach Oberammergau und in das
Bay=
riſche Hochland überhaupt gedacht iſt.
Die Parſeval=Geſellſchaft iſt auch bei dieſem
Luft=
ſchiff ihrem (unſtarren) Syſtem treu geblieben. Das
Luftfahrzeug iſt von allen beſtehenden Syſtemen das
leichteſte, da es weder unnötige Verſteifungsgerüſte,
noch über ein beſtimmtes Maß an Gewicht
hinaus=
gehende Gondeln beſitzt, das betriebsſicherſte, das
ſchnellſte und das handlichſte. Das zur Füllung nötige
Waſſerſtoffgas wird in 1300 eiſernen Gasflaſchen, deren
jede fünf Kubikmeter komprimiertes Waſſerſtoffgas
ent=
hält, geliefert. Zur Nachfüllung des Luftſchiffes ſind
täglich zirka 100 Kubikmeter Waſſerſtoffgas erforderlich.
Die Herſtellung der Hülle erfolgte unter
Berückſichtig=
ung der neueſten Erfahrungen und Verſuchsergebniſſe
der Modell=Verſuchsanſtalt der Motorluftſchiff=Studien=
Geſellſchaft zu Berlin. Die Abmeſſungen des
Luftſchif=
fes ſind folgende: Länge zirka 75 Meter, größter
Durch=
meſſer 12,5 Meter, größte Breite, einſchließlich der
Sta=
biliſierungsflächen, 17 Meter, Rauminhalt 6700
Kubik=
meter. Die Hülle enthält zwei Luftſäcke, einen
vorde=
ren und einen hinteren, im ganzen auf zirka 25
Pro=
zent des Rauminhalts der Luftſchiffhülle ſelbſt
bemeſ=
ſen. Ihnen fällt eine doppelte Aufgabe zu. Dadurch,
daß ſie mit Luft aufgeblaſen werden, bewirken ſie die
Prallerhaltung des Gasraumes und geben ihm einen
derartigen inneren Druck, daß der Tragkörper die
Gondel nebſt Inſaſſen zu halten vermag, ohne
durchzu=
knicken. Die zweite Aufgabe der Luftſäcke iſt die
Höhen=
ſteuerung. Je nachdem man dem vorderen oder
hinte=
ren Luftſack ein Uebergewicht durch Einſtrömen von
Luft gibt, ſenkt ſich das betreffende Ende, und eine
Schrägſtellung des Luftſchiffes wird erreicht. Dieſe
Luftſäcke werden durch einen an die beiden Motoren
einzeln angeſchloſſenen Ventilator aufgeblaſen. Zu
beiden Seiten am Hinterende der Hülle befinden ſich je
eine Gleichgewichtsfläche, und unter dem hinteren Ende
ein ähnlich gebautes Seitenſteuer mit davor gelagerter,
unbeweglicher ſenkrechter Fläche als Kiel.
Die Gondel beſteht aus einem Stahlrohrgehänge,
iſt ſehr tief und durch eine beſondere Art der Takelung
unter dem Gasraume aufgehängt. Die bewegliche
Gon=
delaufhängung gewährleiſtet einen gleichmäßigen und
ruhigen Lauf des Luftſchiffes bei Ausſchaltung der
Stampfbewegungen. Die Gondel bietet genügend Raum
für die Aufnahme von 16 Perſonen und iſt
ferner für die bequeme und ſachgemäße Unterbringung
von Betriebsſtoffen für 16 Stunden eingerichtet. Die
Triebkraft wird gegeben durch zwei hintereinander in
die Gondel eingebaute Motoren von je 100
Pferdekräf=
ten, die auf eine 10= bis 12ſtündige Betriebsdauer
ge=
prüft ſind. Die Luftſchrauben ſind auch für
Rückwärts=
bewegung eingerichtet und können von beiden Motoren
angetrieben werden. Als größte Strecke ohne
Zwiſchen=
landung wurden von einem ſolchen Parſeval=Luftſchiff
361 Kilometer zurückgelegt, wobei eine größte Höhe
von 1100 Metern erreicht wurde.
Die Heſſen in der Schlacht bei St. Privat.
* Der neueſte „Land=Kalender für das
Großher=
zogtum Heſſen” (Ausgabe 1911), der ſoeben im Großh.
Staatsverlag erſchien, bringt u. a. eine reichilluſtrierte
Schilderung der Kämpfe der Großh. Heſſiſchen
Divi=
ſion im Kriege 1870/71. Am 18. Auguſt, ſo leſen
wir dort, dem denkwürdigen Tage der gewaltigen
Schlacht von Gravelotte=St. Privat, in der
220000 Deutſche und 140000 Franzoſen ſich
gegenüber=
ſtanden, brach die Diviſion um 6 Uhr von Flavigny,
nahe bei Vionville, auf, nachdem ſie ſchon ſeit 5 Uhr
marſchbereit geſtanden hatte. Nach 8 Uhr ſtand ſie bei
Caulre Ferme, einem Hofe an der Straße von
Grave=
lotte nach Don=Quit. Eben hatte ſie anfangen wollen,
abzukochen, als Befehl zum Vormarſch kam; das
Waſ=
ſer, das ſie mühſam zuſammengeſchleppt hatte, mußte
ausgeſchüttet werden. Die Reiter gingen zur Aufklär=
ung des Terrains der Diviſion weit voraus. Um 12
Uhr hatten die Heſſen hinter dem Walde bei
Aman=
villers in der Gefechtslinie Stellung genommen; ſie
hatten die Aufgabe, das Zentrum zu halten, während
die übrige Gefechtslinie eine Schwenkung vornahm,
die durch die Bewegungen des Feindes nötig geworden
war. Die Stellung der Heſſen war dem heftigſten
Kreuzfeuer der franzöſiſchen Artillerie ausgeſetzt, aber
ſie wurde unerſchütterlich feſtgehalten. Das erſte
Re=
giment machte eine Vorwärtsbewegung, um zum
Ba=
jonettangriff überzugehen. Als es an dem noch nicht
fertigen Bahndamm der von Metz nach Verdun
ziehen=
den Eiſenbahn angekommen war, glaubte es im
Schutze des ſteilen Bahndammes einen Augenblick
raſten zu können, aber es wurde auf einmal von den
gegenüberliegenden Höhen durch die Franzoſen in der
Flanke beſchoſſen und erlitt dabei ſchwere Verluſte.
Doch ging das Regiment über den Damm vorwärts
und beſetzte noch ein jenſeits davon gelegenes Haus.
Die brave Artillerie hatte an einer Waldecke Poſto
gefaßt und feuerte unaufhörlich und mit großem
Er=
folge. Der Kanonendonner war furchtbar; die
heſſi=
ſchen Batterien allein taten 3695 Schuß. Weit
vorge=
ſchoben ſtand ihre reitende Batterie; deren Chef,
Hauptmann v. Schäffer=Bernſtein, ward
ver=
wundet und aus dem Gefecht getragen. Der
Ober=
leutnant v. Grolman übernimmt das Kommando
und ſchickt den Leutnant Draudt nach rückwärts, um
Deckung durch Infanterie zu verlangen. Als der
Leutnant zurückkehrt, liegt von Grolman mit
zer=
ſchmettertem Schädel am Boden; vier Geſchütze ſind
demontiert und nur noch 8 Mann unverſehrt; mit
ihnen führt der Leutnant die zwei übrigen Geſchütze
aus dem Gefecht. In der 5. Batterie hat Leutnant
Kehrer drei Quetſchungen an einem Bein; da fällt
der Batterie=Chef, Hauptmann Ronſtadt. Der
Leutnant arbeitet ſich wieder mühſam aufs Pferd und
führt noch 6 Stunden lang das Kommando. Und von
jeder der anderen Batterien ließe ſich ebenſo
Rühm=
liches erzählen. Dank der heſſiſchen Tapferkeit war
es dem linken Flügel der deutſchen Armee gelungen,
den Feind zu umgehen: die preußiſchen Garden
grif=
fen um 5, die Sachſen um 6 Uhr in das Gefecht ein,
ein allgemeiner Vormarſch begann, die Franzoſen
wurden auf allen Punkten zurückgedrängt. Um 8½
Uhr endete der heiße Tag der großen Schlacht, in der
die Heſſen ſeit 12 Uhr im Feuer geſtanden hatten. In
der Nähe des Schlachtfeldes wurde Biwak bezogen;
er=
müdet lagen die wackeren Krieger auf dem Felde, aber
in dem Bewußtſein, daß ſie Sieger waren.
Nummer 192.
Seite 3
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
entſprechend weiter ſüdlich in die dermalige ein.
Letz=
tere (der tiefe Einſchnitt bis zur Beſſunger Straße)
wird zugeſchüttet und als Ausfüllmaterial wird der zu
entfernende hohe Odenwaldbahndamm am Rhönring
dienen. Nach dem Bebauungsplan kommen auf den
aufgefüllten Geländeſtreifen, wo eine Fundamentierung
ſchwierig bezw. ſehr koſtſpielig ſein würde, die Gärten
einer Villenſtraße zu liegen.
— Aus dem Diakonieverein. Frau Oberin von
Dungern wird am 1. Oktober ihr Amt als Leiterin
des Gemeindepflegeſeminars niederlegen und aus dem
Dienſt des heſſiſchen Diakonievereins ausſcheiden.
— Herr Klaviervirtuoſe Wilhelm Backhaus, der
ſeit einiger Zeit bekanntlich unſer Mitbürger iſt, zeigt
ſeine mit Fräulein Alma Herzberg vollzogene
Ver=
mählung an. Der Künſtler wird ſich in den
Winter=
monaten 1910/11 auf Konzertreiſen in England und
Rußland befinden und erſt Ende Februar nach
Deutſch=
land zurückkehren. Er hat zugeſagt, ſein erſtes Konzert
auf deutſchem Boden am 1. März im Richard
Wagner=Verein zu Darmſtadt zu geben.
* Silberne Hochzeit. Heute am 18. Aug. feiert Herr A.
Faßbender, Hoflieferant, Inhaber des bekannten
Deli=
kateſſengeſchäfts W. Webers Nachfolger, hier, mit ſeiner
Gemahlin das Feſt der ſilbernen Hochzeit.
* Todesfall. Geſtern morgen fand man die
Lehrerin der Stadt=Mädchenſchule I, Fräulein Eliſabeth
Neßling, Mühlſtraße 17½ wohnhaft, tot in ihrem
Bette. Ein Schlaganfall hatte ihrem Leben ein Ende
gemacht.
* Preisſchießen. Wie aus dem Anzeigenteil
er=
ſichtlich, hält die Schützengeſellſchaft „
Waid=
mannsheil” in der Reſtauration Gunder,
Gardiſten=
ſtraße 13, großes Preisſchießen ab. Da der Verein über
einen guten Scheibenſtand, ſowie über wertvolle Preiſe
verfügt, dürfte das Schießen rege Beteiligung finden.
* Saalbau. Das 14. Donnerstags=Konzert
iſt das letzte vor dem Ausrücken des Leibgarde=Regiments
zu den Manövern. Der 18. Auguſt, welcher ſich als
Gedenktag der Schlachten von Gravelotte und St.
Privat zum 40. Male jährt, gibt Veranlaſſung, den
Abend zu einem vaterländiſchen und hiſtoriſchen
zu geſtalten; er bildet ſomit einen würdigen Abſchluß
der diesſährigen beſonderen Auguſt=Gedenkfeiern. Das
Programm iſt aus dem Inſerate erſichtlich.
— Gravelottefeier im Schützenhof. Heute abend
konzertiert die Kapelle des Artillerie=Regiments Nr. 61
unter Herrn Webers Leitung. Das Programm des
Konzertes wird dem denkwürdigen Tage der Schlacht
bei Gravelotte angepaßt ſein.
* Die Darmſtädter Dampfmühle Gebr. Wolff
teilt uns mit, daß der Betrieb der Mühle in einigen
Tagen wieder voll aufgenommen werden kann.
— Brandbericht des Feuerwehrkommandos.
Diens=
tag nachmittag 2,17 Uhr erhielt die Feuerwache die
Meldung: „Feuer in der Hofmeierei, Erbacher Straße
Nr. 125.‟ In der großen Scheuer des Hofgutes, welche
mit großen Heu= und Strohvorräten angefüllt war,
war Feuer ansgebrochen. Die Feuerwache war raſch
zur Stelle. Die Aufgabe war, das Gebäude zu
er=
halten; um dies zu ermöglichen, war ſchnelle
Entfer=
nung der Vorräte nötig, die der Mannſchaft mit Hilfe
einer Militär=Abteilung gelang. Da die untere Lage
des friſchen Heues durch Selbſtentzündung brannte,
twaren die Löſcharbeiten ſehr erſchwert. Die
Mann=
ſchaft der Weckerlinie wurde alarmiert; ſie traf in
kurzer Zeit ein. Das Feuer wurde mit fünf
Schlauch=
leitungen von Hydranten und einer Saugſpritze
be=
kämpft, ſo daß die Wache um 4,30 Uhr wieder
zurück=
befohlen wurde. Die Räumungsarbeiten wurden bei
angeſtrengter Tätigkeit die ganze Nacht fortgeſetzt und
nahmen auch geſtern noch den ganzen Tag in Anſpruch.
Der entſtandene Schaden iſt dem Vernehmen nach durch
Verſicherung gedeckt. — Um 2,50 Uhr nachmittags ging
der Feuerwache die Meldung zu: „Großfeuer in der
Dampfmühle von Gebr. Wolf, Liebigſtraße Nr. 50.‟
Dort brannte ein Teil des oberen Stockwerkes (des
Dachſtockes). Durch raſches Eingreifen des dritten
Zuges wurde größerer Schaden verhütet, und die Wache
konnte nach zweiſtündiger Arbeit wieder abrücken.
Der Betrieb der Mühle iſt nicht geſtört und wird in
einigen Tagen wieder voll aufgenommen werden.
Groß=Zimmekn, 16. Aug. Die Beteiligung ſeitens
der Wähler bei der Bürgermeiſterwahl war ſo
ſtark wie hier noch nie dageweſen. Von 806
Stimm=
berechtigten waren 778, alſo 97,2 Prozent, an der Urne
erſchienen. Von dieſen erhielt der Bürgermeiſter
Petry 332, der Gegenkandidat Heinrich Martin Brücher,
Kaufmann und Direktor der hieſigen Spar= und
Kre=
ditkaſſe, 444 Stimmen. Heinrich Martin Brücher iſt
ſomit als Ortsoberhaupt unſerer Gemeinde
ge=
wählt. Bürgermeiſter Petry wurde von der
Sozial=
demokratie unterſtützt.
Offenbach, 16. Aug. Die O. Ztg. ſchreibt: Nach Art
der Warmluftballons von Montgolfier werden
heutzutage vielfach bei Vereins= und privaten
Feſtlich=
keiten Papierballons aufgelaſſen. Die
Erwär=
mung der Luft erfolgt durch unter der Oeffnung des
Papierballons hängende brennende Watte. Bel der
leichten Entzündbarkeit ſolcher Ballons bilden dieſe
ein ſehr gefährliches Spielzeug, durch das unter
Um=
ſtänden ſchwere Brandſchäden entſtehen können. Typiſch
hierfür iſt ein Fall, der ſich an einem Abend der
ver=
gangenen Woche hier ereignete. In einem kleinen
Garten in der Bismarckſtraße ging ein ſolcher Ballon
von etwa 4 bis 6 Meter Größe nieder. Beim Landen
fing die Hülle Feuer und die Flamme ſchoß lichterloh
in die Höhe. Nur dem Umſtande, daß zufällig die
Be=
wohner beim Landen dieſes gefährlichen Spielzeuges
anweſend waren, iſt es zu danken, daß kein größeres
Schadenfeuer entſtand, da die Flamme genügend leichte
Nahrung gefunden hätte. Mit einigen Eimern Waſſer
konnte ſo der brennende Ballon leicht gelöſcht werden.
Im Intereſſe der allgemeinen Sicherheit wäre es
des=
halb geboten, wenn bei Verwendung ſolcher Spielzeuge
mehr Vorſicht geübt würde.
Offenbach, 17. Aug. Als am Freitag abend der
Haus=
burſche Wilh. Metzler von hier, Glockengaſſe 50, auf
ſeinem Rade di Kronprinzenſtraße in Frankfurt entlang
fuhr, wurde er von einem tollwütigen Hunde
ge=
biſſen. Die Wunde wurde in Frankfurt ſofort
ausge=
brannt und der Mann hierher gebracht, von wo aus er auf
Koſten der hieſigen Ortskrankenkaſſe nach dem Paſteurſchen
Inſtitut nach Berlin übergeführt wurde.
Mainz, 16. Aug. Ueber die Lebensſchickſale
des ehemaligen öſterreiſchen
Of=
f iz iers, der vor einigen Tagen wegen
Fah=
nenflucht hier verhaftet worden iſt, erfährt
das Tgbl. folgendes: „Der Offizier ſtand vor Jahren als
Leutnant in einem öſterreichiſchen Regiment und heiratete,
ohne von ſeiner vorgeſetzten Behörde die erforderliche
Er=
laubnis zu beſitzen, ein Mädchen. Die Folge war, daß er
ſeines Offiziersranges verluſtig ging und zum Feldwebel
degradiert wurde. Nachdem er als ſolcher ſeine aktive
Dienſtzeit hinter ſich hatte, ging er ins Ausland, wurde
aber bei dem drohenden Krieg mit den Balkanſtaaten
wie=
der zu den Waffen einberufen. Da ihn aber die
Geſtel=
lungsorder nicht erreichte, kehrte er auch nicht in ſeine
Heimat zurück. Zur Strafe wurde er zum Gemeinen
de=
gradiert. Vor einiger Zeit wurde er dann zu einer Uebung
als Gemeiner in dasſelbe Regiment einberufen, in dem er
ſeinerzeit als Offizier gedient hatte. Dem wollte er ſich
nicht ausſetzen und ſo kam es, daß er als fahnenflüchtig
ſteckbrieflich verfolgt, hier ermittelt und jetzt nach der
Hei=
mat abgeſchoben wurde.
Mainz, 16. Aug. Der fünfjährige Söhn des
Fuhr=
mannes Kaſpar Schad aus der Heringsbrunnengaſſe
lief am Samstag nachmittag Ecke der Weißlilien= und
Fürſtenbergerhofſtraße an einem ſtillſtehenden
Fuhr=
werk des Fuhrunternehmers Wettig vorbei. In
dem=
ſelben Augenblick ſchlug eines der beiden Pferde
aus und traf das auf dem Bürgerſteig befindliche Kind
derart an den Kopf, daß es blutüberſtrömt
beſinnungs=
los zu Boden ſtürzte. Ein Arbeiter hob das Kind auf
und brachte es in die elterliche Wohnung. Die Aerzte
ſtellten einen ſchweren Schädelbruch feſt. Es wurde
ſofort eine Operation vorgenommen. Man hofft, das
Kind am Leben erhalten zu können.
Koſtheim, 16. Aug. Das achtjährige
Töchter=
hen des Arbeiters Joh. Gaſſer, das bei ſeiner in
Mainz=Kaſtel verheirateten Schweſter zu Beſuch weilte
und an einer Schiffsſchaukel ſtand, erhielt, als
es ſich zu nahe heranwagte, von einer in Bewegung
be=
findlichen Schaukel einen Stoß ins Geſicht und ſtürzte,
mit dem kleinen Kinde ſeiner Schweſter auf dem Arm,
bewußtlos zu Voden. Das Geſicht war durch den
Stoß vollſtändig zerquetſcht. Außerdem erlitt das
Mädchen einen ſchweren Schädelbruch. Das 2½jährige
Kind kam mit einer Hautabſchürfung davon. Das
Mädchen, das ins Rochushoſpital gebracht und ſofort
operiert wurde, iſt derart verletzt, daß an ſeinem
Auf=
kommen gezweifelt wird. Nach der Angabe von
Zu=
ſchauern ſoll die Abſperrungskette an der
Schiffs=
ſchaukel nicht geſchloſſen geweſen ſein.
Monsheim, 17. Aug. Ein von der Enzingerſchen
Fabrik geſtern nach Feierabend mittels Rad
heim=
kehrender Arbeiter wurde von einem Auto
über=
fahren, ſodaß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen
mußte. Nachdem dem Verunglückten ein Notverband
angelegt war, wurde er mit dem Auto nach ſeinem
Wohnort Klein=Bockenheim gebracht. Sein Rad ging
vollſtändig in Trümmer.
Mettenheim, 16. Aug. Auf der Heimfahrt vom
Felde ſcheute das Pferd des Landwirts
Brück=
bauer und ging in raſendem Laufe durch. Brückbauer
wurde bei der tollen Fahrt vom Wagen geſchleudert
und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.
7.) Gießen, 17. Aug. Die Verwaltung des hieſigen
Waſſerwerkes läßt gegenwärtig an dem Pumpwerk
unſerer ſtädtiſchen Waſſerleitung bei Queckborn zu den
vorhandenen drei Dampfmaſchinen und Pumpen noch ein
viertes Aggregat aufſtellen, das imſtande iſt, weitere 90
Sekundenliter Waſſer nach der Stadt zu fördern. Der
Waſſerkonſum hat ſich hier in den letzten Jahren nahezu
verdoppelt und während der durchſchnittliche tägliche
Waſſerverbrauch vor ſieben Jahren nicht ganz 2400
Kubik=
meter betrug, hat er jetzt eine Höhe von rund 4000
Kubik=
metern Waſſer pro Tag infolge des ſtetigen Anwachſens
der Bevölkerung und infolge der Einführung der
Kanali=
ſation, der Spülkloſetts uſw. erreicht. Dazu kam noch,
daß die neuen Univerſitäts=Inſtitute an das ſtädtiſche
Waſſerwerk angeſchloſſen wurden und daß durch den
An=
ſchluß der zur Zeit im Bau begriffenen Irrenanſtalt
Wald=
hof mit ihren 20 Gebäuden eine abermalige Steigerung dess
Waſſerkonſums bevorſtand. Die Stadtverwaltung ſtellte
ohne Zögern die notwendigen Mittel zur Erweiterung
des Waſſerwerks zur Verfügung. Die in dem
außerordent=
lich waſſerreichen Quellengebiet bei Queckborn befindlichen
Brunnenanlagen, die aus drei Brunnen beſtanden, wurden‟
um einen Brunnen vergrößert. In entſprechender Weiſe
mußte nun auch die Leiſtungsfähigkeit des bei Queckborn
befindlichen ſtädtiſchen Pumpwerks erhöht und eine neue
Dampfmaſchine und eine Pumpe von 324 Kubikmeter
Stundenleiſtung aufgeſtellt werden. Zur Zeit werden die
von der Maſchinenfabrik Dingler in Zweibrücken
gelie=
ferten Maſchinen aufgeſtellt und montiert. Nach
Fertig=
ſtellung der Erweiterungsbauten wird das Pumpwerk
Queckborn in der Lage ſein, täglich über 7000 Kubikmeter
Waſſer nach der Stadt fördern zu können; es wird alſo
auf Jahrzehnte hinaus allen Anſprüchen unſerer
Be=
völkerung genügen können. Ferner beabſichtigt die
Stadtverwaltung, zur beſſeren Verſorgung des
hoch=
gelegenen Stadtteils und der Kliniken auf dem
Selters=
berg, in der Nähe der Schönen Ausſicht, einen
Waſſer=
turm von 40 Meter Höhe zu errichten, der eine
Waſſer=
reſerve von 1500 Kubikmetern aufſpeichern ſoll. Durch den
Waſſerturm ſollen die Druckverhältniſſe in dieſem
Stadt=
teil verbeſſert und für die Stadt die Möglichkeit geſchaffen
werden, Waſſer an das benachbarte Klein=Linden abgeben
zu können.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 16. Aug. Der frühere
Regierungsrat Martin, der Verfaſſer mehrerer
ſenſationeller Schriften, iſt, wie mitgeteilt, durch das
Amtsgericht Charlottenburg mit ſeiner
Privatbeleidi=
gungsklage gegen die Königsberger Hartungſche Zeitung
abgewieſen worden‟ Die Begründung des Beſchluſſes
dez. Amtsgerichts Charlottenburg lautet: „Der
Privat=
kläger bringt in ſeinem Buch „Deutſche Machthaber”,
in dem er eine Anzahl bedeutender Perſönlichkeiten in
ſenſationell aufgebauſchter Weiſe ſchildert, phantaſtiſche
Enthüllungen über angebliche Verfehlungen des
frühe=
ren Reichskanzlers Fürſten Bülow und beliebt es
Kleines Feuilleton.
* Das Heim der „Baronin Vaughan”
Anläßlich der Verlobung der „Baronin Vaughan”, die
ſich plötzlich wieder in ein Fräulein Delacroix
umge=
wandelt hat, bringt eine belgiſche Zeitung folgende faſt
fabelhaft erſcheinende Schilderung ihres Heims: Es iſt
recht unwahxſcheinlich, daß König Leopold ſeiner
Ge=
liebten nichts hinterlaſſen haben ſoll. Viel eher iſt
an=
zunehmen, daß Baronin Vaughan in den Beſitz von 150
Millionen geſetzt worden iſt, wie einige Blätter
berich=
teten. Der Haushalt der Baronin Vaughan iſt
jeden=
falls ſo zugeſchnitten, daß er alljährlich die „
beſchei=
dene” Summe von 2½ Millionen verſchlingt. Baronin
Vaughan hat bei dem Lebenskünſtler Leopold es
an=
ſcheinend gelernt, wie nett das Leben iſt, wenn man
ſich wenig entgehen läßt. Sie verfügt über die
herrlich=
ſten Reit= und Fahrpferde; ihr Wagenpark iſt eine
Sehenswürdigkeit für ſich; es finden ſich Fuhrwerke
von einer Eleganz, wie man ſie ſonſt nur noch bei den
Multimillionären Amerikas erblicken kann. Die
Auto=
garage iſt größer als manches Wohnhaus, und Baronin
Vaughan verfügt über acht Maſchinen, die ſie alle ſelbſt
ſzu führen imſtande iſt. Das ſind ſo die äußeren
Be=
dingungen, unter denen ſie lebt.
Ihr Perſonal iſt der Größe ihres Haushalts
ent=
ſprechend: 36 männliche Diener werden in dem Heim
der Baronin Vaughan beſchäftigt, während 40 Frauen
ſich in die Arbeit teilen. Sie benötigt zu ihrer
Bedien=
ung zwei Kammerfrauen, zwei Badefrauen, vier
Mäd=
chen, die ihre Toilette und Wäſche in Ordnung halten,
zwei Sprachlehrerinnen, die jedoch nicht im Schloſſe
Balaincourt weilen, und eine Geſellſchafterin, die drei
Appartements für ſich hat. Das Entzücken jeder
Haus=
frau wäre die Küche der Baronin. Es gleißt und glänzt
von reinſtem Nickelgeſchirr. Jeder Kochtopf trägt die
Initialen der Herrin. Jeder Küchenlöffel iſt aus
Sil=
her, und die Kochlöffel, die man ſonſt in luxuriöſeren
Haushaltungen aus Holz hergeſtellt benutzt, ſind in der
Küche des Schloſſes aus Horn, und zwar aus
Büffel=
horn. Das Geſchirr iſt zum Teil holländiſches, zum
Teil Meißener Muſter. Die Service, von denen die
Baronin und Gäſte ſpeiſen, ſind goldene und ſilberne
Teller und Schüſſeln, wenn ſie Luſt hat, von Metall zu
ſpeiſen; verſpürt ſie aber Neigung, ihren Tiſch mit
Porzellan zu ſchmücken, dann kommen Teller von altem
Sévres, chineſiſche Handſchalen, Schüſſeln aus der
Blütezeit des Meißener Porzellans, Taſſen aus der
Regierungszeit Auguſts des Starken, auf ihre Tafel.
Und die Wände gleichen den koſtbarſten und
ſehens=
werteſten Muſeen. Ein wundervoller Frauenkopf,
deſſen Urheberſchaft Reynolds zugeſchrieben wird, hängt
in dem Empfangsraum der Baronin. Sie ſelbſt iſt
Anhängerin des franzöſiſchen Geſchmacks, namentlich
zeigt ſie eine Vorliebe für Boucher und Watteau.
König Leopold hat jedenfalls ſeine ganze
Gemälde=
galerie nicht verſteigert, ſondern hat ſeine
morganati=
ſche Gattin in den Beſitz einiger jener Koſtbarkeiten
geſetzt. So prangen an den Wänden des
Landſchafts=
zimmers zwei Ruisdaels, die ſelbſt in den Kreiſen der
Kunſtforſcher nicht bekannt ſein dürften. Das
Speiſe=
zimmer weiſt 148 der ſeltenſten und koſtbarſten Delfter
Teller auf, und zwei indiſche Rauchſervice von
un=
ſchätzbarem Werte ſchmücken das Herrenzimmer, in dem
Leopold zu ruhen und zu rauchen pflegte. Mächtige
Barockſtühle weiſen darauf hin, daß Leovold einen Teil
ſeiner Einrichtung nach Balaincourt geſandt hat. Doch
die Baronin Vaughan ſteht nicht auf dem Standpunkt,
daß dieſe koſtbaren Möbel nach ihrem Tode der
Nach=
welt erhalten werden müſſen. Sie benutzt alle
Möbel=
ſtücke als Gebrauchsgegenſtände, und an dem
Boule=
tiſchchen ſitzen ihre Kinder, damit beſchäftigt, nach
Kin=
derart Bücher vollzuſchmieren, wobei es ihnen auch
nicht darauf ankommt, der Tiſchplatte einen Strich zu
verſetzen.
Die Baronin Vaughan beſitzt nicht nur
Antiquitä=
ten von unſchätzbarem Wert; ihr perſönlicher Geſchmack
iſt in Bezug auf die Möbel ganz der Moderne
zuge=
wandt. Schlafzimmer, Ankleideraum, Boudoir und
Empfangsſalon ſind in dem Stile der Dresdener und
Darmſtädter Werkſtätten eingerichtet, und der
Empfangsſalon ſoll ſogar von einem namhaften
Darm=
ſtädter Künſtler ausgeführt worden ſein. Es iſt
ſchwarzes Ebenholz mit ſchwerem gelben Brokatſtoff
garniert. Ein Spiegel aus Kriſtallglas mit Ebenholz
und Goldintarſien hat die Summe von 20000 Mark
gekoſtet. Auch in Bezug auf die Teppiche huldigt ſie
mehr dem modernen Geſchmack. Sie hat ſich in den
modernen Räumen gänzlich von den Perſern und
In=
dern emanzipiert, und man ſieht koſtbare Ausgaben von
Kokosteppichen und Buckleygeweben. Die Baronin
Vaughan ſteht auf dem Standpunkt, daß dieſe
geknüpf=
ten modernen Teppiche weit hygieniſcher und
angeneh=
mer ſeien als die ſchweren, alten und koſtbaren Inder
und Perſer, als die ſeidenen Gebetteppiche, mit denen
ſie die Prunkräume von Balaincourt ausgeſtattet hat.
C.K. Das Ende des „Humpelrocks‟ Das
Ende des „Humpelrocks” dieſer grotesken Erfindung
des unten zugebundenen Kleides, mit dem uns die
Mode in dieſem Sommer beſchenkt hat, wird von
Pa=
is aus proklamiert. Das Tragen dieſes Rockes wird
für unmöglich, ja lebensgefährlich erklärt. Eine junge
Dame hat ſich ein Bein gebrochen, weil ſie ſich in ihr
Kleid verwickelte, als ſie in eine Droſchke ſteigen
wollte. Aehnliche Unglücksfälle ſind auch ſonſt
vorge=
kommen. Im Winter, wo ſich die Dame ihre Röcke
heben muß, wird auch die Freundin der exotiſchſten
Mode nicht weiter in dieſem Kleide gehen können,
das dann einfach im Schmutz ſchleppen wird. Der
Leiter einer großen Modefirma behauptet nun, daß der
„Humpelrock” als eine wirkliche, allgemeine Mode
überhaupt nie exiſtiert habe. Er ſei ſtets eine bizarre
Ausnahme geblieben, die von jenſeits des Ozeans
herübergebracht worden ſei und in Paris nur wenig
Anklang gefunden habe. „Die Amerikanerinnen,”
meinte eine andere führende Perſönlichkeit der
Pa=
riſer Mode, „haben uns dieſes Danaergeſchenk
ge=
bracht und haben es ſelbſt aufgegeben, ſeit es die
Pa=
riſerinnen zu tragen ankingen. Aber von den
höhe=
ren Geſellſchaftskreiſen iſt dieſer Rock überhaupt nicht
aufgenommen worden. Nur einige kühne,
neuerungs=
ſüchtige Damen haben verſucht, ihm zum Siege zu
ver=
helfen. Ihr Verſuch iſt mißlungen; man will den
„Humpelrock” jetzt in die Provinz lancieren. Damit
iſt ſein Schickſal bei der Pariſerin und in der Mode
überhaupt beſiegelt.”
* Das Sofa des Generalgouverneurs
bildet ſeit Wochen den Gegenſtand für beißende Scherze
gegen den ehemaligen Generalgewaltigen von
Mada=
gaskar, Augagneur. Man hat nämlich in dem Budget
für die Kolonie während der letzten vier Jahre folgende
Poſten gefunden: 1906, Kapitel 11 (Mobiliar), Sofa des
Kabinetts des Generalgouverneurs, Reparaturen 3500
Franks. 1907, Kapitel 11 (Mobiliar), Sofa des
General=
gouverneurs, Reparaturen 4500 Franks. 1908, Kapitel
11 (Mobiliar), Sofa des Generalgouverneurs,
Repara=
turen 5500 Franks. 1909, Kapitel 11 (Mobiliar), Sofa
des Generalgouverneurs, Reparaturen 8500 Francs.
Das macht alſo 22000 Francs in vier Jahren. Es iſt
ganz erklärlich, daß die Reparaturkoſten ſtiegen, je
älter das Sofa wurde. Das wollen aber die Pariſer
Journaliſten nicht verſtehen, und ſie greifen Herrn
Augagneur an, der jetzt darauf heftig erwidern läßt,
die ganze Geſchichte ſei von einer „Hausmeiſterſeele‟
erfunden. Aber leider kann man nachweiſen, daß die
oben genannten Poſten im Bautenminiſterium des
Generalgouverneurs von Madagaskar richtig
re=
giſtriert ſind. Da Herr Augagneur behauptet, er habe
gar kein Sofa gehabt, ſo muß er jetzt darauf
antwor=
ten, wofür die 22000 Francs eigentlich ausgegeben
worden ſind.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
Nummer 192.
unter anderem, die bekannte amtliche Erklärung des
Fürſten in der Daily Telegraph=Affäre im November
1908 einen Schwindel zu nennen. Wenn der
Ange=
ſchuldigte bei Beſprechung dieſes Buches in der
Königs=
berger Hartungſchen Zeitung, deren verantwortlicher
Redakteur er iſt, an dieſer Art, Geſchichte zu machen,
Kritik übt und die Enthüllungen des Privatklägers als
dreiſte Geſchichtsfälſchung bezeichnet, ſo kann
dieſer Kritik die Berechtigung nicht
abge=
ſprochen werden, und von einer ſtrafbaren
Hand=
iung kann demgemäß (§ 193 St.=G.=B.) keine Rede
ſein.” — Auf dem ſtädtiſchen Gutshof Dalldorf wütete
heute nachmittag ein Großfeuer, durch das mehrere
Wirtſchaftsgebäude eingeäſchert wurden. Ein Berliner
Feuerwehrmann erlitt dabei erhebliche Verletzungen
im Geſicht. Der Schaden iſt bedeutend. — Eine Stunde
quälender Angſt hatte der Kaſſenbote einer
Ber=
liner Bank zu erleiden, der heute vormittag in einem
Straßenbahnwagen die „Kleinigkeit” von 15000
Mark in Gold verſehentlich hatte liegen laſſen. Kaum
hatte er den Wagen verlaſſen, ſo bemerkte er den
Ver=
luſt, konnte aber trotzdem nicht mehr die Verfolgung
des Wagens aufnehmen, weil die Elektriſche bereits
ein gutes Stück weitergefahren war. Der Bote nahm
ſich ein Auto und fuhr ſeinem Gelde nach. Inzwiſchen
hatte der Schaffner den Beutel entdeckt und den Fund
auf dem Bahnhof gemeldet. Gleich darauf traf auch
der Bankbote ein; er konnte ſchließlich, nach genügender
Legitimierung, die 15000 Mark wieder in Empfang
nehmen.
Kronberg, 17. Aug. Der Kaiſer ging heute früh
mit Herrn von Pleſſen und ſeinen Schweſtern im Park
zu Friedrichshof ſpazieren, beſuchte dann das
Offizier=
heim Taunus in Fallenſtein und den Bankier Karl
von Grunelius auf ſeiner hieſigen Villa. Zur
Früh=
ſtückstafel ſind geladen: die Profeſſoren Dr. Spieß und
Reh aus Frankfurt a. M., Frau Baronin von
Reiſchach, Bürgermeiſter Pitſch und die Offiziere der
Wache.
Wiesbaden, 17. Aug. Eine an Zwiſchenfällen reiche
Verhandlung ſpielte ſich vor dem hieſigen
Gewerbe=
gericht ab. Als Klägerin trat die Artiſtin und
Kon=
zertſängerin Hecht auf, welche von dem Pächter eines
hieſigen Cafés bei einem Tagesgehalt von 6 Mark
engagiert war. Die Klägerin hatte ſchon etliche Tage
ihre Stimme in dem Lokal des Beklagten ertönen
laſſen, als eine von mehreren Stammgäſten
unter=
zeichnete Karte eintraf, auf welcher die Abſender dem
Caſétier den Rat gaben, die Sängerin im Intereſſe des
Allgemeinwohls zu entlaſſen, da ihre Stimme die
Be=
ſucher des Cafés nervös mache. Die Folge dieſer
Be=
ſchwerdekarte war, daß die Klägerin entlaſſen wurde.
In der Gewerbegerichtsſitzung betonte die Klägerin,
daß die plötzliche Entlaſſung nicht gerechtfertigt ſei. Bei
den Geſangsvorträgen habe im Lokal ſtets Ruhe
ge=
herrſcht, ein Zeichen, daß das Publikum dem Geſange
mit Andacht folgte. „Alle haben ſe geklatſcht”, meinte
die Klägerin, „wieder ein Zeichen, daß meine
Sanges=
kunſt dankbare Ohren gefunden hat.‟ Der Beklagte
ſtellte dies zwar nicht in Abrede, glaubte aber, im
Intereſſe des beſuchenden Publikums gehandelt zu
haben, wenn er eine Sängerin, die auch nur bei einem
winzigen Bruchteil der Gäſte Mißfallen erregt, ſofort
entlaſſe. Hierzu ſei er außerdem berechtigt, wenn es
ſich hexausſtellte, daß der Geſang ſich als weniger
kunſtvoll geſtalte, als es nach der Probe vor
Engage=
mentsabſchluß zu erwarten war. Die Klägerin erbot
ſich, in dem Lokal des Beklagten weiter zu ſingen, falls
derſelbe zu einem Vergleich nicht geneigt ſei. Der
Be=
klagte winkte aber mit beiden Händen ab und entſchloß
ſich, einen Vergleich von 75 Mark abzuſchließen,
nach=
dem ihm nahegelegt war, daß er ſich vor dem
Engage=
ment davon hinreichend habe überzeugen müſſen, ob
die Sangesleiſtung den von ihm geſtellten Anſprüchen
entſpreche.
Trier, 16. Aug. In Reil an der Moſel wurden
zwei Arbeiter, als ſie unter einem Baume Schutz
ſuch=
ten, während eines Gewitters vom Blitz
getrof=
fen. Einer blieb tot, der andere iſt völlig gelähmt.
Düſſeldorf, 17. Aug. Unweit des Bahnhofes
Lan=
igenfeld zwiſchen Köln und Düſſeldorf gab ein
Unbekannter Revolverſchüſſe auf den
Ber=
lin=Kölner Zug ab. Eine Kugel
durch=
bohrte das Fenſter eines Abkeils zweiter Klaſſe
und flog dicht an den Köpfen einer Berliner Familie
vorbei. Ein Kind wurde durch Glasſplitter verletzt.
Leipzig, 17. Aug. Die Brüder Karl und Friedrich
Kappius geſtanden, den Mord an den
Fried=
richſchen Eheleuten und das Attentat in der
Liviaſtraße gemeinſam verübt zu haben. Den
Ueber=
fall auf den Briefträger Rübner und den Mordverſuch
an Frau Wagner verübte Karl Kappius allein, ebenſo
ſchrieb er, wie die Leipziger Zeitung meldet, die
Er=
preſſerbriefe an die Firma Weber.
Kiel, 17. Aug. Bei Gabelsflach vor der Kieler
Föhrde kollidierte in der letzten Nacht das
Tor=
pedoboot „§ 76” ein Depeſchenboot der
Hoch=
ſeeflotte, mit dem Torpedoboot „§ 32‟, das als
Ten=
der der Artillerie=Inſpektion dient. Beide Boote
wurden von Marine=Steuerleuten geführt. Der
Zu=
ſammenſtoß war ſo heftig, daß beide Boote ſanken.
Die Mannſchaften konnten von den in der Nähe
üben=
den Kreuzern „Danzig” und „Undine” gerettet
wer=
den, ſodaß bei dem Unfall kein Menſchenleben zu
be=
klagen iſt.
Tromſö, 16. Aug. Der Eisdampfer „
Phö=
nir” iſt angekommen. Morgen wird der Dampfer
„Mainz” eintreffen. Die Funkentelegraphie zwiſchen
beiden Schiffen funktionierte ausgezeichnet. Die „
Phö=
nir” iſt bis zum 82. Grade vorgedrungen. Auf der
Weſtſeite Spitzbergens wurden die
Probeauf=
ſtiege mit Feſſelballons bis zu mehreren
hundert Meter Höhe unternommen.
Wien, 17. Aug. Joſeph Kainz, der nach an
ihm vorgenommenen Darmoperationen zur Erholung
auf den Semmering übergeſiedelt war, iſt geſtern
wie=
der in das Sanatorium Löw in Wien
zurück=
gebracht worden. Anfangs hieß es, daß der Künſtler
nur durch das ſchlechte Wetter vom Semmering
ver=
trieben worden ſei, die letzten Nachrichten führen
je=
doch ſeine Rückkehr auf eine Verſchlimmerung im
Be=
ffinden zurück. Die Operationswunde iſt von neuem
raufgebrochen und der Künſtler wird vorausſichtlich bis
Oktober in der Heilanſtalt verbleiben müſſen. Einer
der bekannteſten Wiener Operateure hat die
Behand=
lung des Künſtlers übernommen. Die Meldung von
der Verſchlimmerung im Befinden Kainz” erregt in
Wien, wo man ihn ſchon halb geſund glaubte, großes
Aufſehen.
Paris, 16. Aug. Die Vermählung der
Baronin Vaughan mit ihrem Verwalter Durieux
hat aus bisher unbekannter Urſache eine plötzliche
Verzögerung erlitten. Die Tranung war für geſtern
vormittag angeſetzt, wurde jedoch in letzter Stunde
ab=
geſagt.
Paris, 17. Aug. In der Gegend. von Nimes
er=
krankten neun Perſonen unter
Vexgiftungser=
ſcheinungen infolge Genuſſes von
Erbſenkon=
ſerven. Der Zuſtand iſt bedenklich.
Lyon, 17. Aug. In der Nähe von Craponne fuhr
ein Zug auf einen auf der Strecke halkinden Zug von
hinten auf. Zehn Perſonen wurden verletzt.
Saujon, 17. Aug. Unter den Trümmern des
ver=
unglückten Zuges wurde noch eine Leiche
ge=
funden, ſodaß die Zahl der Toten jetzt 38 beträgt, von
denen 36 identifiziert worden ſind. Ganze Familien
befinden ſich unter den Opfern.
London, 17. Aug. Der ſich in Kingſand bei
Ply=
mouth in der Sommerfriſche aufhaltende Major
Nicholas iſt geſtern nacht von ſeinem 26 Jahre alten
Sohne, der kürzlich von einer Farm in Neuſeeland
zurückgekehrt war und ſeit einiger Zeit bedenkliche
Symptome geiſtiger Zerrüttung zeigte, ermordet
worden. Gegen 2 Uhr hörte der Major jemanden im
Korridor herumſchleichen, ſo wie er hinaustrat, griff
ihn der Sohn mit einem alten indiſchen Schwerte,
einem Dekorationsſtück, an und ſpaltete ihm den
Schä=
del, ſo daß der Major tot niederſtürzte. Der Mörder
zeigte ſtoiſche Ruhe.
Der Brand der Brüſſeler Welt=
Mitteilungen des deutſchen
Reichs=
kommiſſars.
* Brüſſel, 16. Aug. Der deutſche
Reichskom=
miſſar Geheimer Regierungsrat Albert hat dem
Brüſſeler Vertreter des Wolffſchen Bureaus folgende
Mitteilungen gemacht: Die deutſche Abteilung
iſt entgegen irrig verbreiteten Nachrichten in vollem
Umfange unverſehrt geblieben. Der Sicherheitsdienſt
der deutſchen Abteilung hat durchaus funktioniert. Auf
ein mit der Dampfpfeife gegebenes Signal waren
ſämt=
liche Mannſchaften der deutſchen Abteilung in wenigen
Minuten nach Ausbruch des Brandes dortſelbſt
verſam=
melt. Die Schläuche wurden angeſchloſſen und die
Dächer der Gebäude, ſoweit erforderlich, unter Waſſer
geſetzt, ſodaß herüberfliegende Funken im Keime
er=
ſtickt wurden. Obwohl ſich die getroffenen Maßregeln
vollſtändig bewährt haben, ſind jetzt die
Sicherheits=
maßnahmen noch verſtärkt worden. Der Beſtand der
Mannſchaften iſt vergrößert. Die nächtlichen
Patrouil=
lengänge und die Bewachung innerhalb der Hallen
während der Nacht ſind vermehrt und verſtärkt worden.
Im übrigen iſt das Feuerriſiko der geſamten
Bau=
lichkeiten von dem Syndikat der deutſchen
Feuerver=
ſicherungsgeſellſchaften gedeckt. In gleicher Weiſe
haben die deutſchen Feuerverſicherungsgeſellſchaften,
ſo=
wie eine Reihe engliſcher Geſellſchaften das Feuerriſiko
der ſämtlichen deutſchen Ausſtellungsgegenſtände
über=
nommen.
Der Zugang zur deutſchen Abteilung iſt nicht
unterbrochen geweſen. Trotz des augenblicklich
erfor=
derlichen Umweges hat der Beſuch der deutſchen
Ab=
teilung eher zugenommen, als abgenommen. In
weni=
gen Tagen werden die Trümmer, welche zurzeit die
Avenue Solboſch bedecken, beſeitigt ſein, ſodaß die
Hauptzugangsſtraße zur deutſchen Abteilung bald
wie=
der dem Verkehr geöffnet ſein wird. Die
Geſamtaus=
ſtellung bleibt ununterbrochen geöffnet. Die
Juryarbeiten werden am nächſten Montag fortgeſetzt,
nachdem ſich herausgeſtellt hatte, daß Duplikate der
Pro=
tokolle der erſten Inſtanz im Stadtbureau des
belgi=
ſchen Kommiſſars vorhanden waren. Bei dieſem
trau=
rigen Anlaß hat ſich gezeigt, daß es ein glücklicher
Ge=
danke war, die deutſche Abteilung als ein geſchloſſenes
Ganzes in einem getrennten einheitlichen Gebäude
unterzubringen. Wenn die ganze Weltausſtellung in
einem einheitlichen Bau zuſammengefaßt geweſen wäre,
ſo würde ſie höchſtwahrſcheinlich insgeſamt ein Raub
der Flammen geworden ſein.
Die Zerſtörung erweiſt ſich übrigens
gerin=
ger, als im erſten Schrecken angenommen wurde.
Lei=
der ſind vollſtändig vernichtet die engliſche Abteilung
mit ihren unerſetzlichen Kunſtſchätzen und
Wertobjek=
ten, ſowie derjenige Teil der belgiſchen Abteilung, der
hinter der Hauptfaſſade liegt. Der Architekt der
belgi=
ſchen Ausſtellung, Acker, wird bereits in wenigen Tagen
Pläne vorlegen, in welcher Weiſe die Brandſtätte
künſtleriſch verkleidet wird. Man hofft, die neue Faſſade
in 14 Tagen fertigzuſtellen. Der Koſtenaufwand
hier=
für wird ſich auf eine Viertel Million Francs belaufen.
Eine Schädigung des architektoniſchen Geſamtbildes
ler Ausſtellung wird nur in geringem Umfange
ein=
treten.
Ueber die Entſtehung des Brandes
iſt den Gerichtsbehörden geſtern nachmittag eine äußerſt
wichtige Ausſage von dem Poſtvorſteher Lepere gemacht
worden. Dieſer erklärte, daß er am Sonntag abend
10 Minuten vor 9 Uhr, als er noch in ſeinem Bureau
arbeitete, durch die Scheiben einer Verbindungstür
zwiſchen dem Poſtamt der Ausſtellung und der ſich
daran anſchließenden Halle Belgiens Flammen
beob=
achtete, welche plötzlich mit großer Gewalt aus einem
Stande hervorbrachen, der ſich im Innern der Halle
befand, in welcher während des Tages vor den Augen
des Publikums gewiſſe mechaniſche Arbeiten mit
Seidengarn verrichtet wurden. Es handelt ſich um eine
Maſchine, welche durch einen kleinen Dynamo=Motor
angetrieben wurde. Angeſichts dieſer ganz neuen
Aus=
ſage, die aber viel Wahrſcheinlichkeit für ſich hat, haben
die Gerichtsbehörden ſofort eine photographiſche
Auf=
nahme dieſes Teiles der Ruine vornehmen laſſen und
die Gerichtsperſonen begaben ſich an Ort und Stelle,
um die noch vorhandenen Teile der Maſchine und die
Ruine in Augenſchein zu nehmen. Die betreſfende
Maſchine wie auch der Dynamo ſind beſchlagnahmt und
den Gerichtsbehörden überwieſen worden. Gleichzeitig
gab der Architekt der Ausſtellung, Acker, den Behörden
genaue Zeichnungen und Angaben über die Lage der
Halle, den Stand der Maſchine, die Lage des
Poſt=
bureaus und der beſtehenden Verbindungstür uſw.
Die Wiederherſtellung der Ausſtellung.
* Brüſſel, 16. Aug. Das Militär verläßt die
Ausſtellung, deren ſämtliche Abteilungen von morgen
ab wieder zu beſichtigen ſein werden. Die
eng=
liſche Abteilung wird, wie nunmehr beſtimmt
worden iſt, neu errichtet werden und man wird
ſchon in den nächſten Tagen mit der Wiedererrichtung
beginnen. Zu dieſem Zwecke iſt dem engliſchen
Ge=
neral=Kommiſſariat der große Feſtſaal, in dem bisher
die Konferenzen und Kongreſſe abgehalten wurden,
zur Verfügung geſtellt worden. Die belgiſche
Gruppe wird Unterkunft finden in den Räumen,
die bisher für kleinere Ausſtellungen reſerviert waren.
Die belgiſchen Juweliere endlich ſtellen die geretteten
Kunſtgegenſtände in dem Pavillon der belgiſchen
Glas=
hüttenbeſitzer aus. Eine Gruppe Künſtler hat ſich er=
boten, die Dekorierung für ein neues Alt=Brüſſel
auszuführen, ſobald die nötigen Holzgerüſte
fertig=
geſtellt ſein werden. Man hofft, daß bereits am 27.
d. M. eine Wiedereröffnungsfeier ſtattfinden kann.
Alle Hallen, Gärten und Anlagen ſind für die Beſucher
wieder geöffnet.
Gerettete Juwelen.
* Brüſſel, 16. Aug. Geſtern, am erſten Tage
nach dem Brande, hatten ſich ſchon Plünderer in Maſſe
eingefunden und verſucht, ſich mit wertvollen
Reli=
quien die Taſchen zu füllen. Drei von dieſen
Maro=
deuren wurden gefaßt, und man fand bei ihnen Uhren
und andere Koſtbarkeiten. Dagegen ſind auch viele
ſchöne Beiſpiele von Ehrlichkeit zu verzeichnen. Leute,
die in der Nacht des Brandes in die Gebäude
gedrun=
gen waren und dort wertvolle Sachen gerettet hatten,
lieferten ſie am nächſten Tage dem Kommiſſar ab.
Die Kollektivausſtellung von
Diaman=
ten und Perlen der belgiſchen Juweliere hatte
einen Wert von 100 Millionen Francs. Sie wurde
jeden Abend nach Schluß in einen Geldſchrank
ein=
geſchloſſen, welcher in den Erdboden verſenkt wurde.
Es war ſchon geſtern möglich, dieſe Stelle aufzudecken
und den Treſor völlig kühl und unverſehrt
aufzu=
finden. Er enthielt auch ein Kunſtwerk von beſonderer
Koſtbarkeit, eine Nachbildung des berühmten alten
gotiſchen Rathauſes von Brüſſel, in kleinen
Diaman=
ten und Silber gearbeitet. Auch befand ſich in dem
Treſor die Diamantenkollektion der De=Beers=
Kom=
pagnie.
* Brüſſel, 17. Aug. Der König und die
Königin der Belgier ſind geſtern abend 10 Uhr
20 Min. von München nach Brüſſel abgereiſt. Die
Köni=
gin hat an den Bürgermeiſter von Brüſſel aus
Poſſen=
hofen folgendes Telegramm gerichtet: Durch die
ſchreckliche Nachricht von der Feuersbrunſt in der
Aus=
ſtellung niedergebeugt, drücke ich Ihnen und der Stadt
Brüſſel meine herzliche Anteilnahme an dieſem großen
Unglück, das viele Bemühungen und Hoffnungen
vernich=
tet hat, aus. — Auch der König von England
hat der belgiſchen Regierung und dem König Albert ſein
Beileid ausgedrückt.
Die bei Lloyds und anderen engliſchen
Ver=
ſicherungsanſtalten durch das Schadenfeuer in
Brüſſel entſtandenen Schäden werden auf ½ bis ½ Million
Pfund Sterling (5—10 Mill. Mark) veranſchlagt.
Die beiden nach dem Brande der Weltausſtellung
ver=
mißten Perſonen ſind nunmehr wieder
aufge=
funden worden. Es ſind dies zwei im Lunapark
ange=
ſtellte Spanier.
Schiffsunfälle.
* London, 16. Aug. Nach einer Lloydmeldung
aus Gibraltar iſt heute der ſpaniſche Dampfer
„Martos” im Nebel auf der Höhe von Tarifa mit
dem deutſchen Dampfer „Elſa”
zuſammen=
geſtoßen. Der erſtere iſt geſunken, einige Paſſagiere
und Mannſchaften wurden durch die „Elſa” gerettet und
in Gibraltar an Land gebracht. 7 Matroſen und
32 Paſſagiere des „Martos” ſind
er=
trunken.
* Tarifa, 16. Aug. Bei dem Untergang des mit
dem deutſchen Dampfer „Elſa” zuſammengeſtoßenen
ſpaniſchen Dampfers „Martos” ſind 45 Perſonen
ertrunken, 65 Perſonen wurden von der Elſa au
Bord genommen.
* Gibraltar, 16. Aug. Ueber den
Unter=
gang des ſpaniſchen Dampfers „Martos”
wird noch gemeldet: Der Dampfer fuhr des Nebels
wegen mit verminderter Geſchwindigkeit und gab
Nebelſignale, als er mitſchiffs bei dem Maſchinenraum
von dem Dampfer „Elſa” getroffen wurde. „Martos”
lief ſofort voll Waſſer und ſank nach Verlauf von drei
Minuten. Unter den Paſſagieren, die größtenteils
ſchliefen, entſtand eine große Panik. Die Boote der
„Elſa” waren unermüdlich tätig bei dem Rettungswerk.
Von den Paſſagieren der erſten Kajüte wurde nur
einer gerettet, von den geretteten
Zwiſchendeckspaſſa=
gieren ſind vier verletzt. Der 70jährige Kapitän des
„Martos” iſt, auf der Kommandobrücke ſtehend, mit
ſeinem Schiff untergegangen.
* London, 16. Aug. Nach einer Lloydmeldung
aus Eaſt=London iſt der Dampfer „Khedive” der
deutſchen Oſtafrikalinie bei Kap Morgan
aufgelaufen. Waſſer iſt in drei Schiffsräume
ein=
gedrungen. Es ſind Schleppdampfer zum Beiſtand
ent=
ſendet worden.
* London, 16. Aug. Der bei Kap Morgan
auf=
gelaufene Dampfer „Khedive” wird nach einer
Lloydmeldung als vollſtändig verloren
be=
trachtet und iſt deshalb ſeinem Schickſal überlaſſen
worden. Die Mannſchaft des „Khedive” iſt mit
Aus=
nahme des dritten Offiziers, der ertrunken iſt,
ge=
rettet worden.
Luftſchiffahrt.
Vom Ueberlandflug Frankfurt-
Mann=
heim.
* Frankfurt, 17. Aug. Um 6 Uhr ſtieg heute
früh Robert Thelen mit ſeinem Wrightapparat
und mit Herrn v. Gorriſſen als Paſſagier
zu dem Ueberlandfluge Mainz-Mannheim auf und
flog in der direkten Richtung nach Mainz davon.
Spä=
ter unternahm Plochmann mit ſeinem Gradeapparat
einen Probeflug auf dem Flugplatze.
* Frankfurt, 17. Aug. Thelen hat um 6
Uhr 26 Minuten Mainz paſſiert, ohne dort zu
landen; er fliegt direkt nach Mannheim weiter.
Plochmann hat die Fahrt nicht angetreten.
Ver=
mutlich wird vor heute nachmittag 5 Uhr nicht mehr
geſtartet. Für dieſe Zeit hat ſich Herr von Mumm
zum Aufſtieg gemeldet. Die genaue Startzeit von
Thelen iſt 5 Uhr 54 Minuten. Er hat ſomit 32
Mi=
nuten für die Fahrt nach Mainz benötigt.
* Mainz, 17. Aug. Wie der Mainzer Anzeiger
meldet, iſt der Aviatiker Thelen am Hechtsheimer
Berg in der Nähe von Mainz infolge eines
Zylin=
derbruches gelandet. Der Apparat wurde nicht
beſchädigt. Der Zylinder wird in Mainz ausgewechſelt.
Thelen und von Gorriſſen fuhren im Automobil
nach Frankfurt a. M. zurück.
* Mainz, 17. Aug. Der Flieger Thelen hat
mit v. Gorriſſen als Paſſagier mit dem inzwiſchen von
der Automobilfachſchule in Mainz wiederhergeſtellten
Apparat um 11 Uhr 45 Minuten die Rückfahrt nach
Frankfurt angetreten. Nach einer neueren Meldung
mußte Thelen bei G insheim wegen
Heiß=
laufens des Motors wieder landen.
* Mannheim, 17. Aug. Der hieſige
Land=
ungsplatz für Flieger kann ein idealer ge=
Nummer 192.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
Seite 5.
nannt werden. Schon ſeit einigen Tagen herrſcht auf
dem Exerzierplatz fieberhafte Tätigkeit, um die für
das Landen der Flieger erforderlichen Anordnungen
zu treffen. Ein über 100 Meter langer und ziemlich
breiter Schuppen dient zur Aufbewahrung der
Appa=
rate. Die Signale für die Landungsſtelle ſind der
Vorſchrift gemäß hergeſtellt und für die Flieger ſchon
von weitem ſichtbar. Geſtern abend waren ſchon ſehr
viele Neugierige draußen auf dem Platz, um ſich die
Anlagen anzuſehen. Der Platz wurde von einem
Scheinwerfer taghell erleuchtet. Eine große
Ent=
täuſchung wurde durch die Nachricht hervorgerufen,
daß Thelen zwei Kilometer von Mainz entfernt durch
das Platzen eines Kühlmantels veranlaßt wurde, zu
landen, umſomehr, als ſeit heute früh 5 Uhr ſchon alle
Vorbereitungen für die Ankunft des Fliegers
ge=
troffen waren, der um ½7 Uhr hier eintreffen ſollte.
Thelen befand ſich in einer Höhe von 80 Metern, als
er gezwungen wurde, abzuſteigen. Der Apparat blieb
völlſtändig intakt. Am heutigen Nachmittag
fin=
den drei Flüge ſtatt. Es ſtarten Wiencziers, von
Mumm und Jeannin. Die Ankunft der Flieger wird
zwiſchen 6 und 7 Uhr in Mannheim zu erwarten ſein.
sr. Das Flugmeeting von Nantes, das auf
acht Tage berechnet iſt, wurde bisher vom Wetter recht
wenig begünſtigt. Am erſten Tage gewann Morane
(Bleriot) bei einer Flugzeit von 1 Std. 4 Min. 10 Sek.,
den täglichen Dauerpreis, am zweiten Tage konnten
nur kurze Flüge ſtattfinden, den längſten erzielte
Tho=
mas (Antoinette) mit einer Flugdauer von 20:42.
Morane gewann den täglichen Höhenpreis mit einem
Fluge von 1000 Meter Höhe.
* Paris, 17. Aug. Die letzte Strecke des
Cir=
euit de I Eſt, Amiens=Paris (120 Kilometer), kam
heute morgen zum Austrag. Als Erſter landete unter
dem ungeheuren Jubel der Bevölkerung Leblanc auf
ſeinem Monoplan Blériot gegen 6¾ Uhr früh. Er
war um 5 Uhr 3 Minuten in Amiens aufgeſtiegen.
Le=
blanc hat ſomit den 100000 Francs=Preis des Matin
gewonnen.
* Paris, 17. Aug. Der Aviatiker Aubrun iſt
um 7 Uhr 4 Minuten im Gleitfluge gelandet; er war,
wie Leblanc, in großer Höhe geflogen.
* Paris, 17. Aug. Legagneux traf um 11 Uhr
vormittags in Iſſy=les=Moulineaux ein; beim Landen
erlitt der Apparat eine Beſchädigung. — Leutnant
Letheux kam eine Stunde nach ſeinem Aufſtieg wieder
auf dem Flugplatz in Amiens an.
* Amiens, 17. Aug. Der Aviatiker Latham,
der geſtern zum Fluge Paris-London nachmittags um
5 Uhr vom Flugfelde Iſſy=les=Moulineaux
aufgeſtie=
gen war, iſt in La Falaiſe bei Montdidier um halb
8 Uhr infolge Benzinmangels gelandet. Er ſetzte von
dort aus den Flug heute morgen fort und wurde um
6 Uhr 10 Minnten in Amiens geſichtet. Er umkreiſte
dreimal das Aerodrom, ſtieß aber dabei ſo heftig gegen
einen Baum, daß der Apparat vollſtändig zerbrach.
Latham ſelbſt iſt unbeſchädigt.
* Paris, 17. Aug. Der Aviatiker Moiſant,
der um 5¼ Uhr aufgeſtiegen war, um in
ununter=
brochener Fahrt nach London zu fliegen, iſt in Calais
gelandet.
* Calais 17. Aug. Moiſant iſt heute
vor=
mittag in der Richtung auf England aufgeſtiegen.
Sport.
— Athletik. Beim Nationalen Wettſtreit zu Idar
a. d. Nahe errang der „Athleten=Verein Darmſtadt” bei
ſcharfer Konkurrenz folgende Preiſe: Jongleur=
Muſter=
riege (Unterſtufe) 1. Preis. Im Ringen (
Schwerge=
wicht): Edmund Otto den 7. Preis: Mittelgewicht:
Franz Herget den 3. Preis (ſilberne Medaille):
Leicht=
gewicht: Max Schmidt den 10. Preis. Den 1. Preis im
Kugelwerfen (10 Pfund) errang Edmund Otto. Im
Steinſtoßen (½ Zentner) erhielten: den 1. Preis
Ed=
mund Otto, den 5. Preis Franz Herget. Im ganzen
alſo drei Ehrenpreiſe. Bei den Nationalen Olympiſchen
Spielen in Bingen vertrat Herr Edmund Otto als
ein=
ziger Konkurrent des Vereins folgende Konkurrenzen:
Kugelſtoßen (7½ Klg.) 1. Preis, Steinſtoßen (½ Zentner)
2. Preis, Dauerſtemmen (1 Zentner) 2. Preis.
Lt. Im internationalen Lawn Tennis=
Turnier zu Hamburg fiel jetzt auch die
Entſchei=
dung im Herren=Einzelſpiel um die Meiſterſchaft von
Deutſchland. Nachdem Bergmann=Dresden in der
Vor=
ſchlußrunde H. Schomburgk=Leipzig mit 6:3, 2:6, 6:3,
6:4 geſchlagen hatte, verzichtete er in der Schlußrunde
zugunſten des Verteidigers Otto Froitzheim=Straßburg
auf das Spiel, ſodaß Froitzheim den Meiſterſchaftstitel
behält. Das gemiſchte Doppelſpiel um die
Meiſter=
ſchaft von Deutſchland gewannen Frau Dr.
Nereshei=
mer-C. Uhl, die in der Schlußrunde Fräulein Rieck-
Bergmann mit 9:7, 0:6, 6:3, 8:6 nach ſpannendem
Kampfe ſchlugen. Das Herren=Einzelſpiel mit
Vor=
gabe, Klaſſe A., gewann Brandis=Hamburg gegen
Raht=
jen=Hamburg 6:0, 614, das Damen=Doppelſpiel mit
Vor=
gabe gewannen Fräulein Rieck=Hamburg-Frau Dr.
Neresheimer=München mit 6:2, 6:2 gegen Fräulein
Köring=Dresden-Fräulein Walſen=Hamburg. Das
ge=
miſchte Doppelſpiel mit Vorgabe wurde von Frau Dr.
Neresheimer-C. Uhl gegen Frau und Herrn Dr. Bruns
mit 6:4, 6:2 gewonnen.
Landwirtſchaftliches.
* Wer einmal in dieſen heißen Auguſttagen mit
der Eiſenbahn von Weinheim aus durch das
Weſchnitz=
tal fährt, der wird bald hinter Mörlenbach auf den
Höhen links von der Bahn Viehherden erblicken,
Rin=
der und Fohlen, getrennt weidend auf umfriedigten
Weideplätzen. Die Bahn fährt hier hart an der vom
Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für Starkenburg
er=
richteten Jungviehweide vorbei. Um dieſe im
Intereſſe der Starkenburger Viehzucht vor Jahren
er=
richtete Weideanlage größeren Stiles, die einſchließlich
dazu gehöriger Wieſen ein Geſamtareal von zirka 400
heſſiſchen Morgen umfaßt, eingehender beſichtigen zu
können, empfiehlt es ſich aber, das ganze Weideterrain
zu Fuß zu durchwandern. Am beſten unternimmt man
dieſe Wanderung von Rimbach aus. Iſt man nach
etwa einviertelſtündigem Marſche jenſeits der
Bahn=
linie auf der Höhe oberhalb des „Hoppeshof”
an=
gelangt, ſo hat man zunächſt eine prächtige Rundſicht
über das ganze Weſchnitztal. Von hier aus überblickt
man auch den größten Teil der Weide. Auf dem
jen=
ſeitigen, nach der Weſchnitzmühle zu gelegenen
Berg=
rücken ſieht man eine Schutzhütte, mit Stroh gedeckt, in
dem die beiden Hügelrücken trennenden Wieſentälchen
ein größeres Stallgebäude, geht man noch etwa 100
Meter den auf dem Bergrücken hinführenden Feldweg
entlang und wendet dann den Blick rechts nach
Albers=
bach zu, ſo erſpähen wir in der Talſenke wieder eine
Schutzhütte Dieſe Hütten und Ställe ſind ringsum von
grünen Matten umgeben und auf dieſen taumeln ſich
zahlreiche Rinder und Fohlen in getrennten Herden.
Wir nähern uns einer ſolchen Rinderherde und
erfah=
ren durch den zufällig anweſenden Viehhirten über
den Weidebetrieb einiges Nähere. Rinder und Fohlen
ſeien ſich vollſtändig ſelbſt überlaſſen, ſie ſeien nicht
an=
gebunden, ſondern mit Ausnahme der heißen
Mittags=
zeit, wo ſie die Schutzhütten aufſuchen, ſtets im Freien.
Jeder Weideſchlag habe Tränkwaſſer und könne das
Weidevieh nach Belieben ſaufen. Die ganze Weide ſei
in 24 Weideſchläge eingeteilt, die abwechſelnd beweidet
werden. Im ganzen ſeien zurzeit 150 Rinder und
Bullen im Alter von 10 bis 18 Monaten und 40 Fohlen
auf der Weide. Am beſten würden ſolche Tiere auf der
Weide ſich entwickeln, die vor dem Auftrieb bereits zu
Hauſe auf einem Tummelplatz Gelegenheit zur
Be=
wegung und zum Weiden gehabt hätten. Bei näherer
Betrachtung finden wir, daß die weidenden Rinder und
Fohlen durchweg ein gutgenährtes und geſundes
Aus=
ſehen haben, und daß den Tieren die Weide bisher
gut bekommen iſt. Nicht nur dem Tierzüchter, ſondern
auch dem Naturfreund können wir einen gelegentlichen
Beſuch der Weide auf das beſte empfehlen.
* Beſchaffung von Saatgut. Die dieſes
Jahr zum Teil ſehr ungünſtige Ernte wird es manchem
Landwirt ſchwer machen, das zur zeitigen Ausſaat
ſeines Herbſtgetreides nötige Saatgut in der Qualität
zu gewinnen, wie es heute verlangt werden muß, will
man höchſte Erträge erzielen. Er wird daher gerne
Gelegenheit nehmen, ſich beſtes Saatgut aus ſolchen
Quellen zu beſchaffen, die zur Gewinnung und
Her=
ſtellung von Saatgut unſerer ertragsreichſten
Getreide=
ſorten berufen und auch eingerichtet ſind. Die
mehr=
jährige Tätigkeit der Saatbauſtellen der
Land=
wirtſchaftskammer für das Großherzogtum Heſſen hat
dieſe durch die vielfachen Erfahrungen unter den
ver=
ſchiedenſten Boden= und Witterungsverhältniſſen in
den Stand geſetzt, den Anbau derjenigen Sorten zu
be=
treiben, welche heute für die gegebenen Verhältniſſe
die ertragsreichſten ſind. Es trifft dies ſowohl zu für
den Roggen wie für den Winterweizen und die
Wintergerſte. Wer Saatgut ſich in beſter Qualität
beſchaffen will, wende ſich daher an die
Landwirt=
ſchaftskammer, Darmſtadt, Rheinſtraße 34.
Handel und Verkehr.
H. Frankfurt a. M., 16. Aug. (
Frucht=
marktbericht.) Am Wochenmarkt war der
Ver=
kehr etwas belebter und die Stimmung zur Feſtigkeit
geneigt. Landweizen war erſtmals ſehr reichlich
an=
geboten und fand ſeitens der Mühlen ſchlanke
Ab=
nahme; auch die Mannheimer Mühlen traten als
Käu=
fer auf. Landroggen wurde ebenfalls etwas beſſer
be=
zahlt bei guter Nachfrage. Gerſte iſt noch wenig
offe=
riert, wobei das Material viel an Qualität zu
wün=
ſchen übrig läßt. Hafer war knapper vorhanden und
feſt. Mais und Futterartikel preishaltend. Mehl in
guter Frage und dementſprechend eher etwas
an=
ziehend.
Der Mannheimer Getreidemarkt iſt
feſt, aber Käufer ſehr zurückhaltend.
An der Berliner Produktenbörſe war
Weizen nach anfänglicher Schwäche wieder feſter, da
die Wetterwarte neuerdings Regen ankündigt. Die
ſeitherigen Käufe für franzöſiſche und italieniſche
Rech=
nung haben hingegen aufgehört. Ruſſiſche Offerten
waren ſehr knapp und teuer.
Nach den letzten Kabelberichten von den
amerikaniſchen Getreidemärkten (New=
York und Chicago) war Weizen ſchwächer auf gute
Erntereſultate, den baiſſelautenden Viſible=Supply=
Ausweis und die wöchentlichen Weltverſchiffungen aus
dem Donaugebiet. Mais eröffnete übereinſtimmend
mit dem Weizenmarkte zu billigeren Preiſen, doch trat
ſpäterhin eine leichte Befeſtigung ein auf
unbefriedi=
gendere Ernteergebniſſe aus dem Oſten und dem
Miſſiſſippi, ſowie auf trockenes Wetter aus dem
Zen=
tralgebiet. Der Schluß war indeſſen wieder niedriger
auf die enttäuſchende Nachfrage für Lokoware und
ge=
meldete Nachrichten über Regenfälle in Jowa und
Illi=
nois. Die ſichtbaren Weizenvorräte ſind dort in
die=
ſer Woche von 14,80 Millionen Buſhels auf 18,58
Mil=
lionen Buſhels geſtiegen, während die Maisvorräte
ſich von 3,71 Millionen Buſhels auf 3,02 Millionen
Buſhels verminderten. In Kanada ſind die
Weizen=
vorräte in dieſer Woche von 4,10 Millionen Buſhels
auf 3,72 Millionen Buſhels zurückgegangen.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterauer 21—21,10,
Nord=
deutſcher 21—21,10, Kurheſſiſcher 21—21,10,
Rumäni=
ſcher 22,75—23,75, Redwinter 22,50—23,75, Ruſſiſcher
22,75—24, La Plata 22,50—23,75, Donauweizen 22,75 bis
23,75, Kanſas 22,50—23,75, Walla Walla 22,50—23,75;
Roggen, hieſiger 15—15,10, Bayeriſcher (Pfälzer) 15
bis 15,20, Ruſſiſcher Amerikaniſcher —,
Rumäni=
ſcher —; Gerſte, Pfälzer 16,50—17,50, hieſige und
Wetterauer 16—16,50, Riedgerſte 16,50—17,50,
Unga=
riſche 19—19,75, Fränkiſche 16,50—17,25, Ruſſiſche
Futtergerſte —: Hafer, hieſiger 16—16,15,
Bayeri=
ſcher 16—16,15, Ruſſiſcher —, Amerikaniſcher —,
Rumä=
niſcher —; Mais mixed 14,90—15, Ruſſiſcher 14,90 bis
15,20, Donaumais 14,90—15, Rumäniſcher 14,90—15,
Weißer Mais 14,90—15, La Plata 14,90—15,
Weizen=
ſchalen 9,50—10, Weizenkleie 9—9,50, Roggenkleie 9,50
bis 10, Futtermehl 12,25—13, Biertreber, getrocknet,
12,25—12,75; Weizenmehl (Baſis ab Mannheim),
hieſiges Nr. 0: 31,25—31,50, feinere Marken 31,75 bis
32,25, Nr. 1: 29,50—30, feinere Marken 30,25—30,50,
Nr. 2: 28—28,50, feinere Marken 28,75—29, Nr. 3: 26,50
bis 27, feinere Marken 27,25—27,50, Nr. 4: 22,50—23,
feinere Marken 23,25—23,50; Roggenmehl, hieſiges
Nr. 0: 24,25—24,75, Nr. 1: 23—23,25, Nr. 2: 20,50 bis
20/75.
Militäriſche Gedenkfeiern.
* Metz, 16. Aug. Der heutige dritte Tag galt dem
Andenken der bei Gorze, Vionville und
Rezon=
ville im Kampfe gebliebenen deutſchen Helden. Um
8¾ Uhr vormittags fand am Denkmal der „Elfer” eine
Feier ſtatt, bei der Graf von Häſeler wiederum den
Gruß des Kaiſers an die Veteranen überbrachte und
mit einem Kaiſerhoch ſchloß. Sodann wurde um 10½
Uhr eine zweite Feier am Denkmal der „72er” bei
Gorze abgehalten. Graf von Häſeler gab eine
ausführ=
liche Schilderung der Schlacht auf dieſem Felde, die er
ſpäter am Denkmal der 5. Diviſion fortſetzte, und am
Prinz Friedrich Karl=Stein, an dem der Feldmarſchall
einen Zypreſſenkranz niederlegte, beendete. Der
Vor=
trag des greiſen Heerführers hatte etwa vier Stunden
in Anſpruch genommen. An der Stelle, wo die Brigade
Bredow die berühmte Attacke geritten hatte, wurde
dann eine weitere Feier abgehalten, bei der der
Feld=
marſchall der Brigade Bredow Worte höchſten Lobes
widmete. Die Feier fand am Nachmittag ihr Ende.
Inzwiſchen hatte von 12 Uhr ab die Feier der
Ent=
hüllung ves Denkmals der Angehörigen des
Leib=Garderegiments Nr. 8 bei Rezonville an der
Straße Gorze=Rezonville ſtattgefunden, zu der die
Spitzen der Militärbehörden, ſowie General a. D. von
LEſtocque erſchienen war, der damals als
Oberſtleut=
nant das Regiment im Kampfe geführt hatte.
Zahl=
reiche ehemalige Offiziere des Regiments, eine
Abord=
nung der jetzigen Aktiven, ſowie Vereine ehemaliger
Angehöriger des Regiments von Bredow in Frankfurt
a. d. Oder, Berlin, Guben, Eberswalde und
Fürſten=
walde wohnten der Feier bei. Es wurde eine große
Anzahl von Kränzen mit entſprechenden Anſprachen
niedergelegt. Dann übergab nach einer Anſprache des
Diviſionspfarrers Merensky der Oberſt des Regiments,
von Uthmann, das Denkmal in die Hände des
Ver=
treters der Landesregierung, der ebenfalls einen Kranz
niederlegte. — Der Sockel des Denkmals iſt aus
unregelmäßig aufeinander geſchichteten Steinen der
Ruine des am Schlachttage zerſchoſſenen „Weißen
Hauſes” bei Gorze errichtet und von einem ſeine Flügel
ausbreitenden mächtigen bronzenen Adler gekrönt.
* Metz, 17. Aug. Heute vormittag begann um 8 Uhr
am Kaiſer Wilhelm=Denkmal auf der Eſplanade
in Anweſenheit ſämtlicher Militär= und Zivilbehörden,
einer ſehr großen Zahl von Veteranen und Abordnungen,
von patriotiſchen Vereinen von Metz und Umgebung,
ſo=
wie einer gewaltigen Menſchenmenge ein
Feldgottes=
dienſt, der vom proteſtantiſchen Militär=Oberpfarrer
Konſiſtorialrat Neudörffer und dem katholiſchen Militär=
Oberpfarrer Neumann abgehalten wurde. Nach Schluß des
Gottesdienſtes marſchierten die Fahnendeputationen u.
Ve=
teranen mit Muſik an der Spitze an dem Grafen
Häſe=
ler vorbei. Für den morgigen Schlußtag der
Feierlich=
eiten iſt ein Beſuch der Schlachtfelder von Gravelotte,
Annweiler und St. Privat, auf denen Gedenkfeierlichkeiten
ſtattfinden ſollen, vorgeſehen.
Fallieres’ Beſuch in der Schweiz.
* Bern, 16. Aug. Präſident Falliéres,
der den ganzen Vormittag auf der franzöſiſchen
Bot=
ſchaft zugebracht hatte, ſtattete heute nachmittag dem
Bundespräſidenten Comteſſe einen Beſuch ab und
unternahm ſodann mit dem Bundespräſidenten und
den verſchiedenen Bundesräten eine Automobilfahrt
in die Umgebung. Bei dem Diner, das abends in der
franzöſiſchen Botſchaft ſtattfand, wechſelten Präſident!
Falliéres und der Bundespräſident Comteſſe herzliche
Trinkſprüche. Um 10½ Uhr fuhr Präſident Falliéres
mit einer Dragoner=Eskorte zum Bahnhof, wo der
Bundesrat mit ſeinem Präſidenten an der Spitze
er=
ſchienen war. Nach herzlichen Abſchiedsworten
Fallié=
res verließ der Zug um 11 Uhr unter dem Donner der
Kanonen und den Klängen der Marſeillaiſe den
Bahnhof.
* Paris, 17. Aug. Präſident Fallieres
iſt heute vormittag zurückgekehrt.
Der Präſident von Chile 7.
* Bremen, 16. Aug. Mit dem heute auf der
Weſer angekommenen Schnelldampfer „Kaiſer Wilhelm
der Große” des Norddeutſchen Lloyd iſt der
Präſi=
dent von Chile, Exzellenz Don Petro Montt,
mit Gefolge angekommen. In Bremerhaven von
Vertretern des Norddeutſchen Lloyd und in
Deutſch=
land wohnenden chileniſchen Würdenträgern begrüßt,
reiſte er dann nach Bremen, wo ihn der Senat
will=
kommen hieß. Morgen ſollte auf Einladung des
Se=
nats eine Rundfahrt durch Bremen und um 1 Uhr ein
Frühſtück im Ratskeller ſtattfinden und danach die
Reiſe nach Berlin angetreten werden. Der Präſident
iſt aber heute abend 11 Uhr 50 Minuten plötzlich am
Herzſchlag geſtorben.
* Bremen, 17. Aug. Präſident Montt litt
ſchon ſeit längerer Zeit an Schwäche. Er bekam am
30. Juni nachts einen plötzlichen Anfall von
Herz=
aſthma, von dem er ſich aber wieder erholte. Nachdem
er einige Zeit in ſtrenger ärztlicher Behandlung
ge=
weſen war, rieten ihm die Aerzte, ſich nach Bad
Nau=
heim zu begeben und ſich dort einer Kur zu
unter=
ziehen, da man an ihm eine hochgradige
Herzmuskel=
ſchwäche konſtatierte. Am 16. Juli trat er in
Begleit=
ung ſeiner Frau, ſeiner Schwägerin und des Gefolges
die Reiſe nach Deutſchland an. Sie verlief ziemlich
günſtig und Montt kam geſtern um 9 Uhr 37 Minuten,
anſcheinend ziemlich wohl und vergnügter Stimmung,
in Bremen an, aß noch in Hillmanns Hotel mit dem
Gefolge und einigen befreundeten Herren und machte
dann einen kleinen Spaziergang. Um 11 Uhr 50
Mi=
nuten, als er ſich gerade zu Bett begeben wollte,
ver=
ſchied er an einem Herzſchlag. Er wird heute einbal=,
ſamiert. Der chileniſche Geſandte in
Ber=
lin wird hier erwartet, um weitere Entſchließungen
treffen zu können.
Präſident Montt iſt nur 63 Jahre alt geworden.
Er wurde zunächſt proviſoriſch, dann endgültig im
Dezember 1891 mit der Präſidentſchaft betraut, die er
fünf Jahre lang führte, um dann Errazuriz Platz zu
machen, dem 1901 Riesco folgte. Im Juni 1906 wurde
Montt zum zweiten Male zum Präſidenten gewählt.
Seine Amtszeit dauerte noch bis Dezember nächſten
Jahres.
Vermiſchte3.
* Studentiſche 200=Jahrfeier. In
dies=
ſem Jahre begeht die älteſte ſtudentiſche Korporation,
die Landsmannſchaft „Pomerania” in Halle, die
Ge=
denkfeier ihrer Begründung vor 200 Jahren. Das
ganze 18. Jahrhundert hindurch und bis in die
Frei=
heitskriege waren die ſtudentiſchen Vereinigungen, die
ſich nach Landesteilen nannten, Landsmannſchaften in
dem Sinne, daß ſie ſtatutengemäß nur Mitglieder
aus=
ihren Provinzen aufnehmen durften, alſo wirklich nur
aus Pommern, Schleſiern, Sachſen uſw. beſtanden.
Später iſt die Beſchränkung gefallen, und es iſt der
alte Name nur aus Tradition beibehalten worden,
vielfach auch der z. B. in den Statuten von 1820 mit
dem Wort Landsmannſchaft noch abwechſelnd und ohne
Unterſchied gebrauchte Ausdruck Korps angenommen
worden. Die erhaltenen und als wertvolle Reliquien
aufbewahrten Statuten, Komments, Silhouetten,
Stammbücher der Landsmannſchaft „Pomerania”, ihre
Kartellpunkte mit anderen Landsmannſchaften reichen
tief in das 18. Jahrhundert hinein. Es zeugt für die
konſervative Entwickelung des Studentenlebens, daß
die Paukkomments der „Pomerania” mit den anderen
halliſchen Landsmannſchaften, z. B. aus den Jahren
1793, 1803, 1820 in weſentlichen Teilen mit den heutigen
Menſurgebräuchen übereinſtimmen. Die
Gedenk=
feier wurde am 30. Juli bis 2. Auguſt d. J. durch ein
mehrtägiges Feſt begangen, zu dem ſich neben den
heu=
tigen Aktiven faſt ſämtliche lebenden früheren
Mitglie=
der verſammelt hatten und zu dem ſich auch die Enkelin
Seite 6.
Nummer 192.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
eines „Alten Herrn” aus dem Jahre 1790 und die
Tochter eines ſolchen von 1825 eingefunden hatten.
Den Höhepunkt bildete der feierliche Kommers in
Gegenwart des Rektors der Univerſität Halle. Am
nächſten Tage fand eine prächtige Auffahrt durch die
Straßen der Stadt Halle ſtatt, dem drei heutige „Aktive‟,
davon zwei in getreu nach alten Bildern kopierten
Pommernkoſtümen von 1790 und 1830 und der dritte
in modernem Wichs, voranritten. Die „Pomerania‟
hat den Namen Landsmannſchaft getreu ihrer
Ge=
ſchichte zäh feſtgehalten und iſt heute Mitglied der
Deutſchen Landsmannſchaft. (Coburger L. C.)
Literariſches.
* Das Hof= und Militär=Adreßbuch für
Heſſen und Heſſen=Naſſau (Rangliſte XVIII.
Armeekorps) mit dem Stand vom 1. Mai d. J. iſt
ſo=
eben erſchienen. Das Hof= und Militär=Adreßbuch
enthält ſämtliche Offiziere, einſchließlich Reſerve und
Landwehr, ſowie Beamten, Behörden und
Geſchäfts=
räume im Bereiche des XVIII. Armeekorps, den
Großherzoglich Heſſiſchen Hof und die Landgräfliche
Linie von Heſſen. Die Rangliſte iſt durch alle
Buch=
handlungen zu beziehen und koſtet broſchiert 1,50 Mk.,
gebunden 2 Mk.
— H. G. Wells: Der geſtohlene Bazillus
und andere Geſchichten. Geheftet 3 Mark, gebunden 4 Mark.
Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart. Ein neuer Band
von Wells! Eine die neueſten wiſſenſchaftlichen Erfolge
verwertende und deren Konſequenzen vorahnende
Phan=
taſie, verſtändnisvollſte Vertiefung in die geheimſten
Reg=
ungen der Menſchenſeele und humorvolle Schilderung
lächerlicher menſchlicher Verkehrtheiten und Eitelkeiten —
das ſind die Vorzüge auch dieſes neuen Wells=Bandes,
deſſen 17 kleine Geſchichten „Der geſtohlene Bazillus”
ein=
leitet. Von den neueſten Forſchungen und
Errungenſchaf=
ten der Chemie, Phyſik, Bakteriologie, auch der
Pſycho=
logie uſw. ausgehend, führt Wells unter Anwendung der
gleichen Methode und der gleichen Logik den Leſer faſt
unmerkbar über die bisher unerkannten Grenzen der
be=
treffenden Wiſſenſchaft hinaus zu ganz verblüffenden
Er=
gebniſſen. Wells, der ſeit zwei Jahrzehnten zu den
ge=
ſchätzteſten und geleſenſten Autoren Englands gehört,
ge=
winnt verdientermaßen auch in Deutſchland immer mehr
Boden, da er nicht nur ein echter Dichter iſt, ſondern auch
in der Wahl und Behandlung ſeiner Stoffe dem modernen
Empfinden entgegenkommt, ja, man kann wohl ſagen,
vor=
auseilt.
— Jakob Mich. Reinh. Lenz, Geſammelte
Werke, Bd. 1, 2, 3, 4. Paul Caſſirers Verlag,
Ber=
lin W. 10. Preis für Bd. 1, 3, 4 5,50 Mark broſchiert,
6 Mark kartonniert und 7,50 Mark in Leder gebunden, für
Band 2 3 Mark broſchiert, 4 Mark kartonniert und 5 Mark
in Leder gebunden. Die vorliegende Neuausgabe der
Schriften von Lenz iſt berufen, einem Mangel abzuhelfen,
dem großen Publikum die Werke dieſes faſt vergeſſenen
Dichters, den man als einen der Großen unſerer Literatur
erkennen wird, wieder nahe zu bringen. Die letzte
Geſamt=
ausgabe, 1828 von Tieck beſorgt, iſt ſeit langer Zeit
ver=
griffen, ſtrotzt überdies von Fehlern und Entſtellungen,
die die neuere Forſchung mit Mühe richtigzuſtellen verſucht
hat. Etliche Publikationen zum Werke Lenzens ſind
ſeit=
her zum Gebrauche von Literaturhiſtorikern und der
Semi=
nare veröffentlicht worden und haben ihren Weg aus
dieſen Konventikeln ins Freie nicht finden können. Der
Herausgeber hat in gewiſſenhafter Arbeit alle die
For=
ſchungen der Siwers, Erich Schmidt, Weinhold, Urlichs,
Maltzahn uſw. dieſer Ausgabe zunutze werden laſſen, und
die Texte ſind geſäubert von den fälſchenden Faſſungen
früherer Bearbeitungen, dem Wortlaut der
Originalnieder=
ſchrift Lenzens nach Möglichkeit gleichgebracht.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 17. Aug. Reichskanzler v.
Beth=
mann Hollweg und Staatsſekretär v.
Kider=
len=Wächter ſind heute vormittag nach
Wilhelms=
höhe abgereiſt.
* Kronberg, 17. Aug. Der Kaiſer verließ kurz
wor 3 Uhr Schloß Friedrichshof und fuhr mit der
Kron=
prinzeſſin von Griechenland und der Prinzeſſin
Fried=
rich Karl von Heſſen nebſt Gefolge über die Saalburg
nach Homburg.
* Homburg v. d. H., 17. Aug. Der Kaiſer traf
um 3,15 Uhr mit Begleitung auf der Saalburg ein und
beſichtigte unter der Führung von Landesbau=Inſpektor
Jacobi die neuen Funde von den Kaſtells Saalburg,
Zugmantel und vom Herzberg. Um 4 Uhr traf der Kaiſer
auf dem Bahnhof Homburg ein, wo er unter Führung von
Oberbürgermeiſter Lübke die Modelle zu dem Kaiſerin
Auguſte Viktoria=Brunnen und zu der Luftſchifferſäule,
die beide für Homburg beſtimmt ſind, in Augenſchein
nahm. Dann beſah ſich der Kaiſer noch die Supraporte
über der Eingangstür des Fürſtenpavillons. Um 4,10 Uhr
keiſte der Kaiſer im Sonderzug nach
Wilhelms=
höhe ab.
* Klein=Roſſeln, 17. Aug. Der Poſtillon Roland
aus Forbach unterſchlug heute vormittag auf der
Fahrt von Forbach nach hier aus dem Wertgelaß des
Poſtwagens zwei Wertſtücke mit 80000 Mark
Bargeld. Roland hat das Wertgelaß anſcheinend mit
einem zweiten Schlüſſel geöffnet und, um den Verdacht
von ſich abzulenken, den Boden des Wertgelaſſes
zer=
trümmert, wodurch der Anſchein erwuchs, als ſeien
durch Bruch des Bodens die Wertſtücke während der
Fahrt verloren gegangen. Roland hatte die Beutel in
einem Korbe verpackt, an eine fingierte Adreſſe
bahnlagernd nach Neunkirchen gerichtet und das Paket
einem hieſigen Spediteur zur dringenden Beſorgung
übergeben. Letzterer ſchöpfte Verdacht durch die ſofort
eingeleiteten Recherchen und erſtattete Anzeige. Der
GGeſamtbetrag von 80000 Mark wurde in dem Korbe
vorgefunden. Der Täter wurde verhaftet.
* Wien, 17. Aug. Das Armee=Verordnungsblatt
veröffentlicht die vom Kaiſer genehmigten
Statu=
ten des Zentralwirtſchaftsfonds für das Heer. Die
Hauptaufgabe des Fonds iſt die Gewährung
aus=
reichender Darlehen unter günſtigen
Rückzahlsbeding=
ungen an verſchuldete Offiziere, wodurch eine
Ent=
ſſchuldung bezw. Rangierung des Offizierkorps
er=
ſfreicht werden ſoll.
* Prag, 17. Aug. Fünfzig Sträflinge die bei
dem Neubau der Landesirrenanſtalt in Hohnic bei
Prag beſchäftigt waren, meuterten heute früh wegen
Streitigkeiten mit einem Aufſeher. Fünf Aufſeher
und herbeieilende Irrenwärter vermochten die
Sträf=
linge erſt zu überwältigen, als drei Anſtifter durch
Revolverſchüſſe ſchwer verletzt worden waren. Die
Meuterer wurden unter ſtarker Bedeckung nach Prag
zurückgebracht,
* Graz, 17. Aug. Durch einen heute nacht 3 Uhr
entſtandenen Brand wurde das Kurhaus in Rohitſch
vollſtändig vernichtet. Perſonen wurden nicht
verletzt.
* London, 17. Aug. Earl Roberts iſt heute mit
einem glänzenden Gefolge abgereiſt, um den verſchiedenen
Höfen die Thronbeſteigung des Königs Georg anzuzeigen.
* Petersburg, 17. Aug. Die Roſſija ſagt in
Er=
widerung auf einen Leitartikel der Times über die
Mandſchuriſche Frage: Die ruſſiſche Politik in
der Mandſchurei habe daſelbſt niemals die Entwicklung
des fremden Handels verhindert; erſt der Bau der
oſt=
chineſiſchen Bahn habe die Entwicklung des Handels in
der Nord=Mandſchurei ermöglicht, welche bis dahin
eine Wüſte geweſen ſei. Das ruſſiſch=japaniſche
Ab=
kommen vom 4. Juli bedrohe die offene Türe in der
Mandſchurei keineswegs; der Handel überhaupt, und
der engliſche Handel im ſpeziellen werde aus der auf
dem Gebiete geſchaffenen feſten Grundlage beſonderen
Nutzen ziehen.
— Leipzig, 17. Aug. Der bei der Firma Atlas,
Pöhler u. Ko. tätige Obermonteur Wilhelm Thomas
ſtand während des Brandes der Weltausſtellung in
Brüſſel auf der Plattſorm des Hotels „Württemberger
Hof” in Brüſſel, um dem Brande zuzuſehen; hierbei
ſtürzte er vom Dach und ſtarb alsbald an den
erlitte=
nen ſchweren Verletzungen.
— Paris, 17. Aug. Seit einigen Tagen wurden in
Paris von einem elegant gekleideten Neger falſche
engliſche Banknoten in Umlauf geſetzt; geſtern
wurde der Neger erkannt und mit einem Kumpan zur
Wache gebracht, wobei er ein volles Geſtändnis
ab=
legte. Der Begleiter des Negers, ein 38jähriger
Deut=
ſcher namens Alfred Laufer erklärte, daß die falſchen
Banknoten fabrikmäßig in Deutſchland hergeſtellt
wür=
den; die Verhafteten gaben auch ihre Helfershelfer an.
Leiſtet vorzügliche Dienſte!
Ehrenfriedersdorf b. Annaberg, 1. Febr. 1910.
Seit einem halben Jahre hatte ich über Herz=und
Nerven=
ſchwäche zu klagen, konnte dabei wochenlang nicht ſchlafen u.
nein Körper verlor immer mehr an Kraft. — Ich verſuchte
daher Ihr Kräftigungsmittel „Bioſon” u. habe es nun auch
ſeit 3 Monaten im Gebrauch. Schon nach dem Verbrauch des
erſten Paketes ſtellte ſich mein Schlaf nach und nach wieder
ein und mein Körper begann ſich wieder zu erholen; ich nahm
an Gewicht zu und auch mein Ausſehen wurde beſſer. Ich
nehme Ihr „Bioſon” täglich 2 Taſſen mit Milch und Zucker
gekocht vorſchriftsmäßig, habe das 4. Paket im Gebrauch u.
werde es noch einige Zeit fortführen, da es mir ſehr gut
bekommt und vorzügliche Dienſte leiſtet. Mit aller
Hoch=
achtung! Frau Anna Kreiſel, Kirchſtr. 11. Unterſchrift
be=
glaubigt: Karl Mayer, Notar. Bioſoniſt das beſte u. billigſte
Kräftigungsmittel. Paket 3 Mk. in Apoth., Drog. (D16181
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man am leichteſten durch die Ernährung der Kinder
mit „Kufeke” welches leicht verdaulich iſt, den Magen
und Darm ſchont und den Darmbakterien einen ſchlechten
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Am Abend des 15. ds. Mts. erlag plötz=
(16187
lich einem Schlaganfall
Fräulein Elisabeth Nessling
Lehrerin i. R.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1910.
Die trauernd Hinterbliebenen.
Blumenſpenden und Beileidsbeſuche dankend
verbeten.
Todes-Anzeige.
Geſtern abend 8 Uhr verſchied nach langem
Leiden meine gute Mutter
(*20075
Maria Tauber, geb. Fritz
Weißzeugnäherin
was ich hierdurch Freunden und Bekannten
tiefbetrübt mitteile.
Karl Fritz, gen. Tauber.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1910.
Die Beerdigung findet am Freitag, vormittags
9 Uhr, vom Portale des Friedhofes aus, ſtatt.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme beim Heimgang meines lieben
unvergeß=
lichen Gatten und meines Vaters, Herrn (16154
Wilhelm Speckhard
ſowie für die ergreifende und zu Herzen gehende
Grabrede des Herrn Pfarrer Waitz, für die liebe
und aufopfernde Pflege im ſtädt. Krankenhaus
und die überaus zahlreichen Blumenſpenden, ſagen
herzinnigſten Dank.
Die trauernde Gattin:
Elise Speckhard, geb. Sauerwein
nebst Sohn Friedrich.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1910.
Gottesdienſt bei der israelitiſchen Religiousgemeinde.
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 19. Auguſt 1910.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.
Samstag, den 20. Auguſt 1910.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Predigt:
9 Uhr 20 Min. Sabbatausgang 8 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 20. Auguſt.
Vorabend 7 Uhr — Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr — Min. Sabbatausgang 8 Uhr
25 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 21. Auguſt, ab:
Morgens 6 Uhr — Min. Nachmittags 7 Uhr — Min.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Ueber
Mitteleuropa beſteht ein kräftiges Hochdruckgebiet, das
heiteres, trockenes Wetter gebracht hat. Infolge
Wärme=
ausſtrahlung bei klarer Nacht ſank die Temperatur bis
9 Grad ſtrichweiſe. Auch trat Morgennebel auf. Eine
neue Zyklone im Weſten hat keinen Einfluß.
Ausſichten in Heſſen am Donnerstag, den 18.
Auguſt: Heiter, nur vielfach Frühnebel, nachts kühl,
am Tage mäßig warm.
amiliennachrichten.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht,
unſere Mitglieder von dem Ableben unſeres
langjährigen treuen Mitgliedes
(16179
Herrn Jacob Muth
Friſeur
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den
18. Auguſt, nachmittags 4½ Uhr, vom
Sterbe=
hauſe, Steinſtraße 10 aus, ſtatt, zu deren
Be=
teiligung wir unſere Mitglieder recht zehlreich
einladen.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1910.
Der Vorstand.
Tageskalender.
Gedächtnisfeier an den Gräbern der gefallenen ꝛc.
Krieger um 8 Uhr auf den Friedhöfen (Vereinigte
Kriegervereine).
Konzert um 7½ Uhr im Garten der Vereinigten
Geſellſchaft.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im „Schützenhof”.
Konzert um 8 Uhr im „Perkeo.”
Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes (geöffnet
von 10—7 Uhr).
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 19. Auguſt.
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ſtadt (Zuſammenkunft am Rathaus daſelbſt).
Beſichtigung des Großh.
Reſidenzſchlof=
ſes: An jedem Wochentage von 3—4 Uhr; Sonntags
von 11—1 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
Nummer 192.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
Seite 7.
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In dieser Reihe kostet
jede Zusammenstellung 125 Pfg.
I Milchgiesser
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2 Tassen m. Untertassen 7 Porzellan
1 Tablett 10 Pfg. 1 Pfund gebrannter Kaffee
1 Tafel Schokolade
25 pfg. 1 Springform
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12 Pfg.
1 Teigrad 1 Möbelklopfer
1 Federwedel
1 Möbelbürste
1 Staubtuch Pfg. I grosser Handtuchhalter
I Schlüsselbrett 25 Pfg. I Emailleschüssel, dekoriert
I Schneeschläger
ne 125 pfg. I Bürsten-Garnitur
1 Spülkette
125pfg. I Holzlöffelgestell
I Brotkorb
125pg. I gute Reibmaschine
125 Pfg. 3 Paar Essbestecke
2 Küchenmesser
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125 Pfg. I grosser Milchtopf, emailliert
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25Pfg. 1 Marktkorbm. Stäben, ganzaus Weide 125 Pfg. 6 Weingläser, hoch
125 Pfg. I Suppenschüssel
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125 Pfg. 2 breite seidene Selbstbinder, oder
2 Plastrons, oder
3 schmale Selbstbinder 25p. I Vorhemd
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
Nummer 192,
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jede Zusammenstellung 00 Pfg.
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¼ Pfund Cacao
1 Tafel Blockschokolade
1 Paket Cakes
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1 Paket Eiswaffeln
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I Kleiderbürste
1 Abseifbürste
I Schmutzbürste
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1 Dose Bodenwachs
I Abseifbürste
I Scheuertuch
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1 Flasche Kopfwasser
1 Paket Borax
1 Zahnbürste
Pfg.
1 Paket Kerzen
2 Dosen Primalin
2 Pakete Nachtlichter
Pfg.
2 Dosen Primalin
2 Poliertücher
Pfg.
1 Klosettpapferhalter
4 Rollen Klosettpapier
Pfg.
1 Waschbrett mit starker Zinkeinlage 65 Pfg.
I emaillierter Nachttopf
I Handleuchter
Pfg.
1 Kaffeemühle
65 Pfg.
I Suppensieb
1 Schlüsselbrett, I Reibeisen
1 Muskatreiber
1 Kartoffelschäler
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I Bürstenhalter
1 Kleiderbürste
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2 Hausschürzen
85 Pfg.
1 Damenzierschürze mit Träger
bunt oder weiss
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1 Dutzend weisse Taschentücher 85 Pfg.
1 Damenbluse, weiss oder farbig 85 Pfg.
1 Piqué-Nachtjacke, weiss oder farbig 85 Pfg.
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200 Kuverts
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I Karton Briefkarten 25 P. 1 Schreibmappe
I Löscher
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2 Visit-Bilderrahmen
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125 Pfg 1 Palme, 7 Blatt mit Kübel 125 Pfg. I Damenhemd, Schulterschluss 25 Pfg. 1 Damenhose mit Stickerei 125 Pfg. 1 grosse Reformschürze, oder
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I Hausschürze, extra breit m. Tasche‟ 25 Pfg. I Stickerei-Untertaille mit Seiden-
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33 102.
Donnerstag, 18. Auguſt.
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Der Pfarrer von Gamsegg.
Roman von Erich Ebenſtein.
Nachdruck verboten.)
In kleinen Orten pflegt viel geſchwätzt zu werden.
Vielleicht hat man Herrn Moosheimer Aeußerungen
von Ihnen hinterbracht, die ihn beleidigten?
Ich weiß davon nichts.
Wenn er Sie nun deswegen zur Rede geſtellthätte
— würde Sie der Zorn nicht übermannt haben?
Nein. Er war mir ein lieber Freund. Das hätte
ich nie vergeſſen.
Trotzdem haben Sie während dieſes ganzen letzten
Jahres keinen Schritt getan, um ſich mit Moosheimer
auszuſöhnen. Wie ſtimmt das mit Ihrer eben
erwähn=
ten Freundſchaft? Man pflegt alte Freunde doch nicht
ſtillſchweigend fallen zu laſſen?
Ich hielt es für ausſichtslos.
Ewert machte eine kleine Pauſe. Dann fragte er
ſcharf: Wiſſen Sie, warum man Sie verhaftet hat?
Dolland wurde noch bleicher und machte
unwill=
kürlich eine Bewegung. Dann kam es wie ein Hauch
über ſeine Lipen: Ja.
Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu ſagen?
Nichts!
Alſo bekennen Sie ſich ſchuldig?
Ich verſtehe Ihre Frage nicht, Herr
Unterſuchungs=
frichter!
Es wird an Ihnen liegen, uns von Ihrer Un=
ſchuld zu überzeugen. Man will Sie, kurz nachdem die
Schüſſe gefallen ſind, in der Nähe der Mordſtelle
ge=
ſehen haben. Was haben Sie dazu zu bemerken?
Es — iſt — wahr —
Was taten Sie dort?
Ich — ging ſpazieren —
Wie kommt es, daß niemand Sie am Steinbruch
vorübergehen ſah? Weder vor= noch nachher! Der
Weg von Gamsegg bis zu jener Stelle, an welcher der
Mord geſchah, führt über den Steinbruch!
Ich ging den Karerjochſteig.
Demnach müſſen Sie ein gutes Stück ohne Weg
durch den Wald gewandert ſein, um an die bewußte
Stelle zu kommen. Wie erklären Sie dies2.
Darüber kann ich nichts ſagen.
Ewert hob erſtaunt den Kopf.
Sie verweigern darüber die Auskunft?
Ja.
Ewert wandte ſich an den Protokollführer: Ich bitte
das wortgetreu zu vermerken. Dann ſah er den
Pfar=
rer wieder ſcharf an.
Sie leugnen alſo nicht, um die verdächtige Zeit an
der bezeichneten Stelle geweſen zu ſein?
Nein.
Der Tiſchlergeſelle Martin Breitkopf hat am
vier=
zehnten Oktober gegen fünf Uhr im Karerwald, nahe
dem Steinbruch, geraſtet. Er hörte die Schüſſe und faſt
gleichzeitig einen Schreckensruf. Gleich darauf tauchte
eine Geſtalt vor ihm auf, die fluchtartig laufend, von
der Gegend des Steinbruches herkam. Er behauptete
mit völliger Gewißheit, in jener Perſon Sie, Herr
Pfarrer, erkannt zu haben. Erinnern Sie ſich der
Be=
gegnung?
Nein.
Geben Sie zu, gelaufen zu ſein?
Es iſt möglich — ich weiß es nicht —
Damals ging es auf fünf Uhr. Als Sie Gamsegg
betraten, war es ſechs Uhr vorüber. Wo brachten Sie
die Zwiſchenzeit zu?
Ich weiß es nicht — murmelte der Pfarrer und
trocknete ſich mit ſeinem Taſchentuch die
Schweiß=
perlen ab.
Ewert beugte ſich weit vor.
Wie — Sie wiſſen nicht, wo Sie geweſen ſind?
Ich — ich ging im Karerwald herum.
Die alte Schurfin hat Sie nach fünf Uhr am
Ka=
rerſteig geſehen. — Sind Sie von dort direkt nach
Hauſe gegangen?
Das weiß ich nicht — ich glaube nicht —
Sie ſind an jenem Nachmittag im Walde Ihrem
Bruder nicht begegnet?
Nein.
Hm — das iſt doch recht ſonderbar! Auch Ihr
Bru=
der kam um die nämliche Zeit vom Steinbruch her!
Ich habe ihn nicht geſehen, ſagte Dolland beſtimmt
und fügte dann erregt hinzu: Aber wenn er auch dort
war, Herr Unterſuchungsrichter, mein Bruder iſt ganz
und gar unſchuldig an dieſem Verbrechen!
Ewert lächelte leicht.
So? Und woher wiſſen Sie das denn ſo beſtimmt?
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
Nummer 192.
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Dolland ſchwieg und ſenkte den Kopf.
Etwas wie ein Triumph glitt über des Richters
Antlitz. Er wandte ſich halb um und warf Hempel
einen vielſagenden Blick zu. Dann fragte er weiter.
Der Meßner Jakob Stigl gibt an, daß er Sie vor
der Kirche erwartet hätte, da ein Mann die heilige
Beichte ablegen wollte. Stigl behauptet, er ſei bei
Ihrem Anblick geradezu erſchrocken, Sie hätten
aus=
geſehen wie eine wandelnde Leiche. Was haben Sie
dazu zu bemerken?
Ich fühlte mich krank.
Trotzdem hörten Sie dem Wartenden die
Beichte ab!
Das iſt meine Pflicht.
Auch Ihre Wirtſchafterin erſchrak über Ihr
ver=
ſtörtes Ausſehen. Sie riet Ihnen, zu Bett zu gehen,
und wollte Ihnen Tee machen, Sie aber ſchlugen
bei=
des aus. Warum?
IIch hoffte, es würde mir auch ſo beſſer werden!
Nun komme ich noch zu einer ſehr merkwürdigen
Tatſache. Sie waren an jenem Abend zu
Mooshei=
mers geladen und hatten verſprochen, zu kommen.
Weshalb gingen Sie nicht hin? Die Sache mußte doch
für Sie von beſonderer Wichtigkeit ſein, da es
gleich=
ſam ein Verſöhnungsfeſt werden ſollte.
Ich fühlte mich nicht wohl.
Warum ſagten Sie nicht wenigſtens ab? Schon
die einfachſte Höflichkeit hätte dies erfordert!
Der Pfarrer ſchwieg.
Als dann der junge Moosheimer kam, ließen Sie
ſich doch überreden und gingen mit ihm.
Er bat mich ſo herzlich — ich fand nicht den Mut —
Sie waren der einzige, der kein Erſtaunen zeigte
über die Verſpätung des Hausherrn; der einzige, der
ruhig ſitzen blieb, als alle hinab in den Hof eilten, wo
eben das reiterloſe Pferd eingefangen wurde; der
ein=
zige, der keine Frage tat, keine Vermutung ausſprach,
ſich nicht den Suchenden anſchloß, die auszogen, um
den, wie man damals vermutete, durch einen Sturz
vom Pferde Verunglückten zu bergen. Nicht einmal
ein Wort des Troſtes hatten Sie für die Tochter und
Schweſter des Toten! Ohne Gruß verließen Sie das
gaſtliche Haus, in das man Sie geholt hatte. Weder
im Laufe der Nacht noch am nächſten Morgen ließen
Sie anfragen, ob man den Hausherrn gefunden hätte
— ein Akt der Pietät, den wohl kaum ein Fremder
unterlaſſen hätte! Und nun wollen Sie uns glauben
machen, der Verſtorbene ſei Ihnen ein lieber Freund
geweſen!
Alles Wohlwollen war plötzlich aus Ewerts
Stimme geſchwunden, ſtreng und kalt blickte er auf den
Pfarrer, der regungslos vor ſich hin ſah.
Nun? Warum antworten Sie nicht?
Ich habe nichts zu ſagen.
Sie geben alſo zu, daß meine Worte in allen
Punk=
ten den Tatſachen entſprechen?
Ja.
Nun denn, rief Ewert mit erhobener Stimme,
dann werde ich Ihnen ſagen, wie dieſer Mann, an dem
Sie ſo unfreundſchaftlich handelten, deſſen Tod Sie ſo
kalt ließ, an Ihnen gehandelt hat!
Dolland zuckte zuſammen und ſeine Augen öffneten
ſich angſtvoll weit. Ewert zog ein Blatt aus den
Pa=
pieren, die vor ihm lagen, und las die
Schenkungsur=
kunde vor, die Moosheimer am Tag vor ſeiner
Er=
mordung hatte aufſetzen laſſen. Sie ſchloß mit den
Worten: Und ſo ſoll dieſe Wieſe fortan ein Band ſein,
das die alte Freundſchaft neu knüpft zwiſchen den
Moosheimers auf Gamsegg und dem Pfarrer des
Dorfes Gamsegg.
So, fuhr Ewert fort, hat dieſer großmütige Mann
an Ihnen gehandelt, und ich will Ihnen noch weiter
ſagen, Herr Pfarrer Dolland, daß ich an Ihr
Unwohl=
ſein am vierzehnten Oktober nicht glaube. Sie wollten
nicht auf das Gut, weil Sie ſich ſcheuten, das Haus
Ihres unglücklichen Opfers zu betreten. Sie fragten
nicht nach ihm, weil Sie ganz genau und beſſer als
irgend jemand ſonſt wußten, was mit Franz
Moos=
heimer an jenem Nachmittage geſchehen iſt, weil —
Weiter kam der Unterſuchungsrichter nicht. Mit
einem ächzenden Laut ſtürzte der Pfarrer plötzlich zu
Boden und blieb regungslos auf der Diele liegen.
Eine tiefe Ohnmacht hatte ihn umfangen.
(Fortſetzung folgt.)
II
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J. Donges &Wiest, Grafenstr. 26.
Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
70 88.
Donnerstag, 18. Aunguſt.
1910.
An die Schnivorſände des Kreiſes und die Vorſtünde
der Privatſchulen.
Wir empfehlen Ihnen, den 2. September in der üblichen Weiſe in Ihren Schulen
feiern zu laſſen.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1910.
(16183
Großherzogliche Kreisſchulkommiſſion Darmſtadt.
Fey.
Georg Plößer III. und Georg Steiner von Nieder=Beerbach wurden als
Ehren=Feldſchützen für die Zeit bis zum 1. November 1910 für die Gemeinde Nieder=
Beerbach verpflichtet.
(16146
(1975ia
Bekannt machung.
Nachſtehend bringen wir die Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem
Truppen=
übungsplatz für die Zeit vom 12. bis 24. Auguſt d. Js. zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Werner.
Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten und Verbrauchsgegenſtänden in
der Zeit vom 1. bis 15. Auauſt 1910:
Weizen p. Sackà 100 Kn v. Mi 20.— bis 21.50
Korn „ „ , „,
15.— „ 16.50
Gerſte „ „ „ „
14.50 „ 17.50
Hafer
16.− „ 17.50
Butter ½ Kilo Mk. 1.30
Butter in Partien Mk. 1.20
Eier per Stück 8 Pfg.
Eier in Partien per 25 Stück Mk. 1.75
Kartoffeln per 100 Kilo Mk. 8.50
Kartoffeln per 25 Kilo Mk. 2.50
Kornſtroh per 50 Kilo Mk. 2.50
Heu per 50 Kilo Mk. 3.50
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1910.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
der Abſp.
von
perrung
bis Die Abſperrung
erſtreckt ſich 18. Aug.
20.
24. Donnerstag
Sonnabend
Mittwoch Infanterie und
Kavallerie 6o (Bis z. Landgraben
Bekanntmachung.
Betr.: Die Neubelegung von
Reihengrab=
ſtätten im Friedhofe an der Nieder=
Ramſtädter Straße.
Die Reihengräber in dem Bezirke
Ab=
teilung III, Buchſtabe K, in Benutzung
ge=
weſen für Erwachſene Perſonen in den
Jahren 1883 bis 1885, ſollen gemäß § 18
der Friedhofsordnung aufs Neue zur
Be=
erdigung benutzt werden.
Nach § 19 der Friedhofsordnung können
Grabſtätten gegen Entrichtung der
tarif=
mähigen Gebühr von 25 Mk. und unter
Uebernahme der Verpflichtung zur ſteten
anſtändigen Unterhaltung der Plätze, der
erneuten Benutzung zur Beerdigung für
die Dauer von weiteren 25 Jahren
ent=
zogen werden.
Gemäß § 20 der Friedhofsordnung
laden wir diejenigen, die von vorſtehendem
Rechte Gebrauch machen wollen, hiermit
ein, bis zum 1. Oktober 1910, bei Meidung
der Annahme des Verzichts auf dem
Ge=
ſchäftszimmer des Friedhofsverwalters,
Heerdweg 135, bezüglichen Antrag zu
(16182a
ſtellen.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Mueller.
Ofenlage eines Bebauungsplaues.
Der auf Grund der
Genehmigungsver=
fügung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 8. ds. Mts. von uns feſtgeſtellte
Be=
banungsplan für den Gemarkungsteil
zwiſchen Beſſunger Straße, der ſüdlichen
Fortſetzung des Donnersbergrings, der
Landskronſtraße mit Eſchollbrücker Weg
und der neuen Main=Neckar=Bahnlinie
kann bei dem Stadtbauamte, Grafenſtraße
Nr. 30, eingeſehen werden.
Die Breite der Straße längs der neuen
Bahnlinie iſt nicht zu 16 m, wie in dem
ſ. Zt. offen gelegenen Planentwurf
vor=
geſehen, ſondern zu 18 m angenommen
worden, als einzige Aenderung gegenüber
(15148ds
dem Entwurf.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
Lieferung von Wandverkleidungen.
Die bei Erbauung einer höheren Knaben=
und Mädchenſchule vorkommende Lieferung
von Wandverkleidungen aus Marmor oder
ſonſtigem gleichwertigen Material (zirka
670 an) ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte,
Grafen=
ſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 5, während der
Dienſtſtunden offen, woſelbſt auch die
An=
gebotsſcheine abgegeben werden.
Angebote ſind bis
Montag, den 29. Auguſt 1910,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 15. Auguſt 1910.
Stadtbauamt.
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Die Ausführung eines
Steinzeugrohr=
anals in der Rößlerſtraße ſoll verdungen
werden.
Arbeusveſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 7,
während der Dienſtſtunden zur Einſicht
ffen. Auch werden dort die Angebotſcheine
abgegeden.
Angebore lind bis
Freitag, den 19. Auguſt I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1910.
Tiefbauamt.
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Schuknechtſtraße 58, I.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Spitzhund, 3 Pinſcher, 1 Foxterrier. 1 Pinſcher (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Warnun
g.
Im Juni dieſes Jahres hat ſich ein Naturheilkundiger H. Repp dahier
niedergelaſſen und ſich in einer Anzeige in einer hieſigen Tageszeitung zur Behandlung
aller Krankheiten erboten. Er hat dabei „abſoluten Schutz gegen Puerperal=
und Infektionsfieber” und „Hilfe jedermannt verſprochen:
Es ſteht feſt, daß Repp, der früher Kaufmann war, bis Mitte Mai dieſes
Jahres als Naturheilkundiger überhaupt noch nicht tätig
war. Gleichwohl hat er zu dieſem Zeitpunkt — ungeachtet des Mangels
wiſſenſchaft=
licher Vorbildung und jeglicher praktiſchen Erfahrung — erklärt, daß er imſtande ſei,
jederlei Krankheit zu heilen, bei der organiſche Zerſtörungen noch nicht
ſtattgefunden haben. Der Inhalt ſeiner Geſchäftsanzeige macht es ferner wahrſcheinlich,
daß es Repp auch auf Heilbehandlung auf ſchriftlichem Wege ohne perſönliche
Unter=
ſuchung der Kranken (Fernbehandlung) abgeſehen hat eine Art der Heiltätigkeit, die
durch Polizeiverordnung vom 2. Oktober 1905 unter Strafe geſtellt iſt.
Wir warnen davor, in Krankheitsfällen die Hilfe Repps in Anſpruch zu nehmen.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1910.
(16102mdf
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kranzbühler.
Die Anfuhr von reinem Grund
nach dem Gelände zwiſchen Stirnweg und
neuem Bahnhof, ſowie von Bauſchutt in
den Dornheimer Weg unterhalb der
Mit=
telſchneiſe, kann von unterzeichnetem Amte
bis auf weiteres geſtattet werden.
Erlaubnisſcheine ſind bei dieſem
einzu=
holen.
(16147
Städtiſches Tiefbauamt.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 18. Auguſt 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtr. 16 öffentlich
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung
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1 Partie Zigarren;
b) vorausſichtlich:
10 Vertikos, 2 Büfetts, 6 Diwans, 3 Sofas, 4 Schreibtiſche, 2 Waſchtiſche,
2 Spiegel=, 6 Kleider= und 3 Eisſchränke, 15 Stühle, 6 Tiſche 3 Glas= und
2 Warenſchränke, 2 Regulateure, 2 Fahrräder, 1 Landauer, 1 Partie
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bücher, Schreibhefte. Bilderleiſten, Tiſchtücher und Drell, 133 Herrenhüte,
13 Zylinderhüte, 1 Ausſtoßmaſchine, 1 Revolver, 2 Dolche, 8 Korbflaſchen,
1 Grammophon, 1 Brotgeſtell uſw.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1910.
(16162
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, den 19. Auguſt 1910, vormittags 11 Uhr,
verſteigere ich in Pfungſtadt vorausſichtlich beſtimmt:
1 Kleiderſchrank, 1 Kaſſenſchrank und eine
Ladenein=
richtung, beſtehend aus 2 Theken und 3 Realen.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber am Rathaus in Pfungſtadt.
(16203
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1910.
Rollenhagen, Gerichtsvollzieher,
Kaſinoſtraße 24.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 15. September I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Georg Gerlach Eheleuten
da=
hier zugeſchriebenen Immobilien:
Flur Nr. am
V 59911/1000 339 Hofreite
Viktoria=
ſtraße,
V 5925/000 252 Hofreite daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(B114/10
werden.
Darmſtadt, den Auguſt 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
(B15354
J. V.: Ganß,
älteſter Gerichtsmann.
Taſelochs=Verſteigerung.
Mittwoch, den 24. Auguſt d. Js., vormittags 11 Uhr, ſoll am hieſigen
Faſelſtall ein gut gehaltener Faſelochſe gegen Barzahlung öffentlich verſteigert werden.
Eſchollbrücken, am 16. Auguſt 1910.
(16199ds
Großh. Bürgermeiſterei Eſchollbrücken.
Leichtweiß.
Weißbinder= und Spenglerarbeit.
Das äußere Tünchen und Verputzen, ſowie das Einkandeln des mittleren
Schul=
hauſes in Weiterſtadt ſoll auf Submiſſion vergeben werden. Arbeitsbeſchreibung und
Bedingung liegen bis 27 Auguſt 1. J. in der Bürgermeiſterei offen. Angebote ſind
bis Samstag, den 27. Auguſt, nachmittags 6 Uhr, bei der unterzeichneten Stelle
einzureichen.
(16200df
Weiterſtadt, 17. Auguſt 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
Becker.
„Merkur
Auskunftei und Inkasso-Institut für Handel und Gewerbe
Karl Bauer
Telephon 376 Büro: Rheinstrasse 123/
gegenüber der Hauptpost
Auskünfte und Einzug von Forderungen auf alle Plätze
— Zahlreiche Anerkennungen.
Auch solche Forderungen auf In- und Ausland wurden mit Erfolg
binnen kurzer Zeit eingezogen, die von anderen Instituten ergebnislos
(15574a
behandelt wurden.
Grösstes Institut in Hessen.
In unſer Handelsregiſter 4 wurden fol=
J gende Einträge vollzogen:
Am 8. Auguſt 1910.
Hinſichtlich der Firma:
G. Jonghausiſche
Hofbuchhand=
lung, Verlag, Darmſtadt.
Die Liquidation iſt beendet.
Die Firma iſt erloſchen.
Am 12 Auguſt 1910.
Gelöſcht die Firma:
Alfred Kehrer, Darmſtadt.
Am 13. Auguſt 1910.
Aenderung hinſichtlich der Firma:
Michgel Schmidt Nachf., Inh.
Arthur Sittig, Darmſtadt.;
Die Firma iſt geändert in:
Arthur Sittig.
Hinſichtlich der Firmen:
1. Anguſt Schwab jun., Darmſtadt.
Georg Schwab, Kaufmann, Karl
Schwab, Kaufmann, beide in
Darm=
ſtadt, ſind zu Einzelprokuriſten
be=
ſtellt.
2. A. Ullmann, Darmſtadt.
Die offene Handelsgeſelſchaft iſt
auf=
gelöſt und Geſchäft ſamt Firma auf den
ſeitherigen Geſellſchafter Max Heß als
Einzelkaufmann übergegangen.
Kaufmann Max Ullmann in
Darm=
ſtadt iſt in das Geſchäft als perſönlich
haf=
tender Geſellſchafter eingetreten. (16145
Offene Handelsgeſellſchaft. Die
Geſell=
ſchaft hat am 29. Juli 1910 begonnen.
Darmſtadt den 16. Auguſt 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter A wurde heute
eingetragen: Die Firma „Eiſenwerk
Wald=
mühle, Georg Ludwig Anton in Ober=
Ramſtadt” iſt auf die Ehefrau des
ſeit=
herigen Inhabers, Georg Ludwig Anton,
Katarine, geb. Lang, in Ober=Ramſtadt,
mit ſämtlichen Aktiven und ohne Paſiven
übergegangen. Dieſelbe führt das Geſchäft
unter der ſeitherigen Firma weiter. (16184
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1910.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Dünger=Verkauf.
Am Samstag, den 20. Auguſt 1910,
von 9½ Uhr vormittags ab,
wird auf dem vorderen Kaſernenhofe der
alten Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt die
Matraßenſtreu von einer Eskadron bffentlich
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meiſtbietend verſteigert.
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Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1910.
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Physik, Französisch u. Latein. Off. unt.
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von Frau Auguſte Klein, Wienersſtr. 51,
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über die Straße.
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Beginn der neuen Kurſe am 15. Sept.
und 1. Oktober. Anmelduugen täglich.
Kriegsveteranen=Appell 1910.
Hanksdgung
Der Kriegsveteranen=Appell am 13. und 14. Auguſt l. Js. in Darmſtadt, zu
welchem ſich über 6000 alte Krieger eingefunden, hat einen ſo ſchönen, erhebenden und
würdigen Verlauf genommen, daß uns nur noch die angenehme Pflicht bleibt, der
hieſigen Einwohnerſchaft, die ſoviel und in ſo reichem Maße zur Verherrlichung des
Appells durch das freundliche Entgegenkommen, durch Zuwendungen an Geld
und Ueberlaſſung von Quartieren, Schmückung der Häuſer und Anteilnahme am
Appell beigetragen hat, unſeren wärmſten Dank auszuſprechen. Wenn nicht alle uns
ſo freundlich zur Verfügung geſtellten Quartiere in Anſpruch genommen worden ſind,
ſo lag das daran, daß viele Veteranen, welche für Samstag gemeldet waren, erſt am
Sonntag eingetroffen ſind. Der Preſſe ſprechen wir für ihre Unterſtützung ebenfalls
unſeren beſten Dank aus, ebenſo ſoll den hieſigen Gaſtwirten — mit wenigen Aus=
(16198
nahmen —, die Hervorragendes geleiſtet haben, gedankt ſein.
Der Arbeitsausſchuß für den Kriegsveteranen=Appell 1910.
Scharzengesenscharr Wweidmannstien
Samstag, den 20. Anguſt, abends 8 Uhr,
beginnt in unſerem Vereinslokale, Reſtauration Gtg. Gunder,
Gardiſtenſtraße 13:
Grosses Freissekosson
mit ſcharfer Munition, wozu wir Freunde und Anhänger dieſes
Sports höflichſt einladen.
Der Vorstand.
16210)
Städtischer Saalban.
Am 18. Auguſt 1910, abends 8 Uhr:
Zur 40. Wiederkehr des Gedenktages der Schlachten von Gravelotte u. St. Privat
Väterlandisches msterisches Ronzert
XIV. Donnerstags-Konzert
letztes der Sommerſpielzeit der Kapelle des Leibgarde=Regiments,
Leitung: Obermuſikmeiſter H. Hauske.
Programm: Mittelalterl. Feldſtück der heroiſch=ritterlichen Trompeter=
und Paukerkunſt; Ouvertüre 1813 von C. M. v. Weber; Fantaſie aus „Die
Hugenotten” von Meyerbeer; Marſch der Landsknechte und Altnürnberger
Trinklied aus dem 15. Jahrh.; Ouvertüre zu „Tannhäuſer” und Kaiſermarſch von
R. Wagner; (auf Wunſch) Hiſtoriſche internationale Märſche von A. Boettge;
„Militaria” vaterländ. Potpourri von A. Schreiner; Zapfenſtreich und Gebet.
Eintritt 50 Pfg., für Studierende u. Militär 30 Pfg., Dutzendkarten à 4 Mk.
in den bekannten Verkaufsſtellen.
(16180
Schützcnhol.
Heute Donnerstag den 18. August, abends 8 Uhr
GroSsehhintarkonzert
der Kapelle des Artillerie-
Leitung: Herr M. WEBER.
Regiments Nr. 61.
Gravelotte-Feier.
Traisa — Darmstädter Hof.
Samstag, den 20., Sonntag, den 21. und Montag, den 22. August,
findet hier
Kirchweihe bei gufbesetzter Tanzmusik
ſtatt. Für div. Kuchen, ſowie vorzüglichen Kaffee iſt beſtens geſorgt.
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ſowie Wiener Exportbier im Glas.
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und Sonntags von 11—5 Uhr, gefl. entgegen. Verlangen Sie meine
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ſofortige Beantwortung. Nachhilfekurſe und Erlernung der Frangaiſe=Quadrille zu
jeder Zeit. Kurze Herrenkurſe für Studierende der Hochſchule, ſowie für alle
Zivil= und Militärperſonen. Eigenen Privatſaal in meiner Wohnung.
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Privat= und Inſtituts=Tanzlehrer,
Mitglied der Frankfurter Tanzlehrer=Vereinigung.
Inhaber von Diplomen kür Tanzlehrkunst und bester Rekerenzen.
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zum Aufbau des Knochengerüstes
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genehm kann man den phosphorsauren Kalk dem kindlichen
Körper zugänglich machen, wenn man den Kindern recht
oft Dr. Oetker’s Pudding gibt, denn Dr. Oetker’s
Puddingpulver enthält phosphorsauren Kalk in
hinreichender Menge. Im letzten Jahre wurden für
Dr. Oetker’s Puddingpulver 10000 Kilogramm
phosphorsaurer Kalk verbraucht.
(I16166
2. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
N§ 192.
Donnerstag, 18. Auguſt.
1910.
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[ ← ][ ]Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18, Auguſt 1910.
Nummer 192.
e ee
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Darmstadt, den 18. August 1910.
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