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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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173. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
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werden angenommen in Darmſtadt,
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ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. —
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gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden=
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dieustags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
„ 121.
Freitag, den 27. Mai.
1910.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Ueber Pfingſtkongreſſe
ſagt die „Magdeburgiſche Zeitung”: Die Pfingſtwoche iſt
nach altem Brauche in deutſchen Landen die Woche der
Tagungen und Kongreſſe. Ihre Zahl mehrt ſich von Jahr
zu Jahr und damit meldet ſich allerlei Unwille. Man
könnte dem Uebermaß der Reden, klagt man, nicht mehr
folgen und ein Kongreß ſchlüge den anderen tot. Darin
mag Richtiges ſein; doch wie der Entwicklung wehren?
Organiſation und Zuſammenſchluß iſt die Loſung unſerer
Tage. Und wer ſich mit Gleichempfindenden,
Gleichgeſtell=
ten zuſammenſchließt, hat das Bedürfnis nach periodiſch
wiederkehrender gemeinſamer Ausſprache. Daß man die
dann mit Vorliebe in die Zeit des jungen Sommers
ver=
legt, der ſelbſt die beſcheidenſte Oertlichkeit mit ſeinen
Reizen ſchmückt, iſt ſo ſelbſtverſtändlich wie natürlich.
Frei=
lich, die Reden, die vielen Reden bedeuten eine ſchwere
Be=
laſtung der Oeffentlichkeit und ihres Inſtruments und
Sprachrohrs, der Zeitungen. Ohnehin wird in
Deutſch=
land mit ſeinen 26 Parlamenten zu viel geredei:
wenigſtens zu viel davon der Allgemeinheit unterbreitet
Aber wer zwingt uns denn, allen dieſen Tagungen mit
ſpürſamer Neugier zu folgen? Gewiß, ſie wenden ſich ſaſt
ausnahmslos an die Oeffentlichkeit. Die iſt ihnen ein
Mittel der Propaganda; ſoll ihnen Anhänger werben, aktiv
teilnehmende und ſolche, die ſie mit Sympathie und
Mit=
gefühl begleiten; ſoll von dem, was die Tagenden in ihren
Mußeſtunden oder ihrem Berufsleben treibt und bewegt.
was ſie erfreut oder ängſtigt, weiteren Kreiſen Kenntnis
geben. Indes zwingt die Fülle des andrängenden Stoffes
ſchon von ſelbſt zu einer gewiſſen Ausleſe. In Nürnberg
haben am Dienstag und Mittwoch die akademiſch
gebil=
deten Bibliothekare getagt: Wer erfuhr viel von ihnen?
Kaum, daß man in wenigen knappen Sätzen von der
Zu=
ſammenkunft des Richterverbandes Kenntnis nahm. Mit
Recht: denn nicht alles, was die Angehörigen eines
Be=
rufsſtandes intereſſiert, feſſelt auch die Allgemeinheit. Die
ſollte man überhaupt nur aus ganz beſonderen
An=
läſſen anrufen. Sonſt bleiben die notwendig
verſtüm=
melten Auszüge aus den Kongreßreden Notizenkram, der
zu einem Ohr hineingeht, zum andern wieder heraus.
Ein deutſch=frenzöſiſches Abkommen?
** Das deutſch=franzöſiſche Abkommen, von dem in der
Preſſe viel die Rede iſt, betrifft, wie auf Grund zuverläſſiger
Erkundigung mitgeteilt wird, auf dem Gebiet
privat=
wirtſchaftlicher Intereſſen liegende
Angelegen=
heiten. Eine anſcheinend halbamtliche Note des „Petit
Pariſien” läßt auch die Richtung erkennen, in der ein
Ab=
kommen zuſtande gekommen ſein könnte. Danach iſt in
zwei Punkten deutſch=franzöſiſcher Fragen eine Einigung
erzielt worden. Die eine bezieht ſich auf Marokko, die
andere auf Kamerun und Franzöſiſch=Kongo.
In Marokko ſind die deutſchen und franzöſiſchen
Unterneh=
mer öffentlicher Arbeiten unter den Auſpizien der beiden
Regierungen übereingekommen, ſich in billiger Weiſe in
die Arbeiten zu teilen. Es ſoll ſich alſo um eine endgültige
Regelung des Verfahrens bei der Erteilung marokkaniſcher
Bergwerkskonzeſſionen an Ausländer handeln. Hierdurch
würde auch der Mannesmann=Streit endlich ans
der Welt geſchafft werden, der ſchon ſeit längerer Zeit unſer
Verhältnis zu Frankreich beeinflußt und leicht wieder zu
einem neuen Konflikte hätte führen können, wenn man
nicht rechtzeitig auf beiden Seiten einen Pflock zurückgeſteckt
hätte. Wie ein Pariſer Blatt in Erfahrung gebracht haben
will, habe zwar bei dieſem Abkommen im weſentlichen der
franzöſiſche Standpunkt Berückſichtigung gefunden, jedoch
ſeien als Gegenleiſtung den Gebrüdern Mannesmann
ver=
ſchiedene wichtige Zugeſtändniſſe gemacht worden. Da es
ſich um private Abmachungen zwiſchen deutſchen und
fran=
zöſiſchen Intereſſen handelt. hätten die beiden Regierungen
nicht unmittelbar einzugreiſen, ſondern ſie nur amtlich zur
Kenntnis zu nehmen. Des weiteren heißt es auch, daß die
Marokkoanleihefragen von dem neuen Abkommen berührt
werden ſollen, um auch auf dieſem Gebiete volle Klarheit
zu ſchaffen und die beiderſeitigen Intereſſen genau
abzu=
grenzen.
Die Minenfrage und die in Vorbereitung
befindliche Geſetzgebung, die ſie regeln
ſoll, ſind nicht in Betracht gekommen.
Be=
treffs Kameruns und Franzöſiſch=Kongos iſt
eine zwiſchen zwei Geſellſchaften ſchwebende Streitfrage
beglichen worden. Das offiziöſe Blatt ſchließt mit der
ausdrücklichen Verſicherung, daß dieſe beiden Abkommen
von im Grunde beſchränkter Tragweite den einzigen
Verhandlungsſtoff zwiſchen den beiden Regierungen
abge=
geben hätten. Das iſt alles, was eine Grundlage für das
Gerede von einem deutſch=franzöſiſchen Abkommen geben
kann.
Der „Petit Pariſien” beſtreitet ganz entſchieden, daß
Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich durch den Londoner Beſuch des Kaiſers
angeregt worden ſind. Der Kaiſer habe in London
abſicht=
lich vermieden, bei dieſer Gelegenheit von Politk zu
ſpre=
chen. Nur gegenüber Pichon habe er inſofern eine
Aus=
nahme gemacht, als er ihm die Verſicherung gab, daß der
europäiſche Friede aufrechterhalten werden würde, und die
Hoffnung ausſprach, daß die zwiſchen Deutſchland und
Frankreich in der Schwebe befindlichen Angelegenheiten
ſchnell und in freundſchaftlichem Sinne geregelt werden
möchten. Es ſei überflüſſig, hinzuzufügen, daß Wilhelm II.
die Frage der Vereinigten Staaten von Europa nicht aufs
Tapet gebracht hat.
Deutſches Reich.
— Das „Militärwochenblatt” meldet: Der König
von Großbritannien und Irland, Kaiſer von
Indien, Chef des Küraſſier=Regiments Graf Geßler
(Rhein.) Nr. 8 und à la suite der Marine, wurde auch
zum Chef des 1. Gardedragoner=Regiments ernannt.
— Der vom Reichsamt des Innern aufgeſtellte
Probe=
organiſationsplan für die Provinzen Rheinland und
Pom=
mern, einer induſtriellen und einer agrariſchen Provinz,
zur Ermittelung der Koſten der Verwaltung
an=
läßlich der Einführung der
Reichsverſiche=
rungsordnung wird der Reichstagskommiſſion am
27. Mai vorgelegt werden. Es iſt eine genaue
Koſten=
berechnung aufgeſtellt, die Zahl der erforderlichen Kräfte
berechnet worden, ſo daß ſich ein Bild der Geſamtkoſten
der neuen Organiſation konſtruieren läßt. Auf Grund
dieſer Berechnung läßt ſich nachweiſen, daß 20 Millionen
Mark Koſten für die Geſamtorganiſation der
Verſiche=
rungsordnung nicht zu hoch gegriffen und die bisherigen
Berechnungen der Regierung zu niedrig gegriffen ſind. Es
wird Sache der Kommiſſion ſein, die neuen Berechnungen
genau nachzuprüfen, erſt dann kann die ſachliche Beratung
einſetzen. Allein die Verſicherungsämter werden, wenn
man nur 800 annimmt, über 12 Millionen Mark koſten, die
Spruchtätigkeit wird 3 Millionen Mark beanſpruchen. Die
Kommiſſion wird zunächſt ſich die Mühe geben müſſen,
feſt=
zuſtellen, ob unter dieſen Opfern dem Gedanken einer
Reichsverſicherungsordnung nähergetreten werden kann.
— Der Vorſtand des Deutſchen Städtetages
wird in ſeiner nächſten Sitzung den Antrag München betr.
Neueinteilung der Reichstagswahlkreiſe
beraten. Nach dem Antrag ſoll der Städtetag ſein
Be=
dauern darüber ausſprechen, daß die jetzigen
Beſtim=
mungen über das Wahlrecht zum Reichstag für die an
Einwohnerzahl ſtark gewachſenen Wahlkreiſe, insbeſondere
ſolche mit ſtädtiſcher Bevölkerung, eine durchaus
ungenü=
gende Vertretung mit ſich bringen. Dieſer Zuſtand bedürfe
dringend der Abänderung. Es ſoll demgemäß die
Reichs=
regierung um Abhilfe erſucht werden.
— Einem Leipziger Blatte wird aus München
gemel=
det, die ſächſiſchen Geſandten in Wien und
München hätten im Auftrage ihrer Regierung in
Oeſter=
reich und Bayern Parlamentarier, in Bayern namentlich
Reichsräte veranlaßt, gegen die von Preußen gewollten
Schiffahrtsabgaben Stellung zu nehmen. Auf
bei=
den Seiten ſei die Sache nicht mit der erforderlichen
Dis=
kretion behandelt worden und infolgedeſſen an die
Oeffent=
lichkeit gekommen. Ohne Zweifel dürfte bald eine
Erklä=
rung in der Sache, an der immerhin etwas Wahres zu ſein
ſcheint, erfolgen.
Zu den am Freitag beginnenden Verhandlungen
im Reichsamt des Innern, die einen Friedensſchluß
im Baugewerbe herbeiführen ſollen, delegierte der
Deutſche Arbeitgeberverband: Feliſch=Berlin, Encke=
Leipzig, Behrens=Hamburg. Wolfram=Breslau. Noack=
Dresden und ferner zu deſſen Verhandlungsleitern
Ge=
heimrat Wiedfeldt vom Reichsamt des Innern,
Oberbür=
germeiſter Beutler=Dresden und Gerichtsdirektor Prenner=
München. Abgeordneter der Arbeiter iſt der Vorſitzende
des Zeutralverbandes der Maurer Deutſchlands in
Ham=
burg Bömelburg. An der Spitze des „Vorwärts” erſcheint
ein Appell an die organiſierte Arbeiterſchaft zur
finanziel=
len Unterſtützung der Ausgeſperrten.
— Vom Reichsamt des Innern waren für dieſes
Frühjahr auf Wunſch beteiligter Kreiſe der Induſtrie und
des Handwerks Verhandlungen über die Frage der
Abgrenzung zwiſchen Fabrik und
Hand=
werk in Ausſicht genommen, zu denen außer den zunächſt
beteiligten Reſſorts des Reichs, Preußens und der übrigen
größeren Bundesſtaaten auch Vertreter der
Handelskam=
mern und Handwerkskammern zugezogen werden ſollten.
Dieſe Beratungen ſind, wie man hört, bis zum Herbſt
vertagt worden infolge der gegenwärtigen großen n
anſpruchnahme der ſozialpolitiſchen Abteilung im Reichss
amt des Innern. Man hofft von den Verhandlungen im
Herbſt eine Verſtändigung darüber, wie den praktiſchen.
Unzuträglichkeiten abgeholfen werden kann, die aus der
bisherigen Unſicherheit der Abgrenzung entſtanden ſind.
— Die Zentrumsabgeordneten des
preu=
ßiſchen Abgeordnetenhauſes beſchäftigten ſich
in ihrer Fraktionsſitzung mit der Stellung ihrer Partei zu
den Beſchlüſſen des Herrenhauſes in der
Wahlrechts=
reform. Es kam zu einer ſehr lebhaften Ausſprache:
Es wurde aber eine beſtimmte Beſchlußfaſſung vermieden.
Man will anſcheinend das Ergebnis der Fraktionsberas
tungen der anderen Parteien abwarten, um danach ſeine
Stellung einzurichten.
Ausland.
— Im Budgetausſchuß des öſterreichiſchen
Ab=
geordnetenhauſes verteidigte der Eiſenbahnminiſter Wrba
bei der Beratung des Voranſchlages des
Eiſen=
bahnminiſteriums die Eiſenbahnverwaltung gegen
die erhobenen Angriffe.
Er erklärte daß er ungeachtet der ſo wenig
erfreu=
lichen Ergebniſſe des Betriebes der Staatsbahnen in den
letzten Jahren doch der beſtimmten Ueberzeugung ſei,
daß=
wie in Deutſchland und den anderen Nachbarländern
auch=
in Oeſterreich der Staatsbahnbetrieb die
einzig=
richtige Betriebsform ſei. Die bisherige Verſchlechterung
der finanziellen Ergebniſſe des Staatsbahnbetriebes beruhe
vorwiegend auf der rapiden Steigerung der
Betriebsaus=
gaben. Der Miniſter gab ſodann Aufſchlüſſe über dieſe
Steigerung der Ausgaben, ſowie über die Höbe der
Staatszuſchüſſe für das Jahr 1909 und kam zu dem
Ergeh=
nis, daß der Staat durch den Staatsbahnbetrieb mit 534
Millionen Kronen effektiv belaſtet werde Ganz mit
Un=
recht würden die glänzenden Erträgniſſe der
preußi=
ſchen Staatsbahnen gegenübergeſtellt, die größtenteils
nur auf die dortigen beſonders günſtigen Betriebs= und
Verkehrsverhältniſſe zurückzuführen ſeien. Der Miniſter
verwies darauf, daß die Umarbeitung der direkten Tariſe
im geſamten Kohlenverkehr mit Deutſchland bereits
voll=
zogen ſei und daß in dieſem Verkehr bereits die neuen
Anteile zur Erhebung gelangen; aber auch in den übrigen.
finanziell weniger belangreichen Arten des Güterverkehrs
ſei die Umarbeitung der Tarife bereits in Angriff
genom=
men worden. Er müſſe entſchieden die Anregungen
betref=
ſend den Verkauf oder die Verpachtung des
Staatsbahn=
netes ablehnen. Im Jahre 1910 dürſte der Staat mit 571=
Mill Kronen belaſtet werden. Bei einem entſprechenden
Zuſammenwirken aller Faktoren erſcheine die Lage der
Staatsbahnen durchaus nicht ſo troſtlos, wie ſie aus den
verſchiedenſten Motiven dargeſtellt werde. Der Miniſter
ſagte zum Schluſſe, die Parteien möchten durch
Zurückſtel=
lung der nationalen und volitiſchen Sonderintereſſen und
Diſerenzen in einer gedeiblichen Entwickelung der
öſter=
reichiſchen Staatsbahnen beitragen.
Die Kammer der Niederlande lehnte mit 49.
gegen 31 Stimmen den Antrag Troelſtra ab, gegen
den früheren Miniſter Kuyper eine Unterſuchung in der
Angelegenheit der Ordensverleihungen einzuleiten.
— Ueber das franzöſiſch=engliſche
Pro=
jektzur Regelung der Kreiafrage ſchreibt der „Petit
Pariſien”: In der letzten Ausſprache, die in London
zwi=
ſchen dem Miniſter Pichon und Sir Edward Grey
ſtatt=
gefunden hat. iſt ein Plan ausgearbeitet worden, der am
Sonntag Rußland und Italien mitgeteilt wurde. Die vier
Schutzmächte ſollen danach zunächſt die kretiſche
Natio=
nalverſammlung auffordern, die mohammedaniſchen
Depu=
tierten wieder aufzunehmen. Dann ſoll die Situation aus
der Zeit vor dem Oktober 1908 wiederhergeſtellt werden.
Kreta ſoll ein Lehensſtaat der Türkei bleiben, aber ſeine
Autonomie beibehalten. Der letzte Gouverneur Zaimis
ſoll wieder in ſein Amt eingeſetzt werden. Lehnt er die
Würde ab, ſo ſoll ein anderer Repräſentant gewählt und,
wenn nötig, durch Truppen der Schutzmächte gedeckt
wer=
den. Der Vorſchlag kann natürlich nur Geltung erhalten.
wenn Rußland und Italien ihm zuſtimmen. Der „Siecle‟
will wiſſen, daß der enaliſch=franzöſiſche Vorſchlag,
ent=
weder Zaimis oder, falls dieſer ſich weigern ſollte, einen
anderen Oberkommiſſar eveniuell ottomaniſcher
Natio=
nalität für Kreta zu ernennen, bereits die Zuſtimmung
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 27. Mai 1910.
Nummer 121.
Italiens erhalten habe; nur die Antwort Rußlands ſei
noch ausſtändig. Das Reuterſche Bureau meldet dagegen
aus London: Obgleich die Kretafrage jetzt den Gegenſtand
einer Verhandlung zwiſchen den Schutzmächten bildet, iſt
doch bisher kein beſtimmter Vorſchlag für eine
Regelung der Zukunft der Inſel aus der Diskuſſion
her=
vorgegangen.
Vatikaniſche Kreiſe in Rom beſtätigen die
um=
laufenden Gerüchte, daß eine Annäherung zwiſchen
Frankreich und dem Vatikan und ein Vertrag
vor=
bereitet werden. Zurzeit hält ſich Kardinal=Erzbiſchof
Couillé von Lyon in Rom auf und verhandelt
eifrig mit dem Kardinal=Staatsſekretär und mit dem
Papſte ſelbſt über den Wunſch der franzöſiſchen Regierung,
die Beziehungen zum Heiligen Stuhle wieder
auſzuneh=
men. Kardinal Couillé erklärt ſich für ermächtigt, dem
Papſte zu verſichern, daß Herr Briand die Notwendigkeit
einſieht, ſich unmittelbar mit dem Papſte zu vertragen. Er
hat ſich hierüber mehreren franzöſiſchen Biſchöfen und u. a.
dem Kardinal Couillé ſelbſt geöffnet, doch iſt er entſchloſſen,
ſeine Vorbeſprechungen nicht mit dem Heiligen Stuhl,
ſon=
dern nur mit den franzöſiſchen Biſchöfen zu
füh=
ren. Man arbeite jetzt im Vatikan daran, eine Formel zu
finden, nach der die franzöſiſche Regierung ihren Vertrag
zwar unmittelbar mit ihren eigenen Landesbiſchöfen, jedoch
derart ſchließen könnte, daß der Vatikan als Vertragsteil
nicht vollſtändig ausgeſchloſſen wäre. Jedenfalls ſei man
in Rom bereit, alle möglichen Zugeſtändniſſe zu machen,
damit die Verfolgung der Katholiken in Frankreich ein
Ende nehme.
— Die ruſſiſche Duma beſchloß nach fünftägiger
Gene=
raldebatte in namentlicher Abſtimmung mit 195 gegen 141
Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen, zur Spezialberatung
des Geſetzentwurfes betreffend die Einführung der
Semſtwoverwaltung in den Weſtgouvernements
überzugehen.
Die im Amtsblatt veröffentlichte, aus Anlaß des
Beſuches des türkiſchen Thronfolgers in Serbien
angeord=
nete Einberufung der Reſerviſten der in
Bel=
grad garniſonierenden Truppen zu einer am 30. Mai
be=
ginnenden zehntägigen Uebung hat in Belgrad große
Er=
regung hervorgerufen. In der Skupſchtina erklärte auf
eine Anfrage des Nationaliſten Rafajlowitſch der
Juſtiz=
miniſter, daß die Einberufung in den Wirkungskreis des
Kriegsminiſters gehöre und daß der Maßnahme keine
beſondere Bedeutung zukomme.
— Der neue Generalgouverneur von Südafrika, Sir
Herbert Gladſtone, hat ſich mit ſeiner Gemahlin und dem
General Louis Botha nach Pretoria begeben. Die
Be=
mühungen Bothas, ein Kabinett der
ſüdafrika=
niſchen Union zu bilden, ſollen von Erfolg gekrönt
ſein. Doch werden offizielle Bekanntmachungen nicht vor
dem 31. Mai, dem Tage der Proklamation des
ſüdafrika=
niſchen Staatenbundes, bekanntgegeben werden.
Infolge des gemeinſchaftlichen Vorgehens der
Kon=
ſuln und der europäiſchen Mächte in Fez hat der Sultan
von Marokko zehn marokkaniſche Funktionäre beſtimmt als
Teilnehmer an der Kommiſſion zur Feſtſtellung der
Schulden des Maghzen. Den Vorſitz in der mit
den nötigen Vollmachten verſehenen Kommiſſion wird
Mohammed Gebbas einnehmen. — Der Sultan ſandte an
den Doyen des diplomatiſchen Korps ein Schreiben aus
eigenem Antriebe, in welchem er erklärte, er habe
beſchloſ=
ſen, die Leibesſtrafe in ſeinem Reiche
abzuſchaf=
fen. Er ſei zu dem Entſchluſſe gelangt infolge der
Wei=
gerung von England, Miſſionen unter El Mokri zu
emp=
fangen, weil Muley Hafid fortfahre, Gefangene zu foltern,
Alte Tafelfrenden.
Plauderei von Hermann Kienzl, Berlin.
* Auch in früheren Jahrhunderten herrſchte in der
Aufmachung der Gaſtmähler eine gewiſſe
Uniformi=
tät. Stets hat ſich der Ehrgeiz der Wohlhabenden
an=
geſtrengt, wenigſtens bei beſonderen feſtlichen Anläſſen
die Umgangsformen und Sitten der Mächtigen und
Reichen nachzuahmen. Die Schwelgereien des
Lueul=
lus waren typiſch für das alte Rom. Die Baechanale
des Nero und des judäiſchen Vierfürſten Herodes, des
Herrn Stiefvaters der Salome, hatten viel
Charakter=
ähnlichkeit. Selbſt im Zeitalter der ſtärkſten
Indivi=
dualitäten, an den von edler Kunſt, Totſchlag und
Giftmord erfüllten Höfen der Renaiſſance, glich der
Prunk des einen Gaſtmahls dem des anderen. Die
Kultur der Köche allerdings und die Entwickelung der
künſtlichen Eßwerkzeuge zeugt für den Wandel der
Zeiten. Die Rezepte des vor kurzem aufgefundenen
älteſten römiſchen Kochbuches müſſen das Grauen
un=
ſerer Feinſchmecker erregen, und der beſcheidenſte
Re=
ſtaurations=Stammgaſt würde heute die Hand= und
Mund=Intimitäten ablehnen, die vor der Einführung
der Eßbeſtecke an den feinſten Tafeln üblich waren.
Bekanntlich kamen Meſſer und Gabel erſt in der
zwei=
ten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts zu ziemlich
allgemeiner Geltung. Aber noch im Jahre 1790 ſchreibt
ein deutſcher Reiſeſchriftſteller, der von Straßburg nach
Paris fuhr, über das Eſſen auf den Poſtſtationen:
.. und Meſſer erhält man gar nicht, weil
voraus=
geſetzt wird, jeder Reiſende führe ſein Meſſer in der
Hoſentaſche, ſchlage es auseinander, wetze es ein
paar=
mal auf der Hoſe und haue ſodann ein.” — Unſere
Bauern löffeln vielfach noch heute ihre Milchſuppe
aus der gemeinſamen Schüſſel in den Mund.
Konvention iſt alles. Auch dort, wo die
euro=
päiſche Kultur nicht herrſcht, beſtehen unverletzlich
Tiſchgeſetze. Der Chineſe, der die vorgelegte Speiſe
mit einem Stäbchen aufſpießt, führt dieſes Inſtrument
abwechſelnd zum eigenen Munde und zu dem des
Ehrengaſtes an ſeiner Seite. Bei gewiſſen Völkern
beſteht die Sitte, daß der Gaſt ſeinen Dank für
ge=
noſſene Bewirtung durch — lautes Aufſtoßen zu
be=
kunden habe. Unterläßt er das, ſo beleidigt er den
Gaſtgeber.
Da eine vielköpfige Geſellſchaft, ſelbſt wenn ſie
aus vorwiegend intellektuellen Menſchen zuſammen=
und um einem etwaigen Proteſt der Mächte wegen der
barbariſchen Behandlung zuvorzukommen, welche er den
Frauen von Ben Aiſſa angedeihen laſſe.
* Schwerin, 25. Mai. Am 5. März 1906 brachte
das Regierungsblatt für das Großherzogtum
Mecklen=
burg=Schwerin eine Bekanntmachung, die eingeweihten
Kreiſen wohl keine Ueberraſchung bereitete, aber in den
breiten Schichten der Bevölkerung des Landes großes
Aufſehen erregte. In jenem Regierungserlaß wurde
mitgeteilt, daß der Großherzog Friedrich Franz IV.
die Entmündigung des Herzogs Paul
Friedrich zu Mecklenburg und deſſen Gemahlin,
einer geborenen Prinzeſſin zu Windiſch=Grätz, auf deren
Antrag nach Maßgabe des § 6 Abſ. 1 Ziff. 2 des B. G.=B.
und des § 17 der Verordnung vom 24. Auguſt 1904 mit
Wirkſamkeit vom 3. bezw. 4. März 1906 durch das
Miniſterium des Großherzoglichen Hauſes habe
anord=
nen laſſen. Der Oberlandſtallmeiſter Frhr. v. Stenglin
zu Redeſin wurde auf Befehl des Großherzogs zum
Vormunde des Herzogs und der Herzogin Paul
Friedrich beſtellt. Die in der Bekanntmachung
ange=
zogenen Paragraphen beſtimmen, daß die
Entmündi=
gung wegen Verſchwendung, durch die der Betreffende
ſich oder ſeine Familie der Gefahr des Notſtandes
aus=
ſetzt, erfolgt iſt.
Herzog Paul Friedrich iſt ein Oheim des
regieren=
den Landesherrn, er iſt nach dem Tode ſeines Vaters,
des Großherzogs Friedrich Franz II., in den achtziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts zur katholiſchen
Religion übergetreten, zu der ſich auch ſeine Gemahlin
bekennt. Infolge dieſes Religionswechſels hat Paul
Friedrich für ſich und ſeine Nachkommen auf das
An=
recht an der Thronfolge im Großherzogtum
Mecklen=
burg=Schwerin verzichten müſſen.
Am 16. Dezember 1885 war dem Herzogpaar ein
Sohn, der Herzog Heinrich Borwin, geboren
worden. (Es war der zweite Sohn; der älteſte ſtarb
plötzlich im Alter von 22 Jahren.) Auch ihm mußte,
gleich dem Vater, das Verfügungsrecht über ſein
Ver=
mögen genommen werden. Herzog Heinrich Borwin
ſtand erſt im 23. Lebensjahre, als im April 1908 im
Regierungsblatte wiederum eine Bekanntmachung
er=
ſchien, in der auch die Entmündigung des Herzogs
Hein=
rich Borwin zu Mecklenburg, gleichfalls wegen
Ver=
ſchwendung, angeordnet wurde. Bald darauf, im Mai
desſelben Jahres, wurde über das Vermögen des
jungen Herzogs auf Antrag des beſtellten Vormundes
des Fürſtenſohnes von dem zuſtändigen Konkursgericht
der 1. Zivilkammer des Schweriner Landgerichts das
Konkursverfahren eröffnet. Dieſe Maßnahme
war unabweisbar geworden, nachdem ſich herausgeſtellt
hatte, daß auf außergerichtlichem Wege eine genügende
Klarſtellung der Vermögenslage nicht zu erreichen war.
Das Konkursverfahren nahm wegen der in Betracht
kommenden Verhältniſſe einen langſamen Gang und
iſt jetzt, nach zwei Jahren, noch nicht abgewickelt. Am
25. Januar 1910 wurde die dem Herzoge Heinrich
Bor=
win gehörige Burg Gutenfels bei Caub am Rhein mit
den dazu gehörigen Weinbergen öffentlich verſteigert.
Die Burg wurde von einem Rentner aus Alt=Leiningen
für 250000 Mark erſtanden. Jetzt ſoll in dem
Konkurs=
verfahren des Herzogs Heinrich Borwin eine
Ab=
ſchlagszahlung erfolgen. Die angemeldeten, nicht
bevorrechtigten Forderungen betragen 286628 Mark,
während ſich die verfügbaren Mittel auf 13331 Mark
belaufen. Die angemeldeten bevorrechtigten
Forde=
rungen ſind ſchon bezahlt. (Köln. Ztg.)
* Das belgiſche Königspaar trifft, wie
ge=
meldet, am 30. ds. Mts. zum Beſuche des Kaiſerpaares
in Wildpark ein. Es finder dort großer Empfang ſtatt.
Die Herrſchaften nehmen im Neuen Palais Wohnung und
werden an der Frühjahrsparade in Potsdam und in
Ber=
lin teilnehmen. Die Einladung zu dem Beſuch iſt, wie
verlautet, erſt gelegentlich des Zuſammentreffens des
Kaiſers mit dem König von Belgien in England
verab=
redet. Der Aufenthalt am preußiſchen Königshof iſt auf
zwei Tage berechnet. Die Ankunft erfolgt am Montag
nachmittag 6 Uhr. Dem Empfang ſchließt ſich eine
Gala=
tafel im Neuen Palais an, wo die Herrſchaften Wohnung
nehmen. Am 31. nimmt das Königspaar an der Parade
in Potsdam teil, und darauf folgt das Paradefrühſtück
im Potsdamer Stadtſchloß. Nachmittags findet
wahr=
ſcheinlich eine Tafel beim Kronprinzenpaar ſtatt, der ſich
geſetzt wäre, den einzelnen ſchwerlich eine anregende,
intime Fühlung gewährt, lag frühzeitig der Gedanke
nahe, der Geſamtheit geiſtige Freuden zu verſchaffen.
So entſtand die Tafelmuſik. So wurden Tänze und
Schauſtellungen bei feſtlichen Gelagen eingeführt.
Selbſt die Späße der Hofnarren im roheren deutſchen
Mittelalter dienten dieſem Zwecke, ebenſo aber zur
Zeit des franzöſiſchen Rokokos die Schauſpieler des
Königs. Als nach dem Ende der großen Revolution
die Geſelligkeit in Paris zu neuer Blüte kam, wurde
es in allen reichen Häuſern üblich, zu den
Geſell=
ſchaften die berühmten Schauſpieler und Opernſänger
zu laden, ja es wurde Sitte, die Einladungen zu den
Soupers mit dem Vermerk zu verſehen, daß der
Ge=
ſellſchaft eine Deklamation von Talma oder
Made=
moiſelle Mars oder ein Geſang von Delille geboten
werden ſoll. Ein zeitgenöſſiſcher Schriftſteller ſchreibt:
„Es gibt wenige gute Häuſer in Paris in denen nicht
ein oder mehrere Vertraute der Muſen heimiſch
wären; und wer nur zu eſſen geben kann, der hat auch
gewiß, aus Mode oder Geſchmack, einige der
ſchö=
nen Geiſter, von denen Paris wimmelte, an ſeiner
Tafel.”
Dieſe „Mode” hat ſich, ſoweit gewiſſe große Spireen in
Betracht kommen, auch im heutigen Deutſchland
ein=
gebürgert. Im allgemeinen aber wird hier, und das
gilt vor allem für die Reichshauptſtadt Berlin, das
ge=
ſellige Leben der großen Welt immer mehr
repräſen=
tativ und auch in den Kreiſen des gebildeten
Mittel=
ſtandes auf das Prinzip wechſelſeitiger pflichtſchuldiger
Abfütterung eingeſtellt. Die Dauer des
Beiſammen=
ſeins in großer Geſellſchaft iſt präziſe abgegrenzt und
im ganzen ziemlich knapp bemeſſen; die ranggemäße
Tiſchordnung ſtreng geregelt.
Mehr oder weniger richtete ſich freilich zu allen
Zeiten die Klage der Anſpruchsvölleren gegen die
Oberflächlichkeit des geſelligen Lebens. Voltaire
ſchrieb den Tafelfreunden einen Denkſpruch:
On ne rit plus, on sourit aujourd’hui,
Et nos plaisirs sont voisins de Tennui‟
(Man lacht nicht mehr, man lächelt heute,
Und unſere Freuden ſind der Langeweil Geſellen.)
Und Voltaire, der Genoſſe der geiſtigſten
Tafel=
runde ſeiner Zeit, der Tafelrunde von Sansſonei,
hatte in Friederich des Großen Freundesnähe eine
Ge=
ſelligkeit von ewigen Werten genoſſen. Ungefähr um
das Jahr 1810 ſchrieb der franzöſiſche Schriftſteller
vorausſichtlich ein Zapfenſtreich auf der Mopke beim Neuen
Palais anſchließt. Am 1. Juni findet die große
Früh=
jahrsparade ſtatt, der das Königspaar beiwohnt; danach
iſt Frühſtückstafel beim belgiſchen Geſandten und abends
Galaoper. Nachts wird die Abreiſe erfolgen.
* Kopenhagen, 25. Mai. Bei der heute
vormit=
tag im Sitzungsſaale des Landsthings durch den
Prä=
ſidenten des Reichsgerichts Larſen eröffneten
Haupt=
verhandlung gegen den früheren
Miniſter=
präſidenten Chriſtenſen und den früheren
Mini=
ſter des Innern Sigurd Berg waren die Zuhörertribünen
dicht beſetzt. Nach der Verleſung der umfangreichen
An=
klageſchrift beſtritt der Verteidiger des Angeklagten Bülow
mit kurzen Worten die Berechtigung der Anklage und die
Richtigkeit des Inhalts der Anklageſchrift. Er erklärte,
daß er für die vollſtändige Freiſprechung des Angeklagten
plädieren werde. Nach Verleſung einiger Verhörprotokolle
aus der Vorunterſuchung gegen den früheren
Juſtizmini=
ſter Alberti wurde die Verhandlung auf morgen vertagt.
* Paris, 25. Mai. Der König von Portugal
ſtattete heute nachmittag dem Präſidenten Falliéres
einen etwa halbſtündigen Beſuch ab, den der Präſident
ſpäter erwiderte. — Im weitern Verlaufe des
Nach=
mittags empfing und erwiderte Präſident Fallieres den
Beſuch des türkiſchen Thronfolgers.
* Buenos Aires, 26. Mai. In Gegenwart des
Präſidenten, der Infantin Iſabella, des Präſidenten von
Chile Montt und der fremdländiſchen Abordnungen fand
geſtern die feierliche Grundſteinlegung zu dem
an=
läßlich der Jahrhundertfeier der Unabhängigkeit
Argentiniens zu errichtenden Denkmal ſtatt.
Nachmittags war Truppenſchau, an welcher Abteilungen
der Beſatzungen aller hier ankernden fremden und
argen=
tiniſchen Kriegsſchiffe, die chileniſche Militärſchule und
20000 Mann des argentiniſchen Heeres teilnahmen. Die
Truppen defilierten bei herrlichem Wetter im Beiſein
einer ungeheuren Menſchenmenge vor dem
Regierungs=
palaſt, wo die Präſidenten von Argentinien und Chile, die
Infantin Iſabella, die fremdländiſchen Abordnungen, das
diplomatiſche Korps und Geladene ſich verſammelt hatten
Bei dem Vorbeimarſch der fremdländiſchen ſowohl wie der
einheimiſchen Truppen kam es zu lebhaften
Sympathie=
kundgebungen. In der Stadt herrſcht große Begeiſterung
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27.=Mai.
* Vom Hofe. Die Großherzoglichen
Herr=
ſchaften trafen Mittwoch abend in Begleitung des Burg
grafen und der Burggräfin zu Dohna=Schlobitter
von Lich wieder im Neuen Palais ein. (Darmſt. Ztg.)
— Uebertragen wurden den Lehrern Karl Jakol
Ritter zu Nieder=Wieſen, Kreis Alzey, Heinrich
Saa=
zu Höllerbach, Kreis Erbach, und Karl Schmidt zu
Bonsweiher, Kreis Heppenheim, Lehrerſtellen an de
Gemeindeſchule zu Pfungſtadt, Kreis Darmſtadt.
L. Die Strafkammer verhandelte geſtern gegen der
65 Jahre alten Schloſſer Heinrich Heil von hier
der beſchuldigt und geſtändig iſt, im April während de
Meſſe zweimal Kinder durch Süßigkeiten an ſich gelockt
nach dem Tempel in der Nähe des Botaniſchen Garten:
geführt und Unſittlichkeiten vorgenommen zu haben. E
hat bereits etwa 15 Jahre im Zuchthaus zugebracht
un=
wandert nunmehr abermals 1 Jahr 6 Monat
hinein, die bürgerlichen Ehrenrechte verliert er au
3 Jahre. — Die Taglöhner Georg Lotz und Friedrie
Gimbel von Arheilgen dienten bei dem Holzſchneide
maſchinenbeſitzer Korbus daſelbſt. Sie ſuchten= di
Kundſchaft auf, ſägten das Holz und erhoben geger
Quittung den fälligen Betrag. Dem Arbeitgeber gegen
über wurde von den Kunden eine Kontrollbeſcheinigun
unterſchrieben. Um den Verdienſt etwas zu verbeſſern
ließen ſich beide einmal 50 Pfg. und einmal 1,50 Mk
mehr geben als recht war. Lotz verdeckte im Einver
ſtändnis mit ſeinem Kollegen den Betrug damit, daße
den Kontrollſchein entſprechend fälſchte. Lotz
begin=
einen weiteren Betrug, indem er ſich in Worfelden
nachdem Korbus ihn bereits entlaſſen hatte, auf deſſer
Namen 8 Mark lieh. Lotz, der wegen Betrugs rück
fällig iſt, wurde zu 6 Monaten und Gimbel
6 Wochen Gefängnis verurteilt. — Der als Die
rückfällige 23 Jahre alte Zinngießer Johann Kräme
von Nürnberg war im Jahre 1908 gelegentlich de
Hähnleiner Kirchweihe bei einem Karuſſellbeſitzer be
e
Vigée: „Die meiſten reichen Leute bilden ſich ein, ur
bei ihren Schmauſereien für einen guten Wirt zu ge
ten, ſei es genug, die Tafel mit Leckerbiſſen und köſt
lichen Weinen zu beladen; ob aber dieſe Leckerbiſſe
auch mit Wohlbehagen verzehrt werden, darum küm
mern ſie ſich nicht.”
Und der Verfaſſer erzählt von einer illuſtre
Geſellſchaft, bei der alle nach Rang und Würden un
den Tiſch geſetzt waren und ſich bitter langweilten
„Es gab unter uns Bankiers. Offiziere, Schriftſtelle
Landprediger, Künſtler, obrigkeitliche Perſonen, Schal
ſpieler, Dichter. Folglich konnte die Unterhaltung ſel
angenehm werden, nur nicht allgemein, weil wir
zahlreich waren. Nun ſaß aber ein Prediger nebe
einem Dichter, ein Kaufmann neben einem Schrif
ſteller, ein Offizier neben einem Bankier. Jeder
ve=
ſuchte mit ſeinem Nachbar ein Geſpräch anzufanger
ſchwieg aber bald, weil keiner des anderen Sprach
verſtand.” Und nun macht Vigée — vor iuſt hunde
Jahren — einen Vorſchlag, der uns verblüfft, wei
er heute erſt hundert Jahre alt iſt. „Ma
ſchreibe,” ſagt er, „die Namen der ſämtlichen Gäſte
a=
kleine Zettel, die man auf Servietten verteilt.” Zt
gleich wünſcht der Mann, daß die Perſonen nach keine
anderen Geſichtspunkte, als nach der Frage, wie
ſich nach ihren geiſtigen Intereſſen am beſten miteir
ander unterhalten könnten, geſetzt werden möchien.
Die offiziellen Rückſichten verdarben damals ſcho
nur zu oft die Geſelligkeit. So ſchrieb im Anfang de
neunzehnten Jahrhunderts Auguſt v. Kotzebue
ſeiner Zeitſchrift „Die Bühne” „Wenn einmal die Ze
kommen ſollte, wo die Gaſtmähler allen vernünftige
Leuten läſtig geworden wären, ſo empfehle ich ein
Sitte der maldiviſchen Inſeln. Dort wird ſo ſtren
auf den Unterſchied der Stände gehalten, da
keiner mit dem anderen eſſen kann, wenn er um ein
Rangſtufe niedriger ſteht, als jener. Will man abe
doch jemanden durch ein Gaſtmahl ehren, ſo läßt ma
mehrere Speiſen leckerhaft zubereiten, beſetzt dam
einen runden Tiſch, bedeckt den Tiſch mit Seidenzeu
und ſchickt ihn dem ins Haus, dem man die Ehre zu
gedacht hat. . . . Er iſt keiner von den vielen Gattur
gen des Zwanges unterworfen, durch die man in Er
ropa die Ehre eines Gaſtmahls oft ſehr teuer erkauft.
Derſelbe Kotzebue wurde, als er im Jahre 1804 nat
Paris kam, von Napoleon und dem zweiten Konſu
wiederholt zur Tafel geladen. Von Napoleons ein
fachem Mahle weiß er nicht niel zu berichten; dageger
Nummer 12F
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 27. Mai 1910.
Seite 3.
ſchäftigt und teilte mit zwei anderen Arbeitern einen
Wohnwagen. Er benutzte deren Abweſenheit dazu,
Leinen Koffer, deſſen Inhalt er kannte, aufzubrechen und
Kleider im Werte von 45 Mark zu ſtehlen. Er verkaufte
die Beute nicht etwa, ſondern trug ſie ungeniert auf.
Unter Einbeziehung einer Zuchthausſtrafe von 1 Jahr,
die er zurzeit verbüßt, wurde er zu 2 Jahren
Zucht=
haus verurteilt. Er will ſich noch einmal überlegen,
ob er mit dem Urteil zufrieden iſt.
O In der nichtöffentlichen Sitzung der
Stadtver=
ordnetenverſammlung wurde als Bezirkspfleger der
tädtiſchen Armenpflege anſtelle des von ſeinem Amt
zurückgetretenen Herrn Karl Malzi Herr Hoftapezier
Wilhelm Schmank gewählt. Hinſichtlich der
vorliegen=
den Geſuche um Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe
von Schankwirtſchaften wurde die Bedürfnisfrage für
Viktoriaſtraße 75 verneint und für Beſſunger Straße 34
zejaht.
Ein ſozialdemokratiſches Blatt iſt, in der Lage,
veiter zu melden, daß anläßlich des 100jährigen
Jubiläums des Hoftheaters 5000 Mark
be=
reitgeſtellt wurden, die in folgender Weiſe zur
Ver=
reilung kommen ſollen: die Arbeiter am Hoftheater
erhalten 1000 Mark, das Chor= und Ballettperſonal
2000 Mark und die Hofmuſik 2000 Mark.
* Einziehung von Reichskaſſenſcheinen. Der
Bun=
esrat hat auf Grund des § 2 des Geſetzes zur
Aende=
rung des Geſetzes, betreffend die Ausgabe von
Reichs=
aſſenſcheinen, vom 5. Juni 1906 (Reichs=Geſetzbl. S. 730)
olgende Beſtimmung getroffen: Die mit dem Datum
vom 10. Januar 1882 ausgefertigten Reichskaſſenſcheine
zu 50, zu 20 und zu 5 Mark, ſowie die mit dem Datum
vom 5. Januar 1899 ausgefertigten Reichskaſſenſcheine
zu 50 Mark werden vom 1. Januar 1911 ab nur noch bei
Der Königlich Preußiſchen Kontrolle der Staatspapiere
eingelöſt.
m. Die neuen Rechnungen über Gas=, Waſſer= und
elektriſchen Strom=Verbrauch ſind ausgegeben worden.
Die Aufzeichnungen über den Stand der Meſſer ſind
inten links in überſichtlicher Weiſe gedruckt. Sie geben
den neuen Stand und den vorletzten, ſowie den
Ver=
brauch an. Die früheren kleinen Kontrollzettel ſind
veggefallen und iſt ſomit eine Vereinfachung erzielt.
Der Empfang der Gebühren wird nicht mehr von den
entſprechenden Werken, ſondern von der Stadtkaſſe
juittiert.
— Zahnpflege in den Schulen. Aus Anlaß des
j. internationalen zahnärztlichen Kongreſſes war zum
erſten Male in Berlin eine internationale zahnärztliche
Ausſtellung veranſtaltet worden. Bei dieſer hatte in
her Gruppe Zahnpflege das Deutſche Zentralkomitee
ür Zahnpflege in den Schulen eine Sammelausſtellung
gebracht, die einen großartigen Ueberblick gewährte
über die von Deutſchland ausgehende Schulzahnpflege.
Das Deutſche Zentralkomitee für Zahnpflege in den
Schülen erhielt dafür den erſten Preis der preußiſchen
Regierung. Der ſtädtiſchen Schulzahnklinik von
Darm=
tadt wurde wegen ihrer hervorragenden Beteiligung
an dieſer Sammelausſtellung ein Gedenkblatt
zuer=
kannt, das im Erker des Herrn Sonnthal, Kunſtſalon,
Eliſabethenſtraße, für Intereſſenten einige Tage
aus=
jeſtellt iſt.
* Der Verein Heſſiſcher Zahnärzte (E. V.) begeht
die Feier des 50jährigen Berufsjubiläums
des Ehrenvorſitzenden Herrn Dr. med. G. W. Koch=
Zießen gleichzeitig mit dem 16. Stiftungsfeſt des
Vereins Heſſiſcher Zahnärzte am 28. und 29. Mai 1910
in Gießen. Am Freitag, den 27 Mai, iſt abends
3 Uhr Empfangsabend im oberen Sälchen des
Hotels Großherzog; am Samstag, den 28. Mai,
vor=
mittags 9 Uhr: Mitgliederſitzung, vormittags 11 Uhr:
Feier im Feſtſaale der Freimanrerloge. Nachmittags
finden Vorträge und abends Kommers (im Hotel
Großherzog) ſtatt. Auf den offiziellen Teil des
Kom=
merſes folgen Vorträge und Deklamationen ernſten
und heiteren Inhaltes und die Aufführung eines
kleinen Luſtſpieles durch Damen und Herren des
Gießen Stadttheaters. Am Sonntag, den 29. Mai,
folgen vormittags Vorträge, mittags Feſtmahl im
Hotel Großherzog und nachmittags Ausflug mit den
Damen auf den Schiffenberg.
— Vortrag. Da es für die Damenwelt von
Inter=
eſſe iſt, das in wirtſchaftlicher und geſundheitlicher
Be=
ziehung wichtige Verfahren zur Friſchhaltung aller
Nahrungsmittel kennen zu lernen, ſo wird auf den am
30. d. M., nachmittags, im „Kaiſerſaal” ſtattfindenden
Friſchhaltungs=Lehrvortrag mit praktiſchen
Anlei=
tungen aufmerkſam gemacht. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Ornis. In der „Stadt Pfungſtadt” fand
die Monatsverſammlung des Vereins für
Ge=
flügel= und Vogelzucht „Ornis” ſtatt, die der
erſte Vorſitzende, Herr Schömer, mit Begrüßung der
beſchreibt er ausführlich eine Geſellſchaft bei dem Konſul
Cambaceres (in den „Erinnerungen aus Paris im
Jahre 1804‟). Er gerät in Verſuchung, ſagt er, eine
Küchenhymne zu ſingen, und fährt fort: „Unter ſiebzig
oder achtzig Schüſſeln, von deren Hälfte wenigſtens zu
koſten ich alle meine Kräfte aufgeboten hatte, war auch
nicht eine, die Lucullus oder Apicius verſchmäht haben
würden. Der Konſul legt ſelbſt von vielen Speiſen
vor, ſchenkt vielerlei Getränke ſelbſt ein und ruft die
Gäſte ſehr höflich auf, zu erklären, ob ſie davon wollen?
Ungeachtet des großen Ueberfluſſes von Speiſen, ſind
doch nur wenige Schüſſeln ſo eingerichtet, daß allenfalls
jeder Gaſt davon nehmen könnte, ſondern, in der
Vor=
ausſetzung eines verſchiedenen Geſchmacks, werden nur
die Hauptſchüſſeln von den Bedienten herumgetragen,
die übrigen bleiben ſtehen, und der, vor dem ſie gerade
ſtehen, legt davon vor, wenn jemand ihm ſeinen Teller
ſchickt. Es wird, Gott ſei dank, ſehr geſchwind
ſer=
viert, faſt ein wenig zu geſchwind. Wer in dieſer
Rück=
ſicht einmal die beiden Extreme zu verſuchen Luſt
hat, der eſſe heute bei Napoleon und morgen in
einem guten Berliner Bürgerhauſe; ſo hat
er heute nicht Zeit, ſich ſatt zu eſſen, morgen aber
voll=
kommen Zeit, zweimal zu verdauen und wieder von
vorne anzufangen. Denn in dieſen Häuſern glaubt
man noch, ein Gaſtmahl ſei nicht vollſtändig und
ge=
reiche dem Wirt nicht zur Ehre, wenn die Gäſte nicht
über das lange Sitzen in Verzweiflung geraten.”
Zu den Eigentümlichkeiten der deutſchen wie der
franzöſiſchen Gaſtgeſellſchaften vor einem Jahrhundert
gehörte der faſt niemals ſehlende Kartentiſch.
Wir wiſſen aus dem Gedicht an Lilli, wie er Goethe
peinlich verſtimmte. Die Geſellſchaften waren damals
durchweg von längerer Dauer, und ſelbſt wenn nach
aufgehobener Tafel ein Teil der Gäſte künſtleriſchen
Produktionen lanſchte, zogen ſich andere zu den
unver=
meidlichen Spielkarten zurück.
Die Wende des neunzehnten Jahrhunderts ſtand
mit ihren Tafelfeſten zwiſchen dem üppigen Rokoko und
der ſchlichten Trautheit der Biedermeierzeit. Die
Stürme, die über Enropa brauſten, weckten die
Sehn=
ſucht nach dem friedlichen Herd, trieben die Menſchen
in das Aſyl ihrer Heimſtätten. Das war die Zeit, in
der ſich das geſellige Leben befreundeter Seelen
ver=
tiefen konnte. Heute wieder zieht das öffentliche Leben
erſchienenen Mitglieder eröffnete. Nach Verleſung der
Niederſchriften, die nicht beanſtandet wurden, gab Herr
Schömer die neuen Einläufe bekannt. Von dieſen iſt
beſonders ein Schreiben des erſten Vorſitzenden des
Mainzer Vereins hervorzuheben, wonach dem Verein
Ornis” für die höchſte Punktzahl für erworbene Preiſe
bei der 4. Landesverbands=Ausſtellung in Mainz die
vom „Starkenburger Verband” geſtiftete „Große
Sil=
berne Medaille” zuerkannt worden iſt. Dieſer Erfolg
gereicht den Mitgliedern zu hoher Ehre, iſt es doch das
dritte Mal, daß dem Verein für hervorragende
züchte=
riſche Leiſtungen ſolcher Preis zufällt. Aus dieſem
Anlaß findet am Samstag, den 28. Mai, in der Brauerei
„Zum goldenen Anker” eine kleine Feier ſtatt. Da
nach eingehender Beſprechung der Fragen wegen etwaiger
Durchführung der 5. Landesverbands=Ausſtellung die
Zeit ſehr weit vorgeſchritten war, mußte der zweite
Vorſitzende es ſich verſagen, ſeinen Vortrag „
Brut=
geſchäft und Kückenaufzucht” eingehend zu geſtalten,
ſondern ſich lediglich auf Schilderung der hauptſächlich
dabei zu beobachtenden Maßnahmen beſchränken.
* Auf der diesjährigen Landesausſtellung der
heſſiſchen Kaninchenzüchter zu Bensheim erhielten
nach=
ſtehende Mitglieder des Aelteren Vereins
Darmſtadt auf die dort zur Schau gebrachten Tiere
folgende Preiſe: Ludw. Steinbrecher auf Belg. Rieſen
zwei Staatspreiſe als höchſtpunktierte Tiere der
Aus=
ſtellung bei 300 Nummern, ſowie einen dritten Preis,
auf gleiche Raſſe H. Matthes einen dritten Preis, Wilh.
Bindewald lobende Anerkennung, letzterer auf
Silber=
kaninchen noch einen zweiten Preis. Auf deutſche
Rieſenſchecke M. Bock einen dritten Preis, Friedr. Löchel
einen Ehrenpreis, letzterer auf Ruſſenkaninchen noch
einen dritten Preis. Auf Kaninchenkraftfutter erhielt
M. Abt höchſt lobende Anerkennung.
m. Vom neuen Bahnhof. Die Anfahrten zu der
Griesheimer Straßenbrücke am Perſonenbahnhof
wer=
den eben mit Kleinpflaſter verſehen. Dieſe Arbeiten
werden in kürzeſter Zeit vollendet ſein. Die Stelle, an
welcher die Materialzüge die Straße überquerten, iſt
bereits zugeſchüttet und die Transporte ſind eingeſtellt.
An den Seiten der Wegdämme werden Zementpfoſten
für die Einfriedigung aufgeſtellt. Bei den Erdarbeiten
waren auch ungefähr zehn Frauen (mit
Sand=
ſchippen) beſchäftigt. Auf dem Terrain des
Perſonen=
bahnhofes wird eben der Bau eines Stellwerks
aufge=
führt. Sechs große Waſſerfüllhähne ſind zum Speiſen
der Maſchinen zwiſchen Dornheimerbrücke und
Gries=
heimerbrücke ſeit einiger Zeit fertiggeſtellt.
n. Der Automobilunfall, der im Oktober v. Js. nahe
unſerer Stadt drei Menſchenleben hinwegraffte und den
Zug der Dampfſtraßenbahn gefährdete, harrt ſowohl in
ſtraf= als auch in zivilrechtlicher Beziehung noch der
endgültigen Erledigung. Was die erſtere Seite
be=
trifft, ſo unterliegt das den überlebenden Chauffeur
Schmidt aus Frankfurt a. M. von der Anklage der
fahrläſſigen Tötung freiſprechende Urteil der hieſigen
Strafkammer I infolge ſtaatsanwaltlicher Reviſion
nunmehr der Nachprüfung durch das Reichsgericht.
Dieſes Rechtsmittel iſt u. a. darauf geſtützt, daß der
Begriff der Fahrläſſigkeit verkannt und nicht richtig
gewürdigt ſei. Das Reviſionsgericht kann, falls es den
Begriff für begründet erachtet, das Urteil aufheben und
die Sache zu neuer Verhandlung zurückgehen laſſen
oder an eine andere Strafkammer verweiſen. Bis zu
dieſer Entſcheidung werden vorausſichtlich noch einige
Wochen vergehen. Weit länger wird ſich der aus dem Fall
erwachſene Schadenerſatzprozeß der Kinder
Wolf=
ſturm gegen die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft
hinausziehen. Er iſt in der erſten Inſtanz, der
Zivilkammer I hier, noch in der Beweiserhebung und
wird jedenfalls durch die Gerichtsferien unterbrochen.
Für ihn gibt es noch zwei weitere Inſtanzen.
m. Nicht wenig erſchreckt wurden geſtern die
In=
ſaſſen einer Droſchke, als ſie die Rheinſtraße
hinauf=
fuhren. In der Nähe der Neckarſtraße ſpielten in einem
Hofe mehrere größere Knaben Fußball. Der Ball flog
über den eiſernen Zaun auf die Rheinſtraße und kam
zufälligerweiſe unter das linke Hinterrad der Droſchke
und wurde mit lautem Knall zerdrückt. Die Inſaſſen
der Droſchke ſprangen erſchreckt auf, ſetzten aber ihre
Fahrt fort, als ſie die Urſache des „Attentats” erſehen
hatten.
* Mord und Selbſtmorde. Der Weißbindermeiſter
Gg. Hellmuth, Woogsplatz 13, hat geſtern mittag
zwiſchen ½2 und 2 Uhr ſeine Frau und ſich
er=
ſchoſſen; das Motiv ſoll in Zahlungsſchwierigkeiten
zu ſuchen ſein.
Der Gärtnereibeſitzer Friedr. Arnheiter,
Die=
burger Straße 188, hat ſich in Weinheim erſchoſſen,
in breiten Wogen dahin. Dieſe Fluten reißen
leider! — auch den Verkehr am gaſtlichen Tiſche in ſich
hinein. Das Liebesmahl iſt zum Zweckeſſen geworden,
die Gaſtfreundſchaft aber zu einem blendenden Aufgebot
von Kredit und Macht.
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Wie man in England gegen die
Herr=
ſchaft der Frauenwelt ankämpft, davon legt
ein Artikel in der „Times” Zeugnis ab, in dem es
heißt: Wenn ein Weib einen Mann durch ihre
pſy=
chiſchen Reize gewonnen hat, dann hält ſie ihre
Herr=
ſchaft über ihn durch ihre ſeeliſchen Eigenſchaften
auf=
recht, und der äußere und ſichtbare Ausdruck dieſer
Herrſchaft war und wird zu allen Zeiten der gleiche
ſein, das Kind. Durch das Kind hat die Welt jene
hohe und herrliche Sache, die Mutterliebe, kennen
ge=
lernt Dieſer Geiſt der Mutterliebe hat im Weib einen
Geiſt von geduldigem Ertragen, von
Selbſtverleug=
nung und Wohlwollen entwickelt, der aus ihr den
großen ethiſchen und ſeeliſchen Faktor in der
Entwickel=
ung des Mannes gemacht hat. Wenn das Weib
die=
ſen hohen Standpunkt nicht mehr behauptet, ſo wirlt
das unvermeidlich zurück auf die ganze Kulturhöhe.
Wenn das Weib nieder ſteht, dann wird
unweiger=
lich der Mann herabgedrückt und die fehlerhafte
Wech=
ſelbeziehung wirkt immer tiefer und weiter. Ein
wei=
ſer Denker hat von den Frauen geſagt, die Geſellſchaft
iſt das wert, was die Frauen wert ſind. Die ſtetige
Verſuchung für viele unſerer Frauen von heute iſt
aber die, daß ihnen bei ihrem Wohltätigkeitswirken
das Werk ſelbſt als Inhalt und Zielndes Guten
er=
ſcheint, das ſie leiten. Das Ergebnis iſt, daß ihre
Tätigkeit ein mechaniſcher Prozeß wird, vollendet
viel=
leicht, aber mechaniſch. Damit aber iſt die ſpezifiſe
weibliche Wirkungsſphäre ausgeſchaltet, denn ein
Mann oder eine Maſchine würden ebenſo Gutes
leiſten. Wir ſind heutzutage ſehr ſtarke Gegner der
Gefühlsduſelei, aber wir ſtehen in Gefahr, ſie
zu=
ſammenzuwerfen mit der ihr eng verbundenen, aber
abgründlich verſchiedenen Eigenſchaft, mit Gefühl
Sehr viele unſerer beſtveranlagten modernen Frauen
erſtreben die Umwandlung in eine ckalte und faſt harte
nachdem er zuvor ſein Teſtament gemacht hatte. Die
Leiche ſoll, wie verlautet, nach Darmſtadt überführt
werden.
§ Feſtgenommen. Ein 57 Jahre alter Taglöhner
aus Eberſtadt iſt am Mittwoch wegen im Walde
ver=
übter Sittlichkeitsvergehen durch einen Forſtaufſeher
feſtgenommen worden.
Offenbach, 25. Mai. Die
Stadtverordnetenverſamm=
lung nahm heute einſtimmig den mitgeteilten Antrag
an, wonach angeſichts des beim Bahnüberganc
der Bieberer Straße am 20. v. M.
vorgekomme=
nen tödlichen Unfalls an die Bürgermeiſterei das
drin=
gende Erſuchen gerichtet wird, bei dem Großh.
Staats=
miniſterium den Antrag zu ſtellen, die Regierung
wolle die Preußiſch=Heſſiſche Eiſenbahnverwaltung
nachdrücklich darauf hinweiſen, daß die unhaltbaren
Zuſtände an den hieſigen Bahnanlagen die Urſache die
ſes tödlichen Unfalles und aller ähnlichen noch
weiter=
hin zu gewärtigenden bilden.
H. B. Offenbach, 26. Mai. Die Offenbacher
Stadt=
verordneten beſchloſſen geſtern in nichtöffentlicher
Sitzung, den Bürgermeiſter Dr. Dullo auf 68000
Mark Schadenerſatz zu verklagen, da er
durch ſeine Transaktionen mit Eberbachſchen Kaiſerbof=
Aktien die Stadt Offenbach ſchwer geſchädigt hat.
Offenbach, 26. Mai. Der 9 Jahre alte Schüler der
Volksſchule am Franzöſiſchen Gäßchen, Heinrich
Quandt, iſt ſeit Montag mittag ſpurlos
ver=
ſchwunden. Am Montag mittag gegen 2 Uhr
ſchick=
ten die Pflegeeltern den Jungen zu dem zwiſchen
Bür=
gel und den Oehlerwerken gelegenen Oktroihäuschen,
um eine Beſorgung zu machen. Von dieſem Gange iſt
er nicht mehr zurückgekehrt. — Ebenfalls vermißt
wird der Arbeiter Joh. Knecht, der ſchon ſeit Jahren
in der Bernardſtraße 80 gewohnt hat. Er war ſchon
ſeit geraumer Zeit krank und arbeitslos und entfernte
ſich am 17. d. M. aus ſeiner Wohnung. Es iſt
anzu=
nehmen, daß er ſich ſelbſt ein Leid zugefügt hat.
t. Fürth i. O., 26. Mai. Der
Poſtwagenver=
kehr zwiſchen Fürth und Hetzbach ſoll demnächſt
einge=
ſtellt werden, weil im verfloſſenen Jahre ein Defizit
von über 3000 Mark entſtanden ſei. Die intereſſierten
Gemeinden Fürth, Hiltersklingen, Hüttenthal, Marbach
und Hetzbach ſind dadurch nicht angenehm berührt und
werden die nötigen Schritte tun, damit jenes
Verkehrs=
mittel erhalten bleibt.
t. Lindenfels, 25. Mai. Unſere Kurgäſte ſtellen
ſich nach und nach, wenn auch noch vereinzelt, hier ein.
In der kommenden Saiſon werden ſie eine
Annehmlich=
keit mehr hier finden. Es iſt dies ein Café, das
ſeit=
her vielfach vermißt wurde. Dasſelbe wird am
Sams=
tag eröffnet. Beſitzer iſt Herr Ludwig Volp. — Au
kommenden Sonntag feiern die Schlaraffen
au=
den Städten Heidelberg, Mannheim, Pforzheim,
Neu=
ſtadt a. H., Worms, Mainz, Darmſtadt, Frankfurt und
Aſchaffenburg dahier ihr Lenzfeſt.
Mainz, 26. Mai. Geſtern abend ſtürzte ein Teil
des in der Aufſtellung begriffenen Zirkus Sidoli
zuſammen, wodurch zwei Arbeiter ſchwer, zwei leicht
verletzt wurden.
Oppenheim, 25. Mai. Zu den Verfehlungen
des verſtorbenen Juſtizrat Hubert, eines bei
zeiten hochgeachteten Mannes, berichtet die „W. Ztg.”
Es hat überall das größte Aufſehen erregt, als ſich die
Unregelmäßigkeiten in ſeinem Nachlaß herausſtellten
Die Befürchtung, daß die genannte Summe von 100000
Mark noch zu niedrig gegriffen ſei, ſcheint ſehr
begrün=
det zu ſein. Es wird jetzt beſtimmt behauptet, Huber
habe ſeinem Leben durch Gift ein Ende gemacht. Wie
berichtet wird, machte Hubert vor einigen Wochen dem
Vorſitzenden der Notariatskammer in einem
verſiegel=
ten, nach ſeinem Tod zu eröffnenden Schriftſtück nähere
Angaben über die Urſachen ſeiner Verfehlungen und
die Höhe ſeiner Unterſchlagungen. Es bleibt
abzu=
warten, welches Reſultat die Unterſuuchng ergeben
wird. Die traurigen Vorgänge ſollen auf ſtaxken
Lebensaufwand zurückzuführen ſein, den der
Ver=
ſtorbene namentlich für ſeine Kinder gemacht hat.
Ober=Ingelheim, 24. Mai. Zu einem
Zwiſchen=
fall kam es während der Sitzung des hieſigen
Schöf=
fengerichts. Rechtsanwalt Reidel wollte als
Vertei=
diger eines wegen Uebertretung des Weingeſetzes Au
geklagten in ſeinem Plaidoyer eine reichsgerichtliche
Entſcheidung zur Verleſung bringen, als ihn der
Amts=
richter Hausmann mit den Worten unterbrach: „Herr
Verteidiger, leſen Sie uns doch keine Romane vor
Der Rechtsanwalt proteſtierte entſchieden gegen dieſe
Bemerkung, legte unter Ankündigung der Beſchwerd
bei dem Inſtizminiſterium die Verteidigung nieder und
verließ den Saal. Trotzdem der Angeklagte nun ohne
Verteidigung war, wurde er doch verurteilt.
Weſenheit. Was iſt das Ergebnis? Keine verſtärk
Wirkungskraft, denn das Weib hat mit Ueberlegung
wenn auch ohne Verſtändnis, ſich der größten Kun
ihres Einfluſſes, eben jenes mütterlichen
Wohlwollen=
begeben. Es iſt das vollkommene Gleichgewicht
zwi=
ſchen Kopf und Herz, das die Macht der modernen
Frau ausmacht. Keines darf das vollkommene
Ueber=
gewicht erreichen. Wenn das geſchieht, ſo bedeutet es
Entartung für die Betreffende.
„Beweis, daß Luther nie exiſtier
hat.” Unter dieſem überraſchenden Titel iſt ſoebe
(in der Druckerei H. Bauer in Marburg) eine hübſch
Satire erſchienen, die manchem eine frohe Stunde
bereiten und zugleich eine Löſung von innerem Druck
bringen mag. An dem Beiſpiel Luthers wird g
zeigt, wie man nach Analogie der Drewsſchen Method
ſchließlich die Exiſtenz jedes großen Mannes zu
leug=
nen vermag. Die dargebotene Satire iſt nicht neu.
Sie ſtammt aus dem Jahre 1837, aus jener
Zei=
da Strauß mit ſeinem „Leben Jeſu” die Grundlagen
und die geſchichtlichen Urkunden des Chriſtentums und
damit den Glauben an die Geſchichtlichkeit der Per
ſon Jeſu ſelbſt zu erſchüttern drohte. Durch eine
geiſtvolle Scherz= und Spottrede ſuchte nun am
Luther=
tage des genannten Jahres ein Berliner Profeſſor
(der Germaniſt von der Hagen) am Beiſpiele des
Reformators ſelbſt die ganze Merhode ad absurdum
zu führen. Nachdem jüngſt die Rede in der
Heidel=
berger Univerſitäts=Bibliothek wieder ausgegraben
und zunächſt in der „Chriſtlichen Welt” veröffentlich
war, wird ſie hiermit neu zum Druck gebracht. Si
paßt in unſere Tage genau ebenſo gut, wie in die
da=
malige Zeit.
* Aus Paris kommt die Nachricht, daß Paulin
Viardot=Garcia der Bibliothek der Großen Ope
die Partitur des „Don Juan” von Mozarts
eigener Hand geſchenkt hat. Die Partitur wurde
nach der Angabe franzöſiſcher Zeitungen von dem
Gatten der Künſtlerin Viardot in London für 1050
Francs erworben. Pauline Viardot=Gareig überwie
den Schatz vor 15 Jahren dem Archiv des Staats
inſtituts für Muſik, wie die Große=Oper im Amtsſti
heißt.
Seite 4.
Gießen,
Mai.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 27. Mai 1910.
älteſte deutſche
Korpsſtudent („Teutonia”=Gießen), der älteſte
lebende einſtige Angehörige der hieſigen Univerſität
und zweitälteſte deutſche Arzt, der Königlich Preu=
ßiſche Kreisarzt a. D. Dr. Eduard Stammler,
be=
geht am 30. Mai ſeinen 90. Geburtstag. Der Jubilar
wurde am 30. Mai 1820 in Lauterbach geboren.
—Gießen, 26. Mai. Nächſten Samstag und
Sonn=
tag, den 28. und 29. Mai, findet hier die diesjährige
Haauptverſammlung der heſſiſchen
Fi=
nanzbeamten ſtatt. Das reichhaltige Programm,
die intereſſanten Sehenswürdigkeiten und die äußerſt
ſchöne Umgebung der Stadt Gießen laſſen einen recht
zahlreichen Beſuch der Verſammlung aus allen Teilen
Heſſens erwarten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 25. Mai. Bei der Beratung
der verſtärkten Gemeindekommiſſion des preußiſchen
Abge=
ordnetenhauſes über den Antrag betreffend die Erhaltung
der Wälder in der Umgebung volkreicher Städte teilte der
Vertreter der Regierung mit, daß die Regierung für
Groß=Berlin 8000 Hektar, davon 3000 Hektar vom
Grunewald, vom fiskaliſchen Beſitz als Dauerwald
zu=
geſagt habe. Die Gemeinden und Kreiſe hätten etwa 9000
Hektar verlangt. Mit der Frage der Ueberlaſſung, ob
Ver=
kauf oder Verpachtung, werde die Regierung ſich demnächſt
befaſſen. Es ſprächen gegen beide Arten der Ueberlaſſung
gewiſſe Bedenken. Darauf wurde die Frage der Erhaltung
des Waldes um Berlin vertagt, um erſt die
Ent=
ſchließung des Staatsminiſteriums abzuwarten. — Heute
in aller Frühe wurde der Flugapparat von Grawert
zwecks Beſichtigung durch den Major Groß durch das zum
größten Teile noch ſchlafende Berlin von Tempelhof nach
Tegel geſchafft. Es iſt eine noch nie dageweſene Tatſache,
daß eine Flugmaſchine als Automobil durch die
Straßen einer Millionenſtadt gefahren wird. Der „B. L.
ſchreibt darüber folgendermaßen: In der fünften
Morgen=
ſtunde ſchreckte das Surren eines Flugmaſchinenprovellers
die Schläfer aus der Ruhe. Doch wenn ſie teils im
tiefſten Negligé — ans Fenſter ſtürzten, um, wie ſie
glaub=
ten, den zweiten Frey über Berlin zu begrüßen, rollte ihnen
der „Grawert” unterdes unten davon. Durch die Belle=
Allianceſtraße, die Friedrichſtraße, die Chauſſee= und die
Müllerſtraße ſurrte das nur von der Luftſchraube
getrie=
bene Automobil, im Top die ſchwarz=weiß=rote Flagge und
am Heck auf weißem Felde den Reichsadler. Der
origi=
nellen Fahrt lag folgende Idee zugrunde: Der
Flugappa=
rat, der mit beſonderer Berückſichtigung der militäriſchen
Anforderungen gebaut wurde, war durch Beſchädigung
einer Tragfläche zum Abſtieg gezwungen worden und
mußte ſich nun durch eigene Kraft vor dem nahen Feinde
auf ſchwierigem Terrain in Sicherheit bringen. Alſo ließ
er die unnützen Flügel im Stich und fuhr auf und davon.
Dabei bildete der Fuhrwerksverkehr. der in einer
Millio=
nenſtadt auch nachts und in den frühen Morgenſtunden
nicht ruht, ein willkommenes Probehindernis, um die
Fahr= und Lenkfähigkeit eines für die Luft erbauten
Ge=
fährts auf der Erde zu prüfen. Dieſe Probe hat der „
Gra=
wert” vorzüglich beſtanden und Major Groß drückte über
dieſe neuartige und bisher in der Welt einzigartige
Lei=
ſtung ſeine volle Befriedigung aus er ſprach dabei die
Hoffnung aus, daß Deutſchland endlich einen Flugapparat
deutſcher Konſtruktion erhält, der in bezug auf Stabilität
und vielſeitige Verwendungsmöglichkeit die ausländiſche:
aus dem Felde zu ſchlagen ſcheint. — Als heute der
Hof=
lieferant Engler in ſeinem Jagdrevier einen Pirſchgang
unternahm, bei dem er das Gewehr auf dem Rücken trug,
ſtolperte er plötzlich über eine Baumwurzel und das
Ge=
wehrentlud ſich. Die Kugel drang in den Hinterkopf
und führte den ſofortigen Tod herbei. — Eine
Schar=
lachepidemie herrſcht zurzeit in der Mark. In einigen
Orken haben die Schulen geſchloſſen werden müſſen. In
Pritzerbe an der Havel und den Ortſchaften der Umgebung
ſind Hunderte von Kindern erkrankt. In den Orten an der
Havel ſollen an einem Tage 9 Kinder geſtorben ſein. Auch
in der Umgebung von Rathenow herrſchen Scharlach,
Ma=
ſern und andere Kinderkrankheiten ſeit Pfingſten.
Frankfurt, 26. Mai. Man ſchreibt uns: Die
Großh. Heſſiſche Regierung hat nunmehr dem im
Vor=
jahre von Redakteur Keil geſtellten Antrag, von jedem
verkauften Quadratmeter Gelände der
Villenkolo=
nie Buchſchlag 0,50 Mark zur Bildung eines
Ge=
meindefonds zu verwenden, damit die Kolonie bei
Gemeindegründung nicht ganz mittellos daſteht,
zuge=
ſtimmt, und iſt es auf dieſe Weiſe möglich, die Bildung
einer ſelbſtändigen Gemeinde noch auf einige Jahre
hinauszuſchieben. Die Verwaltung dieſes Fonds ſoll
durch einen im Herbſte von den Kolonie=Bewohnern zu
wählenden Gemeindeausſchuß erfolgen.
Stuttgart, 25. Mai. Vor der 2. Strafkammer
ge=
langte heute die Privatklage des Profeſſors Dr.
Fünfſtück gegen Profeſſor Oberbaurat Moerike
von der Techniſchen Hochſchule zur Verhandlung.
An=
laß zu dieſer Klage gaben Differenzen, die im vorigen
Herbſt an der hieſigen Techniſchen Hochſchule ausbrachen.
Die Verhandlungen werden am Freitag fortgeſetzt.
Pirna i. S., 26. Mai. Anläßlich des geſtrigen
Ge=
burtstages des Königs Friedrich Auguſt wurden hier
von der 1. Batterie des Feldartillerie=Regiments Nr. 28
Salutſchüſſe abgegeben. Beim Abgeben des erſten
1
Kleines Feuilleton.
— Junge Krähen in der Bratpfanne.
Ein reges Leben zeigt ſich um Mitte Mai in den
zahl=
reichen, ſtark beſetzten Brutkolonien der Saatkrähen
am Niederrhein. Hunderte und Tauſende von
jun=
gen Krähen werden von den Jägern von den Bäumen
geſchoſſen oder von gewandten Kletterern mit
Steig=
eiſen herabgeholt. Immer größer wird die Zahl der
Liebhaber dieſer Krähen auch im Rheinland. In
Pom=
mern, Brandenburg und anderen öſtlichen Provinzen
finden dieſe Vögel ſchon ſeit vielen Jahren
Verwert=
ung. In den großen Tageszeitungen des Oſtens kann
man um dieſe Zeit häufiger Angebote und Nachfragen
bezüglich der Krähen finden. Es iſt ja auch ſchon
längſt kein Geheimnis mehr, daß ſie als „
Kongo=
tauben” auch auf den Speiſekarten mancher
Gaſt=
häuſer erſcheinen. Die jungen Krähen werden an Ort
und Stelle ihrer Erlegung abgezogen, ausgeworfen,
von Kopf, Flügel und Beinen befreit und dann,
ſau=
ber in Brenneſſeln gelegt, in Körbe verpackt. Sie
geben gebraten ein geſundes und billiges
Volksnahr=
ungsmittel, auf das auch in den Jagdzeitſchriften von
bekannten Jagdſchriftſtellern verſchiedentlich
empfeh=
lend hingewieſen worden iſt. Es iſt nicht
ausgeſchloſ=
ſen, meint die „K. Ztg.” daß ſich ſchon in wenigen
Jah=
ren das Urteil des Publikums über die Krähen
ähn=
lich ändert, wie es bei den wilden Kaninchen
feſtzu=
ſtellen iſt, die heute allentbalben auf den Speiſekarten
Schuſſes bäumte ſich das Sattelpferd eines Geſchützes
hoch auf, überſchlug ſich und riß den Fahrer, der es am
Zügel hielt, mit zu Boden. Dabei gingen dem
Un=
glücklichen die Räder der Protze über den Unterleib
und verletzten ihn ſchwer. Durch den Vorgang waren
auch die Beſpannungen der übrigen Geſchütze derart
unruhig geworden, daß ſie von den Soldaten nicht mehr
gemeiſtert werden konnten. Schließlich lagen 16 Pferde
auf= und nebeneinander und verletzten durch
Aus=
ſchlagen drei weitere Soldaten ſchwer und drei leicht,
— Hamburg, 25. Mai. Vor dem hieſigen
Schöf=
fengericht unter dem Vorſitz des Amtsrichters v.
Lößl kam heute die Privatklage zur Verhandlung, die
von den Rechtsanwälten Dr. Cohen und Blitz
gegen das Vorſtandsmitglied des Deutſch=Nationalen
Handlungsgehilfenverbandes Richard Döring
ange=
ſtrengt worden war. Die Privatkläger fühlten ſich durch
eine Aeußerung Dörings, die in einer öffentlichen
Ver=
ſammlung gefallen war, beleidigt. Döring ſollte in
jener Verſammlung ausgeführt haben, die Damen, an
die Schack ſeinerzeit die vielbeſprochenen
Triolen=
briefe geſchrieben hatte, ſeien erſt von den jüdiſchen
Rechtsanwälten dazu gebracht worden, ſich beleidigt zu
fühlen. Die Angelegenheit hat ſchon einmal das Gericht
beſchäftigt, mußte aber zwecks Ladung weiterer Zeugen
vertagt werden. In der heutigen Verhandlung erklärte
der Beklagte Döring, daß er in ſeinem damaligen
Vor=
trage die Schack=Affäre gar nicht berührt habe. Sie ſei
erſt in der Diskuſſion erwähnt worden. Von den
Gegnern des Deutſch=Nationalen
Handlungsgehilfen=
verbandes gezwungen, ſei er dann darauf eingegangen.
Beleidigende Worte habe er aber nicht gebraucht. Seine
Auslaſſungen müßten den Privatklägern in entſtellter
Weiſe übermittelt worden ſein. Durch Vermittelung
des Vorſitzenden kam ſchließlich ein Vergleich auf
ſolgender Grundlage zuſtande: der Privatbeklagte
er=
klärt, daß er ſeine Aeußerungen nur zum Zwecke der
Abwehr von Angriffen gegen den Deutſch=Nationalen
Handlungsgehilfenverband getan habe und daß er
durchaus nicht die Abſicht gehabt habe, die Privatkläger
irgendwie zu beleidigen.
Peſt, 25. Mai. In dem Prozeß, den der Dichter
Maurice Maeterlinck gegen den Schriftſteller
Emil Abranyi angeſtrengt hatte, weil dieſer aus dem
Drama „Monna Vanna” ein Opernlibretto
ver=
fertigt hatte, wurden Abranyi, ſowie die Direktoren der
Peſter Oper, Mader und Meſzaros, welche die
Oper aufgeführt hatten, wegen Verletzung des
litera=
riſchen Eigentums vom Obergericht zu je 100 Kronen
Geldſtrafe verurteilt; ferner wurde die Vernichtung
des konfiszierten Librettos ausgeſprochen.
Peſt, 25. Mai. Von der Schuld des ſerbiſchen
Stu=
denten Kragujewitſch in der Mordſache Engel
konnten die Geſchworenen ſich nicht überzeugen und
das Gericht ſprach ihn frei. Die Schuldfrage
hin=
ſichtlich des Privatbeamten Reitz wurde dagegen
be=
jaht. Daraufhin erfolgte die Verurteilung des
Kragu=
jewitſch zu 12 Jahren Zuchthaus.
Paris, 25. Mai. Aus Mery ſur Oiſe wird
gemel=
et, daß die ausſtändigen
Steinbrucharbei=
ter mit ihren Weibern und Kindern noch immer den
Bahnhof beſetzt halten; ſie haben mehrere Wagen aus
dem Gleiſe gehoben und verſchiedenen Schaden
ange=
richtet. Da es bisher unmöglich war, die Streikenden
vom Bahnhof zu vertreiben, hat der Präfekt die
Ent=
ſendung von Kavallerie verlangt,
Paris, 25. Mai. Der Biſchof von Arras wurde
in dem Prozeß, welchen der Lehrerverein wegen
der Nichtunterzeichnung des Hirtenbriefes gegen die
Volksſchulen gegen ihn angeſtrengt hatte, zu einem
Schadenerſatz von 500 Francs verurteilt.
London, 25 Mai. Die deutſche Bark „J. C.
Vin=
nen” die, wie berichtet, den engliſchen Dampfer
„Skerrywore” in den Grund bohrte, wobei die
ganze,Beſatzung bis auf einige Mann ertrank, iſt in
Southampton eingeſchleppt worden. Sie iſt ſo ſchwer
am Bug beſchädigt, daß ſie erſt repariert werden muß,
ehe ſie weiter fahren kann. Der Kapitän der „Vinnen”
tat alles, was er konnte, um die Mannſchaft des
unter=
gegangenen Dampfers zu retten. Er ließ ſofort die
Boote flott machen und die Mannſchaft der „Vinnen”
ruderte lange auf der Unfallſtelle umher, fand aber
keinen, den ſie retten konnte.
New=York, 25. Mai. Nach einem Telegramm aus
Manila iſt das ſchwimmende Trockendock in
Dewsny, das im Jahre 1905 von Baltimore dorthin
geſchleppt wurde, geſtern geſunken. Nach Ausſagen
der Sachverſtändigen wird es möglich ſein, es wieder
zu heben. Der Unfall wird auf Nachläſſigkeit
zurück=
geführt; die Steuerbordſeite ragt noch aus dem Waſſer
hervor.
Parlamentariſches.
*X* Darmſtadt, 26. Mai. Der
Sonderaus=
ſchuß für die Verwaltungsgeſetz=
Revi=
ſion hat heute vormittag vorbehaltlich einer
noch=
maligen Rückſprache mit den Vertretern der
Re=
gierung über einige wichtige differierende Punkte
die Artikel 1 bis 50 des Geſetzentwurfes, betr.
die Städteordnung im Anſchluß an die
Abſtim=
mungsergebniſſe des Sonderausſchuſſes des vorigen
Landtags behandelt und durch Abſtimmung erledigt.
Her=
vorzuheben iſt daraus, daß die amtliche Bezeichnung der
Bürgermeiſterei in Zukunft „Das Bürgermeiſteramt” lau=
ten ſoll. Weiter iſt die Genehmigung der Staatsregierung
bei der Bildung, Umgeſtaltung und Auflöſung und bei der
Abtrennung einzelner Gemarkungsteile und Vereinigung
derſelben mit einer Nachbargemeinde einheitlich im Geſetz
anſtelle der ſeitherigen verſchiedenartigen Beſtimmungen
geregelt worden. Die Beſtimmungen, die von den
Ange=
hörigen der Stadtgemeinde, ihren Rechten und Pflichten
handeln, finden im Geſetzentwurf eine neue Faſſung. Das
Ortsbürgerrecht, das für die ſtädtiſchen Verwaltungen
vor=
wiegend keine Bedeutung hat und nur noch für die
Land=
gemeinden in Betracht kommt, hat eine Vereinfachung
er=
fahren. Das ſeitherige Privileg der Söhne von Beamten,
Geiſtlichen und Lehrern zur Erlangung des
Ortsbürger=
rechtes wurde beſeitigt. Desgleichen das beſondere
Wahl=
recht zur Gemeinde, das bis jetzt mit dem Ortsbürgerrecht
verknüpft war. Die ganze Ablöſung des
Ortsbürger=
nutzens ſoll nach Maßgabe beſonderer, noch zu erlaſſender
geſetzlicher Beſtimmungen zuläſſig ſein. Hervorzuheben iſt,
daß die Regierung in dem neuen Geſetzentwurf vom 29.
April 1909 den Anträgen des Sonderausſchuſſes des letzten
Landtages entgegengekommen iſt und denſelben im neuen
Entwurf größtenteils Rechnung getragen hat. Es iſt zu
hoffen, daß die Städteordnung und die
Land=
gemeindeordnung noch auf dem
gegenwär=
tigen Landtag im Herbſt ds. Js. zur Plenarberatung
kommen werden.
Die Friedens=Aeußerungen des Kaiſers.
H. B. Paris, 26. Mai. Die franzöſiſche Preſſe
be=
ſpricht in längeren Artikeln die Auslaſſungen der
deut=
ſchen Blätter über die Unterredung Kaiſer
Wilhelms mit Pichon bei Gelegenheit der
Bei=
ſetzung König Eduards. Am deutlichſten beſpricht der
„Matin” die Kommentare der deutſchen Preſſe und die
offiziös klingende Note, welche von verſchiedenen
deut=
ſchen Blättern bezüglich der Veröffentlichung des „
Ma=
tin” wiedergegeben worden iſt. Die Note, ſchreibt der
„Matin” welche unſere Mitteilung über die
Unter=
haltung des Kaiſers mit Pichon berichtigte
beziehungs=
weiſe klarſtellen ſollte, berichtigt nichts und verwirrt
eher, als daß ſie klärt. Der „Matin” hat nicht geſagt,
daß der Kaiſer das Wort eines europäiſchen
Staaten=
bundes ausgeſprochen habe, wohl aber hat der „
Ma=
tin” geſagt und behauptet auch jetzt noch, daß die
Theorie über die internationale Union der
verſchiede=
nen europäiſchen Völker auf friedlicher und
gegen=
ſeitiger gemeinſchaftlicher Grundlage gleichbedeutene
iſt mit einem Vorſchlage über einen europäiſchen
Staatenbund. Im Sinne alſo bleibt es dasſelbe, wenn
auch der Name verſchieden iſt. Uebrigens hat der
Kaiſer dieſe Idee bereits wiederholt zum Ausdruck
gebracht, z. B. gegenüber ſeinen franzöſiſchen Gäſten
im Jahre 1897, u. a. auch in der Unterhaltung mit dem
Grafen d’Eſtournelles im vergangenen Jahre in Kiel
* London, 26. Mai. „Daily Chronicle‟
ſchreibt zu dem Dementi betreffend die Unterredung
des deutſchen Kaiſers mit Pichon: „Was der
Kaiſer=
geſagt hat, iſt, daß er Vertrauen habe in die
Aufrecht=
erhaltung des Friedens, und daß er alles, was in
ſei=
ner Macht ſtehe, für ſeine Fortdauer tun wolle. Das
iſt etwas anderes, aber es iſt vielleicht befriedigender
weil es greifbarer und leichter zu erreichen iſt.
Hof=
fen wir, daß unſere Staatsmänner in allen
Aeußer=
ungen darauf bedacht ſind, dasſelbe Gefühl des
inter=
nationalen guten Willens zu ermutigen.”
Der „Morning Leader” ſagt: „Obwohledie
Meldung, daß der Kaiſer einen europäiſchen
Friedens=
bund befürwortete, offiziell dementiert wird, iſt doch
hier wie in Deutſchland die verbreitete Ueberzeugung
daß des Kaiſers Bemühungen um die Sicherung des
Friedens echt und aufrichtig ſind, über jedes
Mißver=
ſtändnis erhaben.”
Der „Daily Graphie” ſchreibt: „Die
Erklär=
ung ſteht durchaus mit des Kaiſers ganzer Regierung
im Einklang. Die Engländer wurden zeitweiſe
ver=
wirrt und ſogar gereizt durch ſeine impulſiven
Metho=
den in der Diplomatie, aber die gewaltige Tatſache
bleibt, daß er nie den Frieden Europas gebrochen hat
es beſteht nicht der leiſeſte Grund zu einem Zweifel
daran, daß er, wie jedes Mitglied der
Friedensgeſell=
ſchaft, ſich der Uebel, die ein Krieg ſelbſt für den
Sie=
ger mit ſich bringen muß, voll bewußt iſt. Jannöch
mehr, der Kaiſer gab oft Beweiſe ſeiner beſonderen
Hochachtung für den Herrſcher und das Volk Englands
Wir wären wahrhaftig von Sinnen, wenn wir den
Geiſt des guten Willens, den er entfaltet, nicht
ver=
widerten. Im gegenwärtigen Augenblick iſt es
viel=
leicht die wichtigſte Pflicht patriotiſcher Bürger des
britiſchen und des deutſchen Reiches, einander
ver=
ſtehen zu lernen, ſodaß die Atmoſphäre gegenſeitiger
Verdächtigung zerſtreut und die beiden
Nationen=
treue und loyale Freunde werden.”
Luftſchiffahrt.
H. B. Friedrichshafen, 26. Mai. Wie von der
Luftſchiffbau=Geſellſchaft Zeppelin
mitge=
teilt wird, ſind die erſten Probefahrten mit dem
umge=
bauten und verlängerten Luftſchiff „Z. VI” für Ende
dieſer Woche in Ausſicht genommen. Auch der neue
und Küchenzetteln als verſchiedenerlei Gerichte
auf=
treten.
CK New=Yorks Rieſenpark. New=York
wird in kurzer Zeit den größten Volkspark der Welt
beſitzen; der Stadtrat von New=York und die
Regier=
ung von New=Jerſey haben in Gemeinſchaft und mit
Unterſtützung einer Reihe reicher Philanthropen
be=
ſchloſſen, einen gewaltigen Landſtrich längs des linken
Ufers des Hudſon in eine Art Nationalpark
umzuwan=
deln. Die Gegend iſt zweifellos die landſchaftlich
reiz=
vollſte Stätte um New=York; der Staat hat zehn
Mil=
lionen bewilligt, der Staat New=Jerſey zwei Millionen,
eine Gruppe New=Yorker Bürger zehn Millionen,
Morgan, Rockefeller und Vanderbilt weitere vier
Mil=
lionen, und Mrs. Harriman, die Witwe des
Eiſenbahn=
königs, hat allein vier Millionen gezeichnet und 10000
Aeres Land zur Verfügung geſtellt. Der Park enthält
wundervolle Wälder, die der Erholung der Bürger
dienen ſollen.”
* Eine Elefanten=Hinrichtung. In
Danville im nordamerikaniſchen Staate Illinois wurde
kürzlich eine ſeltſame Exekution vollzogen. Delinquenr
wie Henkersknechte waren Elefanten. Ein
Rieſendick=
häuter, das Prachtſtück der wunderbar dreſſierten Herde
eines großen Zirkus, hatte in plötzlich erwachtem
Frei=
heitsdurſt einen Ausbruch verſucht und durch ſein
ſchlechtes Beiſpiel die guten Sitten ſeiner Kameraden
verdorben, die ihm nachſtürmten. Eine Panik
ent=
ſtand, bei der verſchiedene Pexſonen ſchwere Verletz=
ungen davontrugen, während der von den Tieren an
gerichtete materielle Schaden ſich auf Tauſende beläuft
Der Miſſetäter mußte exemplariſch beſtraft werden
Der gefährliche Ausreißer wurde zum „Tode durck
den Strang” verurteilt (!) und den vier ſtärkſten der
von ihm verführten Dickhäuter übertrug man das
Hen=
keramt. Im Beiſein vieler Aerzte und einer
gewal=
tigen Zuſchauermenge fand die ungewöhnliche „
Hin=
richtung” ſtatt. Eine aus ſtarken Ketten hergerichtete
Schlinge mit zwei langen Enden figurierte als
Exe=
kutionsapparat. Die klirrende Schlinge bekam der
Böſewicht um den Hals, und an jedes Ende ſpannt:
man zwei Elefanten, die auf ein Signal nach
entgegen=
geſetzten Richtungen getrieben wurden. Es dauerte
eine geraume Weile, ehe der mächtige Dickhäuter
er=
droſſelt zu Boden ſtürzte. Das Tier repräſentierte
einen Wert von 15000 Dollar (60000 Mark).
* Ein Faulheits=Regiſtrierapparat
Von der Univerſität von Pennſylvania trifft eine
fatale Neuheit ein. Es iſt eine Maſchine, Ergograpl
genannt, erfunden worden, die automatiſch angibt
ob ein Menſch faul oder fleißig iſt. In Zukunft
wer=
den vermutlich alle Stellenanwärter mit dieſem
Appa=
rat geprüft werden, und die Maulfertigkeit allein
wirds nicht mehr tun. Wenn die Muskelzuckungen
beim Berühren des Apparates den Zeiger der Ma
ſchine auf „faul” ſchwingen laſſen, hat der Kandidat
keine Chance. Man kann ſich vorſtellen, welches
Ent=
ſetzen die Nachricht von dieſer Erfindung
herporgeru=
fen hat.
Nummer 121.
Darmſtädter Tagbtatt, Freitag, den=27. Mai 1910.
Seite 5.
„Z. VII” iſt ſoweit fertiggeſtellt, daß ſchon in etwa 14
Tagen die erſten Probefahrten gemacht werden können.
H. B. Dresden, 26. Mai. Das Zeppelin=
Luft=
ſchiff trifft, wie mitgeteilt wird, am 12. Juni morgens
von Wien hier auf dem Heller Exerzierplatz ein, wo die
Mitglieder des Königlichen Hauſes, ſowie die Vertreter der
Staats= und Stadtbehörden zugegen ſein werden.
Erdbeben.
* Straßburg i. Elſ., 26. Mai. Heute morgen
7 Uhr 12 Minuten 13 Sekunden regiſtrierten die
Appa=
rate der Kaiſerlichen Hauptſtation für
Erdbebenforſch=
ung in Straßburg ein ziemlich heftiges Nahbeben.
Die Vorphaſe dauerte 17 Sekunden. Um 7 Uhr 12
Mi=
nuten 30 Sekunden folgte das Hauptbeben mit einem
großen Ausſchlag. Nach einer Dauer von 5 Minuten
hörte die Bewegung der Apparate auf. Das
Epizen=
trum des Bebens kann in einer Entfernung von 100
Kilometern gelegen ſein. Nach telephoniſcher
Mitteil=
ung, die der Hauptſtation zugegangen iſt, iſt das
Erd=
beben in Biſchheim und Mülhauſen i. Elſ. gefühlt
worden.
Nach den letzten Mitteilungen der hieſigen
Kaiſer=
lichen Hauptſtation für Erdbebenforſchung iſt das
Erd=
beben von heute morgen auch in Altmünſterol=
und am Lauchenſee bei Gebweiler beobachtet
wor=
den, und zwar von 7 Uhr 12 Minuten bis 7 Uhr 15
Minuten 30 Sekunden. In Altmünſterol war der
Stoß ſo heftig, daß zum Beiſpiel Leute, die ſich die
Schuhe banden, umfielen, daß Betten verſchoben
wur=
den und dergleichen. Wie von jenſeits der Grenze, ſo
aus Montreux=Chateau bei Belfort, bekannt wird, ſind
dort die Erdſtöße noch heftiger geweſen wie auf
deut=
ſcher Seite. Nach allem hat es den Anſchein, als ob
das Erdbeben von der burgundiſchen Pforte her
ſei=
nen Ausgang genommen hat. Die Kaiſerliche
Haupt=
ſtation für Erdbebenforſchung wäre für weitere:
Mit=
teilungen über dieſes Erdbeben ſehr dankbar.
* Freiburg i. Br., 26. Mai. Heute morgen
7 Uhr 12 Minuten wurde hier ein ſtarker
wellenförmi=
ger Erdſtoß verſpürt, ſo daß die Möbel in den
Stu=
ben ſchwankten. Das Beben war begleitet von einem
ſtoßähnlichen Wind bei ſonſt ganz ſtillem Wetter.
H. B. Kolmar, 26. Mai. Heute morgen 7,10 Uhr
wurde im Oberelſaß vom Jurabecken ab bis in die Nähe
von Kirchheim ein ziemlich heftiges Erdbeben
ver=
ſpürt. Gegen die Schweizer Grenze zu war das Beben
am heftigſten. Dort wurden mehrere ſehr raſch aufeinander
folgende Stöße von ziemlicher Heftigkeit feſtgeſtellt. Die
Gegenſtände in den Häuſern gerieten ins Schwanken.
Stellenweiſe war das Beben von einem ſtarken
unter=
irdiſchen Getöſe begleitet. Nach den Mitteilungen der
hie=
ſigen Hauptſtation für Erdbebenforſchung iſt das Erdbeben
von heute früh nicht nur in der Schweiz ſondern auch im
Elſaß, in Alt=Münſterol und bis Gebweiler beobachtet
worden. In Alt=Münſterol war der Stoß ſo heftig, daß
Leute, die ſich die Schuhe banden, umfielen, Betten
ver=
ſchoben wurden und dergleichen mehr. Wie von jenſeits
der Grenze bekannt wird, ſind dort die Stöße noch heftiger
geweſen, als auf deutſcher Seite.
* Baſel, 26. Mai. Um 7 Uhr 13 Minuten heute
morgen iſt hier und in der Umgebung ein fünf
Sekun=
den dauerndes heftiges Erdbeben verſpürt worden.
Vermiſchtes.
— Erholungsheim für Kaufleute. Am
Sonntag fand in Walsrode (Regierungsbezirk
Lüne=
burg) die Grundſteinlegung des Erholungsheims ſtatt,
das der Kaufmänniſche Verein für
Hand=
lungs=Kommis von 1858 in Hamburg für
ſeine Mitglieder errichtet. Ein ſolches Denkmal
kraft=
voller Selbſtbetätigung iſt um ſo beachtenswerter, als
kein Pfennig der ganzen Bauſumme aus den
Ver=
mögensbeſtänden des Vereins oder einer ſeiner Kaſſen
herrührt, ſämtliche Gelder vielmehr einer von
Mit=
gliedern angeregten und in Mitgliederkreiſen betriebenen
Sammlung entſtammen. Selbſt vom europäiſchen und
überſeeiſchen Auslande ſind zahlreiche Beiträge
einge=
gangen. An die Grundſteinlegung ſchloß ſich ein von
der Verwaltung des Vereins veranſtaltetes Feſteſſen, bei
dem der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr Otto Laeisz,
Hamburg, der Stadt Walsrode für ihren Silberſchatz
einen Tafelaufſatz überreichte, deſſen allegoriſche Figuren
Handel und Schiffahrt verkörpern. — Das
Erholungs=
heim ſtellt eine Jubiläumsgabe der Mitglieder zum
fünfzigjährigen Beſtehen des Vereins dar. Von den
Koſten des Baues, die auf 104000 Mk. veranſchlagt
ſind, ſind bereits 90000 Mk. gezeichnet worden. Das
Heim wird Raum für 80 Gäſte bieten und ſoll während
des ganzen Jahres geöffnet ſein. Die Eröffnung erfolgt
im nächſten Frühling.
— Der IV. Apologetiſche
Inſtruktions=
kurſus veranſtaltet vom Zentralausſchuß für
In=
nere Miſſion in Berlin=Dahlem, wird vom 12. bis 21.
Oktober zu Berlin abgehalten werden. Dieſe alle zwei
Jahre ſtattfindende Veranſtaltung hat ſich bisher
wach=
ſenden Zuſpruches in weiten Kreiſen der evangeliſchen
Geiſtlichen und gebildeten Laien Deutſchlands zu
er=
freuen gehabt, ſo daß auch in dieſem Jahre wieder ein
überaus reger Beſuch zu erwarten ſteht.
C. Die deutſche Anti=Duell=Liga, die
bekanntlich auch in Heſſen eine Ortsgruppe unter dem
Vorſitz des Grafen Adalbert zu Erbach=Fürſtenau zählt,
hat durch Verſchmelzung der „Mitteilungen der
deut=
ſchen Anti=Duell=Liga” mit dem öſterreichiſchen
Bru=
derblatt nun ein neues Organ erhalten, das ſich
„Ehrenſchutz” nennt. Die vorliegende erſte Nummer
gibt einen geſchichtlichen Rückblick auf die nunmehr ein
Jahrzehnt umfaſſende Bewegung mit ihren vielfachen
Kämpfen, denen aber auch Siege nicht fehlten. Daß
die Bewegung in ſtetigem Fortſchritte begriffen iſt,
darf wohl nicht beſtritten werden. Aus dem Deutſchen
Reich wurden der Redaktion 40 im Jahre 1909
vorge=
kommene Fälle bekannt, wovon eine Anzahl
Verwund=
ungen und mehrere den Tod zur Folge hatten. Von
beſonderem Intereſſe iſt ein Aufſatz des
Oberlandes=
gerichtsrats Riehl=Düſſeldorf über den
Vorent=
wurf zum neuen Strafgeſetzbuch, der bekanntlich den
Zweikampf noch rückſichtsvoller als bisher behandeln
will. Gegen dies Vorhaben hat ſich auch der berühmte
Strafrechtslehrer Binding auf das ſchärfſte
ausge=
ſprochen.
C.K. Eine amerikaniſche Durſtſtatiſtik.
Aus Waſhington wird berichtet: Die ſoeben vom
ameri=
kaniſchen ſtatiſtiſchen Amte herausgegebene Ueberſicht
über den Bierverbrauch in den Vereinigten Staaten
im Monat März dieſes Jahres zeigt eine gewaltige
Zunahme gegen den März 1909. Der Bierkonſum iſt
im laufenden Jahre nahezu um 25 Prozent geſtiegen.
Der Geſamtverbrauch im März beträgt nicht weniger
als 4993 793 Barrels (das Barrel zu etwa 148 Liter).
Gegen den gleichen Monat des Vorjahres iſt das eine
Steigerung von nahezu einer Million Barrels. Auch
der Konſum an Branntwein und Spirituoſen zeigt eine
ſtarke Aufwärtsbewegung: die Branntweinſtatiſtik
weiſt eine Mehreinnahme von 1071144 Dollar ſauf.
Ebenſo hat die Zigarettenſteuer erheblich mehr
einge=
bracht als im Vorjahr. Den Geſamteinnahmen des
Staates im März 1909 von 184911350 Dollar ſtehen
im März 1910 200090 320 Dollar gegenüber.
Literariſches.
Sanitäre Einrichtungen auf der Eiſenbahn,
beſonders die Desinfektion ganzer Eiſenbahnwaggons,
die ſpeziell für Züge mit Auswanderern aus manchen
Gegenden Rußlands von großer Wichtigkeit ſind, werden
zurzeit in der Eiſenbahnwerkſtatt zu Potsdam in großem
Maßſtabe probiert. Eingehend behandelt dieſe, für die
Oeffentlichkeit ſehr wichtigen Maßnahmen ein illuſtrierter
Aufſatz, den wir im neueſten Heft der illuſtrierten
Zeit=
ſchrift „Zur Guten Stunde, (Deutſches Verlagshaus
Bong & Co., Berlin W 57, Preis des Heftes 40 Pf.)
vorfinden. In ſeinem Feuilleton „Körperhaltung und
Rückgratverkrümmung” gibt Dr. med. Lewinski wichtige
Winke für Schule und Haus, um den Kindern eine
ſchlechte Körperhaltung abzugewöhnen und ſie vor den
Folgen zu bewahren. Das ebenfalls erſchienene 21. Heft
der beliebten illuſtrierten Zeitſchrift enthält gleichfalls
eine große Anzahl von unterhaltenden, belehrenden und
mancherlei Neues bietenden Aufſätzen. Hier ſei beſonders
auf die neuen Verſuche hingewieſen in Deutſchland
Strau=
ßenfarmen zu errichten, wofür ſich die Damenwelt, der ja”
zu allen Zeiten hochgeſchätzten Straußenfedern wegen,
intereſſieren wird. Auch die wunderbaren Abbildungen
von dem rekonſtruierten Jupiterpalaſt des Kaiſers Tiberius
auf Capri verdienen aufmerkſam betrachtet zu werden.
Jedes Heft enthält außerdem noch zwei beſondere
Ru=
briken: „Erfindungen und Entdeckungen” und „Für unſere
Frauen”, die viel Neues, Praktiſches und Wiſſenswertes
bieten.
— Ein ganz reizendes Büchlein von A. Theinert iſt
ſoeben im Verlage von Moritz Schauenburg in Lahr
(Baden) erſchienen. Gleichſam als Frühlingsgruß aus
dem ſchönen Schwarzwald erſcheint es, und ſein Titel
„Hinaus!” klingt recht einladend, jetzt zu Beginn des
Frühjahrs dem Verfaſſer auf ſeinen Streifzügen in Wald
und Flur zu folgen. Bunte Bilder für Freunde der
freien Natur werden hier in 25 prächtigen, kurzen Skizzen
vorgeführt ebenſo unterhaltend für Erwachſene, wie
be=
lehrend und zu eignen Beobachtungen anregend für die
heranwachſende Jugend. Auch die äußere Ausſtattung
iſt in jeder Beziehung geſchmackvoll. Das Werkchen iſt
durch alle Buchhandlungen oder gegen Voreinſendung
des Betrages und 20 Pfg. für Porto von der
Verlags=
handlung zu beziehen.
Darmſtadt, 27. Mai.
*X* Das Kriegsgericht der 25. Diviſion verurteilte
geſtern den Trompeterſergeanten Friedrich Wollgaſt
vom Gardedragoner=Regiment Nr. 23 wegen
Ungehor=
ſams und Achtungsverletzung vor verſammelter
Mann=
ſchaft zu 2 Monaten Gefängnis. Bei einer
Probe der Muſikkapelle hatte der Angeklagte, der mit
ſeinem Vorgeſetzten nicht gut ſteht, ein Signal zu
ſchnell geblaſen. Der Muſikmeiſter befahl ihm deshalb,
dasſelbe zwanzigmal zu wiederholen, worauf W. dies
ſo mangelhaft ausführte, daß allgemeines Gelächter
entſtand und der Vorgeſetzte durch das Verhalten
bloß=
geſtellt wurde.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 26. Mai. Aus Deutſch=Oſtafrika
meldet der ſtellvertretnde Gouverneur, daß es der
zur Verfolgung des Häuptlings Lukarra in Ruanda
entſandten Askari=Abteilung nicht gelungen iſt, den
Mörder des Pater Loupias habhaft zu werden. Letztere
flohen teilweiſe in Höhlen, teilweife in das Gebiet der
belgiſchen Kongokolonie. Beim Eindringen in dieſe
Höhlen wurde Leutnant Falkenſtein von der
Kaiſer=
lichen Schutztruppe am Knie leicht verwundet, iſt aber
wahrſcheinlich ſchon wieder dienſtfähig. Bei der
Ver=
folgung der Täter, bei der ein Askari ſchwer verwundet
wurde, leiſteten die belgiſchen Behörden bereitwillig
Unterſtützung. Nachdem das militäriſche Unternehmen
gegen den Häuptling Lukarra, an dem ſich auch die
Ein=
geborenen eifrig beteiligten, beendet iſt, ſind die
Trup=
pen und die Polizei bis auf 40 Mann, welche auf dem
Mruhengeripoſten belaſſen wurden, zurückgezogen
worden.
** Berlin, 26. Mai. Zwei internationale
Einbrecher wurden heute früh gegen ½2 Uhr von
der Thorner Polizei in dem Moment verhaftet, als ſie
in ein Juweliergeſchäft einbrechen wollten. Es handelt
ſich um den 24 Jahre alten Bergmann Guſtav
Schnei=
der aus Eſſen und den 19jährigen Schloſſer Friedrich
Pohl aus Dortmund. Beide haben ſich unterwegs
ge=
troffen und beſchloſſen, eine Diebesreiſe zu
unterneh=
men. Vier Wochen haben ſie ſich beſchäftigungslos in
Berlin aufgehalten und werden auch dort verſchiedene
Diebſtähle begangen haben. Von Berlin begaben ſie
ſich nach Stettin und von dort nach Thorn. Mehrere
Revolver, unter denen ſich auch eine Browningpiſtole
befand, wurden beieihnen vorgefunden, ebenſo modernes
Einbrecherwerkzeug. Auf dem Bahnhof wurden noch
drei Koffer beſchlagnahmt. Während Pohl noch
unbe=
ſtraft iſt, iſt Schneider bereits wegen Meuterei mit acht
Jahren vorbeſtraft.
* Berlin, 26. Mai. Der 30jährige Schriftſetzer
Max Hackradt aus Potsdam, der von dem dortigen
Schwurgericht am 11. Oktober wegen Mordes, begangen
am 27. Auguſt in Barnim an der Witwe Rudolphi, zum
Tode verurteilt war, wurde heute früh im Hofe des
Strafgefängniſſes in Plötzenſee hingerichtet.
* Potsdam, 26. Mai. Die Kronprinzeſſin iſt
heute früh gegen 7½ Uhr hier eingetroffen und begab ſich
ins Marmorpalais.
* Breslan, 26. Mai. Der bei dem
Eiſenbahn=
unglück bei Kleinbreſa ſchwer verletzte
Lokomo=
tivheizer Haepe iſt geſtern im Krankenhauſe geſtorben
* Paris, 26. Mai. Im Miniſterrate erklärte der
Kriegsminiſter, die Reſerviſten, die am 23.
Mai in Nimes gemeutert hätten, hätten geſtern
exer=
ziert, ohne daß etwas vorgekommen ſei. Ihr
Geſund=
heitszuſtand ſei gut. Die Meuterei’ ſei einerſeits
dar=
auf zurückzuführen, daß zahlreiche Reſerviſteneglaubten,
man würde ſie in Nimes laſſen, ſtatt ins Lager zu
ſchicken, andererſeits auf die Gegenwart einiger
Hitz=
köpfe, die noch von dem Wahlkampf aufgeregt ſeien.
Seitens der Militärbehörde werde die Unterſuchung
fortgeſetzt. Die Rädelsführer ſollten vor das
Kriegs=
gericht geſtellt, die anderen Schuldigen disziplinariſch
beſtraft werden.
* Petersburg, 26. Mai. Das Präſidium der
Reichs=
duma beſchloß, die Geſetzesvorlage über F.inn lamd
noch vor den Sommerferien auf die Tagesordnungszu
ſetzen.
— Berlin, 26. Mai. Im Abgeordnetenhauſe finden
Fraktionsberatungen über die
Wahlrechtsre=
form ſtatt. Es wird geglaubt, daß ſchon morgen
über die Vorlage endgültig abgeſtimmt wird. Die
Par=
teien wollen etwaige Abänderungsanträge einander
ſchon heute abend mitteilen, damit morgen darüber
ſo=
fort beraten und abgeſtimmt werden kann.
— Pirna, 26. Mai. Zu dem Umfall beim
Sa=
lutſchießen wird gemeldet, daß beim Abgeben des
erſten Schuſſes ſeitens der erſten Batterie des
Feld=
artillerie=Regiments Nr. 28 ein Pferd aufbäumte, ſich
überſchlug und einen Fahrer zu Boden riß, zwobei, ihm
die Räder der Protze über den Unterleib gingen und
ihn ſchwer verletzten. Hierauf wurde eine große
An=
zahl Pferde unruhig und ſtürzten übereinander und
verletzten drei Söldaten ſchwer und drei leichter. Die
Nachricht, daß ein Soldat tot iſt, beſtätigt ſich nicht.
H.B. Paris, 26. Mai. Zu der ſenſationellen
Erfin=
dung, welche aus London berichtet wird und wonach der
engliſche Erfinder und Chemiker Martin Hale ein neues
Pulver erfunden haben ſoll, welches beim
Abbren=
nen keine Flamme, erzeugt, meldet der „Matin” noch
fol=
gendes: Die Nachricht von der Erfindungsverbreitete ſich
namentlich in militäriſchen Kreiſen äußerſt’ſchnell=und rief
begreifliche Aufregung hervor. Nachdem man
Erkun=
digungen beim Erfinder ſelbſt eingezogen, trat’er noch im
Laufe des vorgeſtrigen Nachmittags in London eine
Kom=
miſſion aus engliſchen, franzöſiſchen, deutſchen und
öſter=
reichiſchen Sachverſtändigen zuſammen, um die Erfindung
auf ihren Wert zu prüfen. Dem Verſuche wohnten auch
die Militärattachés von Deutſchland, Frankreich und
Oeſter=
reich bei. Zur größten Ueberraſchung verliefen die
Ver=
ſuche geradezu glänzend. Beim Abfeuern gab es keinerlei
Flamme, ſowohl aus demekurzen Laufides Revolvers, wie
aus dem des Gewehres, dem Mörſer oder aus der
lang=
röhrigen Feſtungskanone. Die eigentliche
Zuſammen=
ſetzung des Pulvers iſt natürlich Geheimnis des Erfinders.
Es beſteht aus einem kriſtallförmigen weißen Pulver in
feinem, dünnem Papier eingewickelt, ähnlich dem
Ziga=
rettenpapier. Dieſes Pulver wird mit dem Carbidpulver
vermiſcht. Soweit bisher ſchon feſtgeſtellt werden konnte,
übt das Pulver keinerlei’hemmenden Einfluß auf die
Ge=
ſchwindigkeit der Geſchoſſe aus. Auch geht der Schuß
ruck=
los aus der Waffe.
* Calais, 26. Mkai. Der Dampfer „Pas de Calais”
überrannte das franzöſiſche
Unterſee=
boot „Plurioſe” das unterging. 2.5=Perſonen
kamen dabei um. Der Dampfer wurde nur
leichtebe=
ſchädigt und kehrte nach Calais zurück.
* Petersburg, 26. Mai. Die Reviſionskommiſſion des
Senats hat die Nachprüfung der Rechnungsbelege über
den ruſſiſch=japaniſchen Krieg beendet und
be=
ſchloſſen, gegen 4 Generale, 27 Stabsoffiziere und 118
Heeresbeamte des ruſſiſch=japaniſchen Feldzuges die
An=
klageerhebung zu beantragen. Die Fehlbeträge der
Kriegsführung ſollen die höchſten aller bisher entdeckten
Unregelmäßigkeiten überſteigen und zwiſchen 80=bis 100
Millionen Rubel betragen.
Todes-Anzeige.
Schmerzerfüllt teilenswir Verwandten und
Freunden mit, daß geſtern nachmittag 1 Uhr
plötzlich und unerwartet mein lieber Gatte und
unſer Vater
(10923
Joh. Heinrich Plank
Weichensteller i. P.
nach kurzem Leiden ſanft verſchiedeneiſt.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Eva Plank u. Kinder.
Darmſtadt, den 26. Mai 1910.
Landwehrſtraße 43.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag um
4 Uhr, vom Portale des Friedhofes aus, ſſtatt.
Amtlicher =Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Flache,
geſtern über Deutſchland lagernde Randwirbel ſind
oſtwärts gezogen und haben in vielen Gegenden am
Abend Gewitter gebracht, doch iſt in Heſſen nur
ver=
einzelt Regen gefallen (Worms 2 Millimeter). Nach
Abzug der Wirbel iſt das weſtliche Hochdruckgebiet
wie=
der oſtwärts nach Norddeutſchland vorgedrungen, und
ruſt heiteres Wetter und wieder Erwärmung hervor.
Es iſt für morgen keine Aenderung in Ausſicht
Ausſichten in Heſſen für Freitag, den 27. Mai:
Heiter, trocken, warm,'Nordoſtwind.
Tageskalender.
Verſammlunge des Muſikvereins um 9 Uhr im
Vereinshauſe.
Konzert um 8 Uhr im=Saalbau.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß und im Bürgerkeller.
Konzert um 8 Uhr im „Perkeo”
Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes (geöffnet
von 10—7 Uhr).
1. Darmſtädter Kinematog=aph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 3—11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 28.4 Mai.
Güter=Verpachtung um 5 Uhr in Gemarkung
Beſ=
ſungen (Zuſammenkunft aufeder Ludwigshöhſtraße).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Mar Streeſes
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Fürlden redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 27. Mai 1910.
Nummer 121.
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Kurſe vom 26. Mai 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
In Proz.
Sf. Staatspapiere.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,60
3½ Deutſche Reichsanl. . (2,90
64,40
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,60
3½ do. Conſols.
3 do. do.
4 Bad. Staatsanleihe . . 101,70
3½
do.
3
do.
4 Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,50
31
do.
3
do.
4 Hamburger Staatsanl. 101,90
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,30
do.
91,80
do.
81,00
Sächſiſche Rente
. 83,60
4 Württembergerv. 1907 101,80
do.
3½
93,50
5 Bulgaren=Tabak=Anl. 101,50
1¾ Griechen v. 1887
3¾/ Italiener Rente
4½ Oeſterr. Silberrente . 98,00
93,00
84,40
93,60
92,20
83,40
4 do. Goldrente . . 99,40
do. einheitl. Rente 94,20
3 Portug. unif. Serie I 66,50
do. unif. Ser. III 68,00
do. Spezial . —
5 Rumänier v. 1903 . . 102,50
do. v. 1890 . . 94,80
do. v. 1905 . . 91,00
4 Ruſſen v. 1880 . . . . 92,20
In Proz.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 92,75
do. v. 1905 . . . . 100,25
. 92,30
3½ Schweden
4 Serbier amort. v. 1895 85,40
Türk. Admin. v. 1953 88,50
do. unifiz. v. 1903 95,10
4 Ungar. Goldrente 95,70
do. Staatsrente . 92,30
.101,90
5 Argentinier .
91,10
do.
4½ Chile Gold=Anleihe . 93,10
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,40
99,75
do.
4½ Japaner . . . . . . . 97,75
5 Innere Mexikaner . . 100,50
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 97,20
5 Gold=Mexikaner . . . 100,80
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika=
Paket=
ſahrt
.. . 143,20
4 Nordd. Lloyd . . . . 112,00
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 123,00
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60 0
Einz. Mk. 408 120,00
4 Baltimore & Ohio . . 113,70
4 Gotthardbahn . . . .
InProz.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 162,60
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 20,40
4 Pennſylvania R. R. 134,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 200,00
Werger=Brauerei
82,00
Bad. Anil.= u. Sodafabrik 484,00
Fabrik Griesheim . . . . 263,90
Farbwerk Höchſt . . . . . 489,00
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 322,00
Lahmeyer . . . . . . . . . 117,90
Schuckert
. . . . 166,00
Siemens & Halske . . . 246,30
Adlerfahrradwerke Kleyer 413,75
Bochumer Bb. u. Guß . . 234,50
Gelſenkirchen . . . . . . . 210,80
Harpener . . . . . . . . . 194,70
Phönix, Bergb. u.
Hütten=
betrieb
. . . 224,25
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 88,90
4 Pfälzer Prt.
. . . 101,40
do.
3½
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. . 99,80
4 do. ſteuerfrei . —
5 Oeſterr. Staatsbahn. 106,20
do.
4
98,20
3
do. alte .
5 Oeſterr. Südbahn . . 100,20
4
do.
83,20
28
do.
57,60
3 Raab=Oedenburger . .
4 Ruſſ. Südweſt.
90,40
4 Kronpr. Rudolfbahn . 99,40
In Proz.
75,90
2¾/10 Livorneſer .
80,60
4 Miſſouri=Pacific
4 Bagdadbahn Mk. 408 87,20
5 Anatoliſche Eiſenb.
.102,40
5 Tehuantepec
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ. 174,20
Darmſtädter Bank 130,70
250,70
Deutſche Bank .
4 Deutſche Vereinsbanf 128,10
4 Diskonto=Geſellſchaft . 187,60
158,30
Dresdner Bank .
Mitteldeut. Kreditbk. 119,90
Nationalbk. f. Deutſchl. 123,00
101,20
4 Pfälzer Bank.
145,20
4 Reichsbank
Rhein. Kredit=Bank 139,00
4 Wiener Bank=Verein 137,00
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,30
3½ do. S. 19. . . . . 92,50
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,60
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 100,50
do.
3½
91,00
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
do.
3½
92,20
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
do.
91,10
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,20
3½
do. (unk. 1914) 91,40
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,40
3½
do,
92,40
InProz.
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt .
3½ do.
91,50
4 Frankfurt .
.100,90
3½ do.
94,60
4 Gießen
. 100,10
3½ do.
4 Heidelberg
3½ do.
4 Karlsruhe
.100,50
3½ do.
4 Magdeburg.
3½ do.
4 Mainz
3½ do.
4 Mannheim
101,00
3½ do.
4 München .
. 100,10
3½ Nauheim
92,00
4 Nürnberg
. 100,60
3½ do.
4 Offenbach .
31
do.
4 Wiesbaden .
.101,90
3½ do.
4 Worms . .
3½ do.
4 Liſſaboner v. 1886. . 82,80
Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche Tlr. 100
3½ Cöln=Mindner „ 100 138,00
5 Donau=Reg. fl. 100
3 Holl, Komm. „ 100 106,00
In Proz.
Zf.
3 Madrider Fs. 100
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe.
. . 136,20
4 Oeſterr. 1860er Loſe 175,00
3 Oldenburger .
2½ Raab=Grazer fl. 150 102,70
Unverzinsliche
Anlehensloſe.
Augsburger
7 39,80
Braunſchweiger Tlr. 20 212,20
Freiburger
Fs. 15
Mailänder
Fs. 45
Fs. 10
do.
Meininger
Nſ.
Oeſterreicher v. 1864 „ 100 572,00
do. p. 1858 „ 100 463,80
Ungar. Staats „100
Frs. 30 42,50
Venediger
Türkiſche
„ 400 185,60
Gold, Silber und
Banknoten.
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Engl. Sovereigns .
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20 Franks=Stücke
16,90
Oeſterr. 20=Kronen .
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20,49
Engliſche Noten
81,10
Franzöſiſche Noten .
Holländiſche Noten . . . . 169,15
. 80,75
Italieniſche Noten .
Oeſterr.=Ungariſche Noten 85,05
Ruſſiſche Noten .
. 81,15
Schweizer Noten .
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Nummer 121.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 27. Mai 1910.
Seite 7.
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(10914a
Kriegsveterdnen-Appel
1910
Aufruff
Vierzig Jahre ſind im Sommer dieſes Jahres verfloſſen, daß die deutſchen
Krieger auf den Ruf ihrer Fürſten an die Grenze eilten, um für die Ehre des
Vater=
landes einzutreten und den heimiſchen Herd zu ſchützen. Alldeutſchland dankte dem
Herrn, daß er unſere Truppen von Sieg zu Sieg führte, ſodaß der Opfer Lohn die
Wiedererrichtung des Deutſchen Reiches war. Auch die Soldaten unſeres Heſſenlandes
traten in dem Kriege von 1870/71 für die Unabhängigkeit, Wohlfahrt, Macht und Größe
unſeres Vaterlandes ein, indem ſie auf blutigen Schlachtfeldern ihr Leben einſetzten
und dem alten heſſiſchen Kriegsruhm zu neuem Anſehen verhalfen. Am 14. Auguſt
dieſes Jahres werden ſich, auf Veranlaſſung der Kriegerkameradſchaft Haſſia, die dem
Verbande angehörenden Kriegsveteranen in Darmſtadt zu einem Appell zuſammenfinden,
nicht um Triumphe zu feiern, ſondern um noch einmal die alten Waffengefährten, mit
denen ſie vor 40 Jahren Mühſale und Strapazen geteilt haben, begrüßen zu können,
che ſie der Allmächtige zur großen Armee abruft. Mehr wie 500 Veteranen aus den
Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71 haben ſich zu dieſem Appell angemeldet, etwa 2000
Veteranen werden ſchon am 13. Auguſt in Darmſtadt eintreffen und die Gaſtfreundſchaft
der Einwohner Darmſtadts in Anſpruch nehmen. Um dieſe Zuſammenkunft zu einer
dieſer Männer würdigen zu geſtalten, hoffen wir, daß uns die hieſige Einwohnerſchaft,
insbeſondere auch bei der Quartierfrage, ihre Unterſtützung zu Teil werden läßt, damit
den greiſen Veteranen aus der großen Zeit von 1970 71 der Aufenthalt in Darmſtadt
in angenehmer Erinnerung bleibe.
(10418dd
Darmſtadt, den 18. Mai 1910.
Der Ehrenausſchuß:
Dr. Braun, Finanzminiſter, Exzellenz. Buchner, Oberkonſiſtorialpräſident i. P.,
Exzellenz. Beck, 2. Präſident der „Haſſia”, Major a. D. Breidert,
Provinzial=
direktor in Mainz. Dr. Ewald, Staatsminiſter, Exzellenz. v. Eckenbrecher.
Generalmajor z. D. Fey, Provinzialdirektor. v. Frangois, Generalmaior und
Brigadekommandeur. Feldpuſch, Güterverwalter a. D. Dr. Gläſſing,
Ober=
bürgermeiſter Hahn, Generalmajor und General=Adjiutant S. K. H. des
Groß=
herzogs. Freiher v. Heyl, Beneralmaior à la sulte. Hof, 1. Präſident
der „Haſſia‟, Generalleutnant z. D., Exzellenz. von Hombergk zu Vach,
Miniſter des Innern, Exzellenz. Kobelt, Oberpoſtdirektor. Dr.
Kranz=
bühler. Vorſtand des Polizeiamts, Regierungsrat. Dr. Lahr, Geh. Zuſtierat=
Dr. W. Merck, Fabrikant. Noeldechen, Oberſt und Brigadekommandeur. von
Oertzen, Oberſt und Brigadekommandeur. Ritter und Edler v. Oetinger,
Kam=
merherr. v. Randow, Oberſt und Stadtkommandant. Freiherr Riedeſel zu
Eiſenbach, Oberſtallmeiſter, Exzellenz. Roemheld Geheimerat. v Strantz=
Generalleutnant und Diviſionskommandeur, Exzellenz. Schäfer, Oberbürgermeiſter
a. D. Freiherr von Ungern=Sternberg, Hofmarſchall S. K. H. des
Groß=
herzogs. Dr. Uſinger, Provinzialdirektor in Gießen. Dr. Vogt, 2.
ſtellvertreten=
der Präſident der „Haſſia”, Medizinalrat in Butzbach. v. Zangen, Geheimer
Re=
gierungsrat. Wenzlau, Privatier.
Für den Arbeitsausſchuß:
Waldecker, Vorſitzender, Hauptmann a. D. Fink, Kanzleirat, 1. Schriftführer.
Neurohr, Kaufmann, 2. Schriftführer. Bruchhäuſer, Miniſterialreviſor, Rechner.
Masik= veren.
Sonntag, den 29. Mai 1910
für die aktiven und inaktiven Mitglieder
Familien-Ausflug nach Weinheim
Fuchsenmühle (Frühstück) — Wachenburg — Windeck.
Im „Pfälzer Hof” (Weinheim) um 4 Uhr nachmittags einfaches Mittageſſen
à 1.60 Mk. das trockene Gedeck.
Abfahrt Darmſtadt Hauptbahnhof 85, III. Klaſſe Sonntagsbillett (1.55 Mk.);
Rückfahrt ab Weinheim 8½ Ankunſt Darmſtadt 3½
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Bei ſchlechter Witterung Abfahrt Darmſtadt 1½.
Teilnehmerliſte bei Thies Nachf. bis 27. Mai abends.
Durch Mitglieder eingeführte Gäſte ſind willkommen.
Letzte Probe für die altiven Mitglieder Freitag, 27. Mat
Um recht zahlreiche Beteiligung bittet
Der Vergnügungs-Ausschuss.
Städtischer Saalbau.
Nicht Donnerstag, ſondern Freitag, den 27. Mai, 8 Uhr:
II. Grosses Konzert
der Kapelle des Leibgarde=Regiments
(Leitung: Obermuſikmeiſter Hauske).
Programm: L. v. Beethoven: Ouvertüre zu „Fidelio”. E Grieg: Erſte Peer Gynt=
Juite. R. Wagner: Vorſpiel zu „Parſifal”. G. Bizet: Balletmuſik aus „Carmen”.
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„Der Zigeunerbaron” von J. Strauß.
Eintritt 50 Pfg., für Studierende 30 Pfg. Dutzendkarten à 4 Mk. im Verkehrs=
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Riffe der Liebe.
Ein Blankeneſer Roman
von Ewald Gerhard Seeliger.
(Nachdruck verboten.)
11)
Jaſper! ſprach Ewe, ſtand regungslos und ſtarrte
ihn wie geiſtesabweſend an.
Da hob er die Hand und taſtete ſich ratlos über
Bruſt und Hals.
Ich hab’ mich getäuſcht! ſtieß er heraus. Ich bin
verrückt geweſen. Ich hab’ überhaupt keine Rechte, gar
keine!
Schwerfällig ſchritt er davon, ſtieg in ſein Boot und
ſchlief die Nacht auf ſeinem Ewer.
Am nächſten Mittag ſchon ging er wieder in See.
Ewe aber war in Martins Arm geflüchtet. Nur
da fühlte ſie ſich ſicher. Er vergaß den Fauſtkampf mit
Jaſper ſchnell genug. Schon begannen ſie im Ernſt an
ihre Hochzeit zu denken, da machte ein Brief der Firma
Geſterling und Kompagnie der ſtillen Freude ein
vor=
ſchnelles Ende. Martin mußte ſeine Sachen packen und
nach dem Hamburger Hafen überſiedeln, um die Wache
über die beiden aufliegenden Dampfer zu übernehmen.
In See ging’s noch nicht, denn die Ausſichten auf dem
Frachtenmarkte wurden immer trüber.
Langweilige, ermüdende Wochentage kamen für
Martin Fock. Zuweilen beſuchte ihn Wilken Wobbe,
dann zechten ſie ſcharf. Nur am Sonntag war Martin
frei, da ſorgte die Firma immer für Vertretung. Und
an dieſem Tage war Martin Fock in Blankeneſe bei
ſeiner Braut. Die Tauſendmarkſcheine hatte er auf die
Bank gelegt. Mutter Geſche Suxdorf aber ſetzte es
durch, daß die Hochzeit bis Weihnachten hinausgeſchoben
wurde, weil die Ausſteuer noch nicht fertig war. Und
Martin fügte ſich, wenn auch nicht gern.
IV.
Kurt Egloff, der Maler, hatte inzwiſchen am
Süll=
berg bei ruhigen Leuten drei paſſende Zimmer
gefun=
den und ſich das größte, nach Norden gelegene, als
Atelier eingerichtet. Stimmungsvoll und behaglich
mußte es ſein. Zwiſchen vier kahlen Wänden konnte
er keine Kunſt ſchaffen. Einen ganzen Tag war er in
Hamburg bei den Trödlern herumgelaufen, um den
nötigen Plunder zuſammenzuramſchen. Sein letztes
Geld ging dabei drauf. Doch er verzagte nicht unnd
überlegte, welchen von ſeinen vielen guten Freunden
in der Ferne er wohl zuerſt anpumpen könnte. Dann
ſtürzte er ſich auf die Arbeit und hielt zunächſt Umſchau
nach einem paſſenden Modell. Sein geübter Blick ſiel
zuerſt auf Wilken Wobbes charakteriſtiſches Lotſengeſicht.
Er ſchlich an ihn herum, wie der Kater um den
heißen Brei, und wagte ſich endlich an ihn heran.
Wilken Wobbe blinzelte ihn mit ſeinen
verkniffe=
nen Aeuglein von der Seite an und blies ihm ſeinen
Stinkkanaſter entgegen. Der geſchniegelte Stadtmenſch
mit dem Armband erregte ſein Mißvergnügen.
Kurt Egloff aber ließ ſich nicht abſchrecken und
rückte dem Alten noch näher auf den Leih,
Sie gefallen mir, ſprach er dann in ſeiner
zudring=
lichen jovialen Art.
Du gefällſt mir nicht, knurrte Wilken Wobbe und
ärgerte ſich ſchwer, daß ihm der Fremde unverwandt
ins Geſicht ſtarrte.
Das macht nichts, erwiderte der Maler, ohne ſich
verblüffen zu laſſen, und hob ſeine Finger, um an dem
neuen Objekt etwas herumzuviſieren.
Was ſoll das heißen? fuhr der alte Lotſe zornig
auf. Mach' Du Deinen Schnickſchnack bei anderen
Leuten.
Aber lieber Mann, beruhigte er den Aufgeregten
und wollte ihm begütigend auf die Schulter klopfen.
Ich bin noch lange nicht Dein lieber Mann! wies
ihn Wilken Wobbe entrüſtet zurück und holte auch ſchon
mit der rechten Hand aus. Wenn Du nicht gleich Deiner
Wege gehſt, hau’ ich Dir eine rein, daß Du Deine
Groß=
mutter für einen Spillſpaken hältſt!
Jetzt wich der Maler einen Schritt zurück. Doch ſo
leicht ließ er ſich nicht abſchütteln, denn das Geſicht des
Alten war im Zuſtand der Gereiztheit, in der er ſich
augenblicklich befand, noch viel intereſſanter als in der
Ruhelage.
Aber, beſter Mann! rief er und hob zur Abwehr
beide Hände. Das iſt ja ein Mißverſtändnis! Sie
haben einen Charakterkopf. Ich werde ihn malen.
Was? ſchrie Wilken Wobbe, als wenn er nicht recht
gehört hätte. Du willſt mich malen? Du willſt mein
Geſicht zu Papier bringen?
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 27. Mai 1910.
Nummer 121.
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reckte ſich ſtolz. Von ihm verewigt zu werden, deuchte
ihm eine hohe Ehre.
Für ſo einen Kinderkram iſt mir mein Geſicht zu
ſchade, ſprach der Alte verächtlich und wies den
Strand=
weg hinab. Da geh’ weiter und laß’ mich in Frieden.
Das war aber deutlich.
Auf Wiederſehen, ſagte Kurt Egloff und ging.
Dies=
mal hatte er das Ding am verkehrten Ende angefaßt.
Nächſtes Mal wollte er ſchlauer ſein. Denn der Alte
war ein Modell, das er ſich nicht wegfiſchen laſſen durfte.
Langſam ſchlenderte er auf Wittenbergen zu, machte
aber bald wieder Kehrt, weil er Hunger hatte. In
ſeinem Hotel am Fuße des Süllberges, wo er Penſion
genommen hatte, trank er mit Behagen eine Flaſche
Rüdesheimer und verzehrte mit Genuß die reichhaltige
Mahlzeit.
Dann unterſuchte er, ob ſich elbaufwärts
inter=
eſſante Motive aufſpüren ließen. Er ſpazierte beim
Schifferhaus und beim Strandhotel vorüber und fand
dahinter einen Ewer, der mit ſchiefem Maſt auf dem
Strande ſaß. Das gab eine wunderſchöne Diagonale!
Die lange, öde Strandmauer an Baurs Park dagegen
ſchien ihm weniger poetiſch zu ſein, und erſt in dem
lieblich gelegenen Mühlenberg fand er neue
Anreg=
ung. Da ſtanden uralte Häuschen mit riſſigen
Stroh=
dächern, ſattes Parkgrün neben dem leuchtenden Weiß
der Villen, Höhen und Tiefen von ſtillem Zauber und
zarten Lichtkontraſten.
Weiter aufwärts verfolgte er den Strand. Nach
einer Viertelſtunde ſchloß wieder eine hohe, glatte,
un=
beſteigbare Steinmauer das hohe Ufer vornehm ab.
Der Sand hatte ſich hier im Laufe der Jahre etwas
auf=
geböſcht und wies in bunter Abwechſelung grüne Raſen=
flecken, verkrüppelte Sträucher und kleine Rinnſale
auf, die ſich unter dem Druck der ſteigenden Flut ſchon
zu füllen begannen.
Und bald darauf mußte auch Kurt Egloff umkehren.
Ein breiter Querarm, in dem das Waſſer ſchon tief
ſtand und der bis dicht an die hohe Mauer heranreichte,
verwehrte ihm das weitere Vordringen. Auf der
an=
deren Seite ſtanden drei gekrümmte Weidenbäume, die
an ihren unterſten Aeſten die Marke des letzten
Hoch=
waſſers trugen.
Kurt Egloff mußte ſeinen Rückzug ſehr
beſchleuni=
gen, um nicht abgeſchnitten zu werden. Mit naſſen
Füßen erreichte er endlich Mühlenberg und damit den
feſten Weg.
Als er wieder vor dem Strandhotel ſtand, hatte ſich
die Diagonale aufgerichtet. Der Ewer ſtand gerade.
Und der Maler machte nun die für einen
Binnenlän=
der immerhin merkwürdige Entdeckung, daß es Flüſſe
gab, die bald vorwärts, bald rückwärts liefen. Er blieb
ſtehen und ſtellte tiefſinnige Betrachtungen über dieſes
Problem an.
Wieder ſchaute er angeſtrengt nach dem Ewer
hin=
über, in deſſen lohfarbenen Segeln ſich die
Nachmit=
tagsſonne fing, und plötzlich machte er die Entdeckung,
daß ſein Bild inzwiſchen trotz der verloren gegangenen
Diagonale eine bedeutende Bereicherung gewonnen
hatte.
Im grauen Sande, der an dieſer Stelle weich wie
Streuzucker war, ruhte unter einem glühendroten
Son=
nenſchirme eine ſchlanke Dame im ſchwarzen Kleide, und
neben ihr ſaß ein dünner, halbwüchſiger Junge, und
ſchien ſich ſchrecklich zu langweilen. Sein Strohhut
leuchtete weiß wie Schnee. Der Sand war ſchmutzig
dagegen,
Schverzwaſtrnft dache der Meier und ſahie de
Entſchluß, mit dem Diagonal=Ewerbilde ſofort zu be
ginnen.
Als er eine halbe Stunde ſpäter, unter dem Arr
Feldſtuhl, Sonnenſchutz und de kleine Staffelei, in de
Hand Malkaſten und Leinwandrahmen, wieder be
ſeinem Objekt auftauchte und ganz nahe bei der junger
Dame und ihrem noch jüngeren Begleiter vorbeikan
lüftete er höflich den breiten Schlapphut.
Die ſchlanke Dame richtete ſich auf und ließ ihr
grauen, klaren Augen ſehr kühl und abweiſend auf den
Störenfried ruhen.
Kurt Egloffs Malerauge fand ſofort, daß ſie eit
kühnes, raſſiges Profil und einen blaſſen, aber ſchör
geſchwungenen Mund beſaß. Der Junge kontrolliert
unterdeſſen mit neugierigen Blicken die merkwürdiger
Malutenſilien, die er noch nie geſehen hatte.
Gnädiges Fräulein! ſprach Kurt Egloff, zog der
Hut ganz herunter und verſuchte, eine Verbeugung z1
machen. Ich würde untröſtlich ſein, wenn Sie ſich ir
Ihrer Ruhe ſtören ließen. Ich begnüge mich für heut
mit dem Schiff da.
Ich habe nichts dagegen! antwortete ſie hochmütig
blieb ſitzen und wandte den Blick von ihm weg auf der
Strom.
Er wagte nun noch eine Verbeugung, wählte ſeinet
Platz, ſtellte ſeine Siebenſachen auf, ſpannte die Lein
wand nach, ſetzte ſich und nahm die Kohle in die Fauſt
Mit kühnen Strichen entwarf er das Bild, wobei er
ſtärker ausholte, als es im Intereſſe der Kunſt mötig
war. Aber er fühlte, daß ihm vier Augen zuſahen, und
das ſpornte ihn an.
(Fortſetzung folgt.)
Seite 11,
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Die bei Erbauung einer Hilfsſchule in
der Stiftsſtraße vorkommenden Erd= und
Maurerarbeiten, Steinhauerarbeiten in
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anlage ſollen vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte,
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ſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, während der
Dienſtſtunden offen, woſelbſt auch die
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gebotsſcheine abgegeben werden.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 9. Juni 1910,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 25. Mai 1910.
Stadtbauamt.
10946fs) J. V.: Kling.
Bekanntmachung.
Freitag, den 3. Juni 1910,
vormittags 11 Uhr,
ſollen die der Adolf Theiß Ehefrau, Marie
geb. Laulher dahier zugeſchriebenen
Liegen=
ſchaften:
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239 778 Hofreite Schulſtraße
240
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(Beſſungerſtraße 881
98 Grasgarten, daſelbſt,
556 Grabgarten, daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
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ſtraße 1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. April 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
Frantz.
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Bekanntmachung.
Freitag, den 10. Juni I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Witwe des Tapeziers Friedrich
Fey, Katharine, geb. Kraft, dahier
zuge=
ſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr.
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22 39 2754 Hofreitegrund im
tiefen See, jetzt
Pfarrwieſenweg 21
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(Ki/10
Falls andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 26. April 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L9185,68
Bekanntmachung.
Freitag, den 10. Juni I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
ſoll die dem Immobilienagenten Emil
Werner zu Darmſtadt zugeſchriebene
Liegen=
ſchaft:
Flur Nr.
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II 9423/100 167 Hofreite Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße,
II 9429/100 91¾10 Grasgarten (
Bleich=
platz) daſelbſt,
in unſerem Bureau wiederholt zwangsweiſe
(K13/10
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 26. April 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L9184,68
In unſer Genoſſenſchafts=Regiſter wurde
heute eingetragen hinſichtlich der Firma:
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noſſenſchaft, eingetragene
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ſchaft mit beſchränkter Haftpflicht,
Darmſtadt.
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Kaufmann Georg Eichenauer iſt aus
dem Vorſtand ausgeſchieden und an ſeiner
Stelle der Privatier Georg Hoffmann in
Darmſtadt in den Vorſtand gewählt.
Darmſtadt, den 21. Mai 1910.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
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Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3
be=
finden ſich: 2 Pinſcher, 1 Foxterrier.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Polizeiverordnung für die Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt
bringen wir erneut mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis, daß die
Schutzmann=
ſchaft angewieſen iſt, auf den Befolg dieſer Vorſchrift beſonders zu achten.
Die Verkäufer der im § 1 bezeichneten Gegenſtände werden hiermit erſucht, nicht
nur ihre Angeſtellten, ſondern auch die nicht in ihren Dienſten ſtehenden Fuhrleute und
Arbeiter, ſowie die Käufer derartiger Gegenſtände entſprechend zu verſtändigen.
Darmſtadt, den 25. Mai 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Polizeiverordnung
betr. das Auf= und Abladen, ſowie den Transport von Metallgegenſtänden.
Auf Grund des § 366, Ziffer 10 St.=G.=B. und des Art. 56, Ziffer 1 der Städte=
Ordnung wird nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung mit Genehmigung
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 22. September 1893,
zu Nr. M. J. 26979, für den Bezirk der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt verordnet,
was folgt:
§ 1. Bei dem Auf= und Abladen und bei dem Transport von Gegenſtänden,
welche beim Herabwerfen oder bei dem Transport auf Wagen ein ſtarkes Geräuſch
verurſachen, wie eiſerne Tragbalken, Schienen, Metallröhren und Stangen, Bleche,
Ketten und dergleichen, ſind ſolche Einrichtungen zu treffen, daß beläſtigendes Geräuſch
vermieden wird. Namentlich müſſen derartige Metallgegenſtände, welche bei dem
Trans=
port durch Aneinanderſchlagen ein ſtarkes Geräuſch verurſachen, in zweckentſprechender
Weiſe mit Stroh oder anderem geeignetem Material unterlegt oder ſo feſt mit
einander verbunden werden, daß der Lärm vermieden wird. Solche Gegenſtände dürfen
beim Abladen nicht vom Wagen herabgeworfen, ſondern müſſen, gegebenen Falles
unter Anwendung geeigneter Vorrichtungen, langſam herabgelaſſen werden.
§ 2. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmungen werden in Gemäßheit
des § 366 Ziffer 10 des R.=Str.=B. mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis
zu 14 Tagen beſtraft.
§ 3. Dieſe Polizeiverordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1893.
(10949fs
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Arbeits=Vergebung.
Die Ausführung der bei der Umpflaſterung der Darmſtädter Straße in Ober=
Ramſtadt zwiſchen Neugaſſe und Schafgraben vorkommenden Maurer=, Asphaltier=
und Pflaſtererarbeiten, die Lieferung von 90 cbm Pflaſterſteinen und das Fahren der
Pflaſterſteine ſoll mittelſt öffentlichen Wettbewerbs vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen von Donnerstag, den 26. Mai 1910
ab, vormittags, in den Geſchäftsräumen des Unterzeichneten zur Einſicht offen,
woſelbſt die Angebote bis Donnerstag, den 2. Juni, vormittags 10 Uhr,
entgegen=
genommen werden.
(10904fo
Ober=Ramſtadt, den 24. Mai 1916.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 27, Mai 1916.
Seite 14.
Sport.
C Das offizielle Programm für die
Prinz Heinrich=Fahrt, die am 2. Juni in
Berlin beginnt, und über Braunſchweig, Kaſſel,
Nürn=
berg, Straßburg und Metz nach Homburg v. d. Höhe
führt, liegt jetzt vor. Am Mittwoch, den 1. Juni,
er=
folgt von 6 Uhr früh bis 3 Uhr nachmittags die
Ab=
nahme der Wagen in Charlottenburg, Fritſcheſtraße 27,
in der Garage der Kraftfahrzeug=Aktiengeſellſchäft.
Abends 6 Uhr findet im Klubhauſe des Kaiſerlichen
Automobilklubs die Inſtruktion für die Unparteiiſchen,
und daran anſchließend ein zwangloſes Zuſammenſein
ſtatt. Der Start beginnt am Donnerstag den 2. Juni,
6 Uhr früh, in Charlottenburg beim Reichskanzlerplatz.
Von 8 Uhr bis zirka 12 Uhr vormittags wird die erſte
Schnelligkeitsprüfung bei Genthin abgehalten. Am
Ziel der erſten Etappe, Braunſchweig (247,8 Kilometer),
iſt eine zwangloſe Zuſammenkunft im Parkhotel, dem
Klubheim des Braunſchweiger Automobilkluhs,
vorge=
ſehen. Am Freitag, den 3. Juni, beginnt der Start
zur Etappe Braunſchweig-Kaſſel, 322,1 Kilometer, um
7 Uhr früh auf der Wolfenbütteler Allee bei
Kilometer=
ſtein 3,0. Auch für die dritte Etappe am Samstag, den
4. Juni, für die Strecke Kaſſel-Nürnberg (334,0
Kilo=
meter), iſt der Start auf 7 Uhr früh bei
Kilometer=
ſtein 1 an der Nürnberger Landſtraße angeſetzt
wor=
den. Am Sonntag, den 5. Juni, folgt ein Ruhetag in
Nürnberg, für den kein beſonderes Programm
vorge=
ſehen iſt. Die Weiterfahrt nach Straßburg (356
Kilo=
meter) erfolgt am Montag früh 7 Uhr mit Start bei
der Städtiſchen Feſthalle. Am Dienstag, den 7. Juni,
ſtarten die Wagen für die Etappe Straßburg-Metz
(334,8 Kilometer) bereits 6 Uhr früh bei Kilometerſtein
54,3 auf der Kolmarer Chauſſee, da an dieſem Tage
zwiſchen 8 Uhr 12 Uhr vormittags die zweite
Schnellig=
keitsprüfung zwiſchen Heiligkreuz und Maienheim
ab=
gehalten werden wird. In Metz iſt eine zwangloſe
Zuſammenkunft im Militärkaſino geplant. Die letzte
Etappe, Metz-Homburg v. d. Höhe (349,8 Kilometer),
beginnt in Metz 7 Uhr früh auf der Buſendorfer
Chauſ=
ſee vor dem Deutſchen Tor. Das Schluß=Bankett,
Be=
kanntgabe der Reſultate und die Verteilung der Preiſe
iſt auf Donnerstag, 9. Juni, abends 8 Uhr, im
Kur=
hauſe zu Homburg feſtgeſetzt worden.
Die offizielle Startliſte mit Angaben über
die Teilnehmer, die Fahrer, die Wagen und die von
den einzelnen Konkurrenten bei den
Geſchwindigkeits=
prüfungen verlangten Mindeſtleiſtungen liegt jetzt
gleichfalls vor. Als Erſter wird Herr Dr. Delmar=Peſt
mit ſeinem Benzwagen ſtarten. Es folgen dann noch
ſechs weitere Benzwagen und ſodann ſechs
Opel=
wagen gleicher Stärke. Von bekannteren Fahrern
ſtarten Fritz und Heinrich Opel an 11. und 12. Stelle.
Fritz Erle fährt an 36., Lindpaintner an 44., Theodor
Dreher an 82., Camille Jenatzy an 84, Direktor Pöge
an 87., Mathis an 93., Karl Reichſtein an 98., die
Ge=
brüder Stöwer an 117. und 118. Stelle, Frau Schmidt=
Caſpari an 119., Frau Lilli Sternberg an 122. Als
Letzter ſtartet mit der Startnummer 127 Guſtav
Schür=
mann mit einem Duxwagen. Von den 133 gemeldeten
Wagen ſind demnach bisher nur ſechs ausgefallen,
dar=
unter die Komnick=Wagen. Für die Fahrt, die Prinz
Heinrich auch in dieſem Jahre begleiten wird, haben
zahlreiche Fürſtlichkeiten, Behörden, Städte und Klubs
Ehrenpreiſe geſtiftet, und zwar: Der König von
Würt=
temberg, der Großherzog von Baden, der
Großher=
zog von Heſſen, die Erbprinzeſſin Charlotte von
Meiningen, die Prinzeſſin Heinrich von
Preußen, der Herzog=Regent von Braunſchweig,
der Statthalter Graf von Wedel, die Städte
Braun=
ſchweig, Kaſſel, Nürnberg, Straßburg, Homburg, ſowie
der Kaiſerliche und der Bayeriſche Automobilklub.
Außerdem ſteht als Hauptpreis der vom Prinzen
Hein=
rich gegebene Wanderpreis zur Verfügung.
sr. Erfolge im Sattel. In den beiden
letz=
ten Wochen haben ſich Lt. Braune und Dr. Rieſe,
die beiden erſten diesjährigen Anwärter auf das
Cham=
pionat unter den Herrenreitern, einen großen
Vor=
ſprung geſichert. Leutn. Braune, der in Düſſeldorf drei
und in Horſt=Emſcher zwei Rennen gewann, ſteht mit
Dr. Rieſe, der am Sonntag in Leipzig nicht weniger
als viermal ſiegreich zur Wage zurückkehrte, an der
Spitze. Beide Herrenreiter haben mit je 17 Siegen bei
46 bezw. 47 Ritten einen ſehr guten Durchſchnitt ge=
zeigt. Der ebenſo wie Leutn. Loß und Leutn. F. von
Zobeltitz mit je ſieben Siegen an dritter Stelle ſtehende
Leutn. v. Keller iſt durch den in Leipzig erlittenen
Schlüſſelbeinbruch für einige Wochen außer Gefecht
ge=
ſetzt. Sechs Erfolge haben Leutn. v. Tresckow (13. Ul.),
Leutn. O. v. Mitzlaff, Leutn. Schönborn, Leutn. Gr.
Strachwitz und Leutn. Freſe, letzterer bei nur 8
Rit=
ten, zu verzeichnen. Je fünf Siege ſteuerten Leutn. v.
Bachmayr, Leutn. Gr. Bethuſy Huc, Leutn. Frhr. von
Wangenheim und der beſonders im Flachrennen
erfolg=
reiche Leutn. Streſemann. Leutn. v. Raven hat
unver=
ändert erſt vier Siege zu verzeichnen und ebenſo Leutn
Gr. Holck, darunter das glänzende Double=Event,
Karlshorſter Kaiſer=Preis und Internationale‟ — Bei
den Flachrennreitern führen Miller und Bullock mir
je 12 Siegen, jedoch wird Miller infolge ſeiner
Dis=
quulifikation bis zum 15. Juni, wahrſcheinlich bald von
der Spitze verſchwinden. Childs, von dem man mehr
erwartet hatte, brachte es auf neun Siege; Schläfke und
C. Aylin auf je acht, Reiff und Yeomans auf je ſieben,
Weatherdon, Cleminſon, Liſter, Matz und Warne auf
je fünf Siege. — Bei den Hindernisreitern ergaben ſich
leine weſentlichen Veränderungen; Gädicke gewann 10,
H. Brown neun, Reith ſechs, Scholz, Weißhaupt und
Leiß je fünf Rennen.
Literariſches.
— Die Franzoſenzeit in deutſchen
Lan=
den 1806— 1815, in Wort und Bild der Mitlebenden,
herausgegeben von Dr. Fr. Schulze. Lief. 1 (18 Lief.
à 1 Mk.). Leipzig, R. Voigtländers Verlag. Es gibt
kein Buch, das die Stimmung, die über dieſen
unvergleich=
lichen Jahren lagert, in ihren ſich zum Teil
widerſprechen=
den Nuancen und Schattierungen und ihrer dabei doch
imponierenden machtvollen Geſchloſſenheit ſo klar und rein
wiedergibt, wie dieſes Werk. Zeitgenoſſen ſelber ergreifen
das Wort, um von Dingen zu erzählen, die ſie erlebt und
an denen ſie mitgearbeitet haben. Aus allen Lagern hat
der Herausgeber Stimmen zuſammengetragen und in
deren Auswahl großes hiſtoriſches Verſtändnis bewieſen.
Unter der geſchickten Hand des gründlichen Kenners jener
Zeit und ihres literariſchen Niederſchlages ſind in dieſem
urkundtreuen Bilde Schätze für die Allgemeinheit gehoben,
die ſonſt meiſt nur dem Forſcher bekannt und zugänglich
ſind. Aeußerungen der Zeitgenoſſen, ſo friſch und lebendig
geſchrieben, daß ſie den Leſer in die Empfindung verſetzen,
als habe er jene Zeit ſelbſt miterlebt, die ohne Ermüdung
hintereinander weg geleſen werden können, wie eine
Er=
zählung. Was dem Buche aber einen ganz eigenartigen
Reiz und rechte Zeitfarbe verleiht, das iſt der treffliche,
zeitgenöſſiſche Bilderſchmuck von kulturhiſtoriſchem Wert,
auf deſſen Auswahl und vorzügliche Reproduktion
unend=
liche Sorgfalt verwendet worden iſt. Dieſe Art des
Bil=
derſchmuckes geht weit über den Rahmen des üblichen
illu=
ſtrativen Beiwerkes hinaus und ſchafft dem Werke
unver=
gänglichen Wert.
— Eſcherich, Mela: Das Kindin der Kunſt.
Mit 56 Abbildungen auf 32 Tafeln (Stuttgart,
Franckh=
ſche Verlagshandlung.) Geheftet 1,80 Mark, gebunden
3 Mark. — Es müßte kein Künſtler ſein, der beim
.Malen oder Meißeln der zarten Unſchuldsformen des
Kindes unberührt bliebe. In dieſe ſchöne Welt, in die
heitere Welt der Freude und in die heilige Welt des
werdenden Schönen, die rätſelvolle Welt der kindlichen
Seele, ladet uns das ſchöne Buch gar freundlich ein
hereinzukommen. Der Preis iſt im Hinblick auf die
überaus reiche Ausſtattung als ſehr mäßig zu
be=
zeichnen.
Der Ruf von Scotts Emulſion
gründet ſich zunächſt auf die vorzügliche Qualität und
vollkommene Reinheit ihrer Beſtandteile, ſodann auf das
beſondere Scottſche Herſtellungsverfahren, wodurch die an
und für ſich ſchon nährkräftigenden Beſtandteile ſo leicht
verdaulich gemacht ſind, daß ſelbſt ein geſchwächter Magen
ſie leicht verträgt. Darum iſt Scotts Emulſion ein ſo
vor=
zügliches Kräftigungsmittel bei Entkräftung. (10920M
Scotts Emulſion wird von uns ausſchließlich im großen verkauft
und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſiegelten
Originalflaſchen in Karton mit unſerer Schutzmarke (Fiſcher mit dem Dorſch).
Scott & Bowne, G. m. b. H., Frankfurt a. M.
Beſtandteile: Feinſter Medizinal=Lebertran 150,0, prima Glyzerit
50,0, unterphosphorigſaurer Kalk 4,3, unterphosphorigſaueres Natron 2,5,
pulv. Tragant 3,0, feinſter arab Gummi pulv. 2,0, deſtill. Waſſer 129),0, Al:
kohol 11,0. Hierzu aromatiſche Emulſion mit Zimt=, Mandel= und Srultzeeigil
je 2 Tropfen.
Nummer 121.
Gewinnanszug
der
90
22. Königlich Preußiſchen Klaſſenlotterie.
5. Klaſſe. 15. Ziehungstag. 25. Mai 1910.
(Nachdruck verboten.)
(Ohne Gewähr. A. St.=A. f. Z.)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne
über 240 Mk. gezogen:
1 Gewinn zu 15000 Mk. 20973
2 Gewinne zu 10000 Mk. 116798 263166
2 Gewinne zu 5000 Mk. 6120 48477
41 Gewinne zu 3000 Mk. 1591 24340 35342 47019
66474 62508 62679 92143 94737 97688 103916 105380
105631 126802 138546 146217 157565 167135 171166
174444 175451 179791 182579 198051 201385 203230
207160 208078 210261 225960 227858 239950 246595
256892 269957 275375 279671 281797 294597 300969
303394
77 Gewinne zu 1000 Mk. 3093 4514 10101 13391
27813 33306 34251 35919 36432 39913 43629 45243
45481 51004 57805 60602 61596 64574 69818 84790
86221 89468 98270 101027 107852 110814 114630
115653 116326 122702 132083 138061 139911 141895
143191 144218 147725 151368 157825 163204 164350
167789 170560 186419 187365 189424 194075 194658
201529 206790 209191 211036 211070 219918 223878
228048 237591 252871 253665 258813 264015 265424
269058 269347 269424 270050 271775 278598 281378
282084 284940 289040 293281 293597 293717 297742
298486
100 Gewinne zu 600 Mk. 785 1729 4577 7026
18662 14736 17305 19150 19795 21948 24974 28368
81802 32956 33395 38646 46968 48839 57397 71766
73245 73500 79269 85038 87230 88757 93481 93522
95022 95058 95560 99646 103567 112958 115076
118606 127189 128306 137391 141684 144271 147032
154063 160576 165425 167465 171453 172357 175501
176170 178431 178759 184544 188329 188550 194034
196953 197073 197530 199369 200295 200548 201079
201576 203393 204223 204762 208848 209505 211098
212511 213578 216550 226917 226962 229106 230677
231182 237607 246434 253993 254857. 264896 265495
267498 270249 270317 270667 271804 273987 274580
275207 279602 282699 285736 290776 293170 297797
302549 303269
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
1 Gewinn zu 40000 Mk. 118035
1 Gewinn zu 15000 Mk. 168948
1 Gewinn zu 10000 Mk. 30054
41 Gewinne zu 3000 Mk. 25891 81530 39484 43424
44385 57554 60817 83549 87417 91400 94286 105200
106237 119834 125203 127566 131742 134451 142764
143837 152063 174099 177808 190512 198641 205205
206624 215034 220068 220093 220663 233380 260365
261994 269690 270113 283125 285205 287125 288370
292698
82 Gewinne zu 1000 Mk. 13964 18829 22947 25634
27660 28350 31199 31216 35670 37273 40910 43855
45730 49955 50686 62619 64971 64996 69098 76149
80276 84834 91328 93725 94004 101339 109898 112955
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