Darmstädter Tagblatt 1910


12. Mai 1910

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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk., aus=
wärts
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turen
Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
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Oa

173. Jahrgang

verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt.
Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47,
ſowie von unſeren Agenkuren und
den Annoncen=Expeditionen. Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.

Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

109.

Donnerstag, den 12. Mai.

1910.

Die heutige Nummer hat 24 Seiten.

Zur Vertagung des Reichstags.
** Nach einer intereſſanten und erfolgreichen Tagung
iſt das deutſche Reichsparlament, das am 30. November
v. J. ſeine zweite Seſſion der laufenden Legislaturperiode
begann, in die großen Sommerferien eingetreten, um erſt
im Spätherbſt die Verhandlungen wieder aufzunehmen.
Von der Schließung der Seſſion hat man wegen der be=
reits
vorgeſchrittenen Beratung einzelner nicht zur Verab=
ſchiedung
gekommener Vorlagen abgeſehen und die Kom=
miſſionen
für die Juſtizgeſetze und die Reichsverſicherungs=
ordnung
werden ſogar während der Ferien des Plenums
weiterarbeiten, um die Erledigung dieſer Aufgaben im
kommenden Tagungsabſchnitte ſicherzuſtellen.
Der Reichstag hatte im Laufe des nun hinter ihm
liegenden Seſſionsteils den Verluſt ſeines Präſidenten, des
Grafen Stolberg, zu beklagen, für den mit ſeltener Ein=
mütigkeit
Graf Schwerin=Löwitz gewählt ward, der es
gleich ſeinem Vorgänger verſtanden hat, ſich das allgemeine
Vertrauen zu erwerben. Infolge des rechtzeitigen Be=
ginnes
der Etatsberatungen und dank der dabei geübten
weiſen Einſchränkung der Redeluſt konnte der Etat recht=
zeitig
verabſchiedet werden, ohne daß die ſonſtigen dring=
lichen
Aufgaben darunter zu leiden brauchten. Beſonders
zahlreich waren die zu ſanktionierenden wirtſchaftspoliti=
ſchen
Abkommen mit fremden Staaten: zu Aegypten, Boli=
vien
, England, Portugal, Schweden und den Vereinigten
Staaten von Nordamerika wurden unſere Handelsbezieh=
ungen
geregelt. Von den ſonſtigen zur Erledigung gekom=
menen
Geſetzen ſeien in bunter Reihe genannt diejenigen
über die Hinausſchiebung der Hinterbliebenenverſicherung,
über die Haftung des Reichs für ſeine Beamten, über die
Stellenvermittelung, die Ausführung der Berner Literatur=
konvention
, die Entlaſtung des Reichsgerichts, das Geſetz
wegen Gewährung von Diäten an die im Sommer tagen=
den
Reichstagskommiſſionen, die Novelle zum Poſttax=
geſetz
, die Konſulatsgebührenordnung, das Kaligeſetz, das
Geſetz über die Deckung der Aufſtandsausgaben in Süd=
weſtafrika
und das Kolonialbeamtengeſetz. Abgelehnt iſt
die Vorlage betreffend Ausgabe kleiner Aktien in den
Kolonien.
In den Kommiſſionen befinden ſich noch außer der
Reichsverſicherungsordnung und den Juſtiznovellen das
Arbeitskammer= und das Hausarbeitsgeſetz, ferner die
Novelle zur Gewerbeordnung, das Reichskontrollgeſetz, die
Wertzuwachsſteuervorlage, die Fernſprechgebührenordnung.
Die Reichswertzuwachsſteuer hat zwar zwei Kommiſſions=
leſungen
paſſiert, aber der Reichstag hat es für zweck=
dienlicher
erachtet, die weitere Beratung hinauszuſchieben.
Von den zur Beſprechung gelangten Interpellationen
wollen wir erwähnen diejenigen über den Kieler Werft=
prozeß
, über die Zwangsarbeitsnachweiſe der Arbeitgeber,
über die mecklenburgiſche Verfaſſungsfrage, über die Kat=
towitzer
Beamtenmaßregelungen, über die Mülheimer
Eiſenbahnkataſtrophe, über Herrn v. Bethmanns Aeuße=
rungen
zum Reichstagswahlrecht und über die brotloſen
Tabakarbeiter, für welche der Reichstag in einem Nach=
tragsetat
ſein Wohlwollen bezeugt hat, das zu allgemeiner
Genugtuung auch den Veteranen bewieſen wurde. Einige
Sitzungen nahm wieder der Toleranzantrag des Zentrums
in Anſpruch, doch fand er bei der Mehrheit keine Gegen=
liebe
. Daß die letzte Reichsfinanzreform und die preu=
ßiſche
Wahlrechtsfrage in den Debatten eine große Rolle
ſpielten, iſt bekannt, ebenſo daß die Polen bei jeder Gele=
genheit
ihr Klagelied ertönen ließen . . .

Die kretiſche Frage.
C2) Die Eröffnung der kretiſchen National=
verſammlung
im Namen des Königs der Hel=
lenen
und die Vereidigung ihrer Mitglieder auf dieſen
Herrſcher bedeutet eine flagrante Verletzung aller Rat=
ſchläge
und Warnungen, die den Kretern von den vier
Schutzmächten erteilt worden ſind. Der Präſident der
Nationalverſammlung krönte dieſes Vorgehen durch die
ausdrückliche Feſtſtellung, daß mit dem Eid auf den König
der Hellenen der frühere Beſchluß der Nationalverſamm=
lung
über die Einverleibung Kretas in Griechenland von
neuem bekräftigt ſei. Angeſichts derartiger Vorgänge iſt
es wohl nur eine Frage der Zeit, daß die Kreter ſich an=
ſchicken
, einen praktiſchen Verſuch mit der Teilnahme an
der griechiſchen Nationalverſammlung zu machen. Als
die Berufung der griechiſchen Nationalverſammlung in die

Wege geleitet wurde, gab man in Athen beruhigende Ver=
ſicherungen
über den Ausſchluß der Kreter. Ob dieſe Ver=
ſicherungen
nach den jetzigen Vorgängen noch aufrecht er=
halten
werden, darf als ſehr zweifelhaft gelten.
Welche Rückwirkung aber werden die kretiſchen Ereig=
niſſe
in der Türkei ausüben? Man weiß, daß die
Jungtürken es als eine Ehrenſache der Türkei anſehen, die
Vereinigung Kretas mit Griechenland zu verhindern. Von
türkiſcher Seite iſt in dieſer Beziehung die ernſteſte Sprache
geführt worden. Aber der Aufſtand in Albanien erſchwert
es den Türken aufs empfindlichſte, den Worten die Tat
folgen zu laſſen. Mögen engliſche Alarmnachrichten, die
heute von der Times und der Daily Mail über den
Stand der Dinge in Albanien verbreitet werden, auch
übertrieben ſein, ſoviel erſcheint als ſicher, daß die Nieder=
werfung
der Aufſtändiſchen bisher noch nicht geglückt iſt.
Für die Kreter liegt hierin ein Umſtand, der dazu heraus=
fordert
, auch noch den letzten Schritt zur Einverleibung in
Griechenland zu tun und die griechiſche Nationalverſamm=
lung
zu beſchicken. Werden die Schutzmächte der neuen
Orientkriſis wirkſam begegnen?
Die letzte Meldung aus Konſtantinopel beſagt: Die
Pforte faßte noch keinen Beſchluß gegenüber der
Eidesleiſtung der kretiſchen Kammer. Vor
Eintreffen der Nachricht von der Eidesleiſtung beauftragte
die Pforte ihre Botſchafter, bei den Kretamächten
wegen der formellen Erklärung der Gewährleiſtung der
türkiſchen Rechte neuerlich einzuſchreiten. Wie in den Krei=
ſen
der Pforte erklärt wird, wird die Regierung ihre Hal=
tung
von der Antwort abhängig machen. Wie dieſelben
Kreiſe hoffen, werden die Schutzmächte gemäß ihren frühe=
ren
Verſprechungen erklären, daß die Eidesleiſtung als
nichtig zu betrachten ſei.
Teuichen Meit.=
Der Reichstag nahm am Dienstag den Reſt
des Kaligeſetzes in zweiter Leſung mit anweſent=
lichen
Aenderungen und ohne erhebliche Debatte an. Nach=
dem
Vizepräſident Spahn beantragt hatte, die dritte
Leſung des Geſetzes ſofort vorzunehmen, nahm das Haus
es in dritter Leſung definitiv an. Abg. Hieber (natl.)
ſprach ſodann im Namen des Hauſes dem Präſidenten den
Dank für die Geſchäftsführung aus, worauf der Präſident
für die Unterſtützung dankte, die ihm zuteil geworden ſei.
Reichskanzler v. Bethmann Hollweg verlas darauf die
Vertagungsurkunde. Mit einem dreimaligen
Hoch auf den Kaiſer ſchloß die Sitzung um 10 Uhr abends.
Die Reichstagskommiſſion für das Wert=
zuwachsſteuergeſetz
und die für das Arbeits=
kammergeſetz
haben am Dienstag die Berichte über
ihre Verhandlungen feſtgeſtellt.
Die Zahl der ſeit dem 1. Januar 1891 bis ein=
ſchließlich
März 1910 von den 31 Verſicherungsanſtalten
und den 10 vorhandenen Kaſſeneinrichtungen bewilligten
Invalidenrenten betrug’ 1775501. Davon ſind in=
folge
Todes oder Auswanderung des Berechtigten, Wie=
dererlangung
der Erwerbsfähigkeit, Bezuges von Unfall=
renten
oder aus anderen Gründen weggefallen 876 629, ſo
daß am 1. April 1910 noch 898872 Invalidenrenten liefen
(gegen 893 585 am 1. Januar 1910). Die Zahl der wäh=
rend
desſelben Zeitraums bewilligten Altersrenten
betrug 484 498. Davon ſind infolge Todes oder Auswan=
derung
des Berechtigten oder aus anderen Gründen weg=
gefallen
383 137, ſo daß am 1. April 1910 noch 101361
Altersrenten liefen (gegen 102362 Renten am 1. Januar
1910). Invalidenrenten gemäß § 16 des Invalidenver=
ſicherungsgeſetzes
(Krankenrenten) wurden ſeit dem 1. Ja=
nuar
1900 106 171 bewilligt. Davon ſind 87684 weggefal=
len
, ſo daß am 1. April 1910 noch 18 487 Renten umlau=
fend
waren. Beitragserſtattungen ſind bis zum 31. März
1910 insgeſamt 2447440 bewilligt worden (gegen
2 406 333 bis zum 31. Dezember 1909).
Die Verausgabung der neuen Freifahrt=
karten
an die preußiſchen Landtagsabge=
ordneten
hat in den letzten Tagen ſtattgefunden. Die
Karte gilt für die Zeit vom Tage der Eröffnung des Land=
tags
bis zum Tage des Schluſſes oder der Auflöſung für
die Fahrt von dem Wohnſitze des Inhabers nach Berlin
und zurück auf den Strecken der für Staatsrechnung ver=
walteten
Bahnen. Die Karte berechtigt zur Fahrt in be=
liebiger
Wagenklaſſe und zur freien Beförderung des
Reiſegepäcks bis zum Gewicht von 50 Kilogramm. Für
Benutzung von Luxuszügen und Schlafwagen iſt der tarif=
mäßige
Zuſchlag zu entrichten. Sind Plätze 1. Klaſſe in
ausreichender Anzahl im Zuge nicht vorhanden, ſo werden

Plätze 2. Klaſſe zur Verfügung geſtellt. Die Karte iſt bei
Auflöſung des Abgeordnetenhauſes, bei Schließung ſeiner
Verhandlungen und bei Vertagung von dem Inhaber vor
der Abreiſe aus Berlin an das Bureau des Abgeordneten=
hauſes
abzuliefern, und wenn er nicht in Berlin anweſend
iſt, unverzüglich dahin einzuſenden.
Die Zweite württembergiſche Kammer
hat die Novelle zum Beamtengeſetz mit ſämtlichen 69 ab=
gegebenen
Stimmen angenommen.

Ausland.
In der Debatte des öſterreichiſchen Abgeordneten.
hauſes über die Geſchäftsordnungsreform er=
klärte
der Abg. Geßmann, auch die chriſtlich=ſoziale Partei
ſei gegen die brutale Behandlung einer Nation durch an=
dere
. Es gehe aber nicht an, daß kleine Parteien die gro=
ßen
beherrſchten. Dadurch werde das Mehrheitsprinzip
über den Haufen geworfen. Er konſtatiere, daß nunmehr
eine friedlichere Stimmung unter den Parteien beſteht
und appelliere an alle, die proviſoriſche Geſchäftsordnung
in eine definitive umzuwandeln. Lewicki ſprach ſich im
Namen der Ruthenen gegen die Geſchäftsordnung aus.
Glombinski trat namens des Polenklubs im allgemeinen
Intereſſe des Parlamentarismus für das Zuſtandekom=
men
einer definitiven Geſchäftsordnungsreform ein. Abg.
Kramarſch (Tſcheche) erklärte, die Tſchechen ſeien für die
Geſchäftsordnungsreform, jedoch bilde die Regierungsvor=
lage
nicht die geeignete Grundlage hierfür. Gegenüber
dem Abg. Geßmann betonte der Redner, die Slawen hät=
ten
den Staat niemals ausgebeutet, ſondern ihm ſtets die
Treue bewieſen. Jedoch beute der Staat die Nationen
ſtets zugunſten der Deutſchen aus. Wenn der Staat allen
Nationen ihr geiſtiges und kulturelles Leben ſichern würde,
könnte es nicht zu ſkandalöſen Zuſtänden kommen. Die
Tſchechen ſeien wie immer zu einer gerechten und billigen
Verſtändigung bereit. Hierauf wurden die Verhandlungen
abgebrochen.
Die Tatſache, daß der franzöſiſche Miniſterrat be=
ſchloſſen
hat, vom 23. Mai an das der Kammer zu unter=
breitende
Programm zu erörtern, wird als eine Wider=
legung
des in der letzten Zeit verbreiteten Gerüchts ange=
ſehen
, wonach Briand die Abſicht habe, vor dem Zu=
ſammentritt
des Parlaments im Namen des geſamten
Kabinetts ſeine Entlaſſung einzureichen. Auch die ins
Auge gefaßte Möglichkeit, daß Meinungsverſchiedenheiten
über einzelne Punkte dieſes Programms eine Umgeſtal=
tung
des Kabinetts notwendig machen könnten, ſcheint
gegenwärtig nicht mehr vorzuliegen, nur der angeblich mit
Geſundheitsrückſichten begründete Rücktritt des Kriegs=
miniſters
General Brun wird für wahrſcheinlich gehalten,
ſein Nachfolger dürfte gleichfalls ein General ſein.
Dem Vernehmen nach hat die engliſche Regierung
beſchloſſen, in dieſer Seſſion einen Geſetzentwurf einzu=
bringen
, durch welchen die Erklärung des Königs
bei der Thronbeſteigung geändert werden ſoll.
Es ſollen gewiſſe Wendungen ausgeſchaltet werden, welche
von den römiſchen Katholiken als Beleidigung angeſehen
werden. Die fragliche Erklärung wurde zuerſt bei der
Thronbeſteigung des Königs Wilhelm und der Königin
Maria im Jahre 1689 abgegeben. Die römiſchen Katho=
liken
hatten zuvor ſchon häufig verſucht, die Ausſchaltung
der Worte zu erreichen, welche die Gebräuche der Kirche
von Rom als abergläubiſch und götzendieneriſch bezeichnen.
Am Dienstag fand die erſte Sitzung der Finn=
landkommiſſion
der ruſſiſchen Duma ſtatt. Vor=
ſitzender
Kapuſtin erklärte, es ſei der Wunſch des Zaren,
daß die Arbeit der Kommiſſion beſchleunigt werde. Hier=
gegen
wandte ſich Miljukow, der für Finnland eintrat.
Das Reſultat der überaus heftigen Debatten war der Be=
ſchluß
, die Beratungen mit größter Beſchleunigung zu be=
treiben
.
Die türkiſche Deputiertenkammer bewilligte ein ein=
monatiges
Budgetproviſorium. Der Senat beſchloß, die
Regierung aufzufordern, falls das Jildizarchiv geheime
Berichte von Senatoren enthalte, dieſe zu veröffentlichen.
Das Repräſentantenhaus der Vereinigten Staaten
nahm das Eiſenbahngeſetz mit 200 Stimmen gegen
126 Stimmen mit einem demokratiſchen Zuſatzantrag an,
Vorſorge zu treffen, daß der tatſächliche Wert der Eiſen=
bahnen
feſtgeſtellt werde.

* Das größte Poſiſcheckamt im Deutſchen
eiche iſt neuerdings nicht mehr Berlin, ſondern Köln.
ie Zahl der Kontoinhaber beträgt in Köln nach dem
Stande von Anfang Mai 8046, in Berlin dagegen nur
836. Schon im vorigen Monat hatte Köln Berlin um

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Seites2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.
Nummer (409.

eine Kleinigkeit geſchlagen. Jeht beträgt der Unterſchied
210 Konten. Das drittgrößte Amt im Reichspoſtgebiet iſt
Leipzig mit 7505 Konten. Kein anderes Amt erreicht
dieſe drei großen Aemter auch nur annähernd. Das nächſte,
Frankfurt a. M., hat jetzt genau 4000 Konten. Ueber
3000 Konten haben Hamburg mit 3438 und Breslau mit
3305; Karlsruhe zählt 2840, Hannover 2790 Konten, Dan=
zig
endlich 1376. Die Geſamtzahl betrug Anfang Mai
41 136, die Zunahme im April 1342. Gebucht wurden im
April an Gutſchriften über 758½ Millionen Mark, an Laſt=
ſchriften
faſt 751 Millionen. Bar eingezahlt wurden über
424 Millionen, übertragen 331½ Millionen. Die Scheck=
ämter
zahlten 212¾ Millionen, die Poſtämter über 211½
Millionen aus. Durch Uebertragung wurden faſt 326 Mil=
lionen
Mark belaſtet. Das Guthaben der Kontoinhaber
beträgt jetzt über 78 Millionen am Ende, über 90 Mil=
lionen
im Durchſchnitt des Monats.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Mai.


Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes

Darmſtadt 1910.

Zur Eröffnung.

Lange mit dem großen Haufen
Sittſam iſt die Kunſt gegangen,
Nun verſpürt ſie das Verlangen
Einmal querfeldein zu laufen.
Ein ganzes Bekenntnis liegt in dieſem kleinen,
launigen Verschen. Das Bekenntnis der Träger der
jungen deutſchen Kunſt, die vor nunmehr 6 Jahren
ſich trennte vom großen Haufen, von der Kunſt, die des
goffiziellen Schutzes ſich erfreute, der der modernen
Richtung verſagt blieb. Trennte, nicht um abſeits vom
Wege zu ſchmollen; nein, um mächtig emporzublühen
und die zu ihrer Fahne ſchwörenden Künſtler ein gut
Stück vorwärts zu bringen auf dem Wege zur Schaff=
ung
einer neuen eigenen deutſchen Kunſt, frei der
Feſſeln der Tradition und der Richtlinien der Künſte
Welſchlands und Galliens, die in ihrer ganzen Kultur=
entwickelung
ſo wenig übereinſtimmen mit deutſchen
zu feſtigen deutſche Künſtler ein halbes Menſchenalter
hindurch ſich mühten und quälten und noch mühen,
Lange ſchon fühlten die führenden Künſtler der
Sezeſſionen im herrſchenden Preußen ſich zurückgeſetzt
gegenüber der in der allgemeinen Kunſtgenoſſenſchaft
verkörperten offiziellen deutſchen Kunſt, die in Chicago
und Paris ſich ſo empfindliche Schlappen geholt. Und
die Organiſation nicht wieder der allgemeinen Kunſt=
tungen
und Kunſtverſtändigen gebildeten Komitee zu
übertragen. Aber die Hoffnungen der jungen deut=
ſchen
Kunſt wurden bald genug zu Waſſer. Das Ko=
mitee
wurde von höchſter Stelle wieder aufgelöſt und 1 Kunſt willen. Er darf und kann ſich nicht darauf be=
die
damit in Zuſammenhang ſtehende Entlaſſung des
Kunſtreferenten im preußiſchen Miniſterium, Geheim= muß ſie ſo geben, wie er ſie empfindet. Das hat
rat Müller, wurde von den Sezeſſioniſten gleich
einem gegen ſie gerichteten Schlag empfunden. Das
entfachte die Unzufriedenheit zu offener Revolution;
Kampfnaturen, die jede neue Bewegung gebären muß,
ſtellten ſich an die Spitze und es entſtand der 1 nicht das Richtige. Das Erkennen und Betonen des
deutſche Künſtlerbund. In den Tagen vom
15.17. Dezember 1904 in Weimar wurde die neue Ver=
einigung
gefügt und heute bietet ſie Schutz und Schatten
jedem ehrlichen Talent, das zur wirklich deutſchen
Kunſt ſich bekennt. Keine beſtimmte Richtung ſoll den
Schaffenden beengen oder erziehen. In freier Ent=
faltung
ſollen die Talente zur Höhe, zur Sonne geführt
werden durch eigenes Können unter dem kraftvollen

Schutze einmütigen Zuſammenſtehens.
Einmütig, getrieben von demſelben Zorn und Be=
dauern
, ſo ſchrieb ſ. Zt. Walter Leiſtikow, traten

Hüte, die Aufruhr verurſachten.
C) In Neapel hat kürzlich einer der berühmten
Chanteeler=Hüte, die bei den Modedamen un=
ſerer
Tage ſich einer geheimnisvollen Beliebtheit er=
freuen
, einen wilden Straßenauflauf hervorgerufen;
ſtolz ſchritt die Schöne mit ihrem neuen Hut die Via
Toledo hinab, aber ſie ſollte nicht weit kommen, denn
von allen Seiten eilten die Leute herbei, um das
neueſte Wunder der Putzmacherkunſt zu beſtaunen, und
die Bemerkungen, die fielen, waren ſo draſtiſch, daß
die Dame ſchleunigſt in irgend einen Laden ſtürzte und
hier verängſtigt Schutz ſuchte. Auf der Straße ſtockte
der Verkehr, ein Polizeiaufgebot mußte herangerufen
werden, um das Volk vor dem Sturm in den Laden
zurückzuhalten, und erſt nach mehreren Stunden konnte
die Beſitzerin des ſchönen Chanteeler=Hutes unter poli=
zeilicher
Bedeckung in einer Droſchke nach Hauſe ge=
bracht
werden.
Daß ein Hut einen Volksaufruhr verur=
ſacht
, ſteht in der Geſchichte nicht vereinzelt da; in den
meiſten Fällen waren es ſogar Männer, die durch ihre
Hüte ſchlimme Abenteuer zu beſtehen hatten. Kurz
nach dem deutſch=franzöſiſchen Kriege, ſo erzählt eine=
engliſche
Wochenſchrift, betrat in Marſeille ein Herr
ein Café. Der Kellner, der dem Gaſte den Hut ab=
nahm
, warf einen Blick in das Innere der Kopf=
bedeckung
und las hier den Namen eines deutſchen Fa=
brikanten
. In blinder Wut ſchlenderte er den Hut auf
die Erde und zerſtampfte ihn mit den Füßen. Der
Gaſt, der mit dieſer Behandlung ſeiner Garderobe
nicht einverſtanden war, packte ſeinen Stock und zog
dem Kellner einen tüchtigen Hieb auf den Rücken.
Der Getroffene begann jämmerlich zu brüllen und for=
derte
alle Anweſenden auf, ihn doch vor dem Feinde
Frankreichs zu beſchützen. Im Nu war alles auf den
Beinen, es half dem Beſitzer des Hutes nichts, daß er
ſich einen guten Franzoſen und Patrioten nannte, die
erregte Menge ſtürmte auf ihn zu und es gab eine
wüſte Keilerei. Die Sache wäre für den Angegriffenen
trotz ſeiner energiſchen Gegenwehr tragiſch abgelaufen,

in Weimar eine Reihe der hervorragendſten und ver=
ſchiedenartigſten
Künſtler Deutſchlands zuſammen,
einen neuen Bund=zu gründen, der der alten Genoſſen=
ſchaft
an die Seite zu ſetzen iſt. Es iſt dies eine Waffe
in der Hand der Künſtler gegen die veraltete Inſtitu=
tion
, es iſt aber zugleich die ausgeſtreckte Hand, die die
Künſtler der Regierung bieten, um künftig ihr einen
Ausweg aus dieſen Schwierigkeiten, die St. Louis ge=
zeitigt
, zu ermöglichen. Es ſind nicht die Sezeſſionen,
nicht die ſezeſſioniſtiſchen Verbände oder andere Ver=
einigungen
, die durch Abgeordnete in Weimar ver=
treten
waren, ſondern es haben ſich einzelne Künſt=
ler
verſchiedenſter Richtung dort zuſammen=
gefunden
, um gemeinſam zu beraten und gemeinſam
zu taten. Jeder, der davon durchdrungen iſt, daß in
letzter Zeit im deutſchen Kunſtleben Einflüſſe und
Strömungen ſich geltend zu machen ſuchten, die geeignet
ſind, die freie Entwickelung der deutſchen Kunſt ernſt=
lich
zu gefährden, ſoll und wird hier die Stätte finden,
die die Freiheit und Selbſtändigkeit der Kunſt ſchützen
und bewahren will gegen alle Fährniſſe. Der Bund
in Weimar iſt nicht geſchloſſen worden, um
gewiſſe, ſogenannte moderne Kunſtrücht=
ungen
zu fördern in ihm ſind ja alle möglichen
Richtungen vertreten ſondern er iſt geſchaffen, um
A. Stier. an die Stelle der alten, überlebten Organiſation der
Kunſtgenoſſenſchaft eine neue lebensfähige zu ſetzen, die
eine richtigere und gerechtere Vertretung der wirklichen
Kunſtſchaffenden ermöglicht.
Inzwiſchen hat der neue Bund, dem die Führen=
den
der lebenden Generation angehören, in mehreren
Ausſtellungen ſeiner Mitglieder Können gezeigt. Und
wie alle die Ausſtellungen, ſo wird auch die heute in
Darmſtadt in Olbrichs herrlichem Kunſttempel er=
öffnete
die revolutionäre Bewegung in der Kunſt
widerſpiegeln. Sie haben Mut, die jungen deutſchen
Künſtler. Sie fürchten weder öffentliche Meinung,
noch den Widerſpruch der Kritik, wenn ſie vom eigenen
Können überzeugt ſind; den Mut, den ehrliches Wollen
Volkes Weſensart, die zu erſchöpfen und künſtleriſch jedem Strebenden verleiht. Und weil es ein ehrlicher
Mut iſt, ſo ſollte man nicht ohne weiteres da ver=
urteilen
, verdammen, wo den Künſtler andere Empfind=
ungen
leiten wie den Laien. Jeder wahre Künſtler
geht abſeits der großen Heerſtraße. In jedem Kunſt=
ſchöpfer
ſteckt ein Stück Gottesgnadentum, das ihn er=
hebt
über den gewöhnlich Sterblichen. Er erheiſcht ein
anderes Verſtehen, vor allem ein liebevolles Erforſchen
als man 1904 zur Weltausſtellung St. Louis rüſtete, ſeiner Beweggründe. In jedem Kunſtwerk liegt ein
nahm die Regierung urſprünglich ſelbſt Veranlaſſung, Selbſtbekenntnis. Die größten Werte, die er zu ſchaffen
vermag, gibt der Künſtler in ſeinen Werken, die ſein
genoſſenſchaft, ſondern einem aus Künſtlern aller Rich= ganzes Ich widerſpiegeln. Dieſe Erkenntnis wird
manchem Beſucher der Ausſtellung ein liebevoll ent=
gegenkommendes
Verſtehen erleichtern.
Jeder ehrliche deutſche Künſtler iſt Künſtler um der
ſchränken, die Natur ſo wiederzugeben, wie ſie iſt. Er
er dem Laien voraus.
Das Charakteriſtiſche wollen wir, ſagt Edmund
Steppes in ſeinem Büchlein Die deutſche Malerei,
Charakteriſtiſchen beruht auf ſubjektivem, individuellem
Empfinden, und wenn wir Charakteriſtik und Phantaſtik
und damit das Behalten von Naturerlebniſſen aus der
Kunſt ausſchalten wollten, ſo wäre die Kunſt nichts
anderes als ein Objektivitäts= oder Richtigkeitskultus,
d. h. Verſtandeskunſt oder beſſer Nichtkunſt. Jede
kleinſte künſtleriſche Arbeit, ob vor der
Natur oder aus dem Gedächtnis entſtan=
den
, iſt ein Bekenntnis unſeres Gemüts=
zuſtandes
. Das kleinſte, beſcheidenſte Künſtlertalent
hat ein wahres, ganzes Kunſtwerk vollbracht, wenn es

wenn nicht bei Zeiten die Polizei erſchienen und den
Bedauernswerten befreit hätte.
Eine ähnliche Gefahr drohte vor Jahren einem
Herrn Weiße, der es eines Tages unternahm, mit
einem fünf Fuß hohen Hute durch die Hauptſtraßen von
Wien ſpazieren zu wandeln. Anfangs war es nur Ge=
lächter
und Hohn, der ihn begrüßte, bis irgend einer
mit einem Stein nach dem Hute warf. Das war ein
Signal, von allen Seiten hagelten Wurfgeſchoſſe, die
glücklicherweiſe meiſt ihr Ziel verfehlten, aber ſtatt
deſſen die Fenſterſcheiben der Läden der Nachbarſchaft
in Stücke ſchlugen. Der Träger des Rieſenhutes flüch=
tete
ſich in ein Hotel, aber auf den Straßen dauerte
der Aufruhr fort, heftige Zuſammenſtöße mit der Po=
lizei
folgten und eine Anzahl von Leuten wurden ver=
haftet
und beſtraft. Als der biedere John Harthering=
ton
am 15. Januar des Jahres 1797 aus ſeinem fried=
lichen
Heim in London auf die Straße trat, ahnte ſein
frommes Gemüt nicht, daß er durch ſeine neue Hut=
mode
allerlei Zwiſchenfälle unangenehmer Art herauf=
beſchwören
würde. John Hatherington hatte be=
ſchloſſen
, den Zylinderhut perſönlich beim Publikum
einzuführen, aber kaum hatte er ſeine Haustür hinter
ſich zugeſchloſſen, als er auch bereits von einer erreg=
ten
Menſchenmenge umringt war, die bald ſo ſehr an=
wuchs
und eine ſo drohende Haltung annahm, daß die
Behörden einſchreiten mußten. Am nächſten Morgen
führte man den kühnen Neuerer dem Lord Mayor vor;
er war angeklagt, mit einem hohen Gebilde auf dem
Kopfe über die Straßen gewandelt zu ſein, einer ſchma=
len
, langen, blitzernden Röhre, die durch ihr Schim=
mern
und Leuchten darauf berechnet geweſen ſei, furcht=
ſame
Menſchen in Angſt und Bangen zu verſetzen.
Eine Reihe von Beamten und viele Bürger traten als
Zeugen auf und ſagten aus, daß Frauen in Ohnmacht
gefallen wären, Kinder hyſteriſche Anfälle erlitten
hätten; einer aus der Menge hatte den Arm gebrochen.
Umſonſt pochte Hatherington auf ſeine Rechte als freier
engliſcher Staatsbürger, der Lord Mayor verſtand kei=
nen
Spaß und der Angeklagte wurde verurteilt, beim
Gericht zwei Bürgſchaften von je 10000 Mark zu ſtellen,
als Kaution für ſein künftiges gutes Betragen.

in ihm dieſes Bekenntnis abgelegt hat. Wir arbeiten
beſſer gar nicht, als bloß mit dem Verſtande.
Freilich, die Verpflichtung, alles ſchön und gut zu
finden, was bekannte und berühmte Namen trägt, darf
dgraus nicht gefolgert werden. Gutes vom Schlechten
zu ſcheiden, wird Aufgabe der Kritik ſein.
Der Tatſache aber, daß eine Reihe der bedeutendſten
Künſtler, die längſt die oberen und höchſten Stufen der
Ruhmesleiter erſtiegen haben, ihre Werke in Heſſens
Reſidenz der Oeffentlichkeit bieten und damit wieder
J. M. Olbrichs Meiſterwerk, ſeinen Kunſttempel auf der
Mathildenhöhe, der ureigenſten Beſtimmung zuführen,
denn für den Künſtlerbund hat Olbrich ſein Werk
eigentlich erſchaffen ; der Tatſache weiter, daß der
Name und Ruf unſerer ſchönen Reſidenz und der des
hohen Protektors der Ausſtellung, unſeres kunſtſinnigen
Großherzogs, wieder in die Lande hinaus getragen
wirs, ehrend und bewundernd, wollen wir uns ehrlich
freuen. Auch dieſe Ausſtellung wird ein mächtiger
Bauſtein ſein an dem herrlichen Werke, das Heſſens
geliebter Fürſt der Reife machtvoll entgegenführt und
das gipfelt in dem mehrfach vom Großherzoge ge=
ſprochenen
ſchönen Worte:
Mein Heſſenland blühe,
Undin ihm die Kunſt..
M. St.

*=Vom Hofe. Ihre Königl. Hoheit die Groß=
herzogin
empfingen geſtern mittag 12 Uhr im
Neuen Palais Frau Geh. Kommerzienrat Gail aus
Gießen.
* Empfänge. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
empfingen geſtern den Oberleutnant von Sierakowski
vom Infanterie=Leibregiment Großherzogin (3. Großh.
Heſſ.) Nr. 117, den Kammerherrn Frhrn. Schenck zu
Schweinsberg, den Hoflieferanten Ober, die Pfarrer
Schneider und Stotz von Babenhauſen, den Vorſtand
der Loge Carl zum Lindenberg in Frankfurt a. M., be=
ſtehend
aus: dem Stadtrat und Stuhlmeiſter Dr. Levin
von Frankfurt a. M., dem Kaufmann Mahr von Frank=
furt
a. M., dem Hofapotheker Dr. Rüdiger von Homburg
vor der Höhe und dem Fabrikanten Seitz von Frank=
furt
a. M., eine Deputation des Geſangvereins
Harmonie, beſtehend aus: dem 1. Vorſitzenden Stalf,
dem 2. Vorſitzenden Schubkegel und dem Dirigenten
Beh, den Oberlehrer Profeſſor Rupp von Heppenheim,
den Ehren=Rabbiner Dr. Stein von Karlsruhe; in be=
ſonderer
Audienz: den Kgl. Preuß. außerordentlichen
Geſandten und bevollmächtigten Miniſter Frhrn. v.
Jeniſch und den Kgl. Großbrit. Geſchäftsträger Mr.
Harford; zum Vortrag: den Staatsminiſter Ewald, den
Finanzminiſter Braun, den Oberjägermeiſter Frhrn.
van der Hoop, den Vorſtand des Kabinetts Geh. Rat
Römheld.
* Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben verliehen: das Ritterkreuz
1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Groß=
mütigen
: dem Hauptmann von Oppermann vom
Stabe des Oſtfrieſiſchen Feldartillerie=Regiments Nr. 62,
ſeither Batteriechef im 2. Großh. Heſſ. Feldartillerie=
Regiment Nr. 61, und dem Ober=Stabsveterinär
Schneider vom Ulanen=Regiment Graf Häſeler (2.
Brandenburgiſches) Nr. 11, ſeither beim 2. Großh. Heſſ.
Feldartillerie=Regiment Nr. 61. Ferner das Silberne
Kreuz desſelben Ordens: dem Vizewachtmeiſter a. D.
Philipp Mohr, früher im Leib=Dragoner=Regiment
(2. Großh. Heſſ.) Nr. 24.
Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
den Hauswärter Karl Hupe zum Hoflakai.
Pfarrperſonalien. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
haben dem Pfarrer Adolf Allwohn zu
Marienſchloß die evangeliſche Pfarrſtelle zu Nauheim,
dem Pfarrer und Dekan Georg Bayer zu Groß=Gerau
die evangeliſche Pfarrſtelle zu Raunheim, dem Pfarrer
Dr. Richard Dreſcher zu Steinbach die evangeliſche
Pfarrſtelle zu Eſchollbrücken, dem Pfarrer Adolf Herr=
mann
zu Hitzkirchen die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Leeheim, dem Pfarrer Wilhelm Krämer zu Groß=
Bieberau die evangeliſche Pfarrſtelle zu Hahn (Diakonat
Pfungſtadt) und dem Pfarrer Friedrich Matthäus zu
Bensheim die 6. evangeliſche Pfarrſtelle an der unierten
Gemeinde Offenbach übertragen.
* Zur Reorganiſation der Staatsverwaltung. Wie
die Darmſt. Ztg. hört, tritt am Dienstag, den 31. Mai,
im Sitzungsſaale der Erſten Kammer die Kom=

Kleines Feuilleton.
nge. Die Lebensweiſe des Königs
Eduard VII. von England. Es iſt dem König
Eduard VII. von England zwar nicht vergönnt ge=
weſen
, die bibliſchen Siebzig zu erreichen, aber er hat
die Freuden dieſes irdiſchen Daſeins wohl reichlicher
gekoſtet als mancher, der zu höherem Alter gelangte.
Die Genußfähigkeit des Königs nahm erſt in den letz=
ten
Jahren, ſeit der ſchweren Blinddarmoperation, die
ihn an den Rand des Grabes brachte, einigermaßen
ab. Dennoch hatten ſeine Leibärzte auch dann noch
Mühe genug, den König zur Mäßigkeit anzuhalten.
Es iſt bekannt, daß Eduard VII. ein Feinſchmecker
erſten Ranges war. Wenn er alſo auf die Zubereit=
ung
der Speiſen beſonderen Wert legte, ſo war er
doch auch zugleich ein ſtarker Eſſer. Und ein Freund
eines guten und erleſenen Tropfens blieb er bis an
ſein Ende. Um 9 Uhr morgens nahm er in ſeinem
Arbeitszimmer das erſte Frühſtück ein, das nach eng=
liſcher
Sitte aus Tee, Eiern, geröſtetem Brote und
kaltem Fleiſch beſtand. Um 2 Uhr folgte das aus drei
oder vier warmen Gerichten zuſammengeſetzte zweite
Frühſtück, der Lunch. Um 5 Uhr nahm der König Tee
und kleine Kuchen zu ſich. Das Diner, die Haupt=
mahlzeit
des Königs, wurde niemals vor 9 Uhr abends
angerichtet, häufig viel ſpäter, und an den Tagen, an
denen der König das Theater beſuchte, er um 7 Uhr
ein leichtes Mahl, zu dem hauptſächlich kaltes Fleiſch
gehörte, und dinierte erſt gegen Mitternacht. Sein Di=
ner
enthielt ſtets eine lange Folge von Speiſen, zu
denen der König ganz trockenen Champagner, ſein
Lieblingsgetränk, reichlich genoß. In den ſchwarzen
Kaffee, der dem König dann gereicht wurde, goß er,
nach franzöſiſchem Brauche, ein Glas feinſten und älte=
ſten
Kognaks und rauchte dazu eine jener ſchweren
Havannazigarren, die eigens für ihn hergeſtellt wur=
den
. Man wird zugeben, daß dieſe Lebensweiſe, an
der die Aerzte nie viel zu ändern vermochten, nicht ge=
rade
eine der Geſundheit ſehr förderliche gengnnt wer=
den
kann,

[ ][  ][ ]

Nummer 109.

miſſion zur Beratung der Vereinfachung der Staats=
verwaltung
zuſammen.
L. Der Kreisausſchuß verhandelte geſtern unter
dem Vorſitze des Regierungsrats von Werner öffent=

Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 12. Mai 1910.

ſichtsbehörde dahier den Vorſtand der hieſigen ver=
einigten
Hilfskaſſen, Wilhelm Knoblauch, auf, ein
Verzeichnis der hieſigen Arbeiter vorzulegen, welche
zugleich Mitglieder der organiſierten Ortskrankenkaſſe
und der freien Hilfskaſſe des Landkreiſes ſind. Als der
Aufforderung nicht entſprochen wurde, drohte die Be=
hörde
eine Strafe von 25 Mark an, welche auch aus=
geſprochen
wurde, nachdem weder das Verzeichnis an=
gefertigt
noch einem Beauftragten die vorhandenen
Verzeichniſſe vorgelegt wurden. Man ging bei dieſer
Maßnahme davon aus, daß der Aufſichtsbehörde un=
zweifelhaft
das Recht zuſtehe, über beſtimmte Fragen
Auskunft zu verlangen. Die Strafverfügung wurde
mit Beſchwerde angefochten, indem der Beſtrafte er=
klärte
, daß der Vorſtand der vereinigten Ortskranken=
kaſſen
nur dann verpflichtet ſei, dem Anſinnen der Auf=
ſichtsbehörde
nachzukommen, wenn es ſich um Kaſſen=
angelegenheiten
oder um die Ausführung geſetzlicher
Beſtimmungen handele. Beides greife hier nicht Platz.
Soweit Kaſſenangelegenheiten in Frage ſtehen, wei=
gere
ſich der Vorſtand keinen Augenblick, die Bücher
zur Einſicht vorzulegen. Im übrigen müſſe betont
werden, daß den Mitgliedern der freien Hilfskaſſen
das Wahlrecht zuſtehe, ſo werde es überall gehandhabt,
ein Ausſchluß derſelben, wie er hier geübt werde, ſei
ungeſetzlich. Die von der Aufſichtsbehörde ver=
langte
Aufſtellung des Verzeichniſſes ſtelle ſich unter
dieſen Umſtänden nicht als eine Ausführung geſetz=
licher
, ſondern als eine ſolche ungeſetzlicher Vorſchriften
dar. Hierzu die Hand zu reichen, ſei er nicht verpflichtet.
Er beantragte, die Strafbeſtimmung aufzuheben.
Die Beſchwerde wurde jedoch als unbegründet abge=
wieſen
. Knoblauch hat die Koſten, ſowie eine Gebühr
von 3 Mark zu zahlen. Artur Haugwitz von hier
hat um die Erteilung eines Wandergewerbeſcheines
nachgeſucht. Das Kreisamt beantragt, ſolchen zu ver=
ſagen
, weil der Geſuchſteller beim Glücksſpiel betroffen
worden ſei. Er beſtreitet entſchieden, ſolches gewerbs=
mäßig
betrieben zu haben. Der Schein wurde ihm
erteilt.
L. Die Strafkammer beſchäftigte geſtern einige
Eigentumsvergehen. Der verwahrloſte 19 Jahre alte
Knecht Reinhold Jubelt von Löwenberg ſtahl in der
Nacht vom 23. zum 24. März in Ladenburg einem
Landwirt ein Fahrrad im Werte von 120 Mark, eine
Uhr mit Kette und ein Paar Schuhe. In der Nacht vom
27. zum 28. März tauchte er in Dietzenbach auf, wo er
es auf den Eiſenbahnfiskus abgeſehen hatte. Er er=
beutete
jedoch nur einige Fahrkarten, ſowie 20 Pfen=
nige
bares Geld. In Ober=Roden ſah er ein Fahrrad
vor einer Wirtſchaft ſtehen, ſofort ſchwang er ſich darauf
und fuhr nach Offenbach. Hier verſuchte er zuerſt im
Oſtbahnhof den Kaſſenſchrank mit ſeinem Meſſer auf=
zuſprengen
, in einem Schrank fand er jedoch 300 Zi=
garren
, Pfefferminz und Schokolade, mit welchen er
notgedrungen fürlieb nahm. Bei dieſer Tat wurde er
verhaftet. Seine Strafe beträgt 1 Jahr 3 Monate
Gefängnis; 1 Monat iſt durch die Unterſuchungshaft
verbüßt. Er trat die Strafe an. Der wegen Diebſtahls
rückfällige, aus dem Arbeitshaus vorgeführte Erd=
arbeiter
Sanko Sallamacher aus Ga=
lizien
nahm in Klein=Steinheim vor den Augen des
Eigentümers eine Kindermütze weg. Er war ange=
trunken
und mußte ſie ſofort wieder hergeben. Das
Urteil lautete auf 3 Monate Gefängnis. Der
Telephonarbeiter Karl Otto Hübner, der Schreiner
Franz Rudolf Ruhl und der Spengler Julius
Schmitt von Mainz ſollen ſich fortgeſetzt in den Ge=
markungen
Laubenheim, Guſtavsburg, Biſchofsheim
und Ginsheim der Jagd= und Fiſchereivergehen ſchul=
idig
gemacht haben. Sie gaben nur zu, hier und da in
einem grünen Nachen gefahren und ſpazieren gegangen
zu ſein. Die Inſaſſen des Nachens, der den Namen
Spitzbubennachen führt, waren ſchon lange der Wil=
derei
verdächtig. Ein Biſchofsheimer Jagdpächter, dem
Hübner einigemale auffiel, fand öfters Schlingen im
Wald und hörte und ſah Schießen. Am 16. Januar
ſah ſie der Polizeidiener von Ginsheim in Abſtänden
(von 15 bis 20 Meter nebeneinander gehen, wie dies
Jäger tun. Er hielt ſie an und fragte nach Waffen und
Munition. Sie wollten beide nichts beſitzen. Auf der
Bürgermeiſterei wurde dem Ruhl aber ein friſch ab=
gefeuertes
Gewehr abgenommen, welches er im Man=
tel
trug. Auch Patronen fand man vor, deren Beſei=
tigung
zwar verſucht wurde, aber nicht gelang. Nun
erklärte Ruhl, er habe einen Raben ſchießen wollen.
In den Wohnungen der Angeklagten fand man ein
ganzes Arſenal von Fiſchereigerätſchaften. Der Staats=
anwalt
erachtete alle drei der gewerbsmäßigen
Wilderei für überführt und beantragte je 6 Monate
Gefängnis, ſowie Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte. Das Gericht ſprach den Hübner
und den Ruhl der gemeinſchaftlichen gewersmäßigen,

* Das London der Zukunft. Eine wich=
tige
Konferenz betreffs des Stadtbauplanes Londons
wurde am Freitag abgehalten. Faſt alle lokalen Auto=
ritäten
der Counties waren zuſammengekommen, und
der Präſident, Aldermann Thompſon, riet die Befolg=
ung
des Beiſpiels von Frankfurt an, die Stadt mit
einem grünen Wald= und Wieſengürtel zu umſchließen.
Ein derartiger Plan, ſo führte er aus, möge 50 bis 60
Jahre in Anſpruch nehmen, aber die Londoner Umgeb=
ung
bedürfe des Schutzes, wenn ſie nicht von der auto=
matiſchen
Ausdehnung der ſteinernen Straßen aufge=
freſſen
werden ſolle. Der Sekretär der Konferenz,
Mr. Aldridge, ſagte, daß das Städtebaugeſetz zwar
wohlmeinend ſei, die einzelnen Beſtimmungen aber
derart verworren, daß man ſie oft dreimal hinterein=
ander
leſen müſſe, ehe man eine blaſſe Ahnung ihres
Inhalts erzielte. Faſt ſcheine das Geſetz dem Städte=
ausbau
entmutigend gegenüber zu ſtehen. Immerhin,
wenn es auch ſechs Monate dauern würde, ehe die
Machtbefugniſſe, die das Geſetz verleiht, richtig begrif=
fen
wären, Schritte weiter vorwärts zum Ausbau
Groß=Londons ſeien doch nun getan. Es wurde eine
Reſolution gefaßt, die das Zuſammenarbeiten ſämt=
licher
beteiligten Behörden empfahl, ſowie die Bild=
ung
eines beratenden Komitees anordnete. Ganz
wie bei uns.
C. K. Zähne und Charakter. Es gibt ſchlaue
Charakterdeuter, die aus den Fingernägeln eines Men=
ſchen
die Geheimniſſe ſeiner Seele und ſeines Weſens
leſen wollen, andere glauben, demſelben Ziele näher zu
kommen, wenn ſie die Art beobachten, wie ein Raucher
ſeine Zigarre hält: es konnte nicht ausbleiben, daß ein
Seelenkünder auftauchen würde, der das Gebiß des
Menſchen als einen Weg zur Erkenntnis des Charakters
bezeichnet. Nos Loiſirs erzählen von dieſem neuen
Pſpoiplogen: Es iſt ein anſcheinend ſehr zielbewußter

den Schmitt der einfachen Wilderei ſchuldig und ver=
urteilte
die Erſtgenannten zu je 4 Monaten, den
letzteren zu 1 Monat Gefängnis, im übrigen er=
folgte
Freiſprechung.
* Großh. Hoftheater. Vor der Aufführung der
Luſtigen Weiber am Dienstag ließ Herr Hacker ſich
als gänzlich indisponiert entſchuldigen. Da es nicht
mehr möglich geweſen war, einen Erſatz zu beſchaffen,
behandelte er die Rolle des Fenton melodramatiſch; die
Arie und das Duett wurden fortgelaſſen, infolgedeſſen
die Vorſtellung etwas früher beendet war.
n. In dem Familienſtreit Erbach=Erbach war geſtern
wieder Termin vor der Zivilkammer I des hieſigen
Landgerichts. Es handelt ſich um die Frage, ob die Dora
Fiſcher, die bei ihrer Vernehmung vor dem Amtsgericht in
Michelſtadt ihr Zeugnis verweigert hat, dazu berechtigt ſei.
Deshalb war ſie zum geſtrigen Termin geladen; ſie machte
aber wiederum von der Zeugnisverweigerung Gebrauch.
Ueber die Frage der Berechtigung dieſer Weigerung ent=
ſtand
eine längere Auseinanderſetzung zwiſchen den beider=
ſeitigen
Rechtsvertretern. Das Geſetz läßt die Zeugnisver=
weigerung
auch für geſchiedene Ehegatten zu, doch in die=
ſem
Falle war die Ehe der Dora Fiſcher mit dem Erb=
grafen
Erasmus rechtskräftig für nichtig erklärt worden.
Es kann alſo die Auffaſſung Platz greifen, die Ehe habe
niemals exiſtiert. Die Weiterverhandlung wurde auf un=
beſtimmte
Zeit vertagt.
Zigarettenſteuer. Im Intereſſe unſerer zahlrei=
chen
mit der Zigarettenſteuer unterliegenden Waren
Handel treibenden Leſer machen wir an dieſer Stelle
auf die einſchneidende Beſtimmung in § 15 des Zigaret=
tenſteuergeſetzes
beſonders aufmerkſam, wonach der=
jenige
, der ſich gewerbsmäßig mit dem Verkauf von
Zigaretten, Zigarettentabak, Zigarettenhülſen und
=Blättchen befaſſen will, dies vorher der Steuerbehörde
anzuzeigen hat. Die Anmeldung hat im Bezirk eines
Steueramtes bei dieſem, im übrigen aber unmittelbar
bei dem zuſtändigen Hauptſteueramt zu erfolgen. Die
Beachtung dürfte um ſo mehr erforderlich ſein, als Zu=
widerhandlungen
gegen die betreffenden geſetzlichen
Vorſchriften mit beſonders hohen Strafen bis zu 300
Mark geahndet werden.
* Wettbewerb. Das Preisgericht für den Wettbe=
werb
um den Rathausneubau in Heidelberg hat
u. a. einen Entwurf von Profeſſor Paul Meißner=
Darmſtadt für 1000 Mark angekauft.
Arbeitsjubiläum. Der Kernmacher Martin
Weber beging geſtern bei der Firma Maſchinenfabrik
und Mühlenbauanſtalt G. Luther A.=G. ſein 25jähriges
Arbeitsjubiläum. Der Jubilar wurde ſeitens der Firma,
der Beamten und Mitarbeiter durch Ueberreichung von
Geſchenken geehrt.
Turner=Jubiläum. Am 10. Mai waren es
25 Jahre, daß Herr W. Hofferberth als aktives
Mitglied der Turngemeinde Darmſtadt angehört;
Jahre reich an turneriſcher Arbeit in allen Zweigen der
deutſchen Turnkunſt für den Jubilar. Die Schüler=
abteilung
der Turngemeinde ehrte ihren Lehrer auf dem
Turnplatze durch Ueberreichung einer Jahn=Büſte.
Oeffentliche Anerkennung und Dank verdient
Herr Direktor C. Sidoli der für die geſtrige Nach=
mittag
=Vorſtellung der ſtädtiſchen Armen verwal=
tung
250 Freikarten (I. Platz) zur Verteilung an
Waiſen= und Armenkinder zur Verfügung geſtellt hatte.
Der Verband der Erwerbs= und Wirtſchafts=
genoſſenſchaften
der Provinzen Starkenburg und
Oberheſſen hält ſeinen Verbandstag, am Samstag,
den 28. Mai und Sonntag, den 29. Mai in Reichelsheim
im Odenwald ab. Auf der Tagesordnung ſtehen
für Samstag u. a. Rechnungsablage pro 1909/10,
Bericht der Rechnungs=Prüfungskommiſſion, Entlaſtung
des Verbandsdirektors. Erneuerung des Vertrages
mit Herrn Verbandsreviſor Seibert=Wiesbaden. Feſt=
ſtellung
des Voranſchlages für 1910/11. Bericht über die
in 1909 und 1910 vorgenommenen Reviſionen ( Bericht=
erſtatter
: Verbandsreviſor Seibert=Wiesbaden). Be=
ſprechung
der Reviſionsberichte und ſonſtige Mitteilungen
der Abgeordneten aus ihren Vereinen. Für Sonntag:
Bericht über das Verbandsjahr 1909/10 (Berichterſtatter:
Verbandsdirektor Stein=Darmſtadt). Hypothekenrecht
und Zwangsverſteigerungs=Verfahren nach altem und
neuem Rechte (Berichterſtatter: Landgerichtsrat Dr. Otto
Schwarz=Darmſtadt.) Wechſel=, Scheck= und Quittungs=
Stempel (Berichterſtatter: Profeſſor Dr. Crüger=Berlin).
Hilfskaſſe, Ruhegehaltskaſſe und Witwen= und Waiſen=
Penſions=Kaſſe (Berichterſtatter: Prof. Dr. Crüger=Berlin).
Ergänzung des Statuts infolge der Verhandlungen der
Reviſorenkonferenz zu Freiburg i. B. Wahl des Ver=
bandsdirektors
und deſſen Stellvertreters. Wahl eines
Stellvertreters für den Verbandsreviſor. Wahl der Ab=
geordneten
zum Allgemeinen Deutſchen Genoſſenſchafts=
tag
in Bad Nauheim und zum nächſtjährigen Verbands=
tag
des Mittelrheiniſchen Verbandes. Wahl des Ortes
für den nächſten Verbandstag.
Der Handelsverein hält ſeine Hauptverſammlung
am Donnerstag, den 19. Mai, abends 8½ Uhr, im Kaiſer=
ſaal
ab. (Näheres ſiehe Anzeige.)

Seite 3.

Zahnarzt, der aus der Form der Zähne, aus ihrer
Farbe, ihrer Härte oder Weichheit untrügliche Merk=
male
der wichtigſten Charaktereigenſchaften herausleſen
will. Lange, ſchmale Zähne laſſen auf eine ſtark ausge=
prägte
Eitelkeit ſchließen. Wo die Zähne etwas vor=
ſtehen
und zugleich eine lange Form zeigen, kann man
mit untrüglicher Sicherheit auf Geiz und ſtark ausge=
prägte
Selbſtſucht raten. Kleine weiße Zähne, die nicht
ſehr nahe nebeneinander ſtehen, ſind ein ſicherer Be=
weis
, daß ihr Beſitzer einen ſehr wandelbaren, unbe=
ſtändigen
Charakter hat, während ſchmale, dicht neben=
einander
ſtehende Zähne die Neigung zur Neuraſthenie
verraten. Wo die Zähne ſich eng aneinander preſſen
und zum Teil übereinander wachſen, darf man auf ein
treuloſes und falſches Weſen rechnen. Freilich kann
dabei auffallen, daß dieſer neue Charakterdeuter die
Merkmale günſtiger Charakteranlagen nicht verrät oder
nicht entdeckt hat. Es ſcheint, daß er ein Peſſimiſt iſt,
und er wird die Möglichkeiten der menſchlichen Seele
erſt dann freundlicher betrachten, wenn recht viele
kommen, die vertrauensvoll ſeine Dienſte, ſei es als
Charakterdeuter, ſei es als Zahnarzt, in Anſpruch
nehmen.
* Geſchwindigkeit iſt keine Hexerei.
Als kürzlich der Kaiſer in Lothringen weilte, beſuchte
er auch das Städtchen Vic. Die Einwohner von Vie
hatten aber gerade keinen Bürgermeiſter, der an der
Spitze der Stadtväter dem Kaiſer den Willkommen=
gruß
entbieten konnte. Am Tage der Ankunft des Kai=
ſers
wurde deshalb der prakiſche Arzt Dr. L. noch raſch
zum Bürgermeiſter ernannt und vom Kreisdirektor
von Chäteau Salins ſchleunigſt in Pflichten genom=
men
. Der neue Bürgermeiſter empfing den Kaiſer
und wurde von dieſem mit dem Kronenorden vierter
Klaſſe bedacht.

Stenographen=Vereinigung Gabelsberger
Die am Dienstag im Reſtaurant Sitte abgehaltene
Monatsverſammlung hatte ſich eines äußerſt
regen Beſuches zu erfreuen. Nach geſchäftlichen Mit=
teilungen
des Vorſitzenden, Herrn Kratzſch, wurden
wieder mehrere Mitglieder aufgenommen. Dann fand
die Verteilung der Preiſe vom Vereinswettſchreiben,
das am 25. und 27. April im Uebungslokal, Luiſen=
ſtraße
10, Handelsſchule, abgehalten worden war, ſtatt.
Es konnten vergeben werden: 9 Ehrenpreiſe, 20 erſte,
8 zweite und 3 dritte Preiſe. Geſchrieben war in den
Abteilungen 60 bis 200 Silben. Das beim Bezirks=
wettſchreiben
in Groß=Gerau am 8. Mai erzielte Reſul=
tat
, in dieſem Blatte bereits am Dienstag bekannt ge=
geben
, wurde mit großer Freude aufgenommen. Bei
der Geſchäftsſtenographenprüfung am 1. Mai hier be=
ſtanden
zwei Mitglieder. Ferner wurden der Vereini=
gung
für die zwei beſten Arbeiten, Verkehrs= und Rede
ſchrift, bei dem Monatspreisſchreiben des Bezirk=
2 Ehrenpreiſe zuerkannt. Nach Aufforderung des
Wettſchreib=Obmannes zur Teilnahme an den Wett=
ſchreiben
in Hanau und Stuttgart (Verbands= und
Bundestag) wurde in den gemütlichen Teil überge=
gangen
. Fräulein Krauſemann, Herr Schneider und
Herr Altſchüler erfreuten die Anweſenden mit Geſangs=
vorträgen
, Rezitationen und humoriſtiſchen Vorträgen.
Gemeinnützige Gartenſtadt=Genoſſenſchaft. Wie wir
von gut unterrichteter Seite erfahren, ſoll im ſüdlichen
Stadtteil Gelände in bedeutendem Umfang zu günſtigen
Bedingungen angekauft werden. Die Kaufverhandlungen
dürften in den nächſten Tagen zum Abſchluß gelangen.
Otto Reutter, der weltbekannte und beſtbezahlteſte
Humoriſt gaſtiert ab zweiten Pfingſtfeiertag kurze Zeit
im Orpheum. (Siehe Anzeige.)
Eberſtadt, 11. Mai. Für die ausgeſchriebene Stelle
eines Kontrolleurs der Gemeindekranken=
kaſſe
hatten ſich 11 Bewerber gemeldet. Herr Konrad
Kempf in Eberſtadt, früher in Darmſtadt, wurde mit
gegen 6 Stimmen in geheimer Sitzung als ſolcher gewählt.
Seeheim, 10. Mai. Man ſchreibt uns: Der Ver=
ſchönerungsverein
Seeheim macht Pfingſtwanderer auf
einen wenig begangenen, an maleriſchen Partien reichen
Weg von Seeheim nach Burg Frankenſtein auf=
merkſam
, der jetzt durch Schilder bezeichnet worden iſt.
Von dem altertümlichen Rathaus in Seeheim aus=
gehend
, folgt man der Schildaufſchrift Schweizerloch
durch das freundliche Ober=Beerbacher Tal aufwärts.
An einem breiten Wieſengrunde, welcher nach einiger
Zeit links an die Fahrſtraße herantritt, dem Schwei=
zerloch
biegt man ein. Hier Schild: Schweizerloch,
Nieder=Beerbach, Frankenſtein‟. Der Weg führt an
einem Echo vorüber, mit hübſchem Rückblick auf Meli=
bokus
und Vorblick auf Eliſabethenturm, quert die
Wieſe und ſteigt an einer Bank gemächlich durch .
ſchen Wald bergan. Bei einer alles überragenden, ge
waltigen Buche am Waldende, der Bismarckbuche‟,
geht es dann ein Stück geradeaus über ausſichtsreiches
Feld (Kaiſerturm uſw.), dann links (geradeaus geht es
nach Nieder=Beerbach hinab) den auf Steinen ange=
brachten
weißen Strichen nach zu einer dunklen Fichten=
waldecke
(weithin ſichtbares Schild!) und auf dem
Odenwälder Weg weiter zum Frankenſtein. Als
Rückweg nach Seeheim kann man dann einen der drei
vom Odenwaldklub farbig bezeichneten Abſtiege wählen
den ausſichtsreichen, durch blauweiße X bezeichneten
über den Magnetſtein, Eliſabethenturm, Galgen, Zehn=
wegeplatz
ins Ober=Beerbacher Tal, von wo das rote
S nach Seeheim leitet; den ausſichtsreichen, romantiſchen
Weg nach Dorf Malchen (gelbes X) und von da (gelbes
M) über von Herff=Tempel nach Seeheim; ſowie endlich
den direkten Waldweg über den Herrnweg und das
Blockhaus (Zeichen: gelbes S) nach Seeheim.
n. Groß=Umſtadt, 11. Mai. Der Raubmordfall
in Dorndiel beſchäftigt unausgeſetzt die Behörde, doch iſt
der Täter noch nicht ermittelt. Vielleicht führt eine außer
dem Geld (das in zwei Beträgen von je 810 Mark aus
Nickel und Kupfer beſtand) geraubte ſilberne Remontoir=
uhr
mit Goldrand und Glas zur Entdeckung. Sie trägt
die Fabriknummer 3219 und eine Reparaturnummer 6426
Am Tage vor dem Raubmord iſt in Dorndiel, einem Dorf
von 300 Einwohnern, keine auffällige fremde Perſönlich=
keit
geſehen worden, doch wollen am Morgen nachher
Steinbrucharbeiter in Höchſt einen verdächtigen Menſchen
wahrgenommen haben. Die Witwe des getöteten Bach=
mann
, die in der Angſt aus dem Fenſter geſprungen und
den Täter aus dem Hof verſchwinden ſah, beſchreibt ihn
nach dieſer flüchtigen Beobachtung als mittelgroß und mit
dunklem Anzug nebſt Schlapphut bekleidet. Verſchiedene
Umſtände deuten, wie in der geſtrigen Meldung bereits
vermutet war, darauf hin, daß der Täter von auswärts
kam und ſich ohne beſondere Ortskenntnis den Laden B.s
als Objekt wählte, weil er dort Geld vermuten konnte.
Der Laden ſelbſt war wegen Tüncherarbeiten ziemlich ganz
ausgeräumt und das Mobiliar im anſtoßenden Wohnzim=
mer
untergebracht. Durch deſſen Fenſter drang der Täter
ein, erbrach mit gewandtem Ueberblick einen Sekretär und
öffnete die mit einem Vexierſchloß und Alarmvorrichtung
verſehene Thekſchublade. B., der mit ſeiner Frau in einem
Hinterzimmer ſchlief, während ſeine beiden kleinen Kinder
im Oberſtock ſich befanden, erhielt den tödlichen Schuß, als
er aus dem Schlafzimmer in den kleinen Flur trat. Wie
die Leichenſektion feſtſtellte, hat die Kugel aus einem Re=
volver
von 7 mm das Herz durchbohrt und den ſofortigen
Tod verurſacht. Die Nachforſchungen ſind wegen Fehlens
jeder näheren Beſchreibung des Täters, der ſich wahrſchein=
lich
ſchleunigſt aus der Gegend entfernt hat, ſehr erſchwert;
hoffentlich haben ſie bald Erfolg.
Die Großh. Staatsanwaltſchaft Darm=
ſtadt
erläßt folgende Bekanntmachung: In der
Nacht vom 9. auf 10. Mai 1910 wurde bei dem Spezerei=
händler
Wilhelm Bachmann II. in Dorndiel bei Groß=
Umſtadt eingebrochen; Bachmann, der hinzukam, wurde
von dem Einbrecher erſchoſſen; der Einbrecher entkam un=
erkannt
. Bezüglich ſeiner Perſonalbeſchreibung kann nur
angegeben werden, daß er einen dunklen Schlapphut und
dunkle Kleider getragen haben ſoll und von mittlerer Größe
war. Der Einbrecher hat ſich beim Oeffnen der Fenſter=
ſcheiben
, durch die er einſtieg, verletzt, wahrſcheinlich trägt
er eine Wunde am Daumen oder Zeigefinger der rechten
Hand.
Dem Einbrecher fielen in die Hände: eine graue Düte
mit Nickelgeld im Betrage von 810 Mark, außerdem noch
ein Betrag Nickel= und Kupfergeld im Betrage von 7 bis
8 Mark. Außer Nickel= und Kupfergeld kam ein Jubi
läumszweimarkſtück abhanden (angeblich mit dem Kopfe
des Kaiſers und der Kaiſerin, wahrſcheinlich die zum zwei
hundertjährigen Jubiläum Preußens geprägte Münze)
Vermißt wird ferner eine Uhr (ſilberne Zylinder= Remon=
toiruhr
) mit ziſeliertem Goldrand und acht Steinen, vorne
Glasdeckel; ſie trägt die Fabriknummer 3219, Fabrik Stein=
leitner
und Schott, Würzburg, ſowie Verkaufsnummer 393
und Ernſt Grimm, Groß=Umſtadt auf dem zweiten Deckel
eingraviert, auf dem oberen Deckel innen die Revaratur=

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.

Nummer 109.

nummer 6428, ſowie eine vergoldete und Nickelkette.
Die Kugel, die im Herz des Getöteten gefunden wurde,
hat 7 mm Kaliber, ſchwachen Hohlboden, ſtammt wahr=
ſcheinlich
aus der Fabrik (Ulmdörfer) Utendörfer, Nürn=
berg
(R. S. W. 320). Um eifrige Nachforſchungen, even=
tuell
Durchſuchung und Feſtnahme Verdächtiger wird ge=
beten
.
Offenbach, 11. Mai. Im Kaiſerhofaktien=
Prozeß ſtand heute vormittag am Landgericht Frankfurt
Termin zur Verkündung einer Entſcheidung an. Der Vor=
ſitzende
verkündete mit lakoniſcher Kürze, daß eine Ent=
ſcheidung
des Gerichts in Sachen Offenbach gegen Wolf in
14 Tagen verkündet werde‟
n. Lampertheim, 11. Mai. Die Beſchwerde des
unter dem Verdacht der Friedhofsſchändung in Unter=
ſuchungshaft
befindlichen Arbeiters Kiſſel von hier iſt
vom Landgericht verworfen worden. Der Haftbefehl
bleibt alſo beſtehen, obwohl K. auf dem Beſtreiten jeder
Schuld beharrt. Es wurden neuerdings durch die Staats=
anwaltſchaft
Ermittelungen hier vorgenommen und Ge=
richtschemiker
Dr. Popp=Frankfurt a. M. mit näherer Prü=
fung
verſchiedener Spuren befaßt.
Mainz, 11. Mai. Der Musketier Witta aus
Poſen von der 10. Kompagnie des Infanterieregiments
Nr. 88 hat ſich geſtern nacht auf dem Flur der Kaſematte
auf Fort Hauptſtein erſchoſſen. Der als Heeres=
unſicherer
eingezogene Soldat benutzte zu dem Selbſt=
mord
ſein Dienſtgewehr; den Lauf der Waffe hatte er
anſcheinend auf ſeine Bruſt aufgeſetzt und dann abge=
drückt
. Die Kugel ging ſchräg durch die Bruſt, durch=
ſchlug
den Körper des Mannes, prallte an der Decke des
Flures ab und drang dann in den Fußboden ein. Als
geſtern morgen in der Frühe ein Unteroffizier in der
Dunkelheit über den Flur ging, ſtieß er mit dem Fuß
an die am Boden liegende Leiche des Soldaten. Erſt
dadurch wurde der Selbſtmord, deſſen Urſachen noch un=
bekannt
ſind, entdeckt.
Worms, 10. Mai. Auf Anfrage des Verbandes
rheinheſſiſcher Weinhändler und nach Anhörung der
Intereſſenten, ſowie nach wiederholter ausgedehnterer
Prüfung der Frage ſtellt die Handelskammer mit Be=
zug
auf die Bedeutung des Weinnamens Lieb=
fraumilch
folgende Verkehrsanſchauung feſt:
Es muß als unzweifelhaft ſicher gelten, daß die Be=
zeichnung
Liebfraumilch an ſich als Phantaſiename
anzuſehen iſt, und wenngleich auch dieſer Weinname
ſeinen Urſprung unter Anlehnung an die Weinberge
zim Liebfrauenſtift zu Worms fand, ſo hat doch, in=
folge
der ſeit vielen Jahrzehnten vom reellen Weinhan=
del
gehandhabten, gewiſſen freien und unbehinderten
Verwendung und der damit geſchaffenen anſehnlichen
Verbreitung dieſer Marke als berühmter Qualitäts=
wein
, die Auffaſſung im Verkehr Gültigkeit erlangt,
daß unter dem Phantaſienamen Liebfraumilch aus=
nahmslos
Rheinweine qualitativ guter und lieblicher
Art verſtanden werden.
Dienheim i. Rheinheſſen, 10. Mai. Bei einem
hieſigen Einwohner war ein Einbruchsdiebſtahl
ausgeführt worden, wobei dem Diebe eine große
Summe Geldes in die Hände fiel. Um nun den unbe=
kannten
Spitzbuben, nach welchem die Polizei vergeb=
lich
fahndete, doch noch zu entlarven, griff man privatim
zu einem echt mittelalterlichen Mittelchen. Man inter=
pellierte
die Kartenſchlägerin und richtig dieſe
weiſe Frau wußte beſtimmte Auskunft. Der Dieb war
nach ihrem Orakel kein anderer, als ein junger, erſt
kürzlich verheirateter Mann des Dorfes. Der Ge=
brandmarkte
mußte es ſich denn auch tatſächlich gefallen
laſſen, daß bei ihm eine Hausſuchung (1) vorgenommen
wurde, die natürlich ergebnislos verlief. Das unſchul=
dige
Opfer menſchlichen Aberglaubens hätte nun indes
doch bei vielen als der wirkliche Dieb gelten müſſen,
wäre nicht zufälligerweiſe ein Mann in Mainz dieſer
Tage verhaftet worden, der unter anderem auch den
hieſigen Diebſtahl eingeſtand.
Gießen, 11. Mai. Der Wahl des Land=
tagsabgeordneten
Joutz zum Bürgermeiſter
von Butzbach wurde heute vom Provinzial=Ausſchuß
als zweite Inſtanz die Beſtätigung verſagt.

Wiesbaden, 11. Mai. Das zweijährige Kind einer
hieſigen Verkäuferin ſpielte geſtern im Bett mit
Feuer; hierbei fingen die Betten Feuer und das
Kind erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es alsbald
nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb.
Bonn, 10. Mai. Das am 9. April gegen die Mit=
glieder
des Korps Boruſſia Konrad Graf Finck
zu Finckenſtein und Hans Werner v. Quiſtorp ge=
fällte
Schöffengerichtsurteil, das wegen gemeinſchaft=
lichen
, gegen den Einjährigen=Unteroffizier Feith be=
gangenen
Hausfriedensbruchs auf vierzehn Tage Ge=
fängnis
lautete, wurde auf Antrag des Staatsanwalts
von der Strafkammer in eine einwöchige Gefängnis=
ſtrafe
umgewandelt.
Duisburg, 11. Mai. Bei dem Verſuche von 200
ſtreikenden Hafenarbeitern, auf Arbeitswillige einzu=
drängen
, kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
den Streikenden und Poliziſten. Zwei Schutz=
leute
wurden dabei leicht verletzt.
Peſt, 11. Mai. In der Franziska Pußta bei
Fünfkirchen ſtahlen ſlowakiſche Arbeiter, die von
ihrem Arbeitgeber zu wenig Salz erhielten, einen
Sack, worin ſie Salz vermuteten. Dieſer enthielt je=
doch
Chlorkalk. Die Arbeiter aßen davon. Einer
ſtarb ſofort, 27 liegen ſchwer darnieder.
Petersburg, 11. Mai. Als der Dumapräſident
Gutſchkow im Eiſenbahnzug nach Petersburg zurück=
kehrte
, erfolgte auf der Station Juſowka im Gouverne=
ment
Jekaterinoslaw eine Exploſion. Der Zug
hielt ſofort und bei der Unterſuchung fand man eine
Dynamitpatrone. Der rätſelhafte Fall wird unter=
ſucht
.

Kunſtnotizen.
Aeber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Großherzogliches Hoftheater. Der
Kartenverkauf für die als Volksvorſtellung am Mitt=
woch
, den 18. d. M., ſtatfindende Aufführung des
Barbier von Sevilla iſt auf Freitag, den
13. Mai, nachmittags 3½ bis 5 Uhr angeſetzt worden.
Der Gaſt des Abends, Fräulein Birgit Engell,
feiert gegenwärtig bei den Kaiſerfeſtſpielen in Wies=
baden
Triumphe. Als eine außergewöhnliche Leiſtung
wurde ihre erſtmalige Verkörperung der Roſine im
Barbier gewertet. Man ſchreibt in der W. Z.:
Fräulein Engell überraſchte heute durch eine hervor=
ragende
Ausführung der Partie der Roſine. Da Fräu=
lein
Engell neben ſtimmlichen Mitteln von reizvoller
Schönheit auch eine ganz ſubtile Geſangstechnik zur
Verfügung ſteht, ſowie in Erſcheinung und Spiel durch
friſche jugendliche Liebenswürdigkeit wirkt, durfte man
ihrer Uebernahme dieſer Partie von vornherein den
Erfolg garantieren. Fräulein Engell iſt ein kleines
Geſangsgenie. Die glitzernden Stakkati, mit einer
Duftigkeit ſondergleichen, überraſchten ebenſo wie
die Rapidität und Egalität der Legatopaſſagen.
Die ſtimmliche Virtuoſität wird bei ihr von
einem ſprudelnden Temperament belebt, ſo daß aus
der Roſine ein richtiger, kleiner, muſikaliſcher Sprüh=
teufel
wurde eine überzeugende Inkarnation des
Roſſiniſchen muſikaliſchen Champagnerſtils
Außerordentliches Konzert im Städt.
Saalbau. Wie in den Vorjahren, haben ſich auch dies=
mal
Soliſten des Hoftheaters, Frl. Howard, die Herren
Hacker und Stephani, der Muſikverein und der Sängerchor
des Lehrervereins mit der Hofkapelle vereinigt, um ein
Konzert großen Stils zum Beſten des ſeit zwei Jahren
beſtehenden Hilfsfonds unſeres Orcheſters zu
veranſtalten. War es zweimaldie Neunte, ſo iſt es diesmal
die Berliozſche Romeo und Julia=Sinfonie, ein ebenſolch
großzügiges Werk, das dem Konzert einen Feſitagscharak=
ter
verleihen wird. Nach dem heutigen Inſerat beginnt
der Kartenverkauf bereits und da gewohnterweiſe dieſes
Hilfsfonds=Konzert allſeitigem Intereſſe begegnet, ſo dürfte
ſich die Sicherung eines Platzes beizeiten empfehlen. Den
Kartenvertrieb hat die Firma Gg. Thies Nachf., Eliſa=
bethenſtraße
12.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 10. Mai. Der Kaiſer
begab ſich heute vormittag nach dem Schleſiſchen Bahn=
hof
in Berlin und begrüßte die auf der Durchreiſe be=
findliche
Kaiſerin=Witwe von Rußland. Der
Kaiſer überreichte der Kaiſerin=Witwe ein Blumen=
arrangement
und geleitete ſie in ihrem Salonwagen
bis zum Bahnhof Charlottenburg. Bei der Preis=
verteilung
der Polizeihundprüfung, die die
Tätigkeit der Richter von 10 Uhr früh bis abends
7½ Uhr in Anſpruch nahm, erhielt unter 15 Hunden den
erſten Preis der Terrier Strolch Beſitzer Kriminal=
wachtmeiſter
Frank. Laut amtlicher Meldung über=
fuhr
abends um 7 Uhr 37 Min. der Zug Nr. 18 nach
Gütersloh das auf Halt ſtehende Schlußſignal im
Bahnhof Friedrichſtraße und fuhr auf den im
Bahnhof haltenden D=Zug Nr. 56 von Poſen auf. Hier=
durch
wurden mehrere Wagen beider Züge ſtark
aufeinander geſchoben und teilweiſe von den
Drehgeſtellen gehoben. Ein Reiſender erlitt anſcheinend
leichte innere Verletzungen, ebenſo ein Poſtſchaffner. Der
Zugverkehr zwiſchen Bahnhof Alexanderplatz und Bahn=
hof
Friedrichſtraße wurde eingleiſig aufrecht erhalten.
Ein gefährlicher Brand, bei dem mehrere Per=
ſonen
in größter Lebensgefahr ſchwebten, kam aus noch
nicht genau feſtgeſtellter Urſache, angeblich durch Um=
fallen
einer Petroleumlampe, in einer Tapezierwerk=
ſtatt
der Möbelhändlerin Frau Stargardt in der Neuen
Königſtraße zum Ausbruch. Die Flammen fanden ſchnell
reiche Nahrung und in wenigen Minuten ſchon ſtand
die Werkſtatt mit den darüber liegenden Räumen des
linken Seitenflügels in großer Ausdehnung in
Flammen. Eine Frau mit zwei Kindern wurde von
Hausbewohnern noch vor Eintreffen der Feuerwehr
über eine Leiter in Sicherheit gebracht. Die übrigen
Hausbewohner retteten ſich über die Treppen. Als die
Feuerwehr erſchien, brannten ſchon das 2. und 3. Stock=
werk
. Durch kräftiges Waſſergeben gelang es, den
Brand auf den linken Seitenflügel zu beſchränken.
Frankfurt, 11. Mai. Die Ankunft der deutſchen
Krieger und alten Soldaten aus Nord=
amerika
iſt nunmehr endgültig auf Mittwoch, den
8. Juni, feſtgeſetzt. Sie kommen einſchließlich der
Damen in einer Stärke von etwa 170 Perſonen, beſuchen
am Tage vorher das Niederwald=Denkmal und treffen
vormittags 9 Uhr 20 Min. von Mainz auf dem Haupt=
bahnhofe
hier ein. Dort nehmen ſie die Parade über
die auf der Südſeite aufgeſtellten Vereine des Kreis=
kriegerverbandes
ab und ziehen dann mit dieſen in feſt=
lichem
Zuge durch die Stadt zum Römer, wo ſie von den
ſtädtiſchen Behörden begrüßt werden. Um 5 Uhr nach=
mittags
findet im Zoologiſchen Garten ein Feſtmahl
und abends 8 Uhr ein Feſtkommers mit freiem Eintritt
für die Teilnehmer am Feſtzuge ſtatt.

Die Reviſion der heſſiſchen Verwaltungsgeſetze.
II.
*X* Die Verwaltungsrechtspflege, die in dem
neuen Geſetzentwurf den Landſtänden vorgelegt wor=
den
iſt, umfaßt im Gegenſatz zu den in der Kreis=
und Provinzialordnung zu behandelnden Verwalt=
ungsbeſchlußſachen
alle Verwaltungsſtreitſachen, alſo
alle im Verwaltungsſtreitverfahren zu erledigenden
Streitigkeiten. Im Verwaltungsſtreitverfahren ſind
ferner, ſo weit nicht ein anderes beſtimmt iſt, diejeni=
gen
Angelegenheiten zu erledigen, in denen es ſtrei=
tig
iſt, ob eine Verwaltungsbehörde oder ein Organ
der Selbſtverwaltung durch Nichtanwendung oder
durch unrichtige Anwendung des Geſetzes die berech=
tigten
Intereſſen eines Dritten verletzt hat.
Der ganze Geſetzentwurf iſt in vier Abſchnitte
eingeteilt, deren erſter die allgemeinen Beſtimmungen,
der zweite die Vorſchriften über das Verfahren ſelbſt
in erſter Inſtanz und vor dem Verwaltungsgericht,
die Rechtsmittel uſw. enthält. Der dritte Abſchnitt be=
trifft
die Vorſchriften über die Anwendung der an=
deren
Geſetze und der letzte Abſchnitt enthält die
Schlußbeſtimmungen. Wie ſchon im erſten Artikel er=
wähnt
, ſollen die Verwaltungsgerichte ſein: 1. die
Kreisausſchüſſe, 2. die Provinzialausſchüſſe und 3. der
Verwaltungsgerichtshof. Da nach dem neuen Geſetz
das Miniſterium des Innern als Verwaltungsgericht
in Wegfall kommt, tritt an deſſen Stelle der Verwalt=
ungsgerichtshof
, und zwar in Fällen, in denen das Mi=
niſterium
zurzeit in der weiteren Rekursinſtanz
zu entſcheiden hat, als Reviſionsinſtanz, und in Fällen,
in denen es als Rekursinſtanz zuſtändig iſt, als Be=
rufungsgericht
. Der Verwaltungsgerichts=
hof
hat ſeinen Sitz in Darmſtadt und beſteht aus
einem Präſidenten und der erforderlichen Zahl (in
der Regel vier) Mitgliedern. Der Präſident wird im
Hauptamt ernannt und muß, wie die Mitglieder im
Hauptamt, die Fähigkeit zum Richteramt oder zur An=
ſtellung
im höheren Verwaltungsdienſt erlangt haben.
Zu Mitgliedern im Nebenamt können auch Perſonen
ernannt werden, welche das Amt eines Profeſſors der
juriſtiſchen Fakultät oder der ſtaatswiſſenſchaftlichen
Fächer an der Landesuniverſität bekleiden. Ferner
ſollen mindeſtens vier Mitglieder im Nebenamt aus
den Mitgliedern des Oberlandesgerichts entnommen
werden. Sowohl der Präſident wie die Mitglieder
werden auf Vorſchlag des Staatsminiſteriums vom
Großherzog ernannt, und zwar auf Lebenszeit, auch
die Mitglieder im Nebenamt, falls ſie ein anderes Amt
nicht bekleiden. Der Verwaltungsgerichtshof beſteht
aus fünf Mitgliedern, übereinſtimmend mit den Ver=
waltungsgerichtshöfen
in Preußen, Sachſen, Bayern,
Württemberg und Baden.
Die Artikel 12 und ff. behandeln die Zuſtändig=
keit
der Verwaltungsgerichte. Es wird darin u. a.

beſtimmt, daß den Provinzialausſchüſſen neben den
ihnen geſetzlich zugewieſenen Verwaltungsſtreitſachen
erſter Inſtanz auch die Verhandlung und Entſcheidung
über das Rechtsmittel der Berufung gegen die Ur=
teile
der Kreisausſchüſſe zuſteht. Der Verwaltungs=
gerichtshof
entſcheidet als Verwaltungsgericht erſter
und letzter Inſtanz in den Fällen, in denen er durch
geſetzliche Vorſchriften für zuſtändig erklärt iſt, und
ferner ſteht ihm die Entſcheidung über das Rechts=
mittel
der Berufung zu gegen die von den Provinzial=
ausſchüſſen
in erſter Inſtanz erlaſſenen Urteile, ſowie
in beſtimmten Fällen für Volksſchulweſen und Steuer=
angelegenheiten
. Nach Art. 19 iſt er ferner Reviſions=
inſtanz
gegen die von den Provinzialausſchüſſen in der
Berufungsinſtanz erlaſſenen Urteile; weiter iſt er Revi=
ſionsinſtanz
in Steuer= und Stempelſachen nach Maß=
gabe
der hierüber beſtehenden Vorſchriften. Für die
mündlichen Verhandlungen gelten die Vorſchriften des
Herichtsverfaſſungsgeſetzes. Im zweiten Teil des Ge=
ſetzes
wird zunächſt das Verfahren in erſter
Inſtanz näher präziſiert. Weiter werden nähere
Beſtimmungen über den Gang der mündlichen
Verhandlungen getroffen, die ebenſo wie die
vorerwähnten Vorſchriften im weſentlichen der bis=
herigen
Praxis entſprechen. Ueber die Beweis=
erhebung
im allgemeinen wird nach dem Grund=
ſatz
des geltenden Rechts beſtimmt, daß das Gericht
nach ſeinem Ermeſſen den zur Aufklärung des Sach=
verhalts
erforderlichen Beweis ohne Rückſicht darauf
erhebt, ob ihn die Beteiligten angeboten haben oder
nicht. Die Verkündung des Urteils hat am Schluſſe
der Verhandlung oder in einem ſofort und nicht über
eine Woche hinaus anzuſetzenden Termin zu erfolgen.
Der folgende Abſchnitt dieſes Teils enthält die
Vorſchriften über die Rechtsmittel, die Berufung,
Reviſion und Beſchwerde, ferner über die Wiederauf=
nahme
des Verfahrens, über das Verfahren bei Kom=
petenzkonflikten
, bei Vorentſcheidungen, bei Diszi=
plinarſachen
in der Berufungsinſtanz und endlich über
die Koſten des Verfahrens und über die Zwangsvoll=
ſtreckung
. Nach Art. 119 ſoll anſtatt des ſeitherigen Aver=
ſionalbetrags
im Verwaltungsſtreitverfahren an Ge=
richtskoſten
eine Pauſchgebühr, die im Höchſtbetrage
beim Kreisausſchuß 200 Mark, beim Provinzial=
ausſchuß
400 Mark und beim Verwaltungsgerichtshof
600 Mark nicht überſteigen darf, und ferner die Aus=
lagen
nach Maßgabe des heſſiſchen Gerichtskoſten=
geſetzes
erhoben werden.
Der dritte Teil des Geſetzentwurfes enthält eine
Reihe von Vorſchriften bezüglich anderer Geſetze. Das
wichtigſte iſt, daß, im Gegenſatz zu dem früheren Ent=
wurf
, jetzt für alle Gewerbekonzeſſions=
ſachen
, in denen ein Verwaltungsſtreitverfahren
ſtattfindet, der regelmäßige Inſtanzenzug: Kreisaus=
ſchuß
, Provinzialausſchuß und Verwaltungsgerichtshof
vorgeſehen wird, ſodaß das Miniſterium des Innern
als oberſte Spruchinſtanz in Gewerbekonzeſſionsſachen
nicht mehr in Betracht kommt. Der vierte Teil des
Geſetzentwurfs enthält die üblichen Schlußbeſtimmun=
gen
, wie das Außerkrafttreten mehrere Geſetze und
die Vorſchrift im letzten Artikel, daß der Zeitpunkt
des Inkrafttretens des vorliegenden Geſetzes durch
Verordnung beſtimmt wird. Die letztere Vorſchrift
wird damit begründet, daß für das Geſetz umfaſſende
Vorarbeiten notwendig ſind, die natürlich, ſo weit wie
möglich, beſchleunigt werden. Eine ähnliche Beſtim=
mung
iſt auch in den übrigen revidierten Verwalt=
ungsgeſetzentwürfen
enthalten, da natürlich für das
Inkrafttreten aller ſechs revidierten Geſetz=
entwürfe
der gleiche Zeitpunkt feſtgeſetzt wer=
den
muß.

Stadtverordneten=Verſammlung.
3. Sitzung.
St. Darmſtadt, 11. Mai.
Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing macht zu
Beginn der Sitzung folgende
Mitteilungen:
Die Bureauaſſiſtenten der Einzelverwalt=
ungen
haben für die Regelung ihrer Gehaltsverhält=
niſſe
gedankt. Der Verein Bund Deutſcher
Zahnärzte hat beſchloſſen, Darmſtadt als nächſt=
jährigen
Verſammlungsort (Oſtern 1911) zu wählen.
Der Verband der Detailliſten=Vereine
im Großherzogtum Heſſen hat zu ſeinem 2. Ver=
bandstag
am 22. Mai d. J. in Friedberg eingeladen.
Die Deutſchvölkiſchen Turnvereine bit=
ten
um Ueberlaſſung der ſtädtiſchen Turnhallen,
Zum Bauarbeiterſtreik.
Stadtv. Stephan macht unter Darlegung eines
Spezialfalles den Stadtbauämtern den Vorwurf, daß
dieſe ſich einſeitig auf den Standpunkt der Arbeitgeber
ſtellen. Auch dem Beigeordneten Mueller macht er
gleiche Vorwürfe. Doch wird dieſer von den Stadtpp.
Sames und Wittmann in Schutz genommen, ohne
daß die Redner aber auf den an ſich unrichtigen Spe=
zialfall
eingehen. Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
ſtellt feſt, daß die Bürgermeiſterei ſich durchaus auf
neutralen Boden geſtellt hat, auch Herr Beig. Muel=
ler
, der ſich nur informiert hat, wozu er als Vor=
ſitzender
des Gewerbegerichts verpflichtet war. Stadtv.
Dr. Noellner dankt der Bürgermeiſterti für die
Einnahme des Neutralitätsſtandpunktes und bittet, das
auch in Zukunft ſo zu halten.
Der Bebauungsplan zwiſchen Allee,
Feldbergſtraße, Landwehrſtraße und dem
neuen Hauptbahnhof.
Inbezug auf die Berichtigung, die Stadtv. Dr.=Ing.
Heyd dem Tagblatt ſandte, gibt Beig. Jäger
folgende Erklärung ab:
1. Der Gedanke, eine Verkehrsſtraße vom Haupt=
bahnhof
nach dem Nordviertel zu führen, rührt von
Herrn Dr.=Ing. Heyd nicht her. Lange bevor dieſe
Frage überhaupt in dem Hochbauausſchuß zum erſten
Male beſprochen wurde, hatte die Bürgermeiſterei ſchon
verſucht, eine paſſend gelegene und ausführbare
Diagonalſtraße durch das jetzige Fabrikviertel zu fin=
den
. In der betreffenden Hochbauausſchußſitzung wurde
die Anlage einer derartigen Straße auch nur im allge=
meinen
erörtert, bei welcher Gelegenheit Herr Stadtv.
Sames in erſter Linie die Notwendigkeit einer derarti=
gen
Straße betonte.
2. Einen Vorſchlag über die Führung einer der=
artigen
Straße hat Herr Dr.=Ing. Heyd zum erſten
Male in der letzten Stadtverordneten=
ſi
tz un g gemacht. Sein Vorſchlag erwies ſich als=
bald
als unausführbar, wie von der Stadtverordneten=
Verſammlung beſtätigt wurde.
3. Wenn der Vorſchlag des Herrn Dr.=Ing. Heyd
früher gemacht worden wäre, wäre er gerade ſo un=
ausführbar
wie heute geweſen. Denn er hatte
zur Vorausſetzung, daß der Güterbahnhof wegen dieſer
Straßenführung nach Weſten, alſo von der Stadt ab=

[ ][  ][ ]

Nummer 109.

uen werheter eche aie. Sie e ain
ſo nahe wie möglich an die Stadt herangelegt zu ſehen.
Standpunkt ſtehen. Wenn man rechtzeitig Einſpruch gegen
das Güterbahnhofprojekt erhoben hätte, wäre die Durch=
führung
ſeines Vorſchlages möglich geweſen. Der Mei=
ſich
nach der Lage des Güterbahnhofes richten müſſe, könne
er nicht zuſtimmen. Der Bahnhof müſſe ſich nach dem Be=
bauungsplan
richten. (Oho!) Den Güterbahnhof möglichſt
nahe an die Stadt heranzubringen, ſei gar nicht nötig.
(Widerſpruch.) Im Hochbauausſchuß ſitzen meiſt Herren,
die keine Sachverſtändigen ſind und von der Sache nichts
verſtehen. (Oho!) Der Bebauungsplan ſei durchaus nicht
großzügig angelegt.
Stadtv. Sames tritt dem entſchieden entgegen und
ſtimmt den Ausführungen des Beig. Jäger zu. Vor
Jahren habe man einmal einen großzügigen Fachmann
von Köln geholt. Der habe einfach mit Lineal und roter
Tinte Striche durch den Plan gezogen ohne Rückſicht auf
die Durchführbarkeit der ſchönen Diagonalſtraßen. So ſei
es auch mit dem Vorſchlag Dr. Heyds, der durch wert=
volles
Fabrikgelände uſw. einfach hindurchgehe. Stadtv.
Möſer ſpricht ſich ähnlich aus. Damit iſt die Sache er=
ledigt
.
Baudispensgeſuche.
Ingenieur Markwort bittet um Befreiung von der
Beſtimmung in § 2 Abſ. 1 des Bauſtatuts für das Heerd=
wegviertel
für einen Neubau an der Ohlyſtraße. Der Hoch=
bauausſchuß
hat die erbetene Zulaſſung eines geringeren
Gebäudeabſtandes, als vorgeſchrieben, nicht beanſtandet.
Nach dem Referat des Beig. Jäger beſchließt die Ver=
ſammlung
entſprechend.
Bildhauer K. Wehrum will ſein Haus Pankratius=
ſtraße
1, das teilweiſe in die proiektierte Verbreiterung der
Pankratiusſtraße fällt, umbauen. Da ſich der Umbau nur
auf den unteren Stock bezieht und die hierdurch entſtehende
Werterhöhung des Hauſes unbedeutend iſt, hat ſich der
Hochbau=Ausſchuß mit der Erteilung der nachgeſuchten
Bauerlaubnis einverſtanden erklärt. Die Verſammlung
tut nach kurzer Debatte dasſelbe. Referent Stadtv. Sa=
mes
.
Geländetauſch.
Zur Schaffung eines verwertbaren Bauplatzes ſoll ein
Stück ſtädtiſchen Weggeländes Ecke Alerandra= und
Fiedlerweg an die Weißbindermeiſter Beſt Eheleute tauſch=
weiſe
abgetreten werden.
Weiter ſoll ein Stück ſtädt. Grabengeländes an
leuten gegen das von deren Hofreite in die bauplanmäßige
Verbreiterung dieſer Straße fallende Gelände tauſchweiſe
überlaſſen werden. Hochbau= und Finanzausſchuß haben
den vorgelegten Tauſchverträgen zugeſtimmt. Die Ver=
ſammlung
ſchließt ſich dem an. Ref. Stadtv Wittmann.
Vermietungeiner Wohnungimalt. Theater.
Eine kleine Wohnung im Wohngebäude des alten
Hoftheaters ſoll der Dienerin der in dieſem Gebäude un=
tergebrachten
Schulklaſſen gegen entſprechenden Mietbetrag
überloſſen werden. Hochbau= und Finanzausſchuß ſind
hiermit einberſtanden. Die Verſammlung ebenfalls. Reſ.
Stadtv. Dr. Kolb.
Pon der Städtiſchen Abfuhranſtalt.
Infolge der ſtändigen Zunahme der Hausanſchlüſſe an
die Kanaliſation hat ſich der Betrieb der Städtiſchen Ab=
fuhranſtalt
derart ungünſtig geſtaltet, daß die Stadt in
den letzten Jahren ſtets einen erheblichen Zuſchuß zu lei=
ſten
hatte. Da eine vollſtändige Aufhebung der Anſtalt
zurzeit nicht erfolgen kann, beantragt die Bürgermeiſterei
mit Zuſtimmung der Landw.=Deputation und des Finanz=
ausſchuſſes
, den ganzen Betrieb der Abfuhranſtalt unter
Belaſſung der ſeitherigen Gebührenſätze an den Fuhrunter=
nehmer
K. Bauer zu verpachten. Der Pächter ſoll eine
weiterzuführen und u. a. auch die Unterhaltung der Geräte
zu übernehmen.

ſammlung dem zu.
Von der Freiwilligen Feuerwehr.
Wagen für die Aufnahme und den Transport der mitgeteilt worden war.
Raum=Geräte zur Ausführung der von der Feuerwehr
übernommenen Räumungsarbeiten nach ſtattgehabten
Bränden angeſchafft werden. Der Wagen kann auch
zur Ermöglichung raſcheſter Hilfeleiſtung bei
Waldbränden zweckmäßig verwendet werden.
Seither mußten hierzu die für die Feuerbereitſchaft
zu Laſten von Erſparniſſen gutgeheißen. Reſerent
lehrt, daß für dieſe Spezialarbeiten nur Spezialfirmen
nach längerer Debatte angenommen.
Teuerungszulage an ſtädt. Bedienſtete.
Hierüber referiert Oberbürgermeiſter Dr. Gläſ=
ſing
. Bezüglich der Bewilligungeiner Teue=
rungszulage
an ſtädt. Bedienſtete hat die Bürger=
ſammlung
eine ausführliche Vorlage zugehen laſſen, in um ſehr geringfügig, da die Mühlen nur wenig Kauf=
der
beantragt iſt, den Stundenlohn aller ſtädtiſchen Ar= I1
beiter mit Wirkung vom 1. April 1910 ab um einen 1
Pfennig zu erhöhen. Wenn die beantragte Zulage auch uc)
recht beſcheiden erſcheint, ſo verurſacht ſie doch der Stadt frage und konnten ſich die Preiſe behaupten. Gerſte
eine dauernde jährliche Mehrausgabe von rund ſehr ſtill und unverändert. Hafer war reichlich vor=
22000 Mark. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß die handen und billiger erhältlich. Mais hingegen knapper
Stadt für Bewilligung von Ruhegehalten und Hinter= angeboten und ſtetig. Die Forderungen für Mehl ſind
bliebenenverſorgung an ſtädtiſche Arbeiter, als Lohn= williger. Futterartikel ruhig.
zahlung an geſetzlichen Feiertagen und an patriotiſchen
Feſttagen, ſowie für Urlaubsgewährung bei Fort= ſchwach, weil Rußland billige Limite ausführte und zu
zahlung des vollen Lohnes eine Summe von zurzeit! gedrückten Preiſen weiter pfferiert Auſtralweizen iſt
mindeſtens 50000 Mark pro Jahr für! aus zweiter Hand unter direkter Parttät angeboten.
Wohlfahrtszwecke ausgibt, und daß hiernach
gültigen und nach ſozialen Grundſätzene
geleiteten Betriebsbei der Stadt erfüllt! der Käufer. Der Mehlabſatz iſt ſchwerfällig. Hafer
iſt. Die in Betracht kommenden techniſchen Aus=
ſchüſſe
, ebenſo der ſozialpplitiſche und der Finanzaus=
einverſtanden
erklärt.
heißt es am Schluſſe: Die Bürgermeiſterei muß nach und ſchließlich flau auf günſtigere Witterungsberichte
wie vor betonen, daß die gegenwärtige Finanzlage der1 und umfangreiche Liquidationen. Mais verkehrte in

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.

Stadt eine Lohnregukierung nicht geſtattet.
ernſtlich nicht zu denken, denn die Stadt hatte das ſondern lediglich eine Tenerungszulage Die ſichtbaren Weizenvorräte ſind dort in dieſer Woche

Seite 5.

größte Intereſſe daran, den Güterbahnhof im Gegenteil ermöglicht. Es kann daher nicht daran gedacht wer=
den
, ſich dem Rahmen der früheren Lohnregulierungen Maisvorräte von 10,60 Mill. Buſh. auf 9,30 Mill. Buſh.
Stadtv. Heyd bleibt demgegenüber auf ſeinem anzupaſſen. Noch weniger erſcheint es zuläſſig, das zurückgegangen. In Kanada haben die Weizenvorräte
nung des Herrn Baurat Jäger, daß der Bebauungsplan hältniſſe des Jahres 1911 eingehende Mitteilung zu auf 438 564 000 Buſhels geſchätzt, alſo gegen das Vorjahr
machen. Wenn in der Denkſchrift vom 20. Januar er=
klärt
wurde, daß äußerſte Sparſamkeit am Platze ſei, 35 988 000 Buſhels gegen 30 767 000 Buſhels letztjähriger
und außeretatmäßige Vorlagen vermieden werden Ernte geſchätzt.
müßten, ſo kann der Oberbürgermeiſter dieſes Pro=
gramm
nur durchführen, wenn auch die Mitglieder der
Stadtverordneten=Verſammlung in der Erkenntnis der
Lage der Stadt ſich Beſchränkungen auferlegen. Die La Plata 22.5023,50, ruſſiſcher 2324,50, Redwinter
Bürgermeiſterei beantragt daher: Die Stadtver=
ordneten
=Verſammlung wolle der gegenwärtigen Vor=
lage
über die Verleihung von Teuerungszulagen an
ſtädtiſche Bedienſtete ihre Zuſtimmung erteilen.
An das eingehende Referat des Oberbürgermeiſters
ſchließt ſich eine längere Debatte. Stadtv. Henrich hält
die Zulage nicht für ausreichend und beantragt Erhöhung
der Löhne allgemein um 1 Pfg. (übereinſtimmend mit der
Bürgermeiſterei), außerdem den älteren Arbeitern
vom zehnten Dienſtjahre, eine weitere Zulage von 1 Pfg.
pro Stunde. Stadtv. Stephan bittet, dieſem Antrage
zuzuſtimmen, desgleichen Stadtv. Bormet. Stadtv.
Kolb hält es für ein Unrecht, den Beamten 8 Prozent zu
bewilligen und den Arbeitern nur 2½ Prozent.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing tritt der Behaup=
tung
entgegen, als ob die Bürgermeiſterei hier ſparen
wolle. Es ſei eine höhere Summe wie die jetzt ausge=
worfene
niemals eingeſtellt geweſen. Was die Vorlage
bewilligt, ſei die Hälfte deſſen, was überhaupt verlangt
wurde. Man könne doch nicht über die Tatſache hinaus,
daß einzelne Gruppen zu ihrem Lebensunterhalt mehr aus= Nr. 2
geben müßten, wie andere, und der Grundſatz von Leiſtung
und Gegenleiſtung könne unmöglich aufgegeben werden.
Der Vergleich mit den Beamten ſei nicht angängig. (Beif.)
Stadtv. Dr. Noellner bittet, dem Vorſchlag der
Bürgermeiſterei zuzuſtimmen und das früher eingeſtellte wurde heute nachmittag im Hotel Maximilian in
Mehr von 5700 Mark zu einem Fonds zu verwenden, aus Regensburg eine Hoftafel gegeben, zu der die an der
dem ſtädtiſche Arbeiter in Fällen beſonderen Notſtandes Feier beteiligten offiziellen Perſönlichkeiten Einladun=
(Krankheit uſw.) etwas bekommen können. Dem Antrag gen erhalten hatten. Dabei begrüßte Prinz Rupp=
regulierung
will und nicht eine Teuerungszulage. Nach deſſen Gäſte und gedachte des in die Schar der Walhalla=
weiteren
Ausführungen der Stadtverordneten Henrich, Genoſſen aufgenommenen Feldherrn, der den vornehm=
Bormet, Hüfner und des Oberbürgermeiſters wird
der Antrag Henrich gegen 7 Stimmen abge= burg wieder deutſch würde verwirklichen half. Der
lehnt, der Antrag der Bürgermeiſterei an= Redner fuhr dann fort:
der Beſſunger Straße den Landwirt G. Wolf VII. Ehe= genommen. Der Antrag des Stadtv. Dr. Noellner
wird der Bürgermeiſterei anheimgegeben
Beamten durch Gehaltsabzüge.
die Gehalte und Penſionen der Staaksbeamten und Lehrer manches erlebt haben, was frühere Geſchlechter erhoft
für die Folge bereits am 25. des vorhergehenden Monats kunden wollen in dem Rufe: Der Erſte der deutſthen
zur Auszahlung gelangen ſollen, um den Beamten die
Begleichung ihrer Steuerſchuldigkeit noch innerhalb des Kaiſer, er lebe hoch!
Fälligkeitstermins (25.) zu ermöglichen. Gleichzeitig
wurde beſtimmt, daß zur Vereinfachung der Erhebungs=
arbeit
und zur Verminderung des Bargeldumlaufs auf Schlachtfeldern erſtrittenen Einigkeit gedachte, deren
ſchriſtlichen Antrag der Beamten ihre Staatsſteuerſchuldig= Erhaltung nicht zuletzt auch auf der deutſchen Armee
keit an dem Gehalt aufgerechnet werden kann. Die Bür= ruhe, auf der treuen Waffenbrüderſchaft aller Kontin=
germeiſterei
ſchlägt vor, die gleiche Einrichtung auch bei
der Stadt zu treffen. Hiernach kann den ſtädtiſchen Beam= in deren Herzen der einigende Einfluß Moltkes leben=
ten
und den an den ſtädtiſchen Schulen angeſtellten Leh= dig ſei. Der Miniſter ſchloß:
rern neben der Gemeindeſteuer auch das an die
Stadtkaſſe zahlbare Schulgeld bei der Gehalts= Gelegenheit, bei der wir, wie in den vergangenen
hat dieſen Antrag befürwortet. Die Verſammlung ſchließt Mit beſonders warmer Dankbarkeit aber begrüßen wir
ſich dem nach dem Referat des Stadtv. Henrich an.
Damit iſt die Tagesordnung erledigt.
Nachdem gibt Herr Beig. Mueller, der erſt dieſen Empfindungen auch namens der Herren Vier=
Vergütung von jährlich 500 Mark erhalten. Dafür hat ſpäter erſcheinen konnte, zu den Ausführungen des treter der ſächſiſchen und württembergiſchen Kontingente
er den Betrieb in der ſeitherigen Weiſe auf ſeine Koſten Stadtv. Stephan eine Erklärung ab, in der er feſt= zunächſt durch ehrfurchtsvollen Dank an den Prinz=
ſtellt
, daß es ſeine Pflicht ſei, in dem Kampf zu ver=regenten Ausdruck. Dann ſalutieren wir herzlich vor
mitteln. Zu dieſem Zwecke habe er ſich natürlich der uns auf Tod und Leben innigſt verbundenen könig=
Nach dem Referat des Stadtv. Nohl ſtimmt die Ver= orientieren müſſen. Von einer Einmiſchung in den lich=bayeriſchen Armee, deren beſonders ruhnvoller,
Kampf könne keine Rede ſein. Noch weniger habe er opferfreudiger Anteil am Kriege 1870/71 als nachzu=
ſich
irgendwie auf die Seite der Arbeitgeber geſtellt. eiferndes Beiſpiel jederzeit vor unſeren Augen ſteht.
Die Vorwürfe könnten ihn alſonicht treffen. Ich erhebe mein Glas und rufe: Die königlich=bayeriſche
Zur Ergänzung der Löſcheinrichtung der Stadtv. Stephan ſtellt feſt, daß er keinen Vor= Armee und ihr allerhöchſter Kriegsherr, hurra, hurra,
Freiw. Feuerwehr ſoll ein leichter, beſpannbarer wurf erheben wollte, er habe nur vorgebracht, was ihm hurra!
Darauf wird die Sitzung geſchloſſen.
Parlamentariſches.
X* Die nationalliberale Fraktion der Welt kundtut, wie teuer dem geeinten Deutſchland das
Zweiten Kammer trat geſtern vormittag unter dem Vorſitz Andenken einer großen Zeit iſt. Bethmann Hollweg.
innerhalb der Stadt beſtimmten Löſchfahrzeuge mitbe; des Abg. Reinhart zu einer Sitzung zuſammen, um über
nutzt werden. Der Feuerlöſch= und der Finanz=Aus= den dritten Geſetzentwurf der Wahlrechtsvorlage, die Wahl= darauf an den Reichskanzler: Der heutige Tag hat i
ſchuß haben die Anſchaffung eines ſolchen Wagens von kreiseinteilung, zu beraten und geeignete Vorſchläge zur der Halle, ſie im Herzen bayeriſcher Lande zum Ge=
den
Vereinigten Feuerwehr=Geräte=Fabriken in Ulm Abänderung der Regierungsvorlage zu machen, die in der dächtnis deutſchen Ruhmes ſich erhebt, das Dreigeſtirn
vorliegenden Form von keiner Partei Zuſtimmung fand.
Stadtv. Lehr. Stadtv. Hüfner rügt, daß die Arbeit Ueber die neue Abarenzung der Wahlkreiſe in der Provinz noch erſtrahlen wird. In Dankbarkeit ſeiner Großen
nicht hier vergeben würde, er wird jedoch dahin be= Starkenburg und Oberheſſen wurde eine allgemeine Ver= gedenkend, wird das Deutſche Volk in Stärke, Einig=
ſtändigung
erzielt, über die anderweitige Einteilung der keit und Ruhe ſeiner Zukunft entgegengehen, Frhr.
in Frage kommen. Der Antrag der Ausſchüſſe wird Landtagswahlkreiſe in der Provinz Rheinheſſen ſollen in v. Podewils=Dürniz.
einer nächſte Woche ſtattfindenden Sitzung nähere Vor=
ſchläge
feſtgeſetzt werden.

Handel und Verkehr.
H. Frankfurt a. M., 10. Mai. ( Fruchtmarkt=
meiſterei
den Mitgliedern der Stadtverordneten=Ver=bericht.) Am Wochenmarkt war das Geſchäft wieder=
iter
ſtark offeriert

Der Mannheimer Getreidemarkt iſt
An der Berliner Produktenbörſe lag
die Forderung eines, in jeder Weiſe muſter= Getreide, trotz dem höheren Amerika, nur behauptet
auf das ſchlechte Wetter und die große Zurückhaltung
ſehr ſtill und kaum verändert.
Nach den letzten Kabelnachrichten von den ameri=
ſchuß
haben ſich mit der Vorlage der Bürgermeiſterei kaniſchen Getreidemärkten (Chieago und
New=York) war Weizen, nach vorübergehender Befeſtig=
In der umfangreichen Vorlage der Bürgermeiſterei ung, auf Deckungen der Baiſſiers wieder abgeſchwächt

Meheſienten er Seter 1. Phte Pime
von 26,28 Mill. Buſh. auf 24,58 Mill. Buſh. und die
finanziell ſchwere Jahr 1911 im voraus mit einer wei= in dieſer Woche gleichfalls einen Rückgang von 7,34
teren Ausgabe von etwa 10000 Mark zu belaſten. Die Mill. Buſh. auf 7,14 Mill. Buſh. erfahren. Die Winter=
Bürgermeiſterei behält ſich vor, über die Finanzver= weizen=Ernte in den Vereinigten Staaten wird
2800 Buſhels mehr. Der Roggenertrag wird auf
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterauer 2222,20, nordd.
2222,20, kurheſſiſcher 2222,20, rumäniſcher 2324,25,
22,5023,50, Donauweizen 22,7524, Kanſas 22,50 bis
23,50, Walla Walla 22.5023,50; Roggen, hieſiger 16
bis 16,15, bayeriſcher (Pfälzer) 1616,20, ruſſiſcher
amerikaniſcher , rumäniſcher : Gerſte, Pfäl=
zer
16,5017, hieſige und Wetterauer 1617, Riedgerſte
16.5017, ruſſiſche Futtergerſte 12,5013,25, fränkiſche
16,5017, ungariſche 22,2523; Hafer, hieſiger 15,75
bis 16,25, bayeriſcher 15,7516,25, ruſſiſcher 16,2517,
amerikaniſcher , rumäniſcher 16,2516,75; Mais,
mixed 1616,25, weißer Mais 16,3016,50, Donaumais
16,3016,50, rumäniſcher 16,3016,50, La Plata 16,25
bis 16,50, ruſſiſcher 16,3016,50, Weizenſchalen 10,25 bis
10,50, Weizenkleie 9,7510, Roggenkleie 1010,25, Fut=
termehl
12,7513,50, Biertreber, getrocknet 1313,50.
Weizenmehl, Baſis I, ab Mannheim, Nr. 0 30,7531,
feinere Marken 31,2531,50, Nr. 1 28,5028,75, feinere
Marken 2929,25, Nr. 2 27,2527,50, feinere Marken
27,7528, Nr. 3 25,5026, feinere Marken 26,2526,50,
Nr. 4 23,7524. feinere Marken 24,2524,50: Roggen=
mehl
, hieſiges Nr. 0 23,2523,50, Nr. 1 20,2520,50,
Die Moltkefeier in der Walhalla.
* Regensburg, 10. Mai. Im Anſchluß an die
Enthüllung der Moltkebüſte in der Walhalla
Henrich ſteht das Bedenken gegenüber, daß er eine Lohn= recht die Erſchienenen namens des Prinzregenten als
lichſten Wunſch des Gründers der Walhalla: daß Straß=
Jene deutſch=vaterländiſchen Geſinnungen, die den
Kronprinzen Ludwig in der Jugendzeit der napoleoni=
Einziehung der Steuern von ſtädtiſchen ſchen Zwingherrſchaft beſeelten und die in den Bauten
des Königs am Donauufer ſich offenbaren, ſie ſollen am
Vom Großh. Miniſterium iſt angeordnet worden, daß heutigen Tage in den Herzen von uns, die wir ſo
haben, einen freudigen Widerhall finden, den wir be=
Fürſten, des Reiches mächtiger Schirmherr, der deutſche
Hierauf hielt der preußiſche Kriegsmini=
ſter
eine Rede, in welcher er als Soldat der auf den
gente und der innigen Kameradſchaft der Offizierkorps,
Mit herzlicher Freude erfüllt uns deshalb jede
zahlung aufgerechnet werden. Der Finanzausſchuß Kaiſermanövern, direkt voneinander lernen durften.
den heutigen Tag, der den uns allen gemeinſamen
General, unſeren unvergeßlichen Moltke, ehrt. Ich gebe
* Berlin, 10. Mai. Zur heutigen Walhalla=
feier
richtete der Reichskanzler folgendes Telle=
gramm
an den Miniſterpräſidenten Frhrn. v. Pode=
wils
: Wie alle Deutſchen nehme ich heute im Geiſte
an der Ehrung Moltkes teil, durch die Bayern vor aller
Miniſterpräſident v. Podewils telegraphierte
vereint, deſſen Glanz Deutſchlands fernen Geſchlechtern
* München, 11. Mai. Der Prinzregent
richtete anläßlich der Moltkefeier in der Walhalla nach=
ſtehendes
Telegramm an den Kaiſer: Soeben meldet
mir Kriegsminiſter von Horn, daß die Enthüllung der
Büſte des Generalfeldmarſchalls von Moltke in der
Walhalla in Gegenwart von Vertretern von Volk und
Heer feierlich vollzogen wurde. Indem ich dieſes zu
Deiner geneigten Kenntnis bringe, freue ich mich,
meiner Genugtnung darüber Ausdruck geben zu können,
daß nunmehr auch der große Heerführer der Deutſchen
im Ruhmestempel einen Ehrenplatz an der Seite ſeines
Kaiſerlichen Herrn, Deines erlauchten Herrn Graß=
vaters
, einnimmt. Der Kaiſer erwiderte: Herz=
lichen
Dank für Deine Mitteilung. Die Aufſtellung von
Moltkes Büſte in der= Walhalla neben derjenigen des
Großen Kaiſers iſt nicht nur eine ſoldatiſche Huldigung,
ſondern auch eine nationale Tat, für welche ich, an der
Spitze der Armee und im Namen der deutſchen Nation,
Dir und allen, welche dabei mitgewirkt haben, den
Ausdruck aufrichtiger Dankbarkeit darbringe.

Rooſevelt in Berlin.
* Neues Palais (Potsdam), 10. Mai. Nach der
Frühſtückstafel hielten der Kaiſer und die Kaiſerin
im Muſchelſaale Cercle, hierbei hatte der Kaiſer eine lange
Unterredung mit Rooſevelt allein. um 3 Uhr fuhren
die meiſten Gäſte im Sonderzug nach Berlin zurück. Rooſe=
pelt
mit Familie verblieb noch im Neuen Palais. Nach=
dem
ſich die Kaiſerin um 3 Uhr zurückgezogen hatte, ver=
weilte
der Kaiſer mit Rooſebelt und den Herren der beiber=

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.

Nummer 109.

ſeitigen Umgebungen im Billardzimmer bei der Zigarre.
Mrs. Rooſevelt nahm den Tee mit der Hofſtaatsdame
Fräulein v. Gersdorff. Prinzeſſin Viktoria Luiſe beſuchte
mit Miß Rooſevelt den kaiſerlichen Marſtall. Nach 4 Uhr
machte der Kaiſer mit den Gäſten eine Fahrt durch die
königlichen Gärten nach dem Schloſſe Sansſouci. Im
erſten Automobit nahm der Kaiſer mit Rooſevelt Platz.
Nach der Beſichtigung des Schloſſes Sansſouci kehrte der
Kaiſer nach dem Neuen Palais zurück, während Rooſevelt
mit Familie in kaiſerlichen Automobilen nach Berlin
fuhren.
* Berlin, 10. Mai. Rooſevelt nahm, um
ſich zu ſchonen, nicht an dem ihm zu Ehren veranſtal=
teten
intimen Diner in der amerikaniſchen Botſchaft
teil, ſondern ſpeiſte in ſeinem Zimmer.
* Berlin, 11. Mai. Rooſevelt wurde geſtern
nachmittag, als er von Potsdam in die amerikaniſche
Botſchaft zurückgekehrt war, von Geheimerat Profeſſor
Fränkel unterſucht. Dieſer ſtellte feſt, daß Rooſevelt
unter einer Erkrankungsform leidet, die als Folge
von Bronchitis bei Perſonen auftritt, welche längere
Zeit in den tropiſchen Gegenden geweilt haben. Die
Erkrankung Rooſevelts iſt keineswegs beunruhigend
oder gefährlich.
* Berlin, 11. Mai. Rooſevelt hat ſich heute
vormittag nach dem Döberitzer Uebungsplatz begeben,
um der in Anweſenheit des Kaiſers ſtattfindenden
Truppenübung beizuwohnen.
* Truppenübungsplatz Döberitz, 11.
Mai. Anläßlich der Anweſenheit von Rooſevelt wurde
heute vormittag eine große Truppenübung abgehalten.
Die Anmärſche der Parteien, denen Truppen aller drei
Waffengattungen zugeteilt waren, begannen ſchon um
8 Uhr. Das Gefecht wurde mit einem langen Artillerie=
kampf
eröffnet, wonach ſich die Kavallerie und die In=
fanterie
entwickeln. Der Kaiſer und die Prinzen des
Königlichen Hauſes ſoweit ſie nicht, wie der Kron=
prinz
, eingetreten waren hatten in dem ehemaligen
Dorfe Döberitz die Automobile verlaſſen und waren zu
Pferde geſtiegen; ſie verfolgten den Verlauf des Ge=
fechts
meiſtens vom Mühlberge aus, von dem man bei
dem ſchönen Wetter nach Norden und nach Süden einen
gleich ſchönen Ausblick hatte. Um halb 12 Uhr wurde
Kritik abgehalten. Nach der Kritik fand ein Vorbei=
marſch
aller Truppenteile ſtatt. Die Infanterie ging in
Regimentskolonnen vorüber. Der Vorbeimarſch endete
gegen 2 Uhr. Hierauf begaben ſich der Kaiſer nach dem
Neuen Palais, Rooſevelt nach Berlin zurück.
* Berlin, 11. Mai. Für heute abend iſt ein grö=
ßeres
Diner im Hauſe des amerikaniſchen Botſchafters
angeſetzt, bei dem auch der Staatsſekretär des Aeußern, Frhr.
von Schön, zugegen ſein wird. Donnerstag mittag um
12 Uhr 30 Minuten findet die Vorleſung in der Uni=
verſität
und die Promovierung Röoſevelts
zum Ehrendoktor der Berliner philoſophiſchen Fakultät
durch den Rektor ſtatt. Der Studentenchor unter Leit=
ung
des Herrn Profeſſors Friedländer hat für dieſen
Zweck die amerikaniſche Hymne Heil Columbia mit
deutſchem Text und das Gaudeamus eingeübt. Für
den Abend hat der Reichskanzler Einladungen zu
einem Herrendiner ergehen laſſen. Der Freitag bleibt
der Beſichtigung ſtädtiſcher Anſtalten vorbehalten. Am
Abend iſt im Hauſe des Botſchafters Empfang für die
amerikaniſche Kolonie, wozu etwa 200 Einladungen er=
gangen
ſind. Samstag mittag nimmt Rooſevelt an
inem Frühſtück im Hauſe des Botſchaftsſekretär Grew
teil, der ſelbſt großer Jäger iſt und hierzu eine Anzahl
der bekannteſten deutſchen Jagdfreunde eingeladen hat,
um Rooſevelt Gelegenheit zu geben, auch mit deutſchen
Weidgenoſſen Erinnerungen aus dem Jägerleben aus=
zutauſchen
. Am Sonntag vormittag um 11 Uhr erfolgt
die Weiterreiſe über Vliſſingen nach London.

Der Thronwechſel in England.
* London, 10. Mai. König Georg empfing
heute morgen Asquith im Marlboroughhouſe. Nach=
mittags
hielt der König eine Sitzung des Geheimen
Rates im Marlboroughhouſe ab, Asquith, Lloyd
George, Winſton Churchill, Crewe, Morley, Sir Edward
Grey, Haldane und andere waren zugegen. Die
Miniſter überreichten formell ihre Portefeuilles dem
Könige, der ſie ihnen ſofort zurückgab.
König Georg erklärte den 20. Mai als einen
Nationaltrauertag.
In ſeiner Botſchaft an die Flotte ſpricht
König Georg ſeine Dankbarkeit für ihre ſeinem Vater
geleiſteten treuen Dienſte aus; ſein eigener Rücktritt
vom aktiven Dienſt in der Flotte habe in keiner Weiſe
ſeine eigene Liebe zu ihr vermindert, daher wiſſe er
auch, wie vollſtändig er ſich auf ihre Ergebenheit und
Pflichterfüllung, als der vornehmſten Verteidigung der
Ehre des Landes verlaſſen könne. Er wolle ihr Geſchick
ſtets mit Stolz und liebevollem Intereſſe begleiten.
An die Armee richtete der König eine Botſchaft, ähn=
lich
derjenigen an die Flotte; er erklärt in derſelben,
er werde mit eifriger Sorge über ihre Schlagfertigkeit
wachen und er verlaſſe ſich auf ihre traditionelle Loyali=
tät
und Ergebenheit.
Das Kabinett trat heute nachmittag unter dem
Vorſitze des Premierminiſters zuſammen, um über die
durch den Tod des Königs Eduard geſchaffene Lage zu
beraten; es verſtändigte ſich über die=Ernennung einer
beſonderen Kommiſſion, die die Reviſion der Zivil=
liſte
in Erwägung ziehen ſoll.
Bei Beginn der Sitzung des Unterhauſes ver=
las
der Vertreter des Sprechers eine große Anzahl von
Beileidskundgebungen der verſchiedenſten Parlamente;
ſodann ſchritten die Mitglieder zur Eidesleiſtung.
Der Premierminiſter war heute nicht anweſend; er
wird morgen die Botſchaft des Königs überbringen, in
der dem Hauſe der Tod des Königs Eduard amtlich be=
kannt
gegeben wird, und alsdann eine Antwortadreſſe
vorſchlagen.
* London, 10. Mai. Nach der Sitzung des Ge=
heimen
Rates begab ſich Premierminiſter Asquith
nach dem Buckinghampalaſt, um der Königin
Alexandra und der königlichen Familie ſein Bei=
leid
auszuſprechen. Viele Freunde des verſtorbenen
Königs wurden zum Sterbezimmer zugelaſſen, um den
toten König zum letzten Male zu ſehen.
* London, 10. Mai. Die Staldt zeigt wieder
ihr alltägliches Geſicht. Viele Theater nehmen auf
ausdrücklichen Wunſch des Königs bis zum Beginn der
Beiſetzungsfeierlichkeiten die Vorſtellungen wieder auf.
Der Plan der öffentlichen Aufbahrung findet in allen
Klaſſen der Bevölkerung großen Anklang. Die Eiſen=
bahnen
laſſen aus allen Teilen Englands, Schottlands
und Irlands Extrazüge fahren.
* London, 11. Mai. Die Königin=Witwe
Alexandra hat geſtern einen Brief an das eng=
liſche
Volk gerichtet, in dem es heißt: Aus der
Tiefe meines armen gebrochenen Herzens wünſche ich
dem ganzen Volke, das ich ſo ſehr liebe, meinen tief=
gefühlten
Dank auszuſprechen für den rührenden Aus=
druck
des Mitgefühls mit meinem unausſprechlichen

Kummer, der mir aus allen Kreiſen, hoch und niedrig,
reich und arm, zuteil geworden iſt. Auch das Volk er=
litt
durch die plötzliche Abberufung ſeines beſten Freun=
des
, ſeines Vaters und Herrſchers, einen unwieder=
bringlichen
Verluſt. Ich vertraue meinem lieben Sohn
Eure Sorge in dem Bewußtſein an, daß er des Vaters
Fußtapfen folgen wird. Indem ich Euch bitte, ihm die=
ſelbe
Treue und Ergebenheit zu beweiſen, die Ihr ſei=
nem
Vater erwieſen habt, weiß ich, daß mein lieber
Sohn und meine Schwiegertochter ihr Aeußerſtes tun
werden, ſie zu verdienen.

* Stuttgart, 11. Mai. Wie der Staatsanzeiger
ſchreibt, wird der König zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten
des Königs Eduard VII. von Großbritannien und Ir=
land
den Herzog Albrecht von Württemberg entſenden.
* Dresden, 11. Mai. Als Vertreter des Königs
von Sachſen wird ſich Prinz Johann Georg zu den
Beiſetzungsfeierlichkeiten nach London begeben. Der König
traf heute aus Tarvis hier wieder in.
* Brüſſel, 10. Mai. (Senat.) Der Präſident
Vicomte Simonis widmete dem heimgegangenen
König von England einen warm gehaltenen Nach=
ruf
. Im Namen der Regierung ſchloß ſich der Miniſter
des Auswärtigen den Ausführungen des Präſidenten
an. Hierauf wurde die Sitzung zum Zeichen der
Trauer aufgehoben.
* Paris, 10. Mai. Der Miniſterrat, der in
Rambouillet zuſammengetreten iſt, beſchloß, zu den
Trauerfeierlichkeiten für den König Eduard eine
Abordnung zu entſenden, welcher Miniſter Pichon,
General Dalaterin, Admiral Marquis und der Ordon=
nanzoffizier
des Präſidenten Falliéres angehören wer=
den
. Ferner wird infolge des Hinſcheidens des Königs
die Eröffnung der franzöſiſchen Abteilung der Aus=
ſtellung
in Bküſſel, die am 16. Mai ſtattfinden ſollte,
verſchoben.

Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Dienstag nachmittag war auf der Strecke Frank=
furt
-Darmſtadt durch einen Betriebsunfall eine Ver=
kehrsſtörung
entſtanden, die eine Aſtündige Verſpätung
für eine Anzahl von Zügen zur Folge hatte. Beſon=
ders
empfindlich bemerkbar machte ſich dieſe Verſpätung
gegen abend nach Schluß der Arbeitszeit, da Hunderte
von Menſchen den Bahnhof beſetzt hielten und auf
Weiterbeförderung nach der Bergſtraße uſw. warteten.
Für den Unfall ſoll gewiß die Leitung des Bahnhofes
Darmſtadt nicht verantwortlich gemacht werden, aber
daß man auf einer Station wie Darmſtadt nicht in der
Lage war, alsbald einen Hilfszug zuſammenzuſtellen,
der die zahlreichen Reiſenden, wenn auch mit kleiner
Verſpätung, ſo doch noch ſo zeitig befördern konnte,
daß die Anſchlüſſe auf den verſchiedenen Stationen er=
reicht
wurden, iſt ein ſehr ſchlechtes Zeichen in der
Zeit des Verkehrs, umſomehr, als die Verſpätung be=
reits
nachmittags bekannt geworden war. Es iſt doch wohl
nicht anzunehmen, daß man zuerſt Weiſungen von der
Direktion Frankfurt abwarten mußte. Soviel Rechte dürf=
ten
doch in dem Gemeinſchaftsvertrag gewahrt ſein, daß
man auf einer bedeutenden heſſiſchen Station ohne
Weiſungen von Preußen einen Zug zuſammenſtellen darf,
der zur Bewältigung des Verkehrs notwendig iſt. Jeden=
falls
ſollte man an maßgebender Stelle die Angelegen=
-X.
heit einmal prüfen.
In Nr. 107 des Tagblatt befindet ſich ein O. B.
unterzeichnetes Eingeſandt, in welchem die kurze Benutz=
ungszeit
eines Brauſebades im Hallenſchwimmbad ange=
führt
und eine Verlängerung der Badezeit unter even=
tueller
Erhöhung des Preiſes einer Brauſe angeregt wird.
Schreiber dieſer Zeilen iſt regelmäßiger Beſucher und auch
nicht ſonderlich erbaut über die kurze Zeit der Benutzung
der Brauſe, im Hinblick auf den billigen Preis von 10 Pfg.
jedoch vollauf damit einverſtanden. Man hat ja
übrigens in ganz Süddeutſchland Gelegenheit, für 10 Pfg.
eine Brauſe zu haben, und ſind dieſe Anſtalten auch nicht
ſo luxuriös ausgeſtattet wie unſer Schwimmbad, die Wir=
kung
der Brauſe iſt dieſelbe. Rechnet man noch für Hand=
tuch
und Seife je 5 Pfg. und da meiſtens die Arbeits=
ſtätten
in ziemlicher Entfernung des Bades ſind das
Fahrrad hierzu als Verkehrsmittel dient, wofür auch 5 Pfg.
zu entrichten ſind, ſo beläuft ſich die Badegelegenheit auf
25 Pfg., für einen Arbeiter, welcher ſich wöchentlich einmal
den Genuß eines Bades verſchaffen will, gerade Geld
genug, ſo daß alſo eine Preiserhöhung unter keinen Um=
Ein Arbeiter.
ſtänden zu befürworten iſt.

Vermiſchtes.
Frauenſpende für das Bismarck=
Nationaldenkmal. Die Geſchäftsſtelle zur Er=
richtung
eines Bismarck=Nationaldenkmals, Köln,
Königsplatz 17, ſchreibt uns: Die Anregung, welche
vor kurzem durch die Preſſe ging, für das auf der Eli=
ſenhöhe
geplante Jahrhundertdenkmal eine Frauen=
ſpende
zu ſammeln, hat lebhaften Beifall gefunden.
Aus verſchiedenen Gegenden Deutſchlands ſind zu=
ſtimmende
Erklärungen eingelaufen mit der Auffor=
derung
, dieſe Frage zur praktiſchen Durchführung zu
bringen. Wir richten deshalb an alle diejenigen
Frauen, die gewillt ſind, an den vorbereitenden Arbei=
ten
zur Einleitung von Sammlungen für dieſe
Frauenſpende mitzuwirken, die höfliche Bitte, dies
unter genauer Adreſſenangabe der oben genannten
Geſchäftsſtelle mitzuteilen. Ein beſonders zu bilden=
des
Frauenkomitee wird alsdann alles weitere in die
Wege leiten.
C.K. Das größte Gebäude der Welt. Aus
New=York wird berichtet: Das größte Bureaugebäude
der Welt wird ſich demnächſt zwiſchen der Weſt= und
Waſhington=Straße, anſchließend an das Battery Park=
Gebäude, in New=York erheben. Der Rieſenbau, zu
dem die Fundamente bereits ausgegraben werden,
wird 31 Stockwerke hoch ſein und daher in ſeiner Höhe
mit anderen Wolkenkratzern nicht rivaliſieren; da=
gegen
iſt die bebaute Fläche größer als bei den bei=
den
bisherigen größten Bauten, dem Haus der Singer=
geſellſchaft
und dem der Metropolitan= Lebensverſicher=
ung
. Der Bau ſoll eine Konzentrierung des Geſchäfts=
lebens
in dem ganzen umliegenden Gebiet herbei=
führen
; er wird eines der erſten Architekturwerke
ſein, das den Ankommenden von Ellis=Island in die
Augen fällt. Für glänzendes Licht in allen Räumen
und die denkbar größte Bequemlichkeit der Anlage
wird bei dem neuen Bureauhaus des Battery= Stadt=
teils
geſorgt ſein.

Literariſches.
John Miltons poetiſche Werke. Ueberſetzt von
Bernhard Schuhmann, Alexander Schmidt, Immanuel
Schmidt und Hermann Ullrich. Herausgegeben mit bio=
graphiſch
=literariſchen Einleitungen und vollſtändigem
Kommentar von Prof. Dr. Hermann Ullrich. Mit
zwei Bildniſſen des Dichters. Broſchiert M. 1.50. In
Leinenband M. 2.. Feine Ausgabe M. 3.. Luxus=
Ausgabe M. 4.. Leipzig, Max Heſſes Verlag. Die
Ausgabe wendet ſich an die weiteſten Kreiſe. Der bekannte
Herausgeber Prof. Dr. H. Ullrich=Brandenburg, bietet den
deutſchen Milton=Leſern in ſeinen Einführungen und Er=
läuterungen
zu den einzelnen Dichtungen nnd Gedicht=
gruppen
etwas wirklich Neues. Dabei richtete er ſein
Augenmerk vor allem darauf, nur das zum Verſtändnis
der Dichtungen tatſächlich Nötige zu geben. Der ſtattliche
Band hat folgenden Inhalt: I. Biographie. Chrono=
logiſche
Tafel. Eine kleine Milton=Bibliothek. Biblio=
graphie
. II. Gedichte. Die Sonette. Anhang: Aus=
wahl
anderer Ueberſetzungen. III. Das verlorene Paradies.
IV. Das wiedergewonnene Paradies. Simſon der
Kämpf er.
Im Verlage von Schweizer u. Co., Berlin
NW 87, erſchien Dr. med. Heinz Zikels Erſte
Hilfe am Krankenbett (Preis 2,50 Mark.) Der
Autor, dem die mediziniſche Fachliteratur ſchon meh=
rere
wertvolle Beiträge verdankt, hat in Laien= wie in
Aerztekreiſen einen Namen von beſtem Klang. Er häkt
ſchon ſeit Jahren außerordentlich ſtark beſuchte Vor=
träge
und Kurſe über Samariterkunſt, z. B. ſtändig an
der Fr. Hochſchule zu Berlin, ferner iſt er leitender
Arzt des Charlottenburger Mommſenſanatoriums. Auf
ielfachen Wunſch aus dieſen Kreiſen hat Dr. Zikel
ſein Handbuch der Samariterkunſt und Krankenpflege
herausgegeben. Es ſoll ebenſo zur Erleichterung des
Verſtändniſſes der praktiſchen Kurſe dienen, wie aus
insbeſondere zur Belehrung für ſolche, die wegen
räumlicher Entfernung an dieſen Kurſen nicht teil=
nehmen
können.

(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)

* Berlin, 11. Mai. In der heutigen Sitzung des
Bundesrates wurde dem Entwurf des Geſetzes
für den Abſatz von Kaliſalzen in der vom Reichstag be=
ſchloſſenen
Faſſung zugeſtimmt.
* Ober=Ammergan, 11. Mai. Zur Hauptprobe
der Paſſionsſpiele, die heute vormittag um
8 Uhr begann, war das große Schauſpielhaus bis auf
den letzten Platz gefüllt. Mit dem Sonderzug waren
auch Mitglieder des bayeriſchen Landtages eingetroffen.
Während der Nacht hat es ſtark geſchneit. Es machte
einen eigenartigen Eindruck, daß auf den Bäumen, auf
den Brüſtungen und auf der offenen Bühne währen!
der Vorſtellungen noch Schnee lag. Der Darſteller des
Chriſtus, Anton Lang, iſt noch derſelbe, der ſchon bei
der letzten Aufführung vor zehn Jahren den Chriſtus
darſtellte, ebenſo liegen auch mehrere andere Rollen
noch in denſelben Händen der Darſteller wie vor zehn
Jahren. Eine beſondere Durchbildung hat inzwiſchen
der Chor erfahren. Schon das erſte Auftreten des
großen, aus 40 Perſonen beſtehenden Chors, ebenſo
das erſte lebende Bild, die Vertreibung aus dem Para=
dies
, ſowie die erſte große Volksſzene, der Einzug in
Jeruſalem, machten großen Eindruck. Alle Zuſchauer
folgten dem Gang der Handlung mit ſteigender Teil=
nahme
. Ober=Ammergau iſt trotz des kalten Wetters
überfüllt. Für die Hauptaufführungen iſt nach den
Beſtellungen ein überaus ſtarker Beſuch erwartbar.
* Köln, 11. Mai. Der Schaffner Schmidt aus Dort=
mund
, der bei dem Eiſenbahn=Unglück bei
Mülheim verletzt wurde, iſt heute morgen ſeinen Ver=
letzungen
erlegen. Im Ganzen hat die Kataſtrophe jetzt
23 Opfer gefordert.
* Köln, 11. Mai. Der Kölniſchen Zeitung wird
aus Teheran vom 10. Mai gemeldet: Der Vertreter
der Deutſchen Bank reiſt anfangs nächſter Woche näch
Berlin zurück, nachdem er ſich zum Studium der wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſe in Perſien mehrere Wochen in
Teheran aufgehalten hat. Es verlautet, die Entſchei=
dung
wegen einer Betätigung deutſchen Kapitals in
Perſien ſtehe unmittelbar bevor. Die perſiſchen poli=
tiſchen
Kreiſe ſetzen große Hoffnung auf den Ausgang
dieſer Verhandlungen und erwarten von der Beteili=
gung
Deutſchlands an der wirtſchaftlichen Erſchließung
des Landes eine Hilfe aus der gegenwärtigen bedräng=
ten
Finanzlage. Es iſt dringend wünſchenswert, daß
Deutſchland dieſe Gelegenheit, hier Fuß zu faſſen und
künftig ſich ein wertvolles Abſatzgebiet zu ſichern, nicht
ungenützt vorübergehen läßt.
* Wien, 11. Mai. Bei dem geſtrigen Beſuch des
Kaiſers in der deutſchen Abteilung der Jagdaus=
ſtellung
wurden dem Kaiſer noch weiter vorgeſtellt:
Geheimer Kommerzienrat Doldberger als Präſident der
ſtändigen Ausſtellungskommiſſion für die deutſche In=
duſtrie
; Baumeiſter Hans Alfred Richter als Chef=
architekt
der deutſchen Abteilung, ferner der General
der Kavallerie z. D. von Kirchbach, der königlich=ſächſiſche
Hofmarſchall Graf Rex, Geheimrat Dr. Demiani un
Profeſſor Dr. Hänel=Dresden, ſowie Kommerzienrat
Hildner=München. Bei dem Kommiſſar der bayeriſchen
Regierung, Grafen von Moy, erkundigte ſich der Kaiſer
nach dem Befinden des Prinzregenten.
* Innsbruck, 11. Mai. Heute nacht trat in Nord=Tirol
Schneefall ein, der in den Vormittagsſtunden noch an=
hielt
. An den Obſtkulturen wurde großen Schaden ange=
richtet
. Viele Telephonlinien ſind zerſtört. In den Ber=
gen
liegt Neuſchnee bis zu einem Meter Höhe.
* Paris, 11. Mai. Die Gerüchte, das Miniſte=
rium
Briand beabſichtige, zurückzutreten, ſind unrich=
tig
. Nur der Kriegsminiſter Brun dürfte ausſcheiden
und durch einen anderen General erſetzt werden.
* London, 11. Mai. Nach Meldungen aus Peking
ſind in Yuenſchau Unruhen ausgebrochen. Das Ge=
bäude
der China=Inlandmiſſion wurde zerſtört. Einzel=
heiten
fehlen, da die Telegraphendrähte zerſchnitten ſind.
Hierzu bemerkt das Reuterſche Bureau, daß die China=
Inlandmiſſion aus Schanghai ein Telegramm erhalten
hat, daß ſich der Ausbruch der Unruhen beſtätigt. Die
Miſſionsſtation Tueſchau ſteht unter Leitung der württem=
bergiſchen
Liebenzeller Miſſion und wird von Herrn und
Frau Heinrich Witt, Frau Witte, Frl. Trijahn und Frl.
Leppin verwaltet.
* Konſtantinopel, 11. Mai. Die türkiſche Kam=
mer
tadelt die Eidesleiſtung der kretiſchen Kam=
mer
heftig. Sie hofft, daß die Schutzmächte das Nötige
veranlaſſen werden. Der Tanin empfiehlt der öffent=
lichen
Meinung, kaltes Blut zu bewahren, und gibt der
Hoffnung Ausdruck, die Mächte würden die Gelegenheit
benützen, um die Kretafrage endgültig gemäß den tür=
kiſchen
Rechten zu löſen.

[ ][  ][ ]

Nummer 109.

Berlin, 11. Mai. Wie der Lokalanzeiger erfährt,
veranſtaltete der Reichstagsabgeordnete Prinz zu
Schönaich=Carolath geſtern ein Eſſen, zu dem
Graf Zeppelin, Vertreter der nationalliberalen, der
Reichspartei und der Fortſchrittlichen Volkspartei geladen
waren.
Berlin, 11. Mai. Kommandant Peary iſt heute
früh 9 Uhr mit ſeiner Familie vom Anhalter Bahnhof ab=
gereiſt
; er wird in Halle Verwandte beſuchen und als=
dann
nach Rom fahren.

Darmſtädter Tagblatt, Dunnerstag, den 12. Mat 1910.

F. B. 13. Nein.

Briefkaſten.
Das war in früheren Jahren.

Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Die allge=
meine
Wetterlage hat ſich weſentlich gebeſſert. Ueber
Rußland lagert ein ausgedehntes Hochdruckgebiet, das
ſich weſtwärts über Skandinavien nach den britiſchen
Inſeln erſtreckt. Dort herrſcht überall trockene und
warme Witterung. Die Morgentemperaturen liegen in
Rußland vielfach bei 19 Grad, auch im äußerſten Oſt=
deutſchland
. In Mittel= und Süddeutſchland hat die
geſtern über Italien lagernde Zyklone wieder Regen=
fälle
bei ſtarkem Nordoſt gebracht. Die Druckunter=
ſchiede
gleichen ſich jetzt aus und bringen in den nächſten
Tagen einen entſchiedenen Umſchlag zu wärmerer
Witterung.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den 12. Mai:
Noch geringer Regen, ſpäter Beſſerung und zeitweiſe
heiter, etwas wärmer, Umſchlag zu wärmerer, trocke=
nerer
Witterung in Sicht.

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Wer unterm Flieder träumen will,
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mitunter recht gefährlich, und manche Krankheit
iſt auf eine Erkältung zurückzuführen, die man
ſich da geholt hat. Dagegen iſt aber geſchützt,
wer Fays ächte Sodener Mineral=Paſtillen an=
wendet
, wenn auch nur die Möglichkeit einer Er=
kältung
gegeben iſt. Sie ſind ja ſo bequem zu
gebrauchen, wirken ſo ſicher und tadellos, daß
man ſie nicht nur in akuten Fällen, ſondern vor
allem vorbeugend zu jeder Jahreszeit gebrauchen
muß. Fays ächte Sodener koſten nur 85 Pfg.
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Proſpektnachfrage zu ſchließen, iſt eine gute Saiſon zu
erwarten. Der gute Ruf der Carola=Heilquelle bei Harn=
und Nierenerkrankungen findet ſeitens der Kurbedürf=
tigen
, welche die Quelle zur Hauskur gebrauchen in
neueſter Zeit die weiteſte Anerkennung, und gewiß wird
ſich gar mancher entſchließen, anſtelle einer Hauskur dem
reizend gelegenen Vogeſenbad im ſchönen Elſaß ſeinen
Beſuch abzuſtatten. Hervorragend günſtig iſt hierzu die
Frühſaiſon: in wenigen Tagen werden die herrlichen
Weingefilde im üppigen Grün erprangen, nachdem die
tannenduftenden Wälder bereits ihr Frühjahrsgewand
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angelegt haben.

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Geſchäftliches.
Auf ihr zehnjähriges Beſtehen kann heute die hieſige
Filiale (Ludwigſtraße 17) der bekannten Schuhwarenfabrik
von Conrad Tack & Cie., Burg b. M., zurückblicken.
Sind auch 10 Jahre in der Geſchichte nichts, im Leben
des Einzelnen nur ein kleiner Abſchnitt, ſo gelten ſie doch
im Geſchäftsleben als ein wichtiges Ereignis. Jedenfalls
hat genannte Firma damit den Beweis erbracht, daß ihr
Syſtem des direkten Verkaufes eigener Fabrikate die
damit ausgedrückten Vorteile allen Konſumenten auch
wirklich bietet, zumal ſich der Kundenkreis dieſes Unter=
nehmens
unaufhaltſam vermehrt.
(10101
Die Firma Conrad Schefer hat hier in der
Soderſtraße Nr. 2, am Kapellplatz, ein Milch= und
Molkerei=Produkten=Geſchäft, verbunden mit einer Milch=
Trinkhalle, eröffnet. (Siehe Inſerat in der heutigen
Nummer.)
(10071
Dem größten Teil der heutigen Stadtauflage liegt ein
Proſpekt der Firma Gg. Heckmann=Schmidt,
Darmſtadt, Ludwigſtraße
tr. Küblers
Knaben=Anzüge bei.
(10066
Die heutige Stadtauflage enthält als Beilage den
Fahrplan der Niederländiſchen Dampfſchiff=
Reederei Rotterdam=Mannheim, Generalagentur
Mainz Joſeph Stenz.
(10067

Jür die zahlreichen Beweiſe herzlicher An=
teilnahme
während der Krankheit und dem Heim=
gange
unſerer lieben, guten Mutter, Schwieger=
mutter
, Großmutter, Schweſter und Tante (10084
Frau Sophie Walter
geb. Vogel
ſprechen wir hiermit unſeren wärmſten Dank aus.
Darmſtadt, Groß=Gerau, den 11. Mai 1910.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Walter. Familie Jung. Therese Walter.

Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben unvergeßlichen
Gatten und unſeres Vaters ſagen wir hiermit
unſeren herzlichen Dank, insbeſondere danken wir
noch Herrn Pfarrer Walz für die ergreifende Rede,
den Herren Beamten und Unterbeamten der Garni=
ſonverwaltung
, den Mitgliedern der Geſellſchaft
Einigkeit und dem Bürgerverein Beſſungen, ſo=
(B10078
wie für die Blumenſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Bong Witwe u. Kinder.

agarnig.
Für die beim Ableben meines lieben Gatten,
unſeres treubeforgten= Vaters, Schwiegervaters
und Großvaters uns erwieſene Teilnahme, beſon=
ders
noch Herrn Pfarrer Widmang für ſeine troſt=
reichen
Worte am Grabe, der Kampfgenoſſenſchaft
und Palmkernölfabrik für die Niederlegung von
Kränzen, ſowie füredie=Blumenſpenden, ſagen wir
herzlichen Dank.
½ (10072
Eliſabethe Diehl,igeb. Seibert,
Wilhelm Diehl u. Familie, Mainz,
Gretchen Diehl Witwe u.=Familie.
Darmſtadt, den 10. Mai 1910.

Gottesdienſt bei der israelitiſchen Religiousgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 13. Mai 1910.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min. Jugend
gottesdienſt und Predigt 6 Uhr 30 Min.
Samstag, den 14. Mai 1910.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Sabbat=
ausgang
9 Uhr Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 6 Uhr
45 Min. Abends 9 Uhr Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen Religiaus=
geſellſchaft
.
Samstag, den 14. Mai.
Vorabend 7 Uhr 25 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr Min. Sabbatausgang 9 Uhr
Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 15. Mai an:
Morgens 6 Uhr Min. Nachmittags 7 Uhr Min.
Abends 9 Uhr Min.
NB. Montag, den 16., und Donnerstag, den 19. Mai:
T. Scheni Wachamischi.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr (A): Mignon.
Eröffnung der Ausſtellung des Deutſchen Künſtler=
bundes
(geöffnet von 4½7 Uhr).
Monatsverſammlung des Gartenbau=Vereins=um
8 Uhr im Fürſtenſaal.
Hauptverſammlung des Steinkohlenbezugsvereins
Merkur um 8 Uhr im Perkeo
Abgabevon Pflanzen an Arbeiterfamilien um 8 Uhr
in der Knaben=Arbeitsanſtalt.
Vorſtellung um 8¼ Uhr im Zirkus Sidoli.
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Pfungſtadt: Zuſammenkunft am Ortsgericht.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldacſel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nichs
zurückgeſandt.

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.

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Von Little.
Ueberſetzt aus dem Engliſchen.
(Nachdruck verboten.)
20)
Hiroſhima, April 1905
Dein Brief iſt dal Vorbei iſt’s mit aller Vernunft
und aller Würde! Ich verſpüre kein anderes Bedürfnis
als eine wilde Luſt, die ganze Welt zu umarmen. Ich
ſprühe Funken wie eine geladene Batterie und bin ſo
überſchwenglich glücklich, daß es mir ganz einerlei iſt,
was ich tu oder rede.
Warum haſt Du mir nur nicht von Anfang an ge=
ſagt
, daß es Dr. Leet iſt? Mein Herz war ſo voll von
Jack, daß ich ganz vergaß, daß es noch andere Männer
auf der Erde gibt. Es iſt zwecklos, es Dir noch länger
zu verbergen, Kameradin. Keine einzige Minute iſt
verronnen, ſeit der Zug aus dem heimiſchen Bahnhof
fuhr, daß nicht jede Faſer in mir nach Jack verlangt
hätte. Anſangs hielt mich der Stolz zurück, und dann
kam ich auf den unglückſeligen Gedanken, daß er Dich
zu lieben beginne. O, welche Qualen habe ich ausge=
ſtanden
, als ich verſuchte, treu gegen Dich, großmütig
gegen ihn zu ſein und mich ſelbſt aus dem Spiele zu
laſſen. Nun kommt Dein himmliſcher Brief und lacht
meiner Furcht und meldet: Jack erwählt ſeine Gattin
ſo wie ſeine Freunde auf ewig! Es fehlen mir die
paſſenden Worte für meine heutige Situation. Jetzt,

wo ich die Kehrſeite des Glückes geſehen habe, fürchte
ich mich davor, ihm ins Geſicht zu ſchauen. Jedenfalls
gefällt mir die Rückſeite ſchon außerordentlich gut.
Sag’ um Himmels willen kein Wort davon zu Jack,
aber um Deiner Liebe willen mache ausfindig, ob er
ganz beſtimmt und zweifellos ſicher noch gerade ſo für
mich fühlt wie vor vier Jahren. Wenn Du mir darauf
Dein Ehrenwort geben kannſt, ſo will ich ihm ſchreiben.
Ich habe den Kontrakt für ein weiteres Jahr unter=
zeichnet
, und ſo lange muß ich nun aushalten. Aber
laß es meinethalben ein Jahr in der Hölle ſein, wenn
hinterher nur der Himmel kommt.
Was Du über Dr. Leet ſagſt, freut mich rieſig. Er
braucht keine weitere Empfehlung weder für dieſe noch
für jene Welt, als die, daß Du ihn heiraten willſt.
Iſt es nicht famos, daß er Jacks Hoſpitalprojekt
unterſtützen will? Wenn ich bedenke, wie Jack zehn
Jahre lang ohne Unterbrechung für dieſen Plan ge=
arbeitet
hat, all ſein großartiges Können, ſeine Kraft,
ſeine Jugend, ſelbſt ſeine Geſundheit dafür eingeſetzt
hat, ſo wundert es mich gar nicht, daß Männer wie Dr.
Leet eifrig beſtrebt ſind, ihr Geld und ihre Dienſte ihm
zur Verfügung zu ſtellen. Du ſagſt, Dr. Leet tut es
unter der Bedingung, daß Jack Urlaub nimmt. Be=
ſtärke
ihn ja darin, Kameradin, Jack wird ſich zu
Grunde richten, wenn ihn niemand zurückhält.
Ich habe Deine Briefe wieder und wieder geleſen
und Deine Liebesgeſchichte von Anfang bis Ende ver=
folgt
. Warum führſt Du uns alle ſo. an der Naſe

herum? Und ich als die einzige, die Dein Geheimnis
weiß, bin bis zum heutigen Tage auf falſcher
Fährte geweſen! Macht nichts! Ich verzeihe Dir, ich
verzeihe jedermann, ich bin freudetrunken und folglich
edelmütig! Mein einſamer Pfad erſtrahlt in neuem
Glanze, ſogar der Stachelzann auf beiden Seiten fun=
kelt
. Das Haus wird mir zu eng, ich gehe hinaus auf
die Uferſtraße, um die Kirſchblüte an den Hügeln und
die Sonnenſtrahlen auf dem Waſſer zu ſehen und um
mich auszulaufen. Ich taumele wie der Goldgräber,
der auf eine Ader geſtoßen iſt.
Was auch die Zukunft bringen mag, dieſen einen
Tag lang laſſe ich meiner Phantaſie die Zügel ſchießen
und bin wieder einmal unausſprechlich glücklich.
Hiroſhima, Mai 1905
An meinem Fenſter im Sonnenſchein ſummt luſtig
eine große, gelbe Biene. Wer von uns beiden ſummt
wohl eifriger und vergnügter, ſie oder ich? Ihre Naſe
iſt gelb vom Blütenſtaub einer beſtohlenen Blume, ihr
Körper iſt dick und faul, und ſie iſt überhaupt die glück=
lichſte
Biene, die ich je geſehen. Aber in einem bin ich
ihr über. Bei ihr ſind’s nur die Flügel, die vergnügt
auf und nieder ſchlagen, bei mir iſt’s das Herz, das zu
meinen Walzern und Triumphgeſängen ohne Ermüden
den Takt ſchlägt.
Unſer Küchenchef, der Dreikäſehoch, äußerte heute
früh: Senſei vergnügt wie ein Küchlein. Er wollte
ſagen Vogel, aber tut nichts, jedes alte Geflügel ver=
richtet
den=Dienſt.

[ ][  ][ ]

Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.
Nummer 199.

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5, Manerndin, wie berlich ieht ſchs in dieſen
Tagen! Seit Wochen haben wir ſtrahlende Sonnen=
aufgänge
, prächtige Abende und himmliſche Tage. Die
Veſteria kam, noch ehe die Kirſchblüte ganz vorüber
war, die Erde erglüht in violett und roſa unter einem
Himmel, blau und ſüß wie die Liebe.
Jeden Morgen öffne ich gen Oſten mein Fenſter
und ſchaue das Wunder des jungen Tages, der friſch
den Händen des Schöpfers entſteigt, und abends ſtehe
ich am gegenüberliegenden Fenſter und ſehe denſelben
Tag über den Bergen drüben in die Ewigkeit hinab=
ſinken
. Aus dem flammenden Abendhimmel, wo die
ſilberne Sichel hängt, leuchtet Hoffnung eines anderen
Tages, einer weiteren Friſt, ein Neues zu beginnen.
Noch ein volles Jahr, und ich wende das froheſte
Geſicht, was je ein einſamer Pilger oſtwärts kehrte,
der Heimat zu. Es wird auch manches Abſchiedsweh
geben, wenn ich Japan verlaſſe; ich habe des Lebens
tiefſte Lektion hier draußen gelernt, und die Einſam=
keit
, die Abgeſchiedenheit, die ſo ſchwer zu ertragen
waren, haben mir ungeahnte innere Tiefen enthüllt.
Was ſind doch die menſchlichen Weſen für ſonderbare
Geſchöpfe! Selbſt das Kreuz wird uns lieb, wenn wir
es eine Weile getragen haben. Man hat mir dref neue
Kontrakte zur Unterſchrift vorgelegt Nagaſaki, Tokio
und Hirpfhima. Aber ich laſſe in Zukunft den Dingen
ihren Lauf. Und was auch ſpäter aus mir wird, zuerſt

geht’s heim. Wenn dort das Glück meiner wartet, ſo
will ich ihm mit ausgeſtreckten Armen entgegen=
kommen
. Wenn nicht, ſo kehre ich auf meinen Poſten
zurück. Gott ſei Dank! bin ich endlich meiner ſelbſt
ſicher.
Dieſen Monat iſt die Lazarettarbeit viel leichter,
und täglich werden Patienten nach Hauſe befördert.
Der Friede liegt in der Luft und wir beten aus gan=
zem
Herzen, daß er zuſtande komme. Niemand außer
denen, die mit eigenen Augen geſehen haben, kann die
unausſprechlichen Schrecken dieſes Krieges ermeſſen.
Nicht nur jene, die auf dem Schlachtfelde kämpften,
haben ſeine volle Tragik durchlebt, ſondern auch jene,
die zu Hauſe gegen die härteren Feinde fochten, gegen
Armut, Krankheit und Verlaſſenheit. Wenn Japan
den Sieg erlangt, ſo geziemt die Hälfte des Ruhmes
jenen ſtillen, heldenhaften kleinen Frauen, die ihr
alles hingaben und dann die Laſt des Mannes auf
ſich nahmen und heiter bis zu Ende trugen.
Dein Bericht über die junge Miſſionarin, die auf
ihrem Wege nach China über Japan kommt, hat mich
ſehr intereſſiert. Weiß ich doch ſo genau, wie ſie
empfinden wird, wenn ſie den Dampfer verläßt und
kein freundliches Geſicht und keinen Willkomm findet.
Ich beſprach Deinen Plan mit Miß Leſſing, und ſie
meinte, ich ſolle nur im Juli nach Ypkohama fahren,
ſie abholen und direkt hierherbringen. Sag ihr, ſie

ot ſic des Taſchenunch als Erkenmungsſeichen un den
Arm binden, und ſie ſoll ſich nicht im geringſten ſorgen,
ich würde mich ſchon um ſie kümmern und ſie wie eine
Verwandte behandeln.
Kannſt Du Dir denken, wie ſehnſüchtig ich Deine
Antwort auf meinen Aprilbrief erwarte? Sie kann
nicht vor dem letzten Tag im Juni kommen, und ob=
wohl
ich glücklich bin, wird mir die Zeit doch lang.
Immerhin möchte ich lieber bis zum Tode ſo weiter=
leben
immer unterwegs nach dem Goldtopf am Ende
des Regenbogens ſein , als ankommen und kein
Geld darin finden.
Du ſagſt, daß Du feſt davon überzeugt biſt, daß
ich der Kapitän meines Lebensſchiffleins bin. Na,
Kameradin, ich glaube, ich bin’s nun nachgerade, aber
erlaube mir, zu bemerken, daß ich ein viel und ſchwer
geprüfter Kapitän bin, und daß, wenn jemand das
Amt übernehmen will, er’s gern kriegen kann.
(Fortſetzung folgt.)

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5

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.
Betreffend: Bekanntmachung, betreffend die Regelung des Verkehrs mit Kraftfahr=
zeugen
, vom 3. Februar 1910 (Reichsgeſetzblatt Nr. 5 von 1910).
Am 1. April d. Js. iſt eine neue Verordnung über den Verkehr mit Kraft=
fahrzeugen
in Kraft getreten.
Die Kraftfahrzeuge müſſen verkehrsſicher und insbeſondere ſo gebaut, ein=
gerichtet
und ausgerüſtet ſein, daß Feuers= und Exploſionsgefahr ſowie jede vex=
meidbare
Beläſtigung von Perſonen und Gefährdung von Fuhrwerken durch
Geräuſch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch ausgeſchloſſen iſt.
Die Radkränze dürfen keine Unebenheiten beſitzen, die geeignet ſind, die
Fahrbahn zu beſchädigen. Gleitſchutzvorrichtungen normaler Bauart (Stahlniete
auf der Reifendecke) ſind zuläſſig.
Jedes Fahrzeug muß verſehen ſein:
1. mit einer zuverläſſigen Lenkvorrichtung, die geſtattet, ſicher und raſch auszu=
weichen
; die zur Lenkung benutzten Wagenräder ſollen nach beiden Seiten
möglichſt weit einſchlagen, um kurz wenden zu können;
2. mit zwei von einander unabhängigen Bremseinrichtungen, von denen jede
auf die Wagenräder der gebremſten Achſe gleichmäßig einwirkt; mindeſtens
eine Bremseinrichtung muß unmittelbar auf die Hinterräder oder auf Be=
ſtandteile
, die mit dieſen Rädern feſt verbunden ſind, wirken; dieſe Bremſe
muß feſtſtellbar ſein. Jede Bremseinrichtung muß für ſich geeignet ſein, den
Lauf des Fahrzeugs ſofort zu hemmen und es auf die kürzeſte Entfernung
zum Stehen zu bringen;
3. mit einer zuverläſſigen Vorrichtung, die beim Befahren von Steigungen die
unbeabſichtigte Rückwärtsbewegung verhindert, ſofern nicht eine der Bremſen
dieſe Forderung erfüllt;
4, mit einer tieftönenden Huppe zum Abgeben von Warnungszeichen; falls die
Huppe mehrtönig iſt, müſſen die verſchiedenen Töne gleichzeitig anklingen;
5. nach eingetretener Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel mit mindeſtens zwei in
gleicher Höhe angebrachten, die ſeitliche Begrenzung des Fahrzeuges anzeigen=
den
, hellbrennenden Laternen mit farbloſem Glaſe, die den Lichtſchein derart
auf die Fahrbahn werfen, daß dieſe auf mindeſtens 20 Meter vor dem Fahrzeug
von dem Führer überſehen werden kann. Uebermäßig ſtark wirkende Schein=
werfer
dürfen nicht verwendet werdey.
Der Zweck der an den Kraftfahrzeugen anzubringenden Laternen iſt
ein doppelter. Einerſeits ſollen ſie im Intereſſe der allgemeinen Verkehrs=
ſicherheit
das Nahen des Fahrzeuges und dabei gleichzeitig deſſen Abmeſſungen
erkennen laſſen; anderſeits ſollen ſie im Intereſſe des Führers für eine
ausreichende Beleuchtung der Fahrbahn ſorgen. Soweit dieſem Zwecke nicht
durch zwei Laternen genügt werden kann was in der Regel der Fall
ſein wird , bedarf es der Anbringung weiterer Laternen. Der Forderung,
daß die ſeitliche Begrenzung des Fahrzeuges angezeigt werden muß, wird
entſprochen, wenn die Laternen ſoweit von der Mitte des Fahrzeuges ent=
fernt
angebracht ſind, als deſſen Bauart es geſtattet; es iſt nicht notwendig,
daß ſie ſelbſt die äußerſten Grenzen des Fahrzeuges bilden.
6. mit einer Vorrichtung, die verhindert, daß das Fahrzeug von Unbefugten in
Betrieb geſetzt werden kann.
Als Vorrichtungen, die dieſer Vorſchrift genügen, ſind beiſpielsweſſe
anzuſehen:
Schloß zum Feſtſtellen des Schalthebels,
Kette zum Feſtlegen eines Wagenrads,
herausnehmbarer Kontakt der Zündleitung (bei Verbrennungsmaſchinen),
abnehmbarer Griff des Brennſtoffleitungsverſchluſſes,
herausnehmbarer Stromunterbrecher (bei elektriſch betriebenen Fahr=
zeugen
).
Auf Krafträder findet Nr. 3 keine Anwendung; Nr. 4 gilt mit der Maßgabe,
daß die Huppe hochtönend ſein muß. Für Kraftzweiräder gilt außerdem Nr. 5 mit
der Einſchränkung, daß eine Laterne der bezeichneten Art genügt.
Jeder Kraftwagen, deſſen Eigengewicht 350 Kilogramm überſteigt, muß ſo
eingerichtet ſein, daß er mittels der Maſchine oder des Motors vom Führerſitz aus
in Rückwärtsgang gebracht werden kann.
Die Griffe zur Bedienung der Maſchine oder des Motors und der im Ab=
ſatz
13 angeführten Einrichtungen müſſen ſo angebracht ſein, daß der Führer ſie,
ohne ſein Augenmerk von der Fahrtrichtung abzulenken, leicht und auch im Dunkeln
ohne Verwechſelungsgefahr handhaben kann.
Jedes Kraftfahrzeug muß mit einem an einer ſichtbaren Stelle des Fahr=
geſtells
angebrachten Schilde verſehen ſein, das die Firma, die das Fahrgeſtell her=
geſtellt
hat, die Fabriknummer des Fahrgeſtells, die Anzahl der Pferdeſtärken der
Maſchine oder des Motors (bei ſteuerpflichtigen Fahrzeugen auch die nach der
Steuerformel berechnete Nutzleitung des Fahrzeugs) und das Eigengewicht des
betriebsfertigen Fahrzeuges ergibt.
Wenn ein Kraftfahrzeug in Betrieb genommen werden ſoll, hat der Eigen=
tümer
bei dem für ſeinen Wohnort zuſtändigen Kreisamt die Zulaſſung des Fahr=
zeugs
ſchriftlich zu beantragen. Der Antrag muß enthalten:
1. Name und Wohnort des Eigentümers,
2. die Firma, die das Fahrgeſtell hergeſtellt hat, ſowie die Fabriknummer des
Fahrgeſtells,
8. die Beſtimmung des Fahrzeugs (Perſonen= oder Laſtfahrzeug),
4. die Art der Kraftquelle (Verbrennungsmaſchine, Dampfmaſchine, Elektromotor),
5. die Anzahl der Pferdeſtärken der Maſchine oder des Motors (bei ſteuerpflich=
tigen
Fahrzeugen auch die nach der Steuerformel berechnete Nutzleiſtung des
JFahrzeugs),
6. das Eigengewicht des betriebsfertigen Fahrzeugs,
7. die zuläſſige Belaſtung (in Kilogramm oder Perſonen einſchließlich Führer),
8. bei Fahrzeugen, deren Geſamtgewicht (einſchließlich Ladung) 5 Tonnen über=
ſteigt
, die Achsdrucke in beladenem Zuſtand.
Dem Antrage iſt das Gutachten eines von der höheren Verwaltungsbehörde
eines Bundesſtaats anerkannten Sachverſtändigen beizufügen, das die Richtigkeit
der Angaben unter Nr. 48, ſowie ferner beſtätigt, daß das Fahrzeug den nach der
Verordnung vom 3. Februar 1910 zu ſtellenden Anforderungen genügt. Hinſichtlich
der Nr. 5 kann das Gutachten des Sachverſtändigen durch eine Beſcheinigung der
Firma erſetzt werden, die die Maſchine oder den Motor hergeſtellt hat. Das Gut=
achten
hat der Antragſteller auf ſeine Koſten zu beſchaffen.
Die für die Zulaſſung der Kraftfahrzeuge vor dem 1. April 1910 erteilten Be=
ſcheinigungen
behalten bis auf weiteres Gültigkeit. Die Inhaber ſolcher Beſchei=
nigungen
haben das Recht, bei dem zuſtändigen Kreisamt die Ausſtellung einer
Zulaſſungsbeſcheinigung nach neuem Muſter zu beantragen.
Treten bei einem zum Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen bereits
zugelaſſenen Kraftfahrzeug Aenderungen ein, die eine Berichtigung der Liſte und
der Zulaſſungsbeſcheinigung erforderlich machen, ſo hat der Eigentümer unter Vor=
legung
der Zulaſſungsbeſcheinigung die Berichtigungen innerhalb2 Wochen bei
dem zuſtändigen Kreisamt zu beantragen. Bei Aenderung der Art der Kraftquelle,
bei Einbau einer ſtärkeren Maſchine oder eines ſtärkeren Mvtors, einer in ihrer
Bauart oder Ueberſetzung veränderten Bremſe oder Lenkvorrichtung bedarf es einer
erneuten Zulaſſung, die der Eigentümer ſofort unter Beifügung eines Gutachtens
zu beantragen hat.
Verlegt der Eigentümer eines Kraftfahrzeugs ſeinen Wohnort in den Bezirk
einer anderen Verwaltungsbehörde, ſo hat er bei dieſer die erneute Zulaſſung des
Fahrzeugs zu beantragen; der Beifügung des Gutachtens eines Sachverſtändigen
bedarf es in dieſem Falle nicht, wenn die bisherige Zulaſſungsbeſcheinigung vor=
gelegt
wird. Bei Ausfertigung der neuen Zulaſſungsbeſcheinigung iſt die bis=
herige
einzuziehen.
Soll ein Kraftfahrzeug zum Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen nicht
mehr verwendet werden, ſo hat der Eigentümer dem zuſtändigen Kreisamt hiervon
Mitteilung zu machen und ihm die Zulaſſungsbeſcheinigung, ſowie das Kennzeichen
abzuliefern. Das Kennzeichen iſt, ſofern es nicht amtlich ausgegeben iſt, nach Ver=
nichtung
des Dienſtſtempels zurückzugeben. Unterbleibt die Ablieferung, ſo hat 1

das Kreisamt die Zulaſſungsbeſcheinigung und das Kennzeichen einzuziehen oder,
ſoweir die Einziehung des Kennzeichens nicht zuläſſig iſt, den Dienſtſtempel auf
dieſem augenfällig zu vernichten. In gleicher Weiſe iſt auf Antrag der Steuer=
behörde
zu verfahren, wenn die Steuerkarte nicht rechtzeitig erneuert wird.
Geht ein zum Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen bereits zugelaſſe=
nes
Kraftfahrzeug auf einen anderen Eigentümer über, ſo hat dieſer bei dem für
ie erneute Zulaſſung des Fahrzeugs zu be=

ſeinen Wohnort zuſtändigen Kreisa
antragen; der Beifügung des Gute
ſem Falle nicht, wenn die bisherige
Ausfertigung der neuen Zulaſſung=

Wer auf öffentlichen Wegen und Plätzen ein Kraftfahrzeug führen will, be=
darf
der Erlaubnis des zuſtändigen Kreisamts. Die Erlaubnis gilt für das ganze
Reich; ſie iſt zu erteilen, wenn der Nachſuchende ſeine Befähigung durch eine Prüf=
ung
dargetan hat und nicht Tatſachen vorliegen, die die Annahme rechtfertigen,
daß er zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet iſt.
Perſonen unter 18 Jahren iſt das Führen von Kraftfahrzeugen, insbeſondere
auch von Krafträdern, nicht geſtattet. Ausnahmen können mit Zuſtimmung des
geſetzlichen Vertreters zugelaſſen werden.
Den Nachweis der Erlaubnis hat der Führer durch eine Beſcheinigung
(Führerſchein) zu erbringen.
Der Führer hat den Führerſchein, ſowie die Beſcheinigung über die Zu=
laſſung
des Kraftfahrzeugs bei der Benutzung des Fahrzeugs auf öffentlichen
Wegen und Plätzen bei ſich zu führen und auf Verlangen den zuſtändigen Beamten
vorzuzeigen.

Bewegung iſt und darf ſich von ihm nicht entfernen, ſo lange die Maſchine oder der
Motor läuft; auch muß er, falls er ſich von dem Fahrzeug entfernt, die Vorrichtung
in Wirkſamkeit ſetzen, die verhindern ſoll, daß ein Unbefugter das Fahrzeug in
Betrieb ſetzt.
Der Führer iſt insbeſondere verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, daß eine
nach der Beſchaffenheit des Kraftfahrzeugs vermeidbare Entwickelung von Geräuſch
Rauch, Dampf oder üblem Geruch in keinem Falle eintritt.
Das Oeffnen etwa vorhandener Auspuffklappen iſt verboten.
Eine ſtarke Beläſtigung des Publikums, insbeſondere auch während der
Nacht, wird dadurch verurſacht, daß Führer von Kraftfahrzeugen auch beim
Halten des Fahrzeugs den Motor weiter laufen laſſen. Namentlich tritt
dieſer Uebelſtand in größeren Städten an den Halteplätzen von Automobil=
droſchken
und=Omnibuſſen in die Erſcheinung. Vorſtehende Vorſchrift
(vermeidbare Entwickelung von Geräuſch) bietet die Handhabe, dieſem
Mißbrauch wirkſam entgegenzutreten.
Die Erlaubnis zum Führen eines Kraftfahrzeugs erteilt das für den Wohn=
ort
der betreffenden Perſon oder für den Ort, wo ſie den Fahrdienſt erlernt hat,
zuſtändige Kreisamt. Der Antrag auf Erteilung der Erlaubnis iſt an die zuſtändige
Ortspolizeibehörde zu richten. Dem Antrag iſt beizufügen:
1. ein Geburtsſchein,
2. eine Phötographie (Bruſtbild in Viſitformat, unaufgezogen),
3. ein Zeugnis eines beamteten Arztes (Kreisgeſundheitsamt) darüber, daß der
Antragſteller keine körperlichen Mängel hat, die ſeine Fähigkeit, ein Kraft=
fahrzeug
ſicher zu führen, beeinträchtigen können, insbeſondere Mängel hin=
ſichtlich
des Seh= und Hörvermögens,
4. ein Nachweis darüber, daß er den Fahrdienſt bei einer durch die zuſtändig
höhere Verwaltungsbehörde zur Ausbildung von Führern ermächtigten Per
ſon oder Stelle (Fahrſchule, Kraftfahrzeugfabrik) erlernt hat. Aus dem Nach=
weis
muß die Dauer der praktiſchen Ausbildung im Fahren erſichtlich ſein.
Die Ortspolizeibehörde hat zu prüfen, ob gegen den Antragſteller Tatſachen
vorliegen (z. B. ſchwere Eigentumsvergehen, Neigung zum Trunke oder zu Aus=
ſchreitungen
, insbeſondere zu Roheitsvergehen), die ihn als ungeeignet zum Füh=
ren
eines Kraftfahrzeuges erſcheinen laſſen; nach Vornahme der Prüfung legt ſi
unter Mitteilung des Ergebniſſes den Antrag mit ſeinen Anlagen dem Kreisamt
vor. Dieſes ſtellt zunächſt durch Anfrage bei der für das Deutſche Reich beſtehenden
Sammelſtelle für Nachrichten über Führer von Kraftfahrzeugen (Polizeipräſidium
in Berlin) feſt, was etwa über den Antragſteller dort bekannt iſt. Ergeben die
Feſtſtellungen, daß er ungeeignet zum Führen eines Kraftfahrzeuges iſt, ſo iſt ihm
die Erlaubnis zu verſagen. Andernfalls überſendet das Kreisamt den Antrag nebſt
Anlagen dem amtlich anerkannten Sachverſtändigen zur Vornahme der Prüfung
des Antragſtellers über ſeine Befähigung zum Führen eines Kraftfahrzeugs. Der
Antragſteller iſt hiervon in Kenntnis zu ſetzen.
Für Reichs= oder Staatsbeamte, die als Führer von Kraftfahrzeugen verwendel
werden ſollen, kann der Antrag auf Erteilung der Erlaubnis zum Führen eines
Kraftfahrzeugs von der vorgeſetzten Behörde bei der Ortspolizeibehörde geſtell
werden. Der Antrag muß die erforderlichen Angaben über den Perſonenſtand der
Prüflings enthalten und von den unter Nr. 24 bezeichneten Anlagen begleit
ſein. Von einer Feſtſtellung, ob gegen den Prüfling Tatſachen vorliegen, die i
als ungeeignet zum Führen eines Kraftfahrzeugs erſcheinen laſſen, hat die Orts
polizeibehörde in ſolchen Fällen abzuſehen.
Die Prüfungen erfolgen bei den durch die höheren Verwaltungsbehörden
amtlich anerkannten Sachverſtändigen.
Die Sachverſtändigen beſtimmen den Zeitpunkt für die Prüfung.
Der Prüfling hat ein Kraftfahrzeug der Betriebsart und Klaſſe, für deſſen
Führung er den Nachweis der Befähigung erbringen will, für die Prüfung bereit=
zuſtellen
. Das Fahrzeug muß, wenn die Witterungs= und Wegeverhältniſſe dies
otwendig erſcheinen laſſen, mit einem oder mehreren Gleitſchutzreifen verſehen ſein.
Die vor dem 1. April 1910 erteilten Zeugniſſe zum Führen von Kraftfahr=
zugen
behalten bis zum 1. April 1911 Gültigkeit. Die Inhaber ſolcher Zeugniſie
haben jedoch bis zum 1. Oktober 1910 die Erteilung eines neuen Führerſcheins bei
dem zuſtändigen Kreisamt zu beantragen.
Jedes auf öffentlichen Wegen und Plätzen verkehrende Kraftfahrzeug muß
das polizeiliche Kennzeichen tragen.
Bei Kraftwagen tritt in den Abmeſſungen und der Befeſtigungsweiſe
der Kennzeichen keine Aenderung ein.
Die von Kraftzweirädern vor dem 1. April 1910 geführten Kennzeichen,
die größere Abmeſſungen als die neueingeführten haben, können bis zum 1. April
1911 beibehalten werden. Sämtliche Kennzeichen auch die ſeither geführ=

ten müſſen aber vom 1. April d. Js. ab an der Vorderſeite de
Kraftrades in der Fahrtrichtung an leicht ſichtbarer Stel
angebracht werden und müſſen auf beiden Seiten beſchriebe

dem Fahrzeug durch Schrauben, Nieten oder Nägel feſt zu verbinden iſt. Die Buch=
ſtaben
, die römiſchen Ziffern und die Nummern müſſen in einer Reihe ſtehen und
durch einen wagerechten Strich von einander getrennt ſein. Die Abmeſſungen be=
tragen
: Randbreite mindeſtens 8 Millimeter, Schrifthöhe 60 Millimeter bei einer
Schriftſtärke von 10 Millimeter, Abſtand zwiſchen den einzelnen Zeichen und vom
Rande 12 Millimeter, Stärke des Trennungsſtriches 10 Millimeter, Länge de
Trennungsſtrichs 18 Millimeter, Höhe der Tafel ausſchließlich des Randes
Millimeter.
Die Kennzeichen müſſen mit dem Dienſtſtempel des Kreisamts verſehen ſein.
Zum Zwecke der Abſtempelung des Kennzeichens wird die Vorführung des Kraft=
fahrzeuges
angeordnet.
Die Kennzeichen dürfen nicht zum Umklappen eingerichtet ſein; ſie dürfen
niemals verdeckt ſein und müſſen ſtets in lesbarem Zuſtande erhalten werden. Der
untere Rand des vorderen Kennzeichens darf nicht weniger als 20 Zentimeter, der
des hinteren nicht weniger als 45 Zentimeter vom Erdboden entfernt ſein.
Während der Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel iſt das hintere Kennzeichen
ſo zu beleuchten, daß es deutlich erkennbar iſt. Die Beleuchtungsvorrichtung muß
ſo eingerichtet ſein, daß ſie das Kennzeichen von keiner Seite verdeckt und weder
vom Sitze des Führers noch vom Innern des Wagens aus abgeſtellt werden kann.
Bei Kraftzweirädern iſt das an der Vorderſeite angebrachte Kennzeichen
während der Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel ſo zu beleuchten, daß es von beiden
Seiten deutlich erkennbar iſt.
Muß ein mit dem Dienſtſtempel der Polizeibehörde verſehenes Kennzeichen er=
neuert
werden, ſo iſt das Kraftfahrzeug wiederum vorzuführen; tritt die Notwendigkeit
der Erneuerung an einem Orte ein, von dem aus die Behörde, die die erſte Stempelung
des Kennzeichens vorgenommen hatte, ohne Zeitverluſt nicht erreicht werden kann, ſo iſt
das Fahrzeug der nächſten Behörde vorzuführen, die alsdann das erneuerte Kennzeichen
mit dem Dienſtſtempel zu verſehen und, daß dies geſchehen, in der Zulaſſungsbeſchei=
nigung
erſichtlich zu machen hat.
Die Anbringung mehrerer verſchiedener Kennzeichen iſt unzuläſſig.
Das Reichsgeſetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909 enthält
die nachſtehend abgedruckten
Strafvorſchriften.
§ 21. Wer den zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit auf den öffentlichen
Wegen oder Plätzen erlaſſenen polizeilichen Anordnungen über den Verkehr mit Kraft=
fahrzeugen
zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit
Haft beſtraft.

[ ][  ][ ]

Nummer 53.

Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Donnerstag, den 12. Mai 1910.

§ 22. Der Führer eines Kraftfahrzeuges, der nach einem Unfalle es unternimmt,
ſich der Feſtſtellung des Fahrzeuges und ſeiner Perſon durch die Flucht zu entziehen,
wird mit Geldſtrafe bis zu dreihundert Mark oder mit Gefängnis bis zu zwei Monaten
beſtraft. Er bleibt jedoch ſtraflos, wenn er ſpäteſtens am nächſtfolgenden Tage nach dem
Anfall Anzeige bei einer inländiſchen Polizeibehörde erſtattet und die Feſtſtellung
des Fahrzeuges und ſeiner Perſon bewirkt.
Verläßt der Führer des Kraftfahrzeuges eine bei dem Unfalle verletzte Perſon
vorſätzlich in hilfloſer Lage, ſo wird er mit Gefängnis bis zu 6 Monaten beſtraft.
Sind mildernde Umſtände vorhanden, ſo kann auf Geldſtrafe bis zu dreihundert
Mark erkannt werden.
§ 23. Mit Geldſtrafe bis zu dreihundert Mark oder mit Gefängnis bis zu zwei
Monaten wird beſtraft, wer auf öffentlichen Wegen oder Plätzen ein Kraftfahrzeug führt,
das nicht von der zuſtändigen Behörde zum Verkehre zugelaſſen iſt.
Die gleiche Strafe trifft den Halter eines nicht zum Verkehr zugelaſſenen Kraft=
fahrzeuges
, wenn er vorſätzlich oder fahrläſſig deſſen Gebrauch auf öffentlichen Wegen
oder Plätzen geſtattet.
§ 24. Mit Geldſtrafe bis zu dreihundert Mark oder mit Gefängnis bis zu zwei
Monaten wird beſtraft:
1. wer ein Kraftfahrzeug führt, ohne einen Führerſchein zu beſitzen;
2. wer ein Kraftfahrzeug führt, obwohl ihm die Fahrerlaubnis entzogen iſt;
3. wer nicht ſeinen Führerſchein der Behörde, die ihm die Fahrerlaubnis ent=
zogen
hat, auf ihr Verlangen abliefert.
Die gleiche Strafe trifft den Halter des Kraftfahrzeuges, wenn er vorſätzlich oder
fahrläſſig eine Perſon zur Führung des Fahrzeuges beſtellt oder ermächtigt, die ſich
nicht durch einen Führerſchein ausweiſen kann oder der die Fahrerlaubnis entzogen iſt.
§ 25. Wer in rechtswidriger Abſicht
1. ein Kraftfahrzeug, für welches von der Polizeibehörde ein Kennzeichen nicht
ausgegeben oder zugelaſſen worden iſt, mit einem Zeichen verſieht, welches ge=
eignet
iſt, den Anſchein der polizeilich angeordneten oder zugelaſſenen Kenn=
zeichnung
hervorzurufen,
2. ein Kraftfahrzeug mit einer anderen als der polizeilich für das Fahrzeug aus=
gegebenen
oder zugelaſſenen Kennzeichnung verſieht,
3. das an einem Kraftfahrzeuge gemäß polizeilicher Anordnung angebrachte Kenn=
zeichen
verändert, beſeitigt, verdeckt oder ſonſt in ſeiner Erkennbarkeit beein=
trächtigt
,
wird, ſofern nicht nach den Vorſchriften des Strafgeſetzbuches eine höhere Strafe verwirkt
iſt, mit Geldſtrafe bis zu fünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten
beſtraft.
Die gleiche Strafe trifft Perſonen, welche auf öffentlichen Wegen oder Plätzen
von einem Kraftfahrzeuge Gebrauch machen, von dem ſie wiſſen, daß die Kennzeichnung
in der im Abſ. 1 unter Nr. 13 bezeichneten Art gefälſcht, verfälſcht oder unterdrückt
worden iſt.
Darmſtadt, den 2. April 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Werner.
Betreffend: wie oben.
Darmſtadt, den 2. April 1910.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an das Großherzogliche Polizeiamt Darmſtadt, ſowie die Großherzoglichen
Bürgermeiſtereien der Landgemeinden und die Gendarmerie des Kreiſes.
Auf vorſtehende Bekanntmachung machen wir nochmals beſonders aufmerkſam.
Die neue Verordnung iſt im Reichsgeſetzblatt Nr. 5 von 1910 abgedruckt. Die bei den
Ortspolizeibehörden einlaufenden Anträge auf Erteilung der Erlaubnis zum Führen
eines Kraftfahrzeuges ſind unter den in obiger Bekanntmachung angegebenen Geſichts=
punkten
genau zu prüfen und alsdann an uns einzureichen.
In den Anzeigen wegen Uebertretung der erlaſſenen Vorſchriften iſt nicht nur die
Nummer des Fahrzenges anzugeben, ſondern auch zu bemerken, ob es ſich um ein
Kraftrad oder um ein anderes Kraftfahrzeug handelt.
Die Vorſchriften der Verordnung werden den Zweck, die Sicherheit des Verkehrs
auf öffentlichen Wegen und Plätzen in wirkſamer Weiſe zu fördern, nur dann erfüllen

können, wenn ihre Durchführung in allen Einzelheiten von den beteiligten Stellen, ins=
beſondere
von den polizeilichen Vollzugsbeamten mit vollſter Entſchiedenheit bewirkt
wird. Im übrigen wird aber auch der Tatſache Rechnung zu tragen ſein, daß ſich das
Kraftfahrzeug heute als vollberechtigtes Verkehrsmittel eingebürgert hat. Seine Eigen=
art
führt zu neuen Erſcheinungen im Straßenverkehre, die zu Gefahren für die Verkehrs=
ſicherheit
nicht nur dann führen, wenn die für den Verkehr der Kraftfahrzeuge beſtehen=
den
Vorſchriften nicht beachtet werden, ſondern auch dann, wenn die für den ſonſtigen
Fuhrwerksverkehr beſtehenden Vorſchriften unbefolgt bleiben. Aus dieſer Erwägung
heraus werden die zuſtändigen Polizeiorgane es ſich angelegen ſein laſſen müſſen, den
für dieſen Verkehr beſtehenden Vorſchriften in verſtärktem Maße Geltung zu verſchaffen.
I. V.: von Werner.
(6726a
Bekanntmachung.
Betreffend: Straßenſperre in Langen und Neu=Iſenburg.
Es wird hiermit bekannt gemacht, daß laut Anordnung des Großh. Kreisamts
Offenbach wegen Vornahme von Walz=Teerarbeiten die Kreisſtraße Darmſtadt
Frankfurt und zwar die Ortsdurchfahrt Langen (km 12,0013,21) vom 17. Mai ab
auf die Dauer von etwa 10 Tagen und die Ortsdurchfahrt Neu=Iſenburg (km 20,4
21,138) vom 30. Mai ab auf die Dauer von etwa 12 Tagen für ſämtliches Fuhrwerk,
Automobile, Motorräder ꝛc. geſperrt iſt.
Der Durchgangsverkehr kann, den aufgeſtellten Tafeln entſprechend über Egelsbach,
Sprendlingen, Offenbacher Kreisſtraße, Neu=Iſenburg, bezw. umgekehrt erfolgen.
Leichtere Fuhrwerke können den unbefeſtigten Feldweg Egelsbach-Langen ſowie die
unbefeſtigten Wege bei Neu=Iſenburg und die Ortsſeitenſtraßen benutzen.
Darmſtadt, den 4. Mai 1910.
(10057a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Betreffend: Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, hier der Verkauf von Fleiſchwaren zu
Ober=Ramſtadt.
Auf Grund der §§ 105b Abſatz 2 und 105e Abſatz 1 der Gewerbeordnung, des
§ 108 der Vollzugsverordnung und des § 38 der Ausführungsanweiſung zur Gewerbe=
ordnung
beſtimmen wir hiermit unter Abänderung der ſeither gültigen Beſtimmungen
für die Gemeinde Ober=Ramſtadt mit Wirkung vom 20. Mai 1910 an folgendes:
Der Verkauf von Fleiſchwaren und die Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen
und Arbeitern in offenen Verkaufsſtellen darf
an dem erſten Weihnachts=, Oſter= und Pfingſttage nur von vormittags 5 bis
9 Uhr und von vormittags 11 bis mittags 12 Uhr,
an den übrigen Sonn= und Feſttagen nur von vormittags 5 Uhr bis nach=
mittags
1 Uhr
ſtattfinden.
Wir bemerken hierzu auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen, daß, falls die
Beſchäftigung der Gehilfen, Lehrlinge oder Arbeiter an Sonn= und Feſttagen länger
als drei Stunden dauert oder denſelben die zum Beſuche des Gottesdienſtes erforder=
liche
freie Zeit nicht gelaſſen wird, jeder Gehilfe, Lehrling oder Arbeiter entweder an
jedem dritten Sonntag volle 36 Stunden oder an jedem zweiten Sonntage mindeſtens
von 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends von jeder Arbeit freizulaſſen iſt. Die Gehilfen, Lehr=
linge
und Arbeiter, welchen die Gelegenheit zum Beſuche des ſonntäglichen Gottes=
dienſtes
mindeſtens an jedem dritten Sonntag gewährt wird, ſind entweder nach Maß=
gabe
der vorſtehenden Beſtimmungen oder in jeder Woche an einem Nachmittag eines
Werktags von jeder Arbeit freizulaſſen.
Darmſtadt, den 10. Mai 1910.
(10042
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Die bei Berechnung der Lieſerungen für die Armee zugrunde zu legenden Durch=
ſchnittsmarktpreiſe
im Kreiſe Darmſtadt haben im Monat April 1910 für Hafer 17 Mk.,
für Heu 11,75 Mk., für Stroh 6 Mk. pro 100 Kilo betragen.
(10043

Bekanntmachung.
Der auf dem Friedhofe an der Nieder=
Ramſtädter Straße gelegene Erbbegräbnis=
platz
: Abteilung II, Buchſtabe R, Nr. 10
(Kaſernenwärter Jung Witwe), auf dem
ſeit länger als 25 Jahren Beerdigungen
nicht ſtattgefunden haben, wird ſeit mehr
als zwei Jahren von dem Verpflichteten
nicht mehr unterhalten.
Gemäß § 28 der Friedhofsordnung vom
9. Juni 1909 fordern wir diejenigen, die
Rechte an den bezeichneten Platz zu beſitzen
glauben, hiermit auf, ſolche auf unſerem
Büro für Friedhofsangelegenheiten ( Wald=
ſtraße
6) vorzubringen, bei Vermeidung des
Rechtsnachteils, daß wir, wenn binnen drei
Monaten, vom Tage des erſtmaligen Er=
ſcheinens
dieſer Bekanntmachung an ge=
rechnet
, Rechte nicht geltend gemacht wer=
den
, zur Einziehung und Weitervergebung
des Platzes ſchreiten werden. (9946md
Darmſtadt, den 7. Mai 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
I. V.: Mueller.
Bekanntmachung.
Betr.: Ausführung von Waſſerleitungs=
Einrichtungen.
Anläßlich verſchiedener Vorkommniſſe
machen wir darauf aufmerkſam, daß nach
§ 3 der Satzungen für die Abgabe von
Waſſer aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk zu
Darmſtadt es allein dem Waſſerwerk vor=
behalten
iſt, die Zuleitungen zu Grund=
ſtücken
und Gebäuden vom Straßenrohr
bis zum Waſſermeſſer auszuführen, wie
ihm auch die Unterhaltung dieſer Leitungen
obliegt.
Soll danach ein Waſſermeſſer nicht in der
Nähe des Haupthahnes, ſondern aus beſon=
deren
Gründen von demſelben entfernt Auf=
ſtellung
finden, darf die Leitung zwiſchen
Haupthahn und Waſſermeſſer nur vom
ſtädtiſchen Waſſerwerk ausgeführt werden.
Wir erinnern gleichzeitig daran, daß auch
nur das Waſſerwerk befugt iſt, die Waſſer=
meſſer
von ihrem Platz zu entfernen.
Darmſtadt, den 3. Mai 1910.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung
Darmſtadt
Rudolph.
(9666fod
Abgabe von Altmaterial.
Auf unſerem Lagerplatz an der Pallas=
wieſenſtraße
iſt eine Partie Alteiſen abzu=
geben
, welche dort eingeſehen werden kann.
Angebote hierauf werden innerhalb der
nächſten vierzehn Tage von uns entgegen=
genommen
.
(9927md
Darmſtadt, den 10. Mai 1910.
Städtiſches Tiefbauamt.
Die Lieferung
von 162 ſchmiedeeiſernen Kleiderſchrän=
ken
iſt alsbald zu vergeben. Bedingungen
und Angebotsformulare ſind bei uns zu
haben.
(10039di
Schlachthofverwaltung.
Dr. Garth.
Rolle 25 Pfg. Rhön=
Tapezierenl uing 97, I. (*11753md

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3 be=
finden
ſich: 1 ſchottiſcher Schäferhund, 1 Dachshund.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
jog
, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung,
die Feierabendſtunde für offene Verkaufsſtellen, hier: Ausnahmetage betreffend.
Als Ausnahmetage im Sinne des § 139 d Ziffer 3 der Reichsgewerbeordnung
Ueberbeſchäftigung von Gehilfen ꝛc.), ſowie im Sinne des § 139 e Abſatz 2 Ziffer 2
der Reichsgewerbeordnung (Verlängerung der Feierabendſtunde für offene Verkaufs=
ſtellen
bis 10 Uhr abends) werden hiermit beſtimmt:

die zwei letzten Werktage vor Pfingſten.
Hiernach dürfen am 13. und 14. Mai l. Js. ſämtliche offene Verkaufsſtellen in
hieſiger Stadt bis 10 Uhr abends für den geſchäftlichen Verkehr geöffnet ſein. An den
gleichen Tagen finden die Beſtimmungen über die Mindeſtruhezeit und Mittagspauſen
der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in offenen Verkaufsſtellen keine Anwendung.
Darmſtadt, den 3. Mai 1910.
(9729sid
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Aus der Landrichter Dr. Müllerſchen Stiſtung zu Darmſtadt ſind durch die
unterzeichnete Behörde drei Unterſtützungslegate von jährlich 500 Mk. an be=
dürftige
elternloſe Studierende der Rechtswiſſenſchaft aus den Provinzen Starken=
burg
oder Oberheſſen zu vergeben. Bewerbungen um dieſe Legate ſind binnen vier
Wochen bei der unterzeichneten Behörde einzureichen.
Darmſtadt, den 14. April 1910.
Großherzogliches Miniſterium der Finanzen
Abteilung für Finanzwirtſchaft und Eiſenbahnweſen.
Süffert.
8639a)

Verſteigerungs-Anzeige.
Freitag, den 13. Mai 1910, vormittags 11 Uhr,
verſteigere ich in Pfungſtadt auf freiwilligen Antrag des Herrn Heinrich Barnaß in
Mannheim öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung:
4 Bogenlampen, 2 Nähmaſchinen, 1 Damenfahrrad,
1 Herrenfahrrad und 1 Motorrad.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber am Ortsgericht.
(10027
Darmſtadt, den 10. Mai 1910.
Rollenhagen, Gerichtsvollzieher,
Kaſinoſtraße 24.

Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 12. Mai 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtr. 16 öffentlich zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung:
12 Vertikos, 10 Sofa, 5 Diwans, 10 Kleiderſchränke, 2 Büfetts, 1 Pianino,
8 Betten, 2 Schreibtiſche, 3 Waſchtiſche, 2 Eisſchränke, 1 Dezimalwage, 1 Brot=
geſtell
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an Ort und Stelle:
1 Partie Falzziegel und Schieferſteine.
Darmſtadt, den 11. Mai 1910.
(10030
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.

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2 Efeuwände oder leihen geſucht
Aliceſtraße 24, 2. Etage.
*11843)

Bekanntmachung.
Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung
vom 3. Januar l. Js. hat ſich noch die
Firma
Albert Klöpfer, Beſſungerſtraße Nr. 84,
Spenglerei und Inſtallations=Geſchäft,
bei der unterzeichneten Verwaltung ver=
pflichtet
, alle Arbeiten für die an die ſtädti=
ſche
Waſſerleitung anzuſchließenden Waſſer=
verſorgungs
=Einrichtungen im Innern der
Gebäude und Grundſtucke auf Grund der
Satzungen über Abgabe von Waſſer aus
dem ſtädtiſchen Waſſerwerk und unter ge=
wiſſenhafter
Beachtung der beſonders er=
laſſenen
Beſtimmungen auszuführen.
Dieſelbe hat ihren Preistarif auf dem
Geſchäftszimmer der unterzeichneten Ver=
waltung
, Waldſtraße 19, eingereicht, wo
derſelbe von Intereſſenten eingeſehen wer=
den
kann.
(10029ds
Darmſtadt, den 10. Mai 1910.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.
Rudolph.

Bekanntmachung.
Donnerstag, den 19. Mai I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Bäckermeiſter Karl Jockel Ehe=
leuten
dahier zugeſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
57½/100 63 Grabgarten Liebig=
ſtraße
,
671/100 198 Hofreite daſelbſt,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K44/10
Darmſtadt, den 9. April 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L8110,67

Bekanntmachung.
Donnerstag, den 16. Junt I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Karl Ludwig Hennemann Ehe=
leuten
zu Frankfurt a M., im Grundbuch der
Gemarkung Darmſtadt zugeſchriebene Lie=
genſchaft
:
Flur
Nr.
qm
IV 60889/100 473 Hofreite Arheilger=
ſtraße
Nr. 92,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K72/10
Darmſtadt, den 3. Mai 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L10045,69
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 16. Juni l. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Karl Ludwig Hennemann
Eheleuten, früher in Heidelberg, jetzt in
Frankfurt a. M. wohnhaft, im Grundbuch
der Gemarkung Darmſtadt zugeſchriebene
Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
II 9412//100 285 Hofreite Heinrichſtr.
Nr. 126,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K67/10
Darmſtadt, den 3. Mai 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (L10044,69

[ ][  ][ ]

Nummer 109.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 16. Inni 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Mathias Hees Eheleuten
dahier zugeſchriebenen Liegenſchaften:
Flur Nr. 2m
XIV
79/10
219 Hofreite Schulſtraße
(Beſſungerſtr. 115).
TIV
289 Grabgarten daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer, Wittmann=
ſtraße
1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. Mai 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz.
(L10046,69

In unſer Handels=Riegſter, Abtelung B.
J wurde heute eingetragen hinſichtlich der
Firma:
Deutſche Schallplatten=Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung, Darm=
ſtadt
.
Die Vertretungsbefugnis der ſeitherigen
Geſchäftsführer
Dave Salomon Eisner,
Max Jaraczewski,
Harry Mörſer, und
Ludwig Müller
iſt erloſchen.
Willy Schwab und Siegmund Gold=
ſchmidt
, beide Kaufmann in Berlin= Schöne=
berg
, ſind zu Geſchäftsführern beſtellt. Der
Sitz der Geſellſchaft iſt von Darmſtadt nach
Berlin verlegt.
(10035
Darmſtadt, den 10. Mai 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

En unſer Handelsregiſter, Abteilung B,
a wurde heute eingetragen hinſichtlich der
Firma:
Darmſtädter Mühlenbananſtalt,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haf=
tung
, Darmſtadt.
Durch den Beſchluß der Geſellſchafter
vom 11. April 1910 ſind die Beſtimmungen
über die Verteilung des Reingewinns ge=
ändert
.
(10036
Darmſtadt, den 10. Mai 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

En unſer Handelsregiſter, Abteilung B,
J wurde heute eintragen hinſichtlich der
Firma:
Vereinigte Kunſt=Druckereien Metz
& Lautz, Geſellſchaft mit beſchränk=
ter
Haftung, Darmſtadt.
Durch den Beſchluß der Geſellſchafter
vom 23. April 1910 iſt die Firma geändert
und lautet jetzt:
Vereinigte Kunſt=Druckereien, Ge=
ſellſchaft
mit beſchränkter Haftung.
Der Geſchäftsführer Auguſt John, Kauf=
mann
, hat ſeinen Wohnſitz von Frankfurt
a. M. nach Darmſtadt verlegt. (10037
Darmſtadt, den 10. Mai 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde
e5 heute eingetragen hinſichtlich der Firma:
Milchverwertungs=Genoſſenſchaft
der vereinigten Milchhändler zu
Darmſtadt, eingetragene Genoſſen=
ſchaft
mit beſchränkter Haftpflicht,
Darmſtadt.
Die Haftſumme iſt auf 200 Mk. erhöht
durch Beſchluß der Generalverſammlung
vom 26. April 1910.
Durch Beſchluß der Generalverſamm=
lung
vom 26. April 1910 ſind die Beſtim=
mungen
des Statuts über den Ausſchluß
aus der Genoſſenſchaft, über die Höhe des
Geſchäftsanteils und deſſen Bezahlung, ſo=
wie
das zu leiſtende Eintrittsgeld §§ 4, 6
und 10 des Statuts geändert. (10034
Darmſtadt den 10. Mai 1910.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

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[ ][  ][ ]

Seite 14.

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Nummer 109.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.

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6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.

Nummer 109.

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[ ][  ][ ]

Nummer 109.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.

Laftſchiffahrt.
Eine amtliche Darſtellung des Unglücks=
falles
des Luftſchiffes 2 II‟.
* Die offiziöſe Berl. Korreſpondenz ſchreiht:
Die Teilnahme des deutſchen Volkes an der Entwick=
lung
unſerer Luftſchiffahrt und die Verehrung, die es
dem Grafen von Zeppelin zollt, läßt es begreiflich er=
ſcheinen
, daß das Unglück des Zeppelin=Schiffs
bei Weilburg die Gemüter erregt. Es darf daher
nicht wundernehmen, wenn man in der Trauer über
den Verluſt nach den Urſachen forſcht, die jenen veran=
laßt
haben. In Würdigung dieſer Empfindung ſoll die
Mitteilung der durch die Unterſuchung feſtgeſtellten
Tatſachen das bedauerliche Ereignis klarlegen, wobei
ſich zugleich Gelegenheit bieten wird, unzutreffende Auf=
faſſungen
über den Sachverhalt richtigzuſtellen.
Im Programm der Kölner Uebung war eine Fern=
fahrt
mit Zwiſchenlandung vorgeſehen. Der
Wetterdienſt während der Uebung war ſorgfältig ein=
gerichtet
. Das Gutachten der meteorologiſchen Sach=
verſtändigen
vom 22. April vor der Fahrt nach Hom=
burg
bezeichnete das Wetter für die Hinfahrt als

Nachmittag des 23. April das ſachverſtändige Urteil da=
hin
abgegeben, daß die vorausgeſagte Drehung des Win=
des
bereits erfolgt ſei. Baldige Abfahrt wurde vor=
geſchlagen
. P II‟ fuhr daher gegen Abend ab und traf
um 1 Uhr nachts in Köln ein, nachdem er in der Höhe
von Koblenz-Bonn durch heftige Winde einen Aufent=
halt
von einer Stunde gehabt hatte. Der Führer des
2 II‟ trug Bedenken, eine Nachtfahrt zu machen.
Die ſchwere Heimfahrt des P II iſt ein Beweis, daß
die Bedenken berechtigt waren. Das bezüglich des Zu=
rückbleibens
des 7 II eingeholte meteorologiſche Gut=
achten
lautete, daß auch der Vormittag des 24. April
mnicht ungünſtigere Wetterbedingungen bieten werde
als der Vorabend, es ſei jedoch geraten, bei Tages=
grauen
abzufahren. Die Arbeiten zur Fahrtbereit=
machung
hatten um 4 Uhr morgens begonnen. Da aber
bei zwei Gasſäcken dje Ventile undicht geworden waren,
wurde die Abfahrt bis kurz vor 8 Uhr verzögert. Hätte
man ſie um 6 Uhr morgens angetreten, ſo würde der
Verlauf vorausſichtlich glatt geweſen ſein.
Die Fahrt verlief zunächſt ohne Störung, im
Rheingau ſteigerte ſich aber der Wind unter
allmählicher Drehung nach Weſt derart, daß das Schiff
bei Hallgarten nicht mehr vorwärts kam. Der Führer
entſchloß ſich, in nördlicher Richtung abzubiegen, es ge=
lang
jedoch kaum, in nördlicher Fahrt zu halten. Der
Führer entſchloß ſich nunmehr zur Landung, die ſich
zwei Kilometer ſüdlich vom Bahnhof Limburg um 2,5
Uhr nachmittags glatt vollzog. Der Landungsort war
richtig gewählt. In ſeiner Nähe wurde die Veranker=
ung
vorgenommen. Das Schiff konnte ſich nach allen
Richtungen bei Windwechſel frei drehen. Ein gegen
Wind geſchützter Platz, der gleichzeitig eine ſolche Dreh=
ung
geſtattete, war nicht vorhanden.
Die Verankerung erfolgte in der Weiſe, wie
ſie auch vom Grafen v. Zeppelin angewendet wurde.
Die hierfür in der Ausrüſtung des Schiffes vorgeſehene
Stahltroſſe war mit ihrem einen Ende an dem Ver=
ankerungsbügel
im Kielträger des Schiffes mit dem
freien Ende an einem in die Erde eingegrabenen, be=
laſteten
Wagen feſtgelegt. Außerdem war das in dem=
ſelben
Bügel angebrachte Schleppſeil als zweite Anker=
troſſe
neben der Stahltroſſe verwendet. Zur Entlaſt=
ung
der Troſſe waren in dem Verankerungsbügel
mehrere Knebelleinen befeſtigt, an denen eine Anzahl
Soldaten das Schiff feſthielt und dadurch die Veranker=
ung
entlaſtete. Die Verankerung innerhalb des Schif
fes hatte auf Vorſchlag des Ingenieurs von 2 II‟
dadurch eine Sicherung und Verſtärkung erhalten, daß
neben der Stahltroſſe zwiſchen Verankerungsbügel und
vorderer Gondel eine zweite Stahltroſſe =angebracht
war. An der hinteren Gondel waren gleichfalls
Mannſchaften mit Knebelleinen angeſtellt, die das Aus=
ſchwingen
des Schiffes dämpfen ſollten. Außerdem
waren Mannſchaften für jede Gondel abgeteilt zur
Verhinderung ihres Aufſetzens auf die Erde. Hierzu
wurden zwei Kompagnien verwendet. In den erſten
vier Stunden nach der Landung befand ſich die Be=
ſatzung
in den Gondeln. Dies war bei längerem Ver=
weilen
undurchführbar und auch zwecklos. Das Schiff
konnte nicht dauernd im gleichmäßig abgewogenen Zu=
ſtande
gehalten werden, es war vorteilhaft, die vor=
dere
Gondel tiefer durch Beſchwerung zu halten. Es
blieb zwar ein Mann in jeder Gondel, doch mußte dieſe
ſofort verlaſſen werden, ſobald Windböen auftraten.
Der Inſpekteur der Verkehrstruppen traf am
nächſten Tage, den 25. April, mit dem Kommandeur
des Luftſchiffer=Bataillons ein und gab dieſem den Be=
fehl
, die Sicherung des Luftſchiffes zu prüfen. Die ge=
groffenen
Anordnungen wurden ſachgemäß befunden. Die
Kataſtrophe trat ein, als kurz vorher der Komman=
deur
den beiden dienſthabenden Luftſchiffer=Offizieren
eine Unterweiſung über das Feſthalten des Schiffes
gegeben hatte. Es waren außerdem noch andere Offi=
ziere
da. Eine plötzlich auftretende ſtarke faßte um
1 Uhr, alſo 23 Stunden nach der Landung, das Schiff
von der Seite und ſchleuderte es herum, ſodaß die
Mannſchaften an den vorderen Knebelleinen mitge=
riſſen
wurden. Hierbei löſte ſich die Befeſtigung des
Bügels am Laufſteg und die innere Ankertroſſe ſcherte
die vorderen Stäbe des Laufſteges ab. Wahrſcheinlich
trat das Ankerſeil dadurch ruckweiſe in Spannung.
Es riß. Einzelne Soldaten wurden zu Boden gewor=
fen
, ein Halten des Schiffes durch die Mannſchaften
war ausgeſchloſſen; es mußte, um Menſchenleben nicht
zu gefährden, der Befehl zum Loslaſſen der
Leinen gegeben werden.

Seite 19.

Gegenüber der Behauptung, zwiſchen dem Führer
des Schiffes und dem Ingenieur, der die eigentliche
Führung gehabt habe, hätten Differenzen beſtan=
den
, ſei aufklärend bemerkt, daß es nach der Dienſt=
ordnung
nur einen Führer gibt, dem der Ingenieur
unterſtellt iſt. Die Unterſuchung ergab, daß die be=
haupteten
Differenzen nicht beſtanden haben. Gegen=
über
der anläßlich des Unglücksfalles in der Preſſe
vertretenen Anſicht, daß durch ihn ein Nachteil des
ſtarren Syſtems bewieſen ſei, wird nachſtehendes
bemerkt: Sämtliche bei der Armee eingeführten Luft=
ſchiffſyſteme
haben ihre Schwächen und ihre Vorzüge
Ein vollkommenes Syſtem gibt es nicht und wird es
auch in abſehbarer Zeit nicht geben. Damit muß ge=
rechnet
werden. Es iſt jedoch zu hoffen, daß bei der
zukünftigen Entwickelung der Luftſchiffahrt und der
Gewinnung weiterer Erfahrungen eine größere Sicher=
heit
im Luftſchiffbetriebe eintreten wird. Da wir aber
ſtets abhängig bleiben werden vom Wind und Wetter,
werden ſich, wie auf dem Meere, Unglücksfälle nicht
immer vermeiden laſſen.
Die Internationale Flugwoche Ber=
lin
-Johannisthal nahm am Dienstag einen
wenig erfreulichen Anfang. Infolge der ungünſtigen
Witterung war es ſehr leer. Anweſend war u. a. die
Erbprinzeſſin von Anhalt. In den Schuppen herrſchte
reges Leben, doch ſtiegen von den 12 eingeſchriebenen
Konkurrenten: Baron de Caters (Voiſin), Amerigo
(Sommer), Spendſen (Voiſin), Thorup (Blériot), Frey
(Farman), Engelhardt (Wright), Keidel (Wright),
Jeannin (Farman), Behrendt (Schulze=Herford), von
Gorriſſen (Euler), Grade (Grade) und Thelen
(Wright), nur drei auf, da ein für die Flugverſuche ſehr
ungünſtiger böiger Wind wehte. Um den täglichen
Frühpreis von 1000 bezw. 5000 Mark für diejenigen
Flieger, die zwiſchen 3 und 4 Uhr nachmittags die erſten
drei Runden ohne Zwiſchenlandung abſolvieren, be=
warben
ſich Keidel, Engelhardt und Jeannin, jedoch
ohne Erfolg. Später wurde bekannt gegeben, daß der
Preis nochmals zwiſchen 5 und 6 Uhr aus=
getragen
werden ſolle. Es gelang dann dem bekannten
Wright=Piloten Kapitän Engelhardt, um 5 Uhr 2 Min.
aufzuſteigen, die vorgeſchriebenen drei Runden zwei bis
fünf Meter über dem Boden zu durchfliegen und da=
mit
den erſten Preis von 1000 Mark zu gewinnen. Um
5 Uhr 10 Min. ſtartete Jeannin um den zweiten Preis,
ging jedoch wegen Steuerdefektes nach einer Runde
wieder nieder. Als Dritter unternahm Keidel einen
Verſuch, der jedoch einen Unfall zur Folge hatte. Sein
Apparat ſtieg bis zu 20 Meter Höhe, wurde aber nach
dreiviertel Runden durch einen plötzlichen Windſtoß zu
Boden gedrückt und erlitt ſchwere Beſchädigun=
gen
. Der Aviatiker blieb unverletzt.
sr. Das internationale Flugmeeting
von Lyon brachte am Nachmittag des dritten Tages
zahlreiche Aufſtiege. Den Preis der beſten Geſamtzeit
gewann wiederum Legagneux (Sommer) mit 3 Stunden
39 Minuten 54 Sekunden. Von den anderen Konkur=
renten
folgen Chavez (Farman) 1:45:08, Paulhan ( Far=
man
) 1:05:33, van den Born (Farman) 0:22:48, Metrot=
(Voiſin) 0:2114. Legagneux gewann auch den Diſtanz=
preis
mit 63,333 Kilometer gegen Chavez mit 30 Kilo=
meter
Vorſprung. In den drei anderen Konkurrenzen
blieb Paulhan ſiegreich. Im Paſſagierpreis legte er
20 Kilometer, Legagneux 13,980 Kilometer zurück. Im
Höhenpreis brachte es Paulhan auf 640 Meter und im
Schnelligkeitspreis auf 10 Minuten 15 Sekunden gegen
van den Born mit 10 Minuten 34 Sekunden.

Sport.
Pfr. Rennen zu Stuttgart, 10. Mai. Erſtes
Rennen: 1. Merveille (Böhme), 2. Eiſenbart II ( Rei=
nicke
), 3. Sparhans (Jeſſop). Tot. 12110, Pl. 11, 12:10.
Unpl. Maka. Leicht 13 Lg. Zweites Rennen:
1. Margianan (Leutn. von Moßner), 2. Barrikade I.
(Beſ.), 3. Einbrecher (Leutn. Krengel). Tot. 40:10. Pl.
29, 39110. Unpl.: Diana (gef.), Bauernfänger (gef.).
Leicht Lg.-Weile. Drittes Rennen: 1. Giſo (Matz),
2. Violetta II. (Spear), 3. Probus (Shurgold). Tot.
32:10. Pl. 15, 16:10. Unpl. Swintroda. Viertes
Rennen: 1. Spahir II. (Beſ.), 2. Le Cimbre (Beſ.), 3.
Hochheimer (Beſ.). Tot. 38:10. Pl. 17, 45:10. Unpl.:
Calcot, Elly. Sicher ½ Lg.-Kopf. Fünftes Rennen:
1. Maaslieb (Schläfke), 2. Barbigöl (Shurgold), 3.
Sport III. (Spear). Tot. 18:10. Pl. 10, 11:10. Unpl.
Gretchen. Kampf ½ Lg.-Hals. Sechſtes Rennen:
1. Luffo (Beſ.), 2. Myrte (Dr. Rieſe), 3. Sonntagsfreude
(Leutn. Fürſt Wrede). Tot. 20:10. Drei liefen. Leicht
13 Lg.
sr. Die Radfernfahrt Mailan d- Mün=
chen
brachte den 28 Konkurrenten ganz außergewöhn=
liche
Schwierigkeiten, wodurch das Ausſcheiden ſo vieler
Fahrer eine Erklärung findet. Um ſo mehr iſt die Leiſt=
ung
des Siegers P. Straſſer=München anzuer=
kennen
, der, wie ſchon gemeldet, die zirka 590 Kilometer
lange Strecke in 29 Stunden 31 Minuten zurücklegte
und in völliger Friſche am Ziele eintraf. Die Fahrer
verließen bei ſchönem, aber ſehr heißem Wetter am
Samstag früh Mailand. In der erſten Kontrolle Bres=
cia
(92 Kilometer) beſtand die Spitzengruppe aus den
Fahrern Straſſer, Schönweiß=Nürnberg, Meck= Düſſel=
dorf
, Höppner=Berlin und Schallwig=Berlin, denen in
knappem Abſtand die übrigen folgten. Bis Brescia war
das Terrain eben, dann begann die Steigung. In der
Grenzſtation Berghetto (185 Kilometer) trafen noch 23
Fahrer ein; F. Hauptmann=Berlin ſtürzte hinter Bres=
cia
und erlitt einen Schlüſſelbeinbruch. Bis Bozen
(288 Kilometer) ſchieden drei weitere Konkurrenten,
darunter Thom Suden=Hamburg, aus. Nach dem Bren=
ner
zu ſchlug das Wetter um, es begann zu regnen und
mit zunehmender Höhe zu ſchneien. Brixen (329 Kilo=
meter
) erreichten nur noch 12 Teilnehmer; Schallwig,

Straſſer und Meck bildeten mit 2½ Stunden Vorſprung
vor Haus Ludwig=Soſſenheim, dem Sieger von Wien=
Berlin, die Spitzengruppe. Die Brennerhöhe (373 Kilo
meter) wurde noch von 11 Fahrern in dichtem Schnee
geſtöber und empfindlicher Kälte erreicht. Ausgeſchie
den war Ludwig. Die Abfahrt nach Innsbruck (411.
Kilometer) ging bei anhaltendem Schneetreiben vori
Weitere ſechs Fahrer fielen der einem Moraſt gleichen=
den
Straße zum Opfer. Straſſer ſicherte ſich trotz eines
Sturzes einen entſcheidenden Vorſprung und traf 19
Minuten vor Höppner in Innsbruck ein. Seine Geg=
ner
fielen immer weiter zurück; der ziemlich erſchöpfte
Höppner mußte noch Schreiner und Meck an ſich vorbei
laſſen. Die Fahrt ſelbſt war gut organiſiert; ſowohl in
Italien wie in Tirol wurden die Konkurrenten von der
Bevölkerung auf das freundlichſte begrüßt und unter
ſtützt.
sr. Das Internationale Lawn=Tenni
Turnier zu Wiesbaden hat ſtark unter 5
Ungunſt des Wetters zu leiden, ſodaß die verſchiedenen
Konkurrenzen nur langſamen Fortſchritt machen. In
der Herrenmeiſterſchaft von Wiesbaden gab es am letz=
ten
Spieltage zwei intereſſante Kämpfe. Kreuzer=
Frankfurt a. M. ſchlug C. Lange=Berlin 62, 46, 6
unterlag dann in der Vorſchlußrunde 656 gegen
den Auſtralier A. F. Wilding, der mit dem franzöſiſche:
Champion M. Deeugis die Schlußrunde auszufechter
hat. In der Damenmeiſterſchaft ſiegte Miß Nuteombe
Quicke über Fräulein Leonie 64, 61 und Frau Dr.
Neresheimer über Frau Roſer 86, 62.

Gewinnauszug
der
222. Königlich Preußiſchen Klaſſenlatterie.
6. Klaſſe. 3. Ziehungstag. 10. Mai 1910.
(Ohne Gewähr. A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten.)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne.
über 240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 30000 Mk. 260385 277860
2 Gewinne zu 10000 Mk. 107393 157304
1 Gewinn zu 5000 Mk. 262030
36 Gewinne zu 3000 Mk. 10609 13893 15697 20472
24092 28139 32787 33938 34974 56031 61054 61705

72897 79013 85563 101778 103772 124716 125709 127527 165433 195242 198092 219013 21947a 231552 239526 239720 252737 256182 266591 274160 276579. 285870 297585 297689 65 Gewinne zu 1000 Mk. 204 7756 8845 8991 9339 12262 21070 33603 45013 50433 59518 62994 64555 64998 65650 70375 88015 95976 101251 119244 119563 120286 126006 127186 129711. 139052 140403 148289 155027 155362 159285 161716 162587 163506 173459 174047 175950 1.76208 176983 185876 187490 191309 193891 199680 200334 210116 213969 217411 221740 224551. 228196 249322. 260726 259873 261225 268148 272837 274681. 277077 280954 282600 284110 284202. 299613 301424

107 Gewinne zu 500 Mk. 7533 8441 9253 15486
18209 20180 25097 29707 29993 30003 30152 34001.
36480 38886 39900 40025 40258 41233 49470 50148
61212 52403 56177 58527, 60963 64238 68064 70055
72400 73611. 77421 78975 83508 83731 87728 101987
109319 112509 119857 123134 123898 127503 129613

268708 270384 274810 279405 291634 298672 298987

131722 134002 136901 137006 140836 146047 147104
149320 159722 160392 163657 163983 164829 166521
167945 170899 171676 171837 172953 182262 186241
190674 194016 194803 195600 196848 202013 203499
205171 207049 210325 210631 212226 213666 216082
216319 216788 219865 224390 227184 227273 237518
239123 241072 244843 245551 251608 251625 252452
253798 256703 258717 261794 263079 266953 263418
302432
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
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3 Gewinne zu 15000 Mk. 71387 176838 293696
1 Gewinn zu 10000 Mk. 48013
5 Gewinne zu 5000 Mk. 46629 48063 82042
130230 249529
46 Gewinne zu 3000 Mk. 3632 6041 6139 6483
8512 8535 15346 23737 29777 30083 37134 48654
50685 66093 58130 60299 61403 83049 83462 84761
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Seite 20.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910.

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Seite 22.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Mai 1910,

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(1. bis 6. Reihe) 2. Mk., (7. und 8. Reihe)
1.60 Mk., Sperrſitz: (1. bis 13. Reihe) 3.50 Mk.,
(14. bis 20. Reihe) 3. Mk., Parterre: (1. bis
5. Reihe) 2.20 Mk., (6. bis 8. Reihe) 1.80 Mk.,
1. Galerie 1. Mk., 2. Galerie 50 Pfg.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr.
Kartenverkauf von 11 bis 1 Uhr und von
6 Uhr an.

Vorverkauf
von 11 bis 1 Uhr für die Vorſtellungen:
Freitag, 13. Mai. Außer Abonnement.
Schüler= und Volks=Vorſtellung zu ermäß.
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Stuttgart, a. G. Große Pr. Anf. 6½ Uhr.

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Außer Abonnement.
Anfang 7 Uhr.
Zu Abonnements=Preiſen.
Der Graf von Luxemburg.
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Preiſe der Plätze:
Proſzeniumsloge 4. Mk., Fremdenloge
4. Mk., Balkonloge 3.50 Mk., 1. Rang
3. Mk., 2. Rang 1.50 Mk., Sperrſitz
2.50 Mk., Parterre 1.80 Mk., 1. Galerie
1. Mk., 2. Galerie 50 Pfg.
Der Kartenverkauf zu dieſer Vorſtellung
findet Donnerstag, den 12. Mai a) für
die Galerien von 1 bis 1½ Uhr, b) für
die anderen Plätze von 3½ bis 5 Uhr, ſo=
wie
an den darauffolgenden Tagen, vor=
mittags
von 11 bis 1 Uhr, für die noch
vorhandenen Plätze an der Tageskaſſe ſtatt.
Mittwoch, den 18. Mai 1910.
Außer Abonnement.
Anfang 7 Uhr.
Schüler= und Volks=Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen.
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Frl. Birgit Engell vom Königl. Theater
in Wiesbaden.
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Roſine . Frl. Engel.
Preiſe der Plätze:
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2. Mk., Balkonloge 2. Mk., 1. Rang
2. Mk., 2. Rang 1. Mk., Sperrſitz
1.50 Mk., Parterre 1. Mk., 1. Galerie
40 Pfg., 2. Galerie 30 Pfg.
Der Kartenverkauf zu dieſer Vorſtellung
findet Freitag, den 13. Mai a) für die
Galerien von 1 bis 1½ Uhr, b) für die an=
deren
Plätze von 3½ bis 5 Uhr, ſowie an
den darauffolgenden Tagen, vormittags
von 11 bis 1 Uhr, für die noch vorhan=
denen
Plätze an der Tageskaſſe ſtatt.
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Die 45. ordentliche Hauptverſammlung findet nach § 7 der Satzungen
Donnerstag, den 19. Mai 1910, abends 8½ Uhr,
im Kaiſerſaal (Grünes Zimmer) ſtatt, wozu die Mitglieder hiermit ergebenſt
eingeladen werden.
Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht.
2. Rechnungsablage.
3. Erſatzwahl des Vorſtandes.
4. Statutenänderung.
5. Anträge und Beratungen.
(10099dd
Der Vorſtand.

Darmstadt. Donnerstag, den 26. Mai 1910, abends halb 8 Uhr:
Ausserordentliches Konzert
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zum Besten des Hilfsfonds der Grossherzoglichen Hofmusik
unter Leitung des Hofkapellmeisters Herrn Hofrat W. de Haan
und unter Mitwirkung der Hofopernsängerin Fräulein Kathleen Howard,
der Herren Hofopernsänger Hans Hacker und Alfred Stephani, der
Pianistin Frau Hedwig Kirsch aus Mannheim, der aktiven Mitglieder
des Musikvereins und des Sängerchors des Lehrervereins, sowie einiger
auswärtiger Künstler aus Frankfurt a. M., Mainz und Wiesbaden.
Programm:
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Gluck.
2. Konzert (G-dur) für Klavier mit Orchesterbegleitung L. van Beethoven.
(vorgetragen von Frau Hedwig Kirsch).
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