Darmstädter Tagblatt 1910


31. März 1910

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monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk., aus=
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turen
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173. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt.
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ſowie von unſeren Agenturen und
den Annoncen=Expeditionen. Bei
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.

Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

74.

Donnerstag, den 31. März.

1910.

Die heutige Nummer hat 22 Seiten.

Die Leiſtungsfähigkeit der Verſicherungsträger
eine ernſte Mittelſtandsfrage.
Man ſchreibt uns: Der Entwurf der Reichsverſiche=
rungsordnung
iſt bekanntlich einer durchgreifenden Aen=
derung
unterzogen worden. Der Mittelſtand in der Indu=
ſtrie
, in Gewerbe und Handel ſei demgegenüber nochmals
auf einen für ihn außerordentlich wichtigen Geſichtspunkt
in der Reform der Sozialgeſetzgebung hingewieſen. An
ihm iſt es, die vitalen Intereſſen, die für ihn hierbei auf
dem Spiele ſtehen, mit allem Nachdruck wahrzunehmen,
ehe es zu ſpät wird.
In der Begründung zur Reichsverſicherungsordnung
findet ſich die Anſicht: Die Leiſtungsfähigkeit der Verſiche=
rungsträger
iſt, ſoweit Unfall= und Invalidenverſicherung
in Frage kommen, unbedingt verbürgt. Dieſe Anſicht
darf nicht unwiderſprochen bleiben. Gewiß gibt es eine
Anzahl Induſtrien, die die ſozialen Laſten ohne große
Schwierigkeiten tragen; aber gerade diejenigen Indu=
ſtrien
, in denen Betriebe mittleren und kleinen Umfanges
prävalieren, ſeufzen ſchon jetzt unter den durch die Sozial=
verſicherung
ihnen auferlegten Laſten. Wie ſo oft in volks=
wirtſchaftlichen
Fragen, ſo kann auch für die Unterſuchung
der vorliegenden Frage das bei den Berufsgenoſſenſchaften
ſich anſammelnde ſtatiſtiſche Material die beſte Aufklärung
geben.
Wenn es richtig iſt, daß viele Unternehmer ſchon jetzt
an den ſozialen Laſten ſchwer zu tragen haben, ſo=muß
bei denjenigen Berufsgenoſſenſchaften, die viele mittlere
und Kleinbetriebe umfaſſen, die Einziehung der Beiträge
mit Schwierigkeiten verknüpft und die Zahl der geſtellten
Zwangseinziehungsanträge beſonders hoch ſein. Män
kann wohl alle Betriebe, in denen im Jahre weniger als
20000 Mark Löhne gezahlt werden, zu den kleineren oder
mittleren Betrieben rechnen. Die Inhaber der Betriebe
dieſer Größenkategorien haben im Durchſchnitt alleſamt
kein höheres Einkommen als die vielen Tauſende von
hoch gelohnten Arbeitern und wie das Heer von Ingenieu=
ren
, Werkmeiſtern und Betriebsbeamten, die einen Jahres=
verdienſt
von 30004000 Mark erzielen. In einer Auf=
ſtellung
ſind nun für eine Anzahl Berufsgenoſſenſchaften,
denen viele kleinere und Betriebe kleinſten Umfanges
angehören, die für das Jahr 1908 ermittelte Anzahl der
Betriebe, die Anzahl der geſtellten Zwangseinziehungs=
anträge
überhaupt, ſowie die Anzahl der Zwangseinzieh=
ungsanträge
, die ſich gegen mittlere und kleine Unterneh=
mer
richteten, ausgerechnet und in abſoluten Zahlen an=
gegeben
. Dieſe Zahlen zeigen, daß ein großer Prozentſatz
der Unternehmer an den ſozialen Laſten in der Tat ſchon
jetzt recht ſchwer zu tragen hat. Bei einigen der genannten
Berufsgenoſſenſchaften vermögen 14, 16, ja 19 Prozent, in
anderen 21, 25, 29, ja 31 Prozent der Betriebsunternehmer
ihren Zahlungsverpflichtungen nicht prompt zu entſprechen.
Das Bild wird bei denjenigen Berufsgenoſſenſchaften
noch ungünſtiger, bei denen die Anzahl der Betriebe von
der der Unternehmer erheblich abweicht. So waren zB.
im Jahre 1908 bei der Steinbruchs=Berufsgenoſſenſchaft
12 423 Betriebe verſichert, aber nur 9460 Unternehmer bei=
tragspflichtig
; während bei dieſer Genoſſenſchaft auf 100
Betriebe 21 Zwangseinziehungsanträge entfallen, kommen
alſo auf 100 Unternehmer ſchon 28 derartiger Anträge.
Noch mehr aber muß es zu denken geben, daß von je
100 Zwangseinziehungsanträgen über 80 Prozent, vielfach
ſelbſt über 90 Prozent, in einem Falle 100 Prozent ſich
gegen die kleineren und kleinſten Unternehmer richteten.
Berückſichtigt man den Umſtand, daß die Laſten der Un=
fallverſicherung
noch 20 Jahre lang von Jahr zu Jahr an=
wachſen
, die Arbeitslöhne und alle Lebensbedingungen
immer größere Anforderungen an die pekuniäre Leiſtungs=
fähigkeit
der Unternehmer ſtellen, ſo kann man mit Sicher=
heit
annehmen, daß die Zahl der Zwangseinziehungs=
anträge
ſtändig weiter wachſen wird. Infolge hiervon
werden die Beitragsausfälle ebenfalls ſteigen und dieſe
Ausfälle werden wieder den übrigen beitragspflichtigen
Unternehmern zur Laſt fallen. Das iſt eine Schraube ohne
Ende!
Insgeſamt müſſen bei den aufgeführten 13 Berufs=
genoſſenſchaften
allein rund 50 000 Unternehmer, und zwar
weitaus überwiegend die Inhaber kleinerer und kleinſter
Betriehe, alljährlich zur Leiſtung ihrer Unfallverſicherungs=
beiträge
gezwungen und gepfändet werden, um einen Teil
der Mittel flüſſig zu machen, die zum Vollzug der beſtehen=
den
Gewerbe=Unfallverſicherungsgeſetze notwendig ſind.

Bei der Schleſiſch=Poſenſchen Baugewerks= Berufsgenoſſen=
ſchaft
kommen auf 100 Betriebe 40 Zwangseinziehungs=
anträge
!
Die Behauptung, die ſeither in der Begründung zur
Reichsverſicherungsordnung geſtanden hat: Die Leiſtungs=
fähigkeit
der Träger der Unfallverſicherung ſei unbedingt
verbürgt, erſcheint dieſen Tatſachen gegenüber in einem
mehr als eigentümlichen Lichte, Soeben kommt die Regie=
rung
nun mit dem abgeänderten Entwurf der Reichsver=
ſicherungsordnung
heraus. Da erwächſt die ernſte Pflicht,
ſorgſam und gründlichſt zu prüfen, ob der begrenzten und
unterſchiedlichen Leiſtungsfähigkeit des gewerblichen und
induſtriellen Mittelſtandes, der durch die ſozialen Laſten
am empfindlichſten getroffen wird, die gebührende Berück=
ſichtigung
zuteil geworden iſt. Die Regierung wird hof=
fentlich
in dem neuen Geſetzentwurf von der völlig irr=
tümlichen
Auffaſſung abgekommen ſein, daß die Leiſtungs=
fähigkeit
der in den Berufsgenoſſenſchaften inkorporierten
Unternehmer durchweg in jeder Weiſe gegeben ſei, um neue
ſoziale Laſten zu tragen.
Die Verſicherung ihres guten Willens zum Schutz des
gewerblichen Mittelſtandes hat man ſo oft aus dem Munde
von Regierungsvertretern gehört; nun wohl, bei der Re=
form
der ſozialen Verſicherung hat die Regierung Gelegen=
heit
, zu beweiſen, daß es ihr damit Ernſt iſt.
Möge der abgeänderte Entwurf der Reichsverſiche=
rungsordnung
erkennen laſſen, daß dem ſchwer bedrängten
gewerblichen Mittelſtande nicht wiederum neue Opfer auf=
erlegt
werden ſollen, ſondern daß ihm die nötige Ent=
laſtung
gebracht wird.

Der Kampf um die engliſche Verfaſſungs=
keform
.
* Das Unterhaus trat am Dienstag wieder zu=
ſammen
und begann ſofort die allgemeine Beratung über
die Reſolutionen betreffend das Oberhaus
und die Dauer der Parlamentsſeſſion.
Premierminiſter Asquith beantragte, daß das
Haus ſich als Kommiſſion konſtituiere, um die Reſo=
lutionen
zu beraten, und gab eine ausführliche Erklärung
ab, in der er die Politik der Regierung und ihre Haltung
gegenüber der Reformfrage auseinanderſetzte. Während
er zugab, daß ein Bedürfnis für eine Zweite Kam=
mer
in England vorliege, ſtellte er in Abrede, daß Groß=
britannien
gegenwärtig ein Zweikammerſyſtem habe. Das
gegenwärtige Syſtem ſei eine Karikatur und eine Traveſtie
des Zweikammerſyſtems. Die Regierung wünſche nicht die
Zweite Kammer dem Unterhauſe koordiniert zu ſehen, ſie
wünſche aber das Unterhaus in ſeiner Machtvollkommen=
heit
und ſeiner Vorherrſchaft in der Geſetzgebung erhalten
zu ſehen. Es gebe indeſſen Funktionen der Beratung, der
Reviſion und des Aufſchubs, die in nützlicher Weiſe von
der Zweiten Kammer ausgeübt werden könnten, was mit
der Vorherrſchaft des Unterhauſes vereinbar ſei. Das
Oberhaus müßte aus einer verhältnismäßig kleinen
Zahl von Mitgliedern beſtehen und nicht auf der Erblich=
keit
, ſondern auf demokratiſcher Grundlage beruhen; es
müßte eine Körperſchaft ſein, die den Willen der Nation
repräſentiere und von ihm abhängig ſei. Die Reſolutionen
würden nicht als eine endgültige und erſchöpfende Löſung
des Problems eingebracht. Es wäre aber vor allen Dingen
nötig, daß man ſich mit dem Oberhauſe ſo, wie es jetzt ſei,
beſchäftige.
Asquith verteidigte ſodann die vorliegenden Anträge
der Regierung und führte aus: Die notwendige Vorbe=
dingung
für die Ausführung der Politik der Regierung
ſei die Verhinderung von verfaſſungswidrigen Uebergrif=
fen
in die Finanzgebarung. Die zweite Reſolution ſei
dazu beſtimmt, der heilloſen Verwirrung zwiſchen den
beiden Häuſern ein Ziel zu ſetzen. Gegenwärtig ſei der
einzige verfaſſungsmäßige Weg, der Verwirrung ein
Ende zu bereiten, der, daß das Parlament auf=
gelöſt
werde oder daß neue Peers von der Krone
ernannt werden. Das Vorrecht der Krone ſei, obwohl es
ſelten ausgeübt werde, ein weſentlicher Beſtandteil der
Verfaſſung. Die Reſolution Lord Roſeberys führe einen
direkten tödlichen Schlag gegen die Prärogative, und wenn
ſie Geſetz werden ſollte, ſo würden die Lords eine auto=
nome
Körperſchaft ohne Kontrolle werden. Sowohl die
Auflöſung wie die Ernennung neuer Peers wären ein
ernſtes Ausnahmemittel, das aber im Falle der Not
furchtlos angewendet werden müſſe. (Beifall bei den Mi=
niſteriellen
.)
Nachdem Premierminiſter Asquith ſodann betont
hatte, daß, andere Anregungen unausführbar ſeien und

daß die Vorſchläge der Regierung den erſten Schritt bil=
deten
zu einer Emanzipation des Unterhauſes, erklärte er,
der Meinung zu ſein, daß dem abſoluten Veto der Lords
das abſolute Veto der Krone folgen müſſe, bevor der Weg
freigemacht werden könnte für eine ungefeſſelte Demo=
kratie
.
Balfour (Unioniſt) ſpottete über den Plan der Re=
gierung
und erklärte, es ſei nur natürlich, daß das Ober=
haus
von ſeiner Macht Gebrauch mache, wenn eine Regie=
rung
am Ruder ſei, die in ihren Hauptelementen revolu=
tionär
ſei. Die Regierung verhöhne die Meinung aller
großen und’freien Regierungskörperſchaften der Welt durch
die Einſchränkung der Vollmachten des Oberhauſes und
das ganze Programm der Regierung ſei grotesk. Red=
mond
(Ire) erklärte, ſeine Partei würde die Reſolutionen
bereitwillig unterſtützen. Er begrüße es mit Freuden,
daß ſie keinen Hinweis auf die Reform des Oberhauſes
enthielten. Premierminiſter Asquith möge auf der An=
nahme
der Reſolutionen beſtehen, eine Mehrheit von 120
Stimmen ſei ihm ſicher. Wenn das Oberhaus die Reſo=
lutionen
ablehne, möge er ſich an die Krone wenden und
den König um das Verſprechen zu bitten, von ſeiner Prä=
rogative
Gebrauch zu machen. Sollte er einen abſchlägigen
Beſcheid erhalten, ſo möge er unverzüglich an das Land
appellieren. Wenn Asquith in dieſer Richtung vorgehen
würde, würde er die Unterſtützung des ganzen Landes fin=
den
. Barnes (Arbeiterpartei) erklärte, die Reſolutionen
unterſtützen zu wollen, ſie aber in keiner Weiſe als ein
ausreichendes Mittel zu betrachten gegen die Uebelſtände,
gegen welche die Reſolutionen ſich richteten.
Ein offizielles Amendement zu der Reſo=
lution
der Regierung wird am Donnerstag beantragt
und die Debatte am Montag abend geſchloſſen werden.
Das offizielle Amendement, welches von Sir Robert Finlay
beantragt wird, iſt folgendes: Nach der Anſicht des Hauſes
iſt eine ſtarke wirkſame Zweite Kammer notwendig. Das
Haus iſt bereit, Vorſchläge für die Reform und Zuſam=
menſetzung
der beſtehenden Zweiten Kammer in Er=
wägung
zu ziehen, lehnt es aber ab, ſich mit Vorſchlägen
weiter zu befaſſen, welche den ganzen Nutzen jeder Zwei=
ten
Kammer, wie ſie auch zuſammengeſetzt ſein möge, ver=
nichten
und die einzige Sicherung entfernen würden da=
gegen
, daß die Regierung große Aenderungen nicht nur
ohne die Zuſtimmung, ſondern gegen die Wünſche der
Mehrheit der Wähler vornimmt.

Der Köln. Ztg. wird aus Berlin geſchrieben:
Der Reichskanzler hat von ſeiner Reiſe nach Italien
in jeder Hinſicht befriedigende Eindrücke gewon=
nen
. Die italieniſche Miniſterkriſis, die manchem geeignet
ſchien, ein ſtörendes Moment in den Beſuch des Reichs=
kanzlers
zu bringen, hat ihm im Gegenteil zu einer An=
zahl
ſehr erwünſchter neuer Bekanntſchaften mit italieni=
ſchen
Politikern verholfen und manche intereſſante Unter=
redung
herbeigeführt. So lernte der Reichskanzler Herrn
Giolitti kennen, hatte mehrere Ausſprachen mit Herrn
Luzzatti und konnte ſich ebenfalls in perſönliche Bezieh=
ungen
mit dem Marquis San Giuliano ſetzen, der als
einer der ausſichtsreichſten Kandidaten für das Miniſte=
rium
des Aeußern im Kabinett Luzzatti gilt. Aus allen
dieſen Unterredungen gewann der Reichskanzler die Ge=
wißheit
, daß in der auswärtigen Politik Italiens keine
Aenderung eintreten wird, und insbeſondere daß Italien
am Dreibund feſthalten wird. Somit iſt der Zweck der
Reiſe voll erreicht; weitere Abſichten lagen ihr nicht zu=
grunde
. Die Mitteilung eines italieniſchen Blattes, d
Kanzler habe einen für den kommenden Winter in Aus=
ſicht
genommenen Beſuch Kaiſer Wilhelms am
Vatikan vorbereitet, iſt unzutreffend.
Ueber die Gründe ſeines bevorſtehenden Rücktritts
ſoll Gouverneur v. Schuckmann, wie die Wind=
huker
Nachrichten in ihrer neueſten Nummer mitteilen,
ſich vor ſeiner Abreiſe aus Südweſtafrika mehreren Her=
ren
gegenüber wie folgt ausgeſprochen haben: Seine
Rückkehr als Gouverneur ſei ausgeſchloſſen wegen der
großkapitaliſtiſchen Politik, die er nicht mitmachen könne;
dann aber auch wegen des ſchweren Vorwurfs, den
Staatsſekretär Dernburg im Reichstage gegen die Beam=
ten
der Kolonie erhoben hätte.
Der Verband der akademiſch gebil=
deten
Lehrer Deutſchlands hält gegenwärtig in
Magdeburg ſeinen Verbandstag ab. Zum erſten Male
ſeit der 1904 erfolgten Gründung des Verbandes iſt die
geſamte deutſche Oberlehrerſchaft aus allen Bundesſtaaten
vertreten. Die Mitgliederzahl überſteigt 18000. Neben

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Nummer 74.

den zur Beratung ſtehenden Fragen des engeren Stan=
desintereſſes
ſtehen in der Mehrzahl ſolche von großem,
allgemeinem Intereſſe, wie die Beziehungen zwiſchen
Schule und Haus, die freiere Geſtaltung des Unterrichts
auf der Oberſtufe und die Einführung ſtaatsbürgerlichen
Unterrichts.
Der Hauptausſchuß für die ſtaatliche Pen=
ſionsverſicherung
der Privatbeamten ver=
öffentlicht
folgende Nachricht: Nach neueren, zuverläſſigen
Informationen iſt das Reichsamt des Innern mit der Aus=
arbeitung
einer Geſetzesvorlage über die ſtaatliche Pen=
ſionsverſicherung
der Privatangeſtellten beſchäftigt; die
Vorlage bringt die von der übergroßen Mehrheit der Pri=
vatangeſtellten
gewünſchte Sonderkaſſe (Zuſatzkaſſe zur Er=
gänzung
der alten Verſicherung), alſo nicht den Ausbau
des alten Geſetzes durch neue Klaſſen. Die vom Haupt=
ausſchuß
für die ſtaatliche Penſionsverſicherung vertretene
Mehrheit umfaßt 32 Verbände mit über 700000 Angeſtell=
ten
. Die Freie Vereinigung für die ſoziale Verſicherung
der Privatangeſtellten vertritt dagegen die Minderheit, in
der 9 (kleinere) Verbände mit etwa 60000 Mitgliedern ver=
einigt
ſind.
In der in Frankfurt a. M. unter dem Vorſitz des
Landtagsabgeordneten N. A. Reinhart=Worms abgehal=
tenen
Mitgliederverſammlung des Zentralvereins
der deutſchen Lederinduſtrie wurde der Fuſion
mit dem Verein deutſcher Gerber die Genehmigung er=
teilt
. Es wurde ſodann die deutſche Gerberſchule zu Frei=
berg
(Sa.) in den Beſitz des Zentralvereins übernom=
men
. Da der Zentralverein der deutſchen Lederinduſtrie
auch die deutſche Verſuchsanſtalt zu Freiburg (Sa.) beſitzt,
ſo nimmt er unter den volkswirtſchaftlichen Vereinigun=
gen
Deutſchlands eine einzigartige Stellung ein. Nach
einem eingehenden Referat des Generalſekretärs R.
Krauſe=Berlin wurde eine Reſolution angenommen, in
der gegen die Gerbermaterialienzölle proteſtiert und der
Vorſtand ermächtigt wird, beim Bundesrat und
Reichstag die Beſeitigung dieſer Zölle anzuſtreben.
Die Beteiligung der deutſchen Lederinduſtrie an der In=
ternationalen
Ausſtellung zu Turin 1911 wurde empfoh=
len
.
Ausland.
Die franzöſiſche Kammer nahm mit 416 Stimmen
gegen 92 Stimmen den Geſetzentwurf betreffend die Zoll=
tarifreviſion
in ſeiner Geſamtheit mit der Aende=
rung
zweier Poſitionen in der Senatsfaſſung an.
Der Senat nahm das franzöſiſch=amerikaniſche Zoll=
abkommen
an. Im Verlaufe der Beratung des Bud=
gets
des Miniſteriums des Innern antwortete Miniſter=
präſident
Briand mehreren Rednern der Rechten, die die
Präfekten beſchuldigten, bei den Wahlen einen Druck aus=
geübt
zu haben, die Wahlen zu den geſetzgebenden Kör=
perſchaften
erfolgten unter der Wahrung voller Unab=
hängigkeit
; die Beamten würden ſich den Wahlkämpfen
fernhalten. Er werde alle vorgebrachten Fälle von Miß=
brauch
der Amtsgewalt unterſuchen, aber ſich hüten, ſie
ohne weiteres für wirklich vorliegend zu halten. Derartige
Mitteilungen erfolgten häufig auf Grund von Haß und
Leidenſchaft.
Das däniſche Miniſterium ſtößt mit ſeinen neuen
Anleiheverſuchen auf Schwierigkeiten. Im vorigen
Jahre brachte es zwei Anleihen unter, die erſte im Juli

mit 40, die zweite im November mit 15 Millionen. Die
letzte ſollte eine interimiſtiſche ſein und wurde in Paris
direkt abgeſchloſſen, weil die Regierung nicht in Abhängig=
keit
bei den heimiſchen Banken geraten wollte. Ob nun
der neue Geldbedarf auf die Ueberſpannung der ſozial=
politiſchen
Geſetzgebung zurückzuführen iſt oder auf die
Aufwendungen für die Landesverteidigung beides
dürfte zuſammengewirkt haben jedenfalls lehnte Frank=
reich
jetzt ab und England bot 94,5 Prozent. Dieſer Kurs
war der Regierung zu gering, ſie ſchrieb ihren Bedarf
öffentlich aus. Aber auch dieſe Verſuche ſcheiterten und
ſo ſollen beſſere Marktverhältniſſe abgewartet werden,
wenn nicht doch noch eine freihändige Vergebung ermög=
licht
wird.
Das Komitee der griechiſchen Militärliga unterzeich=
nete
die Urkunde, betreffend die Auflöſung der Liga,
die nach Verleſung der königlichen Botſchaft veröffentlicht
wird. Die Urkunde beſagt, das Komitee erkläre in der
Ueberzeugung, daß die gegenwärtige Regierung bis zur
Einberufung der Nationalverſammlung die Macht behal=
ten
ſoll und die votierten Geſetze in dem Geiſte, in dem ſie
abgefaßt ſind, anwenden werde, die Liga für aufgelöſt. Sie
entbinde die Offiziere von ihrem am 28. Auguſt geleiſteten
Eide. In dem Aufruf der Liga wird das Volk aufgefor=
dert
, die begonnene Arbeit durch guten Gebrauch des Wahl=
rechts
zur Nationalverſammlung zu vervollſtändigen.
Das Repräſentantenhaus der Vereinigten
Staaten gab die Ermächtigung zu der Unterſuchung der
Anſchuldigung, daß in Waſhington von Schiffahrtsinter=
eſſenten
ein Verſuch gemacht worden ſei, auf Mitglieder
des Kongreſſes durch Beſtechung zugunſten der Vorlage
über die Schiffahrtsſubſidien einzuwirken.

Gewerkſchaftsſteuern und Staats=
ſteuern
. Auf Grund des Jahresberichts des Arbeit=
geberverbandes
Unterelbe für das Jahr 1909 hat die
die.
Deutſche Arbeitgeber=Ztg.
durchſchnittlichen
Jahreslöhne einer Anzahl von Arbeiterkategorien be=
rechnet
und ihnen die jährlichen Gewerkſchafts=
beiträge
gegenüber geſtellt. Teilt man das Ergeb=
nis
dieſer Berechnungen in der Art mit, daß zuerſt der
jährliche Durchſchnittslohn und dann der jährliche Ge=
werkſchaftsbeitrag
berückſichtigt wird, ſo ergibt ſich in
runden Ziffern folgendes Zahlenbild: Bei den Holz=
arbeitern
1097 und 52 Mark, bei den Lithographen
1422 und 63 Mark, bei den Buchdruckern 1422 und
59 Mark, bei den Metallarbeitern in der Maſchinen=
induſtrie
1050 und 32 Mark, bei den Hafenarbeitern
1174 und 34 Mark, bei den Metallarbeitern in der
Metallverarbeitung 1151 und 32 Mark, bei den Gaſt=
wirtsgehilfen
826 und 23 Mark, bei den Lederarbeitern
1312 und 29 Mark, bei den Bäckern 970 und 21 Mark,
bei den Zimmerern 1353 und 30 Mark, bei den Maurern
und Bauhilfsarbeitern 1353 und 26 Mark, bei den
Steinarbeitern 1173 und 21 Mark, bei den Transport=
arbeitern
1272 und 18 Mark, bei den Schneidern 1199
und 16 Mark, bei den Fleiſchern 970 und 11 Mark. Es
verlohnt ſich, im Anſchluß an dieſe Zahlen an die Sätze
der ſtagtlichen Einkommenſteuer zu er=
innern
, die für die in Frage kommenden Einkommen
gelten. Nach dem preußiſchen Einkommenſteuergeſetz
beträgt die Einkommenſteuer bei einem Ein=
kommen
von mehr als 900 bis 1050 Mark
jährlich 6 Mark, bei einem Einkommen von
mehr als 1050 bis 1200 Mark jährlich 9 Mark, bei
einem Einkommen von mehr als 1200 bis 1350 Mark
jährlich 12 Mark, bei einem Einkommen von mehr als
1350 bis 1500 Mark jährlich 16 Mark. Man erſieht

daraus, daß die Gewerkſchaftsbeiträge weſentlich höhe
ſind, als die Sätze der ſtaatlichen Einkommenſteuer.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. März.
Empfänge. Se. Königl. Hoheit der Großherzo
empfingen geſtern Frau Sanitatsrat Dr. Maurer, de
Oberſtleutnant v. Dewitz vom Stabe des Großh. Mecklei
burgiſchen Füſilier=Regiments Nr. 90, den Oberſtabsar
Dr. Gerlach, Regimentsarzt des 2. Großh Heſſ. Fel
artillerie=Regiments Nr. 61, den Hauptmann Koettſcha=
Lehrer an der Kriegsſchule in Glogau, den Provinzia
direktor Dr. Breidert von Mainz, den Provinzialdirekt=
Dr. Uſinger von Gießen, den Miniſterialrat Hölzinge
den Regierungsaſſeſſor Dr. Uſinger, den Hofkapellmeiſt
Hofrat de Haan, den Lehrer Bollenbach, Badenheir
Zum Vortrag den Finanzminiſter Braun, den Miniſt
des Innern v. Hombergk zu Vach, den Präſident de
Oberkonſiſtoriums D. Nehel, den Vorſtand des Kabinet
Geh. Rat Römheld, den Generaldirektor des Hoftheater
und der Hofmuſik Werner. In beſonderer Audienz de
Königlich Preuß. außerordentlichen Geſandten und b
vollmächtigten Miniſter Frhrn. v. Jeniſch.
Lehrerperſonalien. Uebertragen wurde de
Lehrer Ernſt Gorr zu Eich, Kreis Darmſtadt, eit
Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule zu Griesheim,
demſelben Kreiſe; dem Lehrer Georg Hering in Pfun
ſtadt, Kreis Darmſtadt, eine Lehrerſtelle an der G
meindeſchule zu Griesheim, in demſelben Kreiſe; de
Lehrer Peter Heiſer zu Alzey eine Lehrerſtelle a
der Gemeindeſchule zu Haßloch, Kreis Groß=Gerau; de
Lehrer Wilhelm Ohly zu Steinheim, Kreis Gieße
eine Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule zu Arheilge
Kreis Darmſtadt; dem Lehrer Friedrich Gläſer
Eppertshauſen, Kreis Dieburg, eine Lehrerſtelle an d
Gemeindeſchule zu Eberſtadt, Kreis Darmſtadt; de=
Schulamtsaſpiranten Hugo Heim aus Dettinge
(Bayern) eine Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule
Nieder=Roden, Kreis Dieburg; dem Lehrer Bernhar
Willenborg in Jügesheim, Kreis Offenbach, ein
Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule zu Bieber, in den
ſelben Kreiſe; eine Lehrerſtelle an der höheren Bürge
ſchule zu Grünberg, Kreis Gießen, dem Schulamt
gſpiranten Rudolf Kohlbach aus Tonndorf (Sachſen
Weimar); eine Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule
Lauterbach dem Lehrer Heinrich Dörr zu Lander
hauſen, Kreis Lauterbach. Der Lehrer Johannes Al
zu Gras=Ellenbach, Kreis Heppenheim, wurde auf ſe
Nachſuchen von der Uebernahme der ihm übertragene
Lehrerſtelle an der Gemeindeſchule zu Wachenheim, Kre
Worms, entbunden und bis auf weiteres auf ſeiner ſei
Stelle belaſſen.
Der Lehrer Johanne
Wagner zu Fehlheim wurde auf ſein Nachſuchen vo
der Uebernahme der ihm übertragenen Lehrerſtelle an d
katholiſchen Schule zu Alsheim, Kreis Worms, entbunde
und bis auf weiteres auf ſeiner ſeitherigen Stelle belaſſe
Ernannt wurde der Militäranwärter Ludw
Wirth aus Ober=Schmitten zum Hauswärter im nör
lichen Kollegiengebäude.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 5, vom
März, hat folgenden Inhalt: 1. Finanzgeſetz fi
das Etatsjahr 1910. 2. Geſetz, die Abänderung des G
ſetzes über den Urkundenſtempel vom 12. Auguſt 180
in der Faſſung der Bekanntmachung vom 28.
1907 betreffend. 3. Geſetz über die Aenderung des G
meindeumlagengeſetzes vom 30. März 1901. 4. Vo
ſchriften für den Verkehr und den Schutz der Nebe
bahn von Heddernheim nach Homburg v. d. H.=5. Ve
ordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen. 6. B
kanntmachung, die Veranlagung der direkten Staat
ſteuern für das Etatsjahr 1910 betreffend.
L.. Der Kreisausſchuß beſchäftigte ſich geſtern
einer öffentlichen Sitzung lediglich mit der Be
ſchwerde der Konrad Einig III. Witwe von Roßdo=
wegen
Verweigerung von Losholz und Armenünte
ſtützung. Die Beſchwerdeführerin beanſprucht de
früher von ihrem Ehemanne bezogene Losholz.A:

Napoleons Vermählung mit Marie Luiſe
am 1. April 1810.
Von Karl Witte.
Am 10. Januar 1810 ſchrieb die Erzherzogin
Marie Luiſe an die Gräfin Colloredo, man ſpreche nur
von der Eheſcheidung Napoleons. Sie laſſe die ganze
Welt reden und beunruhige ſich nicht im geringſten
darüber, ſondern beklage nur die unglückliche Prin=
zeſſin
, auf die ſeine Wahl zur Wiedervermählung fallen
würde, denn ſie fühle ſich ganz ſicher, nicht zum Opfer
der Politik auserſehen zu werden. Viel weniger zuver=
ſichtlich
aber klingt es aus einem Schreiben vom 22.
Januar an ihre Freundin Viktoria, Freiin von Poutet,
ſpäter Gräfin von Crenneville. Seit der Scheidung
des Kaiſers öffne ſie jede Frankfurter Zeitung in der
Erwartung, ſeine neue Gemahlin darin genannt zu
finden, und ſie geſtehe, daß die Verzögerung ihr große
Beunruhigung verurſache. Sie lege jedoch ihr Schick=
fal
in die Hand der göttlichen Vorſehung, die allein
wiſſe, was uns glücklich machen könne. Wenn das
Verhängnis es wolle, ſei ſie bereit, ihr eigenes Glück
dem Wohle des Staates zu opfern in der Ueberzeug=
ung
, daß man das wahre Glück nur in der Erfüllung
ſeiner Pflichten finde, ohne Rückſicht auf ſeine eigenen
Neigungen. Sie wolle nicht mehr daran denken, aber
wenn es ſein müſſe, ſo ſei ihr Entſchluß gefaßt, obgleich
es ein doppeltes und ſehr ſchmerzliches Opfer ſein
würde. Die damals achtzehnjährige Erzherzogin fügte
hinzu: Bitte Gott, daß dem nicht ſo ſei.
Aehnlich ſprach ſie ſich zu Metternich aus, als die=
ſer
ihr im Namen ihres Vaters ankündigte, daß Na=
poleon
ſich um ihre Hand beworben habe, und nachdem
die Entſcheidung gefallen war, machte ſie gute Miene
zum böſen Spiel. Am 7. Februar wurde der Ehekon=
trakt
in den Tuilerien zwiſchen dem franzöſiſchen Mi=
niſter
des Aeußern, von Champigny, und dem öſter=
reichiſchen
Geſandten, dem Fürſten Karl von Schwar=
zenberg
, unterzeichnet. Am 6. März traf als Großbot=
ſchafter
Marſchall Berthier, Fürſt von Neufchätel und
Wagram, in Wien ein, um in aller Form für ſeinen
Gebieter zu werben. Am 11. März fand in der Auguſti=
nerkirche
die feierliche Einſegnung per procurationem‟
ſtatt, wobei Erzherzog Karl den kaiſerlichen Bräuti=
gam
, ſeinen großen Gegner im letzten Kriege, am Altar
vertrat. Wenn man Metternich, der nicht als unbe=
fangener
Zeuge gelten kann, glauben will, nahm die
Bevölkerung Oeſterreichs das Ereignis mit einem Ge=
fühl
auf, das nach langen Kriegen und unermeßlichen
Opfern jede Ausſicht auf Ruhe als Wohltat begrüßt:
ſie ſah darin ein ſicheres Unterpfand des Friedens.
Am 13. März 1810 verließ Marie Luiſe mit ſchwe=
rem
Herzen Wien zu der Fahrt nach Frankreich, das
ihr zur zweiten Heimat beſtimmt war. Als Großnichte

der unglücklichen Marie Antoinette konnte ſie unmög=
lich
Sympathien für das Land jenſeits des Rheins
empfinden und ebenſowenig von günſtigen Gefühlen
für den Mann beſeelt ſein, der das Haus Habsburg
mehrere Male an den Rand des Verderbeus gebracht
und ihre Familie gezwungen hatte, aus der Hauptſtadt
zu fliehen und von Stadt zu Stadt zu irren. Unter=
wegs
wurde ſie allerorten mit Glockengeläut begrüßt
und von feſtlich gekleideten Jungfrauen empfangen.
In Braunau vollzog ſich die feierliche Uebergabe der
öſterreichiſchen Kaiſertochter in Gegenwart der Königin
von Neapel, einer Schweſter Napoleons, und der vor=
nehmſten
Hofdamen der zweiten Kaiſerin mit der Her=
zogin
von Montebello, der Witwe des Marſchalls Lan=
nes
, an der Spitze. Ueber München, Stuttgart, Karls=
ruhe
und Straßburg wurde dann die einem Triumph=
zuge
ähnliche Reiſe fortgeſetzt.
Inzwiſchen erwartete Napoleon die Heißerſehnte
mit der leidenſchaftlichen Ungeduld eines jungen Man=
nes
von zwanzig Jahren. Sein Kammerdiener Kon=
ſtaut
verrät uns, daß er ihr jeden Tag ſchrieb, und
zwar mit eigener Hand, was bei ihm nicht wenig be=
deuten
wollte. Die Eilboten brachten regelmäßig Ant=
worten
zurück, die anfangs ziemlich kurz und kühl
waren, aber zu ſeiner großen Herzensfreude einen
zärtlicheren Charakter in demſelben Maße annahmen,
in welchem Marie Luiſe ſich den Grenzen Frankreichs
näherte. Seit dem 20. März weilte der Kaiſer im
Schloſſe Compiégne, das er zum Empfang ſeiner zwei=
ten
Gemahlin auf das Prächtigſte hatte ausſtatten
laſſen. Die erſte Begegnung aber ſollte am 28. März
zwiſchen Soiſſons und Compiégne ſtattfinden, und zwar
an einer beſtimmten Stelle, wo zu dieſem Zwecke drei
reichgeſchmückte Zelte errichtet waren. Im letzten
Augenblick ſetzte ſich jedoch der ungeſtüme kaiſerliche
Liebhaber in ſelbſtherrlicher Laune über alle Vorbereit=
ungen
und ſeine eigenen Anordnungen hinweg. Als
nämlich Marie Luiſe ihm ankündigte, ſie gedenke ihre
Reiſe zu beſchleunigen und noch an demſelben Tage
(27. März) von Vitry=le=Francois nach Soiſſons auf=
zubrechen
, konnte er ſeine Sehnſucht nicht länger be=
meiſtern
und beſchloß deshalb, der Etikette ein Schnipp=
chen
zu ſchlagen und ihr, allem Zeremoniell zum Trotz,
entgegenzueilen.
Nur von ſeinem Schwager Murat begleitet, ver=
läßt
er ganz heimlich in einem einfachen Wagen ohne
das geringſte kaiſerliche Abzeichen Compiégne und be=
fiehlt
dem Kutſcher, den Pferden die Zügel ſchießen zu
laſſen. Bei ſtrömendem Regen trifft er in Courcelles,
der letzten Poſtſtation vor Soiſſons, ein, ſteigt mit
Murat aus und ſucht unter dem Vordach der Kirche
Schutz, die dem Poſthauſe gegenüberliegt. Niemand im
Dorfe hat auch nur die leiſeſte Ahnung, daß die beiden
Unbekannten der Kaiſer und der König von Neapel
ſind. Nun hört man deutlich aus naher Entfernung

Wagengeraſſel, gleich darauf fährt die Kutſche, in we
cher ſich die Kaiſerin befindet, mit einem Vorreite
heran. Als zum Pferdewechſel Halt gemacht wir
ſtürzt Napoleon aus ſeinem Hinterhalt hervor. D
Stallmeiſter Audenarde erkennt ihn ſofort und ru
laut in höchſter Ueberraſchung aus: Der Kaiſer! D
Portiere des Wagens wird zurückgeſchlagen und
den Armen liegen ſich die beiden kaiſerlichen Neupe
mählten, die einander bis dahin nie vorher von Ar
geſicht zu Angeſicht gegenübergeſtanden haben. Bei=
erſten
Anblick iſt der Kaiſer von ſeiner neuen Leben:
gefährtin entzückt, ihr Liebreiz und ihre Anmut übe.
ſteigen weit ſeine Erwartungen. Blühende Jugeni
friſche, kindliche Unſchuld in den hellblauen Augen, die
tes, kaſtanienbraunes Haar, eine ſchlanke und do
üppige Geſtalt: vor ſo vielen Reizen kapituliert de=
korſiſche
Eroberer widerſtandslos. Aber auch ſie iſt at
genehm enttäuſcht, oder gibt ſich wenigſtens den An
ſchein, es zu ſein. Nachdem ſie ihn eine Weile ange
blickt, ſagt ſie mit einſchmeichelnder Stimme: Sie ſehe
viel beſſer aus als Ihr Bild.
Gemeinſam, zum erſten zärtlichen Zuſammenſeit
fahren Napoleon und Marie Luiſe nach Compiégn
wo man, durch einen Eilboten benachrichtigt, in aller Eil
die nötigen Vorbereitungen zu ihrer feierlichen Begrüß
ung trifft. Bei Fackelſchein und unter dem Donner de
Geſchütze halten ſie gegen zehn Uhr abends ihren Ein
zug. Nachdem der Kaiſer ſeine Gemahlin ſeiner vol
zählig verſammelten Familie vorgeſtellt hat, ſchleich
er ſich in ſpäterer Stunde verſtohlen wie ein Dieb un
im Gegenſatz zu der vorher getroffenen Beſtimmun
in ihre Gemächer, wie es unter ähnlichen Umſtände
Heinrich IV. als ſtürmiſcher voreiliger Gemahl de
Maria von Medicis getan hatte. Am folgenden Mo=
gen
rät er einem unverheirateten Herrn ſeiner Un
gebung, ebenfalls eine Deutſche zu wählen, indem
etwas indiskret hinzufügt: Die deutſchen Frauen ſir
die beſten der Welt, gut, naiv und friſch wie Roſen.
In den wenigen Tagen, die das Kaiſerpaar m
ſeinem Gefolge noch im Schloſſe zu Compiégne weilt
war Napoleon gar nicht wieder zu erkennen. So übe=
mütig
glücklich hatte man ihn nie vorher geſehen; a=
meiſten
aber fiel es auf, daß er, um ſeiner jungen G
mahlin ganz beſonders zu gefallen, in ſeinem Aeußer
faſt geckenhafte Anwandlungen verriet. Am 31. Mär
verließ der Hof Compiégne, am folgenden Tage wurt
im Schloſſe zu St. Cloud die bürgerliche Eheſchließur
eierlich vollzogen. Am Abend gab man im Schlof
theater Iphigenie in Aulis, eine der Lieblingsoper
der unglücklichen Königin Maria Antoinette. T
Wahl dieſes Stückes konnte kaum als eine glücklidh
gelten, denn rief Iphigenie nicht den Gedanken eine
Opfers wach und war Marie Luiſe nicht in den Auge
Europas auf dem Altar der unerbittlichen hohen Pol
tik geopfert worden?

[ ][  ][ ]

Nummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910

Seite 3.

19. Dezember v. J. lief bei der Bürgermeiſterei eine
auf dem Arbeiterſekretariat angefertigte Beſchwerde
ein, auf welche kein Beſchluß gefaßt wurde, weil die
Unterſchrift fehlte. Der Frau war Losholz zugewieſen,
dieſes aber ſpäter, weil der Holzhauerlohn nicht bezahlt
wurde, verſteigert worden. Auch war ihrem Verlangen
nicht entſprochen worden, wenigſtens während des
Winters ihr eine Geldunterſtützung zu gewähren. Da
ein Gemeinderatsbeſchluß nicht vorliegt, erſcheint die
Anrufung des Kreisausſchuſſes unzuläſſig. Die
Entſcheidung lautete dahin, daß die Beſchwerde abzu=
weiſen
ſei, die Emig hat die Koſten ſowie eine Ge=
bühr
von 3 Mark zu zahlen.
* Von der Ober=Poſtdirektion Darmſtadt. Wie
wir hören, iſt dem hieſigen Ober=Poſtdirektor,
Geheimen Ober=Poſtrat Kobelt, die nachgeſuchte
Dienſtentlaſſung durch Kaiſerlichen Abſchied erteilt
und der Charakter als Wirklicher Geheimer Ober=
Poſtrat mit dem Range eines Rats erſter Klaſſe ver=
liehen
worden. Herr Kobelt wird am 1. Juli nach
einer Dienſtzeit von 48 Jahren in den Ruheſtand
treten.
Beiſetzung des Generalmajors Frhr. v. Walden=
fels
. Geſtern vormittag fand auf dem hieſigen Fried=
hofe
nach der Beiſetzung der Aſchenurne eine
Trauerfeier für den in Genua verſtorbenen ehe=
maligen
Kommandeur des hieſigen Leib=Dragoner=
Regiments Nr. 24, Werner Frhr. v. Walden=
fels
, ſtatt. Zu der Trauerfeier hatten ſich u. a. ein=
gefunden
die Herren Finanzminiſter Braun Exz.,
Oberſtallmeiſter Frhr. Riedeſel zu Eiſenbach,
der Generaladjutant des Großherzogs, Oberſt Hahn
die Generalität, das Offizierkorps und ſämtliche
Unteroffiziere des Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24,
Offiziere ſämtlicher übrigen hieſigen Regimenter, ſo=
wie
Offiziers=Abordnungen der Ulanen=Regimenter
Nr. 11 und 15 aus Saarburg, die zuſammen die 30.
Kavallerie=Brigade bilden, deren Kommandeur der
Verſtorbene war. An der Gruft hielt Herr Diviſions=
pfarrer
Liz. Schettler die Trauerandacht, nachdem
die Regimentsmuſik den Choral Jeſus, meine Zu=
verſicht
geſpielt hatte. Der Geiſtliche legte ſeiner
Rede die Bibelworte Herr Gott, du biſt unſere Zu=
flucht
für und für zugrunde. Er pries den uner
ſchrockenen, kühnen und friſchen Reitergeiſt des Ver=
ſtorbenen
, der mit Leib und Seele Soldat geweſen und
dem es in ſeltenem Maße vergönnt war, ſeine Fähig=
keiten
zur ſchönſten Entfaltung zu bringen. Sein
Leben war nicht ohne Erfolge geweſen, denn er habe
ſeinen Beruf ausgefüllt voll und ganz, bis der Tod
ihn abrief. Anerkennung, Liebe und kameradſchaftliche
Verehrung wurden ihm in reicher Fülle zuteil.
Vaterunſer und Segen ſchloß die Andacht und der
Choral Wie ſie ſo ſanft ruh’n geſpielt von der Re=
gimentsmuſik
, beendete die ſchlichte, eindrucksvolle
Feier. An der Gruft wurden zahlreiche Kränze und
Blumenarrangements niedergelegt.
* Heilanſtalten in Heſſen. Im Jahre 1908 waren
im Großherzogtum vorhanden: 36 öffentliche Kranken=
häuſer
mit 4098 Betten; 29 private Krankenhäuſer mit
1257 Betten; 3 Univerſitätslehrzwecken dienende Kran=
kenhäuſer
mit 445 Btten; eine öffentliche Augenheil=
anſtalt
mit 18 Betten; 4 private Augenheilanſtalten
mit 4 Betten; eine Univerſitäts=Augenklinik mit 120
Betten; 4 öffentliche Anſtalten für Geiſteskranke, Epi
leptiker, Schwachſinnige uſw. mit 2476 Betten; 4 pri
vate Anſtalten dieſer Art mit 225 Betten; 1 Univer=
ſitäts
=Klinik für pſychiſche Krankheiten mit 100 Betten;
2 öffentliche Entbindungsanſtalten mit 52 Betten; 2
private Entbindungsanſtalten mit 13 Betten, ſowie 1
Univerſitäts=Entbindungsanſtalt mit 65 Betten.
* Manöver des 18. Armeekorps. Die diesjährigen
Manöver des 18. Armeekorps werden in Oberheſſen ſowie
in den Kreiſen Fulda und Gersfeld, ſich alſo vom Vogels=
berg
bis in die Rhön erſtreckend, abgehalten werden. Die
21. Diviſion hält ihre Manöver ab in dem Gelände öſtlich
der Bahnlinie Friedberg-Gießen, alſo in Teilen der
Kreiſe Friedberg, Gießen, ſowie in den Kreiſen
Schotten, Büdingen, bis zur Linie Alsfeld-Gedern; die
25. Diviſion übt in den Kreiſen Alsfeld, Fulda und
Gersfeld. Die Korpsmanöver finden ſtatt in der Gegend
von Ulrichſtein (Oberheſſen)
w. Penſionierung. Mit dem 1. April tritt der
namentlich in Beſſungen bekannte Feldſchütz Georg
Stier I. nach über 40jähriger Dienſtzeit in den wohl=
verdienten
Ruheſtand. Der Genannte hat als ſtätſt.
Beamter treu und gewiſſenhaft ſeine dienſtlichen Pflich=
ten
ſtets erfüllt und erfreut ſich allgemeiner Be=
liebtheit
.
Iubiläum. 30 Jahre ſind es am 1. April, daß
Frau Marie Göbel und ihr verſt. Gatte, Kataſter=
Ingenieur Heinr. Göbel, ihr Heim im Hauſe Diebur=

gerſtraße 68 aufgeſchlagen haben. 35 Jahre lang zählt
ſie zu den treuen Abonnenten unſeres Tagblattes.
Möge ſich noch manches Jährchen daran reihen.
O K. Die Jugendherbergen des Odenwaldklubs,
Man ſchreibt uns: Wenn wir die von den Wirten dem
Odenwaldklub eingeſandten Notizen über den Beſuch
der Jugendherbergen etwas eingehender betrachten, ſo
laſſen ſich ſofort mehrere Gruppen bilden, die ſich
weſentlich in der Zahl der Beſucher unterſcheiden. Eine
geringe Inanſpruchnahme zeigt auffallenderweiſe die
Bergſtraße; dort haben wir an 5 Orten 10 Jugend=
herbergen
zur Verfügung, von denen allerdings nur
6 benutzt wurden. Insgeſamt fanden 130 Ueber=
nachtungen
an der Bergſtraße ſtatt. Dies iſt um ſo
auffallender, als unſtreitig gerade die Bergſtraße eine
Fülle von Naturſchönheiten bietet, und doch verſtehen
wir es, wenn wir bedenken, daß viele der jungen
Wanderer bis zur Bergſtraße die Bahn benutzen, um
hier ihren Marſch zu beginnen, der ſie in leichten
Tagesmärſchen ohne beſondere Mühe in das Neckar=
und Maintal führt. Dieſe gottbegnadeten Landſtriche
haben denn auch reichlichen Zuſpruch gefunden, haben
ſich doch 664 Wandergeſellen in die Fremdenbücher der
Jugendherbergen im abgelaufenen Wanderjahre einge=
ſchrieben
. Einzelne Orte ſind allerdings beſonders
reichlich bedacht; ſo übernachteten in zwei Gaſthöfen
Hirſchhorns, die Meldung erſtatteten, 95 Schüler. In
Neckargerach blieben in einem Hauſe 44 über Nacht;
Wimpfen hat ſogar über 100 Beſucher zu melden, von
denen einzelne ſogar längere Zeit dort weilten. Vom
Neckartal führt viele Wanderer der Weg hinüber nach
dem Maintal. In Mosbach, wo 67 Beſucher der
Jugendherbergen verzeichnet werden, und Buchen wird
gerne Raſt gemacht. Aus dem Maintal ſind leider die
Meldungen nur ſehr ſpärlich eingelaufen, doch wiſſen
die beiden Gaſthöfe in Wertheim von 110, die Roſe‟
in Miltenberg von 120 eingeſchriebenen Gäſten zu
melden. Die dritte Gruppe umfaßt die Jugendher=
bergen
mitten im Odenwald. Hier iſt leider eine große
Anzahl von Gaſthöfen gar nicht benutzt worden, was
wir um ſo mehr bedauern, als wir wiſſen, daß unſere
jungen Leute auch dort gut und billig untergekommen
wären. Einzelne Orte haben freilich durch ihre Lage
am Ende einer größeren Marſchſtrecke auch hier beſon=
dere
Anziehungskraft. So meldet Wald=Michelbach 94
Beſucher; auch das Gaſthaus an der Ruine Rodenſtein
hat 84 Schüler beherbergt. Viel Freunde ſieht regel
mäßig das Mümlingtal von Beerfelden bis Michelſtadt
und König, während andere Unterkunftsſtellen nur
wenige Gäſte fanden. Immerhin ſind auch im Innern
unſeres Gebietes wieder 404 Quartiere benutzt worden
auch Schülerinnen durchſtreiften dieſe Gegend
ſo daß ſich eine Geſamtzahl von 1198 Beſuchern ergibt,
eine Zahl, die beweiſt, daß das begonnene Werk nicht
umſonſt war.
Vortragszyklus. Ueber Rechtsfragen
des täglichen Lebens gedenkt auf Veranlaſſung
der Ortsgruppe Darmſtadt des Allg. Deut=
ſchen
Frauenvereins (Abteilung Rechtsſchutz)
Herr Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoffmann II. einen
Zyklus von fünf Vorträgen zu halten. Dieſe finden
am 5., 8., 12., 15. und 19. April in der Stiftsſtraße 47
(kleiner Saal) ſtatt und ſind auch Nichtmitgliedern zu=
gänglich
. Für alle in der ſozialen Arbeit ſtehenden
Frauen, ſowie für die vielen alleinſtehenden, erwerben=
den
Frauen der Jetztzeit iſt es ſicher nützlich, oftmals
notwendig, über die Rechtsfragen des täglichen Lebens
beſſer unterrichtet zu ſein, als es früheren Generationen
von Frauen erforderlich ſchien, und wird die dort zu
erlangende Anregung und Aufklärung auf dieſem Ge=
biete
ſicher von vielen freudig begrüßt. Näheres iſt aus
dem Anzeigenteil dieſes Blattes zu erſehen.
Vogelsberger Höhenklub. Für den 3. April iſt
eine Nachmittagswanderung von Gernsheim nach
Lorſch vorgeſehen. In Gernsheim Beſichtigung des
Rheinhafens. Der Weg führt dann an der als Wall=
fahrtsort
bekannten Kapelle Mariä Einſiedel vorüber
zum Forſthaus Jägersburg und durch den Jägers
burger Wald nach Lorſch. (Siehe Anzeige.)
* Brieftaubenklub. Unter dem Namen Gut Flug
hat ſich in Beſſungen ein Brieftaubenklub gebil=
det
, der ſeine Tauben dem Kriegsminiſterium zur Ver
fügung geſtellt hat. Dem Klub gehört eine ganze An=
zahl
Brieftaubenzüchter an.

Bürgerkeller. Wie in den Anzeigen erſichtlich,
konzertiert das allgemein beliebte Damenorcheſter
Familie Kreuzig nur noch bis Ende dieſes Monats im
Bürgerkeller. Das letzte Konzert findet Donnerstag
ſtatt. Auch an dieſem Tage werden die Prunkſtücke des
Orcheſters, z. B. die Meditation von Seb. Bach,

Traum nach dem Balle und das herrliche Intermezzo
aus Cavalleria ruſticana von der Künſtlerfamilie
zum Vortrag kommen.

Orpheum. Das Gaſtſpiel des Intimen Theaters
Frankfurt geht heute, Donnerstag, zu Ende. Mor=
gen
Freitag, 1. April, debütiert eine Serie glänzen=
der
artiſtiſcher Novitäten, welche in ihrer Geſamtheit
den letzten Varieté=Spielplan der laufenden Spielzeit
bilden werden. (S. Anz.)
gs- Unfall. Um 2 Uhr geſtern nachmittag geriet
am Bahnban in der Allee ein Arbeiter unter einen
Arbeitszug. Das linke Bein wurde ſtark gequetſcht
und die Ferſe abgefahren. Nach Anlegung eines Not=
verbandes
durch die Rettungswache wurde der Ver=
letzte
im Kranken=Automobil nach dem ſtädtiſchen
Krankenhaus gebracht.
X§x Bensheim, 30. März. Man ſchreibt uns: Die
fürſtliche Rentkammer in dem nahen Schön=
berg
wird demnächſt nach König i. O., dem Sitze des
Fürſten von Erbach=Schönberg, verlegt. Dieſe Verleg=
ung
, wie überhaupt die Verwaiſung des Schönberger
Schloſſes, bedeutet für Schönberg einen unberechen=
baren
Verluſt, verljert dieſer Ort nicht allein ſeine be=
deutendſte
Steuerkraft, ſondern auch die Geſchäftsleute
desſelben werden ihres beſten Abnehmers verluſtig.
Die Einwohnerſchaft bedauert den Entſchluß des Für=
ſten
ungemein und erinnert ſich heute mit der größten
Verehrung des verſtorbenen Fürſten Guſtav, der mit
jeder Faſer an ſeinem lieben Schönberg hing. Herr
Schloßhauptmann Baur tritt zurück und ſiedelt nach
Lindenfels über. Auch dieſen Herrn ſieht Schönberg
ebenſo unſere Stadt recht ungern aus ſeinem bisherigen
Wirkungskreiſe ſcheiden.
Offenbach, 30. März. Mit der Verhaftung des
im Jahre 1890 in Löwenberg, Mark Brandenburg, gebore
nen Reinhold Kubal hat die hieſige Kriminalpolizei
einen guten Fang gemacht. K. wurde, als er in einer
hieſigen Wirtſchaft ein Fahrrad verkaufen wollte, als ver
dächtig arretiert. Bei ſeiner Vernehmung ſtellte es ſich
lt. O. Ztg. heraus, daß er eine ganze Reihe Einbrüche auf
dem Kerbholz hat. So war er in der Nacht vom 27. auf
den 28. ds. Mts. im Bahnhof Dietzenbach eingebrochen und
hatte dort 2 Fahrkarten, einiges Kleingeld, einen Schirm,
mehrere Röcke und ſonſtige Kleinigkeiten entwendet, ſowie
den Kaſſenſchrank beſchädigt. In der folgenden Nacht ſtat=
tete
er dem hieſigen Oſtbahnhofe einen unwillkommenen
Beſuch ab, bei dem er jedoch nur fünf Schlüſſel erbeutete
Dagegen fielen ihm bei einem Einbruch in eine am Bahn=
hof
ſtehende Zigarren= und Zuckerbude 200 Zigarren und
eine Menge Süßigkeiten zu. Durch einen in der betreffen=
den
Nacht dienſttuenden Beamten war er aus dem Bahn=
hof
, in dem er übernachten wollte, gewieſen worden. Durch
dieſen, ſowie durch verſchiedene Fahrkarten, die ſich noch
bei ihm vorfanden, wurde er überführt. Das Fahrrad,
das er hier verkaufen wollte, hatte er einem zu Ober=
roden
zu Beſuch weilenden jungen Manne geſtohlen. Wei=
ter
aber haben auch die Nachforſchungen nach dem ſeit=
herigen
Aufenthalt des Verhafteten ergeben, daß dieſer
bereits eine von Mannheim aus ſteckbrieflich verfolgte
Perſönlichkeit iſt, die in der Nacht vom 23. auf den 24. März
in Ladenburg einen Einbruch verübt hat und dabei ein
Fahrrad, Uhr und Kette, einen Herrenring, mehrere Klei=
dungsſtücke
, ſowie verſchiedene weitere Gegenſtände ent=
wendete
.
Mainz, 30. März. Mit dem Mainzer
Pferdemarkt am 21. April 1910 iſt wieder
eine Lotterie, 25000 Loſe à 1 Mk., verbunden, deren
Generalvertrieb ſich, wie bisher, in den Händen
der Firma Karl Anger, Mainz, Königl. Preußiſche
Lotterieeinnahme, befindet.
B. Bingen, 29. März. Im benachbarten Büdes=
heim
war ſeit kurzem der 27 Jahre alte Eduard Bel=
lenbaum
rerſchwunden, ohne daß man einen An=
haltspunkt
hatte, wohin er ſich gewandt haben möchte
Jetzt wurde die Leiche des Bedauernswerten im Mühl=
teich
geländet. Er hat ſich dort ertränkt.
B. Bingen, 29. März. Wie alljährlich am Oſter=
dienstag
, ſo waren auch heute die Vertreter von zwei.
Studentenverbindungen mit einer blau=weißen und
einer gelb=weißen Fahne auf dem Rochusberg, um an
dem dort befindenden Denkſtein zum Andenken an die
am Oſterdienstag 1900 ertrunkenen Angehörigen des
Philiſterzirkels Rheingau das Gedächtnis
der Ertrunkenen feierlich zu begehen. Das Un=
glück
iſt heute vor zehn Jahren vorgekommen und faſt
ein Jahr ſpäter wurde erſt die letzte Leiche geländet.
(*) Gießen, 30. März. Der Parteitag der
Deutſchſozialen fand hier am 3. Oſtertag ſtatt.
Den Geſchäftsbericht erſtattete der Vorſitzende, Ober=
lehrer
Dr. Weber=Butzbach. Dem Eiſenbahnaſſiſten=
ten
Appel wurde für die Rechnungsführung Entlaſt=

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 29. März.
Zum erſten Male:
Der Graf von Luxemburg.
Operette in 3 Akten von A. M. Willner und Robert
Bodansky. Muſik von Franz Lehär.
W-l. Wie die Muſik, ſo hat auch die Handlung der
Lehärſchen Operette Der Graf von Luxem=
burg
die heute vor vollbeſetztem Hauſe hier zum
erſten Male zur Aufführung gelangte, viel Aehnlich=
keit
mit der Luſtigen Witwe‟. In dem ruſſiſchen
Fürſten Baſil Baſilowitſch, einem ebenſo angejahrten
Herrn wie der Baron Mirko in der Luſtigen Witwe,
regt ſich der verſpätete Liebesfrühling. Gegenſtand
ſeiner zärtlichen Zuneigung iſt die junge und ſchöne
Sängerin Angéle Didier. Da eine Heirat mit ihr
aber nicht ſtandesgemäß iſt, wird ſie der Form halber
mit dem finanziell verkrachten Grafen Renée von Lu=
xemburg
vermählt, der dafür, daß er ihr ſeinen Namen
gibt und ehrenwörtlich verſpricht, ſich nach 3 Monaten
wieder ſcheiden zu laſſen, 500000 Francs erhält. Die
Ehe iſt nur eine Scheinehe; denn ehe die Ehe keine
Ehe iſt, ehe iſt die Ehe keine Ehe; beide bekommen
ſich von Angeſicht zu Angeſicht gar nicht zu ſehen. Der
junge Graf von Luxemburg, ein zweiter Graf Da=
nilo
, der einen anderen Namen annehmen muß, lernt
nun aber ſeine ihm angetraute unbekannte Gattin
kennen und entbrennt von Liebe zu ihr, die ſie er=
widert
. Aber wie Danilo und Hanna Glawari
können ſie zu einander nicht kommen denn beide
ſind ja vermählt. In der Gräfin Staſa Kokozow
einer verblühten Schönheit, die früher das Ehrenwort
des Fürſten Baſil erhalten hat und ihn nicht losläßt
erſteht aber beiden eine rettende dea ex machina.
Der Fürſt muß den Grafen ſeines Ehrenwortes ent=
binden
und erhält ſeine Gräfin; der Graf von Lu=
xemburg
erhält ſeine Angéle nochmals und in Wirk=
lichkeit
, und da auch der Maler Armand und ſeine Ju=
liette
, Angéles Geſellſchafterin, ſich endlich finden, ſo
ſchließt die Operette mit drei mehr oder weniger
glücklichen Verbindungen.

Im erſten Akt, der mit einem Maskenſcherz trei=
benden
Chor hinter der Szene eingeleitet wird, er=
öffnet
ein Bohéme=Duett zwiſchen Briſſard und Ju=
liette
die Reihe der Geſangsnummern; auf dieſes folgt
ein Lied der Juliette mit Chor. Ein Maskenſchwarm
führt Renée ein, der ein Lied von ſeinem luſtigen
Leben ſingt, deſſen Refrain der Chor aufnimmt. Ein
komiſch inſtrumentiertes Lied Baſils leitet in die
eigentliche Handlung über, mit der ein Quintett Ba=
ſils
und ſeiner Helfershelfer ſodann genauer bekannt
macht. Ein Entreelied Angéles und ein Duett
zwiſchen Angéle und Renée, das auf die Vermählung
hinter dem Wandſchirm folgt, beſchließen den erſten
Akt.
Der zweite Akt, der den Höhepunkt der Operette
bildet, wird mit einer Tanzmelodie als Vorſpiel ein=
geleitet
. Ein ſentimentales Liebesduett zwiſchen
Renée und Angéle wird von einem Tanzduett zwiſchen
Briſſard und Juliette abgelöſt (Mädel, du weißt es
ganz genau, wirſt meine ſüße, kleine Frau), das ſehr
gefiel und da capo verlangt wurde. Mehr als das
Walzerlied von Renée (Fünfdreiviertel uſw.) ſchlug
das groteske Tanzduett zwiſchen Baſil und Juliette
ein, das ebenfalls wiederholt werden mußte. Einen
vollen Heiterkeitserfolg erzielte das komiſche Liebes=
lied
Baſils Kam ein Falter leicht geflattert uſw.
Ein in der Handlung bewegtes, dramatiſch geſteigertes
Finale beſchließt den Akt.
Der letzte Akt, der ebenfalls mit einer Tanz=
melodie
eingeleitet wird, iſt kurz. Nachdem das Duett
des zweiten Aktes zwiſchen Briſſard und Juliette wie=
der
aufgenommen iſt und ein burleskes Marſch= Ter=
zett
zwiſchen Baſil, Renée und Angéle ein erheitern=
des
Intermezzo gebracht hat, findet die Vereinigung
des Liebespaares unter Trommeln und Poſaunen
ſtatt.
Der Stil der Oper iſt derjenige der Luſtigen
Witwe, eine Vereinigung von Sentimentalem und
Sinnlichem mit dem Humoriſtiſchen, das in der über=
wiegenden
Anwendung der Tanzrhythmen und Tanz=
formen
ſeinen Ausdruck findet. Von einzelnen Aus=
nahmen
, wozu wir die beiden Lieder des Baſil rechnen
möchten, abgeſehen, iſt die Muſik wenig originell, ſie

bewegt ſich ſo ſehr im herkömmlichen Operettenſtil, daß
man ſich freut, wenn man Altbekanntes wiederhört
und alles ſtimmt.
Der erſte Akt machte wenig Eindruck und das Pu=
blikum
verhielt ſich ſehr reſerviert; erſt nachdem im
zweiten Akte mit dem Tanzduett Briſſards und
Juliettes der Bann gebrochen, kam es in Stimmung
und ſpendete nach faſt jeder Nummer lebhaften Bei=
fall
, der ſich bis zum Schluſſe der Aufführung ſteigerte,
ſodaß man ſchließlich von einem ſtarken Erfolge der
Aufführung ſprechen konnte.
Dieſer war zum großen Teil den guten Leiſtungen
der Künſtler zu verdanken. Frl. Suchanek, Frl.
Grünberg, Herr Speiſer und Herr Jordan
bewährten ſich wieder als tüchtige und zuverläſſige
Operettenkräfte. Die von ihnen und Herrn Hacker
geſungenen Einzelnummern machten den Erfolg des
Abends. Frl. Suchanek verkörperte die Sängerin
Angéle mit Eleganz und feinem Takt und bewegte ſich
mit Glück in dem leichten Operettenſtil. Herr Speiſer
als Vertreter der Titelrolle ſpielte und ſang mit ge=
wohnter
Friſche, Lebendigkeit und Verve und traf
nicht nur in den humoriſtiſchen, ſondern auch in den
ernſteren Szenen den rechten Ton. Von zündender
Komik war der unglückliche fürſtliche Liebhaber Baſil
des Herrn Jordan, deſſen zweites Liebeslied von
den Knöpschen Heiterkeitsſtürme entfeſſelte. Frl.
Grünberg als Juliette, der Herr Hacker als
Briſſard erfolgreich ſekundierte, entſprach ganz der
Vorſtellung, die man ſich von dieſer feſchen und leicht=
lebigen
jungen Pariſerin macht. Lobend zu erwähnen
iſt noch die humorvoll aufgefaßte und geſpielte Gräfin
der Frau Rudolph. Die kleineren Partien waren
gut beſetzt.
Herr Kapellmeiſter Kittel leitete die Aufführung
mit impulſivem Temperament. Herr Oberregiſſeur Val=
dek
hatte mit bewundernswerter Kombinierungskunſt
aus den vorhandenen Mitteln einen effektvollen Rah=
men
für die Aufführung geſchaffen. Das Atelier des
Malers Briſſard ließ aber den Bohéme=Charakter
etwas vermiſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Nummer 74.

ung erteilt. Bei der Neuwahl des geſchäftsführenden
Ausſchuſſes wurden die bisherigen Herren unter Leit=
ung
des Vorſitzenden Dr. Werner=Butzbach wieder=
gewählt
. Grüße trafen ein vom Reichstagsabgeord=
neten
Bindewald aus Wilmersdorf bei Berlin, Schrei=
nermeiſter
Rauſch=Schadges und Dr. Mahr=Darmſtadt.
Ueber die politiſche Lage und unſere Arbeit in Heſſen
ſprach Schriftleiter Linder=Frankfurt a. M. Pfarrer
Fritſch=Ruppertsburg ſagte, die Chriſtlichſozialen und
Deutſchſozialen würden auch ferner zuſammenſtehen.
An der regen Ausſprache nahmen teil Weitzel= Hirzen=
hain
, Geometer Weber=Hungen, Pfarrer Schick= Queck=
born
und Stadtverordneter Laaß=Frankfurt a. M. Letz=
terer
wies auf einige Mängel der Reichsfinanzreform
hin, z. B. bei der Scheckſteuer. Oberbibliothekar Dr.
Heuſer=Gießen ſprach die Bitte aus, bei kommenden
Verhandlungen mehr die heſſiſchen Verhältniſſe be=
ſprechen
zu wollen. Pfarrer Fritſch ſprach über
Heſſiſche Finanzpolitik und die heſſiſche Wahlrechts=
vorlage‟
. Profeſſor Lind=Darmſtadt hob die Not=
lage
der Unterbeamten hervor; das für Nauheim be=
willigte
Geld hätte man dieſen geben ſollen. Beim
Denkmalſhutz könne viel geſpart werden, ebenſo bei
Diäten, die zweijährige Budgetperiode ſolle eingeführt
werden, das Wahlrecht müſſe ein direktes ſein.
Henningſen=Hamburg teilte mit, daß in Frankfurt
eine neue Geſchäftsſtelle errichtet worden iſt; Partei=
ſekretär
iſt Lindner=Frankfurt a. M. Parteiſekretär
Henningſen=Hamburg ſprach noch über Angriffe auf
die wirtſchaftliche Vereinigung. Folgender Antrag
des Pfarrers Schick=Queckborn fand ein=
ſtimmige
Annahme: Die Deutſchſoziale Landesver=
ſammlung
erſucht die ihr naheſtehenden Landtags=
abgeordneten
, 1. dahin zu wirken, daß der Beſitz des
Fiskus an land= und forſtwirtſchaftlicher Fläche nicht
vermehrt, vielmehr ſo weit als möglich zu innerer
Koloniſation zur Verfügung geſtellt werde, daß vor
allem der in den letzten 50 Jahren aus Privathand er=
worbene
land= und forſtwirtſchaftliche fiskaliſche Beſitz
wieder zum Privaterwerb freigegeben wird, 2. da ein
geſunder, möglichſt zahlreicher Eigenbeſitz die beſte
Stütze des Staates iſt, die Beſitzerwerbung auf alle
mögliche Weiſe zu fördern, insbeſondere die hohen
Immobilienſtempelgebühren auf ein gerechtes Maß
herabzuſetzen, ſobald die Vermehrung der Staatsein=
nahmen
etwa aus der Eiſenbahngemeinſchaft es
geſtattet; 3. für Heranziehung des fiskaliſchen Beſitzes
zur Gemeindeſteuer zu ſtimmen. Um ½7 Uhr ſchloß
der Vorſitzende die faſt 5ſtündigen Verhandlungen.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 29. März. Die große
Glocke des Berliner Doms, die, wie ſeinerzeit
berichtet, einen Riß erhalten hatte und dem Straß=
burger
Dombauamt, das als ausſchließliche Heilan=
ſtalt
für kranke Glocken in Frage kommt, überſandt
worden war, iſt dort ſo vorzüglich repariert worden,
daß die Glocke bei den angeſtellten Läuteverſuchen einen
völlig reinen Klang gab. Bei Vornahme der ſchwierigen
Operation ſtellte ſich übrigens heraus, daß die Glocke
außer dem großen Riß, der bis in das in der Mitte be=
findliche
Bild des Großen Kurfürſten ging, noch einen
zweiten Querriß hatte, der erſt während der Reparatur
zum Vorſchein kam. Hierdurch hat ſich die komplizierte
Arbeit länger, als man dachte, hingezogen, ſo daß die
Glocke am Oſterfeſte noch nicht in das Domgeläut ein=
ſtimmen
konnte. Augenblicklich befindet ſie ſich im
Hofe des alten Schloſſes zu Straßburg, wo man ſie
einige Tage zur öffentlichen Beſichtigung aufgeſtellt
hat. Im Wettbewerb um den Bau der Großen
Oper am Kurfürſtendamm iſt jetzt die Entſcheidung
gefallen. Das von der Leitung des Unternehmens zur
Begutachtung eingeladene Sachverſtändigenkollegium
gab nach längerer Beratung einſtimmig ſein Urteil
dahin ab, daß von den Entwürfen der ſieben zur Be=
teiligung
aufgeforderten Baumeiſter die Arbeiten von
Oskar Kaufmann und Profeſſor Bruno Schmitz an
erſter Stelle zu empfehlen ſeien. In einer geſtrigen
Verſammlung der Maßſchuhmacher Groß=

Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Darmſtadt, 30. März. Von kunſtverſtändiger
Seite wird uns geſchrieben: In der heutigen Nummer
Ihres Blattes wird die muſikaliſche Veranſtaltung bei
Profeſſor Willy Burmeſter am Oſtermontag=Abend
als ein künſtleriſches Ereignis bezeichnet. Mit vollem
Recht. Keiner und keine (Ihre Notiz läßt ungalanterweiſe
die Damen unerwähnt) von denen, welche der Einladung
des Geigerkönigs und ſeiner ungemein ſympathiſchen, lie=
benswürdigen
Gattin gefolgt waren, werden ſo bald die
Genüſſe vergeſſen, die jener Abend bot und die in dem
Geſange des Tenoriſten Paul Schmedes aus Wien
einen nicht zu übertreffenden und ungeahnten Höhepunkt
erreichten. Ungeahnt um deswillen, weil der Sänger in
Deutſchland noch wenig bekannt iſt und daher auf die
begeiſterten Zuhörer wie eine Offenbarung wirken mußte.
Paul Schmedes, ein geborener Däne, iſt der jüngere
Bruder des bekannten Wiener Heldentenoriſten Erik Schmedes
und war bis vor wenigen Jahren Kaufmann, ohne dem
köſtlichen Schatze, den ſeine Kehle birgt, größere Beachtung
zu ſchenken. Nunmehr in vorzüglicher Schule ausgebildet
und unterſtützt von hervorragender muſikaliſcher Veran=
lagung
, iſt aus ihm ein Sänger geworden, der nicht bloß
durch den blühenden Wohlklang ſeines umfangreichen,
mächtigen und echt männlichen Tenors jeden Zuhörer hin=
reißt
, ſondern den Geſangskundigen namentlich durch eine
Vollendung im Kunſtgeſange entzückt, die zurzeit wohl nur
noch bei Caruſo anzutreffen ſein dürfte. Iſt aber Caruſo
nur Opernſänger, und zwar nur auf dem begrenzten Ge=
biete
der italieniſchen Opernmuſik, ſo erſchöpft die Aus=
drucksfähigkeit
und univerſelle muſikaliſche Bildung des
däniſchen Meiſterſängers neben den ſtärkſten dramatiſchen
Akzenten (Arien des Don Joſé aus Bizets Carmen und
des Canio aus Cavallos Bajazzo) auch den zarten, lyri=
ſchen
Stimmungsgehalt des deutſchen Liedes (er ſang Lie=
der
von Schubert, Brahms, R. Strauß und zuletzt in der
Urſprache Griegs bekanntes Ich liebe dich). Obwohl ihn
ſein prachtvolles Organ auf die Bühne weiſt, beabſichtigt
Herr Schmedes, ſeine Kunſt ausſchließlich dem Konzert=
geſange
dienſtbar zu machen. Hier wird er allerdings
außerhalb jeder Konkurrenz ſtehen; denn Konzerttenoriſten,
die mit auserleſener künſtleriſcher Bildung und ſouveräner
Beherrſchung aller techniſchen Mittel eine ſo glänzende
ſtimmliche Begabung verbinden, ſind bei uns nicht zu
finden.
Kleines Feuilleton.
Der Eſel als Maler. Aus Paris wird ge=
ſchrieben
: In dem jetzt eröffneten Salon der Unab=
hängigen
befindet ſich unter den 5800 Gemälden, die
hier zuſammengebracht wurden, ohne daß eine Jury
ihres Amtes gewaltet hätte, ein Bild, das von einem

Berlins wurde beſchloſſen, wenn die Arbeitgeberorgani=
ſation
einen Mindeſtlohntarif bis zum 15. April nicht
anerkenne, ſolle in einer neuen Verſammlung am 18.
April die Arbeitsniederlegung beſchloſſen werden.
Aufſehen erregte die Verhaftung des Inhabers
der graphiſchen Kunſtanſtalt Otto Schloß, dem zum=
Vorwurf gemacht wird, Lieferſcheine gefälſcht und auf
Grund davon Rechnungen ausgeſtellt zu haben.
Würzburg, 30. März. Das von Uettingen mit der
Poſt nach Würzburg gehende Automobil ſtürzte
bei dem Einfahren in den Ort Höchſtberg eine ½ Meter
hohe Böſchung hinunter. Dabei wurden, nach dem
Tageblatt, 36 Paſſagiere zum Teil ſchwer, nach dem
Lokalanzeiger leicht verletzt.
Nürnberg, 30. März. Der Motorwagen nebſt
Anhängewagen des Poſtkurſes Uettingen=Würzburg,
Fahrt 32, iſt geſtern vormittag in der Nähe von Höchſt=
berg
, vermutlich infolge Verſagens der Steuerung, in
einen Straßengraben geraten und umgeſtürzt.
Mehrere Reiſende erlitten leichte Hautabſchürfungen
und Schnittwunden durch Glasſplitter.
Nürnberg, 30. März. Aus allen Teilen Nord=
bayerns
laufen Meldungen über ſtarke Schnee=
fälle
ein.
Dortmund, 30. März. Mehrere deutſche Bergleute
wurden von vier polniſchen Kollegen mit ſcharf geſchlif=
fenen
Dolchen angegriffen. Einem deutſchen Berg=
arbeiter
wurde der Leib aufgeſchlitzt; ein zweiter er=
hielt
einen Stich in die Lunge.
Breslan, 30. März. Heute nacht iſt ſtarker
Schneefall eingetreten, der noch anhält. Der
Schnee liegt fußhoch.
Paris, 30. März. In Nizza wurde geſtern abend
der Kapitän Chupin mit durchſchnittener Kehle am
Magentaplatz aufgefunden. Der Verwundete wurde
ins Krankenhaus gebracht, wo er nach wenigen Minu=
ten
verſtarb. Die Unterſuchung ergab, daß Kapitän
Chupin in ſeiner Wohnung den Beſuch eines Soldaten
empfangen und nach Ausſage ſeiner Zimmervermie=
terin
einen heftigen Streit gehabt hätte. Nach dem
Soldaten, der der mutmaßliche Mörder iſt, wird ge=
fahndet
. Die Polizei iſt zu der Ueberzeugung gelangt,
daß die Ermordung des Aſtrologen Char=
lois
auf einen Racheakt zurückzuführen iſt. Geſtern
abend wurde ein Schwager Charlois, ein in Nimes an=
ſäſſiger
Arzt, einem langen Verhör unterworfen. Der=
ſelbe
gab an, daß er ſich mit Charlois wegen eines Erb=
ſchaftsprozeſſes
entzweit habe, er erhebe jedoch entſchie=
den
Einſpruch dagegen, daß er bei deſſen Ermordung
ſeine Hand im Spiel gehabt habe.
Monte Carlo, 29. März. In Gegenwart des Fürſten
Albert, der Vertreter Deutſchlands, Frankreichs,
Spaniens, Portugals und Italiens, ſowie zahlreicher
Delegierter ausländiſcher Akademien und anderer her=
vorragender
Perſönlichkeiten fand heute nachmittag die
Einweihung des Ozeanograaphiſchen
Muſeums ſtatt. In ſeiner Feſtrede gedachte Fürſt
Albert zunächſt des deutſchen Kaiſers des hohen
Protektors des neuen Muſeums, der, ein Förderer der
Wiſſenſchaften und aller Inſtitutidnen zum Wohle der
Menſchheit, ſpeziell der Wiſſenſchaft des Meeres ein
ſo großes Intereſſe entgegenbringe, und ſodann des
verſtorbenen Königs von Portugal, der eben=
falls
ſeine beſten Mußeſtunden der Ozeanographie ge=
widmet
habe. Weiterhin dankte Fürſt Albert den zu
der Feier erſchienenen Vertretern der fremden Regier=
ungen
und der gelehrten Körperſchaften für ihr Er=
ſcheinen
und übergab ſchließlich den Dienern der Wiſ=
ſenſchaft
das Muſeum mit dem Wunſche, es für die
ganze Menſchheit nutzbar zu machen. Nach der mit
ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Anſprache des
Fürſten Albert hielt der franzöſiſche Miniſter des Aeu=
ßern
Pichon eine Rede, in der er auf die Verdienſte
des Fürſten um die ozeanographiſche Wiſſenſchaft hin=
wies
und die Gründung des Muſeums als eine Tat
begrüßte, für die die ganze Welt dem Fürſten Dank
ſchulde, da ſie der Sache der Menſchheit diene. Nach
dieſer ergriff der deutſche Vertreter, Großadmiral von
Köſter, das Wort, um die herzlichſten Wünſche Kai=
ſer
Wilhelms zu überbringen, unter deſſen Protektorat

der Fürſt das Muſeum geſtellt und ſich damit ein Denk
mal geſetzt habe, das gleicherweiſe zur Förderung de
Wiſſenſchaft, wie zum Fortſchritt der Menſchheit bei
tragen werde. Nachdem die anderen Vertreter de
fremden Regierungen geſprochen hatten, folgte eit
glänzendes Konzert, dem ſich ein Rundgang durch da=
Muſeum anſchloß. Abends fand im Kaſino Galavor
ſtellung ſtatt.
Brüſſel, 30. März. Die Eröffnung der Welt
ausſtellung wurde beſtimmt für den 23. April ir
Ausſicht genommen.
Berichtigung.
Zu dem Artikel vom 18. März über die Vor
gänge in der Darmſtädter Studenten
ſchaft iſt zu bemerken:
Herr von Heyder iſt von einer deutſchen Mehr
heit zum erſten Vorſitzenden der Studentenſchaft ge
wählt worden (es haben ungefähr 210 Deutſche und
ungefähr 135 Ausländer (Ruſſen) für ihn geſtimmt)
Zwei nichtinkorporierte Kandidaten nahmer
durchaus nicht unter den gegebenen Umſtänden nich
an, ſondern weil ſie im Sommer=Semeſter 1910 de=
Hochſchule nicht mehr angehören. Der Kandidat, der
unter den gegebenen Umſtänden zurücktrat und ar
den Beratungen in der Freien Studentenſchaft größ=
tenteils
teilgenommen hatte, die Verhältniſſe alſt
kannte, hatte ſich vorher zur Annahme ſeiner Kandida
tur bereit erklärt.
Falſch iſt die Behauptung der Artikelſchreiber, eit
Vertreter der Freien Studentenſchaft habe erklärt
daß die hier ſtudierenden Ausländer dieſelben Recht
wie die Deutſchen beanſpruchen könnten. Er ſpradk
von der Tatſache, daß die Hochſchulbehörden und die
Studentenſchaft (inbezug auf Stimm= und aktives
Wahlrecht) ihnen die gleichen Rechte gegeber
haben.
Falſch iſt die Mitteilung der drei Herren, dahin
lautend, daß für die von der Freien Studentenſchaf
aufgeſtellten Mitglieder des Ausſchuſſes der Studie
renden der jeweilige Beſchluß einer Hauptverſamm
lung der Freien Studentenſchaft maßgebend und bin
dend ſei Laut Protokoll der Hauptverſammlung der
Freien Studentenſchaft vom 18. Februar 1910 liegt die
Sache folgendermaßen: Die Hauptverſammlung de:
Freien Studentenſchaft vom 18. Februar 1910 iſt der
Anſicht, daß die Vertreter, die auf einer Hauptver
ſammlung der Freien Studentenſchaft aufgeſtellt wor
den ſind, ihre perſönliche Anſicht den Beſchlüſſer
der Hauptverſammlung unterzuordnen haben, ſo
fern ſie als Vertreter der Nichtinkorporierten in
allgemeinen Ausſchuß zu akademiſchen Fragen Stel=
lung
nehmen. Herr von Heyder ſcheidet hier voll=
kommen
aus, da er nicht als Vertreter ſondern als
erſter Vorſitzender gewählt wurde, Herr Schaer, wei.
er nicht von der Hauptverſammlung als Kandidat auf=
geſtellt
war. Die Rückgängigmachung der Wahl er=
folgte
alſo aus Gründen, die auf einer Entſtellung
der Tatſachen beruhen.
Verſchwiegen iſt in dem Artikel, daß die=
Mitglieder des Ausſchuſſes der Freien Studenten=
ſchaft
durch eine ehrenwörtliche Erklärung er=
wieſen
haben, daß der Vorwurf der Korporationen
(die Freie Studentenſchaft habe die Ruſſen gegen die
Deutſchen aufgerufen, indem ſie ſie zur Wahl auf=
gefordert
habe) eine Verleumdung iſt. Ver=
ſchwiegen
iſt ferner, daß die Tolſtoi=Leſehalle (nicht
die Freie Studentenſchaft, wie es aus dem Artikel her=
vorzugehen
ſcheint) in einem ruſſiſchen Flugblatt für
die nichtinkorporierten Kandidaten agitierte.
Die Ferienvertretung der Freien Studentenſchaft:
Friedrich Steiger. Johannes Schaer.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im= Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Zum Reuterabend. Ueber Herrn Hanz
Brandt, den Rezitator der heutigen Reuter= Gedächt=
nisfeier
, leſen wir in der Potsdamer Zeitung: Herz

Eſel gemalt worden iſt. Und damit ja kein Zweifel
an der Urheberſchaft des vierbeinigen Künſtlers ent=
ſtehen
könnte, hat man dafür geſorgt, daß ihm ſeine
künſtleriſche Tätigkeit amtlich beglaubigt wurde. Auf
Grund einer Wette haben ſich einige Studenten in
einem Café des Montmartre dieſen Scherz geleiſtet, um
zu beweiſen, daß in dem Salon der Unabhängigen
auch die Eſel als Maler Daſeinsberechtigung hätten.
Ein Gerichtsvollzieher wurde geholt, der folgendes zu
Protokoll nahm: Wir begaben uns zu dem Lokal in
der Rue des Soules, und vor dieſem ſetzten die Herren
F. und Y. eine Malleinwand auf einen Stuhl. In
meiner Gegenwart wurden blaue, grüne, gelbe und
rote Oelfarben vorbereitet und ein Malerpinſel wurde
an das Schwanzende eines Eſels gebunden, der dem
Lokalbeſitzer gehörte. Der Eſel wurde mit ſeinem
Hinterende gegen die Leinwand geſtellt, und Herr E.
ließ ihn mit dem Schwanze hin und her über die Mal=
fläche
fahren, ſo daß ſie ſich mit Farben bedeckte. Die
einzige Hilfe, die Herr Y. dabei leiſtete, war, daß er
den Pinſel nacheinander in verſchiedene Farben tauchte.
So bedeckte ſich der Malgrund mit verſchiedenen
Farbenkleckſen, die allerdings mit nichts Aehnlichkeit
hatten. Nachher wurde das Gemälde photographiert,
und ich nahm dieſes Protokoll auf, deſſen Koſten
18,20 Fres. betragen. Gez.: P. Brienne, Gerichtsvoll=
zieher
. Das fertige Gemälde des Eſels erhielt den
ſchönen Titel Und die Sonne ging unter im Adria=
tiſchen
Meer, wurde dem Salon eingeſandt und ohne
weiteres angenommen. Hier erregte es Senſation.
Ein Beobachter ſah ſich das Publikum genauer an, das
die Kunſtleiſtung des Eſels in Augenſchein nahm. Viele
lachten vergnügt, aber es gab auch genug beſonders
Kunſtverſtändige die ſich über dieſes Verhalten ent=
rüſteten
: Natürlich, dieſe Philiſter müſſen immer
gleich lachen, wenn ſie etwas nicht verſtehen! Leider
gaben die Urheber des Scherzes das Geheimnis, wer
ſo war das Bild in einem
der. Meiſter Boronali
Anagramm für Aliboron, Meiſter Langohr, gezeichnet
eigentlich wäre, allzu früh preis, ſo daß es nicht zur
Bildung einer neuen Malſchule gekommen iſt. Die
Leiter des Salons der Unabhängigen aber ſind außer
ſich. . . .
C.K. Eine koſtbare Fenſterſcheibe. König
Haakon hat dem Königlichen Muſeum in Kopenhagen
eine Fenſterſcheibe geſchenkt, die die Unterſchriften der
meiſten europäiſchen Herrſcher trägt. Sie ſtammt aus
einem der Fenſter des Salonwagens im königlichen
Zuge, der dem König Chriſtian von Dänemark gehörte.
Der Zar Alexander III. hatte eines Tages während
der Reiſe mit dem Diamanten ſeines Ringes ſeinen
Namen in die Fenſterſcheibe geritzt, und ſein Beiſpiel
war dann ſpäter von Nikolaus II. befolat worden, der

einfach Nicky hinſchrieb; weiterhin hatten die Kaiſerin
von Rußland, der König Chriſtian, König. Eduard,
Königin Alexandra, König Haakon, König Georg von
Griechenland, Königin Viktoria von Spanien und eine
Reihe anderer gekrönter europäiſcher Häupter ihren
Namen hinzugefügt. Als nun kürzlich bei einer Repa=
ratur
des Wagens mehrere Fenſterſcheiben zerbrochen
wurden, beſchloß König Haakon, damit die wertvolle
Scheibe mit den königlichen Unterſchriften nicht das
gleiche Schickſal erleide, das einzigartige Dokument
dem Schutze eines Muſeums anzuvertrauen.
** Ein eigenartiger Kampf gegen
die Tuberkuloſe wird binnen kurzem in den Ver=
einigten
Staaten beginnen: die nationale Geſellſchaft
zur Bekämpfung der Schwindſucht wird in allen Bahn=
höfen
und an allen Litfaßſäulen der Vereinigten
Staaten, und wo immer nur Reklameſchilder leuchten,
große, künſtleriſch ausgeführte Plakate anbringen, die
die Schrecken und die Gefahren der Tuberkuloſe vor
Augen führen. Insgeſamt werden nicht weniger als
eine Million dieſer Plakate angeheftet, die 2,75 Meter
breit und 2,15 Meter hoch ſind und je einen Wert von
4 Mark repräſentieren. Die Anregung zu dieſem Plane
ging von den amerikaniſchen Plakatverlegern aus, die
der Geſellſchaft gegen die Schwindſucht in 3400 Städten
und Gemeinden der Vereinigten Staaten den nötigen
Platz für die Plakate umſonſt anboten. Der Druckerei=
verband
der Vereinigten Staaten erklärte ſich dann
bereit, die Plakate gratis zu drucken, eine Reihe großer
Papierfabriken ſtiftete das nötige Papier, und ſchließ=
lich
erbot ſich auch eine Anzahl bekannter amerikani=
ſcher
Künſtler, die Entwürfe für die Plakate zu
ſchaffen.
* Ein deutſch=franzöſiſches Wort. Man
ſchreibt der Voſſ. Ztg.: In der deutſchen Schweiz gibt
es einen Wein, deſſen Gehalt und Geſchmack noch keinen
einzigen Poeten zu Lobgeſängen begeiſtert hat, ſo
wenig gute Eigenſchaften beſitzt dieſer Rebenſaft. Den=
noch
verdient er Beachtung ſeines ſeltſamen Namens
wegen: Bourlegeiger. Ueber die Entſtehung dieſes
ſprachlichen Kreuzungsprodukts gibt das Journal de
Genéve Aufſchluß: Ein Wirt in St. Gallen hatte für
die Sonn= und Feiertage einen Geigenſpieler zum
Aufſpielen verpflichtet, dem er unentgeltlich Speiſe und
Trank zu liefern hatte. Da aber der Durſt des Muſi=
kanten
recht anſehnlich war, beſtimmte der Wirt für ihn
eine beſondere, ſchlechtere Gattung Wein. Der Geiger
gab dem Reſtaurateur oft Gelegenheit, auszurufen:
He, Liſeli, Wein! . . . Weißt Du pour le Geiger!
Daraus bildete ſich das eigenartige Wort Bourle=
geiger
von dem man nicht weiß, ob es als franzöſi=
ſches
oder deutſches anzuſehen, iſt.

[ ][  ][ ]

Nummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Seite 5.

Brandt iſt zweifellos einer der beſten Reuter= Inter=
preten
. In klarer, wohlſtiliſierter Rede gab er zu=
nächſt
eine zu Herzen ſprechende Darſtellung des ſchick=
ſalsreichen
Lebensganges unſeres beſten niederdeutſchen
Dichters, illuſtriert durch zahlreiche wohlgelungene
Lichtbilder, und ſchilderte denſelben von den erſten
Lebensjahren an durch alle Phaſen bis zu ſeinem fried=
vollen
Ende. Er gab däbei vielfache Proben des gol=
digen
Humors wie auch des tiefernſten religiös= ſitt=
lichen
Charakters des Dichters, und wußte auch über
ſeine Mängel, wie z. B. die in der Feſtungszeit über
ihn gekommene Trinkerleidenſchaft, einen ſympathiſchen
Schleier zu breiten. Dann gab der Redner einige
Koſthappen ut Fritzen ſinen Suppenpott z. B. den
köſtlichen Abſchied Hanne Nütes von ſeinem Paſtor, die
humorvolle Darſtellung Zacharias Bräſigs von der
Kaltwaſſerheilanſtalt uſw., und erntete damit ſtür=
miſchen
Beifall.

Sport.
Fußball. Am kommenden Sonntag treffen
ſich auf dem hieſigen Exerzierplatze die erſten Mann=
ſchaften
des Sportklubs Heſſen‟=Darmſtadt 1908 und des
F.=K. Viktoria=Neu=Iſenburg zu einem Wettſpiele.
Der Wiesbadener Sportverein wird am
Sonntag mit ſeiner 1. Mannſchaft hier gegen den
F.=K. Olympia 1898 ſpielen.

Eiſenbahnunglück.
* Mülheim a. Rhein, 30. März. Heute nach=
mittag
gegen 2 Uhr fuhr der Luxuszug Nr. 174 auf
den hinteren Teil eines Militärzuges. 50 Per=
ſonen
, meiſt Soldaten, wurden getötet oder
ſchwer verletzt. Einzelheiten fehlen noch.
* Mülheim a. Rh., 30. März. Wie von zuſtändi=
ger
Seite gemeldet wird, ſind über 10 Perſonen tot
und gegen 30 mehr oder minder ſchwer verletzt.
Das Unglück ereignete ſich am Uebergange an der Glad=
bacher
Straße in Mülheim. Der Militärzug ſollte über
Köln, Koblenz nach Straßburg fahren.
* Mülheim a. Rh., 30. März. Im hieſigen Kran=
kenhauſe
liegen 7 Tote und in der Leichenhalle 13 Tote,
ferner im Krankenhauſe etwa 30 Verwundete, von
denen 20 ſchwer verletzt ſind. Im Hoſpital befinden ſich
7 Verwundete, darunter 4 ſchwer. Ob Zivilperſonen ver=
unglückt
ſind, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden.
Unter den Verwundeten befindet ſich ein Bahnbeamter.
* Mülheim a. Rh., 30. März. Amtlich. Heute
nachmittag gegen 2 Uhr fuhr der Luxuszug 174 auf
den Militärurlauberzug 40 im Bahnhof Mül=
heim
a. Rh. infolge Ueberfahrens des Halte=
ſignals
. Von den Militärperſonen ſind verſchie=
dene
tot, ſowie eine Anzahl mehr oder weniger ſchwer
verletzt. Der Betrieb wird über Güterzuggleiſe ge=
leitet
, Umleitungen der Schnellzüge von Düſſeldorf
nach Köln erfolgen über Neuß; 4 Wagen ſind ſtark und
2 leicht beſchädigt.
* Köln, 30. März. Dem bei dem Eiſenbahnune
glück in Mülheim verunglückten Eiſenbahnbeam=
ten
mußte ein Bein amputiert werden. Das ſiebente
Pionierbataillon iſt bei den Aufräumungsarbeiten
tätig. Säntliche Sanitätsoffiziere und =Unteroffiziere
der Garniſon Köln=Deutz ſind zur= Hilfeleiſtung an Ort
und Stelle erſchienen.
Das Brandunglück in Oekverito.
* Peſt, 29. März. Geſtern und heute wurden etwa
122 agnoszierte Leichen in Einzelgräbern beigeſetzt. Heute
ſind neuerlich 16 Verletzte ihren furchtbaren Wunden er=
legen
. Bisher ſind 324 Tote konſtatiert, außerdem
liegen noch etwa 60 Schwerverletzte in verſchiedenen Spi=
tälern
. Der größte Teil dieſer Schwerverletzten iſt von den
Aerzten aufgegeben. Die Behörde glaubt, daß nur die Ex=
ploſion
einer Petroleumlampe infolge eines von einem an=
geheiterten
Burſchen an dieſe geſchleuderten Gegenſtandes
das Unheil angerichtet hat und daß keine böswillige Hand
im Spiele geweſen iſt. Die Regierung hat alle Ver=
fügungen
zur Verſorgung der Waiſen getroffen. In Oekoe=
rito
iſt heute Militär eingetroffen, das bei den Beerdig=
ungen
aſſiſtert und viele völlig leere Häuſer bewacht, deren
Inſaſſen die Opfer des Brandes geworden ſind.
* Wien, 30. März. Der Wiener Stadtrat ſtiftete
10000 Kronen für die Hinterbliebenen der
Brandopfer von Oekoerito.

Vermiſchtes.
C.K. Der Kongreß der Erfinder. Ein Er=
eignis
, das zum mindeſten den Reiz der Neuheit für
ſich haben wird, ſteht der wiſſenſchaftlichen Welt bevor:
es iſt der erſte internationale Kongreß der Erfinder,
der zu Rocheſter im Staate New=Jerſey vom 13. bis
19. Juni abgehalten wird. Die Veranſtaltung geht
von der internationalen Vereinigung der Erfinder
aus, die zu dem Zwecke gegründet wurde, die Erfin=
der
der ganzen Welt zu einer freundſchaftlichen und
hilfsbereiten Zuſammenarbeit miteinander zu verbin
den. Da es in den Vereinigten Staaten allein 200000
bis 250000 Erfinder gibt, wird für zahlreichen Beſuch
geſorgt ſein. Erfinder ſind oft arme Mechaniker, die
durchaus einer Unterſtützung und Führung bedürfen,
damit ſie nicht in die Hände ſkrupelloſer Ausbeuter
fallen. Der Kongreß wird ſich beſonders mit der Re=
gulierung
der Patentgeſetze und der leichteren Ver=
wertung
von Patenten in den verſchiedenen Ländern
beſchäftigen. Zugleich ſoll eine Ausſtellung von Mo=
dellen
der wichtigſten Erfindungen der letzten Jahre
ſtattfinden. Damit wird auch eine hiſtoriſche Ausſtel=
lung
verbunden ſein, die die wichtigſten Momente der
Geſchichte der Erfindungen an geeigneten Beiſpielen
vorführt.
C Dürfen Krankenkaſſen durch Dele=
gierte
an Kongreſſen teilnehmen? Die
Frage, ob ſich die Krankenkaſſen durch Delegierte an
ſozialpolitiſchen Kongreſſen beteiligen dürfen, wenn
dadurch der Kaſſe Koſten entſtehen, iſt in den letzten
Jahren wiederholt erörtert worden und zum Gegen=
ſtand
von Klagen und Verfügungen gemacht worden.
In der Hauptſache war jetzt die Frage durch amts= und
landgerichtliche Urteile, durch Entſcheidungen des Säch=
ſiſchen
und Preußiſchen Oberverwaltungsgerichts und
des Preußiſchen Kammergerichts dahin entſchieden
worden, daß die Krankenkaſſen für die Delegierung auf
Kongreſſen Ausgaben machen dürfen, wenn auf den
Kongreſſen Angelegenheiten erörtert werden, die für
die Aufgaben der Krankenkaſſen von Bedeutung ſind.
Jetzt iſt wieder eine Entſcheidung gefällt worden, die
die Beteiligung an Kongreſſen verbietet. Dieſe Ver=
fügung
kommt aus dem Reußiſchen Miniſterium in
Reuß j. L. Der Stadtrat von Gera hat ein Verbot auf
Beteiligung an einem Kongreß erlaſſen und Bezirks=

ausſchuß und Miniſterium haben das Verbot aufrecht=
erhalten
.
* Paris, 30. März. In den Oſterfeiertagen trat
im Anſchluſſe an die Verſammlung der Fédération
dentaire internationale die internationale
Hygienekommiſſion zuſammen, deren Pro=
tektor
König Guſtav V. von Schweden iſt. Der Präſi=
dent
der Kommiſfion, Profeſſor Jeſſen=Straßburg,
begrüßte die aus allen Ländern zahlreich beſuchte Ver=
ſammlung
und berichtete über die bisher gegründeten
nationalen Vereine für öffentliche Mundhygiene in
Dänemark, Schweden, Holland und Finnland. Dieſe
Vereine beſtehen aus Vertretern aller Stände, die zu=
ſammen
mit den Regierungen überall zur Hebung der
Volksgeſundheit ſtädtiſche Schulzahnkliniken
einrichten wollen. Die Zahnkaries iſt die verbreitetſte
Volkskrankheit und ihre Bekämpfung von der größten
Bedeutung für die Volksgeſundheit. Das beſte Mittel
zu ihrer Bekämpfung iſt die Errichtung von ſtädtiſchen
Schulzahnkliniken. In verſchiedenen Ländern, ſo in
Schweden, England, Finnland, der Schweiz und beſon=
ders
Deutſchland, ſind ſchon viele ſolche Schulzahn=
kliniken
eingerichtet, deren Arbeiten bei den Stadtver=
waltungen
, Schulbehörden und Regierungen Aner=
kennung
gefunden haben. Durch das internationale
Komitee der Fédération dentaire internationale, wel=
ches
in zwanzig Ländern durch ebenſo viele Kommiſſi=
onen
vertreten iſt, wird dieſe Idee über die ganze
Welt verbreitet und wird auch für die Bekämpfung der
Infektionskrankheiten von großer Bedeutung werden.
Deshalb wurde beſchloſſen, eine Verbindung zu ſuchen
mit der internationalen Vereinigung gegen die
Tuberkuloſe, um mit dieſer auf dem Gebiete der öffent=
lichen
Mundhygiene gemeinſam zu arbeiten. Der Vor=
ſtand
wird ſich dieſe Beſtrebungen ganz beſonders an=
gelegen
ſein laſſen und dafür in den einzelnen Län=
dern
arbeiten. Daraufhin wurde der Vorſtand in der
Pariſer Tagung erweitert. Angegliedert wurde eine.
Kommiſſion für Militärzahnpflege.

Literariſches.
Wie ſich Hochzeitsgebräuche und der Braut=
ſchmuck
im Wandel der Zeiten geändert haben, davon
weiß Dr. Arthur Stiehler in einem mit höchſt intereſ=
anten
Koſtümbildern reich illuſtrierten Aufſatz, den wir
im neueſten 17. Heft der illuſtrierten Zeitſchrift Zur
Guten Stunde‟ (Deutſches Verlagshaus Bong & Co.,
Berlin W. 57, Preis des Vierzehntagheftes 40 Pf.) finden,
ſehr anſchaulich und unterhaltend zu plaudern. Dieſes
mit Liebe und Frühling eng verwandte Thema fügt ſich
ſehr gut in den Rahmen des ganzen Heftes ein, das
dem Oſterfeſt, dem Wiedererwachen und Wiederauf=
blühen
der Natur, gewidmet iſt. Auch der Bilderſchmuck
dieſer neuen Lieferung der beliebten Zeitſchrift iſt hierauf
abgeſtimmt. Die farbige Kunſtbeilage Oſterfrühmeſſe
in einem ruſſiſchen Dorfe von Nikolaus Rimonenko iſt
ungemein eigenartig und ſtimmungsvoll. Das große
düſtere Gemälde Golgatha von Dinet verfehlt nicht,
einen packenden Eindruck auf den Beſchauer zu machen,
den liebliche Streubilder und Gedichte mit reizenden
Verzierungen verſehen, aufs günſtigſte heben. Die ſtets
illuſtrierte und intereſſante Rubrik Erfindungen und
Entdeckungen enthält wieder eine Anzahl außerordentlich
intereſſanter Abhandlungen. Vor allem ſei hier auf den
Artikel Der Wald als Wohltäter von Dr. Staby hin=
gewieſen
.
Anleitung zur Bildhauerei für den
kunſtliebenden Laien. Von Rudolf Maiſon. Zweite
Auflage, umgearbeitet von Richard König. Mit 73 Ab=
bildungen
. In Originalleinenband=3 Mk. Verlag von
J. J. Weber in Leipzig.
Die ſchwierige Aufgabe,
den ſich für die Bildhauerei intereſſierenden Laien auf
knappem Raum durch Wort und Bild in dieſen Kunſt=
zweig
einzuführen, iſt von Profeſſor Rudolf Maiſon
meiſterhaft gelöſt worden. Die hier vorliegende zweite
Auflage hat von Richard Königs Hand weſentliche Ver=
beſſerungen
erfahren. Die neuzeitlichen ſtiliſtiſchen
Beſtrebungen ſind ihrer heutigen Bedeutung ent=
ſprechend
berückſichtigt worden. Das ausgezeichnete
Werkchen dürfte in der neuen Bearbeitung in noch
höherem Maße als bisher geeignet ſein, das Verſtänd=
nis
für die Plaſtik zu wecken, die in Laienkreiſen noch
viel zu wenig gepflegt wird.

Die griechiſche Thronrede.
* Athen, 30. März. Die Thronrede, die der
König heute vormittag 11 Uhr in der Kammer zur
Verleſung brachte, lautete: Die Umſtände, unter denen
Sie zu einer außerordentlichen Tagung einberufen
wurden, ſind Ihnen wohl bekannt. Sie ſind gerufen
worden, um, entſprechend dem Geiſte der Verfaſſung,
an dem Reformwerk zu arbeiten, das die konſtitutionel=
len
Beſtimmungen ſowohl nach innen wie nach außen
wirkſam machen ſoll. Seit Mitte Auguſt dauerte die
durch ein peinliches nationales Hindernis hervorge=
rufene
Agitation an und eine ſchwere politiſche Kriſis
drohte in einer Sackgaſſe zu enden, denn die regelloſe
Aktion kennzeichnete den überreizten Willen der öffent=
lichen
Meinung zum Zwecke der Wiederaufrichtung
des Landes und zur Befeſtigung des Regimes, womit
die nationalen Beſtrebungen unlöslich verbunden ſind,
eine Aenderung der politiſchen Methoden durchzuſetzen.
Ein einziger Ausweg ſchien ſich zu bieten, er wurde
mir bei der Gelegenheit des Rücktrittes der Miniſter
und weiterhin von allen um den Thron vereinigten
politiſchen Autoritäten des Landes bezeichnet. Ich bin
glücklich, feſtſtellen zu können, daß das Parlament ſich
beinahe einſtimmig dieſer Anſchauungsweiſe angeſchloſ=
ſen
hat, wie aus der Abſtimmung vom 18. Februar
a. St. hervorgeht, wodurch die Kammer den Vorſchlag
angenommen hat, der ihr hinſichtlich der Reviſion der
nicht grundlegenden Beſtimmungen der Verfaſſung
unterbreitet wurde. Ich verſpreche, daß der Beſchluß
zur Ausführung gelangt; es wird ein königliches
dekret erlaſſen. Auf die Vorſchläge meiner verant=
wortlichen
Ratgeber wird die in dem Artikel 107 der
Verfaſſung erwähnte reviſioniſtiſche Kammer zuſam=
menberufen
, die über die reformierenden Beſtimmun=
gen
beſchließen wird. Ich bringe Ihnen meinen könig=
lichen
Dank zum Ausdruck für den edlen Eifer und die
Hingebung an das Vaterland und die Dynaſtie, von
der Sie bei der Erfüllung Ihrer Aufgabe im Laufe die=
ſer
außerordentlichen Tagung erfüllt geweſen ſind. Sie
haben hierdurch meine Regierung in den Bemühungen
um eine endgültige Wiederaufrichtung des Landes und
die Wiederherbeiführung der für das Wohl des Vater=
landes
ſo notwendigen Ruhe unterſtützt.

Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 30. März. In der Waldſtraße 15 in Char=
lottenburg
brach in einem großen Schuppen, in dem
Pferdedroſchken und Automobile aufbewahrt werden,

bald nach Mitternacht Feuer aus, wobei ein Droſchken=
beſitzer
ſchwere Brandverletzungen erlitt. Ein großes Faß
Benzin, das ſich in Exploſionsgefahr befand, konnte durch
die Feuerwehrmannſchaften noch im letzten Augenblick in
Sicherheit gebracht werden.
* Rom, 30. März. Die Agenzia Stefani meldet aus
Addis Abeba unterm 28. März: Es erſcheint ſicher,
daß die Fürſten der Schoaſtämme nicht verzichten werden
und die Regierungsgewalt behalten unter Ausſchluß der
Kaiſerin von allen Regierungsgeſchäften. Die Möglichkeit=
von
Zwiſchenfällen und Konflikten ſcheint gegenwärtig
nicht zu beſtehen. Mehrere der Kaiſerin günſtig geſinnte
Fürſten wurden in Ketten gelegt. Nagadaras Haile,
der frühere Miniſter des Auswärtigen und des Handels,
der von der Kaiſerin abgeſetzt worden war, wurde in das
Amt des Handelsminiſters wieder eingeſetzt, während Na=
gadaras
Jgaſu das Amt des Miniſters des Aeußern erhal=
ten
hat. Apte Storgis bleibt Kriegsminiſter, Raſtaſama,
Vormund des Kronprinzen, wurde als Haupt der gegen=
wärtigen
Regierung anerkannt. Es iſt eine Perſönlich=
keit
mit hochfliegendem Geiſt. Ihm verdankt man, daß es
bis jetzt noch nicht zu ſchweren Verwickelungen gekommen
iſt. Er trägt auch zur Errichtung eines Regiments bei,
das eine Garantie für die Sicherheit und Ordnung im
Innern und für die Achtung der Rechte der Ausländer
bietet.
* Montreux, 30. März. Viktor Wahl, ein 32 jäh=
riger
luxemburgiſcher Bahnbeamter, der ſeit einigen
Tagen in Caux zum Ferienaufenthalte weilte, wurde
am Mittwoch morgen tot auf der Bahnlinie Montreux=
Glion aufgefunden. Der Verunglückte muß unter nicht
aufgeklärten Umſtänden über eine Einfriedigung ge=
ſtürzt
ſein.
* Petersburg, 30. März. Nach zweiſtündiger Debatte
beſchloß die Reichsduma gegen die Stimmen der
Kadetten, Mohammedaner, Polen, der Arbeiterpartei
und der Sozialdemokraten, den Finnland betreffen=
den
Geſetzentwurf an eine Kommiſſion von 21. Mit=
gliedern
zu überweifen:
* Kairo, 30. März. Rooſeveltgiſt mit ſeiner
Familie nach Europa abgereiſt.
Aden, 30. März. (Meldung der Agence Havas.)
Kaiſer Menelik iſt geſtorben. Die Kaiſerin
iſt die Gefangene der Thronfolgerpartei.

Briefkaſten.
S. I. Erbauer waren die Herren: Landesbaugewerk=
ſchuldirektor
Wienkoop=Eberſtadt, Architekt Georg Metzen=
dorf
=Bensheim, Profeſſor Olbrich=Darmſtadt, Architekt Joſ.
Rings=Darmſtadt, Architekt Mahr in Firma Mahr u.
Markwort=Darmſtadt, Prof. Walbe=Darmſtadt. Beſchrei=
bung
und alles Nähere finden Sie in Darmſtadt 19084
(Verlag der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei).


Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit geſtern früh: Das weſt=
liche
Hochdruckgebiet iſt nordoſtwärts gezogen und be=
deckt
heute früh ganz Nordeuropa. Gleichzeitig hat das
ſüdöſtliche Tiefdruckgebiet weſtwärts ſeinen Wirkungs=
bereich
ausgedehnt, ſo daß über Nacht wiederum die
Bewölkung zugenommen hat; auch ſetzt geringer Regen
ein. Die Temperaturen liegen tief, in Oſtdeutſchland
fällt fortgeſetzt Schnee. Das jetzt im Norden lagernde
Hoch überflutet Deutſchland mit kalten Nordwinden
und bringt ſtärkere Nachtfröſte.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den
31. März: Langſam aufheiternd, kühler, Nordwind,
Nachtfröſte ſtehen in den nächſten Tagen bevor.

Krankenkost.

lausendfach bewährte
Nahrung bei:
Brechdurchfell,
Diarrhöe,
Darmkatarrh, etc.

bekömmlichſter, feinſter 7 C.
Eitrovin
L88ig
Ueberall zu haben.

Fabrikanten: Fritz Scheller Söhne, Homburg v. d. Höhe. (6860m

Hohenlohe
Tapioca

feinschmeckend,
leicht verdaulich.

(11155l
Beim Rauchen.
Es ist merkwürdig und gewiss den meisten Frauen
unverständlich, dass so viele Männer am Rauchen
Gefallen finden können. Und doch muss ein eigener
Genuss darin liegen, den sogar manche Frau nicht
gerne mehr missen möchte.
Sei die Zigarre gut oder schlecht, so bleibt nach
dem grösseren oder kleineren Genusse derselben im
Munde und Rachen des Rauchers jedesmal ein un-
angenehmes
kratzendes Gefühl, das nur zu leicht sich
festsetzen und in hartnäckigen Rachenkatarrh ausarten
kann. Diesen zu verhüten, gibt es kein besseres und
zugleich angenehmeres Mittel als gleich nach be-
endeter
Zigarre, Zigarette oder Pfeife einige Wybert-
Tabletten im Munde langsam zergehen zu lassen.
Sofort verschwindet die unanegnehme Beigabe des
Rauchens, der Mund und Atem werden wieder frisch
und angenehm. Jeder Raucher sollte daher Wybert-
Tabletten beständig bei sich führen. Wybert-Tabletten
können in allen Apotheken in Originalschachteln
à Mk. 1. bezogen werden. Depots in Darmtadt:
In sämtlichen Apotheken; Germania-Drogerie, Mühlstr. 78;
Minerva-Drogerie, Ecke Karl- u. Hügelstr.; Medizinal-
Drogerie von Fr. Beckenhaub, Ecke Schul- u. Kirchst.,
und Drogerie von C. Watzinger, Wilhelminenstr. 11.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Nummer 74.

Todes-Anzeige.

Heute Morgen verſchied nach längerem Lei=
den
unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter und Tante
(*7788

geb. Lorenz.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30. März 1910.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag um
4 Uhr, vom Friedhofsportale aus, ſtatt.
Blumenſpenden ſind dankend verbeten.

Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
an dem ſchweren Verluſte unſeres lieben Vaters
und Schwiegervaters, des
(6836
Rentners
Karl Heß
ſagen innigen Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt u. Gießen, den 29. März 1910.

Tür die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei der Krankheit, dem Hinſcheiden und der Ein=
äſcherung
unſeres
(6890
HerrnJohannes Hartleb
ſagen wir Herrn Pfarrer Kraus für ſeine tröſten=
den
Worte, den Vereinen für ihre herzlichen Ge=
denkworte
unſeren tiefempfundenen Dank.
Familie Ulrich Rohde.

Bankſagung.
(Statt beſonderer Dankeskarten.)
Für die beim Heimgange unſeres treuen Gatten,
Vaters, Bruders, Großvaters, Schwiegervaters,
Schwagers und Oheims, des
(B6872
Geheimen Oberbaurats
Karl Poseinen
uns erwieſene Teilnahme ſagen wir herzlichen
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
In deren Namen:
Margarete Poseiner,
geb. von Homeyer.

Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
während der Krankheit und bei der Beerdigung
unſerer lieben Schwiegermutter, Großmutter
Schweſter, Schwägerin und Tante
(B6906
Frau Bisabotk Wenl Wwe.
ſagen wir allen Freunden und Bekannten, ins=
beſondere
Herrn Pfarrer Rückert für die troſtreiche
Grabrede, ſowie für die vielen Blumenſpenden
unſeren innigſten Dank, und bitten, der Ent=
ſchlafenen
ein treues Andenken zu bewahren.
Darmſtadt, Groß=Gerau, am 29. März 1910.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Wenn der junge
Wein blüht.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Fritz Reuter=Abend von Rezitator Brandt um 8 Uhr
im Kaiſerſaal (Vortragsverband).
Konzert um 8 Uhr im Bürgerkeller.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 4½11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23
Kaiſerpanorama Luiſenplatz 1 (Mit der Deutſch=
land
nach Amerika).

Verſteigerungskalender.
Freitag, 1. April.
Weißwaren= ꝛc. Verſteigerung um 9 und 3 Uhr
Luiſenplatz 4.
Samen=Verſteigerung um 2 Uhr in der Ludwigs=
halle‟
.
Pferde=Verſteigerung um 11 Uhr in der Train=
Kaſerne (Eſchollbrückerſtraße).
Ebenſo wie in unſerer Expedition


Kernenene
Aeinſtrage 2
werden Inſerate, ſowie Abonnements=
Beſtellungen jederzeit entgegengenommen:
Beſſungerſtraße 47
bei Heinrich Blösser,
Dieburgerſtraße 9
bei Georg Roth,
Kiesſtraße 34
bei Guido Kneip,
in Arheilgen
bei Frau H. Anthes, Waldſtraße,
in Auerbach
bei Johann Kaltwasser, Maurer,
in Eberſtadt
bei Ludw. Pritsch, Weingartenſtraße 4,
in Erfelden
bei Jak. Ludw. Petri, Schuhm., Neugaſſe,
in Eſchollbrücken
bei Ludw. Roth, Makler,
in Griesheim
bei Peter Jackelen, Darmſt. Chauſſee 27,
in Groß=Zimmern
bei Georg Ramge,
in Hahn
bei Polizeidiener Casparl.
in Nieder=Ramſtadt
bei J. Oehlschläger,
in Ober=Ramſtadt
bei Wilh. Schuchmann,
in Pfungſtadt
bei Karl Grünig IV., Taunusſtraße 8,
in Reinheim
bei Marg. Böhm Wwe.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſez
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nich?
zurückgeſandt.

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Kurſe vom 30. März 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.

3f. Staatspapiere. In Proz.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,50
3½ Deutſche Reichsanl. . 93,50
85,10
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,50

85,10
93,30

3½ do. Conſols . . . . 93,40
do,
do.
Bad. Staatsanleihe . . 101,80
do.
3½
do.
3
Bayr. Eiſenbahnanl. . 101,80
do.
3½
do
3
Hamburger Staatsanl. 102,00
4 Heſſ. Staatsanleihe . . 101,00
do.
92,30
3½
do.
81,80
3
Sächſiſche Rente
84,20
Württemberger v. 1907 101,60
do.
93,50
Bulgaren=Tabak=Anl. 101,00

93,10
83,90

1¾/ Griechen v. 1887 .
3¾ Italiener Rente .
4½ Oeſterr. Silberrente
do. Goldrente .
do. einheitl. Rente 94,70
3 Portug. unif. Serie
do. unif. Ser. III 66,60
2
3
Spezial . 12,40
do.
5 Rumänier v. 1903 . . 101,80
4
do,
p. 1890 . . 94,80

49,40

do.
v. 1905
4. Ruſſen v. 1880 . .

98,60
99,75
65,50
. 91,50
91,50

Jſ.
In Proz=
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 91,20
do. v. 1905 . . . . 100,20
93,50
½ Schweden . . . .
4 Serbier amort. v. 1895 84,30
4 Türk. Admin. v. 1903. 89,75
4 do. unifiz. v. 1903. 94,50
4 Ungar. Goldrente . . 95,25
92,70
4 do. Staatsrente
Argentinier . . . . . . 101,70
do.
91,75
4
4½ Chile Gold=Anleihe . 93,50
5 Chineſ. Staatsanleihe 102,80
do.
41
99,75
98,40
4½ Japaner
5 Innere Mexikaner . . 101,90
69,40
do.
4 Gold=Mexikan. v. 1904 96,90
5 Gold=Mexikaner . . . 102,80
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
4 Hamb.=Amerika= Paket=
fahrt
. . . . . . . . 144,40
4 Nordd. Lloyd . . . . 104,90
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 122,70
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408
4 Baltimore & Ohio . . 111,75
4 Gotthardbahn . . . .

Zf.
In Proz.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 160,00
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 22,00
4 Pennſylvania R. R. 134,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 195,00
Werger=Brauerei . . . . 83,00
Bad. Anil.=u. Sodafabrik 447,00
Fabrik Griesheim . . . . 265,00
Farbwerk Höchſt . . . . . 451,75
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . . 328,50
Lahmeyer . . . . . . . . . 106,50
Schuckert . . . . . . . . . 143,10
Siemens & Halske . . . 238,00
Adlerfahrradwerke Kleyer 380,00
Bochumer Bb. u. Guß . . 242,90
Gelſenkirchen . . . . . . . 216,20
Harpener . . . . . . . . . 199,20
Phönix, Bergb. u. Hütten=
betrieb
. . . . . . . . .224,60
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 90,30
4 Pfälzer Prt. . . . . . 100,80
do.
92,70
3½
4 Eliſabeth., ſteuerpfl.
4
do. ſteuerfrei . 99,80
5 Oeſterr. Staatsbahn. 106,50
do.
98,30
3
do.
alte
5 Oeſterr. Südbahn . . 102,50
do.
85,10
do.
58,30
3 Raab=Oedenburger . . 75,80
4 Ruſſ. Südweſt. . .
89,25
4 Kronpr. Rudolfbahn . 99,20

In Proz.
Zf.
2¼/10 Livorneſer . . . . . . 76,00
98,50
4 Miſſouri=Pacific . .
Bagdadbahn Mk. 408 87,00
5 Anatoliſche Eiſenb. . .
5 Tehuantepec . . . . .
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 181,50
4 Darmſtädter Bank 136,10
4 Deutſche Bank . . . . 252,00
4 Deutſche Vereinsbank 127,50
4 Diskonto=Geſellſchaft 191,40
4 Dresdner Bank . . . 166,25
4 Mitteldeut. Kreditbk. 119,60
Nationalbk. f. Deutſchl. 125,30
4 Pfälzer Bank . . . . . 101,50
4 Reichsbank . . . . . . 146,00
4 Rhein. Kredit=Bank 138,00
4 Wiener Bank=Verein 140,60
Pfandbriefe.
4 Frankft. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,50
do. S. 19. . . . . 92,50
3½.
4 Frkf. Hyp.=Kreditverein
S. 1516, 2126 99,60
4 Hamb.=Hypoth.=Bank 101,00
do.
3½
91,30
4 Heſſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,60
31
92,60
do.
4 Meining. Hyp.=Bank 101,00
31
91,00
do.
4 Rhein. Hypoth.=Bank
(unk. 1917) 100,10
do. (unk. 1914) 91,60
3½
4 Südd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,40
do,
93.40
3½

InProz
Jf.
Städte=
Obligationen
4 Darmſtadt . . . . . . 101,00
do.
3½
Frankfurt . . . . . . . 101,50
3
95,75
do.
4 Gießen . . . . . . . . 101,00
31
do.
4 Heidelberg . . . . . .

2
Karlsruhe . . . . .
3½ do.
Magdeburg. . . .
do.
Mainz . . . . . . .
do.
4 Mannheim . . . . .
31
do.
4 München . . . . . .
3½ Nauheim
Nürnberg . . . . . .
31
do.
Offenbach . . . . . .
3½
do.
4 Wiesbaden . . . . .
3½ do.
4 Worms . . . . . . .
do.
4 Liſſaboner v. 1886.

91,30
.100,50
92,10

.100,25

.100,50
92,00
101,50

.100,50
92,50
.100,60
94,10

82,60

Verzinsliche
Anlehensloſe.
4 Badiſche
Tlr. 100 158,50
3½ Cöln=Mindner 100 137,50
Donau=Reg. fl. 100 143,00
3 Holl. Komm, 100 103,75

In Pcoz.
Zf.
3 Madrider Fs. 100
4 Meining. Pr.=Pfand= 77,50
.137,0.
briefe. . . .
4 Oeſterr. 1860er Loſe 174,25
3 Oldenburger . . .
2½ Raab=Grazer fl. 150 116,00

Unverzinsliche
Anlehensloſe.

Fs. 15 58,50
Fs. 45
Fs. 10
-

Augsburger
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[ ][  ][ ]

Nummer 74.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Seite 7.

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Nummer 74.

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[ ][  ][ ]

1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

274.

donnerstag, 31. März.

1910.

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Der ſchmale Weg.
Roman von Paul Bliß.
(Nachdruck verboten.)
22)
Und er ſagte ihr ein paar Worte des Dankes
frei von aller Verlegenheit ſagte er es es war ihm,
als kenne er dieſe Frau ſchon lange, als habe er in
inniger, reiner Seelenfreundſchaft ſchon ſeit langem
mit ihr Umgang gehabt es war ihm, als ſei ſie eine
liebe Freundin aus fernen, fernen Tagen, die nun
kam, ihm das wieder zu bringen, was er ſo heiß er=
ſehnte
: die Freundſchaft der Seele.
Sie war ſeine Tiſchdame.
Bevor er ſie kannte, hatte er eine unbändige Angſt
gehabt, wovon er ſie unterhalten ſollte, und nun war
der Bann mit einemmale wie gebrochen keine Spur
von Angſt und Verlegenheit war mehr da, und er, der
ſonſt ſo einſame, ſo geſellſchaftsfeindliche Menſch, er
ſprach jetzt friſch und frei vom Herzen herunter, froh
und ungebunden, wie nur Menſchen miteinander
ſprechen, die ſich genau kennen.
Sie ſprachen auch von ſeinem Buch.
Wiſſen Sie, was mich mit am meiſten gefreut hat?
rief ſie lebhaft. Daß Sie in Ihrem Roman keine wirk=
lich
ſchlechten Frauen gebracht haben.
Stumm und fragend ſah er ſie an.
Sie aber ſagte fein lächelnd: Man ſollte nämlich
ein berechtigtes Mißtrauen haben gegen die Männer,
die von den Frauen zu ſchlecht denken.

Er lächelte ein wenig, dann wurde er ernſt und
ſagte: Ich kenne keine wirklich ſchlechte Frau.
Sie ſchwieg, ſie ſahen ſich an, wohl einen Augen=
blick
lang. Dann reichte ſie ihm ſtumm, aber mit
inniger Herzlichkeit die Hand.
Nach beendeter Tafel trat der Wirt zu Frau
Juliane von Bröchlitz und führte ſie in die Erkerniſche.
Dort begann er mit leiſer Stimme: Nun, meine
gnädigſte Frau, wie gefällt Ihnen unſer Poet?
O, ſehr gut, er iſt ein prächtiger Menſch, ganz ſo,
wie ich ihn mir nach dem Buch vorgeſtellt habe, er=
widerte
ſie ehrlich.
Natürlich hat er keine Ahnung, daß es Ihr Wunſch
war, ihn kennen zu lernen.
Erſtaunt ſah ſie auf. Das weiß er nicht?
Gott bewahre! Hätte ich ihm das geſagt, dann wäre
er beſtimmt nicht gekommen! Sie haben ja keine
Ahnung, wie geſellſchaftsſcheu er iſt!
Lächelnd ſagte ſie: Das habe ich bis jetzt noch nicht
finden können.
Ja, ja! Ich bin ja ſelber erſtaunt! Niemals hätte
ich ihm das zugetraut! Freilich, wenn man eine ſo
liebenswürdige Dame neben ſich ſitzen hat
Lebhaft rief ſie: O nein, mein Beſter, Sie irren!
Nicht einmal hat er mir den Hof gemacht! Und
das hat mir gefallen, mehr: es hat mir imponiert!
Leider kann ich das nicht von allen Männern ſagen,
meiſt bin ich ſo umſchwärmt, daß ich mich vor Anbetern
und Freiersmännern kaum zu retten vermag.

Er nickte. Ja, ja, die meiſten Männer ſind wie
die Raubtiere.
Doch ſie unterbrach ihn lächelnd: Ach nein, die
meiſten Männer ſind nur Quallen.
O, ſo grauſam?
Man wird es leider nach und nach.
Damit trat ſie zurück zu den anderen.
Gleich nach dem Kaffee empfahl ſie ſich.
Als ſie Fritz die Hand zum Abſchied reichte, fragte
ſie mit aufrichtiger Liebenswürdigkeit: Werden Sie
mich nun auch mal beſuchen?
Und er erwiderte ebenſo herzlich: Aber gewiß, gern
ſogar, beſtimmen Sie nur Tag und Stunde.
Jeden Montag und Donnerstag habe ich jour:
Da komme ich gewiß nicht! rief er heiter.
Sie aber ſagte lächelnd: Nun gut, ſo kommen Sie
Dienstag um fünf zu einer Taſſe Tee.
Mit dem größten Vergnügen!
Er ſah ihr nach, bis ſie zur Tür hinausrauſchte,
Und als ſie fort war, ſtand er ſinnend da.
So beobachtete ihn der Verleger heimlich
aber
er ſagte nichts, lächelnd ging er zur Seite er dachte
ſich ſein Teil.
**
&
Frau Juliane von Bröchlitz war jung, ſchön, reich
und Herrin ihrer Hand, alſo war ſie umſchwärmt von
Freiern und Anbetern.
Im Augenblick waren es zehn Bewerber, die ſich
Hoffnung machten, die ſchöne Frau über kurz oder lang
zu erobern.

[ ][  ][ ]


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Aber Frau Juliane lächelte zu alledem nur
keiner der zehn neuen und keiner der vielen früheren
Freier durfte ſich rühmen, auch nur den leiſeſten Gunſt=
beweis
der ſchönen Frau bekommen zu haben den=
noch
hatten ſie alle gehofft und hofften auch weiter, daß
doch noch ihr Glück erblühen würde.
Mögen ſie hoffen, dachte Frau Juliane in ſtiller
Heiterkeit, manche Menſchen können ja ohne Illuſionen
nicht exiſtieren.
Der getreueſte Anbeter war Graf Bracht, ein Vier=
ziger
, der ſich trotz einer wilden Jugend noch ein biß=
chen
heiliges Feuer der Begeiſterung für das kommende
Alter gerettet hatte.
Er betete Frau Juliane an, ſowohl ihrer Schönheit
und Grazie wegen, nicht minder aber auch ihrer Mil=
lionen
wegen er war nicht nur der getreueſte, ſon=
dern
auch der hartnäckigſte Freier wohl zehnmal
hatte er in aller Liebenswürdigkeit Korb auf Korb von
der Schönen bekommen; dennoch aber verſuchte er ſein
Heil immer von neuem.
Er verſäumte keinen Jour, er verſäumte kein Kon=
zert
und Theater, wo die Gnädige zu finden war, er
benutzte jede nur mögliche Gelegenheit, der Angebete=
ten
immer aufs neue ſeine Reverenz zu erweiſen.
Auch das nahm Frau Juliane, gutherzig, wie ſie
var, mit ſtillem Lächeln hin.
Ihre Gedanken waren jetzt oft anderswo.
Seit ſie jenes wildleidenſchaftliche Buch geleſen, und
ſeit ſie nun den Dichter des Buches kannte, ſeitdem ſaß
ſie oft eine Stunde und länger ſinnend am Kamin und
ſah in die rotleuchtende Glut.
Dieſer Mann intereſſierte ſie.
Alles an ihm war anders, als ſie es bisher bei

Männern geſehen hatte, alles an ihm war naiv, origi=
nell
, friſch und ehrlich.
Nicht ein einziges Mal hatte er ihr eine jener
Schmeicheleien geſagt, die den anderen ſo geläufig waren,
nicht ein einziges Mal hatte er auch nur verſucht, ihr
den Hof zu machen.
Anders war er, ganz anders als die anderen.
Etwas Geſundes, Urwüchſiges, ein Odem friſcher
Landluft ging von ihm aus, herb und manchmal auch
hart, aber ſo erquickend friſch und rein.
Sie lehnte ſich zurück in den bequemen Seſſel
und ſchloß die Augen eine unendlich behagliche Stim=
mung
kam über ſie ein wahrhaft wonniges Gefühl
durchbebte ſie ja, ſie intereſſierte ſich für dieſen
Mann, ſehr, ſehr!
Plötzlich ging draußen die Klingel.
Frau Juliane fuhr aus ihren Träumen empor.
Heute war Dienstag heute würde er kommen
aber die Uhr zeigte doch erſt auf vier.
Sollte er vielleicht ſchon jetzt 2
Aber nein, ihre Unruhe war umſonſt.
Graf Bracht war es nur, den die Zofe meldete.
Sie lächelte, die ſchöne Frau. Aha, dachte ſie, er
hat geſtern gehört, daß mich heute der Dichter beſuchen
würde, nun iſt er eiferſüchtig, der liebe, alte Graf.
Aber ſie empfing ihn doch er tat ihr leid.
Lächelnd ſah ſie ihn hereinſtolzieren.
Meine allergnädigſte Frau!
Er brachte Roſen Camille Rohan ihre Lieb=
linge
.
Ich bin beglückt, daß Sie mich empfangen!
Warum ſollte ich nicht?
Nun, ſo außer der Zeit

So alte Freunde ſind mir ſtets recht.
Er hüſtelte. Sie hatte das Wort alte ganz leich
betont. Verdammt!
Und die Prachtroſen! Lieber Graf, Sie haber
kein gutes Gewiſſen, rief ſie luſtig.
Aber, meine Gnädigſte ! Er hielt die Hand auf:
Herz.
Seien Sie mal ganz ehrlich.
Bin ich doch ſtets, carissima!
Na, legen wir dies Wort lieber nicht auf die Gold
wage! Alſo ehrlich, weshalb kamen Sie gerade heut
und gerade jetzt?
Ein wenig zögernd zuerſt, dann aber ſehr ſchnel
erwiderte er: Weil nun weil ich eben ſo im Vorüber
gehen bei Schmidt dieſe ſelten ſchönen Exemplare fan
na, und da dachte ich, dieſe ſo günſtige Gelegenhei
zu benutzen, der Gnädigſten eine kleine Freude z1
machen da haben Sie die ganze Wahrheit.
Sie lächelte auch jetzt noch, obgleich ſie ihm nich
glaubte. Dann Leichte ſie ihm die Hand und ſagte: Je
danke Ihnen. Sie haben mir ſogar eine große Frend
bereitet. De ſen ſind wirklich ſelten ſchön.
Ueberglücklich küßte er ihr die Hand.
Ach, meine liebe Freundin, Sie wiſſen ja, wie ger
ich alles täte, um Ihr Leben zu einem dauernden Freu
denrauſch zu geſtalten!
Da drohte ſie. Graf, wenn das wieder eine Er
klärung werden ſoll, dann holen Sie ſich trotz de=
ſchönen
Roſen den zwanzigſten Korb.
Er ſeufzte, ſchwieg und ging mit ſchweren Schritte
im Zimmer umher.
Mitleidig lächelnd ſah ſie ihm nach=
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

N5 37.

Donnerstag, 31. März.

1910.

Bekanntmachung.
Betreffend: Schießübungen des Leibgarde=Regiments Nr. 115 auf dem Schieß=
platz
Meſſel.
Wir bringen hierdurch zur allgemeinen Kenntnis, daß das Leibgarde=Regiment
Nr. 115 am
April von 9 Uhr vormittags bis 3 nachmittags
1., 4., 5.
14. und 15.

9
9
18., 19. und 22.
ein Schießen mit ſcharfer Munition auf dem Schießplatz Meſſel abhalten wird.
Schußrichtung vom Steinhügel c. 1 km nördlich Meſſel in nordnordweſtlicher
Richtung gegen die Wieſen am Rutſch=Bach.
Die Abſperrung des Geländes zu den genannten Zeiten wird erforderlich gegen
Norden: Egelsbacher Feldweg und Waldpfad ausſchl., gegen Weſten: Dammweg=
Brunnersweg ausſchl., gegen Süden: Forſthaus Steinacker=Steinhügel ausſchließl.,
gegen Oſten: alter Offenthaler Weg und deſſen Verlängerung über Milches=Wieſe,
(4301a
Sau=Wieſe, Schreiberts=Wieſe, Geishecke einſchl.
Vor Betreten des Geländes während der Schießzeit wird gewarnt.
Darmſtadt, den 18. Februar 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. E.: von Starck.

Bekanntmachung.
Betreffend: Bekanntmachung, betreffend die Regelung des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen
vom 3. Februar 1910.
Am 1. April ds. Js. tritt eine neue Verordnung über den Verkehr mit Kraft=
fahrzeugen
in Kraft.
Die für die Zulaſſung der Kraftfahrzeuge vor dem 1. April 1910 erteilten Be=
ſcheinigungen
behalten bis auf weiteres Gültigkeit. Die Inhaber ſolcher Zulaſſungs=
beſcheinigungen
haben das Recht, bei dem zuſtändigen Kreisamt die Ausſtellung einer
Zulaſſungsbeſcheinigung nach neuem Muſter zu beantragen.
Die vor dem 1. April 1910 erteilten Zeugniſſe zum Führen von Kraftfahrzeugen
behalten bis zum 1. April 1911 Gültigkeit. Die Inhaber ſolcher Zeugniſſe haben jedoch
bis zum 1. Oktober 1910 die Erteilung eines neuen Führerſcheins bei dem zuſtändigen
Kreisamt zu beantragen.
Bei Kraftwagen tritt in den Abmeſſungen und der Befeſtigungsweiſe der Kenn=
zeichen
keine Aenderung ein.
Die von Kraftzweirädern vor dem 1. April 1910 geführten Kennzeichen, die
größere Abmeſſungen als die neueingeführten haben, können bis zum 1. April 1911
beibehalten werden. Sämtliche Kennzeichen auch die ſeither geführten müſſen
aber vom 1. April ds. Js. ab an der Vorderſeite des Kraftrades in der Fahrt=
richtung
an leicht ſichtbarer Stelle angebracht werden und müſſen auf beiden
Seiten beſchrieben ſein.
Die neuen Kennzeichen, die nach dem 1. April ds. Js. zugelegt und angebracht
werden, ſind in ſchwarzer Balkenſchrift auf weißem, ſchwarzgerandetem Grunde au
eine rechteckige, an den Vorderecken leicht abgerundete Tafel aufzumalen, die mit dem
Fahrzeug durch Schrauben, Nieten oder Nägel feſt zu verbinden iſt. Die Buchſtaben,
die römiſchen Ziffern und die Nummern müſſen in einer Reihe ſtehen und durch einen
wagerechten Strich von einander getrennt ſein. Die Abmeſſungen betragen: Rand=
breite
mindeſtens 8 mm, Schrifthöhe 60 mm, bei einer Strichſtärke von 10 mm, Ab=
ſtand
zwiſchen den einzelnen Zeichen von dem Rande 12 mm, Stärke des Trennungs=
ſtrichs
10 mm, Länge des Trennungsſtrichs 18 mm, Höhe der Tafel ausſchließlich des
Randes 80 mm.
Die Kennzeichen müſſen mit dem Dienſtſiegel des Kreisamts verſehen ſein. Zum
Zwecke der Abſtempelung des Kennzeichens wird die Vorführung des Kraftfahrzeuges
angeordnet.
Die neuen Kennzeichen für die Krafträder dürfen auch ſchon vor dem 1. April
ds. Js. angebracht werden.
(6726a
Darmſtadt, den 23. März 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Werner.

Bekanntmachung.
Betreffend: Die Unterhaltung der Kreisſtraßen im Kreiſe Darmſtadt; hier Sperrung
der Kreisſtraße Darmſtadt-Weiterſtadt behufs Einwalzens der Fahrbahn.
Es wird hiermit zur Kenntnis der Intereſſenten gebracht, daß die Kreisſtraße
Darmſtadt-Weiterſtadt von km 5,4 bis zum Ortspflaſter in Weiterſtadt von Sams=
tag
, den 2. April ds. Js. ab auf ca. 4 Tage behufs Einwalzens der Fahrbahn für
Fuhrwerke, Automobile, Motorräder ꝛc. geſperrt iſt.
Der Durchgangsverkehr kann über Braunshardt-Schneppenhauſen-Gräfenhauſen
(6875ds
ezw. umgekehrt erfolgen.
Darmſtadt, den 29. März 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Werner.

Darmſtadt, den 8. März 1910.
Betreffend: Die Führung der Rekrutierungsſtammrollen; hier Zu= und Abgänge
Militärpflichtiger.
Der Zivil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt
au die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf die Beſtimmungen des § 46 Poſ. 13 der Wehr=Ordnung vom
22. November 1888 (Neuabdruck im Reg.=Bl. Nr. 68 von 1901) hinweiſe, nach welcher
von jeder An= und Abmeldung eines Militärpflichtigen zur bezw. von der Stammrolle
infolge Aufenthaltswechſels, behufs Berichtigung der alphabetiſchen und Reſtanten=
Liſten, hierher Mitteilung zu machen iſt, empfehle ich Ihnen die entſprechenden Anzeigen
bei Anmeldungen unter Vorlage des Loſungsſcheins
für jeden Mann getrennt,
(5446a
alsbald zu erſtatten.
v. Werner, Regierungsrat.

Bekanntmachung.
Betreffend: Das Muſterungs=Geſchäft im Kreiſe Darmſtadt im Jahre 1910.
Für den Kreis Darmſtadt wird das Muſterungs=Geſchäft vom 6. bis inkl. 23. April
lfd. Js. im Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5 dahier, vorgenommen werden.
Die Muſterung findet in folgender Weiſe ſtatt:

Mittwoch, den 6. April: der Militärpflichtigen aus der Stadt Darmſtadt,
deren Namen mit den Buchſtaben A bis C beginnen.
Donnerstag, den 7. April: desgleichen 1. Stadt Darmſtadt, Buchſtabe D bis F.
2. ſämtliche Militärpflichtige der Gemeinde Erzhauſen.
Freitag, den 8. April: desgleichen 1. Stadt Darmſtadt, Buchſtabe G, 2. Ge=
meinden
Malchen und 3. Roßdorf,
Samstag, den 9. April: desgleichen 1. Stadt Darmſtadt, Buchſtaben H und J.
2. Gemeinde Eich.
Montag, den 11. April: desgleichen 1. Darmſtadt, Buchſtabe K, 2. Gemeinde
Gräfenhauſen.
Dienſtag, den 12. April: desgleichen 1. Stadt Darmſtadt, Buchſtaben L und M.
2. Gemeinde Braunshardt.
Mittwoch, den 13. April: desgleichen Stadt Darmſtadt, Buchſtaben N bis R.
Donnerstag, den 14. April: desgleichen 1. Stadt Darmſtadt, Buchſtabe S, jedoch
nur die in den Jahren 1888 und 1889 geborenen Militärpflichtigen,
2. Gemeinde Weiterſtadt.
Freitag, den 15. April: desgleichen 1. Stadt Darmſtadt, Buchſtabe S, die im
Jahre 1890 geborenen Militärpflichtigen, 2. Gemeinde Nieder=Ramſtadt
mit Waſchenbach.
Samstag, den 16. April: desgleichen 1. Stadt Darmſtadt, Buchſtaben T bis 2,
2. Gemeinde Meſſel.
Montag, den 18. April: desgleichen 1. Gemeinde Arheilgen, 2. Wixhauſen.
Dienstag, den 19. April: desgleichen 1. Gemeinde Eberſtadt, 2. Traiſa.
Mittwoch, den 20. April: desgleichen 1. Gemeinde Eſchollbrücken, 2. Griesheim.
Donnerstag, den 21. April: desgleichen 1. Gemeinde Hahn, 2. Nieder=Beerbach,
3. Ober=Ramſtadt, 4. Schneppenhauſen.
Freitag, den 22. April: desgleichen Pfungſtadt.
Sämtliche Militärpflichtige, welche im Jahre 1890 geboren und im Kreiſe
Darmſtadt geſtellungspflichtig ſind, die Ueberzähligen (dienſttaugliche Leute aus
früheren Jahren, welche infolge hoher Losnummer nicht eingeſtellt worden ſind und
über die noch nicht definitiv entſchieden iſt, die alſo keine andere Militär=Legitimation
haben, als ihre Loſungs= und Geſtellungsſcheine), ſowie die Zurückgeſtellten aus
früheren Jahren (im Jahre 1888 und 1889 Geborene) werden hiermit aufgefordert,
ſich an den vorbezeichneten Tagen jedesmal pünktlich 7¼ Uhr vormittags zur
Muſterung einzufinden.
Die Militärpflichtigen aus früheren Jahren haben ihre Loſungsſcheine, ſofern
dieſelben nicht ſchon bei der Anmeldung zur Stammrolle abgegeben worden ſind, bei
der Muſterung vorzulegen, damit ſie ergänzt und berichtigt werden können.
Auch werden unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 1. Januar l. Js.
(Amtsverkündigungs=Blatt Nr. 6 von 1909) die im Jahre 1890 geborenen, im Beſitz
des Berechtigungsſcheines zum einjährig=freiwilligen Dienſt befindlichen Militär=
pflichtigen
, welche bis jetzt ihre Zurückſtellung vom Militärdienſt noch nicht bean=
tragt
haben, wiederholt aufgefordert, dies alsbald und ſpäteſtens im Muſterungs=
termin
zu tun.
Samstag, den 23. April findet die Loſung ſtatt, und zwar von vormittags
8 Uhr ab für die Militärpflichtigen aus der Stadt Darmſtadt, von 10 Uhr ab für
die Militärpflichtigen aus den Landgemeinden.
Von der perſönlichen Geſtellung vor der Erſatz=Kommiſſion ſind nur entbunden:
1. Diejenigen im Beſitz des Berechtigungsſcheins zum einjährig=freiwilligen
Dienſt befindlichen Leute, welche vorſchriftsmäßig ihre Zurückſtellung bei
der Erſatz=Kommiſſion beantragt haben.
2. Diejenigen, welche ſich als Freiwillige bei einem Truppenteil gemeldet und
Annahmeſchein für die Einſtellung im Herbſt I. Js. erhalten haben.
3. Diejenigen, welche wegen ihres Geſundheitszuſtandes, z. B. Blödſinn, Ver=
krüppelung
ꝛc. nicht perſönlich ſich ſtellen können, was durch ein ärztliches
Zeugnis und eine Beſcheinigung der betreffenden Bürgermeiſterei beſtätigt
ſein muß.
Wer an Epilepſie zu leiden behauptet, hat auf eigene Koſten drei
glaubhafte Zeugen hierfür zu ſtellen oder ein Zeugnis eines beamteten
Arztes beizubringen.
Die Militärpflichtigen, welche ohne genügenden Entſchuldigungsgrund ſich zur
Muſterung nicht ſtellen oder nicht pünktlich zu derſelben erſcheinen, haben die Nachteile
zu erwarten, welche für dieſen Fall in der Wehrordnung feſtgeſetzt ſind. Dieſelben ver=
lieren
unter Umſtänden die Berechtigung, an der Loſung teilzunehmen, ſowie die aus
Reklamationsgründen erwachſenen Anſprüche und werden, neben Verurteilung in eine
Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder 3 Tagen Gefängnisſtrafe, vorweg zum Militärdienſt
herangezogen.
Das perſönliche Erſcheinen bei der Loſung bleibt den Militärpflichtigen überlaſſen.
Bezüglich der Geſuche um Zurückſtellung und Befreiung vom Militärdienſt
in Berückſichtigung häuslicher, gewerblicher und Familienverhältniſſe ꝛc. wird auf
die §§ 32 u. 33 der Wehrordnung vom 22. November 1888 (Reg.=Bl. Nr. 68 von 1901),
das Reglement vom 12. Mai 1868 (Reg.=Bl. Nr. 26 von 1868) und die diesſeitige Bekannt=
machung
vom 28. Februar I. Js. (Amtsverkündigungs=Blatt Nr. 27) mit dem Anfügen
aufmerkſam gemacht, daß diejenigen Perſonen, zu deren Gunſten wegen Arbeits= und
Aufſichtsunfähigkeit die Zurückſtellung eines Militärpflichtigen in Anſpruch genommen
wird (Eltern und Geſchwiſter ꝛc. derſelben), vor der Erſatz=Kommiſſion an dem Tage
zu erſcheinen haben, an welchem die Muſterung der betreffenden Militärpflichtigen ſtatt=
findet
. Die Geſuche ſind alsbald, ſoweit noch nicht geſchehen, bei den Großherzoglichen
Bürgermeiſtereien vorzubringen.
Ebenſo haben diejenigen Reklamanten, deren Söhne 1908 und 1909 wegen häus=
licher
ꝛc. Verhältniſſe zurückgeſtellt worden ſind, inſofern ſie eine weitere Zurückſtellung
bezw. die Befreiung vom Militärdienſt für die Friedenszeit glauben in Anſpruch
nehmen zu können, ihre Geſuche bei den Großherzoglichen Bürgermeiſtereien zu erneuern
und mit ihren Söhnen vor der Erſatzkommiſſion zu erſcheinen, gegenfalls die Reklama=
tionen
unberückſichtigt bleiben.
Ferner wird darauf hingewieſen, daß ſpätere Geſuche um Zuweiſung zu einem
anderen Truppenteil unberückſichtigt bleiben; denen, die beſondere Wünſche für einen
Truppenteil oder Standort haben, wird empfohlen, ſich rechtzeitig zum freiwilligen
Dienſt zu melden.
Zugleich wird bekannt gemacht, daß über etwaige von Reſerve= und Landwehr=
mannſchaften
, ſowie Erſatz=Reſerviſten eingereichten Geſuche um Zurückſtellung wegen
häuslicher, gewerblicher oder Familienverhältniſſe an den Tagen verhandelt wird, an
welchen die Muſterung der betreffenden Ortsangehörigen angeſetzt iſt.
Darmſtadt, am 11. März 1910.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
v. Werner, Reg.=Rat.
(5675a.

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3 be=
finden
ſich: 1 Foxterrier.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
tag
, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.

Bekanntmachung.
Die nachſtehende Polizeiverordnung bringen wir wiederholt zur allgemeinen
Kenntnis.
Darmſtadt, den 26. März 1910.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kranzbühler.
Polizeiverordnung,
betreffend Maßregeln zur Verhütung von Unglücksfällen und Verkehrsſtörungen aus
Anlaß des Betriebs der Straßenbahnen in der Stadt Darmſtadt.
Zur Verhütung von Unglücksfällen und Verkehrsſtörungen aus Anlaß des Be=
triebs
der Dampfſtraßenbahn und der Elektriſchen Bahn auf den öffentlichen Straßen,
Wegen und Plätzen der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt wird für deren Bezirk
nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung und mit Genehmigung des Groß=
herzoglichen
Miniſteriums des Innern d. d. 31. Juli 1899 zu Nr. M. J. 21958 auf
Grund des Art. 56 Abſ. 2 Ziff. 1 der Städte=Ordnung hierdurch verordnet, was folgt:
§ 1. Beladenen Laſtfuhrwerken, ſowie ſolchen, welche wegen ihrer Beſchaffenheit
oder Ladung ſchwer lenkbar ſind, iſt das Befahren der Schienen der Straßenbahnen
in ihrer Längsrichtung, ſoweit der Fahrdamm neben dem Geleiſe genügende Breite hat,
um den Bahnkörper vermeiden zu laſſen, verboten.
§ 2. Soweit die Geleiſe der Straßenbahnen in der Mitte der Straße liegen,
haben die in der Bewegung befindlichen Reiter, Radfahrer, Fuhrwerke, Handwagen

und ſonſtigen Fahrzeuge, ſowie Viehtransporte ſich ſtets rechts zu halten, es ſei denn,
daß die rechte Seite des Fahrdamms auf irgend eine Art geſperrt iſt.
§ 3. Bei dem Ertönen der Signalglocke haben Fußgänger, Fuhrwerke, Reiter,
Radfaher und Viehtransporte ſich rechtzeitig von den Geleiſen zu entfernen und den
Straßenbahnwagen vollſtändig auszuweichen.
Solange ein Zug bezw. ein elektriſcher Straßenbahnwagen ſich in Bewegung be=
findet
, iſt das Ein= und Ausſteigen und der Verſuch dazu verboten.
Es iſt verboten, Fuhrwerke oder Vieh in denjenigen Straßen, durch welche die
Straßenbahnen fahren, ohne Aufſicht oder unter Aufſicht unerwachſener Perſonen frei
ſtehen zu laſſen. Fuhrwerke oder Vieh dürfen auch bei gehöriger Aufſicht nur dicht an
der Kante des Fußſteiges und müſſen mindeſtens ſoweit von dem Geleiſe der Straßen=
bahn
ſtehen bleiben, daß der Betrieb der letzteren nicht geſtört wird. Andernfalls iſt
das Anhalten in der Straße überhaupt unzuläſſig.
Es iſt ferner unterſagt, Vieh frei auf dem Bahnkörper laufen zu laſſen, und es
ind Perſonen, welchen die Aufſicht über die auf der Straße oder ſonſt in der Nähe der
Bahn befindlichen Tiere obliegt, dafür verantwortlich, daß der Bahnkörper von den
Tieren nicht betreten wird, ſowie daß dieſelben vorkommenden Falls alsbald wieder
von jenen weggetrieben werden.
Die Polizeibeamten, ſowie die Bahnbedienſteten ſind ibefugt, aufſichtslos da=
ſtehendes
Fuhrwerk und Vieh, ſowie ſonſtige Gegenſtände, welche die Geleiſe verſperren,
zu entfernen.
§ 4. Das Hinüberſchaffen von Pflügen, Eggen und anderen Geräten, ſowie von
Baumſtämmen, Bauholz und anderen ſchweren Gegenſtänden über die Schienen der
Straßenbahnen darf, ſofern jene Gegenſtände nicht getragen werden, nur auf Wagen
oder untergelegten Walzen erfolgen.
Es iſt verboten, die Bahnanlagen, ſowie die Betriebmittel zu beſchädigen, feſte
Gegenſtände auf die Fahrbahn zu legen oder ſonſtige Fahrthinderniſſe anzubringen,
Weichen umzuſtellen, falſchen Alarm zu erregen, Signale nachzuahmen oder andere
betriebsſtörende Handlungen (wie insbeſondere auch das Anhäufen oder Abwerfen von
Schnee, Eis uſw. auf das Bahnplanum) vorzunehmen.

[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Nummer 74.

Der Gebrauch ähnlicher Signalglocken, wie dieſenigen der Straßenbahnen, iſt
verboten. Perſonen, welche beim Herumfahren von Verkaufswagen ſich durch beſondere
Signale dem Publikum bemerklich machen, haben hierzu vorher polizeiliche Genehmigung
zu erwirken und die dabei geſtellten Bedingungen einzuhalten.
§ 5. Das Klettern auf die für die elektriſche Bahn aufgeſtellten Maſten, das
Behängen der zu dieſer Bahn gehörigen Drähte mit irgend welchen Gegenſtänden, ſowie
das Anfaſſen der elektriſchen Leitung iſt verboten.
§ 6. Fahnen dürfen an Gebauden oder an Maſten nur ſo angebracht werden,
daß ſie die Drähte der elektriſchen Bahn oder der Telegraphen= und Telefonleitungen
nicht berühren können.
§ 7. An Straßenkreuzungen oder Abzweigungen haben Perſonen, Fuhrwerke,
Handwagen und ſonſtige Fahrzeuge, Reiter, Radfahrer, Viehtransporte uſw., welche
das Geleiſe überſchreiten wollen, ſo rechtzeitig zu halten, daß die Wagen der Straßen=
bahnen
in ihrer Fahrt nicht gehindert werden.
Fuhrwerke, Fahrzeuge, Reiter, Radfahrer, Viehtransporte uſw. haben, ſobald
das Signal der Straßenbahn ertönt, wenn nicht beſondere Tafeln den Haltepunkt
bezeichnen, mindeſtens 5 Meter vor der Straßenkreuzung bezw. Abzweigung Halt zu
machen.
§ 8. Bei dem Einfahren in alle von den Straßenbahnen befahrenen Straßen
iſt ſtets mindeſtens 10 Meter vor der Straßenkreuzung im Schritt zu fahren, damit
beim Ertönen der Signale rechtzeitig Halt gemacht werden kann.
§ 9. Es iſt verboten, Kinder in oder unmittelbar neben den Geleiſen der Straßen=
bahnen
ſpielen zu laſſen. Ebenſo iſt es verboten, zwiſchen dem Bahngeleiſe mit Kinder=
wagen
entlang zu fahren.
§ 10. Entſtehen Verkehrsſtörungen oder Gefährdungen durch Zuſammentreffen
der Straßenbahnen mit Fuhrwerk, größeren Menſchenanſammlungen oder dergleichen,
ſo iſt jedermann, insbeſondere auch das Bahnperſonal gehalten, ſich den Anweiſungen
der einſchreitenden Polizeibeamten unverzüglich zu fügen.
§ 11. Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Vorſchriften werden, ſofern
nicht im gegebenen Fall Strafvorſchriften des Reichs=Straf=Geſetz=Buchs, des Polizei=
Straf=Geſetz=Buchs oder der Bahn=Ordnung für die Nebeneiſenbahnen Deutſchlands
Anwendung zu finden haben, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark beſtraft.
§ 12. Gegenwärtige Polizei=Verordnung tritt am Tag ihrer Verkündigung in
Kraft. Gleichzeitig wird die Polizei=Verordnung gleichen Betreffs d. d. 23. Dezember 1897
aufgehoben.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1899.
(6846dfs
Großherzogliches Polizeiamt.

Schulgeld=Erhöhung.
Auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 17. Februar und mit Ge=
nehmigung
Großh. Miniſteriums des Innern vom 19. März 1910, zu Nr. M. d. J.
2256, wurden die Schulgeldſätze für die Viktoriaſchule und das Lehrerinnenſeminar mit
Wirkung vom 1. April 1910 ab wie folgt feſtgeſetzt:
I. Viktoriaschule.
a) für Schülerinnen, deren Eltern oder an ihre Stelle getretene Unterhaltungs=
pflichtige
ihren Hauptwohnſitz im Bezirk der Stadt Darmſtadt haben, jährlich:
in den Klaſſen 14 140 M., 510 130 Mk.
b) für alle anderen Schülerinnen jährlich: in den Klaſſen 14 160 M., 510 150 M.
II. Frühere Reineck’sche Schule
jährlich 130 Mk.
III. Seminar.
a) für Seminariſtinnen, deren Eltern oder an deren Stelle getretene Unterhaltungs=
pflichtige
, oder die ſelbſt, inſofern ſie großjährig ſind, zur Zeit des Eintritts in das
Seminar mindeſtens ſeit 2 Jahren die heſſiſche Staatsangehörigkeit beſitzen oder ſeit
mindeſtens 2 Jahren im Großherzogtum Heſſen ihren Hauptwohnſitz haben, jährlich:
in den Klaſſen 1 200 Mk., 24 150 Mk.
Bei Töchtern von Beamten und Militärperſonen, die nach Heſſen verſetzt worden
ſind, ſoll von dem Erfordernis des zweijährigen Zeitablaufs abgeſehen werden.
b) für alle nicht unter die Beſtimmungen unter a fallende Seminariſtinnen
jährlich: in den Klaſſen 1 220 M., 24 170 Mk.
c) für Hoſpitantinnen halbjährlich für jede Wochenſtunde 6 Mk.
für Geſchwiſter in der Viktoriaſchule und in den Mittelſchulen bleibt die
bisherige Schulgeldermäßigung beſtehen. Hiernach iſt zu zahlen: für das
1. Kind das vokle Schulgeld, für das 2. Kind ¾ des Schulgeldes, für das 3.
und jedes folgende Kind die Hälfte des Schulgeldes derjenigen Anſtalt und
Klaſſe, die ſie beſuchen.
Darmſtadt, den 22. März 1910.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Dr. Gläſſing.
(6606sid

MPt
Seeneigerangb=Rnſeige!
Freitag, den 1. April I. Js., vormittags 9 Uhr und nach=
mittags
3 Uhr beginnend, wird im Geſchäftslokal
4 Louisenplatz 4

der Reſt der Irmer’ſchen Warenvorrate, als:
Hemden, Krawatten, Unter=Kleider,
Kragen, Tücher uſw.
ferner:
1 Kontrollkaſſe, 2 Gaslüſter, 1 Stehpult, große und
kleine Ladentiſche, Regale, Schaufenſtergeſtelle, 1 zwei=
rädiger
Karren mit verſchließbarem Kaſten u. a. m.
öffentlich gegen Barzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 29. März 1910.
(6867df
Karl Dechert, Konkursverwalter.

Verſteigerungs-Anzeige.
Freitag, den 1. April 1910, nachmittags 2 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokal Zur Ludwigshalle‟, Obergaſſe, öffentlich
zwangsweiſe gegen Barzahlung:
5 Sack Schweden= oder Baſtard=Kleeſamen,
4 Sack à 75 kg und 1 Sack à 50 kg.
5 Sack deutſchen Rotkleeſamen,
6 Sack à 75 kg und 1 Sack à 40 kg.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 30. März 1910.
(6900
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher,
Friedrichſtraße 24, I.

Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 31. März 1910, nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtr. 16 öffentlich zwangsweiſe
gegen Barzahlung
a) für beſtimmt:
einen Diwan,
b) vorausſichtlich:
6 Vertikos, 4 Diwans, 2 Sofas, 3 Kleiderſchränke, 1 Pianino, 2 Schreibtiſche,
2 Eisſchränke, 1 Salonſchrank, 1 Büfett, 170 Hüte, 40 Dutzend Servietten,
1 Partie Tiſchzeug, 3 Ballen Roßhaarſtoffe, 1 Partie Seidenfutterſtoff und
Sammet, 100 Geſchäftsbücher und verſchiedene andere Gegenſtände.
Darmſtadt, den 30. März 1910.
(6829
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.

Holz-Verſteigerung.
Montag, den 4. April, vormittags von 9 Uhr an,
ſollen in der Günther’ſchen Gaſtwirtſchaft in Roßdorf aus den Diſtrikten Pfarrholz
und Spieß verſteigert werden:
Stämme: 6 Lärchen = 0,86 cbm, 4 Fichten 0,62 cbm;
Derbſtangen:
10 Lärchen, 95 Fichten; Reisſtangen: 10 Fichten. (Nummern 146 bis 169
und 318 bis 320). Sodann:
Scheiter, rm: 49 Buchen; Knüppel, rm: 322 Buchen, 50 Eichen, 17 Birken,
13 Nadelholz; Reiſig, H. W.: 84 Buchen, 8 Eichen, 6 Nadelholz; Stöcke,
rm: 61 Buchen, 7 Eichen ꝛc. (Nummern 811 bis 1067 und 1491 bis 1532).
Ober=Ramſtadt, den 26. März 1910.
(6922
Großherzogliche Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
.Daab.

Großherzogl. Aeues Gymnaſtum zu Darmſtadt.
Das neue Schuljahr beginnt Dienstag, den 5. April 1910.
Anmeldungen werden im Schulgebäude (Lagerhausſtraße 25)
Freitag, den 1. April, vormittags von 912 Uhr,
angenommen.
Doch iſt der Unterzeichnete bereit, auch ſchon Freitag, den 18. und Samstag,
den 19. März, vormittags von 1012 Uhr, Meldungen entgegenzunehmen.
Großh. Direktion des Neuen Gymnaſiums zu Darmſtadt.
Dr. Forbach.
(5913a

Vorſchule der beiden Gymnaſten.
Anmeldungen für ſämtliche Oſterklaſſen, ſowie für die erſte und zweite Herbſt=
klaſſe
nimmt der Unterzeichnete, ſoweit ſie nicht ſchon erfolgt ſind, noch Freitag, den
1. April, von 912 Uhr, im Direktorzimmer des Ludwig Georg=Gymnaſiums ( Karl=
ſtraße
2), entgegen; dabei ſind Geburtsſchein, Impfſchein und gegebenen Falls Abgangs=
zeugnis
der bisher beſuchten Schule vorzulegen. Wenn die Eltern ſchriftliche An=
meldung
vorziehen, erbitten wir ſie bis zum 29. März.
Da Anfänger im Herbſt nicht mehr aufgenommen werden, machen wir darauf
aufmerkſam, daß Knaben, die vor dem 1. Oktober 1904 geboren ſind, bei genügender
geiſtiger und körperlicher Befähigung ſchon jetzt zu Oſtern aufgenommen werden können.
Darmſtadt, den 14. März 1910.
Die Leitung der Gymnaſialvorſchule.
Dr. Mangold, Geh. Schulrat.
(5894ddd

Darmstädter Faddgsgiam
58 Heerdweg 58
ſtaatlich konzeſſionierte und beaufſichtigte Privatſchule mit Real= und Gymnaſial=
Abteilungen und den Klaſſen Sexta bis Oberprima.
Sorgfältige und gewiſſenhafte Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner= und
Abiturienten=Examen, auch für Damen.
(B4534
An der Anſtalt unterrichten 14 Lehrer.
Im Jahr 1909 beſtanden 16, im Frühjahr 1910 11 Einjährige.
Näheres durch den Leiter
M. Elias.

Staatl. konzess. und beaufsichtigte
Hessische Handelslehranstalt
DARMSTADI
Rheinstrasse 1
am Ernst-Ludwigsplatz.
I. Einjährige Handelsschule mit vollem Tagesunterricht.
II. Halbjahrskurse zur Vorbereitung für den kaufm. Beruf.
Das Sommersemester beginnt Dienstag, den 12. April, 8 Uhr.
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch
(2534a
Sprechstunden:
Wilh. Siedersleben,
Montag bis Freitag 121 Uhr.
staatl. geprüfter Handelslehrer
und zwar an der Handelshochschule zu Leipzig und der Akademie für
Sozial- und Handelswissenschaften zu Frankfurt a. M.

Der Frover ſche Rindergarten Saalvanſtraße C
beginnt am Montag, 4. April.
Anmeldungen von Kindern werden daſelbſt am Vormittag, zwiſchen 9 und 1 Uhr,
(6833ds
entgegen genommen.
Das Fröbel=Seminar Saalbauſtraße 8
beginnt am 6. April, 4 Uhr nachmittags.
Th. Schultz-Gora.

Hofmanniſches Inſtitut
(10kl. Privatmädchenſchule mit Fortbildungskurſen und
Seminar für Sprachlehrerinnen).
Das neue Schuljahr beginnt am 4. April. Anmeld. an den Vormittagen im
Schulhauſe, Neckarſtraße 5, mit Geburts=, Impfſchein und ev. letztem Schulzeugnis.

3123a)

C. v. Szczepanski,
ſtaatl. geprüfte Schulvorſteherin.

Beethoven-Konservatorium
(Vogel’sche Musikschule), gegr. 1890
Soderstrasse Nr. 6 (Kapellplatz).
Unterrichtsfächer: Klavier, (Harmonium), Violine, Violoncell,
ſowie alle übrigen Orchester-Instrumente, Gesang, Theorie etc.
Proſpekte ſind koſtenlos in der Thies’ſchen Hofmuſikalienhandlung, Eliſabethen=
ſtraße
, und in dem Inſtitute, Soderſtraße 6, zu haben.
Anmeldungen werden jederzeit entgegengenommen. Wiederbeginn des Unter=
(6672mdfs
richtes am 4. April.
Der Direktor: M. Vogel.

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lang, ½ m breit, 1 Ausziehtiſch, ov. Nuß=
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höchſten Preiſe. Poſtkarte genügt.
*7802df) J. Schnitzer, Schloßgaſſe 11.

[ ][  ][ ]

Nummer 74.

enderung der Preiſe des aus dem
ſtädtiſchen Gaswerk Darmſtadt ab=

zugebenden Gaſes.
Die Stadtverordneten=Verſammlung hat
durch Beſchluß vom 10. März d. Js. mit
Wirkung vom 1. April d. Js. an den
Preis für das zu Leucht=, Koch= und Heiz=
zwecken
aus dem ſtädtiſchen Gaswerk Darm=
ſtadt
, ſowohl an Private als auch an Reichs=
und Staatsbehörden, abzugebende Gas für
das ganze Jahr auf 16 Pfennig für den
Kubikmeter feſtgeſetzt.
Der ſeitherige Preis von 12 Pfennig
für den Kubikmeter für das zu Motor=
zwecken
verwendete Gas bleibt beſtehen,
nur wird in Straßen, in denen elektriſche
Lichtkabel liegen, für Motorgas, das aus=
ſchließlich
, oder zum überwiegenden Teile
zum Betrieb von Lichtmaſchinen abgegeben
wird, der Preis von 16 Pfennig für den
Kubikmeter in Anſatz gebracht.
Die ſeither auf das aus Automaten be=
zogene
Gas am Schluſſe des Rechnungs=
jahres
gewährte Rückvergütung von 2 Pfg.
auf 1 Mark Gasgeld kommt vom 1. April
d. Js. ab in Wegfall.
Darmſtadt, den 22. März 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V.: Ekert.
(6651sid

Pfennigſparkaſſe Darmſtadt.
Samstag, den 2. April, iſt der letzte
Termin für das verfloſſene Vierteljahr, an
welchem Einlagen in die Pfennigſparkaſſe
gemacht werden können. Die Einleger
werden daher erſucht, ihre eingelegten Be=
träge
durch Zulage an dieſem Tage auf
volle Mark abzurunden, da andernfalls
ihre Einlagen für jetzt nicht in die Spar=
kaſſebücher
der ſtädtiſchen Sparkaſſe über=
tragen
werden können.
(6838
Darmſtadt, den 30. März 1910.
Der Verwaltungsrat der ſtädtiſchen
Sparkaſſe.
Purgold, Direktor.

Bekanntmachung.
Tonnerstag, den 21. April 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Witwe des Tapeziers Fried=
rich
Fey, Katharine, geb. Kraft, und dem
Bauingenieur Ludwig Fey dahier zuge=
ſchriebene
Liegenſchaft:
Nr.
Flur
qm
260 741 Hofreite Grafenſtraße
Nr. 4,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K172/09
werden.
Falls keine anderen rechtlichen Hinderniſſe
entgegenſtehen, kann Genehmigung der Ver=
ſteigerung
auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 22. März 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L6845,65

-
Bekanntmachung.
Dienstag, den 5. April 1910,
vormittags 11 Uhr,
ſollen auf freiwilligen Antrag der Erben
des Georg Heinrich Hermann Müller und
des Adolph Becker zu Newark (Amerika)
und Genoſſen die nachverzeichneten Liegen=
ſchaften
:
qm
Flur Nr.
14 95¾15 318 Hofreite Heidelberger=
ſtraße
69,
511 Grabgarten daſelbſt,
95%0
14
14 90¾/10 267 Grabgarten ( Bau=
platz
) daſelbſt,
14 91¾/10 267 Grabgarten ( Bau=
platz
) daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer, Wittmann=
ſtraße
1, zum erſtenmal verſteigert werden.
Darmſtadt, den 30. März 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
(L.6878,65
Frantz.

Bekanntmachung.
Donnerstag, den 12. Mai 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die 1. dem Heinrich Deſch in Frank=
furt
am Main, 2. deſſen Ehefrau Eliſa=
bethe
, geb. Schmidt, in Lauter bei Grün=
berg
in Heſſen in der Gemarkung Beſſungen
zugeſchriebene Liegenſchaft:
qm
Flur Nr.
I 215/100 179 Hofreite Beſſunger=
ſtraße
94,
in unſerem Geſchäftszimmer, Wittmann=
ſtraße
1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Die Genehmigung der Verſteigerung
wird auch dann erfolgen, falls ein der
Schätzung entſprechendes Gebot nicht ein=
gelegt
wird und andere rechtliche Hinder=
niſſe
nicht entgegenſtehen.
Darmſtadt, den 29. März 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Frantz.
(L6844,65

Bekanntmachung.
Donnerstag, den 12. Mai 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Heinrich Geigals Eheleuten
dahier zugeſchriebenen Liegenſchaften:
Ar,
qm
Flur
III 2019//1000 352 Hofreite Grüner Weg
Nr. 17,
III 201985/000 171 Grabgarten daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer, Wittmann=
ſtraße
1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. März 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
(L6843,65
Frantz.

fertigt Heſſiſches
Bittſchriften Bureau, Darm=
ſtadt
, Kirchſtraße 21.
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Donnerstag, den 14. April 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die der Eva Diefenbach dahier zu=
ſtehenden
Immobilien:
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Nr. qm
II 710¼10. 586/0 Hofreite Kiesſtraße,
II
713½/10 367 Holzplatz daſelbſt,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße 30, zwangs=
(K29/10
weiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 26. Februar 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L4715,64

Wir haben unsere Bücos Vereinigt.
Unſere Geſchäftszimmer befinden ſich
(6835dfs
Mathildenplatz 9 (Telephon Nr. 471)
Dr. Fulda,
B. Bendheim,
Rechtsanwälte,

Darmstadt.

Bekanntmachung.
Donnerstag, den 14. April 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Heinrich Geigals Eheleuten
dahier zugeſchriebene Liegenſchaft:
Nr.
qm
Flur
II 104%/10 213 Hofreite Karlſtraße
Nr. 65½
in unſerem Geſchäftszimmer, Wittmann=
ſtraße
1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. Februar 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
Frantz.
(L4714,64

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Die Abfuhrſcheine können vom 7. April an
bei den Kaſſen abgeholt werden. (6831
Ober=Ramſtadt, 29. März 1910.
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Daab.

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Wir geben hiermit bekannt, daß ab 1. April d. J. außer Herrn Dr. Lorenz,
Wilhelminenſtraße 17, als zweiter Spezialarzt für Ohren=, Naſe= und Halskrankheiten
Er NrC
Hert pr. Siegfried Oppenheimer, Casinostr. 2,
für unſere Kaſſe tätig iſt.
Die Konſultation dieſer beiden Aerzte darf jedoch nicht direkt erfolgen, vielmehr
muß derſelben eine Ueberweiſung an den Spezialarzt durch einen der nachſtehenden
Kaſſenärzte:
Herrn Dr. Ernst Draudt, Viktoriaſtraße 42,
Herrn Sanitätsrat Dr. Maurer, Steinſtraße 32,
Herrn Dr. Wissmann, Lauteſchlägerſtr. 5½
vorausgehen.
Darmſtadt, den 31. März 1910.
Der Vorstand,
6842)
Wilhelm Schnellbächer, Vorſitzender.
und weiße Mäuſe ſind
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die Expedition ds. Bl.
(6521t.1 Zu erfr. Heidelbergerſtr. 813/1ma

B6363

[ ][  ][ ]

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Nummer 74.

Siee

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1an
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910

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Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Nummer 74.

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Dem verehrlichen Publikum zur gefälligen Kenntnisnahme, dass wir
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das von uns käuflich erworbene
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am 2. April 1910 eröffnen werden.
Durch verschiedene bauliche Verbesserungen und Veränderungen, so=
wie
Ausschmückung der Innenräume durch Herrn Architekt J. Chr. Gewin
wird der Darmstädter Hof in seiner jetzigen Gestalt einen angenehmen
25
und gemütlichen Aufenthaltsort bieten.
2s
Durch gute Küche, Keller und aufmerksame Bedienung bekannt,
bitten wir, das uns seither im Hessenbräu entgegengebrachte Ver-
trauen
auch in unserem neuen Geschäfte schenken zu wollen u. werden
55
wir bemüht bleiben, unsere Gäste zufrieden zu stellen
2

Rudolf Doll und Frau.

Das Eroffnungsessen

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8½ Uhr statt und liegt Einzeichnungsliste im Hotel auf.

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Vorträge des Herrn Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoffmann II.
am 5., 8., 12., 15. und 19. April:
Ueber Rechtsfragen des tägl. Lebens.
Nachmittags 67 Uhr.
Stiftſtraße 47 (kleiner Saal).
Karten à 2 Mk. erhältlich bei Frl. Pfnor, Zeughausſtr. 3, II.
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Eigene Abteilung für Schuhwaren Grafenstrasse Nr. 27
Leistungsfähigste Bezugsquelle am Platz.
Die Genossenschaft führt grundsätzlich nur beste Quali-
täten
in allen Waren ohne Lockpreise
Die Erübrigung wird am Jahresschlusse an die Mitglieder
verteilt nach Maßgabe ihrer Warenentnahme
Die Mitgliedschaft kann in jeder Warenabgabestelle schon
mit 60 Pfg. erworben werden
Der Anschluß an dieses gemeinnützige Unternehmen ist
::: moralisch eine Pflicht, materiell eine Klugheit.

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Seite 18.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1910.

Nummer 74,

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