Abonnementspreis
Inſerate
173. Jahrgang
monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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werden angenommen in Darmſtadt,
wärts nehmen die Poſtämter u. die Agen=
Rheinſtraße 23, Beſſungerſtraße 47,
turen Beſtell. entgegen zu 60 Pfg. monatl.
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
ſowie von unſeren Agenturen und
u. 1.80 Mk. viertelj. Verantwortlichkeit
den Annoncen=Expeditionen. — Bet
für Aufnahme von Anzeigen an
vorge=
gerichtlicher Beitreibung oder bei Konkurs
ſchriebenen Tagenwirdnichtübernommen.
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Der „Lall Wedel”.
O Wie Berliner Blätter melden, iſt die Annahme
nicht zutreffend, daß der Statthalter in Elſaß=Lothringen
Graf v. Wedel wegen der Angelegenheit, die neuerdings
viel beſprochen wurde, zur Berichterſtattung von
Berlin aus aufgefordert worden ſei. Graf v. Wedel hat
aus eigener Initiative über den Fall nach Berlin berichtet.
Ueber die Angelegenheit ſelbſt wird uns aus Berlin
geſchrieben: Beſchwichtigungshofräte laſſen es ſich
ange=
legen ſein, unter mehr oder weniger dunkeln Andeutungen
davor zu warnen, daß wegen des Verhaltens der Gräfin
Wedel auf den Statthalter ſelbſt Angriffe gerichtet werden.
Man erweckt dabei den Anſchein, als ob der Rücktritt
des Grafen Wedel vom Statthalterpoſten
ohne weiteres für die Französlinge von Vorteil ſein müſſe.
Aber die über die Straßburger Vorgänge verſtimmte
Preſſe denkt doch nicht daran, daß Graf Wedel durch einen
ausgeſprochenen Franzoſenfreund zu erſetzen ſei. Davon
iſt doch ſelbſtverſtändlich keine Rede. Wer aber noch ſo
be=
reitwillig iſt, den Statthalter ſelbſt zu ſchonen, muß ſtutzig
werden, wenn er jetzt auch in der „Köln. Volksztg.” die
„Nebenregierung” der Gräfin Wedel beklagen hört. Eine
Straßburger Korreſpondenz des genannten
Zentrumsblat=
tes ſchildert, wie ein „ſehr exkluſiv geſinnter Kreis
fran=
zöſiſch geſinnter Einheimiſcher” die Nebenregierung der
Gräfin Wedel in franzöſiſchem Sinne ansgenützt hat, und
ſchließt: „Was helfen alle amtlichen Anſtrengungen und
alle parteipolitiſchen Beſtrebungen, wenn nicht auch endlich
im geſellſchaftlichen Leben unſerer maßgebenden Kreiſe
einigermaßen der Lage Rechnung getragen wird?” Muß
ſchon dieſes Zeugnis für die Duldung einer
Nebenregie=
rung der Gräfin Wedel durch den Statthalter aufs ſtärkſte
gegen letzteren ſelbſt einnehmen, ſo zeigt eine Berliner
Meldung des „Temps” das Syſtem Wedel in einem noch
ſeltſameren Lichte. In dem genannten Pariſer Blatt wird
nämlich u. a. folgendes berichtet:
„Dieſe Bekundungen der Unverſöhnlichkeit (damit iſt
die Verurteilung der Handlung der Gräfin Wedel durch
die deutſche Preſſe gemeint. D. Red.), ſowie die Angriffe
gegen Herrn v. Bethmann Hollweg und Herrn v. Schön
enthüllen die Geiſtesverfaſſung gewiſſer Kreiſe, die auf die
Methode der ſtarken Hand nicht verzichten können. Dieſes
Syſtem hat in Deutſchland zu lange überwogen, um ſich
nicht zahlreiche Anhänger erhalten zu haben. Die
Ver=
ſöhnungstendenzen, die es ſeit einiger Zeit erſetzen und
die, ſo ſagt man mir, den Empfindungen des Kaiſers beſſer
entſprechen, rufen eine Reaktion bei allen denen hervor,
die bei dem Glauben beharren, daß jene Tendenzen mit
der Größe und der Macht Deutſchlands unverträglich ſind.
Für ſie erſchöpft ſich die ganze Regierungskunſt in
Schroff=
heit. Der „neue Kurs” hat mehr, als man glaubt,
gegen dieſe Auffaſſung zu kämpfen, der die Umſtände und
das Genie Bismarcks die Sanktion des Erfolges verliehen
hatten und welche die Ueberlieferung, ſowie gewiſſe
Eigen=
tümlichkeiten des preußiſchen Charakters zu verewigen
trachten.”
Dieſe Berliner Mitteilung des „Temps” umfaßt mehr
als den Fall Wedel und den reichsländiſchen
Regierungs=
kurs. Was der Berichterſtatter des Berliner Blattes „
Ver=
ſöhnungstendenzen” nennt, iſt unter dem Namen „
Verſöh=
nungspolitik” in Deutſchland längſt bekannt und längſt
ver=
dächtig. Der Reichstag wird, ſobald er den Fall
Wedel und die auswärtige Politik zur Erörterung bringt,
über die vorſtehende Mitteilung des „Temps” nicht
ſtill=
ſchweigend hinweggehen können.
Die „Straßburger Poſt” ſtellt eine
Statthalter=
kriſis in Abrede. Sie ſchreibt: Der kaiſerliche
Statt=
halter wird, wie wir anderslautenden Meldungen
gegen=
über feſtſtellen können, ſich weder nach Berlin begeben, noch
iſt von ihm ein Bericht über die jüngſt von uns
beſpro=
chene Angelegenheit eingefordert worden, und vollends von
einer Statthalterkriſis iſt in keinem Augenblick die Rede
geweſen. Es heißt jedes Augenmaßes entbehren, wenn
von einer ſolchen Kriſis geſprochen wird eines
Vorkomm=
niſſes wegen, das man wohl bedauern muß, das aber bei
weitem nicht hinreicht, um das Vertrauen zu erſchüttern,
das Graf Wedel durch ſein von deutſchem Geiſte
getra=
genes, gerechtes und zielbewußtes Wirken im Lande ſich
in hohem Maße erworben hat.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus gegen die
deutſchen Schiffahrtsabgaben.
* Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus
beriet am Freitag den Dringlichkeitsantrag, betr.
die vom Deutſchen Reiche beabſichtigte Einführung
von Schiffahrtsabgaben auf der Elbe.
Zur Begründung dieſes Antrages führte der Abg.
Smrcek aus, daß Oeſterreichs alter Feind ſich bereit
mache, ihm den Zutritt zum Meere und dadurch auch zum
engliſchen Markte zu verwehren. Durch den unkündbaren
Vertrag von 1870 ſei der öſterreichiſch=ungariſchen
Mon=
archie der Zutritt zum Meere geſichert worden.
Preu=
ßen habe Oeſterreich als Sekundanten immer brauchen
können, wirtſchaftlich ſei aber Preußen bezw. Deutſchland
mit Oeſterreich immer in geſpannten, ſogar in
Kriegsver=
hältniſſen geweſen. Deutſchland habe die öſterreichiſchen
Erzeugniſſe faſt ganz aus dem eigenen Lande verdrängt
und durch geſchickte Schachzüge Oeſterreich mit Rußland
und den Balkanvölkern verfeindet. Aus der Türkei, aus
Kleinaſien, Aegypten und der Levante ſei es verdrängt,
ebenſo gehe es im fernen Oſten. Nun hole Deutſchland
zu dem ſchwerſten Schlage gegen das wirtſchaftliche
Leben Oeſterreichs aus indem es den bisher ganz freien
Weg zur Nord= und Oſtſee ſperren oder doch erſchweren
und verteuern wolle. Der Redner will dem
Handelsmini=
ſter glauben, daß er zur Preisgabe der freien Schiffahrt
auf der Elbe ſeine Zuſtimmung nie erteile und er hoffe,
daß Oeſterreich die für ſeine ökonomiſchen Intereſſen ſo
hochwichtige Frage ſo beantworten werde, wie ſeine
Völ=
ker es verlangen, daß es ſeine völkerrechtliche
Würde zu wahren wiſſe und daß Oeſterreichs
Volkswirt=
ſchaft nicht Preußen auf Gnäde oder Ungnade ausgeliefert
werde. Er beantragte ſchließlich folgende Reſolution=
„Die Regierung wird aufgefordert, mit allem Nachdruck
dahin zu wirken, daß unter keiner Bedingung die
Auf=
laſſung der freien, durch internationale Verträge
garan=
tierten Elbſchiffahrt zugelaſſen und unter keinem Vorwande
der Erhebung von Abgaben auf der Elbe, deren
Einfüh=
rung Deutſchland zum Schaden des Handels, der
Indu=
ſtrie und der Landwirtſchaft Oeſterreichs plant, zugeſtimmt
werde.”
Handelsminiſter Dr. Weißkirchner gab
zunächſt eine hiſtoriſch=pragmatiſche Darſtellung der
gan=
zen Frage und verwies auf die große wirtſchaftliche
Be=
deutung der freien Elbeſchiffahrt für Oeſterreich, namentlich
Böhmen. Der Miniſter hob hervor, daß der freie Elbeweg
von Oeſterreich in jahrzehntelangen Verhandlungen
müh=
ſelig errungen worden ſei und daß er bisher an dem
freien Elbeverkehr gegenüber allen Aenderungsverſuchen
ſtandhaft feſtgehalten habe. (Lebhafter Beifall.) Es
han=
delt ſich dabei um eine wirtſchaftliche und
verkehrspoli=
tiſche Angelegenheit allererſten Ranges. Die Zukunft
un=
ſeres bedeutungsvollſten Induſtriegebietes, Nordböhmen,
kommt ins Spiel. Identiſche Intereſſen wie die
Indu=
ſtrie hat auch die Landwirtſchaft an der Freiheit des
Elbe=
weges. Auch ihr dient der Strom als billige
Zufahrts=
ſtraße und gewährt ihr andererſeits Erleichterung des
Ab=
ſatzes ihrer Erzeugniſſe. Die Regierung hat jede Phaſe
des vom Deutſchen Reiche um die Schiffahrtsabgaben
ge=
führten Kampfes verfolgt und hat keinen Anlaß
vorüber=
gehen laſſen, um — ſoweit überhaupt möglich — über
unſere rein ſachliche Gegnerſchaft keinen Zweifel
auf=
kommen zu laſſen. Ich möchte nur in Parentheſe
bemer=
ken, daß es ſich um keine politiſche, ſondern um eine rein
wirtſchaftliche Angelegenheit handelt. Der
Miniſter verwies auf ſeine Interpellationsbeantwortung
im Vorjahre, ſowie auf die vom Statthalter von Nieder=
Oeſterreich in dieſer Frage abgegebene Erklärung und
fuhr fort: Ich muß mit aller Entſchiedenheit erklären, daß
ſeitens der deutſchen Regierung mit
die=
ſer Frage überhaupt noch nicht an
Oeſter=
reich herangetreten worden iſt. (Hört, hört.)
Es haben daher weder öffentliche, noch geheime
Vorver=
handlungen ſtattgefunden; ich weiß auch gar nichts von
beabſichtigten Vorverhandlungen, bezüglich deren einige
Blätter ſchon Düſſeldorf als Zuſammenkunftsort
bezeich=
net haben. Ich kann natürlich keinen Vertragskontrahenten
hindern, daß er intern erwäge, ob eine Aenderung des
Vertrages ihm zweckmäßig erſcheine, aber aus der
Tat=
ſache, daß Preußen bei den anderen Bundesſtaaten eine
Abänderung der Reichsverfaſſung zu erreichen ſucht,
ſchlie=
ßen zu wollen, daß geheime Abmachungen beſtehen, und
daß Preußen nichts tun würde, wenn nicht ſchon Holland
und Oeſterreich im geheimen „ja” geſagt hätten, gegen
ei=
nen ſolchen Verſuch muß ich mich entſchieden verwahren.
Die öſterreichiſche Regierung hat in dieſer Angelegenheit
ſtets offen und ehrlich ihre Meinung bekannt, nicht nur
in dieſem Hauſe ſondern auch in der breiten
Oeffent=
lichkeit. Ich möchte aber auch noch auf eine andere Seite
dieſes Gegenſtandes zu ſprechen kommen. In einer ſo
eminenten wirtſchaftlichen Angelegenheit gibt es auch keine
Kompenſationen auf politiſchem Gebiete; ich muß daher
die Gerüchte, als öb Balkankompenſationen im Spiele
ſeien, auf das entſchiedenſte dementieren. Dagegen halte
ich mich für verpflichtet, zu erlären, daß ich nicht den
ge=
ringſten Anhaltspunkt habe, um an der Loyalität der
deutſchen Regierung und der Handhabung der
Verträge zu zweifeln. Ich muß aber mit aller
Entſchie=
denheit erklären und jeden Zweifel darüber beſeitigen, daß
die öſterreichiſche Regierung zu irgend welchen
Zugeſtänd=
niſſen, welche die volle Freiheit unſerer Elbeſchifahrt
be=
rühren, nicht zu haben ſein wird. (Lebhafter Beifall und
Händeklatſchen.) Ich bitte daher, meine Herren — ich
glaube, in dieſer Beziehung kann ich wohl auf die
Ein=
mütigkeit des ganzen Hauſes rechnen — verſichert zu ſein,
daß die Regierung in vollem Bewußtſein der
Verantwort=
lichkeit, ſowie der Größe und Wichtigkeit der hier auf dem=
Spiele ſtehenden Intereſſen den von mir gekennzeichneten
Standpunkt mit unerſchütterlicher Feſtigkeit wahren wird.
Der Miniſter des Aeußern war auch während ſeines
Aufenthaltes in Berlin gelegentlich ’des freundſchaftlichen
Gedankenaustauſches mit dem deutſchen Reichskanzler in
der Lage, auch die Frage der Schiffahrtsabgaben zu
be=
ſprechen (Hört, hört!) und die Auffaſſung der öſterreichiſchen
Regierung zu vertreten. (Lebhafter, andauernder Beifall
und Händeklatſchen.)
Schrammel (Soz.) führte aus: Er und ſeine
Par=
tei würden für die Dringlichkeit des Antrages ſtimmen.
Die von der preußiſchen Regierung geplanten Abgaben
würden das arbeitende Volk nicht nur Deutſchlands,
ſon=
dern auch Oeſterreichs ſchwer treffen. — Ritter v.
Wit=
tek (chriſtlich=ſozial) wandte ſich gegen die in der
Be=
gründung der Dringlichkeit vorgebrachte Behauptung, daß
Preußen bei der geplanten Einführung von
Schiffahrts=
abgaben von dem animus nocendi gegenüber Oeſterreich
ſich leiten ließ. Für Preußen ſei in dieſer Frage die
För=
derung der wirtſchaftlichen Entwickelung der
Verkehrspoli=
tik Deutſchlands maßgebend. — Generalredner Reitzner
erklärte, daß durch die Schiffahrtsabgaben Deutſchland den
Konſum und den Export Oeſterreichs zu ſeinen Günſten
belaſten könne. Die ganzen Sudetenländer, ja ſelbſt
Ga=
lizien, würden in Mitleidenſchaft gezogen werden. Dr.
Urban (deutſch=fortſchrittlich) erklärte, das Recht
Preu=
ßens bezw. Deutſchlands, auf jenen Strömen und Flüſſen,
die keinen internationalen Charakter haben, Abgaben
ein=
zuführen, ſtehe außer Zweifel, da es eine rein interne
An=
gelegenheit Deutſchlands ſei, die Oeſterreich gar nichts
an=
gehe, deſſen Intereſſen nur bei der Elbe und der Donau
in Betracht kämen.
Hierauf wurde dem Antrag einſtimmig die
Dringlichkeit zuerkannt und der Antrag ſelbſt
an=
genommen.
Deuiſches Reich.
— Der Geſetzentwurf betr. die
Zuſtändig=
keit des Reichsgerichts, durch den das
Reichs=
gericht entlaſtet werden ſoll, iſt vom Bundesrat
angenom=
men und dem Reichstag zugegangen und enthält außer der
Einſchränkung der Reviſionen nach dem
Difformitätsprin=
zip folgende kleineren Mittel zur Entlaſtung:
1. Die Beſeitigung der Zuſtändigkeit des
Reichsge=
richts als Beſchwerdegericht in bürgerlichen
Rechtsſtreitig=
keiten; 2. den Ausſchluß der Reviſion gegen Urteile der
Oberlandesgerichte über Arreſte und einſtweilige
Verfü=
gungen; 3. eine größere Sicherung der tatſächlichen
Feſt=
ſtellungen der Inſtanzgerichte gegen Reviſionsangriffe; 4.
die Einſchränkung der mündlichen Verhandlung; 5. die
Beſeitigung des mit der Reviſion verbundenen
Suſpenſiv=
effekts; 6. eine Einſchränkung der Zuſtändigkeit des
Reichs=
gerichts durch Abnahme der Entſcheidungen über die
An=
träge auf Beſtimmung des Zuſtändigkeitsgerichts; 7. eine
Erhöhung der Koſten der Reviſionsinſtanz,
— Die Wahlprüfungskommiſſion des
Reichstages erklärte die Wahl des Abg. Dr. Struve
(Oldenburg=Plön) von der freiſinnigen Vereinigung
ein=
ſtimmig für gültig. Die Wahl des Abgeordneten
Spind=
ler=Germersheim (Zentr.) wurde mit einer Stimme
Mehr=
heit für gültig erklärt. Die Wahl wird aber im Plenum
von neuem angefochten werden.
— Nach der „Poſt” iſt in Verbindung mit der Reform
des Bürgerlichen Strafgeſetzbuches eine Umarbeitung
des Militärſtrafgeſetzbuches in die Wege
ge=
leitet. Dabei ſoll anſtatt der jetzt noch vorgeſehenen
Haft=
ſtrafen bei geringen militäriſchen Vergehen der Perſonen
des Beurlaubtenſtandes die Einführung von Geldſtrafen
in Ausſicht genommen ſein.
Wie die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung”
mit=
teilt, enthält der nunmehr eingetroffene amtliche Text des
deutſch=kanadiſchen Handelsabkommens
die Beſtimmung, daß die Zurücknahme der Zugeſtändniſſe
des Abkommens beiderſeitig an eine zweimonatliche
Kün=
digungsfriſt geknüpft iſt. Eine ſolche Zurücknahme iſt
be=
kanntlich vorgeſehen für den Fall, daß nicht nach
angemeſ=
ſener Zeit ein Handelsvertrag zuſtande kommen ſollte.
— Wie verlautet, iſt es leicht möglich, daß die
preu=
ßiſche Wahlrechtsvorlage ſchon Ende dieſer
Woche im Plenum zur zweiten Leſung geſtellt wird. Im
Abgeordnetenhauſe neigt man zu der Anſicht, daß die
Be=
ſchlüſſe der Wahlrechtskommiſſion im Plenum noch
Ab=
änderungen erfahren werden, da bei der bekannten
Stel=
lung der Parteien Konſervative und Zentrum im
Ple=
num ſchwerlich gegen Freikonſervative und die geſamte
Linke das Geſetz in der jetzigen Form akzeptieren werden.
Man ſpricht von einer Rückverweiſung an die Kommiſſion,
um über die Privilegiumsbeſtimmungen eine Einigung
herbeizuführen. Ueber den Standpunkt der Regierung
verlautet zunächſt noch nichts Beſtimmtes. Es heißt, die
Regierung wolle eine Wahlreform nicht ohne die
National=
liberalen zuſtande bringen, weil ſonſt die Agitation nicht
aufhöre.
Seite
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. März 1910.
Nummer 55.
— Die bayeriſche Abgeordnetenkammer
nahm mit 82 gegen 42 Stimmen die Gebührengeſetznovelle
an, die eine Anzahl von Staatsgebühren weſentlich erhöht
zu dem Zweck, der bayeriſchen Staatskaſſe außer der
Er=
höhung der direkten Steuern neue Einnahmequellen zu
erſchließen. Gegen das Geſetz ſtimmten die Liberalen und
Sozialdemokraten. Das Geſetz tritt bereits am 1. April
in Kraft.
— Wie in den mit der Regierung gepflogenen
Kom=
miſſionsberatungen des Landtags von Sachſen=Weimar
mitgeteilt wurde, ſind die Verhandlungen der
thürin=
giſchen Staaten über die Errichtung eines
gemeinſamen
Oberverwaltungsgerichts=
hofes dem Abſchluſſe nahe, ſo daß dem
Land=
tag des Großherzogtums noch während ſeiner
gegenwärtigen Tagung die darauf bezügliche Re
gierungsvorlage zugehen wird. Da anzunehmen iſt,
daß alsdann auch die Regierungen der übrigen Staaten
ſich mit einer Vorlage an ihre Landesvertretungen wenden
werden, ſo iſt die Konſtituierung dieſes gemeinſamen
thü=
ringiſchen Oberverwaltungsgerichtshofes in Bälde zu
er=
warten.
Ausland.
— Wie aus Oeſterreich gemeldet wird, wird Bienerth
in dieſer Woche ſeine Verhandlungen mit den Parteien
über die Kabinetts=Umbildung beginnen; er
plant, noch vor Oſtern die Poſten des deutſchen und des
tſchechiſchen Landsmannminiſters neu zu beſetzen und nach
Oſtern die große Umbildung durchzuführen. Auch über
Flottmachung des böhmiſchen Landtages ſollen
in dieſer Woche wieder Beſprechungen eingeleitet werden.
Nach den Stimmungen der Parteien rechnet Bienerth auf
einen glücklichen Verlauf dieſer Verhandlungen. — In der
Sitzung des Verfaſſungsausſchuſſes brachte der Abg. Dr.
Heilinger auch die Frage des Ruhegehalts für
minderbemittelte Abgeordnete zur Sprache,
die lange Zeit als Abgeordnete im Dienſte der
Oeffent=
lichkeit ſtanden. Es ſei notwendig, daß für Abgeordnete,
die eine beſtimmte Zahl von Jahren dem Hauſe angehören
und unbemittelt ſind, von Staats wegen ein Ruhegehalt
feſtgeſetzt werde.
— Auf die Anfrage des republikaniſchen Deputierten
Eugen Chieſa in der italieniſchen Kammer betr. die
Zu=
ſammenkünfte einer ausländiſchen Dame mit dem
Ge=
neral Facia — es handelt ſich um die Zuſammenkünfte
der verwitweten Frau von Siemens mit einem General
in Mailand nach den großen Manövern von 1909 —
er=
klärte der Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium
Pru=
dente, der Kriegsminiſter halte es nicht für opportun, die
Frage zu beantworten. Als Chieſa hiergegen lauten
Wi=
derſpruch erhob und trotz Ordnungsrufes ſeitens des
Prä=
ſidenten ſich nicht beruhigen wollte, hob dieſer die Sitzung
auf. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wies
Unter=
ſtaatsſekretär Prudente die Aeußerungen Chieſas in
ſchar=
fer Weiſe zurück und erklärte, daß er auch die von dem Abg.
Leali in der gleichen Angelegenheit geſtellten Anträge
nicht beantworten werde, worauf Leali erwiderte, daß er
dann eine Interpellation einbringen werde; ſpäter kam
es in den Wandelgängen in derſelben Sache zu einem
perſönlichen Renkontre zwiſchen den Abgeordneten Chieſa
und Morando.
— Das Budget, ſo wie es von der franzöſiſchen
Kammer genehmigt wurde, ſichert die Ergänzung der
Jah=
reseinnahmen um 159 Millionen, die ſich zuſammenſetzen
aus 146 Millionen aus neuen Steuern und 13 Millionen
aus dem neuen Zolltarife. Das Finanzjahr 1910 wird aus
der Anwendung der neuen Maßnahmen nur einen Vorteil
von 75 Millionen ziehen. Die Mehreinnahme von 159
Millionen, zu denen noch ein Teil der Mehreinnahmen von
1909 hinzutritt, den man für das Budget von 1911
ver=
wenden kann, wird das Gleichgewicht dieſes Budgets
er=
leichtern und die normale Ausführung des Geſetzes
be=
treffend die Altersverſorgung der Induſtrie= und Land=
arbeiter ſichern. Die erſte wichtige Etappe zu einem
voll=
ſtändigen Gleichgewicht findet ſich ſo ſchon im Budget von
1910 vorbereitet und man wird geringerer Anſtrengung
als der bisherigen bedürfen, um der finanziellen und
wirt=
ſchaftlichen Lage des Landes vollſtändig zu genügen.
— Das engliſche Unterhaus nahm in dritter Leſung
einſtimmig die Geſetzvorſchläge bezüglich der
Bevollmäch=
tigung des Schatzamtes, Geld aufzunehmen, und bezüglich
der Einlöſung der Kriegsanleihe an. Die Redner der
Oppoſition machten der Regierung den Vorwurf, daß ſie
die gegenwärtige finanzielle Verwirrung noch
vermehre. Premierminiſter Asquith ſagte in einer energi
ſchen Verteidigungsrede, es ſei unmöglich, die Lage zu
mildern, die durch die Haltung der Lords geſchaffen
wor=
den ſei, die auch allein die Verantwortung trügen. Die
Sitzungen des Hauſes müßten bis zum Ende des
Finanz=
jahres dazu verwendet werden, um die verſchiedenen Etats
zu erhalten, die für die Weiterführung der Verwaltung
notwendig ſeien. In Erwiderung des Vorſchlages der
Oppoſition, daß die Regierung die Einziehung der
Ein=
kommenſteuer für 1909/1910 abgeſondert für ſich
legaliſie=
ren ſolle, erklärte Premierminiſter Asquith, die
Regie=
rung weigere ſich, das gebräuchliche Verfahren abzuändern,
das Budget müſſe als Ganzes zur Vorlage gelangen.
Wiener Eindrücke.
Von Dr. A. Wirth.
Man kann Korea nur einmal bereiſen, und kann
es doch, ſelbſt ohne die Sprache ſonderlich zu verſtehen,
kennen lernen. Man kann Oeſterreich zwanzigmal
be=
reiſen, und man hat doch nur ein Zehntel von dem
Ge=
ſamtquerſchnitt wirklich geſehen. Die Probleme ſind ſo
mannigfach, und nicht minder mannigfach iſt deren
Auf=
faſſung. Allein bei den Deutſchen gibt es noch immer
fünf ganz verſchiedene Meinungen über die letzte
Re=
form der Reichsrats=Geſchäftsordnung und über den
Friedjung=Prozeß. Sodann wechſelt das Bild von
Monat zu Monat. Im Deutſchen Reiche ſind die
gro=
ßen Linien der Parteientwickelung nur nach
Jahrzehn=
ten merklich verſchoben; in Oeſterreich wechſeln ſie
buch=
ſtäblich faſt jedes Jahr. Auch der Geſamtcharakter der
Bevölkerung ändert ſich. Man ſpricht noch immer von
den gemütlichen Wienern, und betrachtet ganz Wien als
ein Kapua, als eine Stätte weichlich=eleganten Genuſſes,
als einen einzigen Wurſtelprater; das ganze Leben nur
eine Sezeſſionsausſtellung, oder eine Operette von
Lé=
har. Dieſe Meinung war einmal wahr. Jetzt iſt ſie
weit vom Schuß. Der politiſche Kampf und
wirtſchaft=
liche Fragen erfüllen jetzt die Gemüter. Wien hat ein
Budget von 120 Millionen Kronen, während das ganze
übrige Nieder=Oeſterreich nur ein ſolches von 20
Mil=
lionen hat. Wien beſitzt ein Trambahnnetz, eine
Waſ=
ſerleitung, und hundert andere Dinge, deren
Verwalt=
ung nicht allzu viel Zeit für den Wurſtelprater läßt.
Dazu der fortwährende Streit der Parteien und
Volk=
heiten. Man ſieht es ſchon den Geſichtern auf der Straße
an; ſie tragen den energiſchen Zug des Kämpfers und
die trotzige Verbiſſenheit eines, der ſich durchſetzen will.
In dieſen Geſichtern liegt Charakter! Freilich haben
die Neu=Wiener auch Schattenſeiten. Als ich 1890 einen
Winter in der Stadt verbrachte, ja, damals waren ſie
noch gemütlich und höflich und hatten immer Zeit. Jetzt
haben ſie entſchieden einen Zug ins Unſtäte, Haſtende
und auch ins Rauhbeinige bekommen. Man drängt
und ſtößt und tritt ſich auf die Füße, ohne ſich im gerina=
ſten zu entſchuldigen. Der Nachbar iſt kein Freund
mehr, ſondern ein Wolf und ein Affe, ein Gegner, vor
dem mau auf der Hut ſein muß. Gerade die Abnahme
der Höflichkeit — eine Erſcheinung, die durchaus nicht
unbedingt mit dem Kampfe verknüpft ſein muß, wurde
mir von verſchiedenen Seiten beſtätigt.
In zweierlei iſt dagegen der Wiener noch über
anderen deutſchen Städtern; er nimmt einen Menſchen
lediglich nach ſeiner Perſönlichkeit, keineswegs nach
ſei=
nem Reichtum oder Stande, und er hat einen
unge=
meinen Geſchmack, das allerfeinſte Stilgefühl. In
Deutſchland haben temperamentvolle Kühnheiten weder
in Kleidern noch in der Kunſt ein ſo verſtändnisinniges
Publikum wie in Wien. In Deutſchland geht man
im=
mer noch mehr im Eſſen, in wiſſenſchaftlichen Büchern
in Bankunſt und ſonſt mehr auf die Quantität als auf
die Qualität; in Oeſterreich meidet man einen
doppel=
ten Relativſatz mehr als eine Todſünde. Und der
Künſtler gilt ſoviel wie ein General. Früher galt er
ſogar mehr. Aber ſeit der bosniſchen Erregung iſt
wie=
der ein Ausgleich in der Wertung hergeſtellt. Am
ein=
ſeitigſten ſind eigentlich die Politiker, namentlich die
Reichsratsabgeordneten. Sie kennen bloß die
Bier=
ſchnatz, Säbelduelle, Präferenzialtarife und
Volksver=
ſammlungen, aber kümmern ſich ſelten um hohe
Kultur.
Ganghofer=Abend.
St. Der vom Vortragsverband veranſtaltete
„Ganghofer=Abend” am Freitag hatte ein
außerordent=
lich ſtarkes Intereſſe erregt. Der große Saal der
Turn=
gemeinde war bis auf den letzten Platz beſetzt. Es
war ja ſchließlich auch nicht unintereſſant, den in allen
Kreiſen beliebten Dichter einmal von Angeſicht zu
An=
geſicht zu ſchauen, den Menſchen kennen zu lernen,
der uns als Dichter durch ſeine Werke viele Stunden
ungetrübten Genuſſes bereitet, der uns der Berge und
Täler Schönheiten zu allen Jahreszeiten ſo
farben=
reich und ſchön zu zeichnen vermag und deſen
leben=
dige Geſtaltungskraft uns das urwüchſige Naturvolk
der Berge in ſeinem Denken und Leben und in ſei=
nem Empfinden menſchlich nahe bringt und vertr
macht. — Es iſt, wie geſagt, verſtändlich und berecht.
den Dichter kennen zu lernen als Menſchen, mit k
wir geiſtig ſchon ſo lange und vertraut verkehren. M
das aber durchaus in einem „Vortragsabend”
ſchehen, durch „Vorleſung eigener Werke”, wie
ſie=
einigen Jahren modern geworden ſind? Als V
tragsabende brachten bisher faſt alle dieſe Ver
ſtaltungen Enttäuſchungen und auch der Gangho
Abend machte hierin keine Ausnahme. Die wun
ſam feinen Naturſchilderungen, die der Dichter
Vorwort zu ſeinem Thema „Studien aus dem Volsle
der Berge” und mehr noch in der Erzählung vom „Fl
gab, die wollen in ſtillen, der Erbauung und Er
ung gewidmeten Stunden durch die Lektüre
noſſen ſein, wenn man ſie ganz verſtehen und
nehmen will; wie man ein unendlich fein kolorie
Gemälde nur in ſtillem Sichverſenken genießen kann,
mals aber durch eine in Gegenwart vieler Hundert fr
der Meuſchen gegebene Beſchreibung. Das geſproch
Wort wirkt hier kalt, ernüchternd. Es ſei denn, daß
der es ſpricht, ein Vortragskünſtler iſt. Das
iſt Ludwig Ganghofer, der hochgeſchätzte, feinſin
Dichter, ebenſo wenig, wie die anderen Herrer
waren, die ſich uns durch Vorleſung eigener Werke
ſtellten. Das empfand auch das Publikum ſelbſt,
dem Dichter, bevor er ein Wort geſprochen, lel
teren und nachhaltigeren Beifall ſpendete, als es
den einzelnen Vorträgen der Fall war.
In den ernſten und heiteren Jäger= und
derergeſchichten, wie Der Michl und ſein Todfe
3 Wilderer, Faveri u. a., in denen keine Stimmungs
lerei, ſondern lediglich die Kunſt des Erzählen
Frage kam, war auch der Vortragende gut
mal wenn die im echten „boayriſch” vorgekragenen,
und wieder eingeſtreuten, kernig=derben Ausſpi
der Jäger oder Wilddiebe kamen. Der lebhafte
fall am Schluſſe veranlaßte den Dichter zur Zu
einer reizenden Epiſode aus dem „Lebenslauf e
Optimiſten”, der Schilderung ſeiner erſten Liebe
der „Prinzenhösleins”.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. März.
* Vom Hofe. Die Großherzogin empfing
Freitag mittag im Neuen Palais Frau A. Schmaltz
aus Offenbach a. M., welche hierauf an der
Frühſtücks=
tafel teilnahm. Der Fürſt zu Solms=Lich iſt abends
im Neuen Palais eingetroffen und hat daſelbſt
Woh=
nung genommen. Graf und Gräfin zu Stolberg=Roßla
nahmen an der Abendtafel im Neuen Palais
teil. (Darmſt. Ztg.)
* Empfänge. Se. Königl. Hoh. der Großherzog
empfingen Samstag den Kapitänleutnant Trapp,
kom=
mandiert zum Admiralſtab der Marine in Berlin, den
Geh. Oberregierungsrat Dr. Wagner, den Kreisrat Du
Heinrichs von Alsfeld, den Kammerherrn v. Oetinger,
den Profeſſor Kiſſinger und den Bureaudirektor Daub,
Vorſitzende des Odenwaldklubs, Profeſſor Dr. v.
Franqué, Direktor der Univerſitäts=Frauenklinik in
Gießen; zum Vortrag den Staatsminiſter Ewald, den
Finanzminiſter Braun, den Miniſter des Innern v.
Hombergk zu Vach, den Oberjägermeiſter Frhrn. van der
Hoop, den Vorſtand des Kabinetts, Geh. Rat Römheld.
Heſſens Vertreter im Bundesrat. Se. Königl.
Hoheit der Großherzog haben den bisherigen
ſtell=
vertretenden Bevollmächtigten zum Bundesrat,
außer=
ordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter
am Königlich Preußiſchen Hofe, Wirklichen Geheimerat
Maximilian Freiherrn v. Gagern in Berlin zum
Bevollmächtigten zum Bundesrat des Deutſchen Reichs
ernannt, ſowie die Erteilung des Kommiſſoriums als
ſtellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat an den
Miniſter des Innern Friedrich v. Hombergk zu Vach
genehmigt.
Ernennung. Durch Entſchließung Großh.
Mi=
niſteriums der Juſtiz wurden die Referendare Dr. Hans
Andres aus Darmſtadt, Otto Böckner aus
Heuchel=
heim, Wilhelm Clemm aus Büdingen, Jakob Ernſt
Günther aus Mainz, Karl Korn aus Alzey, Auguſt
Nuß aus Gernsheim, Eduard Rompf aus Lana=Göns,
Ernſt Seib aus Gießen, Otto Steiner aus
Schwan=
heim und Dr. Gottlieb Storck aus Mainz zu
Gerichts=
aſſeſſoren ernannt.
Erteilt haben Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog dem zum Provinzialdirektor der Provinz
Rhein=
heſſen und Kreisrat des Kreiſes Mainz ernannten
Pro=
vinzialdirektor der Provinz Oberheſſen und Kreisrat des
Kreiſes Gießen, Geheimerat Dr. Andreas Breidert den
Auftrag zur Verſehung der Funktionen eines
landesherr=
lichen Territorialkommiſſärs bei der Feſtung Mainz.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Ober=
aufſeher an der Zellenſtrafanſtalt Butzbach Eduard
Moritz auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner
langjährigen treuen Dienſte, bis zur Wiederherſtellung
ſeiner Geſundheit, mit Wirkung vom 1. April 1910.
Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Oberaufſeher an der
Zellen=
ſtrafanſtalt Butzbach Eduard Moritz das Silberne Kreuz
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen und dem
Lokomotivführer in der Heſſiſch=Preußiſchen
Eiſenbahn=
gemeinſchaft Friedrich Petzoldt zu Hanau aus Anlaß
ſeiner am 1. Januar 1915 erfolgenden Verſetzung in
Ruheſtand das Allgemeine Ehrenzeichen mit der
ſchrift „Für treue Dienſte” verliehen.
* Großherzoglich Heſſiſches Regierungsblatt.
Beilage Nr. 4 vom 5. März hat folgenden Inl
1. Verzeichnis der Vorleſungen, Uebungen und P.
tika, welche im Sommerſemeſter 1910 in den ſechs F
abteilungen der Großh. Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt abgehalten werden. 2. Dienſtnachrich
3. Dienſtentlaſſungen. 4. Charaktererteilungen.
Ruheſtandsverſetzungen.
* Militärdienſtnachricht. In der Armee als Fe
rich angeſtellt wurde der Abiturient der
Haupt=
deitenanſtalt und Portepee=Unteroffizier v. Gr
man im Inf.=Regt. Kaiſer Wilhelm (2. Großh. H.
Nr. 116.
L. Die Strafkammer verhandelte am Sams
gegen den 24 Jahre alten Schreiner Karl Schro
von Allmendshofen wegen Urkundenfälſchung und
trugsverſuchs. Der Angeklagte war mit ſein
Freund Böhm hierher gekommen; während di
Arbeit fand, ſuchte er vergeblich eine Stelle. E
glücklicherer Kamerad half ihm hie und da mit klei
Geldbeträgen aus. Zum Dank dafür fälſchte er ei
mit der Unterſchrift des Böhm verſehenen Brief,
welchem deſſen Logiswirtin gebeten ward, dem Ue.
bringer 5 Mark zu behändigen. Die Frau ging t
auf den Leim, Schropp bezog aber 3 Monate
fängnis. 1 Monat davon iſt durch die Unterſ
ungshaft verbüßt. — Der 19 Jahre alte Dienſtkn
Johannes Daab von Reichelsheim hatte ſich we
Sittlichkeitsverbrechens zu verantworten, weil er
Kindern unzüchtige Handlungen vorgenommen h
Die nicht öffentlich geführte Verhandlung erbre
hierfür nicht den erforderlichen Beweis, ließ je
darüber keinen Zweifel, daß Daab Kinder in ei
deren Schamgefühl verletzenden Weiſe behandelt
Er wurde wegen Beleidigung zu 6 Wochen Gefäng
verurteilt. Die Strafe iſt durch die bereits lär
währende Unterſuchungshaft verbüßt.
n. Vor dem Schöffengericht kam als Uebertretur
ſache gegen den Pfarrer Fink der katholiſchen
ſabethkirche ein bereits im Verwaltungsweg erörte
Fall zur Verhandlung. In Frage ſteht dabei, wel
Charakter ein erwähnter Kirche gehörender, aber
tragsmäßig als Teil des öffentlichen Fußſteigs ber
ter Geländeſtreifen hat und ob er ſeiner Natur
als öffentlicher Weg anzuſehen iſt. Dieſe Frage
inſofern von Bedeutung, als die Kirche aus jener
geblichen Privatnatur die Befugnis ableiten will,
darauf veranſtaltete Prozeſſionen (weil auf il
Grundſtück) keine öffentlichen (unter Benutzung öff
licher Wege) ſeien und deshalb polizeilicher Genehr
ung, wie ſie das einſchlägige Geſetz vorſchreibt, 1
bedürften. Aus Gründen einer Verſchönerung
Straßenbildes wurde bei Erbauung der Eliſab
kirche nicht die Straßenfluchtlinie eingehalten, ſont
die Kirche zurückgeſtellt, ſodaß vor der Front ein St
fen von etwa 3 Meter Breite verblieb, der im Eic
tum der Kirchengemeinde ſteht. Eigentlich wäre
ſelbe einzufriedigen geweſen, doch ſah man zur
ſparnis der dazu benötigten, ſehr beträchtlichen Sur
(40000 Mark) hiervon ab und es kam mit der S
ein Abkommen zuſtande, daß letzterer der Streifen
Teil des Fußſteigs mit gleichem Moſaikpflaſter v
Abgrenzungen, eventuell die Geſamtfläche zur öffe
lichen Benutzung überlaſſen bleibt. Demgemäß
das Polizeiamt darauf abgehaltene Prozeſſionen
auf öffentlicher Straße geſchehend an und verla
Einholung ſeiner Genehmigung, während der G
liche die Eigenſchaft der Prozeſſionen als öffent.
beſtritt und jene Geſuchſtellung verweigerte; Beſp:
ungen hatten keinen Erfolg und das Polizeiamt
ließ deshalb zur Wahrung ſeines Standpunkts
Polizeiverbot, begnügte ſich aber damit und ſah
zwangsweiſer Verhinderung der Prozeſſion
Zweckmäßigkeitsgründen ab. Dieſer Polizeibe
wurde im Rekursweg ſeitens des Kreisausſchuſſes
Miniſteriums beſtätigt, es war alſo die Grundlage
rechtskräftigen Verbots feſtgeſtellt und deſſen dama
Uebertretung im ordentlichen Gerichtsverfahren d
Erkennung der Strafe zu ahnden. Das Schöffenge:
wurde ſo mit der Sache befaßt und prüfte ledig
ob das übertretene Verbot gültig zuſtande gekom:
ſei, ohne daß das Urteil auf die Entſcheidung je
Streitfrage über die Natur des Fußſteigs ſtrei‟
einging. Der angeklagte Geiſtliche, deſſen Verteid
ich u. a. auf guten Glauben berief, wurde für ſchu
befunden und zu 90 Mark Geldſtrafe verurteilt. Di
Prinzipienſtreit (die Prozeſſion wäre auf
Nachſu=
wohl glatt genehmigt worden) wird wohl noch in
weiteren Inſtanzen gebracht werden.
Nummer 55.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. März 1910.
Seite 3.
Zur 25. Sitzung der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung am Donnerstag, den 10. März, nachmittags
3½ Uhr, iſt folgende Tagesordnung feſtgeſetzt: 1.
Mit=
teilungen. 2. Voranſchlag der Stadtkaſſe und der
ſtädti=
ſchen Nebenkaſſen für das Verwaltungsjahr 1910. Im
Falle die Zeit noch reicht: 3. Sommerfahrplan der
Darm=
ſtädter Dampfſtraßenbahnen. 4. Geſuch des Allgemeinen
Deutſchen Frauenvereins und des Frauenvereins der
Mar=
tinsgemeinde um Ueberlaſſung von Schulräumen oder um
einen Barzuſchuß. 5. Erweiterung des ſtädtiſchen
Kran=
kenhauſes; hier: Niederlegung von Gebäulichkeiten. 6. Die
Anlegung von Gemeindekapitalien. 7. Beſchaffung von
Räumlichkeiten für das polizeiliche Hundeaſyl.
* 25jähriges Jubiläum. Herr Obergärtner
Wil=
helm Weber begeht am Dienstag, 9. März, das Feſt
ſeiner 25jährigen ununterbrochenen Tätigkeit in der
Gärtnerei Ernſt Schulz, hier.
Auszeichnung. Bei dem Wettbewerb für den Ent
wurf des Innenausbaues der
Michaelis=
kirche in Hamburg erhielt der Profeſſor an der
hieſigen Techniſchen Hochſchule für das Zeichnen,
Entwer=
fen und Modellieren von Ornamenten, Herr Auguſto
Varneſi, den erſten Preis und die Ausführung des
Hauptaltars.
Verein Volksküche. (Unter dem Protektorat der
Großherzogin.) Die Volksküche war während des
Monats Februar d. J. an 23 Tagen geöffnet und es
wurden während dieſer Zeit täglich verabfolgt: 122 St.
Brot (mit und ohne Butter), 90 St. Wecke, 116 Taſſen
Kaffee (mit und ohne Zucker), 100 Taſſen Milch, 24
Portionen Wurſt und Fleiſch für ſich, 86 Portionen
Suppe (mittags und abends), 102 Portionen Beilagen
(Salat, Gemüſe, geröſtete Kartoffeln), 45 Portionen
Suppe und Gemüſe zuſammen, 10 Portionen Suppe
und Fleiſch zuſammen, 30 Portionen Gemüſe und
Fleiſch zuſammen, 35 Portionen Suppe, Gemüſe und
Fleiſch zuſammen, 31 Portionen Hering mit Kartoffeln.
Dabei kamen 770 Freikarten (bereits bezahlte
Gut=
ſcheine à 10 Pfg.) zur Ablieferung und Verwertung.
Eine Wohltäterin oder ein Wohltäter zu leihweiſer
Ueberlaſſung der erforderlichen Geldmittel mit 25000
Mark gegen niedrigen Zinsfuß und langfriſtiſche
Un=
kündbarkeit für die dringliche Erbauung eines
Speiſe=
ſaales für weibliche Koſtgänger hat ſich bis jetzt nicht
gemeldet. Die Hilfe muß kommen.
* Dekorierungsfeſt des Odenwaldklubs. Nicht
weniger als 62 Wanderer werden zum
Dekorie=
rungsfeſte der Ortsgruppe Darmſtadt des
Odenwald=
klubs am Samstag der nächſten Woche im Saalbau
aus=
gezeichnet werden. Es iſt dies eine ungewöhnlich hohe
Anzahl. Sie iſt auch ihrerſeits ein Beweis für das
rege Leben, das im Klub herrſcht. Große
Vorbereitun=
gen ſind diesmal für das Feſt getroffen worden, und es
iſt mit einer ſehr bedeutenden Menge von Teilnehmern
aus Darmſtadt wie aus dem Odenwalde zu rechnen.
Vertreter der Behörden und viele hohe Beamte werden
ebenfalls nicht fehlen. Eine beſondere Weihe dürſte
das Feſt durch das Erſcheinen des Großherzogs
erhal=
ten, der Samstag von den Vorſtandsmitgliedern
Herren Bureaudirektor Daub und Profeſſor
Kiſ=
ſinger in einer Andienz die Einladung
entgegen=
genommen hat; der Großherzog bekundete großes
Intereſſe. Der Abend trägt wieder den
Cha=
rakter des Kommerſes. Der Saal ſelbſt muß alſo
aus=
ſchließlich für die Herren reſerviert bleiben. Es ſind
aber die Emporen und der Vorſaal für die Damen
vor=
geſehen. Für das Konzert iſt die Kapelle Weber
enga=
giert. Eine beſondere Kompoſition eines Odenwälders,
deren Widmung der Großherzog angenommen hat,
ſpiegelt den „Odenwald in Lied und Tanz” wider und
wird vom Komponiſten ſelbſt dirigiert werden. Die
ge=
meinſamen Lieder und ein Wanderbericht in Verſen
ſind von ſachkundiger, formgewandter Hand verfaßt.
Der Prolog trägt diesmal ſzeniſche Eigenart und wird
von Herrn Hofſchauſpieler Holler geſprochen werden.
Das heſſiſche Luſtſpiel, das ſeine Uraufführung bei dem
feſtlichen Abende erlebt, führt den knrioſen Titel „Die
Maus” und ſpielt in einem Odenwalddorfe. Eine alte,
ſpaßige Sage aus dem Dörfchen Knoden hat die
An=
regung zur Fabel gegeben. Die Herren Hofſchauſpieler
Jordan und Holler kreieren die Hauptrollen. Herr
Jordan, der neue Humoriſt des Hoftheaters, iſt in dieſer
Saiſon raſch allgemein beliebt geworden, ſo daß ſein
Name ſchon für eine amüſante Darſtellung bürgt; die
Couplets, die er in dem Luſtſpiele ſingt, ſind nach
Melo=
dien geſchrieben, die durch verſchiedene Sänge des Herrn
Jordan hier bekannter geworden ſind.
n. Ruheſtörung durch Hunde. Die Anwohner des
Böllenfalltors hatten während des vorigen Sommers ſehr
unter dem Bellen und Geheul von Hunden zu
leiden, die von dem Gärtnereibeſitzer Müller auf ſeinem
dortigen Grundſtück gehalten wurden. Müller war
mehr=
fach durch Diebſtähle heimgeſucht worden, und glaubte
deshalb dieſe Bewachung der unbewohnten Gärtnerei
nicht entbehren zu können, während die in ihrer Nachtruhe
empfindlich Geſtörten nach erfolgloſen gütlichen Verſuchen
polizeiliches Einſchreiten anriefen, und nunmehr eine
große Anzahl von Strafbefehlen gegen Müller wegen
Ruheſtörung erging. Er focht ſolche an, wurde aber
vom Schöffengericht wiederholt ſchuldig befunden. Eine
dagegen verfolgte Berufung zog er ſeinerzeit unmittelbar
vor der Strafkammerverhandlung zurück, eine zweite gegen
ein auf 150 Mark Geldſtrafe lautendes
Schöffen=
gerichtsurteil wurde nunmehr vor der Strafkammer
ver=
handelt. Im Gegenſatz zur erſten Inſtanz nahm das
Ge=
richt nicht eine, ſondern zwei (jeweils nach Empfang
früherer Strafbefehle neu betätigte) fortgeſetzte
Ruheſtö=
rungen an, berückſichtigte aber ſtrafmildernd jene durch
die Diebſtähle, damalige Hundeſperre uſw. geſchaffene
Si=
tuation des Angeklagten, und ließ es bei 60 Mark und
15 Mark Geldſtrafe nebſt ein Fünftel der Koſten
bewenden.
⁎ In das ſtädtiſche Pfründnerhaus an der
Frank=
furterſtraße ſind im Februar d. J. 2 Perſonen neu
aufge=
nommen, ebenſoviele wieder entlaſſen worden. Ende des
genannten Monats waren 63 Pfründner in Pflege, 28
Män=
ner und 35 Frauen. Sehr groß war wieder die
Inan=
ſpruchnahme der mit dem Pfründnerhaus verbundenen
Kinderpflegeſtation. Dort wurden 18 Kinder neu
aufge=
nommen, während 14 ausgeſchieden ſind; Ende des
Mo=
nats waren noch 15 in der Station verblieben. — Das
Armenhaus an der Pallgswieſenſtraße verzeichnete 9
Neu=
aufnahmen und 4 Austritte. Ende Februar verblieben 50
Inſaſſen, 31 Männer, 14 Frauen und 5 Kinder.
2 Durchſchnittspreiſe von den Wochenmärkten
der vergangenen Woche. Butter ½ Ka. 1,30 M., in
Par=
tien 1,25 M., Eier 9 Pf., Schmierkäſe ½ Ltr. 20 Pf.,
Handkäſe 4—12 Pf., Kartoffeln der Zentner 3—4 M.,
Kumpf (10 Liter) 50—60 Pf., ½ Kg. 3—5 Pf., Mäuschen
Zentner 8 M., Obſt u. dal.: Aepfel ½ Kg. 12—15 Pf.,
Kaſtanien ½ Kg. 15—16 Pf., Zitronen 4—5 Pf.,
Apfel=
ſinen 5—10 Pf., Salat, Gemüſe uſw.: Kopfſalat 16
bis 18 Pf., Endivien‟ Kg. 35—40 Pf., Körbchen Feldſalat
10—12 Pf., Bündel Radieschen 7—8 Pf., Meerrettich 10
bis 30 Pf., Roterüben ½ Kg. 7—10 Pf., Zwiebeln ½ Kg.
10 Pf., Wirſing 5—10 Pf., Grünkohl 4—6 Pf., Roſenkohl
Kg. 25—30 Pf., Gelberüben ½ Kg. 5—6 Pf.,
Weiße=
rüben 2—3 Pf., Paradiesäpfel ½ Kg. 70—80 Pf., Spinat
½ Kg. 15—20 Pf., Kohlrabi 3—4 Pf., Blumenkohl 20—60 Pf.,
Rotkraut 10—30 Pf., Weißkraut 12—20 Pf., Schwarzwurz
Kg. 25—30 Pf.: Wildbret, Geflügel uſw.:
Zicklein 2,50—4,00 M., Gänſe ½ Kg. 70—80 Pf., Enten
3,00—3,50 Pf., Hahnen und Hühner 2—3 M., Tauben
60—70 Pf., Lapins 1,00—1,10 M.; auf dem Fiſchmarkt
Kg.: Aal, Hecht 1 M., ſonſtige Rheinfiſche 35—40 Pf.,
Rotzungen 50 Pf., Stockfiſch, Kabeljau, Seehecht,
See=
lachs 25 Pf., große Schellfiſche 30 Pf., kleine 15—20 Pf.;
in den Fleiſchſtänden ½ Kg.: Rindfleiſch 56 Pf.
Hackfleiſch 60 Pf., Rindsfett 50 Pf., Rindswürſtchen
(Stück) 15 Pf., Schweinefleiſch 88—96 Pf., Blut= u.
Leber=
wurſt 66 Pf., Fleiſchwurſt u. Schwartenmagen 76 Pf.
Groß=Gerau, 5. März. Auf einer alten Fundſtelle
nördlich von Groß=Gerau, auf der ſchon ſeit geraumer Zeit
Gegenſtände aus allen Kulturperioden der
Vorzeit bis in die frührömiſche hinein zum Vorſchein ge
kommen ſind, wurden jüngſt bei der Anlage von Spargel
feldern wiederum alte Kulturreſte angetroffen. Die
vom Denkmalpfleger Prof. Anthes vorgenommene
Un=
terſuchung ergab Reſte von vorgeſchichtlichen Wohngruben,
die nach den gefundenen Gefäßſcherben zum Teil
wenig=
ſtens in die erſte Eiſenzeit zurückreichen. Von beſonderem
Intereſſe aber iſt eine Wohngrube von etwa 6 zu 6 Meter
durchmeſſer und 1½ Meter Tiefe. Sie wurde etwa zu
zwei Dritteln ausgeräumt; ſie ganz auszuheben, hinderte
ein Obſtbaum. In der eingefüllten Erde, die ſich durch
dunklere Färbung von dem hellen Sand unterſchied, fanden
ſich zahlreiche kleinere und größere Steinſplitter, die durch
Schlagen entſtanden ſind. Es ſind im ganzen rund 320
Stück, die ſtärkſten von der Größe eines Eies. Wenn auch
kunſtvoll zugerichtete Schaber und Pfriemen, zum Teil nur
von der Dicke eines Streichholzes, dabei vertreten ſind,
ſowie Stücke, die in Holz gefaßt als Pfeile dienen konnten,
ſo ſcheint doch weitaus das meiſte Abfall zu ſein; deutlich
erkennt man an faſt allen Stücken die Flächen, von denen
die primitiven Werkzeuge abgeſplittert worden ſind. Nach
vorläufiger Beſtimmung durch die Großh. Geologiſche
Landesanſtalt ſind die verwendeten Geſteine nicht aus der
unmittelbaren Umgegend des Fundortes, ſondern von
weiter hergebracht. Es finden ſich ungefähr zu gleichen
Teilen Stücke von Quarzit und Hornſteinſpänen, ferner
Kieſelſchiefer und eine Art von Achat, wie er an der Nahe,
aber auch im Geſchiebe des Rheins vorkommt. Alle dieſe
Steinſplitter lagen ohne Ordnung in der eingefüllten Erde.
Wir haben es mit der Werkſtätte eines vorgeſchichtlichen
Steinarbeiters zu tun, deſſen Tätigkeit wir trotz des
Feh=
lens von bezeichnenden Scherben — es kamen nur einige
wenige formloſe Stücke ohne Verzierung zum Vorſchein —
in die jüngere Steinzeit verſetzen dürfen. Derartige
Werk=
ſtätten ſind große Seltenheiten auf archäologiſchem Gebiet
in Deutſchland. Erwähnt ſei, daß in der Südweſtecke der
Grube, aber viel höher als deren Boden, ein Brandgrab
der ſpäteren Eiſenzeit eingebettet lag.
Offenbach, 5. März. Der etwa 49jährige Vorſteher
der Erheberſtelle der Invaliden=Verſicherung,
Fer=
dinand Ripper, hat heute nacht gegen 12 Uhr am
Portale des Friedhofes ſeinem Leben durch einen
Schuß in die Schläfe ein gewaltſames Ende bereitet.
Ueber die Gründe der Tat ſteht Beſtimmtes noch nicht
feſt, doch iſt anzunehmen, daß ſie mit der geſtern abend
begonnenen Reviſion ſeiner Kaſſe im
Zuſam=
menhang ſteht. Die Reviſion, die heute den ganzen
Vormittag fortgeſetzt wurde, konnte zwar noch nicht
zum Abſchluß kommen, ergab jedoch bereits einen
Fehlbetrag, deſſen Höhe noch nicht feſtſteht. Nähere
Einzelheiten wird die noch ſchwebende Unterſuchung
er=
geben. (Off. Ztg.)
Mainz, 5. März. Frhr. v. Seckendorff,
General=
major und Kommandant von Mainz, wurde unter
Ver=
leihung eines Patents ſeines Dienſtgrades in gleicher
Eigenſchaft nach Königsberg verſetzt.
B Mainz, 4. März. Das von Mannheim hier
ein=
treffende Boot „Gutenberg” der Köln=Düſſeldorfer
Ge=
ſellſchaft ſchlug mit einem Schaufelrad auf eine Treppe, als
es anlegen ſollte, und erlitt dabei einige
Beſchädigun=
gen. Das ins Treiben geratene Boot warf Anker aus,
die jedoch ſich nicht feſtſetzten, ſo daß es weiter trieb und.
gegen einige andere Schiffe rannte, die gleichfalls Schaden
davontrugen. Schließlich legte es ſich quer vor einen
Brückenpfeiler und war in höchſter Gefahr, als der
Damp=
fer „Juſtitia” herankam und es im gefährlichſten
Augen=
blick ins Schlepptau nahm und zur Landebrücke ſchleppte.
* Ingelheim, 5. März. Im benachbarten
Appen=
heim wurde heute früh Pfarrer Schellmann tot
im Bette vorgefunden. Er war durch Kohlengaſe, die
einem Ofen entſtrömt waren, erſtickt.
Nieder=Saulheim, 5. März. Ein hieſiger älterer
Land=
wirt war in dem Wieſental unterhalb des Dorfes mit
Holzfällen beſchäftigt. Gerade hatte er einen hohen
Erlen=
baum erſtiegen und begann oben im Wipfel des Baumes
mit wuchtigen Hieben die Aeſte herunterzuhauen, da
krachte auch ſchon der Aſt, auf dem er ſtand, und er
ſtürzte aus der Höhe herab. Er fiel in den bis an
den Rand gefüllten Mühlbach. Die Waſſermaſſen
minder=
ten die Gewalt des jähen Sturzes und ſo kam der alte
Mann mit einem unfreiwilligen kalten Bad und dem
Schrecken davon.
Sprendlingen (Rheinheſſen), 5. März. Das
Ge=
meindeland, das zu Feldbereinigungszwecken für
etwa 30000 Mark angekauft worden iſt, ſoll alsbald in
öffentlicher Verſteigerung verpachtet werden, ſoweit den
ſeitherigen Eigentümern oder Pächtern
einVorzugspacht=
recht nicht eingeräumt worden iſt. — Die
Privatwaſ=
ſerleitung, wegen deren Uebernahme auf die
Ge=
meinde ſchon oftmals verhandelt wurde, ſoll nun gegen
45000 Mark abgetreten werden. Der Reingewinn aus der
Anlage beträgt angeblich etwa 3000 Mark. Der
Gemeinde=
rat konnte ſich zu einem Angebot noch nicht entſchließen.
Die auf 9 Jahre erfolgte Verpachtung der Feld= und
Waldjagd zeitigte ein überaus erfreuliches Ergebnis.
Die Jagd wurde in drei Teilen ausgeboten, die für 1501
Mark, 1920 und 3152 Mark zugeſchlagen, wurden.
Ge=
ſamterlös 6573 Mark, gegen die ſeitherigen 2353 Mark
ein Mehr von 4220 Mark.
Gießen, 5. März. Der Selbſtmörder, der ſich
vor=
geſtern hier erſchoß, wurde in der Perſon des 34 Jahre
alten Landwirts Karl Peter Fels aus Hackenheim
bei Mainz feſtgeſtellt. Gegen ihn ſollte angeblich ein
Straf=
verfahren eingeleitet werden, weshalb er ſich von zu Hauſe
entfernte und hier die Tat ausführte.
Kleines Fenilleton.
** Die Königin=Mutter von Schweden
ſiedelt ſich in England an. Ein Londoner
Blatt, das zu den Hofkreiſen gute Beziehungen
unter=
hält, weiß zu melden, daß die Königin=Mutter Sophie
von Schweden, die Witwe des am 8. Dezember 1907
ver=
ſtorbenen Königs Oskar II., ſich entſchloſſen habe, ihren
Lebensabend in England zu verbringen. Sie befindet
ſich bereits ſeit einigen Monaten in England und will
nun die verhältnismäßig kleine Villa, welche ſie bisher
in der Nähe des Landſtädtchens Pinner in der
Graf=
ſchaft Middleſex bewohnte, als Eigentum erwerben. Sie
führt dort ein völlig zurückgezogenes Leben und hat oft
mit Krankheit zu kämpfen. Man ſieht ſie ſelten
außer=
halb ihres Hauſes und nach London fährt ſie nur hin
und wieder, um der Königin Alexandra, der ſie
freund=
ſchaftlich zugetan iſt, einen Beſuch in Buckingham
Palace abzuſtatten. Ob die Behauptung jenes
Lon=
doner Blattes, der Entſchluß der Königin, England zu
ihrem ſtändigen Wohnſitze zu wählen, ſei auf eine
Verſtimmung zwiſchen ihr und ihrem Sohne, dem
regie=
renden Könige Guſtav V. von Schweden zurückzuführen,
der Wahrheit entſpricht, wollen wir dahingeſtellt ſein
laſſen. — Die Königin=Mutter Sophie iſt eine Deutſche,
eine geborene Prinzeſſin von Naſſau und das letzte der
Geſchwiſter des 1905 verſtorbenen Großherzogs Adolf
von Luxemburg. Sie wurde am 9. Juli 1836 im Schloſſe
zu Biebrich geboren, ſteht alſo im 74. Lebensjahre.
ngc. Die Kinder der Baronin Vaughan.
In Brüſſel erzählt man ſich, daß der Herzog Karl
Eduard von Sachſen=Koburg und Gotha, in ſeiner
Eigenſchaft als Familienchef des Hauſes Koburg, den
beiden Söhnen des verſtorbenen Königs Leopold II. der
Belgier und der Baronin Vaughan einen adeligen
Namen und Titel verliehen habe. Eine Beſtätigung
dieſer Nachricht war bisher nicht zu erlangen. Doch
klingt ſie an ſich nicht unwahrſcheinlich. Es wäre nicht
das erſte Mal, daß der regierende Herzog von Koburg
ſtandesungleiche Verbindungen von ausländiſchen
Mit=
gliedern ſeines Hauſes durch Erteilung eines
Adels=
diploms gewiſſermaßen regulierte. So machte
bekannt=
lich der Herzog Ernſt II. die beiden Söhne, die der
Verbindung des Königs Leopold I. der Belgier mit der
Frau Arkadie Meyer, geborenen Claret, entſproſſen
waren, Georg Meyer und Artur Meyer, zu Freiherren
von Eppinghoven, und als der König Ferdinand I. von
Portugal, ein koburgiſcher Prinz, ſich die ehemalige
Ballettänzerin Eliſe Friederike Hensler antrauen ließ,
ſchenkte der Herzog Ernſt II. ihr zur Hochzeit den
Namen einer „Gräkin von Edla”.
* Das Katzenauge als Uhr. Dem
bekann=
ten „Buch für Alle” entnehmen wir folgende
intereſ=
ſante Notiz: Bei einer Reiſe durch das innere China
fragte jüngſt ein franzöſiſcher Forſcher einen Chineſen,
ob es noch nicht 12 Uhr mittags ſei. Der Chineſe blickte
zum Himmel empor, aber die Sonne war an dieſem
Tage durch dichte Wolken verdeckt. Er eilte darauf
ort, und wenige Augenblicke ſpäter kehrte er zurück;
im Arme hielt er eine Katze. „Es iſt noch nicht
Mit=
tag,” meinte er und wies dabei auf die Augen der
Katze, indem er die Wimpern mit den Fingern etwas
zurückſchob, „überzeugen Sie ſich.” In der Tat ziehl
ſich die Pupille der Katze immer mehr zuſammen, je
näher der Mittag kommt; genau um 12 Uhr ſteht dann
die Pupille als ganz feiner, dünner Strich ſenkrecht im
Ange. Dann beginnt ſich die Pupille wieder zu
erwei=
tern und wird immer breiter, je näher der Abend
heranrückt. Jeder unſerer Leſer, in deſſen Hauſe eine
Katze iſt, kann dieſe Aufgabe unſchwer auf ihre
Rich=
tigkeit nachprüfen.
— Die Höflichkeit des wahren Dandys.
Der Ruhm, der letzte Dandy geweſen zu ſein, wird dem
nun verſtorbenen Herzog von Sagan von manchen
Pariſer Kritikern der Eleganz abgeſprochen; der letzte
Dandy, ſo führt man aus, war der Herzog von Gramont=
Caderouſſe, der elegante, geiſtreiche Kavalier des zweiten
Kaiſerreiches, deſſen Erſcheinen in Longchamp jedesmal
eine Senſation war und deſſen ſcharfen, treffenden Witz
jedermann bewunderte und fürchtete. Man erzählte
von dieſem letzten Dandy eine charakteriſtiſche Anekdote.
Eines Tages ſaß er im Jockeiklub am Spieltiſche. In
ſeiner Begleitung befand ſich auch der alte Baron
James de Rothſchild. Im Verlaufe des Spieles
ent=
fiel dem Baron ein Louis, rollte unter den Tiſch und
der Baron konnte die Goldmünze im Dunkeln nicht
wiederfinden. Mit höflicher Selbſtverſtändlichkeit
er=
hob ſich Grammont, zog einen Hundertfrancsſchein aus
ſeiner Brieftaſche, rollte ihn zum Fidibus, entzündete
ihn an einer Kerze und leuchtete mit dem
verbrennen=
den Scheine dem Baron Rothſchild ſo lange, bis dieſer
ſeinen Louis wiedergefunden und ſorgſam in ſeiner
Weſtentaſche geborgen hatte.
* Ein guter Magen. In Nancy machte ein
Arzt ſeinen Kollegen die Mitteilung, er habe einem
Kranken 23 eiſerne Gabelſtiele aus dem Magen gezogen.
Der Mann, ein Koch aus Maréville, hatte ſich über
Schmerzen im Magen und im Leibe beklagt und
end=
lich geſtanden, er habe auch im Spital heimlich fünf oder
ſechs Gabeln verſchluckt. Mit den Röntgenſtrahlen ſah
der Doktor im Magen ſeines Patienten die Umriſſe von
Löffeln oder Gabelſtielen, und als er den Magen
öffnete, holte er 23 Gabeln heraus, die zuſammen 450
Gramm wogen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 5. März. Der
Polizei=
präſident ließ an den Vorſitzenden des
Aktionsaus=
ſchuſſes des Verbandes der ſozialdemokratiſchen
Wahl=
vereine von Berlin und Umgegend die Mitteilung
ge=
langen, daß er den vom „Vorwärts” als Demonſtration
gegen die preußiſche Wahlrechtsvorlage für Sonntag
angekündigten Maſſenſpaziergang nach dem
Treptower Park als eine nach dem Reichsvereinsgeſetz
genehmigungspflichtige Veranſtaltung anſehe und ihr
entgegentreten werde. — Auf einem Friedhofe in
Rig=
dorf wurde geſtern die Leiche der 21jährigen Sängerin
Elſe Schröder beſchlagnahmt. Sie iſt die Tochter
der Witwe Schröder, gegen die ein Verfahren wegen
Giftmordes ſchwebt und die ſich jetzt in Berlin aufhält,
nachdem ihr freies Geleit aus dem Auslande und nach
dem Auslande zugeſichert war. Die Tochter wurde in
Berlin als Sängerin ausgebildet; ſie lag mit ihrer
Mutter in Klage über das vom Vater hinterlaſſene
Ver=
mögen. Das junge Mädchen ſtarb hier plötzlich. — Die
frühere Frau von Schönebeck, jetzt verehelichte
Weber, iſt geſtern nachmittag in ihrer Wohnung in der
Goetheſtraße 87 aufs neue verhaftet worden. Die
Verhaftung erfolgte durch Beamte der
Charlotten=
burger Kriminalpolizei auf Antrag der
Staatsanwalt=
ſchaft in Allenſtein. Sie wurde in das Charlottenburger
Gerichtsgefängnis eingelieferk, in dem ſie vorläufig
verbleiben ſoll. Das Verfahren gegen ſie wegen
Anſtif=
tung zum Morde an ihrem Gatten, dem Major von
Schönebeck, wird dann ſeinen Fortgang nehmen. Wie
weiter verlautet, hat der Berliner Anwalt der Frau
Seite 4.
von Schönebeck einen Antrag auf Haftentlaſſung gegen
Stellung einer Kaution in beliebiger Höhe eingebracht.
Der Antrag ſtützt ſich auf das Gutachten zweier Aerzte,
wonach Frau von Schönebeck ſchwer krank iſt und eine
neuerliche Unterſuchungshaft weiter ſchädigend auf ihre
Geſundheit einwirken müßte.
Frankfurt, 5. März. Das deutſche
Kronprin=
zenpaar, das ſich durch ſeine Leutſeligkeit die Herzen
der Frankfurter Bürgerſchaft im Sturme erobert hat, wird
auch in dieſem Jahre mehrere Tage in unſeren Mauern
verweilen, um den ſportlichen Veranſtaltungen im
Hippo=
drom, für die der Kronprinz einen Ehrenpreis geſtiftet hat,
beizuwohnen. Bei der Ankunft des Zuges, der die
Kron=
prinzeſſin nach Frankfurt führte, hatte ſich geſtern
abend kurz vor 11 Uhr am Bahnhof eine zahlreiche
Men=
ſchenmenge angeſammelt, die auf dem Bahnſteig und vor
dem Seitenausgang poſtiert war. In Begleitung der
Kronprinzeſſin, die vom kommandierenden General Exz.
v. Eichhorn und Polizeipräſidenten v. Scherenberg empfangen
wurde, befanden ſich Oberſtleutnant v. Oppen und
Ober=
leutnant v. Mitzlaff. Die Herrſchaften fuhren in
Auto=
mobilen zum „Frankfurter Hof” wo das Kronprinzenpaar
Wohnung genommen hat. Der Kronprinz iſt heute
früh um 6 Uhr 50 Min. hier eingetroffen und im Hotel
„Frankfurter Hof” abgeſtiegen. Auf dem Bahnhof war
zum Empfange Polizeipräſident v. Scherenberg anweſend.
Frankfurt, 5. März. Die Königin von
Schwe=
den traf um 6 Uhr 50 Min. hier ein und ſetzte ihre
Reiſe um 9 Uhr 35 Min. nach Karlsruhe fort.
Frankfurt, 5. März. Der Packer Johann Bauer, der
in der Nacht vom 17. zum 18. Februar bei den
Stra=
ßendemonſtrationen zweimal auf Schutzleute
ſchoß, wurde von der Strafkammer wegen Widerſtands
gegen die Staatsgewalt zu zwei Jahren
Gefäng=
nis verurteilt.
Kaſſel, 5. März. Der Polizeipräſident zog
die Genehmigung, die er der ſozialdemokratiſchen
Par=
tei für die am Sonntag auf dem „Forſt” zu
veranſtal=
tende
Wahlrechtsdemonſtrationsverſamm=
lung unter freiem Himmel und für anſchließenden
Demonſtrationszug erteilte, zurück.
Hamburg, 5. März. Der 36jährige Schloſſer Moldt,
der mit der 20jährigen Tochter des Vorkoſthändlers Rix
verlobt war, verſuchte geſtern ſich und die Familie ſeiner
Braut durch Kleeſalz, das er in den Kaffee geſchüttet hatte,
zu vergiften, weil der Vater gegen die Verbindung
war. Während die Familienmitglieder von dem
vergif=
teten Kaffee noch nichts getrunken hatten, leerte Moldt ſeine
Taſſe ſchnell und war nach wenigen Augenblicken eine
Leiche.
Wien, 4. März. Der Heldenbariton der Wiener
Hof=
oper, Kammerſänger Leopold Demuth, wurde heute
abend in Ezernowitz während der Pauſe eines von ihm
gegebenen Konzerts vom Schlage getroffen und war
nach einer Viertelſtunde eine Leiche. Demuth iſt 49 Jahre
alt geworden.
Venedig, 4. März. Vor dem hieſigen
Geſchwo=
renengericht begann heute der Prozeß gegen die
Gräfin Tarnowska und ihre Helfershelfer wegen
Er=
mordung des Grafen Komarowsky. Der
Prozeß ſoll drei Monate dauern. Deshalb ſuchen ſich
die Geſchworenen auf alle mögliche Weiſe durch
Ent=
ſchuldigungen von ihrem Amte zu befreien. Für den
Sicherheitsdienſt im Verhandlungsſaal und in der
Um=
gebung des Gerichtsgebäudes wurden die umfaſſendſten
Vorkehrungen getroffen. Die beiden Eingänge des
Gerichts werden von Militär und Polizei bewacht.
Paris, 5. März. Zwei Offiziere des 13. Küraſſier=
Regiments machten eine Spazierfahrt im
Auto=
mobil von Chartres nach St. Germain. Unterwegs
ſtießen ſie mit einem anderen Automobil zuſammen.
Der Anprall war ſo heftig, daß die Inſaſſen beider
Fahrzeuge in weitem Bogen herausgeſchleudert
wur=
den. In der Nähe befindliche Landleute kamen den
Verunglückten zu Hilfe. Der Hauptmann Druval
wurde mit ſchweren Verletzungen am Kopfe nach dem
Hoſpital gebracht. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos.
Petersburg, 5. März. In der Peter Paul=Kathedrale
wurde eine genaue Aufnahme der ſilbernen und goldenen
Kränze vorgenommen, welche die ruſſiſchen
Kaiſer=
gräber bedeckten. Es ſtellte ſich heraus, daß über 20
Kränze verſchwunden ſind. Vermutlich wurden dieſe von
niederem Beamtenperſonal verkauft.
Kommiſſion, zuſammengeſetzt aus der Allgemeinen
Kunſtgenoſſenſchaft und dem Deutſchen Künſtlerbunde,
zu überlaſſen. Wenn das Deutſche Reich Geld bewillige,
ſo müſſe dadurch auch den deutſchen Künſtlern ermöglicht
werden, den Markt zu gewinnen, der ihnen mehr und
mehr verloren gegangen ſei. — Staatsſekretär Dr.
Delbrück: Er möchte vor der Annahme der Reſolution
warnen; es handele ſich um eine Beſchickung mit
höch=
ſtens 300 Bildern; die deutſche Ausſtellung ſolle mehr
repräſentativen Charakter haben. Bei der Auswahl der
Kommiſſionsmitglieder ſei mit der größten Objektivität
unter Berückſichtigung der verſchiedenen Kunſtrichtungen
verfahren worden. Auf einem anderen Wege, als dem
von der Regierung vorgeſchlagenen, könne das erſtrebte
Ziel nicht erreicht werden. Die uns unbequemen
Be=
ſtimmungen des italieniſchen Reglements ſeien
elimi=
niert worden. Die deutſchen Kunſtwerke würden in
einem beſonderen Pavillon ausgeſtellt und die deutſchen
Intereſſen damit vollſtändig gewahrt. — Nachdem ſich
noch Abg. Frhr. von Hertling (Ztr.) gegen, Abg.
Südekum (Soz.) im Sinne der Reſolution und Abg.
Kirſch (Ztr.) gegen die Reſolution ausgeſprochen
hatten, wurde die Reſolution abgelehnt.
Zur Förderung der Herſtellung von
Klein=
wohnungen für Arbeiter bittet Abg. Jäger
Zentr.), einen Reſervefonds zu ſchaffen, um dem Reiche
die Möglichkeit zu geben, Gelände für dieſe Zwecke
anzu=
kaufen. — Abg. Weber (nl.) bittet dringend, für den
nächſten Etat dieſe Poſition wieder auf mindeſtens vier
Millionen Mark zu erhöhen. Eine Denkſchrift über das
Erbbaurecht ſollte uns baldigſt vorgelegt werden. — Abg.
Südekum (Soz.): Ich bedauere die Verringerung
die=
ſes Fonds. Es ſollte alles geſchehen, die
Wohnungsver=
hältniſſe der Arbeiter zu beſſern. — Staatsſekretär Dr.
Delbrück: Nach engliſchem Muſter können wir das
Erbbaurecht nicht geſtalten. Die Denkſchrift hoffe ich im
nächſten Herbſt vorlegen zu können. — Ein Kommiſſar
des Reichsſchatzamtes ſagt die Erhöhung des Etatstitels
ür das nächſte Jahr zu. — Nach Bewilligung des Titels
Erweiterung des Kaiſer Wilhelm=Kanals” iſt der Etat des
Reichsamtes des Innern erledigt.
Es folgt die
zweite Leſung des Marine=Etats.
Abg. Graf Oppersdorf (Zentr.): Es wird darüber
geklagt, daß bei der Marine zu ſehr aus dem Vollen
ge=
wirtſchaftet werde. Ich erinnere an das Zulagenweſen,
den Werftbetrieb, hohe Beamtenzahl, Panzermaterial,
Submiſſionsweſen. Größte Sparſamkeit iſt am Platze.
Das Wettrüſten ſollte durch einen internationalen
verſtän=
digen Modus aus der Welt geſchafft werden. Der
Ma=
rine=Etat gibt auch in den einfachſten Kapiteln kein klares
Bild. Darin liegt der Kardinalfehler. Die Kontrolle über
ſämtliche Ausgaben müßte ohne Rückſicht auf die Perſon
ausgeübt werden. Das Kruppſche Monopol auf
Panzer=
platten koſtet uns verhältnismäßig viel. Es wird nicht
genügend geſpart. Die Monopolwirtſchaft iſt ſchädlich.
Hier ſollte der Staatsſekretär eingreifen. (Bravo! im
Zentrum.) — Staatsſekretär v. Tirpitz: Die Zunahme
der Ausgaben iſt uns beſonders unangenehm, aber wenn
wir eine Flotte von einer gewiſſen Bedeutung ſchaffen
wollen, brauchen wir Geld. Die großen Schiffsbauten
werden 1916 aufhören. Wir haben die unumgänglichen
usgaben ſolange wie möglich hinausgeſchoben. Ein
Lechſel in den Departementschefſtellen läßt ſich aus
dienſt=
lichen Gründen nicht umgehen. Enſer Etat iſt im Vergleich
zu England klar aufgeſtellt, er verwechſelt nicht wie dieſer
die einmaligen mit den außerordentlichen Ausgaben. Bei
der Lieferung von Panzerplatten hat uns Krupp einen
er=
heblichen Nachlaß zugeſtanden, nachdem wir eine
dreijäh=
rige Beſtellung aufgegeben hatten. Jetzt ſind wir bei
ſol=
cher Vergebung vollſtändig frei. Krupp hat bis heute noch
keine Konkurrenz. Wir haben bei den Verhandlungen mit
Krupp dem Reiche bare 12 Millionen erſpart und haben
die beſten und billigſten Platten der ganzen Welt. (Hört!
hört! rechts.) Neuerdings hat Thyſſen uns wieder
Ange=
bote gemacht, aber viel ſtrammere Kautelen verlangt, z. B.
die Lieferung gleich auf 10 Jahre, auch wenn anderswo
beſſere Platten hergeſtellt werden. (Lebhaftes: Hört!
hört!) Wir werden weiter verſuchen, noch billigere und
beſſere Platten zu erhalten. Ein Monopol haben wir
nicht begünſtigt. Die Kontrolle der Materialverwaltung
iſt derartig verſchärft, wie es nur möglich iſt. Mit unſerer
Sparſamkeit kann man, glaube ich, wohl zufrieden ſein.
Die Hauptaufgabe, die Kriegstüchtigkeit der Flotte haben
wir erfüllt, daß, wenn Sie die Leiſtungen mit denen
an=
derer Staaten vergleichen wollen, die deutſche Flotte
da=
bei keine ſchlechte Rolle ſpielen würde. (Lebhaftes Bravo!)
— Abg. Gans Edler Herr zu Putlitz (konſ.): Mit
der Flotte können wir wohl zufrieden ſein. Auch die Flotte
hat einen Anteil daran, daß die Kriegsgefahren der
letz=
ten Zeiten zerſtreut wurden. Wir ſind von jeher für den
Ausbau der Flotte eingetreten. Unſere Flottenbaupolitik
wird auch von der ausländiſchen Preſſe als richtig erkannt
und das Ausland folgt unſeren Plänen. Unſerer
Marine=
verwaltung können wir volles Vertrauen entgegenbringen.
Der Kommiſſionsreſolution auf Neuregelung der Tages=
und Meſſegelder, ſowie des Zulagenweſens ſtimmen wir
zu. Erwünſcht wäre es, wenn wir bald zu noch beſſeren
und billigeren Panzerplatten kommen. Die
Marinever=
hältniſſe ſind nicht verlottert, wir hoffen vielmehr, die
beſten Erfolge zu verzeichnen. — Abg. Semler (nl.):
Für uns iſt beim Flottenneubau der Grundſatz maßgebend,
daß unſere Neubauten in jeder Hinſicht denjenigen der
an=
deren Seemächte wenigſtens gleichſtehen. Lediglich die
Güte der Schiffe dürfte maßgebend ſein, nicht die
Billig=
keit. Wir denken nicht daran. Panzerſchiffe zu bägen, wenn
wir Linienſchiffe meinen. Wir würden niemals Mittel
bewilligen, die in irgend einer Weiſe über das
Flotten=
geſetz hinausgehen. Die Torpedoboote durch
Unterſee=
boote zu erſetzen, wäre nicht im Intereſſe der
Kriegsfähig=
keit. Erfreulicherweiſe iſt zu konſtatieren, daß unſere Flotte,
insbeſondere unſere Unterſeeboote, von größeren
Unglücks=
fällen verſchont blieben. Die weitere kaufmänniſche
Aus=
bildung des Werftperſonals und eine größere Kontrolle
des Betriebes iſt nötig. Iſt es notwendig, Leute zu
ent=
laſſen, dann muß entgegen der Praxis in Wilhelmshaven
Rückſicht auf Familienväter genommen werden. Bei dem
Panzerplattengeſchäft muß man bedenken, daß es ſich bei
Krupp=Dillingen um nationale Werte handelt. (Zuruf
der Sozialdemokraten: Nationalliberale! Heiterkeit.) Jetzt
eigene Panzerplattenfabriken zu bauen, iſt vielleicht zu
ſpät. Von einem Wettrüſten iſt keine Rede. Das Maß
unſerer Friedensrüſtungen haben wir ſelbſt und nicht
an=
dere Nationen zu beſtimmen. — Abg. Dr. Leonhart
(frſ. Vp.): Wir wollen zu jedem annehmbaren Preiſe ein
gutes Verhältnis mit England aufrecht erhalten. Die
Marineausgaben ſteigen fortgeſetzt in unverhältnismäßiger
eiſe. Wir können mit den engliſchen Rüſtungen unſere
Flotte nicht in Einklang bringen. Auf der Kieler Werft
ſoll auf Anordnung des Staatsſekretärs eine Unterſuchung
eröffnet worden ſein, welche Beamten mit Abgeordneten
in Beziehung ſtehen. (Hört! hört! links.) Ich verbitte
mir jede Schnüffelei in meine perſönlichen Beziehungen.
(Hört! hört! Beifall links.) Vor allen Dingen ſollte dar=
auf geſehen werden, daß allerſeits die Dienſtfreudigkeit g
fördert wird. Das liegt im Intereſſe des Vaterlandes.
Staatsſekretär v. Tirpitz: Bei den Arbeiterer
laſſungen, die in Wilhelmshaven notwendig ſind, wi
eine möglichſt milde Form zu finden ſein. Ein Verbot
die Beamten, mit Abgeordneten zu verkehren, iſt vonm
nicht erfolgt. Nicht einen Finger habe ich gerührt. Uebe
haupt ſind die Informationen Dr. Leonharts recht einſeit
— Abg. Dr. Südekum: Die Marine iſt ſchuld an de
Finanzjammer des Reiches. Das Reich iſt nicht gebu
den durch das Flottengeſtz. Die Ausgaben ſind auf 4
Millionen jährlich geſtiegen. Für Arbeiterwohnung
müſſen wir um drei Millionen feilſchen. Die Zeit des J.
perialismus ſcheint vorbei, und der Höhepunkt der Fl.
tenperiode ſcheint überſchritten.
Reichskanzler v. Bethmann Hollweg: Un
Verhältnis zu England liegt klar und offen vor jederman
Auge. Daß wir unſere Flotte nicht zu aggreſſiven Zwed
bauen, ſondern lediglich, weil wir überzeugt ſind, zu
Schutze unſerer Küſten und unſeres Handels einer aktior
ähigen Seemacht zu bedürfen, iſt oft ausgeſprochen w.
den, nicht bloß vom Bundesratstiſche, ſondern auch a
dem Reichstage. Unſer Flottengeſetz iſt jederma
bekannt, ebenſo in welchem Umfange und in welchen Ze
abſchnitten wir bauen werden. Nichts vollzieht ſich hei
lich und in Formen, die für irgend eine Macht feindſe
oder bedrohlich ſind oder auch nur einen ſolchen Verda
erwecken könnten. Schließlich liegt unſer Wunſch of
zutage, ein freundſchaftliches Verhältnis
England zu pflegen. Unſere auswärtige Politik al
Mächten gegenüber ſoll lediglich die wirtſchaftlichen
kulturellen Kräfte Deutſchlands frei entwickeln. Di
Richtlinie iſt nicht künſtlich gewählt, ſondern ergibt ſiche
dem Daſein dieſer Kräfte. Das kann das freundſchaftl
Verhältnis zu einem uns wirtſchaftlich und kulturell
naheſtehnden Lande wie England, nicht ſtören. Der w
ſchaftliche Wettbewerb zwiſchen den Nationen läßt
heute nicht mehr ausſchalten oder unterdrücken. (S
wahr!) Wir müſſen dabei nach den Grundſätzen des e
lichen Kaufmanns verfahren. Auf dieſer Grundlage n
den ſich die vertrauensvollen Beziehungen zu England f.
entwickeln und günſtig beeinfluſſen. (Lebhaftes Bravo
Abg. Erzberger (Zentr.): Die Darlegungen
Reichskanzlers, nach denen unſere Flotte lediglich für 1
geſchaffen iſt, nicht als Angriffswaffe, werden von mei
Freunden geteilt. Ich kann konſtatieren daß auch mir r.
geteilt wurde, die Oberwerftdirektion laſſe ermitteln, we
Beamte mit Abgeordneten verkehren. Der Staatsſekre
ſollte dieſes Vorgehen, das ich mir verbitte, direkt
bieten. Das Zulagenweſen iſt ſo kompliziert, daß niem
die wirklichen Bezüge der Seeoffizere berechnen kann. Ue
Mißhandlungen von Matroſen können wir dem
Sta=
ſekretär umfangreiches Material liefern. Wir haben
Mitwirkung unſerer Partei bei den verſchiedenen
Flot=
geſetzen als nationale Tat angeſehen. — Staatsſekre
v. Tirpitz: Das Zulagenweſen in der Marine iſt al
dings reformbedürftig und wir werden mit einer Vorl
kommen. Mit der Prozentzahl der Mißhandlungenſ
es bei der Marine ſehr günſtig.
Ein Vertagungsantrag wird angenomn=
Nächſte Sitzung Montag 1 Uhr. Erſte und zweite Leſ
des Geſetzes betreffend die Gotthardbahn. Fortſetzung
Marine=Etats. Schluß 6,15 Uhr.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 5. März. Die Spezialberatung des
Extraordinariums des
Etats des Reichsamtes
wird fortgeſetzt. Die Abgeordneten Arendt (Reichspt.),
Zietſch (Soz.), von Richthofen=Damsdorf (konſ.),
Baſſermann (natl.) und Doormann (frſ. Vpt.),
ſowie Graf von Oppersdorf (Ztr.) treten für eine
Erhöhung des mit 40000 Mark angeſetzten Beitrages
an die Unterhaltungskoſten der Charlottenburger
An=
ſtalt für die Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit im
Deutſchen Reiche ein und weiſen auf den hohen
kultu=
rellen Wert der Säuglingsfürſorge hin. Von mehreren
Rebnern wurde gewünſcht, daß dieſe nicht der privaten
Wohltätigkeit überlaſſen werde, ſie vielmehr den
Reichs=
undStaatseinrichtungen anzulehnen ſei, beziehungsweiſe
daß die Anſtalt direkt in die Reichsverwaltung
über=
nommen werde. — Staatsſekretär Dr. Delbrück:
Grundſätzlich iſt die Regierung mit den Vorrednern
einverſtanden. Man kann aber auch hier über die
Wege, die zum Ziele führen, verſchiedener Meinung
ſein. Die Säuglingsfürſorge beſteht nicht nur in der
körperlichen Pflege des Einzelnen, ſondern muß auch
durch die Verbeſſerung der Trinkwaſſerverhältniſſe und
des Wohnungsweſens gefördert werden. Ob der
Bei=
trag des Reiches in der nächſten Zeit erhöht werden
kann, ſoll erwogen werden.
Bei dem Titel „Beitrag des Reiches für das Deutſche
Muſeum in München 350000 Mark” erklärt Abg=
Müller=Meiningen (frſ. Vpt.) es für
wünſchens=
wert, daß auch die mit Glücksgütern geſegneten Kreiſe
von Induſtrie, Handel und Gewerbe dieſes große ideale
Werk kräftig unterſtützen. — Bei dem Titel zur „
Be=
kämpfung und Erforſchung der Tuberkuloſe” bezeichnet
es Abg. Zietſch (Soz.) als notwendig, die Tuberkulgſe
als Berufskrankheit eingehenden Beſtimmungen zu
unterziehen. — Die Forderung von 10000 Mark
Bei=
trag zur Förderung des ärztlichen Fortbildungsweſens
wurde, einem Antrag der Kommiſſion entſprechend,
ab=
gelehnt, zumal dieſe Förderung Landesſache ſei,
da=
gegen eine Reſolution angenommen, welche von der
Kommiſſion vorgeſchlagen worden war, daß Maßnahmen
getroffen werden, um die Studenten der Medizin und
die Aerzte in die ſoziale Medizin einzuführen.
Bei dem Titel „Erſte Rate für die Beteiligung des
Deutſchen Reichs an der Internationalen
Kunſtaus=
ſtellung in Rom 1911, 80000 Mark” befürwortet Abg.
Liebermann von Sonnenberg (wirtſch. Vgg.)
eine Reſolution, die Auswahl der Kunſtwerke einer
Die ſozialdemokratiſchen
Wahlrechts=
kundgebungen in Berlin.
* Berlin, 5. März. Eine amtliche
Ku=
gebung beſagt: Es iſt bereits bekannt, daß der
morgen angekündigte Wahlrechtsſpazierge
nach Treptow polizeilich verhindert n
Ohne Sperrung des Treptower Parks, die nien
mehr als der für die Volksgeſundheit lebhaft int
ſierte Berliner Polizeipräſident bedauert, wird
ſich=
ſes nicht ermöglichen laſſen. Aber die Schuld
hi=
trägt ausſchließlich die Sozialdemokratie, dadurch, e
ſte die politiſche Agitation, welche ſie in der Preſſe
Parlament und in Saalverſammlungen wahrlich ü
genug betätigen kann, unbedenklich auf die
Straße=
jetzt ſogar auf die öffentlichen Parkanlagen verpfli—
Dies iſt eine Verletzung der Intereſſen der Geſam —
und der denkbar rückſichtsloſeſte Egoismus, gegen
die Gemeinſchaft aller Bürger durch die Organe —
Staatsgewalt zu ſchützen iſt. Der Kreis derer,
w=
in ihren berechtigten Intereſſen durch dieſe
allſont=
liche Straßenagitation der Sozialdemokratie geſchi
werden, wird immer größer. Solche Maſſenanſamm
gen, wie ſie hier beabſichtigt werden, ſind ſchon an
für ſich gefährlich, denn keine Polizeigewalt kann
bei einem wirklichen großen Menſchengedränge für
Sicherheit des Einzelnen verbürgen. Es ſcheint des
tachgerade an der Zeit, daß dem Treiben der So
demokratie durch die geſamte öffentliche Meinung,
nur von der Polizei, ein energiſches „Bis hieher
nicht weiter” entgegengerufen wird.
Berlin, 5. März. Das Berliner Poliz
präſidium teilt mit: Der von ſozialdemokratit
Seite geplante und in der letzten „Vorwärts”=Num
angekündigte „Wahlrechts=Spaziergange
dem Treptower Parke iſt als eine „öffentliche Verſa
lung unter freiem Himmel” anzuſehen. Die Poliz
hörde, die bei ihrer Tätigkeit jede unnötige Einmiſd
in die perſönlichen Angelegenheiten des Publikums zu
meiden hat, wird eine kleinliche Anwendung der ihr 1
das Geſetz erteilten Befugniſſe unterlaſſen. Harm
Veranſtaltungen unbedeutender Art wird ſie keine Sch
rigkeiten bereiten. Wenn eine große politiſche Parte
doch, trotzdem ihr die Genehmigung zu Verſammlu *
unter freiem Himmel und zu Aufzügen auf öffent *
Straße (§ 7 R. V. G.) aus berechtigten Gründen ve:
gert wurde, nachträglich einen dasſelbe bedeutenden
ſenſpaziergang ankündigt und dadurch zum Aus Ek
bringt, daß ſie auf die polizeiliche Genehmigung verz
und ſomit bewußt das Geſetz verhöhnt, dann hat die
lizeibehörde nicht nur das Recht, ſondern auch die P
von den zu ihrer Verfügung ſtehenden Machtmittelr
erforderlichen Gebrauch zu machen. Der Polizeiprä t t
von Berlin ſieht den in den letzten Nummern des
wärts” angekündigten „Wahlrechtsſpaziergang” nach m
Treptower Park als eine nach § 7 des Reichsvereinsge
genehmigungspflichtige Veranſtaltung an und wird
entgegentreten.
* Berlin, 6. März. Durch die Bekanntmachun Es
Berliner Polizeipräſidenten war die Sozialdemokrati!
dem Demonſtrationsſpaziergang nach
Treptower Park gewarnt worden; es bega Eh
ein großer Teil von vornherein nach dem Tiergarter
man ſich nach der an den Zahlſtellen ausgegebenen Ne
„am großen Stern” treffen ſollte. Immerhin fande h
in Treptow etwa 6000 Perſonen ein; am Bahnhofe
tow wurde die Menſchenmenge wiederholt von der S= und der Gendarmerie mit blanker W de
2
auseinandergetrieben, wobei einige 40 De
ſtranten ſiſtiert und ein Schutzmann durch einen &
wurf am Kopfe erheblich verletzt wurde. Zei der=Räu
11
Nummer 55.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. März 19100
Seite 5.
von Schanklokalen wurden auch einige Demonſtranten
ver=
letzt. Als die Menge die Unmöglichkeit der Demonſtration
im Treptower Park erkannt, begaben ſich die
Demonſtran=
ten größtenteils mit der Stadt= oder Hochbahn nach dem
Tiergarten, wo inzwiſchen trotz der erfolgreichen Be
mühung der Schutzmannſchaft, einzelne Trupps
abzudrän=
gen, große Menſchenmaſſen ſich zuſammengefunden hatten;
im ganzen dürften 30000 Perſonen im Tiergarten
verſam=
melt geweſen ſein. Mehrfach wurden rote Fahnen entfaltet
und Hochrufe auf das allgemeine Wahlrecht ausgebracht;
auch ſang man Arbeiterlieder und trug Plakate mit den
Aufſchriften: „Hoch das allgemeine Wahlrecht”
Wieder=
holt kam es zu einem Einſchreiten der berittenen
Schutz=
mannſchaft; es wurden zahlreiche Siſtierungen
vorgenom=
men. In der Siegesallee verſuchte ein Mann eine
An=
ſprache zu halten, wurde aber ſiſtiert. Mehrere Verſuche,
zu reden, wurden verhindert, an verſchiedenen anderen
Stellen aber trotzdem Reden gehalten. Auch auf den
Ram=
pen des Reichstagsgebäudes wurden unter Entfaltung
ei=
ner roten Fahne Hochrufe auf das allgemeine Wahlrecht
ausgebracht und eine kurze Anſprache gehalten. Dann zog
die Menge durch die Dorotheenſtraße. Ein anderer Teil
der Demonſtranten war durch Charlottenburg nach dem
Grunewald abgezogen.
Militäriſches.
* Berlin, 5. März. Das Armee=
Verord=
nungsblatt veröffentlicht eine Allerhöchſte Kabinetts=
Ordre vom 23. Februar, welche im Vertrauen auf die
bewährte Zuverläſſigkeit und Pflichttreue beſtimmt, daß
die Vorſchriften, nach denen alle Mannſchaften zu
einer beſtimmten Abendſtunde in die Kaſerne oder ins
Quartier zurückgekehrt ſein müſſen, auf Unteroffiziere mit
Offizierscharakter und Sergeanten keine Anwendung
finden; alle übrigen Unteroffiziere dürfen ohne Urlaub
bis Mitternacht außerhalb der Kaſerne oder der Quatiere
bleiben. Ferner werden die Unteroffiziere der
Fuß=
truppen vom Tragen des Gepäcks befreit bei allen
Friedensübungen und Märſchen mit Ausnahme ſolcher,
die aus Rückſichten der Unterkunft die Mitnahme des
Gepäcks bedingen, oder bei denen für Offiziere das
Tragen der Torniſter vorgeſchrieben iſt. Das Armee=
Verordnungsblatt veröffentlicht ferner Beſtimmungen
über die Herbſtübungen. Die große Parade des
1. Armeekorps findet bei Königsberg am 24. Auguſt, die
des 17. Armeekorps bei Danzig am 27. Auguſt ſtatt.
Die Kaiſermanöver finden vom 8. bis 10. September ſtatt.
Luftſchiffahrt.
* Berlin, 5. März. Auf dem Flugfelde
Marsbei Bork gelang heute dem Kunſtmaler
Mint=
ner auf ſeinem Eindecker ein Flug von ſechs Minnten;
er legte 2½ Runden mit etwa ſieben Kilometern in einer
Höhe von 15 bis 20 Metern zurück und landete glatt.
* Köln, 4. März. Als heute vormittag von dem
Clouthſchen Lenkballon Gas in den Kugelballon
„Clouth V” abgefüllt wurde, wurde durch den herrſchenden
ſtarken Wind das Netz des Kugelballons mit den
Sand=
ſäcken auf einer Seite in die Höhe gehoben und die zu
drei Vierteln mit Gas gefüllte Hülle aus dem Netz
her=
ausgedrückt; die Hülle flog in weſtlicher Richtung
davon.
Köln, 5. März. Die Hülle des Ballons
„Clouth” die geſtern mittag im Sturmwetter davon
flog, wurde bei Venlo von holländiſchen Bauern geborgen.
Hamburg, 5. März. Graf Zeppelin iſt heute
Mittag hier eingetroffen, um an der Sitzung des Komitees
der arktiſchen Zeppelin=Expedition teilzunehmen; der
Graf wurde auf dem Bahnhof vom Vorſtand des
Ham=
burger Vereins für Luftſchiffahrt begrüßt.
Hamburg, 5. März. Im Bootshauſe des
Norddeutſchen Regattavereins fand heute nachmittag
unter dem Vorſitze des Prinzen Heinrich von
Preußen eine Sitzung des Arbeitsausſchuſſes für die
arktiſche Luftſchiff=Expedition ſtatt, an der
Graf Zeppelin, Profeſſor Dr. Hergeſell, Geheimer
Regierungsrat Lewald, Geh. Kommerzienrat v.
Fried=
länder=Fuld und Profeſſor v. Drygalski=München
teil=
nahmen. Es wurde beſchloſſen, das Reichsamt des
Innern um Ueberlaſſung des Reichsforſchungsdampfers
auf die Dauer von 2—2½ Monaten zu
„Poſeidon”
bitten. Die Teilnehmer an der Expedition wollen am
1. Juli auf einem Touriſtendampfer des Norddeutſchen
Lloyd nach Spitzbergen abreiſen und dort auf den
„Poſeidon” übergehen; gleichzeitig ſollen mit dem
ge=
charterten norwegiſchen Eisſchiff „Phönix” Vorſtöße in
das Polareis gemacht werden zum Studium der
Be=
dingungen für die Luftſchifflandungen. Die Rückreiſe
wird Ende Auguſt erfolgen.
* Hamburg, 6. März. Der Hamburger
Ver=
ein für Luftſchiffahrt hielt heute mittag zu
Ehren des Grafen Zeppelin eine Feſtſitzung ab, zu
der u. a. der Präſident des Senats, Dr. Prodöhl, der
preußiſche Geſandte Graf v. Götzen und die Spitzen der
Militär= und Zivilbehörden erſchienen waren. Graf
Zeppelin verbreitete ſich in längerer Rede über die
viel=
ſeitige Verwendungsmöglichkeit der Lenkballons und
kam auch auf die geplante arktiſche
Luftſchiff=
expedition zu ſprechen, für deren Gelingen der Bau
von Luftſchiffhallen in Hamburg Vorbedingung ſei.
Rauſchender Beifall lohnte den Grafen. Darauf gab
Profeſſor De. Hergeſell in ausführlichen Darlegungen
Kenntnis von den Einzelheiten der projektierten
arkti=
ſchen Expedition. Von Vorverſuchen ließe ſich ein
gün=
ſtiges Reſultat erhoffen; ſollten ſie aber keine
befrie=
digenden Ergebniſſe zeitigen, ſo würde man den Mut
haben, das Projekt, wenn auch ſchweren Herzens, fallen
zu laſſen. Dr. Mönckeberg dankte beiden Ehrengäſten
für ihre Ausführungen und ſchloß mit einem begeiſtert
aufgenommenen Hoch auf den Grafen Zeppelin.
H.B. Bitterfeld, 5. März. Die Luftfahrzeug=
Geſellſchaft wird demnächſt in Bitterfeld eine neue, noch
größere Ballonhalle errichten, die der Unterbringung
zweier Parſeval=Ballons dienen ſoll.
* Wiener=Neuſtadt, 5. März. Der Ingenieur
Warchalowsky gewann heute vormittag mit ſeinem
Aeroplan den von der öſterreichiſchen Aeronautiſchen
Kommiſſion geſtifteten Preis von 5000 Kronen für einen
10 Kilometer=Flug ohne Zwiſchenlandung.
** Chalons, 5. März. Farman ſchuf geſtern
einen neuen Rekord für einen Flug von drei Perſonen;
er ſtieg in Begleitung eines Touriſten und einer Dame
auf und legte 20 Kilometer in 16 Minuten und 35
Se=
kunden zurück.
* Mourmelon Legrand, 5. März. Farman
führte heute einen Flug von 1 Stunde 2 Minuten und
23 Sek. aus mit zwei Begleitern. Er ſtellte damit einen
neuen Weltrekord für Flieger mit Paſſagieren auf.
Kopenhagen, 6. März. Ein Dresdener
Luftballon mit zwei Inſaſſen iſt heute morgen 8 Uhr
nach glücklicher Fahrt in Loenborg nahe bei
Ringljoebingf=
kord gelandet.
Sport.
Preisreiten und Preisſpringen im
Hippodrom zu Frankfurt am 5. März.
Unter=
offizier=Reitkonkurrenz. Abteilung Feldartillerie.
Ehrenpreiſe nach Beteiligung. Um die Palme rangen je
vier Pferde vom Reg. 27 Oranien und vom Reg. 63
Frankfurt. Sämtliche drei Preiſe fielen dem Frankfurter
Truppenteil zu.
Springkonkurrenz für
prämiierte Pferde. Ehrenpreis des Großherzogs
von Heſſen und weitere Ehrenpreiſe. 34 Pferde. 1. A.
Beckers 7j. br. St. Tantieme (Beſ.); 2. Otto Kochs 71
ſchw. St. Kilmore (Paul Heil); 3. Oblt. v. Günthers
(Ul. 6) a. br. St. Pompadour (Beſ.); 4. Lt. Gipſers
(8. Chev.) 8j. br. St. Gazlau (Beſ.); 5. Oblt. Bolongaro=
Crevenna (Drag. 7) a. br. W. Jriſh Bob (Beſ.); 6. Lt.
Hinkels (2. bayr. Ul.) a. f. W. Zorn (Lt. Niedermayr);
7. Oblt. Sommerhoffs (Drag. 21) 7j. F. W. Diamant (Beſ.);
8. Oblt. v. Günthers (Ul. 6) a. br. St. Qual (Veſ.).
Damen=Reitkonkurrenz. Drei Ehrenpreiſe. 14
Pferde. 1. Oberſtlt. v. Nickiſch=Roſenegk (Drag. 7) 5j. hbr.
W. Eskortenführer (Frau v. Nickiſch=Roſenegk); 2. Oblt.
v. Vopelius (Ul. 6) 8j. f. St. Lanze (Frau v. Vopelius);
3. Lt. v. Kries (Ul. 4) 6j. ſch. St. (Frau Seiffert).
Staatspreis=Reitkonkurrenz. Staatspreiſe
400 Mark, 200 Mark und 100 Mark. A. Inländiſche
Pferde, Vollblutt ausgeſchloſſen. 4 Pferde. 1. Major
v. Eickes (Huſ. 7) 6j. ſchwbr. W. Manzu (Beſ.), 60 Fehler;
2. Rittm. Frhr. v. Dungern (Drag. 21) 5j. ſchw. W. (Beſ.)
7 Fehler; 3. Oblt. Scheibleins (3. Chev.) f. St. Huſch
Huſch (Beſ.), 73 Fehler.
B. Inländiſche
Vollblut=
pferde. 1. Des deutſchen Kronprinzen 7j.
ſchwarz=
brauner Hengſt Barfatzke (Lt. v. Zobeltitz), 41 Fehler.
2. Oberlandſtallmeiſter v. Willichs 5j. f. St. Barrikade
I (Oblt. Waydelin), 92 Fehler; 3. Lt. Müllers (Drag. 15)
5j. f. St. Lieſelotte (Beſ.) 104 Fehler. —
Chargen=
pferde=Springkonkurrenz. Ehrenpreis von
Frau Emma von Mumm von Schwarzenſtein. Weittere
Ehrenpreiſe nach Beteiligung. 19 Pferde. 1. Oberlt.
Waydelins (2 bayr. Ul.) 8j. br. W. Cornelius (Beſ.);
2. Oblt. Freyers (F.=Art. 23) a. br. St. Dina (Beſ.)
3. Lt. Richards (Drag. 21) a. f. W. Lohengrin (Beſ.);
4. Lt. Graf v. Görtz (Ul. 16) 7j. St. Adele (Beſ.); 5. Oblt.
Bruns (Jäg. z. Pf. 3) a. ſchwbr. W. Zeus (Beſ.); 6. Lt.
Graf v. Spreti (4. Chev.) 6j. ſchwbr. St. Lachtaube (Beſ.).
— Fechtkurſus an der Düſſeldorfer
Theater=Akademie. An der dem Schauſpielhauſe
in Düſſeldorf angegliederten, von Dr. E. A. Stahl
gelei=
teten Theater=Akademie iſt ſeit deren Reorganiſation im
Herbſt 1908 auch ein Kurſus für modernes
Florett=
fechten für Schüler und Schülerinnen eingeführt
wor=
den. Die Akademieleitung ging bei der Aufnahme des
Fechtens unter die Unterrichtsfächer von der Ueberzeugung
aus, daß der Schauſpieler einer körperlichen Bewegung
zum Ausgleich ſeiner geiſtigen Arbeit notwendig und
dringend bedarf und daß die bezeichnete Fechtart die dazu
am beſten geeignete Körperübung ſei, da ſie äußerſt
vielſeitige Bewegungsmöglichkeiten ſchafft.
Beſonders hervorgehoben ſei, daß das Düſſeldorfer
Schau=
ſpielhaus — gewiß als einzige Bühne der Welt — außer
den Schülern der Akademie auch ſämtlichen Mitgliedern
des Theaters die koſtenloſe Beteiligung an dieſen Kurſen
ermöglicht. Mit dern Führung iſt der ſtädtiſche
Oberturn=
lehrer M. Eichelsheim, ein bewährter Fachlehrer auf dieſem
Gebiete, betraut worden. Dieſe neue Einrichtung findet
bei allen Beteiligten erfreulich großen Anklang.
Handel und Verkehr.
* Mannheim, 5. März. Der „Mannheimer
Gene=
ral=Anzeiger” meldet: Behufs Verſtärkung der Mittel im
Zuſammenhang mit der Erweiterung der Betriebe in
Mannheim, Errichtung einer neuen Fabrik in Hamburg
und geplanter neuer Anlagen am Niederrhein iſt in der
heute vormittag abgehaltenen außerordentlichen
General=
verſammlung der Vereinigten Deutſchen
Oel=
fabriken Mannheim die Erhöhung des
Ak=
tienkapitals von 10 auf 12 Millionen Mark
be=
ſchloſſen worden. Die auf die außerordentliche
General=
verſammlung folgende Aufſichtsratsſitzung beſchloß, die
neuen 2 Millionen Aktien an ein Konſortium zu 121,34
Prozent zu begeben mit der Verpflichtung, den
Aktien=
ſtempel zu tragen, und den alten Aktionären je eine neue
auf fünf alte Aktien zu 130 Prozent anzutreten.
Berlin, 5. März. Der Aufſichtsrat der Bank
für Handel und Induſtrie (Darmſtädter
Bank) beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, der
General=
verſammlung für das Jahr 1909 die Verteilung einer
Dividende von 6½ Prozent vorzuſchlagen.
Literariſches.
— Deutſche Monatshefte. 10. Jahrgazg.
1. Heft. Januar 1910. Verlag der Rheinlande, G. m.
b. H., Düſſeldorf. — Die Deutſchen Monatshefte werden
nicht für Aeſtheten, ſondern für das deutſche Volk
herausgegeben, dem ſie ſeine Kunſt und Dichtung auch
in den modernen Leiſtungen vertraut machen wollen:
die Kunſt durch gute Nachbildungen, die Dichtung durc
Abdruck gereifter Erzeugniſſe. Die Deutſchen
Monats=
hefte wollen den ringenden Künſtlern und Dichtern, die
vom Modegeſchmack vergeſſen oder noch nicht bemerkt
ſind, eine treue Zuflucht ſein. Sie wollen nicht auf den
berühmten Namen, ſondern auf das Werk ſehen und
ohne Extravaganzen mitzumachen — mit ernſter
Freund=
ſchaft den Aufſtrebenden helfen. Namentlich der
auf=
blühenden deutſchen Erzählung wollen ſie den Platz
geben, der ihr ſonſt noch vielfach verwehrt wird. Sie
dürfen ſich darum an alle wenden, die ihre geiſtigen und
künſtleriſchen Intereſſen nicht ſpezialiſieren, ſondern
am geſamten Kunſtleben unſeres Vaterlandes
teil=
nehmen wollen.
Der Landwirtſchaftliche Kalender für
das Großherzogtum Heſſen, Jahrgang 1910,
bearbeitet von Großh. Oekonomierat Leithiger=Darmſtadt,
Generalſekretär der Landwirtſchaftskammer für das
Groß=
herzogtum Heſſen, und anderen Fachleuten, iſt im Verlage
von J. Diemer in Mainz, Rheinallee 1, erſchienen und bei
direktem Bezuge vom Verlag zum Preiſe von 1,30 Mark
(ohne Verſandporto) zu beziehen. Einmal ſoll der
Land=
wirtſchaftliche Kalender als Notizkalender der ſtete
Beglei=
ter des rechnenden Landwirts ſein, zum anderen ſoll er den
Landwirt aber auch in ſteter Fühlung mit der berufenen
Vertreterin ſeiner Intereſſen, der Landwirtſchaftskammer,
halten. Im eigenſten Intereſſe jedes heſſiſchen Landwirtes
liegt daher die Erwerbung des neuen Kalenders ſeiner
Landwirtſchaftskammer.
Darmſtadt, 7. März.
St. Konzert des Lehrerſängerchors. Das zweite
Abonnemeniskonzert des Sängerchors des Darmſtädter
Lehrer=Vereins, das am Samstag abend im Saalbau
ſtattfand, war dem Zweigeſtirn Schubert-
Schu=
mann gewidmet. Das Programm enthielt
ausſchließ=
lich Schöpfungen dieſer beiden Komponiſten. Die
Auf=
gaben, die dem Chor geſtellt waren, waren ſchwere, aber,
das darf von vornherein konſtatiert werden, er hat ſie
reſtlos erſchöpft. Die Sänger wurden unter Herrn
Wilhelm Borngäſſers zwingender Leitung den
hohen künſtleriſchen Anforderungen, die durch die Wahl
des Programms gegeben waren, in geradezu
muſtergül=
tiger Weiſe gerecht. Sowohl in dem den Abend
ein=
leitenden Chor „Das Dörfchen” von Franz Schubert,
noch mehr aber in den wunderbar ſtimmungsvollen
Kompoſitionen Robert Schumanns „Der träumende
See” und „Die Lotosblume”, und dann in Schuberts
„Ruhe, ſchönſtes Glück der Erde” bewies der Chor, daß
er den künſtleriſchen Intentionen ſeines zielbewußten
Leiters zu folgen vermag, und das iſt gleich ehrend für
den Dirigenten wie für die Sänger, die ſich mit ernſter
Hingabe ihrer Aufgabe gewidmet haben. Nur volles
Erfaſſen der künſtleriſchen Schönheiten dieſer
Tonſchöpf=
ungen kann zu ſolchen Erfolgen führen. — War ſo der
Abend für den Chor und ſeinen Leiter ehrenvoll, ſo trug
zu dem hohen künſtleriſchen Erfolg des Ganzen nicht
wenig die Wahl der Soliſten bei. Ueber Herrn
Hof=
opernſänger Alfred Stephanis meiſterhafter
San=
geskunſt noch etwas zu ſagen, erübrigt ſich wohl. Ihm
iſt ſo oft von berufener Seite Löb geſpendet worden,
daß dem kaum etwas hinzugefügt werden könnte. Der
Künſtler fand in einer Reihe von Liedern
Gelegen=
heit zur Entfaltung ſeiner machtvollen, klangſchönen
Stimme, und daß er auch des Vortrags Meiſter iſt, hat
er ja ſo oft ſchon bewieſen auf der Hoftheaterbühne.
Herr Stephani ſang „Wanderlied”, „Freiſinn”, „Aus
den öſtlichen Roſen”, „Lied eines Schmiedes” von
Schu=
mann und „Wohin”, „An die Leier” und „Wiederſchein”
von Schubert. — Der zweite Gaſt des Abends war Frl.
Elly Ney, Klaviervirtuoſin aus Köln. Der
Künſt=
lerin ging hier ein „ungewöhnlich guter Ruf” voraus
ſo daß die Erwartungen wohl ziemlich hoch geſchraubt
waren. Nun, Frl. Ney hat nicht enttäuſcht; ſie erwies
ſich in Wahrheit als eine bedeutende Künſtlerin. Als
Virtuoſin im beſten Sinne des Wortes. Mit
Schu=
manns gewaltiger Tonſchöpfung „Sinfoniſche Etüden
Cp. 13‟ ſchlug ſie die Hörer tatſächlich in Bann, der ſich
in einem Beifallsſturm löſte, wie er ſelten den Saal
durchbrauſt haben mag. Techniſch meiſterte ſie ihre
Auf=
gabe hervorragend und ihr Vortrag war individuell,
dabei ſo künſtleriſch, ſo lebendig und ſeelenvoll, daß ſich
dem Hörer faſt ungewollt eine große künſtleriſche
Per=
ſönlichkeit offenbarte. Es ſtörte kaum, daß die
Künſt=
lerin ſich auch äußerlich als „Virtuoſe” gab.
Zweifel=
los wird bald, wenn man die Namen der Beſten nennt,
auch Elly Ney genannt werden müſſen. Zum Schluß
des Abends ſang der Chor: Zwei Trinklieder mit
Kla=
vierbegleitung: a) „Funkelnd im Becher” Tenorſolo:
V.=M. Herr Ludwig Müller; b) „Freunde, ſammelt
euch”, Baßſolo: Herr Stephani. Nicht unerwähnt
bleibe Herr E. Luckow, der in dem eingangs
erwähn=
ten Chor den Klavierpart in einwandfreier Weiſe
er=
ledigte.
M. Der Kriegerverein veranſtaltete am Samstag
abend im kleinen Saal der Turngemeinde am
Woogs=
platz einen Familienabend, der ſehr gut beſucht war. Die
Unterhaltung beſtand in einem Lichtbildervortrag zu
der Dichtung von Wilhelm Buſch „Herr und Frau
Knopf‟ Herr Fredy Wiener wußte den Text in
ge=
ſchmackvoller Weiſe vorzutragen, während Herr
Kame=
rad Primbs die dazu paſſenden Lichtbilder vorführte.
Außerdem bot Kamerad Primbs durch Vorführung von
Lichtbildern von Landſchaften und Königsſchlöſſern
Ober=
bayerns eine weitere angenehme Unterhaltung.
Letzte=Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.l
* Berlin, 5. März. Dem Reichstage ging der
Entwurf eines Reichs=Beſteuerungsgeſetzes
zu. Dasſelbe regelt die Beitragspflicht des Reiches zu
den Kommunallaſten. Das Geſetz tritt am 1. April 1910
in Kraft.
* Berlin, 6. März. Der Kaiſer gedenkt heute abend
die Reiſe nach Oldenburg, Wilhelmshaven, Helgoland,
Bremerhaven und Bremen anzutreten. Von Bremerhaven
aus wird der Kaiſer am 10. März an einer Probefahrt
mit dem Schnelldampfer des Norddeutſchen Lloyd „Kaiſer
Wilhelm II.” teilnehmen, wozu mit allerhöchſter
Genehmi=
gung vom Norddeutſchen Lloyd mehrere Gäſte geladen
worden ſind, unter ihnen der Großherzog von Oldenburg
und Prinz Heinrich von Preußen.
* Berlin, 6. März. Unter Beteiligung von
Dele=
gierten aus allen Teilen Deutſchlands fand im „
Win=
tergarten” der erſte Parteitag der neu gegründeten
Fortſchrittlichen Volkspartei, ſtatt. Faſt
ſämtliche Reichstagsabgeordnete der drei ſich
zuſammen=
ſchließenden Parteien (Freiſinnigen Volkspaxtei, Frei
ſinnigen Vereinigung und Süddeutſchen Volkspartei),
ſowie eine große Anzahl von Landtagsabgeordneten der
drei Parteien waren anweſend. Landtagsabgeordneter
Funk=Frankfurt a. M. leitete die Verſammlung.
Ab=
geordneter Dr. Müller=Meiningen ſagte, die neue
große Partei müſſe beſtrebt ſein, alle liberalen
bürger=
lichen Elemente zuſammenzufaſſen und Fühlung zu
nehmen mit der noch rechtsſtehenden liberalen Partei,
den Nationalliberalen.
(Bravo!) Die bürgerlichen
Liberalen hätten einen ungemein ſchweren Kampf in
dieſer Zeit der Intereſſengegenſätze zu führen. Abg.
Mommſen bezeichnete es als notwendig, daß die
Partei die Landbevölkerung für ſich gewinne: Es
ſpra=
chen alsdann die Abgeordneten Gyßling=Königsberg,
Landtagsabgeordneter Waldſtein=Altona, der
badi=
ſche Landtagsabgeordnete Profeſſor Dr.
Heimbur=
ger=Karlsruhe namens der badiſchen Liberalen. Der
bayeriſche Profeſſor Dr. Günther überbrachte Grüße
aus Bayern. Nach Profeſſor v. Liszt und Fräulein
Zietſch=Hamburg ſprach Abgeordneter Dr.
Wlie=
mer. Als letzter Redner erklärte Dr. v. Payer,der
Zuſammenſchluß der drei linksliberalen Parteien bilde
ein Stückchen deutſcher Einheit; es ſolle damit gezeigt
werden, daß ein Zwieſpalt zwiſchen Nord und Süd nicht
beſtehe. Im Innern Deutſchlands ſind noch viele
Miß=
ſtände zu beſeitigen, ganz beſonders iſt erforderlich, in
Preußen das allgemeine, gleiche, direkte und geheime
Wahlrecht zu ſchaffen. Das ſei durchaus keine bloß
preußiſche, ſondern eine volle deutſche Angelegenheit.
Abgeoröneter Funk ſchloß hierauf mit einem
dreimali=
gen Hoch auf die neue Partei den Parteitag.
* Kiel, 6. März. Von der Beſatzung des Bülker=
Feuerſchiffes wurde heute morgen ein treibendes
Boot geborgen, in dem ſich eine durch einen Schuß ins
Herz getöte Frau und ein durch drei Schüſſe ſchwer
verletzter Mann befanden. Nach den bisherigen
Ermittelungen handelt es ſich um die Frau Miers und
den Ardeiter Dürkopp, beide aus Flensburg, die
be=
ſchloſſen, ſich das Leben zu nehmen.
Wien, 6. März. Die Unterſuchung gegen den
Oberleutnant Hofrichter wird demnächſt beendet
werden. Wie die „Neue Freie Preſſe” meldet, ſoll die
Einberufung des Kriegsgerichtes gegen Hofrichter
bean=
tragt=werden. Die anfänglichen Indizien wurden durch=
Seite E,
armſtädter Tagblatt, Montag, den 7. März 1910.
die dreimonatlche Unerſuchung erweitert und verlieſt.
Die unterſuchenden Aerzte erklärten Hofrichter für geiſtig
normal, aber für einen Simulanten; er fingierte
Ohn=
machtsfälle und plötzliche Geiſtesabweſenheit, ſowie
religiöſe Wahnvorſtellungen; er verſuchte auch
ver=
ſchiedentlich, an gewiſſe Abſonderlichkeiten ſeines
phy=
ſiſchen und pſychiſchen Lebens glauben zu machen. Er
wollte wiederholt eine Verſtändigung mit der Außenwelt
herſtellen, um Zeugen zu beeinfluſſen. Durch die
Nach=
forſchungen in der Affäre Marianowitſch hat ſich die
Unterſuchung gegen Hofrichter verzögert.
* Petersburg, 5. März. Reichsduma. Bei der
Beratung des Etats des Miniſteriums des Innern
be=
ſtätigte der Direktor des Polizeidepartements die von
mehreren Rednern ausgeſprochene Anſicht, es ſei
un=
wahr, daß die Regierung ihr Verſprechen, betreffend die
adminiſtrative Verbannung, nicht erfüllt habe. Am
1. Februar 1902 habe die Zahl der nach den entfernt
liegenden Gouvernements Verſchickten 17120 betragen,
äm 1. Februar 1910 12 200. Im Jahre 1906 waren (677,
im vorigen Jahre 1991 und in den erſten zwei Monaten
des Jahres 1910 171 Perſonen verbannt worden. Gegen
die erſten zwei Monate des Vorjahres beträgt die
Ab=
nahme 50 Prozent.
* Philadelphia, 5. März. Der Ausſchuß der Arbeiter=
Union beſtätigt, daß um Mitternacht 75000 Syndizierte
und viele nichtſyndizierte Arbeiter in den allgemeinen
Streik eingetreten ſind. Die Droſchkenkutſcher verließen
die Plätze vor den Konzerthallen, Hotels und Cafés. Die
Polizei und die Feuerwehr erhielten Weiſungen, auf dem
Poſten zu bleiben.
* Frankfurt, 6. März. Geſtern vormittag kurz nach
10 Uhr machte das deutſche Kronprinzenpaar
eine Ausfahrt im Automobil zunächſt zum Hippodrom.
Später ſtatteten die Herrſchaften der Rennbahn einen
Beſuch ab, wo ſich der Kronprinz einige Pferde
vorfüh=
ren ließ. Nach dem Hippodrom zurückgekehrt, ließ der
Kronprinz ſeine Pferde über Hinderniſſe probieren.
Die Rückkehr zum „Frankfurter Hof” erfolgte gegen
12 Uhr. Die Frühſtückstafel fand um 12½ Uhr ſtatt.
Nach dem Frühſtück begaben ſich die Herrſchaften auf ihre
Zimmer. Der erſte Tag des Preisreitens des
Frank=
furter Rennklubs im Hippodrom ging bei
aus=
verkauftem Hauſe von ſtatten. In der Fürſtenloge
waren anweſend u. a. der Kronprinz in der
Uni=
form der Gardeküraſſiere und neben ihm die
Kron=
prinzeſſin in prachtvollem, hellgrauen Koſtüm,
grauem Pelzwerk und gleichem Tognehnt, mit weißer
Seide und Feder garniert, das
Großherzogs=
paar von Heſſen, die Kronprinzeſſin von
Griechen=
land, Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen, Prinz und
Prinzeſſin Albert von Schleswig=Holſtein, Prinzeſſin
Sibylle von Heſſen, Herzog Franz Joſeph in Bayern.
Die Hauptkonkurrenz, die Staatspreisreitkonkurrenz,
gewann Major v. Eicke, Huſaren=Regt. Nr. 7, den
Ehrenpreis des Großherzogs von Heſſen in der
Spring=
konkurrenz gewann Becker=Frankfurt. Während der
Teepauſe nahm die Kronprinzeſſin an die mitreitenden
Damen der Reitkonkurrenz die Preisverteilung vor.
In der Staatspreiskonkurrenz hatte auch ein Pferd des
Kronprinzen mitkonkurriert, das von Leutnant von
Zobeltitz geritten wurde und den vierten Platz belegen
konnte. Gegen 7 Uhr erfolgte die Rückkehr zum „
Frank=
furter Hof” Am Kaiſerplatz hatte eine nach Tauſenden
zählenden Menſchenmenge Aufſtellung genommen, die
das Kronprinzenpaar mit branſenden Hochrufen
empfing.
Zu Ehren des Kronprinzen veranſtaltete abends
der Frankfurter Rennklub ein Feſteſſen von etwa
250 Gedecken. Pünktlich 8½ Uhr begab ſich der
Kron=
prinz in den großen Feſtſaal, der auf das prächtigſte
mit Pflanzen geſchmückt war. In der Mitte war eine
große Ehrentafel für etwa 50 Couverts aufgeſtellt, an
die ſich kleine runde Tiſchchen, mit geſchmackvollen
De=
korationen verſehen, für die übrigen Teilnehmer
au=
ſchloſſen. Neben dem Kronprinzen hatten Platz
genommen rechts Erzellenz v. Eichhorn, links der
Vor=
ſitzende des Renntlubs, Stadtrat Albert v. Metzler, der
Großherzog von Heſſen und Oberbürgermeiſter
Adickes, gegenüber Regierungspräſident v. Meiſter und
Prinz Albert von Schleswig=Holſtein. Nach dem Diner
begab ſich der Kronprinz in den Fürſtenſalon, wo
Cerele abgehalten wurde. Kurz nach 10 Uhr lockten
liebliche Tanzweiſen die zerſtreuten Gäſte wieder in den
großen Saal. Man blieb um ſo lieber noch einige Zeit
beiſammen, als man ſich der beſtimmten Hoffnung
hin=
gab, das Kronprinzenpaar an dieſem Abend nochmals
zu ſehen. Dieſe Erwartung wurde nicht getäuſcht. Der
Kronprinz begab ſich noch einmal in den Saal, um mit
der ihm eigenen Gewandtheit der Göttin Terpſichore zu
huldigen, während die Kronprinzeſſin intereſſiert dem
Ballgetriebe zuſah. Kurz nach 12 Uhr zog ſich das
Kron=
prinzenpaar in ſeine Gemächer zurück.
WTer Qualität der Arbeit, Zweckmäßigkeit
Wu. Gediegenheit bei
Einrichtungsgegen-
ständen schätzt, sollte nicht versäumen, sich
unste Fabrikate anzusehen. Eine interessante
Abwechslung bietet auch die gleichzeitige
Be-
sichtigung unsrer, bei dem Ausstellungshaus:
36 FELDBERGSTRASSE 36
gelegenen, in vollem Betriebe befindlichen,
modernen Fabrikanlage mit allen dazu
ge-
hörigen Nebenbetrieben, wozu wir alle
In-
teressenten ergebenst einladen.
Gg. Ehrhardt & Söhne
— Möbelfabrik
Darmstädter Werkstätten
für Handwerkskunst e
Feldbergstr. 36 (n. d. Bahnübergang Rheinstr.)
(430ia
Geſchäftliches.
Hausfrauen! Achtung! Es ſei hiermit wiederholt
auf das hervorragende Metallputzmittel „Baſolin”
aufmerkſam gemacht, welches infolge ſeiner
Zuſammen=
ſetzung das appetitlichſte Putzmittel für Küchen= und
Tafelgeräte iſt, da kein Staub und kein unangenehmer
Geruch beim Putzen entſteht und auch die Hände ſauber
bleiben. Auch behalten die Metallgegenſtände die ihnen
eigene Farbe und halten den Glanz erſtaunlich lang.
Baſolin iſt allen Kolonialwaren= und Haushaltungs=
(50855l
geſchäften, ſowie Drogerien zu haben.
Nummer 55.
Todes-Anzeige
Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch die schmerzliche Mitteilung,
dass unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Tante, Schwester,
Schwägerin und Cousine
Frau Lina Sprenkel, geb. Neder
heute nach langem, schwerem Leiden im Alter von 56 Jahren sanft entschlafen ist.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Carl Scholl u. Frau
Darmstadt
Johanna, geb. Sprenkel nebst Kind Wilhelminenstr. 7
Julius Kipper u. Frau
Frankfurt a. M.
Käthchen, geb. Sprenkel nebst Kind
Röderbergweg
125/127.
Tilly Sprenkel
Frankfurt a. M. (Röderbergweg 127), 4. März 1910.
(*5581
Die Beerdigung findet statt: Montag, den 7. März cr., vormittags 10½ Uhr, von der
Leichen-
halle des Frankfurter Friedhofes.
Statt Karten.
Heute Vormittag 8 Uhr verſchied plötzlich
infolge eines Herzſchlags mein lieber Gatte, unſer
Vater, Großvater und Schwiegervater (5098
Herr
in faſt vollendetem 62. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Pfungſtadt, am 5. März 1910.
Die Beerdigung findet Montag, den 7. März,
nachmittags 3 Uhr, in Pfungſtadt ſtatt.
Kranzſpenden ſind nicht im Sinne des
Entſchlafenen.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Mitteilung, daß heute nacht 12 Uhr mein
innigſtgeliebter Gatte, unſer lieber Vater und
Großvater
(5097
Herr Gottlieb Klotz
Weißbindermeister
plötzlich infolge eines Herzſchlags im 70.
Lebens=
jahre ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Magdalene Klotz, geb. Alleborn,
Sophie Klotz,
Helene Raiß.
Darmſtadt, den 6. März. 1910.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 8. März,
nachmittags 2 Uhr, vom Trauerhauſe,
Laute=
ſchlägerſtraße 27 aus, ſtatt.
Die Einſegnung findet ¼ Stunde vorher ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Verwandten die
traurige Nachricht, daß mein lieber Gatte,
unſer Vater, Schwiegervater und Großvater
Herr Adam Dechert
heute morgen um ½ 6 Uhr nach kurzem aber
(5096
ſchwerem Leiden verſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Dechert, geb. Gunkel,
nebſt Kinder.
Darmſtadt, den 5. März 1910.
Die Beerdigung findet Montag nachmittag um
5 Uhr, von der Friedhofskapelle aus, ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute Morgen verſchied nach längerem
Leiden im 88. Lebensjahre unſere
innigſt=
geliebte Mutter, Schwiegermutter und
Groß=
mutter
(5099
Frau Karoline Beär
was wir Freunden und Bekannten hierdurch
mitteilen.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Darmſtadt, Familie Ehrmann,
Oppenheim, Familie Neumann.
den 6. März 1910.
Die Beerdigung findet Dienstag Vormittag
10 Uhr, vom Trauerhauſe, Wendelſtadtſtr. 8
aus, ſtatt.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Die Nibelungen”.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Konzert zum Beſten der Errichtung einer Kleinkinder
ſchule für die Stadtgemeinde um 8 Uhr im Hote
Zur Traube‟
Vortrag von Frau Dr. Happel um 8 Uhr Moller
ſtraße 23 (Frauenverein der Martinsgemeinde).
Skizzen=Abend des Literariſchen Zirkel um 8 Uh
im Hotel „Prinz Karl”.
Monatsverſammlung des Vereins für Vogel= und
Geflügelzucht um 9 Uhr in der „Krone‟.
Tanzgeſellſchaft der Vereinigten Geſellſchaft um 8 Uhr
Konzert um 6 Uhr im Reſtaurant „Metropol”.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im Bürgerkeller.
Münchner Bierfeſt um 5 Uhr in der Turnhalle an
Woogsplatz.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 4½—11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Kaiſerpanorama Luiſenplatz 1 (Thüringen).
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 8. März.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Domanialwali
Frankenſtein; Zuſammenkunft am neuen Pflanzgarter
im Keltersgrund.
Nutz= und Brennholz=Verſteigerung um 9 Uh
im „Darmſtädter Hof” zu Griesheim.
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung ir
Waſchenbacher Gemeindewald; Zuſammenkunft ar
Rathaus zu Waſchenbach.
Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr in de
„Weſtendhalle” zu Langen.
Beſichtigung des Großh.
Reſidenzſchlo=
ſes: Dienstags und Freitags von 3—4 Uhr, Sonr
tags von 11—1 Uhr. Eintrittskarten werden bei:
Schloßinſpektor abgegeben: Einzelkarte 50 Pfg., F.
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Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdrucker:
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleto
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldacßel; für den übrige
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streef
für den Inſeratenteil: J. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſir
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwai=
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werd:
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nie
zurückgeſandt.
Nummer 55.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. März 1910.
Seite 7.
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Szeniſche Leitung: Oberregiſſeur Valdek.
Erſte Abteilung:
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Vorſpiel in einem Akt.
Perſonen:
. Hr. Weſtermann
König Gunther. .
. Hr. Heinz
Hagen Tronje
Dankwart, deſſen Bruder . Hr. Riechmann
Volker, der Spielmann. . Hr. Lehrmann
Gerenot, 1 Brüder des Hr. Kroczak
Hr. Schneider
Königs
Giſelher,
Siegfried
Hr. Baumeiſter
Ute, die Witwe König
Dankwarts
Fr. Rudolph
Kriemhild, ihre Tochter . Frl. Welden,
als Gaſt
Zweite Abteilung:
Siegfrieds Tod.
Trauerſpiel in fünf Akten.
Perſonen:
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König Gunther
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Giſelher
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Seite 8.
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Der ſchmale Weg.
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3)
Als es dämmrig wurde, ging er aus.
Planlos lief er durch die belebten Straßen, immer
verſolgt und gehetzt von den Gedanken: Was ſoll nun
werden?
An einer Ecke ſtanden Hunderte von Menſchen.
Der „Arbeitsmarkt”, der Stellennachweis wurde gratis
verteilt.
Auch er ließ ſich ein Blatt geben. Damit trat er
an ein erhelltes Schaufenſter und begann zu leſen —
vielleicht fand er auf dieſe Weiſe eine Stelle.
Mit fliegender Haſt durchlas er die Spalten
weiter, immer weiter — alles nichts für ihn, nichts,
was er konnte — da endlich, da war etwas — „
Aus=
träger für Hefte” — das konnte er wohl übernehmen,
Sofort machte er ſich auf den Weg, immer im
Lauf=
ſchritt, damit ihm nur keiner zuvorkäme.
Beinahe eine halbe Stunde lief er, ganz außer
Atem kam er an, und trotzdem kam er zu ſpät, denn
die Stelle war eben beſetzt worden.
Kleinmütig, beſchämt ging er zurück.
Was nun?
In dem Schaufenſter eines feinen Fleiſcherladens
lagen die feinſten Leckerbiſſen, ſtaunend ſah er ſie an,
ſeine Augen wollten gar nicht weg von dieſem Anblick
— ſchon regte ſich mächtig ſein Hunger — ach, nur
ein=
mal, ein einziges Mal doch wieder Fleiſch eſſen!
Plötzlich kam eine raſende Wut über ihn. —
War=
um mußte er ſo hungern? Warum hatte er kein Geld?
Er wollte doch arbeiten, er wollte es doch! Und dennoch
konnte er es nicht, dennoch mußte er hungern! — Was
war das für eine verrückte Einrichtung, daß Hunderte
von jungen Männern all ihre Kraft brach liegen laſſen
mußten und elend am Hungertuche nagten? War ſo
etwas in unſerer Zeit noch möglich? Das war ja
un=
erhört, unwürdig, einfach ſchändlich!
Wütend und grollend lief er weiter.
Und allerorten ſah er lockende Schaufenſter in
Bäcker= und Schlächterläden und ſah die erleſenſten
Leckerbiſſen der Saiſon in den feineren
Delikateſſen=
handlungen und ſah, wie in den Bierpaläſten fröhliche
und ſatte Menſchen ſaßen, die aßen und tranken.
Und immer größer wurde ſein Hunger.
Ach, nur einmal, nach ſo langer Zeit, ſich wieder
ordentlich ſatt eſſen können!
Unwillkürlich faßte er in die Taſche und holte das
Zweimarkſtück heraus — einen Moment überlegte er
noch, es war das letzte Geld, das er beſaß, — wals
würde dann morgen werden?
Aber der Hunger war ſtärker als alle
Ueberleg=
ung, kurz entſchloſſen trat er in ein Bierhaus.
Ruhig, ſicher und würdevoll wie ein Kapitaliſt ließ
er ſich nieder und beſtellte einen Krug Münchener
Bieres und die Speiſekarte.
Meeich e ſg en ie er ete en
fühlte er ſich als Menſch unter Menſchen. Dann beſtellte
er ſich ein Schnitzel mit Spargel.
Er hatte alles genau berechnet: wenn er zu dem
Schnitzel zwei Krug Bier trank, blieben gerade noch 15 Pfg.
als Trinkgeld für den Kellner.
Nur an morgen zu denken wagte er nicht.
Während er auf das Eſſen wartete, knabberte er ein
Brötchen auf und ließ dabei die Blicke durchs Lokal
wan=
dern.
Und als er all die ſatten und zufriedenen Menſchen
ſah, die ſo glücklich und wunſchlos daſaßen, mußte er
lächeln, und er dachte ſchmunzelnd: Ach, wüßtet ihr, ihr
Reichen, was für ein bettelarmer Kerl hier mitten unter
euch ſitzt, ſich ſo breit macht und doch gerade nur mit
knap=
per Not ſeine Zeche ehrlich bezahlen kann! — Er lächelte
ſtill.
Dann kam der Kellner mit dem Schnitzel.
Ah! — Als er den Duft des gebratenen Fleiſches roch,
empfand er ein ſo wonniges Gefühl, wie er es ſeit Wochen
nicht gehabt hatte, — endlich, endlich konnte er einmal
wieder redlich ſich ſatt eſſen.
Als die Mahlzeit beendet war, lehnte er ſich zurück,
zündete ſich die letzte Zigarre an und fühlte ſich ſo
behag=
lich wie ein Kapitaliſt — wenn er eben nicht an morgen
dachte.
Mit ganz anderen Augen ſah er jetzt die Welt an, ganz
andere Zukunftspläne ſchmiedeie er jetzt, ſo roſig und
hoff=
nungsreich erſchien ihm nun alles.
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Endlich aber mußte er ans Gehen denken. Er bezahlte
mit leichter Hand, lächelnd und gleichmütig, ſein letztes
Geldſtück, ließ ſich von dem dankenden Kellner ſeinen
Pa=
letot anziehen und ging ſtillbeglückt nach Hauſe — nur an
morgen durfte er nicht denken!
Aber auch das „Morgen” kam.
Kleinmütiger, verzweifelter denn je erhob er ſich.
Kühl und mit knappem Morgengruß brachte Frau
Belling Kaffee und Brötchen. Kein mahnendes Wort ſagte
ſie heute, nur als ihr Blick den Abreißkalender ſtreifte,
be=
merkte ſie leicht höhnend: Sie haben vergeſſen,
abzurei=
ßen, wir haben heute ſchon den Zweiundzwanzigſten!
Da erſchrak er und ſah ihr angſtvoll nach.
Noch ſechs Tage bis zum erſten März — und dann,
was dann? Er erſchauerte bei dem Gedanken daran.
Nun dachte er an die Arbeit — vielleicht konnte er
ſchnell ein paar der kleinen Geſchichten umarbeiten! — Und
ſofort nahm er ſie vor.
Er las und las, alle die Arbeiten las er durch, noch
mal und noch einmal, wie aber er ſie umgeſtalten follte,
das wußte er nicht.
Endlich ließ er verzweifelt davon ab.
Da packte ihn die Unruhe — hinaus! Hinaus!
Und von neuem begann er nun nach Arbeit zu ſuchen
Er lief durch alle kaufmänniſchen Hilfsvereine, lief durch
alle Stellenvermittelungsinſtitute — er ſah in der
ſtädti=
ſchen Leſehalle alle Blätter durch, ſchrieb ſich acht Stellen
auf, lief unermüdlich zu allen dieſen acht Arbeitgebern —
aber alles war umſonſt — nicht einmal bei den
Schnee=
ſchippern kam er an — alles war zehnfach überfüllt.
Matt, zerſchlagen, verzweifelt und halb verhungert,
ſo kam er abends heim und legte ſich ſofort nieder, um
ſeine Qual zu verſchlafen.
Und wie der eine Tag aufgehört hatte, ſo begann der
andere wieder — Sorgen und Enttäuſchungen — und
Hun=
ger, jo qualvoller, fürchterlicher Hunger.
Als es wieder Abend wurde, ertrug er dieſe nagende,
grauſame Qual kaum mehr — ſeit zwei Tagen nichts
ge=
noſſen als zwei Taſſen Kaffee und zwei Brötchen — er ge=
traute ſich nicht nach Hauſe, er hatte Angſt vor dem
Allein=
ſein — der Hunger ließ ihn nicht ſchlafen.
So lief er planlos durch die Straßen.
Was nun? Was nun?
Von Minute zu Minute wurde der Hunger bei ihm
quälender; kaum konnte er ſich weiterſchleppen.
Endlich ließ er ſich auf eine Bank nieder — da
durch=
blitzte ihn eine Idee: Sprech jemand an!
Der Gedanke machte ihn erröten, erbeben.
Aber er kam wieder, immer wieder! — Sprich jemand
an! Tu’s! Tu’s nur! — Bettle! Bettle!
Wieder errötete er bei dem Gedanken, und ſeine
Scham war ſo groß, daß er nicht aufzuſehen wagte.
Endlich erhob er ſich und ſchleppte ſich weiter.
Um ihn herum brauſte das tolle, luſtige Leben der
Weltſtadt — um ihn herum ſchoben und drängten ſich
Hun=
derte von ſatten und zufriedenen Menſchen.
Er aber ſtand da, an ein Haus gelehnt, und
verſchmach=
tete faſt vor qualvollem Hunger.
Und wieder, immer wieder kam der Gedanke — ſprich
jemand um ein Almoſen an! Tu’s! Tu’s nur! Es haben
ſchon ganz andere ordentliche Menſchen auch einmal
bet=
teln müſſen!
Endlich raffte er ſich auf — gut denn, es ſei!
Und nun ſah er mit bangen Augen, mit ſcheuen Blicken
die Vorübergehenden an, ob er es wohl wagen könne,
ir=
gend einen von ihnen anzuſprechen — wohl zwanzigmal
faßte er ſich ein Herz, griff an die Hutkrempe und verſuchte
an einen Paſſanten heranzutreten, immer aber verſagte
im letzten Moment die Sprache — kein Wort brachte er
heraus, er wurde purpurrot und rannte beſchämt davon —
es war ihm unmöglich, dieſe Bitte auszuſprechen.
Endlich gab er es auf.
So lief er planlos weiter und weiter, verzweifelt,
ver=
hungert und halb erſtarrt, bis er nicht mehr weiter konnte
und ſich wankend nach Hauſe ſchleppte.
Es war vier Uhr vorbei. In den Bäckerläden und
Milchgeſchäften war man ſchon an der Arbeit.
Beſchämt wankte er weiter.
Plötzlich ſtand jemand vor ihm.
Es war ein kleiner Bäckerjunge, der einen Korb m
duftend friſchem Gebäck am Arm trug.
Als Fritz Stark das ſah, überfiel ihn ein wahr=
Heißhunger — mit gierigen Augen ſtarrte er auf die fr.
ſchen Brötchen — und eine Stimme in ihm rief: Nimn
nimm dir etwas davon! Schnell, ſchnell, ehe es zu ſpä
iſt! . . . Und ſchon erhob er die Hand.
Da ſah der Kleine, der ihn für einen vornehmen Nach
ſchwärmer hielt, ihn bittend an und ſprach: Ach, liebe
Herr, Sie haben’s jut! Sie haben ſich bis jetzt amüſier
und nu’ jehn Sie in de Baba — unſereiner aber ſchuft
ſchon ſeit zwölfe und nu muß man ſich noch ſo
weit=
ſchinden — ach, lieber Herr, ſind Sie jut, ſchenken Sie m
n paar Jroſchen, ja — bitte, ſind Sie ſo jut, lieber Her
Fritz Stark ſtand da und rührte ſich nicht — alle d
Worte ſchwirrten in ſeinen Ohren — etwas zu antworte
wußte er nicht.
Und wieder ſprach die Stimme in ihm: So nim
dir doch etwas und ſtille doch deinen Hunger! Iß doe
du Tor, iß doch!
Aber ſtarr, wie gelähmt ſtand er und ſah den Kn
ben an.
Der aber bat noch einmal: Bitte, lieber Herr, bloß
paar Nickel! Sie ſind ja doch in reicher Mann! Ich b.
ſo’n armer Schlucker und meine olle Mutter jeht et
ſchlecht! Bitte, lieber Herr Baron!
Da erſchauerte Fritz Stark — er fühlte, daß er ſchwa
wurde, er fühlte, daß ſeine Augen feucht wurden —
war dem Umſinken nahe . . . So weit war es mit ih
gekommen! — Dieſer Knabe hielt ihn für einen vornehme
guten Menſchen, dieſer Knabe erbat von ſeiner Güte eir
Gabe und er, er hatte indeſſen überdacht, wie er di
ſen Knaben am beſten beſtehlen könnte! . . Grauenvoll
grauenvolle Tiefe der Seele, die ſich da ihm enthüllte!.-
Stumm kehrte er ſich ab und wankte davon.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 55₰
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. März 1910₰
Seite 11.
In unſer Handelsregſter, Abtelung B,
a) wurde heute eingetragen:
Hinſichtlich der Firma:
Friedrich Heißner, Apparate=
Bau=
anſtalt, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, Darmſtadt.
Durch Beſchluß der Geſellſchafter vom
24. Februar 1910 ſind die Beſtimmungen
über die Geſchäftsführer (§ 9 des
Geſell=
ſchaftsvertrags) geändert wie folgt:
Die Geſellſchaft hat einen oder mehrere
Geſchäftsführer. Sind mehrere
Ge=
ſchäftsführer beſtellt, ſo iſt jeder
der=
ſelben allein zur Vertretung und
Zeich=
nung für die Geſellſchaft befugt.
Erich Lichtenſtein und FranzSchmid
ſind als Geſchäftsführer
ausgeſchie=
den und Ludwig Heißner alleiniger
Geſchäftsführer.
(5049
Darmſtadt, den 4. März 1910.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bekanntmachung.
Montag, den 14. März I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
ſoll die dem Adam Walter in München
zuſtehende Hofreite:
Flur
Nr.
qm
IV.
308¾/10 193 Kaupſtraße 46,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K157/09
Falls keine anderen rechtlichen Hinderniſſe
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 25. Februar 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I
Müller.
(L4466,63
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 17. März I. J.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Hermann Hahn Ehefrau
da=
hier zuſtehende Hofreite:
qm
Flur
Fr.
28 339751
100000 404 Rhönring Nr. 35,
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
K151/09
Falls keine anderen rechtlichen Hinderniſſe
entgegenſtehen, kann Genehmigung der
Ver=
ſteigerung auch dann erfolgen, wenn das
eingelegte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, den 22. Februar 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L4468,63
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 7. April I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Karl Jockel Eheleuten dahier
zuſtehenden Grundſtücke:
Flur Nr.
qm
IV 628¼/10 368 Hofreite Neue
Irene=
ſtraße,
V 67½5/100 63 Grabgarten
Liebig=
ſtraße,
671/100 198 Hofreite daſelbſt,
517 Acker hinter dem
23 191510
Rabenberg,
527 Acker daſelbſt,
1929/10
63¾/10 3119 „ die Löcherwieſe,
„ daſelbſt,
. 64¾10 2738
26 65¾/10 2900
27
1698 „ hinter derMeth=
93
wieſe,
3185
„ daſelbſt,
5
1369
,,
96
1426 , „
1430 „ „
1385
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K21/10
werden.
Darmſtadt, den 1. März 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(L5069,64
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 7. April I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Karl Jockel Eheleuten dahier
zuſtehende Hofreite:
Flur Nr.
qm
628¼10 368 Neue Ireneſtraße,
IV
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K22/10
werden.
Darmſtadt, den 20. Februar 1910.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
(L5068,64
Müller.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 24. März 1910,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Wirt Mathias Hees
Ehe=
leuten zu Darmſtadt zugeſchriebenen
Lie=
genſchaften:
Flur Nr.
qm
XIV 78/10 219 Hofreite Schulſtraße
Beſſungerſtr. 115).
XIV 7¾/10 289 Grabgarten daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Wittmann=
ſtraße 1, zwangsweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. Februar 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
(L3957,63
Frantz.
Dünger=Verſteigerung.
Am Mittwoch, den 9. März ds. Js.,
um 99 vormittags,
wird die außerhalb der Kaſerne befindliche
Wechſelſtreu aus 2 Batterieſtällen
öffent=
lich und meiſtbietend verſteigert.
Zuſam=
anenkunft an der Artillerie=Kaſerne am
(4949so
Beſſunger Weg.
Darmſtadt, den 5. März 1910.
M. Abteilung Feld=Art.=Regiments Nr. 61.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3
be=
finden ſich: 1 Pinſcher, 1 Dachshund, 1 Doberman.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Straßenſperre.
Wegen Vornahme von Chauſſierungsarbeiten wird der Hohler Weg von dem
Breitwieſenberg bis zu dem Parkweg vom 9. bis zum 23. ds. Mts. für jeglichen
Ver=
kehr geſperrt.
(5050
Holz-Verſteigerung.
Donnerstag, den 10. März l. Js., von vormittags 10 Uhr an,
oll zu Meſſel im Germann’ſchen Saale aus dem Meſſeler Gemeindewald, Diſtrikt I
Gemeindswäldchen, Abteilung 6 und aus Diſtrikt II Hügelteile aus verſchiedenen
Ab=
teilungen nachverzeichnete Holzſortimente verſteigert werden:
Stämme: Eiche 2 Stück — 0,73 fm, Lärche 118 Stück = 19,63 fm, Fichte
19 Stück — 8,46 fm.
Derbſtangen: Eiche 62 Stück 2,5 m lang, Baumpfähle — 1,37 fm, Lärche
41 Stück — 3 fm, Fichten 5 Stück — 0,26 fm.
Scheiter, rm: 10 Eiche II. Kl., 78 Kiefern.
Knüppel, rm: 2 Buche, 2 Birke, 56 Eiche, 3 Linde, 380 Kiefern.
Wellen: 110 Buche, 2340 Eiche, 4180 Kiefern.
Stöcke, rm: 7 Eiche, 75 Kiefern.
(5055
Auskunft erteilt Forſtwart Engel zu Meſſel.
Meſſel, 4. März 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Hickler.
Großh. Ober=Realſchule zu Darmſtadt.
Anmeldungen zum Eintritt werden Mittwoch, den 30. März, vormittags
9—12 Uhr, im Schulgebäude entgegengenommen. Jeder neu eintretende Schüler hat
ein Entlaſſungszeugnis aus der von ihm ſeither beſuchten Schule, den Geburts= und
Impfſchein vorzulegen. Die Aufnahmeprüfungen finden Montag, den 4. April, von
vormittags 7½ Uhr an, ſtatt.
Größherzogliche Direktion der Oberrealſchule
(5086a
Dr. Derſch.
Villenkolonie Buchschlag.
Die dem Herrn Geh. Admiralitätsrat a. D.
Brennecke gehörige, herrlich am Walde
ge=
legene Beſitzung, enthaltend
Einfamilienhaus mit i1 Zimmern,
reichliches Zubehör, Seitenbau mit
Hühner=
hof, Werkſtätte ꝛc. und ſchön angelegten ca.
3000 qm großen Garten, wird zu billigem
Preis und günſtigen Zahlungsbedingungen
verkauft und nach Wunsch
über-
geben.
(5063a
Ernſte Reflektanten erhalten genauen
Be=
chrieb, Haus= und Lagepläne, ſowie die
Photographie nur durch das
Immobilien=
geſchäft Sebastian Eckler, Rheinſtr. 9.
Wferbe-Gerfreigerang.
Herrſchaftliche Beſitzung
Montag, den 7. März I. Js., nachmittags 3 Uhr,
wird in der Brauerei Carl Diehl Nachf., Dieburgerſtraße 96,
le
S
ein braunes Zugpferd
gegen gleich bare Zahlung verſteigert.
(4971so
Darmſtadt, den 4. März 1910.
Der Konkursverwalter:
Karl Bechert.
Staatlich konzeſſionierte und beaufſichtigte
Hessische Handels-Lehranstafe
Rheinstrasse 1, I. DARMSNADT am Ernst-Ludwigsplatz.
Zweck: Die Anſtalt bezweckt, nicht mehr ſchulpflichtigen jungen Leuten durch
metho=
diſchen, für die Praxis bearbeiteten kaufmänniſchen Unterricht die Möglichkeit zu
geben, eine ſelbſtändige Stellung in einem Kontor zu bekleiden.
Art des Unterrichts: Derſelbe wird vornehmlich erteilt durch Ausarbeitung mehrerer,
dem wirklichen Geſchäftsleben nachgebildeter Geſchäftsgänge. Am Schluß der
Kurſe finden Prüfungen ſtatt. Zur gefl. Beachtung: Schulmäßiger
Klaſſen=
unterricht; auf beſonderen Wunſch auch Einzelkurſe.
Lehrfächer: Je nach Wahl des Kurſus: Deutſche Sprache, einfache und doppelte
(ital. und amerik.) Buchführung, kaufm. Rechnen einſchl. Kontokorrentlehre,
Handelskorreſpondenz und Kontorpraxis, Wechſel= und Scheckkunde, Bank= und
Börſenkunde, Handelsbetriebslehre, Handelsgeographie, Kalligraphie, Stenographie
und Maſchinenſchreiben; außerdem auf Wunſch: Franz. und engl.
Handels=
korreſpondenz.
Dauer des Unterrichts: a) Für erwachſene Herren und Damen je nach Wahl des
Kurſus 3—6 Monate; b) für ältere Schüler und Schülerinnen mit entſprechenden
Vorkenntniſſen 6 Monate; e) für junge Leute im fortbildungsſchulpflichtigen Alter
6—12 Monate, alles bei vollem Tagesunterricht. (Abendunterricht nur privat).
Es werden nur Schüler und Schülerinnen aufgenommen, welche die nötigen
Vorkenntniſſe durch ein befriedigendes Abgangszeugnis von einer Pflichtſchule
nachzuweiſen vermögen. Die Anſtalt vermittelt fleißigen Schülern koſtenlos den
Eintritt in kaufmänniſche Stellungen.
Das Sommer=Semeſter beginnt Dienstag, den 12. April, vorm. 8 Uhr.
Proſpekte ſind in der Anſtalt, Rheinſtraße 1, I., erhältlich; daſelbſt werden
Anmeldungen Montag bis Freitag von 12—1 Uhr und nachmittags von 3—5 Uhr
entgegengenommen.
(3491a
Wilh. Siedersleben, ſtaatl. geprüfter Handelslehrer.
Hofmanniſches Inſtitut
(10kl. Privatmädchenſchule mit Fortbildungskurſen und
Seminar für Sprachlehrerinnen).
Das neue Schuljahr beginnt am 4. April. Anmeld. an den Vormittagen im
Schulhauſe, Neckarſtraße 5, mit Geburts=, Impfſchein und ev. letztem Schulzeugnis.
C. v. Szczepanski,
ſtaatl. geprüfte Schulvorſteherin.
3123a)
Der
Bradereisent
der Firma
Karl Diehl Nachfolger zu Darmstadt
wird in
unveränderter Weiſe weitergeführt.
Darmſtadt, den 4. März 1910.
Der Konkursverwalter.
Karl Dechert.
(5073
Seinflaſchen zu verkaufen. Offerten m.
Preis u. § 67 an die Exv.
Herrschatniche Besiizung
zu verkaufen.
Die dem Herrn Provinzialdirektor Dr. Usinger
gehörige Besitzung am Roquetteweg,
beſtehend aus einem neu und ſolid erbauten,
künſtleriſch vornehm ausgeſtatteten
Einfamilienhaus
enthaltend Diele, 10 teils ſehr große Zimmer,
Dienerſchaftszimmer, große‟ gedeckte
Veranda, Loggia, Küche mit Anrichte,
(*5369si
Die Aufuhr von reinem Langrund
nach dem Gelände zwiſchen Stirnweg und
neuem Bahnhof kann von unterzeichnetem
Amte bis auf weiteres geſtattet werden,
und ſind Erlaubnisſcheine bei dieſem ein=
(5051
zuholen.
Darmſtadt, den 5. März 1910.
Tiefbauamt.
Wegen Umzug
billig zu verkaufen verſchiedene Möbel,
Betten, Stühle, 1 Chaiſelongue, Gas=
Beleuchtungskörper, Oelbilder uſw.
Mathildenſtraße 3, part. (*5615
Sebildeter Herr und Dame ſuchen
guten bürgerl. Privatmittagstiſch.
Offert. unt. T 29 a. d. Expedition. (*5606
zu verkaufen.
Auf der Mathildenhöhe iſt ein neu und
ſolid erbautes Einfamilienhaus, enthaltend
Veſtibüle, 11 Zimmer, darunter mehrere
große Räume, Küche, Speiſekammer,
Bade=
zimmer, 2 Mädchenkammern, große
Boden=
räume, im Souterrain Waſchküche und
ſchöne Kellerräume, zu günſtigem Preis
zu verkaufen und kann nach Wunſch
über=
nommen werden.
Zentral=Warmwaſſer=
Heizung für die Uebergangszeit mehrere
Oefen und Gasbeleuchtung vorhanden. Die
Villa ſteht in einem 1206 qm großen, ſchön
angelegten Garten.
Nur ernſte Reflektanten erhalten weiteren
Aufſchluß, auch Einſicht in die Haus= und
Lagepläne, in dem Immobiliengeſchäft
des Bankbeamten Sebastian Eekler,
Rheinſtraße 9. Telefon 243.
(3952a
Verkauf.
Die herrſchaftliche Beſitzung.
Wilhel-
minenstrasse 26 (früher von
Winter=
feldſches Anweſen) im Flächengehalt von
1210 qm, enthaltend Einfamilienhaus,
Stallung, Remise, Hof u. grösseren
Garten wird zu günſtigem Preis dem
Verkauf ausgesetzt u. Kann sofort
übernommen werden. Ernſte Reflekt.
erhalten weiteren Aufſchluß nur in dem
Immobiliengeſchäft des Bankbeamten Seb.
Eckler, Rheinstrasse 9, Telefon 243. (*5062a
Verkauf.
In der neuen Klappacherſtraße iſt ein
2½ſtöckiges, auch zum Alleinbewohnen
ge=
eignetes Haus mit 14 Zimmern, 2
Bal=
kons, 1 Veranda, 2 Küchen, 4
Man=
ſarden, Waſchküche, Stallung für 5 Pferde,
Kutſcherwohnung, Remiſe, Sattelkammer,
großem Heuboden, Hof, Vor= und
Hinter=
garten zu verkaufen. Geſamtfläche des
Anweſens 900 qm, Preis Mk. 70 000,
Ueber=
gabe nach Wunſch.
(3951a
Näheres bei Sebastian Eckler,
Rhein=
ſtraße 9. Telefon 243.
Verkauf.
Die Beſitzung.
(B5066
Wilhelmſtraße 24 dahier,
beſtehend aus einem Einfamilienhaus von
14 Zimmern, Badezimmer, 5
Manſar=
denräumen, Küche und größerem ſchattigen
Garten, wird zu günſtigem Preis verkauft
und nach Wunſch übergeben. Gas und
elektriſches Licht vorhanden. Geſamtfläche
des Anweſens 834 qm.
Ernſten Reflektanten erteilt weiteren
Aufſchluß das Immobiliengeſchäft des
Baukbeamten Sebastian Eckler,
Rheinſtraße 9.
Telephon 243.
Landhaus
mit großem Garten wird zu kaufen geſucht.
Offerten mit genauer Beſchreibung und
Preisangabe unter E 465F Man Rudolf
(5084M
Moſſe, Mannheim.
vollſtändig auf=
2 Tafelklaviere, gebeſſert, billig
Georg Thies Nachf., Leop. Schutter,
4761dsom) Eliſabethenſtraße 12.
(4943
Schöner Foxterrier 50
geg. Erſatz der Steuer mit 20 Mk. zu
ver=
geben Bismarckſtr. 24, I. zwiſch. 12 u. 1 Uhr
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. März 1910.
Nummer 55.
B
Gilte ſedegorobachaſad
für Speier’s Schuhwaren
Um unseren werten Kunden etwas Besonderes-zusbieten,Ebringenswir einen
Gooden Jooten Rteisehädter
elegante Herren- und Damenstiefel und Halbschuhe, sämtlich Modelle der neuen Frühjahrswaren, teilweise bis
*01425
Dar Safkte
des regulären Preises zum Verkauf.
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Damen-Stiefel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.75 Mk.
Herren-Stiefel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.80 Mk.
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Speier §
Sohanbarenkaus
Nur Ludwigstrasse 16
Inh.: P. Wildau
Nur Ludwigstrasse
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Strassburg, Stuttgart, Nürnberg, Aachen, Dortmund, Würzburg, Darmstadt, Offenbach, Hanau, Linden, Langen.
(5061
1 Stelenrh
beſucht hat und ſich in praktiſcher Arbeit
weiter ausbilden will, ſucht per 15. März
oder 1. Arpil Stelle in feiner Konfektion
als Stütze der Direktrice
Gutenbergſtraße 3, III., links.
iter (Heimarbeihſeglicher
Schriftl. Arbeurn Art übernimmt jung.
Konfektion:
Beamter gegen mäßige Vergütung. Gefl.
*5578om) Tüchtige Büglerin empfiehlt
ſich i. u. a. d. Hauſe. Gr. Kaplaneig. 31.
3583) Habe noch einige Nachm. frei im
Waſch. u. Putz. Heinrichſtr. 48, Htb., part.
a
en wird einſache
Für ein junges Mädchen Näharbeit
für die Maſchine geſucht.
an die Exp. ds. Bl.
Off. unter § 45
(*5275
in Kon=
Schneiderin ſucht Stellung fektion.
Offerten unter T 27 an die Exp. (*5589oi
B5000) Fräulein wünſcht außer dem
Hauſe perfekt bügeln
Kiesbergſtraße 53, 3. Stock.
*5585) Laufdienſt 2—3 Stunden geſucht
Holzſtraße 7, 4. Stock.
füp=
M
kun ein 16-jähr. mädchen
noch nicht gedient, katholiſch, angelernt im
Kochen, Bügeln, Weißnähen, wird bei einer
kleinen beſſeren Familie Stellung geſucht
per April. Off. u. T 20 an die Exp. (*5582oi
5595) Frau geht halbe Tage waſchen und
putzen. Mathildenplatz 2, 2. Stock, Hth.
Das Zeutralstellenbureau von
4
Frau Auguste Schmitt,
Ballonplatz 5, empfiehlt u. placiert
Mädchen ieden Berufs nach hier
und auswärts bei hohem Lohn.
Privat und Reſtauration. (*5616
n welche kochen,
Mehr. Alleinmädchen ſuch. Stellen
für 1. April. Stellenbureau Frau Dingeldein,
Schützenſtraße 10½, Tel. 531.
(*5612
*5611) Kutſcher, 37 Jahre alt,
mit Zeugnis von 12 Jahren, letzte Stelle,
ſucht ſofort Stelle, geht auch in
Geſchäfts=
haus. Auskunft erteilt Bureau
Dingel=
dein, Schützenſtraße 10½, Telephon 531.
welcher ſchon
Junger Mann, lange Jahre
in einem größ. Geſchäft als Buchh. tätig iſt,Karl Rittershaus, Ludwigsplatz.
ſucht Stelle als Buchhalter oder Lageriſt
mit einem Monatsgehalt von 100—120 Mk.
Eintritt bis 1. Mai od. 1. Juni. Gefl. Off.
erb. unt. § 44 an d. Exp. ds. Bl. (4806fso findet in einem größeren Geſchäft für ſof.
B5008) Für einen jungen Mann mit
Realſchulbildung aus guter Familie, wird lgegen Fixum u. hohe Proviſion. Bewerber,
eine gewiſſenhafte Lehrſtelle in einem
Bank= oder Engros=Geſchäft geſucht. Off.
unter § 97 an die Exvedition.
Off unt § 60 an die Exp. d. Bl. (*5339fsg
Wöir ſuchen
(5990oi
Mee
ein junges Mädchen
mit guten Vorkenntniſſen aus beſſerer
Familie in die Lehre.
H. & F. Becker
Wilhelminenſtraße 17.
Arbeiterin u. Lehrmädchen
ſucht Damen-Konfektion Schacht.
Karlſtraße 56.
(B5027
Mehrere Arbeiterinnen
ſofort geſucht.
(4854soi
Konfektion, Kirchstrasse 21.
Modes.
Mas
Tuchtige
2. Arbeiterinnen
per ſofort oder ſpäter ſuchen
(4871a
Gebrüder Unger, Ludwigsstrasse 9.
(*5373soi
Mädchen
als Beihilfe,
die gewiſſenhaft näht, für
Damenſchneiderei geſucht Luiſenſtraße 40, I.
Lehrmädchen bei ſofortigem Verdienſt,
ſo=
wie angehende Arbeiterinnen geſucht. Zu
erfragen Expedition.
(4522a
Lehrmädchen
für feine Stick= u. Näharbeit, bei ſofort.
Vergütung ſuchen
(4682a
Schmidt-Rauch, Wilhelminenſtr. 10.
4012a) Junge Mädch, können das
Kleider=
machen gründlich erlernen
Zuſchneiden
unentgeltlich. Konfektion, Saalbauſtr. 26, I.
kann das Kleider=
Mädchen machen erlernen
*5357so)
Karlſtraße 99, I., links.
Mehrere Lehrmädchen
aus guter Familie bei ſofortiger Vergütung;
geſucht.
(4954a
Wilh. Kraetzinger,
Ludwigſtraße.
Tücht. Mädchen mit guten Zeugn
erhalten recht gute Stellen durch F
Vickel, Stiftsſtraße 56.
(*545
5038s0) Junges, fleißiges Mädchen
Alter von 16—20 Jahren für dauer
Stellung ſofort geſucht
Heinheimerſtraße 59, Lade
*5522soi) Ein Mädchen gesue
Waldstrasse 55.
3556a) Aelteres, arbeitſames Mädchen
gegen hohen Lohn geſucht. Näh. Exped.
4679a) Geſucht ein tüchtiges
Allein-
mädchen in kleinen Haushalt zum erſten
April. Zu ſprechen vormittags bis 11 Uhr
und nachm. von 6—8 Uhr Hügelſtr. 7, II.
Mgs
grin ſofort
ruchtige Einlegen
C. W. Leske, Bismarckſtraße 5.
„geſucht.
(*5540soi
Zum 1. April
reinliches, unbedingt zuverläſſiges
Mäd-
chen, das Liebe zu Kindern hat und
kochen kann, geſucht. Vorzuſtellen zwiſchen
9—12 Uhr und nachmittags von 5—7 Uhr
Martinſtraße 97, part.
(B5042
41861) Garantiert dauernde, gutlohnende
Heimarven
erhält jede Dame durch leichte, intereſſante
Handarbeit. Die Arbeit wird nach jedem
Orte vergeben. Näheres durch Proſpekt mit
fertigem Muſter geg. Einſendung von 30 Pfg.
in Marken bei Centa Kolb, Verſand=
Geſchäft, Kempten 29 (Allgäu, Bayern).
Lehrmädchen
aus guter Familie geſucht.
(4856som
Fleißiger tüchtiger Mann
oder evtl. ſpäter Stelle als Verkäufer für
den hieſigen Platz und nächſte Umgegend
welchen es an einer dauernden u. lohnenden
Stelle gelegen iſt, wollen ſich melden. Off.1 Näheres Bismarckſtraße 24, 1. St., zwiſchen
unter T30 befördert die Exped. (5091oim
*5558soi) Aeltere Stütze, welche perfekt
bürgerl. kocht, ſofort geſucht in größeren
Haushalt. Offerten unter T 13 an die
Expedition d. Bl.
Braves Mädchen
mit guten Zeugniſſen geſucht
(5045a
Heidenreichſtraße 37, 3. Stock.
4865a) Tüchtiges, ſauberes, ehrliches
Alleinmädchen
per 1. April geſucht. Gute Zeugniſſe erfor=
Eliſabethenſtraße 29, I.
derlich
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in Mannheim haben eſtern abend den Milchproduzenten den Preis von 17½ Pfennig
und in Ludwigshafen von 17 (1 Pfennig mehr) Pfennig pro Liter bewilligt.
Die dortigen Milchhändler haben alſo die berechtigten
Forderungen der Milchproduzenten anerkannt.
Die Milchhändler von Alzey und Umgegend erklären öffentlich in der Zeitung,
daß ſie die Mehrforderung der Landwirte als eine vollauf berechtigte halten und ſind
einſtimmig bereit, für den Liter Milch franko Alzey 18 Pfennig zu zahlen.
Die Milchproduzenten für Darmſtadt verlangen 17 Pfennig pro Liter franko
Darmſtadt und für diejenige Milch, die Extrafuhren ſeitens der Milchhändler
verur=
ſachen, das heißt, für die Milch, welche nicht mit Milchzügen kommt, ſogar nur
16½ Pfennig.
Die nach Darmſtadt liefernden Milchproduzenten haben daher auch ein Recht,
ebenfalls die Anerkennung ihrer Forderungen zu verlangen und müſſen dieſelben
weiterhin vertreten, beſonders nachdem in anderen Städten mit höheren
Einkaufs=
preiſen, wie Mannheim und Alzey, die Forderungen anerkannt wurden. Das
Pu=
blikum möge ſich nun ein Urteil darüber bilden, ob die Forderungen der nach
Darm=
ſtadt liefernden Milchproduzenten berechtigt ſind, oder ob der Gewinn allein dem
Milchhandel gebührt.
(5092
Die Milchproduzenten.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. März 1910.
Nummer 55.
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Rr. Die Radfernfahrt Berlin-
Kott=
bus-Berlin, die am Sonntag als erſtes
Straßen=
rennen dieſer Saiſon vor ſich ging, hatte 52 Meldungen
erhalten. Von bekannteren Renn= und Dauerfahrern
nannten u. a.: Thom Suden=Hamburg, Zeeh=Hamburg,
Stannek=Breslau, Schreiner=Nürnberg und Hermann
Przyrembel=Berlin. Der Start erfolgte morgens 6 1r
am Steuerhaus auf dem Tempelhofer Felde, während
ſich das Ziel am Kilometerſtein 10,0 in Mariendorf
be=
fand. Die Strecke war 268,2 Kilometer lang.
sr. Berliner Ringkämpfe. Im
Etabliſſe=
ment Buggenhagen fanden am letzten Abend drei
Kämpfe ſtatt. Altmann=Berlin ſiegte in 16:30 über
Gambier=Frankreich und Schneider=Luckenwalde über
ſeinen Namensvetter Schneider=Sachſen in 25:30,
wäh=
rend Sturm=Berlin und Leon de Wolf=Belgien 30 Min.
unentſchieden rangen. Die Kämpfe im Zirkus
Sar=
raſani verliefen recht intereſſant. Es ſiegten Strenge=
Berlin in 15:45 über Krook, Laſſarteſſe=Frankreich in
11:35 über Andree und der Serbe Raikowicz in 20 Sck.
über Vaſelesen. Nitſchke und Bernard rangen 20 Min.
unentſchieden und auch der Entſcheidungskampf=
Mi=
chailoff-Macdonald mußte wegen der vorgerückten
Polizeiſtunde nach 12 Minnten abgebrochen werden.
In dem Befinden des bei dem Kampfe mit dem
Fran=
zoſen Cazeaux verunglückten Berliners Schwarz iſt
er=
freulicherweiſe eine Beſſerung zu verzeichnen, doch wird
Schwarz vorausſichtlich noch eine Woche das Bett hüten
müſſen, da er ſich eine Lungenqnetſchung und eine
leichte Gehirnerſchütterung zugezogen hatte. Im
Pa=
laſt=Theater konnte Roſch=Berlin nach 7 Minnten
Herrmann=Berlin werfen und Bahn=Berlin in 15:17
den Türken Ali Oglu. Ferner ſiegte der Däne
Peder=
ſen über Rödl in 6:16, während Pohl und Maſſetti 30
Minuten unentſchieden rangen.
sr. Für das Weltmeiſterſchaftsmatch
im Einer, das zwiſchen Erneſt Bary=England und
Richard Arnſt=Neu=Seeland im Auguſt auf dem
Zam=
beifluſſe ausgetragen wird, entwickelt ſich ſchon
jetzt=
ſpeziell in England ein ungewöhnliches Intereſſe. Für
das Training des engliſchen Meiſterſchaftskullers und
die Koſten der Expedition iſt in England eine
Samm=
lung veranſtaltet worden, die mit einem Betrage von
20000 Mark abgeſchloſſen werden ſoll. Für das Rennen
ſelbſt ſind weitere 20000 Mark eingeſetzt worden, von
denen der Sieger 15000 Mark und der Unterliegende
5000 Mark erhalten ſoll.
Luftſchiffahrt.
sr. Ein intereſſanter Acroplanflug
über das Mittelländiſche Meer wurde von dem kühnen
franzöſiſchen Aviatiker Rougier von Monte Carlo
aus ausgeführt. Der Pilot erhob ſich nachmittags
5 Uhr mit ſeinem Voiſin=Apparat von dem ſchmalen
Hafenkai von Monaco und flog in gerader Richtung
über die Flut des Mittelländiſchen Meeres hinweg zu
dem öſtlich vorſpringenden Kap Martin, einem
belieb=
ten Ausflugsort für die Fremden von Monte Carlo
und Mentone. In der Höhe des Kaps wendete Rougier
und ſteuerte nunmehr in einer Flughöhe von etwa
150 Metern direkt auf das Kaſino von Monte Carlo zu.
Er überflog den berühmten Taubenſchießſtand, wo ſich
ebenſo wie auf den Terraſſen vor dem Kaſino eine
im=
poſante Zuſchauermenge eingefunden hatte, die dem
Franzoſen begeiſtert zujubelte. Ueber dem Hafen von
Monaco beſchrieb Rougier nochmals eine Schleife, um
dann nach viertelſtündigem Fluge wiederum
meiſter=
haft auf der verhältnismäßig ſchmalen Fahrſtraße
zwi=
ſchen dem Hafen und dem Felſen von Monaco zu
lan=
den, von deſſen Höhe aus auch der Fürſt von Mongco
den Flug verfolgt hatte.
Handel und Verkehr.
H. Frankfurt a. M., 5. März. (
Börſen=
wochenbericht.) Die abgelaufene Berichtswoche
zeigte einen lebhafteren Verkehr, da die Spekulation
wieder eine größere Tätigkeit entfaltete. Dagegen war
der Geldmarkt immer noch etwas angeſpannt, aber bei
Wochenſchluß konnte der Privatſatz ſich auf 3¼ Prozent
ermäßigen. Nachdem bis zum 4. März die Rückzahlung
jener Gelder erfolgen mußte, die durch die Reichsbank
den Mitgliedern des Konſortiums für die letzten
An=
leihen zur Verfügung geſtellt worden, dürfte die
Geld=
lage in normale Bahnen zurückkehren. In New=York
bleibt die Stimmung eine gute und wenn auch
neuer=
dings eine kleine Abſchwächung dort eintrat, ſo waren
dies lediglich Gewinſtrealiſationen. Was die
Ten=
denz an den deutſchen Börſen anbelangt, ſo war ſolche
anfangs recht feſt, dann aber für Montanwerte matter
auf den erneuten Rückgang der Aktien der Laurahütte.
Man machte über dieſe Geſellſchaft wiederkehrende
An=
gaben über techniſche Fehler bei den Neubauten und
über eine betrieblich ſchlechte Situation der
Bismarck=
hütte. Den glänzenden Ergebniſſen der Deutſchen Bank
und der Dresdener Bank, welche eine Verteilung von
12½ Prozent, reſpektive 8½ Prozent geſtatten, geſellte
ſich die ebenſo befriedigende Bilanz der Diskonto=
Ge=
ſellſchaft mit einer Dividende von 9½ Prozent
hinzu=
doch machten dieſe Tatſachen kaum Eindruck auf den
Markt, weil man ſchon ſeit Monaten von günſtigen
Reſultaten geſprochen hatte. Am deutſchen
Renten=
markt waren die 3prozentigen Gattungen niedriger
auf Provinzverkäufe, während die höher verzinslichen
gut behauptet blieben.
Ausländiſche Staatsfonds waren feſt, ohne daß
je=
doch weſentliche Preisänderungen vorkamen. Die
Sub=
ſkription auf die neuen 4½prozentigen Serben
hatt=
auch in Deutſchland, wie vorauszuſehen war, großen
Erfolg, ſodaß auf freie Zeichnungen höchſtens 10
Pro=
zeut zugeteilt werden. Japaner lagen recht feſt; die
4prozentigen haben eine Kurshöhe von 95 Prozent
er=
reicht. Am günſtigſten in dieſer Woche war der Markt
für Trausportaktien disponiert und dabei beſonders
Aber auch
Hamburger Paketfahrt am belebteſten.
italieniſche und öſterreichiſche Bahnen konnten
profi=
e
tieren; ebenſo die amerikaniſchen. Die
Pennſylvania=
bahn weiſt für 1909 ein Nettogewinnplus von 15 Mill.
Dollars auf. Für Schantungbahn beſtand einiges
Intereſſe (bis 121,30) auf Dividendeſchätzung von 5½
bis 5¾ Prozent. Bankaktien ſchließen im ganzen wenig
verändert, da man die obenerwähnten günſtigen
Ab=
ſchlüſſe im voraus eskomptiert hatte.
Am Montangebiet war bei Wochenbeginn eine
beſſere Stimmung vorhanden, da die Dortmunder
Union in ihrem Halbjahrsabſchluß günſtige Ziffern
mitteilt und die Bildung eines oſtdeutſchen
Roheiſen=
ſynditats guten Eindruck machte; die Erhöhung der
Halbzeugpreiſe ſeitens des belgiſchen
Stahlwerksver=
bandes für das zweite Quartal um 8½ Fres.
ſtimu=
lierte. Später erfolgte Abſchwächung auf die Laura=
Mattigkeit, nur Phönix und Gelſenkirchener hielten ſich
feſt, letztere auf die Dividende=Anſage von 9 Prozent
(wie im Vorjahre). — Vom Kohlenmarkte lauten die
Berichte keineswegs anregend, denn erſtens wird auf
den ſchwachen Hausbrandabſatz angeſichts des milderen
Wetters hingewieſen, dann werden die niedrigen
Preiſe, die bei dem Kohlenabſchluß der öſterreichiſchen
Staatsbahnen in Oberſchleſien erzielt wurden, als
Be=
weis für die wenig erfreuliche Lage angeführt.
Kali=
werte ſchließen im allgemeinen erholt.
Am Kolonialmarkte war es ſehr ruhig, doch
konn=
ten Otavi wieder 231 erreichen. Kolonialanteile
leb=
los, etwa 1300 genannt. Man hört, daß Verhandlungen
über ein neues Uebereinkommen mit der Regierung
ſchweben. — Territories wurden durch das Ableben des
Großbeſitzers Schlutius in Deronte verſetzt und
notier=
ten nominell bis 10 Schilling, dann erhöhte ſich der
Preis auf 11¾ Schilling, weil man glaubt, daß die
Erben nicht ſo niedrig abgeben würden.
Am Kaſſainduſtriemarkt waren die Umſätze ſin
dieſer Woche weniger lebhaft. Kleyer verteilen nach
reichlichen Rückſtellungen wieder 25 Prozent, doch iſt der
Kurs auf 371 zurückgegangen. Eine größere Einbuße
bis 175 erfuhren Kunſtſeide, ferner Aluminium bis
259½, während Griesheim=Elektron, Zellſtoff Waldhof
und Deutſche Gold= und Silber=Scheideanſtalt
anſehn=
lich höher ſchließen. Die von der Darmſtädter Bank zu
180 Prozent an den Markt gebrachten Aktien von
Reiniger, Gebbert u. Schall ſtiegen auf 289 Prozent.
In Holzverkohlung blieb das Geſchäft geringer und der
Kurs etwas matter (210½).
Von Loſen notieren: Augsburger 39,80,
Braun=
ſchweiger 215, Finnländer 202,25, Meininger 39,
Pappen=
heimer 76,50, Ungariſche 373, Freiburger 58,50, Genua
254, Mailänder 45=Fres.=L. 148, Mailänder 10=Fres.=L
33,50, Türkiſche 177,40, Venediger 40, alles in
Reichs=
mark; Gothaer Prämie I 138,75, Gothaer Prämie II
117,80, Donan=Regulierung 143, Madrider 78,75, alles
in Prozent. Ferner ſchließen: 4proz. Reichs (bis 1918
unkündbar) 102,15, 3½proz. Reichs 93,75, Zproz. 8470,
4proz. Heſſen von 1899 101,45, 4proz. Heſſen von 1906
101,40, 4proz. Heſſen von 1908 101,70, 4proz. Heſſen von
1909 101,70, 3½proz. Heſſen 92,70, Sproz. Heſſen 81,70,
4proz. Heſſ. Landesbank=Hyp. (Serie 18—20) 101,60 G.,
3½proz. Heſſ. Landesbank=Hyp. (Serie 9—11) 92,80 G.,
4proz. Heſſ. Kommunal=Hyp. (Serie 10—12) 101,60 G.,
3½proz. Kommunal=Hyp. (Serie 1—3) 93,40 G., 3½proz.
Heſſ. Kommunal=Hyp. (Serie 4) 92,80 G., 4proz.
Darm=
ſtädter 100,80 G., 3½proz. Darmſtädter 92,20,
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ſtädter Bank 137,60, Südd. Eiſ.=Geſ. 123,70, Baltimore
und Ohio 112,50, 4½proz. Ruſſen 100,25. 4proz. 1902er
Ruſſen 91,40, 3¼proz. Ruſſen 87,90, 3½proz. Rüſſen
85,90, 3proz. Ruſſen 77,90, 4½proz. Japaner 98.10, 4proz.
Japaner 95, 5proz. Mexiko (Tamaulipas) 100,85, 5proz.
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2nm
2
10.
Aur
AAeru
Wie wir erfahren, ſucht ein im vorigen Jahre bei uns beſchäftigt geweſener Arbeiter bei unſerer Kundſchaft und wohl auch anderwärts Aufträge für
Wohnungs= und Teppichreinigung mittelſt Vacuummaſchine entgegenzunehmen, und zwar gleich auf mehrere Jahre, unter der Angabe, daß dadurch eine beſondere
Preisermäßigung ſtattfände.
Da dieſer Arbeiter die Herrſchaften auf dem Glauben läßt, es handle ſich um unſere Firma — bei der Kundſchaft bemerkt derſelbe, wahrſcheinlich um leichter.
anzukommen, er habe ja auch im vorigen Jahre die betr. Wohnung gereinigt — ſo ſehen wir, um Täuſchungen und Irrtümer zu vermeiden, uns zu der Erklärung
veranlaßt, daß wir in keiner Beziehung zu dieſem Manne und zu dieſem, wie es ſcheint, neu zu gründenden Unternehmen ſtehen, für welches offenbar vor Eröffnung
Abonnenten gewonnen werden ſollen.
Wir bitten deshalb bei Auftragserteilung recht vorſichtig zu ſein, genau auf unſere Firma zu achten, und gefl. Aufträge uns möglichſt direkt zuzuweiſen.
Die Preiſe für prompte, tadelloſe Entſtaubung haben wir ſchon ſeit Anfang dieſes Jahres — aber ohne unſeren Kunden eine mehrjährige
Ver=
pflichtung aufzuerlegen — im Intereſſe allgemeiner Einführung der hygieniſch ſo ungemein wichtigen Vacuum=Entſtaubung außerordentlich billig
geſtellt. Dieſelben ſind mindeſtens ebenſo billig — wenn nicht weſentlich niedriger — als jene Preiſe, welche von obengenannter Seite bei Abonnements auf
mehrere Jahre als beſonders billig angegeben wurden.
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Seite 16.
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Nummer 55
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