Abonnementspreis
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173. Jahrgang
monatl. 50 Pfg., viertelj. 1.50 Mk.,
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verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
ſowie von unſeren Agenturen und
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den Annoncen=Expeditionen. — Bei
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ſchriebenen Tagenwirdnicht übernommen.
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kommt jeder Annoncenrabatt in Wegfall.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Leichtfertigkeit oder —2
* Unter dieſer Ueberſchrift ſchreiben die „Münch. N.
Nachr.”: Ein rechtes Futter oder, um deutlicher zu werden:
ein wahres Freſſen für die britiſchen Deutſchenhetzer iſt
ein Artikel des „Berliner Tageblatt” (Nr. 97),
worin der ehemalige Oberſt Gaedke „enthüllt‟,
Deutſch=
land baue nicht 38 Linienſchiffe, wie das Flottengeſetz von
1900 vorſieht, ſondern tatſächlich 58; denn die großen
Panzerkreuzer ſeien doch nichts anderes als Linienſchiffe.
Unſer Londoner Mitarbeiter ſchreibt uns hierüber
fol=
gendes:
„London, 24. Febr. Lange Auszüge aus Gaedkes
Ar=
tikel ſind hierher telegraphiert worden. Die Blätter, denen
keine engliſche Regierung Schiffe genug bauen kann,
drucken ſie unter charakteriſtiſchen Ueberſchriften ab; ſo der
„Standard‟: „Eine deutſche Marineüberraſchung (!.
Linienſchiffe gebaut als Kreuzer. Oberſt Gaedkes
Ent=
hüllungen. Die Grenzen des Flottengeſetzes
überſchrit=
ten.‟ — Die „Daily Mail”: „Deutſchlands Seemacht. Die
wahre Lage der Dinge. 58 Linienſchiffe.‟ — Der „Daily
Expreß”: „20 Extra=Linienſchiffe. Deutſchland maskiert
die Stärke ſeines Programms.”
Wenn man ſchon vom „Maskieren” der Stärke eines
Marineprogramms ſprechen will, dann haben die Briten
das Beiſpiel dazu gegeben. Deutſchland mußte im Bau
großer Panzerkreuzer folgen, wenn ſeine neue Flotte nicht
im Augenblicke des Auslaufens veraltet und überflügelt
ſein ſollte. Daß dies Verhältnis von den engliſchen
Blättern namentlich der imperialiſtiſchen Richtung
ver=
ſchwiegen wird, nehmen wir ihnen weiter nicht übel.
Jedermann weiß, daß ſich gegenwärtig die Liberalen in
einer ſchweren inneren Kriſe befinden, die von den
Kon=
ſervativen ſelbſtverſtändlich — das iſt ihr gutes Recht —
nach Kräften und mit allen Mitteln ausgebeutet wird. Zu
dieſen innerbritiſchen Mitteln gehört aber der deutſche
Flotten=Wauwau als integrierender Beſtandteil des
Wahl=
kampfarſenals. Schön; damit müſſen wir eben rechnen
und tun es auch.
Daß ſich aber ein Deutſcher findet, und noch dazu ein
vormaliger Offizier, der ſich — wir wollen hoffen:
lediglich um ſeiner unſtillbaren Eitelkeit zu frönen — dazu
hergibt, den möglichen Gegnern Waffen gegen die eigene
Regierung, ja gegen das eigene Vaterland in die Hand zu
ſpielen, das geht denn doch über jedes erträgliche Maß
politiſcher Takt= und Anſtandsverletzung hinaus.
Ent=
weder liegt hier eine kraſſe Ignoranz in nächſtliegenden
Dingen vor; denn wer über Marinefragen in ſo
aggreſ=
ſivem Tone ſchreibt, der hat die „verdammte Pflicht und
Schuldigkeit”, ſich des allgemein zugänglichen Materials
vorher zu bemächtigen und ſeine Ergebniſſe ſich
anzueig=
nen. Oder der Verfaſſer hat den Stoff gekannt: dann iſt
er mit einer außerordentlichen Leichtfertigkeit, einem
be=
dauerlichen Mangel an Verantwortlichkeitsgefühl
vorge=
gangen.
Asqniths Ende?
— Schneller, als man angenommen, ſcheint das Ende
Des Herrn Asquith und ſeiner Miniſterkollegen
herange=
kommen zu ſein, obwohl man im Hinblick auf den
Wahl=
ausfall auf keine allzu lange Dauer des liberalen
Kabi=
netts mehr gerechnet hatte. Der Verlauf der
Adreß=
debatte im Unterhaus iſt für die Regierung ſehr
wenig günſtig geweſen und ſchon in der erſten Woche hat
Die Gefolgſchaft des Miniſteriums bedenklich geſchwankt.
Die Regierung hatte auf Sand gebaut, als ſie glaubte, ſich
auf die iriſchen Nationaliſten ſtützen zu können,
und die Dinge haben eine Wendung genommen, als ob
Die Nationaliſten dem Kabinett überhaupt die Freundſchaft
Fündigen wollten. Die Debatte über den von Chamber=
Lain junior beantragten ſchutzzöllneriſchen Zuſatz zu der
Adreſſe an den König endete zwar mit einem Siege für
Das Miniſterium, aber die Mehrheit war ſehr gering,
ſie betrug nur 31 Stimmen, ſo daß Herr Asquith, wie
einſt Pyrrhus, ſagen konnte: „Noch ſolch ein Sieg, und ich
bin verloren.”
Die iriſchen Nationaliſten hatten ſich bei der
Abſtim=
mung über dieſes Amendement der Stimme enthalten,
zind wäre die Arbeiterpartei nicht geweſen, welche der
Re=
gierung beiſprang, ſo wäre es um das Kabinett geſchehen.
Die Nationaliſten ſind verſtimmt, weil ihren Wünſchen
auf Beſchleunigung der Oberhausreform nicht im vollen
Umfang Rechnung getragen werden ſoll, wie es Herr As=
quith nach ihrer Meinung zugeſagt hatte, und geben der
Regierung ſehr energiſch zu verſtehen, daß ſie ganz und
gar von ihrem Wohlwollen abhängig iſt. Welche
Stim=
mung in dieſen Kreiſen herrſcht, zeigt deutlich eine
Aeuße=
rung ihres führenden Organs in Dublin, das rundweg
erklärt: Wenn die Regierung nicht mit möglichſter
Be=
ſchleunigung einen Vorſchlag für die Beſchränkung des
Vetorechtes der Lords mache und dieſen zur Abſtimmung
bringen werde, werde die iriſche Partei eine heftige
Op=
poſitionspolitik gegen die Regierung eröffnen. Das iſt
eine Sprache, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig
läßt und die ſich nicht ſo anhört, als ob ſie aus dem
ſo=
genannten Regierungslager herkomme.
Wie mißlich die Situation für das Kabinett iſt,
be=
weiſt der Umſtand, daß am Freitag nicht weniger als zwei
Sitzungen des Miniſteriums ſtattgefunden haben und daß
offiziös zugegeben wird, daß die Lage anſcheinend eine
Wendung zum Schlimmeren genommen habe.
Auch in den Wandelgängen des Unterhauſes herrſchte eine
ſehr peſſimiſtiſche Stimmung, ja, es zirkulierten ſogar
Ge=
rüchte, daß die Regierung ſich mit Demiſſionsabſichten
trage. Der Karren ſcheint alſo gründlich verfahren zu
ſein und Herr Asquith ſcheint keinen anderen Ausweg zu
ſehen, als den Rücktritt. Ob er tatſächlich ſo ſchnell die
Flinte ins Korn werfen wird, mag dahinſtehen, jedenfalls
aber kann eine andauernd unſichere Lage unmöglich zu
etwas Gutem führen, und was eine latente Kriſis
an=
richtet, hat man zur Genüge während des letzten Jahres
in Ungarn geſehen.
Es iſt begreiflich, daß die engliſchen Konſervativen
ob dieſer Wendung triumphieren und ihre Zeit für
gekom=
men erachten, aber bei der jetzigen Zuſammenſetzung
wür=
den auch die Konſervativen über keine ſichere Mehrheit
ver=
fügen, ſelbſt wenn man den Iren Konzeſſionen machen
ſollte, was nicht anzunehmen iſt. Wahrſcheinlich würde
eine nochmalige Parlamentsauflöſung
erfol=
gen und Neuwahlen ausgeſchrieben werden, deren
Aus=
gang ſich nicht vorausſagen läßt.
Die ruſſiſchen Einanzen.
O) Die Duma und der ruſſiſche Finanzminiſter freuen
ſich der günſtigen Entwickelung des
ruſſi=
ſchen Finanzweſens. Sie können darauf
hinwei=
ſen, daß das neue Budget ohne Anleihe im Gleichgewicht
gehalten wird und daß die ruſſiſchen Staatspapiere ihren
Kursſtand recht erheblich verbeſſert haben. Die
Genug=
tuung über dieſen finanziellen Aufſchwung iſt begreiflich
genug. Auch läßt ſich die leiſe Schadenfreude verſtehen,
mit der, ohne Deutſchland direkt zu nennen, auf den
Rück=
gang des Kurſes unſerer Staatsanleihen angeſpielt wurde.
Indeſſen ſollte man ſich ſowohl in Rußland ſelbſt wie in
den Staaten, die als Geldgeber Rußlands hauptſächlich in
Frage kommen, vor jeder Ueberſchätzung des
ruſſi=
ſchen Finanzweſens hüten. Das letzte Dezemberheſt der
„Deutſchen Rundſchau” (Berlin, Gebr. Paetel) enthielt
über die Finanzen Rußlands eine beachtenswerte
Unter=
ſuchung aus der Feder Georg Tantzſchers, der zu
folgendem Ergebnis gelangt:
„Bisher hat ſich auf der durch die frühere Finanz= und
Wirtſchaftspolitik geſchaffenen Grundlage ganz gut
wirt=
ſchaften laſſen, aber es können auch magere Jahre
kommen — ſchlechte Ernten bei niedrigen
Getreide=
preiſen, ungünſtigere Abſatzverhältniſſe für andere
Aus=
fuhrwaren, Schwierigkeiten der Induſtrie infolge
gerin=
gerer Kaufkraft der Bevölkerung. Vor allem aber befindet
ſich die Agrarreform erſt in ihren Anfängen, wenngleich
die Auflöſung des Gemeindebeſitzes endgültig in Angriff
genommen worden iſt. „Die ſich vollziehende tiefgehende
agrare Evolution”, ſagt Graf Witte, „iſt aber ſchwerlich
ſehr geeignet, ein ſchnelles Wachstum der
Staatseinnah=
men zu fördern; kann man in dieſer Uebergangszeit auf
ein bedeutendes natürliches Wachstum der Einnahmen
rechnen?‟ — Mindeſtens ein Jahrzehnt lang wird daher
eine ſehr vorſichtige Bemeſſung der Ausgaben
und eine äußerſt ſorgſame, nutzbringende Verwendung der
Staatsmittel unerläßlich ſein.”
Die Bedeutung einer guten Ernte für die
augenblick=
liche Finanzlage Rußlands iſt in der Duma ebenfalls
her=
vorgehoben worden. Es bleibt abzuwarten, ob Tantzſchers
Ueberzeugung, daß mindeſtens ein Jahrzehnt hindurch die
Ausgaben ſehr vorſichtig zu bemeſſen und die Staatsmittel
ebenſo ſorgſam wie nutzbringend zu verwenden ſeien, von
der Duma und der ruſſiſchen Regierung geteilt wird.
Deutſches Reich.
— Die Reichsverſicherungsordnung wird
in einer der nächſten Sitzungen des Bundesrats
verab=
ſchiedet werden und dem Reichstage noch vor Oſtern
zu=
gehen.
— Wie einer Berliner Parlamentskorreſpondenz von
unterrichteter Seite mitgeteilt wird, iſt es als ſicher
anzu=
nehmen, daß dem Reichstage im nächſten Herbſt ein
Ent=
wurf über eine Privatbeamtenverſicherung
zugehen wird. Es laſſe ſich jetzt ein genauer Termin für
die Vorlegung eines ſolchen Geſetzes noch nicht angeben,
aus dieſem Grunde habe auch der Staatsſekretär im
Reichstage „Zurückhaltung” geübt. Da aber Neuwahlen
für den Reichstag nicht vor dem Herbſt 1911 zu erwarten
ſind, wäre der Reichstag wohl in der Lage, einen ſolchen
Entwurf auch noch zu verabſchieden, wenn ſich ſeine
Ein=
bringung etwas verzögern ſollte und erſt Anfang des
Jahres 1911 erfolgte. Gegen die Verzögerung der
Pen=
ſionsverſicherung proteſtieren die Privatangeſtellten in
öf=
fentlichen Verſammlungen in zahlreichen Städten.
— Am Sonntag war im Zirkus Buſch zu Berlin von
Vertretern des Handels, der Induſtrie, Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft eine Proteſtverſammlung gegen die
preußiſche Wahlrechtsvorlage einberufen
wor=
den. Etwa 8000 Perſonen nahmen an der Demonſtration
teil. Unter den im Zirkus Anweſenden, die den
verſchie=
denſten Berufsklaſſen angehörten, befanden ſich auch ſehr
viele Damen. Der freiſinnige Landtagsabgeordnete
Ge=
heimrat v. Liſzt eröffnete die Verſammlung, indem er
hervorhob, daß die heutige Kundgebung von
Perſönlich=
keiten ausgehe, die ſonſt dem politiſchen Leben fernſtehen.
Er beſprach dann im einzelnen die Wahlrechtsvorlage.
Der nationalliberale Landtagsabgeordnete Maurer trat
für Beſeitigung der jetzigen Wahlkreiseinteilung ein und
bedauerte, daß die Regierung noch immer nicht den Mut
habe, dem Volk ein zeitgemäßes Wahlrecht zu geben.
Stadtverordneter Dr. Frentzel, Mitglied der
Handels=
kammer, wies als Vertreter von Handel und Induſtrie
auf die tiefgehende Erregung hin, welche dieſe Kreiſe
er=
griffen habe. Weiter ſprachen Stadtrat Profeſſor Spiegel,
der jungliberale Rechtsanwalt Dr. Marwitz, der freiſinnige
Reichs= und Landtagsabgeordnete Wiemer und als letzter
Redner der freiſinnige Reichstagsabgeordnete Naumann.
Alsdann gelangte folgende Reſolution zur Annahme:
Die im Zirkus Buſch tagende, von Vertretern des
Handels, der Induſtrie, Kunſt und Wiſſenſchaft
einberu=
fene, von vielen Tauſenden beſuchte Verſammlung ſtimmt
den Ausführungen der Redner zu, erklärt ſich auf das
ent=
ſchiedenſte gegen die in der Regierungsvorlage
vorgeſchla=
gene Zurückſetzung der werktätigen Volksſchichten, gegen
die Aufrechterhaltung der öffentlichen Stimmabgabe und
lehnt dieſe Geſetzgebung rundweg ab. Sie fordert eine
gründliche Reform, vor allem die volle Durchführung der
geheimen und direkten Wahl und die zeitgemäße
Neuein=
teilung der Wahlkreiſe.
Infolge ſtürmiſcher Zurufe mußten in den letzten Satz
der Reſolution die Worte „und gleiche” eingefügt werden,
ſo daß ſich alſo die Proteſtverſammlung auch für die gleiche
Wahl ausſprach.
— Der Hamburger Senat legte der Bürgerſchaft
ein Geſetz vor, wonach mit Gefängnis bis zu zwei Jahren
und mit Geldbuße bis zu 10000 Mark beſtraft wird, wer
gewerbsmäßig zum Zwecke der Ausbeutung der
Spiel=
ſucht durch Verbreitung von Proſpekten oder
Mitglieds=
bedingungen oder in anderer Weiſe zur Beteiligung an
Serien= oder Prämienlosgeſellſchaften
auffor=
dert oder mit der Bildung, Leitung oder Vertretung
ſol=
cher Losgeſellſchaften ſich befaßt.
— Der Verein für Handlungs=Kommis
in Hamburg hat im Namen ſeiner 96000 Mitglieder an
den Reichstag eine Eingabe gerichtet mit der Bitte, der
Reichstag wolle die Initiative ergreifen, daß der neueſte
Entwurf einer Gewerbeordnungsnovelle in einer Form
verabſchiedet wird, welche die völlige Sonntagsruhe
im Kaufmannsgewerbe und eine Regelung der
Kontor=
arbeitszeit vorſieht. Ausnahmen von der völligen
Sonn=
tagsruhe ſollen nur zugelaſſen werden, wo es ſich um
dringliche Arbeiten infolge Notlagen oder überwiegenden
öffentlichen Intereſſes handelt; gegen den letzten Sonntag
vor Weihnachten als Ausnahme für offene Verkaufsſtellen
würden auch die Angeſtellten nichts einzuwenden haben.
Für die Kontorarbeitszeit wird eine geſetzlich feſtzulegende
ununterbrochene Ruhezeit von 13 Stunden und die
Ge=
währung von 2 Stunden Mittagspauſe gewünſcht. Bri
einer Arbeitszeit von höchſtens 8 Stunden — durchgehende
Arbeitszeit — ſoll die Pauſe auf eine halbe Stunde
herab=
geſetzt werden können. Die Beſtimmungen über die
Ruhe=
zeit in den Kontoren ſollen keine Anwendung finden bei
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910.
Nummer 50.
Notarbeiten, bei der Aufnahme der geſetzlich
vorgeſchrie=
benen Inventur, endlich an jährlich 30 vom
Geſchäfts=
inhaber zu beſtimmenden Tagen, an denen die
ununter=
brochene Ruhezeit jedoch mindeſtens 10 Stunden betragen
muß.
Ausland.
— In der franzöſiſchen Kammer bekämpften mehrere
Redner die Paragraphen des Finanzgeſetzes, die
für beſtimmte Weine, namentlich ſolche aus der
Cham=
pagne, eine ſichtbare Kennzeichnung des Urſprungs
ver=
langen. Nach ihrer Meinung würde die unbequeme
Maß=
regel nur den geringwertigen oder gefälſchten Weinen
zu=
gute kommen. Demgegenüber wies der Finanzminiſter
darauf hin, daß eine ſolche Kennzeichnung von zahlreichen
Winzern zum Schutze der echten Weine gegen. ausländiſche
Nachahmungen, namentlich gegen den deutſchen
Schaum=
wein, gefordert wird. Die Etikette und Stempel ſollten
beſtimmt ſein, den Konſumenten eine Garantie für die
Echtheit des Weines zu geben und den Produzenten ein
erweitertes Abſatzgebiet zu ſchaffen. Da die öffentliche
Meinung zurzeit mit den geplanten Maßnahmen ſich noch
nicht einverſtanden erkläre, ſei er, der Miniſter, bereit,
dieſen Teil der Vorlage zurückzuziehen. er
ſei aber überzeugt, daß die Winzer ſchon morgen wieder
danach verlangen würden. Schließlich lehnte die Kammer,
wie ſie es auch ſchon in der Kommiſſion getan hat, die
Schutzbeſtimmungen mit ſtarker Majorität ab.
— Die Verhandlungen zwiſchen der ruſſiſchen
und der ſerbiſchen Regierung über einen
Emp=
fang des Königs von Serbien am kaiſerlichen Hofe
zu Petersburg haben, wie aus Belgrad gemeldet wird, zu
einem befriedigenden Abſchluß geführt. Der Empfang wird
Ende März ſtattſinden. Der genaue Termin und die
For=
men, unter denen der Beſuch erfolgen wird, werden in
den nächſten Tagen feſtgeſetzt werden.
— In einer Sitzung der Marinekommiſſion
des Repräſentantenhauſes der Vereinigten
Staaten teilte der Marineſtaatsſekretär mit, er würde die
Ermächtigung des Hauſes nachſuchen, im Jahre 1911 ein
Linienſchiff von 32 000 Tonnen zu bauen, das etwa 18
Mil=
lionen Dollars koſten würde. Von anderer Seite wurde
in der Kommiſſion darauf hingewieſen, daß die Regierung
aus nichtamtlicher Quelle erfahren habe, Japan habe
be=
reits mit dem Bau zweier Schiffe dieſer Grötze begonnen.
— Die Abſetzung des Dalai Lama, die, wie gemeldet,
durch ein kaiſerliches Edikt verfügt iſt, hat für China
ſelbſt keine, für die Mongolei wenig Bedeutung, da der
Dalai Lama dort ohnehin keinen Einfluß hatte. Auch in
Tibet war ſein Anſehen ſtark herabgegangen; aber durch
die ihm im Jahre 1909 von der Pekinger Regierung aus
Politik erwieſenen Ehrenbezeugungen war ſein Anſehen
wieder hergeſtellt worden. Infolgedeſſen hat China
vor=
läufig in Tibet einen ſchweren Stand. Das tibetaniſche
Volk wird ſicherlich zu einem Teile der Einführung
chineſi=
ſcher Verwaltungsreformen bewaffneten Widerſtand
ent=
gegenſetzen. — Die engliſchen Berichte über die Kämpfe in
Tibet waren ſtark übertrieben; nur 5000 Mann chineſiſcher
Truppen waren daran beteiligt. Die kaiſerlichen Truppen
beſetzten Lhaſſa am Abend des 12. Februar. Der Dalai
Lama war kurz vorher geflohen, wie der Amban
behaup=
tet, in der Begleitung eines Engländers. Wie dem Reu=
terſchen Bureau unter dem 26. Februar aus Darjiling
ge=
meldet wird, ſtellt ſich jetzt heraus, daß der Dalai Lama
ſich nicht an die indiſche Regierung wenden
will, ſondern ſich auf dem Wege nach Peking befindet,
um ſeine Beſchwerden der dortigen Regierung
vorzutra=
gen. Er habe den Weg über Indien gewählt, um ſein
Reiſeziel ſchneller zu erreichen.
* Wien, 27. Febr. Ein neues Konſilium der Aerzte
geſtern abend konſtatierte eine leichte Beſſerung im
Befin=
den Dr. Luegers, die den Nährklysmen zu danken iſt.
Die große Mattigkeit hat nachgelaſſen und der Patient
fühlt ſich etwas kräftiger, was einen der Aerzte zu der
Erklärung veranlaßte, daß der Patient vielleicht doch noch
zu retten ſei, falls er den heutigen Tag überlebe. Der
be=
handelnde Arzt Dr. Kaczmarek hat ſich bereits um ½11 Uhr
nach Hauſe begeben. Er ſagte noch zu den Aſſiſtenzärzten:
„Meine Herren, ſparen Sie Ihre Kräfte, für heute nacht
iſt nichts zu befürchten.” Auf die Frage, was morgen ſei,
entfernte er ſich achſelzuckend. Um ½1 Uhr nachts ſchläft
der Patient ruhig. Die Aſſiſtenzärzte haben ſich gleichfalls
zur Ruhe begeben, nur die Krankenſchweſter wacht am
Lager Dr. Luegers.
— Taft amtsmüde. Aus Waſhington wird
be=
richtet: William Taft verfügt nicht über die robuſte, faſt
märchenhaft widerſtandsfähige Natur ſeines berühmten
Vorgängers: ſchon jetzt zeigen ſich die Folgen der
gewal=
tigen Arbeitslaſt, die er entſchloſſen auf ſich lud, als er das
Amt des erſten Bürgers der Union übernahm. Für
Rooſe=
velt war der politiſche Kampf, das Regieren, das
Emp=
fangen von Freund und Feind und die Atmoſphäre von
Arbeit und Verantwortung Lebenselement; Taft aber iſt
aus anderem Holze geſchnitzt. Man wußte bereits vor der
Wahl, daß er das Amt eines Oberrichters der Vereinigten
Staaten dem Weißen Hauſe vorgezogen hätte. Jetzt
meh=
ren ſich bereits die Anzeichen, daß Taft nach Ablauf ſeiner
Präſidentenzeit auf eine Wiederwahl keinen Wert legen
wird. Auf ſeine körperliche Friſche hat ſeine Amtszeit als
Präſident ſehr ungünſtig eingewirkt: der Mann, der
da=
mals anſcheinend voll ſtrotzender Geſundheit, ſein
berühm=
tes Lächeln auf den Lippen, ins Weiße Haus einzog, ſieht
heute müde und gedrückt aus und ſein berühmtes Lächeln
iſt verſchwunden. Seine Frau kränkelt ſeit dem Tage, da
ihr Mann Präſident wurde, und ihr Befinden mag Taft
bedrücken. Trotzdem lehnt er jede perſönliche Schonung
ab und mit einer wahrhaft Rooſeveltſchen Energie erledigt
er alle Pflichten ſeines Amtes. Aber man hat den
Ein=
druck, daß er dem Tag nicht nachtrauern wird, an dem
ſeine Präſidentenzeit abläuft.
Himmelserſcheinungen im März.
Im Frühlingsmonat verwandelt ſich die
ſüd=
liche Deklination der Sonne in nördliche: am
1. März beträgt ihre Abweichnung vom Aequator noch
70 49' 28.‟7, am 21. März, mit dem Durchſchreiten
des Aequators, iſt ſie gleich 0, und am 31. März beträgt
7: die ſcheinbare
Nordwärts=
ſie bereits —- 3‟ 54‟ 21.
bewegung der Sonne beläuft ſich alſo im ganzen auf
11‟ 43 50.‟4. Dieſer entſpricht wieder eine ebenſo
ſtarke Zunahme der Mittagshöhe der Sonne; denn
für das mittlere Deutſchland ſteigt die Sonne am 1.
März mittags 29¾ Grade empor, am 31. März aber
ſchon 41½ Grade. Es ſei hierbei kurz auf das
Verhält=
nis der Sonnenſtrahlung bei verſchiedenen
Sonnenhöhen hingewieſen. Die Strahlungsintenſität
hängt nämlich ab von der Abſorption und der Dicke der
Atmoſphäre, welche Faktoren eben wieder bedingt
wer=
den durch die Sonnenhöhe. Bei ſenkrechtem Einfallen
der Strahlen, alſo wenn die Sonne im Zenith ſteht,
empfängt eine horizontale Fläche 78 Prozent, bei 0
Sonnenhöhe, das heißt wenn die Sonne auf= und
unter=
geht, 0 Prozent. Die Rechnung ergibt nun folgende
Strahlungsintenſitäten: bei 5‟ Sonnenhöhe 1 Prozent,
bei 10 5 Prozent, bei 20‟ 17 Prozent, bei 30‟ 31
Pro=
zent, bei 40 Grad 44 Prozent, bei 50 55 Prozent, bei
60% 65 Prozent, bei 70‟ 72 Prozent und bei 80% 76
Pro=
zent. Selbſtverſtändlich gelten dieſe Werte nur für
völlig heitere Tage, an bewölkten Tagen liegen die
Verhältniſſe anders, doch auch an ſolchen wird ein
gro=
ßer Teil der durch die Bewölkung verloren gehenden
Strahlung durch die diffuſe Strahlung wieder erſetzt,
verſchwindet alſo nur ſcheinbar.
Die Tageslänge nimmt im März in Nord=
und Mitteldeutſchland von 10¾ auf faſt 13 Stunden, in
Süddeutſchland, der Schweiz und Oeſterreich von 11 auf
12¾ Stunden zu.
Am 20. März, um 1 Uhr mittags, tritt die Sonne
aus dem Kalenderzeichen der „Fiſche” in das des
„Widders” über, ihr wahrer Stand iſt an dieſem Tage
im weſtlichen Ende der „Fiſche”, hier liegt jetzt der
Frühlingspunkt. Am 21. März, an dem die Sonne
im Aequator ſteht, ſind Tag und Nacht auf der
ganzen Erde gleich lang, und auf der
Nordhalb=
kugel nimmt der Frühling, auf der Südhalbkugel
der Herbſt ſeinen Anfang.
Der Mond zeigt im März folgenden
Phaſen=
wechſel: Letztes Viertel am 4. um 8 Uhr 52 Min. vorm.,
Neumond am 11. um 1 Uhr 12 Min. nach., Erſtes
Vier=
tel am 18. um 4 Uhr 37 Min. vorm. und Vollmond am
25. um 9 Uhr 21 Min. nachm. — Am 12./13. März um
Mitternacht befindet ſich der Mond in Erdnähe bei
einem Abſtand von 56,53 Erdhalbmeſſern und am 28
März um 12 Uhr mittags in Erdferne bei einem
Al=
ſtande von 63,65 Erdhalbmeſſern à 6378 Kilometer. Von
Sternbedeckungen durch den Mond ſind im März
die folgenden zu beobachten: am 20. März wird der
Fix=
ſiern 3,4. Größe Kappa der „Zwillinge” bedeckt, der
Eintritt erfolgt (für Berlin) um 3 Uhr 20,2 Min. vorm.
und der Austritt um 4 Uhr 7,2 Min. vorm. (der Mon
geht etwa eine halbe Stunde nachher unter); am 22
März wird der Stern 3,4. Größe Eta des „Löwen”
be=
deckt, ſein Eintritt geſchieht um 5 Uhr 53,8 Min. nachm.
und ſein Austritt um 6 Uhr 32,4 Min. nachm., doch
geht die Sonne in nördlicheren Gebieten erſt nach dem
Austritt unter; am 29. März wird der Stern 2,7. Größe
Alpha der „Wage” bedeckt, und zwar erfolgt ſein
Ein=
tritt um 5 Uhr 3,2 Min. vorm., ſein Austritt um 6 Uhr
5,2 Min. vorm., die Sonne geht in nördlicheren Gebieten
etwa gleichzeitig mit dem Austritt, im Süden ſchon
vorher auf.
Von den großen Planeten ſind im März alle, bis
auf einen, den Merkur, ſichtbar. Merkur beſitzt
an=
fänglich noch eine ſehr ſüdliche Deklination, am 1.
März — 17 29, und wenn er am 31. März den Aquator
erreicht, befindet er ſich ſchon ſeiner oberen
Sonnen=
konjunktion (am 5. April) zu nahe, er bleibt deshalb
für das bloße Auge unſichtbar. — Venus, im
Stern=
bilde des „Waſſermanns” iſt morgens anfänglich eine
Stunde, ſpäter noch etwas länger, vor Sonnenaufgang
ſichtbar. Am 18. März, 5 Uhr morgens, erreicht ſie ihren
größten Glanz, und da ſie um dieſe Zeit ſogar am Tage
wahrgenommen werden kann, läßt ſich leicht das
Ex=
periment anſtellen, wie lange man ſie mit
zunehmen=
der Helligkeit zu erkennen vermag. Da Venus ſich von
uns entfernt, nimmt ihr ſcheinbarer Durchmeſſer ab,
nämlich von 53."2 am 1. bis auf 33."1 am 31. März, ihre
Phaſe jedoch vergrößert ſich. — Mars wandert am
Anfang des Monats aus dem „Widder” in den „Stier”
und bleibt noch bis nach Mitternacht über dem Horizont.
Seine Entfernung von der Erde vergrößert ſich weiter,
ſein ſcheinbarer Durchmeſſer verkleinert ſich von 6."0
bis auf 5."1 — während der Oppoſition im September
1909 betrug er 24.”0, und während der
Sonnenkonjunk=
tion im September 1910 wird er auf 3.‟5
zuſammen=
ſchrumpfen. Am 16. März, um 8 Uhr vormittags,
kommt der Mond in ſehr nahe Konjunktion mit Mars,
die Geſtirne befinden ſich zu dieſer Zeit aber unter dem
Horizont. Dagegen ereignet ſich am 13. April, abends
11½ Uhr, eine kurze Bedeckung des Planeten Mars
durch den Mond. — Am günſtigſten liegen die
Beob=
achtungsverhältniſſe beim Jupiter, der im
Stern=
bilde der „Jungfrau” ſchon am Abend im Oſten
auf=
geht, anfänglich nach 2 Uhr früh, zuletzt um
Mitter=
nacht kulminiert und die ganze Nacht über als
hell=
glänzendes Geſtirn ſichtbar iſt; am 31. März, um 7 Uhr
vormittags, befindet er ſich in Oppoſition. Am 26.
März, um 7 Uhr vormittags, zieht der noch faſt volle
Mond 2½ Grade ſüdlich an ihm vorüber, die
Konſtella=
tion iſt jedoch auch ſchon vorher von beſonderer
Schön=
heit. — Saturn, in den „Fiſchen”, bleibt zunächſt
noch gegen 2 Stunden am weſtlichen Himmel ſichtbar,
verſchwindet aber im letzten Monatsdrittel in den
Strahlen der Abenddämmerung, um erſt, nach ſe
Sonnenkonjunktion, in der zweiten Maihälfte wi
aus der Morgendämmerung hervorzutreten. — U
nus, im „Schützen”, iſt am Morgenhimmel zu b
achten, ſteht jedoch in ſehr ſüdlicher Deklination.
Ort iſt am 1. März Rektaſzenſion 19h 43m 0s
Deklination — 21‟ 49). — Neptun, in den „Z
lingen” befindet ſich den ganzen Abend in günſti
ſehr hoher Stellung; ſein Ort iſt am 1. März R.
ſzenſion 7h 12m 14s und Deklination — 21
Gehört ſchon ein beſſeres Inſtrument dazu, den
nus als Scheibe zu erkennen, ſo gilt dies von dem
nen Neptun in noch weit höherem Maße, denn
ſcheinbare Durchmeſſer des erſten Planeten bet
4.‟0, der des letzten aber nur 2.‟6.
Von den ſich gegenwärtig am nördlichen Hin
aufhaltenden drei Kometen bewegt ſich der Ko
1909e (Halley) langſam in den „Fiſchen” wi
wird aber bald in den Sonnenſtrahlen unſichtbar,
erſt im April wieder aus dieſen hervorzutauchen;
Helligkeit iſt vorläufig noch ſehr gering. Im Mat
gegen wird das Geſtirn, ſchnell an Lichtſtärke zu
mend, in raſendem Laufe den Himmel durcheilen
am 19. vor der Sonne vorübergehen. Der Ko
1909e (Daniel) bewegt ſich als ſchon ſehr lichtſchw.
Nebel im Sternbilde des „Luchſes” ſüdöſtlich w.
Der Komet 1910a, der ſogen. Johannes!
ger, zieht im „Pegaſus” in nordöſtlicher
Rich=
ſeine Bahn und wird vorausſichtlich auch in di.—
Sternbilde für die Beobachtung verſchwinden.
unbewaffneten Auge iſt er bereits Anfang Fek
entrückt, ſeine Helligkeit gleicht Anfang März nur
den Sternen 6. Größe.
Der Fixſternhimmel büßt im März
viel von ſeinem winterlichen Glanze ein; noch
erinnert die aufrechtſtehende Geſtalt des „Orion
gewaltigen Jägers vor dem Herrn, Nimrod, mi
nem „Großen Hunde” im Südweſten an die ve
S=
gangene Pracht. Der Tierkreis, der ſich vom
nordweſten zum Oſtſüdoſten ſchwingt, wird beze i
durch die Bilder „Widder”, „Stier”, „Zwilli
„Krebs”, „Löwe” und „Jungfrau”. Die in einem
Weſten zu herabgeneigten Bogen vom Süden zum
den verlaufende Milchſtraße nimmt ihren Weg zw
dem „Großen Hund” und dem „Kleinen Hund‟,
„Stier” und den „Zwillingen” hindurch über den „
und die „Caſſiopeja”
mann” den „Perſeus
„Schwan” im tiefen Norden. Nach dem Zenith E
ſich der „Große Bär”, des Abends mit ſeinem S
nach Oſten weiſend, aus, während unterhalb im
nordoſten der „Bootes” und die „Krone” ſtehen
den Römern hieß das letzte Sternbild corona, be
Griechen stéphanos, „Krone” oder eigentlich „Ki
1
dem Mythos zufolge wurde ſie der Ariadne zu
D=
von Bacchus an den Himmel geſetzt. Am Horizog
Oſtnordoſten ſtrahlt Wega in der „Leier” und im
weſten „Andromeda”.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. März.
* Vom Hofe. Die Prinzeſſinnen Helene und
Irene, ſowie Prinz Paul von Griechenland
nebſt den Prinzen Richard und Chriſtoph von
Heſſen ſind Son itag mittag im Auto im Neuen Palais
eingetroffen und haben ſich um 5 Uhr wieder nach
Frankfurt zurückbegeben. Finanzminiſter a. D. Dr.
Gnauth und Gemahlin, ſowie Frau Geheimerat
Riegel aus Gießen nahmen geſtern an der
Frühſtücks=
tafel im Neuen Palais teil. (Darmſt. Ztg.)
Herr Finanzminiſter Dr. Gnauth Exz.
verab=
ſchiedete ſich geſtern vormittag ½12 Uhr von den
Mit=
gliedern des Finanzminiſteriums und deſſen Abteilungen.
* Zum Miniſterwechſel in Heſſen. Se. Königl.
Hoheit der Großherzog hat am 27. Februar d. J. den
Miniſter der Finanzen Dr. Dr.=Ing. Feodor Gnauth
auf ſein Nachſuchen unter dankbarer Anerkennung ſeiner
langjährigen, treuen und ausgezeichneten Dienſte in den
Ruheſtand verſetzt und ihm aus dieſem Anlaß die Krone
zum Großkreuz des Verdienſtordens Philipps des
Groß=
mütigen verliehen. — Der Großherzog hat ferner am
gleichen Tage den Miniſter des Innern Dr. Dr.=In
Ernſt Braun mit Wirkung vom 28. Februar 191
zum Miniſter der Finanzen und den Provinzia
direktor der Provinz Rheinheſſen und Kreisrat des Kreiſe
Mainz Friedrich v. Hombergk zu Vach mit Wirkun
vom gleichen Tage zum Miniſter des Inner
ernannt.
Die Ernennung des Miniſters des Innern Brau
zum Finanzminiſter haben wir ſchon als eine
beſo=
ders glückliche Löſung der ſchwierigen Frage der
Ne=
beſetzung des Finanzminiſteriums begrüßt, da er b
ſeiner Beliebtheit und dem allgemeinen Vertrauen, d
er genießt, die geeignetſte Perſönlichkeit dazu iſt, zu
ſchen beiden Kammern zu vermitteln und die
Finan=
reform zu einem gedeihlichen Ende zu führen, wenn ih
ſelbſt auch das Scheiden aus dem ihm beſonders li
gewordenen Reſſort, in dem er vier Jahre, ſeit Febru
1906, mit ſo viel Umſicht und Geſchick und zutage liege
dem großen Erfolge gearbeitet hat, begreiflicherwe
ſchwer geworden ſein mag. Die beſten Wünſche begl
ten Herrn Finanzminiſter Braun auch in ſein neu
Amt.
Der neue Miniſter des Innern Exze
lenz Friedrich v. Hombergk zu Vach wur
am 6. März 1857 in Darmſtadt geboren. Im Alter v
zehn Jahren kam er mit ſeinen Eltern — ſein Vat
war Hauptmann bei den Jägern — nach Offenbach,
er die Schule beſuchte, bis er nach dem Tode ſein
Vaters mit der Mutter wieder nach Darmſtadt
übe=
ſiedelte. Er iſt evangeliſcher Konfeſſion. Nachdem
1879 das Fakultätsexamen und 1883 das Staatsexam
beſtanden hatte, wurde er am 25. April 1883 zum Po
zeikommiſſar beim Großh. Polizeiamt Darmſtadt un
Verleihung des Amtstitels „Polizei=Inſpektor”
nannt. Am 1. Januar 1886 kam er als Amtmann
das Kreisamt Schotten, am 1. Oktober desſelben J
res in der gleichen Eigenſchaft nach Worms. Am
September 1895 wurde v. Hombergk zum Regierun,
rat ernannt; am 1. Oktober 1897 kam er als Kreis
nach Alzey und am 15. Oktober 1900 nach
Offenbe=
von wo er am 22. September 1900 als Prov
zialdirektor der Provinz Rheinheſſen und als Kreis
des Kreiſes Mainz nach dort berufen und zugleich
den Funktionen des Territorialkommiſſärs bei der F
ung Mainz beauftragt wurde. Der neue Miniſter
ein Schwager des Majors Frhr. v. Starck in Dar
ſtadt; ſeine Gemahlin iſt eine Nichte des Landtags
geordneten Reinhart in Worms. In ſeiner
Stellu=
als Provinzialdirektor in Mainz hat Herr v.
Hombe=
ſich durch ſein liebenswürdiges und freimütiges
Weſ=
ſowie durch ſeine ſtrenge Pflichterfüllung und
Ger=
tigkeit im Amte die Sympathien und das Vertrau
aller der erworben, die mit ihm in amtlichen oder pri
ten Verkehr traten. Stets und überall hat ſich H
v. Hombergk als ein Mann von offenem Blick 1
einem ausgeprägten Sinn für das Praktiſche erwieſ
In ſeiner beinahe 30jährigen Beamtenlaufbahn hat
die Bedürfniſſe aller Schichten der Bevölkerung 1
aller Stände aus eigener Anſchauung kennen geler
ſo daß man ſeine Berufung an die Spitze der inne
Verwaltung des Großherzogtums als eine durche
glückliche Wahl begrüßen kann.
— Großh. Regierungsblatt. Die Beilage
Nr=
vom 28. Februar hat folgenden Inhalt: 1.
leſungsverzeichnis der Großh. Heſſiſchen Ludwi=
Univerſität Gießen für das Sommerhalbjahr 11
2. Ermächtigung zur Annahme und zum Tragen fren
Orden. 3. Namensveränderungen. 4. Zulaſſung
Rechtsanwaltſchaft. 5. Dienſtnachrichten.
Hochzeit im Hauſe Solms=Lich. Im Schloſſe
Lich findet am 11. Mai d. J. die Vermählung der P
zeſſin Dorothea zu Solms=Hohenſolms=Lich, Schw. Fürſten Karl, der Großherzogin Eleonore von He
und der Landgräfin Karoline von Heſſen, mit dem Prit
Hermann zu Stolberg=Wernigerode,e
auf Radenz in der Provinz Poſen, der älteſte Bruder
Fürſten Chriſtian Ernſt, ſtatt. Das Großherzogspaar
viele Fürſtlichkeiten werden an der Feier teilnehmen.
Nummer 50.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstäg, den 1. März 1910.
Seite 3.
* Prüfungskommiſſionen. Die Prüfungskommiſſion
für die Prüfung der Aſpiranten zum Staatsdienſt im
Medizinalfach für das Jahr 1910 beſteht aus:
1. Großh. Miniſterialrat Geheimerat Dr. Weber zu
Darm=
ſtadt als Vorſitzender, 2. Großh. Geheime
Obermedizinal=
rat Dr. Neidhart, 3. Großh. Geheime Obermedizinalrat
Dr. Hauſer, 4. Großh. Obermedizinalrat Prof. Dr. Heyl,
5. Großh. Direktor der Landesirrenanſtalt Medizinalrat
Dr. Bieberbach zu Heppenheim und 6. Großh. Kreisarzt
Medizinalrat Dr. Lehr zu Darmſtadt als Mitglieder. —
Die Prüfungskommiſſion für die Prüfung der Aſpiranten
zum Staatsdienſt im Veterinärfach für das Jahr
1910 beſteht aus: 1. Großh. Miniſterialrat Geheimerat Dr.
Weber zu Darmſtadt als Vorſitzender, 2. Großh. Geheime
Obermedizinalrat Dr. Hauſer, 3. Großh. Obermedizinalrat
Profeſſor Dr. Lorenz, 4. Großh. Obermedizinalrat
Pro=
feſſor Dr. Heyl, 5. Schlachthofdirektor Veterinärrat Dr.
Garth zu Darmſtadt und 6. Großh. Kreisveterinärarzt
Veterinärrat Dr. Schneider zu Offenbach als Mitglieder.
L. Vor der Strafkammer ſtanden geſtern der Landwirt
Johann Daniel Mees von Trebur, ein Mann von 59
Jahren, und ſeine kränkliche Ehefrau wegen
Urkundenfäl=
ſchung. Mees war am 15. November v. J. bei dem Lehrer
Buchsmann als Rechner der Darlehenskaſſe erſchienen, um
ein Darlehen von 200 Mark aufzunehmen. Sein Kredit
war bereits erſchöpft, daher wurde die Hingabe von der
Stellung eines zahlungsfähigen Bürgen abhängig gemacht.
Mittags erſchien der Geldbedürftige wieder, diesmal hatte
er eine Quittung in der Hand, welche die Unterſchrift ſeiner
„Goth” der Witwe Schuchmann, für die ein Sparkaſſebuch
vorhanden war, trug. Nun wurde ihm das Geld
an=
ſtandslos gegeben. Auch als er vom Gerichtsvollzieher
bedrängt, mit neuen Quittungen wieder kam, erhielt er
das Gewünſchte, bis der Betrag von 850 Mark erreicht
war. Das Geld diente unter anderem zur Beſtreitung der
Koſten, welche durch die pompös gefeierte Hochzeit der
ein=
zigen Tochte des Mees erwuchſen. Zu dieſer Feier war
Die hilfreiche „Goth” auch geladen worden und erſchienen,
ohne zu ahnen, daß ſie die Zeche bezahlte. Als ſich ſpäter
herausſtellte, daß die Quittungen gefälſcht und von der
Ehefrau Mees geſchrieben waren, kam das Ehepaar vor
Gericht. Mees wurde freigeſprochen, weil ihm geglaubt
werden muß, daß er die Unterſchriften für echt gehalten
habe, die Ehefrau wurde dagegen zu 2 Monaten
Ge=
fängnis verurteilt. Ein dauernder Schaden iſt nicht
entſtanden, weil der Schwiegerſohn die Schuld
übernom=
men hat.
*77
Eine volkstümliche Schumannfeier fand unter
Fahlreicher Beteiligung am Sonntag nachmittag in der
Turnhalle am Woogsplatz ſtatt, zu der die Damen Frau
Adler=Erlanger (Frankfurt a. M.), Fräulein W. Baſt,
Fräulein A. Göbel, Fräulein Fr. Pons, Fräulein E.
Zeißler, ſowie das Darmſtädter Streichquartett ihre
Kräfte in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatten.
Das reichhaltige Programm war ſehr geſchmackvoll
zu=
ammengeſtellt. Als Einleitung ſpielten die Damen
Baſt, Pons, Göbel und Zeißler den erſten Satz aus der
Symphonie in C=dur (Op. 61) für zwei Klaviere, dem
ich der Vortrag von 2 Sätzen aus dem Streichquartett
dur (Op. 41) durch die Herren des Darmſtädter
Streichquartetts (Mehmel, Diedrich, Brückmann, Weyns)
rnreihte. Frau Adler brachte eine Reihe von
Schu=
mannliedern ſehr beifallswürdig zu Gehör und erntete,
vie alle übrigen Mitwirkenden, lebhaften Beifall. Herr
Direktor Süß hielt die Schumann=Gedächtnisrede und
childerte Schumann als Menſchen und als Tondichter.
Son den übrigen vielen Programmnummern, die alle
ine einwandfreie Wiedergabe erfuhren, ſeien nur noch
ie bekannten Kinderſzenen, vorgetragen von Fräulein
Sons, erwähnt. Das Publikum folgte den Darbietun=
En mit lebhaftem Intereſſe und gab ſeiner Anerkennung
ür die trefflichen Leiſtungen durch reichen Beifall
Aus=
ruck.
— Evangeliſcher Bund. Am Sonntag fand in dem
is zum letzten Stuhl beſetzten großen Saale des
Saal=
aues der zweite Familienabend des
Evange=
ſchen Bundes in dieſem Winter ſtatt. Der Vorſitzende,
err Profeſſor Knoll, hieß mit warmen Worten die
rſchienenen willkommen, die ſich trotz des ſchlechten
Setters ſo zahlreich eingefunden hatten. Der Abend
erde beweiſen, welch' feſte innere Kraft dem
Pro=
ſtantismus eigen, man werde daran denken, was der
umer mehr ſich emporringende Proteſtantismus in der
Selt geleiſtet habe. Der Allmächtige, der die Sterne
m Himmel lenke, ſei es, der der proteſtantiſchen Sache
ie Fahne halte! Möchte der Abend dazu dienen, das
proteſtantiſche Selbſtbewußtſein zu feſtigen, damit es
wachſe und kräftig werde. Die Worte des Vorſitzenden
wurden mit reichem Beifall aufgenommen. Herr
Ober=
konſiſtorialrat Euler hielt ſodann einen Vortrag
über „Heimat und Vaterland”, dem er
voraus=
ſchickte, ſchon das Gepräge des Familienabends laſſe
erkennen, daß man hier keinen großzügigen Vortrag
oder mehr oder weniger gelehrte, wiſſenſchaftliche
Ab=
handlungen vorbringen könne. Redner führte aus,
wenn der deutſche Matroſe, deſſen Schiff die ferne
Süd=
ſee durchfahren, ſich der Heimat nähere und wenn er
vom Heimweh erfaßt werde, ſo ſei für ihn die Heimat
kein großer geographiſcher oder nationaler Begriff,
ſon=
dern er ſehne ſich nach dem Ort, wo er geboren und
aufgewachſen ſei. So werde z. B. der Oberbayer, der
jenſeits des Ozeans in der Ferne weile, nicht nach der
ſonnverbrannten Lüneburger Haide, ſondern nach
ſeinen Bergen ſich ſehnen, der Oſtfrieſe nicht nach den
Geſtaden des Rheins, ſondern nach der weltverlorenen
kleinen Inſel, wo er dem Schlummerlied der Mutter
lauſchte. Fahre das Schiff an Helgoland vorbei und
erſchienen die Türme von Cuxhaven, ſo ſehe der
Heim=
kehrende wohl das Vaterland, aber nicht die Heimat.
Das Heimatsgefühl finde man naturgemäß am
ſtärk=
ſten ausgeprägt bei dem Stande, den man als den
älte=
ſten und vornehmſten bezeichnen könne, nämlich beim
Bauernſtand, der an die Scholle gebannt, wo ſchon die
Voreltern gelebt, wo er geboren, und auch einſt
be=
graben ſein wolle. Anders ſei es in den Städten, wo
die Zeit alles umbaut, wo alles zuſammenſinkt und
Neues, Zweckmäßigeres, aber freilich nicht immer
Schöneres erſteht. Die Induſtrie werfe die Leute
zu=
ſammen, und welches Gemiſch von Heimatloſen fände
ſich da! Gehe nun z. B. ein Betrieb ein,ſo würden
Menſchen entbehrlich, und viele Tauſende müßten oft
abwandern von dem Ort, wo ſie vielleicht zwei oder
rei Jahre anſäſſig waren und gearbeitet haben; aber
ihre Heimat war dies nicht. Wie könne bei den
Kin=
dern ſolcher Familien, die ein unſtätes Wanderleben
führen müſſen, Heimatliebe erwachen und ſich bilden,
wo ihnen jede Heimatpoeſie fehlen müſſe. Wo die
Hei=
matliebe fehle, da fehle auch die Vaterlandsliebe; wie
beklagenswert ſei es, daß ſo mancher, der in der
Ferne weile, kein Nationalgefühl habe und ſein
Volks=
tum preisgäbe. So mancher preiſe die Schönheit
anderer Länder und beneide die, die hinausfahren
können, um dieſe Länder zu ſehen; aber an der
Schön=
heit des Naheliegenden gingen ſie achtlos vorüber.
Von den Darmſtädtern könne man dies übrigens nicht
ſagen, denn ſie lieben ihre Heimat. Die Heimat liebe
man, wenn ſie auch nicht immer ſchön ſei, gerade wie das
Kind ſeine Mutter liebt, wenngleich ſie häßlich iſt. Zu
begrüßen ſei, wenn von Bahnen und Fabriken
Ge=
bäude für die Arbeiter errichtet würden, wo der Menſch
ein Fleckchen Heimat habe, wo er lieber arbeite und
ſich heimiſch fühle. Wenn ſich Pfarrer und Lehrer
be=
mühen, die Heimat recht lieb und wert zu machen, ſo
tun ſie etwas zum Segen unſeres Vaterlandes, denn
mit der Heimatliebe wächſt die Vaterlandsliebe, und
ihrer bedürfen wir. Der Redner ſchloß mit den
Wor=
ten: „An’s Vaterländ, an’s teure ſchließ' Dich an, das
halte feſt mit Deinem ganzen Herzen, hier ſind die
Wurzeln Deiner Kraft!”
Die Verſammelten ſangen
hierauf gemeinſam das Lied: „Deutſchland, Deutſchland
über alles”. Zum Schluß des Abends hielt Herr
Pfarrer D. Waitz einen Vortrag mit Lichtbildern
über „Unſere heſſiſchen Pflegegemeinden in
Steier=
mark‟. Er gab eine anſchauliche Schilderung der
Er=
lebniſſe und Eindrücke ſeiner 10tägigen Reiſe im
vori=
gen Herbſt durch die Pflegegemeinden des heſſiſchen
Hilfsausſchuſſes und wies an Hand von Zahlen nach,
welche Zunahme dort die Uebertritte zum
Proteſtantis=
mus genommen haben. Die muſikaliſchen Vorträge
des Abends hatten Frl. Johanna Reimann (
Ge=
ſang) und Frl. Lili Hickler (Violine) übernommen,
die durch ihre wahrhaft künſtleriſchen, glänzenden
Lei=
ſtungen alle Hörer entzückten und, mit Beifall
über=
ſchüttet, beide Zugaben ſpenden mußten.
— Allgemeiner deutſcher Frauenverein (Ortsgruppe
Darmſtadt). In der Mitgliederverſammlung, die
Donnerstag, den 3. März, nachmittags, im Saale des
„Prinz Karl” (Karlſtraße) ſtattfindet, gedenkt Herr
Dr. med. Vidal über das „Gemeindeverbot” (
Ge=
meindebeſtimmungsrecht) zu ſprechen. Da die
General=
verſammlung des deutſchen Frauenbundes zu
Heidel=
berg im Oktober d. J. dieſer Frage einen Verhand=
lungstag widmet, dürfte für die vorausſichtlich
zahl=
reichen Darmſtädter Teilnehmerinnen dieſe
Orientie=
rung ſehr zweckdienlich ſein.
Schubert=Schumann=Abend des
Lehrerſänger=
chors. Das zweite Abonnementskonzert des
Lehrer=
ſängerchors (Schubert=Schumann=Abend) findet nächſten!
Samstag, den 5. März, im Saalban ſtatt. Außer dem
Chor wirken dabei zwei hervorragende Soliſten mit:
Herr Hofopernſänger A. Stephani und die junge
Kölner Klaviervirtnoſin Frl. Elly Ney. Näheres
wird in den nächſten Tagen aus den Blättern zu
er=
ſehen ſein.
nn. Verein der Württemberger. In der
Reſtau=
ration Englert verſammelte ſich Sonntag abend der
Verein der Württemberger, um die
Königsgeburtstags=
feier in würdiger Weiſe zu begehen. Der 1. Vorſitzende,
Herr H. Günther, begrüßte die zahlreich erſchienenen
Schwaben und hob in ſchwungvoller Rede die
Bedeu=
tung des Tages hervor. Sein Hoch galt dem geliebten
König Wilhelm von Württemberg. Der 1.
Schrift=
führer, Herr H. Wittmann, toaſtete auf Se. Kgl.
Hoheit den Großherzog Ernſt Ludwig und dankte für
die gewährte Gaſtfreundſchaft im ſchönen Heſſenlande.
Wie immer hatte ſich das Schubert=Quartett in den
Dienſt der guten Sache geſtellt und half durch
künſtle=
riſch vorgetragene Chöre die Feier verſchönern. Mit
dem Wahlſpruch: „Hie gut Württemberg alleweg” ſchloß
der Vorſitzende die in jeder Hinſicht vortrefflich
ver=
laufene Feſtverſammlung.
— Ausſtellung. In den Tagen vom 1. bis 5. März
wird im Alten Theater (Erdgeſchoß,) Eingang
Alexanderſtraße 20, eine Ausſtellung der in dieſem
Winterhalbjahr von den Schülern der Fachklaſſe für
Dekorationsmaler an der hieſigen Gewerbeſchule
gefertigten Arbeiten ſtattfinden. Beſonders die
Arbei=
ten in neuerer Technik auf rauhem Putz dürften
Fach=
leute intereſſieren. Zur Beſichtigung der Ausſtellung
wird freundlichſt eingeladen.
— Andreas Hofer=Aufführung. Wie aus dem
An=
zeigenteil erſichtlich, kommt am Mittwoch, den 2. März,
das am vergangenen Sonntag mit großem Erfolge
ge=
ſpielte Schauſpiel zur nochmaligen Aufführung.
Verbrauch von Schweinefleiſch. Viel Intereſſe
bietet eine Vergleichung des Verbrauchs an
Schlachtſchweinen in unſerer Stadt in den
fünf Jahren 1904 bis 1908. Im Jahre 1904 hatte der
Verbrauch mit 33986 Stück ſeinen höchſten Stand
er=
reicht, dem im Jahre 1905, eine Folge der hohen
Vieh=
preiſe durch Grenzſperre uſw., ein Rückgang auf 28 906,
alſo um 5080 Stück folgte. Das Jahr 1906 brachte einen
weiteren, aber unbedeutenden Rückgang auf 28823, um
83 Stück. Das Jahr 1907 zeichnet ſich wieder durch
einen erfreulich hohen Aufſchwung aus, die Stückzahl
ſtieg von 28823 auf 33 352, alſo um 4529; der Verbrauch
erreichte alſo nahe wieder denjenigen von 1904. Aber
ſchon das nächſte Jahr 1908 brachte einen abermaligen
Rückgang. Die Ziffer fiel in dieſem Jahre wieder von
33 352 auf 32085, um 1267 Stück. Es wird demnächſt
von Intereſſe ſein, wie ſich die Ziffer des Ende März
zu Ende gehenden Verwaltungsjahres 1909 ſtellen
wird.
L. C.=Ball. Am Samstag feierte der
Darm=
ſtädter L. C. in den unteren Räumen des Hotels
Zur Traube” ſeinen diesjährigen L. C.=Ball. Der
Einladung hierzu war eine große Anzahl von Damen
und Herren gefolgt. Offizielle Vertreter hatten
ent=
ſandt das Paukverhältnis des D. L. C., die
Turnex=
ſchaft „Starkenburg” ſowie die Landsmannſchaften
„Saxoniae‟=Stuttgart und „Hanſea‟=Karlsruhe. Den
Reigen der Feier eröffnete eine Polonäſe, die die
Feſt=
teilnehmer dann aus dem mit den Fahnen der beiden
Landsmannſchaften geſchmückten Tanzſaal in die
feſt=
lich und geſchmackvoll dekorierten Räumlichkeiten
führte, wo man ſich zwanglos an kleinen Tiſchen
gruppierte. Nachdem der 1. Chargierte der zurzeit
präſidierenden Landsmannſchaft „Haſſo=Boruſſiae” Herr
stud. Döldiſſen, die Anweſenden in kurzen Worten
begrüßt hatte, widmete der 1. Chargierte der
Lands=
mannſchaft „Normannia” Herr v. Hein, den erſchienenen
Gäſten ſeine Worte, ihnen einen genußreichen Abend
wünſchend. Ihm dankte Herr cand. Merkle („Hanſege‟)
im Namen der Vertreter. Nach dem Souper feierte
Herr cand. Nilges („Haſſo=Boruſſige”) in
humor=
voller Weiſe die Damen. Nun wurde der Tanz
fort=
geſetzt, die Weiſen der Muſik miſchten ſich mit dem
leb=
haften Geplauder der frohgeſtimmten Jugend; ein
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Der Eigentümer des Ur=„Wilhelm
keiſter”, der, wie mehrfach berichtet, in Zürich
aufge=
nden wurde, iſt ein Dr. med. Denzler aus Zürich. In
hweizeriſchen Literaturkreiſen meint man, der Fund
ge=
öre in die Züricher Stadtbibliothek. Die „Züricher Poſt”
reldet indeſſen, wahrſcheinlich werde das Manuſkript dem
pethe=Archiv in Weimar abgetreten. Das genannte
slatt betont, der Fund gehöre ſeiner Natur gemäß nach
Jeimar.
Von der Akademie, Frankfurt a. M. Die
kademie bat in dem jetzt zu Ende gehenden
Winter=
meſter mit 1693 Perſonen die Geſamtfrequenz aller
Sherigen Semeſter überſchritten. An der Steigerung
nd alle drei Kategorien der Studierenden beteiligt.
ie Zahl der eigentlichen Beſucher — immatrikulierten
tudierenden — beträgt 348, die Zahl der Hoſpitanten
10 und die der Hörer 785. Von den ordentlichen
Stu=
erenden brachten 119 — 34 Prozent und von den
bſpitanten 170 — 30 Prozent bereits eine abgeſchloſſene
kademiſche Vorbildung mit, ſo daß von beiden
Kate=
rien zuſammen faſt ein Drittel eine akademiſche
orbildung beſaßen. Dem Berufe nach gliedern ſich
Zuhörer in folgende Gruppen: 371 Kaufleute, 44
ngenieure, Chemiker, Baumeiſter uſw., 89 Juriſten
rd höhere Verwaltungsbeamte, 16 mittlere
Verwal=
ngsbeamte, 278 Lehrer und Lehrerinnen, hiervon 56
ademiſch Gebildete, 35 Studierende der neueren
prachen, 26 Studierende der Mathematik und
Natur=
iſſenſchaften, 33 ſonſtige gelehrte Berufe (Aerzte uſw.),
9 ſonſtige Berufe und 492 ohne Beruf. Die
Geſamt=
hl der Frauen beträgt 604, die Zahl der Ausländer 47.
ne Gegenüberſtellung der Zahlen des jetzigen
Winter=
meſters mit denen des erſten Semeſters der Akademie
Sinterſemeſter 1901/02) zeigt den ſtarken Aufſchwung,
n die Akademie ſeit ihrer Gründung genommen hat.
De Zahl der eigentlichen Studierenden hat um 312,
der Hoſpitanten und Hörer um 832, die
Geſamt=
quenz um 1144 Perſonen zugenommen.
* Spielplan des Frankfurter
Stadt=
eaters. 1. Opernhaus. Dienstag, 1. März,
Uhr: Tosca. Mittwoch, 2. März: Die geſchiedene
au. Donnerstag, 3. März: Samſon und Dalila.
eitag, 4. März: Geſchloſſen. Samstag, 5. März: Die
Tgenotten. Sonntag, 6. März, 3½ Uhr: Ein
Walzer=
aum. 7 Uhr: Joſeph und ſeine Brüder. Montag,
7. März: Der Troubadour. Dienstag, 8. März: Die
Zauberflöte. — 2. Schauſpielhaus. Dienstag,
1. März: Der dunkle Punkt. Mittwoch, 2. März: Das
Konzert. Donnerstag, 3. März: Wenn der junge Wein
blüht. Freitag, 4. März: Der dunkle Punkt.
Sams=
tag, 5. März: Zum erſten Male: Des Pfarrers Tochter
von Streladorf. Schauſpiel in 3 Akten von Max
Dreyer. Sonntag, 6. März, 3½ Uhr: Im weißen Rößl.
7 Uhr: Frau Warrens Gewerbe. Montag, 7. März:
Nathan der Weiſe. Dienstag, 8. März: Des Pfarrers
Tochter von Streladorf.
Spielplan des Hof= und National=
Theaters in Mannheim. Dienstag, 1. März:
Die Braut von Meſſina. Mittwoch, 2. März: Orpheus
und Eurydike. Donnerstag, 3. März: Totentanz II.
Freitag, 4. März: Vaſantaſena. Sonntag, 6. März:
Die Walküre.
* Rom, 27. Febr. Die italieniſche
geo=
graphiſche Geſellſchaft verteilte für 1909
Preiſe. Die goldene Medaille erhielten
Shackle=
ton für ſeine Südpolarexpedition und Peary für
die Entdeckung des Nordpols. Bertlett, der Peary
bis zum 88. Breitegrad begleitete, erhielt die ſilberne
Medaille, der Herzog der Abruzzen für die Erforſchung
des Korakorumgebirges eine ſilberne Plakette und
eine Begleiter erhielten eine ſilberne Medaille. Die
Geſellſchaft ernannte außerdem verſchiedene
Ehrenmit=
glieder, unter dieſen Nordenſkjöld.
Kleines Feuilleton.
*⁎* Zum Tode des Herzogs zu Sagan.
Wenn Herr Charles Guillaume Frédérie Boſon de
Talleyrand=Périgord, vierter Herzog von Talleyrand
und dritter Herzog zu Sagan, der jetzt, faſt 78 Jahre
alt und längſt gelähmt und ſchwachſinnig, in Paris
ge=
ſtorben iſt, zwanzig Jahre früher aus dem Leben
ab=
berufen worden wäre, ſo würden ſämtliche
Boulevard=
blätter viele Spalten mit ihren Nachrufen an ihn
ge=
füllt haben. Sie haben ſich damit begnügt, ſeinen Tod
in wenigen Zeilen mitzuteilen, und ſie wiſſen von ihm,
der einſt, als „Prince de Sagan”, das elegante Leben
von Paris wie ein Souverän beherrſchte, nicht viel
mehr zu erzählen, als daß er einen weißen Knebelbart
hatte und ſein Monoele an einem breiten ſchwarzen
Moiréband trug. Den „arbitre de toutes les élégances‟
nannte man ihn. Er entſchied das Schickſal von
Pre=
mieren, die Jeunesse dorée kleidete ſich nach ſeinem
Vor=
bilde, er gab in den exkluſivſten Klubs den Ton an und
es ließ ſich, viele Jahre lang, keine geſellige
Veranſtalt=
ung ohne ihn und ſeine Mitwirkung denken. Er war,
mit einem Worte, ein glänzender Nichtstuer. Aber
wenn auch vielleicht nichts von ihm übrig bleiben wird
als einige unbezahlte Rechnungen, ſo hätten die Pariſer
doch alle Urſache, ihm ein freundliches und dankbares
Andenken zu wahren. Denn Paris braucht ſolche
Leute, wie er war, wenn es den Ruf, die amüſanteſte
Stadt der Welt zu ſein, behaupten will. Der Herzog
war ein Urgroßneffe des berühmten Talleyrand. Sein
Vater verbrachte einen Teil des Jahres als Herzog
von Valencay in Frankreich, den anderen als Herzog
zu Sagan in Preußen. Er ſelbſt aber war nur
Fran=
zoſe, richtiger noch Pariſer. — Mit ihm geht auch einer
von den letzten Offizieren des Guiden=Regiments hin,
das Napoleon III. als ſeine Leibwache und Hoftruppe
errichtete und das unter der Führung ſeines
Adjutan=
ten, des Oberſten Fleury, das vornehmſte Regiment
der kaiſerlichen Garde war. Die jungen Guidenoffiziere,
die den vornehmſten Familien des Adels und den
reich=
ſten Familien der Hochfinanz angehörten, begnügten
ſich nicht mit militäriſchem Ruhme. Sie waren die
be=
vorzugten Kavaliere und Tänzer des Tuilerienhofes,
Herzensbrecher von Beruf, zu jedem tollen, luſtigen
Streiche aufgelegt.
Das „Hotel de Sagan” in der Rue Saint=
Domi=
nique war der Schauplatz der prächtigſten Feſte und
die Prinzeſſin von Sagan, eine Tochter des vom
Kö=
nige Ludwig Philipp baroniſierten Bankiers Seillöre,
galt als die ſchönſte Frau von Paris. Es exiſtiert ein
bekanntes Bild, das die Prinzeſſin darſtellt, wie ſie
ihre Gäſte empfängt, Fürſten von Geblüt, darunter
den Prinzen von Wales, den jetzigen König von
Eng=
land, der ihr leidenſchaftlich huldigte, und Fürſten aus
dem Reiche der Kunſt und der Literatur. Plötzlich,
ohne Lärm noch Aufſehen, trennte ſich der Prinz von
Sagan von ſeiner allzu ſehr umſchwärmten Frau,
ver=
zichtete auf jeden Anteil an ihrem Reichtum und
be=
zog ein Junggeſellenheim in ſeinem Klub an der Place
de la Concorde. Dann kam das Alter, kamen
Geld=
ſorgen und Schlaganfälle. Und eines Tages entführte
die Prinzeſſin den Willenloſen mit Hilfe eines ihrer
Söhne regelrecht. Er wurde in ihr Palais
zurück=
gebracht und man ſagte, das ſei geſchehen, um
Erbteil=
ungsprozeſſe zu verbindern und ihn unter ihrer=Ge=
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910.
Nummer
humoriſtiſcher Kotillon beendete den Ball, der in allen
ſeinen Teilen als wohlgelungen betrachtet werden
kann. Eine kleine Nachſitzung hielt dann die
Feſtteil=
nehmer noch bis in den frühen Morgen zuſammen.
— Erſter Darmſtädter Kinematograph, Ecke Rhein=
und Grafenſtraße. In dem neuen Programm befindet ſich
1. die hiſtoriſche Legende aus dem angelſächſiſchen
Ritter=
tum von Lanzelot vom See und der Fürſtin Elaine, 2. das
ſpannende Drama „Von Zigeunern geraubt”. Ferner ſei
noch erwähnt, daß der großartige deutſche Kunſtfilm „Ein
Verbrechergenie”, Sherlock Holmes=Drama nach Schätzler=
Peraſini, dargeſtellt von Mitgliedern der Berliner Bühnen,
als Einlage bis zum Donnerstag zur Vorführung
ge=
langt. (Weiteres ſiehe Anzeige.)
— Olympia=Kinematograph, Ernſt Ludwig=Straße.
Auch der dieswöchentliche Spielplan bietet wieder eine
reichhaltige Abwechslung. Als beſonders ſehenswert ſei
u. g. erwähnt: „Die Verhaftung der Herzogin von Berry”
eine hiſtoriſche Epiſode aus dem Jahre 1832; „Das Herz
des Clowns, ein Drama, dargeſtellt von erſtklaſſigen
ame=
rikaniſchen Schauſpielern; „Anſichten und Gewerbe auf den
Molukkeninſeln” kolorierte Naturaufnahme in 8
Abtei=
ungen. Auch der humoriſtiſche Teil iſt gut ausgewählt
und zeigt u. a.: „Spiegel für Brautleute‟, „Herr
Naſe=
weis” und „Immer mit Ruhe” dargeſtellt von Herrn
Piefke, welcher noch aus den Vorführungen „Piefke im
Theater” und „Piefke als Buchhalter” bekannt ſein dürfte.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
Orpheum, Heute, Dienstag,debütiert das für die erſte
Hälfte März neu verpflichtete Künſtlerperſonal. Der
Um=
ſtand, daß ſich die Spielzeit bereits wieder ihrem Ende
nähert, hat die Direktion veranlaßt, wiederum ein äußerſt
reichhaltiges und apartes, vielſeitigem Geſchmack Rechnung
tragendes Programm zuſammenzuſtellen, welches nicht nur
einige, ſondern durchweg hervorragende Glanznummern
enthält. — Vor allem ſind hierbei die 4 Janslys zu
nen=
nen, deren Leiſtungen Aufſehen erregen werden, ferner die
echten Buren=Scharfſchützen, Miß Alice und Kapitän
Slema; dieſen ſchließen ſich beſtens an der amerikaniſche
Univerſglakt der Cherber Co., ſowie die Radfahrer O'Kirk,
während der famoſe Humoriſt Robert Neſemann, ſowie
die feſche Wienerin Minnie Renée den Spielplan
ange=
meſſen komplettieren. Als weitere Glanzpunkte des neuen
Programms ſind ferner zu nennen die Vortragskünſtlerin
Georgette van Dyk, ſowie der elektriſche Leuchtfontänenakt
„Serena‟ (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Kaiſerpanorama. Zu einer Reiſe in die Schweiz,
an den unvergleichlichen Vierwaldſtätter See, bietet
dieſe Woche das altbewährte Kunſtinſtitut Gelegenheit.
Bezaubernd ſind die vielen Ausblicke über den See,
großartig die Fernſichten von der Höhe des Rigt. Auf
dieſer an Hochgenüſſen überreichen Reiſe werden auch
Luzern, Brunnen, die Axenſtraße, Flüelen, Altdorf
(der Geburtsort Tells), Amſteg uſw. beſucht.
Hotel Heß. Im Bürgerkeller ſpielt ab
1. März das rühmlichſt bekannte Damenorcheſter
Fami=
lie Kreuzig. Dieſes Familienorcheſter hat ſich überall
die Gunſt des muſikliebenden Publikums erworben und
hofft auch hier reichen Beifall zu ernten. Auch bei dieſen
Konzerten werden weder Programme verkauft noch
Ein=
tritt erhoben.
Im Reſtaurant „Zur Oper” konzertiert, wie aus
dem Anzeigenteil erſichtlich, jeden Mittwoch das
Künſtler=
quartett „La Bohéme” unter Leitung des bekannten
Kon=
zertmeiſters Tony Czaſchky.
Offenbach, 28. Febr. Eine Geſellſchaft von etwa
ſechs 12—14jährigen Bürſchchen verübte ſeit
einigen Abenden mit erſtaunlicher Frechheit
Laden=
diebſtähle. Die kleinen Spitzbuben poſtieren ſich
gewöhnlich abends vor einen Laden, ſpähen einen
gün=
tigen Augenblick aus, in dem dann einer in den Laden
ſtürzt, um das erſte Beſte, was er erhaſchen kann, zu
ergreifen und ſchleunigſt wieder zu verſchwinden. Bis
jetzt iſt es leider noch nicht gelungen, eines der
Bürſch=
chen zu erwiſchen, da ſie jedesmal im Dunkel einer
Seitenſtraße verſchwanden. Dieſe Raubzüge der
viel=
verſprechenden Jugend haben ſich in den letzten Tagen
derart gemehrt, daß ſie zu einer Plage für die
Ge=
ſchäftsinhaber auszuwachſen drohen. — In der
Uni=
verſitätsklinik zu Gießen iſt der Stadtverordnete Peter
Gramlich nach einer ſchweren Magenoperation im
Alter von 36 Jahren geſtorben.
Babenhauſen, 28. Febr. Der Oberbahnvorſteher
Flügel hat ſich geſtern in der Gerſprenz ertränkt.
—1. Neckarſteinach, 28. Fehr. Hier iſt geſtern abend
bei zahlreicher Beteiligung und in Gegenwart des Großh.
Landeswohnungsinſpektors Gretzſchel aus Darmſtadt
eine gemeinnützige Baugenoſſenſchaft
gegrün=
det worden. In den Vorſtand wurden Lehrer Albert
als Vorſitzender, ſowie Kaufmann Waibel und Lehrer
Petry gewählt; Vorſitzender des Aufſichtsrats iſt
Bürger=
meiſter Schmitt. Der Genoſſenſchaft eröffnet ſich hier
ein weites Feld zu ſegensreicher Betätigung, ſie hat
ins=
beſondere auch in den Kreiſen der Arbeiterſchaft, die im
Aufſichtsrate ebenfalls vertreten iſt, großes Intereſſe
ge=
unden.
rr. Mainz, 26. Febr. Ende vorigen Jahres wurde
hier das Gerücht verbreitet, ein bekannter Wirt und
Metzger aus der Auguſtinerſtraße habe einen
Zigarrenkaſten verſchenkt, in dem ſich eine Anzahl
Rechnungen über geliefertes Pferdefleiſch
vorgefunden. Die Zigarrenkiſte mit den Rechnungen
wäre dem Wirte hierauf wieder zurückgegeben worden.
Das Gerücht fand auch ſeinen Weg zum Schlacht= und
Viehhof, von hier aus wurde es in der Stadt verbreitet
und fand es auch Aufnahme in hieſigen und
auswär=
tigen Blättern. Auch von Karnevalsrednern und
Liederdichtern wurde der Stoff benutzt. Bald war es
auch ein offenes Geheimnis, daß mit dem Gerücht der
Wirt Franz Peter von der Wirtſchaft „Zum ſchönen
Brunnen” in der Auguſtinerſtraße gemeint war, der
als Metzger einen großen Umſatz in Wurſt hat und
wöchentlich bis zu ſechs Schweine ſchlachtet. Mit
Rück=
ſicht auf die gute Qualität ſeiner Ware verkaufte Peter
viel Wurſt über die Straße. Das trug ihm bei den
Metzgermeiſtern der Nachbarſchaft Feindſchaft ein.
Be=
ſonders der Metzgermeiſter Joh. Becker aus
Lud=
wigshöhe, wohnhaft auf der Auguſtinerſtraße, ſchien
es auf den P. abgeſehen zu haben, indem er ihn
fort=
während bei den geringſten Anläſſen bei der Polizei
anzeigte. Becker hatte einem Schloſſermeiſter das
Ge=
rücht mit großer Freude erzählt und ſtrengte Peter
gegen ihn Privatklage an. Die Beweisaufnahme vor
dem hieſigen Schöffengericht am Samstag ergab, daß
das Gerücht nur ein unwahres Geſchwätz war,
anſcheinend, um dem Peter die Exiſtenz zu
unter=
graben. Daß Becker der Urheber des Gerüchts war,
konnte nicht feſtgeſtellt werden, wohl aber, daß er die
Sache weiter erzählt hatte. Das Gericht war der
An=
ſicht, daß die Beleidigung eine ſehr ſchwere ſei, die
ge=
eignet wäre, dem P. die Exiſtenz zu untergraben. Mit
Rückſicht darauf, daß der Angeklagte die Beleidigung
aus Konkurrenzneid weiter verbreitet habe, müſſe auf
eine empfindliche Geldſtrafe erkannt werden. Der
An=
geklagte wurde zu 50 Mark Geldſtrafe und ſämtlichen
Koſten verurteilt. Das Urteil wird acht Tage lang an
der Gerichtstafel ausgehängt. In den nächſten Tagen
haben ſich noch ein Metzgermeiſter und andere Perſonen
wegen der Verbreitung des Gerüchts zu verantworten.
Auch bei der Zivilkammer werden gegen die
Verbrei=
er Schadenserſatzklagen anhängig gemacht.
Mainz, 28. Febr. Der Schiffer Wilhelm Sander
aus Mülheim a. d. Ruhr wollte am Samstag abend auf
ſein bei Amöneburg vor Anker liegendes Schiff gehen. Als
Sander ſchon die Mitte des Gangbretts erreicht hatte,
wurde er von der Gewalt des Sturmes in den
Rhein geſchleudert. Obwohl ſofort Hilfe
vorhan=
den war, war der Tod ſchon eingetreten, ein Herzſchlag
hatte den Mann getötet.
Worms, 26. Febr. Geſtern abend wurde in der
An=
dregsſtraße vor der Adlerapotheke ein Mann angetroffen,
der, weil er in betrunkenem Zuſtande auf der
Straße umherfiel, zur Polizeiwache gebracht und in
Po=
lizeigewahrſam genommen wurde. Der Mann gab an,
der Malzfabrikant Gottlieb Schlichting aus Grünſtadt zu
ſein. Nachdem man ihn über zwei Stunden hatte ruhen
aſſen, verſuchte man ihn zu entlaſſen, er war aber noch
nicht imſtande, aufzuſtehen. Als man wenige Stunden
ſpäter verſuchte, ihn zu entlaſſen, damit er mit dem
Früh=
zug nach Grünſtadt fahren könnte, war er tot. Der
Mann hatte eine größere Summe Geldes bei ſich. Die
Angehörigen wurden alsbald benachrichtigt. — Der Tod
des Malzfabrikanten Schlichting iſt nach anderer Meldung
auf einen Schlaganfall zurückzuführen. Daß der
Ver=
blichene geſtern abend berauſcht geweſen ſei, wird von
mehreren Augenzeugen beſtritten; ſein krankhafter Zuſtand
habe ſich ſchon in ſeinem taumelnden Gang bekundet.
Worms, 28. Febr. Wie die „W. Ztg.” hört, ſoll das
Wormſer Brauhaus vorm. Oertge Anſchluß fin=
den an das ihm direkte benachbarte Elefantenhrä
vorm. L. Rühl. Zum 21. März werden die
Generalye=
ſammlungen beider Unternehmungen über den von den b
treffenden Aufſichtsräten bereits genehmigten Anſchlu
vertrag zu beſchließen haben, auf Grund deſſen das Worn
ſer Brauhaus gegen Gewährung von Aktien des Elefan
tenbräus von letzterem Unternehmen übernommen wir
Man erwartet mit Beſtimmtheit, daß dieſe Transaktio
den Aktionären beider Geſellſchaften in abſehbarer Ze
beträchtliche Vorteile bringen wird. Beide Geſellſchafte
haben ein Aktienkapital von je 1 Million Mark.
Oppenheim, 28. Febr. Eine geſunde Natur
m=
ein Fuhrknecht haben, der bei einer hieſigen Brann
weinbrennerei beſchäftigt iſt. Auf der Landſtraße ve
Worms nach Mainz ſcheuten ſeine Pferde, ſo daß er vo=
Wagen flog und unter die Räder kam. Der Hals wur
ihm aufgeriſſen, ein Ohr abgefahren und die Kinnlade g
brochen. Trotzdem ſtieg er wieder auf, fuhr heim,
ſpann=
die Pferde aus und legte ſich ins Bett, wo man ihn geſter
morgen bewußtlos und in ſeinem Blute ſchwimmend fan
Nach Anlegen von Notverbänden brachte ihn die Oppe
heimer Sanitätskolonne nach Mainz ins Krankenhaus.
B. Bingen, 27. Febr. Vor einiger Zeit hatte
hier ein Mann ein möbliertes Zimmer gemietet, p.
dem aus er Streifzüge nach Mainz und Kaiſerslaute
unternahm, wo er bei den dortigen Schuhfirmen ga
ßere Mengen Schuhe beſtellte unter der Vorſpieg
lung, daß er in Bingen ein Schuhgeſchäft eröffnen u
betreiben wolle. Die Schuhe wurden geliefert, jedr
von dem Gauner ſofort weiter befördert, weil er ein
en bloe=Verkauf vorzog. Dann verduftete er. Ne
einer jetzt eingegangenen Meldung iſt es gelungen,
in Kopenhagen feſtzunehmen.
Gau=Bickelheim, 27. Febr. Eine alleinſtehen
Dame hierſelbſt hatte ein Schoßbündchen, das
des Nachts mit in ihr Schlafzimmer nahm und neb
dem Bette ſchlafen ließ. Kürzlich ſprang das
Ti=
während ſeine Herrin ſchlief, auf deren Bettdecke u
biß der Frau die Naſe ab.
(*) Gießen, 27. Febr. Der vom Regiment 116 dur
gegangene Einjährige Seibel von hier hat
nach drei Tagen wieder geſtellt.
walt zu haben. Sie rechnete wohl mit ſeinem baldigen
Ende. Doch ſie ſtarb vor ihm und das „Palais de
Sa=
gan” wurde verkauft. Ein Antiquitätenhändler erwarb
es, der den urpariſeriſchen Namen Jacques Seligman
trägt und bei dem man jetzt einige Schränke und
Tür=
rahmen bewundern kann, die er aus dem Nachlaſſe von
Adalbert Matkowsky in Berlin erſteigert hat. . . .
Den Titel Herzog zu Sagan erwarb der
Großvater des jetzt Verſtorbenen. Er erbte das
preu=
ßiſche Lehensfürſtentum Sagan infolge ſeiner Heirat
mit Prinzeſſin von Kurland, Semgallen und Sagan
und erhielt 1846 den obigen Titel für ſich und den
je=
weiligen älteſten Sohn
* Die Schätze des Dalai=Lama. Da ſich
der Dalai=Lama vor den Angriffen und Plünderungen
der chineſiſchen Truppen retten konnte, ſo iſt
anzu=
nehmen, daß er auch die allerwichtigſten Schätze ſeiner
Reſidenz Lhaſſa mit ſich genommen oder in Sicherheit
verborgen hat. Trotzdem iſt noch genug des Heiligen,
Koſtbaren und Wunderſamen übrig geblieben, was die
Gotteshäuſer von Lhaſſa, was vor allem die Kathedrale
oder Jo=kang umſchließen. Da befinden ſich in der
ver=
borgenſten, von geheimnisvollem Dunkel umhüllten
Kammer das berühmte goldene Bild Buddhas, eine
der herrlichſten Idole der ganzen Welt. Die Statue
beſteht aus dicken Goldplatten, der Kopf ſoll ganz aus
maſſivem Golde ſein; ihn umſtrahlt eine Krone aus
den größten und wertvollſten Juwelen, die der
Refor=
mator des Lamaismus, Tſong=Kapa, ihr im 15.
Jahr=
hundert aufgeſetzt hat. Zahlreiche Halsbänder aus den
edelſten Steinen hängen in funkelnden Reihen bis tief
über die Bruſt herab. Rings um das Götzenbild ſtehen
in Mengen goldene Gefäße, Keſſel, Vaſen, Lampen,
Drommeten, die zum Gottesdienſt gebraucht werden.
Außer dieſem wichtigſten Bilde ſind etwa noch ein
Dutzend nicht ſo berühmte, aber ebenfalls aus den
koſt=
barſten Metallen gefertigte und mit den herrlichſten
Steinen geſchmückte Bildwerke und Altäre in der
Kathedrale. Unermeßlich reich an Schätzen ſind auch
die Klöſter von Sera und Debung, die der Raubluſt
der Chineſen zum Opfer gefallen ſein ſollen. Dieſe
Stätten des höchſten Glanzes und beſonderer
Heilig=
keit ſind übrigens nicht ſchutzlos, ſondern werden von
einer Truppe von Mönchen bewacht, die die „goldene
Armee” heißen. Wie ſie den Dalai=Lama beſchirmten
und ihm folgten, ſo werden ſie auch ihre Kirchen und
Klöſter nicht ohne blutigen Kampf fremden
Eindring=
lingen überlaſſen haben. . .
— Der Klub der Dreizehn. Im weiten
Reiche der Zahlen iſt die Dreizehn von einem
beſon=
deren romantiſchen Zauber und von einem myſtiſchen
Grauen umgeben. Warum gerade ſie als unglück= und
todbringend ſo verrufen iſt, darüber haben ſich
Aber=
gläubiſche und Gelehrte ſchon den Kopf zerbrochen. Ein
amerikaniſcher Profeſſor hat ſogar eine ganze
Wiſſen=
ſchaft dieſer Rätſelzahl begründet, indem er die
Drei=
zehn durch die ganze Weltgeſchichte verfolgte, ihre
Be=
deutung in der Weltanſchauung der Naturvölker und
in den Mythologien unterſuchte, um ſo der Entſtehung
dieſes viel verlachten, nie aufgegebenen Aberglaubeus
auf die Spur zu kommen. Heute blüht der Glaube an
die Gefährlichkeit der 13, die in der Chriſtenheit ſeit
dem letzten Abendmahl Chriſti mit den Jüngern als
unheilvolles Omen betrachtet wird, die in der
nordi=
ſchen Mythologie auch den Tod des Frühlingsgottes
Balder durch Loki vorausverkündete, mehr denn je.
Wie in allen Ländern der Welt, gibt es auch in
Ame=
rika viele, die keine Geſellſchaft zu 13 Perſonen geben
würden; auch in New=York gibt es Häuſer, ſo den
großen Wolkenkratzer auf dem Broadway Nr. 12, wo
die 13 ſorgfältig vermieden iſt, es kein Stockwerk und
kein Zimmer mit dieſer Zahl gibt. Aber in New=York
iſt auch der Verein kühner Männer erſtanden, die dem
tief eingewurzelten Glauben einer Welt trotzig die
Stirn boten und mutig die glückbringende Wirkung
dieſer Unglückszahl proklamierten. Es iſt der New=
Yorker „Verein der 13” der am 13. Januar 1882
ge=
gründet wurde. Seine Mitglieder behaupten, daß für
Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten,
der Einfluß der 13 ein ganz entgegengeſetzter ſei, als
vielleicht ſonſt in der Welt. Beſtechend ſind ihre
Gründe: „Wir haben 13 Staaten”, ſagen ſie. „Unſer
Na=
tionalmotto „E pluribus unum” hat 13 Buchſtaben.
13 Federn befinden ſich in jedem Flügel des Adlers,
unſeres Nationalvogels. Als Waſhington das
Ster=
nenbanner enthüllte, wurde er mit 13 Kanonenſchüſſen
begrüßt.‟ Die Sitzungen, die die Dreizehner
veran=
ſtalten, ſind eine Abſage an jeglichen Aberglauben. An
einem Freitag verſammeln ſie ſich und an jedem 13. des
Monats ſitzen zu 13 an einem Tiſch, auf dem ein
Totenkopf zwiſchen gekreuzten Knochen liegt. Fällt
der 13. auf einen Freitag, dann kennt ihre Freude
keine Grenzen. Und dieſe von allen Vorurteilen
be=
freiten Männer fordern auf jede erdenkliche Weiſe das
Schickſal heraus! Alles, was der Abergläubiſche
ängſt=
lich vermeidet, gerade das tun ſie. Sie zerbrechen
Spie=
gel, ſchreiten, bevor ſie ſich zu Tiſche begeben, unter
einer Leiter durch, ſpannen Regenſchirme im Hauſe
ja nehmen ſie ſogar — was beſonders gefährlich iſ
mit ins Bett, trinken aus Totenſchädeln, ſpielen
ten auf Särgen und gehen mitten durch einen B
digungszug durch.
Doch die dunklen Mächte laſſen ihrer nicht
ſpol=
ie rächen ſich an denen, die ſie freventlich here
fordern, und ſo iſt denn das Schickſal dieſes
Ver=
ein trübes und trauriges geweſen, wie ſein
Geſchi=
beweiſt. In einem amerikaniſchen Blatte werden
langer Reihe die mannigfachen Unglücksfälle und
rigkeiten aufgezählt, die dem Bunde ſelbſt und ſei
Mitgliedern beſchieden geweſen ſind. Man wird
vielleicht als keine beſondere Tücke des Schickſals
ehen, daß von den 13, die 1882 den Verein begründe
nur noch einer lebt, der völlig erblindet iſt. Doch
traurige Lebensabend dieſes älteſten Dreizehners
nicht allein da, ſondern faſt alle Mitglieder ſind, r
dem ſie dem Bund beigetreten waren, vom
Un=
verfolgt worden. Da iſt der Richter am New=Yo
Obergericht, Me. Adam, von einem Zungenkrebs befe
worden; er ſowohl wie einige andere hohe Bec
haben nicht lange nach dem Eintritt ihre Stellur
eingebüßt. Der Stadtrat Reginald S. Dull war
wenig ſtolz, als er 1908 zum Präſidenten der 2
zehner gewählt wurde; aber das folgende Jahr
das unglücklichſte ſeines Lebens, es koſtete ihm
Amt, und das machte ſolchen Eindruck auf ihn, da
die Wiederwahl das nächſte Mal ablehnte. Einer
Dreizehner ſtarb am 13. März um 7 Uhr 13 Min
nachmittags; ein anderer brach, als er Vizepräſi
geworden war, drei Rippen, wieder andere ſind ſd
erkrankt, und ſo geht es fort. Dem jetzigen Präſi
ten, Dixie Hines, iſt dieſe Häufung von Schick
chlägen, die das Fundament des Bundes ſtark erf
tert haben, doch zu unheimlich geworden; er hat
13. Februar dieſes Jahres eine Verſammlung ei
rufen, in der er den unter den Dreizehnern ſelbſt 1
handnehmenden Aberglauben bekämpfte. Ein u
würdiges Zeichen iſt es auch, daß von den Reſtaur
in denen der Klub tagte, mehr als die Hälfte bank
gemacht haben. Ein Gaſthof auf Coney Island, in
das Vereinsdiner abgehalten werden ſollte, wurde
vorher von den Gerichtsvollziehern geſchloſſen.
das ſo fortgeht, werden die Dreizehner auch bald
nen Ort mehr haben, wo ſie ihrem ſtark erſchütt=
Glauben an die Nichtigkeit des Aberglaubens der
hörigen Ausdruck verleihen können.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 27. Febr. Vor einigen A
chen erregte in der literariſchen Welt ein Interview grof
Aufſehen, das ein Redakteur aus Halle mit Gerha
Hauptmann hatte, und in deſſen Verfolg der Int
viewer bemerkenswerte Aeußerungen Hauptmanns ür
die deutſche Kritik, ſowie ſeine Stellung in der deutſch
Literatur veröffentlichte. Der Dichter ſandte daraufl
an das Berl. Tagebl. ein Telegramm, in dem es hieß:,C
Herr aus Halle hat ſich eine Unterredung mit mir dadu
erſchlichen, daß er ſich als zweiter Vorſitzender eines li
rariſchen Vereins in München einführte und ſeine jo:
naliſtiſche Miſſion verſchwieg. Ich hielt ihn für einen S.
denten in Gewiſſensnöten und ſuchte ihn durch ener
ſchen Zuſpruch aufzurichten. Darauf hat er einen läch
lichen Artikel „Gerhart Hauptmann und die Kritik”
gema=
aus dem hervorgeht, wie er zwar nicht imſtande iſt, &
ſprochenes richtig wiederzugeben, dafür aber eine höe
reſpektable Erfindungsgabe beſitzt.” Auf Grund die
Telegramms hat der Schriftſteller und Redakteur Mar
Feuchtwanger in Halle, auf den ſich die obige C
rakteriſtik des Dichters als den Interviewer bezog, ge
Gerhart Hauptmann die Beleidigungsklage angeſtre
die das Amtgericht Berlin=Mitte geſtern beſchäftigte.
Parteien ſchloſſen unter Vorbehalt bis zum 15. März ei
Vergleich dahin, daß Gerhart Hauptmann erklärt,
hätte ihm abſolut ferngelegen, den Kläger in ſeiner(
zu kränken. Die Koſten fallen Gerhart Hauptmann
Laſt. — Ein aufregender Vorfall ereignete
geſtern vormittag an der Stadtbahn=Ueberführung vor
Grundſtück Karlſtraße 4. Dort war der 42 Jahre
Klempner Otto Schulz aus Fredersdorf mit Ausb.
rungsarbeiten an der Abflußrinne beſchäftigt und beni
dabei eine vom Straßendamm angelegte Leiter. P!
ich näherte ſich in ſchneller Fahrt ein Straßenbahnwa
der Linie. Obgleich der Arbeiter Müller, der die Le
hielt, den Führer der „Elektriſchen” durch Winken und
ruf aufforderte, anzuhalten, fuhr dieſer in unverminde
Schnelligkeit weiter. Müller rettete ſich durch einen Sei
ſprung, während die Leiter zerbrach. Schulz gelang
zunächſt, ſich an der Goſſe feſtzuhalten. Ehe man ihm
Nummer 50.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910
Seite 5.
helfen konnte, erlahmten ſeine Kräfte und er ſtürzte ſechs
Meter tief auf den Straßendamm hinab. Mit ſchweren
inneren Verletzungen, einem Beckenbruch, ſowie
Quetſchun=
gen des rechten Oberſchenkels und der rechten Hand ſchaffte
man ihn mittels Droſchke nach der Charité, wo er
Auf=
nahme fand. Die Schuld dürfte einzig und allein den
Straßenbahnführer treffen. — Ein eigenartiger
Unglücksfall hat ſich in Karlshorſt auf dem
Grund=
ſtück Dönhoffſtraße 24 zugetragen. Durch einen der dort
befindlichen Pferdeſtälle führt ein Gasleitungsrohr. Jn
der Nacht wurden die Pferde unruhig, und eines der Tiere
zerſtörte durch einen Hufſchlag das Gasrohr. Am Morgen
fand der Beſitzer die vier Pferde bewußtlos am Boden
liegen; drei konnten wieder ins Leben zurückgerufen
wer=
den; das vierte war ſchon tot.
Kaſſel, 28. Febr. Großes Aufſehen erregt hier die
Verhaftung des Stadtreiſenden Hans Hahn,
Ver=
treter einer ſeit Jahren beſtehenden angeſehenen
Groß=
handlung von Chemikalien und Farbwaren wegen raffi
nierter Wechſelfälſchungen in Höhe von 42000 Mark. Hahn,
der Vorſitzender einer ganzen Anzahl angeſehener Vereine
in Kaſſel war, wurde am Samstag von einer Feſtlichkeit
weg verhaftet.
Landan (Pfalz), 28. Febr. Drei Landauer
Apo=
theker ſind von dem hieſigen Schöffengericht zu je 800
Mark Geldſtrafe oder je ſechs Wochen Gefängnis
ver=
urteilt worden, weil ſie in den Jahren 1907 bis 1910
geſchloſſene Briefe, die zumeiſt Rechnungen
enthielten, in größerer Anzahl durch Privatboten
oder Polizeidiener der umliegenden Ortſchaften
be=
tellen ließen, ſtatt ſie durch die Poſt zu verſchicken. Die
Angeklagten rechtfertigen ihr Vorgehen damit, daß es
ich hierbei um eine alte Gepflogenheit handle, die vor
rltersher nicht nur von vielen Gewerbetreibenden,
ſon=
dern auch von Behörden in der Pfalz und im
rechts=
heiniſchen Bayern geübt worden ſei. Wenn das nicht
uläſſig ſei, hätte man erſt eine Warnung ergehen
aſſen ſollen. Das Gericht erkannte jedoch unter
Zu=
frundelegung von je 2000 Briefen auf die obengenannte
Strafe.
Stuttgart, 28. Febr. Eine größere Anzahl
Stutt=
tarter und anderer württembergiſcher Zeitungsverleger
eſchloß geſtern, einen Verein
württembergi=
cher Zeitungsverleger zu gründen.
Köln, 28. Febr. Wie die „Kölniſche Volkszeitung”
us Düſſeldorf meldet, erſchoß ſich der Mörder des
rſchoſſenen Polizeiſergeanten Wurſter, der Gaſtwirt
Folgel. Die Leiche wurde geſtern Morgen auf dem
Holzheimer Friedhofe aufgefunden.
Thorn, 27. Febr. In der fortgeſetzten Verhand
ung vor dem Kriegsgericht der 35. Diviſion gegen
en Grafen Pfeil beſchloß das Gericht, das geſamte
lktenmaterial der Prozeſſe Pfeil gegen Pfeil von den
Techtsanwälten Juſtizrat Viebig=Breslau und Notar
Dr. Sprenger=Bremen einzufordern, und für den Fall,
aß die Herausgabe der Akten verweigert wird,
die=
elben mit Beſchlag zu belegen. Die als Zeugin
ge=
adene Gräfin Pfeil geb. Heim iſt noch nicht erſchienen
och teilt der Kriminalbeamte Gräger mit, daß ſie ſich
uf dem Wege von Paris nach hier befinde. Dagegen
t die zweite Gräfin Pfeil geb. Baroneſſe v. Behr aus
Nitau in Rußland erſchienen. Die weiteren
Verneh=
rungen bezogen ſich auf das Eheleben des Grafen Pfeil
Jährend eines Teiles der Verhandlung wird die
effentlichkeit ausgeſchloſſen. Juſtizrat
Mendelsſohn=
reslau wird über ſeine Tätigkeit in den
Zivilpro=
iſſen des Grafen gegen ſeine Frau vernommen.
ierauf wurden die Verhandlungen auf Montag
ertagt.
Wien, 27. Febr. Auf der Militärſchießſtätte fand
eſtern nachmittag ein Piſtolenduell ſtatt, bei
m der Konzipiſt der niederöſterreichiſchen
Statt=
alterei Herm. Frhr. v. Widerhofer in die Schläfe
ge=
offen wurde. Der Verletzte ſtürzte bewußtlos
zu=
mmen und erlag auf dem Wege ins Hoſpital ſeinen
erletzungen. Baron Widerhofer war in der Wiener
euſtadt anſäſſig und war eigens zu dem Duell nach
dien gekommen. Er war 36 Jahre alt und ein Sohn
s berühmten öſterreichiſchen Kinderarztes und Hof
rtes Baron Widerhofer, der lange Zeit Leibarzt des
giſers und Hausarzt der Kinder des Kaiſers war
eber den Gegner des Erſchoſſenen iſt nichts bekannt,
r die Polizei die Auskunft verweigert. Nach einer
erſion iſt es ein Kavallerieoffizier, nach einer anderen
n Staatsbeamter. Urſache des Duells ſoll eine Dame
weſen ſein. Beide Gegner waren Reſerveoffiziere
d erhielten deshalb für die Austragung des
Ehren=
rndels die Militärſchießſtätte zugewieſen. Sämtliche
ekundanten waren Offiziere. Es war dreimaliger
ugelwechſel auf 35 Schritte Diſtanz feſtgeſetzt worden.
gron W. hatte den erſten Schuß und fehlte, beim erſten
chuß des Gegners erhielt er die tödliche Wunde.
Paris, 28. Febr. Die Seine, deren Waſſerſtand
ſtern ſtationär war, iſt ſeit heute nacht abermals im
teigen begriffen. Man glaubt, daß die Seine
orgen einen Stand von ungefähr 5,90 Metern
er=
ichen könnte. Die Loire, die gleichfalls andauernd
igt, hat von neuem die niedrig belegenen Stadtteile
n Angers überſchwemmt.
Kopenhagen, 27. Febr. Heute wurde im Kaſtel
ne Batanllonskaſſe geſtohlen, die zirka
000 Kronen enthielt, welche für Löhnungen beſtimmt
aren. Die Polizei ſoll dem Diebe auf der Spur ſein
London, 28. Febr. Ein philanthropiſches
ermächtnis im Betrage von zehn Millionen
ark hat eine engliſche Menſchenfreundin ausgeſetzt.
ach dem ſoeben bekanntgegebenen Teſtament der im
Ezember verſtorbenen Philanthropin Mrs. Frank
orriſon, die als die „Feen=Großmutter des Sunning=
I=Diſtrikts” in dem ihr Landſitz Farmwood Axot lag,
Fannt war, hinterließ ſie 470 408 Pfund Sterling. Da
kinderlos war und die Verwandten ihres Mannes
wer reich ſind, verfügte ſie über dies Vermögen in
rer Anzahl von Vermächtniſſen. Der Geſellſchaft
m Schutz der Kinder hinterließ ſie 500000 Mark, an
ei Antiviviſektions=Geſellſchaften je 100000 Mark, an
er Kirchen und Sekten ebenfalls je 100000 Mark. Eine
itere halbe Million ſetzte ſie zur Zahlung von
bensrenten an die Dienerſchaft aus, der Reſt iſt in
rmächtniſſen von 600000 bis 20000 Mark an
Ver=
endte verteilt. Das Teſtament enthält die
Beſtim=
ung, daß Vermächtnisteilnehmer, die zur katholiſchen
oche übertreten oder einen Katholiken heiraten oder
nder katholiſch aufzuziehen geloben, ihr Vermächtnis
rbüßen ſollen. Dies iſt das dritte ganz kürzlich in
aft getretene Teſtament in der Familie Morriſon.
e drei zuletzt verſtorbenen Mitglieder der Familie
rterließen zuſammen über 200 Millionen Mark.
Konſtantinopel, 27. Febr. Nach einer Meldung der
Eni Gazetta” iſt bei Jaleva am Marmarameer eine
ebekannte Krankheit ausgebrochen, die
bis=
dreihundert Todesfälle verurſacht hat.
New=York, 28. Febr. Hier wurde ein
Rieſen=
windel aufgedeckt. Eine neue New=York=
Bor=
rux=Dampferlinie kündigte billige Fahrten an, ver=
kaufte Tauſende von Fahrkarten im ganzen Lande und
exiſtierte überhaupt nicht. Alle Beteiligten ſind nach
Europa geflohen und die Bureaus ſind geſchloſſen.
Buenos Aires, 26. Febr. Der engliſche Dampfer
„Abaris”ſtieß heute auf der hieſigen Reede mit einem
argentiniſchen Dampfer zuſammen. Der
argenti=
niſche Dampfer ging unter und mehrere Perſonen
ertranken. Der engliſche Dampfer iſt, wie man
an=
nimmt, nicht beſchädigt worden.
..
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach
ſehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Richard Wagner=Verein. Das Programm,
das Herr Profeſſor Leopold Godowsky für ſein
erſtes Darmſtädter Auftreten am 3. März aufgeſtellt hat,
wird den eminenten Künſtler von ſeinen glänzendſten
Seiten zeigen. Es beginnt mit Beethovens „Les Adieux‟
Sonate, bringt zur Vorfeier von Schumanns
hundert=
jährigem Geburtstag deſſen hier lange nicht mehr gehörte
Symphoniſche Etuden, ſowie vier Chopin=Nummern.
Ganz beſonderes Intereſſe aber dürften die Spezialität
Godowskys, ſeine für Klavier umgearbeiteten alten
Tänze von Corelli, Rameau und Lorilly erregen, mit
denen er überall begeiſterten Beifall gefunden hat. Die
Schlußabteilung enthält dann einige der berühmteſten
Bravour=Nummern des unvergleichlichen Technikers: eine
Etude und Berceuſe von Henſelt, Liszts
Gnomen=
reigen” und die von Godowsky umgearbeiteten Arabesken
über den Straußſchen Walzer „An der ſchönen blauen
Donau” von Schulz=Erler, die hier wohl gerade ſolche
Senſation machen werden wie allerwärts.
Hochwaſſer.
** Trier, 28. Febr. Die Moſel hat geſtern ihren
Höchſtſtand mit 6,45 Metern erreicht. Die unteren
Stadtteile von Trier ſind überſchwemmt und der
Ver=
kehr kann nur mit Mühe aufrecht erhalten werden.
Heute früh betrug der Waſſerſtand nur noch 5,05
Me=
ter. — In Cochem betrug der Waſſerſtand geſtern 5,50
Meter; auch dort waren die niedrig gelegenen
Stadt=
teile überflutet. Das Waſſer ſtand in den Kellern
teil=
weiſe 1½ Meter höch. Bei dem Orte Thörnich iſt
in=
folge des Regens eine große Fläche Weinberge
ab=
gerutſcht.
* Köln, 28. Febr. Der Rhein iſt ſeit geſtern
um ein Meter und zwei Zentimeter geſtiegen; der
Waſſerſtand iſt 6,50 Meter.
H.B. Brüſſel, 28. Febr. In Seraing iſt der
größte Teil der Cocquerill=Werke infolge
Hoch=
waſſers überſchwemmt. Auch die Hochöfen und
Stahlwerke, ſowie die ſonſtigen Anlagen ſind unter
Waſſer geſetzt. Bei einem weiteren Steigen würden
mehrere Tauſend Arbeiter gezwungen ſein, die
Ar=
beit einzuſtellen. Der angerichtete Schaden iſt ſehr be
deutend. Auch mehrere andere Fabriken ſind
über=
ſchwemmt. Die Maaß erreicht ſtellenweiſe eine Breite
von anderthalb Kilometern.
H. B. London, 28. Febr. Infolge der Regengüſſe
der letzten Tage iſt die Themſe um nahezu 2 Meter
geſtiegen. In der Nähe von Windfor iſt ein
Kanal=
boot mit 60 Tonnen Ballaſt geſunken und hindert den
Verkehr. Infolge des in Süd=England herrſchenden
Unwetters wird ein weiteres Steigen der Themſe
be=
fürchtet.
Vermiſchtes.
— Anti=Duell=Liga. Man ſchreibt uns: Die
vom Verein zum Schutze der Ehre der Studierenden
an der Univerſität Leipzig nach Halle berufene zweite
Akademiker=Verſammlung nahm unter
Lei=
tung des Stud. Pohl einen günſtigen Verlauf.
Im
Namen der deutſchen Anti=Duell=Liga ſprach Prof.
Kiſſinger=Darmſtadt, worauf Geheimrat Prof. Dr.
Kattenbuſch=Halle einen mit großem Beifall der
zahl=
reich erſchienenen Studenten aufgenommenen Vortrag
über „Ehrverletzbarkeit und Ehrenſchutz” mit
beſonde=
rer Beziehung auf das ſtudentiſche Leben hielt, der eine
ſehr lebhafte Ausſprache weckte. Am folgenden Tage
be=
gannen die Verhandlungen über die Gründung eines
Deutſchen Hochſchulverbandes zur Verbeſſerung des
Ehrenſchutzes und zur Beſeitigung des Zweikampfes.
Dieſer Verband hat den Zweck, einen vollwertigen
Schutz des Ehrenrufes der Studierenden anzuſtreben.
Da er hierfür den Zweikampf als gänzlich ungeeignet
erachtet, verfolgt er deſſen endgültige Beſeitigung. Auf
dieſer Grundlage fordert er an jeder Hochſchule die
Schaffung eines ſtändigen allgemeinen ſtudentiſchen
Ehrenrates, vor dem jede wirkliche Beleidigung in
Ge=
währung einer wirkſamen, volle Sühne bietenden
Ge=
nugtuung unter Vermeidung des Zweikampfes
unbe=
dingt ausgetragen werden muß. Die Mittel zur
Er=
reichung des Verbandszweckes ſind Propaganda in
Wort und Schrift, d. h. Veranſtaltung von
Verſamm=
lungen und Vorträgen und Herausgabe ſowie
Verbrei=
tung von Schriften, ferner die Förderung und
Beteili=
gung an ſtändigen allgemeinen Ehrenämtern auf
pari=
tätiſcher Grundlage. In allen ſonſtigen ſtudentiſchen
und politiſchen Fragen iſt er ſtreng neutral.
* Der Eiſenreichtum Norwegens.
Nor=
wegen beſitzt ungewöhnlich bedeutende Ablagerungen von
Eiſenerz, deren Ausbeutung erſt in letzter Zeit beaonnen
hat. Die reichſten Lager finden ſich in Nordland und in
der Landſchaft von Drontheim. Die Minen von Syd=
Varager verfügen allein über 100 Millionen Tonnen, von
denen jährlich 600000 To. gewonnen werden ſollen. Die
Ar=
beiten werden vorausſichtlich in dieſem Sommer
begin=
nen. Die Minen von Dunderlandsdal haben den Betrie
für einige Zeit eingeſtllt, doch ſoll er unter Anwendung
des ſchwediſchen Verfahrens zur Behandlung des Erzes
bald wieder aufgenommen und auf 1 Million Tonnen
jährlich gebracht werden. Dazu werden die Minen von
Tromſö mit 30 Millionen Tonnen Erz und einem
jähr=
lichen Ertrag von 200000 Tonnen hinzukommen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 28. Febr. Die Eiſenbahndirektion
Mün=
ſter teilt mit: Die Tagesblätter bringen in letzter Zeit
angeblich amtliche Mitteilungen über die Urſache des
Unfalles auf dem Bahnhofe zu Scheeſſel, wo
bekanntlich am 23. Dezember gegen 6 Uhr 22 Minuten
vormittags der D=Zug 91 Köln-Hamburg auf einen zu
überholenden Güterzug auffuhr. — Die Urfache des
Unfalles kann zur Zeit noch nicht angegeben werden.
Die Unterſuchung ſchwebt noch bei der
Staatsanwalt=
ſchaft des Landgerichts zu Verden an der Aller.
* Straßburg i. Elſ., 28. Febr. Gegenüber der
Nach=
richt deutſcher und ausländiſcher Blätter, daß auf dem Pick
von Teneriffa ein neues aerologiſches Inſtitut
in einer Höhe von 2400 Metern errichtet werden ſoll auf
Koſten des deutſchen Kaiſers, des Fürſten von Monaco
und einer Anzahl großer deutſcher Finanzleute, erfährt die
„Straßburger Poſt” von fachmänniſcher Seite: Dieſes=
gerologiſche Inſtitut auf dem Pick von Teneriffa beſteht
ſchon ſeit Mitte vorigen Jahres und liegt auf einer Höhe
von 2200 Metern. Die Beobachtungshauſer ſind Schen
kungen des deutſchen Kaiſers und der Firma Sauce und
Kloß=Berlin. Das Obſervatorium wurde aus Mitteln
errichtet, die Profeſſor Dr. Hergeſell als Präſidenten der
Internationalen Kommiſſion für wiſſenſchaftliche
Forſchun=
gen von deutſchen Geldleuten zur Verfügung geſtellt
wor=
den ſind. Das Inſtitut befand ſich unter ſpaniſcher
Ober=
hoheit und ſteht den Mitgliedern der Internationalen
Kommiſſion für wiſſenſchaftliche Luftſchiffahrt in erſter
Reihe zur Verfügung. Eine Abteilung für medieo=
biolo=
giſche Forſchung unter Profeſſor Dr. Pannwitz ſoll
errich=
tet werden. Es ſteht zu hoffen, daß dieſes wichtige
Obſer=
vatorium ſeine Beobachtungen ebenfalls durch
telegra=
phiſche Verbindungen dem öffentlichen Wetterdienſte zur
Verfügung ſtellen wird.
* Oldenburg, 28. Febr. In Sillens bei
Burhav=
wurde in der vergangenen Nacht die Witwe Bergmanm
ermordet und beraubt. Die Leiche wurde heute
vormittag mit durchſchoſſenem Kopf und
durchſchnitte=
nem Halſe aufgefunden. Der Mörder entwendete ein
Sparkaſſenbuch und Bargeld. Als Täter vermutet man
einen früheren Verlobten der Tochter der Ermordeten,
Die Gendarmerie iſt ihm bereits auf der Spur.
* London, 28. Febr. Die engliſche Regier
ung erſuchte, wie „Daily Chroniele” meldet, die
Re=
gierung in Peling um Einzelheiten über die
Abſetz=
ung des Dalai Lama, erhob aber keine
Vor=
ſtellungen bei der chineſiſchen Regierung, und zwar
weder für ſich ſelbſt noch in Verbindung mit anderen
Mächten.
* Konſtantinopel, 28. Febr. Die türkiſche Preſſe
ſetzt die abfällige Kritik der Politik Rußlands
und Bulgariens anläßlich der Reiſe König
Fer=
dinands von Bulgarien nach Petersburg fort. — „Yeni
Gazetta” meint, die Reiſe enthülle trotz aller
Friedens=
verſicherungen die wahren Ziele Bulgariens.
Oeſter=
reich=Ungarn und Deutſchland aber zeigten, daß ſie die
Intereſſen der Türkei und damit auch den Frieden zu
verteidigen entſchloſſen ſeien. — „Ikdam” ſpricht ſich
ebenſo aus.
* New=York, 28. Febr. Marineſekretär Meyer
er=
klärte, das Schiffsbauprogramm des nächſten
Jahres enthalte nicht einen, ſondern zwei
Dread=
noughts von 32000 Tonnen; das Programm für 1910
ſieht zwei Linienſchiffe mit 27000 Tonnen vor.
H. B. Berlin, 28. Febr. Nach Schluß der
geſtri=
gen
Wahlrechts=
Demonſtrationsver=
ſammlung im Zirkus Buſch wälzte ſich die
große Menſchenmenge in der Richtung nach dem
könig=
lichen Schloß. Nur einen verhältnismäßig kleinen
Teil der Verſammlungsteilnehmer konnte die Polizei
nach dem Bahnhof Börſe ablenken. Ehe noch ein
grö=
ßeres Schutzmannsaufgebot zur Stelle war, hatten ſich
etwa Tauſend Menſchen vor dem königlichen Schloß
angeſammelt; unter ihnen befand ſich auch der Abg=
Naumann. Die Menge brachte Hochrufe auf ihn aus,
der Aufforderung, eine Anſprache zu halten, entſprach
Naumann aber nicht. In der Zwiſchenzeit waren auf
dem Schloßhof 10 berittene Schutzleute und ein
bedeu=
tendes Aufgebot von Beamten zu Fuß erſchienen, die
nun die Freitreppe zum Dom und zum Denkmal
gegenüber dem Schloß räumten. Willig leiſteten die
Demonſtranten Folge und zogen unter Hochrufen auf
das allgemeine Wahlrecht zur Straße Unter den
Lin=
den. Die ſozialdemokratiſchen Demonſtranten ſangen
Arbeiterlieder. Vor dem kronprinzlichen Palais
be=
ſtieg ein Mann die Auffahrtsrampe, um eine Anſprache
zu halten, er wurde aber daran von den beiden Poſten
verhindert. Dann ſetzte ſich der Zug weiter zur
Wil=
helmſtraße in Bewegung unter beſtändigen Hochrufen
auf das freie Wahlrecht. An der Ecke Unter den Linden
und der Wilhelmſtraße verſperrte eine ſtarke
Schutz=
mannskette den Weg. In der Zwiſchenzeit war es aber
etwa 150 Demonſtranten gelungen, durch Seitenſtraßen
zum Reichskanzlerpalais vorzudringen. Als die
Hoch=
rufe auf das freie Wahlrecht ertönten, ſchloſſen Diener
ſofort die Portale. Eine berittene
Schutzmannsabteil=
ung ging gegen die Demonſtranten ſcharf vor und
zer=
ſtreute die Menge. Erſt in der vierten
Nachmittags=
ſtunde hatten die Umzüge ein Ende.
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271
[ ← ][ ][ → ]Seite Ge
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910.
Nummer 50.
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit Sonntag früh: Das
mitteleuropäiſche Depreſſionsgebiet iſt raſch in öſtlichem
Abzug begriffen. Dabei hat es geſtern noch in allen
Gegenden Regenſchauer, wenn auch meiſt nur geringe
ge=
bracht, im Gebirge iſt Schnee gefallen. Ueber Mittel=
und Oſteuropa lagert jetzt hoher Druck, ſodaß heute
vor=
mittag Aufheiterung eintritt. — Ueber den britiſchen
Inſeln iſt wieder eine tiefe Zyklone erſchienen, die raſch
vordringt und auffriſchende ſüdweſtliche Winde bringt.
Ausſichten in Heſſen für Dienstag, den 1. März:
Nach klarer Nacht und Nachtfroſt am Tage wieder
zu=
nehmende Bewölkung und milder, ſpäter Regen,
auf=
friſchender Südweſt.
Familiennachrichten.
Mee
Statt beſonderer Mitteilung.
Die glückliche Geburt eines geſunden
Mäd=
chens zeigen hocherfreut an
(B4531
A. W. Hölte und Frau
Elli, geb. Münch.
Rotterdam, 26. Febr. 1910.
eeeeeeSe
Todes-Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, unſeren
innigſt=
geliebten Vater, Schwiegervater, Großvater,
Schwager und Onkel
(4582
Herrn Meichior Nauth
Postpackmeister i. P.
nach längerem, mit großer Geduld getragenen
Leiden, im 74. Lebensjahre zu ſich abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 28. Februar 1910.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 2. März,
nachmittags 3 ½ Uhr, vom Alicehoſpital
(Dieburgerſtraße) aus, ſtatt.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute abend verſchied nach kurzem, ſchwerem
Leiden unſer innigſtgeliebter, vortrefflicher Sohn,
Bruder, Enkel und Neffe
(4541
Kar
im 32. Lebensjahre,
Darmſtadt, den 27. Februar 1910.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Winter, Direktionsrat.
Blumenſpenden und Kondolenzbeſuche ſind
nicht im Sinne des Entſchlafenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 2. März,
vormittags 10 Uhr, auf dem hieſigen
Fried=
hofe ſtatt.
Todes-Anzeige.
Nach langem Leiden verſchied in London
unſer geliebter
(4505
Herr Max Neustadt
im 65. Lebensjahre.
Die Feuerbeſtattung hat in London
ſtatt=
gefunden; die Beiſetzung der Aſche erfolgt:
Mittwoch, den 2. März a. c.,
nachmittags 3 Uhr,
vom Portale des israel. Friedhofes in
Darm=
ſtadt aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Gatten
und Vaters ſagen wir Allen unſeren innigſten
Dank.
(*4906
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Henriette Grosse, geb. Engel,
Tilla Grosse.
Darmſtadt, 28. Februar 1910.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Wilhelm Tell”
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Vortrag von Profeſſor Dr. Kautzſch um 8 Uhr in der
Techniſchen Hochſchule (Saal 326).
Vortrag von Pfarrer Zöckler um 8 Uhr in der „Stad
Pfungſtadt”.
Generalverſammlung des Bürgervereins
Darmſtad=
um 9 Uhr im Vereinslokal.
Monatsverſammlung des deutſchen und öſterr
Alpenvereins um 8½ Uhr im „Fürſtenſaal”.
Konzert um 6 Uhr im Reſtaurant „Metropol”.
Konzert um 8 Uhr im Hotel Heß.
Konzert um 8 Uhr im Bürgerkeller.
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Grafenſtraße): Vorſtellungen von 4½—11 Uhr.
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Mittwoch, 2. März.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr in der
„Ludwigshalle‟.
Holzverſteigerung um ½ 9 Uhr bei Wirt Brücher
zu Arheilgen.
Patentſchriften=Auskegeſtelle in der Gewerde,
Bibliothek, Neckarſtr. 3. Zeit der Benutzung: an aller
Wochentagen von 8½—12½ u. 2½—5½ Uhr (Samstag=
Mittag ausgenommen).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeßel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſe;
für den Inſeratenteil: S. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
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Meutel Dienstag, 1. März 1910
Premieren-Tag
Der durchweg neue Spielplan für 1.—15. März bringt eine
Serie auserlesener I. Kunstkräfte der internat. Schaubühne
die unübertroffenen
Miss Alice und Captain Slemd Buren-Scharfschätz.
Hatten die Allerhöchste Ehre, vor Sr. Maj. dem Kaiser von Russland eine
Separat-Vorstellung in Zarskoje-Selo zu geben. (Kaiserl. Diplom u. Goldmedaillen).
Robert Nesemann
Humorist
Chas. Cherber Co
Amerik. Universal-Akt.
Sensationell!
Sensationell!
Ikarische Spiele. Das letzte Wort der Gymnastik. Risley-Akt.
Mile. Georgette van Dyk
Internat. Gesangs- und
:: Vortrags-Künstlerin
Bros. OKirk
Komische Radfahrer
Minnie Rense
Wiener Soubrette
Elektrischer Ausstattungs-Akt mit Leucht-Fontänen. (4575
Lebende Photographien.
DER B1OGRAPH
:: Neue Serie.
*
Vorverkauf wie bekannt Anfang 8 ¼ Uhr.
ungesehen vorübergehen zu lassen.
Jeden Montag und Freitag
Programmwechsel!
Nummer 50.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1916.
Seite 7.
Was enthält das jetzige
neue Programm
1. Hanteler- und
Elaine
Kunstfilm. Legende aus dem
angelsächsischen Kittertum.
z. Von Zigeunern geraubt
Spannendes Drama.
z. Das Serum
Dramatisch.
4. Eisbärjagd in
der Polargegend
Interessantes Naturbild.
Der Schwerenöter
humor.
6. DieLiebe ist eine Himmelsmacht
komisch.
z. Entlohene Raubliere
hochkomisch.
8. Als Einlage: Der deutsche Kunstfilm:
(*4819
Ein
Verbrecher-Genie
Sherlok-Holmes-Drama
nach Schätzler-Perasini.
Bet der auserordentlichen Bellbt=.
heit unserer Vorführungen wollen
wir nicht unterlassen, darauf
auf-
merksam zu machen, dass der
Spielplan nur bis Donnerstag abend
auf dem Repertoir steht. Es ist
deswegen angebracht, diese
ausser-
ordentliche interessante Sujets nicht
Damenuhr verloren
der Nähe von Eſchollbrückerſtraße 8.
(*4951
5zugeben daſelbſt.
Kanarienweibchen
tamm Seifert, Heck=, Flug= und
Sing=
fige ſind wegen Aufgabe der Zucht,
(*4911
er nur zuſammen, abzugeben
Moosbergſtraße 81, pt.
I
Bendr!
Suche für meine Nichte (Waiſe) mit
ge=
artem Geld und ehrbarem Charakter und
äterem Vermögen von 10—12000 Mk.
ren Mann, nicht unter 27 Jahren, mit
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frengſte Diskretion Hauptbedingung.
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Seite 8.
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Ein ſchmerzliches Stöhnen kam aus Undines Bruſt.
Wie der Sturm heulte, dumpf brauſend klang das
onnern der Wogen durch die Nacht.
Undines weißes Nachtkleid ſchleifte den Boden.
Auf=
löſt hing ihr das rotgoldene Haar wie eine wabernde
he lang auf die Hüften herab. Die weißen Arme
ho=
n ſich empor, und die Hände umklammerten ängſtlich den
inſterriegel. Was war das, was da drüben vorging?
Entſetzt hingen ihre Augen an den gegenüberliegenden
malen Fenſtern der Galerie, die den neuen Teil des
hloſſes mit dem alten verband. Schien da nicht Licht
rch die Scheiben und wuchs es nicht mehr und mehr?
enn es dort in der Ahnengalerie brannte, ſo war
Rei=
rr der Ausgang abgeſchnitten.
Eine qualvolle Angſt ſtieg in Undine empor.
Nein, es war wohl töricht, was ſie dachte. Aber
arde der Schein nicht heller, leuchtender?
Er iſt verloren, ſchrie ſie plötzlich auf. Er kann ſich
ht retten. Niemand kann ihn retten.
Wie von Sinnen griff ſie nach einem dunklen Mantel,
Fen Kapuze ſie, nachdem ſie ihn haſtig umgeworfen, tief
die Stirn zog. Noch einen Blick warf ſie auf das
edlich ſchlafende Kind, dann ſtürzte ſie in wilder Haſt
raus,
Geere e
Feuer, rief ſie laut durch die Tür auf ſein erſchrecktes
Fragen. Helfen Sie, retten Sie. Lorl iſt in meinem
Zim=
mer, bringen Sie das Kind in Sicherheit, und denken Sie
an Fridrun. Ich muß hinüber zum Turm, der am meiſten
gefährdet iſt. Die Ahnengalerie brennt.
Sie hörte nicht mehr Ebbo Klas’ Antwort. Mit dem
Rufe „Feuer” ſtürzte ſie vorwärts. Alle elektriſchen
Klin=
geln im Schloſſe ertönten, ein wirres Durcheinander
er=
ſchreckter Dienſtleute, Rufen und Schreien drang noch an
ihr Ohr, da ſtand ſie ſchon draußen in dem verſchneiten
Schloßhof. Sie kannte einen Weg, einen einzigen, den es
noch gab, um zu Reimar zu gelangen. Als Kind war ſie
ihn einmal voller Gruſeln gegangen.
Der Sturmwind riß ihr mit wilder Gewalt die
Ka=
puze von dem loſen Haar. Sie achtete gar nicht darauf.
Ihr weißes Nachtgewand ſchleifte durch den hohen Schnee,
durch den ſie kaum den Weg zu der niederen, kleinen,
halb=
verborgenen Pforte fand, die in ihrer Erinnerung lebte.
Wenn die Pforte verſchloſſen war? Wenn ſie zu ſpät
kam?
Jetzt hatte ſie die kleine, verſteckte Tür gefunden. Aber
der Schlüſſel! Wo war der Schlüſſel? Undine rüttelte
mit wildem Ungeſtüm an dem alten, morſchen Schloß. Und
kreiſchend gab es nach.
Halb ohnmächtig vor Aufregung taumelte Undine in
einen dunklen Gang und eine ſchmale Holzſtiege empor.
Hilf mir doch, lieber Gott, betete ſie. Laß ihn nicht
ſterben, den Ahnungsloſen. Gönne mir Zeit, gutzumachen.
was ich gefehlt. Sei barmherzig, du großer, du gütiger
Gott!
Sie taſtete vorwärts. Draußen aber färbten ſchon die
züngelnden Flammen den weißen Schnee blutig rot.
Reimar hatte den ganzen Abend gearbeitet. Er
wollte noch heute zu Ende kommen. Mit Ebbo Klas
hatte er das Weſentliche vereinbart und ſeine
Beſtim=
mungen getroffen. Nun galt es nur noch Abſchied zu
nehmen von Undine. Er hatte erſt gehen wollen ohne
ein Wort, aber er konnte es nicht. Es drängte ihn, ihr,
die ihn ſo tief gekränkt, zu ſagen, daß er ihr vergebe, daß
er kein anderes Ziel im Auge gehabt, als ihr Glück,
ſeitdem er damals beim Begräbnis ihres Vaters
er=
kannte: ſie oder keine iſt deines Lebens Glück und
Inhalt.
Soweit war es mit ihm gekommen. Sollte er ihr
wirklich dieſen Triumph nicht gönnen? Sollte er ihr
ſagen, daß er, der ſich ſo ſtolz von ihr gewandt, am
Liebſten vor ihr auf den Knien liegen würde und
bet=
teln um ihre Liebe?
Von Tag zu Tag war dieſe Liebe in ihm gewachſen.
Damals ſchon in der Nebelnacht, als er da draußen
in den Dünen Undine in ſeinem Mantel an ſeinem
Herzen hielt, hatte er übermächtig mit ſich gekämpft, um
ſie nicht wild an ſein Herz zu reißen. Länder und
Meere hatte er dann zwiſchen ſie und ſich gelegt, aber
immer mächtiger war dieſe Liebe auch in der Ferne in
ihm gewachſen. In welch’ unſinnigem Hoffen und ver=
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910.
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rief ihn! Das war mehr, als er zu hoffen gewagt. Und
dann kam das Schreckliche, das Entſetzliche, die
fürchter=
liche Anklage aus ihrem Munde.
Ueber Fridruns Anſprüche und Folgerungen lächelte
er, aber Undines Mißtrauen brannte in ſeiner Bruſt
wie helles Feuer.
Auch das noch zu aller Qual. Wenn ſie hätte ahnen
können, wie unſäglich er ſelbſt durch Lutz’ Ende
ge=
litten. Und doch, wenn er wieder vor der gleichen
Frage geſtanden, er hätte das gleiche wieder getan.
Einen faulen Aſt mußte man abſägen vom Stamme,
wenn der ganze Baum nicht zu Grunde gehen ſollte,
unerbittlich abſägen. Und er hatte es getan, aber um
hohen Preis.
Reimar ſah verſtört auf. Was war das nur für ein
merkwürdiges Wiſpern und Raunen?
Das hohe, achteckige Gemach war nur matt
erleuch=
tet, und es war ihm, als huſchten flackernde Schatten
an den Wänden entlang.
Reimar nahm die Lampe und leuchtete umher.
Merkwürdig, war es nicht, als komme der immer
wahr=
nehmbarer werdende Geruch dort hinter dem Bilde
her=
vor, das über einer Tapetentür hing, wie er einmal
zu=
fällig entdeckte? Was hinter der Tür verborgen lag,
hatte er nie erforſcht, jetzt aber überkam es ihn doch
eigen in dieſer mitternächtigen Stunde.
Alle die Spukgeſchichten, die ſich verſtohlen die
Leute zuflüſterten von der Nebelfrau, die in dem alten
Turm ihr Weſen treiben ſollte, und andere Dinge fielen
ihm ein.
Lächerlich! Er ſetzte die Lampe auf den Schreibtiſch
und trat forſchend vor das Bild,
Erſchreckt wandte er ſich plötzlich um. Welch’ ein
ſeltſames Kniſtern ging durch den Raum.
War es nicht, als zöge ein feiner Rauch durch die
Stube?
Die Nebelfrau ging hier um, hatten die Leute
er=
zählt. Schlich ſich nun auch zu ihm die Geſpenſterfurcht?
Ein Grauen ſtieg plötzlich in ihm auf, aber mit
Vernunftgründen bekämpfte er es wieder.
Jetzt — nun ſtockte doch ſein Atem — war es ihm,
als würden leiſe Schritte hinter der Tapetentür laut.
Wie das Schleifen eines Gewandes klang es.
Er lauſchte angeſtrengt. Wieder glaubte er das
merkwürdige Kniſtern zu ſpüren, und dann hörte er
plötzlich ein ſcharfes Klopfen hinter der Tür. Erregt
ſchritt er näher. Die Tür war verſchloſſen. Einen
Augenblick zögerte er, dann aber zog er ſein
Taſchen=
meſſer hervor. Blitzſchnell klemmte er die Klinge in die
kaum ſichtbaren Fugen.
Vom Turme tönte es Mitternacht, die Geiſterſtunde.
Iſt jemand hier? fragte er laut, das Schloß der
Tapetentür ſprengend.
Die ganze Stube ſchien ihm plötzlich wie in eine
Rauchwolke gehüllt, und in dieſem Nebelmeer ſtand
plötzlich eine hohe, weibliche Geſtalt in der Tür und
trat auf ihn zu.
Die Nebelfrau!
Hatte er es laut gerufen oder nur gedacht? Einen
Augenblick ging es wie ein Granſen durch ſeine Seele,
aber nur einen Moment. Auf die Erſcheinung
zutre=
iend, donnerte er ihr entgegen:
Was willſt Du hier?
Das Wort aber erſtarb ihm auf den Lipren. Die
Frau dert in dem leuchtenden Goldhaar — die Kapuze
ihres Mantels war ihr herabgeglitten — ſtreckte ſlehe:
die Hände nach ihm aus und rief:
Du darfſt nicht erſchrecken, Reimar. Ich bin’s, U
dine. Es brennt im Schloſſe. Hörſt Du es nicht
kn=
ſtern, hörſt Du nicht den Lärm, der vom Schloßhof he
aufſchallt? Der Weg ins Freie iſt für Dich abgeſchn
ten. Da fiel mir ein, daß es noch den Geiſterweg ge
wie wir ihn als Kinder nannten. Ich bitte Dich, kom
ſchnell. Wir erſticken ja im Rauch.
Faſſungslos ſtarrte er Undine an. Unfähig, ſich
rühren, blickte er wie gebannt in das blaſſe Geſ
ſeines Weibes, das ſich ſo flehend zu ihm aufhob
tödlicher Angſt und Haſt.
Du kommſt zu mir, Undine? rang es ſich endlich 1
ein Jauchzen von ſeinen Lippen. Du kommſt, mich
retten?
Weit breitete er ihr beide Arme entgegen, aber
Blick in ihr verzweifeltes Geſicht, als ſie ſcheu ein
Schritt zurückwich, ließ ſeine Arme wieder ſinken.
Komm, flehte Undine und griff nach ſeiner Ha
es iſt ſonſt für uns beide zu ſpät.
Noch einen Blick warf er auf die Tür, die nach
Galerie führte, da ſah er helle Flammen dort gie
emporzüngeln. Dann folgte er willig der weit
Hand, die ſo feſt in der ſeinen lag, in den dunklen
G=
hinein, die ſchmale, knarrende Holzſtiege hinab, die
Undine führte.
Endlos dünkte ihm der Weg. Der Rauch nahm
faſt den Atem. Einmal war es ihm, als ob auch
dine wankte, aber da unten ſchimmerte ihnen ſe.
helles Licht entgegen.
Ich kann nicht mehr, ächzte plötzlich Undine
dann brach ſie an ſeiner Seite am Fuße der Stiege
(Fortſetzung ſt
ſammen.
Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
(6 23.
Denstag, 1. März.
1910.
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Erhebung des Stempels für Fahrräder pro 1910.
Unter Hinweis auf die nachſtehend abgedrucken §§ 3, 15—27 der Verordnung
vom 6. Mai 1907, den Radfahrverkehr betreffend, ſowie unter Hinweis auf die
gleich=
falls abgedruckten, im Falle einer Verſäumnis platzgreiſenden Strafbeſtimmungen wird
hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Erhebung des Stempels für
Fahr=
räder für das Rechnungsjahr 1910, ſowie das Aufkleben und die vorſchriftsmäßige
Entwertung desſelben
von heute ab bis 31. März 1910 an jedem Wochentage,
vormittags von 9 bis 12 Uhr,
bei Großh. Kreisamt Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3, im Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 9,
ſtattfindet.
Wir fordern daher alle Beſitzer von Fahrrädern, die dieſelben auf öffentlichen
Wegen und Plätzen benutzen, auf, die Stempelabgabe während der obenerwähnten
Zeit zu entrichten oder, ſofern die Vorausſetzungen hierzu porliegen, während derſelben
Zeit (ſ. § 19 Abſ. 2 der Verordnung) Antrag auf Befreiung von der Abgabe zu ſtellen.
Anſprüche auf Befreiung ſind:
1. für die Stadt Darmſtadt bei dem zuſtändigen Polizei=Revier,
2. für den Landkreis Darmſtadt bei der betreffenden Großherzoglichen
Bürger=
meiſterei
vorzubringen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. E.: von Starck.
Verordnung, den Radfahrverkehr betreffend.
Vom 6. Mai 1907, §§ 3, 15—27 der Verordnung.
C. Der Radfahrer.
a) Ausweis über die Perſon des Radfahrers.
§ 3. Wenn ein Fahrrad auf öffentlichen Wegen und Plätzen benutzt werden ſoll
zat der Beſitzer hiervon dem für ſeinen Wohnort zuſtändigen Kreisamt ſchriftlich oder
nündlich Anzeige zu erſtatten und die in Nr. 58 des Tarifs zum Urkundenſtempelgeſetz
n der Faſſung der Bekanntmachung vom 28. März 1907 vorgeſchriebene
Stempelab=
zabe für die Radfahrkarte zu entrichten.
Das Kreisamt erteilt dem Anmeldenden eine auf den Namen des Radfahrers
autende Radfahrkarte, die nach anliegendem Muſter ausgeſtellt wird.
Der Radfahrer hat die Radfahrkarte bei ſich zu führen und auf Verlangen dem
iuſtändigen Beamten vorzuzeigen.
Für Perſonen unter 14 Jahren erfolgt die Ausſtellung auf Antrag des Vaters,
Vormundes oder ſonſtigen Gewalthabers.
Die Radfahrkarte gilt für den Umfang des Deutſchen Reichs.
Radfahrer, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt außerhalb des Deutſchen Reiches
aben, haben einen anderweiten genügenden Ausweis über ihre Perſon bei ſich zu
Uhren und auf Verlangen dem zuſtändigen Beamten vorzuzeigen.
E. Vorſchriften über die Stempelabgabe.
§ 15. Die Stempelabgabe für die Jahreskarte (§ 3, Abſ. 1), gültig vom 1. April
is 31. März des folgenden Jahres, beträgt 5 Mark. Entſteht die Abgabepflicht in
er Zeit zwiſchen 1. Oktober und 31. März des folgenden Jahres, ſo iſt für dieſen
zeitraum nur die Hälfte dieſes Betrages zu entrichten.
§ 16. Das Kreisamt trägt die Anmeldungen unter fortlaufenden Nummern in
in Verzeichnis ein, erhebt die in § 15 erwähnte Abgabe und erteilt den Anmeldenden
1. eine Radfahrkarte (§ 3),
2. eine Nummerplatte, die der Nummer des Verzeichniſſes entſpricht.
§ 17. Auf der Rückſeite der Radfahrkarte ſind Stempelmarken im Betrage der
ntrichteten Abgabe durch das Kreisamt aufzukleben und zu entwerten.
Bei den von der Stempelabgabe befreiten Perſonen (§ 23) erhalten die
Rad=
ihrkarten auf der Rückſeite den Vermerk „Stempelfrei bis 31. März 19.. .".
§ 18. Die Nummerplatte trägt auf beiden Seiten auf weißem Grund in 6 cm
oher lateiniſcher Schrift den Anfangsbuchſtaben der Behörde, die die Radfahrkarte
usgeſtellt hat (für das Kreisamt Dieburg Di) und dahinter in 5 cm hohen Ziffern
ie Nummer der Radfahrkarte (§ 16). Die Nummern werden, je nachdem ſie von
ner Behörde der Provinz Starkenburg, Oberheſſen oder Rheinheſſen zugeteilt
orden ſind, in roter, blauer oder grüner Farbe aufgetragen. Bei den für den
Land=
ezirk eines Kreiſes ausgegebenen Nummerplatten iſt der betreffende Buchſtabe in
er Farbe der Nummer, bei den Nummerplatten für den Stadtbezirk eines Kreiſes
agegen in ſchwarzer Farbe ausgeführt.
Das Fahrrad muß beim Befahren öffentlicher Wege und Plätze mit der
Num=
erplatts verſehen ſein. Letztere, deren Iuſchriſt ſtets in lesbarem Zuſtande erhalten
erden muß, iſt in der Richtung der Längsaxe des Fahrrades und nach vorn gerichtet
rart zu befeſtigen, daß die Inſchrift von beiden Seiten gut ſichtbar iſt. Die
Nummer=
atte wird von der Behörde beſchafft und den Beſitzern von abgabepflichtigen
Fahr=
idern unentgeltlich geliefert. Wer von der Stempelabgabe befreit iſt, hat die Koſten
*r Nummerplatte zu erſetzen.
Beſitzer von ſolchen Fahrrädern, die mit Nummerplatten verſehen ſind, dürfen
ir Kontrollierung der Abgabe nicht angehalten werden.
§ 19. Die Abgabe iſt von einer und derſelben Perſon, auch bei einem Wechſel des
ahrrads, innerhalb desſelben Jahres (1. April bis 31 März) ſtets nur einmal, und
par erſtmalig bei der Anmeldung des Fahrrads und ſodann alljährlich im Monat
kärz für das darauffolgende Rechnungsjahr unter Vorlage der Radfahrkarte bei dem
reisamt zu entrichten.
Innerhalb der gleichen Friſten haben die Perſonen, die gemäß § 23 Befreiung
zn der Abgabepflicht in Anſpruch nehmen, bei dem Kreisamt entſprechenden
An=
ag zu ſtellen.
20. Wer den Beſitz eines anmeldepflichtigen Fahrrades im Laufe eines Jahres
tfgibt oder verliert, hat dies dem Kreisamt ſeines Wohn= oder Aufenthaltsortes
ingſtens binnen einer Woche unter Vorzeigung der Karte und Rückgabe der
Num=
erplatte anzuzeigen.
Wer, ohne den Beſitz aufzugeben, das Fahrrad auf öffentlichen Wegen und
läthen nicht mehr benutzen will, kann ſich durch Abmelden des Rades unter
Rück=
rbe der Nummerplatte von der weiteren Abgabepflicht befreien.
Die Abmeldung iſt in das nach § 16 zu führende Verzeichnis einzutragen und
em Abmeldenden auf Verlangen auf der ihm erteilten Karte zu beſcheinigen.
§ 21. Verlegt der Beſitzer eines anmeldepflichtigen Fahrrades ſeinen
Wohn=
der Aufenthaltsort in einen anderen Kreis, ſo iſt das Rad bei dem Kreisamt, das
e Radfahrkarte ausgeſtellt hat, abzumelden und bei dem für den neuen Wohn= oder
ufenthaltsort zuſtändigen Kreiscmt unter Vorlage der Radfahrkarte anzumelden;
rs letztere erteilt eine neue Nummerplatte und zieht die bisher geführte
Nummer=
atte behufs Rückgabe an das zuſtändige Kreisamt ein.
§ 22. Es iſt verboten, Nummerplatten eigenmächtig anzufertigen, die Inſchrift
on Nummerplatten eigenmächtig zu ändern und ſolche Nummerplatten zu führen,
e nicht von der zuſtändigen Behörde erteilt ſind.
Der Beſitzer eines mit Nummerplatte verſehenen Fahrrades darf dieſes an
rdere Perſonen zur Benutzung auf öffentlichen Wegen und Plätzen nur
vorüber=
hend überlaſſen.
F. Ausnahmen.
§ 23. Von der Stempelabgabe ſind befreit:
1. Militärperſonen und ſonſtige Perſonen, die in Dienſten des Reiches oder eines
Bundesſtaates einer Provinz, eines Kreiſes oder einer Gemeinde ſtehen und
Fahrräder überwiegend zur Erledigung der ihnen obliegenden
Dienſt=
geſchäfte benutzen;
2. Perſonen, die das Fahrrad überwiegend als Beförderungsmittel zur
Ar=
beitsſtelle oder zur Ausübung ihres Berufes oder Gewerbes benutzen, ſofern
ihr Einkommen den Betrag von jährlich 1500 Mk. nicht erreicht;
3. Schüler, die das Fahrrad überwiegend als Beförderungsmittel zum
Be=
ſuche der in einer anderen Gemeinde oder mindeſtens 2½ Kilometer von der
Wohnung entfernt gelegenen Schule benutzen;
4, Perſonen, die ſich zum Kurgebrauch oder weniger als 30 Tage lang im
Groß=
herzogtum aufhalten;
5. Perſonen, die ein Fahrrad, für das die Stempelabgabe bereits entrichtet iſt,
vorübergehend benützen (§ 22 Abſ. 2).
§ 24. Wird auf Grund des § 23 eine Befreiung von der Stempelabgabe in
An=
ſpruch genommen, ſo iſt vorzulegen:
1. in den Fällen der Ziffer 1 eine Beſcheinigung der vorgeſetzten Dienſtbehörde
dahingehend, daß das Fahrrad überwiegend zu dienſtlichen Zwecken
ver=
wendet wird;
2. in den Fällen der Ziffer 2 der letzte Steuerzettel und eine Beſcheinigung der
Bürgermeiſterei oder Polizeibehörde über das Vorliegen der weiteren
Voraus=
ſetzung. Bei Bedienſteten genügt hinſichtlich des letzten Punktes eine
Be=
ſcheinigung des Arbeitgebers, die jedoch durch die Bürgermeiſterei oder
Polizei=
behörde beſtätigt ſein muß:
3. in den Fällen der Ziffer 3 eine Beſcheinigung der Bürgermeiſterei oder der
Polizeibehörde oder des Klaſſenlehrers.
Ueber den Anſpruch entſcheidet, vorbehaltlich der Beſchwerde an das
Miniſte=
rium des Innern, das Kreisamt, bei dem die Stempelabgabe zu entrichten ſein würde.
Die Stenerbehörden ſind verpflichtet, den Kreisämtern auf Verlangen jede zur
Entſcheidung erforderliche Auskunft zu geben.
§ 25. Eine Verpflichtung zum Führen einer Nummerplatte und zum
Mitführen einer Radfahrkarte beſteht nicht für die in § 23 Ziffer 1 genannten
Perſonen, wenn:
1. dieſe bei Benutzung des Rades Uniform, Amtskleidung oder ein Amtsabzeichen
tragen, oder
2. das Rad als zu Dienſtzwecken beſtimmt von der vorgeſetzten Behörde kenntlich
gemacht iſt.
§ 26. Ob und inwieweit Ausnahmen von den in Gemäßheit des § 13 ergangenen
Vorſchriften für den dienſtlichen Radfahrverkehr der Beamten der Poſt= und
Tele=
graphenverwaltung und anderer öffentlicher Verwaltungen, ſowie der Gendarmen
zuzulaſſen ſind, beſtimmt das Miniſterium des Innern.
G. Strafbeſtimmungen.
§ 27. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Entrichtung der
Stempelabgabe werden nach dem Geſetz vom 12. Auguſt 1899 über den
Urkunden=
ſtempel in der Faſſung der Bekanntmachung vom 28. März 1907,
Zuwiderhand=
lungen gegen die übrigen Vorſchriften dieſer Verordnung und gegen die darin
vor=
behaltenen allgemeinen oder beſonderen polizeilichen Anordnungen (§ 13) in
Gemäß=
heit des § 366 Nr. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuches mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder
mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.
Urkundenſtempelgeſetz.
Artikel 31, Abſ. 1. Die im Art. 14 Nr. 2 bezeichneten Perſonen haben, wenn ſie
den Vorſchriften bezüglich der Verpflichtung zur Entrichtung des Stempels
zuwider=
handeln, unbeſchadet ihrer Haftpflicht für den fehlenden Stempel (Art 14), eine
Geld=
ſtrafe verwirkt, welche dem vierfachen Betrage des hinterzogenen Stempels
gleich=
kommt, mindeſtens aber drei Mark beträgt. Jede zuwiderhandelnde Perſon
trifft die ganze Strafe. Auf Beamte findet dieſe Vorſchrift keine Anwendung,
Abſ. 3. Die Verhängung der Strafe erfolgt nach Maßgabe der Vorſchriſten des
Geſetzes, die Einführung des Verwaltungsſtrafbeſcheids bei Zuwiderhandlungen
gegen die Vorſchriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle betreffend,
vom 20. September 1800.
Abſ. 4. Wenn ſich aus den Umſtänden ergibt, daß eine Stempelhinterziehung
nicht hat verübt werden können oder nicht beabſichtigt worden iſt, ſo tritt ſtatt der
vorgedachten Geldſtrafe eine Ordnungsſtrafe bis zu zweihundert Mark ein.
Art. 33. Wer es, den beſtehenden Beſtimmungen zuwider, unterläßt, die nach
den Tarifnummern 10 34, 40, 47, 48, 51, 58, 86 erforderlichen Erlaubnisſcheine und
Karten zu löſen, verfällt in die im Artikel 31 Abſ. 1 beſtimmte Strafe. Die
Vorſchrif=
ten des Artikel 31. Abſ. 3, 4 finden entſprechende Anwendung.
Die hinterzogene Stempelabgabe iſt von demjenigen nachzuentrichten, der im
Falle der Löſung des Erlaubnisſcheines oder der Karte zur Zahlung des Stempels
verpflichtet geweſen wäre. Die Einziehung der Abgabe erfolgt nach Maßgabe der
Vorſchriften des Artikel 26.
Unterſteht die Perſon, die nach Abſ. 2 die Stempelabgabe nachzuentrichten hat,
wegen Minderjährigkeit oder wegen ihres geiſtigen oder körperlichen Zuſtandes der
Beaufſichtigung, ſo haftet für die Entrichtung der Stempelabgabe auch derjenige,
wel=
cher kraft Geſetzes zur Führung der Anfſicht verpflichtet iſt. Die Haſtbarkeit tritt
nicht ein, wenn der Aufſichtspflichtige nachweiſt, daß er ſeiner Pflicht genügt hat oder
daß die Stempelhinterziehung auch bei gehöriger Aufſichtsführung erfolgt ſein würde.
Die Beſtimmung des Abſ. 2 Satz 2 findet Anwendung.
Betreffend: wie oben.
Darmſtadt, 15. Februar 1910.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Vorſtehende Bekanntmachung empfehlen wir Ihnen wiederholt in geeignet
erſcheinender Weiſe zur Kenntnis der Intereſſenten Ihrer Gemeinde zu bringen.
J. E.: von Starck.
(3749a
Bekanntmachun g.
Betreffend: Geſuch der Gemeinde Nieder=Ramſtadt um Erlaubnis zur Einleitung von
Kanalwäſſern in die Modau.
Die Gemeinde Nieder=Ramſtadt beabſichtigt, die Abwäſſer des „am Lohberg”,
Gemarkung Nieder=Ramſtadt, in der Entſtehung begriffenen Villenviertels durch eine
Kanalanlage in die Modau zu leiten.
Pläne und Beſchreibung hierüber liegen 14 Tage lang vom Erſcheinen dieſer
Be=
kanntmachung in dem Amtsverkündigungsblatt (Darmſtädter Tagblatt) an gerechnet,
auf dem Geſchäftszimmer der Großh. Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt zur Einſicht offen.
Etwaige Einwendungen ſind binnen dieſer Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes
ebenda anzubringen.
Darmſtadt, den 28. Februar 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. E.: Dr. Reinhart.
(4545
eruiche Bahrechten des Groſherzasſichen Polzeinte Darnſahd.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3
be=
nden ſich: 1 ſchott. Schäferhund, 4 Pinſcher.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
erden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
g, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Impftermin.
Nachdem die Eltern derjenigen im vorigen Jahre impfpflichtigen Kinder, welche
S jetzt noch nicht geimpft ſind, Auforderung zur Nachholung der Impfung empfangen
iben, wird denſelben Mittwoch, den 2. k. Mts. und die folgenden Mittwoche,
ſo=
nge das Bedürfnis dauert, jedesmal nachmittags 3 Uhr in dem Schulhauſe in
*r Rundeturmſtraße Gelegenheit gegeben, ihre Kinder unentgeltlich impfen zu laſſen.
Alle in vorſtehenden Terminen geimpfte Kinder müſſen bei Meidung der
geſetz=
hen Strafe in den 8 Tagen ſpäter abgehaltenen Terminen nochmals zur Nachſchau
ſcheinen.
Zugleich machen wir hiermit auf die in dem Regierungsblatt Nr. 13 vom
Januar 1900 vorgeſchriebenen Verhaltungsvorſchriften für die Angehörigen der
mpflinge noch ausdrücklich aufmerkſam. Dieſelben lauten.:
§ 1. Aus einem Hauſe in welchem anſteckende Krankheiten, wie Scharlach,
Ma=
ſern, Diphtherie, Krup. Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Entzündungen oder die
natürlichen Pocken herrſchen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine nicht
ge=
bracht werden.
C
§ 2. Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter haben dem Impfarzte vor
der Ausführung der Impfung über frühere oder noch beſtehende Krankheiten des Kindes
Mitteilung zu machen.
§ 3. Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem Körper und
mit reinen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 26. Februar 1910.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Schmitt.
(4496ois
n gut erhalten,
Bettſtelle mit Matratzen wegzugshalb.
zu verk. Erbacherſtraße 7, 2. St. (*4660soi
Adressen
(3956a
jeder Art beſorgt überall
Heſſiſches Adreſſen=Bureau, Kirchſtr. 24
ſtät: Aufpolieren von Möbeln
Spezialltüt: uſw., ſowie alle vorkom=
(237a
menden Schreinerarbeiten.
Adolf Zeller, Ballonplatz 10.
Kochbirne, gelbe Mäuschen
auserleſene kleine Kartoffeln, paſſ. für Salat
und zum Röſten, Kumpf 50 Pfennig.
Viktoriaſtraße 54.
(*4656si
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910.
Nummer 50.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag, 10., Freitag, 11. und Samstag, 12. März 1910
vormittags 10 und nachmittags 3 Uhr
verſteigere ich meiſtbietend gegen bare Zahlung auf freiwilligen
Antrag der Firma Ph. Bechtold, in deren ſeitherigem
Ge=
ſchäftslokal, Rheinſtraße 14, zwecks
gänzlicher Räumung des Lagers
ſämtliche noch vorhandene Möbelſtücke und ſonſtige
Waren=
vorräte als:
1 Schlafzimmereinrichtung, hell nußb. Holz mit Intarſien;
1 Saloneinrichtung in Empire=Stil, 1 Speiſezimmer=
Einrichtung in echter Gothik, Salonſchränke, verſchiedene
Stile, Büfetts, Vertiko, Bücherſchrank, Damen= und
Herren=Schreibtiſche, 1 Eckſofa mit Etageren, 1
Pfeiler=
ſchrank und 1 Trumeau mit Spiegel, Salontiſche, Seſſel
und Wandſpiegel aller Art, Salonſtühle, 1
Raſierſpiegel=
tiſch, 1 Truhe mit Etagere, goth., 1 Staffelei, 1 Säule,
1 Wandſchirm, rokkoko mit Malerei, 1 Stilleben (
In=
tarſien eingelegtes Holz), 3 große Türportale, 2 große
Oelgemälde, Landſchaften, mehrere Salongarnituren und
Seſſel, weiß bezogen, ohne Ueberzug, 1 großer
Wand=
gobelin, Orient. Portiere, ſeidene und andere Stores,
Vorhänge aller Art, Lyoner Seidenſtoffe für Tiſchdecken,
Diwandecke, Teppiche, 3 jap. Gartenſchirme u. a. m.
Die Möbelſtücke ſind vorzüglich gearbeitet und teilweiſe
hiſtoriſchen Stils.
Ferner kommen zum Ausgebot ſämtliche gebrauchte
Bureau=
möbel, die ganze Kontoreinrichtung, mit Kaſſenſchrank uſw.
Beleuchtungskörper für Elektriſch und Gas.
Iin Vorverkaufzm Verſteigerngepreiſen
und zur Einsichtnahme iſt das Geſchäftslokal:
Rheinſtraße 14, geöffnet:
Montag, 7., Dienstag, 8. u. Mittwoch, 9. März 1910,
vorm. v. 10—12½ Uhr und nachm. v. 3—5 Uhr.
Darmſtadt, den 1. März 1910.
(4579isi
Ernst Wolff, Amtsgerichtstaxatar.
Mühlſtraße 62, am Kapellplatz.
Verſteigerungs-=Anzeige.
Dienstag, den 1. März 1910, nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Saale „Zur Roſenhöhe”, Rundeturmſtraße 16, zwangsweiſe
gegen Barzahlung
a) vorausſichtlich:
1 Bohrmaſchine, 2 Sofas, 2 Kleiderſchränke, 1 Regulator, 1 Nähmaſchine,
1 Klavier und verſchiedene andere Gegenſtände:
b) beſtimmt:
1 Scheibenbüchſe, 1 Vorrat Knabenanzüge, Herrenhemden,
Damen=
hemden, Knabenunterhoſen, Kinderunterröcke, Schirme, Damen= und
Kinderſchürzen, Herrenhüte und verſchiedene andere Gegenſtände.
Darmſtadt, den 28. Februar 1910.
(4561
Rollenhagen, Großh. Gerichtsvollzieher,
Kaſinoſtraße 24.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 2. März 1910, nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle”, Obergaſſe, zwangsweiſe
meiſtbietend gegen Barzahlung:
a) beſtimmt: 1 guterhaltenes Pianino in nußb. Gehäuſe.
b) vorausſichtlich: Eine große Partie Futterſtoffe, 70 Dutzend Servietten, Tafel=
und Tiſchtücher, Leinenzeug, Drell, 90 Kunſtblätter, 60 Pack Notizbücher, eine
große Partie Couverts und ſonſtige Papierwaren, 2200 Zigarren, eine
Laden=
einrichtung (Theke, 1 großer und 2 kleine Warenſchränke), Hausmobilien durch
alle Rubriken, 1 Fahrrad, 1 Pferd mit Wagen (Federrolle) u. a. m.
Ferner hieran anſchließend auf freiwilligen Antrag, ebenfalls gegen
Bar=
zahlung:
1 vollſtändiges Bett, 1 Klavier (Flügel) und verſchiedene Bilder (Oel=
(4564
gemälde und Zeichnungen).
Darmſtadt, den 28. Februar 1910.
Kapp, Großh. Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt,
Friedrichſtraße 24, I.
Neuban Garniſon=Lazarett Wiesbaden.
Es ſollen öffentlich vergeben werden:
Los 1 Erd= und Maurerarbeiten
Eröffnung 9 Uhr vorm.
„ 2 Asphaltarbeiten
10=
„ 3 Baſaltarbeiten
,
„
„
„ 4 Steinmetzarbeiten (gelber Sandſtein)
,
,
1.
„ 5 und 6 Zimmer= und Stakerarbeiten
Klempnerarbeiten
2 „ mittags
„
,
30
§ Dachdeckerarbeiten (rote Biberſchwänze
nachmittags.
Die Zeichnungen, Bedingungen und die Verdingungsanſchläge liegen im
Neu=
baubureau des Garniſon=Lazaretts an der Weſterwaldſtraße zur Einſicht aus, letztere
können auch von dort gegen eine Gebühr von 1,50 Mk. für Los 1, 1,00 Mk. für Los 5
(C4539,31
und 6, und von je 0,50 Mk. für die übrigen Loſe bezogen werden.
Die Angebote ſind verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, nebſt den
Proben bis Mittwoch, den 16. März 1910, zu den angeführten Zeiten an oben
bezeichnetes Bureau einzureichen.
Militärbauamt Wiesbaden.
Brennholz-Verſteigerung.
Donnerstag, 3. März I. Js., von vormittags 9 Uhr an,
werden in dem oberen Lokale der Turngemeinde dahier (Woogsplatz 5) aus Doman
wald Diſtrikt Beſſunger Forſthaus, im ganzen Diſtrikt zerſtreut, beſonders in ?
Weide, am grünen Teich, Haſenruh und Wenzenwieſenſchlag, verſteigert:
Nutzſcheiter (rund), rm: 4 Erlen; Scheiter, rm: 191 Buchen, 67 Eick
4 Birken, 1 Aſpen, 57 Kiefern, 2 Lärchen, 1 Fichten; Knüppel, rm: 45 Buch
2 Hainbuchen, 21 Eſchen, 32 Eichen, 34 Erlen, 1 Linden, 5 Kiefern, 1 Lärck
9 Fichten; Reiſig, Wellen: 1500 Buchen, 20 Hainbuchen, 260 Eſchen, 10 Ahr=
780 Eichen, 30 Birken, 430 Erlen, 40 Aſpen, 320 Kiefern, 230 Lärchen, 90 Ficht=
Durchforſtungs=Reiſig Wellen: 550 Buchen, 20 Eichen; Stöcke, r=
12 Buchen, 13 Eichen; Stöcke, fein zerkleinert, rm: 1 Eichen.
Kaufliebhaber werden erſucht, das Holz vor der Verſteigerung einzuſehen.
Großh. Förſter von der Au zu Beſſunger Forſthaus und Forſtwartaſpirant Kir
ner dahier werden dasſelbe auf Verlangen vorzeigen.
(4135m
Darmſtadt, 22. Februar 1910.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Heinemann.
raselochs=Veis
teigerung.
Freitag, den 4. März 1. Js., nachmittags 1 Uhr,
wird auf dem Gemeindebureau zu Ober=Beerbach ein zur Zucht untauglich geworde
Faſelochſe verſteigert. Derſelbe iſt bei Herrn Peter Plößer V in Schmal=Beerback=
Unterhaltung und wolle man ſich wegen der Beſichtigung an Herrn Plößer wenden
Ober=Beerbach, am 25. Februar 1910.
(4515i)
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Beerbach.
Koch.
Hofmanniſches Inſtitut
(10kl. Privatmädchenſchule mit Fortbildungskurſen und
Seminar für Sprachlehrerinnen).
Das neue Schuljahr beginnt am 4. April. Anmeld. an den Vormittagen
Schulhauſe, Neckarſtraße 5, mit Geburts=, Impfſchein und ev. letztem Schulzeugnis.
C. V. Szczepanski,
ſtaatl. geprüfte Schulvorſteherhin.
3123a)
cg
S/am Luisenplatz Luisenstr. 10 am Luisenplatz E
Aymehöiflte
Dakaastudter Sprach- und Nandelschule
J
Leiter: Emil Held und Hieron. Schneider.
Neue Kurse Anfang April für junge und erwachsene Herren und Damen.
Ausbildung in allen kaufmännischen Fächern.
Stenographie-, Maschinenschreiben nach verschiedenen Systemen.
Sprachen: Französ., Engl., Span., Ital. — Grammat., Konvers.,
Speziell kaufm. Korrespondenz.
Besondere Klassen für Fortbildungsschüler.
NE Schüler unserer Handelsschule sind beim Verlassen der städt. Schulen, wie
diejenigen der kaufmännischen Fortbildungsschule vom Besuche der
obligat. Fortbildungsschule befreit.
3447a)
Anmeldungen frühzeitig erwünscht.
Darmstädter Faddgeglan
58 Heerdweg 58
ſtaatlich konzeſſionierte und beaufſichtigte Privatſchule mit Real= und Gymne
Abteilungen und den Klaſſen Sexta bis Oberprima.
Sorgfältige und gewiſſenhafte Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=
Abiturienten=Examen, auch für Damen.
(B5
— An der Anſtalt unterrichten 14 Lehrer.
Im Jahr 1909 beſtanden 16,zim Frühjahr 1910 11 Einjährige.
Näheres durch den Leiter
M. Elias.
Brauer-Akademie zu Worms a. Rh.
Gegr. 1872 durch Dr. Schneider. (Unter Staatsaufs.)
Beginn des Sommersemesters am 7. April 1910. (3558M
Direktion: E. Ehrich.
Nachſtehender Beſchluß wird hiermit
zur öffentlichen Kenntnis gebracht:
r%
Konkursberfahren.
Ueber das Vermögen des
Weißbinder=
meiſters Friedrich Diehl in Darmſtadt
wird heute, am 26. Februar 1910,
vor=
mittags 11¾ Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet, da der Gemeinſchuldner
zahlungs=
unfähig iſt und die Konkurseröffnung
be=
antragt hat.
Der Gerichtsvollzieher i. P. Philipp
Reibſtein in Darmſtadt wird zum
Kon=
kursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
3. April 1910 bei dem Gerichte
an=
zumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Beibehaltung des ernannten oder die Wahl
eines anderen Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und
eintretenden Falls über die in § 132 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
auf
Montag, den 21. März 1910,
nachmittags 4 Uhr,
und zur Prüfung der angemeldeten
Forde=
rungen auf
Samstag, den 16. April 1910,
vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer
Nr. 104, Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den
Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den Forderungen,
für welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem
Konkursverwalter bis zum 3. April
(4529
1910 Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 26. Februar 1910.
Der Gerichtsſchreiber
Großherzoglichen Amtsgerichts I.
Bekanntmachung.
Die geſtern und heute in
Nieder=
ſtadt abgehaltene Holzverſteigerung
nehmigt. Die Abfuhrſcheine können
4. März an bei den Kaſſen in
Em=
genommen werden.
Ober=Ramſtadt, 25. Februar 1910.
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſta
Daab.
Feſucht wird vergoldetes Trumea
Marmorplatte und Spiegel. Of
mit Preisang. unt. O 94 an die Exped.
rin
Priaa Wetterauer Setzkarto
Kaiſerkrone und Induſtrie bei
Johannes Gerhard, Sandbergſtra
bill.
Einf. neuer Kinderwagen geber
Bleichſtraße 17, 2. Stock li
*4880)
Sloller
beſeitigt mühelos in kurzer Zeit i
1000fach bewährte, auf völ
neuer Theorie begründete
„Korrektiv‟-Verfahre
(human. d. höch. Auszeich. ſanktioni
auch da, wo and. Methoden verſagt
Intereſſenten erfahren Näheres
am Mittwoch, 2. März 13—8 1.
„Donnerstag, 3. „ nacht
in Darmstadt, Waldſtr. 9, .
Allgem. Sprach-Heilanstalt Dir. M. Boe
Ehrenmitgl. der „Intern. V. v. Ro
Kreuz” Zahlr. Dankſchr. liegenof=
Kurtaxe mäßig. Liſpeln (ſog. Anſto
der Zunge) wird ſchnellſtens beſeit
(*4815oi
50₰
Tüe
ges Fräulein
aus guter Familie, mit beſten Schulzeugn.
u. Referenz. ſeith. Stellung, ſucht Poſten
als Buchhc
n oder Kontoriſtin auf größ.
Bureau. Gefl. Off. u. L. 4 a. d. Exp. (*4527a
tüchtig in Manufaktur, m.
Verkauferin
aut. Zeugniſſ. ſucht Stelle,
eventl. als Lageriſtin. Offert. unt. R 14
an die Expedition dieſes Blattes. (*4839
größere Konfektions=
Welches geſchäft gibt per=
Fekter, erfahrener Schneiderin
dauernde Heimarbeit
in Bluſen, Röcken uſw. Gefl. Offerten unt.
P 65 an die Expedition ds. Bl.
(*4878
*4790oi) Erfahr. Mädchen ſucht Stellung
zu einzelner Dame auf 1. oder 15. April.
Offerten unt. P 98 an die Exped. (*4790oi
4840im) Kinderloſe Frau ſucht für
vor=
mittags Laufdienſt oder ſonſt Beſchäftigung
Mühlſtraße 20, Schäfer.
4865) Jung. reinl. Frau ſucht Laufdienſt
f. morg. 2 Std. Lauteſchlägerſtr. 17, Stb. I. I.
4871) Frau ſucht Laufdienſt
Landwehr=
ſtraße 39, Hinterbau, Manſarde.
4876) Ein Mädchen ſucht morgens
3 Stunden Laufdienſt Kaupſtr. 23, Manſ.
*4881) Junge Frau geht waſchen und
butzen
Arheilgerſtraße 69, II. rechts.
weiche
Einige jüngere Landmädchen, gedient
u. nicht gedient haben, ſuchen Stellen durch
Frau Bickel, Stiftſtraße 56.
(*4886id
4891) Frau ſucht für nachm. Waſchen
und Putzen Grafenſtraße 27 (Mittelbau).
PaN
F
4 Parkusſtraße 4,
Prausucht Laufdienst Manſ. (*4853
*4858) Frau ſucht Laufdienſt von 7—10 Uhr
Bleichſtraße 5, Stb. 2. Stock.
Eine erſte Kochfrau empfiehlt ſich
*4916)
Rundeturmſtraße 14, II. Stock.
Mädchen, welches einfach kochen kann,
ſucht ſofort oder bis 15. März Stelle.
Jöckel, Eliſabethenſtraße 32.
4925) Tücht., jung. Mädchen, w. ſch.
ged., ſ. Stelle auf 15. März. Büro Brutſcher,
Marktplatz 7, Hinterhaus, I. Stock.
*4929) Frau geht Waſchen und Flicken
Pankratiusſtr. 69, III. Stock.
*4900) Pünktliche, reinliche Perſon ſucht
Laufſtelle Obergaſſe 40, II. Stock, Hinterbau.
*4899) Junge Frau geht Waſchen und
Putzen Sackgaſſe 7½ Frau Heß I.
Sre
Vällchon
Mohngug
Fienrere Hädchen
zut empfohlen, ſuchen Stelle für ſofort u.
päter durch Arbeitsnachweis für weibl.
Dienſtperſonal Inh. Frau Weißmantel,
Eliſabethenſtraße 37.
(*4932
4931) Unabhängige fleißige Frau ſucht
Laufſtelle Karlſtraße 53, Hinterbau part.
in e
M.
Für 15jähriges evang. Madchen
om Lande wird Stelle geſucht als
Kinder=
nädchen. Offert. u. R 43 a. d. Exp. (*4950im
*4941) Mehr. Alleinmädchen, welche koch.
1. nicht koch., jüngere Mädchen, welche noch
richt gedient hab., ſuch. Stellen f. 1. April.
Stellenbur. Frau Dingeldein,
Schützen=
traße 10½ Telephon 531.
*4940) Ein. Mädchen ſucht ſofort Stelle,
rm liebſt. in Metzgerei, mehr. Mädch. ſuch. z.
5. März u. 1. April Stelle in Geſchäfts= u.
Priv. Fr. Elis. Frank, Stellenb. Saalbauſtr. 33.
*4943) Fräulein ſucht Gelegenheit, das
Kochen gündlich zu erlernen ohne gegenſ.
Vergüt. Stellenbüro Schulz, Schulſtr. 3.
Naumam
21 Jahre alt, evangeliſch, mit einfacher,
Hoppelter und amerikaniſcher Buchführung,
Korreſpondenz, Stenographie,
Maſchinen=
chreiben, In= u. Auslandsſpedition beſtens
vertraut, ſucht, geſtützt auf prima Zeugniſſe,
anderweitig Engagement und erbittet
Offerten unter R 26 an die Expedition
(*4860im
dieſes Blattes.
ſucht Poſten
Junger Es
ntellig. Kaufmann für Kontor
Offerten unter R 16 an
und Reiſe.
(*4836
die Expedition dieſes Blattes.
B
F
Kolonialwe
renbranche
Junger Kaufmann ſucht Stelle im Laden
und Kontor. — Offerten unter O. 78 an
(4176a
die Expedition ds. Bl.
*4435dsi) Tüchtiger Modellſchreiner
ucht Stellung. Gefl. Anerbieten unter
D. 83 an die Expedition ds. Bl.
Zuverläſſig., Ha
geprüfter Yüf= u. Wagenſchmied
ucht z. 1. oder 15. April Stellung. Gefl.
Auskunft Arheilgerſtraße 4, 4. St. (4692si
t. als Hausdiener,
S
Stelle geſucht Kaſſierer oder
Vacker mit prima Zeugniſſen. Offerten
inter R 21 an die Exped. ds. Bl. (*4855
4857) Ein fleißiger, ſolider, nüchterner
Mann, Halb=Invalid, ſucht leichte
Beſchäf=
igung, am liebſt. auf einem Büro. Näh. Exp
4585) Putzfrau für einige Tage ſofort
geſucht. Näheres Expedition ds. Bl.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910.
Seite 13.
lede Sedonbodle
Shadblbädiee
Alleinige
Niederlagebei:
Schkuſſiaus C. Spier
1 Louisenplatz 1.
(4555
*4919) Ein ordentl., fleißiges, 22jähriges 4503im) Per 1. April, evtl. 1. Mai ſucht *4835ids) Zu zwei Damen, Mutter undMhret Seteteien
Adolf Geiger,
Ludwigsplatz 10. eg2
Tüchliges
Fraulei
für Damenſalon und Verkauf geſucht
(4877imd) Frank, Eliſabethenſtraße 9. 6 tüchtige
Schneiderinne
bei hohem Lohn für dauernd geſucht (4556
E. Cohen,
Modehaus, Wilhelminenſtraße 17½. Speft
Eiste Tahlenarbellerin,
perfekt im Aufſtecken und Garnieren,
einige Beihilfen
ſowie 1 Lehrmädchen ſofort geſucht (4553im
Bayer-Haack, Kapellplatz 14. Konfektion. geſucht
*4890)
Saalbauſtraße 61, 1. Stock. *4917) Friſeuſe geſucht
Gutenbergſtraße 40, II. finden dauernde und loh=
Mädchen nende Beſchäftigung
4569a)
Liebigſtraße 25, Hinterhaus. 4933) Angehende Arbeiterin z. Schneiderin
geſ. Hügelſtraße 63, Stb. II. Konfekrion:
Lehrmädchen bei ſofortigem Verdienſt, ſo=
wie angehende Arbeiterinnen geſucht. Zu
(4522a
erfragen Expedition. Mehrere Lehrmädchen
ſucht für Hauptgeſchäft u. Filialen (4535im
Adolf Geiger,
Ludwigsplatz 10. 30
Leyrmäschen
aus guter Familie für unſer Manufaktur= u.
Modewaren=Geſchäft gegen ſofortige Ver=
(4542md
gütung geſucht.
Heyl & John,
Ludwigsſtraße 6. 1 Lehrmädchen
mit guter Schulbildung für Kontor und
Laden gegen Vergütung gleich geſucht.
Modehaus E. Cohen
(4548
Wilhelminenſtraße 17½ an gagnaht Ernst Köhler,
ahrm.
Leurmädchen Aesdent: Damenfriſeur,
Ernſt=Ludwigſtraße 22, I. Drauen und Mädchen können das
Bügeln u. Glanzbügeln
in kurzer Zeit gründlich erlernen (*4948im
Bügelge schäft Bleichſtraße 13, 1. Stock.
(8910) Ein ſauberes Mädchen für dreimal
in der Woche vormittags geſucht
Marienplatz 4, 1. Stock.
Suche in großer Anzahl
für ſofort und 1. April Köchinnen,
Haus=
mädchen, Alleinmädchen, welche kochen und
nicht kochen, in Herrſchafts=, Privat= und
Geſchäftsh. für hier u. ausw. Frau
Dingel-
dein, Stellenbur., Schützenſtr. 10½, Tel. 531.
3556a) Aelteres, arbeitſames Mädchen
gegen hohen Lohn geſucht. Näh. Exped.
4086a) Für die Kleinkinderſchule
Mauer=
ſtraße 5, wird ein jüngeres ſolides Mädchen
geſucht.
Beſſere Haus=
Suche und empfehle. mädchen,
Allein=
mädchen welche kochen können, Kindermädch.
in Priv. u. Geſchäftsh. auf ſofort u. ſpäter.
*4949is) Stellenb. Nösinger, Magdalenenſtr. 21.
Junger Kaufmann
zur Aushilfe per März auf Büro geſucht.
Flotte und ſchöne Handſchrift erſte
Be=
dingung. — Offerten sub. R 35 an die
(4552im
Expedition dieſes Blattes.
verlange
eſg,
Eler Stellung süc
die
„Deutſche Vakanzenpoſt”
(144mf
Eßlingen 143.
4507) Für eine
hieſige Bank
wird vom 14. März ds. Js. ab auf einige
Monate ein im Bankgeſchäft etwas
be=
wanderter junger Mann zur Aushilfe
geſucht. Gefl. Anerbieten unter R 24 an
die Expedition dieſes Blattes.
das etwas
Zuverläſſiges Mädchen kochen kann,
für kl. Haushalt vom 15. März an geſucht
*4872ids)
Kiesſtraße 92, 1. Stock.
Auerbach (Heſſen),
Darmſtädterſtraße 79. *4843) Anſtändige Frau für 2 Stunden
im Tage geſucht
Viktoriaſtraße 70, 2. Stock. 5404im) Junges, ſauberes Mädchen
für den ganzen Tag geſucht
Nieder=Ramſtädterſtraße 35, part. So
D
Einjunges Mädchen
vom Lande zu einem Kinde ſofort geſucht
4551ids) Eſchollbrückerſtraße 20, 1. Stock. *4868id) Zuverläſſiges, tücht. Mädchen
für kleinen Haushalt per 1. April geſucht
Viktoriaſtraße 47, part. Geſucht per 1. April
eine Köchin, die Hausarbeit übernimmt, bei
gutem Lohn. Solche mit guten Zeugniſſen
(*4875im
mögen ſich melden
Frau von Bieberstein,
Artillerieſtraße 3, vorm. 9—10, nachm. 4—5
und abends von 7 Uhr an. Zu einem Herrn
tüchtiges Alleinmädchen zur ſelbſtändigen
Tüchtige Arbeiterin Führung d. Haush. nach Wiesbaden geſ.
(4879
Franks Stellenbüro, Karlſtr. 31. 14—16jähr. Laufmädchen
für morgens geſucht Caſinoſtr. 26, I. (*4885 *4887id) Tüchtige Mädchen mit guten
Zeugniſſen erhalten recht gute Stellen durch
Frau Bickel, Stiftſtraße 56. *4848) Fleiß., tüchtiges Mädchen tagsüb.
bei gutem Lohn ſofort geſucht
Eliſabethenſtraße 25, Htb. *4920is) Geſucht zum 1. Mai tüchtiges
Mädchen für Küche und Hausarbeit in
Pfarrhaus nach Dresden.
Näheres Stiftſtraße 12. *4921) Jüngere Lauffrau auf 2 Stunden
vor= und eine Stunde nachmittags geſucht
Grafenſtraße 35, part. *4923) Mädchen, die kochen können,
Hausmädchen, Alleinmädchen erhalten
ſehr gute Stellen, hoher Lohn, zu 2 Leuten,
nur in feine Häuſer.
Stellenbüro Röſe, Karlſtr. 53, part. 4567) Unabhängiges, ſauberes Laufmäd=
chen ſofort geſucht. Von 10 Uhr ab melden
Obere Liebfrauenſtr. 117, II. *4864) Ein ſol., brav. Mädchen, welch.
gut bürgerl. kochen kann u. ſich Hausarb.
unterz., für Ende März od. Anf. April n.
Frankfurt geſ. Näh. Exped. d. Bl.
Stelle finden:
Köchinnen, Haus= u. Alleinmädchen per
1. April und 1. Mai, nur gute Stellen.
Näh. Frau Frank, Schulſtr. 9. (*4903 4572im) Wegen Krankheit der Mutter
des jetzigen Mädchens ſuche per ſofort oder
ſpäter einfaches, kinderliebes, in Zimmer=
und Küchenarbeit tüchtiges Mädchen.
Kochen nicht erforderlich, dagegen gute
(*4883im Zeugniſſe Bedingung.
Frau Hofmaler Kröh, Kiesſtr. 58. 4936) Ein ordentliches, zuverläſſiges
Mädchen für den ganzen Tag geſucht
Viktoriaſtraße 90, II.
4314ds) Fleißige ſaubere Monatfrau
von morgens 7—10 u. nachmittags 1—3 Uhr
1. Stock, zwiſchen 1—3 Uhr.
flotter Zeichner, gewandt in Detail und
Ornament, mit Atelierpraxis, möglichſt per
ſofort geſucht. Angebote mit
Handzeich=
nungen und Angabe des Gehaltanſpruches
unter O 74 an die Exped. erbeten. (4146a
N
Ein Herr.
gleich wo wohnh, ſofort geſucht z. Verkauf
v. Zigarren an Wirte, Händler ꝛc. Vergtg.
ev. 250 Mk. pr. Monat oder hohe Prov.
H. Rieck & Co., Hamburg. (4537fI
Junger Mann
aus beſſerer Familie, mit Veranlagung zum
Zeichnen, dem Gelegenheit geboten iſt, techn.
Zeichnen, Schreibmaſchine u. Korreſpondenz
zu erlernen, ſofort oder ſpäter geſucht. Offert.
unter R 32 an die Exped. ds. Bl. (*4893
Dauernde gute
Existenz
bietet ſich ſtrebſamer Perſon ohne
be=
ſondere Fachkenntniſſe durch
Ueber=
nahme einer hocheleganten Neuheit.
Preis 500 Mark. Aufträge von
größeren Firmen vorhanden.
Wirk=
lich gute Exiſtenz für Anfänger.
Offerten unter Nr. 48293 an die
Annoncen=Exped. A. Baumgarten,
(4334soi
Barmen.
4519a) Tücht. Schneidergehilfe ſof. dauernd
geſucht. Ph. Horneff, Karlſtraße 29.
Steehen
ſofort geſucht Lichtenbergſtr. 68. (*4914
Phuumee
Tachtegled. Fahrbarsche
auf dauernd geſucht
(4581
Kelterei Karl Philipp Müller.
Fleißiger Junge
mindeſt. 15—16 Jahre alt, für leichte
Arbeit geſucht. Wochenlohn 10 Mk. (*4937
A. Braunwarth, Tannenſtraße 23.
Tüchtiger, solider
Hausbursche
(verheirateter Mann) per ſofort geſucht.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen werden
berückſichtigt.
(4517
A. Anton,
Eliſabethenſtraße 1.
Junger, sauherer Arbeiter
zum ſofortigen Eintritt geſucht
Gamaschenfabrik Hess,
Luiſenſtraße 6.
(4516
4509is) Auf Oſtern iſt eine
Lehrstelle
zu beſetzen bei
Johs. Waitz,
Hof-, Buch- und Kunsthandlung,
Eliſabethenſtraße 16.
Nur Schüler mit beſten Zeugniſſen wollen
ſich melden. (Solche mit Real= od. Gymnaſial=
Vorbildung und die Berechtigung z.
Ein=
jähr. Freiw. Dienſte bevorzugt).
Intelligenter Sohn
achtbarer Eltern kann bei tücht. Fachmann
geſucht. Näheres Bismarckstrasse 24, Idie Zahntechnik gründlich erlernen. Offert.
unter B 31 an die Exned. àa. Bl. *4894ids
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910.
Nummer 50.
Wasselel
laler-Kakau
kräftigt, wirkt nachhaltig sättigend und lässt
während des Unterrichts kein nervöses
Hunger-
gefühl aufkommen. Er wird deshalb als
Aa)
Küderlrußstück
tausendfach ärztlich empfohlen. — Nur echt in
blauen Kartons für 1 Mk., niemals lose.
Sport.
Sr. Ein deutſcher Rennkreuzer für das
Motormeeting von Monaco iſt noch in letzter
Stunde vor Ablauf der Meldefriſt genannt worden.
Das Boot iſt in aller Stille von dem Berliner Sports
mann Rechtsanwalt Fritz Cohn=Berlin in Anftrag
gegeben und nach Zeichnungen von Oberingenieur M.
H. Bauer=Berlin auf der Jachtwerft von C. Engelbrecht=
Zeuthen erbaut worden. Das Boot, das den Namen
„Marga III‟ führen wird, iſt für die vierte
Monaco=
kreuzerklaſſe gebaut, in der Fahrzeuge von 8—12 Metern
Länge mit Vierzylinder=Motoren von 120 bis 130
Millimetern Bohrung ſtartberechtigt ſind. Es mißt
etwas über 9 Meter und erhält einen Vierzylinder=
Dixi=Motor der Fahrzeugfabrik Eiſenach von 130
Milli=
metern Bohrung, der normal 50 PS. ergibt, indes durch
Erhöhung des Kolbenhubes und der Tourenzahl in dem
deutſchen Bbote etwas mehr leiſten dürfte. Der Motor
treibt eine dreiflügelige Zeiſeſchraube, die mit einem
Gegenpropeller ausgeſtattet iſt. Der Rumpf ſelbſt
zeigt ſehr gefällige Formen und iſt durch drei Schotten
in vier waſſerdichte Abteilungen geteilt. Die Führung
des Bootes in Monaco ſoll der in Sportskreiſen ſowohl
als Segeljacht= wie als Motorjachtführer beſtens
be=
kannte Marinemaler Geo Wolters übernehmen. Ob
wohl der Meldeſchluß für das Meeting noch nicht
abge=
laufen iſt, läßt ſich doch ſchon jetzt eine lebhafte
Beteili=
gung in der vierten Klaſſe feſtſtellen, ſo daß der deutſche
Kreuzer gerade keinen leichten Stand haben wird. Um
ſo geſpannter darf man auf ſein Abſchneiden im
Mittel=
meere ſein.
Rr. Die Pariſer Radrennen beanſpruchten
am Sonntag durch die Teilnahme mehrerer deutſcher
Rennfahrer erhöhtes Intereſſe, doch war leider keinem
von ihnen ein Erfolg beſchieden. Es gewann Brocco
das 50 Kilometer=Rennen mit Tandemführung in 1 Std.
1 Min. 50½ Sek. gegen Theile, der, trotzdem er ſchon
eine Runde 250 Meter verloren hatte, noch bis zu 240
Meter zu dem Sieger auflaufen konnte. Den dritten
In dem
Platz beſetzte Germain, 2 Runden zurück.
Fliegerrennen ſiegte der Däne Ellegaard mit einer
Länge gegen Comes und Martin. Die deutſchen
Fahrer Otto Meyer, Henry Mayer und Bader waren
in den Vorläufen ausgeſchieden. Das Dauerrennen
mit Motoren um den Prix=Stocks ergab folgende
Reſultate: 1. Lauf 10 Kilometer: 1. Bardonneau 9:25½,
2. Seigneur 200 Meter, 3. Lecuyer 2½ Runden zurück.
2. Lauf: 1. Leonard 9:23½, 2. Duſſot 50 Meter, 3.
Char=
lot ½ Runde zurück. Endlauf 25 Kilometer: 1. Leonard=
23:35, 2. Duſſot 1¾ Runden, 3. Bardonneau 4 Runden
zurück.
sr. Ein neuer aviatiſcher Preis von
100000 Mark iſt von dem amerikaniſchen Milliardär
Carnegie für den Zögling des Technologiſchen
In=
ſtituts Carnegie in Pittsburg ausgeſetzt, der als erſter
einen brauchbaren Aeroplan konſtrniert.
Wem gehört das Geld?
Anfragen ſind unter Beilegung von 50 Pfg. in Marken für Schreib= und
Portoſpefen und mit Angabe der voranſtehenden Nummer an die Redaktion
dieſes Blattes zur Weiterbeförderung, jedoch ohne Verbindlichkeit, zu richten
116. In Wien iſt der Privatier Hans Bela aus
Arad in Ungarn geſtorben. Die Erben werden
auf=
gefordert, ſich zu melden.
117. Desgleichen iſt in Wien der= ebenfalls aus
Ungarn gebürtige Rudolf Edler von Kothny geſtorben.
Auch für deſſen Nachlaß werden die Erben aufgeboten.
118. In Stöcken bei Werdau ſtarb Anfang 1908
der Gutsauszügler Karl Heinrich Wolf, Sohn von
Jo=
hann David Wolf und deſſen Ehefrau Chriſtiane
Sophie Hempel. Es haben einige Kinder den
Erb=
ſchein für ſich beantragt, ſpäter ſind aber noch
wei=
tere Kinder ermittelt worden. Solche, denen
eben=
falls gleiche Erbrechte zuſtehen, werden aufgefordert
ſich zu melden.
119. In der Nachlaßſache eines in Mecklenburg
ver=
ſtorbenen Knechtes Johann Chriſtian Heinrich Grage, 1835
in Danneborth geboren, werden die Erben geſucht,
insbe=
ſondere ſeine 4 älteren Stiefgeſchwiſter oder deren
Ab=
kömmlinge. Die Stiefgeſchwiſter waren 1. Auguſt David
Daniel Grage, 1810 geboren; 2. Eliſabeth Sophia Maria
Grage, 1812 geboren, angeblich an einen gewiſſen Fick
ver=
heiratet; 3. Karl Eduard Friedrich Grage, 1816 geboren,
ſpäter als Seiler in Roſtock wohnhaft geweſen; 4. Johann
Chriſtian Theodor Grage, 1823 geboren, der als Schiffer
in Roſtock gewohnt hat.
120. Als Erben werden geſucht die Geſchwiſter
1. Friederike Henriette Hohnwald, 1843 geboren in
Brüſ=
ſow: 2. Karoline Wilhelmine Hohnwald, 1847 geboren
ebenda, oder ihre Abkömmlinge. Der Vater der
Genann=
ten war Karl Heinrich Hohnwald, Arbeiter, die Mutter
eine Friederike Marie geb. Pfeiffer.
121. In einer Erbſchaftsangelegenheit wird geſucht
der frühere Bahnvorarbeiter oder Zimmermann Taver
Probſter, 1850 in Pabelsbach i. d. Oberpfalz geboren. Vor
zirka 15 Jahren ſoll er in München in der Nymphenburger
Straße eine Hausmeiſterſtelle bekleidet haben.
122. In Amerika iſt ein Fleiſchergeſelle Louis Lange
geſtorben. Die Erben ſeines Nachlaſſes ſind unbekannt
und werden geſucht. In ſeinem Koffer fand man 800
Dol=
lars — zirka 3200 Mark. Der Mann iſt von einem
Eiſen=
bahnzug überfahren und getötet worden. Es iſt aber
feſt=
geſtellt, daß der Verunglückte noch weitere Erſparniſſe auf
einer Bank beſaß, und dieſe Erſparniſſe ſind ebenfalls in
Händen des Nachlaßpflegers. Der Erblaſſer hat in Poſen
das Fleiſchergewerbe erlernt. Er war ein ſtark gebaute
kräftiger Mann mittlerer Größe mit blondem Haar, etn
34 Jahre alt.
123. 464 Mark inkl. Zinſen ſind ſeit 1840 vorhand
für einen Fleiſchermeiſter Karl Gottlieb Barth, ſeinerzeit
Schandau.
124. 220 Mark inkl. Zinſen ſind ſeit 1856
vorhand=
für einen Andreas Weiß aus Langenſalza.
125. Zirka 122 Mark inkl. Zinſen ſind ſeit 1879 vr
handen für die unbekannten Erben eines ſchon 1796
Kleinhennersdorf geſtorbenen Johann Chriſtoph Stro
bach.
126. In Hermsrorf bei Berlin ſtarb im Januar 19
der Privatbeamte Albert Oskar Hugo Puſch. Sein nät
ſter geſetzlicher Erbe wäre ſein Vater, der Bäckermeiſ
Adolf Ferdinand Puſch, früher in Rawitſch, ſpäter
Berlin, ſeit 1866 etwa aber verſchollen. Er oder ande
weite Abkömmlinge von ihm werden geſucht.
127. Unbekannt ſind die Erben für den Nachlaß d
in Kaſſel geſtorbenen Arbeiters Auguſt Hoffmann, 1846
Großglogau geboren.
128. 23 680 Mark hat der emeritierte Paſtor Richa=
Bode hinterlaſſen, in Braunlage wohnhaft geweſen, 16
in Braunſchweig geboren als Sohn des Kriegsreviſo
Ludwig Bode und deſſen Ehefrau Georgine geb. Clau
Es haben ſich ſchon Erbberechtigte gemeldet, jedoch werd
ſolche Erbberechtigte, die ſich noch nicht gemeldet haben
und ſolche ſind anſcheinend vorhanden — aufgefordert, il
Anſprüche ſpäteſtens bis 29. März geltend zu machen.
Eine muntere Frau iſt die Zierde im Haus.
Peterswalde, Kr. Braunsberg (Oſtpr.) 30. Nov. 1908
„Meine Frau und ich ſind Ihrer Scotts Emulſion groß
Dank ſchuldig. Meine Frau hatte nämlich gar keine
Eßl=
mehr, und dieſe wollte ſich trotz verſchiedener Tropfen und Mit
auch nicht mehr heben. Infolgedeſſen kam ſie ganz von Kräf=
und verlor ihren frohen Mut. Da wurde uns empfohlen, d
einmal einen Verſuch mit Scotts Emulſion zu machen, und
bin glücklich, den Rat befolgt zu haben. Denn in kurzer
kam der geſchwundene Appetit zurück, und i
Allgemeinbefinden meiner Frau beſſerte ſich da=
von Tag zu Tag. Heute kann ſie wieder tüch
eſſen, vermag richtig zu arbeiten und iſt gu
Mutes. Ich kann hierüber nicht froh genugſ
denn eine muntere Frau iſt die Zierde im Hau
4544M)
(gez.) A. Trautmann
Möchten doch alle Hausfrauen u
Mütter, die ſich überanſtrengt, matt u
herabgeſtimmt fühlen, zu Scotts
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greifen und dem Körper ſo wieder ne
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Zur Vorführung gebracht von dem Kameraden Herrn Photograph
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7100 „ Danielsacker 188 Säacge „ 3428 5735/10 ,
„ 285 57 „ 3917 128 „ „ in der Lache 1944 24 129 48 Wieſe über der Nachtweide 7675 66 Acker neber d. Löcherwieſe 6838 7. , 1006 5 „ an d. Täubcheshöhle 2424 26 „F 1369 „
,, ,, 1525 26. 210 „ „ „ 13736 35 151 „ im Soder 6669 39 152 , 1302 3 „ im tiefen See 531 4 ,,, 744 5 5 „ „ „ „ 1281 ,,,, 1200 22 , , ,, 405 29 8 451
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Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1910.
Nummer 50
6
63
Z
2
Jeder
Klavterkäufer
Gembalo=
Klavter
oder Jeder, der in abſehbarer Zeit ein
Klavier kaufen will, ſollte in ſeinem
(6
eigenen Intereſſe nicht verſäumen
(68
7
vor Ankau=
2 eines Inſtrumentes die Frage zu
§ prüfen, ob es nicht weit zweckmaßiger
iſt, an Stelle des bisher üblichen
Klaviers, des einfachen Pianinos, für
einen relativ geringen Mehrpreis ſich
das neue, in allen muſikaliſchen Kreiſen
(8
Aufſehen erregende, bereits mehrfach
mit großem Erfolg öffentlich
vor=
geführte
2
Verzina=Harfer
6
ausserdem als Harfe u. Cembalo
zu dienen, iſt nach ſachverſtändigem 8
(Deutſches Reichspatent angemeldet)
anzuſchaffen. Dieſes Klavier, welches
in erſter Linie ein volltönendes 2
6.
Pianino iſt, dann aber durch eine
ſinnreich konſtruierte Einrichtung die
Möglichkeit bietet,
Urteil berufen, neben anderen Zwecken
auch insbeſondere
§der Hausmuſik
neue Bahnen zu weiſen, indem es
ſich abwendend von der rauſchenden
modernen Alltagsmuſik beſonders
zur stilgetreuen Wiedergabe
3.
älterer Kompoſitionen eignet. Der
4
intime diskrete Ton des Inſtrumentes
bietet ſoviel eigenartigen Klangreiz
für jedes muſikaliſche Ohr, und die 3
Wiedergabe der herrl. alten
Meiſter=
werke umweht ein ſo ſtimmungsvoller
* Klangzauber, daß man ſich dem Bann
*
dieſer Wirkung nicht entziehen kann
5 und unwillkürlich in die früheren
Jahrhunderte ſich zurückverſetzt glaubt.
(
(e9
* Vorfuyrung des Inſtrumentes
§ jederzeit bei unſerem Generalvertreter
Herrn Karl Arnold, hier Ecke
Erbacherſtraße. Jedem Intereſſenten
auch Nichtkäufern, iſt die Beſichtigung
geſtattet.
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auf den üblichen
nur MNl. 200.−
Ladenpreis (
Ka=
talogpreis) unſerer Pianinos dieſe
§ Harfen=Cembalo=Einrichtung am
neuen Klavier, ſoll dagegen ein älteres
Inſtrument unſerer Fabrik mit dieſer
Einrichtung nachträglich verſehen
wer=
den, ſo wird dafür Mk. 250.—
er=
erhoben.
Hebr. Werzina
8
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Wanderflechte, verſuchte vieles, aber
alles umſonſt, bis ich 1904 in der
Zeitung von Ihrer Rino=Salbe las.
Ich kaufte mir 2 Doſen und die
Flechte iſt ſeitdem verſchwunden.
Ich ſage Ihnen meinen beſten Dank
ſo ſpät, weil ich erſt wiſſen wollte,
ob der Erfolg ein dauernder iſt, was
ich jetzt nach 2 Jahren wohl annehmen
darf.
Em. Marx.
Görlitz, den 14./2. 06.
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