Juſerate
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173. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Die „Gefahr der Friedensbewegung”.
* Ueber die Gefahr der Friedensbewegung hat ſich
der bekannte Staatsrechtslehrer Profeſſor Dr. v.
Sten=
gel in dem jüngſt erſchienenen Februarhefte der „
Deut=
ſchen Revue” (Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart und
Leipzig) geäußert. Der Aufſatz beruht auf dem Gedanken,
daß das Deutſche Reich nicht abrüſten könne, wenn es
nicht politiſchen Selbſtmord begehen wolle, und daß es
lediglich ſeiner ſtarken Kriegsrüſtung zu danken habe,
wenn es ſeit einem Menſchenalter ſich ungeſtört im
Frie=
den habe entwickeln können. Deshalb ſei die
Friedens=
bewegung nicht nur bedenklich, ſondern gefährlich.
Pro=
feſſor von Stengel ſchließt ſeine Darlegungen mit
folgen=
den Sätzen:
Eine bedenkliche Erſcheinung der Friedensbewegung
iſt, daß dieſelbe nicht bloß den kriegeriſchen, ſondern auch
den männlichen Geiſt im Volke zu
unter=
drücken ſucht. Deshalb werden ſämtliche Kriege in
Bauſch und Bogen als Raub= und Eroberungszüge
be=
handelt und die Armee den Raub= und
Mordbrenner=
banden gleichgeſtellt. Tüchtige Feldherren, die bisher
ge=
prieſen und verehrt, und tapfere und pflichtreue Offiziere
und Soldaten, die bisher geachtet wurden, ſollen in
Zu=
kunft als Führer und Mitglieder von Räuber= und
Mord=
hrennerbanden der Verachtung anheimgegeben werden.
Die kriegeriſchen Heldentaten, die bisher in Wort und
Bild bei allen Völkern verherrlicht wurden, ſollen in
Zu=
kunft den Verbrechen gleichgeſtllt werden, deren Verübung
die Ausſtoßung aus der menſchlichen Geſellſchaft zur Folge
hat.
Um den kriegeriſchen und männlichen Sinn im Volke
zu untergraben, arbeiten die Pazifiſten (
Friedensſchwär=
mer) darauf hin, ſchon in der heranwachſenden Jugend
für ihre Anſchauungen den Boden vorzubereiten; aus den
Schulleſebüchern ſollen daher auch alle patriotiſchen und
von kriegeriſchen Heldentaten handelnden Lieder geſtrichen
werden. Natürlich gilt auch das herrliche Reiterlied
un=
ſeres unſterblichen Schiller als ein verabſcheuungswürdiges
Machwerk. Es zeigt ſich darin der jämmerliche
wei=
biſche Zug unſerer Zeit, wie auch die Tatſache,
daß Frauen in der Friedensbewegung eine ſo große Rolle
ſpielen, die nahe Verwandtſchaft dieſer Bewegung mit der
Frauenbewegung, die ſchon ſo viele unerfreuliche
Erſchei=
nungen hervorgerufen hat, beweiſt.
Allerdings ſcheint, wie namentlich unſere Helden in
Südweſtafrika gezeigt haben, die Gefahr noch
nicht groß, daß dem deutſchen Volke aber
die Waffenfreudigkeit und der Todesmut der
Germanen ſo bald verloren gehen wird. Es heißt aber
in ſolchen Dingen „Principiis obsta” (ſträube dich gleich
im Beginn); es muß verhütet werden, daß in der
heran=
wachſenden Jugend die pazifiſtiſchen Ideen Platz greifen
und der heldenmütige und kriegeriſche Sinn in unſeren
Männern unterdrückt wird, Abſcheu vor dem Militärdienſt
ſich geltend macht und die Aufopferung für das Vaterland
als eine Torheit und Ungeheuerlichkeit erſcheint.
Derartige Anſchauungen dürfen aber ſchon deshalb
nicht aufkommen, da das deutſche Volk meiſt nicht bloß
äußerlich, das heißt durch den Beſitz eines ſtarken Heeres
und einer ſtarken Flotte, ſondern auch innerlich durch
kriegeriſche Geſinnung gerüſtet ſein muß,
das heißt, es muß in allen ſeinen Teilen von dem feſten
Willen durchdrungen ſein, ſeine Stellung, ſeine Rechte und
ſeine Intereſſen gegen jedermann, äußerſtenfalls mit den
Waffen in der Hand, zur Geltung zu bringen. Was nützt
ſchließlich einem Manne ein Schwert, wenn er nicht
ent=
ſchloſſen iſt, es zu gebrauchen. Das wollen aber gerade
die Friedensfreunde nicht; ſie ſuchen, um ihre Ziele zu
erreichen, durch ihre Werbetätigkeit den kriegeriſchen und
militäriſchen Sinn in den Völkern zu erſticken und in
den=
ſelben eine weichliche und unmännliche Geſinnung
groß=
zuziehen.
Bei der Gegnerſchaft gegen die Friedensbewegung
handelt es ſich alſo nicht bloß darum, darzulegen, daß die
auf Einführung des Grundſatzes des allgemein
verbind=
lichen Schiedsvertrages und die Schaffung einer
Welt=
vereinigung und Abſchaffung des Krieges abzielenden
Be=
ſtrebungen verfehlt und undurchführbar ſind, ſondern
hauptſächlich darum, gegen die mit der Friedensbewegung
verbundene weltbürgerliche Geſinnung Widerſpruch zu
er=
heben, und zu verhüten, daß im deutſchen Volke eine
un=
männliche, weibiſche Richtung Platz greift, da dies für
unſere ganze politiſche und nationale Entwickelung die
bedenklichſten Folgen haben müßte.
Von dieſem Standpunkte aus gewinnt die Bekämpfung
der ſogenannten Friedensbewegung eine Bedeutung, wie
ſie größer nicht gedacht werden kann. Es handelt ſich
darum, ob die Völker der weißen Raſſe es verſtehen, ſich
diejenigen Eigenſchaften zu bewahren, die ſie befähigen,
gegenüber der gelben und auch der ſchwarzen Raſſe
dauernd die Vorherrſchaft in politiſcher, wirtſchaftlicher
und auch geiſtiger Hinſicht zu erhalten.
Graf Aehrenthals Berliner Beſuch und die
öſterreichiſch=ruſſiſche Annäherung.
* Am 21. Februar trifft, wie ſchon gemeldet
wor=
den iſt, Graf Lexa von Aehrenthal, der Miniſter
des Aeußeren und Vorſitzende im gemeinſamen
Miniſter=
rate Oeſterreich=Ungarns, in Berlin ein. Ueber die
Auffaſſung, die man in amtlichen Kreiſen
Berlins von der Natur und der Bedeutung ſeines
Be=
ſuches hegt, macht die „N. G. C.” einige beachtenswerte
Mitteilungen. Graf Aehrenthal erwidert den Beſuch, den
ihm der deutſche Reichskanzler bald nach Antritt ſeines
Amtes im vergangenen Sommer in Wien abſtattete. Er
hatte Herrn von Bethmann Hollweg damals bereits
münd=
lich verſprochen, ihm bei gelegener Zeit ſeinen Gegenbeſuch
in Berlin zu machen. Schon im Dezember war das Ende
des Februars hierfür in Ausſicht genommen und beſtimmt
worden. Wenn es demnach unrichtig wäre, anzunehmen,
daß die augenblickliche politiſche Lage den Grafen
Aehren=
thal gerade jetzt nach Berlin führt, ſo werden andererſeits
ſelbſtverſtändlich Graf Aehrenthal und Herr von
Beth=
mann Hollweg über die ſchwebenden Fragen ausführliche
Beſprechungen halten.
Im Vordergrunde dieſer Beſprechungen wird, nächſt
den Zuſtänden auf dem Balkan, die ruſſiſch=
öſter=
reichiſche Annäherung ſtehen. Graf Aehrenthal
dürfte dann in dem Eindrucke beſtärkt werden, daß
Deutſch=
land die Annäherung zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und dem
Zarenreiche keineswegs mit Mißtrauen oder Beſorgnis
beobachtet. Man hat vielmehr in Berlin das kühle
Ver=
hältnis der beiden Staaten zueinander immer als ein
unnormales angeſehen. Von dem Grade der Erkältung
der ruſſiſch=öſterreichiſchen Beziehungen kann man ſich
einen Begriff machen, wenn man hört, daß der ruſſiſche
Botſchafter in Wien und der öſterreichiſch=ungariſche
Mi=
niſter des Auswärtigen ebenſo wie der öſterreichiſch=
unga=
riſche Botſchafter in St. Petersburg und Herr von
Js=
wolski ihre perſönlichen und geſchäftlichen Beziehungen
auf das äußerſte Maß des Unvermeidlichen beſchränkt
hatten. Man hält es in Berlin für eine natürliche
Ent=
wickelung der Dinge, daß dieſe Spannung beſeitigt wird.
Eine Verſtändigung der beiden Reiche gerade über die
Fragen der Balkanpolitik erſcheint umſo leichter, als ja
beide darin einig ſind, den Status quo auf dem Balkan
zu erhalten. Dafür, daß die Annäherung Rußlands an
Oeſterreich=Ungarn ihre Spitze gegen Deutſchland richten
könnte, fehlt bisher jedes Anzeichen.
Die Gräfin Aehrenthal, geborene Gräfin Széchényi,
wird ihren Gemahl nach Berlin begleiten.
Beſuch des Prinzen Heinrich in England.
* Der Londoner „Standard” bringt folgende
Ankün=
digung: In etwa 14 Tagen wird in London Prinz
Hein=
rich von Preußen zu einem intereſſanten Beſuch
eintreffen. Die Arrangements ſind zwar noch nicht
vol=
lendet, es mag jedoch als beſtimmt gelten, daß der Prinz
den König Eduard und außerdem noch andere ſeiner
zahl=
reichen Freunde hierzulande beſuchen wird. Ohne dieſem
Beſuche eine unrichtige Bedeutung beizulegen, iſt doch
wohl anzunehmen, daß das Intereſſe an der in
Deutſch=
land in Gang gebrachten Bewegung zur Beſſerung
der Beziehungen zu dieſem Lande dadurch an
Stärke gewinnt. Dieſe neue Richtung findet die wärmſte
Unterſtützung in hohen Kreiſen. Es iſt beachtenswert, daß
das Entgegenkommen in Deutſchland eingeſetzt hat, aber
es iſt Grund vorhanden, anzunehmen, daß demnächſt eine
Anzahl der führenden Männer Englands ſich darüber
äu=
ßern wird. Eine ſolche Bewegung braucht nicht, ſo wird
behauptet, die Maßregeln zu beeinfluſſen, die jedes der
beiden Länder für ſeinen Schutz zu treffen für nötig hält,
und doch mag ſie auch nach dieſer Richtung hin Einfluß
üben. Die friedliche Rede des deutſchen Botſchafters
wäh=
rend des jüngſten Banketts der deutſchen Kolonie in Lon=
don — eine Rede, die des Kaiſers Billigung gehabt habe
— ſei in Deutſchland weit verbreitet worden, auch habe
man im deutſchen Auswärtigen Amt und in Hofkreiſen
die britiſchen Kommentare zu würdigen gewußt, die eine
Beſſerung der internationalen Beziehungen befürwortet
hätten. Soweit indeſſen feſtgeſtellt werden könne, ſei die
Bewegung bis jetzt noch ohne irgend welche pölitiſche
Be=
deutung.
Deutſches Reich.
Gegenüber der irrigen Darſtellung eines Berliner
Blattes über die Beſchlagnahme eines
ruſſi=
ſchen Guthabiens beim Bankhauſe Mendelsſohn
u. Co. in Berlin ſtellt ein amtliches ruſſiſches
Kommunigué den folgenden Sachverhalt feſt: Am
15. Dezember 1909 wurde das Bankhaus von der Pfändung
des Guthabens benachrichtigt. Noch an demſelben Abend
wandte ſich die Bank telegraphiſch an den ruſſiſchen
Fi=
nanzminiſter, der die erforderlichen Inſtruktionen ergehen
ließ und zugleich den Miniſter des Aeußern über den
Vorgang unterrichtete. Am 17. Dezember gab der
Mi=
niſter des Aeußern dem Botſchafter in Berlin telegraphiſch
Anweiſungen über die notwendigen Maßnahmen zum
Schutz der Intereſſen des ruſſiſchen Schatzamtes. Am 30.
Dezember, vor Ablauf der Friſt, war vom Bankhauſe die
Beſchwerde gegen die Gerichtsentſcheidung eingelegt;
zu=
gleich hatte es den Kläger benachrichtigt, es habe keine
Gelder des ruſſiſchen Kriegsminiſteriums, an das die
For=
derungen des Hauptmanns v. Hellfeld geſtellt
wür=
den und könne auch keine Zahlungen an Hellfeld leiſten.
Das amtliche Kommuniguée weiſt am Schluſſe auf die
Er=
klärung des Staatsſekretärs des Auswärtigen Amtes über
die Einleitung des Kompetenzkonfliktes und die
vorläu=
fige Siſtierung des ganzen Verfahrens hin.
— Der Zweigverein Wiesbaden des
Hanſabun=
des ſchreibt, daß das Direktorium des Bundes ſeinem
Antrage, alle erwerbstätigen Frauen als vollberechtigte
Mitglieder in den Hanſabund aufzunehmen, ſtattgegeben
hat und es ſehr ſympathiſch begrüßte, daß der
Wies=
badener Zweigverein als erſter an die ſyſtematiſche
Orga=
niſation der erwerbstätigen Frauen innerhalb des
Hanſa=
bundes gehen wird.
— In den Kreiſen der Berliner Handwerker
machen ſich jetzt Beſtrebungen geltend, die darauf abzielen,
gegen die preußiſche Wahlrechtsvorlage eine
Proteſtaktion einzuleiten. Die ſelbſtändigen Handwerker
ſind allgemein der Anſicht, daß ein Wahlgeſetz
nach dem eingebrachten Entwurfe für den
Hand=
werkerſtand noch ungünſtigere Wirkungen ausüben
müßte als das jetzige Wahlgeſetz. Vor allem
wird betont, daß die Oeffentlichkeit der Wahl nicht
beſei=
tigt wird. So wie die Verhältniſſe liegen, wird den
ſelb=
ſtändigen Handwerkern die Ausübung der Wahl bei
offe=
ner Stimmabgabe immer mehr erſchwert, ja oft unmöglich
gemacht, und zwar nicht nur in den Großſtädten, ſondern
auch in den kleineren Städten und auf dem platten Lande.
Ganz außergewöhnlich groß iſt unter den
Handwerksmei=
ſtern aber die Entrüſtung darüber, daß ſie gegenüber den
Militäranwärtern und gegenüber anderen Berufsgruppen
ſo weit zurückgeſetzt werden ſollen. Zunächſt ſollen in
Berlin Proteſtverſammlungen der Handwerker gegen den
Wahlgeſetzentwurf abgehalten werden; dieſe Bewegung
dürfte ſich aber auch über andere Teile Preußens
ausbrei=
ten. Auch die Abfaſſung einer Petition an das
Abgeord=
netenhaus, in der auf die Zurückſetzung der erwerbenden
Stände hingewieſen werden ſoll, wird in Erwägung
ge=
zogen.
Der Vorſtand des Allgemeinen Deutſchen
Lehrerinnenvereins veröffentlicht folgende
Er=
klärung:
Aus den Kreiſen des Verbandes der Philologen an
öffentlichen höheren Mädchenſchulen Preußens iſt eine
Pe=
tition an Abgeordnetenhaus und Herrenhaus
hervorge=
gangen, die den ſormellen Ausſchluß der Frauen von
der Leitung öffentlicher Mädchenſchulen, in
erſter Linie höherer Mädchenſchulen, zum Zweck hat. Der
Allgemeine Deutſche Lehrerinnenverein ſpricht ſein
lebhaf=
tes Bedauern aus, daß durch dieſe Aktion, die über den
Rahmen berechtigter Intereſſenvertretung hinausgeht, der
gemeinſamen Arbeit der Lehrer und Lehrerinnen an der
höheren Mädchenſchule auf der Grundlage der gegebenen
Reform ein neues Hemmnis in den Weg gelegt iſt. Nach
Anſicht derjenigen Organiſationen, die in ihrer Geſamtheit
die Sache der höheren Mädchenſchule und ihres
Lehrkör=
pers vertreten, erfordert das Intereſſe der höheren
Mäd=
chenſchule ſowohl wie der geſamten Frauenbildung, daß
die Auswahl der Perſönlichkeiten für die Leitung ohne
Rückſicht auf das Geſchlecht, nur nach Maßgabe
individuel=
ler. Gleeionetheit erfolgt. Jede Einſchränkung dieſes allein
ſachlichen Maßſtabes müſſen wir als eine Schädigung der
höheren Mädchenſchule und ihres Lehrkörpers ablehnen.
— Eine gut beſuchte Verſammlung hat die Gründung
eines Württembergiſchen Landesverbandes
des Deutſchen Bauernbundes in Stuttgart be
ſchloſſen. Der neu gegründete Landesverband wird vom
1. April ab eine wöchentlich erſcheinende Zeitung
heraus=
geben.
Im weimariſchen Landtage erklärte der
Departementschef Dr. Paulſen in Erwiderung auf eine
Anfrage über die Haltung der weimariſchen Regierung ir
der Frage der Schiffahrtsabgaben, daß an dieſer
Vorlage, wie ſie jetzt vorliege, keinerlei Anſtoß mehr
ge=
nommen werden könne, da ſie lediglich eine Verbeſſerung
der Waſſerverkehrswege durch Beiträge der Intereſſenten
bezwecke und im übrigen in großzügiger Weiſe eine
ein=
heitliche Geſtaltung auf waſſerwirtſchaftlichem Gebiete
er=
ſtrebe. Die Großherzogliche Staatsregierung hielt es daher
für ihre Pflicht, Preußen bei ſeinem Vorgehen zu
unter=
ſtützen.
— Bei den Stichwahlen zu den allgemeinen
Bürgerſchaftswahlen Hamburgs wurden in
den drei Landbezirken die Kandidaten der vereinigten
Li=
beralen mit großer Mehrheit gewählt, ſodaß nunmehr die
vereinigten Liberalen vier Sitze, die Rechte einen und die
Linke einen Sitz gewannen, während die
Sozialdemo=
kraten einen und das linke Zentrum fünf Sitze verlieren
Der Verband der deutſchen Landtagsab
geordneten erließ nach der Vertagung des böhmiſchen
Landtages eine Kundgebung an die Deutſchen
Böh=
mens, in der es heißt, daß alle Deutſchen danach ſtreben,
daß die verworrenen nationalen Verhältniſſe im Lande
und auch im Reiche eine dauernde Ordnung erführen und
daß im Hinblick auf das hohe Ziel Opfer gebracht werden
müßten. Die Kundgebung ſchließt mit den Worten: „In
unſerem Rechte liegt unſere Kraft‟. Die tſchechiſchen
Parteien haben bereits eine Erklärung abgegeben, in
der den Deutſchen die ganze Schuld aufgebürdet wird.
Ausland.
In der franzöſiſchen Kammer interpellierte bei der
Beratung des Kriegsbudgets Joly (radikal) wegen des
Unglücksfalles des lenkbaren Luftſchiffes „
Répu=
blique”, für deſſen Hülle nicht genügend
widerſtands=
fähiges Gewebe verwendet worden ſei. Der Redner
äußerte ſein Bedauern darüber, daß Frankreich eine ſo ge
ringe Anzahl lenkbarer Luftſchiffe beſitze, die noch dazu
nicht einmal zur Verfügung ſeien, da ſie ſich im Umbau
befänden. Frankreich, das als erſtes Land eine
Luftſchiff=
flotte gehabt habe, laſſe ſich leider von anderen Ländern
überflügeln, namentlich von Deutſchland, das ein
planmäßiges Vorgehen der Luftflotte geſchaffen habe, die
glänzende gemeinſchaftliche Uebungen ausgeführt habe.
Der Kriegsminiſter, der bereits den Redner
unter=
brechend darauf hingewieſen hatte, daß der Umbau der
drei franzöſiſchen Luftſchiffe nach und nach erfolge, damit
ſie ſich nicht zugleich in den Werkſtätten befänden, erwiderte,
daß bei Entſendung des Lenkballons „La République” zu
den Manövern alle Vorſichtsmaßregeln getroffen worden
waren und daß nichts auf die Möglichkeit eines Unfalles
hingedeutet habe. Frankreich werde immer Leute finden,
die bereit ſeien, ſich ihm zu weihen, aber es könne in
Frie=
denszeiten Opfer, wie ſie in Kriegszeiten unvermeidbar
ſeien, nur verlangen, wenn alle möglichen
Vorſichtsmaß=
regeln getroffen ſeien, um ſie zu vermeiden. Ein
Regie=
rungskommiſſar führte aus, die „République” ſei
nach ihrem erſten Unfall mit peinlicher Sorgfalt wieder
hergeſtellt worden. Die Metallſchrauben habe man
beibe=
halten, da ſich die Holzſchrauben erſt in jüngſter Zeit,
na=
mentlich bei dem Kanalfluge Blériots, bewährt hätten.
In Zukunft werde man an Stelle der Metallſchrauben
ſolche aus Holz verwenden. Die Frage, ob für die
Luft=
ſchiffhüllen in Zukunft andere Stoffe zur Verwendung
ge=
langen ſollen, werde zurzeit von der Verwaltung geprüft.
Joly wies ſodann darauf hin, daß Deutſchland im
Ok=
tober 1910 24 lenkbare Luftſchiffe beſitzen werde, darunter
4 vom Typ „Zeppelin”, 5 vom Typ „Parſeval” und 4 des
Syſtems „Groß” Frankreich dürfte nicht im Hintertreffen
bleiben. Der Kriegsminiſter erwiderte darauf, der
Wer=
einer Flotte ſei nicht allein nach der Zahl ihrer Einheiten
zu bemeſſen, er glaube ſagen zu können, daß keiner von
den angeführten Ballons die Eigenſchaften der franzöſiſcher
beſitze. (!) Die verlorene Zeit werde wieder eingeholt
werden. Hierauf wurde eine einfache Tagesordnung, der
ſich auch Joly anſchloß, einſtimmig angenommen und die
Sitzung geſchloſſen.
In der Kammer ereignete ſich ein neuer
Zwi=
ſchenfall. Der Hauptmann Savoureau befand ſich im
Sitzungsſaale, als der Deputierte Gaſt ihn bemerkte. Der
Deputierte benachrichtigte ſofort den Kriegsminiſter Brun
und erklärte, wenn ſein Ordonnanzoffizier nicht ſofort den
Sitzungsſaal verlaſſe, würde er eine Interpellation
ein=
bringen. Der Kriegsminiſter gab nach und der
Unter=
ſtaatsſekretär des Kriegsminiſteriums erſuchte den
Haupt=
mann, den Sitzungsſaal zu verlaſſen. Es heißt, daß
in=
folge der Zwiſchenfälle mehrere Deputierte den
Miniſter=
präſidenten erſucht haben, die Angelegenheit ein für alle
Mal zu erledigen, indem alle Offiziere im Kabinett des
Kriegsminiſters zu ihren Regimentern zurückverſetzt
wer=
den. Andererſeits ſollen verſchiedene Deputierte den
An=
trag geſtellt haben, daß die Offiziere, die mit dem
Parla=
mentsdienſt des Kriegsminiſteriums beauftragt ſind, durch
Zivilperſonen erſetzt werden. Wie mitgeteilt wird, iſt
Savoureau bereits ſeines Poſtens enthoben worden. Das
Amtsblatt veröffentlicht den Rücktritt des Generals Tout
tée von dem Poſten des Kabinettschefs im
Kriegsmini=
ſterium. Er bleibt jedoch Mitglied des techniſchen
Aus=
ſchuſſes der Artillerie.
— Nach den bis jetzt vorliegenden
Wahlergeb=
niſſen aus Finnland erhielten die Sozialdemokraten
271887 Stimmen, die Altfinnen 153691 Stimmen, die
Jungfinnen 95 920, die ſchwediſche Volkspartei 92809, die
Agrarier 50 584 und die chriſtlich=ſoziale Arbeiterpartei
12810 Stimmen. Die Altfinnen verloren vier Mandate,
die chriſtlich=ſoziale Arbeiterpartei eins, die ſchwediſche
Volkspartei gewann eins, die Sozialdemokraten zwei und
die Agrarier drei Mandate.
Die Vorſtände des ruſſiſchen Klubs, des ruſſiſchen
Vereins für hiſtoriſche Aufklärung, des allſlawiſchen
Wohl=
ätigkeitsvereins, des ruſſiſchen Grenzmarkenvereins, des
Verbandes des ruſſiſchen Volkes und des Erzengel
Michaelverbandes veröffentlichen einen Proteſt gegen
den Aufruf der deutſchen Profeſſoren für
Finnland und weiſen auf die Grundgeſetze Rußlands
hin. Sie erklären, Rußland kenne keinen Staat Finn
and. Der Fredrickshammer Friedensvertrag, der die
Be=
ziehungen Finnlands zu Rußland regele, ſpreche von
Gou=
vernements, die in den Beſitz und in das Eigentum des
ruſſiſchen Reiches übergehen müſſen. Finnland ſei durch
das Recht der Eroberer und das Los der Schlachten in
ruſſiſchem Beſitz, habe Rußland feierlich ewige Treue
ge=
ſchworen und nehme für immer eine Stelle unter den dem
ruſſiſchen Szepter unterworfenen Völkern ein. Die
fin=
niſche Kultur baſiere nicht nur auf ruſſiſchem Golde. Sie
ſei auch unter den Flügeln des ruſſiſchen Adlers gereift
ſicht vernichtet, ſondern geſchaffen habe Rußland die
finniſche Kultur. Das Hervortreten der fremden
Gelehr=
en und der Finnländer bezwecke offenbar, die ruſſiſche
Re=
zierung zu ſchwächen, ſie zu verwirren und zu
Zugeſtänd=
iſſen zu bewegen. Die ruſſiſche Regierung und die ge=
ſetzgebenden Körperſchaften wiſſen aber, daß die öffentliche
Meinung bezüglich der finniſchen Frage auf ihrer Seite iſt.
— Die kretiſche Regierung überreichte den Vertretern
der Schutzmächte eine Note, in der ſie anknüpfend an
den jüngſten Zwiſchenfall mit dem italieniſchen Konſul
anerkennt, daß unter den gegenwärtigen Verhältniſſen die
früheren Kapitulationen noch beſtünden, aber zugleich die
Gelegenheit benutzt, die Mächte an ihr früheres
Verſpre=
chen einer dauernden Löſung der Kretafrage zu mahnen.
— Die Fertigſtellung der auſtraliſchen Flotte
macht ſchnelle Fortſchritte. Wenn das von der
au=
ſtraliſchen Regierung bewilligte Programm ausgeführt
ſein wird, wird die Flotte aus 1 Schlachtſchiffkreuzer,
3 Kreuzern zweiter Klaſſe, 6 Torpedobootzerſtörern und
3 Unterſeebooten beſtehen. Alle dieſe Schiffe werden 1912
vollendet ſein. Die Admiralität, ſo wird dem Reuterſchen
Bureau gemeldet, hat bereits Angebote für die Erhauung
des Schlachtſchiffkreuzers erhalten. Dieſer wird dem
„Indomitable‟=Typ angehören, aber in verbeſſerter Form
und wird das Hauptſchiff der Flotte darſtellen; drei der
ſechs Torpedobootzerſtörer gehen ihrer Vollendung
ent=
gegen und einer wird in dieſer Woche vom Stapel laufen
und von Mrs. Asquith getauft werden. Zwei weitere
werden in einigen Wochen fertiggeſtellt ſein. Einer der
Zerſtörer wird in Stücken nach Auſtralien geſchickt und
dort zuſammengeſetzt werden. Die auſtraliſche Regierung
trägt ſich mit dem Gedanken, die anderen drei Zerſtörer im
eigenen Lande bauen zu laſſen. Die Mannſchaften, die
die Schiffe von England nach ihrem Beſtimmungsort
überführen ſollen, ſind bereits von den Kolonien aus
unterwegs.
*
2
B. O. Die deutſchen Sterbetafeln. Der
ſoeben erſchienene Band 200 der Statiſtik des Deutſchen
Reiches enthält die Berechnung neuer deutſcher Sterbe
tafeln für das Jahrzehnt 1891 bis 1900. Die neu
berech=
neten Sterbetafeln gehen ein Bild über die Aenderung
der Sterblichkeitsverhältniſſe in den letzten dreißig Jah
ren. Für die „mittlere‟ Lebensdauer des männlichen
Ge=
ſchlechts ergab ſich aus den Sterblichkeitsverhältniſſen der
ſiebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts der Wert 3558,
aus denen der neunziger Jahre 40,56 Jahre. Für das
weibliche Geſchlecht ergaben die entſprechenden Tafeln die
Zahlen 38,45 und 43,97. Die „wahrſcheinliche”
Lebens=
dauer iſt von den ſiebziger bis zu den neunziger Jahren
bei dem männlichen Geſchlecht von 38,1 bis 4885, bei dem
weiblichen von 42,5 auf 54,9 Jahre geſtiegen. Es iſt ſomit
eine recht bedeutende Beſſerung der
Sterblich=
keitsverhältniſſe in der deutſchen
Bevöl=
kerung nachgewieſen. Um den Unterſchied der
Sterb=
lichkeitsverhältniſſe in den verſchiedenen Teilen des
Deut=
ſchen Reiches kennen zu lernen, wurden Sterbetafeln
be=
rechnet für die öſtlichen, mittleren und weſtlichen
Provin=
zen Preußens, für Bayern, Württemberg, Baden. Elſaß=
Lothringen, Heſſen, Oldenburg, Mecklenburg=Schwerin,
für die Staatengruppe Braunſchweig und Anhalt, für
zwei thüringiſche Staatengruppen und für die Hanſeſtaaten
Hamburg, Bremen, Lübeck. Alle dieſe Tafeln gelten für
den Zeitraum 1891 bis 1900 und ſind nach denſelben
Grundſätzen berechnet, wie die Tafeln für das Deutſche
Reich. Zum Vergleiche deutſcher und außerdeutſcher
Sterblichkeitsverhältniſſe ſind noch Tafeln für England,
Fratkreich, Oeſterreich, Italien, Niederlande, Belgien,
Schweden und für einen nordamerikaniſchen Staat
bei=
gefügt.
C2 „Amerikaniſche Invaſion” am
Ber=
liner Hofe. Der Berliner Berichterſtatter eines New=
Yorker Blattes ſchreibt, die ungewöhnlich große Zahl von
Amerikanern und Amerikanerinnen, die dem Kaiſer und
der Kaiſerin diesmal bei Hofe vorgeſtellt wurden, ſei dem
Botſchafter der Vereinigten Staaten Mr. David Jayne
Hill verübelt worden und habe ernſthafte
Verdrießlichkei=
ten für ihn im Gefolge gehabt. Des Kaiſers
Oberhof=
marſchall Graf Auguſt Eulenburg habe dem Botſchafter
bedeutet, daß die Zahl das Maß des Erwünſchten
über=
ſtiegen habe. Der Botſchafter aber habe geantwortet, daß
ihn keine Schuld treffe, da er in dieſer Hinſicht nur den
Befehlen entſprochen habe, die ihm im Auftrage des Prä=
Roſtands „Chanteeler”.
* Der Inhalt der in letzter Zeit ſo viel genannten
Komödie „Chanteeler” von Edmond Roſtand
dem Verfaſſer von „Cyrano de Bergerac” iſt folgender:
Als Deſpot ſchaltet im Hühnerhofe Chantecler, der
Sonnenkönig, deſſen Anſpruch auf dieſen volltönenden
Titel dadurch begründet erſcheint, daß der protzige
Hahn ſich einbildet, auf ſeinen Ruf melde ſich jeden
Morgen gehorſamſt die Sonne. Solcher Hochmut hälr
Chantecler indeſſen nicht ab, der Sonne ein
ſchwung=
volles Loblied zu ſingen. Die Hofhennen in allen
Farbennnancen umgankeln den launenhaften, auch
Züge der Grauſamkeit aufweiſenden Tyrannen. Er
aber fühlt ſich angeödet von dem ewigen Einerlei der
Düngerhaufenunterhaltung. Ihn gelüſtet nach der Liebe
im wilden Walde, nach der freien Liebe, wie ſie dem
Foſan beſchieden iſt; der ſchönen Faſanenhenne gilt
ſein Verlangen. Wohl warnt ihn der treue Hund vor
dem gefährlichen Abenteuer; aber Chantecler ſpottet
des wohlmeinenden Warners und hält deſſen
Kund=
ſchaft, daß ihm bei dem Rendezvous mit der
Faſanen=
henne Verderben drohe, für eitel Geſchwätz.
Der zweite Akt bringt die Verſchwörung der
nächt=
lichen Raubvögel gegen Chantecler, den Sonnenkönig.
Die Eulen und Käuze wollen Chanteclers Tod, weil
ſein Verſchwinden auch das der Sonne zur Folge
haben würde. Ihr Hymnus gilt der ewigen Nacht,
der unendlichen Raubgelegenheit. Der Verbündete
dieſer Geſellſchaft iſt die ſpottluſtige Amſel, die gegen
Chanteclers Glanz und Hoheit in Stachelreimen
weid=
lich loszieht. Auch die Laubfröſche und Kröten
betei=
ligen ſich an der Verſchwörung. Es gilt, Chantecler
in einen Zweikampf mit einem jüngeren Hahn zu
ver=
wickeln, deſſen Chancen die günſtigeren ſcheinen. Die
Faſanenhenne zeigt ſich dem jüngeren Hahn gewogen;
Cantecler überraſcht ihr Liebesgeflüſter.
Der dritte Akt bringt den aufregenden
Zwei=
kampf, aus dem Chantecler triumphierend hervorgeht;
der jüngere Hahn wird zu Boden geſtreckt, und die
Fa=
ſunenhenne — o Weiberlaune! — huldigt mit
fliegen=
dem Gefieder dem Sieger. Dieſer aber hat das beſte
ſciner Kraft verausgabt. Ermattet iſt er hingeſunken,
und, etwas enttäuſcht von dieſem Rendezvous, ſchläft
die Faſanenhenne neben ihm ein.
Der kurze Schlußakt bringt als Hauptſzene die
tiefe Beſtürzung Chanteclers beim Anblick der
hoch=
ſtehenden Sonne, die ſich die Freiheit genommen,
die=
ſes Mal ohne ſeinen Anruf zu erſcheinen, und nach
einer lehrhaften Auseinanderſetzung des Helden mit
dem Chor der Inſekten über Wirken und Walten in
der Natur im kleinen und großen Chanteclers Tod.
Edmond Roſtand ſelbſt hat einem Bekannten,
George Bourdon, eine ausführliche Schilderung
ge=
geben, was ihm die erſte Anregung zu ſeinem
neuen Werke geboten hat und wie aus einer
Alltäg=
lichkeit heraus in ſeiner Phantaſie nach und nach der
„Chantecler” entſtand. Roſtand erzählt: „Im Jahre
1901 oder vielleicht 1902 ging ich eines Morgens in der
Umgebung von Cambo ſpazieren. Auf dem Wege von
Uſtaritz, glaube ich, oder auf der Straße von Eſpelette
durchſchritt ich den Wejler Miremont und kam dabei
an einem Bauernhof vorüber. Ein ganz beſcheidener
Hof, ein Treffpunkt der Fuhrleute. Am Eingang zum
Hofe blieb ich ſtehen. Da war nichts als ein
gewöhn=
licher Hof, ein Taubenſchlag, Gitterwerk, ein
Dünger=
haufen, und darauf pickten die Tiere umher, Hühner,
Enten, Gänſe, Truthennen, eine ſchlafende Katze lag
in der Nähe, ein Hund ſchlenderte umher, kurz, ein
Anblick, der gar nichts außergewöhnliches hat. Ich
blickte voll Intereſſe auf das Bildt und nun kam der
Hahn! Er kam herein, ſtolz, kühn, ein Herrſcher, in
ſeinem Blick Verachtung, in der rhythmiſchen Beweg
ung ſeines Kopfes etwas von Heldentum,
und in ſeinem Gehaben etwas Unwiderſtehliches. Er
ſchritt vorwärts wie ein Raufbold. Man würde ſagen,
nie jemand, der Aventüren ſucht, amuröſe oder
mör=
deriſche; ein König inmitten ſeiner Untertanen. Und
rlötzlich, inmitten dieſes Schauſpiels, ſah ich ein Stück
Es war nicht, daß ein Gedanke durch mein Gehirn zog,
es war eine Viſion, die ſich mir aufzwang. Ich ſah
nicht etwa Menſchen, die in Tierkleidung Tiere
vor=
täuſchen wollen; ich ſah ein Stück, das ein genaues
Ab=
kild dieſer Szene war, mit all dem, was ſie in mir
er=
weckte. Die Tiere bewegten ſich genau ſo, wie dieſe
hier auf dem Hühnerhof. Und ich fühlte die
Möglich=
keit eines wahren, wirklichen, echten, ländlichen
Wer=
kes. Die Viſion gab mich nicht mehr frei. Mehrfach
Ein ich nach Miremont zurückgekehrt, und ſehr raſch
entſtalid in meinem Kopf das Gerüſt des Werkes. Ich
dachte demals hauptſächlich an zwei Vorwürfe, an
einen Don Quixote und an einen Polichinell. Auf den
Don Quixote hatte ich ſchon verzichtet, aber durch eine
Art automatiſcher Bewegung vermiſchten ſich nun
meine Gedanken von dem Polichinell mit den
Ein=
drücken dieſes Hofes von Miremont, verknüpften ſich,
verwoben ſich und befreundeten ſich mit meinen neuen
Freunden. Und ich kann ſagen: ſeit dieſer Zeit ſtand
mein Stück feſt.” Roſtand wollte ſich klar werden, ob
ein ſolches Stück je geſpielt werden könne. Er ließ
Coquelin rufen. Auf die Frage Roſtands, ob er ſich
imſtande fühle, einen ganzen Abend lang ohne Geſicht,
ohne Arme, in einem Federkleid zu verbringen und
dabei ehrlich und rückhaltlos, ohne Hintergedanken,
ein wirklicher Hahn zu ſein, war Coquelin verblüfft
und befremdet. Doch als er die Idee kennen lernte,
griff er den Plan mit jener ſchönen Begeiſterung auf,
die er allen Aufgaben entgegenbrachte. „Er war ſchon
Chantecler!
Einer das Stück als minderwertig beurteilenden
Beſprechung in der „Kölniſchen
Zeitung=
ent
ent=
nehmen wir folgendes: Iſt Chantecler als Dichtung
wißlungen, ſo iſt es als Ausſtattungsſtück höchſt
anziehend und ein Meiſterwerk der Direktion der
Porte Maint=Martin, der Herren Hertz und Jean
Co=
quelin. Beim Anblick dieſer Ausſtattungen begreift
man die Mühen der Einſtudierung und die ewig
wie=
derholten Proben. Sämtliche Rollen des Stückes ſind
Tierrollen, und die Schauſpieler tragen daher
Tierkoſtüme. Das kennt man nun zwar auf dem
Theater ſchon ſeit Ariſtophanes, aber ſchwerlich hat
man die Koſtüme damals in ſolcher Vollendung
her=
geſtellt. Es iſt dabei, wie ſelbſtverſtändlich, daran
feſt=
gehalten worden, daß das Geſicht des Schauſpielers frei
blieb und daß die Bewegungen nicht zu ſehr gehemmt
waren. Da es ſich um einen Geflügelhof handelt,
tru=
gen alle Federkleider. Das Theater ſoll bei dieſer Ge
legenheit nicht weniger als 900 Kilogramm Federn
angeſchafft und dafür etwa 40000 Francs ausgegeben
haben. Herr Guitry, der Hahn, ſtolzierte in einem
prächtigen, braun und metallgrün ſchimmernden
Feder=
koſtüm, an dem der ſtolze Schweif hinten angebunden
war; der rote Kamm umrahmte das bei ihm ganz
offene Geſicht. Bei den meiſten anderen Hähnen und
Hennen war der Schnabel auf der menſchlichen Stirn
angebracht, was ja für die Illuſion des Zuſchauers
nichts ausmachte. Frau Simone (Baray) als Faſan=
ſidenten Taft übermittelt worden ſeien. Worauf der
Oberhofmarſchall erwidert habe, die Zahl der
amerikani=
ſchen Herren und Damen, denen durch ihren Botſchafter
der Zutritt zum preußiſchen Hofe vermittelt werde, wachſe
von Jahr zu Jahr und ſei diesmal größer geweſen als
die Geſamtheit aller übrigen ausländiſchen Herren und
Damen. — Dieſe bereits auch in einem Teil der deutſchen
Preſſe wiedergegebene Meldung des New=Yorker Blattes
ſcheint inſofern zutreffend, als man am Berliner Hofe
einige Beſorgnis vor einer „amerikaniſchen Invaſion” hegt.
Es ſteht jedem in Berlin beglaubigten Botſchafter oder
Geſandten frei, Landsleute, die in ihrer Heimat zum
ge=
ſellſchaftlichen Verkehr des Staatsoberhauptes gehören,
zur Vorſtellung bei Hofe anzumelden. Seitdem nun
Ber=
lin in höherem Grade als früher Fremdenſtadt geworden
iſt, übt es eine vermehrte Anziehungskraft gerade auf
die reichen und angeſehenen Amerikaner aus; für ſie bildet
im Winter ein Beſuch der Hoffeſte gewiſſermaßen einen
Teil des Reiſeprogramms. Dieſe Amerikaner „von
Di=
ſtinktion”, die faſt ohne Ausnahme zur Großinduſtrie oder
Hochfinanz zähln, würden, wenn ſie Deutſche wären, keine
Hoffähigkeit haben, wenigſtens ſoweit ihre Frauen und
Töchter in Frage kommen, und daher betrachtet man ihre
Zulaſſung nur als eine Art von Ausnahme von Fall zu
Fall, die man offenbar nicht gern zur Regel werden
laſ=
ſen möchte. Bei der Defilier=Cour im königlichen Schloſſe
hat Mr. Hill am 20. Januar dem Kaiſer und der Kaiſerin
mehr Schutzbefohlene präſentiert als einer ſeiner
Kolle=
gen, ſo allein dreizehn Damen. Und in der Tat ſcheint
„man” ihm einen Wink erteilt zu haben, daß dies ein
we=
nig zu viel des Guten ſei.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Februar.
Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Geheimen Oberkonſiſtorialrat
und Superintendent D. Waldemar Peterſen zu Darm
ſtadt die Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen des
ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von
Oldenburg verliehenen Ehren=Komturkreuzes des
Olden=
burgiſchen Haus= und Verdienſtordens erteilt.
— Uebertragen wurde dem Lehrer Johannes
Alt zu Gras=Ellenbach, Kreis Heppenheim, eine
Lehrer=
ſtelle an der Gemeindeſchule zu Wachenheim, Kreis
Worms.
** Die belgiſche Sondergeſandtſchaft, die dem
Groß=
herzog die offizielle Mitteilung vom Ableben König
Leopolds und von der Thronbeſteigung König Alberts
von Belgien überbrachte, wurde geſtern mittag. 1 Uhr
im Reſidenzſchloß von Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog
in Sonderaudienz empfangen. Hierzu wurden
die Herren Graf Theodor de Reneſſe, Graf Robert
de Ribaucvurt und Baron Henry
dOlden=
neel de Heerenbrinck im Galawagen vom Hotel
„Zur Traube” abgeholt und zum Reſidenzſchloß
gefah=
ren. Nach der Audienz fand im Großherzoglichen
Re=
ſidenzſchloß eine Galatafel zu 28 Gedecken zu Ehren
der belgiſchen Spezialgeſandtſchaft ſtatt. Am Abend
vor=
her hatten die Herren lt. „Darmſt. Ztg.” einer
Ein=
ladung des Staatsminiſters Dr. Ewald zum Souper
Folge geleiſtet.
* Jugendſchriften=Ausſtellung. Bei Gelegenheit der
zur Weihnachtszeit ſtattgehabten Ausſtellung
em=
pfehlenswerter Jugendſchriften und guter
billiger Bildwerke im Rathausgebäude wurde
vielfach der Wunſch laut, es möchte dieſe Ausſtellung eine
dauernde werden. Dieſer Wunſch iſt, dank mehrſeitiger
Unterſtützung, ſeiner Verwirklichung nahe gerückt.
Zu=
nächſt wird die Ausſtellung, neu geordnet und bereichert,
wieder eröffnet am Samstag, den 12. und
Sonn=
tag, den 13. Februar, und zwar an beiden Tagen
vormittags von 11—12½ und nachmittags von 4—7 Uhr
Für Sommer und Herbſt ſoll die Ausſtellung monatlich
1 bis 2 Mal, im November und Dezember alltäglich
zu=
gänglich werden. Hierüber endgültig zu beſtimmen,
un=
terliegt dem Beſchluß des Geſamtausſchuſſes. Für dieſe
Ausſchußverſammlung hat der Vorſitzende des
Frankfur=
ter Prüfungsausſchuſſes, Herr Rektor Bartſcher, ein
Referat übernommen über „Die Tätigkeit der vereinigten
deutſchen Prüfungsausſchüſſe für Jugendſchriften und ihre
Veröffentlichungen‟. Dieſe Darlegung dürfte für die
betei=
ligten Herren und Damen von beſonderem Intereſſe ſein.
— Abgeſtiegen ſind im Hotel zur Traube JJ
Durchl. Fürſt und Fürſtin Yſenburg=Büdingen und
Ihre Durchlaucht Prinzeſſin Yſenburg=Büdingen.
Auf der ſtaatlichen Erfindungsausſtellung in
Stutt=
gart, die bis Ende März geöffnet iſt, haben, laut Katalog,
nachſtehende heſſiſche Firmen ausgeſtellt: Paul Hans
Oppermann, Darmſtadt (Spielzeug in Geſtalt eines
Reit=
tieres mit beweglichen Füßen); Friedrich Wettlaufer,
Groß=Gerau (Getreidegarbenpreſſe, bei welcher an einer
Stütze ein Handhebel und das das Getreide aufnehmende
Preßglied angelenkt ſind); Martin Metzger, Mainz (
be=
weglicher Wäſchetrockner für Fenſter und Balkone);
Va=
lentin Mushake, Gonſenheim (ein Inhalator); S. Kiefer,
Worms (Leiterartig auslegbare und aufklappbare
Vorrich=
tung zur Aufnahme von Wäſcheſtücken u. dergl.); Martin
Hautz, Worms (ein aus Manilahanf geflochtener
Treibrie=
men mit Verbindungsſchloß); Franz Fleiſch, Bingen
(Feueranzünder, beſtehend aus einem Drahtſtück mit
ſchraubenförmigen Windungen und darin eingezogener
Asbeſtſchnur).
— Milchfrühſtück in den Volksſchulen. Man ſchreibt
uns: Als eine beſonders wohltätige Einrichtung hat
ſich die nun ſeit 20 Jahren beſtehende Uebung
er=
wieſen, armen und kränklichen oder ſchwächlichen
Schulkindern der hieſigen Volksſchulen in den
Winter=
monaten ein Milchfrühſtück zu verabreichen. Das
rrühſtück beſteht in ½ Liter abgekochter Vollmilch und
Leider
einem Waſſerweck von 80 Gramm Gewicht.
kann dieſe Wohltat aber nicht allen ihrer bedürftigen
Kindern gewährt werden, da die vorhandenen Mittel
dazu nicht ausreichen. Das Komitee iſt genötigt,
je=
weils eine Auswahl zu treffen, und es iſt ſich zu
ſei=
nem Bedauern bewußt, daß es dabei gar manches
arme Schulkind beim beſten Willen nicht
berückſich=
tigen kann Immerhin wird ſchon jetzt recht
Erheb=
liches geleiſtet. Im gegenwärtigen Winter genießen
1260 Kinder (21 Prozent der Geſamtſchülerzahl) das
Jrühſtück. Die Koſten ſind zu rund 10000 Mark zu
veranſchlagen. Der vorhandene Fonds wird ſeit
Jah=
ren mit einem namhaften jährlichen Zuſchuß und den
Ueberſchüſſen der ſtädtiſchen Sparkaſſe bedacht. Die
weiter erforderlichen Mittel werden durch freiwillige
Sammlungen aufgebracht. Sie würden aber nicht
aus=
reichen, wenn man ſich nicht auch bei zahlreichen
ſon=
ſtigen Gelegenheiten der ſegensreichen Einrichtung in
dankbarer Weiſe erinnern würde. In erſter Linie iſt
das bekannte ſog. Milchkränzchen zu erwähnen. Bei dem
Beſtreben, allmählich möglichſt alle bedürftigen
Kin=
der zu berückſichtigen, darf das Komitee gewiß auf die
werktätige Mithilfe der ganzen Bevölkerung rechnen.
Namentlich wäre es zu begrüßen, wenn, wie es ſeither
ſchon vereinzelt der Fall geweſen iſt, Vereine,
Kor=
porationen, Kränzchen uſw. mehr und mehr ihre
Ver=
anſtältungen in den Dienſt der guten Sache ſtellen
würden. Auch geeignete Stiftungen tun dem
vorhan=
denen Fonds not. Allen denen, die bisher dem Fonds
Zuwendungen gemacht haben, ſei auch an dieſer Stelle
herzlichſt gedankt. Gaben werden jederzeit auf dem
Stadthaus, Zimmer 16, und bei dem Rechner des
Fonds, Herrn Stadtverordneten Lehr,
Lauteſchläger=
ſtraße Nr. 16, gerne entgegengenommen.
— Ausſtellung. Vom alten Oberförſter Adolf
Müller hat der bekannte Maler Hans Weyl im
vorigen Jahre einige Bildniszeichnungen angefertigt,
die allgemein ſehr gefallen. Auf vielſeitiges Verlangen
iſt nun von Herrn Weyl nach einer dieſer Zeichnungen
eine wohlgelungene Steinzeichnung hergeſtellt, die im
Verlage von H. Hohmann, Darmſtadt, Waldſtraße 4,
erſcheint. Das Original zu dieſer Steinzeichnung iſt
zurzeit bei Müller u. Rühle, Hofbuch= und
Kunſthand=
lung, Eliſabeihenſtraße, ausgeſtellt.
* Der Naturwiſſenſchaftliche Verein hält am
Diens=
tag, den 15. Februar ſeine 262. Sitzung im Fürſtenſaal
mit folgender Tagesordnung ab: 1. Profeſſor Dr.
W. Sonne: „Ueber einen neuen ſelbſttätigen
Flüſſigkeits=
heber” (Mit Demonſtrationen.) 2. Profeſſor Dr. F.
Meiſel: „Ueber die Kometen, im beſonderen den
Halley=
ſchen”.
— Liedertafel. Es wird nochmals auf den am
kom=
menden Samstag, 12. Februar, abends, in der
Turn=
halle am Woogsplatz ſtattfindenden Maskenball
ver=
wieſen. (Näh. ſ. Anz.)
— Kaiſerpanorama. Wer das Verlangen hegt, auch
einmal die herrlichen Gegenden der ſonnigen Riviera,
Mentone, Roccebrune, Nizza, Monaco, Monte Carlo,
Villafranca, Cannes uſw., ohne bedeutende Opfer an
Zeit und Geld, zu bereiſen und ſich an den
dargebote=
nen Naturſchönheiten zu erfreuen, dem iſt noch einige
Tage hierzu Gelegenheit im Kaiſerpanorama geboten.
— Im Kaiſerſaal gibt Herr Muſikmeiſter Weber
am Sonntag, den 13. Februar, mit ſeiner Kapelle einen
großen populären Konzert=Abend. Nachdem die Klänge
der frohen Faſchingsmuſik nun wieder auf ein ganzes
Jahr verſtummen, ſollen im genannten Konzert
wie=
der die beliebten Opern=, Operetten=, Strauß= uſw.
Walzer und Soloſätze zur Aufführung kommen. Es
dürfte daher ein genußreicher Abend zu erwarten ſein.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
Briefformat. Die ordnungsmäßige Bearbeitung
und pünktliche Beſorgung der Briefe wird der Poſt
durch die übergroße Verſchiedenheit der Briefform,
durch die Ungleichmäßigkeit im Aufkleben der
Frei=
marken und durch die oft geringe Ueberſichtlichkeit der
Aufſchrift in läſtiger Weiſe erſchwert. Im eigenen
Intereſſe benutze man daher nur rechteckige
Brief=
umſchläge mittlerer Größe — die geeignetſte Form
iſt 15 Zentimeter lang und 12 Zentimeter breit —, klebe
die Marke in die rechte obere Ecke, ſchreibe unten recht
deutlich den Beſtimmungsort nieder und unterſtreiche
ihn. Wer ſeine Briefumſchläge mit einem Vordruck für
die Adreſſe verſehen läßt, der laſſe auch gleich ein Feld
für die Marke und einen ſtarken Strich für die Angabe
der Beſtimmungspoſtanſtalt unten rechts mit vordrucken.
§ Schlägerei. Am Dienstag abend gegen 6½ Uhr
wurde in der Mühlſtraße ein Taglöhner von einem
Schloſſer durch Schläge mit einem Schirm derart
miß=
handelt und verletzt, daß er durch die Sanitätswache
mittels Krankenautomobils in das ſtädtiſche
Kranken=
haus verbracht werden mußte
X Von der Bergſtraße, 8. Febr. Unſere Winzer ſind
eifrig mit dem Rebſchnitt beſchäftigt. Infolge des
gelinden Winters iſt das Holz ganz vortrefflich ausgereift
und vollſtändig geſund erhalten geblieben. Da wir dieſes
Jahr ein Kometenjahr haben, ſo ſchließen daraus unſere
Weinbergbeſitzer auf ein gutes Weinjahr. Hoffentlich geht
letzteres in Erfüllung.
* Alsbach, 7. Febr. Auch unſere Gemeinde hat nun
Gaslicht, was allgemein als eine große Wohltat
emp=
funden wird. Bickenbach wird in Kürze folgen und in
Jugenheim ſollen die Leitungsarbeiten demnächſt in
An=
griff genommen werden, womit das Gruppengaswerk
Bergſtraße perfekt wird.
X Zwingenberg, 8. Febr. Den Familien Jakob
und Wilhelm Zubrod dahier ſoll eine Erbſchaft
von über drei Millionen Mark in Ausſicht
ſtehen. Hoffentlich bewahrheitet ſich dieſe Nachricht und
endet nicht, wie die meiſten dieſer Erbſchaften,
in — Nichts. — Hochbefriedigt iſt man jetzt in allen
Kreiſen über das neue Gaslicht. Die Straßen ſind
brillant beleuchtet und man kann es kaum noch glauben,
daß man ſich ſo lange mit Petroleumlicht behelfen
konnte.
Zwingenberg, 7. Febr. Unſere katholiſche
Kirchengemeinde, die erſt vor wenigen Jahren ins
Leben gerufen wurde, beabſichtigt nun Pfarrhaus und
Kirche zu erbauen. Ein beträchtlicher Baufonds iſt
be=
reits vorhanden.
Mainz, 9. Febr. Der Großherzog hat für den
Rehpark in der Anlage einen Damhirſch und zwei
Ricken geſpendet, die demnächſt als Erſatz für die jüngſt
eingegangenen Tiere hier eintreffen werden. Die
an=
deren Tiere im Rehpark ſind an Ueberfütterung durch
das Publikum zugrunde gegangen.
Mainz, 9. Febr. Vor dem Forum des Mainzer
Landgerichts ſpielt ſich heute ein intereſſanter
Preßprozeß ab. Das Präludium der Sache iſt
kurz folgendes: Das Mitglied des Mainzer
Stadt=
theaters, der Baritoniſt Pacyna, meldete ſich des
öfteren indisponiert. Einmal, als er wieder abſagen
ließ, da ſeine Stimme zu ſehr belegt ſei, bat ihn der
Direktor dringend, trotz ſeiner Unpäßlichkeit die Rolle
zu übernehmen. An jenem Abend war nämlich Frau
Sigrid Arnoldſen als Gaſt anweſend, ſie ſollte die
Gounodſche Margarete und Herr Pacyna den Mephiſto
ſingen. Der letztere tat dies denn auch mit
Wider=
ſtreben, ſang natürlich dementſprechend und mußte
mitten in der Vorſtellung durch einen anderen abgelöſt
werden. Darüber geriet der Opernreferent des
„Mainzer Tagblatts”, Herr Würzburger, in einige
Er=
regung. Er ließ ſeinem Unmut in ſeiner Kritik die
Zügel ſchießen: er ſchrieb u. a., Herr Pacyna ſei
eigent=
lich immer indisponiert und er begreife nicht, wie man
einen derartigen Herrn noch ſingen laſſen könne uſw.
Herr Pacyna behauptet nun, er habe ein äußerſt
günſtiges Engagement an das Dresdner Stadtthegter
in ſicherer Ausſicht gehabt; durch Ueberſendung der
be=
treffenden Beſprechung an die maßgebende Stelle in
Dresden ſei der Vertrag zunichte geworden und er
verlangt nun von Herrn Würzburger einen
Schaden=
erſatz von 30000 Mark. Eine Beleidigungsklage will
Herr Pacyna erſt nach Erledigung dieſes Zivilprozeſſes
anſtrengen. Den Kläger vertritt Juſtizrat Dr. Löb,
der Beklagte wird durch Juſtizrat Dr. Görz vertreten.
Die Verhandlung fand nicht ſtatt, da Opernſänger
Pacyna einen größeren Schriftſatz eingereicht hät, zu
deſſen Beantwortung die Angelegenheit auf Ende März
vertagt wurde.
Gießen, 8. Febr. Der ſoeben erſchienene
Ver=
waltungsbericht der Bürgermeiſterei für 1908=
henne war ein höchſt anmutiges Federgeſchöpf in
Goldrot und Braun mit langem, mittels eines Gürtels
befeſtigtem Schweif. Und gar der Anzug der Hähne im
dritten Akte bor eine Farbenpracht ohne gleichen. Wir
bedauern, daß wir nicht Ornithologen genug ſind, um
dieſen Genuß auszukoſten. Die Brieftaube, die Ente,
das Perlhuhn, der Pfau, der Gänſerich, die Eulen waren
ebenfalls höchſt charakteriſtiſch. Die witzige Amſel
(Herr Galipaux) erſchien einfach ſchwarz. Aber nicht
bloß Kopf, Schwanz und Federkleid, ſondern auch die
charakteriſtiſchen Vogelfüße hatten die Schauſpieler
durch beſondere Schuhe getreu nachgeahmt. Ferner hatte
man, um die künſtleriſche Aufgabe zu vervollſtändigen
die Maße aller Gegenſtände auf der Bühne verändert.
Es war alles vergrößert worden. Der erſte Akt ſpielt
im Hühnerhofe, der zweite im Walde, der dritte im
Gemüſegarten, der vierte wiederum im Walde. Schon
maleriſch ſind die Dekorationen (von Amable und von
Juſſeaume) anßerordentlich gelungen. Aber im
Hüh=
nerhofe ſah man im Hintergrunde einen Karren, der
etwa 4 Meter hoch war; die Hundehütte von Patou war
2,80 Meter hoch, ein alter Weidenkorb 1,50 Meter. Es
gab Blumentöpfe von 1,20 Meter Größe, Stühle von 2
Meter Höhe und Roſen, die einen Durchmeſſer von
3. Zentimeter hatten. Das entſprach den Maßen der
menſchlichen Tiere.
Die öffentliche Premiere wurde, wie dem „Berl.
Lokalanz.” aus Paris gemeldet wird, keineswegs ſo
enthuſiaſtiſch begrüßt, wie bei der Generalprobe.
Aller=
dings warfen nach Chanteclers Hymne an die Sonne
begeiſterte Damen Blumenſträuße auf die Szene, aber
nach der froſtigen Aufnahme des dritten Aktes war ein
großer Teil des Publikums ſo ſehr ernüchtert, daß die
Schönheiten des vierten Aktes weit geringer wirkten,
als am Sonntag. Das von Roſtand ſcherzhaft gemeinte
Sprechkouplet der Kröten wurde direkt ausgeziſcht. Der
Autor blieb unſichtbar, angeblich wegen eines Konflikts
mit dem Hauptdarſteller Guitry. Auch die Kritik der
Pariſer Blätter lautet nicht durchweg ſo anerkennend,
wie das Urteil des durch die Neuheit der Darſtellung
überraſchten und hingeriſſenen Publikums der
General=
proße,
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* In Nummer 69 des „Berl. Tgbl.” ſchreibt
Hans Bahrdt: Im Teatro Coſtanzi, dem erſten
Opernhauſe Roms, wurde unter Mascagnis Leitung
„Triſtan und Iſolde” gegeben, mit der
großher=
zoglich heſſiſchen Kammerſängerin Frau Kaſchowska
als Iſolde und dem Franzoſen Rouſſeliere als Triſtan.
Man muß dieſen italieniſierten Wagner geſehen
uns gehört haben. Nur zwei Künſtler, die in der
Wag=
nerſchen Schule groß gewordene Iſolde, Felicie
Ka=
ſchowska und der redliche Kurvenal, Veglioni=
Borgheſe, halten an der Tradition und den
Vor=
ſchriften des deutſchen Meiſters feſt. Alle anderen
in=
ſtirieren ſich an Maeſtro Mascagnis weiſer Maxime:
„Richard Wagner muß individuell aufgefaßt werden.
Und man würde irren, wenn man dieſen Ausſpruch für
bloße Renommage des „Cavalleria”=Schöpfers hielte,
denn es iſt Eingeweihten bekannt, daß der Schwan von
Peſaro tatſächlich ſchon nach der fünften oder ſechſten
Probe ſich ein Büchlein geben ließ, worin die rührende
Geſchichte von Triſtan und Iſolde fein ſäuberlich und
mit ſchönen Holzſchnitten (à la Jobſiade) beſchrieben
ſtand. „Individueller” konnte Signor Mascagni
Wag=
ner wirklich nicht gut ſtudieren und behandeln. . . . Die
Einzelheiten dieſer gänzlich neuen und intereſſanten
Auffaſſung waren überaus merkwürdig. Der Chor
er=
ſcheint in den denkbar „individuellſten” Koſtümen, man
bewundert die Maria Stuart in mehreren Auflagen,
man ſieht Damen aller Epochen, ja ſogar eine „Königin
der Nacht” in ſternenbeſetztem Mantel. Höchſt „
indi=
viduell” iſt der gute König Marke, der — völlig neu
der Kußfzene zwiſchen ſeiner ſchönen Frau Gemahlin
und Triſtan aus dem Hintergrunde zuſchaut und ſich
da=
bei mit kummervoller Gebärde durch die Locken fährt. ..
Am allerindividuellſten nächſt Mascagni ſelbſt iſt
aber Monſieur Triſtan=Rouſſeliére, der mit Würde
er=
klärt: „Ich ſpiele Wagner, wie ich will.” Und er
be=
tätigt dieſe Veredelung des deutſchen Meiſters aufs
gründlichſte, indem er Iſolde umſchwänzelt und
um=
tänzelt mit den ſchmachtenden Worten: „O Isolina, mia
Divina!”
In der gewaltigen Leidenſchaftsſzene im
zweiten Akte wird aber anch Monſieur Triſtan lebhaft.
Er nähert ſich vorſichtig der ſchönen, verliebten Königin
und ergreift galant ihr Händchen, um einen Kuß darauf
zu drücken, aber um Gottes Willen nur nicht zu heftig.
. . Als die feurige deutſch=polniſche Iſolde dieſe
Ga=
lanterie mit einer ſtürmiſchen Umarmung quittieren
will, da ſpringt Mr. Triſtan mit einem über die ganze
Bühne hin hörbaren Aufſchrei zurück: „Attention,
Ma-
dame, à ma perruque!‟ . . . Ich wette, manch anderer
wäre bei dem Anſturm dieſer „Iſolina” nicht
ausgeriſ=
ſen. . . . Frau Kaſchowska, die reich an Ehren von
Rom nach Madrid geht, nimmt das befriedigende
Ge=
fühl mit ſich, das eine beſtandene Feuerprobe
hinter=
läßt. Wagners Iſolde in ſechs Tagen viermal zu
ſingen, dazu vor der erſten Aufführung 20 Proben,
deren meiſte von 8½ bis 2 Uhr nach Mitternacht dauern
. welch andere deutſche Sängerin geizte nach ſolchem
Ruhme? Selbſt wenn Maeſtro Mascagnis
weitherzig=
ſter „Individualitätskultus” ihr die Freiheit ließe, die
Iſolde muſikaliſch abzuhüpfen wie eine Brettldame....
— Wie die „Münch. N. N.” ſchreiben, iſt es der
Künſt=
lerin allein zu danken, daß das Werk einigermaßen
Verſtändnis bei den Römern finden konnte.
Gleich nach der erſten Aufführung des Triſtan
ſandte ihr, wie wir erfahren, Mascagni folgende
begeiſterte Zeilen: „Verehrteſte Fr. Kaſchowska! Es
gereicht mir zur größten Freude, Ihnen meine vollſte
Anerkennung auszuſprechen über Ihre herrliche
Wie=
dergabe der Iſolde. Sollte Ihnen dieſer
Dankesaus=
druck nur als die pflichtſchuldige Ehrung des
Theater=
direktors erſcheinen, ſo erlauben Sie mir, gnädige
Frau, Ihnen noch perſönlich meine Bewunderung
aus=
zuſprechen für die ſo überaus ſchöne Auffaſſung und
Darſtellung der Iſolde, die in meiner Seele einen
un=
auslöſchlichen Eindruck zurückgelaſſen hat. Ergebenſt
küſſe ich Ihnen die Hand.
* Nach einer Meldung eines Wiener
Morgen=
blattes hat ſich in Wien ein Konſortium gebildet zur
Gründung einer dritten Wiener Oper, die den
Namen Franz Joſef=Oper erhalten ſoll. Das
Opern=
haus ſoll im 20. Wiener Bezirk errichtet werden Das
Aktienkapital beträgt: 1600000 Kronen; einzelne
An=
teilſcheine ſind bereits gezeichnet.
1909 weiſt an Geſamteinnahme 5 204 736 Mark auf; die
Ausgaben betragen 3986887 Mark. Die
Betriebsrech=
nung zeigt an Einnahmen 2900959 Mark, an
Aus=
gaben 2 648889 Mark, ſo daß als Ueberſchuß 252070 Mk.
bleiben. Trotz bedeutender Steigerung der ſtädtiſchen
lusgaben und trotz des Fortfalles des Oktrois wird
die Stadt 1910/11 ohne Steuererhöhung
aus=
kommen.
*) Leihgeſtern, 8. Febr. Ein wichtiger Fund
aus der fränkiſchen Zeit wurde bei den
Feldbe=
reinigungsarbeiten gemacht. Es iſt dies ein faſt drei
Meter langer Sarg von Eichenbrettern, der gut
erhal=
tene Skeletteile, Waffen und andere Beigaben enthält.
Der Fund iſt ins Gießener Muſeum gekommen.
A Aus Oberheſſen, 9. Febr. Entgegen den vielfach
in oberheſſiſchen Zeitungen kurſierenden Berichten über
die Verſchiebung der Lißberger
Elektrizitäts=
zentrale bis zur Fertigſtellung des
Provinzialgrup=
peuwaſſerwerks bei Inheiden ſind wir in der Lage,
mit=
teilen zu können, daß dem Provinzialtag der Provinz
Oberheſſen in der allernächſten Zeit von dem
Neubau=
bureau der Provinz ein generelles Projekt über die
Er=
richtung des ſchon ſeit geraumer Zeit projektierten
Gruppenelektrizitätswerkes zur Beſchlußfaſſung
zu=
gehen wird. Bereits Ende 1908 hatte der
Provinzial=
tag 30000 Mark bewilligt, um die notwendigen
Vor=
arbeiten und Vorunterſuchungen für dieſe Ueberland=
Zentrale in Angriff zu nehmen. Zur Erzeugung des
elektriſchen Stromes ſollen die Waſſerkräfte der Nidder
und des Hillersbaches verwendet und ein Gefälle von
nahezu 70 Meter nutzbar verwertet werden. Für die
waſſerarmen Zeiten ſoll einesteils eine Reſerve von
Damnfmaſchinen zur Aufſtellung kommen, andernteils
ſoll ein Stauweiber im Hillersbachtal, in der
Gemark=
ung Hirzenhain, angelegt werden, der die
Waſſerzu=
führung zu den Turbinen der Zentrale und damit die
Leiſtung der Anlage bei Mehrkonſum ohne große
Mehr=
koſten regulieren ſoll. Das Projekt des
Elektrizitäts=
werkes Lißberg ſieht den Anſchluß von 86
ober=
heſſiſchen Gemeinden in der Weiſe vor, daß
den einzelnen Gemeinden durch den Anſchluß an die
Zentrale keinerlei Unkoſten erwachſen, da die
Leitun=
gen, einſchließlich der Hausanſchlüſſe, auf Koſten der
Provinz ausgeführt werden ſollen. Der Strom ſoll
den Konſumenten für Beleuchtung zu 40 Pfg. pro
Kilo=
wattſtunde und für Kraftzwecke zu 20 Pfg. pro
Kilo=
wattſtunde abgegeben werden. Die Preiſe ſind ſo
nied=
rig in Anſatz gebracht, daß es beſonders durch die billige
elektriſche Energie den Landwirten und kleinen
Ge=
werbetreibenden möglich ſein wird, konkurrenzfähig zu
bleiben und daß die für ſie täglich teurer und ſeltener
werdende menſchliche Arbeitskraft durch eine billige
elektriſche Kraft einigermaßen erſetzt wird. Es iſt
be=
abſichtigt, für die Errichtung und Inbetriebſetzung des
Lißberger Elektrizitätswerkes, ſowie für die erſten
Be=
triebsiahre, in denen die Zentrale naturgemäß nicht in
der Lage ſein wird, ihre Ausgaben aus den eigenen
Einnahmen zu beſtreiten, einen Teil des Ueberſchuſſes
aus dem Provinzial=Waſſerwerk Inheiden zu
verwen=
den, um auf dieſe Weiſe eine geſunde Finanzierung des
Elektrizitätswerkes herbeizuführen und dieſes ſelbſt
ebensfähig zu machen. Schon jetzt hat ſich eine große
Anzahl von Gemeinden und auch Städten zum Anſchluß
verpflichtet.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 8. Febr. Eine
außer=
ordentlich ſtark beſuchte akademiſche
Proteſtver=
ſammlung nahm Stellung zu dem im Entwurf des
preußiſchen Etats enthaltenen Plan einer Beſteuerung
der Königlichen Bibliotheken in Berlin und der
Biblio=
theken aller preußiſchen Hochſchulen dergeſtallt, daß für
die Entleihung von Büchern eine Gebühr von 2,50 Mk.
Mo Semeſter erhöben werden ſoll. Nachdem die Geh.
Räte Prof. Dr. Rießer, Liſzt und Ewald den Plan
be=
kempft hatten, während der Generaldirektor der Kgl.
Zibliothek zu Berlin, Adolf Harnack, mit der
Motivier=
ing für ihn eintrat, daß den Bibliotheken geholfen wer=
Len müſſe, gelangte eine Reſolution zur Annahme, die
gegen die Gebührenerhebung proteſtiert und die
Hoff=
nung ausſpricht, daß es der Staatsregierung gelingen
werde, die für die Erhaltung und Erweiterung der
Univerſitätsbibliotheken notwendigen Summen auch
ohne die geplanten Gebühren aufzubringen. — Eine
gewaltige Benzin=Exploſion rief geſtern abend
unter den Bewohnern des Eckhauſes Schmid= und
Franzſtraße Nr. 19 großes Entſetzen hervor. Dort ſtellt
ein Schuhmacher Hildebrandt im Keller Bohnermaſſe
her. Gegen die polizeiliche Vorſchrift hatte der Mann
in mehreren Blechkannen etwa 150 Liter Benzin vor=
räkia und außerdem in kleinen Blechdoſen Bohnermaſſe.
H. befand ſich in einem Vorderraum, der einen direkten
Zugang von der Straße hat. Von hier aus betrat nun
ein noch unbekannter Mann mit einem offenen Licht den
Keller. Sofort entzündeten ſich Benzindämpfe. Bei
dem Bemühen, die Flammen zu löſchen, erlitt H.
Brand=
wunden an den Händen. Zu ſeinem Glück flüchtete er
eiligſt, während der Fremde ſchon vorher, als er ſah,
was er angerichtet hatte, das Haſenpanier ergriffen
hatte. Kaum hatte H. die Straße betreten, als eine von
den Blechkannen unter großem Knall platzte. Die
Flam=
men ſchoſſen aus der Tür hoch am Vorderhauſe empor.
Dieſer erſten Exploſion ſölgten noch mehrere.
Jedes=
mal wurden rieſige Stichflammen erzeugt. Die
Haus=
bewohner ſtürzten angſterſüllt über die Treppen ins
Freie. Es muß als ein beſonders günſtiger Umſtand
bezeichnet werden, daß die Fenſter und Türen nach dem
Hofe und dem Treppenhauſe feſt geſchloſſen waren. Die
Feuerwehr war, von mehreren Stellen alarmiert, ſchnell
zur Stelle und löſchte bald den Brand. In dem Keller
ſah es troſtlos aus. Türen, Fenſter und Regale waren
verbrannt. Nur ein Tiſch ſtand noch vorn im Keller.
Von der Hitze war der Putz von den Wänden und der
Decke gelockert und zum größten Teile ſchon abgefallen.
Sonſt erblickte man nur noch einige verbeulte und
auf=
geriſſene Blechkannen und Doſen.
Wiesbaden, 8. Febr. Direktor Werner von der
Zentralverkaufsgenoſſenſchaft deutſcher Winzervereine
in Eltville wurde plötzlich hier verhaftet und nach
Frankfurt a. M. gebracht. Man bringt die Verhaftung
mit der Flickſchen Defraudation in Verbindung.
Hauan, 8. Febr. In Groß=Auheim ſtürzte an
der im Bau begriffenen evangeliſchen Kirche die
Giebelwand ein; ein Maurer wurde getötet, drei
erheblich verletzt.
Stuttgart, 8. Febr. Die Nachricht, der
Nordpol=
fahrer Cook befinde ſich im Sanatorium in
Schöm=
berg, iſt unrichtig.
Bochum, 9. Febr. Bei dem ſogenannten
Schützen=
hof in Bochum entſtand während einer Karneval=
Feier ein Streit zwiſchen verſchiedenen Beſuchern,
in deſſen Verlauf der eine Beſucher einen Revolver
zog und fünf Schüſſe abgab, wodurch fünf Perſonen
ſchwer verletzt wurden. Eine unbeteiligte Frau, die
den Streit ſchlichten wollte, wurde ſo ſchwer
verwun=
det, daß ſie mit den anderen Opfern des Raufboldes
ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der
Re=
volverheld konnte erſt nach langem Kampfe verhaftet
werden, nachdem er noch einen anderen Mann durch
einen Schuß ſchwer verletzt hatte.
— Hamburg, 8. Febr. Der bekannte Zwiſt
zwi=
ſchen dem Schriftſteller Otto Ernſt und ſeinem
Kritiker Wallſee hat ſeine außergerichtliche
Er=
ledigung gefunden. Wie erinnerlich, hatten die „
Ham=
burger Nachrichten” eine Kritik eines älteren Stückes
von Otto Ernſt, der „Revolverjournaliſten”, gebracht,
durch die ſich der Dichter beleidigt fühlte. Der Kritiker
ging in ſeiner Beſprechung des Stückes davon aus, daß
ein Blatt von der Qualifikation des Journals „Die
Gerechtigkeit”, das in den „Revolverjournaliſten” eine
Rolle ſpielt, unter den heutigen Verhältniſſen keine
acht Tage lang möglich ſein würde, was gewiß auch
Herrn Otto Ernſt nicht unbekannt ſei. Weiter heißt es
in der Kritik: „Indem er trotzdem die Aufführung
ſeiner vor Jahren im Deutſchen Schauſpielhauſe
auf=
geführten, für hier neu bearbeiteten „
Revolverjourna=
liſten” betrieben und auf dieſe Weiſe der Annahme
Vorſchub geleiſtet hat, daß Vorgänge und Zuſtände,
wie er ſie hier ſchildert, auch heute noch im Bereiche der
Möglichkeit gelegen ſind, hat er nur ſelbſt ſich deſſen
ſchuldig gemacht, was er an den Redakteuren der „
Ge=
rechtigkeit” ſo ſcharf verurteilt: daß ſie um des eigenen
Vorteils willen die öffentliche Meinung bewußt
irre=
führen. Den Beweggründen nachzugehen, von denen
er hierbei geleitet worden, iſt überflüſſig. Sie liegen
zutage in den zugegebenen ſchweren Stunden, die die
Kritik Herrn Otto Ernſt als Autor bereitet haben mag.
Freilich nicht ohne ſein eigenes Hinzutun.‟ Dieſe
Auslaſſungen bezeichnete Otto Ernſt als eine ſeine
Ehre aufs ſchwerſte antaſtende Schmähung, und
ver=
langte deren Zurücknahme, widrigenfalls er vor
Ge=
richt mit dem Kritiker gründlichſt abrechnen würde.
Der Kritiker erwiderte, daß er nichts zu widerrufen
habe, worauf der Dichter wirklich die
Beleidigungs=
klage anſtrengte. Zum Austrag derſelben kam es aber
nicht, denn vor Eintritt in die Verhandlung gab
Wall=
ſee eine Erklärung ab, durch die ſich Otto Ernſt für
befriedigt erklärte. Ueber den Inhalt der Erklärung
verlautet nichts, da der Vergleich hinter
geſchloſſe=
uen Türen zuſtande kam.
Freiburg (Schweiz)), 9. Febr. Nach fünftägiger
Ver=
handlung verurteilte das Schwurgericht von
Ro=
mono den Schlächter Jules Maillard zum Tode. Die
Geſchworenen erklärten ihn für ſchuldig, 1903 ſeine erſte
Frau und 1909 ſeine zweite Frau mit Arſenik vergiftet zu
haben. Um den Verdacht von ſich abzulenken, hatte der
Mörder das Verbrechen begangen, als ſeine Frau dem
vierten Kinde das Leben gab. Eine junge Magd des
Schlachthofes, die der Beihilfe bei der zweiten Vergiftung
angeklagt war, wurde freigeſprochen.
Saloniki, 9. Febr. Der geiſtige Zuſtand des
Ex=
ſultans Abdul Hamid verſchlimmert ſich von
Tag zu Tag. Der Exſultan geberdet ſich ſchon ſeit
meh=
reren Tagen wie wahnſinnig, läuft in den Zimmern
umher und ſtößt unartikulierte, gellende Rufe aus.
Geſtern hatte er einen überaus heſtigen
Tobſuchtsan=
fall, in deſſen Verlauf er ſich mit einem Handtuch zu
erdroſſeln verſuchte. Einen Diener, der ihn daran
hindern wollte, warf er zu Boden und biß ihm im=
Kampf einen Finger ab. Auf die Hilferufe des
Sul=
tans eilte das andere Perſonal herbei. Dem Sultan”
mußte eine Zwangsjacke angelegt werden.
C. K. New=York, 8. Febr. Der drahtloſe
Tele=
graphiſt der „Kentucky” deſſen Tätigkeit allein es
zu verdanken iſt, daß die Beſatzung des ſinkenden
Dampfers noch im letzten Augenblick gerettet
werden konnte, gibt jetzt eine Schilderung der
auf=
regenden Ereigniſſe, die der Rettung der 45
Schiff=
brüchigen voraufgingen. Erſt kurz vor der Abreiſe der=
„Kentucky”, die die Fahrt um das Kap Horn angetreten
hatte, war der drahtloſe Apparat auf dem Schiffe
ein=
gerichtet worden. Am Freitag, in früher
Morgen=
ſtunde, inmitten des fürchterlichſten Sturmes, eilte der
Ingenieur zu dem Telegraphiſten Maginnis und
brachte ihm die Kunde, daß die „Kentucky rettungslos
verloren ſei. Maginnis begann ſofort die Arbeit mit
ſeinem drahtloſen Telegraphenapparat,
aber eine lange Stunde verſtrich, ehe er eine
Verbin=
dung erhielt. Es war die etwa 90 engliſche Meilen
entfernte „Alamo”, die antwortete. Doch zunächſt war
damit wenig gewonnen, denn bei den furchtbaren
Schwankungen und dem herrſchenden Orkane vermochte
der Kapitän die genaue Lage des Schiffes nicht ſofort
zu beſtimmen. Es verging eine geraume Zeit
angſt=
voller Spannung, ehe man endlich der „Alamo” genau
mitteilen konnte, wohin ſie ſteuern müßte, um noch
Rettung zu bringen. „Eine halbe Stunde vorher kam
noch der Elektrotechniker zu mir” ſo berichtet
Magin=
nis, „und brachte die neue Unglückskunde, daß das
Waſſer im Schiffsraum ſo raſch ſteige, daß binnen
kurzem die Dynamomaſchine meines Apparates vom
Waſſer gelöſcht werden würde. Alle anderen Arbeiten
wurden nun beiſeite geworfen: die drahtloſe
Tele=
graphie war die einzige Rettungsmöglichkeit, und alle
Hände an Bord arbeiteten daran, die Dynamomaſchine
zu ſchützen. Der Apparat wurde mit Stoffen und
Oel=
tuch umhüllt und es gelang auch, den elektriſchen Strom
ſolange aufrecht zu erhalten, bis ich endlich glücklich die
Als die
entſcheidende Botſchaft abgeſandt hatte.”
„Alamo” das ſinkende Wrack erreichte, war es
nachmit=
tags ½4 Uhr; das Deck lag bereits an der
Waſſer=
grenze: es war Hilfe im letzten Augenblick.
New=York, 8. Febr. Nachrichten aus Coſtarica
be=
richten, daß der Vulkan Poas, der lange ruhte,
ſich in heftiger Bewegung befinde. Die Lavamaſſen
überfluten fruchtbare Täler. Ganze Anpflanzungen
wurden zerſtört. Die Dörfer ſind wie ausgeſtorben.
die Meldungen ſprechen von vielen Toten. Die
Städt Capadiela iſt von Aſche bedeckt.
Kairo, 8. Febr. Eine Herzensaffäre, die am
Hofe des Khediven von Aegypten ſpielt,
wird in nächſter Zeit ihren Abſchluß finden. Der
Khe=
dive Abbas II. Hilmi wird die öſterreichiſche Gräfin
S. als Gattin heimführen. Die Gräfin gehört zu einer
der bekannteſten Erſcheinungen in der vornehmen
Ge=
ſellſchaft von Kairo, wo ſie bereits ſeit einer Reihe
von Jahren ihren Wohnſitz aufgeſchlagen hatte und
viel im Schloſſe des Khediven zu verkehren pflegte.
Obgleich dieſer bereits eine Gattin beſitzt, die Khed vah
Ikbal Hanem, eine ehemalige Haremsdame, die der
Souverän erſt heiratete, als ſie ihm vor nunmehr 15
Jahren eine Tochter gebar, ſo bildete ſich zwiſchen dem
Herrſcher und der Gräfin allmählich ein Verhältnis
heraus, das nicht mehr im Rahmen des
freundſchaft=
lichen oder geſellſchaftlichen Verkehres blieb. Es war
nicht nur in Kairo, ſondern überhaupt in der
inter=
nationalen Diplomatie ein offenes Geheimnis, daß die
Gräfin geradezu mit allen Mitteln darauf hinarbeite,
den Khediven zu einer Heirat mit ihr zu bewegen. Sie
iſt eine Dame von hoher Schönheit, etwa im Anfang
Kleines Feuilleton.
* Wie die Polizei eine anonyme
Brief=
ſchreiberin ermittelte. In der letzten Zeit ſind
anonyme Schmähbriefe und andere derartige
Zuſend=
ungen dem Künſtler des Metropol=Theaters in Berlin
Jyſeph Giampietro zugegangen. Den Bemühungen der
Polizei iſt es gelungen, die Urheberin der Sendungen
in einer Frau aus den beſten Kreiſen des Berliner
Tiergartenviertels feſtzuſtellen, die daraufhin nunmehr
verhaftet worden iſt. Sie iſt die Gattin eines
Kauf=
manns aus dem Weſten Berlins, eine Dame, die in den
beſten Kreiſen verkehrt und Mutter mehrerer Kinder
ſt. Ihre unerwiderte Sehnſucht zu dem Künſtler
ver=
wandelte ſich in Haß, und die Frau überſchüttete nun
den Schauſpieler mit namenloſen Briefen und
Poſtkar=
ten der gemeinſten Art. Als dieſes Treiben gar kein
Ende nehmen wollte, wandte ſich der Künſtler endlich
an die Staatsanwaltſchaft. Auf deren Veranlaſſung
ſtellte die Kriminalpolizei dann Beobachtungen an, die
ich zuerſt auf den ganzen Bekanntenkreis des
Geſchmäh=
ten erſtreckten. Denn daß die Schreiberin dieſem Kreis
angehören mußte, ging aus ihren Briefen uſw. hervor,
weil darin Dinge berührt wurden, die nur nähere
Be=
kannte wiſſen konnten. Die Greuzen zogen ſich immer
enger und enger, bis endlich der Verdacht auf der
Kauf=
mannsfrau haften blieb. Die Kriminalpolizei hatte
wiederholt den Verdacht auf dieſe Frau gelenkt, aber
Giampietro ſelbſt war es, der alle Momente, die auf die
Täterſchaft jener Frau hätten hinweiſen können, von
der Hand wies. Trotzdem verfolgte die Behörde ihre
Spur weiter. Die Kommiſſare Dr. Kopp und v.
Tres=
ckow waren Tag und Nacht mit ihrem Beamtenſtabe
tätig, und ſchließlich griff man zu folgendem Mittel:
Man ließ in den Zeitungen ein Inſerat erſcheinen,
das die Ueberſchrift „Theater” trug. Darin wurde
mitgeteilt, daß eine Perſönlichkeit ſich damit befaſſe, das
Leben einiger hervorragender Berliner Künſtler, die an
großen Theatern wirkten, zu ſchildern. Es wurde nun
aufgefordert, daß ſich Perſonen melden ſollten, die
irgend etwas von dem intimen Leben der Künſtler
wüßten. Ihre Kenntnis ſollten ſie gegen gutes
Ho=
norar dem Autor zur Verfügung ſtellen. Niemand aber
ahnte, daß es lediglich ein Trick der Polizei war,
die auf dieſe Weiſe verſuchen wollte, Licht in die
myſte=
riöſe Briefaffäre zu bringen. Zu jener Zeit, als das
Inſerat erſchien, war die Briefſenderin nicht in Berlin
anweſend. Erſt vier Wochen ſpäter kehrte ſie von einer
längeren Reiſe zurück; da erfuhr ſie von dem Inhalt
der Annonce, und in einem der nächſten anonymen
Briefe ſprach ſie ihr Bedauern darüber aus, daß ſie
jenem Autor nicht habe dienen können, weil ſie
ab=
weſend geweſen ſei. Hätte ſie in Berlin geweilt, ſo
würde ſie ihm ſicherlich Einzelheiten aus dem Leben
Giampietros erzählt haben, die nicht ohne Intereſſe für
die Außenwelt geblieben wären. Damit hatte die
Be=
hörde eine gute Handhabe zur weiteren Fortſetzung
ihrer Nachforſchungen. Die Frau hatte aber, wie der
Inhalt ihrer Briefe zeigte, gemerkt, daß
Nachforſchun=
gen im Gange waren. Sie wurde deshalb vorſichtiger
und bediente ſich zur Aufgabe ihrer Schreiben einer
Mittelsperſon. Die beobachtenden Kriminalbeamten
ſahen nun, daß eine Modiſtin, die man als
mutmaß=
liche Mittelsperſon ſchon im Auge hatte, wieder ein
Schriftſtück auf die Poſt gab. Als darauf genau nach
Ablauf der Zeit, die ein Schriftſtück von jenem Poſtamt
bis nach, der Wohnung des Künſtlers brauchte, dieſer
wieder einen Schmähbrief und gerade von jenem Amr
aus erhielt, waren die Beamten ihrer Sache ſicher
ntaßmen die Frau in einem Café feſt. Die Beſchuld.
lengnete zunächſt alles, legte aber unter dem Eindruck
des Belaſtungsmaterials, das man ihr vorhielt,
end=
lich ein Geſtändnis ab.
C) Der ſchönſte Ballſaal der Welt. Nicht
nur in England, auch in Irland rüſtet man ſich jetzt
zum Beginn der „Seaſon‟. In London wird König
Eduard VII. ſie am 1. März, kurz vor ſeiner Abreiſe
nach Biarritz, durch ein „Lever”, das heißt eine Cour,
eröffnen, und die vornehme iriſche Geſellſchaft wird am
gleichen Tage in Dublin vor dem Vizekönig Gräfen
von Aberdeen, als dem Statthalter des Königs,
hul=
digend vorüberziehen. Das geſellſchaftliche Leben in
der Hauptſtadt der „grünen Inſel” iſt ſehr rege. Und
Dublin beſitzt vielleicht den ſchönſten Ballſaal, den
irgend ein Privathaus der Welt aufzuweiſen hat. Er
befindet ſich in dem Palais eines der reichſten iriſchen
Magnaten, des Lords Jveagh, und hat eine Länge von
70 Fuß und eine Breite von 40 Fuß. Seine Wände=
ſind mit Alabaſter bekleidet und mit ſchwerer
roſen=
farbener Seide und dunklerem Samtſtoffe verziert.
Für die Tanzmuſik und für Zuſchauer iſt in der Höhe
des Saales eine balkonartige Galerie angebracht, deren
Gitterwerk — aus Aluminium beſteht. Die
Herſtell=
ung dieſes Saales, der auch zu den koſtbarſten der Welt
gezählt werden darf, hat die hübſche Summe von 600000
Mark gekoſtet. Aber Lord Jveagh befindet ſich in der
angenehmen Lage, ſich eine ſolche Ausgabe wie eine
Bagatelle leiſten zu können. Denn er verfügt über
ein ungeheures Einkommen. Sein Familienname
lautet nämlich Guineß, und er iſt das Haupt jener
Dynaſtie von Brauern, die unſeren Vettern jenſeits
des Kanals ihr Lieblingsgetränk, das ſchwärzliche,
dick=
flüſſige Bier, Stout genannt, bereitet.
sh. Operettenpfeifer. Ein neuer Beruf
hat ſich in Berlin ausgebildet. Die Operettenhochflut
der letzten Jahre hat die Fabrikanten der zugkräftigen
Marſch= und Walzerſchlager einigermaßen ins
Ge=
dränge gebracht, da der Abſatz der Kompoſitionen mit
der zunehmenden Zahl ſolcher Schlager ſtark
nachge=
laſſen hat und in dieſer Zeit, wo ein Walzer den
anderen ablöſt, geraten dieſe ſehr bald in
Vergeſſen=
heit, wenn nicht für ihre Volkstümlichkeit in möglichſt
nachhaltiger Weiſe geſorgt wird. Deshalb haben die
ohnehin ſchon ingeniöſen Operettenkomponiſten bezw.
ihre Verleger zu dem originellen Mittel gegriffen,
Leute anzuwerben, die imſtande ſind, die neueſten
Couplets bei jeder paſſenden und unpaſſenden
Gelegen=
heit dem Publikum vorzupfeifen. In erſter Linie
dienen dazu die Claqueure der Berliner Spezialitäten=
und Operettentheater. Darüber hinaus aber bezahlt
man heute ſchon einen großen Teil Lindenbummler
und andere Elemente dafür, daß ſie die betreffende
Melodie auf Straßen und Plätzen zum Vortrag
brin=
gen. Wenn die „Stadtpfeifer von Berlin” bei dieſem
Geſchäft auch nicht gerade Seide ſpinnen können, ſo iſt
das Honorar als Beitrag zum Lebensunterhalt doch
ſehr willkommen. Es iſt nur die Frage, ob bei der
wach=
ſenden Operettenhochflut ſich auch in Zukunft genügend
Arbeitskräfte für den neuen Beruf werden finden
laſſen.
der dreißiger Jahre und geſchieden. Der Khedive
be=
zeigte ihr ſchon ſeit langer Zeit ſeine unverhohlene
Zu=
neigung, ja er hätte ſich ſchon längſt entſchloſſen, die
Gräfin zu ehelichen, wenn ihn nicht Bedenken
politi=
ſcher Natur von dieſem Schritte zurückgehalten hätten.
Es war ihm nämlich bedeutet worden, daß von der
engliſchen Regierung es nicht gern geſehen würde,
wenn der Khedive eine Europäerin und noch dazu eine
öſterreichiſche Gräfin zur Gemahlin nähme; da mit
Recht eine Beeinfluſſung gefürchtet wurde. Die
Grä=
fin trat zum Islam über und wird unter dem Namen
Zubeide Yeni in den Harem treten.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor=
— Die Freie literariſch=künſtleriſche
Ge=
ſellſchaft wird, laut heutiger Anzeige, die Reihe ihrer
diesjährigen öffentlichen Veranſtaltungen um einen
Dich=
terabend bereichern, der in Darmſtadt beſonderem
Inter=
eſſe begegnen dürfte. Der heſſiſche Dichter Alfred
Bock=Gießen lieſt Samstag, den 12 Februar (im
gelben Saale des Hotel Heß), eigene Dichtungen.
Bock gilt für den berufenen Epiker Oberheſſens,
ins=
beſondere des Vogelsberges. Seine Werke wurzeln im
Boden ſeiner Heimat und erheben ſich als wertvolle
Kulturſchilderungen weit über die
Unterhaltungs=
literatur. So iſt Alfred Bock als echter Poet auch weit
über die Grenze ſeiner engeren Heimat gewürdigt, und
ſeine Darmſtädter Leſergemeinde wird es ſicherlich mit
Freuden begrüßen, daß ihr der Abend des 12. Februar
eine Stunde gemeinſamen Erlebens mit dem Dichter
bringen iell
— Die Meininger Hofkapelle wird in ihrem
hieſigen Konzerte am 15. Februar u. a. zwei Neuheiten
zur erſten Aufführung bringen, die allgemeines Intereſſe
erregen dürften. Die eine iſt die 1881 entſtandene Es-dur=
Serenade für 2 Flöten, Oboen, Klarinetten, 4 Hörner,
2 Fagotte und Kontrafagott von Richard Strauß, die
feinerzeit Hans von Bülow in das Repertoire der
Meininger Hofkapelle einreihte und auf deren Reiſen
allenthalben aufführte. Die andere ſind die Variationen
und Fuge in F-moll von dem Dirigenten der Hofkapelle,
Profeſſor Wilhelm Berger, die neulich unter Arthur
Nikiſch in Berlin ihre ſehr erfolgreiche Uraufführung
erlebten. Profeſſor Berger ſchreibt über die Entſtehung
des Werkes: „Als der Komponiſt die Desdur-Variation
* Takt vollendet und das Klarinetten=Rezitativ
ent=
worfen hatte, wurde ihm der Tod Richard Mühlfelds,
des bedeutenden Klarinettiſten der Hofkapelle gemeldet.
Er ließ die Klarinette verſtummen und das Orcheſter
eine Trauerklage auf den Verſtorbenen anſtimmen, an
welche ſich die Fuge anſchließt.”
Parlamentariſches.
*X* Darmſtadt, 9. Febr. Im
Finanzaus=
ſchuß der Zweiten Kammer wurden heute die
Abſtimmungen über die einzelnen Kapitel
des Etats fortgeſetzt. Die im Kapitel „Kameral= und
Forſtdomänen” angeforderte Summe von 13500 Mark für
Erneuerungen im Großh. Reſidenzſchloſſe wurde bis zur
Beſichtigung der erforderlichen Renovierungsarbeiten
aus=
geſetzt; die Forderung für das ehemalige Schkoß zu Groß=
Umſtadt (9700 Mark) wurde geſtrichen. Beim Kapitel
„Landſtände” wurden zwecks Erſparnis an Druckſachen
4000 Mark geſtrichen, ebenſo beim Kapitel „
Provinzial=
direktionen und Kreisämter” zwei Mehrforderungen von
je 4000 Mark; beim Kapitel „Kirchen” 483000 Mark wurde
ein Antrag Ulrich auf Streichung dieſer Forderung abge
lehnt, ebenſo der Antrag, die Kirchenſteuer auf beſonderen
Zetteln anzufordern; doch ſoll die Angabe der zu
zahlen=
den Kirchenſteuer auf dem Steuerzettel erfolgen. Beim
Kapitel „Gendarmerie” lehnte der Ausſchuß den Antrag
Ulrich auf Streichung der Ausgaben für den Kommandeur
und die beiden Diſtriktskommandeure uſw., im ganzen
24000 Mark, ab und bewilligte die angeforderte
Geſamt=
ſumme von 601910 Mark, ebenſo die Koſten für die 3
Po=
lizeikaſſen und für das Arbeitshaus Dieburg. Beim
Zen=
tralbauweſen der Juſtizverwaltung wurden die gegen das
Vorjahr mehr angeforderten 1840 Mark für laufende
Un=
terhaltung der Gebäude und beim Allgemeinen Fonds für
Vertretungs= und Aushilfskoſten 5000 Mark geſtrichen.
Nächſte Sitzung Donnerstag vormittag.
Handel und Verkehr.
H. Irgnkfurt a. M., 8. Febr. (
Frucht=
marktbericht.) Am Wochenmarkt war das Geſchäft
in engen Grenzen und zum Teil größere Verkaufsluſt
vorhanden. Dies galt beſonders für Landweizen,
der bei reichlichem Angebot im Preiſe etwas nachgeben
mußte, weil die Käufer zurückhaltend blieben. Dagegen
zeigte ſich für Landroggen mehr Nachfrage, ſo daß
die Preiſe gegen die Vorwoche gut gehalten wurden.
Hafer war ebenfalls ſtärker geſucht, aber ohne
Ver=
änderung. Gerſte ruhig. Mais und
Futter=
aartikel feſt. Die Forderungen für Mehl ſind
un=
vexändert; feinere Sorten wurden etwas beſſer bezahlt.
Der Mannheimer Getreidemarkt iſt
un=
tätig. Argentiniſche Weizen mit leichterem
Natural=
gewicht ſind erheblich niedriger offeriert.
An der Berliner Produktenbörſe lag
Ge=
treide matt, beſonders Weizen auf die niedrigeren
Preiſe in Amerika und die billigeren ausländiſchen
Offerten. Die Forderungen für Laplataweizen waren
etwa 1½ bis 2 Mark, ruſſiſche Ware um ½ Mark
er=
mäßigt. Die Kommiſſionäre verkauften, aber der
Kon=
ſum bleibt andauernd ſchwach. Die Nachfrage für den
Export fehlte. Hafer lag ſchwächer, da das
Inlands=
angebot größer war.
Nach den letzten Kabelnachrichten von den
amerikaniſchen Getreidemärkten (New=
York und Chicago) war Weizen anfangs à la Baiſſe
auf die Ankünfte im Nordweſten der Union, ſodann
aber erholt infolge von Deckungen der Baiſſiers, den
Viſible=Supply=Ausweis, Exportnachfrage in
Minnea=
polis ſowie beträchtliche Verſchiffungen von den
See=
plätzen. Schließlich erfolgte wieder Abſchwächung auf
die ſchwache Haltung der Fondsbörſe und auf
Reali=
ſationen. Mais war auf größeres Farmerangebot
ſowie Abgaben der Kommiſſionshäuſer und größere
Ankünfte im Innern, im Verein mit enttäuſchender
Nachfrage für Lokoware in feſter Tendenz, ſpäterhir
aber niedriger auf Realiſierungen und Ankündigung
größerer Eiſenbahnzufuhren in Chicago. Die
ſicht=
baren Weizenvorräte ſind dort in dieſer Woche von
26,48 Mill. Buſhels auf 25,52 Mill. Buſhels, und die
Maisvorräte von 9,76 Mill. Buſhels auf 9,50 Mill.
Buſhels zurückgegangen. Auch in Kanada haben die
Weizenvorräte in dieſer Woche eine Abnahme von
12,54 Mill. Buſhels auf 11,69 Mill. Buſhels erfahren.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt-
Weizen, hieſiger und Wetterauer 23,40—23,50, Nord=
deutſcher 23,40—23,50, Kurheſſiſcher 23,40—23,50,
Rumä=
niſcher 24,50—25,25, La Plata 24,50—25, Ruſſiſcher 24,50
bis 25,50, Kanſas 24,50—25, Donauweizen 24,50—25,25,
Redwinter 24,50—25, Walla Walla 24,50—25, Roggen,
hieſiger 16,90—17, Bayeriſcher (Pfälzer) 16,90—17,
Ruſ=
ſiſcher 16,80—16,90, Amerikaniſcher — Rumäniſcher
16,75—16,90, Gerſte, Pfälzer 17—17,50 hieſige und
Wetterauer 16,25—17, Fränkiſche 17—17,50, Ungariſche
22,25—23, Riedgerſte 17—17,50, Ruſſiſche Futtergerſte
12,50—13,25, Hafer, hieſiger 16—17,25, Bayeriſcher
16—17,25, Ruſſiſcher —, La Plata —, Rumäniſcher —
Mais mixed 16,80—17, Ruſſiſcher 16,80—17,
Donau=
mais 16,80—17, La Plata 16,50—16,75, Weißer Mais
16,75—16,90, Rumäniſcher 16,70—16,90, Weizenſchalen
10,50—11, Weizenkleie 10,25—10,50, Roggenkleie 10,50
bis 11, Futtermehl 12—13, Biertreber, getrocknet 13,25
bis 14, Weizenmehl, hieſiges Nr. 0: 32,25—32,50,
fei=
nere Marken 32,75—33, Nr. 1: 30,75—31, feinere
Mar=
ken 31,25—31,50, Nr. 2: 29,75—30, feinere Marken 30,25
bis 30,50, Nr. 3: 28,75—29, feinere Marken 29,25—29,50
Nr. 4: 27,75—28, feinere Marken 28,25—28,50,
Roggen=
mehl, hieſiges Nr. 0: 24,75—25, Nr. 1: 21,75—22, Nr. 2:
17,75—18.
* Berlin, 9. Febr. In der heutigen Sitzung der
Anleihekonſortien von 1910 wurde bekanntgege
ben, daß auf die zur Zeichnung aufgelegten 340 Millionen
Mark vierprozentige Reichsanleihe gezeichnet wur
den insgeſamt 468,7 Millionen Mark, davon auf
Schuld=
buch 92,9 Millionen, auf Sperrzeichnungen 77 Millionen
und auf freie Zeichnugen 298,8 Millionen, und auf die
140 Millionen. Mark vierprozentige preußiſche Konſols
insgeſamt 284,6 Millionen Mark, davon auf Schuldbuch
59,2 Millionen, auf Sperrzeichnungen 45,6 Millionen und
auf freie Zeichnungen 179,8 Millionen Mark. Beſchloſſen
wurde, daß den Zeichnungsſtellen die
Schuldbuchzeich=
nungen und die Sperrzeichnungen voll und die Zeichnungen
auf freie Stücke zu ungefähr 40 Prozent zugeteilt werden
ſollen.
Sport.
H. Telephoniſcher Schachwetſkampf
Frankfurt a. M.-Nürnberg. Sonntag, den 13.
Februar wird in den Räumen des Schachmen Anderſen
(Kaufmänniſcher Verein) ein Telephon=
Schachwett=
kampf mit dem Nürnberger Schachklub (Tarraſch=Klub)
ausgefochten werden. Es ſind von beiden Vereinen
8 der beſten Spieler auserſehen, um gegenſeitig ihre
Kraft zu meſſen. Durch das Entgegenkommen der
Oberpoſtdirektion wurde dem Verein eine beſondere
Leit=
ung zur Verfügung geſtellt; der Wettkampf wird um
1½ Uhr mittags ſeinen Anfang nehmen und gegen
8 Uhr abends beendet ſein. Dieſe in Frankfurt noch
nicht ſtattgehabte Veranſtaltung wird ſicher das
In=
tereſſe der Schachfreunde in hohem Maße erregen.
Die Erkrankung des Königs von Schweden.
* Stockholm, 8. Febr. Der Leibarzt des Königs
von Schweden machte folgende Angaben über die
Krankheit und das Befinden König Guſtavs V.:
Wäh=
rend ein paar Tage litt der König, an Kolikſchmerzen,
ohne ſtärkeres Fieber. Schon Montag vormittag wurde
die Diagnoſe auf eine gelinde Blinddarmentzündung
geſtellt. Die Temperatur wurde gegen abend höher,
und es wurde eine Reizung im Bauchgurt konſtatiert
daher mußte die Operation ſchnell beſchloſſen werden.
Die königliche Familie, welche ſich in der Oper befand,
wurde benachrichtigt und verließ ſchnell die Vorſtellung,
was großes Aufſehen erregte. Der König fragte die
drei Aerzte, ob eine Operation notwendig ſei. Die
Antwort fiel bejahend aus. Er entſchloß ſich ſchon um
0 Uhr, ſich der Operation zu unterziehen. Um 12 Uhr
war alles fertig. Der König war ſehr ruhig. Die
Betäubung gelang. vorzüglich, ebenſo die Operation,
die von Proſeſſor Berg ausgeführt wurde. Der
Zlind=
darm=Appendix war ſehr entzündet, doch noch nicht
ge=
brochen. Wenn die Operation ein paar Stunden ſpäter
vorgenommen worden wäre, ſo wäre der Bauchgurt
angegriffen worden. Der ärztliche Eingriff nahm
ungefähr eine Stunde zehn Minuten in Anſpruch.
Gleich nach 1 Uhr wurde der König geweckt, öffnete die
Augen, ſchaute ſich ein paarmal um und fiel, nachdem
er in ſein Bett gelegt war, in einen ruhigen feſten
Schlaf. Die Urſache der Entzündung ſoll ein
Diät=
fehler ſein. Der Patient wird wahrſcheinlich völlig
wiederhergeſtellt werden.
* Stockholm, 8. Febr. Das Abend=Bulletin
lautet: Der König hatte einen ziemlich ruhigen Tag
und etwas Schlaf. Schmer ſtillende Mittel ſind nicht
notwend g. Der Puls iſt 56, die Temperatur 38,2.
Das Allgemeinbefinden iſt befriedigend. Die Königin
iſt von Karlsruhe nach Stockholm abgereiſt.
* Stockholm, 9. Febr. Für die Dauer der
Krankheit des Königs hat der Kronprinz als
Re=
gent die Regierung übernommen.
Hochwaſſer.
* Berlin, 9. Febr. Von allen Seiten treffen
Meldungen über Steigen des Hochwaſſers ein.
Die Nebenflüſſe des Rheins ſind geſtern um 2
Meter=
geſtiegen. Das Anwachſen der Moſel dauert fort.
Die Ruhr führt ſchweres Hochwaſſer. Das Waſſer der
Fulda iſt um einen Meter geſtiegen. In Belgier
iſt die Hochwaſſergefahr außerordentlich gewachſen.
Auch die Schelde führt Hochwaſſer, ſo daß im Hafen
von Antwerpen beſondere Vorſichtsmaßregeln getroffen
werden. Namur und Charleroi leiden ſchwer unter
Ueberſchwemmungen, die ſchon zum fünften Male in
dieſem Winter den Transportverkehr unterbinden und
die Induſtrie lahmlegen. In dem engliſchen
Zechen=
dorfe Weſt=Wylam ereignete ſich infolge ſtarker
Regen=
fälle ein Erdrutſch. Drei Häuſer ſtürzten ein; acht
Perſonen wurden unter den Trümmern begraben.
* Kaſſel, 9. Febr. Das Hochwaſſer der
Fulda hat weite Landſtrecken überſchwemmt. Vom
Oberlauf wird weiteres ſtarkes Steigen gemeldet. Bei
Rothenburg iſt der Pegelſtand 5,65 Meter über normal.
* Trier, 9. Febr. Das Anwachſen der
Moſel dauert fort. Das Waſſer ſteigt ſtündlich un
10 Zentimeter. Die Pegelhöhe iſt jetzt 5,50 Meter. Die
Ufer ſind weithin überſchwemmt. Die Moſelbahn
mußte wegen Ueberflutung des Bahndammes
ſtrecken=
weiſe den Verkehr einſtellen. Vom Oberlauf der Moſel
und ihren Nebenflüſſen wird Steigen des Waſſers
ge=
meldet.
* Stuttgart, 9. Febr. Aus dem Jagſt=
Ge=
biet werden ſtarke Ueberſchwemmungen
ge=
meldet. Das Tal von Ellwangen bis Weſthauſen iſt
ein See; die Verbindung von Trechtelfingen zum
Bahnhofe iſt unterbrochen. Bei Aalen wurde durch die
Nebenflüſſe das Tal weithin überſchwemmt
* Straßburg i. Elſ., 9. Febr. Es iſt unter dem
Vorſitz des kaiſerlichen Stadthalters Grafen von Wedel
die Bildung eines Landeskomitees im Gange,
welches öffeutliche Sammlungen zur Unterſtützung der
durch Hochwaſſer Geſchädigten in
Frank=
reich bezweckt. Von Lokalkomitees in den drei
Be=
zirken des Reichslandes wird der Aufruf unterſtützt,
die Veröffentlichung desſelben ſteht bevor.
* Mannheim, 9. Febr. Rhein und
Neckaa=
ſind infolge des anhaltenden Regenwetters der letzten
Tage rapid geſtiegen. Der Waſſerſtand des Rheins
be=
trug heute früh 5,63, der des Neckars 5,98 Meter.
Köln, 9. Febr. Seit geſtern iſt der Rhein um
mehr als 2 Meter geſtiegen. Vom Oberrhein wird
Hochwaſſer gemeldet. — Die Wupper iſt über die Ufer
getreten und hat bereits einige niedriger gelegene
Ort=
ſchaften überſchwemmt. Der Warnungsdienſt auf der.
Rheinſtrecke iſt in Tätigkeit.
Eſſen, 9. Febr. Die Ruhr führt ſchweres
Hochwaſſer und ſtieg ſeit geſtern um 1,20 Meter. Da im
Sauerlande noch große Schneemaſſen liegen, iſt
weite=
res Steigen ſicher.
* Breslau, 8. Febr. Die Oder iſt im Steigen
begriffen; der Waſſerſtand bei Ratibor betrug heute
mittag 12 Uhr 2,18 Meter, nachmittags 4 Uhr 2,56 Meter.
Neue Ueberſchwem=
* Paris, 8. Febr.
mungen werden aus Savoyen und dem Maconnais=
Gebiet gemeldet. Auch in der Gegend von
Remire=
mont ſteigt das Waſſer.
* Paris, 8. Febr. Die Nachricht von dem
ſtel=
genden Waſſer an den ſtromaufwärts gelegenen
Plätzen läßt annehmen, daß die Seine, die während
der Nacht 12 Zentimeter geſtiegen war, im Laufe der
nächſten 24 Stunden wieder 40 Zentimeter ſteigt. Das
Steigen wird aber noch weiter anhalten. Man rechnet
damit, daß bis Donnerstag oder Freitag die Seine um
1,40 Meter geſtiegen ſein wird. Damit wäre der
Waſſer=
ſtand erreicht, der dem des Jahres 1882, dem Jahre der
großen Ueberſchwemmungen, nahekäme.
* Paris, 9. Febr. Da die Regierung, obwohl die
Lage nicht bedrohlich iſt, mit der Möglichkeit einer
neuen Ueberſchwemmung rechnet, ordnete der
Miniſterpräſident an, die gegen das Hochwaſſer
ge=
troffenen Maßnahmen vorläufig noch aufrecht zu
er=
halten. In den Stadtvierteln, die möglicherweiſe von
Hochwaſſer betroffen werden könnten, ſollen die
Not=
ſtege wieder hergeſtellt werden. Die Geländer der Kais
in Bercy und Paſſy werden erhöht. Die nach der
Seine hinausgehenden Fenſteröffnungen der
unter=
irdiſchen Bahn ſollen verſtopft werden.
* Brüſſel, 8. Febr. Infolge heftiger, ſeit drei
Tagen andauernder Regengüſſe ſind im Lambre=Tal
aufs neue große Ueberſchwemmungen
einge=
treten. Auch die Maas und ihre Nebenflüſſe wachſen
anhaltend und raſch, ſo daß auch dort
Ueberſchwemmun=
gen drohen.
Vermiſchtes.
— Neuerung in der
Stellenvermitte=
lung für Handlungsgehilfen. Der Verband
Deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig (gegr. 1881) iſt
raſtlos beſtrebt, ſeine anerkannt bedeutende
Stellenver=
mittelung, die jährlich an 14000 Vakanzen aufweiſt,
fortgeſetzt zum Wohle der ſtelleſuchenden Kaufleute
auszugeſtalten. So errichtet er jetzt in mehreren
hun=
dert Städten beſtändige Auslegeſtellen für ſeine
Vakanzenliſte, die wöchentlich zweimal herausgegeben
wird. Dadurch wird allen ſtelleſuchenden
Standesge=
noſſen ein wertvolles Hilfsmittel in ihren Bemühungen
um Erlangung eines Poſtens geboten.
— Der Verein „Deutſches Haus in Wien”
hat es ſich zur Aufgabe geſtellt, Markenblätter
mit den Bildniſſen berühmter Männer herauszugeben,
welche ſowohl in wiſſenſchaftlicher als auch
erziehe=
riſcher Hinſicht volle Beachtung der weiteſten Kreiſe
verdienen. Dexen Ausführung erfolgte mit
außer=
ordentlichem Geſchick durch die bekannte Buch= und
Kunſtdruckerei Karl Jenſen u. Schwidernoch in Wien.
Dieſe Wehrſchatzmarken des Vereins „Deutſches
Haus in Wien” ſowie ſämtlicher anderen völkiſchen
Schutzvereine dienen zu Nutz und Frommen aller
unſerer bedrängten deutſchen Stammesgenoſſen an allen
Sprachgrenzen. Durch den Verkauf ſolcher
Wehrſchatz=
bezw. Wohltätigkeits=Marken der völkiſchen Hilfsarbeit
Mittel zuzuführen, iſt ſeit Jahren bereits in Oeſterreich
mit beſtem Erfolge angewandt worden. Jede Marke
trägt ein Scherflein zur Hilfsarbeit bei und iſt in ihrer
Verwendung gleichzeitig ein, ausgezeichnetes
Werbe=
mittel für alle deutſchen Vereine. Jeder überzählige
Heller und Pfennig fließt den Wohlfahrtseinrichtungen
des eigenen Volkes zu und ſo mögen immer zahlreicher
deutſche Männer und Frauen, Jünglinge, Mädchen
und Kinder das gute Werk kräftig unterſtützen und
fördern helfen.
Literariſches.
Die unter dem Titel „Deutſche Dichtung”
von A. Gänger herausgegebene neue Anthologie mit
18 Bildniſſen und 6 Handſchriften. 8‟, 319 S., in
Origi=
naleinband 3 M. (Verlag von G. Freytag in Leipzig und
F. Tempsky in Wien) zeigt ein entſchieden eigenes
Ge=
präge. Natürlich kann eine Ausleſe der beſten
deut=
ſchen Gedichte, der lyriſchen, der erzählenden und der
ſpruchweisheitlichen, von den Tagen Walters von der
Vogelweide bis in die Gegenwart nicht eigenbrödleriſch
vorübergehen an jedem hochberühmten und
allbekann=
ten Gedicht. Das tut auch die Anthologie von A.
Gän=
ger nicht, doch ſie hat zu den bekannten Stücken ſo viel
halb oder gar nicht Bekanntes gefügt, daß ſelbſt der
literariſch hochgebildete Leſer dieſes ſchöne Volksbuch
deutſcher Versdichtung mit hohem Genuß und zu
blei=
bendem Gewinne Seite für Seite betrachten und ſich
immer wieder feſtleſen wird. Die Bildniſſe unſerer
bedeutendſten Liederdichter, dazu ſechs
Liederhand=
ſchriften von Goethe, Uhland, Heine, Storm, Keller,
Marie von Ebner=Eſchenbach ſind ein reizender Schmuck
dieſes ſchön ausgeſtatteten Werkes, dem die weiteſte
Verbreitung geſichert iſt.
Das Leben ſagt nein. Novellen von
Ru=
dolf Lothar (Concordia, Deutſche Verlagsanſtalt,
G. m. b. H. in Berlin W 30). Preis geh. 2 Mk., geb.
3 Mk. Das Buch eines Epikuräers. Und man weiß,
daß Epikur nicht der ſeichte Schwelger iſt, für den man
ihn in manchen Kreiſen hält, ſondern daß er ein Manu
war, der die unverſiegliche, unzerſtörbare künſtleriſche
Freude an allen Seienden zum Kern ſeiner Philoſophie
gemacht hat. Iſt Rudolf Lothar ein Philoſoph, ſo iſt er
zugleich der unterhaltendſte, der kindlich=froheſte, den
man ſich denken kann.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureauy
* Berlin, 9. Febr. Die Budgetkommiſſion
des Reichstags bewilligte heute auf Grund neu ein
gegangenen Materials das neu angeforderte Veterinär=
Offizierkorps mit allen Konſequenzen gegen die Stimmen
der Sozialdemokraten. Die Kommiſſion lehnte mit 12
ge=
gen 10 Stimmen die Mehrforderung von 429115 Mark fünz
Pferdegelder ab; dafür ſtimmten die konſervative und die
Reichspartei, die Wirtſchaftliche Vereinigung und ein
Na=
tionalliberaler. Die aus der Kommiſſion geäußerten
Wünſche nach möglichſter E inſchränkung der
Dienſtreiſen geben dem Kriegsminiſter und dem
Reichsſchatzſekretär Veranlaſſung, vor einer übermäßigen
finanziellen Beſchränkung des Kapitels „Reiſegebührniſſe,
Umzugskoſten uſw.” zu warnen, da ſie naturgemäß nur zu
Etatsüberſchreitungen führen würde. Trotzdem beſchloß
die Kommiſſion mit knapper Mehrheit einen Abſtrich von
572 129 Mark. Die vom Zentrum eingebrachte Reſolution,
die Kontrollverſammlungen alljährlich nur einmal
ſtatt=
finden zu laſſen, wurde trotz der ablehnenden Haltung der
Regierung mit 12 gegen 10 Stimmen angenommen.
* Hamburg, 9. Febr. Die Deutſche Oſtafrika=
Linie teilt mit, daß nunmehr ein definitiver Friede
zwiſchen der Union Caſtle Line und der Deutſchen
Oſt=
afrika=Linie und der übrigen am Geſchäft beteiligten
beutſchen Linien geſchloſſen ſei. Der Friede dürfte für
heide Teile günſtig ſein, vor allem aber der Deutſchen
Oſtafrika=Linie diejenige Bewegungsfreiheit gewähren,
die dieſe zur weiteren Entwicklung ihres Unternehmens
dringend bedarf. Da obendrein das Geſchäft nach
Süd=
afrika im Aufſchwung begriffen ſcheint, dürfte ſich das
Geſchäft für die Deutſche Oſtafrika=Linie für die
Zu=
kunft, falls nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten,
ganz günſtig geſtalten.
* Pleſchen, 9. Febr. Der Raubmörder
Michael Koczinski, der verdächtig iſt, den
acht=
fachen Mord an der Familie Waſielewski in
Bogusla=
wice verübt zu haben, wurde, wie uns der
Unter=
ſuchungsrichter von Pleſchen mitteilt, in Bendzin in
Rußland verhaftet.
* Paris, 9. Febr. In der
Deputierten=
kammer ſtand heute die Beratung des Budgets des
Krie gsminiſteriums auf der Tagesordnung.
Allemane (Sozialiſt) verlangte die Abſchaffung der
Bagnos in Afrika. Die Qualen, denen die
Tepor=
tierten ausgeſetzt ſeien, ſeien eine Schande für
Frank=
reich. Der Mediziner Lachaud (Sozialiſtiſch=
Radika=
ni! zog einen Vergleich zwiſchen dem
Geſundheits=
euſtand der deutſchen und der franzöſiſchen Armee, der
vamentlich inbezug auf die epidemiſchen Krankheiten
in Deutſchland weitaus günſtiger ſei. Er erklärte, der
Grund dafür liege einmal in dem allgemein ſchlechteren
Geſundheitszuſtande des franzöſiſchen
Rekrutenkontin=
gents, dann aber auch in der Unzulänglichkeit der
hygieniſchen Einrichtungen in den franzöſiſchen
Ka=
ſernen.
* London, 9. Febr. In Northumberland
wird beute unter den Zergleuten über die Frage
abgeſtimmt, ob mit 1ltägiger Kündigung oder auch
ſo=
fort der Ausſtand begonnen werden ſoll, um den Streit
über die Frage des Achtſtundentages zu Ende zu
brin=
gen. Das Ergebnis wird wahrſcheinlich am Samstag
bekannt. Für den Ausſtand iſt eine Zweidrittel=
Majo=
rität erforderlich. Wenn die Entſcheidung gegen den
Ausſtand ausfallen ſollte, dürfte alsbald auf allen
Gru=
ben, die jetzt ſeiern, der Ausſtand beigelegt werden.
* London, 9. Febr. Der „Daily Telegraph” meldet
aus Cardiff, daß die gegenwärtige ungewiſſe
Lage im Kohlenrevier von Süd=Wales
einen ſehr nachteiligen Einfluß auf den Handel habe
Auf der Börſe in Cardiff wurde berichtet, das
Weſt=
fäliſche Kohlenſyndikat erhielt aus Frankreich Aufträge
in Höhe von zwei bis drei Millionen Tonnen, die
ſonſt zum großen Teil nach Süd=Wales gefallen wären.
Dasſelbe Syndikat ſchloß auch ein bedeutendes
Ge=
ſchäft in Preßkohlen mit den franzöſiſchen
Staatseiſen=
bahnen ab und ſtehe mit einer großen transatlantiſchen
Schiffahrtsgeſellſchaft wegen Kohlenlieferung in
Unter=
handlung. Der Verluſt all dieſer Aufträge wie auch
derjenigen der Navigazione Générale Italiana werde
für das walliſiſche Kohlengebiet ſehr ernſt werden.
* London, 9. Febr. Durch einen Erdrutſch
wur=
den im Dorfe Wylom bei Newcaſtle mehrere Häuſer
zertrümmert. Drei Franen wurden getötet, fünf
Perſonen verwundet.
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alle Arten Weißwaren ausgelegt. Dem kaufenden
Publikum iſt dadurch Gelegenheit geboten, zu wirklich
(3254
vorteilhaften Preiſen ſeinen Bedarf zu decken.
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Gottesdienſt bei der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 11. Februar 1910.
Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 30 Min.
Jugend=
gottesdienſt und Predigt 4 Uhr 50 Min.
Samstag, den 12. Februar 1910.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Sabbat=
ausgang 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 12. Februar 1910
Vorabend 5 Uhr 05 Min. Morgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 4 Uhr — Min. Sabbatausgang 6 Uhr
25 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 13. Februar,
an: Morgens 6 Uhr 45 Min. Nachmittags 5 Uhr — Min.
Familiennachrichten.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Am 8. Februar verſchied nach Jahre
langem Leiden unſere liebe Mutter,
Groß=
mutter und Urgroßmutter
(3248
Frau Berotea Landau Wac.
geb. Nau
im 91. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1910.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag
3 Uhr, von dem Portale des Friedhofes aus,
ſtatt.
Blumenſpenden dankend abgelehnt.
Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Mannes Herrn
Heinrich Peter Rapp
Korkſtopfen= und Lederwarenfabrikant
ſage ich Allen, insbeſondere dem Herrn Pfarrer
Walz für ſeine troſtreichen Worte am offenen Sarge
im Hauſe, der Familie Niebel und Blodt für die
treue Hilfeleiſtung während der Krankheit meines
Mannes und für die zahlreichen Blumenſpenden
meinen beſten Dank.
(B3252
Die trauernde Gattin:
Frau Marie Rapp Wtw.
Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte, ſagen
wir Allen unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Louise Nees
geb. Heubeck.
(3222
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Verlauf der Witterung ſeit Dienstag früh: Das
weſtliche Hochdruckgebiet hat ſeinen Wirkungsbereich
über Deutſchland ausgedehnt und überall Nordwinde
und Abkühlung gebracht. Ueber Nacht iſt ſtrichweiſe
geringer Schnee gefallen. Da nun auch von Süden
her ein Tiefdruckgebiet vordringt, ſind weitere
Schnee=
fälle zu erwarten.
Ausſichten in Heſſen für Donnerstag, den 10. Febr.:
Schneefälle, leichter Froſt, ſtarker Nordweſt.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Die Hand‟,
hierauf „Die Regimentstochter”
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Arnold Mendelsſohn=Abend um 8 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz (Richard Wagner=Verein),
Kräppelkaffe und Tanz der Vereinigten Geſellſchaft
um 4 Uhr.
Maskenball der Darmſtädter Kellner=Wildenſchaft um
8.11 Uhr im Perkeo”
Konzert um 5 Uhr im „Kölniſchen Hof”.
Konzert um 8 Uhr im Reſtaurant „Metropol”.
1. Darmſtädter Kinematograph (Ecke Rhein= und
Grafenſtraße): Vorſtellungen von 4½—11 Uhr.
Olympia=Kinematograph Ernſt=Ludwigſtr. 23,
Kaiſerpanorama Luiſenplatz 1 (die Riviera).
Verſteigerungskalender.
Freitag, 11. Februar.
Herrenwäſche= ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr in
der „Ludwigshalle‟
Brennholz=Verſteigerung um 9½ Uhr im
Eber=
ſtädter Gemeindewald; Zuſammenkunft an der Station
der Main=Neckar=Bahn.
Brennholz=Verſteigerung um 9½ Uhr im
Rat=
haus zu Weiterſtadt.
Stammholz=Verſteigerung um 3 Uhr auf der
Frankenſteiner Schneiſe am Merckſchen Waſſerwerk
ent=
lang in der Täubcheshöhle.
Stammholz= ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr im Ober=
Ramſtädter Gemeindewald; Zuſammenkunft am Diſtrikt
Kätzenwald auf dem Vizinalweg Nieder=Ramſtadt-
Nieder=Modau.
Holzverſteigerung um 10 Uhr bei Wirt Heberer
zu Meſſel.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldacßel; für den übrigen
redaktionellen Teil und Letzte Nachrichten: Max Streeſez
für den Inſeratenteil: S. Kroſk, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht
zurückgeſandt.
Kurſe vom 9. Februar 1910.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach.
In Proz.
Bl. Staatspapiere.
4 Dſche. Reichsſchatzanw. 100,90
3½ Deutſche Reichsanl. 24,30
85,20
do.
4 Preuß. Schatzanweiſg. 100,80
B½ do. Conſols . . . . 94,20
85,20
B do. do.
A Bad. Staatsanleihe . . 102,00
94,30
do.
3½
do.
3
Bayr. Eiſenbahnanl . 102,10
93,50
do.
3½
83,90
do.
3
4 Homhurger Staatsanl. 101,8.)
4 Heij. Staatsanleihe . . 101,80
93,10
do.
3½
81,90
do.
85,10
3. Sächſiſche Rente .
4 Württembergerv. 1907 101,70
93,80
do.
B½
B Bulgaren=Tabak=Anl. 101,25
¾ Griechen v. 1887 . . 47,00
3¾ Italiener Rente . . . 105,00
4½ Oeſterr. Silberrente . 99,0C
do. Goldrente . . 100,20
do. einheitl. Rente 95,40
3 Portug. unif. Serie I 64,60
do. unif. Ser. III 66,00
3
Spezial
do.
5 Rumänier v. 1903 . . 102,20
v. 1890 . . 94,60
do.
v. 1905 .
do.
4
4 Ruſſen ve 1880 ₰. ₰ C., —
InProz.
Sf.
4 Ruſſen v. 1902 . . . . 99,90
do. v. 1905 . . . . 99.95
½
3½ Schweden . . . . . . . 94,20
4 Serbier amort. v. 1895 84,40
4 Türk. Admin. v. 1903 88,40
4 do. unifiz. v. 1903 94,40
4 Ungar. Goldrente . . 95,90
4 do. Staatsrente . 92,80
5 Argentinier . . . . . . 101,00
91,75
do.
4
4½ Chile Gold=Anleihe 93,20
Chineſ. Staatsanleihe 102,80
100,00
do.
4½
. . . . 98,20
4½ Japaner .
Innere Mexikaner . . 101,50
do.
3
Gold=Mexikan. v. 1904 95,90
5 Gold=Mexikaner . . . 102,80
Aktien inländiſcher
Transportanſtalten.
Hamb.=Amerika=
Paket=
fahrt . . . . . . . . 136,40
4 Nordd. Lloyd. . . . . 102,90
4 Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 121,00
Aktien ausländiſcher
Transportanſtalten.
4 Anatol. Eiſenb. 60%
Einz. Mk. 408
4
Baltimore & Ohio . . 113,90
4 Gotthardbahn . es
In Proz.
51.
4 Oeſt.=Ungar. Staatsb. 161,30
4 Oeſt. Südbhn. (Lomb.) 23,20
4 Pennſylvania R. R. 131,00
Induſtrie=Aktien.
Mainzer Aktienbrauerei . 194,10
Werger=Brauerei
82,00
Bad. Anil.=u. Sodafabrik 437,50
Fabrik Griesheim . . . . 269,70
Farbwerk Höchſt . . . . . 448,25
Verein chem. Fabriken
Mannheim . . . . . . .
Lahmeyer . . . . . . . . . 107,20
Schuckert . . . . . . . . . 135,20
Siemens & Halske . . . 236,50
Adlerfahrradwerke Kleyer 380,00
Bochumer Bb. u. Guß . . 245,00
Gelſenkirchen . . . . . . . 218,50
Haxpener . . . . . . . . . 208,80
Phönix, Bergb. u.
Hütten=
betrieb . . . .
. 220,40
Prioritäts=
Obligationen.
3½ Südd. Eiſenb.=Geſ. . . 91,00
Pfälzer Prt. . . . . . 101,20
do.
3½
93,60
4 Eliſabeth., ſteuerpfl. .
ſteuerfrei
do.
5 Oeſterr. Staatsbahn. 106,20
do.
99,70
alte .
do.
3
5 Oeſterr. Südbahn . . 103,00
do.
85,30
do.
59,40
½
3 Raab=Oedenburger . . 77,00
4 Ruſſ. Südweſt. . . . . 89,70
4 Kronpr. Rudolfbahn
—„In Proz.
St.
27/0 Livorneſer . . . . .. 76.50
4 Miſſouri=Pacific . . . 81,90
Bagdadbahn Mk. 408 87,50
5 Anatoliſche Eiſenb. . . 103,10
5 Tehuantepec . . . . . 102,90
Bank=Aktien.
4 Berliner Handelsgeſ. 183,00
4 Darmſtädter Bank . . 137,70
4 Deutſche Bank . . . . 258,40
4 Deutſche Vereinsbank 129,00
4 Diskonto=Geſellſchaft . 195,50
Dresdner Bank . . . . 165,25
Mitteldent. Kreditbk. 120,20
Nationaldk. f. Deutſchl. 130,00
Pfälzer Bank . . . . . 100,70
4 Reichsbank . . . . . . 150,00
4 Rhein. Kredit=Bank . 136,70
4 Wiener Bank=Verein 139,90
Pfandbriefe.
4 Frankſt. Hypoth.=Bank
S. 16 und 17 100,50
8½ do. S. 19 . . . . . 92,80
4 Frkſ. Hyp.=Kreditverein
S. 15—19, 21—26 99,60
4 Hamd.=Hypoth.=Bank 99,75
91,50
3u
4 Hefſ. Land.=Hyp.=Bk. 101,00
de
92,60
31
Meining. Hyp.=Bank 99,85
do.
91,60
31
4 Rhei. Hypoth.=Banl
(unk. 1917) 100,20
do. (unk. 1914) 92,00
3½
Sädd. Bd.=Kr.=Bk.=Pf. 100,30
de.
3½
93,60
InProz.
Sl.
Städte=
Obligationen
Darmſtadt . . . . . . —
3½ do.
4 Frankfeast . . . . . . . 101,20
93,80
3½ do.
Gießen . . . . . . . , 101,00
3½
Heidelbess . . . . . . 100,50
3½ do.
Karlsraße . . . . . . 100,70
3½
Magdebmg. . . .. . —
22.
3½
Maung . . . 101,00
do.
3½
4 Mannheim . . C. . 100,60
do.
München . . . . . . e 101,00
3½ Nauheim
92,00
Nürnberg . . . . . . . 101,30
3½ do.
Offenbach . . . . . . . 101,00
do
4 Wiesbaden . . . . . . 101,40
3½
do.
4 Worms . . . . . . . . 100,80
31
do.
4 Liſſaboner v. 1886. . 82,75
Verzinsliche
Anlehensloſe.
Badiſche
Tlr. 100 158,50
Cöln=Mindner „ 100 137,50
Donau=Reg. fl. 100
3 Holl. Kemm. a 100 107.90₰
In Proz
S7.
3 Madriber Fs. 100. 78,00
4 Meining. Pr.=
Pfand=
briefe. . . . . . . . 137,20
Oeſterr. 1860er Loſe 175,20
Oldenburger . . . . . 126,00
2½ Raab=Grazer fl. 150 114,30
Uuverzinsliche
Anlehensloſe.
7
Augsburger
Braunſchweiger Tlr. 20 217,50
Freiburger
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Mailänder
Fs. 45 150,00
do.
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do. v. 1858 „ 100 464,00
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„ 400 178,60
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20 Franks=Stücke . . . . 16,27
Oeſterr. 20=Kronen . . . . 17,00
Amerikaniſche Noten . . . 4,20
Engliſche Noten . . . . . 2,45
Franzöſiſche Noten . . . . 81,45
Holländiſche Noten . . . . 168,55
Italieniſche Noten . . . . 81,00
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werden auch fernerhin in meinen Verkaufsstellen zu nebigen Preisen abgegeben.
Der stets wachsende Umsatz ist nicht nur dem billigen Preis, sondern auch in
erster Linie der ganz vorzüglichen Qualität der Biere zuzuschreiben. — Niemand
sollte versäumen, einen Versuch zu machen.
22
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dunkel
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(3241,
Telefon 547
Elisabethenstrasse 53, Sandbergstrasse 27, Lauteschlägerstrasse 4, Kiesstrasse 66 (Ecke Nieder-Ramstädterstrasse).
Eche
(34
ehen
Soge
Geooeeoseogeseeosgesossgesoegoseseeec
900
(2
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III
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12 Uhr:
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Einzug des Rheinvaters
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Feenhafte
mit seinem Gefolge
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Vorverkauf bei den Herren: W. Lehrbach, Kaufmann, Schillerplatz, J. Schlegel,
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Nieder-Ramstädterstr. 22, Fr. Backhaus Nachf., Kaufmann, Heinheimerstr. 35, J. Mätheis.
Friseur, Obergasse 36, A. Schieferstein, Papierhandlung, Lagerhausstr., und in der Wartehalle.
20
Studentenkarten sind beim Hausmeister der Technischen Hochschule zu haben.
Anmeldungen zur Mitgliedschaft, deren Vollzug noch vor dem Maskenball gewünscht wird, sind
bis spätestens 9. Februar an den ersten Vorsitzenden Herrn W. Lehrbach, Schillerplatz,
einzureichen.
Der Vorstand.
3205)
(20
Eenen
(nt
3e
een
Gegosegesogeseogegegegegeogeseegegoveeoeeee
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findet am Samstag, den 19. Februar cr. statt.
Beginn nachmittags 3 Uhr.
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Danksagung.
Aus Anlass meines 80.
Geburts-
tages sind mir von Korporationen,
Gönnern, Freunden und Bekannten
äusserst zahlreiche Briefe, Glückwünsche
und Geschenke zugegangen so dass es.
mir unmöglich ist, sie direkt zu
beant-
worten.
Ich bitte daher zu gestatten, dass
ich für die mich hochehrenden Beweise
gütiger Teilnahme hier meinen
herz-
lichsten Dank zum Ausdruck bringe.
Darmstadt, den 8. Februar 1910.
Gebhard August Eduard Zernin
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die höchſten Preiſe für getr. Kleider, Schuhe,
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Dienstag Abend
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ist eil Regenschin
im Café Bauer vertauscht worden.
Bitte denſelben am Büfett von Cafs Bauer
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umzutauſchen.
Mer retntet ranerschanigen
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Hess. Odenwaldverein Darmstadt
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Sodenneld-VereinF Samſtag, 12. Februar abends 8 Uhr 11
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Großer pompöſer Maskenball
5
3
im Kaiſerſaal.
(3240
Eintrittspreiſe: Eintritt ob Maske oder Nichtmaske, Herren 1 Mk., Damen
50 Pfg. Maskenkarten ſind zu haben bei den Herren Göttmann, Kaſinoſtraße 11.
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Es ladet freundlichſt ein
Der Vorstand.
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Die Han d.
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Szeniſche Leitung: Frau Hofballettmeiſterin
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Muſikaliſche Leitung: Kapellmeiſter Kittel.
Szeniſche Leitung: Oberregiſſeur Baldek.
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Marie, Marketendermädch. Frl. Suchanek
Die Herzogin von Era=
Frl. Wisthaler
quitorpi . .
Hortenſius, der Marquiſe
Hr. Schwarze
Haushofmeiſter
Ein Notar
. . . . Hr. Ungibauer
Hr. Kloß
Ein Korporal . . .
Hr. Lang
Ein Bauer
Der Diener der Marquiſe. Hr. Feder
Nach der „Hand” und dem 1. Akte der
„Regimentstochter” findet je eine längere
Pauſe ſtatt.
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(1. bis 6. Reihe) 2.— Mk., (7 und 8. Reihe)
1.60 Mk., Sperrſitz: (1. bis 13. Reihe) 3.50 Mk.,
(14. bis 20. Reihe) 3.— Mk., Parterre: (1. bis
5. Reihe) 2.20 Mk., (6. bis 8. Reihe) 1.80 Mk.,
1. Galerie 1.— Mk., 2. Galerie 50 Pfg.
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allen Wochentagen, vormitags von 10 bis
12½ Uhr, geöffnet.
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Sonntag, 13. Febr. 117. Ab.=Vorſt. D 30.
Die Dollarprinzeſſin.‟ Große
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Dienstag, 15. Febr. 118. Ab.=Vorſtell.
„Wilhelm
B 30. Neu einſtudiert:
Tell” (Oper). Große Preiſe. Anf. 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Mittwoch, 16. Febr. 119. Ab.=Vorſtell,
30. Neu einſtudiert: „Macbeth.”
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 10. Februar 1910.
E
2
im
7e
ur
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3236)
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Die Aebelfrau.
Roman von Anny Wothe.
(Nachdruck verboten.)
28)
Fridrun, bat er ganz heiſer vor Erregung, ihre
zarten Hände packend und gegen ſeine Bruſt ziehend,
ſchweigen Sie, um Gottes willen, ſchweigen Sie. Ich
darf nicht hören, was Sie mir ſagen wollen. Der Tote
ſteht zwiſchen uns. Nie, nie möchte ich dem Freunde
nehmen, was er ſo heiß geliebt. In ſeiner letzten Not
hat er Sie mir ſo dringend ans Herz gelegt, Sie und
Lorl, und ich habe ihm gelobt, über Sie beide zu wachen.
Aber alles wäre Lüge, wenn ich in dieſer heiligen
Stunde auch nur einen Moment an mich dächte. Ich
leugne nicht, Gräfin, daß es Zeiten gegeben hat, wo ich
wild mit mir gerungen, um an dem Freunde nicht zum
Verräter zu werden und ſein Vertrauen nicht zu
miß=
brauchen. Wenn ich ſiegreich aus dieſer Verſuchung
her=
vorging, ſo danke ich es nicht Ihnen, ſondern mir. Und
nun laſſen Sie uns dieſes Thema abbrechen. Nur zu
viel iſt ſchon darüber geredet worden. Vergeſſen Sie,
und laſſen Sie mich vergeſſen, das iſt alles, was uns
beiden frommt.
Er ließ ihre Hände, die er noch immer umklammert
hielt, jäh fallen. Fridrun aber legte zärtlich ihre
Arme um ſeiuen Hals und flüſterte heiß zu ihm auf,
ihr blühendes Antlitz an ſeine brenneude Wange
ſchmiegend:
Nur noch ein klein wenig Geduld, ich bitte Sie.
Vertrauen Sie mir und alauben Sie au mich wielich
an Sie glanbe.
Sehteie e e er e t e e
giſchen Ruck machte er ſich von ihren Armen frei.
Niemals! rief er ganz laut. Unſere Wege, Frau
Gräfin, führen weit auseinander, denn ich bin klug genug,
zu wiſſen, daß all Ihre Glut nur Strohfeuer iſt. Ich
weiß genau, wie es kam, daß meine Leidenſchaft für Sie
in hellen Flammen aufloderte. Ich ſah, wie Sie lächelnd
dieſe Flammen nährten, wie Sie abſichtlich — verzeihen
Sie — den Gatten liebkoſten, um mich zu reizen, um meine
Eiferſucht zu entfeſſeln. Ich las in Ihren Augen, daß Sie
triumphieren würden, wenn ich mich hätte reizen laſſen,
den Freund, der mir bei Ihnen im Wege war,
niederzu=
ſchlagen und — mir grauſte vor Ihnen. Wenn ich Sie
einſt geliebt habe, Gräfin, mit tauſend Schmerzen geliebt,
ſo muß ich Ihnen doch heute ſagen, daß ich nur ein Weib
beſitzen möchte, deſſen Geſinnung rein, ohne Makel iſt.
Weil ich das nicht kann und weil des Toten Hand ſich
war=
nend aus dem Grabe hebt, ſollen Sie wiſſen, daß trotz
Ihrer Freiheit Sie für mich doch ewig gefeſſelt ſind. Laſſen
Sie uns zu Ende kommen, Gräſin Fridrun, und
Schwei=
gen über die Vergangenheit breiten, die manchen Stachel
in meine Bruſt gedrückt hat. Als Freund, als Marnars
Freund, als Lorls Vormund werde ich Ihnen immer treu
zur Seite ſtehen, aber ſonſt ſcheiden ſich unſere Wege.
Fridrun atmete tief und ſchwer. Unter den
leichtver=
ſchleierten Augen traf den großen, breitſchultrigen Mann,
der ſo abwehrend vor ihr ſtand, ein dunkel drohender
Blick, dann aber ſagte ſie wie in weher Klage:
Es iſt mein Schickſal, immer verkannt zu werden. Ich
werde alſo immer einſam ſein.
Fridrun! bat der Rechtsanwalt unſicher, ſeltſam
er=
ſchüttert von dem Klang ihrer Stimme.
ie ie eir e n menenen
ſchon über unſere Gefühle geredet. An das Herz des
Freundes habe ich vergebens appelliert, aber der
Rechts=
anwalt wird mir hoffentlich ſeinen Beiſtand nicht
ver=
ſagen.
Ich ſtehe jederzeit zu Dienſten, Frau Gräfin.
Einen Augenblick zögerte die junge Frau noch, dann
ſprach ſie langſam:
Ich klage den Grafen Reimar Randolt an, ſchuld an
dem Tode des rechtmäßigen Majoratserben Lutz von
Ran=
dolt zu ſein, um ſich in den Beſitz der Güter zu ſetzen.
Erregt ſchob Ebbo Klas ſeinen Schreibſeſſel zurück,
daß er dröhnend gegen die Wand ſtieß.
Das iſt ja eine ganz grauenhafte, unerhörte
Beſchul=
digung, Gräfin, entgegnete er ſtreng. Wie können Sie es
nur wagen, einen derartigen Verdacht gegen den Grafen
laut werden zu laſſen.
Fridrun lächelte höhniſch und zog langſam ihre
ſchwarzen Stulphandſchuhe wieder an.
Ich meine, Sie, Herr Rechtsanwalt, hätten gar keine
Urſache, den Grafen in Schutz zu nehmen. Er war mehe
als ungezogen gegen Sie.
Er hat ſich in aller Form bei mir entſchuldigt und ich
habe die Entſchuldigung, wie Sie wiſſen, gelten laſſen.
Damit iſt die Angelegenheit erledigt.
Jetzt lachte Fridrun laut auf.
Ich möchte wohl wiſſen, was Sie nicht noch Undines
wegen alles einſtecken werden. Ein anderer Mann hätte
den Grafen gefordert, aber Sie
Es lag etwas wie ſpöttiſche Verachtung in ihrer
Stimme.
3108mdf)
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wolle man nicht verkaufen,
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Rheinstrasse 31. (16972a
Gräfin, ich warne Sie. Ueber meine Handlung bin
ich mir in dieſem Fall allein Rechenſchaft ſchuldig. Graf
Reimar iſt bei mir geweſen und wir haben uns verſöhnt
die Hände gereicht. Daß ich ihm nicht zürne, werden Sie
daraus erſehen haben, daß ich bereits wieder als Gaſt im
Gorlingshof vorſprach. Doch das gehört nicht hierher.
Der Verdacht, den Sie ausſprachen, iſt ſo abſurd, daß ich
eigentlich darüber lachen könnte, aber er iſt doch dabei ſo
ungeheuerlich, daß ich ſchon Undines wegen die Beweiſe
für Ihre Anſchuldigung von Ihnen fordern muß.
Gräfin Fridrun ſtampfte zornig den Boden.
Undine, immer Undine. Um Undine handelt es ſich
hier gar nicht.
Graf Reimar iſt Undines Gatte.
Ein Zornesblick flog über den Rechtsanwalt hin.
Was ihm geſchieht, wird Undine wenig kümmern.
Oder meinen Sie, daß es Undine trifft, was ihrem Mann
zuſtößt?
Ich hoffe es.
Ein gellendes Lachen kam aus Fridruns Munde, ſo
daß Ebbo Klas ſie ganz verſtört anſah, während ihre
ner=
vös zitternden Hände ihren ſchwarzen Schleier über den
kleinen Filzhut wanden und unter dem Kinn zu einer
großen Schleife verknoteten.
Sie haben einen guten Glauben, Doktor! Wahrlich,
ich möchte über Sie lachen, wenn mir nicht ſo bitter ernſt
zu Mute wäre. Damit Sie aber ſehen, daß ich nicht
flun=
kere, ſehen Sie hier dieſes Blatt. Die Handſchrift von
Lutz Randolt iſt Ihnen ja bekannt.
Die Augen des Rechtsanwalt wurden groß und weit,
als ſeine Blicke den dargereichten Zettel überflogen.
War das möglich? Las er recht?
Er mußte ſich an der Stuhllehne feſthalten, eine ſolche
Schwäche fühlte er plötzlich in ſeinen Gliedern.
Mit brennenden und doch glanzloſen Augen las er:
Das Spiel iſt aus, meine Teuerſte. Reimar Randolt,
der Elende, trägt die Schuld an meinem Ende. Räche mich
an ihm. Fahr’ wohl!
Lutz Randolt.
Mit erblaßtem Antlitz ſtarrte Ebbo Klas auf den
ſchmalen Papierſtreifen, den jetzt Fridrun wieder
ſorg=
fältig in ihrem eleganten Notizbuch barg.
Das iſt ja entſetzlich, ſtöhnte er auf. Nein, das iſt ja
nicht möglich, rief er plötzlich energiſch, Graf Reimar iſt
nicht der Mann, der nach ſchnödem Beſitz ſtrebt. Den
beſten Beweis dafür hat er ſchon damit gegeben, daß er ſich
ſofort des Erbes wieder entäußerte.
Aus Gewiſſensnot, lächelte Fridrun boshaft. Doch
die Gründe ſprechen hier nicht mit. Ich wünſche, daß Sie
gegen den Grafen Reimar die Klage auf Rückgabe der
Güter erheben, in deren Beſitz er vielleicht durch Mord —
ich ſpreche das ſchreckliche Wort, wie Sie hören, ſchon ganz
geläufig aus — oder durch Nötigung, indem Lutz ſelbſt
Hand an ſich legen mußte, gekommen.
Ebbo Klas ſah ganz entſetzt in das unbewegte Antlitz
der Frau, die er liebte, deren Mund ſo grauſam über ein
Menſchenleben richtete.
Es iſt ja Wahnſinn, Fridrun, wehrte er haſtig. Der
Schein täuſcht Sie und Ihre Sucht, dem Grafen weh zu
tun, den Sie haſſen. Ueberdies ſcheint mir die Klage ganz
ausſichtslos. Das Majorat würde immer nach dem
Aus=
ſterben des Mannesſtammes des Gorlingshofes Randolt
auf die andere Linie übergehen.
Nicht immer, entgegnete Fridrun überlegen. In den
Familienbeſtimmungen, die ich ſorgfältig ſtudiert habe,
befindet ſich ein Paſſus, der klipp und klar ſagt, daß für
den Fall, wo der erſte Erbe der fremden Linie ſich einer
ehrloſen Handlung ſchuldig machen ſollte, die ganze
Linie von der Erbfolge ausgeſchaltet iſt und die Güter der
weiblichen Linie des Gorlingshofes zufallen ſollen, und
zwar zuerſt der Witwe des Erblaſſers, von der die Güter
dann auf die Kinder übergehen.
So haben Sie alſo die Abſicht, Ihrem eigenen Kinde
den Gorlingshof zu entreißen? fragte Ebbo Klas gepreßt.
Lorl erbt zuerſt in zweiter Linie, gab die Gräfin,
leicht die Achſeln zuckend, zurück. Undine iſt nach ihres
Mannes Wunſch und Willen die Erbin, während ich ganz
leer ausgehe.
Und Sie wünſchen, daß ich dieſen Prozeß führe? Nein,
Frau Gräfin, niemals!
Gräfin Fridrun hob hochmütig den Kopf.
Wie Sie wünſchen, mein Herr Rechtsanwalt. Ich
kann mir ja auch einen anderen Rechtsbeiſtand nehmen.
Sie werden das nicht tun, gebot Ebbo Klas ſtreng,
mit hartem Griff das Handgelenk der jungen Frau
um=
faſſend. Schämen Sie ſich denn gar nicht, einen ſolchen
Schlag gegen Undine zu führen, die Ihnen nur Liebes
und Gutes getan hat.
Laſſen Sie doch, bitte, dieſe Gemeinplätze. Ich haſſe
Undine. Sie, mit dem hochmütig ſtillen Geſicht und der
ewigen Tugend, kann mich nicht hindern, zu tun, was ich
für recht halte. Meines Mannes einzigen Sohn will ich
rächen an dieſem Mann, der glaubt, mit ſouveräner
Ver=
achtung auf mich herabſehen zu können.
Er hat Sie alſo gekränkt, lächelte der Rechtsanwalt
wider Willen faſt mitleidig auf Fridrun herab. Was find
Sie doch für ein großes Kind, Gräfin Fridrun, und wie
leichtfertig ſpielen dieſe kleinen Hände mit einem
Men=
ſchenſchickſal.
Nun begreife ich allerdings, daß Sie fort wollen, denn
es muß ja Ihrem Zartgefühl widerſtreben, mit dem
Grafen und Undine unter einem Dache zu hauſen. Ich
verſpreche Ihnen alſo, die Reiſe nach dem Süden
durch=
zuſetzen, und dafür geloben Sie mir, vorläufig nichts in
der Sache zu tun, bevor ich ſie nicht auf das ſorgfältigſte
unterſucht habe. Sind Sie damit einverſtanden?
In Fridruns Augen leuchtete es auf.
(Fortſetzung folgt.)
39 15.
Donnerstag, 10. Februar.
1910.
Bekanntmachung.
Betreffend: Lieferung von Schreibmaterialien.
Die Lieferung der Schreibmaterialien für die unterzeichneten Behörden für das
Etatsjahr 1910 ſoll im Submiſſionsweg vergeben werden. Offerten ſind bis Ende
dieſes Monats dahier einzureichen. Zuſchlagsfriſt drei Tage. Die miniſteriellen
Vor=
ſchriften finden Anwendung, insbeſondere ſind für die Eigenſchaften des Papiers die
in der Bekanntmachung Großherzoglichen Staatsminiſteriums vom 17. Januar 1907
(Reg.=Blatt Nr. 7 von 1907), vorgeſchriebenen Beſtimmungen maßgebend.
Darmſtadt, den 7. Februar 1910.
(3204
Großherzogliche Provinzial=Direktion Starkenburg
und
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. E.: von Starck.
Bekanntmachung.
Betreffend: Das Tuberkuloſe=Wandermuſeum der Landesverſicherungsanſtalt Großh.
Heſſen.
Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß das Tuberkuloſe=Wandermuſeum der
Landesverſicherungsanſtalt Großh. Heſſen zur Schau geſtellt werden wird:
1. in Pfungſtadt vom 11.—15. Februar einſchließlich im Rathausſaal.
Eröffnung am 11. Februar, 2 Uhr nachmittags.
2. in Eberſtadt vom 18.—22. Februar einſchließlich im Schulſaal (Rathaus).
Eröffnung am 18. Februar, 2 Uhr nachmittags.
3. in Ober=Ramſtadt vom 25. Februar bis 1. März einſchließlich im
Rathausſaal.
Eröffnung am 25. Februar, 2 Uhr nachmittags.
Märg einſchließlich im Nathausſaal.
Eröffnung am 4. März, 2½ Uhr nachmittags.
5. in Griesheim vom 11.—15. März einſchließlich im alten Schulhaus.
Eröffnung am 11. März, 2½ Uhr nachmittags.
Darmſtadt, den 4. Februar 1910.
(3071id
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Im Staatsverlag iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zum Preis von
40 Pfennig zu beziehen:
„Beſtimmungen über die Leichenſchau”
32 Seiten, 8‟, in Umſchlag broſchiert.
Darmſtadt, den 5. Februar 1910.
(3203
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. E.: von Starck.
Großh. Miniſterium des Innern haf dem Münſterbauverein zu Ueberlingen in
Baden die Erlaubnis erteilt, 10 000 Loſe einer im Jahr 1910 auszuſpielenden
Geld=
lotterie zu Gunſten der Wiederherſtellung des St. Nicolausmünſters zu Ueberlingen
innerhalb des Großherzogtums zu vertreiben. Nach dem von der zuſtändigen Behörde
genehmigten Verloſungsplan dürfen 135 000 Loſe à 3 Mk ausgegeben werden.
Zum Vertrieb in Heſſen dürfen nur mit dem heſſiſchen Zulaſſungsſtempel
ver=
ſehene Loſe gelangen.
Während der Zeit des Vertriebs der Loſe zur I. Klaſſe einer Königlich
Preußi=
ſchen Klaſſenlotterie iſt Ankündigung, Ausgabe und Vertrieb der Loſe in Heſſen nicht
geſtattet.
(3202
Aenderung der Preiſe für
Wannenbäder im ſtädtiſchen
Hallenſchwimmbad.
Durch Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſammlung vom 2. l. Mts. wurden die
Preiſe für die Wannenbäder im ſtädtiſchen
Hallenſchwimmbad mit Wirkung vom
10. I. Mts. ab, wie folgt, neu feſtgeſetzt:
M. —.80
1 Bad I. Klaſſe
10 Bäder I. „
6.—
,
1 Bad II. „
—.50
10 Bäder II. „
„ 4.-
1 Bad II. „ an Samstagen
und Sonntagen „ —.30
10 Bäder II. „ an Samstagen
2.50
und Sonntagen
Mit Rückſicht auf die Verbilligung der
Bäder an Samstagen und Sonntagen
wurde die ſeitherige beſondere Ermäßigung
der Preiſe für Kinder unter 10 Jahren
aufgehoben.
(3153md
Darmſtadt, den 7. Februar 1910.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
I. V.: Egenolf.
Lieferung von Hydranten und
Abſperrſchiebern.
Die Lieferung von Hydranten und
Ab=
ſperrſchiebern für den Bedarf des
ſtädti=
ſchen Waſſerwerks im Rechnungsjahr 1910
(2869sd
ſoll verdungen werden.
Bedingungen liegen in dem
Geſchäfts=
zimmer der unterzeichneten Verwaltung,
Waldſtraße Nr. 19, während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dieſelben dort gegen vorherige Einſendung
von 50 Pfg. in Briefmarken abgegeben.
Angebote ſind bis
Mittwoch, den 16. Februar 1910,
vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 31. Januar 1910.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.
Rudolph.
Fuhrleiſtungen.
Die Fuhrleiſtungen für die ſtädtiſche
Waſſerwerks=Verwaltung für das
Rech=
nungsjahr 1910 ſollen verdungen werden.
Bedingungen liegen in dem
Geſchäfts=
zimmer der unterzeichneten Verwaltung,
Waldſtraße Nr. 19, während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
(2868sd
dieſelben dort abgegeben.
Angebote ſind bis
Mittwoch, den 16. Februar 1910,
vormittags 9½ Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 31. Januar 1910.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.
Rudolph.
Schlauchlieferung.
Die Lieferung von rohen und
gum=
mierten Hanfſchläuchen für den Bedarf der
ſtädtiſchen Waſſerwerks=Verwaltung im
Rechnungsjahr 1910 ſoll verdungen werden.
Bedingungen liegen in dem
Geſchäfts=
zimmer der unterzeichneten Verwaltung,
Waldſtraße Nr. 19, während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dieſelben dort gegen vorherige Einſendung
von 50 Pfg. in Briefmarken abgegeben.
Angebote ſind bis
Mittwoch, den 16. Februar 1910,
vormittags 11½ Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 31. Januar 1910.
Städtiſche Waſſerwerko=Verwaltung.
(2871sd
Rudolph.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 17. Februar I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Schreiner Joſef Hütten
Eheleuten dahier zugeſchriebene
Liegen=
ſchafts
qm
Flur
Nr.
IV 3188
/100 181 Hofreite Kaupſtraße,
n unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
(K183/09
werden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1910.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
(L1286,61
Müller.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde.
In polizeilicher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Schulzengaſſe Nr. 3
be=
finden ſich: 1 Pinſcher.
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 1. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß die Einrichtung von Gas=
Beleuch=
tungs=, Heiz= und Kraft=Anlagen im Innern der Gebäude und Grundſtücke, welche
an das Rohrnetz des ſtädtiſchen Gaswerks angeſchloſſen werden ſollen, ſowie alle
Er=
weiterungen, Veränderungen und Reparaturen nur durch ſolche Inſtallateure erfolgen
darf, die von Großherzoglicher Bürgermeiſterei eine ſchriftliche Erlaubnis hierzu
erhalten und ſich verpflichtet haben, alle dieſe Einrichtungen unter Zugrundlegung
und gewiſſenhafter Beobachtung der hierfür erlaſſenen Beſtimmungen und Vorſchriften
auszuführen.
Dieſe Erlaubnis iſt bis jetzt folgenden Firmen erteilt:
1. Gottfried Beck, Karlſtr. 39.
29. Auguſt Keller, Hohler Weg 11.
2. Gebr. Becker Nachf., Grafenſtr. 27. 30. Adolf Kling, Rheinſtr. 17.
3. Heinrich Becker, Brandgaſſe 2.
31. Klink & Rettberg, Ludwigsplatz 8½.
4. Adam Bender, Karlſtr. 51.
32. Wilh. Krätzinger, Ludwigſtr. 11.
5. Karl Bohl, Blumenthalſtr. 107.
33. Chriſt. Landzettel, Kaupſtr. 7.
6. Lud. Breitwieſer, N.=Ramſtädterſtr. 54. 134. Ernſt Lorey, Karlſtr. 56.
35. Ludw. Luck, Gutenbergſtr. 27.
7. Heinr Brunner, Eliſabethenſtr. 33.
8. Karl Darmſtädter, Sandbergſtr. 66. 36. Val. Marquardt u. Ph. Wamſer,
9. Theodor Dilling, Kaſinoſtr. 27.
Dieburgerſtraße 54.
10. W. Eberhardt, N.=Ramſtädterſtr. 11. 137. Georg Momberger, Schützenſtr. 4.
Theodor Fey, Kranichſteinerſtr. 8a.
38. Gg. Neumann, Heidelbergerſtr. 117.
11.
12. Ludwig Fiſcher, Langgaſſe 21.
39. Aug. Neumeyer Wwe., Gr.
Ochſen=
gaſe 22.
13. Bernhard Gans, Rheinſtr. 47.
14. Jakob Glock, Langegaſſe 9.
40. Heinrich Ningler, Landwehrſtr. 47.
15. Guſtav Göckel, Karlſtr. 12.
41. Jakob Nohl, Martinſtr. 24.
16. Alerander Guntrum, Stiftſtr. 52.
42. Heinrich Pauli, Orangerie=Allee 7.
17. Philipp Handſchuch, Schloßgarten=
43. Ludwig Pohl, Heinheimerſtr. 15.
ſtraße 37.
44. G. W. Roth, Moosbergſtr. 97.
18. Ludw. Heppenheimer, Luiſenſtr. 2.
45. J. Rühl, Saalbauſtr. 24.
19. Wilhelm Heppenheimer, Kiesſtr. 80. 46. Phil. Schäfer, Landwehrſtr. 29.
. Kurt Hiſſerich, Bleichſtr. 28.
47. Franz Schulz, Karlſtr. 104½.
20.
Karl Hoffmann, Wienersſtr. 44.
48. Heinrich Schwarz, Kiesſtr. 36.
21.
22. Balthaſar Ittmann, Lauteſchlägerſtr. 42.49. Leonh. Sommer, Roßdörferſtr. 3.
23. Hermann Jung, Bleichſtr. 11.
50. Mich. Vollrath, N.=Ramſtädterſtr. 51.
24. Philipp Jung, Alexanderſtr. 9.
51. Hch. Waldſchmidt, Ludwigshöhſtr. 21.
25. Karl Kämmerer, Neckarſtr. 21.
52. Otto Wamboldt, Heerdweg 2.
53. Joh. Waſſer, Alexanderſtr. 7.
26. Gg. Kaiſer, Inh.: Marg. Haun,
54. Franz Wenz, Soderſtr. 54.
Rheinſtr. 5.
27. Robert Kaiſer, Landgraf Georgſtr. 8.155. Karl Zahrt, Hofſtallſtraße 8.
28. Georg Keil, Kirchſtr. 17.
Darmſtadt, den 1. Februar 1910.
Städtiſche Gaswerks=Verwaltung. Betriebsleitung.
Friedrich.
(3234ds
Lieferungsvergebung.
Für Großh. Provinzialarreſthaus Darmſtadt ſollen vergeben werden:
I. Für die Zeit vom 1. April 1910 bis 31. März 1911.
1. Die Lieferung von etwa: 3000 Wecken, 1000 Kilo Ochſenfleiſch, 300 Kilo
Schweinefleiſch, 600 Kilo Schweineſchmalz, 600 Kilo Sackfett, 50 Kilo Speck, 1600
Kilo Kochſatz, 600 Kilo Gerſte, 600 Kilo Reis, 500 Kilo Gries, 400 Kilo
Gerſten=
grütze 400 Kilo Hafergrütze, 180 Kilo Kaffee, geröſtet, 400 Kilo Malzkaffee, 200
Kilo Bandnudeln, 4000 Liter unabgerahmte Milch (Vollmilch), 5000 Stück Heringen,
5000 Stück Handkäſen.
300 Kilo Kernſeife, 1200 Kilo Schmierſeife, weiße 1000 Kilo Soda, 180000
Kilo gewaſchene melierte Steinkohlen (½ Stücke ½ Nuß III), 20000 Kilo
Nuß=
kohlen II 130 000 Kilo Brechkoks 40,/60, 5000 Kilo Anthrazitkohlen, 10000 Kilo
Braunkohlenbriketts, 35000 Kilo Saarwürfel;
2. Der Bezug der Küchenabfälle und Lumpen.
II. Für die Zeit vom 1. Mai 1910 bis 31. Oktober 1910 die Lieferung von 7500
Kilo Roggenmehl 0, 1500 Kilo Roggenmehl OII, 5500 Kilo Weizenmehl 4, 1500
Kilo Weizenmehl 3.
Die in Anlage A des Erlaſſes der Großh. Miniſterien vom 16. Juni 1893, das
Verdingungsweſen betr, enthaltenen Bedingungen ſowie die beſonderen Lieſerungs=
und Bezugsbedingungen liegen auf dem Geſchäftszimmer des Großh.
Arreſthaus=
ökonomen, Rundeturmſtraße 8, am 14. und 15. Februar 1910, vormittags zwiſchen 8
und 12 Uhr ſowie nachmittags zwiſchen 3 und 5 Uhr offen.
Angebote und Warenmuſter (letztere getrennt von den Angeboten) ſind verſchloſſen
und mit der Aufſchrift: „Zu der am 5. Februar 1910 ausgeſchriebenen Lieferung”
ver=
ſehen bis zum Eröffnungstermin:
Montag, 28. Februax 1910, vormittags 10 Uhr,
auf dem Geſchäftszimmer des Großh. Oekonomen niederzulegen.
Zuſchlagsfriſt: 3 Wochen vom 28. Februar 1910 ab.
Darmſtädt, 5. Februar 1910.
Der Großh. Oberſtaatsanwalt:
v. Hessert.
(3189md
Pappeln=Stammholz=Verſteigerung.
Montag, den 14. Februar I. J., nachmittags 2 Uhr, werden an Ort und
Stelle an der Sandbach uſw. 17 Bau= und Werkholzſtämme von 32—54 em mittleren
Durchmeſſer, von 15 m Länge, zuſammen 33 ebm enthaltend, öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt ausgangs des Orts nach Wolfskehlen zu.
Goddelau, am 5. Februar 1910.‟
(3113md
Großherzogliche Bürgermeiſterei Goddelau.
Knöß.
Lieferung von gußeiſernen
Muffenröhren u. Formſtücken.
Die Lieferung von gußeiſernen
Muffen=
röhren und Formſtücken für das ſtädtiſche
Waſſerwerk im Rechnungsjahr 1910 ſoll.
verdungen werden.
(2870sd
Bedingungen liegen in dem
Geſchäfts=
zimmer der unterzeichneten Verwaltung,
Waldſtraße Nr. 19, während der
Dienſt=
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dieſelben dort gegen vorherige Einſendung
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Angebote ſind bis
Mittwoch, den 16. Februar 1910,
vormittags 10½ Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 31. Januar 1910.
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vormittags von 10 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr und
Mittwoch, den 16. Februar,
vormittags von 9 bis 1 Uhr,
auf dem Direktorzimmer im Realgymnaſium (Eingang durch das Portal vom
Kapell=
platz aus) entgegengenommen. Geburtsſchein und Impfſchein und, wenn möglich, die
letzten Schulzeugniſſe ſind dabei vorzulegen. Auswärtige können ſchriftlich angemeldet
werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1910.
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Unterſtrichene Nummern werden nicht verſteigert. Stammholz=Verzeichniſſe können,
ſoweit der Vorrat reicht, von Herrn Förſter Dechert unentgeltlich bezogen werden.
Darmſtadt, den 3. Februar 1910.
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(3223
Darmſtadt, 9. Februar 1910.
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Bleichſtraße 9.
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Montag, den 14. Februar ds. Js., abends ¾49 Uhr, bei
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Tagesordnung:
5. Wahl des Vorſitzenden.
1. Verleſen des letzten Protokolls.
6. Ergänzungswahl des Vorſtandes.
2. Jahresbericht des Vorſitzenden.
7. Wünſche und Anträge.
3. Rechnungsablage.
4. Bericht der Reviſoren; Entlaſtung des
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Der Anschluß an dieses gemeinnützige Unternehmen ist
:: moralisch eine Pflicht, materiell eine Klugheit.::
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Peary über die Eskimos.
In einem neuen Abſchnitt des Berichtes über
die Exoberung des Nordpols, den Peary unn im „
Cor=
riere della Sera” veröffentlicht, gibt der amerikaniſche
Polarfahrer eine breit angelegte, anſchauliche
Schil=
derung der Eskimos und ihrer
Lebens=
ſitten, die eine Fülle intereſſanter Einzelheiten von
den Gewohnheiten der Nomaden des Polarkreiſes
bietet. Ohne dieſe „anarchiſtiſchen Philoſophen des
Mordens” ſo geſteht Peary ſelbſt ein, wäre ihm nie
der Erfolg beſchieden geweſen, der ihn als erſten
Men=
ſchen zum nördlichſten Punkt der Erde führte. Peary
ſſchildert dieſe ſeine Kampf= und Leidensgenoſſen als
ein Volk unglaublich unwiſſender, doch intelligenter
Kinder; als Kinder muß man ſie behandeln, mit
liebe=
vollem Verſtehen, aber auch mit der nötigen Feſtigkeit.
Nie wird ein Eskimo eine ihm zugefügte
Ungerechtig=
keit vergeſſen und nie verzeiht er ein gebrochenes
Ver=
ſprechen. Doch dem, der ihnen als treuer, zuverläſſiger
Freund gegenübertritt, vertranen ſie wie ihresgleichen,
und in ihrer Treue folgen ſie ihm willig bis in den
Tod.
Sehr intereſſant ſind die Mitteilungen, die Peary
ſiber das Eheweſen der Eskimos macht. Die
Probeehe iſt bei ihnen alter Brauch und Sitte.
„Wenn ein junger Eskimo und ein Eskimomädchen
nicht zuſammen paſſen, ſo gehen ſie einfach neue Ehen
ein, und dies wird ſo lange fortgeſetzt, bis die
paſſen=
ben Gatten einander gekunden haben.” Aber dann
wird die Ehe unauflöslich. Das Recht des Stärkeren
iſt die Baſis ihrer ehelichen Moral. Die Körperkraft
entſcheidet zwiſchen zwei Rivalen, die beiden Gegner
meſſen ſich im Ringkampf oder ſchlagen ſich gegenſeitig
ſo lange auf den linken Arm, bis einer nachgibt. Mit
der Entſcheidung aber iſt dann auch die Urſache des
Kampfes vergeſſen, der Stärke hat geſiegt, das iſt nur
in Ordnung, und die beiden Gegner bleiben fortan die
beſten Freunde. Dieſe Anerkennung des Rechts der
Stärke geht ſogar ſo weit, daß ein Eskimo das Weib
eines anderen verlangen kann mit der einfachen
Be=
gründung: ich bin der Stärkere. Dann meſſen die
Männer ihre Kraft; der Gatte beweiſt entweder, daß er
dem Gegner überlegen iſt oder er gibt die Frau
her=
aus. Der Mann, der ſeines Weibes müde iſt, bedarf
keiner großen Umſtände, um ſich ihrer zu entledigen;
die nüchterne Erklärung, daß von nun ab für ſie im
Hauſe kein Raum mehr ſei, genügt, um die Frau zu
veranlaſſen, das Heim ihres Gatten zu verlaſſen. Wenn
ſie es dann nicht vorzieht, zu einem anderen Manne zu
gehen und ihm mitzuteilen, daß ſie frei iſt, dann kehrt
ſie in das Haus der Eltern oder der Brüder zurück.
Niemals nimmt ſie den Namen ihres Gatten an; ſelbſt
für die Kinder hat die Mutter nur ihren
Mädchen=
namen. Worte, wie unſeren „Vater” oder „Mutter”
kennt der Eskimo nicht; die Kinder ſprechen ihre Eltern
nicht anders als mit deren Rufnamen an.
Die religiöſen Vorſtellungen der
Es=
kimos ſind primitiver Natur; ein göttliches Weſen,
das die Geſchicke des Menſchen lenkt, iſt ihnen fremd;
aber ihr Glaube hält feſt an dem Fortleben der Seele
nach dem Tode, und ihre Phantaſie fürchtet böſe Geiſter.
Alle Nöte und Entbehrungen werden von böſen
Gei=
ſtern hervorgerufen, von unſichtbaren Feinden, die die
Kälte, den Hunger und die eiſigen Winde herabſenden.
Die einzigen guten Geiſter, die der Eskimo kennt, das
ſind die Seelen ſeiner Vorfahren. Peary ſchildert, mit
welchen Mitteln die Eskimos die „Teufel” bekämpfen;
kein Eskimo verläßt ſeine Hütte, ohne vorher den
Wän=
den einen kräftigen Fußtritt zu geben, auf daß ſie den
Elſen Geiſtern keine Heimſtätte bieten; wird ein
ab=
gerragenes Gewand fortgeworfen, ſo zerreißt es der
Eskimo vorher in kleine Fetzen, damit die Teufel ſich
kein Kleid daraus machen können. Denn die meiſten
böſen Geiſter leiden ſehr unter der Kälte, ſie zittern und
ihre Zähne klappern; nur wenige können große Kälte
ertragen, und das ſind freilich die gefährlichſten.
Merkwürdig ſind die Gebräuche, mit denen die
„Philoſophen des Nordens” ihre Toten zur Ruhe
beſtatten. Das Jenſeits iſt in der Vorſtellung des
Es=
kimo durchaus materieller Natur. Der Tote, der ſtets
ſo ſchnell als möglich beſtattet wird, nimmt ſeinen
Schlitten mit ins Jenſeits, ſeinen Kajak; der Leichnam
wird mit allen Geräten ausgerüſtet, die zum Leben
not=
wendig ſind, und am Grabe erdroſſelt man die
Lieb=
lingshunde des Verſtorbenen, auf daß ſie im Jenſeits
den Schlitten des Toten getrenlich über die ewigen
Schneefelder ziehen mögen, wie ſie das auch auf Erden
getan. Und wie für den Mann, ſo wird auch für die
Frau vorgeſorgt, die die Reiſe ins andere Land
an=
tritt. In ihr Grab legt man ihre Lampe, ihr
primiti=
ves Nähzeug, ihr Kochgeſchirr; ein Glas wird nicht
vergeſſen, damit ſie Schnee zum Schmelzen bringen und
ſo Waſſer gewinnen kann; ja ſogar Feuerzeng wird
fürforglich der Toten mitgegeben, damit ſie ſich Feuer
zur Bereitung des Mahles ſchaffen kann. „In
frühe=
ren Jahren”, ſo berichtet Peary, „wurde am Grabe der
Mutter, wenn die Verſtorbene einen Säugling
hinter=
laſſen hatte, auch das Kind erdroſſelt; aber ich habe
ver=
ſucht, dieſen grauenvollen Brauch zu bekämpfen, und
während meiner zwei letzten Expeditionen iſt kein
Sängling mehr erwürgt worden.” Peary ſchließt die
Schilderung ſeiner arktiſchen Freunde mit dem Wunſch,
daß man nie verſuchen möge, die Eskimos zur
Ziviliſa=
tion zu belehren, denn dies hieße die Zerſtörung ihres
brüderlichen Kommnnismus, der allein bisher die
Raſſe vor dem Untergang bewahrt hat.
Auch auf ſeiner letzten Fahrt nach Norden führte
der Weg der „Rooſevelt” an den „Roten Felſen”
jener zertlüfteten, ſchneebedeckten Felslandſchaft, der
der engliſche Forſcher Sir John Roß 1818 ihren Namen
gegeben hat, vorüber. Auf Entfernungen von vielen
Mei=
len wird hier der Blick des Polarforſchers hingelenkt
auf dieſe Schneeanhäuſung, die im magiſchen Blutrot,
und bei geringerer Entfernung in dunklem Roſa dem
Auge entgegenleuchtet. Die rote Farbe dieſes Schnees
iſt hervorgerufen durch den Protococeus Nivalis, eines
jener winzigen, einzelligen kleinen Lebeweſen, die
hier in Millionen im Schnee niſten. Ihre
gelatinearti=
gen durchſichtigen Körper geben dem Schnee dieſe
phan=
taſtiſch rote Farbe, die von ſern her wie Blut leuchtet.
„Dieſes rote Banner der arktiſchen Welt hat mich
im=
mer begrüßt” ſo ſchließt Peary, „wenn mein Schickſal
mich gen Norden trieb.”
Großherzogliche Hofbibliothek.
Neue Erwerbungen, vom 7. Februar 1910
an auf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht
auf=
geſtellt: Archives ou Corr. inéd. de la Mais.
T’Orange-Nassau, 4. Sér. 2. 3.; Krit. Beiträge z.
Strafrechtsreform, hs. v. A. Meiſter, Korte, J., D.
weſtfäl. Marſchallamt, Tigges, J., Landeshoh. d.
Graf. v. Arnsberg, Jacobi, G., Steinkohlenbergbau
Tecklenburg, Meiſterernſt, B., Grundbeſitzverh. i.
d. Stadt Münſter, Plönes, H., Direkt. Staatsſteuern
v. Geldern bis 1543; Biblioth. geogr. Handbücher
N. F. Ratzel, Fr., Anthropogeographie; Hann,
Handb. d. Klimatologie; Biblioth. wertvoll. Memoiren,
Feldzugserinnerungen a. 1809, bearb. v. Fr. M.
Kirch=
eiſen; Biblioth. denkwürd. Reiſen, übſ. v. E.
Hennig; Philoſ. Bibliothek 68: De La Mettrie,
D. Menſch eine Maſchine, übſ. v. M. Brahn, 103.
Schiller, philoſ. Schrift. u. Gedichte, hsg. v. E.
Kühnemann; Bourgin, G., La France et Rome
1788 à 1797; Bibliothéque nationale, Départem.
des mscr. Reproduct. Martin, H., Les Joyaux de
T'Arsenal, Chrysostomica, Studi e Ricerche int-
Giov. Crisostomo, 1—3; Cleinow, G. D., Zukunft
Polens: Commentaria in Aristotelem Graeca 13,
1—3; Denkmäler D. Tonkunſt, 1. Folge 35—36:
Sperontes Singend. Muſe a. d. Pleiße, hs. v. E.
Buhle; Geſch. d. Fürſt. Bismarck, hs. v. J. Penzler,
Herrfurth, K., Bismarck u. d. Kolonialpolitik;
Gre=
gory, C. R., Textkritik d. N. Teſtam.; Durm, J.
Baukunſt d. Griech., Gebäude f. Lebensmittelverſorg.;
Hausrath, A., Jeſus u. d. neuteſt. Schriftſtell.;
Jahr=
buch d. Kölner Blumenſpiele 1—10: 1899—1908;
Jellinek, G. D., ſozialeth. Bedeut. v. Recht, Unrecht
u. Strafe; Koelſch, Ad., V. Pflanzen zw. Dorf u.
Trift, Stuttg. 10; Krauß, Rud., Stuttg. Hoftheater=
Lebensfragen, hs. v. H. Weinel, 23: Simons,
E., D. Konfirmation; Linné, C. v., Bref och=
Skrifvelser 1, 3.; Luther, Ausleg. d. Römerbrief.;
May, W., Ernſt Haeckel; Mazzini, G., Scritti, 5.
Epistolario 1.; Geogr. Mitteil. a. Heſſ., hs. v. W.
Sievers, 1—5.; Pflugk=Harttung, Jul. v.,
Welt=
geſchichte, Altertum; Der Prozeß geg. M. Lewy;
Prutz, H., D. Geiſtl. Ritterorden; Reis, H., D.
Mundart d. Gr. Heſſ.; Pederſen, H., Vergl. Gramm.
d. kelt. Sprach. 1; Sturm, Rud., D. Lehre v. d.
geometr. Verwandtſchaften; Schieß., Briefw. d. Brüder
Ambroſius u. Thom. Blaurer 1509—1548; Schmitt,
G., Geſch. d. Dorf. Münſter; Schrift. d. Zentralſt. f.
Volkswohlf. 3. 4.; D. Griech. chriſtl. Schriftſt. d. erſt.
drei Jahrh., Euſebius, Kirchengeſch., hs. v. E.
Schwartz, 3.; Seeberg, R., Lehrb. d. Dogmengeſch.;
Seek, Otto, Geſch. d. Untergangs d. ant. Welt, 3.; Hist.
Studier tillägnade H. Hjärne 1908; 4: Stelz, J.,
Selbſtbiogr. v. K. Eſſelborn, 5: Diehl, W., Phil.
Landgr. v. Heſſ. Butzb. Wagner, A., Theoret.
Sozial=
ökonomik, 2, i. 2.; Weiſe, O., Unſ. Mundarten;
Wendt, G., Lebenserinn. e. Schulmannes; Wolfart,
Geſch. d. Stadt Lindau i. Bodenſee, 1, 1. 2.
Außerdem die neueſten gebundenen Bände
wiſſenſchaftlicher Zeitſchriften.
Sämtlich vom 21. Februar ab verleihbar.
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