Darmstädter Tagblatt 1903


28. Dezember 1903

[  ][ ]

Iuſerate

166. Jabrgang.
Verbunden mitWohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Iſluſtrierkes Unterhaltungsblakk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Abonnement=preis
monatlich 50 Pfg. vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Boſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſolvie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

1 303.

Montag, den 28. Dezember.

Imtliche Pachrichten des Großherzoglichen Freisamts Darmſtadt.
Bedingungen der Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank in Darmſtadt für
ihre vom 21. Dezember l. J3. an bis auf weiteres zu erteilenden Zuſagen.
Bei Hypothekar=Darlehen an Private beträgt der Zinsfuß 33%⁄₈, die ein=
malige
Vergütung, welche bei der Auszahlung an die Bank zu enkrichten iſt,
130J. Bei Kommunal=Darlehen hat der Anleiher die Wahl zwiſchen
folgenden zwei Wegen: 1. der Zinsfuß beträgt 370% die einmalige Ent=
ſchädigung
110%; oder 2. der Zinsfuß beträgt 33 % in den erſten 10 Jahren;
von da ab 3⁵⁄%⁄₈, die einmalige Entſchädigung 1280. Erfolgt die Auszahlung
des Darlehens nicht innerhalb 4 Wochen nach der Zuſage, ſo erhöhen ſich die
vorgenannten Sätze für die einmalige Vergütung je um 530½

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Geſuch des Kaufmanns Georg Möwes zu Eberſtadt um Genehmigung.
zur Errichtung einer Seifenſiederei.
Der Kaufmann Georg Möwes zu Eberſtadt beabſichtigt auf dem Grundſtück
Flur XVI Nr. 2881₁oo in der Schwanenſtraße daſelbſt eine Seiſenſiederei
zu errichten.
Pläne und Beſchreibung hierüber liegen 14 Tage lang. vom Erſcheinen/
dieſer Bekanntmachung an gerechnet, auf dem Bureau der Großh. Bürgermeiſterei
Eberſtadt zur Einſicht der Intereſſenten offen.
Etwaͤige Einwendungen ſind binnen dieſer Friſt bei Meidung des Aus=
ſchluſſes
bei Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt vorzubringen.
Darmſtadt, den 21. Dezember 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graucy.
(21830

Bekaunkmächung.
Betreffend: Die Nachſuchung der Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt
auf Grund von Schulzeugniſſen.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzeuguiſſe die
Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt nachſuchen wollen, werden hier=
durch
auf die nachfolgenden, bei Anbringung der Geſuche zu beachtenden Vor=
ſchriften
mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige
Geſuche ohne weiteres zurückgegeben werden.
1. Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur
dann einzureichen, wenn der ſich Meldende im Großherzogtum geſtellungs=
pflichtig
iſt, d. h. ſeinen dauernden Aufenthaltsort hat.
2. Die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt kann nicht vor
vollendetem 17. Lebeusjahr und muß ſpäteſtens bis zum 1. Februar des
Jahres nachgeſucht werden, in welchem das 20. Lebensjahr vollendet wird.
Sollten einzelne der nachſtehend unter ad aufgeführten Papiere und
insbeſondere das Schulzeugnis wegen noch nicht vollendetem Schulbeſuch bis zu
vorangeführtem Termin nicht vorgelegt werden können, ſo iſt gleichwohl das
Geſuch bis zu dieſem Zeitpunkt einzureichen und in demſelben aͤnzugeben, daß
die etwa noch fehlenden Papiere nachfolgen würden. Die Einreichung dieſer
Papiere muſz bei Verluſt des Aurechts der Berechtigung ſpäteſtens bis
1. April desſelben Jahres erfolgen.
3. Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein und iſt
hierzu ein Bogen in Aktenformat (nicht Brieſpapier) zu verwenden. Auch iſt
die nähere Adreſſe anzugeben.
4. Dem Geſüche ſind folgende Papiere beizufügen:
2) Geburtszeugnis (Auszug aus dem Zivilſtands=Regiſter, nicht Tauf=
ſchein
).
b) Die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mit der Erklärung,
daß für die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unterhalts,
mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, Bekleidung und Wohnung
von dem Bewerber getragen werden ſollen; ſtatt dieſer Erklärung genugs
die Erklärung des geſetzlichen Vertreters oder eines Dritten, daß er ſich

dem Bewerber gegenüber zur Tragung der bezeichneten Koſten verpflichte
und daß, ſoweik die Koſten von der Militärverwaltung beſtritten werden,
er ſich dieſer gegenüber für die Erſahpflicht des Bewerbers als Selbſt=
ſchuldner
verbürge.
Die Unterſchriſt des geſetzlichen Vertreters und des Dritten, ſowie
die Fähigkeit des Bewerbers, des geſetzlichen Vertreters oder des Dritten
zur Beſtreitung der Koſten iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebernimmt
der geſetzliche Vertreter oder der Oritte die in vorſtehendem Abſatze be=
zeichneten
Verbindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern er nicht
ſchon kraft des Geſetzes zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet iſt,
der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung.
c) Ein Unbeſcholtenheitszeuguis, welches für Zöglinge von höheren
Schulen (Gymnaſien, Realgymnaſien, Ober=Realſchulen, Progymnaſien,
Realſchulen, Realprogymnaſien, höheren Bürgerſchulen und ſonſtigen
militärberechtigten Anſtalten) durch den Direktor der Anſtalt, für alle
übrigen jungen Leute durch die Polizei=Obrigkeit oder ihre vorgeſetzte
Dienſtbehörde auszuſtellen iſt.
c Das Schulzenguis.
Sodann wird noch beſonders bemerkt:
zu pos. c daß die Schulzeuguiſſe, mit Ausnahme der Reifezeugniſſe für die
Univerſität und die derſelben gleichgeſtellten Hochſchulen und Reife=
zeugniſſe
für die Prima der Gymnaſien, Realgymnaſien und Ober=
Realſchulen, ſowie Reifezeugniſſe der Progymnaſien, Realprogymnaſien
und Realſchulen, ſämtlich nach Muſter 18 zur Wehr=Ordn. vom
22. November 1888 - Neuabdruck Reg.=Bl. Nr. 68 von 1901
ausgeſtellt ſein müſſen.
Im übrigen wird auf die Beſtimmungen der 88 88, 89, 90, 93 und 94
der angeführten Wehr=Ordnung verwieſen.
Großh. Prüfungs=Kommiſſion für einjährig Freiwillige zu Darmſtadt.

Der Vorſißzende:
Wick, Regierungsrat.

(21b07a

Zahlungs=Aufforderung.
Die Beitrüge zur Juvalidenver=
ſicherung
für diejenigen Verſicherten,
welche einer der hier beſtehenden Orts=
Betriebs= oder Innungs=Krankenkaſſen
nicht angehören (Dienſtboten, Mitglieder,
eingeſchriebener Hilfskaſſen u. ſ. w.) für
das 1V. Vierteljahr 1903 ſind bis
längſtens Ende dieſes Monats
an unſere Kaſſe, Waldſtraße Nr. 6, zu
entrichten, widrigenfalls Beitreibung der
Beiträge im Verwaltungszwangsverfah=
ren
erfolgen wird.
Gleichzeitig machen wir darauf
aufmerkſam, daße Arbeitgeber, welche
es unterlaſſen, die Verſicherungs=
beiträge
bis zu dem oben bezeich=
neten
Zeitpunkte abzuführen, nach
8 126 des Juvalidenverſicherungs=
geſetzes
mit Geldſtrafe bis zu 300
Mark belegt werden können.
Darmſtadk, den 22. Dezember 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Dr. Gläſſiug. (2182Jom

Berichtigung.
Die Bekanntmachung in Nr. 300 wird,
wie folgt, berichtigt:
1. Der Teilhaber der früheren Firma
Karl Friedrich Müller heißt nicht
Kubiſch, ſondern Kaviſch, die Firma
alſo auch nicht =Kubiſch &ap Müller=,
ſondern Kabiſch & Müller=.
2. Die Inhaberin der Firma Auguſte
Graulich iſt nicht am 17. Auguſt
1903, ſondern am 17. Auguſt 1883
(21865
geboren.

Vom 28. bis 30. ds. Mts. iſt die
ſtädtiſche Sparkaſſe auch nachmittags
von ½3 bis 5 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1903.
Weber,
Sparkaſſerechner. (21803d0

[316 am) im Zentrum der
Hofreite Stadt, ſehr geeigneter Bau=
platz
, iſt zu verkaufen. Reflekt. erfahren
Näh. unter R98 Exped. (198OImdo

49)

eonore Ilottwell.

Roman von Zſaria Vernhard.

Nachdruck verboten.

Drüben war der Sonnenſchein am Erlöſchen,
raſch, raſch ſtarb der goldige Schimmer hin; nur
ganz. ganz oben an den Wipfelſpitzen hingen noch
rote Pünktchen, blitzten auf, gleich hüpfenden Funken,
- waren ſie fort! Der Dämmerſchein unten hatte
ſein ſchönes, intenſives Blau verloren, er hatte ſich
aufgelöſt in ein froſtiges Grau.
Ein leiſes Seufzen ging durch das ſtille Gemach,
in dem die Büſten, die Bücher und Bilder ſo heim=
liche
Wacht hielten! Edmond wandte ein wenig den
Kopf, - da traf ſein Blick auf das ſüße, ſchöne,
leidensſtarre Antlitz der Ludoviſiſchen Meduſe, und
ihm war, als ſähe er allem Schmerz der Menſchheit
ins Geſichtl
Unterdeſſen ſaß Ada von Saint Croix in ihrem
hübſchen, mit allerhand modernem Kram aufgeputzten
Zimmer am Schreibtiſch, hatte elegantes Briefpapier
vor ſich liegen, hielt den Federhalter in der Rechten/
und ſah gedankenlos auf den ſchreiend bunten, großen
japaniſchen Schirm, der hinter dem Schreibtiſch
prangte und als Wanddekoration diente. Nach und
nach belebten ſich des Mädchens Züge, in die ſchwarzen

Augen kam ein verſchlagener Ausdruck, um die vollen
Lippen legte ſich ein hinterliſtiges Lächeln. So-
ja
, ſo würde es gehenl Sie ſetzte ſich zurecht
wie ein Menſch, der einen ganz beſtimmten Vorſatz
gefaßt hat, tauchte mit entſchloſſener Miene die Feder
ein und ſchrieb mit feſter Hand folgenden Brief:
Sehr geehrter Herr Doktorl
Sie entſinnen ſich ſicher noch unſeres letzten Bei=
ſammenſeins
. der Unterhaltung, die wir mit=
einander
geführt, Ihres Verſprechens, das ſich
an dieſe Unterhaltung knüpfte!
Die Zeit iſt gekommen, da Sie dies Verſprechen
zur Tat werden laſſen müſſen. Es iſt keine leichte
Aufgabe, die vor Ihnen liegt, das wiſſen Sie,
das ſagte ich Ihnen ſchonl Sie erwiderten mir,
als ich dies tat, es ſei nicht zum erſten Mal in
Ihrem Leben, daß Sie Patienten behandeln müßten,
die ſich dieſer Behandlung zu entziehen wünſchten,
- Ihr Beruf brächte Sie mit jeder Sorte Menſchen
in Berührung, und der verſtändig denkende Arzt
dürfe ſich niemals kleinliche Empfindlichkeit geſtatten!
Was Sie, ſehr geehrter Herr Doktor, noch
Perſönliches, an meine ſpezielle Adreſſe gerichtet,
hinzufügten, das mag ich Ihnen nicht wiederholen.
Vielleicht haben Sie es vergeſen.. ich habe Wort
für Wort behalten, denn dieſer Ihr Ausſpruch hat

mich beglückt und ſich über mich ſelbſt erhoben.-
Von einem bedeutenden, wiſſenſchaftlich ſo hochſtehenden
Manne derartig beurteilt zu werden, wie Sie es taten,
... kann es eine Frau nicht ſtolg und freudig ſtimmen?
Der Zuſtand meines Bruders flößt mir ernſte
Bedenken ein. Er natürlich will nichts davon hören,
behauptet ganz wohl zu ſein, ſpricht von weiten
Reiſen, die er demnächſt unternehmen möchte, und
will von Ihrem ärztlichen Beiſtand nichts wiſſen.
Wie Sie ihm denſelben oktroyieren, ihn zu einer
Unterſuchung beſtimmen werden, das ahne ich nicht,
überlaſſe es aber getroſt Ihnen, dieſen Knoten zu
löſen. Einem Mann von Ihrem Geiſt und Ihrer
Perſönlichkeit wird dies wahrſcheinlich nicht einmal
beſonders ſchwer fallen.
Mein Bruder hat ſeit einigen Tagen - wie er
behauptet, des ſchlechten Wetters wegen! - ſein
Zimmer nicht verlaſſen. Indeſſen, ſollten ſich auch
ſeine Dispoſitionen ändern, - vormittags gegen
ein Uhr finden Sie ihn jetzt ſicher daheim; er pflegt
dann zu arbeiten, auch zuweilen Geige zu ſpielen.
Nicht wahr, Sie verzeihen es meinem beſorgten
Schweſterherzen, daß ich Sie an Ihr Verſprechen
mahne? Es klingt immer noch in mir nach, wie
Sie zu mir ſprachen: Sie haben nur zu winken,
und ich bin dal Das könnte im Munde manches

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Taghlatt, Montag, den 28. Dezember 1903.

Nummer 303.

Holzanfuhr.
Die Anfuhr von ca. 1020 Rmtr.
Knüppelholz und 125 Rmtr. kleingeſpal=
tenem
Stockholz aus den ſtädtiſchen
Waldungen in das Holzmagazin an der
Pallaswieſenſtraße und in verſchiedene
ſtädtiſche Betriebe im Laufe des Winter=
halbjahres
ſoll verdungen werden.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 31. d. Mts.
vormittags 10 Uhr,
gehörig verſchloſſen und mit der Auf
ſchrift Holzanfuhr betreffend: verſehen,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Bedingungen liegen während der
Geſchäftsſtunden im Stadthaus, Zimmer
Nr. 13, zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jacger. (21828oi

Bekanntmachung.
Montag, den 11. Januar 1904,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Erben des Hofſchreiners
Jacob Heberer und ſeiner zweiten Ehe=
frau
Wilhelmine, geb. Bretz zu Darm=
ſtadt
zuſtehende Hofreite:
Flur II. Nr. 808¾₁o - 357 Mtr.
Kiesſtraße Nr. 49
in unſerem Bureau wiederholt zwangs=
weiſe
verſteigert werden.
Wenn andere rechtliche Hinderniſſe
nicht entgegenſtehen, kann Genehmigung
auch bann erfolgen, wenn die Schätzung
nicht erreicht werden ſollte.
Darmſtadt, 26. November 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
(20552a
Müller.

EAsohGohen anze Rallb Aaehe Shtdt Palhkoknehhe
Die am 2. Januar 1904 fälligen Coupons und verloſten Stücke obiger
Anleihen werden an unſeren Couponſchaltern vom Verfalltage ab eingelöſt.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1903.
(21866
Bank für Handel und Industrie.
Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Krenz.
uNorderung.
9
Die Darmſtädter freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz eröffnet,
am Donnerstag. 7. Januar 1904, abends ½9 Uhr, in der ſtädtiſchen
Turnhalle am Kapellplatz einen
neuen Aebuugskurg für freiwillige Kriegskranhenträger.
Schriftliche oder perſönliche Anmeldungen geſunder, patriotiſch geſinnter
Männer von tadelloſem Rufe, möglichſt (aber nicht unbedingt) militärfrei oder
der Landwehr und dem Landſturm angehörig, werden von jetzt ab bis zum
Eröffnungsabend bei der Führerſchaft entgegengenommen, auch liegt eine Anmelde=
Liſte in der Zigarrenhandlung von Cornelius Geyer, Marktplatz, zum
Einzeichnen offen.
Darmſtadt, 14. Dezember 1903.
(21587₈ms
Die Führerſchaft.
heſiſcher Landesverein vom Boten Krenz.
P. Seibert.
Buchner.
Durmſtädter Fonſum=, Spor= und,
Droduktions-Genoſenſchuft.
E. G. m. b. H.
Generalversammluns
am 30. Dezember 1903 in der Brauerei Böttinger, Ludwigsplatz 8.
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht des Aufichtsrats und des Vorſtandes.
2. Rechnungsablage.
3. Statutenänderung.
4. Vorſtandswahl.
5. Anträge.
Der Aufſichtsrat:
Otto Friedrich, Vorſitzender,
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andern eine höfliche Redensart ſein, bei einem Manne
von ihrem Ruf und Charakter bleibt eine derartige
Annahme ein für allemal ausgeſchloſſen!
Und ſomit: Auf baldiges Wiederſehen! Sie laſſen
ſich am beſten bei mir melden und wir verabreden
gemeinſam, wie wir unſern eigenſinnigen Patienten
zu ſeinem Heil zwingen.
Mit angelegentlicher Empfehlung von meiner
Mutter, die ſelbſtredend meine Beſorgniſſe teilt, und
mit einem ſchönen Gruß von mir für Ihre ent=
zückende
Tochter
immer die Ihre
Ada, Freiin von Saint Croiz.
Sie überlas das Geſchriebene und nickte. Es
würde ſeine Wirkung ſchon tunl
Wenn ſie zurückdachte an ihre beiden letzten
Begegnungen mit Dr. Flottwell, dann konnte ſie mit
ihm und mit ſich ſelbſt zufrieden ſein! Das zwangloſe
Beiſammenſein auf dem Maskenfeſt hatte ſie jedenſalls
in ihren Abſichten um ein gutes Stück gefördert, und
neulich - ſie lächelte vor ſich hin - hatte ſie, dem
Doktor und ihren Plänen zu Liebe, einen kleinen
dramatiſchen Auftritt ſehr geſchickt in Szene geſetzt.
Zufällig hatte ſie in Erfahrung gebracht, daß der Arzt
in Wittenberge einen von der Dreſchmaſchine be=
ſchädigten
Arbeiter behandelte, einen ſchweren
Fall, der ſeine häufige Anweſenheit erforderte. Arme
und kranke Leute waren nun zwar keineswegs der
eleganten Ada Fall=, . ſie ging ihnen aus dem
Wege, wo ſie nur konnte, ſie hörte nicht einmal gern
von ihnen ſprechen und hatte keine Ahnung, wer etwa
in ihrem eignen Wohnort Bolkitten leidend oder hilfs=
bedürftig
ſei, von andern Ortſchaften ganz zu
ſchweigen! Sie fand aber für gut, ſich für den ver=
glückten
Arbeiter in Wittenberge und für deſſen

Familie plötzlich warm zu intereſſieren, und als
Doktor Flottwell eines Tages bei dem niedrigen
Häuschen vorfuhr, um nach dem Mann zu ſehen, fand
er die Baroneß in der überheizten, dumpfriechenden
Stube ſitzen als gehöre ſie dahin, ein Kind der blaß
und überwacht ausſehenden Frau auf dem Schoß-
das
zweite an ihre Kniee gelehnt - ein drittes zu
ihren Füßen ſpielend. Sie begrüßte den Arzt mit
heiterſter Unbefangenheit, begegnete lächelnd ſeinem
erſtaunten Blick und fuhr fort, die heilige Eliſabeth
zu ſpielen, als habe ſie zeitlebens nichts anderes getan.
Doktor Flottwell hatte nichts direkt Lobendes gegen
ſie geäußert - dergleichen lag nicht in ſeiner Naturl
- aber daß ſie ihm wieder einmal gefallen, ſogar
ſehr gefallen hatte, wie ſie da unter den Kindern ſaß,
das hatte ſie nur zu gut gemerkt. - - Es wäre
der Dame nun freilich nicht eingefallen, um dieſen
alternden, bürgerlichen Arzt ein ſo ſchlau eingerichtetes
Reſſeltreiben anzuſtellen, wenn ſie nicht drei überaus
wichtige Geſichtspunkte dabei ins Auge gefaßt hättel
Erſtens: ſie wollte baldmöglichſt heiraten - wollte
durchaus Frau werden und aus der gedrückten und
ungemütlichen Atmoſphäre des mütterlichen Hauſes
heraus in andere Verhältniſſe kommen. Sie benahm
ſich nicht wie ein altes Mädchen, und niemand
behandelte ſie wie ein ſolches. Aber ſchließlich war
ſie eins, und alle Koketterie, alle Hilfsmittel und aus=
geklügelten
Toilettenkünſte halfen ihr über alle Tat=
ſache
nicht hinweg. Es war wirklich die höchſte Zeit
für ſie, unter die Haube zu kommen - ſie hatte Blicke
aufgefangen und Stichelreden gehört, die ihr dies
deutlich genug machten!
Zweitens: ſie wollte dieſer Leonore Flottwell,
von der alle Welt ſo viel Weſens machte, um die
die Männer herumſchwärmten wie die Motten um

die Flamme - dieſer Leonore Flottwell, die ihr, Ada
von Saint Croix, einen ſo erwünſchten Bewerber
wie Chriſtoph Sander ohne weiteres abſpenſtig gemacht
hatte, gern einen recht empfindlichen Streich ſpielen
- und durch wen konnte ſie ſie wohl empfindlicher
treffen als durch den eigenen Vater, mit dem ſie ein
ſo inniges Band treuer Kameradſchaft und gegen=
ſeitigen
Verſtehens verband? Daß ein Mädchen wie
Leonore nicht entfernt, nicht im Traum an die
Möglichkeit dachte, jemals noch eine Stiefmutter zu
bekommen - daß der Gedanke daran ſie mit namen=
loſem
Schmerz, ja. mit Abſcheu erfüllen und dem
Vater gänzlich entfremden würde, wußte Ada
und es bereitete ihr keinen kleinen Triumph, ſich den
Schreck, die Empörung des ſchönen, verwöhnten
Mädchens auszumalen und ihren eigenen ſchließlichen
Sieg, der unausbleiblich mit Lores Entfernung aus
dem Vaterhauſe endigen mußte: Ote-toi, que je my
mettel
Endlich drittens= Ada hielt Doktor Flottwell für
eine ſehr gute Partie, für reichl Eine große, ein=
trägliche
Praxis hatte er, das unterlag keinem Zweifel
eigenes Vermögen beſaß er auch, mithin lohnte
es immerhin, ſeine Frau zu werden. Von Feliz
Relſon wußte die Baroneß nichts - das heißt, ſie
hatte ſeinen Namen gehört und die Tatſache, daß
der Doktor ſich dieſes Sohnes eines Jugendfreundes
annehme - weiter nichts!
Alſo denn es war beſchloſſene Sache für ſie:
konnte ſie micht Frau Chriſtoph Sander auf Witten=
berge
werden - und dazu bot ſich ihr jetzt leider
nicht die allermindeſte Ausſicht mehrl - ſo wurde
ſie eben Frau Doktor Flottwelll-
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 303.

Darmiſtädter Tagblatt. Montag. den 28. Dezember 1903.

Seite 3.

Aus andere Sprachfehler heilt
Dir. F. Baun,
D.1
B D G D

14 H
(9997
Vismarckſtraße 82.
Durch die vielen Arten von Sprachfehlern iſt es ſehr ſchwierig, ſtets die richtige Behandlung zur Heilung zu finden, es iſt
alſo kaum glaublich, daß es Leute gibt, welche auf Grund eigener Heilung vom Stottern andere heilen wollen und
ſogar ſolche, welche ganz andere Fehler haben. (Es gibt beim Stottern verſchiedene Arten.) Durch falſche Behandlung kann ein
Mißerfolg und gar eine Verſchlimmerung des Leidens eintreten. Da nun meine Methode auf einem ernſten, eingehenden Studium
und langjährigen praktiſchen Erfahrungen in meiner Erziehungsanſtalt beruht, ſo dürfte niemand darüber im Zweifel ſein,
wohin er ſich zu wenden hat.
Meine Methode iſt anerkannt die leicht faßlichſte und praktiſchſte, dafür bürgen die bei mir aufliegenden Zeugniſſe und Referenzen.

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4 Kramer, Köln.
H. Stibbe. Köln.
4I. W. Dieſienbach, Hünchen.
Röder, Röln.
1. A. Eillka, Verlin.
Arrak, Fl. Mt. 2.50, 2.80, 3.
Rum ½ Fl. Mk. 135, 1.50, 160
Burgunder
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Fl. Mr. 160, 1.75, 1.85
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nunmehr in die Lage, jede grössere Veranstaltung ühernehmen zu können, wie auch
jederzeit hinreichende und passende Räume zu Vorträgen, Versammlungen, Hoch-
zeiten
und anderen Festlichkeiten zur Verfügung zu haben.
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Grafenstrasse 18 und 20.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 28. Dezember 1903.

Rummer 308.

Füllung, bei welcher das Bier bis zur Flasche die günstigste Lager-
temperatur
beibehält.
Füllung. wolche die Erhaltung der Original-Vollmundigkeit alleinig
zur Folge hat.
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worden in den Hellern dor Brauorei

4

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Füllung, bei welcher das Bier seine gesamte Hohlensäure vom Lager-
fass
bis zur Flasche vollständig erhält.
Füllung, welche durch Luſtabschluss hygienisch das Vollkommonste
erreicht.

Füllung, welche für grösste Haltharkelt Gonähr leistet.

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Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 28. Degember 1903.

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Alle Sitzplätze für Saal, Eſtraden und Balkon ſind numeriert und
werden nach Reihenfolge der Abholung abgegeben. - Gäſte können nur durch
Mitglieder eingeführt werden.
Programme und Texte ſind abends an der Kaſſe zu haben.
Die Dame werden gebeten, ihre Hüte abzulegen.
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Dienstag, 29. Dez., 8½ Uhr: Poſaunenchor.
Mittwoch, 30. Des., 8½ Uhr: Probe für
den Familienabend.
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Samstag, 2. Jan., 9 Uhr: Andacht.

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d. Se
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5t

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Herr Friedrich.
Herr Lehrmann.
Herr Hacker.
Herr Schulze.
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Oberleut. Hagemeiſter v.
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Erſter Kriegsgerichtsrat
Verhandlungsführer) Herr Wagner.
Zweiter Kriegsgerichtsrat
(Beiſitzer)
Herr Seidler.
Dritter Kriegsgerichtsrat
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Der Protokollführer Herr Waigandt.
Ein einjähr.=frw. Unterarzt Herr Gräffner.
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Balkon M. 1.50, erſte Galerie M. 100, zweite
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Aus dem Spielplan.
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Große Preiſe. Anfang 7 Uhr. Mitt=
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mäßigten
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Hierauf:
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zweiter Rang M. 150, zweiter Rang Mittel=
loge
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dritter Nang M. 100. dritter Rang Mittelloge
M. 100, Parkettloge M. 1.50, Sperrſitz M.l.50,
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½- 5 Uhr, ſowie an den folgenden Lagen,
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welche berufen ſind, die Zähne der Kinder auf ihre
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Pflege der Jähne und des Mundes für das allgemeine
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Zahnputzmittel, wie es 3. B. Saræs Kalodont
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weiter empfohlen. Verkaufsſtellen durch Plakate kennt=
(21872I1
lich.

Die Lage in Süd=Afrika.
Fb. Aus London, 23. Dezember, wird uns
geſchrieben:
Die Zeitungen vom Kap und aus den neuen Kolo=
nien
bringen trübe Stimmungsbilder. Es iſt einiger=
maßen
auffallend, daß die Nachrichten der Londoner
Preſſe ſeit einiger Zeit aus Südafrika ſo ſpärlich fließen,
und als Aufklärung könnte nur der Verſuch, die wahre
Lage zu vertuſchen, oder aber das fieberhafte Intereſſe
dienen, das den Vorgängen im fernen Oſten zugewandt.
wird. Was die Kapkolonie zunächft angeht, ſo tobt
dort ein wütender Parteikampf, der zu um ſo größerer
Heftigkeit entbrannt iſt, weil der mehr berüchtigte als
berühmte Freibeuter Dr. Jameſon, der Führer der Pro=
greſſiven
, kein Mittel unverſucht läßt, die Mitglieder des
Afrikanderbonds bis zum äußerſten zu reigen. Aber alle
ſeine offenen und verſteckten Angriffe gegen dieſe Partei
haben nur den Erfolg gezeitigt, dieſe zu einer energi=
ſcheren
Propaganda als bisher anzuſpornen, und die
gegenwärtige Lage der Dinge läßt kaum einen Zweifel
übrig, daß der prädominierende Einfluß im nächſten Kap=
parlament
dem Bond gehören wird. Von Natal mit
ſeiner überwiegend britiſchen Bevölkerung muß natürlich
abgeſehen werden, aber das innige Zuſammengehen mit
der holländiſch=reformierten Synode hat dem Bond auch
in der Orangefluß= und der Transvaal=Kolonie eine be=
deutende
Zahl von Anhängern verſchafft, die bei einer
ſtäteren Klärung der politiſchen Verhältniſſe leicht das

Uebergewicht zu Gunſten der ſüdafrikaniſchen Partei und
damit die Möglichkeit für ein geeintes, unabhängiges
Südafrika herſtellen könnten.
Der Ruf nach einer ſelbſtändigen Verfaſſung wird
immer allgemeiner und er geht nicht allein von der
Boerenbevölkerung, ſondern auch von der Mehrheit der
britiſchen Ausländer aus. Es iſt nicht allein die Miß=
wirtſchaft
der aus England bezogenen jungen und un=
erfahrenen
Beamten, der auf eine gute und zahlende
Anſtellung verſeſſenen Söhne adliger Familien, ſondern
vornehmlich die von der engliſchen Regierung geplante
Einführung chineſiſcher Arbeiter, die die Gemüter in
Wallung gebracht hat. Der ſoeben an ſeinen Poſten
zurückgekehrte Lord Milner wird keine leichte Arbeit vor
ſich haben, und noch viel weniger der neue engliſche
Kolonialminiſter, der ein recht undankbares Amt an=
genommen
hat. Man kann es Mr. Chamberlain wohl
nachfühlen, daß er ſich zu ſeiner Abdankung im rechten
Augenblicke entſchloß, um die Augen ſeiner Landsleute
von den in Südafrika begangenen Fehlern abzulenken
auf ein Gebiet, das bei dem fremdenfeindlichen Inſtinkte
der Maſſen leicht zu einer erhöhten Popularität führen
könnte. Auf dem europäiſchen Feſtlande wird die Nach=
richt
vermutlich große Ueberraſchung hervorrufen, daß
in gewiſſen Diſtrikten der Kapkolonie eine grenzenloſe
Verarmung und Hungersnot infolge der letzten Dürre
eingeriſſen iſt. Wir ſind dem Berichte des Mr. de
Marillac in der engliſchen Preſſe bisher nicht begegnet.
Der Herr will das Land in den betreffenden Teilen be=
reiſt
haben und ſtützt ſeine Angaben auf eigene An=
ſchauungen
. Seit dem Kriege, ſagt er, hätten hunderte
von Familien daſelbſt dem Hungerstode ſich preis=
gegeben
geſehen. Unterſtützungsgeſuche an die Regierung
blieben ſelbſt dann unbeantwortet, als die letzte Dürre die
Verhältniſſe ins ungeheure verſchlimmerte. Die Kinder
ſtarben wie die Fliegen, um einen unſchönen, aber treffen=
den
Ausdruck zu gebrauchen. Als Feuerungsmaterial

[ ][  ][ ]

N 303.
Montag, den 28. Dezember.
1903.

mußten Obſtbäume benutzt werden, weil das erforder=
liche
Geld zur Beſchaffung von Kohlen nicht vorhanden
war. Mildtätige Nachbarn ſchenkten das Fleiſch ver=
hungerter
oder durch irgendwelche Krankheiten verendeter
Tiere. Den toten Schafen wurde das Fell abgeſtreift
und dieſe, nachdem die Felle entfernt worden, mitſamt
dem verdorrten Fleiſch und den Knochen gekocht. In
einer Familie verſtarben 5 Kinder, zwei davon an einem
Tage. In den betreffenden Diſtrikten erlagen tauſende
von Feldmäuſen, Meerkatzen und zahlreiche Schildkröten
der Trockenheit.
So ſchrecklich die Schilderung iſt, ſo viel Warſchein=
lichkeit
hat ſie, laufen doch aus der Orangefluß=
Kolonie und dem Transvaal, nicht, minder
traurige Meldungen ein. Tauſende engliſche, amerikaniſche,
holländiſche und auſtraliſche Bettler ſchwärmen in der
Orangefluß=Kolonie, umher, jeder Hausbeſitzer und
Farmer wird von einem Heere Arbeitsloſer belagert.
Die Farmer ſind überſchuldet, die Geſchäftsinhaber von
Bloemfontein und anderen Städten dem Ruin nahe.
Eine Meldung beſagt, daß zwei große Firmen in Bloem=
fontein
an einem Tage 450 bezw. 3.50 M. bares Geld
einnahmen, zahlreiche Farmer, deren Beſitzſtand vor dem
Kriege nach tauſenden von Pfd. Sterling zählte, können
heute nur auf 2000 bis 4000 Mark Geſamtvermögen ein=
geſchätzt
werden. Die Verbrechen oder Vergehen nehmen
reißend ſchnell zu; iſt doch Sterben oder Stehlen die
alleinige Loſung.
Man berechnet den Verluſt der Farmer der Kap=
kolonie
allein auf 4 Milliarden Mark, und danach laſſen
ſich ähnliche Berechnungen für die Orangeflußkolonie und
den Transvaal anſtellen, die doch weit mehr gelitten
haben. Der ſonſt ſo verſöhnlich geſtimmte General Ben
Vilioen, der vor ſeiner Abreiſe nach den Vereinigten
Staaten jüngſt in Kapſtadt interviewt wurde, iſt ſehr
peſſimiſtiſch und verſtimmt, weil die engliſche Regierung
keine Anſtalten mache, die dem Vereeniginger Friedens=
ſchluſſe
zufolge längſt fälligen Schadenerſahſummen zu
begleichen. Er hält die beabſichtigte Einführung chineſi=
ſcher
Arbeiter für einen ſchweren Fehler. Dieſe Auf=
faſſung
ſcheint auch von der Mehrheit in Südafrika ge=
teilt
zu werden, aber Lord Milner und die engliſche
Regierung wollen es anders. Umſonſt werden Stimmen.
laut, die auf die Verhältniſſe in Natal verweiſen, den
einige Spötter den Namen Kulinie ſogenannt nach dem
indiſchen Kulies) gegeben. In der Tat muß man billiger=
weiſe
dem Einwurfe beiſtimmen, daß die Chineſen das
Geld aus dem Lande forttragen werden, während ſie
die weißen Arbeiter brotlos machen. Der Chineſe iſt
weit genügſamer, er wird auch in Südafrika in der
Hauptſache von dem aus China bezogenen Reis leben,
die ſüdafrikaniſche Landwirtſchaft wird davon keinen
Gewinn ziehen, und die Hauptſache iſt, daß das jetzige
Vorhaben der Randminenmagnaten nur das Vorſpiel für
weit ſchwerere Verwicklungen ſein wird. Wie lange ſoll
denn übrigens die Periode chineſiſcher Arbeit in Süd=
afrika
dauern: 5, 10, 30 Jahre oder immer?

Deutſches Reich.
Die Lage des Arbeitsmarktes hat
ſich, wie das vom Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amte
herausgegebene Reichs=Arbeitsblatt; ausführt, zwar
im Monat November entſprechend der vorgerückten
Jahreszeit gegen Oktober etwas verſchlechtert, nichts=
deſtoweniger
, hat, ſich an dem verhältnismäßig
günſtigen Geſamtcharakter des Arbeitsmarktes auch
im November nichts geändert. In den hauptſäch=
lichſten
Induſtrien war die Geſtaltung des Arbeits=
marktes
, verglichen mit dem gleichen Monat des
Vorjahres, jedenfalls eine erheblich günſtigere. Der
Kohlenbergbau war auch im November ſehr gut be=
ſchäftigt
; die Metall= und Maſchineninduſtrie hatte,
abgeſehen von einzelnen Branchen, genügende Be=
ſchäftigung
, und die Textilinduſtrie war, von einigen
Zweigen abgeſehen, mit Aufträgen reichlich verſehen.
In der chemiſchen Induſtrie und in der elektriſchen
Induſtrie waren ebenfalls im November wie in den
Vormonaten die Verhältniſſe zufriedenſtellend. Ferner
wirkte das milde Wetter günſtig auf die Bautätigkeit, die
während des ganzen Novembers aufrechterhalten werden
konnte. Umgekehrt hatte von dieſer Witterung die
Konfektionsinduſtrie, insbeſondere die Damenmäntel=

branche, Schaden. Mit den Einſchränkungen, welche
durch das Vorſchreiten der Jahreszeit geboten ſind,
kann danach auch im November die allgemeine Lage
des Arbeitsmarktes als verhältnismäßig günſtig be=
zeichnet
werden.
Nach den Verl. Pol. Nachr. wird die
Reviſion des preußiſchen Vereinsge=
ſetzes
erwogen, befindet, ſich indeſſen noch im
Stadium der Vorbereitung, welche vielleicht dem=
nächſt
greifbare Geſtalt erhalten wird. Es wird ſich
aber nur darum handeln, einige praktiſche Unzuträg=
lichkeiten
, die ſich in der Handhabung des vor mehr
als 40 Jahren unter weſentlich anderen Verhältniſſen
erlaſſenen Vereinsgeſetzes inzwiſchen ergeben haben,
zu beſeitigen, um im übrigen die Beſtimmungen
dieſes Geſetzes und die demſelben zu Grunde liegenden
Prinzipien aufrecht erhalten zu können. Abgeſehen
von einer Erweiterung der Rechte der Frauen zur
Teilnahme an Vereinen und Verſammlungen kommt
dabei noch eine Reihe von anderen Beſtimmungen in
Betracht.
Nach einem Telegramm des ſtellvertretenden
Kommandeurs der Schutztruppe in Windhoek,
Techow, lieferten die Witbois unter dem Bezirks=
amtmann
Burgsdorff am 10. Dezember den Einge=
borenen
am Südrande der Karasberge ein ſiegreiches
Gefecht. Der diesſeitige Verluſt der Eingeborenen
beträgt drei Tote und zwei Verwundete.
Ausland.
Die Verhandlungen über das Handelsprovi=
ſorium
zwiſchen Oeſterreich und Italien dürften vor
Neujahr nicht beendigt werden. In dieſem Falle
würde wahrſcheinlich, um den Zollkrieg zu vermeiden,
der bisherige alte Tarif vorderhand in Gültigkeit
bleiben.
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe warf
Graf Tisza einen Rückblick auf die lange Rekruten=
debatte
, dankte der Koſſuthpartet, daß der parlamen=
tariſche
Kampf nunmehr in das verfaſſungsmäßige
Bett zurückgeleitet ſei, und warf einem Dutzend Ab=
geordneten
, die die Obſtruktion noch fortſetzen, vor,
daß ſie eine die Nation mordende Politik betrieben,
den Parlamentarismus untergrüben, den guten Ruf
der Nation ſchädigten und die Teilnahme an den
Handelsvertragsverhandlungen und ein vollgewich=
tiges
Eintreten auf dem Balkon erſchwerten. Die
Regierung könne nichts dagegen tun und nur die
Armee durch Einbehaltung der Reſerviſten vor dem
Zerfall bewahren. Die Obſtruktion habe davon alſo
keinen Nutzen; anderſeits würden über tauſende armer
Familien unermeßliche Leiden gebracht. Namens
dieſer Unglücklichen appellierte Graf Tisza unter
lautem Beifall der Rechten an die Obſtruktion, den
nutzloſen Kaupf nicht länger fortzuſetzen.
- Im franzöſiſchen Senat beantragte der
Kriegsminiſter die Wiederherſtellung des Kredits für
den Schießbedarf, welchen die Kommiſſion um
486000 Franes verminderte. Der Kriegsminiſter
verlangt, daß das Haus ihm das Vertrauen aus=
ſpreche
, indem es den Kredit wieder herſtelle. Der
Berichterſtatter Duboſt unterſtützte alsdann den Ab=
ſtrich
, der mit 157 gegen 127 Stimmen angenommen
wurde. Schließlich wurde das geſamte Kriegsbudget
mit den erwähnten Abſtrichen angenommen.
- Wie die=Agenzia Stefani' aus Paris meldet,
wurde der franzöſiſche Botſchafter am Quirinal,
Barrere, infolge einer Verſtändigung zwiſchen der
italieniſchen und der franzöſiſchen Regierung
beauftragt, dem italieniſchen Miniſter des Aeußeren,
Tittoni, mitzuteilen, daß Miniſter Delcaſſs bereit ſei,

mit Italien, ein Schiedsgerichtsüberein=
kommen
abzuſchließen, ähnlich demjenigen, welches
kürzlich zwiſchen Frankreich und England abgeſchloſſen
wurde. Die Unterſuchung des Uebereinkommens wird
unverzüglich in Paris ſtatthaben.
- In der ſpauiſchen Kammer erwiderte auf
eine Anfrage betreffend die Verteidigung der Rechte
Spaniens in Marrokko angeſichts der Haltung
Frankreichs, Englands und Italiens, der Miniſter
des Aeußern, er verfolge aufmerkſam die Haltung
der Mächte, aber bisher lägen keine Anzeichen vor,
daß die Rechte Spaniens gefährdet ſeien. Die Re=
gierung
würde keinen Angriff auf die ſpaniſchen Be=
ſitzungen
in Afrika dulden.
- Von diplomatiſcher Seite wird eine unmittel=
bare
Kriegsgefahr in Oftaſien beſtritten. Ein japa=
niſches
Ultimatum an Nußland iſt nicht ergangen.
Meldungen über Kriegsrüſtungen laufen aber fort=
geſetzt
ein.
Aus Peking berichtet dagegen das Bureau Reuter:
In gutunterrichteten Kreiſen werden die Ausſichten
auf friedliche Beilegung des Streits zwiſchen
Rußland und Japan, als weniger hoffnungsvoll
betrachtet. Es heißt, Japan wolle keine weiteren
Zugeſtändniſſe hinſichtlich der Punkte machen, die
ſeine vitalen Intereſſen berühren. Man glaubt, daß
ein weiterer Notenaustauſch, wenn nicht Rußland
wichtige Zugeſtändniſſe mache, die Kriſis beſchleunigen
und Japan es ablehnen werde, dem Uebereinkommen
zuzuſtimmen, welches die Frage der Näumung der
Mandſchurei in der Schwebe laſſe. Man vermutet
jetzt, daß dieſe Anregung von der ruſſiſchen Regie=
rung
als ballon dessai gegeben wurde. Es würde
darin eine Verletzung der bündigen Bürgſchaften
liegen, welche Japan der chineſiſchen Regierung
gegeben hat. Eingeweihte chineſiſche Beamte ſehen
der weiteren Entwickelung der Dinge mit größter
Sorge entgegen und ſehen viele Gefahren voraus,
welche China durch einen Krieg drohen würden,
mit dem noch die Möglichkeit verbunden wäre, daß
eine Teilung Chinas die Folge ſeiner Unfähigkeit
ſein könne, die Neutralität der Häfen und Untertanen
zu ſchützen.
Leipzig, 23. Dez. Die Weihnachtsfeiern der
Crimmitſchauer Ausſtändigen, die in Gößnitz
und Schmölln ſtattfinden ſollten, ſind in beiden Ort=
ſchaften
von den Behörden verboten worden.
Fb. London, 24. Dez. Die Worte des deutſchen
Kaiſers gelegentlich der Feſtlichkeiten in Hannover
haben die engliſche Preſſe förmlich elektriſiert. Viele der
Blätter können ihre Erregung über die der britiſchen
Garde widerfahrene vermeintliche Kränkung kaum meiſtern,
andere üben eine maßvollere Kritik. Zur Sache möchten
wir folgendes bemerken: Für den Engländer hat der
Name des heiſernen Herzogs(Wellington) etwas heiliges;
keinem andern engliſchen Feldherrn oder Staatsmanne
ſind hierzulande mehr Denkmäler errichtet worden, als
dem Verbündeten Blüchers bei der Entſcheidungsſchlacht
von Belle Alliance. Um die in England hervorgerufene
Aufregung zu verſtehen, muß man zunächſt die engliſche
Geſchichtsſchreibung in Vetracht ziehen. Sie kennt und
lehrt nur ein von Wellington ſiegreich erfochtenes Water=
l
00 - Blücher kam gerade rechtzeitig, um dem engliſchen
Feldherrn Glück und einen guten Abend zu wünſchen.
Davon, daß die Mehrzahl der Truppen, die unter dem
neiſernen Herzogl fochten, Hannoveraner und Velgier
waren, wird in engliſchen Geſchichtsbüchern nichts er=
wähnt
. Darum ſollte man die Aufregung im engliſchen
Volke ob der in Hannover gefallenen Worte des deutſchen
Kaiſers nicht allzu ſtreng verurteilen: Der Hieb hat in
England verfangen, aber jedermann hält die deutſche
Darſtellung des Vorganges für falſch und eine An=
maßung
. Soll man den unwiſſenden Einzelnen oder
das Syſtem tadeln ?

Von der Künſtlerkolonie.
5 Im Ernſt Ludwigs=Hauſe auf der Mathildenhöhe
iſt gegenwärtig ein im Auftrag Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs von Herrn Profeſſor Olbrich ent=
worfener
und unter ſeiner Leitung von Fräulein Appel
hier in Seide geſtickter Prunkteppich ausgeſtellt.
Derſelbe iſt für den Muſikſalon Sr. Königl. Hoheit de=
Großherzogs beſtimmt, wird aber vorerſt noch auf der
Weltausſtellung in St. Louis und an anderen Orten
allsgeſtellt werden.
Die dem Künſtler geſtellte Aufgabe war, die Motive
des in mäßiger Größe gehaltenen Teppichs mit den
Ornamenten des Muſikſalons in Einklang zu bringen.
Hieraus erklärt ſich das Taubenmotio ſvier Gralstauben
zu beiden Seiten), ſodann ſollte das Ganze ſozuſagen
eine Sinfonie von Formen und Farben bilden; auf die
Herausbildung des Linienrhythmus iſt deshalb vom
Künſtler beſondere Liebe verwandt worden. Den Grund=
gedanken
für die Sinfonie bilden die Verſe aus dem
Prolog zu Goethes Fauſt:
Die Sonne tönt nach alter Weiſe
In Bruderſphären Wettgeſang,
Und ihre vorgeſchriebne Reiſe
Vollendet ſie mit Donnergang.
Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,
Wenn keiner ſie ergründen mag;
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich, wie am erſten Tag.
Die vier Elemente Waſſer, Feuer, Luft und Erde
kommen ſymboliſch zum Ausdruck. Aus dem Element des
Waſſers ſteigt die leuchtende Sonne empor und über
Gewölk erhebt ſich ein myſtiſcher, die Religion verſinn=
bildlichender
Leuchteraltar, in deſſen Anblick die beiden
zur Seite ſchwebenden Engel verſunken ſind, darüber ſind
durch drer herrliche Frauenköpfe die Frauenſtimmen

(Sopran, Mezzoſopran und Alt) allegoriſch dargeſtellt.
Die phantaſiereichen Allegorien der Elemente Luft und
Erde krönen dieſes Mittelſtück. Um das ſchon erwähnte
Taubenmotiv hängt auf beiden Seiten ein in ſtilvoll
geſchwungenen Linien gehaltener Prachtbehang herab, in
deſſen einzelnen Feldern auf der einen Seite Volkslieder
auf der anderen muſikaliſche Erinnerungen und Eindrücke
des hohen Auftraggebers des Kunſtwerks im Bilde dar=
geſtellt
ſind. Auf dieſe Weiſe iſt eine große Zahl kunſt=
voll
ausgeführter Bildchen entſtanden. In den beiden
oberen Seiten=Feldern iſt ein in harmoniſchem Geläute
gedachtes Glockenſpiel ornamentartig angebracht.
Das ſind die Grundideen des an Motiven, künſt=
leriſchen
Gedanken und Details überreichen Werkes, die
man kennen muß, um es zu verſtehen und richtig zu
beurteilen. An der Ausführung des Prachtſtückes iſt ein
Jahr gearbeitet worden; die Arbeit fordert unbeſchränkte
Bewunderung heraus, nicht Fleiß und Geduld allein
genügen, ſo etwas zuſtande zu bringen, ſondern die
Begeiſterung muß ſich mit ihnen zu dieſem Zwecke ver=
einigen
. Bemerkt ſei noch. daß bei der Ausfuͤhrung der
Arbeit eine plaſtiſche Wirkung nicht beablichtigt worden
iſt. Gleichzeitig mit dem Teppich ſind auch die die Vor=
arbeiten
zu demſelben darſtellenden Skiszen und Entwürfe
Olbrichs ausgeſtellt.
Der Prunkteppich wird bis Ende dieſes Monats im
Ernſt Ludwigshauſe für die öffentliche Beſichtigung ausge=
ſtellt
bleiben, ſodann zunächſt nach Frankfurt a. M.gehen und
päter, wie ſchon bemerkt, in der deutſchen Abteilung der
Weltaucſtellung in St. Louis zur Ausſtellung gelangen.
Nach, Beendigung derſelben ſoll er in mehreren größeren
Städten des In= und Auslandes ausgeſtellt werden, ſo
daß er vorausſichtlich erſt nach 3 Jahren wieder hierher
zurückommen und von Seiner Königlichen Hoheit dem
Großherzog in Beſitz genommen wird.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
( Erdbeben in Mitteldeutſchland? Prof.
Dr. E. Wiechert (Göttingen) ſchreibt dem Hann. Kur.
Ueber die erdbebenartige Erſcheinung in Mitteldeutſch=
land
am Montag, den 14. Dezember, ſind der Geo=
graphiſchen
Anſtalt, in Göttingen eine große Zahl von
Nachrichten zugegangen, und noch immer weitere treffen
ein. Die Beobachtungsorte erſtrecken ſich nun ſchon nach
Norden bis Münder a. D., alſo über Hameln hinaus,
nach Weſten bis zum Dorfe Weimar bei Kaſſel., nach
Oſten bis Eſchwege, im Süden bildet die Rhön die
Grenze. In den nördlichen Gebieten hat der Schallent=
ſchieden
vorgeherrſcht. Man hörte Geräuſche wie von
herabfallenden Schneemaſſen, und dumpfe Schläge;
Fenſter klirrten, Türen bewegten ſich; hier und da wur=
den
auch andere Erſchütterungen im Hauſe wahrgenommen.
Beobachter im Freien geben in der Regel an, daß der
Schall von Weſten gekommen wäre. Beobachtet man
noch, daß in der Göttinger Geophyſikaliſchen Anſtalt keine
Spur einer Erſchütterung des Erdbodens verzeichnet
worden iſt, ſo wird man immer wieder zu der Ver=
mutung
geführt, daß es ſich in erſter Linie um eine Er=
ſchütterung
der Luft gehandelt habe. In der Tat hat
Um iene Zeit eine Exploſion von gewaltigem Umfange
in der Siegener Dynamitfabrik bei Förde ſtattgefunden.
Hier gingen nicht weniger als 300 Jentner Dyna=
mit
in die Luft, gewaltige Verheerungen anrichtend.
Noch in dem eine halbe Stunde entfernten Förde wurden
viele Fenſterſcheiben gertrümmert. Die Sieg. Itg. gibt
an, daß die Exploſſion um etwa 5 Uhr 10 Minuten
ſtattgefunden habe; in der Göttinger Sternwarte wurde
die Erſchütterung wenige Sekunden nach 5 Uhr 19 Min.
beobachtet. Das ſtimmt zuſammen, wenn man bedenkt,
daß der Schall in je drei Sekunden ein Kilometer zurück=
legt
, alſo etwa 7 Minuten gebraucht hat, um die rund

[ ][  ][ ]

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 28. Dezember 1903.

Rummer 303.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großeherzog haben dem
Pfarrer Wilhelm Hofmeyer zu Nieder=Erlenbach die
neu errichtete fünfte evangeliſche Pfarrſtelle an der
unierten Gemeinde Offenbach, Dekanat Offenbach, über=
tragen
.
Ernannt wurden die Finanzakzeſſiſten Philipp
Beſt aus Aſſenheim, Karl Jung aus Darmſtadt,
Ludwig Schmierer aus Darmſtadt, Dr. Wilh. AIl=
mann
aus Nieder=Erlenbach, Auguſt Weimer aus
Mainz zu Regierungsaſſeſſoren.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Pfand=
meiſter
für den Beitreibungsbezirk Friedberg Johann
Konrad Oehler zu Friedberg unter Anerkennung ſeiner
langjährigen Dienſte auf ſein Nachſuchen.
( Ordensverleihungen. Se. Maj. der Kaiſer
haben folgenden Militärperſonen die Erlaubnis zur An=
legung
ihnen verliehener griechiſcher Orden erteilt und
zwar: des Großkreuzes des Erlöſerordens dem General=
leutnant
Freiherrn von Gall, Kommandeur der Großh.
Heſſiſchen (25.) Diviſion; des Großkommandeurkreuges
desſelben Ordens dem Generalmajor von Schmidt,
Kommandeur der 25. Kavallerie=Brigade Großh. Heſſiſchen);
des Kommandeurkreuges desſelben Ordens dem Oberſt=
leutnant
von Bernuth, Kommandeur des 1. Großh.
Heſſiſchen Dragoner=Regiments Nr. 23, und dem Oberſt=
leutnant
Deinhard, Kommandeur des 2. Großh. Heſ=
ſiſchen
Feld=Art.=Regiments Nr. 61 des goldenen Nitter=
kreuges
desſelben Ordens den Hauptleuten von Goerne
und Freiherr Schenck zu Schweinsberg, beide im
1. Großh. Heſſ. Infanterie=Regiment Nr. 115, den Ritt=
meiſtern
Selzam, Schörke und von Wilms, den
Oberleutnants Godeffroy=Faerber von Jage=
mann
und Lungershauſen, ſämtlich im 1. Großh.
Heſſ. Dragoner=Regiment Nr. 23, und dem Oberleutnant
Grafen von Büdingen im 1. Großh. Heſſ. Infanterie=
Regiment Nr. 115, ſowie des ſilbernen Ritterkreuges des=
ſelben
Ordens den Leutnants von Hombergk zu
Vach, Freiherr Schenck zu Schweinsberg, Frhr.
Gans Edler Herr zu Putlitz, Freiherr von Gall
(Karh. ſämtlich im 1. Großh. Heſſ. Infanterie=Regiment
Nr. 115, den Leutnants von Beſſer, Böcking, Frei=
herr
von Gienanthund von Goriſſen,ſämtlich im
1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiment Nr. 23, dem Leutnant
Riedeſel Freiherrn zu Eiſenbach (Hermann) im 2.
Großh. Heſſ. Dragoner=Regiment Nr. 24 und dem Muſik=
direktor
Hilge im 1. Großh. Heſſ. Infanterie=Regiment
Nr. 115.
1 Militärdienſtnachrichten. Befördert wurden zu
2ts. der Reſ. die Vigewachtmeiſter; Roßis (heydt.
Selck (Frankfurt a. M.) des 1. Großh. Heſſ. Feldart=
Regts. Nr. 25, Lamberts (Rheydt), Pleßer
(Meſchede) des 2. Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 61,
Behrens (1Altona) des 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regts.
Nr. 24, Andreae (Frankfurt a. M.) des 1. Großh.
Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 23. Reiß, Leuchs ( Frank=
furt
a. M.) des Großh. Heſſ. Train=Bats. Nr. 18.
Se. Königl. Hoheit der Großeherzog hat für die
Weihnachtsbeſcherung der Kripper ein Bild der Prin=
zeſſin
Eliſabeth geſtiftet.
Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzeſſin
Andreas von Griechenland werden ſich bald nach Neu=
jahr
zur Feier der Jahreswende in Griechenland nach
Athen begeben. Die Rückkehr nach hier iſt noch un=
beſtimmt
.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 56 enthält:
1. Verordnung zur Abänderung der Verordnung vom
25. Juli 1891, die Einführung des Verwaltungs= Straf=
beſcheids
betreffend. 2. Anweiſung zur Ausführung des
Geſetzes, betreffend die Kinderarbeit in gewerblichen Be=
trieben
, vom 30. März 1903. 3. Vekanntmachung, die
Arzneitaxe für die Apotheken des Großherzogtums be=
treffend
.
g. Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich
am 1. Feiertag früh 7 Uhr in Begleitung der Herren
Regierungsrat Dr. Linß und Hofprediger Ehrhard in die
Herberge zur Heimat= und übergaben der Anſtalt ein
Geſchenk von 100 M. Außerdem ſprach Se. Königl.
Hoheit mit jedem der durchreiſenden Handwerksburſchen,
deren Zahl ungefähr 78 betrug und überreichte perſönlich
jedem ein Markſtück. Erſt nach dem Weggang des hohen
Herrn erfuhren die Verſammelten, wer unter ihnen ge=
weilt
hatte und brachten alsdann ein begeiſtertes Hoch
auf Se. Königl. Hoheit aus.
7 Eine ſchöne und erhebende Weihnachtsfeier fand
am Mittwoch nachmittag um 4 Uhr im alten Palais am
Luiſenplatz ſtatt. Se. Königl. Hoheit der Großherzog

hatten eine Weihnachtsbeſcherung für 15 arme Familien
hieſiger Stadt angeordnet, wozu von der ſtädtiſchen
Armenverwaltung die Vorſchläge gemacht worden waren.
Zu der gegebenen Zeit erſchienen dieſe Familien, alle mit
reichem Kinderſegen, über 100 an der Zahl, um die an=
genehmen
und nützlichen Gaben entgegenzunehmen, wo=
mit
die landesväterliche Huld ſie in reicher Fülle bedacht
hatten. Se. Königl. Hoheit waren mit einigen Damen
und Herren der Hofgeſellſchaft ſelbſt erſchienen, um die
Verteilung vorzunehmen und richteten an alle Beſchenkten
freundliche Worte.
Mit beſonderer Spannung erwartet man den
Familienabend des Muſikvereins, denn es iſt
längſt bekannt, daß der Verein auch in der Veranſtaltung
derartiger Feſte durchaus eine glückliche Hand hat. Es
ſei nur an die vortrefflichen Aufführungen der letzten
Jahre erinnert. Diesmal, am 9. Januar, kommt die
zweiaktige komiſche Oper Das Penſionat- von Franz
v. Suppé, eine Novität für Darmſtadt, zur Darſtellung.
Suppé, der Komponiſt von Flotte Burſche; Fatinitza,
Die ſchöne Galathee; u. ſ. w., zeigt auch in dieſem Werke
ſeine Meiſterſchaft. Orcheſter und Darſteller ſind mit
voller Hingabe ans Werk gegangen; Sängerinnen und
Sänger haben ſich unter der bewährten Regie des Herrn
Hofſchauſpieler Viebeg, ſchnell und ſicher in den Geiſt der
komiſchen Oper eingelebt und bringen mit Grazie und
feiner Pikanterie die reizenden Melodien zu Gehör.
9 Eine erhebende Weihnachtsfeier hat am Diens=
tag
abend in der freundlichen Kapelle des ſtädtiſchen
Pfründnerhauſes für die Angehörigen dieſer An=
ſtalt
und des ſtädtiſchen Armenhauſes ſtattgefun=
den
. Eingeleitet wurde dieſelbe durch eine Anſprache des
Herrn Pfarraſſiſtenten Margut, der die Zuhörer, unter
welchen auch die Organe der ſtädtiſchen Armenpflege ver=
treten
waren, in der Form einer packenden Erzählung
zum Weihnachtsfeſte hinüberzuleiten wußte. Nachdem
hierauf Herr Beigeordneter Dr. Gläſſing namens der
ſtädtiſchen Verwaltung die Angehörigen der beiden An=
ſtalten
begrüßt und dieſelben darauf hingewieſen hatte,
wie ſie unter dem Schutz dieſer Verwaltung und durch
die treue Arbeit der Beamten und Bedienſteten der An=
ſtalten
ein ſorgenloſes Daſein führten, fand die Gaben=
verteilung
in den dazu beſtimmten Räumen ſtatt. Zuerſt
geſchah dies in der mit dem Pfründnerhaus verbundenen
Kinderpflegeſtation, woſelbſt ſich die 15 zur Zeit in der
Anſtalt befindlichen Kinder verſammelt hatten und durch
Liedergeſang und Vorträge Zeugnis davon ablegten,
wie ſorgſam die Schweſter vom roten Kreuz, welche die
Anſtalt leitet, mit den ihr anvertrauten Pfleglingen das
Weihnachtsfeſt vorbereitet hatte. - Die Weihnachts=
beſcherung
im ſtädtiſchen Krankenhauſe fand in
hergebrachter Weiſe am heiligen Abend ſtatt.
PV Am 21. Dezember l. Js., vormittags 10½ Uhr
fand dahier im Kaiſerſaal die diesjährige Generalver=
ſammlug
des landwirtſchaftlichen Provinzialvereins
für Starkenburg ſtatt. Der Präſident des Vereins,
Herr Geheime Regierungsrat Haas, gedachte vor Ein=
tritt
in die Tagesordnung und nach Begrüßung der
erſchienenen Mitglieder und des erſchienenen Regierungs=
vertreters
, Herrn Regierungsrat Freiherr v. Starck, des
ſchweren Verluſtes, den Seine Königliche Hoheit der
Großherzog und mit ihm das ganze Heſſenland durch
das am 10. November l. J5. erfolgte Hinſcheiden Ihrer
Großh. Hoheit der Prinzeſſin Eliſabeth betroffen
hat. Er brachte zum Ausdruck, wie gerade die Land=
wirte
jederzeit, treu und in Liebe zu ihrem Fürſten
ſtänden und ſo auch jetzt in dieſen Tagen der Trauer.
Zum Gedächtnis der hohen Verſtorbenen erhoben ſich die
Anweſenden von ihren Sitzen.
Der Präſident erſtattete ſodann über das abgelaufene
Geſchäftsjahr 1902103 einen kurzen Geſchäftsbericht, der
in nächſter Zeit in der Heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Zeitſchrift zum Abdruck kommen wird. In dankbarer An=
erkennung
ſeiner großen und langjährigen Verdienſte auf
dem Gebiete der Vereinstätigkeit wurde ferner auf Vor=
ſchlag
des Provinzial=Vereinsausſchuſſes Herr Hofgarten=
inſpektor
i. P. Noack zum Ehrenmitglied des Provinzial=
vereins
ernannt. Schließlich hielt Herr Univerſitäts=
profeſſor
Dr. Giſevius von Gießen einen ſehr bei=
fällig
aufgenommenen Vortrag über Sortenanbau=
verſuche
, woran ſich eine ſehr intereſſante und anregende
Diskuſſion knüpfte.
Todesfall. Herr Oberamtsrichter i. P. Freiherr
Diemar v. Rieneck iſt im Alter von 74 Jahren am
24. d. M. hierſelbſt verſtorben.
n. Nachdem in den letztvergangenen Jahren die im
Feſtſaale der Engl. Fräulein (Waldſtraße 31) für Damen
gehaltenen populär=wiſſenſchaftlichen Vorträge ſo viel
Anklang gefunden, ſoll auch in dieſem Winter nach Neu=

jahr wieder ein 3yklus beginnen. Die Themata und
alles Nähere ſind im Inſeratenteil zu finden und werden
Intereſſenten darauf aufmerkſam gemacht.
Der Fouragehändler Johannes Müller von Ober=
Namſtadt, welcher am Mittwoch früh vor der Straf=
kammer
in der Berufsinſtanz einen Beleidigungsprogeß
ausfocht und dabei wegen Ungebühr durch ſein rückſichts=
loſes
Auftreten zu drei Tagen Haft verurteilt worden
war, hat alsbald, nachdem er in das Arreſthaus ein=
gebracht
war, ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende
gemacht.
9 Die beiden Wochenmärkte der vergangenen Woche
waren vorzugsweiſe dem Weihnachtsbedarf gewidmet
und wies beſonders der den Feiertagen zunächſt liegende
Donnerstagsmarkt ſehr lebhaften desfalſigen Verkehr auf.
Butter, Eier, Geflügel und Wildpret, ſowie Gemüſe und
Obſt waren in reicher Fülle vorhanden. Butter hat ihren
Preis mit 120-130 M., in Partien 110-120 M., ge=
halten
. An ſonſtigen Durchſchnittspreiſen ſind zu notieren:
Eier 7,8, 9 und 12 Pf., Handkäſe 4-10 Pf., Schmier=
käſe
Ltr. 18-20 Pf., Aepfel ¼ Kg. 12-25 Pf., Nüſſe
100 Stück 40-50 Pf., Kaſtanien Kg. 15-18 Pf., Kar=
toffeln
p. Kumpf 110 Liter) 40-50 Pf. Mäuschen 80 Pf.
bis 1 M. Meerrettig 10-15 Pf., Schwarzwurz ½ Kg.
20- 25 Pf., ausländiſcher Kopfſalat 14 Pf., Endivien 5 bis
6 Pf., Wirſing 3-4 Pf., Grünkohl 3-4 Pf. Weißkraut
5-10 Pf., Rotkraut 12-25 Pf., Zwiebeln 1 Kg. 5-6 Pf.
Spinat 1 Kg. 10-12 Pf., Roſenkohl . Kg. 20 Pf.,
Blumenkohl 30-35 Pf., Gänſe 5-7M.½ Kg. 70-75 Pf.,
Enten 3-350 M. Hahnen 150- 2 M., Suppenhühner
150-250 M. Tauben 60-70 Pf., Haſen 3-3,80 M.,
Lapins 90 Pf. bis 1 M. Auch Apfelſinen ſind jetzt
wieder in großen Mengen auf dem Markt und werden
je nach der Größe zu 4-10 Pf. verkauft. Als Folge der
ſeitherigen milden Witterung waren eine Seltenheit zu
dieſer Jahreszeit, Baumkätzchen feil.
Als Gratisbeilage bringt das Tagblatt heute
ſeinen verehrten Abonnenten einen Wandkalender. Wir
verbinden mit der Ueberreichung dieſer beſcheidenen Neu=
jahrsgabe
für unſere Abonnenten den aufrichtigen Wunſch,
daß die 366 Tage des kommenden Jahres ſich zu einer
Reihe von glücklichen geſtalten, vor allen Dingen Geſund=
heit
und Zufriedenheit bringen mögen.
A Gräfenhauſen, 24. Dez. Die Weihnachts=
beſcheruug
in der Erziehungsanſtalt für verwahrloſte
Kinder Ohlyſtift hat am Mittwoch abend ſtattgefun=
den
. Zu derſelben hatten ſich aus Darmſtadt die Mit=
glieder
und Beamten des Kuratoriums, aus Gräfenhauſen
ſelbſt der Ortsgeiſtliche und der Arzt des Hauſes einge=
funden
. In dem ſchönen geräumigen Speiſeſaal waren
der mächtige Chriſtbaum aufgeſtellt und die Gaben für
die Zöglinge und die Bedienſteten des Hauſes ausge=
breitet
. Geſang der Kinder eröffnete die Feier, worauf
Herr Pfarrer Pabſt eine herzliche Anſprache hielt. Der
Vorſitzende des Kuratoriums, Herr Beigeordn. Dr. Gläſſing,
ſprach dem bewährten Vorſteherpaar Rack und den an=
deren
im Dienſt der Anſtalt ſtehenden Perſonen den Dank
des Kuratoriums aus, während Herr Vorſteher Rack ſich
in kernigen Worten an die Zöglinge wandte und die=
ſelben
ermahnte, den Aufenthalt im Hauſe gut auszu=
nutzen
und letzterem ſpäter Ehre zu machen. Die Anſtalt
ſelbſt hat im Laufe des Jahres einige nennenswerte Ver=
beſſerungen
ihrer Einrichtungen erfahren, indem außer
der Ereuerung des Verputzes am Hauptbau eine Uhr
mit Schlagwerk aufgeſtellt und der Waſchraum vor dem
Mädchenſchlafſaal mit einem Glasabſchluß verſehen wurde.
L. Klein=Umſtadt, 23. Dez. Im Jahre 1901 wurde
am 6. Juni dahier die Wahl eines Ortsoberhaup=
tes
vorgenommen. Gegen dieſe Wahl erfolgte ſeitens
einiger Bürger Rekurs bei dem Großh. Kreisamte zu
Dieburg. Dieſes verwarf die Reklamation. Als auch
die zweite Inſtanz, der Provinzialausſchuß, den Rekurs
verwarf, wandte man ſich an das Miniſterium. Nun=
mehr
ſind bereits 2¼ Jahre verfloſſen und noch
immer harrt die Frage der endgültigen Löſung. Der
Landtagsabgeordnete Hauck=Schafheim richtete dieſer Tage
die Anfrage an die Großh. Regierung, ob es nicht mög=
lich
ſei, dieſem unhaltbaren Proviſorium ein Ende zu be=
reiten
, d. h. die Wahl entweder zu beſtätigen oder eine
Neuwahl anzuordnen.
Harpertshauſeu, 23. Dez. Die Notis über die
Verhaftung der Ehefrau des Adam Rothärmel iſt dahin
zu berichtigen, daß die Frau nicht nach Darmſtadt ver=
bracht
wurde, ſondern, da ſie inſolge der Aufregung der
letzten Tage ſchwer erkrankte, ſich vorerſt noch in Pflege
befindet. Wie verlautet, iſt ſeit Anfang dieſer Woche ein
hieſiger Bürger, der zu dem erſchoſſenen Welz auch nicht
in guten Beziehungen geſtanden, haben ſoll, ver=
ſchwunden
.

150 Kilometer weite Strecke von Förde bis Göttingen zu
durchlaufen. Als möglich muß trotz alledem hingeſtellt
werden, daß zufällig zur gleichen Zeit ein Erdbeben
ſtattgefunden hat, denn die Nachrichten von der Rhön
deuten mit großer Entſchiedenheit auf ein ſolches hin.
( Internationaler Kinderaustauſch. In
Paris hat der Franzoſe Toni=Mathieu planmäßig das
Werk in die Hand genommen, den Austauſch von
Kindern beiderlei Geſchlechts zwiſchen Familien ver=
ſchiedener
Nationalität und Zunge zu vermitteln, um
durch den Aufenthalt in dec fremden Familie und dem
fremden Lande den Kindern ein Mittel zu größerer all=
gemeiner
und ſprachlicher Ausbildung insbeſondere zu
bieten ſowie durch die Anknüpfung perſönlicher Be=
ziehungen
zwiſchen den Familien der ausgetauſchten
Kinder zugleich in politiſchem Sinne aufklärend und den
Frieden fördernd zu wirken. Der Genannte ging dabei
von dem Grundſaße aus, jedes Geldintereſſe als ſelbſt=
verſtändlich
bei dem Austauſch auszuſchließen, und nur
darauf zu achten, daß den Kindern in der fremden
Familie die gleiche liebevolle, durch die Gegenſeitigkeit
gewährleiſtete Unterkunft wie im eigenen Elternhauſe ge=
währt
werde. Es meldeten ſich zu dem erſten Verſuche
135 Familien, 66 in Frankreich und 69 im Auslande, die
bereit waren, zunächſt für die Dauer der letzten Herbſt=
ferien
auf den angeregten Austauſch einzugehen. Be=
zeichnend
für die franzöſiſche Mädchenerziehung und die
Abneigung der franzöſiſchen Eltern, ihre Töchter aus der
eigenen Obhut oder der eines Kloſters zu laſſen, iſt es,
daß die 66 franzöſiſchen Familien 65 Knaben und nur
ein Mädchen anmeldeten. Im übrigen ſcheint aber der
erſte Verſuch ſehr zur Zufriedenheit der Eltern ausge=
fallen
zu ſein.
Feſtſtellungen über Größe und Ge=
wicht
der Schüler wurden kürzlich von den Turn=
lehrern
mit Genehmigung des Miniſters auf Anordnung
des Provinzial=Schulkollegiums in allen höheren Schulen
Berlins vorgenommen. Die Meſſungen haben den
Zweck, Anhaltspunkte dafür zu gewinnen, inwieweit die
geiſtige Entwickelung der Schüler mit der körperlichen
Hand in Hand geht. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt,
daß die in der Schule zurückbleibenden Kinder im Ver=
hältnis
zu ihren Altersgenoſſen, die in höheren Klaſſen
ſitzen, durchſchnittlich auch köwperlich die unentwickelteren

ſind. Beobachtungen dieſer Art hat Dr. F. A. Schmidt=
Bonn in der Zeitſchrift für Schulgeſundheitspflege ver=
öffentlicht
. In Berlin kam zu gleicher Zeit der praktiſche
Argt Dr. Rietz auf Grund eigener Meſſungen zu den
gleichen Ergebniſſen. Dieſe Unterſuchungen haben für
die oberſte Schulbehörde den Anlaß gegeben. der Frage
des Parallelismus zwiſchen körperlicher und geiſtiger
Entwickelung der Kinder auf Grund einer möglichſt um=
fangreichen
Statiſtik näher zu treten.
1 New=York, 23. Dez. Vor einem hundertköpfigen
geladenen Publikum fand geſtern im Metropolitan Opera
Houſe die einen großen Erfolg verſprechende General=
probe
von Wagners Parſifalu ſtatt. Das
Publikum bekundete ein feines Verſtändnis für die
Schönheiten des gewaltigen Tonwerks und folgte der
Aufführung mit lebhaftem Intereſſe. Die New=Yorker
ſcheinen ſich durch das Anhören von Vorleſungen und
Vorträgen gründlich auf die Oper vorbereitet zu haben.

Kleines Feuilleton.
1 Die Schwiegermutter als Teufel. In
Oberleupoldsberg läuft ſchon ſeit einigen Jahren unter
den Einwohnern das Gerücht, daß in einem Hauſe eines
Einwohners, der bereits zum dritten Male verheiratet iſt,
der Teuſel umgehe. Die erſte Frau des Mannes ließ
ich wegen dieſen Teufelſpukes ſcheiden, die zweite ſtarb
im Wochenbett infolge des ausgeſtandenen Schreckens,
und auch der dritten erſchien wiederholt der Teufel. Als
dieſe in den letzten Tagen niederkam, erſchien wieder der
Teufel und verlangte von der im Bette liegenden Frau
das Geld, worauf ihn dieſe in der größten Angſt auf
den Schrank verwies, aus dem dann der Teufel das
Geld nahm und verſchwand. Als die Frau am nächſten
Tage wieder allein zu Hauſe war, nahm ſie ſich zur
Vorſorge einen Stock mit in das Bett. Wirklich zur
ſelben Stunde erſchien wieder der Schwarze mit den
Hörnern und verlangte abermals Geld. Die entſchloſſene
Frau ſprang, wie die Tägl. Nundſchau' erzählt, mit
dem Bemerken, ſie wolle noch Geld holen, aus dem Bett
und verſetzte dem Satan mit dem Stock einige wuchtige
Schläge auf den Kopf, ſo daß der Spuk zuſammenſtürzte
und um Gnade flehte. Man nahm dem Teufel die
Hörner ſamt dem Ziegenfell ab und ſiehe da, was kam

zum Vorſchein ? - die 60 Jahre alte Schwiegermutter
Die Polizei ſoll ſich bereits dieſer Mär aus dem 20. Jahr=
hundert
angenommen haben. Der Teufel in Menſchen=
geſtalt
aber liegt ſchwer am Kopfe verletzt danieder.
Ein gepfändeter Eiſenbahnzug dürfte
wohl etwas noch nicht Dageweſenes ſein. Ein Ange=
ſtellter
der Canadian Pacific Railroad Co. Namens
Barry. wurde vor einiger Zeit in New=York verhaftet
unter der Anſchuldigung, ſich ungehöriger Weiſe 1500
Dollar angeeignet zu haben; er wurde einige Wochen
im Gefängnis zu New=York gefangen gehalten und dann
nach Halifax geſchickt, wo er vor dem Richter erſchien
und eine glänzende Freiſprechung erzielte. Barry ſtrengte
nun ſeinerſeits gegen die Eiſenbahngeſellſchaft einen
Progeß an wegen ungerechter Verhaftung und verlangte
20000 Dollar Entſchädigung, einerſeits wegen der er=
littenen
moraliſchen Nachteile, andererſeits wegen der
materiellen Schädigung. die ihm daraus erwachſen ſei,
daß man ihn in New=York in ein feuchtes, ungeſundes
Gefängnis geworfen hatte, wo ſich ſein Geſundheit=
zuſtand
ſo verſchlimmert habe, daß er vielleicht niemals
vollſtändig wieder hergeſtellt werden dürfte. Barry ge=
wann
ſeinen Progeß, und da die Eiſenbahngeſellſchaft
die 20000 Dollar nicht gutwillig zahlen wollte, beab=
ſichtigte
ſein Verteidiger anfangs, eine der Geſellſchaft
gehörige Lokomotive zu pfänden. Er durfte es jedoch
nicht tun, weil die Maſchinen internationalen Dienſt tun.
Es blieb ihnen deshalb nichts anderes übrig, als einen
auf der Station Halifax haltenden Güterzug - mit
Ausnahme der Maſchine - pfänden zu laſſen. Jetzt
erſt bequemte ſich die Bahngeſellſchaft dazu, die 20000
Dollar zu zahlen.
Eine Millionfür ein Manuſkript. Für
das Originalmanufkript von Miltons Verlorenes
Paradiess hat Pierpont Morgan, der amerikaniſche
Stahlkönig, volle 50000 Litrl. 11025000 Mk.) geboten.
Als Milton im Jahre 1665 ſein Verlorenes Paradies
vollendet hatte, fand er nur mit Mühe einen Verleger
dafür, und der zahlte ihm für ſeine Dichtung -10 Lſtrl.
Schlimm iſts auf einer Treibiagdbei
Neuß zugegangen. Wie die Neuß. 3t9. meldet,
wurden außer Haſen, Kaninchen uſw. auch ein Gendarm,
ein Polizeidiener und vier Treiber angeſchoſſen.

[ ][  ][ ]

Rummer 303.

Sette 15.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 28. Dezember 1903.

Beerfelden, 23. Des. Im Juni d. J. erhielt
F. Kumpf I. von hier die Trauerkunde, daß ſein
22jähriger Sohn im Peiho in Shantung ertrunken ſei,
wo er im Auftrag der Filiale Guſtavsburg der ver=
einigten
Maſchinenfabriken Augsburg und Nürnberg an
einem Brückenbau beſchäftigt war. Der Vater des Ver=
unglückten
beanſpruchte eine Entſchädigung von den ge=
nannten
Fabriken, da er von ſeinem Sohne unterſtützt
worden war und die Arbeiter der betreffenden Firma
verſichert ſind. Kürzlich nun erhielt er die Summe von
8000 M. ausbezahlt. Darmſt. 3t9.)
Mainz, 24. Dez. Der Kaſſierer Hermann der
Mainzer Volksbank, der ſich wegen begangener Unter=
ſchleife
ſeit März d. Js. in Unterſuchungshaft befand,
wurde heute wegen feſtgeſtellter Geiſtesgeſtörtheit
aus der Haft entlaſſen und das Verfahren vorerſt
eingeſtellt.
Ld. Friedberg, 22. Dez. Große Erregung herrſcht
gegenwärtig unter den Klein=Kaufleuten und beſonders
den Kolonialwarenhändlern. Es iſt nämlich hier das
24. Zweiggeſchäft des Kolonialwarenhauſes Schade
C. Füllgrabe=Frankfurt a. M. vor kurzem eröffnet
worden, nachdem erſt vor etwa 2 Jahren bereits zwei
Warenhäuſer entſtanden waren. Das ſolonialwaren=
haus
gibt nun alle Waren zu bedeutend billigeren Preiſen
als die Kaufleute. In dem Warenhaus herrſcht täglich
großes Gedränge, ja die Bewohner der umliegenden Orte
kehren hier ein, um ihre Weihnachtseinkäufe zu beſorgen,
ſodaß außer den hieſigen auch die Kaufleute auf dem
Lande ſehr geſchädigt werden.
Ld. Lich, 23. Dez. Im 51. Dienſtjahr iſt unſer bis=
heriger
Lehrer und Organiſt Wilhelm Jäger in den
wohlverdienten Ruheſtand getreten. Herr Jäger beſuchte
das Lehrerſeminar zu Friedberg, das er an Oſtern 1853
abſolvierte, um alsbald in den Schuldienſt zu treten. Im
Sommer dieſes Jahres war es ihm vergönnt, im Kreiſe
ſeiner Freunde und Kollegen in Anweſenheit der Ver=
treter
der Kreisſchulkommiſſion das ſeltene Feſt ſeines
50jährigen Dienſtjubiläums zu feiern. Er war bisher
der dienſtälteſte Lehrer des Kreiſes Gießen.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. Des. Die Meldung,
daß das Befinden des Prinzen Waldemar von
Preußen des älteſten Sohnes des Prinzen Heinrich,
in letzter Zeit zu wünſchen übrig laſſe, wird von zu=
ſtändiger
Seite als unrichtig bezeichnet. Der junge
Prinz war mit ſeinem Erzieher lediglich zu einem termin=
mäßigen
Beſuch bei dem Zahnarzt Dr. Floris in
Hamburg. - Der Branddirektor von Verlin
hat, wie der Konfektionär erfährt, dem Poligeipräſi=
denten
erklärt, daß er bei Ausbruch einer Panik in den
großen Geſchäften für nichts aufkomme, wenn nicht die
Stühle aus den Geſchäftslokalitäten entfernt werden.
Infolgedeſſen, hat der Polizeipräſident Dienstag früh
verfügt, daß ſofort die Stühle aus den Verkaufsſtänden
weggenommen werden. Dieſe Maßregel galt jedoch vor=
läufig
nur bis Weihnachten. - Die Ausſperrung
der Droſchkenkutſcher iſt heute, allen Hoffnungen
auf gütliche Einigung zum Trotz, wirklich erfolgt. Der
Verband der Fuhrherren, hat gegen 3000 Kutſcher für
24 Stunden entlaſſen. Diejenigen Kutſcher, die ſich bis
heute abend bereit erklären, auf den bisherigen Tagelohn
von 150 Mk. zu verzichten und ſich mit 40 v. H. der
Tageseinnahmen und kleinen Vergütungen begnügen
wollen, werden morgen wieder eingeſtellt. Ein eigent=
licher
Mangel an Droſchken war aber in den Straßen
nicht zu bemerken. - In der Grabowskiſchen
Mordſache iſt die Vorunterſuchung nunmehr zu Ende
geführt worden. Die geſamten Akten wurden von dem
Unterſuchungsrichter der Staatsanwaltſchaft beim Land=
gericht
1 wieder zugeſtellt. Der Schlüchtergeſelle Theodor
Grabowski, der unter dem Verdachte ſteht, ſeine Frau in
der Nacht vom 25. zum 26. Oktober d. J. in ihrer Woh=
nung
Rückertſtraße 6e ermordet zu haben, beſtritt auch
bei ſeiner letzten verantwortlichen Vernehmung vor dem
Unterſuchungsrichter nach wie vor jede Schuld; er bleibt
bei ſeinen bisherigen Behauptungen.
München, 24. Des. Bei der Rückehr des Prinzen
Ludwig von der Hofjagd in Forſtenried fuhr an dem
Wagen, in dem ſich der Prinz mit dem Herzog von
Calabrien befand, ein Automobil im raſcheſten Tempo
vorüber. Infolge Scheuens der Pferde entſtand eine
gefährliche Situation. Nur mit größter Anſtrengung
gelang es, die Pferde zu bändigen.
Orb, 23. Des. Hier konſtituierte ſich die Betriebs=
geſellſchaft
Bad Orb, die das Bad auf 20 Jahre
gepachtet hat. Geſchäftsführer iſt Herr Verlitt=Kaſſel,
der frühere Direktor des Bades Salzſchlirf.
Leipzig, 23. Dez. Nach elftägiger Verhandlung vor
dem Schwurgericht wurde heute im Prozeſſe gegen
Rechtsanwalt Dr. Werthauer wegen Meineids und Bei=
hilfe
zum Wucher, ſowie gegen die Kaufleute Oſſipowitſch
und Strauß, wegen Wuchers das Urteil geſprochen.
Werthauer wurde freigeſprochen, Oſſipowitſch und Strauß
zu je 6 Monaten Gefängnis und je 3000 Mk. Geldſtrafe
verurteilt. Die Gefängnisſtrafe wird durch die Unter=
ſuchungshaft
für verbußt erachtet. Die Koſten des Ver=
fahrens
trägt die Staatskaſſe.
Solingen, 23. Des. Enthüllungen ekelerregender
Natur aus dem ſtädtiſchen Schlachthofe haben in
der hieſigen Bürgerſchaft eine tiefgehende Erregung hervor=
gerufen
. Bei einem Beſuche auf dem ſtädtiſchen Schlacht=
hofe
entdeckte ein Polizei=Inſpektor einen Raum, wo in
einem mächtigen Keſſel ein merkwürdiges Gemiſch brodelte.
Der Poligei=Inſpektor nahm eine größere Probe mit und
ſchloß die Küche zu. In dem Raume wurde von der
Solinger Metzger=Innung. die wiederum die meiſten
Mitglieder in die Schlachthauskommiſſion entſandte, eine
ſogenannte Sülze gekocht, wozu allerlei Abfälle der Vieh=
ſchlachtung
verwandt wurden. DieſeSülzel wurde nicht
direkt an das Publikum verkauft, ſondern pfundweiſe an
Mitglieder der Metzger=Innung abgegeben und dieſe ver=
kochten
und verarbeiteten ſie in ihrer Wurſt. Vor einigen
Tagen verurteilte die Strafkammer in Elberfeld den
Meßger und ſeinen Gehilfen, die für die Metzger=Innung
dieſes ekle Zeug lieferten, zu 3 Monaten und 1 Monat
Gefängnis.
8. Kiel, 23. Des. An der kürglich im Werfterholungs=
hauſe
veranſtalteten Weihnachtsfeier des Marine=Frauen=
Vereins nahmen auch die Prinzeſſin Heinrich
und Prinz Sigismund teil. An der Verteilung der
Geſchenke an die Kinder beteiligte ſich auch die Frau
Vrinzeſſin, die ſich mit den Kindern in der herzlichſten
Weiſe unterhielt.
S. Kiel, 23. Des. Mit dem Schnellzug 10 Uhr 57 Min.

Heinrich am Bahnhofe empfangen, um mit ihnen auf
dem Könialichen Schloß das Weihnachtsfeſt zu verleben.
New=York, 24. Dez. Ein Schnellzug der Balti=
more
and Ohio Railroad iſt acht Meilen weſtlich von

Connelsville in Pennſylvanien auf einen Stapel Bau=
holz
gefahren. Dabei wurden 35 Perſonen getötet. In=
folge
Verbrühung durch den aus der zertrümmerten
Vokomotive ausſtrömenden Dampf wurden etwa 20 Per=
ſonen
verletzt.

Sport.
=Herr Otto Suermondt, der ſo lange Jahre
hindurch einer unſerer hervorragendſten und erfolgreichſten
Herrenreiter geweſen iſt, wird nach der Sport= Welt=
das
Rennreiten mit dem kommenden Jahre wahrſchein=
lich
aufgeben, nachdem er ſich in dieſem Jahre bei ſeinem
Sturze in Neuß einen Beckenbruch zugezogen hat. An
Stelle des ehemaligen Darmſtädter Dragoners wird
Herr M. Lücke im kommenden Jahre wieder für den
Werner Stall reiten, nachdem er ſchon im letzten Herbſt
Herrn O. Suermondt erſetzt hatte.

Literariſches.
- Die Tuberkuloſe, ihr Weſen, ihre Ver=
breitung
, Urlache, Verhütung und Heilung. Gemein=
verſtändlich
dargeſtellt für die Gebildeten aller Stände
von Oberſtabsarzt Dr. Schumburg. Mit zahlreichen
Abbildungen. (Aus Natur und Geiſteswelt.: Samm=
lung
wiſſenſchaftlich=gemeinverſtändlicher Darſtellungen
aus allen Gebieten des Wiſſens. 47. Bändchen.) Verlag
von B. G. Teubner in Leipzig. W1IL u. 139 S.) Preis
geh. Mk. 1.- geſchmackvoll geb. Mk. 1.25. Nach einem
Ueberblick über die Verbreitung der Tuberkuloſe unter
den Tieren und den Menſchen ſchildert der Verfaſſer das
Weſen der Tuberkuloſe, die Geſtalt, das Weſen und die
Lebensbedingungen des Tuberkelbazillus, ſodann werden
die Eintrittspforten geſchildert, durch die der Tuberkel=
bazillus
ſeinen Einzug in den Körper des Menſchen hält,
ſchließlich werden die Maßnahmen angegeben, durch die
man den gefährlichen Gaſt in und außerhalb der Woh=
nungen
von ſich fern halten kann. Der letzte Abſchnitt
beſchäftigt ſich mit der Heilung der Tuberkuloſe. Das
Büchlein iſt nicht nur für den Kranken zur Vermehrung
ſeiner Kenntniſſe der Lungenhyoiene geſchrieben, ſon=
ernauch
für den Geſunden zur Erweiterung ſeines Ge=
ichtskreiſes
.

Heer und Flotte.
Berlin, 24. Deg. Das= Armeeverordnungsblatt=
veröffentlicht
eine Kabinettsordre, datiert Hannover, den
20. Dezember, nach der die Paletots der Offiziere
und der oberen Beamten der Militärverwaltung
künftig mit einer oben eingenähten Längsfalte im
Rückenſtück zu fertigen ſind, ferner die Offigiere und
oberen Beamten die für ſie vorgeſchriebenen Achſelſtücke
auch zum Paletot zu tragen haben. Für Generale und
Stabsoffigiere und die im gleichen Nange ſtehenden
Militärbeamten ſind Achſelſtücke aus flacherer Schnur maß=
gebend
. Die Paletots der Generale und der im gleichen
Nange ſtehenden Sanitätsoffigiere erhalten Vorſtöße von
ponceaurotem Tuch. Die Militärintendanten mit dem
Nange der Näte erſter Klaſſe tragen Vorſtöße von kar=
moiſinrotem
Tuch.
Rußland und Japan.
Peking, 23. Dez. In gutunterrichteten Kreiſen
werden die Ausſichten auf friedliche Beilegung des
Streits zwiſchen Rußland und Japan als weniger
hoffnungsvoll betrachtet. Es heißt, Japan wolle keine
weiteren Zugeſtändniſſe hinſichtlich der Punkte machen,
die ſeine vitalen Intereſſen berühren. Man glaubt, daß
ein weiterer Notenaustauſch, wenn nicht Rußland wichtige
Zugeſtändniſſe mache, die Kriſis beſchleunigen und Japan
es ablehnen werde, dem Uebereinkommen zuguſtimmen,
welches die Frage der Räumung der Mandſchurei in der
Schwebe laſſe. Man vermutet jetzt, daß dieſe Anregung
von der ruſſiſchen Regierung als ballon dessai gegeben
wurde. Es würde darin eine Verletzung der bündigen
Bürgſchaften liegen, welche Japan der chineſiſchen Re=
gierung
gegeben hat. Eingeweihte chineſiſche Beamte
ſehen der weiteren Entwicklung der Dinge mit größter
Sorge entgegen und ſehen viele Gefahren voraus, welche
China durch einen Krieg drohen würden, mit dem noch
die Möglichkeit verbunden wäre, daß eine Teilung Chinas
die Folge ſeiner Unfähigkeit ſein könne, die Neutralität
der Häfen und Untertanen zu ſchützen.
Tokio, 24. Dez. Der Miniſterpräſident
und der Kriegsminiſter ſtatteten heute vormittag
dem Marquis Ito und dem Marſchall Jamagata auf
ihren Landſitzen Beſuche ab. Man nimmt an, daß die
Beſprechung der Staatsmänner auf eine bedeutſame
Weiterentwicklung der Lage zurückzuführen ſei. Abends
kehrten die Miniſter nach Tokio zurück. Die Preſſe rät
nachdrücklich zur ſofortigen Entſendung von japaniſchen
Truppen nach Korea, wo die japaniſchen Intereſſen durch
den von Norden her ſeitens der ruſſiſchen Militärbe=
hörden
ausgeübten Druck und die ruſſiſchen Intriguen in
Söul bedroht ſeien. In unterrichteten Kreiſen macht ſich
mehr und mehr die Meinung geltend, daß dieſer Schritt
unvermeidlich ſein werde.
Tokio, 26. Dez. Meuter.) Es heißt, daß das
Kabinett in einer außerordentlichen Sitzung beſchloſſen
habe, eine Notverfügung zu erlaſſen, wodurch die
Ermächtigung zur Garantie von Kapital und Zinſen für
ſeitens der Eiſenbahngeſellſchaft auszugebende Obli=
gationen
im Betrage von 10 Millionen Ben zur Vol=
lendung
der Bahn von Söul nach Fuſan erteilt wird. Es
wird erwartet, daß die Bahn vor Ablauf des Jahres 1904
fertiggeſtellt wird.
= London, 26. Dez. Daily Mail meldet aus
Kobe vom 25. d. M.: Dem Vernehmen nach ſetzt die letzte
japaniſche Note an Rußland eine Friſt von 14
Tagen zur Beantwortung feſt. Man ſehe daher dem
7. Januar mit Beſorgnis entgegen.
Tokio, 26. Dez. Hier ſind ungünſtige Nachrichten
aus den Häfen Koreas eingegangen, in denen voll=
ſtändige
Anarchie herrſche. In den Kriegshäfen
werden umfaſſende Vorbereitungen getroffen zur Ent=
ſendung
von Truppen nach Fuſan, Maſampho und
Tſchemulpo, welche dort die Ruhe wiederherſtellen ſollen.
Dieſe Maßregeln polizeilicher Natur ſollen im Einverſtänd=
nis
mit Rußland getroffen werden. Die japaniſche Re=
gierung
hat dem japaniſchen Geſandten in Petersburg,
Kurino, Antwort auf die ruſſiſchen Vorſchläge zugehen
laſſen. Die Antwort iſt in freundſchaftlichen Ausdrücken
abgefaßt. welche den Weg zu einer neuen Beſprechung
offen laſſen.
Waſhington, 24. Des. Auf Erſuchen des
Staatsdepartements iſt ein Schiff des aſiatiſchen Ge=
ſchwaders
der Vereinigten Staaten angewieſen worden,
nach Tſchemulpo zu gehen, um die amerikaniſchen
Intereſſen zu ſchützen.

Darmſtadt, 28. Dezember.
= Geſtern vormittag 111 Uhr fand im ſtädtiſchen Saal=
bau
eine Verſammlung der Mitglieder der Eingel=Komitees
für die Großherzogsgeburtstags=Spende
ſtatt, zu der namentlich auch zahlreiche auswärtige Mit=
glieder
erſchienen waren. Herr Freiherr von Heyl zu
Herrnsheim eröffnete die Sitzung und ſchlug die Wahl
eines anderen Vorſitzenden vor, als welcher Herr Ober=
bürgermeiſter
Köhler=Worms gewählt wurde. Zweck der
Verſammlung war die Formalitäten für die Veberreichung
der Spende am Neujahrstage feſtzuſtellen. Es wurde
beſchloſſen, daß eine Deputation, beſtehend aus je 2 Mit=
gliedern
eines jeden Kreiskommitees, Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog die Spende überbringen und ein vom
Kreiskomitee Darmſtadt noch zu wählender Herr dabei
die Anſprache halten und die Adreſſe verleſen ſolle. Für
eine ſolche entſchied man ſich, damit die Offentlichkeit
davon Kenntnis erhalten ſolle, was bei der Ueberreichung
an Se. Königl. Hoheit geſprochen werde. Die einzelnen
Liſten ſind noch nicht abgeſchloſſen, ſo daß über das
Reſultat und die Geſamtſummen der Beiträge noch nichts
beſtimmtes mitgeteilt werden konnte. Doch bemerkte der
Vorſizende, daß man jetzt ſchon ſagen könnte, es werde
eine namhafte Summe zuſammenkommen; wichtiger als
die Höhe derſelben aber ſei die große Beteiligung aus
allen Kreiſen der Bevölkerung an der Spende, womit
der eigentliche Zweck derſelben erreicht ſei. Frhr. von Heyl
zu Herrnsheim teilte noch mit, daß die Heſſen in Amerika,
welche von der Spende durch ihre Zeitung erfahren hätten,
ſich ſehr dafür intereſſierten und ſich freiwillig bereit er=
klärt
hätten, ſich ebenfalls an derſelben zu beteiligen.
Nachdem er den Anweſenden für ihr zahlreiches Erſcheinen
gedankt, ſchloß der Vorſitzende die Sizung.
81 Am erſten Weihnachtsfeiertag wurden in der
Johanneskirche vormittags zwiſchen 11 und 12 Uhr
und in der Martinskirche nachmittags zwiſchen
6 und 7 Uhr die aufgeſtellten Opferſtöcke nebſt Fuß=
geſtellen
geſtohlen. Der Opferſtock der Johanneskirche
wurde am zweiten Feiertag im Herrngarten aufgefunden.
Derſelbe war erbrochen und ſeines Inhalts beraubt.
81 Am Mittwoch abend gegen 8 Uhr iſt in der
Karlsſtraße eine Frau von einem elektriſchen
Straßenbahnwagen angefahren und gegen
einen Laternenkandelaber geſchleudert worden. Dieſelbe
hat jedoch beſonderen Schaden nicht genommen.

Letzte Nachrichten.

Verlin, 24. Dez. Die kaiſerliche Familie
verlebt das Weihnachtsfeſt in hergebrachter Weiſe
im Neuen Palais zu Potsdam. Für den Kaiſer, die
Kaiſerin, und jedes Kind iſt je eine ausgeſuchte ſchöne
Tanne aus dem Rominter Park im Muſchelſaale auf=
geſtellt
, wo um 5 Uhr die Beſcherung ſtattfindet. Die
bekannte Tatſache, daß der Kaiſer am Vormittag des
24. Dezember einen Spaziergang im Park Sansſouci zur
Ueberreichung eines Geſchenkes an die ihm Begegnenden
unternimmt, lockte ein zahlreiches Publikum an. Der
Kaiſer promenierte bei herrlichſtem Wetter in Begleitung
zweier Flügeladjutanten längere Zeit und ſah ſehr friſch
aus. Er überreichte verſchiedenen unbemittelten Perſonen
ein funkelnagelneues Zwanzigmarkſtück mit ſeinem Bild=
nis
und unterhielt ſich mit der Gattin eines höheren
Offigiers in Potsdam. Die Nächſtſtehenden vernahmen
mit Freude die volle ſonore Stimme des Kaiſers, der
erſichtlich in beſter Stimmung war. Nach der Frühſtücks=
tafel
begaben ſich der Kaiſer, der Kronprins und Prinz
Eitel Fritz nach der Kaſerne des erſten Garderegiments.
wo ſie der Beſcherung beiwohnten und ihnen ſeitens des
Negiments die traditionellen aus Honigkuchen beſtehen=
den
Weihnachtsgaben überreicht wurden.
1 Verlin, 24. Dez. Dem Lokalanzeigerl zufolge
iſt der Verſuch, die Ausſperrung in Crimitſchau
durch Ausgleichsverhandlungen zu beendigen, an dem
Widerſtande der Arbeitgeber geſcheitert.
Berlin, 24. Dez. Die Abendblätter melden aus
Breslau: Der Verband der ſchleſiſchen Textilindu=
ſtriellen
beſchloß, alle ſchleſiſchen Textilinduſtriellen zu
erſuchen, ſich für die Cximitſchauer Arbeitgeber der
freiwilligen Beſteuerung zu unterwerfen. Joder Betriebs=
unternehmer
ſoll eine Mark pro Kopf ſeiner Arbeiter
einmalig zur Verfügung ſtellen.
Verlin, 24. Deg. Der Verband der Taxameter=
Droſchkenbeſitzer Berlins und Umgegend beſchloß in der
geſtrigen Verſammlung mit überwiegender Mehrheit, nur
Kutſcher einzuſtellen, die zu 40 Progent der Einnahmen
fahren. Die Taxameterkutſcher beſchloſſen in zwei Ver=
ſammlungen
, das Angebot der Fuhrherren abzulehnen,
die Arbeit aber unter den alten Bedingungen wieder auf=
zunehmen
.
W.B. Straßeburg, 27. Dez. Der Trauerfeier
für die verſtorbene Fürſtin zu Hohenlohe= Langen=
burg
im Statthalterpalais wohnten außer den Familien=
angehörigen
, der kommandierende General, des 18.
Armeekorps, v. Lindequiſt, als Vertreter des Kaiſers und
Herzog Albrecht von Württemberg als Vertreter des
Königs von Württemberg, ferner der Großherzog und
die Großherzogin von Baden, Prinz Max von Baden,
die Prinzen Friedrich und Ernſt von Sachſen=Meiningen,
in Vertretung des Königs von England der engliſche
Militärattachs Graf Gleichen, die Mitglieder der ver=
ſchiedenen
Linien der Familie Hohenlohe, ſowie die
Spitzen der Militär= und Zivilbehörden bei. Der
Trauerzug zum Bahnhof geſtaltete ſich durch die große
Beteiligung der Bevölkerung zu einer, allgemeinen
Trauerkundgebung. Die Herren folgten zu Fuß, Stait=
halter
Fürſt zu Hohenlohe=Langenburg zwiſchen dem
Herzog Albrecht von Württemberg und dem General
v. Lindequiſt, die fürſtlichen Damen im Wagen. Auf
dem Bahnhof wurde der Sarg in einen Wagen des
Extrazuges geſtellt, mit dem die Herrſchaften nach Langen=
burg
fuhren, woſelbſt die Beiſetzung ſtattfindet.
1 Stuttgart. 26. Des. Der Nationalökonom und
Staatsmann Albert Schäffle iſt geſtern infolge eines
Nierenleidens geſtorben.
1 Ratibor, 24. Dez. Die Oberſchleſiſche Volks3t9.
meldet: Im Dorfe Studgienna bei Natibor überfiel
geſtern ein Sohn des Hauptlehrers Wiesner den Brief=
träger
Benk mit einer Axt und nahm ihm die Taſche
mit 200 M. ab. Der Täter wurde verhaftet und in das
Gefängnis zu Ratibor eingeliefert.
Königsberg. 26. Dez. Um 6 Uhr früh war hier
eine Kälte von 11 Grad Réaumur.
W.B. Nom, 26. Des. Der Tribuna zufolge ſoll
demnächſt zwiſchen Italien und England ein ähnlicher
Schiedsgerichtsvertrag abgeſchloſſen werden, wie
der dieſer Tage zwiſchen Italien und Frankreich zu
Stande gekommene.

Zanardelli iſt heute abend um 7 Uhr in Madern=
geſtorben
.
W.B. Rom, 27. Dez. Im Befinden Janardellis,
der, wie es heißt, an Magenkrebs litt, trat geſtern Nach=
mittag
eine raſch zunehmende Verſchlimmerung ein

[ ][  ][ ]

Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 28. Dezember 1903.

Nummer 303.

Zanardelli war faſt bis zuletzt bei vollem Bewußtſein.
Er ſagte kürglich zu ſeinem Freunde, dem Biſchof Bonomelli,
beten Sie zu Gott für mich. Die Todesrunde traf in
Nom in ſpäter Abendſtunde ein und erweckte überall tiefſte
Trauer. Der König und die Königin erhielten die Nach=
richt
im Theater, das ſie ſofort verließen. Miniſterpräſi=
dent
Giolitti ſandte ein Beileidstelegramm nach Maderno
in ſeinem Namen und dem der Regierung.
WB. Nom, 27. Dez. Der König Jſandte an die
Schweſter Janardellis nachſtehende Depeſche: 3ch
erfahre mit lebhaftem Schmerze den Tod des erhabenen
Zanardelli, dem ich in großer Bewunderung und auf=
richtiger
Liebe verbunden geweſen bin. Italken verliert
in ihm einen ſeiner beſten Söhne, der ſein ganzes Leben
der Größe ſeines Vaterlandes gewetht hatker Ich ſende
der betrübten Familie aus tiefem Herzen den Ausdruck
meiner aufrichtigſten Teilnahme
W.B. Romz 2. Dez. Der Präſident der Deputierten=
kammer
Biancheri ſprach der Familie Zanardellis das
Beileid der Kammer alls und teilte mit, daß er mit ver=
ſchiedenen
Mitgliedern des Hauſes an der Trauerfeier
teilnehmen werde.
1ß. B. Nom, 27. Deg. Der Miniſterrat beſchloß. das
Leichenbegängnis Zänardelligauf Staatskoſten
ſtattfinden zu laſſen, ferner, daß bis zur Beiſetzung die
Flaggen auf allen Staatsgebäuden auf Halbmaſk Zu
hiſſen ſind. Miniſterpräſident Giolitti wird mit
einligen Miniſtern perſönlich an der Leichenfeier teil=
nehmen
.
WB. Maderno, 27. Dez. Die Leiche Zanardellis
wird nach Brescia übergeführt, wo die Beiſetzung vor=
ausſichtlich
am Dienstag ſtattfindet.
1 Paris, 24. Des. Die heutige Entſcheidung der
Revifionskommiſſionin Sachen Dreyfus
wuͤrde ſofort dem Juſtisminiſterium mitgeteilt; der Bericht
darüber wird morgen dem Generalſtäatsanwalt beim
Kaſſationshofe zugeſtellt werden. Ueber den Verlauf der
Sitzung wird gemeldet, daß zunächſt der Berichterſtatter
Mercier ſeinen Bericht verlas, worauf der Ordonnanz=
offizier
des Kriegsminiſters Andre, Hauptmann Targe,
verſommen wurde, welcher an den Arbeiten bei der von
dem Miniſter veränſtalteten Unterſuchunc teilgenommen
hat. Targe berichtete eingehend über die Nachforſchungen,
welche er bezüglich verſchiedener Punkte vorgenommen
hat, die in dem vom Kriegsminiſter dem Juſtisminiſter
mitgeteilten Bericht äufgezählt ſind; ſodann legte er der
Kommiſſion alle Schriftſtücke des Doſſier vor und lieferte
die tatſächlichen Nachweiſe bezüglich der vom Kriegs=
miniſter
hervorgehobenen uns In ſeinem Berichte er=
wähnten
Punkte. Es iſt noch nicht bekannt, auf welche
neuen Takſachen ſich die Entſcheidung der Reviſions=
kommiſſion
ſtützt. Wie verlautet, ſoll dieſelbe ſich haupt=
ſächlich
auf die Feſtſtellung gründen, daß ein Schriftftück,
das aus der Zeit nach Dreyfus Verhafkung datiert, be=
trügeriſcher
Weiſe mit einem Datum vor dieſem Zeitraum
verſehen worden ſei, ſowie auf die fernere Feſtſtellung.
daß auf einem anderen Schriftſtücke der Anfangsbüchſtabe
Pe durch den Buchſtabe V erſetzt worden ſei. Es ſoll
dies das bekannte Schriftſtuck mik den Worten öekké
canaille de De ſein. Es heißt, die Kommiſion habe ſich
dahin ausgeſprochen, daß dieſe Aenderungen das Kriegs=
gericht
in Rennes zu dem Glauben veranlaſſen konnten,
daß dieſe beiden Schriftſtücke ſich auf Dreyfuß bezögen;
es ſei daher angezeigt, dieſe beiden Schriftſtücke gans aus=
zuſcheiden
, die dazu beigetragen hätten, die abermalige
Verürteilüng herbeizuführem während ſie Dreyfuß gar
nicht beſtrafen.
¹⁄₂ Paris. 25. Deg. Der Miniſter des Auswärtigen
Delcaſſs und der italieniſche Botſchafter Tornielli unker=
zeichneten
heute das Schiedsgerichtszueberein=
kommen
; deſen Wortlaut vollkommen gleich iſt der
am 14. Oktober Unterzeichneten franzöſiſchengliſchen Ueber=
einkunft
.
ſB. Paris, 27. Dez. Senat) Prevet richtet
an den Miniſter Delcaſſs eine Anfrage über die Ver=
ſuche
, die jetzt gemacht würden, die portugieſiſche Rente,
die durch nichts garantiert ſei, auf franzöſiſchem Markte
einzuführen. Prevet bringt ferner die Pandmakanal= An=
gelgenheit
zur Sprache, weiſt auf die bedeutenden franzö=
ſiſchen
Kapitalien hin, die für den Kanal aufgewandt jeien
uns ſagt, es hätte nur einer verhältnismäbig geringen
Summe bedurft, um das Werk zu vollenden Delcaſſs
erwidert, die franzöſiſchen Intereſſen würden in jeder
Weiſe aewahrt.
1 Grenöble, 24. Deg. Das Zuchtpolizeigericht ver=
urteilte
23 Kartäüſer, die nach mehrtägigem Wider=
ſtand
ihr Kloſter im April dieſes Jahres verließen und
nach Italien, Oeſterreich und Spanien ausgewandart ſind,
wegen Uebertretung des Vereinsgeſetzes zu Geldſtrafen
in Höhe von 25 bis 500 Fraͤnes'
2 Bukareſt, 24. Deg. Die Kammer nahm mit
99 gegen 3 Stimmen die Adreſſe anden Königan.
Im Laufe der Debatte polemiſierten der Finanzminiſter
und der Miniſterpräſident in den ſchärfſten Worten gegen
die Cantakuzeniſten. Der Finanzminiſter wies auf die
demagogiſchen Umtriebe Take Jonescus hin, deſſen
Streben allein dahingehe, raſch emporzulomnien. er
Miniſter verbreitefe ſich dann über die Tätigkeit der
liberalen Regierung und ſchloß.Wir werden Wwiſſen, die
Urheber der Anruhen zur Vernunſt zu bringen.Die
Cakilinariſchen Gruppen ſollen wiſſen: das junge König=
reich
Rumänien iſt keine im Verfall begriffene römiſche
Republik-Bezüglich der auswärtigen Politik erklärte der
Miniſterpräſident, daß die liberale Regierung Taten von
großer Bedeutung aufweiſe; er führte als Veiſpiel an den
Beſuch des Kaiſeks Franz Joſef in Bukareſt und den des
Königs Carol in Petersburg. die freundſchaftlichen Be=
ziehunigen
zur Turkei, welche einen Beweis ihrer Fürſorge
für die mazedoniſchen Rumänen gab. ferner die freuns=
ſchafklichen
Beziehungen Zzu Griechenland und Bulgarien,
ſchließlich den Beſuch des Königs in Plewna. Der
Minifferpräſident bemerkte ſchließlich, er werde ſeinen Weh
unbekümmert um die Schliche der Cantakugeniſten fork
ſetzen.
N . B. Sofia, 26. Deg. Die =Agence Bulgareu erklärt
die Meldung für unbegründet, daß Athangſow
oder Sarafow Munition oder Bömben auf bulgariſches
Gebiet' geſchafft hätten Und daß ein franzöſiſcher,
italieniſcher oder engliſcher Untertan ſich für die auf=
ſtändige
Bewegung hätte anwerben laſſen.
2Toendbörg. 24. Dez. Geſtern wurde hier der
Zimmermann Nielſen aus Kopenhagen verhaftet, der
8000 Kronen in falſchen Hundertkrönenſcheinen für den
Ankauf von Aktien ausgegeben hatte. Der Falſchmünzer
gibt an, für 25000 Kronen falſche Hundertkronenſcheine
fabrigiert und nuͤr falſche Scheine zum Ankauf von Aktien
bisher ausgegeben zu haben. Die Polizei höfft, daß es
gelingen Werde, alle kalſchen Scheine in Beſchlac
nehmen.
Gtockhelm, 24. Des. Nordenſkiöld tritt ſeine
Expedikion nach Peru und Bolivia am 6. Januar von
Southampton aus an. - Er Uimmt ſeinen Weg über

Panama und kommt Mitte Februar in der Hauptſtadt
von Bolivia Lapa3 an und Unternimmt von dort aus
Streifzüge um den Titikakaſee.
Petersburg, 26. Deg. Bei der Anſiedlung Petrow=
fkaja
in der Nähe von Berdjansk(Gouvernement Laurin
ſind über 100 Fiſcher auf einer vom Ufer losgeriſſenen
Eisſcholle ins Meer förtgetrieben.-n einer
Fabrik in Wotkinſti bei Wiatka gerieten Mittwoch zwet
große Naphthareſervoire in Brand. wobei ſechs Arbeiter
Umkamen.Acht Arbeiter erlitten ſchwere Brandwunden,
fünf Arbeiter werden vermißt.
1. Netu=Hork 24. Dez. Holzbalken, die von einem
Frachtzug herabfielen, verurſachten unweit Connelsville
in Pennſylvanien die Entgleiſung eines Blitz=
zuges
der Baltimore= und Ohio=Bahn, der von Pitts=
burg
nach Neu=York fuhr. Sechzia Menſchen blieben toſ, wo=
von
die meiſten ausländiſche Arbeiter waren. Fünfzig
Verſonen wurden ferner verletzt. Der Zug hakterſ5s
Paſagiere, welche ſämtlich infolge der Wucht der Er=
ſchütterung
bewüßtlos wurden. Der Zug fuhr 90 Hilo=
meter
in der Stunde. Die Lokomotive und drei Ver=
ſonenwagen
rollten den ſteilen Abhang hinab und fielen
faſt in den Youghiogheny=Fluß leinen' Rebenkluß des
Ohioh hinein. Der entweichende Dampf verbrühte den
größten Teil der Paſſagiere=
Nach einer ſpäkeren Meldung der Frkf. 3tg. be=
ziffert'ſich
die Zahl der bei dem Eſenbahnünglück
getöteten Perſonen vorausſichtlich auf achtzig,
da viele Verleßte ſierben. Die umgekommenen Ausländer
ſind meiſtens Ungarn und Polen, die ſich auf der Heim=
reiſe
befanden. Sechs Leichenräuber wurden verhaftet.
1. Nei=York, 24. Deg. Der erſte Akt des Parſifar=
wurde
von einem ernſten, faſt ändächtig zr nennenden
Publikum gehört. Die Vamen trugen, entſprechend der
Gelegenheit. Empfangstoilette mit höchgeſchloſſenem Kleid.
Nur wenige Damen waren dekolletiert. Die Bayreuther
Tradition; nicht zu applaudieren, wurde gewahrt. Ebenſo
wurde der Beginn durch Trompetenſtöße angekündigt.
Die muſikaliſche Aufführung ſtebt 'ſicherlich auf der Höhe
der beſten, je gehörten Wagner=Oper. Bezüglich der Aus=
ſtattung
war alles getan was den Eindruck des Feſtſpiels
erhöhen konnte ärrkf. 3t9)
W.B. Ain Sefra; 27. Dez. In der vergangenen
Nacht wurde die dus Mokhagenis beſtehende Bedeckung
eines Könvoi, der heute früh von Beni=Unif abgehen
ſollte, von den Eingeborenen angegriffen. Ein
Mann wurde getötet.
Familiennachrichten.

Statt jeder besonderen Anzeige.
Cécile Assenheim
Simon May
Verlobte.

Ofkenbach a. M.
Louisenstr. 85.

Darmstadt.
(21885

Codes-Anzeige.
Heute nacht entſchlief ſanft nach langem
ſchweren Leiden unſere innigſt geliebte Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
(21884
Louise Merner,
geb. Parcus.
Darmſtadt, Grunewald, Wiesbaden und
Antwerpen, 26. Dezember 1903.
Im Aamen der Hinterbliebenen:
Louise Parous und Kinder.
Rosa Dieterich und Tochter.
Caroline Parous und Kinder.
Anna Werner, geb. Marsily,
und Kinder.
Carl Parcus.
Rose Parous.
Die Einſegnung findet Montag, den 28. Dez.,
vormittags 105 Uhr in der Wohnung, Bis=
marckſtraße
65, ſtatt, die Beerdigung am
gleichen Tage in Mainz, nachmittags 2¾ Uhr,
vom Hauptbahnhofe aus.

Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Am 25. Dezember, morgens 7½ Uhr,
entſchlief ſanft nach längerem Leiden und
achttägigem Krankenlager unſere innigſt ge=
liebte
Schweſter, Tanke und Großtante
Fräulein Anna Becker
im Alter von 81 Jahren.
(21889
Im Aamen der Hinterbliebenen:
Sophie Beckor.
Darmſtadt, den 25. Dezember 1903.

Todes-Anzeige.
ltatk jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche Mitteilung, daß mein
lieber Gatte, unſer Bruder, Schwager und
Onkel
(21896
Philipp Hraus,
Spenglermeiſter,
im Alter von 53 Jahren nach ſchwerem
Leiden heute entſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bittet
im Lamen der krauernden Hhinterbliebenen:
Ernestine Kraus,
geb. Wittersheim.
Darmſtadt, den 26. Dezember 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, 28. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des
Friedhofs aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß meine liebe
Frau, unſere Mutter, Schwägerin und Tante
Frau Hlisabethe Horb.,
geb. Mütz,
nach längerem Leiden ſanft dem Herrn ent=
ſchlafen
iſt.
(21892
Um ſtilles Beileid bitten
die krauernden Hinkerbliebenen:
karl Korb und Kind.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1903.
Die Beerdigung findet Montag. 28. Dezember,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Hein=
heimerſtraße
13, aus ſtatt.

Dankſagung.

Tades-Anzeige.
Nach langem ſchweren Leiden verſchied
heute früh unſere gute Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter und Schweſter
Frau Marie Selner Witwo.
Darmſtadt, den 26. Dezember 1903.
Die trauernden Hinkerbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 29. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Darm=
ſtädter
Friedhofs aus ſtatt. (21835

Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden meiner lieben Tante ſage ich
auf dieſem Wege beſten Dank.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1903.
21886)
Christiane Herbst.

Tlegraohiſcher Bertervericht.
Hamburg 27. Dez. Ruhiges, meiſt trübes Wetter
ohne erhebliche Wärmeänderung ünd Niederſchläge wahr=
ſcheinlich
.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Zapfenſtreich=
Konzert um 18 Uhr im ReitaurantMetropoles.
Verſteigerungskalender.
Dienstäg, 29. Dezember.
Nutz= und Werkholz=Verſteigerung um 9 Uhr
imk Vahnhof Eberſtadts

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redakion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

Abonnemenksprei=
monatlich
50 Pfg, vierteljährlich 150 Ml.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.

Inſerake

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mit Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Allufkviertes Unterhaſtungsblatk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer. Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

7

1903.

30h-Karten
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billigsto Proiso!
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. Oyte.
dieſen grandioſen Beethoven ſo durchoͤringen- und
auffaſſen könnten. - Damals hatte Lore den
beweglichen, kleinen Herrn mit ihren ausdrucksvollen
Augen angeblitzt, halb geringſchätzig halb humoriſtiſch.
Mann Gottes, was weißt Du von meiner Individualität,
von meinem Innenleben? hatte ſie ihm zurufen wollen,
aber ſie bezwang ſich und tauſchte nur mit Mart
Ilkers einen verſtändnisinnigen Blick.
Er hätte ſie jetzt ſpieken hören ſollen, der gute
Macſtro ougen und Hände würde er gen Himmel

in dem Mädchen. Kaum glaublich daß dieſe tief=
ſinnige
Beethoven=Interpretin dasſelbe Geſchöpf war,
das ſo launenhaft, ſo ausgelaſſen ſich gebärden und
der Tante ſamt ihrer angeſtammten Autorität ſo
ſchonungslos den Krieg erklären konntel Eine Hand,
die ſich plötzlich der Lauſcherin feſt auf die Schulter
legte, ließ ſie mit einem ſchwachen Aufſchrei zu=
ſammenfahren
.
Na, Herrgott, nun machen Sie bloß nicht wieder
eich Geſchichten, brummte der Doftor ürgerlich

; ob der Gottſeibeiuns hinter
zelche männliche Hand ſoll ſich
rdreiſten, nach Ihren Schultern
t meine ſchwägerliche? Gerade
iebeserklärung machen-
gte
Fräulein von Reßwitz in
ſen.
eſtätigte der Doktor ernſt. Es
on Ihnen, daß Sie hier ſtill
ſtatt wie ne Bombe ins Zimmer
ce mit irgend ſo nem Firlefanz
Papier in des Fräuleins Hand
meln zu reißenl Spielt nicht
was? Glauben Sie mir,
kriegen nicht viele Menſchen zu
denn jeden Tag iſt mün nicht
aufgelegt vazu=
Ich bin noch ganz konſterniert, ſtammeti, die
Dame, die Hand auf dem Herzen. Ich dachte, Sie
wären noch auf Praxis!
Na, ſind Ihnen vier Stunden, die ich in
Regen und Dreck und Wind draußen zugebracht hab=
vielleicht
noch nicht genug? Für meinen Geſchmack
genügen Sie vollkommen' Ihnen wär wohl damit
gedient, wenn ich bis in die ſinkende Nacht auf der
Landſtraße lägel Iſt auch alles in Orduung be=

[ ][  ]

Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 28. Dezember 1903.

Nummer 303.

Zanardelli war faſt bis zuletzt bei vollem Bewußtſein.
Er ſagte kürglich zu ſeinem Freunde, dem Biſchof Vonomelli,
beten Sie zu Gott für mich. Die Todeskunde traf in
Nom in ſpäter Abendſtunde ein und erweckte überall tiefſte
Trauer. Der König und die Königin erhielten die Nach=
richt
im Theater. das ſie ſofort verließen. Miniſterpräſi=
dent
Giolitti ſandte ein Beileidstelegramm nach Maderno
in ſeinem Namen und dem der Regierung.
W.B. Nom, 27. Dez. Der König Jandte an die
Schweſter Zanardell's nachſtehende Depeſche: 3ch
erfahre mit lebhaftem Schmerze den Tod des erhabenen
Zanardelli, dem ich in großer Bewunderung und auf=
richtiger
Liebe verbunden geweſen bin. Italſen verliert
in ihm einen ſeiner beſten Söhne, der ſein ganzes Leben
der Größe ſeines Vaterlandes gewetht hatker"'ch ſende
der betrübten Familie aus tiefem Herzen den Augdruck
meiner aufrichtigſten Teilnahme:
W. B. Röm, 27. Deg. Der Präſident der Deputierten=
kammer
Biancheri ſprach der Familie Zanardellis das
Beileid der Kammer alls und teilte mit, daß er mit ver=
ſchiedenen
Mitgliedern des Hauſes an der Trauerfeier
teilnehmen werde.
uW. E. Rom. 27. Des. Der Miniſterrat beſchloß. das
Leichenbegängnis Zanardellis auf Staatskoſten
ſtaͤttfinden zu laſſen ferner, d.
Flaggen auf allen Staatsgebä
hiſſenſind. Miniſterpräſide
einigen Miniſtern perſönlich (
nehmen.
W.B. Maderno, 27. Dez. Di
wird nach Brescia übergeführ
ausſichtlich am Dienstag ſtattfi=
1 Paris, 24. Dez. Die k
Revifionskommiſſiont
wurde ſofort dem Juſtisminiſtel
darüber wird morgen demt
Kaſſationshofe zugeſtellt werde,
Sitzung wird gemeldet, daß zul
Mereier ſeinen Bericht verlas,
offigier des Kriegsminiſters A.
verſommen wurde, welcher an
dem Miniſter veranſtalteten A
hat. Targe berichtete eingehend
welche er bezüglich verſchieden
hat, die in dem vom Kriegsm
mitgeteilten Bericht aufgezählt
Kommiſſion alle Schriftſtücke de
die katſächlichen Nachweiſe bezi
miniſter hervorgehobenelt uns
wähnten Punkte. Es iſt noch1
neuen Tätſachen ſich die Ent
koͤmmiſſion ſtützt. Wie verlaut=
ſächlich
auf die Feſtſtellung grül
das aus der Zeit nach Dreyfus
trügeriſcher Weiſe mit einem Di=
verſehen
worden ſei, ſowie auf
daß auf einem anderen Schriftſt
Pe durch den Buchſtabe =Pe e=
dies
das bekannte Schriftſtück
canaille de De ſein. Es heißt,
dahin ausgeſprochen, daß dieſe;
gericht in Rennes zu dem Glau
daß dieſe beiden Schriftſtücke ſic
es ſei daher angezeigt dieſe beid
zuſcheiden, die Zazu beigetraget
VerUrteilung herbeizuführen, w
nichk beſtrafen.
. Paris, 25. Des. Der M
Delcaſſs Und der italieniſche Bo
zeichneten heuke das Schieds
kommen; deſſen Wortlaut B=
am
14. Oktober Unterzeichneten fr
einkunft.
WB. Paris, M. Des. (C
an den Miniſter Delcaſſs eine
ſuche, die jetzt gemacht würden,
die durch nichts garantiert ſeir
einzuführen. Prevet bringt fern
gelgenheit zur Sprache, weiſt au
ſiſchen Kapitalien hin, die für de
und ſagt, es hätte nur einer 1
Gumme bedurft, um das Werk
erwidert, die franzöſiſchen Int
Weiſe gewahrt.
Grenöblie, 24. Des. Das
urteilte 23 Kartäuſer, die
ſtand ihr Kloſter im April dieſ=
nach
Italien, Oeſterreich und St
wegen Uebertretuͤng des Verei=
in
Höhe von 25 bis 500 Francs
2 Bukareſt, 24. Dez. Die
99 gegen 3 Stimmen die Adrel
Im Laufe der Bebatte polemifi
und der Minifterpräſident in der
die Cantakuzeniſten. Der Fina
demagogiſchen Umtriebe Take
Streben allein dähingehe, raſdh
Miniſter verbreikete ſich dann
liberalen Regierung und ſchloß:
Urheber der Anruhen zur Ver=
Catilinariſchen Gruppen ſoneſ!
reich Rumänien iſt keine im V.
Republik-Bezüglich der auswi
Miniſterpräſident, daß die liberd
großer Bedeutung aufweiſe; er
Beſuch des Kaiſers Franz Joſef
Königs Carol in Petersburg, d
ziehungen zur Turkei, welche ein
für die mazedoniſchen Rumänen
ſchaftlichen Beziehungen zu Grie
ſchließlich den Beſuch des =
Miniſterpräſident bemerkte ſchlief
unbekümmert um die Schliche
ſetzen.
. W.B. Sofia, 26. Deg. Die
die Meldung für unbegrüt
oder Garafow Munition oder B
Gebiergeſchafft-hätten' und
italieniſcher oder engliſcher Unt
ſtändige Bewegung hätte anwer
1Toendborg. 24. Dez.
Zimmermann Nielſen aus Koper
8000 Kronen in falſchen Hunde
Ankauf von Aktien ausgegeben hatte. Der Falſchmünzer
gibt an, für 25000 Kronen falſche Hundertkronenſcheine
fabrigiert und nur falſche Scheine zum Ankauf von Aktien
bisher ausgegeben zu haben. Die Polizei höfft, daß es
gelingen werde, alle falſchen Scheine in Beſchlag zu
nehmen.
1 Stockholm, 24. Dez. Nordenſkiöld tritt ſeine
Expedition nach Peru und Bolivia am 6. Januar von
Sothampton aus an. - Er Uimmt ſeinen Weg über

Panama und kommt Mitte Februar in der Hauptſtadt
von Bolivia Lapaz an und unternimmt von dort aus
Streifzüge um den Titikakaſee.
=Petersburg, 26. Ve3. Bei der Anſiedlung Petrow=
fkaja
in der Nähe von Berdjansk ſGouvernement Taurin)
ſind über 100 Fiſcher auf einer vom Ufer losgeriſſenen
Eisſcholle ins Meer fortgetrieben - IIn einer
Fabrik in Wotkinſki bei Wiatka gerieten Mittwoch zwei
große Naphthareſervoire in Brand. wöbei ſechs Arbeiter
Umkamen. Acht Arbeiter erlitten ſchwere Brandwunden,
fünf Arbeiter werden vermißt.
¹. New=York, 24. Dez. Holzbalken, die von einem
Frachtzug herabfielen, verurſachten unweit Connelsvilie
in Pennſylvanien die Entgleiſung eines Blitz=
zuges
der Baltimore= und Ohio=Bahn, der von Pitts=
burg
nach Neu=York fuhr. Sechziä Menſchen blieben tot, wo=
von
die meiſten ausländiſche Arbeiter waren. Fünfzig
Verſonen wurden ferner verletzt. Der Zug hatte 150
Paſſagiere, welche ſämtlich infolge der Wücht der Er=
ſchütterung
bewüßtlos wurden. Der Zug fuühr 90 Kilo=
meter
in der Stunde. Die Lokomotive und drei Ver=
ſonenwagen
rollten den ſteilen Abhang hinab und fielen
faſt in den Houghiogheny=Fluß leinen Nebenfluß des
Ohial hinein. Der entweichende Damnf verbrühte den

Todes-Anzeige.

Heute nacht entſchlief ſanft nach langem
ſchweren Leiden unſere innigſt geliebte Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
(21884
Louse Werner,
geb. Pareus.
Darmſtadt, Grunewald, Wiesbaden und
Antwerpen, 26. Dezember 1903.
Im Aamen der Hinterbliebenen:
Louise Parous und Kinder.
Naza MiAariah

Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 29. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Darm=
ſkädter
Friedhofs aus ſtatt. (21895

ohne erhebliche Wärmeänderung und Niederſchläge wahr=
ſcheinlich
.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Zapfenſtreichn.
Konzert um 18 Uhr im ReſtaurantMetropoler.
Verſteigerungskalender.
Dienstäg, 29. Dezember.
Nutz= und Werkholz=Verſteigerung um 9 Uhr
Uim Vahnhof Eberſtadt

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.