Darmstädter Tagblatt 1903

Abonnementspreis
nonatlich 50 Pig. vierteljährlich 150 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

166. Jahrgang.
Verbunden mit,„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Alluſtuerkes Unkerhialtungsblakk.

Gö”
Inſerale
fur das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtast
von der Expedition Aheinſtraße Nr. B. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

„6 298.

Samstag, den 19. Dezember.

1003.

Gefunden: 1 Arbeitsbeutel aus geblümtem Plüſch, enth. 1 Türdrücker. 1 Schlüſſel.
1 Bleifeder. 1 Roſenkranz. 1 kleiner Schlüſſel. 1 Stück Beſahbändchen. 1 rotbraulnl=
lederner Handſchuh. 1 ſchwarzſeidener Regenſchirm mit einer Metaliſchlange am Griff.
2 amerikaniſche Schlüſſel. 1 Zirkel von einem Reißzeug. 1 Handleier. 7 Strängelchen
braune Wolle. 1 Paar ſchwarze Damen=Glacshandſchuhe. 1 braunledernes Portemonaie
mit 5 Pfg. 7 kleine und 1 großer Schlüſſel in einem Ning.-1 braunledernes Porte=
monnaie mit Inhalt. 1 Hundemarke mit der Nr. 9105. 1 Türdrücker. 1 tote gelbe
Schleier=Eule.
Verloren: 1 gelbledernes Portemonnaie mit Inhalt. 1 Trauring, ges. C. R.
und H. R. 1 goldene Zigarettenſpltze mit Vernſtein=Mundſtück, aus 4 Teiſen beſtehend.
1 Paket, enth. 1 ragenſchoner. 1 braunledernes Portemonnaie, enth. 2 Mark und
3 Karten vom katholiſchen Unterſtützungsverein. 1 braunledernes Portemonnaie enth.
30 Mark und 1 Villett Offenburg-Darmſtadt und zurück. 1 ſchwarzleidener Damen=
Regenſchirm mit gebogenem Griff 1 gelbledernes Porkemonnaie mit 11 Mark. 1 ſilberne
Damenuhr mit Goldrand. 1 ſchwarzledernes Portemonnaie mit 70 Mark. 1 gelber
Knopf.
Zugelaufen: 1 gelber Dachshund. 1 keiner ſchwarzer Pinſcher mit weißer Bruſt
und der Marke Nr. 3485. 1 kleiner ſchwarzer Bachshund mit braunen Abzeichen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1903.
Fundburean Groſiherzoglichen Polizeiamts,
geöffnet von 8-12 Uhr vormittags und 2-6 Uhr nachmittags.
2
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Erhebung des Stempels für Fahrräder und Automobile,
pro 1904.
Unter Hinweis auf die nachſtehend abgedruckten 88 1-8 der Verordnung,
die Fahrräder und Automobile betreffend, vom 10. Oktober 1899, ſowie unter
Hinweis auf die gleichfalls abgedruckten, im Falle einer Verſäumnis platzgreifenden
Strafbeſtimmungen wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die
Erhebung des Stempels für Fahrräder und Automobile für das:
Jahr 1954, ſowie das Aufkleben und die vorſchriftsmäſeige Eutwertung
desſelben
im Monat Dezember 1903 an jedem Wochentage vormittags
von 9--12 Uhr
bei Großh. Kreisamte Darmſtadt, Neckarſtraße 3. im zweiten Ober=
geſchoß ſtattfindet.
Anſprüche auf Befreiung von der Abgabe für das Jahr 1904 ſind
1) für die Stadt Darmſtadt bei dem zuſtändigen Polizei=Revier,
2) für den Landkreis Darmſtadt bei der betreffenden Großh. Bürger=
meiſterei
vorzubringen.
Um einer Ueberfüllung der zur Verfünung ſtehenden Näumlich=
keiten und dadurch herbeigeführtem längeren Warten vorzubengen, wird
dem radfahrenden Publikum empfohlen, in nachſtehender Reihenfolge
zur Löſung des Stempels vor uns zu erſcheinen:
am - 19., 21., 22. u. 23. Degz. die Radſahrer mit den Fahrradnum. 5201-7800
7801-9999
24., 28., 29., 30. 31. „ „
„
Darmſtadt, den 6. November 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graney.
Verordnung,

die Fahrräder und Automobile betreſſend.

Vom 10. Oktober 1899.
8 1-8 der Verordnung.
51. Jeder Beſitzer eines Fahrrads oder Automobils, welcher dasſelbe zum
Fahren auf 3ffentlichen Wegen, Straßen und Pläzen benutzen will, iſt verpflichtet, vor
Ingebrauchnahme desſelben bei dem Kreisamt ſeines Wohnortes oder Aufenthaltsortes
1 dies mündlich oder ſchriftlich anzumelden und
2 die in Nr. 17 und 58 des Stempeltarifs vom 12. Auguſt 1809 für Löſung der
Fahrkarte vorgeſchriebene Stempelabgabe zu entrichten. Gusnahmen ſiehe
88 2 und 9. — Dieſe Abgabe beträgt jährlich:
bei Fahrrädern 5 Mark. bei Automobiſen 5 bis 50 Mark,
je nach der Größe, dem Ankaufspreiſe und der Leiſtungsfähigkeit des Automobils.

8 2. Von der Anmelde= und Stempelpflicht ſind befreit:
1 Perſonen, welche ſich zum Kurgebrauche oder welche ſich weniger als dreißig
Tage lang im Großherzogtum aufhalten,
2 dieſenigen Militaͤrperſonen und ſönſtigen Perſonen, welche in Dienſten des
⁄ Reiches oder eines Bundesſtaates, einer Provinz, eines Kreiſes oder einer Ge=
meinde ſtehen und zur Erledigung der ihnen obliegenden Amtsgeſchäfte Dienſt=
räder zur Verfügung haben.
Dieſe Perſonen müſſen bei Benützung des Fahrrades ſich in Dienſtlleidung
befinden oder mit Dienſtabzeichen verſehen ſein, und das von ihnen benutzte
Fahrrad muß als lediglich zu Dienſtzwecken beſtimmt von der vorgeſetzten
Dienſtbehörde erkennbar gemacht ſein.
3) Beſitzer von im Dienſte des Reichsheeres verwendeten und als ſolche erkennbar
gemächten Automobilen,
4 Kinder, welche Fahrräder benutzen, die nur als Spielzeug zu betrachten ſind,
5) Perſonen, welche ein Fahrrad oder Automobil, für welches die Stempelabgabe
bereits entrichtet iſt, vorübergehend benutzen 6 9.
83. Von der Stempelpflicht ſind befreit:
1) Lohnarbeiter, welche das Fahrrad als Transportmittel zur Arbeitsſtelle,
2) Gewerbetreibende, welche das Fahrrad bei Ausübung ihres Gewerbes benutzen,
ſofern ihr Einkommen den Vetrag von jährlich 1500 Mark nicht erreicht.
Die Verpflichtung zur An= und Abmeldung und zur Führung einer Rummerplatte
wird hierdurch nicht berührt.
Wer auf Grund der Beſtimmung in Abſatz 1 die Befreiung von der Abgabe in
Anſpruch nimmt, hat die den Anſpruch begründenden Tatſachen unter Vorlage des
letzten Steuerzettels nachzuweiſen. Ueber den Anſpruch entſcheidet, vorbehaltlich der
Beſchwerde an das Miniſterium des Innern, das Kreisamt, bei welchem die Stempel=
abgabe zu entrichten iſt. Die Steuerbehörden ſind verpflichtet, dem Kreisamt auf Ver=
langen ſede zur Entſcheidung erforderliche Auskünft zu geben.
84. Die Abgabe iſt von einer und derſelben Perſon lauch bei einem Wechſel des
Rades) innerhalb des Kalenderjahres ſtets nur einmal für das Zanze Kalenderjahr und
zwar erſtmalig bei Anmeldung des Beſitzes des Fahrrades oder Automobils und ſodann
alljährlich im Monat Dezember für das darauffolgende Kalenderjahr, unter Vorlage
der Karte bei dem Kreisamt zu entrichten.
Innerhalb der gleichen Friſten haben diejenigen Perſonen, die gemäb 83 Befreiung
von der Stempelpflicht in Anſpruch nehmen wollen, bei dem Kreisamt entſprechenden
Antrag zu ſtellen.
35. Das Kreisamt trägt die Anmeldungen unter fortlaufenden Rummern in ein
Verzeichnis ein erhebt die in 5 1 erwähnte Abgabe und erteilt dem Anmeidenden!
1) eine Rummerplatte, welche die Rummer des Verzeichniſſes enthält,
2 eine mit amtlichem Stempel verſehene Karte welche die Rummer des Ver=
zeichniſſes, Vor= und Zuname, Stand oder Gewerbe und die Wohnung des
Anmeldenden, den angemeldeten Gegenſtand den Tag der Anmeldung und
Stempelmarken im Betrage der entrichteten Abgabe - bei den nach 83 von
der Abgabe befreiten Perſonen den Vermerk„Stempelfrei für das
Jahr = „ - enthält.
Das Nreisamt hat die Stempelmarken der Karte aufzukleben und vorſchrifts=
mäßig zu entwerten.
86. Wer den Beſitz eines anmeldepflichtigen Fahrrades oder Automobils im
Laufe eines Kalenderjahres aufgibt oder verliert, hat dies dem Kreisamt ſeines Wohn=
oder Aufenthaltsorts längſtens binnen 8 Tagen unter Vorzeigung der Karte und Rück=
gabe der Nummerplatte anzuzeigen.
Wer ohne den Beliß aufzugeben, das Fahrrad oder Automobil auf öffentlichen
Wegen. Straßen oder Plätzen nicht mehr benutzen will, kann ſich durch Abmeldung
unter Rückaabe der Rummerplatte von der weiteren Abgabepflicht befreien.
Die Abmeldung iſt in das nach 5 5 zu führende Verzeichnis einzutragen und dem
Abmeldenden auf Verlangen auf der ihm erteilten Karte zu beſcheinigen.
87. Abm ldung und Anmeldung haben auch bei jedem Wechſel des Wohnortes
oder Aufenthaltsortes des Beſitzers von anmeldepflichtigen Fahrrädern oder Automobilen
bei dem Kreizamt des ſeitherigen und des neuen Wohnorts oder Aufenthaltsortes
unter Vorzeigung der Karte, ſowie unter Rückgabe der Rummerplatte an das Kreisamt
des neuen Wohnortes oder Aufenthaltsortes gegen Ausſtellung einer neuen Rummer=
platte durch letzteres, zu erfolgen.
88. Das Fahrrad oder Automobil muß bei dem Befahren öffentlicher Wege,
Straßen oder Plaͤtze mit der Nummerplatte 85 verſehen ſein.-Die Rummerplatte iſt
in der Richtung der Längsachſe des Fahrrads oder Autsmobils und nach vorne gerichtet
derart zu befeſtigen, daß die Inſchrift von beiden Seiten gut ſichtbar iſt.
Der Beſiß der Nümmerplatte gilt als Veweis für die erfolgte Stempelabgabe.
Beſitzer von ſolchen Fahrrädern oder Automobilen, welche mit Rummerplatten verſehen
ſind, dürfen zur Kontrollierung der Abgabe nicht angehalten werden.
Strafbeſtimmungen.
Artikel 33 des Urkundenſtempelgeſebes.
Wer es, den beſiehenden Beſtimmungen zuwider unkerläßk,. die nach den Tarif=
nummern 10, 11. 35. 41. 47. 48, 50, 58. 87 erforderlichen Erlaubnisſcheine und Karten zu

Geonore Ilottwel.
Roman von 2aria Vernhard.
39)
Nachbruck verboten.
Ich verſteh Dich nicht, ſagte der alte Haugwitz
zu ſeiner Frau. Wie Du immer wieder, rein mit
Abſicht, kannſt dem Mädchen entgegenhandeln! Iſt
doch unſre Einzige und ſolch ein gutes Kindl Wo
ſie Dich hundertmal gebeten hat, ſie will den Johannes
nicht ſehen, und ſie möcht; ihn nicht ſehenl Und
hat den kranken Fuß, den ſie immer noch nicht
aufſetzen darf und kann ſich nicht rühren -
Ebenl Wenn die ſich erſt rühren kann, dann
wird ſie viel redenl Dann geht ſie mir einfach,
heidil durch die Lappen und ich und der Johannes,
wir können ihr nachpfeifenl
Na, glaubſt Du denn, daß Du auf die Art was
bei ihr erreichen wirſt?
Und warum nicht? Der ſtete Tropfen höhlt
den Stein, und ſie wird nicht die erſte und nicht die
letzte ſein, die endlich mürbe gekriegt werden ſolll
Mir gefällt das nicht! Aber auch gar nicht!
ließ ſich der Lehrer vernehmen. Er ſtand auf, klopfte
die Pfeife über dem in der Fenſterecke ſtehenden Aſch=
kaſten aus, wiſchte ſich den Mund und ſah. das ganze
Geſicht voller Runzeln und Sorgenfalten, nachdenklich
in den ſtrahlenden Februarſonnenſchein hinaus.

Das ſchadet nichts, wenn es Dir nicht gefällt!
bemerkte ſeine beſſere Hälfte ſeelenruhig: Mannsleute
verſtehen ſo wie ſo nichts von Heiratsgeſchichten.
Dazu gehören Frauen! Und gegen den Johannes
kannſt Du nichts ſagen! Iſt er nicht ein anſehnlicher,
ſauberer Menſch und hat ſicheres, gutes Brot?
Sauber iſt er ſchon, - und Brot hat er auchl
gab der Gefragte zu. Aber das allein macht es doch
nun mal nichtl Wenn die Agathe ihn doch partout
nicht willl Und ich kann es ihr nicht mal übel=
nehmen! Je öfter ich den Menſchen ſeh, deſto weniger
tut er mir zuſagenl Hat ſo was Gewaltſames an
ſich, - ich weiß auch nicht, wie ich das recht be=
ſchreiben ſoll, — und die Augen funkeln ihm manch=
mal ſo, wie beim Raubtier-
Dummes Zeugl Raubtierl Da kommt er gerade
auf unſer Haus losl in ſtattlicher, hübſcher Manns=
menſch iſt das, aber kein Raubtier! Was das für
Vergleiche und für Wörter ſind, die Du brauchſtl Die
Lehrerin hatte ihrem Mann den letzten Ausſpruch
ſehr übelgenommen. Sie räumte die Kaffeeſachen
zuſammen, um ſie in die Küche zu tragen, und man
hörte ſie noch im Hinausgehen empört vor ſich hin
ſagen: Raubtier!
—- Kopfſchüttelnd und in behaglicher Stimmung
blieb der alte Mann zurück. Er kratzte ſich am Kopfe,
daß das Käpchen ihm ganz ſchief aufs linke Ohr

rutſchte, und brummte unverſtändliche Laute vor ſich
hin. Er war früher auch für Johannes Behrendt
geweſen, — ſchon um des lieben Hausfriedens willen,
und weil der junge Mann wirklich keine üble Partie
war. Zudem, — Agathe hatte ihre vierundzwanzig
Jahre, - es war nun auch Zeit für ſie, zu heiraten!
Seitdem er aber den heftigen Widerſtand der Tochter
wahrgenommen, auch ſeinerſeits den Freiersmann
beſſer beobachtet hatte, waren ihm große Bedenken
gekommen, und er ſuchte ſeiner Frau entgegenzuarbeiten,
leider nur mit geringem Erfolgl
Sie hatten beide recht mit ihrer Charakteriſtik
des jungen Förſters, die Haugwitzſchen Eheleutel Er
war ein wohlgewachſener, hübſcher Menſch, dunkel=
haarig, ſchwarzbärtig, - eine gute Erſcheinungl Aber
es lag etwas verſchlagenes, heimtückiſches in ſeinem
Blick, in ſeinem Augenaufſchlag, und um den Mund
lagerte ein herriſcher, faſt grauſamer Zug, der auch
beim Lächeln nicht ganz weichen wollte.
Guten Tag, Herr Haugwizl grüßte der An=
kömmling höflich und reichte dem Lehrer die Hand.
Ihr Fräulein Tochter zu ſprechen?
Hin, - ja - hm - hml hüſtelte der Lehrer
ausdrucksvoll. Ich kann dazu nichts ſagenl Da
müſſen Sie ſich ſchon mit meiner Frau verſtändigen!
Das habe ich ſchonl Ich bin un dieſe Zeit herbeſtellt
worden, und Agathe erwartet mich, ſagt Frau Haugwitz!

Sette 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. Dezember 1903.

Rummer 298.

löſen, verfällt in die im Art. 31 Abl.1 beſtimmte Strafe) Die Vorſchriften des Art. 3
Abſ. 3. 4 finden entſprechende Anwendung.
Die hinterzogene Stempelabgabe iſt von demjenigen nachzuentrichten, der im Falle
der Löſung des Erlaubnisſcheins oder der Karte zur Jahlung des Stempels verpflichte:
geweſen wäre. Die Einziehung der Abgabe erfolgt nach Maßgabe der Vorſchriften des
Artikels 26.
8 19 und 20 der Verordnung.
8 19. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Entrichtung der Stempel=
abgaben werden nach dem Geſetz vom 12. Auguſt 1899 über den Urkundenſtempel beſtraft.
Zuwiderhandlungen gegen die übrigen Vorſchriften dieſer Verordnung werden,
ſofern nicht nach anderen Strafbeſtimmungen höhere Strafen verwirkt ſind, auf Grund
des 8 366 Ziffer 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe bis zu 60 M. oder mit
Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.
8 20. Perſonen, welche den ihnen nach 8 4 obliegenden Verpflichtungen nicht recht=
zeitig nachkommen, kann die Nummerplatte bis zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen von
dem Kreisamt durch Beſchlagnahme entzogen werden.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großeherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Vorſtehende Bekanntmachung empfehlen wir Ihnen wiederholt in geeignet
erſcheinender Weiſe zur Kenntnis der Intereſſenten Ihrer Gemeinde zu bringen
(19611a
von Granch.
7 Die verwirkte Strafe kommt dem vierfachen Betrag des hinterzogenen Stempels
gleich. beträgt aber mindeſtens 3 Mark.

Be k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Prüfung der Bewerber um die Berechtigung zum einjährig=
freiwilligen Militärdienſt im Frühjahr 1904.
Diejenigen jungen Leute, welche beabſichtigen, ſich der im Frühjahr 1904
ſtattfindenden rubr. Prüſung zu unterziehen, werden hierdurch aufgefordert,
thre desfallſigen Geſuche um Zulaſſung bei Meidung des Ausſchluſſes von dieſer
Prüfung
ſpäteſtens bis zum 1. Februar 1904
bei der unterzeichneten Kommiſſion einzureichen.
Hinſichtlich der Anbringung der Geſuche wird im ſpeziellen das Folgende
bemerkt:
1. Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur
dann einzureichen, wenn der ſich Meldende im Großherzogtum
Heſſen ſeinen dauernden Aufenthaltsort. hat.
2. Die Zulaſſung zur Prüfung kann nicht vor vollendetem 17. Lebens=
jahr erfolgen.
3. Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein. Auch
erſcheint es zweckdienlich, wenn ſtets die nähere Adreſſe angegeben wird.
4. Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
a) Geburtszeugnis;
b) die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mit der Erklärung,
daß für die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unterhalts,
mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, Bekleidung und Wohnung
von dem Bewerber getragen werden ſollen; ſtatt dieſer Erklärung
genügt die Erklärung des geſetzlichen Vertreters oder eines Dritten,
daß er ſich dem Bewerber gegenüber zur Tragung der bezeichneten
Koſten verpflichte und daß, ſoweit die Koſten von der Militärverwal=
tung beſtritten werden, er ſich dieſer gegenüber für die Erſatzpflicht des
Bewerbers als Selbſtſchuldner verbürge.
Die Unterſchrift des geſetzlichen Vertreters und des Dritten, ſowie
die Fähigkeit des Bewerbers, des geſetzlichen Vertreters oder des Dritten
zur Beſtreitung der Koſten iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebernimmt
der geſetzliche Vertreter oder der Dritte die in vorſtehendem Abſatze be=
zeichneten Verbindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern er nicht
ſchon kraft des Geſetzes zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet iſt,
der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung;
c) ein Unbeſcholtenheitszeuguis, welches von der Polizei=Obrigkeit oder
der vorgeſetzten Dienſtbehörde auszuſtellen iſt;
c ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf.
5. In dem Geſuche iſt außerdem anzugeben, in welchen zwei fremden/
Sprachen (von Franzöſiſch, Engliſch, Lateiniſch und Griechiſch und an
Stelle von Engliſch, Ruſſiſch) der ſich Meldende geprüft ſein will.
6. Iſt bereits früher ein Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung eingereicht worden,
ſo bleibt dem erneuten Geſuche nur ein Unbeſcholtenheitszengnis
beizulegen.
7. Es iſt nur zweimalige Teilnahme an der Prüfung geſtattet, eine dritte
Zulaſſung könnte ausnahmsweiſe von der Erſatzbehörde 3. Inſtanz ge=
nehmigt werden.
Ueber die Anforderungen, welche an die zu Prüſenden geſtellt werden, gib
die Prüfungs=Ordnung (Anl. 2 zur Wehr=Ordnung vom 22. Novbr. 1888-

Reg.=Bl. Nr. 68 von 1901) Aufſchluß.

Bezüglich des Prüſungstermins, ſowie des Lokals, in welchem die
Prüfung ſtattfindet, erfolgt eventl. weitere Bekanntmachung; auf ſpezielle Ladung
kann nicht gerechnet werden.
Darmſtadt, den 13. Dezember 1903.
Großherzogliche Prüſungs=Kommiſſion für einjährig Lreiwillige.
Der Vorſitzende:
(21563
Wick.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wiederholt vorgekommene Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen des
8 56, 3 der Reichs=Gewerbe=Ordnung, nach welchem Gold= und Silberwaren,
Bruchgold und Bruchſilber, ſowie Taſchenuhren vom Ankauf oder Feil=
bieten im Umherziehen ausgeſchloſſen ſind, veranlaſſen uns, dieſelben mit
dem Bemerken in Erinnerung zu bringen, daß Zuwiderhandlungen gegen dieſe
Beſtimmungen in Gemäßheit von 8 148, 7a der Reichs=Gewerbe=Ordnung mit
Geldſtrafen bis zu 150 Mk., im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 4 Wochen
beſtraft werden.
Eine gleiche Strafe haben nach 8 148, 5 der Reichs=Gewerbe=Ordnung auch
diejenigen zu gewärtigen, welche dem 8 42a der Reichs=Gewerbe=Ordnung zuwider
Gegenſtände, die von dem Ankauf oder Feilbieten im Umherziehen ausgeſchloſſen
ſind, innerhalb des Gemeindebezirks des Wohnortes oder der gewerblichen Nieder=
laſſung von Haus zu Haus oder auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder
anderen öffentlichen Orten feilbieten oder zum Wiederverkauf ankaufen.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Fratz.
(2160580

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt darauf hinzuweiſen, daß Ausſpielungen, wie
ſie insbeſondere bei Abendunterhaltungen und ſonſtigen feſtlichen Gelegenheiten
unter der Bezeichnung „Tombola, Glücksrad, Glückshafen: u. ſ. w. von
geſchloſſenen Kreiſen und Vereinen veranſtaltet zu werden pflegen, der Erlaub=
nis Großh. Kreisamts Darmſtadt bedürfen, ſofern ſie ſich als öffentliche
darſtellen, insbeſondere alſo der Abſatz der Loſe nicht lediglich auf die
Mitglieder beſchränkt bleibt.
Sobald der Geſamtpreis der Loſe bezw. der auf letztere entfallende
Teil des Eintrittsgeldes den Betrag von 100 Mark überſteigt, unter=
liegen derartige Veranſtaltungen gemäß Ziſſer 52 der Ausführungs=
beſtimmungen zum Reichsſtempelgeſetz auch der Reichsſtempelabgabe und
ſind bei Großh. Hauptſteueramt Darmſtadt ſchriftlich anzumelden.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(21539ts
Dr. Kratz.

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf dem Gaswerk an der Lagerhausſtraße Nr. 5 ſind nachſtehend ver=
zeichnete Apparate und Maſchinen ꝛc. getrennt oder zuſammen abzugeben, und zwar:
Die Garnituren zu 11 Stck. 7er und 1 Stck. 4er Roſtöfen, komplett,
3 ſchmiedeeiſerne Luftkondenſatoren, komplett,
4 gußeiſerne Skrubberzylinder, Konſtr. Gareis, komplett,
1 Dampfkeſſel für 8 Atm. Ueberdruck und 20 om Heizfläche,
1 Kaltwaſſerpumpe mit 70 mm Kolbendurchmeſſer, 120 mm Hub,
1 liegende Dampfmaſchine von 10 ekſ. ſP. von J. S. Fries Söhne, Frank=
furt a. M. 1898,
dto.
von zirka 3-4 ekk. W.
1 Gaſometerglocke von 1350 obm nutzb. Inh., mit gußeiſ. Führungsſäulen
und ſchmiedeiſ. Traverſen,
2 Gaſometerglocken von 825 chm nutzb. Inh. mit gußeiſ. Führungsſäulen
und ſchmiedeiſ. Traverſen,
Eine Anzahl Gasſchieber, ſowie verſchiedene Iniektoren, Transmiſſionen,
Riemenſcheiben ꝛc.
Anfragen und Offerten ſind zu richten an: Städtiſche Gaswerksverwaltung
Darmſtadt, Lagerhausſtraße 5.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(215766ss
J. V.. Ckert.

Prſollegierſe Sehlligengesellschuſt Durmstull.
Einladung der Mitglieder für Samstag, deu 19. Dezember,
Abends 8½ Uhr, Reſtauration Schmitt, am Bahnhof, behufs Beſprechung der
Weihnachtsfeier. Um zahlreiches pünktliches Erſcheinen wird gebeten. (21578

SoL Was fragen Sie mich denn noch? meinte
der Lehrer trocken.
Eine raſch vorſpringende Hornesader, die ſofort
anſchwoll, trat dem jungen Mann auf die Stirn, und in
ſeinen Augen erwachte das Funkeln, das dem alten
Lehrer ſo unangenehm aufgefallen war.
Das hab' ich aus Schicklichkeit getanl betonte er
hart. Und dasſelbe habe ich von Ihnen erwartet!
Für andere Leute, die zu Ihnen ins Haus kommen,
werden Sie wohl mehr Höflichkeiten bereit haben
wie für michl
Andere Leute? Ich weiß nicht, wen Sie meinen
mit Ihren Anzüglichkeiten! Zu uns kommt wenig
Beſuch
So2 unterbrach ihn der Förſter höhniſch. Da
bin ich anderer Meinungl Seitdem Ihr Fräulein
Tochter den kranken Fuß hat, da ſteht ja bei Ihnen
die Tür nicht ſtill vor lauter Beſuch. Und was für
Beſuchl Einer immer feiner und vornehmer wie der
anderel Der Doktor, wenn er auch derbe Wörter
liebt, iſt doch in kluger Mann, - ein gelehrter Mann,
- und von ſeiner Tochter ſagen ſie ja, ſie kann
Gedichte machen und ſpielt wunderſchön Klavierl Und
den allergroßartigſten Beſuch hab ich noch nicht mal
genannt.
Sie brauchen ihn auch nicht zu nennen, - und
nun will ich Ihnen was ſagen, Herr Förſter,
früher hab ich Hans zu Ihnen geſagt, aber das paßt
ja nicht mehr: wer zu uns ins Haus kommt oder
nicht, das geht Sie gar nichts anl Der alte Lehrer
ſprach erregt, er zerdrückte ſein rot und weiß ge=
muſtertes Baumwollentaſchentuch zwiſchen den Händen.
Sie ſind bei uns nicht als Aufpaſſer hingeſetzt, und

irgend welche Rechte, in unſere Familie hinein=
zuſprechen, haben Sie noch lange nicht, - mir
wenigſtens iſt nichts davon bewußt! Wenn hier die
Herrſchaften, ſeitdem unſere Agathe das Unglück mit
ihrem Fuß gehabt hat, herkommen und wollen ſie
tröſten und aufheitern in ihrer Gutheit-
Gutheitl Der Förſter ließ ein höhniſches Lachen
hören.
Ja, Gutheitl wiederholte Haugwitz mit ſtärkerer
Stimme. Wenigſtens ich nenn es ſo und find keinen
anderen Ausdruck dafür. Ich kann mich bloß freuen,
daß mein Kind den feinen Leuten ſo gefällt.
Wenn das Gefallen nur nicht zu groß wird!
Das können Sie ruhig der Agathe überlaſſen, weiß ihre Grenzen zu ziehen, wer ihr nicht zu=
ſagt, den läßt ſie ablauſen .., ich meine, das müßten
Sie doch wiſſen!
Des jungen Mannes Augen ſprühten, ſeine be=
weglichen Naſenflügel dehnten ſich. Schon öffnete er
wieder die Lippen zu einer heftigen Entgegnung, aber
die alte Frau fiel ihm ins Wort.
Nu aber ſachte - bloß ſachte - wer wird
ſich denn ſo ſtreiten! Mein Alter iſt jetzt in letzter
Zeit in richtiger Krakehler, da müſſen Sie ſchon ein
Einſehen haben, lieber Johannesl Sehen Sie, ich
nenne Sie beim Vornamen - ich bleib dabeil Mir
ſind Sie lieb, wie n eigener Sohn, und ich wollt,
Sie würden mein Sohnl Siehſt, Alter, da haſt esl
Ich ſag auch, was ich denke - und warum ſollte
ich nicht? Jetzt machen Sie mir gleich ein anderes
Geſicht, damit meine Agathe nicht augenblicklich
vor Ihnen erſchrickt - und kommen Sie mit mir,
ich bringe Sie zu ihrl

Sie nahm den jungen Mann bei der Hand und
öffnete die auf den Flur führende Zimmertür. Halb
widerſtrebend ging Behrendt mit. Ueber die Schulter
wandte er den Kopf zurück und tauſchte einen finſteren
Blick mit dem Lehrer, der am Fenſter ſtand und
immer noch das Taſchentuch in den Händen zerdrückte.
Was man ſich alles gefallen laſſen mußl ſtieß
der Förſter im Flur unwillig heraus.
J - wer wird ſich das gleich zu Herzen nehmen,
was ſo n alter Mann ſchwatzt! meinte die Lehrers=
frau begütigend. Laſſen Sie ihn doch reden, wenn'3
ihm Spaß machtl Zu bedeuten hat ja das weiter
nichtsl Die Agathe hört da auch nicht hin - die
tut doch bloß das, was ſie willl
Ja, das tat ſie allerdings. Und Johannes
Behrendt ſollte es wieder einmal erfahren.
Das Mädchen ſaß an einem ovalen Tiſch in der.
Nähe des Fenſters in einem geräumigen, alten Lehn=
ſeſſel, den kranken Fuß wagrecht auf ein hölzernes
Bänkchen gelegt. Auf dem Tiſch lag eine angefangene
Näharbeit - es war eine großgeblümte „ Staats=
bluſer für die Frau des Küſters in Donnhauſen!
- und ein aufgeſchlagenes Buch, in welchem Agathe
eifrig las.
Als ſie die näherkommenden Schritte hörte,
ſchob ſie haſtig das Buch unter die zahlreichen, auf
dem Tiſch umherliegenden Flicken und Stoffreſte und
ergriff die Blouſe, an der ſie emſig zu ſticheln be=
gann.
Sieh mal, Agathchen, wen ich Dir hier bringe!
bemerkte die Mutter beim Eintreten in zuckerſüßem
Ton.
(Fortſetzung folgt.)

Rummer 298.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. Dezember 1903.

Seite Z.

Bekanntmachung.

Am 28. Dezember d. J. ſollen öffentlich und meiſtbietend die nachge=
nannten Nutz= und Werkhölzer verſteigert werden. Bedingungen gibt der Bahn=
meiſter vor Beginn bekannt.
„Bahumeiſter 58., beginnend 9 Uhr vormittags Poſten 11 Langen:
152 Eichbäume, 504 Birkenbäume, 206 Buchenbäume,
39 Aſpenbäume, 32 Ahornbäume, 14 Lärchenbäume,
7 Akazienbäume, 3 Kirſchenbäume, 3 Weidenbäume,
14 Nm. Scheitholz, 8 Rm. Prügelholz, 270 Wellen,
1 Eichenſtamm.
„Bahumeiſter 59., beginnend 9 Uhr vormittags Bahnhof Erzhauſen, fort=
ſetzend gegen Darmſtadt:
160 Eichenbäume, 83 Birkenbäume, 100 Erlenbäume.
„Bahnmeiſterei 60 Beſſungen: Beginn am 28. vormittags 9 Uhr im
Bahnhof Beſſungen und 29. vormittags 9 Uhr im Bahnhof Eberſtadt, fortſetzend
gegen Süden:
1160 Akazienbäume, 8 Eichenbäume, 38 Buchenbäume,
1575 Kiefernbäume, 10 Lärchenbäume, 242 Pappelbäume,
10 Kaſtanienbäume.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1903.
Betriebs=Juſpektion III.
(21559

Stamm-, Nuh- und Zrennholz.
Verſteigerung.
Mittwoch, 23. Dezember l. Js., vorm. 10 Uhr anfangend,
werden im Spachbrücker Gemeindewald, Diſtrikt Kammerſee, verſteigert:
35 Eichenſtämme von 40-56 Imtr. Durchmeſſer, 3-11 Meter Länge -
33.32 Fm.,
32 Eichenſtämme von 32-39 Imtr. Durchmeſſer, 4-8 Meter Länge -
1718 Fm.,
11 Hainbuchen 2 156 Fm. und 6 Fichtenſtämme - 328 Im.;
ferner:
Scheiter: 11 Rmtr. eichene I. Klaſſe, 45 Amtr. buchene u. 1 Rmtr. Aſpen,
Knüppel: 38
und 3 Rmtr. Aſpen,
Wellen: 80 Stück Fichten und 20 Stück Aſpen,
Stöcke: 10 Rmtr. buchene und 84 Rmtr. eichene.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem Markhaus.
Bemerkt wird, daß das Stamm= und Rutzholz zuerſt zum Ausgebot kommt.
Spachbrücken, am 16. Dezember 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Spachbrücken.
Illert.
(21529ts

In unſer Handelsregiſter B. iſt heute
2) hinſichtlich der Firma:
Maſchinenfabrik und Mühlenbau=
anſtalt G. Luther, Aktiengeſell=
ſchaft, Filiale Darmſtadt, in
(21591
Darmſtadt
eingetragen worden:
Die Generalverſammlung vom 28.
November 1903 hat beſchloſſen:
1. Das Grundkapital iſt auf nom.
2000 000 M. herabgeſetzt;
2. Die Erhöhung des Grundkapitals
um nom. 1500000 M.;
3. Das Grundkapital iſt um 1500000
Mark erhöht. Das Grundkapital
beträgt jetzt 3500000 M. Der
Ingenieur Iſak Jſaachſen, in
Braunſchweig iſt zum ſtellvertre=
tenden Vorſtandsmitgliede ernannt
worden. Durch Beſchluß, der
Generalverſammlung vom 28. No=
vember 1903 ſind die 88 12, 15.
22, 30 und 32 des Geſellſchafts=
vertrags abgeändert reſp. ergänzt.
Die neuen Aktien werden zum
Kurſe von 100%⁄ ausgegeben.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1903.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I.

Bekanntmachung.
Donnerstag, 24. Dezember 1903,
vormittags 10 Uhr,
ſoll auf freiwilligen Antrag das dem
Kaufmann Eduard Werner dahier zu=
ſtehende Anweſen:
Flur Nr. ⬜=Mtr.
V 85⁸⁄₁₀
595 HofreiteWendel=
ſtadtſtraße 27
in unſerem Bureau zum drittenmal
öffentlich verſteigert werden.
In dem Anweſen wird ſchon ſeit
vielen Jahren ein gutgehendes Kolonial=
warengeſchäft betrieben. Es ſind um=
fangreiche Kellerräume mit großem Auf=
zug, Warenmagazin, Stallung für 4
Pferde, große Remiſe nebſt Kutſcher=
ſtube und Heuboden vorhanden.
Nähere Auskunft erteilt Herr Kauf=
mann Karl Dechert, Schuchard=
ſtraße 10, dahier.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
(21067a
Müller.
An= und Verkauf
gebrauchter Möbel, ganzer Wohnungs=
einrichtungen und Nachläſſe ꝛc.
15156a) ſrünkeld, Schloßgaſſe 8.

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zu verkaufen.
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Off. unt. P59 an die Exped.

Bekanntmachung.
Montag, den 28. Dezember 1903.
vormittags 10 Uhr,
oll die der Georg Heinrich Schrop,
Witwe hier und Kindern zuſtehende Hof=
reite:
Flur Nr. ⬜Mtr.
I 246 31 Schloßgaſſe 18
in unſerem Bureau wiederholt zwangs=
weiſe verſteigert werden.
Wird der Schähungspreis auch nicht
erreicht, ſo kann - falls andere recht=
liche Hinderniſſe nicht entgegenſtehen-
dennoch Genehmigung der Verſteigerung
erfolgen.
Darmſtadt, den 12. November 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
Müller. (20033=

Bekanntmachung.
Montag,. den 21. Dezember l. J.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Adam Müller Ehefrau,
Sophie geb. Krämer, dahier zuſtehende
Hofreite:
Flur 35. Nr. 1501too - 226⬜ Mtr.
Pankratiusſtraße 63
in unſerem Bureau öffentlich zwangs=
weiſe verſteigert werden.
Wenn andere rechtliche Hinderniſſe
nicht entgegenſtehen, kann Genehmigung
der Verſteigerung auch dann erfolgen,
wenn der Schätzungspreis nicht erreicht
werden ſollte.
Darmſtadt, 30. November 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(20826=

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