Abonnement=preis
monatlich 50 Pig, vierteljährlich 150 Ml.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage:
Alluſtuerkes Unterhalkungsblatk.
Inſerate
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N293.
Montag, den 14. Dezember.
1903.
Das unterzeichnete Proviautamt kauft:
Roggen, Hafer, Heu und Stroh zu den höchſten Tagespreiſen unter
Berück=
ſichtigung der allgemeinen Konjunkturen vornehmlich direkt von Produgenten.
Die Anfuhr kann täglich — am beſten vormittags - erfolgen und ſind Proben
von den Körnerfrüchten von mindeſtens ¼ Liter Inhalt vorher einzuſenden.
Die Preiſe für Körner ſind wöchentlich Montags beim Proviantamt zu
erfahren. — Die Körnerfrüchte müſſen gut geputzt und möglichſt frei von Wicken
und Raden ſein.
Heu muß rundhalmiges, gut geerntetes Pferdeheu und Stroh muß
Roggen=
langſtroh, möglichſt Flegeldruſch, ſein. Die Anfuhr von Rauhfutter darf nur
bei Trockener Witterung erfolgen.
Das Abtragen der Naturalien erſolgt durch unſere Arbeiter. Koſten
ent=
ſtehen hierdurch nicht. Prozente werden von den Naturalien nicht abgezogen.
Darmſtadt, den 14. November 1903.
Großherzogliches Proviantamt.
Eſchollbrückerſtraße Nr. 25.
Darmſtadt, den 27. November 1903.
Betreffend: Naturalien=Ankäufe ſeitens des Großh. Proviantamts Darmſtadt.
Das Großherzogliche Freisamk Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden
des Kreiſes.
Wir empfehlen Ihnen, die in Ihren Gemeinden wohnhaften Intereſſenten
noch beſonders auf den Inhalt vorſtehender Bekanntmachung hinzuweiſen.
205b8000
von Graneh.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung der Schweinepeſt und
Schweineſeuche.
Auf Grund des 8 9 des Ausſchreibens des Großh. Miniſteriums des
Innern vom 27. Juli 1895 zu Nr. M. d. J. 20929 und des Ausſchreibens des
Großh. Miniſteriums des Innern vom 2. Juni 1903 zu Nr. M. d. J. I. 18431
werden für den Kreis Darmſtadt folgende Anordnungen mit dem Anfügen
ge=
troffen, daß Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnungen nach 8 65 Ziffer 2
und 66 des Reichsviehſeuche ngeſetzes mit Geldſtrafe oder Haft, wiſſentliche
Verletzungen dieſer Anordnungen aber gemäß 8 328 R.=St.=G. mit Gefängnis
beſtraft werden.
1. Händler, welche Schweine ſeilbieten oder ſolche von Ort zu Ort
transportieren oder transportieren laſſen, müſſen mit Geſundheitsſcheinen
ver=
ſehen ſein, worin von dem beamteten Tierarzte beſcheinigt iſt, daß die Schweine
aus einheimiſchen unverſeuchten Zuchten ſtammen, oder ſeit ihrer
Einführun=
in diesſeitige Gebietsteile mindeſtens 5 Tage in ſeuchenfreiem Zuſtande
zu=
gebracht haben und gegenwärtig frei von einer Seuche ſind.
Dieſe Geſundheitsſcheine haben eine Giltigkeit von 3 Tagen, nach
deren Ablauf auf ihnen durch den beamteten Tierarzt zu beſcheinigen iſt, daß
eine abermalige Unterſuchung der Schweine ſtattgefunden und die
Seuchen=
freiheit derſelben ergeben hat.
2. Auf den Geſundheitsſcheinen müſſen die Schweine, ſoviel als
an=
gänglich, bezeichnet und ihre Zahl genau angegeben ſein. Ueber etwaige
Ab=
gänge aus den Transporten durch Verkauf oder Krepieren hat ſich der
be=
treffende Händler durch Beſcheinigung der betreffenden Ortsbehörden oder des
beamteten Tierarztes auszuweiſen.
3. Sowohl die Geſundheitsſcheine wie die Beſcheinigungen über die
Ab=
gänge aus den Transporten hat der Begleiter derſelben ſtets mit ſich zuführen.
4. Krepiert ein Schwein aus einem ſolchen Transport, ſo iſt unverzüglich
der Kreisveterinärarzt zur Feſtſtellung der Todesurſache zugiziehen. Bevor
dieſe Feſtſtellung ſtattgefunden hat, darf ein Verkauf aus dem betreffenden!
Transport oder eine Fortbringen desſelben oder einzelner Tiere daraus nicht
ſtattfinden.
Wird der Ausbruch einer Seuche oder werden ſeuchenverdächtige
Erſcheinungen in dem Transport feſtgeſtellt, ſo iſt derſelbe alsbald unter
Stall= oder Gehöftſperre zu ſtellen. Dieſer Maßnahme bleiben die ſämtlichen
Schweine des fraglichen Transports ſo lange unterworfen, bis die Seuche
er=
loſchen und alle Geſahr einer Weiterverbreikung derſelben beſeitigt iſt.
5. Auf Maſtſchweine, welche zum Zweck der Schlachtung transportiert
werden, finden die im vorhergehenden enthaltenen Beſtimmungen keine
An=
wendung.
6. Die Koſten für die vorgeſchriebenen Geſundheitsſcheine und ſonſtigen
Beſcheinigungen hat der betreffende Händler zu tragen. Die Feſtſtellung der
Todesurſache eingegangener Schweine gemäß Ziffer 4 gegenwärtigen
Aus=
ſchreibens erfolgt auf Koſten der Großh. Polizeikaſſe.
7. Alle zum Verkauf in öffentlichen oder privaten Räumen
zuſammen=
gebrachten und von Händlern in ihren eigenen oder gemieteten Stallungen
zum Verkauf ausgebotenen Schweine ſind auf Grund des 8 17 des
Reichs=
viehſeuchengeſetzes durch den beamteten Tierarzt zu überwachen und zwar in
der Weiſe, daß demſelben ſtets alle Zu= und Abgänge in den ſeilgebotenen
Beſtänden durch die Bürgermeiſterei angezeigt werden müſſen.
Darmſtadt, den 9. Dezember 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Granch.
Darmſtadt, den 9. Dezember 1903.
Betreffend: wie oben.
Das Großherzogliche Kreisant Darmſtadt
an die Großeherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden
des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, vorſtehende Bekanntmachung alsbald ortsüblich
bekannt zu geben, ſowie die in Ihren Gemeinden anſäſigen Schweinehändler
beſonders auf dieſelbe hinzuweiſen.
Die Schweinebeſitzer ſind durch ortsübliche Bekanntmachung weiter darauf
hinzuweiſen, daß hinſichtlich der Schweinepeſt und Schweineſeuche Anzeigepflicht
beſteht und daß ſie daher jedes Anzeichen einer verdächtigen Krantheit unter
ihrem Schweinebeſtand und insbeſondere jeden verdächtigen Fall des Verendens
eines Schweines alsbald zu Ihrer Kenntnis zu bringen haben, wenn ſie ſich
nicht der Gefahr ſtrafrechtlicher Verfolgung ausſetzen wollen. Von Ihnen iſt
ſalsdann eine ſolche Anzeige unverzüglich zur Kenntnis des Großh.
Kreis=
veterinäramtes, ſowie zu unſerer Kenntnis zu bringen.
(21339
von Grauey.
B e k a u n t m a ch u n g.
Betreffend: Maßregeln zur Abwehr von Viehſeuchen.
Auf Grund des 8 56b der Reichs=Gewerbe=Ordnung wird hierdurch der
Handel mit Rindvieh, Schweinen, Schafen oder Ziegen im Umherziehen bis
zum 1. April 1904 verboten.
Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark und im
Unvermögensſalle mit Haft bis zu vier Wochen beſtraft (8 148 Ziffer 7a der
Reichs=Gewerbe=Ordnung).
Darmſtadt den 8. Dezember 1903.
Großzherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Grancy.
Betreffend: Wie oben.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1903.
Au die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden
des Kreiſes.
Die vorſtehende Bekanntmachung wollen Sie alsbald und wiederholt in
Ihren Gemeinden auf ortsübliche Weiſe veröffentlichen laſſen, die Beobachtung
überwachen und gegen Zuwiderhandelnde ſofort Strafanzeige vorlegen.
1
(21336
von Graneyz.
Geonore Ilottwell.
Roman von Maria Vernhard.
39
Leonore Flottwell gab dieſen Irrtum, dem auch
ſie verfallen war, in ihrem Herzen freudig zu. Sie
hatte den beſten Willen gehabt, ſich zu amüſieren,
aber ſie war der Meinung geweſen, daß ſie zu dieſem
Amüſement das Beſte ſelbſt werde beitragen müſſen.
Und nun war ſie mitten in einen Strudel von Luſt
und Freude geraten, ſie wußte ſelbſt nicht, wie, und
amüſierte nicht nur Andre, ſondern wurde auch
amüſiert, wie ſie ſelbſt ehrlich zugeſtand.
Vor allem machte es ihr Scherz, daß ſie faſt
niemand kannte. Sie hatte gefürchtet, auf Schritt
und Tritt auf diejenigen zu ſtoßen, mit denen ſie
in L. Umgang hatte, - den Sonntagſchen Kreis, die
Familien, bei denen ihr Vater jahrelang Hausarzt
war, und mehr ſolcher Menſchen, - nun, und das
wäre ihr ziemlich langweilig geweſen! Statt deſſen
traf ſie faſt nur Leute, deren Haltung und Sprache
ihr entſchieden fremd war, - ihr feiner Geſichts=
und Gehörsſinn ſagte ihr das deutlich genug. Es
mußten Beſitzer aus der Umgegend, es mußten
Zu=
gereiſte aus den zunächſt gelegenen Städten ſein,
jeden=
falls, wer ſie auch waren, ſie benahmen ſich gewandt,
machten ſich die Maskenfreiheit zu nutze, ohne zudringlich
zu werden, und zeigten durch ihre leichten, freien
Manieren, daß ſie recht wohl wußten, wie es in der
Nachdruck verboten. großen Welt zuging, und es ſich angelegen ſein
ließen, den dort herrſchenden Ton mit Glück auf
das heutige Feſt zu übertragen. - - — Leonore
war in ihrem Element, wie der Fiſch, der im
munter ſtrömenden Bergwaſſer plätſchert. Ueberall,
wo das Gewühl am dickeſten war, ſah man
das kapriziöſe Köpfchen mit dem Traubenkranz, die
anmutige Geſtalt mit dem Pantherſell auftauchen.
Sie durfte gar nicht auf allerlei nekiſche Anreden ſinnen
ſie ſelbſt wurde geneckt und angeredet genug.
Der eine wünſchte mit ihr photographiert zu werden,
der zweite und dritte bat ſich nach der Demaskierung
dringend ihre Silhouette aus, Rummer vier und fün
tanzte mit ihr, und zahllos waren die Aufforderungen,
würſeln zu kommen, ſich aus der Hand wahrſagen
zu laſſen, ein Glas Sekt zu trinken. Lores raſche,
ſchlagfertige Antworten erhöhten den Zauber, der
ohnehin von ihrer ganzen Erſcheinung ausging. noch
um ein Bedeutendes - man blickte und lachte hinter
ihr her, wo ſie ſich zeigte, man machte einander auf
ſie aufmerkſam und fragte, wer ſie ſei. Die es wußten,
ſagten es, wie auf Verabredung. niemand ... auf
einem Maskenfeſt durfte man nicht ſo plauderhaft
ſein, und gerade das Geheimnisvolle hatte heute und
hier die größte Anziehungskraft.-
Unendlichen Scherz bereitete es ferner dem jungen
Mädchen, daß viele Menſchen ſeine Maske gar nicht
verſtanden. Die meiſten hielten Lore ſchlichtweg für
eine Winzerin, und namentlich aus weiblichem Munde
bekam ſie ſehr oft die Frage zu hören: Aber warum
haſt Du Dir dies Fell um die Schultern genommen?
Sie antwortete bald dies, bald jenes darauf, - häufig
genug mit dem lachenden Ausruf: Mythologie ſchwach,
ſchöne Maskel-
Soviel die reigende Bachantin auch umdrängt
und beſchäftigt war, - es mußte ihr doch auffallen,
daß ſich ein reichgekleideter Türke beſtändig in ihrer
Nähe hielt, durch kein Hindernis, keine Gegenſtrömung
von ihr zu entfernen war. Wurde ſie zum Tanz
ge=
holt.. der Türke folgte ihr und wartete, bis ſie
wieder frei war. Trat ſie in eines der Zelte -
un=
ſehlbar fand ſie ihn beim Heraustreten am Eingang
poſtiert. Als ſie einmal einem kleinen Harlekin, der
beſtändig vor ihr herzappelte und ſehr fade Späße
machte, einen Verweis gab, langte der Türke, der
faſt alle Anweſenden im Saal um Haupteslänge
über=
ragte, über die Köpfe mehrer Masken hinweg nach
dem winzigen Störenfried, faßte ihn mit beiden Händen
unter die Arme und ſtellte ihn, wie man eine Puppe
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag,. den 14. Dezember 1903.
Rummer 293.
Spilung des Waſſerrohruetzes.
Im Laufe der nächſten Woche wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes
nach unten angefügtem Spülplan vorgenommen. Da die Möglichkeit vorliegt,
daß während der Spülung in den betreffenden Straßenzügen die Waſſerabgabe
während der Zeit von 10-5 Uhr nachts auf kurze Zeit unterbrochen wird,
ſ=
werden die Konſumenten gebeten, ſich vorher mit Waſſer verſorgen zu wollen.
Gpülplan.
1 In der Nacht von Montag, den 14. zu Dienstag, den 15. Dezember
wird geſpült:
Spülbezirk VII.
In dieſem Spülbezirk liegen alle Straßenzüge öſtlich der Mühlſtraße, ſüdlich des
Teiles der Nieder=Ramſtädterſtraße zwiſchen Mühl= und Karlſtraße, öſtlich des Teiles
der Karlſtraße zwiſchen Nieder=Ramſtädter= und Heinrichſtraße, nördlich des Teiles
der Heinrichſtraße, welcher von der Karlſtraße aus nach Oſten führt und ſüdlich der
Dieburgerſtraße, mit Ausnahme des Teiles der Aeußeren Ringſtraße zwiſchen
Dieburger=
ſtraße und Seiterswieſenweg.
Von den dieſen Bezirk eingrenzenden Straßenzügen wird mitgeſpült der angegebene
Teil der Heinrichſtraße.
2 In der Nacht von Mittwoch, den 16. zu Donnerstag, den 17. Dezember
wird geſpült:
Spülbezirk VIII.
Dieſer Spülbezirk umfaßt alle Strazenzüge ſüdlich der Heinrichſtraße, weſtlich
des Teiles der Heidelbergerſtraße, zwiſchen Heinrichſtraße und Eſchollbrückerſtraße und
ſüdlich der Eſchollbrückerſtraße.
Von den dieſen Bezirk einſchliehenden Straßen wird mitgeſpült die
Eſchollbrücker=
ſtraße, außerdem werden mitgeſpült die Straßen innerhalb der Mathildenhöhe.
(21213s0
Darmſtadt, den 1. Dezember 1903.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.
Bekanntmachung.
Wir bringen zur Kenntnis der
Haus=
beſitzer und Mieter innerhalb des
V. Polizei=Revierbezirks, daß die
regel=
mäßige Beſichtigung der Feuerſtätten
innerhalb dieſes Bezirks von heute ab
bis auf weiteres durch Feuerviſitator
Adam Petri vorgenommen werden
wird.
Darmſtadt, 9. Dezember 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
(Baupolizei).
Dr. Gläſſing. (21197fs0
Ferte ige. Hafermaſtnänſe, S-12 Pfd.
Gſchw. Pfd. 50 Pf., fette Enten und
Brathähnchen Pfd. 55 Pf., fr. geſchl. u.
ſaub. gerupft, verſ. geg. Nachn. Hropat,
Geſtügelmäſterei, Pohraken (Oſtpr.) (17679=
Bekanntmahung.
Montag, den 11. Januar 1904,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Erben des Hofſchreiners
Jacob Heberer und ſeiner zweiten
Ehe=
frau Wilhelmine, geb. Bretz zu
Darm=
ſtadt zuſtehende Hofreite:
Flur II. Nr. 808¾₁₀ - 357⬜ Mtr.
Kiesſtraße Nr. 49
in unſerem Bureau wiederholt
zwangs=
weiſe verſteigert werden.
Wenn andere rechtliche Hinderniſſe
nicht entgegenſtehen, kann Genehmigung
auch dann erfolgen, wenn die Schätzung
nicht erreicht werden ſollte.
Darmſtadt, 26. November 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I
(20552a
Müller.
Montag, den 14. Dezember, Dienstag, den 15. Dezember,
und folgende Tage
vormittags 9½ Uhr und nachmittags 2 Uhr anfangend,
werden im Saale „zum Schöfferhof=, Alexanderſtraße 14:
4000 Flaschen Weisswein,
2000 Flaschen Rheinischer Rotwein,
2000 Flasohen Bordeaux
gegen Barzahlung verſteigert.
H. Strauss,
Hof=Taxator.
2128630)
Hx. Weinproben werden bei der Verſteigerung abgegeben.
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handhabt, ohne weiteres beiſeite, zum unausſprechlichen
Haudium aller Zuſchauer.
Angeredet hatte er die Bacchantin noch nicht.
Aber Lore, die längſt zu wiſſen glaubte, wer in dem
buntfarbigen Türkenkoſtüm ſteckte, meinte, jetzt ſei der
Augenblick gekommen, ihren Dank abzuſtatten.
„Salem aleikumi ſagte ſie feierlich, Bruſt und
Stirne nach morgenländiſcher Sitte mit der Hand
berührend und ſich tief verneigend. Das nenne ich
Hilfe in der Notl Sei ſchön bedankt, daß Du mich
ſo ſchnell von dem kleinen Ungetüm befreit haſtl
Der Türke, offenbar nicht ſehr ſchlagfertig und
durch die unerwartete Anrede ſichtlich in Verlegenheit
gebracht, murmelte etwas von „ſich ganz von ſelbſt
verſtehen: in den Bart.
Gib einmal Deine Hand her, pompöſer Paſchal
lachte Lore übermütig. Ich will Dir den Beweis
liefern, daß ich recht gut weiß, bei wem ich mich zu
bedanken habel
Ein heißes Glücksgefühl durchrieſelte den Mann,
als er ſeine kräftige Rechte jetzt von den warmen,
weichen Mädchenhänden erfaßt fühlte.
„C. Sü malte das feine Zeigefingerchen ſorgfältig
in die Handfläche hinein. Nun, - wie iſt's?
Hab=
ichs nicht richtig getroffen?
Du - Zu kannſt einfach alles, was Du willſt!
Du biſt ebenſo klug, wie Du ſchön biſtl
Das kam ſo ſpontan, ſo feurig überzeugt von
des Mannes Lippen, daß Leonore, erregt, wie ſie
war, beinahe etwas wie Rührung empfand. War es
ihr gleich undenkbar, jemals Chriſtoph Sanders Frau
zu werden ... hübſch blieb es immer, ſich ſo
be=
wundert, ſo geliebt zu wiſſen!
Du machſt Deinem Gewand alle Ehre, Paſcha
mit den drei Roßſchweifenl entgegnete ſie freundlich.
Schade, daß Ort und Gelegenheit heute nicht günſtig
ſind, ich würde ſonſt die Scheheregade ſpielen und Dir
zum Lohn für Deine Galanterie ein hübſches Mürchen
orgählen!
Vielleicht holſt Du es ſpäter einmal nach, ſchöne
Winzerinl
Auch Du, Brutus? lachte ſie ſpöttiſch und wieder
gänzlich ernüchtert. Wie, wenn ich nun gar keine
Winzerin wäre, - und ebenſowenig ſchön?
Das eine ſehe ich ja, und das andere weiß ichl
lautete die zuverſichtliche Antwort.
Wirklich? Nun, ſo laß Dir noch einen guten
Rat mit auf den Lebensweg geben: Durchſtöbere
einmal die Bibliothek Deines Hauſes ... Du haſt
doch eine Bibliothek?
J... al kam es etwas zögernd und zaghaft heraus.
Nun, alſo das, was Du als Bibliothek Deines
Hauſes anſiehſt! Und wenn Du darunter, vielleicht noch
aus Deiner früheſten Gymnaſiaſtenlaufbahn ſtammend,
ein verſtaubtes Bändchen griechiſcher Götterlehre
finden ſollteſt, am Ende gar mit Abbildungen, dann
ſtudiere das mit Andacht und ſieh Dir vor allen
Dingen an, wie die alten Griechen ihren vielgeliebten
Gott Bacchus und ſeine Prieſterinnen darſtellten.
Und ſollte Dir angeſichts deſſen mein Bild, wie ich
in dieſem Augenblick neben Dir ſtehe, vor die Seele
treten, dann ſoll mir das angenehm ſein. Ich trage
gern einiges dazu bei, daß der Menſch etwas lernt!
Mit dieſen Worten berührte ſie den Türken leicht
mit ihrem Thyrſosſtabe und wandte ſich einem ſehr
eleganten Königsleutnant zu, der ſchon längere Zeit
wartend neben ihr geſtanden und deutliche Zeichen
der Ungeduld über ihr eingehendes Geſpräch mit
dem Türken an den Tag gelegt hatte.
Der neue Kamerad war viel unterhaltender und
amüſanter als der Türke. Er war in ſeiner Nolle
gut zu Hauſe und erwiderte jede Anſpielung und
Neckerei Leonorens mit keckem Humor. Ein Trompeter
von Säckingen, überaus maleriſch anzuſehen, geſellte
ſich noch zu dem Paar, auch ein fliegender Holländer,
der ſchon lange die Bacchantin umkreiſt hatte - ſie
mußte mit allen Dreien Sekt trinken und würfeln,
und es gab ungeheuren Jubel, als ſie eine zierliche,
antik geformte Trinkſchale gewann, die ihre drei
Verehrer ihr, als zu ihrem Koſtüm vortrefflich
paſſend, mittels einer Goldſchnur, die ſich der
Trompeter von Säckingen vom Hut abtrennte, als
neues Attribut am Pantherfell befeſtigten.
Dennoch, obgleich Lore ausgelaſſen luſtig war
und blieb, vibrierte etwas wie eine tief innerliche
Enttäuſchung in ihr. Sie ſagte ſich, während ſie
ſcherzte und kokettierte und ſich huldigen ließ, es ſei
ein reizender Ball, ſie amüſierte ſich wundervoll und
habe nicht annähernd ſo viel von dieſem Feſt
er=
wartet, und doch war es ihr, als habe ſie heimlich
noch irgend etwas erhofft, das bis jetzt nicht
ein=
getroffen ſei - vielleicht auch nicht eintreffen würde,
und das ſie mit einer ſeltſamen Art ſtillen Kummers
erfüllte. — Ach, Unſinnl- Sie wollte keinen Kummer
haben heutel War es erhört, ſo etwas zu empfinden!
Der Champagner mußte ſie wohl ſentimental gemacht
haben! Aber den vertrug ſie ſonſt ausgezeichnet,
und er erhöhte nur noch ihre ſprühende Laune. Sie
war eine der gefeiertſten - wenn nicht die gefeiertſte
Dame dieſes Maskenfeſtes - ſie hatte dienende
Kavaliere um ſich, ſo viel ſie wollte, ſie feierte Triumphe
auf Schritt und Tritt, was wollte ſie denn nurs
Warum hatte ſie das Gefühl, als wenn, trotz allem
und allem, das Beſte doch fehlte - und als müſſe
ſie eben deshalb ſo toll und fröhlich ſein, damit um
Himmels willen niemand, womöglich ſie ſelbſt nicht,
dieſe Lücke entdecken möge?
Sie trat, von einem ganzen Kometenſchweif
bewundernder Herren gefolgt, aus dem Zelt des
Photographen, der ein Gruppenbild, das die reizende
Bacchantin zum Mittelpunkt hatte, anfertigen ſollte,
— es fehlte noch eine gute halbe Stunde bis zur
Demaskierung. Im Saal herrſchte die ungebundenſte
Fröhlichkeit. Die Bewohner von L. waren alleſamt
nicht wieder zu erkennen. Sie hatten ihre Korrektheit
und Wohlerzogenheit einſtweilen abgelegt und ergaben
ſich dem luſtigen Faſchingstreiben mit ganzer Seele.
Die beſorgten Mamas hätten ihren Ohren nicht
getraut, wenn ſie gehört haben würden, welche
Ant=
worten ihre artigen, ſittſamen Töchterchen den
mun=
teren jungen Herrn gaben, und über wie viele, verbotene”
Dinge man ſich da unterhielt. (Fortſ. folgt.)
Rummer 203.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. Degember 1903.
Beite 3.
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einladen zu ſollen.
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Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Montng, den 14. Dezember 1903.
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Aus dem Spielplan.
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„Die verſunkene Glock; (Operſ. Große Preiſe.
Anfang 7 Uhr. Mittwoch, 16. Dez. 66. Ab.=
Vorſt. 4 17. Zu Beethovens Gedächtnis:
Egmontr. Kleine Preiſe. Anfang ½7 Uhr.
Donnerstag, 17. Dez. 67. Ab.=Vorſt. B 17.
„Der Geizigel Hierauf; „Der Kranke in
der Einbildung:. Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
VErloren
ſein weißer Pelzboa auf dem
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vom Theater durch Kirchſtraße und
Soderſtraße. Dem Wiederbringer gute
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Gü KkuGUUe
Jur noch 1350
nwoi Vorstellungen.
(ür die Weihnachtsbeſcherung der
28 Kleinkinderſchule in der
Mauerſtraß=
gingen noch Gaben ein von:
Frau Ackermann, Frl. Baur, Herrn
Hein=
rich Brandſtätter, Frau Anny Bonte, Frau
Profeſſor Becher, Frau Dr. Baur, Herrn
Wilhelm Bernius, Herrn Geh. Forſtrat Boſe,
Frl. Cramolini, Frau Georg Diefenback
Herr Friedrich Ewaldt, Frl. Grimm, Frau
Amtsrichter Gottwerth, Frl. A. Heinemann,
Herrn und Frau Louis Hein, Frl. Sophie
Hauſer, Frau Oberlandesgerichtsrat Keller,
Frl. Eugenie Klump, Familie Philipp Kraus,
Frau Hauptmann von Lynker, Frl.
Licht=
hammer, Frl. Karoline Maurer, Firma
Strauß & Mayer, Frau Generalarzt Dr.
Metzler, Frau Oberbürgermeiſter Morneweg,
Frl. Eliſabeth Maurer, Herr J. W.
Mers=
heimer u. Frau, Frau Regierungsrat Noak,
Frl. Marie Nebel, Herrn Wilhelm Nungeſſer,
Frau General Otto, Frl. Amalie Purgold,
R., Frau Geheimerat Röder, Frau Dr.
Reu=
ling, Frau Miniſterialrat Reuling, Frau
Profeſſor Schmitt, Herrn Metzgermeiſter
Schnellbächer, Frau Major Schuler, Frl.
Natalie Schödler, Hexrn Finanzamtmann
H. Spamer, Frau Dr. Sachs, Frau
Geheime=
rat Tecklenburg. D. 1., Herrn Kommerzienrat
Wittich. Frau Dr. Walther, Herrn Wehrheim,
Herrn Pfarrer Widmann.
Wür die Chriſtbeſcherungen des Beſ=
86 ſunger Frauenvereins, beſonders der
Kleinkinderſchule gingen weitere Gaben
ſein von:
Frl. Ahlefeld, F
Frau Konditor 2
Bayer, Frau Buck
rau Geheimerat Baur,
Bauer, Frau Apotheker
hdruckereibeſitzer Bender,
Frau Dr. Bender, Frau Profehor Bender,
Frau Dr. Vernet, Frl. Butz, Frau Land=
gerichtsratCellarius, Frau Direktor Colonius,
Frl. Dach, Frau Rechnungsrat Feik, Frl. Nelly
Felſing, Frau Geheimerat Fiſcher, Frau
Sattlermeiſter Geiger, Frl. Grünewald, Frau
Kaufmann Heil, Frau Kaufmann Heil vorm.
Diefenbach=Römer, Frau Hemmerde, Frl.
Heumann, Frau Kommerzienrat Keller, Frau
Pfarrer Keller, Frau Kraft, Frau Kraus,
Frau Hauptmann Kühre, Frl. Landmann,
Herr Kaufmann Lerch, Frau H. Lettermann,
pprau Profeſſor Lepſius, Frau Steuerrat
Limpert, Frau Maul, Frau Metzler, Frl.
Mootz, Frl. Marloff, Frau Rapp, Frl. CI.
Ritſert, Frl. Rittweger, Freifrau Ella von
Schenk zu Schweinsberg, Freifrau Mathilde
von Schenck zu Schweinsberg, Frau Schömig,
Frau Apotheker Schmidt, Frl. J. Schwab,
Frau Rentner Sieben, Frau Spöhrer, Frl.
M. Sonne, Frl. A. von Stark, Frau von
Stein, Frl. von Stein, Frau Strobel, Frl.
T. de Weerth, Mrs. Philipp Weſt, Frl. Joh.
Wernher, Frau Rechnungsrat Winter, Frau
Weißbindermeiſter Wolf. Herzlichen Dank
allen Gebern!
Fyauen seid gewarnt';
2 tragen alle entsprechenden Stempel oder Etikette.
Das iſt im Leben häßlich eingerichket,
wenn bei der Wäſche nicht „Cureka' ſteht, ſobald die
Hausfrau ſich zur Wäſche richtet, die Minna gleich
zu leſen, ſonſt packſt Du wieder das Verkehrte ein!
Behüt Dich Gott, das iſt nicht ſchön geweſen, behüt Dich
Gott, es muß „Eureka' ſeinz ſ„Eurekau iſt die Krone
aller Waſchmittel. Ueberall für '15 Pfg. pro Paket zu
haben.)
(213431
Preßſtimmen zu der Rede des Grafen
Biloso.
Die Rede des Grafen Bülow findet in den
Blättern faſt aller Richtungen, natürlich mit
Aus=
nahme der ſozialdemokratiſchen, aber weit bis in die
freiſinnigen hinein, freudige Anerkennung. Wir führen
nachſtehend, beſonders Leußerungen linksſtehender
Blätter an:
Die „Frankfurter Zeitung= ſchreibt: Dem poſitiven
Teil ſeiner Rede hat Graf Bülow einen negativen
ange=
fügt, der eine Kritik der Sogialdemokratie und ihres
Zukunftsſtaates war. Der Reichskanzler mag wohl nach
den vielen Angriffen, mit denen ihn die Scharfmacher
bedachten, das Bedürfnis gefühlt haben, wieder einmal
zu zeigen, daß eine ſcharfe Linie ihn von den Anſchauungen
und Ambitionen dieſer Partei trenne und ſo entſtand
eine Rede, die einigermaßen an die Auseinanderſetzung
erinnert, die Eugen Richter vor einem Jahrzehnt im
Reichstag mit der Sogialdemokratie pflog. Die erſten der
Angriffe, die Bülow gegen die Sozialdemokratie richtete,
waren zum guten Leil wohl begründet - wir möchten
ſagen: leider. Die Sogialdemokratie hat in der Tat da
und dort in den letzten Jahren eine Unduldſamkeit
ge=
zeigt, die auch ſolche Leute empören kann, die ſich von
aller Scharfmacherei ſehr weit entfernt wiſſen. Es iſt
uns natürlich bekannt, und wir haben es oft genug
be=
tont, daß die Formen des Lebens, alſo auch des ſogialen
und wirtſchaftlichen Kampfes in den minder bemittelten
Kreiſen andere ſind, als in den ſogenannten oberen
Schichten, weshalb man nicht gleich jedes harte Wort
und jeden Rippenſtoß. die dort vorkommen, beſonders
tragiſch zu nehmen braucht. Aber auch das hat ſeine
Grenzen, und wenn ſie überſchritten werden, ſo hat man
wenigſtens das Recht zu ſagen, daß dieſe Leute ſelbſt
mit dem ſich in Widerſpruch ſetzen, was ſie für ihre
theoretiſchen Grundlagen ausgeben. Von dieſem Rechte
hat Graf Bülow Gebrauch gemacht, und man kann ihm
daraus keinen Vorwurf machen.
Im „Verl. Tagbl., welches betroffs der vreußiſchen
Landtagswahlen und überhaupt bis zuletzt einem
Zu=
ſammengehen der Liberalen mit der Sozialdemokratie
das Wort geredet, lieſt man: Den Vogel hat
Abgeord=
neter Bebel diesmal nicht abgeſchoſſen. Der Reichskanzler
Graf Bülow, der nach ihm das Wort nahm, wußte ihn
wenigſtens redneriſch geradezu glänzend abzufertigen.
Abgeordneter Bebel mußte ihm, wenn nicht die Palme
der Beredſamkeit, ſo doch des Erfolges reichen. Selten
hat eine Rede vom Miniſtertiſche im Reichstage einen
ſo ſtürmiſchen und anhaltenden Beiſall geweckt, wie ihn
die Rede des Grafen Bülow fand. Es waren die
In=
ſtinkte der Staatserhaltung und der normalen
Entwicke=
lung, die er mit Glück gegen den revolutionären Sprung
ins Dunkle zu wecken wußte. Auch im Lande wird der
gegen die Sozialdemokratie gerichtete Teil der Bülowſchen
Rede dem groͤßten Intereſſe begegnen.
Die „Voſſ. 3tg. konſtatiert, man habe, da Bebel
nach Ankündigung des „Vorwärts; „die Rede der drei
Millionen” halten ſollte, einen „ großen Tagi erwartet.
„ And er wurde auch der erſte Redner, und es wurde ein
großer Tag, nur daß die Palme der Veredſamkeit nicht
dem Sieger von Dresden zufiel, ſondern dem
Reichs=
kanzler, der ihm entgegentrat. Die Verhandlung war in
der Hauptjache ein Duell Bebel-Bülow, ein parlamen
tariſches Schäuſpiel von feſſelndem Reiz. Die
Sozial=
demokratie aber hatte am Schluß ſchwerlich die
Em=
pfindung, daß der leitende Staatsmann eine Niederlage
erlitten babe. Im Gegenteil, auch unter den „Genoſſen.
giht es nicht werige, die, wenn ſie ihre geheimen Gedanken.
verraten dürften, dem Grafen Bülow ihre Glückwünſche
darbrächten. Denn er hat auch ihnen aus der Seele
ge=
redet.- Das freiſinnige Blatt erklärt, der redneriſche Er=
Die echten Herkules-Spiralſeder-Morsetts folg Bülows ſei ſo groß geweſen, wie man ihn im
Reichstag ſeit langer Zeit nicht erfahren habe. - Die
Alle anderen weise man, weil minderwertig, zurück. „Nat=3tg.” meint: „Das wichtigſte der bisherigen
Debatte bleibt, die grundſätzliche Auseinanderſetzung
zwiſchen dem Reichskanzler und dem Führer der
Drei=
millionenpartei. Dabei iſt vor allen Dingen feſtzuſtellen.
daß Graf Bülow, ſo ſcharf er ſeinerſeits auch die Geißel
des Spottes ſchwang, ſich doch auch gegenüber der
„Eureka' holen geht:„Vergiß mir nicht, das Wort genau Sozialdemokratie in ' realpolitiſchen Grenzen der Kritik
gehalten hat. Er hat ihr alle Schwächen und Fehler in
klarem Spiegel vorgezeigt, aber er hat ſich nicht dazu
hinreißen laſſen, den Umſtürglern mit dem Umſturg, den
Radikalen mit Radikalismus zu antworten und etwa
eine Politik anzukündigen, die beabſichtigt, nach bekanntem
Rezept die Sozialdemokratie mit neuen Ausnahmegeſetzen Partei, () die Freie Vereinigung, der ſich die
Ab=
zu behandeln und dadurch das ganze Heer der kritik= geordneten Dallwitz, Bachmeier, Stauffer, Bogt=Hall,
loſen Mitläufer in eine wirkliche Staatsfeindſchaft
hinein=
zutreiben.
Die „Köln. Zeitung' ſchreibt: Daß der Reichskanzler
könnte, bei den Sozialdemokraten keine Gnade finden gegen fanden ſich die Reformparteiler Böckler, Bruhn,
würde, verſteht ſich von ſelbſt, aber darauf kommt es ja
auch nicht in erſter Linie an, ſondern auf den Eindruck,
den die Rede auf die immerhin noch vorhandene
nicht=
ſogialdemokratiſche Welt gemacht hat. Dieſer Eindruck Fraktionsverband als Antiſemiten ſtrengſter
Obſer=
aber iſt ein tiefer und die Ausführungen des
Reichs=
kanzlers werden noch lange in der politiſchen Erörterung
nachwirken. Wie ſehr ſeine Ausführungen den
Sozial=
fortwährenden, heftigen Unterbrechungen ſeitens der
Fraktion Bebel, die, wie ein Berliner Blatt in ſpöttiſcher
Anerkennung ſagt, unter ihren Neulingen recht tüchtige
Lärmmacher beſitzt. Dem Lärm der Sogialdemokraten
ſtand aber entgegen der dauernde Beifall aller anderen
Vorteien, die ſich geſchloſſen und entſchloſſen auf die
Seite des Kanzlers ſtellten, ſo daß zeitweiſe im
Reichs=
tagsbilde die Unterſchiede der bürgerlichen Parteien
ver=
wiſcht ſchienen.
einen Leitartikel, den ſie mit folgenden Sätzen ſchließt:
Auf die Sozialdemokratie werden die Ausführungen des
Reichskanzlers kaum eine ſpürbare Wirkung Ausüben, ſo
mancherlei verſteckte Zuſtimmung ſie in eingelnen Parteien
auch gefunden haben mögen; äber für die bürgerliche
Skisgierung der Lage und einen Appell zur Abwehr
der Sogialdemokratie mit Feſtigkeit, Gerechtigkeit und
Ruhe, ohne ſentimentale Zerknirſchtheit und
ungerecht=
fertigten Peſſimismus, aber auch ohne aufreigende
Scharf=
macherei.
Der Eindruck der Rede Bülows auf
den Reichstag wird folgendermaßen geſchildert:
Der erſte Teil der Kanzlerrede war eine
parlamen=
tariſche Tat. Atemlos faſt hing alles an ſeinen
Lippen, die Mitglieder des Bundesrats umdrängten
ihn in regelloſen Haufen, in den hinteren Reihen
ſtand man auf den Zehen, um keines ſeiner Worte
zu verlieren, auf den Tribünen wurde Beifall
ge=
klatſcht, zorniger Zuruf grollte aus den Reihen der
Gegner zu ihm empor. Die vom Reichskanzler dem
Abgeordneten Bebel nachgewieſenen Widerſprüche in
ſeiner Logik in der Kritik der auswärtigen Politik
und die aufgeworfenen Fragen, wohin denn die
aus=
wärtige Politik Deutſchlands unter Führung der
Sozialdemokraten treiben würde, entfeſſelten durch
den glücklichen Humor des Reichskanzlers wiederholt
die ſtürmiſchſte Heiterkeit des Hauſes. Die
Sozial=
demokraten, durch den Reichskanzler immer mehr in
die Enge getrieben, ſuchten ſich anfänglich durch
Schreien und Toben aus ihrer Verlegenheit zu
be=
freien, dann begnügten ſie ſich mit ſtillen,
abwehren=
den Bewegungen, Bebel rang die Hände
aber er und ſeine „Genoſſen; vermochten ſich doch
nicht dem tiefen Eindruck der Ausführungen des
Reichskanzlers zu entziehen. Als Graf Bülow auch
auf die bedenklichen Erſcheinungen in der
Sozial=
demokratie und auf den Dresdener Parteitag unter
dem Ausruf hinwies: „Sie ſind ein netter Engel,
Herr Bebel=, löſte dies eine ſolch ſtürmiſche, ver=
ſtändnisinnige Heiterkeit des Hauſes, die ſich auch
den Tribünen mitteilte, aus, daß der Reichskanzler
einige Sekunden nicht weiter zu ſprechen vermochte.
Seine Worte über die Umſchmeichelung des Volkes,
den „Byzantinismus nach unten= die
Charakte=
riſierung der „Volksſchranzen= und der „
Freiheit=
der Sozialdemokraten, ferner die Schilderung des
nebelhaften, ſozialdemokratiſchen Zukunftsſtaates
werden die Rede noch auf lange Zeit in den
Mittel=
punkt der öffentlichen Erörterungen ſtellen.
Deutſches Reich.
- Im Reichstag bildete ſich eine neue
Vogt=Gerabronn, Hilpert, Mittermeier, Stöcker,
Burck=
hardt, Lattmann, Graf Reventlow, Liebermann von
und wenn er mit Menſchen= und Engelzungen reden Sonnenberg und Baron de Schmid anſchloſſen. Da=
Gräfe, Werner, und die Kandidaten des deutſchen
Volksbundes Frölich und Kröſell zu einem engeren
vanz unter dem Vorſitz des Abg. Werner zuſammen.
— Die Nationalliberalen brachten im
Reichs=
demokraten auf die Nieren gingen, zeigte ſich aus den tage folgende Interpellation ein: Welche Schritte
gedenkt die Reichsregierung zu tun, um den Wünſchen
der Handwerker, daß für die ſelbſtändigen
Hand=
werker die obligatoriſche Alters= und
Invalidenver=
ſicherung unter Zugrundelegung der Beſtimmungen
des Alters= und Invalidenverſicherungsgeſetzes
ein=
geführt wird, entgegenzukommen ?
- In der bayeriſchen Kammer der
Die „Tägliche Rundſchau widmet der Bülow=Rede Reichsräte kam der Etat der Pfälziſchen
Eiſen=
bahnen zur Beratung.
Dabei hob Prinz Ludwig von Bayern
her=
vor, daß man heute den Staatsbahnen unbedingt den
Vorzug vor den Privatbahnen gebe. Die
Verſtaat=
lichung der Pfälziſchen Bahnen würde zweifel=
Geſellſchaft bedeuten ſie einen cammlungsruf, eine klare los einmal erfolgen. Auf die Rheinkorrektion eingehend,
führte Prinz Laldwig aus, bis Straßburg könnten Schiffe
noch ohne Korrektion verkehren. wollte man die
Korrek=
tion noch weiter durchführen, ſo dürfte Straßburg nicht
der Endpunkt ſein ſondern es müſſe die Korrektiön bis
zum Vodenſee weitergeführt werden, damit der Bodenſee
der Endhafen des Rheinverkehres für den Kontinent
werde. Was die Konkurrenz der fremden Bahnen
gegen=
über bayeriſchen Bahnen und zwar die Majoriſierung
bayeriſcher Bahnen betreffe, ſo verweiſe er auf die
Aus=
führungen des Grafen von Crailsheim über die
Majori=
ſierung Preußens durch andere Bundesſtaaten. Preußen
könne im Bundesrate förmlich majoriſiert werden und
ebenſo könne Preußen den anderen Staaten gegenüber
ſein Uebergewicht in Bezug auf die Eiſenbahnen beweiſen.
So wenig es angezeigt ſei, eine Majoriſierung Preußens
im Bundesrate durchzuführen, ebenſo wenig ſei es
an=
gezeigt, daß die preußiſchen Eiſenbahnen den anderen
einfach mit Gewalt ihr Leben nehmen. Das deutſche
Reich werde dann gedeihen, wenn die Grundlage des
Miteinanderwirkens hochgehalten würde und das
Gegen=
einanderwirken vermieden werde, wie es ja Gott ſei dank
der Fall ſei. Zum Schluſſe bemerkte Prinz Ludwig, er
wünſche, daß die Pfälziſchen Bahnen verſtaatlicht würden
auf eine Weiſe, daß es ganz Bayern zum Segen gereiche.
Reichsrat v. Crailsheim verteidigte die
Eiſenbahn=
politik ſeines Miniſteriums. Es ſei niemals daran
ge=
dacht worden, die geſamten pfälziſchen Bahnen zu
er=
werben, weil Bayern das finanzielle Riſiko nicht auf ſich
nehmen wollte. Er habe nur die Erwerbung von
Aſchaffen=
burg über Darmſtadt bis zum Rhein ins Auge gefaßt
lgehabt, weil dadurch eine direkte Verbindung mit der
Pfals und Rhein=Naſſau geſchaffen worden wäre. Die
heſſiſche Regierung habe dies aber abgelehnt.
Bezüglich der pfälziſchen Eiſenbahnen handle es ſich jetzt
um einen proviſoriſchen Zuſtand, der niemand befriedige.
Er möchte der Staatsregierung nahe legen, die
Verſtaat=
lichung ſobald als tunlich vorzunehmen.
Miniſterpräſi=
dent Frhr. v. Podewils ſprach die Hoffnung aus, daß
ſich die wirtſchaftlichen Verhältniſſe bald, ſo geſtalten
werden, daß die Verſtaatlichung eintreten könne.
11.
N 293.
Ausland.
— Die Leitung der Volkspartei in Ungarn
will in der nächſten Woche alle ihre Mitglieder
ver=
pflichten, ſich der Obſtruktion fernzuhalten. Damit
würde die Zahl der Obſtruktioniſten auf neun
zu=
ſammenſchmelzen. Das Abgeordnetenhaus wird vom
14. bis 18. wegen der Delegationstagung und vom
24. bis 27. Dezember wegen Weihnachten keine
Sitzung halten. Sonſt dauern die Beratungen fort,
man glaubt, die Obſtruktion werde bis Anfang
Januar dauern.
Der Episkopat Böhmens erließ einen
Hirtenbrief, in dem gegen die Los von Rom=
Bewegung Stellung genommen wird.
Von Statthalter Alexejew oder Baron
Roſen, die ihre Anſichten, über die ihnen am
8. ds. M. mitgeteilten Modiſikationen der Antwort=
Nußlands auf die japaniſchen Fragen
aus=
tauſchen, iſt noch keine Meldung eingegangen.
Man erwartet indeſſen, daß nur wenige Tage noch
verſtreichen werden, bis die offizielle Antwort
Ruß=
lands der japaniſchen Regierung überſandt werden
kann.
- Wie die Wiener „N. Fr. Pr. aus Serbien,
meldet, ſollen die dienſthabenden Offigiere um die
Perſon des Königs Peter, die als Teilnehmer
an dem Komplott gegen den König Alexander
be=
kannt ſind, in der nächſten Zeit von ihren Poſten
am Hofe entfernt werden. Um Aufſehen dabei zu
vermeiden, wird dies auf Grund des neuen
Hof=
dienſtreglements geſchehen, welches nach dem
Regie=
rungsantritt Peters I. in dem offiziellen Amtsblatt
veröffentlicht wurde und beſtimmt, daß die Perſonen
des Hofdienſtes nach je ſechs Monaten gewechſelt
werden können. Zu Neujahr iſt dieſe Friſt für den
erſten Hofdienſt des Königs Peter abgelaufen, und
man erwartet, daß dann von dieſer Beſtimmung des
Reglements Gebrauch gemacht werde. Eine andere
Meldung desſelben Blattes behauptet, Oeſterreich
und Rußland verlangten, daß die kompromittierten
Offigiere nicht bloß aus der Umgebung des Königs,
ſondern auch aus der ſerbiſchen Armee entfernt
werden.
— Nach einem Telegramm aus Colon ſind
dort aus dem Innern Kolumbiens Meldungen
ein=
getroffen, daß die gegen Panama vorrückenden
kolumbiſchen Truppen zurückbeordert ſeien.
Die Truppen, welche einen Weg durch das Gebirge
in der Richtung von Panama bahnen ſollten, ſind
nach großen Leiden nach Carthagena zurückgekehrt.
— Das japauiſche Abgeordnetenhaus wurde
aufgelöſt. In amtlichen Kreiſen hat man
ge=
hofft, daß das Abgeordnetenhaus den in der am
10. Dezember beſchloſſenen Antwort auf die
Thron=
rede erhobenen Vorwurf gegen die Regierung heute
zurücknehme. Da dies aber entſprechend den von den
verbündeten Parteien in den Verſammlungen
an=
genommenen Beſchlüſſen nicht geſchah, entſchloß ſich
die Regierung zur Auflöſung der Kammer.
Da die wöchentliche Lohnſumme der an der
Aus=
ſperrung beteiligten Textilbetriebe in
Crim=
mitſchau etwa 100000 Mark beträgt, iſt dort bis jetzt
ein Lohnausfall von 1000 000 Mark zu verzeichnen.
Da=
gu kommt, daß auch die Hilfsgewerbe, wie
Papierhülſen=
fabrikation und Kiſtenbauerei, beinahe völlig ſtill liegen.
Der „Verband der Arbeitgeber der ſächſiſchen
Textil=
induſtries in Chemnitz mit ſeinem Vorſihenden, dem
be=
kannten Großinduſtriellen Geh. Kommerzienrat Vogel,
bildet den eigentlichen Rückhalt, der Crimmitſchauer
Unternehmer. Die Leitung dieſes Verbandes hat be=
1933.
Montag, den 14. Dezember.
kanntlich erklärt, der Konflikt müſſe bis zum bitteren
Ende durchgekämpft werden. Der Verband leitete für
ſeine Crimmitſchauer Mitglieder eine Hilfsaktion ein.
Er zahlt an ſie ſtatutengemäß 5pCt. der Lohnſumme als
Unterſtützung, hat dieſe jedoch durch freiwillige Beiträge
ſeiner außerhalb Crimmitſchaus wohnenden Mitglieder
auf 10 pCt. erhöht. Zahlte eine Firma wöchentlich 5000
Mark Lohn aus, ſo erhält ſie alſo gegenwärtig
wöchent=
lich 500 Mark. Außerdem haben der Nachbarort 2 pCt.
ſeiner Jahreslohnſumme mit 50000 Mark und die
an=
deren Verbandsmitglieder 3 pCt. ihrer Löhne den
Crimmitſchauer Unternehmern zur Verfügung geſtellt.
Alle dieſe Zuwendungen ſind jedoch bei den bedeutenden
Koſten der Aufrechterhaltung der Crimmitſchauer Betriebe
verſchwindend, ſo daß die Unternehmer trotzdem die
ſchwerſten Verluſte haben. Man bemüht ſich daher jetzt,
die dem Verbande der Arbeitgeber der ſächſiſchen
Textil=
induſtrie angehörigen Firmen zu noch größeren
frei=
willigen Opfern zu bewegen. Wenn jetzt wöchentlich
etwa 10000 Mark an die Unternehmer nach Crimmitſchau
fließen, ſo will man dieſen Betrag möglichſt verdoppeln.
Die Arbeiter bringen wöchentlich 75000 M. für
Crim=
mitſchau auf. (rkf. 3t9.)
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Dezember.
1 Heute am 14. Dezember ſind 25 Jahre verfloſſen,
ſeit die unvergeßliche höchſtſelige Großherzogin Alice
von Heſſen aus dem Leben ſchied. In ſtillem Gedenken
und dankbarſter Geſinnung wird man heute das Andenken
der hohen Frau ehren, die ſich im Herzen des Volkes
durch ſo viele wohltätige Stiftungen und durch
Betäti=
gung edler Nächſtenliebe, in der ſie einen Hauptzweck ihres
Lebens erblickte und von der ihre leider nur ſo kurge
Lebens=
zeit ausgefüllt war, ein Denkmal geſetzt hat, dauernder
als Erz.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag den Königlich Griechiſchen Hauptmann der
Artillerie Levitis, den Oberſtabsargt Dr. Schultes,
Re=
gimentsarzt des 1. Großh. Feld=Art.=Regts. Nr. 25, den
Hofjunker Frhrn. Erwin v. Heyl zu Herrnsheim von
Worms, den Oberamtsrichter Frey von Lauterbach, den
Gymnaſiallehrer i. P. Profeſſor Dr. Schopp, den
Bau=
inſpektor Högy von Mainz, den Miniſterialſekretär Dr.
Stammler, den Kreisamtmann Müller, den
Gewerbe=
inſpektor Löſſer, den Hofſchreiner Barth von Langen;
zum Vortrag den Geheimen Kabinettsrat Nömheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Kammerjunker und Kreisamtmann Dr. Hugo Freiherrn
v. Leonhardi zum Kammerherrn ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben der
durch die Dekanatsſynode des Dekanats Oppenheim auf
die Dauer von fünf Jahren vollzogenen Wahl des
evangeliſchen Pfarrers Johannes Weiß zu Selzen zum
Stellvertreter des Dekans des Dekanats Oppenheim die
Beſtätigung erteilt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Vizewachtmeiſter im 2. Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt.
Nr. 61 Karl Schaaf die Stelle eines Dieners am
evangeliſchen Predigerſeminar zu Friedberg übertragen.
- Das Groſh. Regierungsblatt Nr. 53 enthält:
1. Verordnung. betreffend die Ausführung des
Kranken=
verſicherungsgeſetzes vom 15. Juni 1883 in der Faſſung
des Geſetzes, betreffend weitere Abänderungen des
Kranken=
verſicherungsgeſetzes, vom 25. Mai 1903 (Reichs=Geſetzblatt
Seite 233). 2. Bekanntmachung, die Prüfungsordnung
für Aerzte betreffend. 3. Bekanntmachung, die
Abände=
rung der Ausführungsanweiſung zu den Liteln VIff. der
Gewerbeordnung betreffend.
F. Bei der am Samstag nachmittag ſtattgehabten
Verloſung des Kunſtvereins ſind nachſtehende 63
Ge=
winne gezogen und von den dabei angeführten
Vereins=
mitgliedern gewonnen worden.
1. Oelgemälde, Aquarelle, Zeichnungenꝛc.:
R. Hoelſcher, Darmſtadt, „In der Dachkammer=:
Che=
miker M. Seidel, Worms. W. Bader, Darmſtadt, „Motiv
aus dem Meſſeler Parkz: Fräulein Emma Rummel,
Darmſtadt. M. Kern, München, „Gewitterlandſchaft”
Geh. Baurat Dr. Koch, Darmſtadt. O. H. Engel, Berlin,
Morgen im Hafen”: Stadt Offenbach a. M. A. Beyer,
Darmſtadt. „Motiv aus dem Herrngarten”: Bankier
Joſeph Fulda, Mainz. A. Wondra, Darmſtadt,, Malchen”:
Geh. Kommerzienrat Buderus, Hirzenhain. A.
Hart=
mann, Darmſtadt, „Schloßterraſſe in Kronacht: Direktor
Louis Rühl, Worms. E. Neumann, Kaſſel, „Vliſſingen”:
Rentner Bruno v. Böhm, Darmſtadt. R. Büchtger,
München, „Winterlandſchaft;: Nentner Ludwig Brill,
Darmſtadt. M. Looſe, Berlin, „Göſchenental”.Dr. Collatz,
Darmſtadt; „Garten in der Villa Molenotti, Florenz=:
Landgerichtsdirektor Bücking, Gießen; „Motio von der
Riviera”: Geh. Medizinalrat Dr. Neidhardt, Darmſtadt.
H. Schlegel, Darmſtadt, „Nieder=Ramſtadt: Architekt
L. Mahr, Darmſtadt. H. Bahner, Bensheim, „Rheiniſches
Dörſchen am Abend:: Geh. Oberfinanzrat Vittel,
Darmſtadt.
2. Radierungen, Lithographien,
Farben=
drucke ꝛc.: K. Oenicke, Berlin, „Sommerlandſchaft”
Generalarzt Dr. Weichel Wwe., Darmſtadt. A. Menzel,
Berlin, „Eiſenwalzwerk”. Rentner Gottfr. Schwab Wwe.,
Darmſtadt. A. Jank, Karlsruhe, „Eiſerne Wehr”. Rentner
Moritz Hirſch. Darmſtadt. G. Kampmann, Karlsruhe,
„Mondaufgangt: Mediginalrat Dr. Koch, Offenbach.
Petzer, Karlsruhe, „An der engliſchen Küſter:
Kreisamt=
mann Frhr. v. Leonhardi, Darmſtadt. Euler, Karlsruhe,
„Schloß Tirol'. Rentner F. Jordis, Darmſtadt. Kuithan,
Karlsruhe, „Heilige Nacht”: Freifräulein von Grancy,
Darmſtadt. Ludwig Richter, „Chriſtnachti
Kommerzien=
rat Adolf Kraft, Offenbach; „Genovevar.
Buchdruckerei=
beſitzer E. v. Moers, Darmſtadt; „Rübezahl;
Kauf=
mann Max Friedberger, Gießen. P. Hey, „Frühlings:
Oberlehrer Richard Hoelſcher, Darmſtadt. H. Thoma,
Karlsruhe, „Offenes Talt: Stadt Gießen. G.
Sogan=
tini, „Werden:: Maurermeiſter, Ferdinand Mahr,
Darmſtadt; „Am Pflug=: Profeſſor Dr. Noack,
Gießen. O. Ubbelohde, Goßfelden b. Marburg, „Deutſche
Pappelni. Prof. Dr. Fromme, Gießen; „Herbſtwetter”
Kommerzienrat K. Kraft, Offenbach. C. Schmoll v.
Eiſen=
werth, München, „Dame mit Hundz. Profeſſor Eugen,
Bracht, Dresden; Dame mit Hundi. Geh. Rat Prof.
Dr. Kittler, Darmſtadt; „Hühner Muſikalienhändler
Andrs. Offenbach; „Hühnern. Dr. Lion Vodenheimer,
Darmſtadt; „Landſchaft; Oberſtleutnant Lichtenberg,
Darmſtadt; „Landſchaft; Kaufmann Mettenheimer in
Gießen. F. Hoch, Karlsruhe, „Schloß am Meeri.
Bank=
direktor Waldmann Wwe., Darmſtadt. R. Schieſtl,
Karls=
ruhe, „Heimkehr vom Feld= Hoflieferant Schwaab,
Gießen. Karl Bieſe, Karlsruhe, „Einſamer Tag”=
Rogie=
rungsrat Fuchs, Darmſtadt; „Chriſtmarkt”: Fabrikant
Bock II., Gießen. H. v. Volkmann, „Abendwolken”
Kauf=
mann Max Jonas Meyer, Darmſtadt. G. Eilers.
Cor=
reggio, „Die Nacht”. Oberfinangrat Vornſcheuer,
Darm=
ſtadt; „Die Nacht: Apotheker L. Keller, Mainz; „Die
Nacht” Kaufmann Ernſt Balſer, Gießen. R. Nandner,
„Motiv bei Schleißheimi. Rentner Otto Wolfskehl,
Darni=
ſtadt; „Motiv bei Schleißheim” Kabinettsrat Alexander
Menges, Darmſtadt; „Motiv bei Schleißheim;
Ober=
landesgerichtsrat Pieſtor Wwe, Darmſtadt. W. Schröter,
Winterlandſchaft” Rechtsanw. Dr. Oppenheim, Mainz.
B. Vautier, „Schwarzer Peter”. Hoftheatermaler Curt
Kempin, Darmſtadt. E. Lugo, „Auf dem Heimwegi:
Kaufmann Ludwig Joſeph, Darmſtadt. O. Graf, München,
„Bildnis des Großherzogs von Baden: Geh.
Medi=
zinalrat Prof. Dr. Riegel, Gießen. Fr. Fehr, Karlsruhe,
„Schmiede”: Fabrikant Heinrich Wenck, Darmſtadt.
3. Sammelmappen: W. Bader, „12
Steinzeich=
nungen': Kaufmann Ed. Sack II., Gießen; „12
Stein=
zeichnungen”: G. W. Goldmann, Worms. E. Lugo,
„15 Handzeichnungen und Aquareller: Hotelbeſitzer R.
Reuter, Darmſtadt. Willro, „Landſchaften::
Rochts=
anwalt Dr. Spohr, Gießen; „Landſchaften”: Bankier
H. Merzbach, Offenbach; „Landſchaften”: Nechtsanwalt
und Notar Dr. Hallwachs, Darmſtadt; „Landſchaften”:
Graf Erbach=Erbach. Erbach; „Landſchaften::
General=
major Chales de Beaulieu, Darmſtadt. „Mappe des
Vereins für Originalradierung; in Berlin: Geh.
Ober=
bergrat Prof. Dr. Lepſius, Darmſtadt; desgl. in
Karls=
ruhe: Rentner Heinrich Krauße, Mainz; desgl. in München:
Oberingenieur, Baurat Schmitt, Darmſtadt.
Es fielen ſomit nach Darmſtadt 38, nach
Gießen 12, nach Offenbachs nach Mainz 4 und
nach Worms 3 Gewinne.
Wie mitgeteilt worden, hat die Stadtverordneten=
Verſammlung am Donnerstag die Erhöhung des
Schulgeldes für die Vorſchule des Ludwigs=Georgs=
Gymnaſiums um 33¼ Progent beſchloſſen. Nur Herr
Stadtverordneter Götßz ſtimmte dagegen. Da keinerlei
Debatte ſtattgefunden und die Gründe für dieſe
Er=
höhung nicht erörtert worden ſind, ſo liegt es wohl i
Intereſſe ſowohl der Stadtverordneten=Verſammlung als
auch der betroffenen Eltern, wenn die Gründe dafür
be=
kannt werden. Die Regierung hat nämlich für die
ſtaatlichen Vorſchulen eine Erhöhung des Schulgeldes
beſchloſſen und, um eine Gleichheit herzuſtellen, der
Stadt auch ihrerſeits eine Erhöhung des Schulgeldes für
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 11. Dezember.
„2a Traviata”
WI. Die Verdiſche Oper „La Traviatal pflegte hier
ſonſt nur aufgeführt zu werden, um reiſenden Divas
Gelegenheit zu geben, ihre Geſangstechnik und ihren
Toilettenprunk zu entfalten. Vermißt hat man die Oper
vohl kaum. Das Suiet von der Dame mit den Camelien.
iſt ungeſund, die pſychologiſche Behandlung und
Ent=
wickelung unnatürlich und unglaubwürdig, die Oper
ſelbſt in ihrer Aeußerlichkeit, ihrer Trivialität und falſcher
Sentimentalität nicht erguicklich, was nicht ausſchließt,
daß man die Gewandtheit der Technik und die Tatſache
anerkennen kann, daß ſie leicht ſingbare und dankbare
Geſangspartien hat. Daß das heutige Publikum den
italieniſchen Opern wieder lebhafteres Intereſſe
entgegen=
bringt, iſt bekannt und oft erörtert worden.
Als „Violettau unternahm Fräulein Kapuſt das
Wageſtück, ſich mit Fräulein Prevoſti und Frau
Arnold=
ſon zu meſſen und ſie konnte den Vergleich mit ihnen,
von den Toiletten und Brillanten natürlich abgeſehen,
wohl aufnehmen, was für ſie einen doppelten Erfolg
be=
deutete. Sowohl in geſangstechniſcher als in
darſtelleri=
ſcher Hinſicht konnte Fräulein Kapuſt, die ſich ihrer
Auf=
gabe mit beſonders liebevoller Hingabe unterzog, der
Er=
innerung an große Vorbilder ſtand halten und zeichnete
ſich in Geſang und Spiel durch echtes Temperament und
natürliche Wärme der Empfindung aus, die oft
ange=
nehmer berührten, als das jede Poſe und jeden Effekt
kühl berechnende, ſtereothp gewordene Virtuoſentum. Zu
ſtatten kam ihr überdies eine der Rolle entſprechende,
intereſſante Bühnenerſcheinung. Weit übertroffen hat
Fräulein Kapuſt durch ihre talent=und temperamentvolle
Vereinigung von Spiel und Geſang die nach dem erſten
und zweiten Akte ſchon recht hoch geſpannten
Erwartun=
gen noch im dritten und letzten Akt, ſo daß der ihr
ge=
ſpendete reiche Beifall als ein wohlverdienter bezeichnet
werden muß.
Die übrigen Partien war in früherer Weiſe beſetzt.
Il3 ſtimmlich und geſanglich hervorragende
Repräſen=
tanten ihrer Partien bewährten ſich wieder die Herren
Wolf (Alfred Germont und Weber (Georg Germont.
Die in allen Teilen wohlgelungene Aufführung wurde
von Herrn Hofkapellmeiſter de Haangeleitet.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Wiener Verlagsfirma A.
Hart=
leben beging am 13. Dezember 1903 die Feier ihres
hundertjährigen Beſtandes. Es tritt hierbei der
im geſchäftlichen Leben gewiß ſeltene Fall ein, daß ein
induſtrieller Betrieb ſich nach 100 Jahren erſt in der
dritten Hand befindet. Der Gründer der Firma, Konrad
Adolf Hartleben, wurde, als Sohn des Rechtsgelehrten
Franz Joſef Hartleben, am 26. Auguſt 1878 in Mainz
geboren. Im Jahre 1795 kam er mit ſeinem Vater
nach Wien, um, ſich den Studien, zu widmen
und, beſuchte im Jahre 1797 die juridiſchen
Vor=
leſungen. Im Jahre 1802 kaufte er die
Buchhand=
lung des Siegmund v. Jvanics in Ofen und am
13. Dezember 1803 erhielt er die Bewilligung zur
Errich=
tung einer Buchhandlung in Peſt, die er im
darauffol=
genden Juni eröffnete. Eine ununterbrochene Reihe von
Werken, alle Zweige des Wiſſens und der ſchönen
Lite=
ratur umfaſſend, in deutſcher und ungariſcher Sprache,
gingen aus dem Verlag C. A. Hartlebens hervor. Den
geſamten deutſchen und ungariſchen Verlag erbte ſein
Großneffe Adolf Hartleben. Familienverhältniſſe
beſtimm=
ten Adolf Hartleben, der kein gelernter Buchhändler war,
im Jahre 1870 ſeinen Wohnſitz nach Leipsig zu verlegen.
Die Tendenz der Verlagstätigkeit von A. Hartleben in
Wien iſt die Verallgemeinerung des Wiſſens, welche die
Verlagsfirma auf vielen Gebieten und in Werken von
nur gediegenem Inhalte, ſchöner Ausſtattung und zu
ſtets volkstümlichem Preiſe anſtrebt.
Kleines Feuilleton.
Zur Tintenfaß=Legende ſchreibt
Mari=
milian Harden im neueſten Heft der „Zukunftr. Uralte
Mären, die man längſt eingeſargt wähnte, leben in dieſem
Winter des Mißvergnügens wieder auf. In hundert
der tauſend Zeitungen wurde vor 14 Tagen gefragt, ob
die Behauptung wahr ſei, daß Bismarck einſt in jähem
Zorn gegen den Kaiſer das Tintenfaß erhoben habe.
Viele fragten gar nicht erſt, ſondern nahmen als erwieſen
an, daß Bismarck drauf und dran war, ſeinem König
das Tintenfaß an den Kopf zu werfen. Zeitungsſchreiber
ſollten eigentlich ein beſſeres Gedächtnis haben und nicht
für funkelnagelneu ausgeben, was ihre eigene Feder vor
zwölf. dreizehn Jahren ſchon dem Erdkreis mitgeteilt hat.
Die Tintenfaßgeſchichte iſt Anno 90 mindeſtens zehnmal
durch die Preſſe beider Welten gegangen. Bismarck hat,
als er ſie hörte, den Kopf geſchüttelt, dann gelächelt und
endlich eine Erklärung geſucht. Die war nicht ſchwer zu
finden. Der Fürſt hatte, wenn er lebhaft ſprach, die
Gewohnheit, mit der rechten Fauſt kurze, leiſe, aber
ſtarke Stöße gegen die Tiſchplatte zu führen, von oben
her, als wollte er ſeine Worte in das Holz eindrücken.
Möglich. daß dabei - der Kanzler war nicht Huſar,
ſondern ein ſchwerer Küraſſier - ein Tropfen Tinte aus
dem Fäßchen ſprang. Doch dieſe Erklärung wurde erſt
geſucht und gefunden, als die Geſchichte immer wieder
kam und zu dem Bemühen herausforderte, wenigſtens
ein Körnlein Wahrheit darin zu entdecken. Bismarck
hatte nicht die Gemütsart eines Lämmleins; wer ihm
aber rüdes Benehmen nachſagt, hat ihn nie gekannt.
Eins ſeiner Lieblingsworte war zwohlerzogen”; und er
hätte ſelbſt im Wirbelwind der Leidenſchaft ſich nie zu
einer Flegelei erniedrigt. Die Tintengeſchichte iſt
un=
ſinnig. nicht, weil der Kanzler vor ſeinem Kaiſer ſtand,
ondern weil der feine Nieſe zu zwohlerzogen! war, un
nit Realinjurien zu drohen, übrigens war er, wie ſelbſt
der Todfeind zugeben müßte, immer der Mann ſeiner
Taten und hätte ſein Handeln nicht feig verleugnet
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. Dezember 1903.
Rummer 293.
die ſtädtiſche Vorſchule angeſonnen. Dieſem Anſinnen iſt
nun entſprochen worden.
— Nach Weggang des Herrn Dr. Haupt geht uns
von Mitgliedern des pädagogiſchen Vereins heſſiſcher
Lehrerinnen folgende Zuſendung mit dem Erſuchen um
Aufnahme zu: Wem das Glück zuteil wurde, einer
Reihe von Vorträgen des Herrn Dr. Haupt beizuwohnen,
die dieſer zur Einführung in die hieſige Gemäldegalerie
und über die graphiſchen Künſte gehalten hat, dem
werden, jene Stunden in unvergeßlicher Erinnerung
bleiben. Aus der Fülle eines reichen Wiſſens und edler
Begeiſterung verſtand es der Vortragende in ſeltener
Weiſe ſeine Zuhörer in die Kunſtſchäße unſeres Muſeums
einzuführen und ihnen die Augen für deren Schönheiten
zu öffnen. Daneben ſuchte er ihnen, durch klare und
durchſichtige Erklärungen über die techniſche Seite der
Kunſt, auch in die Werkſtatt des Künſtlers einen
Ein=
blick zu verſchaffen. Noch bis zur letzten Stunde hofften
wir dieſe bedeutende Kraft unſerem Lande erhalten zu
ſehen - allein vergeblich. Nun miſcht ſich in den Dank,
den wir dem Scheidenden bewahren, die Wehmut, daß
ſeine Arbeit unter uns, die noch viele bereichert hätte,
abgebrochen iſt. Wir glauben im Sinne ſämtlicher
Zu=
hörenden des pädagogiſchen Vereins zu handeln, wenn
wir dem, ſo hervorragend begabten Manne unſere
wärmſten Wünſche in ſeinen neuen Wirkungskreis
nach=
ſenden.
) Ausbildungskurſe für Schuhmachermeiſter und
ältere Geſellen finden, wie wir bereits an anderer
Stelle mitteilten, auf Veranlaſſung Großh.
Oentralſtelle für die Gewerbe bei ausreichende:
Beteiligung in der Zeit vom 4. bis 23. Januar und vom
8. bis 27. Februar l. J. vor= und nachmittags an allen
Wochentagen in Darmſtadt ſtatt. Der hauptſächliche
Zweck dieſer Kurſe beſteht darin, daß den Teilnehmern
hierdurch ſowohl Gelegenheit gegeben wird, ſich mit der
Handhabung der in der Kleinſchuhmacherei vorteilhaft
zu verwendenden Hilfsmaſchinen, Apparaten und
Werk=
zeugen vertraut zu machen, als auch die durchaus
ſelbſt=
ſtändige Anfertigung eines Paares Stiefel u. ſ. w. nach
Maßz zu erlernen. Außer dieſen Kurſen wird jedoch
vor=
ausſichtlich noch ein weiterer Kurs für die Mitglieder
der Schuhmacher=Innung in Darmſtadt an einzelnen
Wochenabenden abgehalten und zwar viermal in der
Woche in der Zeit von 6-8 Uhr abends. Weitere
An=
meldungen in dieſen Ausbildungskurſen werden von der
Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe in Darmſtadt
Neckarſtraße 3) entgegengenommen.
Ausbildungs=
kurſe für Wagner werden auf Veranlaſſung Großh.
Zentralſtelle vorausſichtlich in dieſem Winter erſtmals
zuſtande kommen und zwar wird ein in Oberheſſen
an=
ſäſſiger Wagnermeiſter die Leitung dieſes Kurſes
über=
nehmen. Alsbaldige Anmeldungen zur Beteiligung an
dieſem Kurſe ſind erwünſcht.
- Wie wir erfahren, findet zur Zeit unter dem
Vor=
ſitze des Herrn Ingenieurs Markwort die mündliche
Meiſterprüfung für die Prüflinge aus der Provinz
Starkenburg in der Gewerbeſchule dahier ſtatt, nachdem
derſelben die ſchriftliche Prüfung vor 14 Tagen
voraus=
ging. Es haben ſich an der diesjährigen Meiſterprüfung
wiederum nahezu 50 Prüflinge beteiligt und iſt dieſe
Zahl ein Beweis dafür, welch reges Intereſſe der
Meiſter=
prüfung in unſrer Provinz entgegengebracht wird.
- VVerſpätet eingegangen.) Auf Veranlaſſung der
hieſigen Ortsgruppe des Heſſiſchen
Finanzbeamten=
vereins hielt am vergangenen Dienstag Abend Herr
Staatsſchuldenkaſſebuchhalter Rühl im weißen Saale
der Stadt Pfungſtadt vor einer gut beſuchten
Verſamm=
ung einen Vortrag über Mnemotechnik. Mit einer
verblüffenden Sicherheit und Schlagfertigkeit operierte
der Vortragende auf dieſem Gebiete. Ueber Erwarten
groß waren die Leiſtungen desſelben in der
Zahlen=
gymnaſtik, Rechenkunſt und anormalen
Gedächtnismeiſter=
ſchaft, ſodaß die Zuhörer nach jedem Experiment dem
Vortragenden reichen Applaus ſpendeten. Nach einer
kurgen Pauſe gab ſodann Herr Rühl eine Erklärung über
die Gedächtniskunſt in verſtändlichen Worten ab, ſodaß
die Zuhörer einen Einblick in dieſe Wiſſenſchaft gewinnen
konnten.
2 Auf Veranlaſſung des „Vereins für
naturge=
mäße Lebens= und Heilweiſer wird am nächſten
Donnerstag abend Frau Ritzmann aus Waldenburg, die
durch ihre vorjährigen Vorträge in guter Erinnerung iſt,
einen öffentlichen Vortrag für Damen halten. Das
Thema lautet; „Naturgemäße Schönheitspflege, ſpeziell
des Teints; Anleitung zur Erlangung und Erhaltung
Vielleicht läßt man die Anekdote nun ruhen. Wie ſie
entſtanden iſt? Der Kaiſer hat ſcherzend ſpäter erzählt:
„Der Alte war an dem Morgen gans außer ſich und
guckte mich an wie Luther den Verſucher; ich glaube, am
liebſten hätte er mir auch das Tintenfaß an den Kopf
geworfen.”
Die Kaiſerin=Witwe von China im Zirkus.
Die Kaiſerin=Witwe von China moderniſiert ſich immer
mehr. So beorderte ſie der „Japan Times' zufolge vor
einiger Zeit eine Zirkusvorſtellung, die von Mr. Schooner,
einem Mitglied der Zirkustruppe Chatre, geleitet wurde.
Die kaiſerliche Geſellſchaft fuhr zu dem Zirkusplatz in dem
kaiſerlichen Dampfboot. Der Dampfer war von großen,
Barken begleitet, die auf das köſtlichſte dekoriert und mit
laiſerlichen Leibwachen beſetzt waren. Die Hofdamen der
Kaiſerin waren auf das ſchönſte geſchmückt. Sie trugen
Perlen verſchiedener Schattierung, hatten ſich dick geſchminkt
und rote, gelbe und hellblaue Blumen angeſteckt. Eine
Hofdame überreichte der Kaiſerin, als ſie im Zirkus Platz
genommen hatte, eine brennende Zigarette. Bald darauf
betrat der Zirkusſtab die Arena und verbeugte ſich nach
indiſcher Sitte. Der Zirkusdirektor überreichte darauf
Ihrer Majeſtät einen Diamantring mit7 großen
Diaman=
ten G, einen Kaſchmirſhawl, einen Shawlaus Goldgeflecht
und überlieferte außerdem als Geſchenk einen jungen,
5 Jahre alten Elefanten. Ihre Majeſtät intereſſierte ſich
ſehr für die Balancierkunſtſtückchen und für die ſogenannten
Gummibabies.: Sie beobachtete ununterbrochen durch
ihr in pures Gold eingefaßtes Opernglas die auftretenden
Künſtler. Auch die Tiere erweckten ihr lebhaftes Intereſſe,
und swar vor allen Dingen die Tiger. Die Löwen ſchienen
ihr weniger zu gefallen. Auf ihrem Rückwege zu der
kaiſerlichen Dampfjacht winkte ſie einen der Zwergklowns
zu ſich heran und beſichtigte ihn auf das genaueſte. Sie
erkundigte ſich nach ſeinem Alter, nach ſeiner Nationalität
und ob es ihm in Peking gefalle. Die Kaiſerin ſchenkte
den Zirkusdirektor 10000 Taels (30,000 Mark und zahlte
außerdem für die Auslagen, die er gehabt hatte, ungefähr
4000 Mark. Die Akrobaten der Truppe erhielten ſilberne
Medaillen mit dem in Email ausgeführten kaiſerlichen
Drachen. Das weibliche Perſonal und die Klowns
er=
hielten je eine Rolle koſtbarer Seide.
Scherzfrage. Wis iſt der Unterſchied zwiſchen
einem Oberkellner und Scherl? Ein Oberkellner gibt zu
wenig heraus, und Scherl gibt zu viel heraus. (9d.)
eines guten Teints bis ins Alter mit Einſchluß der
Fal=
tenbeſeitigung.: Näheres iſt aus der Anzeige erſichtlich.
O Die Wochenmärkte ſtehen jetzl unter dem
Ein=
fluß des bevorſtehenden Weihnachtsfeſtes und iſt der
Verkehr aus dieſem Grunde beſonders in Butter, Eiern,
ſowie Obſt ein ſehr reger; auch der Geflügel= und
Wild=
pretmarkt iſt jetzt immer gut verſehen. Was die Preiſe
anbelangt, ſo baben ſich dieſelben für Vutter und Eier
etwas erhöht. Butter notiert jett p. ½ Kg. mit 120 bis
130 M., in Partien 110-120 M. Eier mit 7-12 Pf.
das Stück. Sonſt ſind an Durchſchnittspreiſen zu notieren:
Handkäſe 4-10 Pf., Schmierkäſe ½. Ltr. 18-20 Pf.,
Aepfel ½ Kg. je nach Sorten 12-25 Pf., Birnen ½ K9.
15- 20 Pf., Rüſſe 100 Stück 40-50 Pf., Kaſtanien
Kg. 15-18 Pf., Paradiesäpfel ½ Kg. 25 Pf.,
Kar=
toffeln p. Kumpf (0 Liter) 40-50 Pf., Mäuschen
80 Pf. bis 1 M. Rettige 4-5 Pf., Meerrettig
10-15 Pf., gelbe Rüben ½ 8g. 2-4 Pf. rote Rüben
½. Kg. 5-6 Pf., weiße Rüben Kg. 2-3 Pf.,
Schwarz=
wurz! Kg. 20. 25 Pf., Endivien 5-6 Pf., Körbchen
Feldſalat 10-12 Pf., Kohlrabi 2-4 Pf. Wirſing
3-4 Pf., Grünkohl 3-4 Pf., Weißkraut 5-9 Pf.,
p. Zeitner 80-90 Pf., Rotkraut 12-25 Pf.
Blumen=
kohl 20-35 Pf. Zwiebeln ½ Kg. 5-6 Pf., Spinat
Kg. 10-12 Pf., Roſenkohl ½ J9. 20 Pf., Gänſe
5-7 M. ½ Kg. 7075 Pf., Enten 3-350 M., Hahnen
150-2 M. Suppenhühner 150-250 M. Tauben
60-70 Pf., Haſen 3-380 M., Lapins 90 Pf. bis 1 M.,
vom Fiſchmarkt ½ 89. Breſem 35 Pf. Kabliau 30 Pf.
Weißfiſch, Schellfiſch und Schollen 25 Pf.
Der „Frankf. Gen.=Anz.” bringt eine ſenſationelle
Meldung. wonach der Mörder Wehgand, der ſ. 9t.
bekanntlich den Mord an einem Mädchen in der Nähe
von Darmſtadt beging, wegen des Verdachtes
ver=
haftet worden iſt, den Mord an der Joſefine Haas
in der Nähe von Aſchaffenburg begangen zu haben.
Weygand war bekanntlich in die Irrenanſtalt nach
Frankenthal verbracht worden, von woer vor fünf Jahren
flüchtete und ſich überall umhertrieb, ohne daß es gelang,
ſeiner habhaft zu werden. Erſt vor kurger Zeit wurde
er feſtgenommen, weil er verdächtig war, bei Saarbrücken
einen neuen Mord an einem Mädchen begangen zu haben.
Die Leiche dieſes letzteren Opfers war ähnlich zugerichtet,
wie die ermordete Joſefine Haas; auch noch andere
Ver=
dachtsgründe legen die Vermutung nahe, daß er beide
Mordtaten verübte. Weygand wurde mit verſchiedenen
Zeugen konfrontiert; man glaubt, daß derſelbe die Tat
vollbracht hat, wenngleich bis jetzt noch nichts Näheres
über das Verhör in die Oeffentlichkeit gekommen iſt.
- Groß=Zimmern, 11. Des. In der hieſigen und
der angrenzenden Gundernhäuſer Gemarkung fand im
Laufe dieſer Woche große Treibiagd ſtatt, an der
45 Herren teilnahmen. Das Ergebnis war ſehr gut.
Es kamen 159 Haſen zur Strecke. Als Höchſtleiſtung
hatte ein Jäger 12 Haſen erlegt.
Worms, 11. Dez. Der Großherzog traf mit
einer kleinen Jagdgeſellſchaft heute Vormittag 10 Uhr:
von Darmſtadt mittels Extrazuges auf hieſigem
Haupt=
bahnhofe ein und fuhr von da zu Wagen nach dem
Nonnenhof, um daſelbſt bei Oberſt Freiherrn v. Heyl an
der Faſanenjagd teilzunehmen. Die Rückehr nach
Darm=
ſtadt erſolgte nachmittags 4 Uhr 35 Min.
- Aus dem Vogelsberg, I1. Dez. Um dem
Spinnſtubenunfug zuſteuern, ſind behördlicherſeits
neue Verordnungen erlaſſen worden. Darnach darf die
Spinnſtube in den Wohnungen von Witwen und in den
Häuſern, in welchen ſchulpflichtige Kinder wohnen, nicht
abgehalten werden. Außerdem müſſen die Spinnſtuben
zur üblichen Polizeiſtunde, 10 oder 11 Uhr, geſchloſſen
werden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 12. Dez. Die
Palaſt=
dame der verewigten Kaiſerin Friedrich, Gräfin v. Brühl,
iſt geſtorben. - Seit Jahren iſt keine ſolche geringe
Frequenz im ſtädtiſchen Familien=Obdach
be=
obachtet worden. Im Oktober 1902 waren es noch
72 Familien und 1901 ſogar 112 Familien, die im Obdach
Unterkunft fanden. Noch größer war die Zahl der
obdachloſen Familien in Berlin am 1. April 1901 und
im Herbſt 1900, wo ſie 170 und 190 betrug. Im vorigen
Monat iſt die Zahl der obdachloſen Familien wieder
etwas geſtiegen. Sie betrug am 1. November d. Js. 24
mit 19 Männern. 32 Frauen und 66 Kindern, darunter
13 Säuglinge. Außerdem wurden noch 145 einzelne
Männer und 23 Frauen beherbergt. Nicht, ſo günſtig
ſind leider die Zahlen aus dem nächtlichen Obdach. Im
November d. Js. wurden nicht weniger als 44080
Männer und 1727 Frauen aufgenommen, zuſammen
45807 oder rund 10300 Verſonen (0200 meiſt junge
Männer und 100 Frauen) mehr als im Monat Oktober
d. Js. und rund, 1000 Perſonen weniger als im
November v. Js. Bemerkenswert iſt, daß die Zahl der
obdachloſen Frauen bedeutend zurückgegangen iſt, und
zwar von über 2000 auf nur 1700. Auf 100 obdachloſe
Männer im beſten Mannesalter kommen durchſchnittlich
nur 4 Frauen, was um ſo auffallender iſt, als im
allgemeinen Männer leichter Arbeit und Unterkommen
finden, als alleinſtehende Frauen.
Hamburg, 11. Des. In einem Anfall von
Geiſtes=
ſtörung tötete der in der Fruchtallee wohnende
Kauf=
mann Sanftleben ſeine beiden 6 und 5 Jahre alten
ſnaben dadurch, daß er im Schlafzimmer den Gashahn
aufdrehte. Sanftleben wurde verhaftet.
Ludwigsluſt, 11. Deg. Als heute nachmittag Leutnant
von Luecken vom hieſigen Dragoner=Regiment
Spring=
übungen der Mannſchaften zu Pferde beaufſichtigte,
ſprang ein Pferd gegen den Springbaum, der ſich von
der Wand, loslöſte und Leutnant von Luecken traf.
Dieſer wurde ſo ſchwer verletzt, daß er heute abend
geſtorben iſt.
Kiel, 10. Dez. Heute ſtarb hier plötzlich die
Ge=
mahlin des Chefs des oſtaſiatiſchen Kreuzergeſchwaders,
Kontreadmirals von Prittwitz und Gaffron.
Prinz und Prinzeſſin Heinrich nahmen ſich
liebevoll der zahlreichen Kinder an, deren Vater im
fernen Oſten weilt. Die Verſtorbene war unmittelbar
vor der Abreiſe ihres Gatten von Wilhelmshaven nach
Kiel übergeſiedelt; anfangs Oktober hatte ſich der
Admiral hier von ſeiner Familie verabſchiedet. Er liegt
jetzt mit ſeinem Flaggſchiff „Fürſt Bismarck= vor
Nagaſaki.
Prag, 11. Dez. In dem Dorfe Hohenberg bei Aſch
wurden während der letzten Nacht das Gemeindehaus,
die Kirche und 11 andere Gebäude durch eine
Feuers=
brunſt zerſtört.
Paris, 11. Dez. Chabaneix, der Mörder des
deutſchen Arztes Dr. Ordenſtein, ſtarb im Zuchthauſe.
Zweite Kammer der Stände.
8t. Darmſtadt, 12. Degember.
Am Regierungstiſch: Staatsminiſter Rothe,
Exs., Miniſterialräte Beſt, Dr. Eiſenhuth. Ewald, v.
Biege=
leben und Dr. Becker, Geh. Oberbaurat Imroth.
Nach Eröffnung der Sitzung durch Präſident Haas
wird alsbald in die Tagesordnung eingetreten. Die erſte
Sache betrifft eine Anfrage der Abg. Hauck und Gen.
betreffend die Hütekinder im Vogelsberg. Die
„Frankfurter Zeitung; hat in letzter Zeit einige Artikel
gebracht, Zuſchriften eines heſſiſchen Landpfarrers über
die „Beſchäftigung von Schulkindern in der
Landwirt=
ſchaft; und „Die Hütekinder: die den Grund zu dieſer
Anfrage gegeben haben. Staatsminiſter Rothe
beant=
wortet die Anfrage dahingehend, daß in dieſer Sache für
uns nur die Kreiſe Lauterbach und Schotten in
Betracht kämen, in den übrigen Kreiſen beſtehe der Brauch
des Verdingens der Schulkinder wenig oder garnicht. Die
angeſtellten Ermittelungen haben ergeben, daß im Kreiſe
Schotten etwa 4-5 pCt. aller Schulkinder durch
Ver=
dingen ihren Wohnſitz ändern, 10-12 pCt. aber am
Wohnſitz der Eltern bleiben. Im Kreiſe Lauterbach kommen
8pCt. derGeſamtſchülerzahl in Betracht. Unter dem Ausdruck
„Verdingte; und „Hütekinder; ſei der Unterſchied zu
machen, daß alle verdingte auch Hütekinder, nicht
aber alle Hütekinder als verdingt anzuſehen ſeien. Die
verdingten Kinder ſtehen im Alter von 10-14 Jahren,
ſind meiſt Knaben, manchmal auch Mädchen. Ihre
Ar=
beit beſtehe im Hüten und Füttern des Viehes, Miſten
der Ställe und Helfen bei der Feldarbeit bezw.
Unter=
ſtützung der Hausfrau. Ein weſentlicher Unterſchied in
der Beſchäftigung der Knaben und Mädchen ſei nicht
vorhanden. Ihr Lohn beſtehe meiſtens in Wohnung
und Koſt, einem Anzug, oft auch Schuhen und Strümpfen.
Aeltere Knaben erhalten die ſogenannte doppelte Montur
und ca. 25-30 Mark Bargeld. Aus den Berichten der
Schulkommiſſion des Kreiſes Lauterbach gehe hervor, daß
die Haltung der verdingten Kinder keinesfalls eine
ſchlechtere ſet, als die der anderen, auch ihre Leiſtungen
ſeien nicht geringer, im Gegenteilſei Haltung und Leiſtung
oftmals beſſer. Meiſt kämen die Kinder aus ſehr
ärm=
lichen gerrütteten Verhältniſſen des Elternhauſes zu
an=
ſtändigen Herrſchaften, werden beſſer gekleidet und
er=
nährt. Allerdings laſſen, wenn die Zeit der Feldarbeit
und des Hütens beginnt, die Leiſtungen nach, die Kinder
müſſen dann ſehr früh aufſtehen und kommen ſpät ins
Bett, ſo daß ſie oft in der Schule einſchlafen. Das ſei
aber auch bei den nichtverdingten Kindern der Fall, denn
auch dieſe müßten den Eltern helfen. Die Aecker und
Wieſen liegen zerſtreut und weit auseinander, an
Arbeits=
kräften fehlt es meiſtens, da muß denn Groß und Klein
mitarbeiten. Keineswegs kann aber daraus gefolgert
werden, daß die Jahresleiſtungen der Kinder hinter denen
der Schulen anderer Kreiſe zurückſtehen. Ausnahmen
machen nur die Kinder, die ihren Wohnſitz 2-3 mal im
Jahre wechſeln, dann liegt der Schaden aber an dem
Wechſeln.
Etwas ungünſtiger lauten nun allerdings die
Be=
richte aus dem Kreiſe Schotten. Allerdings iſt auch
hier die Leiſtung aller Kinder im Sommer geringer
als im Winter. Sehr natürlich ſei auch, daß die Kinder
zu allen Arbeiten herangezogen werden, oftmals fehle
aber die Rückſicht auf die ſchwachen Kräfte der
Schul=
kinder von Seiten der Herrſchaften. Die Leiſtungen der
Verdingten ſind bis zu zwei Drittel der Kinder recht
gering, an Arbeiten zu Hauſe ſei nicht zu denken.
Allerdings nehmen die Kinder ein Buch mit auf die
Weide, aber gearbeitet würde natürlich wenig oder nichts.
Im Winter hingegen macht ſich auch hier ein Unterſchied
zwiſchen den Kindern nicht bemerkbar. Uebereinſtimmend.
wird berichtet, daß mit den „Hütekinderni kein
Unter=
ſchied gemacht werde, alſo Dispenſation von Unterricht
u. ſ. w. niemals ſtattfinde und daß der Einfluß d.s
Verdingens auf die körperliche Entwickelung keineswegs
ein ungünſtiger ſei, wozu beſſere Ernährung und Bewegung
in freier Luft weſentlich beitragen. Von unzweifelhaftem
Nachteil ſei das Verdingen allerdings da für die Kinder,
wo ſie, namentlich abends und nachts, die Geſellſchaft
halbwüchſiger Burſchen und Mädchen teilen müßten.
Wenngleich dies ia meiſtens vermieden würde, kämen
doch Fälle vor, in denen Großknecht und Kleinknecht
mit Magd und Hütekindern dieſelbe Kammer teilen.
Aus all dieſem betrachte die Regierung es für einen
Segen, wenn das „Hüteweſen; verſchwinden würde,
könne ſich jedoch nicht der Anſicht verſchließen, daß es
oftmals auch ein Segen für die Kinder iſt, wenn ſie den
gerrütteten Verhältniſſen des Elternhauſes, entriſſen
werden. - Abg. Weidner meint, man könne ſich ia
eigentlich mit der Antwort zufrieden geben, doch ſei er
dafür, weil die Berichte der beiden Kreiſe verſchieden
lauten, wegen der Wichtigkeit der Sache und dem
ver=
hältnismäßig ſchwach beſetzten Hauſe, von einer
Be=
ſprechung heute abzuſehen und die Antwort
der Regierung gedruckt den Abgeordneten zugänglich zu
machen. Das Haus beſchließt demgemäß.
Der zweite Punkt betrifft eine Vorſtellung des
Fuß=
gendarmen i. P. Heinrich Hofmann zu Groß=Gerau
Um Penſionverhöhung. Abg. Senßfelder legt
dar, daß er den Beamten perſönlich kenne und ihm das
beſte Zeugnis ausſtellen könne. Der Grund ſeines
Penſionsgeſuches ſei ſ. 3t. nur gewiſſermahen gekränktes
Ehrgefühl geweſen. Er wurde in Folge ſeines Unfalles
fortgeſetzt von ſeinen Vorgeſetzten gehänſelt. Er beantragt
Imückverweiſung der Sache an den Finanzausſchuß zur
nochmaligen Prüfung, welcher Antrag genehmigt wird.
Der Ausſchuß hatte beſchloſſen, das Geſuch abzulehnen.
Auch die folgende Sache iſt eine ähnliche. DerGendarm i. P.
W. Ganß=Worms bittet um Gewährung einer
Dienſtbeſchädigungszulage. Herr Miniſterialrat
Beſt legt in langen Auslegungen klar, daß dem Geſuche
keine Folge zu geben ſei. da zwar in dem Jschiasleiden
des Geſuchſtellers genügend Grund zur Penſionierung
vorhanden, jedoch nicht nachgewieſen wurde, daß die
Krankheit durch den Dienſt entſtanden, was aber nötig
iſt, wenn dem Geſuche zugeſtimmt werden ſolle. Abg.
Weidner erſtattet den Ausſchußbericht, der
entgegen=
geſetzter Meinung iſt und bittet, dem Geſuche zu
ent=
ſprechen. Der Geſuchſteller habe einen Unfall erlitten und
davon einen Bruch zurückbehalten, der auf den Dienſt
zurückzuführen iſt. Auch Abg. Wolf bittet dem
Aus=
ſchußantrag zuguſtimmen, zumal er den Mann als einen
ſehr ehrlichenCharakter kenne, dem niemals zugutrauen wäre,
ſich unrechtmäßiger Weiſe in den Genuß einer Penſion zu
ſetzen. Abo. Müllererſucht, die Sache an den Ausſchuß zur
näheren Prüfung zurückzuverweiſen. Abg. Molthan
meint, die Regierung ſollte ſich hier doch mehr
entgegen=
kommend zeigen und dem 62jährigen Mann, der ſeinen
Dienſt ſtets zufriedenſtellend verſehen und ihn infolge
eines Unfalles quittieren mußte, das Geſuch nicht
ab=
ſchlagen. Auch Abg. Ulrich ſpricht, ſich in ähnlichem
Sinne aus, zumal bei einem Bruchleiden die Anſichten
der Aerzte ſehr auseinander gingen und die eigene
Aus=
ſage des Betroſſenen allein maßgebend ſein könne. Abg
Rummer 293.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. Dezember 1903.
Seite 17.
Weidner erklärt noch, daß eine Zurückverweiſung auch
keine neuen Feſtſtellungen bringen könne und bittet, den
Ausſchußantrag anzunehmen. Die Abſtimmung
ergibt Annahmedes Ausſchußantrags.
Zum 4. Punkt der Tagesordnung, Vorſtellung des
Schreinermeiſters Fr. Creter II. in Darmſtadt, betreffend
Aenderung des vom Kreisbauamt Darmſtadt
feſt=
gelegten Bebauungsplanes in der
Gemar=
kung Arheilgen, ſpricht Abg. Müller und legt
ſehr ausführlich dar, daß dem Geſuch keine Folge zu
geben ſei. Auch der Ausſchuß hat Ablehnung
bean=
tragt. Abg. Noack beantragt, dem Geſuch zu entſprechen,
die Abſtimmung ergibt jedoch das Gegenteil.
Der Allgemeine deutſche Verein für
Schulgeſundheits=
pflege iſt behufs Anſtellung von Schulärsten
im Deutſchen Reich vorſtellig geworden und beantragt,
daß Schulärzte in allen deutſchen Bundesſtaaten in den
Städten und auf dem Lande angeſtellt und hygieniſche
Unterweiſungen in allen Schulen für Lehrer und Schüler
eingerichtet werden. Der mit Prüfung der Sache
beauf=
tragte 4. Ausſchuß hält die bis jetzt ergriffenen als auch
die in Ausſicht genommenen Maßnahmen der Regierung
für vollſtändig ausreichend und beantragt. die Kammer
wolle die Vorſtellung des Allgemeinen deutſchen Vereins
für Schulgeſundheitspflege für erledigt erklären.
Das Haus beſchließt demgemäß, nachdem die Abgg.
Ulrich und Adelung für den Antrag geſprochen
haben. — Einer Vorſtellung der penſionierten
Volks=
ſchullehrer Hechler zu Vensheim und Hartmann
zu Auerbach um Penſionserhöhung wird gemäß
dem Ausſchußantrag keine Folge gegeben. - Ein
Antrag der Abog. Dr. Schmidt und 44 Gen. betreffs
Ausbildung der Verwaltungsbeamten wird
vertagt. - Eine dringliche Anfrage, des Abg.
Berthold betr. Enteignungsverfahren bei
dem Bahnhofsbau in Viſchofsheim findet nach
kurzer Debatte der Abgg. Berthold und Senßfelder durch
aufklärende Erwiderung des Miniſterialrat Ewald
Erledigung.
In folgenden Sachen werden die Anträge der
zu=
ſtändigen Ausſchüſſe ohne Debatte genehmigt:
Antrag der Abgg. Erk und Bähr Verlegung der Linie
Gießen-Gelnhauſen betr. - der Ausſchuß beantragt,
die Kammer wolle den Antrag für erledigt erklären
Antrag des Abg. Dr. Heidenreich, Errichtung einer
Halteſtelle für den Perſonenverkehr an der Nebenbahn
Mörlenbach-Wahlen betr., Vorſtellung des
Gemeinde=
vorſtandes von Vöckelsbach in gleichem Betreff -
Aus=
ſchuß beantragt, beiden keine Folge zu geben. -
Vor=
ſtellung des Zugführers Vort zu Gießen, anderweite
Feſtſtellung ſeines Beſoldungsdienſtalters betr. -
Aus=
ſchuß beantragt, der Petition keine Folge zu geben -
Vorſtellung der Großh. Heſſiſchen Domanialforſtwarte,
Erhöhung ihres Dienſteinkommens betr. - Ausſchuß
be=
antragt, die Vorſtellung abzulehnen — Vorſtellung der
ſtaatlich beſtätigten Forſtwarte in Kommunalforſtwarteien,
Aufbeſſerung ihrer Dienſtbezüge betr. - Ausſchuß
be=
antragt, keine Folge zu geben.
Die Abgg. Wolf und Gen. haben betr.
Wein=
baudomänen den Antrag geſtellt, Hohe Kammer
wolle beſchließen, Großh. Regierung zu erſuchen, von
dem Erwerb weiterer erſtklaſſiger Weinberge möglichſt
abzuſehen, dagegen an etwa 6 bis 10 Plätzen innerhalb
Rheinheſſens Weinberge mittlerer und geringerer Lagen
anzukaufen und muſtergültig bewirtſchaften zu laſſen.
Abg. Wolf begründet dieſen Antrag im weſentlichen
damit, daß, um die Weine der mittleren und geringeren
Lagen Rheinheſſens mit verhältnismäßigem Erolge auf
dem Markte zu höherem Anſehen zu bringen, es nach
Anſicht aller einſichtsvollen Winzer erforderlich ſei, daß
munmehr von dem Erwerb der immerhin ſehr teueren
Weinberge erſter Lagen möglichſt abgeſehen werde, daß
dagegen innerhalb der Provinz an etwa 6 bis 10 Plätzen
Weinberge angekauft werden.
Abg. Molthan meint, die Faſſung des Antrages
ſei leider wenig glücklich gewählt, doch ſei der Kern
des=
ſelben ein durchaus geſunder. Der Erſte Ausſchuß hat in
ſeinem Bericht beantragt, den Antrag der Regierung zur
geeigneten Berückſichtigungzz empfehlen.
Miniſterialrat Dr. Becker erläutert in längeren
Ausführungen den Standpunkt der Regierung und meint,
daß dieſe mit Zuſtimmung des Ausſchußantrages das
höchſte tue, was ihr in der Sache möglich.
Hierauf wird die Sitzung geſchloſſen. Nächſte
Sitzung Dienstag vormittag 10 Uhr. Reſt der
heutigen Tagesordnung.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröfentlichungen unter diejer Ueberſchriſt übernimmt die
Nedaktion keinerlei Verantwortung.)
Wir müſſen immer wieder im Intereſſe des
Pub=
likums nachfolgenden Aenderungen der Verkehrs=
Einrich=
tungen unſerer ſtädt. Straßenbahn das Wort reden. Es
betrifft dies in erſter Linie die Einführung wirklicher
Abonnementskarten an Stelle des jetzigen Notbehelfs.
Nebenbei bemerkt, beabſichtigt die Frankfurter
Straßenbahn=
direktion demnächſt beſondere billige Abonnementkarten
herauszugeben für Perſonen unter Mr. 2600
Ein=
kommen. Ferner Einführung des Frankfurter Glockenſignal=
Syſtems zwecks ſicheren Haltens der Wagen an den
Halteſtellen, für den Fall, daß ein Anhalten nötig iſt.
Des Weiteren Veſeitigung des langweiligen Knipſens der
Fahrſcheine, als Fahrgaft kann man dieſer ſchwierigen.
Handhabung nicht ohne Kopfſchütteln zuſehen, dafür
An=
ſtreichen der Scheine mit Blauſtift. Daß dieſe beſſeren
Verkehrs=Einrichtungen im Vetrieb der Straßenbahn.
im benachbarten Frankfurt beſtehen und ſich vorzüglich
bewähren, davon nimmt man hier bei uns entgegen dem
Grundſatz: Das Beſſere iſt des Guten Feind, keine
A. V.
Notiz.
Berichtigung: In dem Artikel vom Samstag
unter dieſer Rubrik, betr. das Verkehrsvereins=
Plakat muß es in der 11. Zeile von unten ſtatt
„Platten' heißen „Partien!. Der Jrrtum iſt auf einen
Schreibfehler zurückzuführen.
Handel und Verkehr.
Das Schickſal des Kartenbriefes ſcheint
endgültig beſiegelt zu ſein. Die Nachfrage nach dem
Kartenbrief, iſt bekanntlich ſeit der Einführung ſtetig
zurückgegangen. Eine Zeit lang ſchien es, als wollte er
ſich wieder in der Gunſt des Publikums befeſtigen.
Ab=
geſetzt ſcheinen die Poſtanſtalten aber alle Formulare
nicht zu haben. Nach Ausweis der Statiſtik iſt der
Verkauf im letzten Jahre abermals zurückgegangen. Im
Jahre 1901 waren noch üver 265 Millionen Stück
ver=
kauft worden, im Jahre 1902 nur noch 2451651 Stück.
Dabei iſt der Abſatz an Wertzeichen der Stückzahl nach
im Durchſchnitt um mehr als 5 pCt., dem Werte nach um
faſt ebenſo viel geſtiegen. Die 2 Millionen Kartenbriefe
ſtehen außer allem Verhältnis zu den 3½ Milliarden
Wert=
geichen und 5½ Milliarden Sendungen, die die deutſche
Reichspoſt in einem Jahre bewältigt. Da es über
56 000 Poſtanſtalten und andere Gelegenheiten zum Ein=
kauf von Wertzeichen gibt, ſo kommen wenig über 40
Kartenbriefe auf eine Verkaufsſtelle im ganzen Jahre.
Im Durchſchnitt kommt noch nicht ein Kartenbrief bei
jedem Poſtamt in der Woche zum Verkauf. Wenn auch
noch keine Entſcheidung vorliegt, ſo dürfte doch die
Ab=
ſchaffung des unbeliebten Verkehrsmittels nur eine Frage
der Zeit ſein und Herr von Stephan endgültig Recht
ehalten.
G) Frankfurt 12. Dez.
Görſenwochen=
bericht) Die abgelaufene Börſenwoche bekundete wieder
eine recht feſte Grundſtimmung und verſchiedene
Nach=
richten, welche vielleicht geeignet waren, die Tendenz zu
beeinfluſen, blieben gänzlich unbeachtet. Die Börſe glaubt
in Bezug der politiſchen Lage in Oſtaſien an eine
fried=
liche Auseinanderſetzung zwiſchen Japan und Rußland
und hofft ferner bei den kommenden Verhandlungen über
die Reviſion des Börſengeſetzes, daß doch vielleicht eine
Milderung und Erleichterung desſelben geſchaffen wird.
Die letzte Verſammlung der Vertreter der Stahlwerke hat,
wie vorauszuſehen, zu keinem Ergebnis geführt. Waren,
die Differenzpunkte am 23. November bei der erſten
Ver=
ſammlung noch ziemlich belangreiche, wie gemeldet wurde,
ſo konnten ſie in der kurzen Zeit bis zum 7. Desember
gewiß nicht ausgeglichen ſein und ſo hat ſich die
Ver=
ſammlung auf den 29. Februar 1904 vertagt. Die
Haupt=
ſchwierigkeit bildete nach wie vor die Höhe der
Be=
teiligungsziffern, bezüglich deren mit den oberſchleſiſchen
Werken der ſog. Frankfurter Gruppe ein Einverſtändnis
nicht erzielt wurde. Die Einzelverbände ſollen um 2 bis
3 Monate verlängert werden und man erwartet, daß
das Zuſtandekommen des Verbandes ſchließlich doch nur
eine Frage der Zeit iſt. Auf dem Anlagemarkte beſteht
für deutſche Anleihen fortgeſetzt gute Frage, wozu der
flüſſige Geldſtand und die Nähe des Kuponstermines
weſentlich ſtimulieren; ferner haben Ungarn im Kurſe
profitiert, auf die freundlichere politiſche Lage in Peſt,
wo das Aufgeben der Obſtruktion ſeitens der
Koſſuth=
partei eine entſchiedene Beſſerung der Situation bedeutet.
Für Chineſen und Argentiner entwickelte ſich zeitweilig
größere Kaufluſt, während Mexikaner auf den
ſchwanken=
den Silberkurs eine kleine Abſchwächung erlitten. Der
Bahnenmarkt war dieſe Woche lebhafter und es ſind
zumeiſt Kursſteigerungen zu verzeichnen; auch
Schiffahrts=
aktien waren weiter bevorzugt und höher. Am
Banken=
markte iſt zunächſt der Tod des hervorragenden
Finang=
mannes und Leiters der Diskontogeſellſchaft Adolf v.
Hanſemann zu erwähnen der zwar auf die Börſe einen
tiefen Eindruck machte, aber nicht bei den Kurſen zum
Vorſchein kam. Der Kurs von Diskonto Komandit
konnte auf 200 pCt. ſteigen; auch Darmſtädter bis 149,20
avancierend. Man glaubt im Allgemeinen, daß das zweite
Semeſter für die meiſten Vanken ein recht lukratives geweſen
iſt. Etwas ſchwächer notieren Pfälz. Bank, Mitteldeutſche
Kredit und Oberrheiniſche. Auf dem Montangebiet ſind
Eiſenaktien, trotz der Verſchiebung der Entſcheidung in
der Angelegenheit des Stahlwerkverbandes, gut behauptet.
Außer dieſen Verhandlungen iſt noch die Konkurrenz der
deutſchen mit den amerikaniſchen Werken in England für
den Markt ſtark beeinfluſſend. Die Amerikaner haben
die Preiſe geworfen, geſtehen aber zu, daß ſie auf
billigere Sätze und ſchwierigeren Wettbewerb ſtoßen, als
ſie erwartet haben. Kohlenaktien waren mit Ausnahme
der ſehr feſten Gelſenkirchener eher abgeſchwächt; die
Konkordia um etwa 10pCt. Elektrigitätswerte anhaltend
in guter Stimmung; ferner ſind Zementaktien beſſer,
weil man das Zuſtandekommen des Hannoverſchen
Zementverbandes, in einer, demnächſtigen Sitzung
für wahrſcheinlich, hält. Der Kaſſainduſtriemarkt
war zumeiſt recht feſt; einzelne wie Gold= und
Silber=
ſcheideanſtalt, und Glasinduſtrie Siemens weſentlich
höher. Privatdiskonto 3½ pCt. 3½prog. Reichsanleihe
10220. Zpros. Reichsanleihe 91,55, 3½proz. Heſſen 101,60,
Zpro3. Heſſen 80,90, 3½proz. Darmſtädter 99,10, Türkiſche
Loſe 141,60.
Vermiſchtes.
Für ein Schiel=Denkmal. Schon gleich
nach dem Tod des Boerenkämpfers Oberſten Schiel hatte
ſich auf Anregung des Afrikareiſenden Eugen Wolf in
Reichenhall ein Komitee, beſtehend aus Prof. Dr. Cornet,
Generalmaior 3. D. Leeb, Oberſt a. D. Körbler und
Buch=
händler Wahrendorff, die Aufgabe geſetzt, dem dort fern
von ſeiner Heimat Ruhenden einen einfachen Denkſtein
auf das Grab zu ſetzen. Dieſe Abſicht des Reichenhaller
Komitees zu fördern ſind nun auch in Frankfurt, der
Vaterſtadt Schiels, eine Anzahl Herren zuſammengetreten
und richten einen Aufruf zur Mithilfe an alle Freunde
Schiels und alle überhaupt, die Sympathien für die von
ihm mit edler Hingebung verſochtene Sache hegen. Der
Appell zur letzten Ehrung des ſo tragiſch
Dahingeſchie=
denen wird gewiß warmen Anklang finden, namentlich
auch bei der geſamten deutſchen Jugend, der Oberſt
Schiel durch ſeine ſpannenden Memoiren: 23 Jahre
Sturm und Sonnenſchein in Südafrika, ein lieber und
vertrauter Freund geworden iſt. — Gaben für ſeinen
Grabdenkſtein werden erbeten an Herrn Fabrikanten
Nichard Appel, Frankfurt a. M.=Bockenheim,
Adalbert=
ſtraße 17.
Weihnachts=Literatur.
— Das Weihnachtsfeſt der „Gartenlaube”
Die erſten weihnachtlichen Grüße bringen uns die
Familienblätter, und allen voran hat ſich die „
Garten=
laube:, die ihren Leſern noch in jedem Jahr freundliche
auf das Feſt bezugnehmende Gaben geſpendet hat, auch
heuer wieder mit einem ſtattlichen Weihnachtshefte
ein=
geſtellt. Das reigende Idyll aus einer guten alten
deut=
ſchen Stadt, der Weihnachtsmarkt um den Schönen
Brunnen in Nürnberg, den das Umſchlagbild nach einem
Aquarell von F. Verlberg wiedergibt, führt mitten in
das Weihnachtsleben hinein und leitet hinüber in die
Reihe hübſcher weihnachtlicher Darſtellungen und
Bei=
träge, die das Heft enthält. In einem ganz prächtigen
Gedicht erzählt Heinrich Seidel von der
Weihnachts=
parade, die der Weihnachtsmann über ſein unermeßlich
großes Heer abhält. Die famoſen Bilder dazu hat Fritz
Reiß gezeichnet. Paul Hey iſt mit einem ſchönen
Doppel=
ſeitenblatte „9. du fröhliche, o du ſelige,
gnaden=
bringende Weihnachtszeit: vertreten. während R. Mahn
eine „Weihnachtsfeier in einer Alpenſchutzhütte:
bei=
geſteuert hat. Eine große Anzahl der berühmteſten
Ge=
mälde, die die Geburt Chriſti verherrlichen, ſind in
vor=
züglichen Wiedergaben einem ſehr anſprechenden Artikel
„Weihnachten in der deutſchen Kunſt; von Karl Rosner
beigegeben. Noch einige weitere wertvolle Aufſätze und
Zeichnungen bringt das Heft, die aufzugählen hier zu
weit führen würde. Alles in allem werden die Leſer
der „Gartenlaube; ihre Freude an dieſem reichhaltigen
und reich ausgeſtatteten Weihnachtshefte haben.
Diegels Niederiagd. Pracht=Ausgabe.
9. Auflage. Herausgegeben von Forſtmeiſter Frhr v.
Nordenflocht. Mit 16 vielfarbigen Jagdhundbildern,
4 Vollbildern in Kunſtdruck und 253 Tertabbildungen.
Verlag von Paul Parey. Berlin 8W In Sportband,
gebunden. Preis 20 Mk. Das prächtige Werk, auf
wel=
ches wir unſere Leſer bereits wiederholt aufmerkſam
ge=
macht haben, liegt jetzt abgeſchloſſen vor, und wir nehmen
gern Veranlaſſung, ſeine Anſchaffung allen Freunden
des edlen Weidwerks nochmals warm zu empfehlen.
Was Diegel uns bringt, iſt dem Leben abgelauſcht, was
er ſchildert, geſtaltet ſich während des Leſens vor unſerm
geiſtigen Auge zum deutlichen Bilde; wir glauben zu
ſehen, was er uns beſchreibt, und während er uns
be=
lehrt, finden wir uns aufs beſte unterhalten. In der
Erweiterung, die der Herausgeber dem Werle geben
mußte, hat er ſich ſtets von derſelben weidmänniſchen
Geſinnung leiten laſſen, die des alten Diegel Zierde war,
und er hat die Pietät gegen dieſen des Weiteren auch in
der möglichſten Beibehaltung der Diezelſchen
Augdrucks=
weiſe geſucht. Der Beſitz dieſer 9. Originalauflage be.
deutet für jeden deutſchen Weidmann eine Quelle des
ſchönſten und reinſten Genuſſes, das Werk iſt ein
Jung=
brunnen, aus dem ewige Jugend quillt.
- Anſtand bei Tiſch. Wie ſollen wir eſſen;
Von Wilhelm F. Brand. Preis ſein gebd. 75 Pf=
Schwabacher Verlag in Stuttgart. Ein gan;
vorzüg=
liches Büchlein, welches in angenehmſtem Plauderton
ſachlich einfach und praktiſch nützlich die einzelnen
Mo=
mente der zur feineren Lebensgourmandiſe unbedingt
er=
forderlichen Tiſchregeln beſpricht. Es behandelt ein
Thema, das ſo tief wie kaum ein anderes in das
unver=
meidliche Reſſort des täglichen Lebens und Benehmens
eindringt und uns mit Eßgewohnheiten und Eßpflichten
aller Art in denkbar liebenswürdigſter Weiſe bekannt
macht. Das trefflich angelegte Werkchen, das mit bisher
unerreichter Gründlichkeit wichtige Winke auf einem
höchſt beachtenswerten Gebiete erteilt, weiſt auch auf die
kleinſten und feinſten Details des tadelloſen Benehmens
bei Tiſche hin und macht ſich dadurch für den modernen
Lebensverkehr unentbehrlich.
S.„Mit dem Torniſter Feldzugserinnerungen
eines Infanteriſten aus dem Jahre 1870. Von Ch.
Rückert. Frankfurt a. M. 1903. Neuer Frankfurter
Verlag. In dieſem Buche hat unſer bekannter
Lands-
mann ſeine Erinnerungen aus dem deutſch=franzöſiſchen
Kriege, in dem er ſelbſt ſchwer verwundet wurde,
nieder=
gelegt und uns darin mit ſeltener Schilderungskunſt ſeine
Erlebniſſe, die geſchauten zahlloſen Leiden und
grauen=
haften Schreckniſſe dieſes Rieſenkampfes, wobei auch der
Humor zu ſeinem Rechte kommt, überaus lebendig und
farbenfriſch vor Augen geführt. Rückerts Gabe, das „in
Reih= und Glied: Geſehene, Empfundene und an ſich
Erfahrene ſchlicht und natürlich darzuſtellen und den
Leſer mit packender Gewalt miterleben zu laſſen, hebt
das Buch aus der Flut der erſchienenen Werke ähnlicher
Art turmhoch empor. Spannend, ja ergreifend und zum
Nachdenken anregend über das grenzenloſe Unglück, das
jeder Krieg für die Völker mit ſich bringt, wirken dieſe
Erinnerungen auf uns ein. Des Verſaſſers Werk weicht
darin von vielen anderen ab, daß es nicht den Krieg
verherrlichen, ſondern, indem es ſeine Schreckniſſe ſchildert,
dem Frieden dienen will. Die warme Vaterlandsliebe,
die den damaligen Soldaten Rückert erfüllte, als er in
der Schlacht bei Gravelotte mit zerſchoſſenen Beinen int
Straßengraben lag, des Todes gewärtig, aber noch
dar=
über beſorgt, daß die Deutſchen ſiegen möchten, iſt auch
dem heutigen Schriftſteller Rückert unentwegt eigen
ge=
blieben. Wir empfehlen das intereſſante Buch, das ſich
auch als Weihnachtsgeſchenk eignen dürfte, aufs Beſte.
Letzte Nachrichten.
1 Verlin, 12. Deg. Meichstag) Graf Reventlow
(freie Ver.) drückt ſein Befremden aus über die
Zwang=
lage, das Handelsproviſorium mit England
in übertrieben kurger Zeit erledigen zu müſſen. Seine
Freunde beantragen, das Proviſorium nur bis zum 31.
Degember 1904 zu verlängern und die Ermächtigung für
den Bundesrat nur auf die britiſchen Kolonien zu
be=
ſchränken, wo die deutſchen Erzeugniſſe nicht anders
al=
die britiſchen Erzeugniſſe behandelt werden. Abg.
Graf Kanitz kkonſ.) bemerkt, im gangen Lande herrſche
große Erbitterung, daß die Kündigung der
Handelsver=
träge noch nicht erfolgt ſei. Wir werden dem
vorliegen=
den Entwurf guſtimmen mit der Modifikation, daß eine
beſtimmte Friſt eingefügt wird. — Staatsſekretär Graf
Poſadowsky teilt mit, er habe aus London heute folgen
des Telegramm des deutſchen Botſchafters erhalten: Die
britiſch=oſtindiſchen Zuckerzuſchlagszölle ſind unter dem
2. Dezember für allen Zucker aufgehoben, welcher in den
an der Brüſſeler Konvention beteiligten Staaten nach
dem 31. Auguſt erzeugt worden iſt und weder in einem
Hafen eines der Konvention nicht beigetretenen Staaten
verſchifft, noch durch ein ſolches Land durchgeführt wird.
Anſere Einwendungen haben alſo Erfolg gehabt. Abo.
Gothein (frſ. V99.) ſtimmt der Verlängerung auf zwei
Jahre zu. - Abg. v. Kardorff (Rpt.) bringt einen
Unter=
antrag zum Antrag Herold ein, daß die Ermächtigung
für ein Jahr gegeben werde. - Abg. Bernſtein (Sog.
erklärt, die ſogialdemolratiſche Partei ſtimme für die
Vor=
lage, da alle Amendements in England lediglich wie eine
Drohung wirken. - Abg. Graf Kanitz kkonſ.) führt aus,
aus den Ziffern der engliſchen Statiſtik gehe hervor, daß
England ein noch größeres Intereſſe hat, freundſchaftliche
Beziehungen zu Deutſchland fortzuſetzen, als umgekehri.
Zur zweiten Veratung des Handel=
proviſo=
riums liegt ein Antrag Herold und Genoſſen vor, die
Verlängerung auf zwer Jahre zu erſtrecken, ferner der
erwähnte Antrag Reventlow. Abg. Münch=Ferber ſnatl.)
gibt im Namen ſeiner Fraktion die Erllärung ab, daß
ſie mit der Verlängerung der Vollmacht der Regierung
unter der Vorausſetzung der Annahme des Antrages
Herold einverſtanden ſel. - Abg. Herold (entr) erllärt:
In konſequenter Durchführung der Abſicht, heute nicht
auf unſere handelspolitiſchen Beziehungen einzugehen,
verzichten wir darauf, unſere Stellung zur Handelspolitik
darzulegen. - Abg. v. Kardorff Mot.) beſtütigt daß er
ſeinen Antrag aus konſtitutionellen Gründen geſtellt habe,
um dem Reichstage das Necht zu wahren, in jedem
Jahre auf die Sache zurücksukommen. Die Anträge
Reventlow und Kardorff werden abgelehnt. Die
Vor=
age wird mit dem Amendement Herold angenommen.
Es ſolgt Fortſetzung der Generaldebatte des Etals
und der Reichsfinansreſorm. Fintanzminiſter
v. Rheinbaben führt aus: Der Abg. Richter will die
Zu=
ſchußanleihe nicht in der vorgeſchriebenen Höhe bewilligen,
ſondern die Matrikularbeiträge um 20 oder 30 Millionen
erhöhen. Er bitte dringend, dem Nate nicht zu folgon.
Es wird nur mit Mühe gelingen, den preißiſchen Etat
zu balanzieren. Heber 30 Millionen Matrikularbeiträge
inaus könnten nicht noch 10 bis 15 Millionen dazu auf
den Etat übernommen werden. Ex bitte wenigſtens den:
rſten ſchüchternen Verſuch einer Finansreſorm
Juſtin=
mung zu erteilen. - Abo. Schrader (frſ. Vog.) werdet
ich eingehend gegen die Finanzreform. Fallen die
Ma-
trikularbeiträge fort, dann haben die Einzelſtaaten nicht
einen Pfennig weniger zu zahlen. Reichen die Reichs=
Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Montay, den 14. Dezember 1903.
Rummer 203.
einnahmen nicht aus, ſo müſſen doch die Angehörigen
der Einzelſtaaten für die Differens aufkommen. Wir
können alſo ohne Schaden bei dem bisherigen Verfahren
bleiben. Bedenken erregen die vorzeitigen Penſionierungen
im Offizierkorps, die Majors= und Oberſtenecke. Es frägt
ſich, ob es notwendig iſt, die dienſttüchtigen Offigiere zu
verabſchieden, weil ſie Ungeeignet ſind, eite höhere Stelle
einzunehmen. Auf dem Gebiete der Sozialpolitik find
wir für alle Reformen zu haben. Die Erfolge der
Sozial=
demokratie ſind der konſervativen Politik zu verdanken.
Mit hohen Getreidezöllen, Benachteiligung bezüglich des
Vereins= und Verſammlungsrechtes und Verweigerung
der Rechtsfähigkeit an Verüfsvereine machte die
Sozial=
demokratie die Wahlen. Wollen Sie mit den
Sozial=
demokraten aufräumen, ſo erfüllen Sie die gerechten
Forderungen der Arbeiter und geben Sie volle
Gleich=
verechtigung auch in politiſcher Beziehung.- Abg. Payer
D. Vpt.): Ich habe mich wieder gewundert über die
Kaltblütigkeit und Ruhe, wie man in Berlin das
beträcht=
liche Etatsdefigit aufnimmt. In den Einzelſtaaten, die
nach ſtrengeren Gründjätzen verfahren, herrſcht immer
Heulen und Zähncklappern im Miniſterium und Ven
Parlamenten, wenn ein Defigit durch laufende Mittel zu
decken iſt. Im Anſchluß an Sattlers Aulsführungen
be=
tont Redner, daß die Beſtimmungen des Artikels 34 der
Verfaſſung durch die Praxis mancher
Staatsbahnver=
waltuligeſt direkt außer acht gelaſſen werden. Die
würt=
tembergiſchen Staatsbahnen werden durch die
Umgehungs=
praktiken derſelben ſchwer beeinträchtigt. In Deutſchländ
ſollten doch nicht Zuſtände Platz greifen, wie ſie vielleicht
bei den amerikäniſchen Eiſenbahngeſellſchäften Mode ſeien.
An der Größe der Sogialdemökkatie ſind die Regierung
und die Mehrheitsparteien ſelbſt ſchuld, weil man an die
notwendigen Reformen nicht zur Zeit berantrar. oierauf
vertagt das Haus nach 6 Uhr die Weiterberatung auf
Montag 2 Uhr.
W.B. Verlin, 13. Des. Nach dem geſtrigen Beſuche
des Schauſpielhauſes begab ſich das Kaiſerpaar nach
dem Neuen Palais zurück. Zür geſtrigen Frühſtückskäfel
waren geladen: Generalſtabsarzt Dr. v. Leuthold, Prof.
Orth und Dr. Spieß. Die Aerzte wöhnten auch der
Vorſtellung und dem Souper im Schauſpiethauſe e=
I.B. Verlin, i3. Bez. Der Reichskanzler Graf
Bülowempfing heute vormittag die Abordnung. die
vom deutſchen Arbeiterköngreß in
Fränk=
furt beauftragt war, die Beſchlüſſe des Kongreſſes dem
Reichskanzler zu überbringen. Die Abordnung beſtand aus
den beiden Vorſizenden des Kongreſſes, Behrens=Berlin
Evangeliſcher Arbeiterverein und Steigerwärd'
Köln (Generalſekretär des Geſamtverbandes chriſtlicher
ſhewerkſchaften), ferner aus drei Referenten des Aongreſſes.
Schiffer=Krefeld, Vorſitzenden des Zentralverbandes
chriſtlicher Textilarbeiter, Bürgerſchaftsmitglied Schack;
Hambürg, Vorſitzenden des deutſchnationalen
Handlungs=
gehilfenverbandes, ſowie Giesberts-München=
Gläd=
bach, Arbeiterſekretär der katholiſchen Arbeitervereine
Weildeutſchlands, und dem Landtagsabg. Schirwer=
Paſingr Vertreter der ſüddeutſchen Eiſenbähn= und
Poſt=
bedienſteten=Verbände. Der Sprecher der Deputation,
Behrens, erwähnte in ſeiner Anſprache, daß die
nätſonal=
denkende und chriſtliche Arbeiterſchaft zum erſtenmale in
Frankfurt zu gemeinſamen ſogialpolitiſchen Beratungen ſich
zuſammengefunden habe. Der Kongreß habe das auf dem
Gebiete der Arbeiterverſicherung und des Arbeiterſchutzes
bereits Erreichte dankbar anerkannt, zugleich aber
be=
ſtimmte Wünſche für den weiteren Ausbau des
Koali=
tionsrechtes, für die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine
und Errichtung paritätiſcher Arbeitskammern formuliert.
Die Anſprache ſchloß mit der Verſicherung, daß die
Auf=
traggeber der Abordnung von herzlicher Treue und Liebe
zu Kaiſer und Vaterlans erfüllk ſeien.
Die Antwort des Reichskanzlers lautete: Meine
Herren! Ich freue mich, Sie hier zu ſehen. Ich danke
Ihnen, daß Sie durch Ihren Beſuch mir Gelegenheit
geben, Sie perſönlich kennen zu lernen. Ihr Frankfürter
Kongreß war für mich eine willkommene Erſcheſnung. Ich
habe mik über den Verlauf der dort gepflogenen Veräkungen
eingehend Bericht erſtatten laſſen. Als Wahl des richtigen
Weges begrüße ich, daß die in Frankfurt verſammelten
Arbeitervertreter ſich an den Kaiſer gewandt haben. Rur auf
geſetzlichem Wege, unter dem Schutz der Monarchie und auf
dem Boden der Solidarität aller Staatsbürger iſt ein
wirk=
licher und dauemder Fortſchritt fuͤr die deutſchen Arbeiter
möglich. Unbeirrt durch Gegenſtrömungen von links und
rechks hält das Oberhaupt des Reiches daran feſt,
daß es zu ſeinen, für Deutſchlands Zukuntt wichtigſten
Aufgaben gehört, die Wohlfahrt der deutſchen Arbeiter
zu fördern und - ihr — Vorwärtsſtreben innerhalb
der notwendigen Unterordnung-auch der
Arbeiter=
intereſſen unter das Gemeinwshr -mit kaiſerlichem
Gerechtigkeitsſinn zu unterſtützen. Eswiſt ein
bleibender Ruhmestitel unſeres deutſchen Kaiſertums,
daß es Unter allen ſtaatlichen Machtgebilden zuerſt vuns
aus freiem Antrieb die Jnitiative zur Einführung
geſetz=
licher Schutzmaßreseln für die ArbeiterV ergriffenLund
eine Reihe vor Fürſorge=Einrichtungen ins Leben
ge=
rufen hat, die in anderen Kulturländern noch nicht
verwirklicht ſind. Der Reichskanzler ſchloß: Die letzten
zwanzig Jahre haben bei uns den arbeitenden Klafſen
gegen früher weſentliche Verbeſſerungen der
Cwirt=
ſchäftlichen Lage gebracht und an dem Ausbau der
rundlegenden Geſetzgebung wird ſtetig fortgearbeitet.
Wenn irgend jemand dem werktätigen Beulſchen die Er.
reichlng einer Lebenshaltung wünſcht, die ihn zum
beſt=
geſtellten Arbeiter er Welt maͤcht, ſo iſt es uner
Kaiſer. Das können Sie mir glauben. Was nun die
amtliche Behandlung Ihrer Reſolutionen betrifft, ſo
brauche ich Ihnen, die Sie politiſch geſchulte Männer
ſind, nicht auseinander zu ſetzen, daß ich als erſter
Beamter eines ſo föderativen Staatsweſens wie es das
Deutſche Reich iſt, keine bindenden Zuſicherungen für
künftige Arbeiten' der Geſetzgebung ausſprechen kann.
um alle ihre Wünſche zu erfuulen.Wohl aber
will ich Ihüen verſichern daß ich die Beſtrebungen
verſtehe und würdige, die Gleichberechtigung der Arbekter
auf dem Boden der Selbſthilfe und in ſtaatſich geordneter
Intereſſenvertretung noch mehr zur Geitung zu bringen,
Und datßz ich daher für eine ernſte und ſachliche Prüfung
Ihrer Frankfurter Reſolutionen Sorge tragen werde.
Mögen Sie auch aus der Vergangenheit der ſtaatlichen
Arbeiterfürſorge in Deutſchland das Vertrauen für die
Zukunft ſchöpfen, daß ſich die verbündeten Regierungen
ihren ſittlichen Aufgaben gegenüber den Arbeitern
voll=
kömmen bewußt und entſchloſſen ſind, ſie gewiſſenhakt
zu erfüllen. Die Hoffnung, daß Sie dieſes Vertrallen
it ſich fortnehmen, machk mir unſer Zuſammentreffen
vertvoll und ich danke Ihnen nochmals, daß Sie mich
aufgeſucht haben.
I.B. Berdin,. 13. Des. Die „Voſſiche Zeitung=
mel=
det aus Hamburg: Das Segelſchiff „Stgri zu Pſt
un=
weit Renews -untergegangen. Die ganze gehn
Mann ſtarke Beſahzung iſt Amgekommen.
WB. Stuttgart, 13. Deg. Der Miniſter des Innern
hat die Beſtimmüngen für die königliche Sentralſtelle
für Gewerbesund Handel dahin geändert,
daß die Lohnarbeiter unter die Beiräte der Zentralſtelle
eingeführt werden.
1 München, 12. Dez. Zur Angelegenheit des
ver=
ſuchten Ankaufsder heſſiſchen Bahnen durch
Bäyern kann die „Köln. 3tg. weiterhin folgende
bis=
ber böllig unbekaſntes Tatſachen mitteilen.
Bayern hat nicht erſt, als die preußiſcheheſſiſche
Bahnge=
meinſchaft bevorſtand, ſondern zu viel früheren Zeiten den
Ankauf verſucht. Die heſſiſche Ludwigsbahn war noch
Privatbeſitz, als bereits Beaͤmte Crailsheims als
Unterhänd=
ler an Ort und Stelle für den Ankauf wirkten. Später aber
noch vor dem Uebergang der Ludwigsbahn in den heſſiſchen
Staatsbetrieb. hat dann Crailsheim im gleichen Sinn mit
den heſſiſchen Miniſtern verhandelt. Wenn Heſſen den
Ver=
kauf eines Teils der Ludwigsbahn an Bayern nicht
zu=
ließ, ſo würden Baden und Heſſen noch viel weniger
ge=
ſtattet haben, daß über ihr Gebiet eine ihre Pahnen
ſchädigende bayriſche Konkürrenzlinie von Aſchaffenburg
zum Rhein neu gebaut worden wäre. Bayern verſuchte,
allerdings vergeblich, alles erdenkliche, um den alten
Wunſch einer eigenen Verbindung mit der Pfals zu
ver=
wirklichen.
wB. Metz, 13. Des. Im Zollſchuppen des
Bahn=
hofs wütete heute morgen zwiſchen drek und neun Uhr
ein Großfeüer durch das eine ſehr bedeutende
Oel=
ladung, mehrere Waggons amerikaniſchen Schweineſpecks
und ändre Güter vernichtet wurden. Außer den
Feuer=
wehren von Metz und dem Vorort Sablon waren auch
drei militäriſche Feuerwehren bei der Rettung der
ge=
fährdeten Güter und der Löſchung des Brandes tätig.
Dieſe war beſonders ſchwierig, weil der nächſte Hndrant
ein Kilometer entfernt iſt. Die Mannſchaften der
Feuer=
wehr des vierten bayeriſchen Infanterie=Regiments, die
zuerſt auf der Brandſtätte waren, holten init
Lebensge=
fahr die Petroleumfäſſer aus dem brennenden Schuppen.
Menſchen wurden nicht verletzt. Der Sachſchaden beträgt
etwa eine Million.
N.B. Schwerin Mecklenburgh, 13. Dez. Der
Groß=
herzog iſt heute mittag hier wieder eingetroffen.
Wien, 12. Dez. Im Herrenhauſe brachte der
Präſident Fürſt zu Windiſchgrätz im Einvernehmen mit
den Obmännern ſämtlicher Gruppen eine Interpellation
ein, betreffend, die Stellung der Regierung gegenüber der
Militärfrage. Der Miniſterpräfident führte aus.
die Regierung halte an dem Standpunkke feſt, daß eine
Aenderüng der Ausgleichsgeſetze nur im Einverſtändnis
beider Reichshälftenkauf verfaßungsmäßigem Wege
er=
folgen könne. Bezüglich der Heerfraͤge halte die Regierung
aͤn der urſprünglichen Auffaffung feſt, daß die einheitliche
Leitung und Führung ſowie die innere Organiſation
ausſchlietzlich dem Monarchen zuftehe. Die äußere und
imnere Einheitlichkeit der Armee und die Grundkagen der
Tradition würden nicht alteriert werden. Die zu treffenden
Verfügungen würden den ſtaatsrechtlichen Verhältniſſen
in keiner Weiſe widerſprechen Er weiſe den Gedanken!
einer Trennung der Armee als ein Verbrechen gegen das
Geſamtreich zurück. In der Debatte erklärte Fürſt zu
Windiſchgrätz, der Oberbefehl des Kaiſers gehöre zu den
unbeſchräntten Kronrechten. Er bekämpfte auf das ſchärfſte
den Gedanken der Schaffung einer ſelbſtändigen
unga=
riſchen Armee. Die Rezierung werde in ihrer Haltung
die Unterftützung des Hauſes und der Geſamtheit der
Bevölkerung der diesſeitigen Reichshälfte finden Die
Regierung werde das Schwergewicht ihres Einfluſies bei
den für die gemeinſamen Angelegenheiten der Monarchie
verantwortlichen Ratgebern enſetzen können, wenn ein
wieder geregeltes parlamentariſches Arbeiten im Reiche
möglich iſt. Am Schluß der Stzung erklärte der
Minifter=
präfident den Reichsrat für verkagk.
11Wien, 12. Dez. Kreiſe des Auswärtigen Amtes
beſtätigen, daß die Geſandten Deutſchlands,
Oeſter=
reichs 'und der Türkei Belgrad mit unbeſtimmtem
Urlaub verlaſſen werden Der Schritt' beruht auf einer
Verſtändigung der Herrſcher Deutſchlands, Rußlands und
Heſterreichs wonach die Vertreter' nicht in die Lage
kommen dürfen, durch eine Einladung zu Hof und zu
anderen Feſtlichkeiten in der bevorſtehenden Saiſon
ge=
ſellſchaftlich mit Männern zu verkehren, deren Hände mit
Königsblut befleckt ſind. Jarum muß der diplomatiſche
Verkehr auf das Geſchäftliche beſchränkt bleiben.
1 Pray. 12. Des- Im Prozeß gegen die früheren
Beamten der St. Wenzel=Vorſchüskaſſe wegen
Veruntreuung, welcher ſeit dem 25. November verhandelt
wird. wurde heute das Urteilgeſprochen. Pater Johann
Hrozd und Direktor Kohout würden zu je 7 Jahren, der
Kaſſenverwalter Emanuel Hercik zu 2 Jahren und der
Rechnungsführer Friedrich=Pokeländer zu 13 Monaten
ſchweren verſchaͤrtten Kerkers und Schadenerſatz verürteilk.
Die Reviſoren Bily und Grünwald wurden freigeſprochen.
Kopenhagen, 12. Dez. Ritzaus Bureau erfährt aus
erſter Quelle: Der König von Dänemark gedenkt
am Mittwoch den 16. Dezember nach Gmunden zur
Teil=
nahme an der Feier der ſilbernen Höchzeit des Herzogs und
der Herzogin von Cumberland zu reiſen und unterwegs
Aufenthalt in Berlin zu nehmen. Der König wird vom
Hofmarſchall v. Oxholm, dem Adintanten Kaufmann
und dem Leibchirurgen Le Maire begleitet ſein.
W.B. Kovenhagen, 13 Dez. Ver König von
Dänemark gedenkt während des Aufenthaltes den er
auf der Reiſe nach Gmünden in Berlin nimmt, dem
deutſchen Kaiſer einen Beſuch abzuſtatten.
Euſs. Helſingfors, 12. Dez. Heute nachmittag ſtießen
bei Frederiksberg zwei Perſonenzüge zufammen.
Vier Perſonen wurden ſchwer, ſechs leichk verießzk.
W.B. Petersburg, 13. Dez. Nach einem Telegramm
der „Nowoje Wremja; aus Wladiwoſtok hat der
Statt=
halter von Oſtaſien, Admiral Alexejeffyſeine Abreiſe
nach Petersburg, wo er die Feſttage verbringen wollte,
bis Januar verſchoben.
WB. Kiew, 2. Des. In der Univerſität
herrſchie geſtern Ruhe In mehreren Auditorien wurden
vor einer kleinen Zahl Zuhörer Vorleſungen gehalten.
Im polytechniſchen Inſtitut hieiten trotz der zeitweiligen
Schließung etwa 400 Studenten eine Verſammlüng
anläßlich der Beſchimpfung jüdiſcher Studenten durch
ruſſiſche ab. Eine Bekanntmachung des Golverneurs
verfügt die adminiſtrative Beſtrafung von 25 Perſonen,
die der Veranſtaltung von Verſammlungen in
Privat=
wohnungen zur Veratung ſtaatsfeindlicher die öffentliche
Ruhe- gefährdender-Handlungen überführt ſind, mit
Arreſtſtkafen von einer Woche bis zu drei Monaten.
Unter den Beſtraften befinden ſich 19 Juden.
1 Tokio, 12. Dez. Die Antwork=Rußlands
auf die Vorſchläge Japans iſt eingegangen; der
Inhalt derſelben iſt Unbekannt.- Die allgemeinen Wahlen
ſind auf den 1 März anberaumt. Man mmmt hier an, die
Auflöſung des Parlaments werde von geringem Einfluß
auf die diplomatiſche Lage ſein. Die Regierung iſt rühig
und voll Zuverfichk. ſie iſt augenſcheinlich entſchloſſen,
die Verhandlungen dem urſprünglichen Plane Vgemäs
fortzuführen.
-Vort=Arthur. 12. Dez. Das Blatt „Nowi
Krai=
widerſpricht energiſch den Mitteilungen auswärtiger
Blätter und Agenturen über kiegeriſche Stimmung
chineſiſcher Staatsmänner. Die ariegsünfähigkeik
Chinas ſei weltbekannt. Die Truppen des Generais
Mah bildeten eine allzu geringe Macht, um es mit
Ruß=
land aufnehmen zu Eömnen. Juanſchikai brauche die
eigenen Truppen, um inmitten Zahlreicher Neider ſeine
Stellung zu behäupten. Es ſei Unwahrſcheinlich, daß
dieſerkluge Mann ſich entſchliezen könnte, ſeine Macht aufs
Spiel zu ſetzen. Welchen Vorteil hätte China ſchließlich
von einem Zuſpitzen des Verhältniiſes zu Rußland, bevor
der rufſiſch=japaniſche Konflikt beigelegt ſei.
Briefkaſten.
R. x., hier. Wie wir erfahren. iſt die Friſt zur
Ein=
reichung der Fragebogen, betreffend die ſtaatliche
Penſionsverſſcherung der
Privatange=
ſtellten, noch bis zum 31. Dezember verlängert
worden. Unſeren Erkundigungen züfolge ſind ſölche
Fragebogen hier in Darmſtast nicht verſendet worden.
Vielleicht geben dieſe Zeilen Veranlaſſung zu einer
er=
neuten Mitteilung. wo dieſelben zu beziehen ſind.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Der Strom”.
Vorſtellung um 8 Uhr im „Orpheume.
Muſik=Verein: Konzert Um 7 Uhr im Saalbau.
Konsert um 18 Uhr im Reſtaurant„Metropoles.
Konsert um 8 Uhr in der „Ludwigshallen.
Biökiſcher Vortrag von Dr. Dönges um 4 Uhr in
der Lurnhalle am Woogsplatz.
Kaiſerpänorama Wilhelmiſenſtraße 29.
Verſteigerungskalender.
Dienstäg, 15. Dezember.
Wein=Verſteigerüng um 9 Uhr und 2½ Uhr im
„Schöfferhoft.
Mobiliar= ꝛc Verſteigerung um 10 Uhr
Runde=
kurmſtraße 16.
Gewerbe=Bibliothek u. Vorbilderſammlung. Der
Leſeſaal iſt geöffnet: an allen Wochentagen von
10-12½ und 225, Uhr (Samstag=Mittag
ausge=
nommen. Leſeabende: Dienstags und Freitags
abends von 8-16 Uhr.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſchweren Verluſt unſeres lieben
Söhn=
chens, ſowie für die reichen Blumenſpenden
ſagen wir allen unſeren herzlichſten,
tiefge=
fühlteſten Dank.
(21345
Familie Heinrich Lrauss.
Nodes-Auzeioe.
Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir statt besonderer
Mit-
teilung die schmeraliche Nachricht, dass mein innigstgeliebter Mann, unser guter
Vater, Grossvater und Schwiegervater
Herr Simon Fulda
nach kurzem Leiden im 85. Lebensjahre sanft entschlummert ist.
Darwstadt, den 12. Dezember 1903.
Aliceplatz 12
Die frauernden Hinterbliebenen.
In deren Namen:
Charlotte fulda, geb. Stern.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 15. Dezember, vormittags 10½ Uhr, Statt.
Blumenspenden, im Sinne des Entschlafenen, dankend verbeten.
121351
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.