Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg. vierteljährlich 150 Ml.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Illuſtviorkes Unkerhalkungshlatk.
Inſerate
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtast
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14. ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N288.
Dienstag, den 8. Dezember.
1903.
neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten in der Zeit vom 16. bis
30. November 1903.
Weizenp. Sack 100 No. M. 16. 25bis 16. 50
„ 13. - 14.25.
Korn „
„ 16.75, 16.-
Gerſte „
Hafer
14.- „ Ib.-
Butter per- Kilo M. 120.
Butter in Partien M. 1.10.
Eier per Stück 7½ Pfo.
Eier in Partien per 25 Stück M. 1.70.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 5.50.
Kartoffeln per 25 Kilo M. 135.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.60.
Heu per 50 Kilo M. 450.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1903.
Großh. Pollzelamt Darmſtadt.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren uber das
Vermögen des Kutſchers und
Mineral=
waſſerfabrikanten Chriſtian Löſch in
Darmſtadt iſt zur Abnahme der
Schluß=
rechnung des Verwalters, zur Erhebung
von Einwendungen gegen das
Schluß=
verzeichnis der bei der Verteilung zu
berückſichtigenden Forderungen und zur
Beſchlußſaſſung der Gläubiger über die
nicht verwertbaren Vermögensſtucke der
Schlußtermin auf
Donnerstag, 24. Dezember 1003,
vormittags 10 Uhr,
vor dem Großh. Amtsgerichte
hier=
ſelbſt, Hügelſtraße 31733, Zimmer Nr. 26
beſtimmt worden.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1903.
Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts
Darmſtadt I. (20997
Flur Nr. ⬜ Mtr.
Bekanntmachung.
Donnerstag, 10. Dezember l. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ollen die zum Nachlaß der Friedrich
Hegendörfer Witwe dahier gehörigen
Immobilien:
1 99⁄₁₀₀ 68 Grabgarten
Bismarckſtraße.
1 99¾oo 269 Hofreite daſelbſt
1 99⁸⁄₁o 266 Grabgarten
da=
ſelbſt;
1 101³⁄₁₀₀ 74 Grasgarten
da=
ſelbſt,
1 101³⁄₁₀₀ 241 Hofreite
Fried=
richſtraße
um Zwecke der erbſchaftlichen
Aus=
einanderſetzung in unſerem Bureau zum
dritten und letzteumal verſteigert
verden.
Darmſtadt, 19. November 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
(20072a
Müller.
Holzverſteigerung.
Freitag, den I1. Dezember d. J., ½9 Uhr vormittags,
werden in Arheilgen (Brücherſche Wirtſchaft) verſteigert:
aus Tannacker, Forſtwartei Bayerseich. 1430 zu Deck= und
Dekora=
tionsreiſig geeignete Fichtenwellen; ferner aus den langen Weiden,
Täubgeshöhle, das Abtriebsergebnis und zwar: Scheiter Am.:
Kiefer 47; Kuüppel Am.: Eiche 18. Kiefer 189. Reiſig 100 Wll.:
Eiche 4.9, Kiefer 543; Stöcke Nm.: Eiche 2. Kiefer 53.
Auskunft über die Fichtenwellen bei Forſtwartaſpirant Vöglin in
Erz=
hauſen, über das Abtriebsergebnis bei Gemeindeforſtwart Büttner in
Arheilgen.
Darmſtadt, b. Degember 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
ban der Hooy.
(21001
Verſleigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 9. Dezember d. J., vormittags 9½ Uhr,
werden folgende zum Nachlaß des Fräulein Auna Eliſabethe Gauſe hier
=Döngesborngaſſe 2u gehörigen Mobilien, als:
1 goldene Broſche und 2 Ohringe, 2 vollſtänd. Betten, 2 Kommoden,
1 zweitüriger Kleiderſchrank, Tiſche und Stühle, 2 Spiegel, 1
Wand=
uhr, 1 Küchenſchrank, Frauenkleider und Weißzeug, ſowie verſchiedener
Hausrat
ſöffentlich gegen bare Zahlung verſteigert.
Gcharmanm,
200600i)
Amtsgerichtstaxator.
Abbrueh.
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Motsl „uxustädter Hoki
Wäiglicher Verkhauf von
Balken, eichenen und tannenen Pfoſten, Türen und Feuſter, beſonders
gut erhalten, Bretter und Fußböden, Piſſoirbecken, Fenſterläden,
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gewände, Sandſteine, Pflaſterſteine, eiſ. Feuſterklappen, Sandſteinplatten,
3 Schalttafeln.
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L. F. Ohnacker, Darmstadt, Ludwigstrasse I. C68765
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Mehriährige Garantle.
Bekanntmachung.
Freitag. den 11. Dezember l. Js.
vormittags 16 Uhr,
ſoll die zur Konkursmaſſe des
verſtor=
benen Kaufmanns Karl Heitzenröder
dahier gehörige Hofreite:
Flur I. Nr. 68. ⬜ Mtr. 142
Geiſt=
berg Nr. 5
in unſerem Bureau zum drittenmal
ſöffentlich verſteigert werden.
Bei annehmbarem Gebot kann
Zu=
ſchlag erfolgen.
Darmſtadt, 30. November 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
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empfiehlt das Par von
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A4o 1881½a) Wienerſtr. 85II.
Ceonore Icoltwelk.
Roman von Maria Vernhard.
29)
Nachdruck verboten.
Das Geſpräch wandte ſich zu dem bevorſtehenden
Maskenball, für den Agathe ſich lebhaft intereſſierte.
Lore tat ſehr geheimnisvoll mit ihrem Koſtüm,
ſie hatte ſich einiges dazu aus Berlin ſchicken laſſen;
kein Menſch hatte eine Ahnung. was ſie darſtellen
würde, nicht einmal ihr Vater und die Tante.
Sander hatte die Abſicht gehabt, zu Hauſe zu
bleiben, — er war gerade in Stimmung für einen
Maskenball geweſenl - jetzt regte ſich doch die Luſt
in ihm, und er beſchloß, ſich ſchleunigſt eine
Ein=
ladungskarte und ein Koſtüm zu beſorgen, - viel
Umſtände durſte letzteres naturlich nicht machen,
denn er kam ſich viel zu alt und geſetzt für ſolchen
„Firlefanz; vor. Wenn aber Leonore hinging, dann
mußte er dabei ſeinl—
Wieder pochte es an die Tur. Diesmal war
es der Doktor Flottwell, der große Augen bekam,
als er ſah, mit wem ſein Töchterlein hier im
ſchein=
bar friedſertigſten tste-- tste jaß. Er betrug ſich
aber ganz unbeſangen, ſchnttelte Sander kräſtig die
Hand. fragte nach der Mutter, politiſierte ein klein
wenig und dachte dabei: Schade. daß die dumme
Mariell den tüchtigen und ſchwer reichen Kerl nicht
hat haben wollen! Mir wär' er ein ganz
annehm=
barer Schwiegerſohn geweſen und hat auch ganz
geſunde, vernünftige Anſichten über Politik - nicht
ſo wie die meiſten Landwirte, die ſo nen engen
Horizont haben, daß ſie kaum über ihre eigene
Naſenſpitze wegſehen können! Na, dieſer hier iſt in
richtiger Großgrundbeſiger und hat den Sack voll
Geld, da bekommt die Sache freilich n anderes
Ge=
ſicht! — Mit ſeiner Patientin war der Arzt zuſrieden,
er meinte, wenn es ſo fortginge, könne man bald
daran denken, den Verband zu wechſeln.
Sind in tüchtiges Mädel, Agathchen! ſchloß er
wohlgelaunt und ſtrich ihr leicht über die Wange.
Bei Ihnen iſt gut Arzt ſein, - ich wollt, ich
hätte viele ſo verſtändige und ſolgſame Kranke wie
Sie. Aber nun komm, Lore, wir wollen nach Hauſe,
ich hab' noch die ſchwere Menge zu ſchreiben und zu
tun. Mach, mach und trödle nicht langel
Chriſtoph Sander ſprang dienſteifrig auf, um
dem jungen Mädchen in den roten Mantek zu helſen.
Die gleichſarbige Kapuze wurde über das üppige,
braune Haar gezogen, und das ſüße, mutwillige
Ge=
ſichtchen mit den glanzvollen Augen ſah ſo
fremd=
artig, ſo reizend aus der roten Hülle hervor daß
Sander wie vergaubert darauf blickte und der Doktor
für ſich dachte: Heiliger Brahma, der arme Kerl iſt
aber noch mächtig angeſengt, — der kommt noch ſo
bald nicht zur Ruhel Na, - — übel nehmen kann
ich's ihm nicht, denn reizend iſt ſie, die Mariell, das
ſag ich, und wenn ich zehnmal der Vater davon binl
Mit dieſem Gedanken zog er ſtolz und fröhlich
den Arm der Tochter durch den ſeinen und verließ,
von Chriſtoph Sander gefolgt, das Schulmeiſterhaus.-
Wenige Schritte von demſelben entſernt, ſtießen
ſie auf Profeſſor von Saint Croix, der geſenkten
Hauptes, anſcheinend in tiefen Gedanken, daherkam
und die kleine Gruppe erſt gewahrte, als er dicht
davor ſtand.
Wenn Leonore ihrer Freundin Mary Ilkers
neulich geſchrieben hatte. der Profeſſor ſähe eigentlich
nicht krank aus, ſo traf dieſe Bemerkung heute ent=
Rummer 288.
Selte D.
Darmſtädter Tugblatt, Dienstag, den 8. Dezember 1903.
Ausbildungskuuſe für Handhuerlsmeiſter
u2d ültere Geſahlen.
Wir beabſichtigen im Januar und Februar 1904 Meiſterkurſe
abzu=
halten für:
1. Schuhmacher in der Anfertigung eines Paar Stiefels nach Maß,
2. Schneider im Zuſchneiden und Anfertigen eines Anzuges oder
Ueber=
ziehers nach Maß,
3. Sattler in der Herſtellung von Kummeten,
4. Schreiner und Glaſer, ſoweit letztere ſich mit der Anfertigung von
Bilderrahmen befaſſen, im Holzfärben und Beizen von Furnieren,
6. Maler, Lackierer und Weißbinder
a) im Auffärben von Farbſtoſfen auf maſſive Hölzer,
b) im Schriftenmalen,
o) im Holz= und Marmormalen,
6. in gewerklicher Buchführuug für Gewerbetreibende,
7. über Handwerker=Genoſſenſchaftsweſen für alle für das
Genoſſen=
ſchaftsweſen ſich intereſſierende Perſonen.
Das Unterrichtsgeld iſt auf 5 Mark feſtgeſetzt; wenig bemittelten und
unbemittelten Teilnehmern kann eine Unterſtützung gewährt werden.
Nähere Auskunft erteilen die Vorſihzenden der Ortsgewerbevereine und
der gewerblichen Unterrichtsanſtalten, ſowie die an dieſen Schulen tätigen Lehrer.
Anmeldungen und Geſuche ſind baldigſt an die unterzeichnete Be=
(21007a
hörde zu richten.
Darmſtadt, im Dezember 1903.
Großherzogliche Zentralſtelle für die Gewerbe.
Noock.
Donnerstag, den 10., und nötigenfalls Freitag, den I.
De=
zember Iſd. Js., jeweils vormittags 9½ und nachmittags
2 Uhr anfangend, werden im Hauſe
„2
22 Wendelſtadtſtraße 33, l. Stock,
eine Partie Herrenkleider (getragen), Weiſzeng, Betten, 1 2=türig.
gelb pol. Kleiderſchrauk, 1 keines Pult, Kommode mit 2
Schub=
laden, Tiſche, Stühle, Spiegel, Vorhänge, 1 Kopierpreſſe mit
Schräukchen, 3 Kaſten mit verſchließbarem Deckel, 7 gelb und
braun lackierte Oelkannen, L eiſerner Behälter für Petroleum,
Leiſern. Flaſchenſchwenkgeſtell, L Kapfelmaſchine, 1 Abfüllſchlauch,
L eiferner Ofen und ſonſtiges Hausgerüte;
ferner:
goldene Herren= und Damenuhren, 1 ſchwere guldene Herrnuhr,
Rette mit Medailhon, 1 goldener Ning wit 2 Brillauten, goldene
und ſilberne Ninge, 1 goldene Brille, ſilberne Doſen u. a. m.
(21017im
öffentlich gegen gleich bare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1903.
Harl Dechert.
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AmOh- Und Hinder-Sehürash,
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Win größter Auswahl zu ausnahmsweiſe billigen Preiſen. -ons
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ſchieden nicht zu. oder machte nur die ſeltſame,
gewitterhafte Beleuchtung, die Rebelluft, die zwiſchen
den hohen Tannen lagerte und alles wie mit einem
gelblichen Dunſt umſpann, den Mann ſo bleich und
leidend, ausſehend? Er zog mit einer raſchen
Be=
wegung den Hut, die klugen Augen in dem ſympathiſchen
Geſicht leuchteten auf; er bedauerte, den Doktor nicht
in Bolkitten geſprochen zu haben, obgleich er ſeiner
als Arzt, gottlob, mcht bedurft hätte.
Nicht? fragte der Doktor trocken zurück und
heftete ſeine falkenſcharfen Augen forſchend auf den
Sprecher. Sollt mich ja freuen, wenn Sie im Recht
wären! Hätten Sie mich aber ſchon in aller Form
Rechtens zu Ihrem Leibmedikus ernannt, mein werter
Herr Baron, ſo würd ich Ihnen kurzerhand
ver=
bieten, bei dieſer vermaledeiten, feuchten Nebelluft hier
zwiſchen Buſch und Baum herumzuſpuſen bei
ſolchem Wetter lauert der Kartarrh an allen Ecken
und Enden und ſuchet, welchen er verſchlinge!
Ach, er wird mir nichts tunl meinte der Profeſſor
leichthin. Bewegung in freier Luft iſt doch unerläßlich,
und dies iſt mein gewöhnlicher Spaziergang!
Ganz gut und ganz ſchön, - nur ſollten Leute,
die nicht ganz taktfeſt ſind, keinen zwingenden Sport
aus dieſen Gewohnheiten machen. Ihr Fräulein
Schieſter meinte doch
Verzeihung, Herr Doktorl Meine Schweſter
dürfte ſich gar keine irgendwie ins Gewicht fallende
Meinung über meine Geſundheit gebildet haben!
Nun, das war dentlich genug und klang abweiſend.
Mit einem unwilligen Kopfſchüttein wandte ſich der
Arzt von dieſem widerhaarigen Patienten ab und
Chriſtoph Sander zu, neben beſſen hünenhaftem Bau
die feingegliederte Geſtalt des Gelehrten ſich faſt
be=
dauerlich zart und ſchmächtig präſentierte.-
Ich freue mich, Sie wiederzuſehen, gnädiges
Fräulein!
Ich auchl entgegnete Leonore nach einem kleinen
Zögern, und lebhaft fügte ſie hinzu: Ich habe noch
einmal Ihre Vittoria Colonna geleſen, und denken
Sie, ſie iſt mir, ſeitdem ich Sie kennen gelernt habe,
in ein neues, gleichſam perſönliches Licht gerückt.
Woher kommt das wohl?
Das erlebt ein Schriftſteller häufigl erwiderte
er ruhig. Er kann, auch wenn er nicht ganz
ſelbſt=
ſtändig ſchafft, — ich meine, wenn er ſich an einen
gegebenen Gegenſtand hält, den ihm die Kunſt, die
Hiſtorie liefert - dennoch ſo viel von ſeiner
Indivi=
dualität, ſofern dieſelbe ſtark bei ihm ausgeprägt iſt, in
ſein Thema hineintragen, daß dasſelbe eine Art
Stempel bekommt, der den Verfaſſer verrät. Ich
habe früher ein paar Arbeiten - meine
erſten-
unter einem Pſeudonym erſcheinen laſſen ... die
wenigen intimen Freunde, die ich habe, behaupteten
gleichwohl einſtimmig, dieſe Sachen müßten durchaus
von mir geſchrieben ſein!
Wie intereſſant iſt dasl rief Leonore. Aber, ſetzte
ſie eifrig hinzu, ich bin doch nicht mit Ihnen intim
befreundet, und doch wars mir ſo, als ſähe ich Sie
vor mir und hörte Sie reden, als ich jetzt Ihre Vittoria
Colonna zum zweiten Mal lasl
Das dürfte beweiſen, daß Sie viel guten Willen zu
dieſer zweiten Lektüre mitgebracht haben, gnädiges
Fräulein!
Hatte ich gar nicht nötigl Sie ſind doch nicht
vorzugsweiſe auf den guten Willen Ihrer Leſer an=
gewieſenl Das klingt ja ſo - ſo armſeligl Sie
verſtehen es ſo prachtvoll, anſchaulich zu ſchildern,
Sie geben ein ſo lebendiges Zeitbild, belehren den
Leſer, ohne direkt lehrhaft zu ſein, bringen ihn in
Zuſammenhang mit der Hauptperſon, und nicht nur
mit ihr, ſondern mit allen andern Figuren, die um
ſie herumgruppiert ſindl Und nichts Trockenes dabei
.. ſolche Art Biographien wirken ſonſt ſo leicht trocken!
Sie dürfen nicht vergeſſen, daß der
Literar=
hiſtoriker, wenigſtens einer, der auf meinem Standpunkt
ſteht, ſich ſeine Aufgabe wählen darf, - und daß ich
mir diesmal ein exzeptionell dankbares Thema
aus=
geſucht hatte.
Ja, jal pflichtete ſie bei. Was iſt das für eine
Zeit geweſen, die Sie da ſchildern! Muß es eine
Luſt geweſen ſein, damals gelebt zu habenl Freilich,
fügte ſie nachdenklich hinzu, ob es leicht geweſen iſt,
ſich zwiſchen ſo großen Geiſtern, bedeutenden Künſtlern
und Staatsmännern mit Ehren zu behaupten, - das
ſteht ſehr dahinl Aber man wächſt und reift doch
auch wieder an ihnen, wenn man das Glück ihres
häufigen und unmittelbaren Verkehrs genießt
meinen Sie das nicht auch?
Ganz ſicherl Unſere nächſte Umgebung, wenn
wir uns ihr nicht gefliſſentlich entziehen, beeinflußt
uns immer, bewußt oder unbewußt .. nun, und ſich
dem Einfluß ſolcher Leute, wie ſie damals lebten, zu
fügen, ſelbſt zu unterwerfen, das muß ſeinen aparten
Reig gehabt haben! Das eigene Gepräge durfte darum
noch lange nicht verloren gehen!
Gortſetzung folgt.)
Rummer 288.
Tagblatt, Dienstag, den 8. Degemher 1903
Seite 3.
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W Tür AAugenlridende!
Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens,
durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter
Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden wie:
Magenkataerh, Magenkrampf.
Magenſchmerzen, ſezwere Verdauung oder Verſchleimung
zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen
vorzügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind.
Es iſt dies das bekannte
Verdamungs= und Vlntreinigungsmittel, der
Hubert Wlxickz'gehe Härömter-Wein.
Vieser Mräutar-Wein iak aus vorzüglichen, heilkrättig befundenen Träutern
mit gutem Wein bereitel, u. stärki u. belebt den ganzen
Verdauungsorganis-
mus des Henschen ohne eiz Ablähraittel zu sein. Träuter-Wein
be-
seitigt alle Störungen in den Biuigeſässen, reinigt das Blut von allen
vordorbenen krankmachenden Stoſſen und wirät fördernd auf die
Rou=
bildung gesunden Biules.
Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter=Weines werden
Magen=
übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine
Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden
Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopfſchmerzen,
Auf=
ſtoßen, Sodbrennen, Blähungen, Vebelkeit mit Erbrechen, die
bei chrouiſchen (veralteten) Magenleiden um ſo heftiger auftreten,
werden oft nach einigen Mal Trinken beſeitigt.
und deren unangenehme Folgen, wie
Skuhlverſtopſung Berlemnung Kolikſchmerzen,
Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Milz u.
Pfortaderſyſtem LHämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter=Wein raſch
und gelind beſeitigt. Krüuter=Wein behebt jedwede Unverdaulichkeit,
verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch
einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärmen.
Hageres bleiches Ansſehen, Ziutmangel,
Enk=
ſind meiſt die Folge ſchlechter Verdauung, mangelhaſter
hräflung Blutbildung und eines kranthaften Zuſtandes der Leber.
Bei gänzlicher Appetihloſigkeit, unter nerböſer Abſpannung und
Gemütsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen
Nächten, ſiechen oft ſolche Kranke langſam dahin. P544 Kräuter=Wein
giebt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. Bü-Kräuter=
Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt
den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung,
beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranken neue Kräfte u.
neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen u. Dankſchreiben beweiſen dies.
Kräuter=Wein iſt zu haben in Flaſchen M. 125 und 175 in
den Apotheken von: Darmſtadt, Groß=Gerau, Griesheim, Langen, Neu=
Iſenburg, Rüſſelsheim, Babenhauſen, Dieburg, Groß=Umſtadt, Reinheim,
Pfungſtadt, Crumſtadt, Seligenſtadt, Steinheim, Offenbach, Gernsheim,
Lorſch, Biblis, Zwingenberg, Oppenheim, Guntersblum, Wörrſtadt,
Odern=
heim, Oſthofeu, Ober=Ingelheim, Niederolm, Kaſtel, Mainz, Wiesbaden,
Hochheim, Hofheim, Bensheim, Hanau, Urberach, Sprendlingen, Höchſt i. O.,
König, Reichelsheim, Michelſtadt, Erbach, Fürth, Rimbach, Beerſelden,
Waldmichelbach, Weinheim, Bingen, Alzey, Worms, Ober=Ramſtadt,
Frank=
furt a. M. u. ſ. w., ſowie in den Apotheken aller größeren u. kleineren
Städte des Großherzogtums Heſſen und der Nachbarländer.
G- Vor Nachahmungen wird gowarnti 7.
Man verlange ausdrücklich
020991
p Hubert. Wrioh'sshen Hrinter-Wein. 7
Mein Kräuter=Wein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandteile
ſind: Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Rotwein
240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis,
Helenen=
wurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0.
6 bau EGAlAndudh
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per 100 Stück 45 Pfeunig, im Zentner billiger, ſowie
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Dienstag, den 8. Dezember.
1003.
Das Alice=Hoſpital zu Darmſtadt und der
Alice=Frauenverein für Kraukeupflege
im Großherzogtum Heſſen.
Ein Rückblick auf 20 Jahre werktätiger Menſchenliebe
unter dem Noten Kreuz.
Von Regierungsrat Dr. Kratz.
Am 8. Degember 1883 iſt das Alice=Hoſpital auf
der Großh. Mathildenhöhe zu Darmſtadt, Heilanſtalt und
Heimſtätte der Pflegerinnen des Alice=Frauenvereins für
Krankenpflege im Großherzootum Heſſen. unter dem
Aller=
höchſten Protektorate Sr Königl. Hoheit des Großherzogs
im Beiſein ſämtlicher Mitglieder des Großh. Hauſes feierlich
eingeweiht und ſeiner Beſtimmung übergeben worden.
Es ſei deshalb bei der 20. Wiederkehr dieſes für den
genannten Verein und ſeine Beſtrebungen
hochbedeut=
ſamen Tages ein kurzer Rückblick auf jenen Taͤg und die
verfloſſenen Jahrzehnte der Arbeit unter dem Zeichen des
Roten Kreuzes im Alice=Hoſpital geſtattet.
Ueber die Entſtehungsgeſchichte des Alice=
Hoſpitals gibt eine der Einweihungsurkunde beigegebene
„Hiſtoriſche Ueberſicht; folgende Auslunft:
„Die Erfahrungen des Krieges von 1866
ver=
anlatzten die hochherzige Prinzeſſin Alice von
Heſſen, geb. Prinzeſfin von Großbritannien und
Irland, einen Krankeupflegeverein für Heſſen (den
Alice=Frauenverein fur Krankenpſlege im
Großherzogtum Heſſen) zu organiſieren. Aflfangs
konnte man den Pflegerinnen weder eine Heimſtätte noch
ausreichende Subſiſtenzmittel gewähren; aber nachdem
ſie während des Krieges -1870771 - ſämtlich eine
auf=
opfernde Pflichttreue gezeigt hatten, mubte man
ernſt=
licher daran denken.”
„Der engliſche Hilſsverein hatte in Darmſtadt ein
Barackenlagarett gegründet, in welchem unſeren Pflege=
Uinnen die Haupttätigkeit zufiel. Nach Auſhebung dieſes
Lagaretts wurde auf Anregung der Prinzeſſin Alice das
geſamite Inventar nebſt dem noch vorhandenen Geldvorrat
ſ7500 Mk.) dem Vorſtand der „Heilanſtalt für
chirurgiſche und Augenkranker dahier mit der
Verpflichtung übergeben, die Heilanſtalt zu erweitern und
ſie dem Alice=Frauenverein als Pflegerinnenſchule und
Heimſtätte zu überweiſen. Die Erweiterung beſtand für
die Folge in einem Neubau für die Kranken, während
die älteren Räume zu Wohnungen für die Pflegerinnen
hergerichtet wurden. Die ganze Anſtalt erhielt den Namen
„Heilanſtalt Mauerſtraße 17u. Durch einen
Vertrag mit den Aerzten, welche die erſte Anſtalt
ge=
gründek und bis dahin unterhalten hatten, ging dieſe in
den Beſitz des Alice=Frauenvereins über. blieb aber unter
ſeparater Verwaltung mit der Berechtigung einer juriſtiſchen
Perſon.”
„ Obgleich die höchſiſelige Fürſtin auch als Großherzogin
allzeit eine hilfsbereite Beſchützerin der Anſtalt blieb und
das neue Unternehmen ſich vielfachen Wohlwollens edler
Menſchenfreunde und zahlreicher Unterſtühzungen erfreute,
wobei vor allem die Familie Merck von hier zu erwähnen
iſt, ſo mußten doch zur Beſchaffung der nötigen
Geld=
mittel alljährlich beſondere Unternehmungen veranſtaltet
werden. Allmählich genügte auch der kleine Neubau nicht
mehr für die wachſende Krankenzahl und ebenſowenig
das alte Haus zur Unterbringung der vermehrten
Pflege=
rinnen. Da wurde leider der allzu frühe Tod unſerer
unvergeßlichen Fürſtin Anlaß zu einer Aenderung.
Näm=
lich auch in weileren Kreiſen hatten ihre vielſeitigen
wohl=
tätigen Beſtrebungen gerechte Würdigung gefunden, und
es wurden zu ihrem Gedächtnis in Deutſchland und
England Sammlungen zur Uiterſiſithzung und Förderung
ihrer Ziele bewerkſtelligt. Aus den Zinſen dieſes Fonds
Alice=Memorial=Fundu bezieht jetzt der Alice=
Frauenverein einen beſiimmten Anteil je nach Verfügung
der dazu ernannten Komitees an deren Spitze Se. Kgl.
Hoheit der Großherzog Ludwig IV. ſtand, welcher auch die
Gnade hatte, an Stelle ſeiner erlauchten Gemahlin dem
Vereine und der Heilanſtalt in gleicher Weiſe nahe zu
keten.”
„Durch dieſe Zuſchüſſe wurde es dem Verein möglich.
ſeinen Krankenſtand zu vergrößern und ſeine Pflegerinnen
zu vermehren, bis im Jahre 1881 ſich noch nachträglich
zirka 70600 Mk. aus den Sammlungen in Indien
ergaben. Se. Königl. Hoheit der Großherzog wirkte
darauf hin, daß dieſe Summe als Grundlage zu einem
Fonds für Erbauung des Alice=Hoſpitals beſtimmt wurde,
und ſtellte ſofort einen Bauplatz nebſt Gartenanlage auf
der Großh. Mathildenhöhe zur Verkfügung. Zu dem
erwähnten Fonds kamen noch 35000 Mk., welche von
deutſchen Fürſtenhäuſern und verſchiedenen
Menſchen=
freunden geſtiftet wurden.”
Im Sommer konnte der Bau begonnen werden
unter der Leitung des Herrn Baurats Heinrich
von Hügel welcher ſich dieſer mühevollen Arbeit nicht
allein ohne jede Entſchädigung unterzog. ſondern auch
noch zu einer ſchönen Ausſtattung des Gebäudes beitrug.”
Nach Fertigſtellung des Baues wurde das Alice=
Hoſpital am 8. Dezember 1883 ſeierlich
ein=
geweiht. Dem von dem damaligen Geſchäſtsführer
des Zentral=Komitees des Alice=Frauenvereins,
Ober=
finanzrat Krug, erſtatteten Verichte über dieſe Feier
entnehmen wir folgendes:
Zur feierlichen Einweihung des Alicehoſpitals waren
erſchienen: Seine Königl. Hoheit der Großherzog mit
Seiner Königl. Hoheit dem Erbgroßherzog und Ihren
Großh. Hoheiten den Prinzeſſimten Viktoria und Alix,
Ihre Großh. Hoheiten Prinz Heinrich, Prinz Wilhelm,
und Prinz Alexander ſowie Ihre Durchlaucht Prinzeſſin
Battenberg und Prinz Ludwig von Vattenberg, ferner
zahlreiche eingeladene Gäſte, Vertreter der Miniſterien
und der ſtädtiſchen Behörde, des Stadtkommandos. die
Milglieder des Alice=Memorial=Fund=Komitees, Vertreter
verbuͤndeter und befreundeter Vereine und Stiſtungen,
ſowie die Mitglieder des Zentral= und Waiſenkomitees,
Abgeſandte der Zweigvereiſte, die Pflegerinnen und viele
Mikglieder und Freunde des Vereins.
Die Feier wurde eingeleitet durch ein Gebet des Herrn
Mitpredigers Keil, welcher hierauf die Weiherede hielt.
Ausgehend von der Inſchriſt am alten Heim wie am
neuen Hauſe; „8i monumentum requiris, eireumspice l
l„Wenn du ein Denkmal ſuchſt, ſchau um dich ſ”)
bezeich=
nete er das Haus als ein Denkmal der allzu früh
heim=
gegangenen Fürſtin, deren Namen es trägt, deren reicher
und ſtarker Geiſt ein ſegensvolles Erbe dieſes neuen
Hauſes werden möge, als eine Heimſtätte helfender Liebe,
feſten Gottvertrauens, demütiger Ergebung und
unent=
weylor Pflichttreue.
Dierauf richtete der damalige Geſchäftsführer des
Zentralkomitees ves Alice=Frauenvereins, Herr Ober=
finangrat Krug, eine Anſprache an die Verſammlung.
in welcher er zunächſt dem ſchmerzlichen Gefühle darüber
Ausdruck gab, daß es der hohen Stifterin des Vereins,
Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin Alice, nicht
be=
ſchieden war, dieſen Tag zu erleben. an dem einer ihrer
innigen Wünſche in Erfüllung gegangen ſei, und ſodann
fortfuͤhr: „Ihrem, der hohen Enlſchlaſenen, Andenken
ſtiſten wir dieſen Bau als einen Gedächtnisbau zum
Dienſte der Krankenpflege nach den Grundſähen, welche
die edle Fürſtin mit ihrem Namen dem Verein gegeben
hat; im Frieden ein Heim und eine Schule Aunſerer
Pflegerinnen ohne Unterſchied der Konfeſſion, verbunden
mit einer Heilanſtalt, offenſtehend für Aerzte und Kranke
von Stadt und Land, - im Kriege ein Aſyl für Kranke
und Verwundete der Armeen, eine Stätte des Noten
Kreuges1” Nach einem Rückblicke auf die
Entſtehungs=
geſchichte des Hauſes und der Abſtattung des Dankes
an alle, die dem Unternehmen förderlich und hilfreich
waren, allen voran Se. Königl. Hoheit den Großherzog
Ludwig IV., Ihre Majeſtäten den deutſchen Kaiſer und
die Kaiſerin, Ihre Majeſtät die Königin von England
und andere Fürſten, ſowie an den Baumeiſter Bäurat
Heinrich von Hügel und den Bauführer Architekt Wenkel,
ſchloß der Geſchäftsſührer mit dem Wunſche; „Möchte
eine ſegensreiche Wirtſamkeit in dieſem Hauſe entfaltet
werden! Möchten diejenigen, die ſich dem
Samariter=
dienſte darin widmen, zu tüchtigen Krankenpflegerinnen
herangebildet werden! Möchten die armen Leidenden.
die hier eine Zufluchtsſtätte ſuchen, Troſt für ihre
Schmerzen, Heilung ihrer Wunden ſinden! Das walte
Gotti-
Namens der Zweigvereine des Alice=Frauenvereins für
Krankenpflege erfriff hierauf der Geſchäftsſührer des
Zweigvereinis Oſſenbach, Herr Emil Pirazzi, das Wort
zu einer begeiſterten und ſchwungvollen Anſprache, aus
der folgendes hervorgehoben ſein möge: Die heutige
Weihe gelte einem Tempel der reinſten, auch von dem weiterem Umfang zur Aufnahme von Kranken zu
ver=
leiſeſten Anhauch eines beſtimmten religiöſen Vekenntniſſes
unbeeinflußten Humanität. Zur Förderung des edelſten
und erhabenſten Verufes, des Krankenpflegeberufs, ſei in
unſrem engeren Vaterlande dem roten Kreus im weißen
Felde. dem heiligen, internationalen Zeichen der Liebe III. Klaſſe für 1 bis 5 Kranke).
und Verſöhnung ſelbſt auf den blutgedüngten Feldern
der Schlachten, eine Stätte bereitet worden, die ſich nenne
nach der erhabenen Frau, welcher der Gedanke und die
Tat gehörte, und welche durch ein grauſames Geſchick vor Der taͤgliche Krankenſtand iſte ſeit Veſtehen des
der Zeit abberufen wurde von ihrem Werke, in deſſen
Nanten nun ihr eigener im Segen fortleben werde, ſo
hoffe er bis zu den ſpäteſten Geſchlechtern. Der Spruch:
Edel ſei der Menſch, hilfreich und gutſ verdiene als ſchönſte
Deviſe in goldnen Lettern auch an dem Giebel dieſes liche verfügbare Näume des Hoſpitals mit Kranken be=
Hauſes zu glänzen. Wie mit dem Namen dieſes ſchönen
höhe), die Erinnerung an eine frühere Fürſtin dieſes Landes
verknüpft ſei, ſo werde ſich mit dem heute geweihten Hauſe
edle fürſtliche Frau, die mit ihrem klaren, freien, vor= ( gelaſſen ſind, was faſt bei ſämtlichen in Darmſtadt
an=
vollen genialen Iſitiative das Werk begonnen habe, deſſen
Krönung man heute in dieſer Hausweihe begehe, und ſich
damit ein Denkmal aufgerichtet habe, ſchöler und er= handelt werden — einem vorhandenen und immer
habener, als es eines in Erz und Stein zu ſein vermöchte. wachſenden Vedürfniſſe entſpricht. Das Zentralkomitee
Der ideale Gedanke der zu frühe geſchiedenen hohen betrachtet es daher als ſeine Pflicht und vornehmſte Auf=
Stifterin: die Frau auf die Höhe ihres Verufes
hinauf=
feiert; ſo möge denn dies Haus ragen, ihr zum
Ge=
dächtnis. von der das Work des Dichters gelte, daß,
wer den Veſten ſeiner Zeit genug getan, gelebt
hat für alle Zeiten!
Nunmehr verlas Herr Miniſterialſekretär Ewald,
der Schriſtführer des Vereins, die Einweihungs= Reichen doch die - zum größten Teil auf freiwillige
urkunde.
Dieſelbe hat folgenden Wortlaut.
der Regierung des Großherzogs Ludwig 1ö. von Heſſen Pflegerinnen nicht aus der Hoſpitalkaſſe, ſondern aus
und bei Rhein, im 16. Jahre ſeit Gründung des Alice= der haſſe des Alice=Frauenvereins beſtritten wird.
Frauenvereins für Krankenpflege im Großherzogtum
übergeben.
die erlauchte Stifterin des Vereins, in deren Gheiſte es
den Namen=Alice=Hoſpitalv erhalten und iſt beſtimmt, chirurgiſchen Abteilung des Hoſpitals, insbeſondere
dienſt bei Armen und Reichen, bei Hohen und
Nied=
rigen, in Kriegs= wie in Friedenszeiten.
daran mitgeholfen mit Vermögen oder gütem Willen, hieſiger Stadt auf dem Wege der Zeichnung
frei=
dieſer Stadt, kann aus beiliegenden Schriſten des Gönnern des Alice=Hoſpitals möge daher die
näheren erſehen werden.
dieſes Werkes beigeſteuert, ſei auch an dieſer Stelle geſſen, welches der finanziellen und
herzlich gedankt.
wirken berufen ſind. ſtets aneiſern zu treuer
Pflicht=
erfüllung und ſtärken im Dienſte ſelbſtloſer
Nächſten=
liebe.
Das walte Gott!
niedergelegt worden.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1883.”
Die Urkunde trägt folgende Unterſchriften:
Ludwig. Viktoria. Ella. Jrene. Alix.
Ernſt Ludwig.
C. von Grolman. E. Wittich. Auguſte Freifrau von
rat. Krug= Oberfinangrat. Engelhardt Kommerzienrat. ihrem edlen Verufe obgelegen.
Selzam, Hauptmann la suite der Infant. Dr. Lauer.
O. Hallwachs, Rechtsanwalt. Ewald, Miniſterialſekretär. 239 Verufspflegerinnen ſind heute noch 69 im Dienſte des
Nach Verleſung der Einweihungsurkunde überreichte
der Baumeiſter des Hauſes, Herr Baurat v. Hügel, Krankenhäuſern des Landes, teils in Städten und
Land=
einer kurzen Anſprache. in welcher er den Bau mit ſeinen
edlen Zwecken und Zielen als einen Markſtein jener
großen ſogialen und kulturellen Beſtrebungen jener Zeit
derer aller großen und edlen Beſtrebungen in unſerem
Vaterlande und den Schutzherrn dieſes Hauſes bezeichnete.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog übergab hierauf
den Schlüſſel der Vorſteherin der Pflegerinnen, Fräulein
Charlotte Helmsdörfer mit den Worten: „Ich
übergebe Ihnen hiermit den Schlüſſel des Hauſes führen
Sie denſelben und leiten Sie die Erfüllung Ihrer ſchweren
Aufgabe weiter im Sinne Meiner lieben Frau, wie Sie
dieſes auch bisher getan haben.
Die Vorſteherin nahm den Schlüſſel mit Worten
des Dankes und der Vitte um Gottes Segen.
Hierauf erfolgte die feierliche Einführung der
Pflege=
rinnen durch den Geſchäftsführer, Herrn Oberfinanzrat
Krug, unter Hinweis auf die Worte, mit welchen die
hohe Stifterin des Vereins bei dem Einzug in die alte
Heimſtätte im Jahre 1872 die damaligen Pflegerinnen
an ihre Aufgabe ermahnte, indem ſie dieſelben aufforderte,
ſtrebfam weiterzulernen, anfopfernd, verträglich und im
höchſten Grade diskret zu ſein und ſiets ihrer hohen,
ſchweren Aufgabe bewußt zu bleiben.
Hiermit hatte die ſchoͤne und weihevolle Feier ihr
Ende erreicht.
An dieſelbe ſchloß ſich die VII. ordentliche
General=
verſammlung des Alice=Frauenvereins für
Kranken=
pflege, in welcher Se. Königl. Hoheit der Großherzog
in huldvoller Anſprache Ihre Großh. Hoheit
Prinzeſſin Viktoria als Präſidentin des
Vereins vorſtellte.
Das Alice=Hoſpital ein ſog Pavillonbau mit
dreiſtöcki=
gem Mittelbau und zweiſtöckigen mit Knieſtock verſehenen
Seitenflügeln, war zur Aufnahme von etwa 38 Kranken
und 24 Pflegerinnen beſtimmt. Nachdem im Jahre 1899 auf
dem gleichen Grundſtück ein beſonderes
Pflegerinnen=
heim als Wohngebäude für die Pflegerinnen erbaut
worden war, wurde es möglich. das Hoſpitalgebäude in
wenden. Das Alice=Hoſpital hat heute Raum zur
Auf=
nahme von 52 Kranken. Es ſind vorhanden 6
Kranken=
gimmer L Klaſſe (für je einen Kranken 3 Krankenzimmer
II. Klaſſe für je 2 Kranke) und 8 Krankenzimmer
Es wurden ſeit dem 8. Degember 1883 bis jetzt im
Alice=Hoſpital im ganzen verpflegt 8288 Kranke
mit, insgeſamt 179440 Verpflegungstagen.
Hoſpitals und namentlich in den letzten Jahren in
ſietem Wachſen begriffen und beträgt durchſchnittlich im
Jahre 1884 - 20. 1895 - 23, 1898 = 27, 1900 = 31 und
1903 =— 40 Kranke täglich. Sehr häuſig ſind
ſämt=
leot. Es beweiſt dies, daß das Alice=Hoſpital, ſeine Leitung
Fleckchens Erde. auf dem das Haus erbaut Mathilden= und die Art und Weiſe ſeines Betriebs - bekanntlich
werden die in das Hoſpitaliauſgenommenen Kranken von
ihren ſelbſtgewählten Aerzten behandelt, ſofern dieſelben
die Erinnerung unauflöslich verknüpfen an jene andere von dem Zentralkomitee des Alice=Frauenvereins
zu=
urteilsloſen Geiſte. mit ihrem warmen Herzen, ihrer kraft= ſäſſigen Aergten der Fall iſt, während die Unbemittelten,
deren Verpflegung und Behandlung unentgeltlich erfolgt,
und die Kaſſenangehörigen von dem Hoſpitalarzte
be=
gabe, mit allen Kräften und Mitteln die Vergrößerung
zuheben, habe hier einen ſeiner ſchönſten Triumphe ge= und Erweiterung des Hoſpitals und die Verbeſſerung
ſeiner Einrichtungen zuverſtreben und Hand in Hand
damit eine Vermehrung der Verufspflegerinnen des
Vereins (Alice=Schweſtern) herbeizuführen. Der
Aus=
führung dieſer Gedanken ſtand bislang leider der Mangel
an verſügbaren Mitteln hidernd im Wege.
Gaben begründeten — Einnahmen des Hoſpitals kaum
aus, um die mit dem Vetrieb desſelben verbundenen
Im Jahre 1883 nach Chriſti Geburt, im 12. Jahre Ausgaben zu decken, wobei noch zu bemerken iſt, daß
der Wiederherſtellung des Deuiſchen Reiches, im 6. Jahre der Gehalt der Vorſteherin und der im Hoſpital tätigen
Erſt vor kurgem iſt durch die hochherzige Zuwendung
Heſſen, wurde heute, am 8. Dezember, die neue Heil= Ihrer Majeſtät der Kaiſerin Alexandra Feodorowna von
anſtalt und Heimſtätte für die Pflegerinnen des Alice= Rußland, welche den Reinertrag zweier auf ihre Ver=
Frauenvereins feierlich eingeweiht und ihrer Beſtimmung ſ anlaſſung durch die Kaiſerlich Rüſſiſche Hofkapelle in der
hieſigen Hofkirche veranſtalteten Konzerte im Geſamt=
Ein Denkmal dankbarer Erinnerung an die zu frühe betrag von über 2000 Mk. zu dieſem Zwecke ſtiftete, der
dahingeſchiedene Großherzogin Alice von Heſſen, Grundſtock zur Bildung eines Fonds gemacht, welcher
zu den bezeichneten Zwecken demnächſt Verwendung
dem Dienſte werklätiger Menſchenliebe gewidmet iſt, finden ſoll. und aus welchem in erſter Linie die lang
hat dieſes aus freiwilligen Beiträgen erbaute Haus gewünſchte Verbeſſerung der Einrichtungen der
Frauen und Jungfrauen tüchtig zu machen im Samariter= des Operationsſaals, zur Ausführung gebracht
werden ſoll. Es möge geſtattet ſein, auf dieſe Verhältniſſe
gerade jetzt hinzuweiſen. da zur Zeit die Aufbringung
Wie es zuſtande gekommen iſt, was der Alice= der Mittel zur Errichtung und Unterhaltung eines
Frauenverein ſeither gewirkt und erreicht und wer lweiteren Note Kreuz=Krankenhauſes in
wie auch die Geſchichte und der dermalige Zuſtand ( williger Veiträge betrieben wird. Freunden und
VBitteausgeſprochen ſein, über dieſem neuen
Allen aber. die mit Rat und Tat zum Gelingen Projekte nicht des Alice=Hoſpitals zu
ver=
moraliſchen Unterſtützung ſeiner Freunde
Möge der Geiſt der edlen Fürſtin in dieſem Hauſe l nicht entraten kann, wenn es auf dem ſeither
walten immerdar und ihr Vorbild die, ſo darin zu l verfolgten Wege weiter voranſchreiten und
das ihmgeſteckte höhe Zielerreichen ſoll.
Inwieweit das Alice=Hoſpital ſeiner wichtigen Aufgabe,
Ausbildungsſtätte von Rote Kreuz=Schweſtern
fͤr Krieg und Friedenszeitenh zu ſein, nachgekommen iſt,
Deſſen gur Urkunde iſt dieſe Schrift am heutigen möge aus ſolgenden Zahlen entnommen werden. Im
Tage der Einweihung vollzogen, unterſchrieben und Alice=Hoſpital wurden in den verfloſſenen 20 Jahren im
Lanzen 239 Verufspflegerinnen, des Alice=
Frauenvereins (Alice=Schweſtern) ausgebildet. Der
Alice=Frauenverein gehört bekanntlich der Organiſation
des Noten Kreuges an und ſtellt ſeine Pflegerinnen für
den Kriegsfall ebenſo wie im Frieden bei Epidemien und
anderen Fällen gemeiner Not dem Zentral=Komitee der
M. Strecker. M. Merck. E. Schenck. Ch. Helmsdörfer.) Deutſchen Vereine vom Roten Kreus in Verlin zur
Ver=
fügung. Alice=Schweſtern haben infolgedeſſen auch auf
Nordeck zur Rabenau, geb. Nieſe=Stallburg. A. v. Scholl. dem Kriegsſchauplatz in dem deutſch=franzöſiſchen Krieg
Dr. Bennighof. Dr. Eigenbrodt. Heß. Geh. Oberrechnungs= 187071 ſowie in mehreren ſeitdem ſtattgehabten Kriegeſ
Von den aus dem Alie=Hoſpital hervorgegangenen
Vereins tätig Dieſelben üben ihren Veruf teils in
den Schlüſſel Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog mitl gemeinden des Großherzogtums ſſog. Gemeindeſchweſtern)
dus. Dem Verein ſtehen außer dem Alice=Hoſpital z. Z. noch
folgende Krankenanſtalten zur Ausbildung von Schweſtern
zur Verfügung: die mediginiſche und die gnäkologiſche
und den Großherzog als erhabenen Beſchützer und För= Klinik der Landesuniverſität Gießen, das Otadtkranken=
Seike G.
Darinſtühter Tagblant, Dienstag. den 8. Dezember 1209.
Nummer 288.
haus zu Offenbach, das Kreiskrankenhaus zu Alzey und
das ſtädtiſche Krankenhaus zu Bad=Nauheim.
Die Zahl der im Alice=Hoſpital tätigen Schweſtern
wechſelt nach den Verhältniſſen, zumal hier auch die neu
ein=
tretenden Pflegeſchiilerinnen in Betracht kommen. In der
Regel ſtehen daſelbſt der Vorſteherin ünd ihrer Aſſitentin
2 Oberſchweſtern und 8 ausgebildete Schweſtern zür Seite.
Die im Alice=Hoſpital ſtationierten Schweſtern werden,
ſoweit verfügbar, auch zur Krankenpflege Außerhalb des
Hoſpitals in Darmſtadt und Umgegend verwendet. Der
- nicht zum geringſten auf der Finanzlage des Vereins
beruhende-Mangel an im Alice=Hoſpital zur Verſügung
zu haltenden Pflegerinnen iſt leider häufig die Urſache,
datß Anträgen auf Ueberlaſſung von Schweſtern zur
Krankenpflege außerhalb des Hoſpitals nicht entſprochen
werden kann.
In der mediginiſchen Klinik =Geh. Mediginalrat Prof.
Dr. Riegeh zu Gießen ſind ſtändig 1 Oberſchweſter und
Offenbach Nesd Ziniaira Dr. Löhler, ſind Anter ver Holhaus
einer Oberſchweſter und mehrerer älterer Schweſtern des
Vereins eine größere Anzahl von im Stadtkralikenhaus
ausgebildeten Pflegerinnen tätig, da der Verein bei der
hervorragend günftigen Entwicklung dieſes Krankenhauſes
und infolge der ſtärkeren Vetonung der Errichtung von
Krankenpflegeſtationen auf dem Lande ſeitens des Vereins
und der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen auf die
Dauer nicht mehr in der Lage war, den ganzen Pflege=
rinnenbedarf dieſes Krankenhauſes zu decken. Vom
1. April k. J. ab werden die beim Stadtkrankenhaus
Offenbach angeſtellten Pflegerinnen eine beſondere, dem
Alice=Frauenverein angegliederte Genoſſenſchaft bilden.
Die Zahl der im Kreiskrankenhaus zu Alzey
ange=
ſtellten Alice=Schweitern beträgt 3 1 Oberſchweſter und
2 Schweſtern), im ſtädt. Krankenhaus zu Bad=Nauheim
1 Oberſchweſter und 1 bezw. lim Sömmer 2 Schweſtern.
Gemeindekrankenpfleveſtätionen beſitzt der
Verein zur Zeit 9. und zwar: Offenbach mits Schweſtern,
daruͤnter 1 Oberſchweſter, Alsfeld mit 3 Schweſtern, Bad=
Nauheim mit 2-3. im Winter 1 Schweſter Alzey und
Ober=Ramſtadt mit je 2 Schweſtern, Butzbach,
Framers=
heim. Flonheim, Gau=Odernheim mit je 1 Schweſter.
Ferner iſt je eine Alice=Schweſter verwendet in der mit
dem Llice=Hoſpital verbundenen Krippe für kränkliche
und ſchwächliche Kinder (Karl und MariaMerck=
Stiftung) und in der Kinderſtakion des hieſigen
ſtädtiſchen Pfründnerhauſes.
Vor den bei der Einweihung des Alice=Hoſpitals vor
20 Jahren dem Vereine angehökenden Pflegerinnen ſind
noch in ihrem Berufe im Vienſte des Vereins tätig.
1. Fräillein Morie Winter, früher Oberpflegerin und ſeit
1o55 Vorſteherin des Alice=Hoſpitals und der
Pflegerinnen=
ſchule, Mitglied des Zentralkomitees, 2. Fräulein Amalie
Engel, Oberſchweſter der Gemeindepflegeſtation
Offen=
bach. 3. Fräulein Emma Fuchs, Oberſchweſter der
Ge=
meindepflegeſtation Alzey. 4. Frau Marie Claus, ſeit
1898 Voͤrſteherin des Pflegerinnenheims des Zweigvereins
Mainz.
Von den damaligen Mitgliedern des
Zentral=
komites ſind heue noch im Amte tätig: Trau Eliſe
Wittich, Auguſte Freifrau Nordeck zur Rabenau,
die Herren Geh. Staatsrat Krug von Nidda,
General=
arzt a. D. Dr. Metzler, Dr. Bennighof,
Kommerzien=
rat Engelhardt, Geh. Finanzrat Dr. Lauer,
Rechts=
anwalt und Notar Otto Hallwachs.
An der Spitze des Zentralkomitees ſteht noch heute
die hohe Frau, die vor 20 Jahren in jugendlichem hilter
als Nachfolgerin ihrer edlen Mutter, der unvergeßlichen
verewigten Großherzogin Alice, die Leitung des von
Hochderſelben gegründeten Vereins und Hoſpitals
über=
nahm, Ihre Großh. Hoheit Viktoria Prinzeſſin
Ludwig von Battenbera. Auch aus dieſem Grunde
iſt der 8. Dezember für den Alice=Frauenverein und das
Alice=Hoſpital ein hochbedeutſamer Tag. Danken dieſe
Inſtitute doch ſo unendlich viel nächſt ihren Allerhöchſten
Protektoren dem höchſiſeligen Großherzog Ludwig IV.
und dem Großherzog'Ernſt Ludwig, Königl. Hoheiten,
dieſer edlen Fürſtin, welche zielbewüßzt und klarblickend
mit vollſtem Verſtändnis fur die Aufgaben und Ziele
dieſer Elntrichtungen, ihre Bedürfniſſe und ihre Zukunft
im Geiſie ihrer unvergeßlichen höchſtſeligen Mutter, naͤhe bevorſtehenden 25jährigen Todestag alle, die
ſie gekannt, und dlle, die ſie aus dem, was ſie geſchaffen,
kenſien gelernt haben, wehmütig ſtill begehen werden, , ein leuchtendes Vorbild allen, denen es
vergönnt iſt, mit ihr und unter ihr zu arbeiten an der
Förderung werktätiger Menſchenliebe und der Ziele des
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[ ← ][ ][ → ]B. Beilage zum Darmſtädter Ta,
9
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Dienstag, den 8. Dezember.
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Darmſtadt, den 7. Dezember 1903.
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Darmſtadt, den 7. Dezember 1903.
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Darmſtadt.
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Darmſtadt, den 7. Dezember 1903.
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Wktioh, Gerichtsvollzieher.
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des
Iuvaliden=Uuterſlützungsvereins (1866
für 1903.
Die Mitglieder des Vereins werden hiermit zur Teilnahme an der
Montag, den 21. d. Mts., nachmittags 5 Uhr,
im Saalbau (hinteres Reſtaurationszimmer)
dahier ſtattfindenden ordeutlichen Generalverſammlung ergebenſt eingeladen.
Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bilden:
1. Die Entgegennahme des Rechenſchaftsberichts des Vorſtandes über
die Geſchäſtsſührung in dem Jahre 1902.
2. Die Vorlage der von dem Verwaltungsrat geprüften und abgeſchloſſenen
Vereinsrechnung für das Jahr 1902.
8. Die Beſchlußſaſſung über etwaige Anträge einzelner Mitglieder 68 11
des Statuts).
C0093
Darmſtadt, den 6. Dezember 1903.
Der Vorſtand des Vereins.
Der Schriftführer:
Der Vorſigende:
A. Weber,
A. Buchner.
Miniſterialrat.
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und dgl. Schriftl. Off. unter K 18
an die Exped. (Jeden Mittwoch hier
Seite 14
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Dezember 1903.
Rummer 288.
Einladung zum Vorirag
dos Herrn Loutnant Vehtonhagen aus Vorlin
über:
„Bie Girtschüſiliche Endoichelung von Kiautschau und die
Erschliesgung seines Hinterlundes
(verbunden mit Vorführung von Lichtbildern)
am Mittwoch, den 9. Dexember 1803, abends 8 Uhr,
im Saalo des hstols ,zur Traubo,
veranstaltet von der
Abt. Darmstadt der Deutschen Holonial-Gosellschatt
in Verbindung
mit dom Handelsveroin Darmetadt.
Eintrittskarten zu 50 Pfg. Studenten, Schülor und Schülerinnen zu
20 Pfg) sind in den Buchhandlungen der Herren Borgsträsger und Waitz,
sowie abonds an der Kasse zu haben. - Die Mitglieder obiger Veroine habon
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freien Eintritt.
Honnerstag, 10. Dez., nbends 8 Uhr,
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Und aus ſchwacher Leibeshülle
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Ach, verkrümmt, des Jammers Bild!
Weißt du, wo die höchſte Freude
Deine Hand bereiten kann?
Und dafür aus tiefſtem Leide
Heißer Dank ſteigt himmelanz-
Siehl der Krüppel große Scharen,
Deiner milden Liebe harren-
Selig, wer Erbarmen hat.
Unſere 200 verkrüppelte Kindlein, die
von nah und fern hier aufgenommen,
dem tiefſten Elend entriſſen, ganz
unent=
geltlich verpflegt werden, brauchen ſo
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Weih=
nachtsfrende! — Alle edlen, guten,
milden Herzen, beſonders Eltern, die
geſunde Kinder haben, werden inſtändigſt
um Liebesgaben gebeten. Auch für die
geringſte Gabe wird fröhlich gedankt und
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Der Geizige.
Luſiſpiel in 6 Aufzügen von Molidre.
Regie: Herr Jegiſſeur Hacker.
Herr Lehrmann.
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Fleanth, ſein Sohn . Herr Loehr.
Eliſe, ſelne Tochter.
Fräul. Koch.
Anſelm, ſein Geſchäfts=
Herr Friedrich.
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Herr Marlow.
Valer, deſſen Neffe
Marianne, deſſen Nichte Frl. PaulaMüller.
Roſine, Harpagons Ver=
Frl. Denkhauſen.
traute.
Ein Polizei=Kommiſſär . Herr Knispel.
Herr Viebeg.
Simon, Makler.
Lafleche, Kleanths Diener Herr Kreidemann.
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Herr Mickler.
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Erſter;
Bediente 36 Herr Feder.
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Hierauf, neu einſtudiert:
Der Krauke in der Einbildung.
Luſtſpiel in 1 Aufguge (3 Abteilungen von
Molisre.
Regie: Herr Regiſeur Hacker.
Herr Wagner.
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Vetinde,deſſen zweite Frau Frl. Eichelsheim.
Angelique, Argans Tochter Hprl. PaulaMüller.
Louiſon, ihre kl. Schweſter Trudi Piefke.
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1931811
Der 2kammenſchluß der bürgerlichen
Linken.
s reiſinnige Volkspartei, an der
Spitze iz k juhrer Herr Engen Richter, iſt nach dem
Ausfall vx letzten Reichstagswahlen und nach den
Erfahrungen, welche ſie bei den preußiſchen
Land=
tagswahlen gemacht hat, bei denen ſie mit den
Nationalliberalen zuſammenging, endlich zu der
Einſicht gelangt, daß ein Zuſammengehen mit der
Sozialdeniokratie den weiteren Fortbeſtand der Partei
völlig in Frage ſtellen wurde, und daß ihr nur durch
den Anſchluß an die linksſtehenden burgerlichen
Par=
teien in Zukunft noch eine politiſche Rolle zu ſpielen
ermöglicht werden wird. Schon in der freiſinnigen
Preſſe hat ein erkennbarer Umſchwung nach dieſer
Richtung hin in letzter Zeit ſtattgefunden.
Neuer=
dings aber iſt dieſe Anſicht auf dein am Samstag
abgehaltenen Parteitag der Berliner freiſinnigen
Volks=
partei zu unzweidentigem Ausdruck gelangt. Dieſe
hat nämlich folgende Reſolution angenommen:
Der Berliner Parteitag ſpricht der Zentralleitung der
Freiſinnigen Volkspartei Dank und Anerkennung aus für
die ebenſs tatträftige wie umſichtige Art und Weiſe, in
der ſie bei den Ländtagswahlen das Partei=Intereſſe
wahrgenommen und den Parteiſtandpunkt, namentlich
auch Im Verhältnis zu anderen Parteien gewahrt, und
weſentlich dazu beigetragen hat. daß der
Landtagsfrak=
tion troß des mehr als ie erſchwerten Wahikampfes auf
zwei Frönten faſt unverändert ihr bisheriger Beſtand
er=
halten geblieben iſt. Der Parteitag Zibt'ſich der
zuver=
ſichtlichen Erwartung hin, daß die Mitglieder des
Ge=
ſchäftsführenden Ausſchüſſes in der Parteileitung im Be=
Wißtſein des vollen Vertrauens. welches jönen ihre
Parteigenoſſen entgegentragen. nach wie vor Unbeirrt
durch gehäſſige und ungerechifertigte Angriffe ſeitens
einzelner Zeikungen und Verſonen, in der bisherigen
Weiſe für die Pärtei tätig ſein werden.
Der Parteitag ſchloß alſo mit einem
Vertrauens=
votum für Eugen Richter, der vor einem
Zuſammen=
gehen mit der Sozialdemokratie gewarnt hat. Die
Hauptrede des Abends hielt der neue
Landtagsab=
geordnete Juſtigrat Caſſel. Er ſprach über die
Be=
ziehungen der Freiſinnigen Volkspartei zu den
benach=
barten Parteien und ſagte u. a.:
Es ſei wünſchenswert, daß auch ferner, ohne die
Gegenſatze zu verwiſchen. die Beziehungen zu den
Nätiönakliberalen ſolche werden möchten daß die
Möglichkeit gewahrt- bleibt, bei zukünftigen Wahien in
derſelben Weiſe wie jetzt zuſammenzugehen und dann
den Geſamtliberalismus wieder einklüßreicher zu machen.
Bezüglich des Verhältniſſes zur Deutſchen Bolkspartei
wünſcht Redner,. daß alles ſo bleiben möge, wie bisher,
nur mütßten von der Volkspartei in Süddeutſchland die
bedeutenden Männer der Freiſinnigen Volkspartei in
ähnlicher Weiſe mit demſelben Reſpekk behandelt werden,
wie wir die Führer jeier Partei behandeln. Redner
wandte ſich dann energiſch gegen die Barthiche Parole
vom Bündnis mik der Sozialdemokratie.
Herr Barth ſei durch den Ausfall der Wahlen nicht
be=
kehrt worden. Er habe im Potsdamer Tor=
Bezirks=
verein und in Schöneberg wiederum das
Zuſammen=
geyen mit der Sogialdemokratie befürwortet. Nun, ſagte
ver Redner, ſollen wir nichts weiter ſein als Train oder
Vagage für die Sozlaldemokratie ? Sollen wir uns den
Spötk und Hohn gefallen laſſen über den „greiſen
Frei=
ſinne der nicht nehr imltande iſt, ſich ſelbik zu helfen?
Was werde bei einem ſolchen Zuſammenſchluß
heraus=
kommen ? Der Dank, den die Herren in der Freiſinnigen
Vereinigun= hätten, zeige ſich ja iezt ſchon in den
ſpöttiſchen Artikeln des -Vorwärts. Wie ſolie man ſich
mit jemand verftändigen. der gar nicht will? Die Sache,
ſei kindlich ein Feuilierongerede. aber nicht geeignet,
prattiſche Politie zu treiben. Derſelbe Dr. Barkh. Ver
jetzt das Bündnis mit der Sozlaldemokratie predige,
habe dieſe früher den ſchlimmſten Feind des Bürgertums
genannt. unter Cavrivi glaubte er durch Bewilligungen
von Soldaten und Schiffen dem Liberalismus eine neue
Zukunft zu eröffnen. Jetzi dränge er zum Bünd mit den
Sozialdemokraten! Der Redner ſchloß mit den Worten:
Wenn wir in uns einig als eine geſchloſſene Maſſe
vor=
gehen, dann werden wir für die Geſalitlage dadurch
Er=
kleckliches leiſten im Eintreten für Freiheit, Gleichheit,
Hebung der Kultur, aber gegen Utopien, und gegen alle
diejenigen Dinge, die nicht den ſosialen Frieden
heibei=
führen'ſondern nur Verhetzung und Verſchärfung der
Gegeiſätze.
Aerzte und Kraukenkaſſen.
Die Zahl der Orte, in denen die Aerzte ſich
mit Krankenkaſſen in Konflikt befinden, beträgt nach
neueſter Schäzung des Leipziger Verbandes zurzeit
200. Der Münchener „Med. Wochenſchr. zuſolge
ſind zahlreiche neue Konflikte zu erwarten, ſo daß
am 1. Januar 1904 vorausſichtlich 300b Aerzte im
Kampf um ihre Intereſſen ſtehen werden. Zugunſten
der Aerzte haben ſich bisher erledigt die Differenzen
in Braunſchweig, Düſſeldorf. Langenbielau,
Mühl=
hauſen i. Thur., München, Rheydt, Saalfeld,
Stral=
ſund, Stuttgart. Erſatz zu bekommen, wird den
Krankenlaſſen nicht leicht fallen. Durch Vermittlung
des Verbandes ſind die Aerzte, die aus bitterer Not
ihre Dienſte den Krankenkaſſen anbieten müßten, teils
pekuniär geſichert, teils aber ſtehen dem Verband
offene Stellen zur Verfügung, die geeignet ſind,
Aerzte davor zu bewahren, ihren im Kampfe
ſtehen=
den Kollegen in den Rücken zu fallen.
Deutſches Reich.
- Von den einzelnen Parteien ſind dem
Reichstag bei deſſen Zuſammentreten verſchiedene
Anträge zugegangen:
Frhr. v. Richthofen=Damsdorf und Pauli=Potsdam
beankraͤgen mit Unterfintzung der Könſeroativen, die
Ne=
gierung zu erſuchen, die Vorarbeiten zu dem
Geſetzent=
wurf betr. die Penſionsverſicherung der
Pri=
vatbeamten derart zu fördern, daß derſelbe bei
Be=
ginn der nächſten Reichstagsſeſſion vorgelegt werde.-
Die nationalliberale Fraktiön hät folgende Znitiativ=
An=
träge eingebracht: 1. Antrag Dr. Hieber, Beck (
Heidel=
bergh: Der Reichstag wolle beſchließen: die Verbündeten
ReZierungen zu erſuchen, baldigſt dem Reichstage einen
Geſetzentwurf vorzulegen zur Abänderung des Geſetzes
vom 1. Juni 1870 über den Erwerb und Verlüſt
derdentſchenReichs=
undStaatsangehörig=
keit und in demſelben a. die Vorſchriften über den
Ver=
luſt der Staats= und Reichsangehörigkeit dahin
abzu=
andern, daß ein Deutſcher dieſe Nechte in der Regel nicht
gegen ſeinen Willen verlieren kann, insbeſondere daß die
Beſtimmungen des 8 21-- genannten Geſetzes über den
Verluſt dieſer Rechte durch zehnjährigen Aufenthalt im
Anslande aͤufgehoben werden; b. der Wiedererwerb der
Reichsangehörigkeik ſeitens früherer dentſcher
Reichsan=
gehöriger und die Naturaliſation von Nachkommen von
Deiltſchen erleichtert, c. dagegen die Naturaliſakion von
Ausländern erſchwert wird; 2 ein Antrag: Dr. Hieber,
Frhr. v. Heyl, Dr. Vaaſche erſucht die Verbündeten
Re=
gierungen, dem Reichstag einen Geſetzentwurf vorzulegen,
welcher bezüglich der Gehilfen der=
Rechtsän=
wälte, Nokare und Gerichtsvollzieherferner
der Beänten Und Angeſtellten der Krankenkaffen über
die Arbeitszeit, die Kündigungsfriſten, die
Sonntags=
ruhe, die' berufliche Aus= und Fortbildung die
gleichen oder ähnlichen Schutzvorſchriften vorſieht,
wie ſie das Handelsgeſetzbuch und die
Gewerbe=
ordnung hinſichtlich der Handelsangeſteilten enthält
3. ein Antrag Beck (Heidelbergh. Patzig. Dr. Hieber will
das Vereins= und Verſämmlüngsrecht für
alle Bundesſtaaten einheitlich ordnen ſoweil
das=
ſelbe nicht ſchon durch das Bürgerliche Geſetzbuch
be=
troffen wird; ein Antrag Wallbrecht erſucht Vie
Ver=
bündeten Regierüngen, einen Geſetzentwurf wegen
Sicherung der Bauſorderungen vorzulegen.-
Das Zentrum hat, wie die „Germania” mitteilt, bereits
in ſeiner Fraktionsſitzung eine ganze Reihe
ſozial=
politiſcher Anträge einzubringen beſchloſſen. Die
Anträge ſind zum großen Teil Wiederholungen früherer
Anträge. die - wie die Inierpellation Trimborn über
Ausführung der kaiſerlichen Erlaſſe vom 4. Februar 1890
(Arbeitskammern und Anerkennung der Beruͤfsvereine) Reichstag bereits mehrfach beſchäftigt haben. Außer
auf den Arbeiterſchutz beziehen ſich die ſogialpolitiſchen
Anträge auch auf den Bauhandwerkerſchutz und den der
Angeſtellten von Rechtsanwälten und Notaren.
Ausland.
— In unterrichteten Kreiſen wird der=National=
Zeitung= zufolge daran feſtgehalten, daß Ruſeland
und Japau im äußerſten Orient einen
fried=
lichen Ausgleich ihrer Intereſſenſphären finden
werden. Eine bezügliche Anfrage der japaniſchen
Regierung ſei zwar bisher von Seiten Nußlands
nicht beantwortet worden, dieſe Verzögerung dürfte
jedoch darauf zurückzuführen ſein, daß Graf
Lams=
dorff noch nicht in der Lage war, ſich über die
In=
tentionen des Kaiſers von Rußland genauer zu
unter=
richten, deſſen Intereſſe durch die Krankheit ſeiner
nunmehr in erfreulicher Weiſe geneſenden Gemahlin
in Anſpruch genommen war. Als ſicher dürfe gelten,
daß weder Rußland noch Japan die Vermittlung
einer freinden Macht in Anſpruch zu nehmen gedenke.
- Infolge von Unzuſriedenheit zahlreicher
Ab=
geordneten mit der bisherigen Tätigkeit der einzelnen
Miniſter in Serbien erſcheint die Stellung des
Kabinetts Gruitſch erſchüttert, offiziell jedoch wird
das Beſtehen jedweder Kriſe geleugnet.
Nichtsdeſto=
weniger ſcheint die Demiſſion des Kabinetts Gruitſch
nahe bevorſtehend. Damit wird auch der geſtrige
Miniſterrat, der bis Mitternacht währte, in
Verbin=
dung gebracht.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Grohherzog haben der
Zweiten Kämmer der Ständeldes Groß.
herzogtums folgende Votſchaft, betreſſend das
Ab=
leben Ihrer Großherzoglichen Hoheitder
Prinzeſſin Eliſabeth von Heſſen zugehen laſſen:
„Unſeren Gruß zuvor, Liebe und Getreue, Stände des
Großherzogtums! Es hat Hott dem Allmächtigen nach
Seinem unerforſchlichen Natſchluß gefallen am
Vormit=
tag des ſechszehiten dieſes Monats Unſer innigſt geliebtes
Kind, die Prinzeſſin Eliſabeth. Marie Alice Vickoria im
neunten Lebensjahre nach kurzer Erkrankung aus dieſer
Zeitlichkeit abzuruſen. Von dieſem leidvollen, Uuſer
väter=
liches Herz unſäglich ſchwer berührenden Trauerfall ſetzen
Wir in tiefſter Betrübnis unſere Lieben und Getreuen,
Stände des Großherzohkums in Kenntnis, die ſichere
Ueberzeugung hegeſid, daß Dieſelben an Unſerem Schmers
aufrichtigen Auteil nehmen werden. Woniit Wir unſeren
getreuen Ständen in Landesfürſtlicher Huld und Gnade
gewogen bleiben. Darmſtadt, den 23. November 1903.
Ernſt Ludwig. Rothe."
Se. Königliche Hoheit der Großherzog begab
lich geſtern vormittag zur Wildſaujagd in den
Meſeler Park.
Ernannt wurden von Sr. Majs dem Kaiſer der
Poſtrat Wäßner in Darmſtadt und der Königlich
Preuͤßiſche Militärintendanturrat Köſter von der
Inh=
tendantür des XVIII. Armeekorps zu Mitgliedern der
Kaiſerlichen Disziplinarkammer Frankfurt a. M.
= Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben nachſtehende Verſonen zur Annahme
und zum Traͤgen der ihnen von Sr. Maj. dem Kaiſer
von'-Ruhländ verliehenen Orden ermächtigt: des
St. Stanislaus=Ordens 2. Klaſſe mit dem Stern: den
Hofjägermeiſter Walther Treiherr van der Hoop.
des St. Annen=Ordens 3. Klaſſe: den Forſtmeiſter Kaͤrl
Ruths in Groß=Gerau; des St. Stanislausordens
3. Klaſſe; den Hofjagdants= und Forſtaſſiſtent Eduard
Groos, den Hoflagdanitsſekretär Heinrich Roth: der
kleinen goldenen Medaille am Bande des St. Annen=
Peter Baherer zu Forſthaus'Kraulſe Buche, den
Förſter Friedrich Wieſel zu Forſthaus Nicolauspforte,
den Forſtwart Friedrich Ditlemüth zu Groß=Gerauer
Falltorhaus und den Faſanenmeiſter Karl Scholtz zu
Verkach; der kleinen filbernen Medaille am Bande des
St. Annenordens: den Forſtwart Peter Karn zu
Lranichſteiner Falltorhaus.
Gel Maj. der Kaiſer haben dem Kgl. pr. Staats=
und Finanzminiſter Frhr. v. Rheinbaben und dem
Kgl. pr. Staatsminiſter und Miniſter der öffentlichen
Airbeiten Budde die Erlaubnis zur Anlegung des
den=
ſelben verliehenen Großkrenzes des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen erteilt.
— Zurch Entſchließung Großh. Miniſteriums der
Juſtiz würde der Größh. Landgerichtsrat Dr. Buff
zum Vorſitzenden der Kammer für Handelsſachen mit
dem Sitz in Daͤrmſtadt, der Großh. Landgerichtsrat Dr.
Zimmermann zum Stellverkreter des Vorſitenden
dieſer Kammer, der Großh. Landgerichtsrat Dr. Schäfer
zum Vorſitzenden der Kanimer für Handelsſachen mit dem
Sitz in Gießen, der Großh. Landgerichtsrat Wehner
zum Stellverkreter des Vorſitzenden dieſer Kammer, der
Großh. Landgerichtsrat Fabricius zum Vorſitzenden
der Nämmer für Handelsſachen mit dem Sitz in Mainz.
der Großh. Landgerichtsrat Pfannmüller zum erſten.
der Großh. Landgerichtsrat Nees zum zweiten
Stell=
vertreter des Vorſitzenden dieſer Kammer für die
Ge=
ſchäftsjahre 1904. 1905 und 1906 beſtimmt.
L. Die Schwurgerichtsverhaudlungen nahmen
geſtern unter dem Vorſitz des Landgerichtsrats
Hof=
mann ihren Anfang. Die erſte Strafſache war die An=
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Dezember 1903.
Seite 16.
klage gegen den Taglöhner Jakob Daum zu Neu=
Yſen=
burg wegen Sittlichkeitsverbrechens. Der Angeklagte war
geſtändig und wurde unter Annahme mildernder
Um=
ſtände in eine Geſängnisſtrafe von 2 Jahren verurteilt.
Hiervon ſind zwei Monate durch die Unterſuchungshaft
verbüßt. Zweiter Fall war die Strafſache gegen den
Maurer Jakob Egly von Weitengeſäß wegen Verſuch der
Notzucht. Dieſes Verfahren endigte mit der
Verurtei=
lung des Angeklagten zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis,
auf welche ein Monat Unterſuchungshaft in Anrechnung
gebracht wird, ſowie mit der Aberkennung der
bürger=
lichen Ehrenrechte auf 3 Jahre. Beide Verhandlungen
janden unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt und die
Verurteilten treten ſofort ihre Strafe an.
1. Die Strafkaumer bot geſtern wieder eine kleine
Blütenleſe von Straftoten. 1. Der Handelsmann Samuel
Nothſchild von Eppertshauſen, ein Mann, der ſelten ein
Fuhrwerk leitete, hatte ein Pferd in Darmſtadt für 67 M.
vekauft und führ mit dieſem am 6. Auguſt aufs Land,
lin etwas zu holen. Schon auf dem Hinweg ſoll der
Nenner ſo drauf losgegangen ſein, daß man ein Kind
epreißen muſte, damit es nicht überfahren wurde. Der
ſsimweg verlief gleichfalls glänzend, in einer engen
Caſſe kam Nothſchild ſo ſchſiell herbeigejagt, daß ſich eine
Frau mit einem dreijährigen Kinde an die Wand drückte,
Um ihn vorbei zu laſſen. Beim Einbiegen in eine andere
Straße bemerkte Rothſchild nicht, daß ein ⁶⁄, Jahre
alter Knabe vor dem Hauſe ſeiner Eltern auf der
Straße ſtand. Er hörte auch einen Warnungsruf nicht,
den ihm ein Mann zuſandte und fuhr blind drauf los.
Das Pferd warf den Knaben um, über deſſen Kopf das
Hinterrad des alten ausgefahrenen Wagens ging. Die
Folge davon war ein Schädelbruch und 3 Stunden
ſpäter der Tod des Kindes. Rothſchild wurde wegen
fahrläſſiger Lötung zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt.
2. Die nicht ganz 15 Jahre alte Marie Neumann von
Mörfelden ſtand in Groß=Gerau in Dienſten und hatte
Heimweh, ſo daß ihr alles daran lag. das
Dienſt=
verhältnis zu löſen. Um dies zu bewirken, ſteckte ſie
einen Hinterbau, der an das Wohnhaus ſtieß, in Brand.
Der erſte Verſuch gelong nicht, erſt das zweitemal brach
wirklich Feuer aus. Das Mädchen wurde zu 1 Jahre
chefängnis verurteilt. 3. Die Peter Adam Maſſoth
Ehefrau von Jügesheim liefert täglich dem Milchhändler
odam Joſef Schmidt in Mühlheim 15 bis 20 Liter
„Vollmilch= für 13 Pfennige das Liter in der Weiſe, daß
die Milch morgens früh nach Offenbach gefahren wird,
wo Schmidt ſolche in Empfang nimmt. Schon im
vori=
gen Jahre war zweimal feſtgeſtellt worden, daß die Milch
bgerahmt war, damals wurde aber der Einwendung
Glauben geſchenkt, daß eine Katze heimlich den Rahm
teilweiſe abgeleckt habe. Am 5. Sevtember ſand wieder
eine Beanſtandung ſtatt, auf die Katze konnte die Sache
nicht geſchoben werden, weil dieſe tot iſt. Die Maſſoth
wußte daher nichts beſſeres zu kun, als zugugeſiehen, daß
lie die Abendmilch ſeit längerer Zeit manchmal teilweiſe
entrahme. Sie wurde deshalb zu 150 Mk. Geldſtrafe
verurteilt.
V.V. In dem Schaufenſter des Herrn Karl
Nittershaus, Ernſt Ludwigſtraße, iſt der prächtige
Entwurf des Verkehrs=Verein=Pokates ausgeſtellt
und kann man dem rührigen Verein zu dieſem
Kunſt=
werk gratulieren. Das Plakat fällt vor allem durch die
Ludwigsſäule auf, welche faſt in der ganzen Höhe des
Plakates in ganz vorzüglicher Weiſe zur Verwendung
lom. Das Stadtbild in der Mitte zeigt ſo giemlich alles,
was wir Sehenswentes hier haben. Das Panorama
der Stadt im Morgengrauen, umrahmt von unſeren
ſchönen Wäldern, ſoll dem Fremden die landſchaftlichen
Schönheiten unſerer Umgebuͤng zeigen. Das Jagdſchloß
Nranichſtein, die Künſllerkokonier Alicedenkmal mit
Neuem Palais und das Goethedenkmal ſind von dem
Künſtler meiſterhaft wiedergegeben. Daß eine ſolche
Neklame den Zugug Fremder hierher fördert, leuchtet ein
und möchten wir bei dieſer Gelegenheit unſere
Mit=
bürger bitten, den Verkehrs=Verein durch Beitritt zu
unterſtühen. Wem die Entwickelung unſerer Stadt am
Hergen liegt, muß den Verkehrs=Verein fördern und kann
der Darmſtädter Bürger bei manchem Verein fehlen,
beim Verkehrs=Verein nicht. Das herrliche Plakat bringt
dem Verein Erfolg und Anſehen, hoffentlich auch viele
neue Mitglieder.
- Auf den Vortrag, den Herr Pfarrer Dingeldey
am Dienstag abend im Frauenverein der
Johannis=
gemeinde „über evangeliſche Sekten' halten wird, ſei
hier=
mit nochmäls aufmerkſam gemacht.
2 Hygieniſcher Vortrag. Auf den am Donnerstag,
den 10. d., abends 8 Uhr, im Saale des Reſtaurants
„Kaiſerſaal” dahier ſtattfindenden Vortrag des Herrn
Dr. Baumgarten aus Wörishofen möchten wir heute
nochmals aufmerkſam machen.
Während des Monats November d. J. wurden
im ſtädtiſchen Krankenhaus 416 Kranke an zuſammen
5853 Pflegetagen verpflegt, gegen 406 Kranke mit 5959
Pflegetagen im gleichen Monat des Vorjahres. Die
durchſchnittliche Tagesbelegung war alſo im November
d. Js. 195 Kranke, gegen 200 im November des
Vor=
jahres. - Im Pfründnerhaus an der
Frankfurter=
ftraße ſind in der Männerabteilung 2 Perſonen ab=, in
der Frauenabteilung ebenſoviele zugegangen. Die Zahl
der aͤm Ende des fraglichen Monats verpflegten Pfründner
betrug 78. worunter 34 Männer und 44 Frauen. In die
mit dem Pfründnerhaus verbundene
Kinderpflege=
ſtation wurden 4 Kinder neu aufgenommen und war
deshalb der Beſtand an Kindern Ende November auf 12
geſtiegen. - Im Armenhaus an der
Pallaswieſen=
ſtraße ſind 5 Perſonen zu= und 2 wieder abgegangen.
Der Beſtand an Inſaſſen war am Monatsende noch 57.
darunter 38 Männer, 18 Frauzn und 1 Kind. Die
Be=
legung des Armenhauſes iͤt hiernach, trotz der ungünſtigen
Jahreszeit, eine ſehr mähige.
2 Die Ludwigshalle eröffnete am Sonntag ihre
Winterſaiſon mit einem wohlgelungenen Konzert der
Kapelle des Feldartillerie=Regiments Nr. 61
unter der bewährten Leitung des Herrn Kapellmeiſters
M. Weber. Das reichhaltige Programm wies vom
Püblikum beifällig aufgenommene Kompoſitionen auf,
namentlich ein Piſton= und Eylophon=Solo ernteten
rauſchenden Veiſall. Auch der Wirt kann die Eröffnung
der Saiſon als eine wohlgelungene betrachten, denn der
Saal war überfüllt.
2 Das Orpheum hatte ſich in den letzten Tagen
ſtets ſehr guten Beſuches zu erfreuen. Ein Beweis Für
die Vorzüglichkeit des gegenwärtigen Programms. Heute
Abend wird den Beſuchern eine beſondere Ueberraſchung
geboten werden, indem die kürzlich von der hieſigen Priv.
Schützengeſellſchaft vorgeführten und in dieſem Blatte
beſprochenen Proiektionsbilder zu dem Vortrag
über Elchiagden in Norwegen in den Zwiſchenpauſen
auch hier vorgeführt werden.
2 Im Kaiſersstiorama (Wilhelminenſtraße Nr. 29)
iſt dieſe Woche die eigens auf Veranlaſſung des
Heidel=
berger gemeinnützigen Vereins unter erheblichen Opfern
desſelben neu aufgenommene Reihe von Auſichten
Heidel=
bergs ausgeſtellt, die jetzt ihre Wanderung durch zirka
200 Städte Europas antritt. Ueber die vorzüglich
ge=
lungenen Aufnahmen herrſcht nur eine Stimme des
Lobes; ſie zählen zu den beſten, die je hergeſtellt wurden
und ſind eine geradezu ideale Wiedergabe der
Schön=
heiten unſerer Nachbarſtadt, des Schloſſes und des
Neckartales. Niemand verſäume ſich dieſe prachtvollen
Darſtellungen anzuſehen, die berufen ſind, die
unvergleich=
lichen Reize Alt=Heidelbergs in Nah und Fern bekannt
zu geben und der Neckarſtadt überall neue Bewunderer
zu gewinnen. Es gibt gewiß auch viele Darmſtädter,
welche durch die prachtvollen Anſichten, die hier zu ſehen
ſind, erſt richtig auf die koſtbaren Schätze Heidelbergs
und ſeiner Ungebung aufmerkſam werden, die dabei
Auslichtspunkte von grohartiger Schönheit entdecken, wo
ihr Fuß in Wirklichkeit noch nie hingekommen iſt.
- Ein großer Menſchenauflauf ereignete ſich am
Sonntag mittag Ecke der Vismarck= und
Wendelſtadt=
ſtraße. Der Einjährig=Freiwillige R., 7. Kompagnie
115. Inf.Regt., welcher abermals zur Beobachtung ſeines
Geiſteszuſtandes in das hieſige Militärlazarett verbracht
Rummer 288.
worden war, entkam in der Nacht von Samstag auf
Sonntag aus demſelben und flüchtete ohne Fußbekleidung
zu ſeinen in der Bismarckſtraße wohnenden Eltern.
Die=
ſelben verweigerten auf mehrmalige dienſtliche
Aufforde=
rung die Herausgabe ihres Sohnes. Auf Vefehl der
Kommandantur, ſowie unter Beihilfe der Polizei, wurde
der Einjährige mittels einer Droſchke nach dem Lagarett
zurückverbracht. (N. H. Vlksbl.)
2 Erbrochen wurde in der Sonntag=Nacht ein
Schaukaſten der Firma Sparſchneider am Hauſe
Luiſenplatz 4. Dem Spitzbuben fielen für ca. 100 Mark
Waren in die Hände.
1 Münſter bei Dieburg. 6. Dez. Der
Geiſtes=
gegenwart des Bahnſchaffners E. Wüſt zu Ober=
Noden gelang es dieſer Tage, einen jungen Mann aus
Offenbach, der auf einen in Bewegung befindlichen Zug
ſpringen wollte und zwiſchen die Puffer geriet,
vor dem Tode des Ueberfahrenwerdens zu retten.
Schon drückte ihn der nachfolgende hintere Wagen nach
unten, als der Bahnſchaffner Wüſt, der den Vorgang
wahrnahm, hinzuſprang, den Menſchen an der Schulter
von der Plattform aus faßte und in weitem Vogen auf
den Bahnſteig beförderte. Die Geiſtesgegenwart des
Schaffners verdient volle Anerkennung.
- Bingen, 6. Dez. Das hieſige
Stadtverordneten=
kollegium beſchloß, bei der Eiſenbahnbehörde dahin zu
wirken, daß die heplante Ableitung der Pariſer
Schnellzüge von Bingen-Bingerbrück nicht
zur Tatſache wird. ſchon mit Rückſicht auf den
Rhein=
reiſe= und Köln-Frankfurter Verkehr.
Nieder=Mockſtadt, 4. Dez. Geſtern fuhr eine Chaiſe.
beſetzt mit dem Großh. Kreisamtmann Dr. Vernbeck
und Großh. Schulrat Buß, zur Schulviſitation nach
Leidhecken. Oberhalb Nieder=Mockſtadt führt jäh bergab
eine Chauſſee auf einem 7 bis 8 Meter hohen Damm.
Der Weg war glatt gefroren. Plötzlich ſtürzte ein
Pferd, der Wagen konnke durch den Ruck vom anderen
Pferde nicht gehalten werden und überſchlug ſich den
hohen Damm hinab. Herr Dr. Bernbeck ſprang noch
rechtzeitig links ab. ohne Schaden zu nehmen, während
Herr Schulrat Buß den Sturz in die Tiefe erlitt. Mit
vielen Hautabſchürfungen, zerſchunden an den Gliedern
kam Herr Buß davon. Der Wagen war arg
zu=
gerichtet, das eine Pferd lag wie leblos unter dem
Wagen. Es war dies das drittemal, daß Herr Buß
auf ſeinen Dienſtreiſen durch Umſtürzen des Wagens
ge=
fährdet war. (Tgl. Anz.)
Ld. Grünberg, 5. Dez. Auf Veranlaſſung des
Kreisamts Gießen findet nächſten Montag im Hotel
Hirſch hier eine gemeinſame Verſammlung der
Bürgermeiſter und Ortsvorſtände von Ettingshauſen und
Münſter ſtatt. Die Gemeinde Münſter wünſcht den
Anſchluß an die voriges Frühjahr erbaute Waſſerleitung
der Gemeinde Ettingshauſen und wird von der Kultur=
Inſpektion unterſtützt. Die Gemeinde Ettingshauſen
befürchtet jedoch, daß das Waſſer bei großer Trockenheit
für zwei Gemeinden nicht ausreicht.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 6. Dez. Ueber das
Be=
findendes Kaiſersſchreibt die „Nordd. Allg. 3tg.” in
ihrer Wochenrundſchau: Gleichwie der Kaiſer xie ſofortige
Bekanntgabe des Berichts über die Operationebügte, hat
er auch jetzt die ärztlich auferlegte Friſt r G. Bhung
nicht verkürzen mögen, und geräde dieſer nſth metd Luß
aufs ſtärkſte dazu beitragen; die frohe uocht
in
allen Kreiſen nachhaltig zu befeſtigen, da. w.7 Seine
Maieſtät binnen kurzer Zeit ſeines hoher Pemtes in
vollkommener Kraft und Friſche walten ſehen werden.--
Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete
Rechts=
anwalt Herzfeld, der bei der Hauptwahl zum
Reichs=
tage in Roſtock, bei der Stichwahl in Berlin gewählt
hat. hat gegen das ihn wegen Wahlfälſchung zu
14 Tagen Gefängnis verurteilende Erkenntnis Reviſion
eingelegt. — Der weltſtädtiſche Verkehr auf den Straßen
Graßzherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 6. Dezember.
„Die Jüdin”
in hohem dramatiſchen Stil gehaltenen Halsoyſchen Oper
„Die Jüdin; deren muſikaliſche Behandlung und Stil
miehr künſtleriſche Einheit aufweiſen als die Handlung, Zuhörer am Sonntag unter Benutzung von Zeichnungen
bewährten ſich heute von neuem. Im Mittelpunkte des
Intereſſes der heutigen Wiederaufführung der Oper ſtand
das Gaſtſpiel des Herrn Willh Kraus vom
Stadt=
theater in Poſen, welcher die Partie des „Eleazar” ſang.
Der Erfolg desſelben übertraf die von vorneherein nicht
eben hoch geſtellten Erwartungen ſehr, da man ſich
un einmal daran gewöhnt hat, an eine Tenor=Armut
der heutigen Zeit, als eine Art von Dogma zu glauben.
Das ſtimmliche Material des Herrn Kraus iſt bedeutend,
urſprünglich wohl mehr lyriſchen Charakters, aber der
hochdrantatiſchen Accente und des geſteigerten Pathos
ſehr wohl fähig, von ſympathiſchem metalliſchen Timbre
und einer Modulations= und Ausdrucksfähigkeit, die höher
pehenden Anforderungen zu entſprechen imſtande ſind:
Geſangstechnik und Vortrag zeugen von ſehr guter
Ausbildung. muſikaliſchem Verſtändnis und einem
bedeutenden Können; beſonders zu loben und
außer=
ordentlich wohltuend, iſt, die deutliche Ausſprache,
die in dieſer Partie allerdings einen etwas prononcierten
Charakter anahm. Was dem Sänger gebricht, iſt die
heldiſche Erſcheinung, die man bei einem Verkreter des
Heldentenor=Faches ungern vermißt. Die Aufnahme des
Gaſtes war gerodezu enthuſiaſtiſch. Auch wenn man
von dem einen fünfmaligen Hervorruf zur Folge habenden
Veifall nach der mit großer Verve geſungenen Schluß=
Arie des 4. Aktes denjenigen Teil abzieht, welcher auf
Konto des effektvollen muſikaliſchen Aufbaues des
Schluß=
aktes zu ſetzen iſt, bleibt für den Künſtler immer noch
ein bedeutendes, für ihn ehrenvolles Maß übrig. Um zu
einem abſchließenden Arteil zu gelangen, wäre es nötig,
daß der Sänger noch in einer anderen Partie aufträte,
als in dieſer eine immerhin einſeitig zu nennende,
prononcierte Charakteriſtik erfordernde, welche von der
außeren Repräſentation und dem ſchönen Ebenmaß des
Spiels ganz abſieht.
Auch im übrigen bot die Vorſtellung nur gute
Ge=
ſangsleiſtungen. In großem Stil gehalten und
durch=
geführt und durch Temperament und Jitelligen; der
Auffaſſung und Darſtellung ausgezeichnet war die,
Recha=
der Frau Kaſchowska. Außer Herrn Wolf, der die
Partie des Neichsfürſten Leopols ſit gewohiter
ſtimm=
licher Friſche und geſanglichen: Gelingeſ durchführte und
Fräulein Kapuſtals vorufener Vertreterin der„Prinzeſſin
Endoria; hatte auch Herr Kothé, der die Partie des
„ardinals; zum erſten Mal ſang, einen weſentlichen
Inteil an dem Erfolge des Abends.
Varträge.
V.BV. „Die einzelligen Tiere als
Krankheitserreger=
war das Thema, das Herr Muſeumsaſſiſtent Dr,
Wl. Die Zugkraft und die Bühnenwirkſamkeit der Theodor Tiſt auf Veranlaſſung des Vereins für
Verbreitung von Volksbildung im
Audi=
torium des Großh. Muſeums vor einer größeren Zahl
und Modellen behandelte. Jene Tiere, die mit dem
Namen Urtiere oder Protozoen bezeichnet werden und
faſt ausſchließlich im Waſſer leben, beſtehen in ihrer
ein=
fachſten Geſtalt aus einer Zelle, dem Grundorgan aller
Pflanzen und Tiere, die aus einer weichen Subſtanz,
dem Protoplasma und dem Kern zuſammengeſetzt iſt.
Die Protoplasma ſendet an beliebiger Stelle der
Peri=
pherie Fäden aus. Sobald dieſe durch einen in der
Nähe befindlichen anderen Körper, 3. B. einer Alge,
ge=
reizt werden, umſchließen ſie letzieren und aſſimilieren die
für das Tier brauchbaren Beſtandteile. In anderen
Fällen ſcheidet dieſe garte Leibesmaſſe kalkige oder
kieſelige Gittergehäuſe oder durchbohrte Schalen ab.
Dieſe Tiere werden in viele Arten unterſchieden, von
denen eine nicht geringe Zahl paraſitiſch leben. Noch
heute kommen Arten vor, zu denen auch die gehören,
deren Kalkgehäuſe den Stein bilden helfen, aus dem die
Pyramide des Cheops erbaut iſt. Von den paraſitiſch
lebenden erzeugen einige bei Tieren, andere bei dem
Menſchen gefährliche Krankheiten. Zu den letzteren zählt
auch der, welcher zwar in Deuſſchland keine, aber in den
deutſchen Kolonien nachteilige Wirkungen äußert, nämlich
der Erreger der Malaria. Dieſe als Wechſel=, Sumpf=
und Tropenfieber bezeichnete Krankheit ſucht in Europa
am meiſten Italien heim, wo faſt der arbeitenden
Bevölkerung daran zu leiden hat. Italieniſchen Forſchern
gehört aber auch das Verdienſt, die Urſache dieſer
fürch=
terlichen Krankheit ergründet zu haben. Den
Be=
mühungen des gelehrten Zoologen Gaſſi in Rom gelang
es durch Experiment nachzuweiſen, daß die Krankheit
von einem Paraſit herrührt, der durch eine Stechmücke
Anopheles in das Blut des Menſchen übertragen wird.
Ganz beſtimmt iſt für Italien erwieſen, daß ohne das
Vorhandenſein der Anopheles auch keine Malaria
auf=
tritt. In Italien ſchützt man ſich, indem man von
Februar bis Juni Chinin nimmt und ſich von Juni bis
Oktober vor Anophelesſtichen hütet. In Süditalien hat
man mit dieſen Maßregeln ein Experiment im großen
Maßſtabe, angeſtellt und die gewünſchten Reſultate
9änzend erzielt. Man ſchützt ſich vor den Stichen der
Stechmücke in der Weiſe, daß man alle Oeffnungen des
Hauſes, ſelbſt die der Schornſteine, mit feinem
Draht=
gitter überſpannt. Der Entwickelung und damit der
Verbreitung der Stechmücke kaun man dadurch erfolgreich
entgegentreten, daß man Petroleum in die ſtehenden
Ge=
wäſſer und Tümpel ſchüttet und für eine Verbeſſerung
der Waſſerläufe ſorgt, da in ſtarkfließendem Waſſer ſich
keine Stechmücken entwickeln. In unſeren Kolonien gibt
es unzählige Anopheles, die von Malariakeimen infiziert
ſind. Möge es, wie bei der Malaria, den Forſchern
ge=
lingen, auch bei anderen infektiöſen Krankheiten, die zur
Zeit eine Geißel der Menſchheit ſind, die Erreger
der=
ſelben zu finden! Der Vorſitzende des Vereins dankte
am Schluſſe dem Redner für ſeinen von den Zuhörern
ſehr beifällig auſgenommenen, hochintereſſanten Vortrag.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Der „Dichterunter den Goldſchmiedenr.
Rens Lalique, der große Pariſer Meiſter des Frauen=
Schmuckes eröffnet mit einer wundervollen Kollektion
ſeiner bedeutendſten und jüngſten Schöpfungen das ſoeben
erſchienene Dezeinber=Heft der von Alexander Koch in
Darmſtadt herausgegebenen Monats=Schrift „Deutſche
Kunſt und Dekoration= Die Reproduktionen
ſind, wie man es bei dieſem Organe ja auch gar nicht
anders gewöhnt iſt, derart vorzüglich und mit ſo
über=
aus ſtimmungsvoller Farbenwahl gedruckt, daß man ein
ganz vorzügliches und überzeugendes Bild von der
phan=
kaſiereichen Tätigkeit Laliques gewinnt. Anſchließend
an die im Oktober und November im Hohenzollern=
Kunſtgewerbe=Haus zu Verlin (Hirſchwald) veranſtaltete
Ausſtellung Laliqueſcher Schmuckſtücke und unter
Heran=
ziehune der im Beſitze der Muſeen zu Berlin, Hamburg
und Pforzheim befindlichen Kollektionen iſt es gelungen,
in dieſem Hefte erſtmalig eine umfaſſende Geſamt=
Ueber=
ſicht über das Schaffen dieſes in ſeiner Eigenart eingig
daſtehenden Künſtlers zu geben, die geeignet iſt,
allent=
halben, namentlich aber bei unſeren Damen, Entzücken
und Bewunderung hervorzurufen. Mit Recht nennt die
Verfaſſerin des begleitenden Textes, H. Vollmar, Lalique
ein dekoratives Genie, einen Dichter, der Gold, Edelſteine
und Perlen reiht und zu garten Geſängen verbindet.
Daß Laliques Geiſt der franzöſiſchen Goldſchmiedekunſt
von heute ihr Gepräge gab, iſt eine unumſtößliche
Tat=
ſache, Laliques Weiſe, zu formen, hat Schule gemacht;
aber ſeine Art, zu denken, zu geſtalten, ſeine ſouveräne
Beherrſchung der Technik fand noch keinen Rivalen. Eines
ſeiner großartigen Werke, den Bruſtſchmuck der „Hydra”
finden wir in dem Hefte in Form einer dreiteiligen
Bei=
lage, welche ſo fein und ſorgfältig gedruckt iſt, daß ſie
den Eindruck des Originales mit ſehr lebhafter Wirkung
ahnen läßt. So ſtellt ſich denn dieſes Heft der
Darm=
ſtädter Kunſtzeitſchrift als eine der intereſſanteſten
Ver=
öffentlichungen dar, welche wir dieſem führenden Organe
der modernen kunſigewerblichen Bewegung verdanken.
Dasſelbe enthält ferner vorzügliche Reproduktionen nach
Aufnahmen des Leipziger Künſtlerphotographen N.
Per=
ſcheid, darunter die Bildniſſe Max Klingers, H. van de
Veldes, Hans Oldes u. A., ſowie nach den neuen
Litho=
graphien, welche die artiſtiſche Anſtalt E. Hochdanz=
Stuttgart herausgegeben hat. — Sodann wird das neu
Jummer 58.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Dezember 1903.
Seite 13.
Berlins nötigt nicht nur die Eiſenbahn, unter die Erde
zu gehen, ſondern auch die Poſt beginnt bereits, ihre
Zuflucht zu unterirdiſchen Anlagen zu nehmen. So ſoll
zwiſchen dem Potsdamer Bahnhof und der Linkſtraße
ein Tunnel lediglich für die Beförderung der
Poſt=
ſachen hergeſtellt werden. Dort ſind 6½ Millionen
Pakete alljährlich umzuladen, Platz und Straßen reichen
dafür nicht mehr aus.
4 Miltenberg a. M., 6. Dez. Ein auf dem
Ge=
biete der Altertumsforſchung rühmlichſt bekanntes
Mit=
glied der Reichs=Limeskommiſſion, Herr
Rreisrichter a. D. Wilh. Konrady dahier, iſt dieſer
Tage im Alter von 74 Jahren hier verſtorben und
geſtern zur letzten Ruhe beſtattet worden. Der
Ver=
ftorbene, der über ein umfangreiches Wiſſen auf dem
Gebiete der archäologiſchen Forſchung verfügte, machte
lich nach ſeinem Amtsrücktritte hauptſächlich um die
Er=
forſchung der Maingegend hoch verdient. Als
Strecken=
kommiſſär der Reichs=Limeskommiſſion hat er die Kaſtelle
Wörth a. M. Obernburg, Niedernberg und Stockſtadt,
u. M. durchforſcht. Großen Erfolg zeigten namentlich
ſeine Arbeiten in Obernburg, wo es ihm gelang, jene
deile des Kaſtells, die noch zugänglich waren, bloß=
Zulegen und aus dieſen Reſten das gange Kaſtell bildlich
zu rekonſtruieren. Ueber dieſe Arbeit verbreitet ſich der
Verſtorbene in hochintereſſanter Weiſe in ſeinem Werke
„Das Kaſtell Obernburg: Eine reiche Sammlung ſeiner
Obernburger Funde iſt in der dortigen ſtädtiſchen Samm=
Lung verwahrt, ſo römiſche Waffen, Münzen, Gefäße,
Schmuckgegenſtände und Grabmonumente in ſehr großer
Zahl. Auch die Saalburg weiſt viele dieſer von Konrady
entdeckten Altertümer auf.
1. Königſtein i. T. 7. Dez. Die Kleinbahn
hat geſtern abend gegen 6 Uhr bei Münſter im Taunus
dreißig Hämmel einer Schafherde totgefahren.
Die Herde weidete dort, erſchrak beim Nahen des Zuges
und lief blind in die Wagen hinein. Der Zugführer
ward das Unglück erſt gewahr, als es geſchehen war.
Die Strecke ſah aus wie ein Schlachtfeld.
München, 6. Dez. Der Südexpreßzug, der
heute von Süden kommend, abends 10 Uhr in München
und morgen früh um 8 Uhr in Verlin eintreffen ſollte,
wurde durch einen Lawinenſturz auf der
Brenner=
bahn an der Weiterfahrt behindert. Der abends 9 Uhr
50 Minuten nach Verona abgehende Schnellzug konnte
nur bis Innsbruck fahren.
Coburg, 8. Dez. Am geſtrigen Sonntag vollendete
die Herzogin=Witwe Alexandrine, die Witwe
Herzog Ernſts II. ihr 83. Lebensjahr. Die greiſe
Fürſtin erfreut ſich noch ihrer vollſten geiſtigen und
körperlichen Friſche und beteiligt ſich als eine echte
Wohl=
täterin auch diesmal anläßlich des nahen
Weihnachts=
feſtes perſönlich an den Arrangements der von ihr
all=
jährlich veranſtalteten Beſcherungen, für Arme und
Kranke. — Prinzeſſin Beatrice von Coburg.
jüngſte Tochter der verwitweten Herzogin Marie, begibt
ſich in dieſer Woche nach England und wird von dort,
einer Einladung der verwitweten Prinzeſſin Beatrice von
Battenberg folgend, mit dieſer und deren Kindern eine
Reiſe nach Aegypten machen. Der Aufenthalt daſelbſt
wird ein halbes Jahr dauern.
Dresden, 5. Dez. Der Arbeitsburſche Lehmann hat
ein Geſtändnis abgelegt, die Rentnerin Dannenberg
in Plauen bei Dresden ermordet zu haben.
Frankfirt a. O. 7. Dez. Wie die „Frkf. Oderztg.”
meldet, b' ſchen geſtern nachmittag auf dem Eiſe der
Eilar--hSchwetig ſechs Kinder, fünf Mädchen und
eir =7 Koim Alter von 10-14 Jahren ein. Die
M, teeseinen Mädchens ſprang hinzu und rettele
ihre Nodteſ und den Knaben, die übrigen vier Kinder
ertranke n.
Dortmund, 4. Dez. Der Arbeiter Vinzenz Zielinski,
in Dortmund wohnhaft, wurde heute von der
Straf=
kammer zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Zielinski
hatte für ſeinen nach Oſtpreußen zurückgekehrten Bruder
das Wahlrecht ausgeübt.
Madrid, 6. Dez. Während der heute in Caſa de
Campo abgehaltenen Jagd, an der der König
teil=
nahm, gab ein Waldheger einen Karabinerſchuß
ab, durch den ein Hirte getötet wurde. Es ſoll ſich um
einen unglücklichen Zufall handeln. Der König, durch
das Ereignis ſehr ergriffen, kehrte alsbald ins Schloß
erufene Mitglied der Darmſtädter Künſtler=Kolonie,
aul Hauſtein, in ausführlicher Weiſe charakteriſiert.
Eine zweite Beilage gibt uns das monumentale Gemälde
Hötternot” von Luns=Brüſſel, das als Mittelſtück zu
nem Triptychon über Richard Wagners Ning des
ſeibelungen; gedacht iſt und den Inhalt des=Rheingold=
1 höchſt eigenartiger Weiſe ſymboliſiert.
Ueber ein neues Syſtem gleichzeitiger
elegraphie und Telephonie, das den
Erfin=
ern, dem Profeſſor Bruns und dem Ingenieur Turchi,
den Hauptſtaaten patentiert iſt, gibt die „
Elektrotech=
iſche Nundſchau” Frankfurt a. M. Heft4, 21. Jahrgang,
nen wiſſenſchaftlich hervorragenden Artikel der Erfinder
bſt. Das Weſentliche dieſer bedeutſamen Neuheit
be=
eht darin, daß im Betrieb befindliche Telegraphendrähte
eichzeitig für Telegraphie und Telephonie mittelſt
Ein=
haltung einer Diſſerengialſpule Verwendung finden. einer Reihe von Verſuchen, unter denen diejenigen
uf der Linie Rom=Floreng in einer Entfernung von
0 Kilometer die wichtigſten waren, iſt nunmehr die
inie Turin=Vercelli in regelmäßigen Betrieb genommen.
ür das Poſt= und Telegraphen=Weſen jedes Staates
29t der Hauptvorteil bei der Aufnahme dieſer neuen
rfindung darin, daß die Einſchaltung der
Differenzial=
zule in beſtehende Telegraphen=Leitungen nur einige
venige Hundert Mark koſtet. - In kurzem ſollen
Ver=
ſchsinſtallationen in London vorgenommen werden,
ſo=
ann ſteht die offizielle Einführung in Portugal bevor,
ſoſelbſt zur Zeit eine engliſche Geſellſchaft mit Anlage
ines weit verbreiteten Telephonnetzes beſchäftigt iſt. Man
at die Arbeiten zur Zeit ſiſtiert, um das Ergebnis der
ondoner Verſuche abzuwarten und ſodann eventuell das
ſtehende Telegraphennetz für die ſimultane Telegraphie
nd Telelephonie zu benußen. Die Hauptvorteile
präsi=
eren die Erfinder folgendermaßen: 1. Die beſtehenden
elegraphenleitungen brauchen nicht weſentlich geändert
u werden; 2. Telegraphieanlagen der verſchiedenſten
Irten, auch ſolche, die mit ſchnellen und ſynchronen
Appa=
ten arbeiten, wie die von Hugues Lp; Weſton u. a. m.
ind verwendbar; 3. im Unterſchiede von allen anderen
hnlichen Syſtemen braucht man für die gange Linie
ur eine Leitung; 4. die Geringfügigkeit der Ergänzungs=
Loſten.
Kleines Feuilleton.
Dinerzwang und Dinergeſelligkeit.
u dem geſtern ſchon erwähnten Aufſatz des Generals
Uhr. v. d. Holtz über den „Lurus im Heerel, finden ſich
oigende ausgezeichnete Ausführungenn über offigielle
nd halboffizielle Geſelligkeit, die natürlich, nicht
zurück, wo bald darauf der Miniſterpräſident Maura
eintraf. Der Unfall wird vielfach beſprochen. Man gibt,
der Vermutung Ausdruck. daß der Getötete Grund zur
Beſchwerde gegen eine Perſönlichkeit aus der näheren
Umgebung des Königs hatte und auf dieſe mit dem
Gewehr zielte, worauf er von dem Waldheger erſchoſſen
wurde.
Lucca, 6. Dez. Durch wolkenbruchartigen Regen
ſind die Felder bei Ponte Buggiano überſchwemmt.
Zahlreiche Wohnhäuſer ſtehen unter Waſſer.
Parlamentariſches.
Das Miniſterium des Innnern hat folgenden
Geſetzentwurf, das Beerdigungsweſen
be=
treffend, nebſt zugehöriger Begründung den Ständen
des Großherzogtums, und zwar zunächſt der Zweiten
Kammer, zur verfaſſungsmäßigen Beratung und
Beſchluß=
faſſung vorgelegt:
Artikel 1. Beerdigungen dürfen an anderen Orten
als auf Friedhöfen oder in Familienbegräbniſſen, deren
Anlegung von der zuſtändigen Behörde genehmigt worden
iſt. nur mit beſonderer ſtaatlicher Erlaubnis ſtattfinden.
Zuſtändig zur Genehmigung der Anlage von
Fried=
höfen und von Familienbegräbniſſen iſt das Kreisamt,
in deſſen Bezirk der Friedhof oder das Familienbegräbnis
angelegt werden ſoll. In Gemeinden, auf welche die
Städteordnung Anwendung findet, erteilt dieſe
Ge=
nehmigung der Bürgermeiſter. Die Genehmigung zur
Benutzung anderer als der in Abſatz 2 bezeichneten Plätze
zu Veerdigungen wird durch das am Ort der Veerdigung
zuſtändige Kreisamt erteilt. — Artikel 2. Den
bürger=
lichen Gemeinden liegt es ob: 1. dafür Sorge zu tragen,
daß Friedhöfe, welche der allgemeinen Benuyung
unter=
liegen, vorhanden ſind; 2. ſoweit dies von der
zuſtän=
digen Geſundheitsbehörde für erforderlich erachtet wird,
für das Vorhandenſein von Leichenhäuſern oder
Leichen=
hallen zu ſorgen: 3. die nach den örtlichen Verhältniſſen
für die Verbringung und die Veerdigung der Leichen
erforderlichen Vorkehrungen zu treffen. Werden andere
als die von der Gemeinde zur Verfügung geſtellten
Leichenwagen benutzt, ſo iſt die für die Benutzung der
Gemeindeleichenwagen feſtgeſetzte Mindeſttaxe zur
Ge=
meindekaſſe zu entrichten. - Artikel 3. Den
Kon=
feſſionsgemeinden und religiöſen Verbänden verbleibt
fernerhin das Recht, vorbehältlich der Genehmigung durch
die zuſtändige Behörde (Artikel 1), einen nur füͤr die
Leichen der Angehörigen ihrer Konfeſſion beſtimmten
Friedhof anzulegen. -— Artikel 4. Die Dekrete vom
23. Prairial des Jahres X11 der franzöſiſchen Republik
112. Juni 1804) und vom 18. Mai 1806 ſind aufgehoben.-
Artikel 5. Unſer Miniſterium des Innern iſt
er=
mächtigt, die zur Ausführung dieſes Geſetzes und zur
Regelung des Veerdigungsweſens weiter erforderlichen
Vorſchriften zu erlaſſen. Der Tag des Inkrafttretens
dieſes Geſetzes wird durch Verordnung beſtimmt.
Der Entwurf ſoll eine Zuſage einlöſen, welche die
Regierung dem XXX. Landtage gegeben hat, dahin
gehend, unter Aufhebung der franzöſiſchen Geſeßze vom
23. Prairial des Jahres X11 der franzöſiſchen Republik
12. Juni 1804) und vom 18. Mai 1806, durch welche das
Veerdigungsweſen, den Kirchengemeinden, übertragen
wurde, einheitliche Beſtimmungen für das ganze Land
zu treffen, die das Veerdigungsweſen in die Hand der
bürgerlichen Gemeinden legen.
Zu Artikel 4 bemerkt die Begründung: Nach Artikel 22
des Oéeret impérial sur les Gépultures vom 23. Prairial
des Jahres X11 ſteht in Rheinheſſen den Kirchenfabriken
und Konſiſtorien das alleinige Recht zur Führung der
Leichenwagen zu. Nach Artikel 10 des Déeret impérial
coneernant le service dans les églises et les convois
kunsbres vom 18. Mai 1806 iſt in volksreichen Gemeinden.
in welchen die Entfernung der Friedhöfe den Transport
koſtſpielig geſtaltet und wo derſelbe mit Wagen bewirkt,
wird, die Führung der Leichenwagen ſeitens der
Stadt=
verwaltung in Uebereinſtimmung mit den
Kirchen=
gemeinden im Wege der Submiſſion zu vergeben. Es
bedarf keiner näheren Erörterung. daß das durch das
Prairial=Dekret eingeführte ausſchließliche Necht der
Kirchengemeinden auf die Vornahme von Beerdigungen
unſeren heutigen Anſchauungen und Verhältniſſen nicht
mehr entſpricht, wie denn auch tatſächlich in zahlreichen
rheinheſſiſchen Gemeinden die betreffenden Beſtimmungen
außer Uebung gekommen oder durch örtliche Friedhofs=
und Vegräbnisordnungen erſetzt worden find.
Weiter heißt es: In den beiden franzöſiſchen Dekreten
ſind zahlreiche, das Beerdigungsweſen betreffende
An=
gelegenheiten behandelt, die demnächſt im Weg der
Dienſtanweiſung neu geregelt werden müſſen, zum Teil
auch bereits durch ortsſtatutariſche Vorſchriften für
eingelne Gemeinden ihre beſondere Regelung gefunden
haben. Hierher gehören die einzelnen Vorſchriften über
die Ausübung der Leichenſchau und die Leichenſchauer,
die Aufbewahrung, den Transport und die Beerdigung
der Leichen, die geſundheitstechniſchen Vorſchriften über
die Anlage und Benutzung von Beerdigungsplähzen
u. a. m. Es enpfiehlt ſich deshalb, die Dekrete nicht
früher außer Kraft zu ſetzen, als der in Ausſicht
ge=
nommene Erſatz geſchaffen iſt. Der Tag, an welchem
das Geſetz in Kraft tritt, ſoll daher durch Verordnung
beſtimmt werden.
Handel und Verkehr.
⬜ Es ſei darauf nochmals aufmerkſam gemacht, daß
die Zwanzigpfennigſtücke aus Nickel nur noch
bis zum 31. Dezemberl. Js. zu ihrem geſetzlichen
Wert ſowohl in Zahlung als auch zur Umwechslung
angenommen werden können.
⬜ Die Reichspoſtverwaltung richtet auch in dieſem
Jahre an das Publikum das Erſuchen, mit den
Weih=
nachtsverſendungen bald zu beginnen, damit die
Paketmaſſen ſich nicht in den letzten Tagen vor dem
Feſte zu ſehr zuſammendrängen, wodurch die
Pünktlich=
keit in der Beförderung leidet. Bei dem
außerordent=
lichen Anſchwellen des Verkehrs iſt es nicht tunlich, die
gewöhnlichen Beförderungsfriſten einzuhalten und
namentlich auf weitere Entfernungen eine Gewähr für
rechtzeitige Zuſtellung vor dem Weihnachtsfeſte zu
über=
nehmen, wenn die Pakete erſt am 22. Dezember oder
noch ſpäter eingeliefert werden. Die Pakete ſind
dauer=
haft zu verpacken. Dünne Pappkaſten, ſchwache
Schachteln, Zigarrenkiſten ꝛc. ſind nicht zu benutzen. Die
Aufſchrift der Pakete muß deutlich, vollſtändig und
halt=
bar hergeſtellt ſein. Kann die Aufſchrift nicht in
deut=
licher Weiſe auf das Paket ſelbſt geſetzt werden, ſo
empfiehlt ſich die Verwendung eines Blattes weißen
Papiers, welches der ganzen Fläche nach feſt angeklebt
werden muß. Bei Fleiſchſendungen und ſolchen
Gegen=
ſtänden in Leinwandverpackung, die Feuchtigkeit, Fett,
Blut ꝛc. abſetzen, darf die Aufſchrift nicht auf die
Um=
hüllung geklebt werden. Am zweckmäßigſten ſind
gedruckte Aufſchriften auf weißem Papier. Dagegen
dürfen Formulare zu Poſtpaketadreſſen für
Paket=
aufſchriften nicht verwendet werden. Der Name des
Beſtimmungsorts muß ſtets recht groß und kräftig
gedruckt oder geſchrieben ſein. Die Paketaufſchrift muß
ſämtliche Angaben der Begleitadreſſe enthalten,
zu=
treffendenfalls alſo den Frankovermerk, den
Nachnahme=
betrag nebſt Namen und Wohnung des Abſenders, den
Vermerk der Eilbeſtellung u. ſ. w. damit im Falle des
Verluſtes der Poſtpaketadreſſe das Paket doch dem
Empfänger ausgehändigt werden kann. Auf Paketen
nach größeren Orten iſt die Wohnung des Empfängers,
auf Paketen nach Berlin auch der Buchſtabe des
Poſtbe=
girkes (C. W. 80. u. ſ. w.) anzugeben. Zur
Be=
ſchleunigung des Betriebs trägt es weſentlich bei, wenn
die Pakete frankiert aufgeliefert werden. Die
Ver=
einigung mehrerer Pakete zu einer Begleitadreſſe iſt
für die Zeit vom 10. bis 25. Dezember im inneren
deutſchen Verkehr (Reichspoſtgebiet, Bayern und
Würt=
temberg) nicht geſtattet. Auch für den Auslandsverkehr
empfiehlt es ſich im Intereſſe des Publikums, während,
dieſer Zeit zu jedem Paket beſondere Begleitpapiere
aus=
zufertigen.
H. Frankfurt a. M. 5. Deg.
Börſenwochen=
bericht. Die Börſe bekundete auch in der abgelaufenen
Woche eine gute Stimmung; doch darf dabei nicht
un=
erwähnt bleiben, daß die Spekulation ſich reſervierter
verhält, und die Umſätze daher geringere waren.-
Einigen Einfluß hatten die unbeſtimmten Nachrichten,
welche vom Stahlwerksverband verbreitet wurden. Wenn
auch noch nicht zu hoffen iſt, daß der Verband dieſes
Jahr zu Stande kommt, ſo ſind indes alle intereſſierten
vom Offigiersſtand allein gelten. Es heißt da:
Zu=
nächſt wäre mit dem Dinerzwang zu brechen. Es iſt
eine widerwäctige moderne Unſitte, ſich nur noch zum
Eſſens einzuladen, und leider ſteht dieſe Unſitte in
Deutſchland in höchſter Blüte. Es gibt Leute, die es
übel nehmen, wenn ſie zu irgend einer
Abendunter=
haltung eingeladen werden, ehe ſie in demſelben Hauſe
zum Diner waren, gerade, als ob das Eſſen die edelſte
aller menſchlichen Tätigkeiten ſei, in der ſich verbundene
Seelen beſonders hoch ehren. Stundenlang ſitzt man zu
Tiſche, als ob es ein Ausdruck von Wertſchäzung wäre,
jemand recht viel volle Schüſſeln vorzuſetzen, - oft
zwiſchen Perſonen, die man eben erſt kennen gelernt hat,
und mit denen zu verkehren man gar nicht beabſichtigte.
Man ißt und trinkt mehr, als man ſonſt gewohnt iſt,
er=
hebt ſich, trennt ſich womöglich nach Geſchlechtern und
erwartet, jeder freien Bewegung beraubt, die Stunde der
Heimkehr. Es liegt darin eine Art
Ziviliſations=
barbarei, die energiſch zu bekämpfen, eigentlich jedes
Gebildeten Pflicht ſein müßte. Dabei iſt dieſe Art der
Gaſtlichkeit eine recht koſtſpielige, und leider halten ſich
die weniger Bemittelten überdies noch meiſt für
ver=
pflichtet, ſie ſo, wie ſie dieſe empfingen, wieder zu geben;
mag das Budget der Hausfrau darüber auch für den
ganzen Monat in Unordnung geraten. Da lobe ich mir
den Orient mit ſeinen patriarchaliſchen Gewohnheiten.
Die Wilden dort ſind in mancher Hinſicht wirklich
„beſſere Menſchen; als wir Fahnenträger moderner
Kul=
tur. Der Großweſir und ſein Schäfer erweiſen im
türki=
ſchen Reiche dem Gaſte die gleiche Ehre. Sie reichen ihm
den türkiſchen Kaffee und die Zigarette dar. Damit iſt
genug getan; das kann auch der Aermſte - und wenn
der Reichere mehr tun will, ſo iſt das ſeine Sache. Er.
verpflichtet damit niemand zum Nachfolgen. Eine recht
üble Zutat der Dinergeſelligkeit iſt, daß ſie meiſt zu
ver=
hältnismäßig früher Stunde beginnt, man alſo obendrein
noch einen guten Teil der Arbeitszeit verliert. Man
kann ſich doch auch, ohne den Löffel zu ſchwingen, in
an=
genehmer Art geſellig vereinigen. Vor allen Dingen iſt
bei ſolchen Gelegenheiten der Fortfall der Muſik erwünſcht.
Sobald die Muſik bei Tiſche erſchallt, wird die Tafel
un=
ſolider. Der Spektakel der Inſtrumente in geſchloſſenem
Raume berauſcht ebenſo wie der Wein; er zwingt zum
lauten Sprechen, und dies trägt dazu bei, die Sinne zu
benehmen. Es macht überdies Durſt und ſteigert ſo die
natürliche Wirkung der ganzen Feſtlichkeit. Man kommt
ſpät nach Hauſe, ſchläft unruhig, erwacht ohne rechte
Er=
quickung. hört das Durcheinander von Muſik und
Stimmengewirr noch bis 10 oder 11 Uhr mittag im Ohr
und iſt halb denk= und arbeitsunfähig. Wie ſchön und
leicht durchzuführen wäre die Rückkehr zur einfachen
Abendunterhaltung bei ſchlichter Bewirtung mit ein oder
zwei Schüſſeln und einem Glaſe Weines, aber anregender
Unterhaltung. Dieſe findet man dann im Geſpräch mit
Freunden, mit denen man, einmal nicht an den Stuhl
genagelt, ungezwungen verkehren kann, bei
gemeinſchaft=
lichem literariſchen oder künſtleriſchem Genuß oder auf
einem zwangloſen Tänzchen der jungen Welt, während
das Alter weiſer Erörterung des Staatswohls obliegt.
Das ruiniert niemand, bildet im Austauſche von
Ge=
danken den Geiſt, ermüdet und erſchöpft nicht und hat
zudem den Vorzug, daß man ſich zu ſpäterer Stunde und
erſt nach getaner Arbeit zuſammenfinden kann. Die
Leiſtungsfähigkeit für den anderen Morgen wird
gleich=
falls nicht beeinträchtigt. Freilich dürfen ſolche
Zu=
ſammenkünfte nicht durch ſteife Förmlichkeiten zu dem
gefürchteten „ſauren Mopsl ausarten. Aber die
Freund=
lichkeit der Gaſtgeber kann ſich auch bei dieſer Gelegenheit
durch Entfernung des Zwanges im beſten Lichte zeigen.
Die Wärme ihres Herzens und Gemüts vermag viel
leichter die Verſammlung zu durchſtrömen, als es an
einer langen, von Blumen und Silbergerät bedeckten
Tafel möglich iſt. Man wende nicht ein, daß der
Fort=
fall einiger Feſtmahle nur wenig ausmache und, ſo zu
ſagen, ohne finanziellen Effekt bleibe. Die ganze
Lebens=
art geſtaltet ſich unwillkürlich einfacher, wenn die offizielle
Geſelligkeit damit den Anfang macht. Die Anſprüche
werden auch bei vielen anderen Gelegenheiten herabgeſetzt.
Wer daran gewöhnt wird, in einem Punkte auf
Einfach=
heit zu halten, der hält auch unwillkürlich in den anderen
darauf.
- Gemeinde und Faſelochs. Leben und
Geſundheit ſeines Faſelochſen ſcheint der Gemeinderat
eines benachbarten Ortes höher zu ſchätzen und beſſer zu
hüten, als dasjenige ſeiner Bewohner; denn als die
Gemeinderats=Verſammlung über die Bedürfnisfrage
einer Waſſerleitung entſcheiden ſollte, wurde dieſe mit
Stimmenmehrheit verneint. Dem Faſelwärter der betr.
Gemeinde iſt jedoch in ſeiner Inſtruktion befohlen, ſeinen
Pflegling nicht mit dem Waſſer des arteſiſchen
Gemeinde=
brunnens zu tränken, da dasſelbe deſſen Geſundheit
gefährden könne.
Sie kann warten. Ein Photograph aus
Philadelphia erzählt folgendes Geſchichtchen, das ſich
wirklich zugetragen haben ſoll. Eine Frau betrat ſein
Atelier. „Sind Sie der Photograph?” - „Jawohl,
meine Dame.; - „Machen Sie auch Aufnahmen von
Kindern ?u - „ Ja, natürlich.” — „Wie viel verlangen
Sie dafür zu - „Zwölf Mark ein Dutzend. - „Gutl,
ſagte die Frau nachdenklich, „ich werde ſpäter wieder
kommen - ich habe nur erſt elf."
Seſte 18.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. Dezember 1903.
Mumer 288.
„in in nautnathltunldlendvondier
überzeugt. Man hoft, daß ſchliezlich wenigſtens die
Sonderverbände vorerſt verlängert werden: obgleich
gerüchtweiſe verlautete die großen Geſellſchaften hätten
weniger Intereſſe an einer Prolongierung der Verbände.
Günſtigen Eindruck machte die Ankündigung einer
beab=
ſichtigten Aenderung der Reichsſtempelgeſeßgebung. um
den berechtigten Intereſſen des Börſenverkeurs
entgegen=
zukommen. Wenn hierbei durchgreifende Aenderüngen
Zu Gtande kämen, wäre es ſchon für das ſehr legitmie
Geſchäft der Arbitrage von großem Vorſeil. -Es bieibt
jetzt abzuwarten, wieweit die Vorſchläge der Regierung
gehen und welche Geneigtheit im Reichstage daſür
ob=
waltet. - Am Deutſchen Fondsmarkt bleibt rechr feſte
Tendens vorherrſchend; beſonders waren die 3 vCt.
Reichs und 3 pCt. Preußen gebeſſert. Die zur Deckung
des Fehlbetrages im Reichshaushalt für 1904
erforder=
liche neue Anleihe wird auf 214 Millionen Mark beziffert.
deren Emiſſion jedoch vor nächſtem Frühjahr nicht zu
erwarten'ſleht. Der Geldſtand bleibt anhaltend recht
flüſſig und hat ſich der Privardiskont auf 3½ pCt.
er=
mnäßigt.-Ausländiſche Staatsfonds ebenfalls faſt
durch=
weg Zut behauptet, nur Spanier auf den Rucktrikt
Villaverdes. abgeſchwächt Bahnen waren rühiger;
da=
gegen zeigte ſich für Schiffahrtsartien (Yorddeniſcher
Aoyd und Hamburg=Amerika=Linie) größeres Intereſſe. Der
Bankenmarkt bleibt im Allgemeinen feſt, doch ſind die
Veränderungen weniger bedentens nur in Deutſcher
Bank entwickelte ſich zeitweiſe lebhafteres Geſchäft zu
höheren Kurſen, auf die Dividendeſchätzung von 12 pét.
Pfälziſche und Mitteldeutſche Kreditbank haben wieder
1 pCt. eingebüßt. Der Moſianmarkt war ziemlich
be=
lebt und die Tendenz eine durchweg feſte; einzelne jedoch
ſchwankend. Bei Wochenſchluß ſind beſonders Laura
anſehnlich geſtiegen. Beſondere Erwähnlung verdienen
die Mitteilungen des Vorlitzenden des Schaller Grüben=
und Hüttenvereins. Aug. Thyſſen. Ueber die Gründe
für die Aufnahme einer vCt. Anleihe von 3 Millionen
Mark führte der Vorſitzende aus: Man befinde ſich in
einer heit, in der die Verbäude in einer Umbildung und
Neubildung begrifen ſeien und er halte es auch Lunter
dieſen GeſichtsPunkten für erforderlich mit Geldmitteln
reichlich verſehen zu ſein. Das Geſchäft in Kohlen gehe
gut in Roheiſen weniger gur und in Nöhren auch nicht
brillant. Wahrſcheinlich werde das laufende Jahr nicht
ganz ſo günſtig ausfallen, wie das vergangene. Die
Begründung für die Aufnähme obiger Auleihe iſt
all=
gemein nicht für genügend erachtet worden. Inzwiſchen
ſind jedoch von ener Seite, die intime Beziehungen mit
dem Schalker Gruben= und Hüttenverein unterhält, große
Käufe in Aktien des Mülheimer Bergwerksvereins
ver=
anlatzt worden. ſodaß man glaubt. daß über kurz oder
lang eine Vereinigung dieſer beiden Geſellſchaften
er=
folgen wird. Am Kaſſainduſtriemarkte der im allgemeinen
ſehr feſt lag, iſt die Steigerung der Allgemeinen Elektr.=
Geſellſchaft auf 22550 und der Frankkurter
Kunftſeide=
fabriken auf 295 bemertenswert. 3 pCt. Reichs 10225,
3 pCt. Reichs 91.60. 3½ pCt. Heſſen 101,25. 3 pCk. Heſſen
89303 pCt. Darmſtädter 9930. Darmſtädter Vankattien
14810, Türkiſche Looſe 14420.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröiſentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantworküng.)
- Bei den gegenwärtig allgemeinen Beſtrebungen
in Bereikuͤng von Weihnachtsfreuden ſei hier beſonders
darauf aufmerkſam gemacht, daß die hieſige Herberge
zur Heimat für das Verſchenken alter und getragener
Kleidungsſtücke wohl die geeignetſte Stätte iſt, da gerade
zu Weihnachten dieſes Haus Leine Zuflucht vön 135-150
ſtellenloſen durchreiſenden Arbeitern iſt, deren größtes
Bedürfnis in dem Bedarf von Kleidüngsftücken beſteht.
Die Verwaltung iſt auch nur darauf bedacht, dem
wirk=
lich Bedürftigen zu helſen. dannt nicht durch Unberufene
die Sachen bei dem Althändler verkauft und der Erlös
in Alkohol oder Spirituoſen umgeſetzt wird.
Vermiſchtes.
Zebra=Zucht in Deutſchland. Die
lang=
jährigen Bemühungen in Deutſch=Oſtaſrika, das Zebra
zu prüfen. ob es ein neues Haustier für uns werden
könnte, ſcheinen von Erfolg gekrönt zu ſein, allerdings
mit gewiſſen Einſchränikungen. Auch die Zähmbarkeit
des Zebras und ſeine Fähigkeit, ſich vollſtändig als
Hauskier eingewöhnen zu laſſen (iſt zur Zeit noch nicht
völlié entſchieden. Dieſe Fräge hat aber auch nicht mehr
die Bedeutung, die man ihr noch bis vor kurzem
bei=
legte, und zwar deswegen nicht, weil mit Necht ſich alles
Intereſſe den Zebroiden zuwendet, den
Kreizungspro=
dukten zwiſchen Zebra und Pferd Die Verſuche mit den
Zebroiden haben eygeben, daß ſie groͤßer, kräftiger und
ſchöner ſind als die Zebras, und daß ſie ſich völlig zähmen
und eingewöhnen laſſen wie das Pferd Vergleiche in
der Arbeit zwiſchen Zebra und Manttier fielen zugunſten
des erſten aus. Es iſt alſo nicht ausgeſchloſſen, daß das
Zebroid das Maultier verdrängt. das ſeine ſö ſehr
un=
augenehmen Eigenſchaften, Störrigkeit und plößliches
Scheuwerden, doch niemals überwindet. Die Zucht der
Zebroiden wird daher baldigſt in Auſſchwung kommen,
und da ſie ſehr gut auch in Deutſchland gemacht werden
kann, ſo hat fich die Kilimandſcharo=Geſeliſchaft mit dem
Geſtüt von Dr. Schroeder=Poggelow in Verbindung
ge=
ſetzt, um hierin einen Anſang zu machen. Das hierfür
nötige Zebramaterial wird Von Hambürg. wo es bei
Hagenbeck mit beſtem Erfolge aktlimatiſiert ifl, in kürzeſter
Zeit in das Geſtüt Poggelow überſiedein, und es ſeht
zu erwarten. daß noch andere Pferdezüchter in
Deuiſch=
land ſich dieſem intereſſanten und, wie es ſcheint,
aus=
lichtsvollen Füchtiligsproblem widmen werden.
Ph. Natürliches Gas in Suſſek. Die vor
ſieben Jahren in der engliſchen Grafſchaft Suſſex
ge=
machten natürlichen Gasfülide haben ſich als weit
ge=
winnbringender erwieſen, als urſprünglich angenommen
wurde. Die Entdeckuſigen wurden bei den
Bohrver=
ſuchen einer Eiſenbahngeſeliſchaft nach Waſſer gemacht,
aber zwei Jahre vergingen, ehe dieſe ſich entſchloß. das
Gas zur Beleuchtung der nächſten Bahnhofshalle zu be=
Knzen.. Es ſoll eine vorzügliche Leuchttraft beſonders
für Glühſtrümpfe) und Heizkkaft beſiger, einen natürlichen
Druck von 150 engl. Pfund auf den Quadratzoll haben
ſwas die Verſendung über gans England ermöglichen
würde) und bei 300-400 Fußr kefen Bohrungen
Lange=
troffen werden. Eine Geſelſchaft hat ſich das
Vetriebs=
monopol vereits geſichert und iſt mit den beiden Städten
Caſtbourne und Brighton (bekannte Badepläbe) wegen
ausſchließlicher Gaslisferungen, zu einem erſtaunlich
billigen Satze in Unterhandlungen getreten.
Weihnachts=Literatur.
2 Der diesjährige Weihnachts=Büchertiſch bringt
uns wieder eine „Erzählüngs unſrer ſo vorteilhaft
bekannten heimiſchen Schriftſtellerin, Sofie von
Foilenius, die uns utter dieſem beſcheidenen Titel
weit mehr bietet, als man erwartet, d. h. wenn man ſie
mit richtigem Bück und Verſtändnis für die ganz
unge=
ſuchte und doch ſo geſunde, chriſtlich=inoraliſche Tendens
lieſt. -—uDie'ElſéſElfriedeſ iſt ein mit wahren.
leb=
haͤften Farben gemaltes Bild eines jüngen Mädchens
der Neuzeit; — wie das Ganze überhaupt uns moderne
Verhältniſſe und Perſonen mit ihren Licht= und
Schatten=
ſeiten aber auch einige uns wohltuend anheimelnde.
Ltwas altfränkiſche Ericheinunigen vorführt. Die Heldin
intereſſiert in ihrem Entwicklungsgang und den
Wand=
lungen, die ſie durchmacht, ungemein und wir freien
uns. daß ſie am Ende zü innerem und äußerem Glück
gelangt. und die „Herrlichkeit des Lebens” die ihr lange
in unkiaren und falſchen Begriffen vorgeſchwebt, im
beſten und ſchönſten Sinne findet und genießt.— Das
geſchmackvoll ausgeſtattete und für die weibliche Jugend
fehr empfehlenswerte Buch iſt in Vaſel bei Höber,
Spittlers Nachfolger, erſchienen und bildet für mäzigen
Preis ein Weihnächtsgeſchenk von dauerndem Werte.
2Die Bachvrinzeifin."-Erzählung aus Alt=
Darmſtädt und dem Mühltdle von Karl Schäfer.
Wreis 7 Mt) Eine willkommene Weihnachtsgabe blierei
uns unſer bekannter Dichter Karl Schäfer mit ſeinem,
vor kurzem erſchienenen jüngſten Werke, der„
Bachprin=
zeſſinv. In Darmſtadts Vergangenheit, in das Jahr
1587 führk uns der Verfaſſer zurück und gibt auf dieſem
hiſtoriſchen Hintergrunde die reizvolle Liebesgeſchichte
zwiſchen der blondlöckigen. ſchlanken Förſterlore und dem
biederen Müllerfabrian, deren wechſelreiches Schickſal der
Leſer mit warmem Intereſſe bis zu ihrer glücklichen
Ver=
einigung verfolgt. Zugleich ſind es ſpannende
Kultur=
bilder ais der Zeit unſerer Vorfahren, die der Verfaſſer
mit großzem Geſchick und auf Grund eingehender,
hiſto=
riſcher Studier entwirft und aus deren bunter Fülle hier
nuͤr die imtereſſante Schilderung des Frankenſteiner
Eſel=
chens erwähnk ſei. —Wir zweifeln nicht, daß auch dieſes
jüngſte Werk aus der Feder unſeres geſchätzten Karl
Echäfer in vielen Häuſern unſerer Stadt eine freudig
be=
grüßte Gabe unter dem Chriſtbaum ſein wird. E.
Im Wechſelder Tage. Unſere Jahreszeiten
im Schmücke voͤn Kunſt und Dichtung. Eine Auswahl
aus den Werken unſerer beſien vaterländiſchen Dichter.
Begründet von Adolf Brennecke. Vollſtändig neu
bearbeitet von Paul Heinze. Mit zahlreichen
Holz=
ſchnitten nach dem Originale von E. Niczky. Elfte
Auf=
lage. Leipzig, Ferdinand Hirt &am; Sohn. In Prachtband
10 Mk. Dieſe ſoeben erſchienene neueſte Auflage des von
Adoif Breniecke vor nahezu 20 Jahren begrünseten und
von Paul Heinze neuerdings wieder volſtändig
um=
gearbeiteten anthologiſchen Prachtwerkes hat ſowöhl in
kextlicher wie in iuſtratider Beziehuͤng eine ſo
durch=
greifende Umgefkaltung und Erneuerung erfahren, daß es
nach beiden Richtungen hin wieder voſleommen auf der
Höhe der Zeit ſieht und als eine der ſchönſten,
gediegeni=
ſten und reichhaltigſten Blitenleſen neilzeitlicher Dichtuͤng
bezeichnet werden darf. Nicht nur iſt von den älteren
Blidern eine große Anzahl durch treffliche neue
künſtier=
iſche Darbietungen erſetzt worden, ſondern es gelalgen
jetzt auch erſtmakig zahlreiche neuere Poeten zum Wort,
die in den älteren Auflagen füglich noch keine
Verückſich=
tigung finden konnten, ſo 3. V. O. J. Vierbaum, R.
Behmel, G. Falke A. Holz. N. Huch. H. Salus. N. M.
v. Stern, 2. Weigand.B. Wille u. v. a. Aber auch
ältere VDichter, wies-Mörike, Hebbel, Keller, Storm ꝛc.
ſind in der neuen Auflage häufiger als in den früheren
vertreien, wie denn überhaupt der poetiſche Texk eine
ſtarke Vermehrung erfahren hat. So darf im „Wechſel
der Tadel im beſten' Ginne als ein Schaß fur die
deuſſche Familien wärmſtens empfohlen werden, zumal
der Preis bei der ſplendiden, übrigeſs gleichfalls
geſchmack=
voll moderiſierten ällßeren Gewandung des Werkes ein
überaus wohlfeiler iſt.
— Das erſte von Profeſſoren und Aerzten
volks=
tnmlich bearbeitete Aerstliche Hausbuchfür
Ge=
ſünde und Kranke, mit 430 Abbildungen und 27
farbigen Tafeln, herausgegeben von Dr. med. -Cari
Reißig in Hamburg, iſt ſoeben im Verlag von F. T.
W. Vogel, Leipzig, erſchienen. Preis in elegantem
Ein=
band Mk. 15. -. Auf dem letzten Aerzietag in
Königs=
berg wurde ein Antrag angenommen der dahin ging,
ein wirklich gütes Buch herauszugeben, das dem Wuſiſche
des Volkes nach mediziniſcher Aufklärung in
wiſſen=
ſchaftlicher und doch allgenleinverſtändlicher Weiſe
Rech=
nüng truge. So ſchuf enſe Anzahl hervorragender Aerzte
das C ärzlliche Hallsbuch. das dank der umfaſſenden
Sorgfalt ſeines Herausgebers Dr. C. Reißig ein Wrk
wie Lans einem Guͤß geworden iſt. In Plärſter Form
belehrt es den Leſer über den Bau des Körpers wie
über die Eitſtehung. Erkennung und Behandlung der
Krankheiten, über Sie Beziehuſigen zwiſchen Arzk und
Patient. Im Zweiten ſpeziellenh Teſſ wird dann auf
etwa 1000 Seiten in alphabetiſcher Anordnung das für
den Laien Wiſſenswerte über Entſtehung, Verlauf,
Heilung und Verhütung der verſchiedenen Brankheiten,
über de Krankenpflege, Ernährunigslehre, die
männig=
fachen Behandluſgsmethoden (WBaſſer, Licht, Luft,
Maſſage), erſte Hilfe bei Unfällen und Erkrankungen,
den Züſmmenhang zwiſchen Veruf und Krankheit, und
vieles andere mehr mitgeteilt. 430 iadelloſe Abbildungen,
meiſt nach photographiſchen Aufnahmen, und 27 farbige
Tafeln erleichtern ferner das Verſtändnis. Das Werk
wird aller Kurpfüſcherei den Voden entziehen und auch
den Gebilderen befriedigen der allmählich ſoweit
ge=
kommen war. allen Erſcheinungen auf dieſem Gebiete
mit Mißtrauen zu begegnen. Möge es bald in jedem
Hauſe zu finden ſein der geringe Preis von 15 Mark
wird ihm dieſen Siegeszug erleichkern.
— Von dem zahlreichen Leſerkreiſe der Grabeinſchen
Studentenromane ſeit Monaten mit Ungeduls erwartet
und, nun das Ganze abſchließend, ein ſchönes
Feſt=
geſchenk für die kommenden Weihnachtstage vräſenkiert
ſich in eunſtleriſchem Gewande der 3. Schlüs=WBand der
Sammluns =Vivat Academiaſ- -Im Wechſel der
ZeitürNoman von PaulGrabein. Verlin, Nich.
Bong. Preis 2 Mart.-Voll Spannung greift der Leier
der beiden erſten Bände zu des Verfaſſers neuem Buche,
und dieſes läßzt ihn nicht bis er den leuen Roman von
der erſten bis zu der letzten Seite zu Ende geleſen.
Durch die Piorte des viers und liederfrohen Jena, aus
den Jahren des erſten Lebenskampfes, der ſich In der
Philiſter Land abgeſpielt hat, ſind Grabeinis
Haupt=
figuren nun emporgeſtiegen zu der Höhe des
Mannes=
allers und ein wunderbar fein durchgeführter, in dem
Daſein eines jeden Mannes ſich früher oder ſpäter
ein=
mal einſtelender Konflikt, den der Held ſeiner ganzen
Charatteranlage gemäß ſiegreich überwinden muß, bildet
nun den feſielnden Inhalt der das Ganze krönenden
Erzählung. Ein von kerngeſunder Moral erfulltes
Bi=
das ſeinen hohen Beruf. den Zeitgenoſſen den Spiegel
vor die Seele zu halten, in höchſtem Maße erfüllen
dürfte.
Darmſtadt, 8. Degember.
Tagesordnung für die öffentliche Sitzung
der Stadtverordneien=Verſammlung.
Don=
nerstag, den 10. Dezember, nachmittags 3½ Uhr 1
Mit=
teilungen. 2. Nechnung der Realaymnaſimskaſie für
1902 03. 3. Abſchluß der Gaswerkskaſſe für 1302 03.
4. Abſchluß der Stadtkaſſe für 1902,03. hier
Krediterweite=
rungen. 5. Verwendung des Neingewinns der
ſtädti=
ſchen Sparkaſſe; aus Udem Jahre 1902. 6
Anſchaf=
fung von Kathedern für das Nealohmüaſium. 7.
Er=
laßs von Beſtimmungen über die ' Benutzung von
Galzräumen im Schlächthof durch Großviehmetzger.
8. Erhöhung des Schulgeldes für die Vorſchule der
Gymnaſien. 9. Eingabe des Heſſiſchen Landesvereins
fürk Toteneinäſcherung, die Errichkung eines
Krema=
toriums betr. 10. Geſliche Um Befreiung von baulichen
Veſtimmungen: a) des 86 pos. 2 des Ortsbauſtatuts,
6 des s6 pos. 2 und des 8 24 des Ortsbauſtatuts. II.
Geſuche um Genehmigung zum Ansſchank von
Brannt=
wein: für Liebigſtraße 7. für Mollerſtraße 2
Pankratius=
ſtraße 71.
Letzte Nachrichten.
Frankfurt, 7. Dez. Ueber das Beſinden des
Kaiſers erfährt die' grkf. 3tg” aus unanſechtbarer
Aſelle, daß die Heilung der Operationswunde in
durch=
aus -hormaler Weiſe Verlaufen iſt. Es beſteht volle
Sicherheit dafür, daß der Kaiſer in etwa 14 Tagen bis
3 Wochen wieder in üngehindertem Beſitz ſeiner Stimme
ſein wird Der Zeitpunkt hängt davon äb. wie die von
Dr. Spieß vorzſnehmenden Nebungen ſoriſchreiten Es
unterliege nicht dem geringiten Zwekfel. daß der Kaiſer
in der Lage ſein wird. den Landtag perfönlich zu er
öffnen. Ebenſo ſei der gutartige Charakker der Erkkankung
mit aller wiſſenſchaftlichen Sicherheit feſigeſtellt worden.
Der ventferute Polyp war zum Zwecke dieſer
Unter=
ſuchupgen in 73 Schnitte zerlegt worden. Der gutartige
Charakter der Wucherung erhelle uͤbrigens auch daraus,
daß die Operation nach Feſtſiellung des Porypen noch
zwei Monate - bis nach dem Zarenbeſuch
Uhinaus=
geſchoben werden konnte.
WB. München, 7. Dez. Der Eiſenbahnverkehr
über den Brenner iſt wegen der
Lawinenverſchät=
lung zwiſchen Steinach und der Station Brenner Auch
heute noch geſtört Man hofft jedoch. daß vielleicht um
Mitternacht die Strecke wieder frei wird.
ſV. Forbach L. Dez. Der Adjutant des
Train=
batailloſis Nr. 16 Leutnant Schmidt, hat den ſchlichten
Abſchied erhalten.
14öln. 7 Bez. Der frühere Fähnrich Hüſſener
wurde. wie die „Köln. Volksztg.n meldet, am Samstag
Abend von Magdeburg nach Ehrenbreitſtein zur
Ver=
bützung des Neſtes ſeiner Feſlungsſtraje verbracht.
W.V. Görlitz. 7. Dez. Hieſigen Blaͤttern zufolge
iſt der Zugführer Guſtav Finke wegen Viebſtahls von
Eiſenbahngütern verhaftet worden. Bei der
Haus=
ſuchung wurden zahlreiche geſtohlene Gege=
kländeoge=
funden.
Nom, 6. Deg. Der -Tribunar zufolge rkläv-t, ſich
der Deputierte Pantano näch einer Beſprechtg nde
Miniſier Luggali bereit, die Verhandlungen R Aſt däß
ſchluß eines definitiven Handelsverthäges
mit Deütſchland zu übernehnen.
W.B. Benevent, 7. Bez.- Heute Morgen=3 Uhr
wurden hier wellenſörmige Erdſtöße verſpürt.
WBl Trato Italienh. 7. Dez. Der Ombronefluß
iſt aus ſeinen Ufern getreken und hat das Land in einer
Ausdehnung von etwa 10 Kilometer überſchwemmt.
Um die Städt herum ſteht das Waſſer 3 Meier hoch.
1 WB. Eiſeners, 7. Dez. Kaiſer Franz Joſef,
iſt heute mittaͤg nach Wallſee abgereiſt.
W.B. London, 7. Bez.- Meulter=Meldung.) Der
britiſche Konſul im Kongogebiete, Caſement, war von
der britiſchen Regierüng beauftragt worden, ſich
auf einer Nuͤndreiſe perſönlich von der Lage der
Ein=
geborenen am oberen Kongo zu überzeugen.
Caſe=
ment iſt von ſeiner Reiſe. die auf 6 Monate berechnet
war, ſchon nach 2 Monatenourkcgekehrt. weikoVie
einpfangenen Eindrücke ihm völlig genligten und er eine
weitere Ausdehnung der Reiſe für den Zweck derſelben
für unnötig hielt. Caſement iſt bereits in Englans
ein=
getroffen und damit beſchäftigt, ſeine Reiſeergebniſſe zu
bearbeiten. Wie ſchon jetzt mitgeteilt werden kann,
er=
gibt der Bericht Caſements daß die Kongoeingeborenen
noch in der härteſten Weiſe mißhandelt werden und
Sklaverei und Grauſanikeiten aller Art dort herrſchen.
— Madrid, 7. Dez. Der antlichen Darftellung von
dem Unglücksfalle bei der Jagd in Caſa de Campo
zufolge wurde der Hirte, als er ſein Gewehr lud und
der Schuß plötzlich losging. durch die Ladung ſeines
eigenen Gewehres geistet. Ein Wäldheger meidete dem
Lönig den Vorfall der ſogleich ſeine Rückkehr nach
Madrid anordnete.
-. Petersburg, 7. Dez. Der Kaiſer erteilte wie
der „Regierungsbote: meldet, dem Verweſer des
Finanz=
miniſterüüms Pleske krankheitshalber Urlaub und
über=
trug die Leitung des Miniſteriunis für die Dauer de=
Urläaubs dem Gehilfen des Miniſters, Remanow.
ew. B. Konſtantinopel, 7. Deg. Im Bildiz iſt man
wegen der angeblichen Propaganda der
bulgäriſch=
mäzedoniſchen Komitees in Serbien und wegen
der für das Frühjahr getroffenen Vorbereitungen beſorgt.
Der Geſandtke in Velgkad iſt neuerdings beauftragt,
ent=
ſprechende Vorſtellungen zu erheben.-
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 7. Deg. Wärmeres veränderliches Wetten
wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Der Geizige=,
hieraüf „Der Krauke in der Einbildüng”
Vorſtellung um 8 Uhr im 7Orpheum..
Vortrag von Pfarrer Dingeldeh um 5 Uhr im
Ge=
meindehaus der Johannesgemeinde.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſkaße 29.
Verſteigerungskalender.
Mittwöch. 9. Dezember.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 9½ Uhr
Dönges=
vorngoſie 2.
Mobillar; ꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr im
„Schöfferhof”.
Chriſtbaum=Verſteigerung um 10 Uhr.
Zu=
ſaminenkunft an der Kreuzung von Kern= und
Spital=
wieſenſchneiſe.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.