Darmstädter Tagblatt 1903


01. Dezember 1903

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Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mt. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenonnnen zu 1.80 Mr.
vierteljährlich.

166. Sahrgang.
Verbunden mitWohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Alulkvierles Anterhalkungsblatk.

Iuſerate

fur das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſotvie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N 28D.

Dienstag, den 1. Dezember.

1903.

Amtliche Bachrichlen des Großherzoglichen Kreisamts Jarmſtadt.
Genehmigte Verlojung. Unternehmer: Die Faſelmarkt=Kommiſſion zu
Butzbach. Verloſung von Faſel, Rindern, Schweinen, Geflügel und landwirt=
ſchaftlichen
Geräten gelegentlich des am 17. März 1904 zu Butzbach ſtattfindenden
Faſelmarktes. 10000 Loſe 1 Mk. das Stück. Der Vertrieb der Loſe iſt im
Großherzogtum geſtattet.

Prüſung von Baumärtern in der Peobinz

Vor der Prüfungskommiſſion für Obſtbaumwärter haben in der Prüfung
am 7. November 1903 zu Michelſtadt i. Odw. folgende Perſonen die Prüſung
beſtanden:
1. Michael Sterkel zu Urberach. Kreis Dieburg.
2. A. Gerbig zu Ober=Moſſau, Kreis Erbach i. Odw.
Den Genannten iſt eine Urkunde, nach welcher ſie die Bezeichnung= Ge=
prüfter
Baumwart= führen, ausgeſtellt worden.
Darmſtadt, den 12. November 1903.
Ber Brüſdent des landwirlſchaflichen Provinjialvereins für Slarkenburg.

Donnerstag, den 3. Dezember 1903, nachmittags 2 Uhr,
verſteigere ich hier an Ort und Stelle öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
Eine Dampf= und Dreſchmaſchine.
Zuſammenkunft der Steigerer auf meinem Bureau.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 30. November 1903.
Thnüürc, Großh. Gerichlsvollzieher,
(20580
Bleichſtraße 9.

Haas.

(20591

Roehkursus.
Donnerstag. den 3. Dezember d. J., beginnt ein Mochkursus von
ſechswöchiger Dauer mit je 4 Uebungstagen in der Woche.
An den in den Monat Dezember entfallenden Uebungstagen ſoll den Teil=
nehmerinnen
Gelegenheit geboten werden, die Herſtellung von Weihnachts=
gebäck
zu erlernen.
Der Uuterricht kann je nach Vereinbarung von 4 bis 7 Uhr oder von
6 bis 8 Uhr, ſpäteſtens von 7 bis 10 Uhr abends abgehalten werden.
Das Schulgeld beträgt zwei Mark.
Aumeldungen werden Mittwoch, den 2. Dezember, in der Küche im
Schulhauſe der II. Stadtmädchenſchule - Rundeturmnſtraße - von 10 bis 12
Uhr vormittags und von 7 bis 8 Uhr abends entgegengenommen.
Darmſtadt, den 26. November 1903.
Der Vorſtand:
Morneweg.
(20537oi

Verſleigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 2. Dezember l. J., nachmittags 3 Uhr anfangend,
verſteigere ich im Schöfferhof; Alexanderſtraße dahier - nachverzeichnete
Pfänder, als:
unwiderruflich 16 Bände Brockhaus Lexikon; ferner: 2 Bufetts, 1 Kreis=
ſäge
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Kleiderſchränke, 1 komplette Ladeneinrichtung. Regulateure, Sofas, 30 Fl.
Wein, div. Kommoden u. a. m.; ferner 4 Schweine.
Darmſtadt, den 30. November 1903.
(20617
Wit15ch, Gerichtsvollzieher.

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eonore Rſoltwelk.
Roman von Maria Vernhard.
29)
Nachdruck verboten.
In dem Briefe hieß es weiter:
Den 8. Dezember. Das Wetter iſt wieder ſchön
geworden und - es iſt auch etwas paſiert - wirklich
und in allem Ernſtl Spitz nur Deine roſa Teelöffelchen,
wie ich Deine kleinen, niedlichen Ohren immer ſo
gern nanntel
Alſo, wie ich unfreiwillig jetzt ſo viel einſitzen
mußte, quälte ich meinen Vater wieder mal, mir aus
der Praxis zu erzählen; da rückt er denn endlich
halb widerwillig heraus: er habe ſchon ſeit ein paar
Tagen dran gedacht, mich einer Patientin zuzuführen,
die mir wahrſcheinlich ganz intereſſant ſein dürfte,
da ſie anders ſei als die meiſten Menſchen ſo
ganz alltäglich wär ich doch auch nicht ... Ich
natürlich wie Feuer und Flamme über den Vater her:
Was ſei das für eine Patientin? Jung? Alt? Vor=
nehm
; Gering? Wo wohne ſie? Wie heiße ſie?
Seit wann habe er ſie? Und wie ginge es zu, daß ich
erſt heute von ihr höre?-
Endlich erfahre ich denn folgendes: Sie heißt
Agathe Haugwitz, iſt vierundzwanzig Jahre alt, einzige
Tochter des Schullehrers im Dorfe Tannhauſen-

ein ganz wunderhübſch gelegener Ort, mitten im
Gebirgswald, kleine Stunde Fußwanderung von hier
- und ein Original, Autodidaktin, hat ſchon als
halbes Kind allerlei Dinge für ſich geleſen, getrieben,
gelernt, die weit über das Niveau einer Dorfſchul=
meiſters
=Tochter hinausgingen, iſt ſpäter nach Dresden
zu einer Tante gekommen, um daſelbſt, auf dringenden
Wunſch ihrer Mutter, ſchneidern zu lernen, hat aber
auch ſonſt ſchon manches ſich angeeignet, was mit dieſer
praktiſchen Tätigkeit nicht das Geringſte zu ſchaffen
hat, und iſt endlich in ihr heimatliches Dorf zurück=
gekehrt
, als ein halber Vogel Phönix, verlacht und
verhöhnt von ihren Freundinnen, bemitleidet oder an=
geſtaunt
von andern. Sielieſt und ſtudiert mit brennen=
dem
Eifer, was ihr unter die Hände kommt, ohne Wahl
natürlich, liebt leidenſchaftlich Muſik, quält ſich auf
einem altersſchwachen Klavier damit ab, gehörte
Melodien nachzuſpielen, ſchneidert dazwiſchen fürs täg=
liche
Brot und will nichts dovon hören, einen jungen.
Förſter aus der Nachbarſchaft, der auf Leben und
Sterben in ſie verliebt iſt, zu heiraten. Vor kurgem
hat das arme Geſchöpf das Malheur gehabt, im zer=
laſſenen
Schnee zu fallen und ſich das linke Bein zu
brechen, ziemlich kompliziert, ſo daß es mindeſtens
acht bis neun Wochen werde feſt liegen müſſen, zu
ſeiner eigenen Verzweiflung ebenſo wie zu der der Eltern,
die ohnehin nicht gut auf die überſpannter Tochter

zu ſprechen wären und jetzt vollends außer ſich ſeien,
da ſie nichts verdienen könne.
So, ſagte mein Vater zuletzt, das iſt die berühmte
Agathe Haugwitzl Will die in ihrer Art ebenſo be=
rühmte
Leonore Flottwell mal gelegentlich mit mir
nach Tannhauſen hinüberfahren und ſie kennen lernen?
Ich habe großmütig allen Hohn und Spott
ignoriert und bloß gierig gefragt: Wann fahren wirs
Und den Tag danach, alſo geſtern, ſind wir ge=
fahren
. - An ſolchem richtigen kalten Wintertag.
mit wenig Schnee, aber viel Froſt, und, wie mir
ſcheinen wollte, ging es bis ins Herz des Gebirges
hineiſt. Dies Tannhauſen liegt himmliſch, ich bin
endloſe Zeiten nicht dageweſen, hatte es total vergeſſen.
Recht, als ob es ſich vor der Welt geflüchtet habe,
ſich ganz verſtecken wolle, das Dorf - die Häuſerchen
klettern ganz unmotiviert bergan, bergab, ducken ſich
unter himmelhohe Schwarztannen, ſetzen ſich behäbig
ins Tal zwiſchen Föhren und Fichten. Wie muß
das hier im Frühling ſein - im Sommerl Das
Schulhaus iſt ziemlich alt, ſpitzgiebelig, ſchindelgedeckt,
mit oben rundumlaufender Galerie, ganz ſchweigeriſch,
rieſig maleriſch hingelagert unter dem ſtolzen Tannei=
beſtand
. Wie wir abſtiegen, mußten wir erſt in einem
erſtickend heißen Wohnzimmer eine Flut von Redens=
arten
der gewöhnlichſten Art aus dem Munde der
Frau Lehrerin über uns ergehen laſſen, - der Herr

[ ][  ][ ]

Seite 2

Darmſtädter Tagbiatt, Dienstag, den 1. Dezember 1903.

Rummer 282.

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Lehrer war zum Glück in der Schule - und ich hätte
der dicken, vulgären, kleinen Frau mögen den Mund
zuhalten oder ſie bei den Kleidern packen und zur Tür
hinausſetzen an die friſche Luft, um ungeſtört hören
zu können, denn nebenan wurde Geige geſpielt, - das
Schumannſche Schlummerlied, das ich ſo liebe, ohne
Klavierbegleitung natürlich, aber ſchadete nichts, es
klang gutl - Zum Glück ſagte mein Vater, er habe
keine Zeit und müſſe zu ſeiner Kranken, baſta,
eben, wie die Frau eine langatmige Erklärung von
Stapel laſſen wollte, wer die Muſik mache, - und
damit traten wir über die Schwelle in ein freund=
liches
Zimmer mit friſcher Luft und blühenden
Alpenveilchen an den Fenſtern. In einem ſehr reinen,
weißen Bett lag die Patientin, ein ſehr hübſches
Mädchen, mit einem ganz frappanten Geſicht, dunklen,
ſprechenden Augen und einem auffallend üppig ge=
ſchnittenen
, leuchtend roten Mund neben dem
Bett, uns halb den Rücken kehrend, ſaß der Geiger,
ließ gerade die letzten Töne ſanft ausklingen und
wandte ſich dann nach uns um.
Wer war es, kleine Mary. - was meinſt Du
wuhl? - Ich ließe Dich gern raten, aber es
iſt ein bißchen zu umſtändlich, von L. bis nach
Baltimore, daher ſollſt Du es erfahren!
Erinnerſt Du Dich, wie wir kurz vor unſerer
Trennung in Berlin den intereſſanten Eſſay über
Vittoria Colonna laſen, der uns ſo ſehr gefiel? Er
war von einem Profeſſor der Aeſthetik und Kunſt=
geſchichte
, mit Namen Saint Croix, und wie mir
der Name ſo bekannt vorkam und ich mich näher
nach ihm erkundigte, war er richtig hier aus unſerer
Gegend, und ich hörte ihn als ſehr ſeinſinnigen Kunſt=
kenner
und Gelehrten rühmen.

Und dieſer feinſinnige Kunſtkenner und Gelehrte,
dieſer berühmte Profeſſor ſaß jetzt hier vor mir am
Bett der kranken Schullehrerstochter und ſpielte ihr
Schumann vorl - Ich kann ſagen, es geſiel
mir von ihm, daß er das tat . .. jeder Profeſſor
der Kunſtgeſchichte hätte es nicht getan, oder meinſt
Du, ja?
Der ganze Mann geſiel mir in der Art, wie er
ſich gab. Die war ſo einfach, ſo ſchlicht, als wäre
es das ſelbſtverſtändlichſte Ding von der Welt, daß
mein Vater und ich eben jetzt zur Tür hereintraten
und ihn hier finden mußten. Kein Verlegenwerden,
keine Poſe, kein Aufſpielen als barmherziger
Samariterl Sein Aeußeres? Du weißt ja, meine
ſüße Mary, meine Schilderungen ſind immer ziemlich
mangelhaft geweſen, - Du haſt ſo etwas von jeher
viel beſſer verſtandenl Wenn mir ein Menſch irgend=
wie
anziehend oder bedeutend ausſieht, wenn ſein
Geſichtsausdruck mir zu denken gibt, dann iſt mir
der Schnitt ſeiner Naſe, die Farbe ſeiner Augen
gleichgültig. - Bei dem Profeſſor von Saint Croitz
fiel mir zweierlei zunächſt auf: erſtens, daß er nicht
eigentlich krank ausſieht, obſchon er dies doch ent=
ſchieden
ſein ſoll, lungenleidend. einige nennen
ihn ſogar einen Todeskandidaten! zweitens, daß
er in einem feinen, ſchmalen Geſicht, das offenbar
franzöſiſchen Typus aufweiſt, zwet deutſche; etwas
träumeriſch blickende Augen ſtehen hat. Sein Geſichts=
ausdruck
iſt mir etwas zu ernſt, gewinnt aber ſehr
beim Lächeln, - den Bart, der etwas heller iſt als
das bräunliche Haar, trägt er natürlich am Kinn
zugeſpitzt geſchnitten, - das ſieht auch am beſten
aus. Wallende Vollbärte ſind nicht mein Fall.

Er ſtellte ſich gleich meinem Vater als ſein
zukünftiger Patient vor, und dieſer bedankte ſich bei
ihm für das in ihn geſetzte Vertrauen. Dann ver=
mittelte
Vater in ſeiner ſehr zwangloſen Weiſe die
Vorſtellung zwiſchen mir und Agathe Haugwitz,
ich mag mich irren, aber mir wollte es ſcheinen, als
kämen wir dem Mädchen ungelegen. Sie war ſehr
freundlich gegen mich, bat mich, meinen roten Mantel
abzulegen und mich zu ſetzen, und zeigte ſich ſehr
dankbar, als ich ihr ein paar Bücher ablieferte, die
ihr ein wenig die Zeit verkürzen ſollten, - meinen
geliebten Ekkehard. zwei Bände Grillparzer und
7Die letzte Reckenburgerin von Luiſe von François.
Mit dem Profeſſor kam ich dann in ein Geſpräch
uber Muſik.
Er erzühlte mir, daß er als junger Mann ernſtlich
geſchwankt habe zwiſchen Muſik und Aeſthetik und
dann ſchließlich nur der ſchiedsrichterliche Ausſpruch
eines berühmten Arztes, der behauptet hatte, ſein
Nervenſyſtem würde auf die Dauer dem Beruf eines
1 Muſikers nicht ſtandhalten, den Ausſchlag gegeben
habe. Immer aber ſei noch heute die Muſe der Ton=
kunſt
ſeine unglückliche Liebe, er könne ihr nicht ent=
ſagen
und freue ſich nur, wenn er dieſer ſtillen
Leidenſchaft frönen und gleichzeitig jemand ein kleines
Vergnügen damit bereiten könne. Hier nickte er dem
blühenden, hübſchen Mädchen, das ſo regungslos
auf dem Bett liegen mußte, in heiterem Einverſtändnis
zu und erntete einen ſo aufleuchtenden, ſprechenden
Blick heißeſter Dankbarkeit, daß mir meine eigenen
Gedanken kamen. Vielleicht ſehr dumme und falſche,
- aber ſie waren mal dal
(Fortſetzung folgt.)

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Darmſtädter Taghlatt, Dienstag, den 1. Degember 1903.

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Kunst a Christliche kunst a Patriotsche Kunstblätter
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Original-Glgemälde
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[ ][  ][ ]

D. Beilage zum Darmſtädter

N 282.

Dienstag, den 1. Dezember

1903.

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reich assortiertes Lager bringe in
empfehlende Erinnerung. Ioh, welso
hierbei auch spozloll auf solche Artikel
hin, die noch von dor vorgangenon
Saison übrig und deshalb jotzt oxtra
billig absegeben werdon.
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An die Zuhaber hieſiger Dekailgeſchäſte
Nachdem in mehreren größeren Städten Norddeutſchlands mit großem Erfolge allgemeine
Schauſenſier=Dekorationen an beſtimmten Tagen eingefuhrt worden ſind, glauben wir im Intereſſe
aller hieſigen Detailgeſchäfte zu handeln, wenn wir den Verſuch machen wollen, auch hier ein=
mal
einen ſolchen Wettbewerb in Schaufeuſter=Dekorationen zu veranſtalten.
Es wird hierdurch dem kaufenden Publikum hieſiger Stadt und Umgebung, das wir durch
unſere Bekanntmachungen aufmerkſam machen, die hohe Leiſtungsfähigkeit unſerer Geſchäfte vor
Augen geführt und der Beweis erbracht, daß wir es geteoſt mit den Nachbarſtädten aufnehmen
können, ſodaß hierdurch die Veranlaſſung gegeben wird, die Eintäuſe, ſpeziell für das bevor=
ſtehende
Weihnachtsſeſt, am hieſigen Platze zu machen.
Wir fordern deshalb alle hieſigen Detailgeſchäfte auf, an der Veranſtaltung einer
EAllgemeinen Schauſenſter=Dekeration 2.
am Sonntag, den 6. Dezember
teilzunehmen und ſind der Ueberzeugung, daß die auſgewandten Mühen und Koſten ſich reichlich
(20599
lohnen werden.
Der Vorſtand
des Vereins der Delailliſten von Darmſtadt.

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Weihnachtsbitte
des Leſſunger Franenvereins.
Auch in dieſem Jahre bitten wir wieder um Gaben der Liebe fuͤr unſere
Chriſtbeſcherungen, beſonders die der Beſſunger Kleinkinderſchule, die für
etwa 260 Kinder am Weihnachtstiſch decken will. Gaben nehmen die Mitglieder
des Frauenvereins in Einpfang: Frl. Cl. Bender, Wittmannſtr. 17. Frl. L. Davidſon,
Heidelbergerſtr. 24; Frau Pfarrer Engel, Klemensſtr.; Frau Geh. Ober=Rechnungsrat
Fiſcher, Heinrichſtr. 1; Frau Kaufmann Heil, Beſſungerſtr. 30 Frl. H. Muffey.
Wittmannſtr. 5; Frau Pfarrer Rückert, Herrngartenſtr. 33; Frl. A. von Starck,
Hermannſtr. 23. Frl. L. von Stein, Annaſtr. 18; Frau Pfarrer Walz,. Beſſunger=
ſtraße
65; Frl. T. de Weerth, Eichbergſtr. 10, ſowie die Pfarrer Rückert u. Walz.
(20596is
Darmſtadt, 28. November 1903.

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und Backfsche ein.
(18802

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtüdter Tagblatt, Dienstag, den L. Degember 1903.

Aummer 282.

vGIOTSTETGOTSIIN
Mittwoch, 2. Dexember 1903, abends 8 Uhr:

im Saalbau.
Hitwirken de: Fräulein Olga Hahin aus München ſlavier).
Herr Hans Giossen-Buſf, königl. Kammersänger aus Dresden.
Leitung Herr Rich. Senkk.
Eas. Für Vichtmitglieder sind numerierte Plätae Mk. 3.
in der Buch- und Kunsthandlung von Müller & Rühle zu haben.

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Wall-Echaauwes
Wahl-Wöchor
Wall-Blungm
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Hompadours
empfehlen
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Donnerstag, don 3 Dozember 1803, abends 8 Uhr, findet
für die Oeffentlichkeit in der Turnhalle am Woogsplatz eine
Wiedorholung dioses Honzeries
mit dem gloichon Programme und unter Hitnirkung dor gleichen
Solisten statt.
für Saal und Galorion sind 30 Pfg.
Fundrſtlshhrſen von Montag. den 30. November ab in nach-
folgenden
Geschäften, sowie, an der Abendkasse zu haben:
C. F. Bender, Bessungerstr. 47. Ph. Huverth, Rossdörferstr. 21,
Th. Kalbfuss, Marktplatz 10, G. P. März, Landwehrstr. 19½ de. Roth,
Dieburgerstr. 9, und in der Buch- und Kunsthandlung von Hüller &
Rühle, Elisabethenstr. 5.
(0b23si
Ra- An lotztorer Stelle werden auch numorierte Saalplätzo
HE. L.- ausgogebon.
Der Vorstand.

WSäAlsohor Saalban, Darmsladt. E.
Dienstag, den L. Dexember 1903, abends 8 Uhr=
H. Abonnoments-Honzert,
des k. u. k. Kammervirtuoson
Franz Ondrieek
unter Mitnirkung des Pianisten Hern Josef Famera.
Programmi
1. Sonate F.dur, op. 57. kür Violine und Piano, A. Dvorak Herr
Ondricek und Herr Famera). 2. Suite kür Violine, Rafk Herr Ondrieek).
3 3. Ballade E-moll, Chopin Herr Pamera). 4. a) Prélude, b Fugue, Bach,
Herr Ondricek). 6. Rhapsodie Nr. 14, Liszt Herr Bamera). 6. a) Lettre
d’amour, César Cui; b) Tarantelle, Fr. Ondricek Herr Ondricok.
Proise der Plätze: Sperrsitz Mk. 3.50, numerierter Saal und
L. Reihe Estrade Mk. 2.50, unnumerierter Saal oder Galerie Mk. 150,
5 Vorsaal Mk. 1.-, Studentenkarten Estrade 2. und 3. Reihe) Mk. 0.75.
Eintrittskarten sind zu haben in der Hofmusikalienhandlung von
Geors Thies CCarl Rollott und abends an der Kasse.
20333di,

herein der freiſiunigen Parter Darmſtadl.
Mittwoch, den 2. Dezember, abends 8½ Uhr,
im Schlarafſasaal des Kaisersaals:
Mätglieder-Versamnlung.
Tagesordnung: Diskuſſion über politiſche Zeitfragen.
Wir bitten um zahlreiche Beteiligung.
(2068e
Der Vorstand.

Kriegerverein Darmſtadt.
Aonntaverſammlung
Mittwoch, 2. Dezember 1903, abends ½9 Uhr,
in dem Vereinslokal in der Stadt Pfungſtadt=
Eliſabethenſtraße 2.
(20625
Tagesordnung: 1. Geſchäftliche Mitteilungen. 2. Vortrag des Herrn
Kameraden Pfarrer Vogel über den Afrikareiſenden Herrn
Dr. Eduard Vogel. 3. Bücherausgabe.
Her Vorſtand des Eriegervereins Darmſtand.

Vorein für Vorbroitung von Volksbildung.
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Montag, den 2. Dezember, abends 8½ Uhr,

Em Halsersaal:

WorGrag.
des Herrn Staatsarchivars Dr. Dieterieh dahier über:
Das Jahr 1803, ein Weudepunkt d. Entwichlung Heſſens
Der Vortrag iſt jedermann zugänglich. Eintritt 10 Pfg., wofür eine
Kartenfkigge verabreicht wird.
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[ ][  ][ ]

Rummer 282.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Dezember 1963.

Seite 111

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22 Jahre, vorzüglich tüchtig im Kochen
und Haushalt, welches am 10. Dezbr.
den Kurſus der Haushaltungsſchule in
Langen beendet, auch vorher praktiſch
tätig war, ſucht Stelle.
Off. unt. 0 27 an die Exped.
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und Putzen. Näheres Expedition.

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ausgebildete
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418837) Laufmädchen tagsüber ſofort,
geſucht. Aliceſtraße 32. 2 Treppen.

E18818) Laufmädch. f. morg. 2 Stund.
u. zum Eſſenholen geſ. Luiſenſtr. 14, prt.

820636) Ein zuverläſſiges, ordnungs=
liebendes
älteres Mädchen, das kochen
kann und alle Hausarbeit verſteht, wird
alsbald, oder zum 1 Januar, zu einer
alleinſtehenden Dame geſucht. Zu er=
fragen
in der Expedition d. Bl.

118819) Ein Mädchen, 17 Jahre
alt, ſucht Stelle für bürgerlich Kochen
und Haushaltung zu erlernen, ohne
gegenſeitige Vergütung, mit Familien=
Anſchluß. Zu erfragen Kirchſtraße 17
im Laden.

418851) Ein für alle Arbeit williges
Mädchen ſofort verlangt
Luiſenſtraße 16.

418814) Mäbch. f. mehr. Stund. Haus=
arbeit
geſucht. Waldſtraße 11a, 2. St.

518813) Jung. willig. Dienſtm. zum
15. Dez. geſucht. Luiſenſtr. 32, 2. St.

*18810) Mädch., d. koch. u. andere
Mädchen erhalten gute Stelle, h. Lohn.
Stellenbur. Röſe, Ernſt=Ludwigſtr. 18.

205138) Geſucht zum 1. Januar zu
kl. Kind. ein ält. in der Kinderpflege erf
Mädchen, welches auch nähen kann.
Wos ſagt die Expedition.

19403a) Tücht. Wüdchen mit guter
Zeugniſſen find. jederg. paſſ. Stellen.
Frau Hahn, Schuchardſtraße 11.

E1884lim) Köchin, Müdch. für all.
ſowie beſſere und einfache Hausmädch.
ſofort und ſpäter geſucht.
Stellenbur. Trabaut, Karlſtr. 60.

418843) Stellen find. mehr. tüchtige
Mäbchen ſof., 15. Dez. und 15. Jan.
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Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 1. Dezember.
57. Abonnements=Vorſtellung.
Abonnement 4 15.
Zum erſten Male wiederholt:
Der Dusle und das Babeli.
Volksoper in 3 Aufzügen von Karl v. Kaskel.
Dirigent: Herr Kapellmeiſter Rehbock.
In Szene geſetzt von Herrn Oberregiſſeur
Valdek.
Georg von Frundsberg Herr Riechmann
Brunone. Lokumtenens
der Landsknechte
Herr Weber.
Gemma, Marletenderin Frau Tolli.
Der Proſoß.
Herr Schulze.
Der Schreiber,
Herr Birrenkoven.
Michel, ein Dorſt.üppel Herr Geßner.
Der Dusle
Herr Wolf.
Das Babeli,
Fräul. Noediger.
Nach dem 1. und 2. Auſguge findet je eine
längere Pauſe ſtatt.
Preiſeder Plätze.
Erſter Nang M. 4.00, erſter Nang Fremden=
loge
5 M. zweiter Nang Balkon 3.50 M.,
zweiter Nang M. 300, zweiter Rang Mittel=
loge
M. 300. dritter Nang Balkon M. 2.20,
dritter Nang M. 170. dritter Nang Mittel=
loge
M. 200, Parkettloge M. 3.70, Sperrſitz
M. 350, Parterre M. 2.20. vierter Nang Bal=
kon
1.50 M., erſte Galerie 100 M. zweite
Galerie 50 Pfg.
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kartenverkauf v. 11-1 Uhr und v. 6 Uhr an
Aus dem Spielplan.
Mittwoch. 2. Dez. 58. Ab.=Vorſt. B 15.
Zum erſten Male; Der Stromr. Drama
in 3 Aufzügen von Max Halbe. Große
Preiſe. Anfang 7 Uhr. Donnerstag, 3. Dez.
Außer Abonnement. Wagner=Zyklus. Erſte
Abteilung, zweite Vorſtellung. Der fliegende
Holländer: Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Freilag. 4. Dez. 59. Ab.=Vorſt. C 15.
Voccaccio Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.

Kann man den Geſchmack des Kaſfees verbeſſern ?
Dieſe Frage wird von allen denen mit Nein= beant=
woctet
, welche nur die ſchlechten Kaffee=Zuſatzmittel kennen,
mit denen der Markt zum Nachteile der Familien über=
ſchwemmt
wird. Dieſe fraglichen Zuſatzmittel, die unter
den hochklingendſten Namen im Handel ſind, bewirken
gerade das Gegenteil von dem, wozu ſie beſtimmt
ſcheinen: Sie verſchlechtern den Geſchmack
des Kaffees. Und doch iſt es möglich, den Geſchmack,
ſelbſt von billigem Kaffee zu verbeſſern, ihn gleichſam
abzurunden, durch eine gehaltvolle Zutat angenehm zu
ergänzen, und zu vervollkommnen, wenn man das
richtige Zuſatzmittel wählt, d. h. ein ſolches, das
von abſolut reiner und guter Qualität iſt und ſich
im Geſchmack dem eigenartigen Kaffee=Aroma harmoniſch
anpaßt, indem es dieſes hebt und ihm gleichſamein
kräftiges Nelief gibt. Dieſe wertvollen Eigen=
ſchaften
beſitzt Lindes Kaffee=Eſſenz, die ſeit
Jahren ſich immer größerer Veliebtheit erfreut. Wer ſich
alſo davon überzeugen will, daß es tatſächlich möglich
iſt, den Geſchmack des Kaffees zu verbeſſern, der mache
einen Verſuch mit Lindes Kaffee=Eſſenz.
(20309

Die Kommiſſion zur Vorbereitung der
Straſprogeßordnung.
Die nächſte Tagung der Reichsjuſtigkommiſſion
zur Vorbereitung einer neuen Strafprogeßordnung
beginnt am 15. Dezember; in ihr ſoll der Abſchnitt
Abgekürztes Verfahren; erledigt werden. Als neue
Gegenſtände der Tagesordnung ſind die Abſchnitte
Hauptverhandlung und Wiederaufnahme des Ver=
fahrens
zur Beratung geſtellt. Bei der Hauptver=
handlung
handelt es ſich der Köln. 3tg. zufolge
insbeſondere darum, feſtzuſtellen, ob eine Aus=

dehnung des Kontumazialverfahrens ſich empfiehlt,
und zwar gegen ausbleibende Angeklagte und gegen
Perſonen, deren Auſenthalt unbekannt iſt oder die
ſich im Auslande aufhalten. Des weiteren ſoll
darüber beraten werden, ob die Vorſchriſten über das
Kreuzverhör zu ändern ſind und zwar ob dieſe Ein=
richtung
überhaupt beſeitigt werden ſoll oder ob die
Vorausſetzungen, unter denen das Kreuzverhör ſtatt=
zufinden
hat, zu erweitern ſind. Ferner ſoll erwogen
werden, ob ſich Unzuträglichkeiten in Bezug auf eine
übermäßige Ausdehnung der Verhandlungen, ihre
Erſtreckung auf unerhebliche Umſtände und die Er=
möglichung
von Verdüchtigungen und kränkenden
Angriffen gegenüber Zeugen und Sachverſtändigen
infolge der bisherigen Vorſchriften ergeben haben
und wie dieſen Unzuträglichkeiten zu begegnen iſt.
Endlich ſollen die Vorſchriften über den Inhalt der
Urteilsgründe und das Sitzungsprotokoll durchberaten
merden. Bei dem Abſchnitt Wiederaufnahme des
Verfahrens; ſteht die Frage zur Erwägung. ob bei
der Einvernahme von Zeugen und Sachverſtändigen,
die nach 8 409 der Strafprozeßordnung ſtattfindet,
die Vereidigung obligatoriſch zu machen iſt, ferner
ob bei geiſteskranken Verurteilten das Gericht ohne
Erneuerung der Haoptverhandlung auf Freiſprechung
zu erkennen oder den Antrag auf Wiederaufnahme ab=
zulehnen
hat, während für alle anderen Fälle die
Freiſprechung ohne Ernenerung der Hauptverhandlung
auszuſchließen iſt. Die von verſchiedenen Blättern
gebrachte Mitteilung. daß auch die Beruſung Gegen=
ſtand
der Dezemberberatung ſein wird, iſt ſalſch.
Es iſt nicht anzunehmen, daß vor dem Frühjahr
die Berufung in der Kommiſſion zur Beratung
kommen wird.

Der ruſſiſche Handelsvertrag.
Die jetzt in Berlin gepflogenen Verhandlungen
mit Rußland, welche früher in Petersburg abge=
haltenen
ſolgten, ſind, wie verlautet, in zweiter

Leſung des Entwurfs zu Ende gegangen. Unterdeſſen
wurden weiter die verſchiedenſten Gerüchte verbreitet.
Neben einem verſrühten Optimismus, dem ſchon alle
Schwierigkeiten als überwunden gelten, ſucht man
Mißtrauen zu ſäen mit Hinweiſen darauf, daß in
den bisherigen kommiſſariſchen Beratungen überhaupt
nichts erreicht und der Abſchluß eines neuen deutſch=
ruſſiſchen
Handelsvertrages ferner als je gerückt ſei.
Beide haben, wie eine aus dem Auswärtigen Amt inſpi=
rierte
Korreſpondenz ausführt, unrecht, die Schwarz=
malerei
aber noch mehr als die ſanguiniſche Hoff=
nung
. Ohne Zwiſchenfälle, ohne dramatiſche Span=
nung
ſind die Unterhandlungen in der Richtung auf
einen beiden Teilen als befriedigend genehmen Aus=
gleich
der ſtreitigen Punkte vorwärts geführt worden,
und ſie kommen dieſem Ziele ſtetig näher. Unüber=
brückbare
Meinungsverſchiedenheiten haben ſich nicht
herausgeſtellt und werden nicht erwartet. Deshalb
war auch in den Tagen der Begegnungen von Wies=
baden
und Wolfsgarten kein Anlaß zu näherem Ein=
gehen
auf die Handelsvertragsfrage gegeben. Zwiſchen
den beiden Kaiſern iſt davon überhaupt nicht ge=
ſprochen
worden, und wenn in den Unterredungen
der Miniſter der Gegenſtand geſtreift ſein ſollte, ſo
war es ſicherlich nur, um den Eindruck zu empfangen
und zurückzugeben, daß handelspolitiſche Schwie=
rigkeiten
, die auf die vertrauensvollen Beziehungen
der beiden Reiche ungünſtig abfärben könnten, nach
dem bisherigen Verlauf der Unterhandlungen nicht
beſorgt zu werden brauchen. Als im Januar d. J.
der erſte Schritt zur Einleitung des vorbereitenden
Schriſtwechſels geſchah, rechnete jeder den Dingen
näher Stehende mit einer längeren Dauer der Ver=
handlungen
, wie auch mit größeren Hemmniſſen,
als ſich tatſächlich ergeben haben. Die Wiederauf=
nahme
der Beratungen in St. Petersburg wird nicht
sine die hinausgeſchoben. An ein Verſumpfen der
Arbeiten iſt nicht zu denken, zur Uebereilung aber
liegt auch kein Grund vor.

[ ][  ][ ]

J. Beilage zum Darmſtädter Tagolatt.

N6 282.
Deutſches Reich.
Es wird allgemein als ſicher angenommen,
daß Graf Balleſtrem zum Präſidenten und
Graf Udo zu Stolberg zum erſten Vizepräſidenten
des Reichstages wied rgewählt werden. Für
den zweiten Vizepräſidenten Büſing, welcher ein
Mandat für den Reichstag nicht mehr erhalten hat,
müſſen die Nationalliberalen Erſatz ſtellen. Auch
aus dem Zentrum wird jetzt beſtimmt erklärt, daß
nach den jüngſten Erfahrungen, nach dem Dresdener
Parteitage und der Haltung der Sozialdemokratie,
ſicher kein Mitglied dieſer Partei eine Vizepräſidenten=
ſtelle
erhält.
- Für die Weltausſtellung in St.
Louis bereitet das preußiſche Unterrichtsminiſte=
rium
ein großartiges Werk vor, das eine zuſammen=
ſaſſende
Darſtellung des deutſchen Unter=
richtsweſens
in allen ſeinen Ziweigen enthalten
ſoll. Gegen 100 Mitarbeiter, durchweg Namen von
gutem Klang, ſind an dem Unternehmen beteiligt.
Profeſſor Lexis=Göttingen hat die Redaktion des
Werkes übernommen.
- Wie der Frkf. 3tg.; aus Rom mitgeteilt
wird, ſcheine der plötzliche Tod des Biſchofs
Anzer durch Gemütsbewegung entſtanden zu ſein,
wenigſtens verſicherten ſo Geiſtliche des deutſchen
Campo santo. Anzer. der ſchon lange unter gewiſſen
Verſolgungen zu leiden hatte, wahrſcheinlich weil
er zu deutſchfreundlich war, ſuchte ſich in Rom ver=
gebens
Unterſtützung beim Vatikan, wo man ſeinen
Plan, eine deutſche höhere Schule in ſeinem Bistum
zu gründen, nicht gern ſah. Als ihn aber der Kar=
dinalſtaatsſekretär
, Merry del Val, ſehr kühl auſ=
nahm
und ihm rundweg erklärte, daß er nie mehr
zu ſeinem Poſten zurücktehren werde, habe ihn das
zu hart getroffen.
Der Nat=ib. Korreſp. zufolge ſoll ge=
legentlich
einer Beſpeechung der Unzuträglichkeiten
in den kleinen Grenzgarniſonen im
Reichstage angeregt werden, den Offizieren, die
längere Zeit in kleinen Grenzgarniſonen Dienſt tun,
Aequivalente zu gewähren in Geſtalt von Zulagen,
wie ſolche in den Oſtmarken geſchaffen ſind.
- Für die Stärkung des Deutſchtums in
den Oſtmarken ſollen in den nächſten preußiſchen
Etat neue Forderungen eingeſtellt werden. Den evan=
geliſchen
Deutſchen in den Oſtmarken ſoll ebenſo wie
den Katholiken beſſere Gelegenheit gegeben werden,
ihren kirchlichen Bedürſniſſen zu genügen, da ſich
annehmen laſſe, daß dort, wo es an der Unter=
ſtützung
der evangeliſchen Kirche fehlt, das National=
polentum
Fortſchritte macht.
Ansland.
- Falls in der franzöſiſchen Kammer eine
Interpellation über die Dreyſus=Aſfäre ein=
gebracht
wird. wird die Regierung, ſo erfährt die
Agence Havas, die Vertagung der Interpellation,
bis die Reviſionskommiſſion geſprochen hat, verlangen,
damit das Parlament ſich nicht in die Angelegenheit!
einmiſche, deren gerichtlichen Charakter die Regierung
zu bewahren beabſichtigt.
- Die Tatſache, daß in der letzten Woche
zwei Sitzungen des ergliſchen Kobies mmmittel=
bar
nacheinander abgehalten wurden und ſich länger
als ſonſt ausdehnten, gab zu allerlei Gerüchten
Anlaß. Demgegenüber wird beſtätigt, daß das
Kabinett ſich nur mit der Erledigung der laufenden
Geſchäfte beſaßte. Die Gerüchte, daf eine baldige

Dienstag. den 1. Degember.

1903.

Auflöſung des Parlaments beabſichtigt ſei, ſind durch=
aus
unbegründet.
- Die ordentliche Tagung der geſetzgebenden
Körperſchaft in Rumänien wurde am Samstag mit
einer vom König verleſenen Botſchaft eröffnet.
In dieſer wird ausgeführt:
Die Beziehungen Rumäniens zu allen Staaten ſeien
fortdauernd die beſten und durch ſeine Haltung habe
Rumänien zur Aufkechterhaltung des Friedens beige=
tragen
, ein Ziel, das von den Großmächten ohne Unter=
laß
verfolgt werde. Das im Jahre 190r drei Jahre hin=
durch
behärrlich verfolgte Finanzſyſtem habe ſeine wohl=
tätigen
Früchte getragen. die Regelung der Ausgaben
nach den wirklich und katſächlich ſichergeſtellten Einnahmen
brachſe als Erfolg die Abwendung der finanziellen Kriſe
und den weiteren Erfolg des Wiederauflebens des
Kredits und die Erzielung von Ueberſchüſſen in drei
Jahren. Der Voranſchlag für die Finanzveriode 1904ſ05
t, wie im laufenden Finanzjahr. auf Grund eines Ueber=
ſchuſſes
aufgebaut. Der Voranſchlag zeigt eine gewiſſe
Erhöhung. was darauf zurückzuführen iſt, daß ein be=
trächtlicher
Teil der Einnahmen und Ausgaben, der bis=
ber
im Budget der Gemeinden erſchienen iſt, in das
Budget des Staats übernommen wurde, wie auch darauf,
daß das Anwachſen der Einnahnien eine Vermehrung
der Ausgaben näch ſich 309. Die Botſchaft erwähnt den
zukünftigen Zölltarif und ſtellt dann fef daß das
Eiſenbahnweſen, die Schiffahrt und die Binnenhäfen
einen güten Aufſchwung nehmen. Unter den in der
Botſchäft angekündigten Vorlagen befindet ſich eine ſolche
zur Hebung der nationalen Jnduſtrie, ferner eine Novelle
Zum Börſengeſetz und eine Vorlage betreffend die Neu=
organiſation
der Landgemeinden Die Botſchaft ſtellt
dann den Fortſchritt des öffentlichen Unterrichts feſt, ſo=
wie
daß die günſtige Lage der Finanzen es geſtattet
habe. den effektiben Stand der Armee zu erhähen. Bei
den diesjährigen Herbſimansvern habe ſich von neuem
gezeigt, daß das Land der Armee vertrauen könne.

Zur Verteilung der Rhodes=Stipendien
ſchreiben die -Alldeufſchen Blätters: Daranz daß ſich
ſchließlich fünk Leute für die Rhodes=Stivendien finden
würden, haben wir nie gezweifelt; eine Jronie des Schick=
ſals
iſt es freilich. wenn Söhne altadeliger Geſchlechter
ſich nun von dem nicht immer mit ſaüberen Mitteln
erworbenen Gelde des Emporkömmlinas Rhodes ernähren
laſſen. Ein Graf Talleyrand. deſſen Vater erſt die preu=
ßiſche
Staatsbürgerſchaft erworben hat. während die
übrigen Angehörigen der in Schleſien begüterten Familie
Fränzoſen geblieben ſind. wird wöhl auch gerade
ſicht als ein voſlwertiaer Verkreter des deutſchen Bolks=
tunis
gelten können. Der großen Kameradſchaft deutſcher
Studenten, die ſich in die verſchiedenen ſtudentiſchen
Verbände gliedert, gehören ſie jedenfalls nicht an. Die
deutſche Studentenſchaft aber hat mit einer
ſeltenen und erfreulichen Einmütigkeit bekumdet, daß ſie
die Annahmie eines Rhodes=Stipendiums mit dem natio=
nalen
Selbſtb=wußtſein eines deutſchen Studenten nicht
für vereinbar halte.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 1. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag mittag 2 Uhr den Königlich Großbritan=
niſchen
Geſchäftsträder Mr. Herbert und den Könialich
Großbritanniſchen Militärattachs bei der engliſchen Bot=
ſchaft
in Verlin Oberſtleutnant Graf Gleichen.
Ernannt wurde der Fihanzakgeſſiſt Herm. Karl
Otto Koch aus Düdelsheim zum Forſtafſeſor.
v.XL. Aus der von Sr. Maj. dem Kaiſer von
Rußland dem Herrn Staatsminiſter Rothe Exz. zu
Gunſten der Wohlfahrtseinrichtungen unfrer Stadt über=
gebenen
Summe; iſt auch dem Verein Heſſiſches
Lehrerinnenheim eine dankenswerte Spende zu teil ge=
worden
.
Im Groſh. Hofthegter wird morgen Max
Halbes jetzt vielgenanntes Drama Der Strom=,
das ſchon bei ſeiner Uraufführung am Wiener Hofburg=
theater
einen ſo nachhaltigen Eindruck ausübte, erſtmalig
in Szene gehen. Sämtliche Blätter haben übereinſtimmens
den großen und andauernden Erfolg dieſes neuen Werkes
Halbes konſtatiert. Dieſer wird ihm auch hier ohne

Zweiſel beſchieden ſein, zumal alle Hauptrollen mit unſern
erſten Schaulvielkräften beſetzt ſind.
1 Daz-Verſonalverzeichnis der Großh. Tech=
niſchen
Hochſchule für das Winterſemeſter 1903ſt ſabge=
ſchloſſen
am 16. November) iſt ſoeben erſchienen. Zie
Geſamtzahl der Studierenden und Hoſpitanten beträgt
danach 1968. gegen 1882 im Sonimerſemeſter. Von den
1968 Studierenden waren 400 aus Heſſen. 1423 aus
anderen deutſchen Staaten, und zwar 664 Preußen,
132 Bayern, 39 Elſaß=Lothringen, 35 Königreich Sachſen,
31 Baden. 28 Hamburg. 18 Württemberg. 1 Sachſen=
Weimar, 9 Sachſen=Meiningen, 8 Anhalt,. 9 Bremen,
7 Sachſen=Altenburg, 6 Mecklenburg=Schwerin, 5 Sachſen=
Koburg=Gotha. 5 Schwarzburg=Sondershauſen, je 4
Braunſchweig, Schwarzburg=Rudolſtadt, Waldeck, 3 Olden=
burg
und 1 Lippe=Detmold. Ferner 545 Ausländer,
daruͤnter 330 aus Rußland, 95 aus Oeſterreich=Ungarn,
19 aus der Schweig, 17 aus Schweden, je 16 aus Nor=
wegen
und Rumänien, 10 aus den Niederlanden, 9 aus
England, 5 aus Spanien, 4 aus Italien, 3 aus Argen=
tinien
und nur 1 aus Frankreich. Einſchließlich der
347 Hoſpitanten ſtudieren 257 Architektur, 268 Ingenieur=
weſen
, 630 Maſchinenbau, 533 Elektrotechnik, 178 Chemie.
2 Ihre Kaiſ. Hoh. der Grotzfürſt und die Großfürſtin
Sergius beehrten anlählich Ihrer Anweſenheit zu den
Hochzeitsfeierlichkeiten wie auch jetzt wiederhoſt das
Geſchäft der Herren Gebr. Dietze mit ihrem Beſuche
und machten daſelbſt belangreiche Einkäufe Auch Ihre
Majeſtät die Kaiſerin beehrte die genannte Firmna mit
ihrem Beſuche und erwarb u. a. das in dem einen Erker
3. 3. ausgeſtellte Landſchaftsbild. a
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre
Kaiſerl. Hoheik die Großfürſtin Sergius von Ruß=
land
beſuchten die Weihnachts=Ausſtellung bei den Herren
E. Wolff&am Cie und machten daſelbſt größere Einkäufe.
Mt.-V. Herr Kammerſäſiger Buff=ieſſen wird
in den bevorſtehenden beiden Konzerten des Mozart=
Vereins das folgende Liederprogkamim zum Vortrag
bringen: In dem Vereinslönzert am 3. Degember
im Saalbau:Weißt du nochr, Ueber Tag und Nacht=
Ständchen: von W. de Haan, Frithiofs Glücku von
E. Laſſen, Ich liebe Dich= von E. Grieg. Lockruf= und
Gewalt der Minner von A. Rückauf. In dem Volks=
koͤnzert
am 3. Dezember in der Turnyalle: Der
Mondi von F. Mendelsjohn. Sei mir gegrüßt von
Fr. Schubert, Schickſalslooſer von Adam Jenſen, Der
Hidalgs' von Rob. Schumann, Soldatenabſchied von
H. Sommer. Vien quä Dorina bellat, italieniſches
Volkslied, Frau Nachtigall=, deutſches Volkslied. Rhein=
lied
: von Ed. Laſſen.
- Wie aus der heutigen Annonce des hieſigen De=
tailliſtenvereins
hervorgeht, fordert derſelbe zu
einer allgemeinen Schaufenſterdekoration aller hieſigen
offenen Ladengeſchäfte für am Sonntag, den 6. Ve=
zemberl
. 3. auf. Dieſe an ſich äußerſt lobenswerte
Anregung dieſes Vereins freut üns Um ſo mehr, als
durch eine derartige Schaufenſter=Ausſtellung das ſeit=
herige
düſtere Sträßenbild behoben, wie auch die Auf=
merkſamkeit
des kaufenden Publikums von Darmſtadt
und Umgegend gefeſſelt wird. Man darf der feſten Ueber=
zeugung
ſein, däß die Darmſtädter Ladenbeſitzer den Be=
weis
zu liefern verſtehen, die geplante Veralſkaltung auf
eine ſolche Höhe zu bringen, die denjenigen der be=
nachbarten
Großſtädte nicht nachſtehen und hierdurch
nach jeder Nichtung hin einen vollen Erfolg erzielen
werden.
5 Das verſchobene Abſchieſen der vriv. Schützen=
geſellſchaft
fand am letzten Samstag. den 28. November,
ſtatt, Nach Schluß desſelben hielk Herr Oberſchützen=
meiſter
Hickler einen Vortrag über Elchiagd
in Norwegen. Er ſchilderte in lebhaften Farben die
mit großen Strapazen und Anſtreugungen verbundene
Jagdr Dieſelbe -iſt nur ausdauernden und geſunden
Nakuren zu empfehlen. Herr Hickler zählt dieſe Jags
zu den ſchönſten Erinneruſigen ſeines Lebens und ſtellte
Zieſelben höher als ſeine Nilfahrten und Jagden in
Afrika. Was die Jagd ſelbſt anbetrifft, ſo it dieſelbe
nur mit Elchhunden auszuführen, und es klinge faſt wie
Jägerlatein. wenn er jagen würde, auf welche Ent=
fernungen
dieſe Hunde die Fährten der Elche wittern.
Die Hünde ſind nücht wie unſere Jagdhunde angeleint.
ſondern mit einem vollſtändigen Geſchirr verſehen Hat
der Jäger den Elch in ſchußgerechter Nähe, ſo
heißt des ſchnell und ſicher'ſchießen. Das Wild
windet und äugt ſehr ſcharf und ſpringt ſofort bei dem
geringiten Geräuſch, welches durch das Anpürſchen des

Konzerte.
½ Der Mogart=Verein hatte am Samstag
abend im Cacohſaale des ſtädtlichen Saalbaies einen
Kammermuſikabend veranſtaltet, der von dem
rühmilichſt, bekannten; böhmiſchen Streich=
guartett
der Herren Karl Hoffmann G. Geige).
Joſeph Suk C2. Geigeh, Oskar Nedbal (Violch und Profeſſor
Hans Wihan (islöncello) ausgeführt wurde und ein
zahlreiches, vorwiegend aus muſikaliſchen Kreiſen ſich
refrutierendes Publikum angezogen hatte. Ueber das
Quartett ſelbſt und deſſen Zuſammenſpiel, das ſowohl
hinlichtlich der techniſchen Ausführung, äls auch der muſi=
kaliſchen
Auffaſurg und Vertiefuſig, der Voͤrtrags=
ſchattierung
und der Abtönung der Inſtrumente und des
gegenſeitigen Anpaſſungsvermögens überhaupt, als
müſtergüſtig bezeichnet werden lann, iſt neues nicht mehr
zu ſagen. Vielleicht aber hätte der größere Teil des
Publſkums vorgezogen, gerade von dieſem Quartett'ſchon
bekannte und bedeutende Kammermuſiiwerke zu hören,
Um davon zu lernen als' mit neueren Werken teils
zweiſelhaften Wertes beiannt gemacht zu werden. Das
an techniſchen Schwierigkeiten reiche Quartett in As-dur
Op. 105 von Dvorak iſt bei allem ſeinem Formenreichtum
und ſeiner Stilgewandtheit herbe und ſezt eine der Kunſt
feindliche Sprödigkeit entgegen, weshalb es der Inter=
pretation
eine ncht gerade dankbare Aufgabe ſtellt,
während das als zweites Stück zum Vortrag gebrachte
gans ſezeſſioniſtiſche Bahnen wandelnde Quarkett E-mol
lop. 12) von Erald Straeßer der Einheit des Stils noch
entbehrt, wenn es auch frappierende Proben eines reich=
begabten
Talentes und einer zundenden, leidenſchaftlichen
und dramatiſch bewegten Sprache aufweiſt. Die Aus=
führung
beider Werke war äuberſt tenperamentvoll.
Würdis beſchloſſen wurde der Abend mit dem ſtilvollen,
dem Geiſte der Kompoſition ebenbürtigen und auf der
Höhe der Vollendung ſtehendens Vortrag des
Beethovenſchen Streichquartetts in Bs-dur op. 7. Die
geſchätzten Künſtler ſahen ſich durch enthuſiaſtiſchen Bei=
fall
reich geehrt.

Vorträge.
5 Der Nichard Wagner=Verein hatte zu ſeinem
76. Vereinsabend, der am Samstag im Saale der Stadt
Pſungſtadts abgehalten wurde, Frl. Dr. Ella Menſch
zu einem Vorträge über Lohengrin und Parſikal in der
Sage und bei Richard Wagneri gewönnen. Trotz des
ſchlechten Wetters war der Beſich ein derartiger, daß die
Sißzgelegenheit nicht ausreichte und zu ſpät gekommene
ſtehen mußten.
Die Rednerin verweilte in ihrem Vortrage haupt=
ſächlich
auf dem geiſtig=idealen Iuhalt der beiden Muſik=
bramen
, ihren gemeinſamen Beziehungen und techniſchen
Unterſchieden. Der Unterſchied in der Technik liege ſchon
darin begründet, daß der Lohengrins eine Schöpfüng
des jungen Künſtlers ſei, während der Parſifals dem
alternden Wagner ſeine Entſtebung verdanke. Um ſich
in den milden Frieden, der den Parſtfal durchweht, hinein
leben zu können, mußte der Künſtler die feeliſchen
Schmerzen, welche die Lohengrin= und Wotan=Naturen
verzehren, ſelbſt am eigenen Leibe erfahren haben. Die
Vortragende ſchilderte die verſchiedenen Charaktere der
einzelnen Dramen, ihre Herleitung aus der Sage und
widmete ſich eingehender der Telkamund= und Brtrud=
tragsdie
. Sie beleichtete den ſcharfen Gegenſatz zwiſchen
den dem chriſtlichen Und heidniſchen Weſen entommenen
Geſtalten, von welchem Gegenſatz Wagner in beiden
Dramen ausgiebigen äſthetiſchen Gebrauch gemächt habe.
Schließlich wurde Auch das Bühnenbild. welches die beiden
gewaltigen Opern erfordern, ſowie das muſikaliſche Leben
Serſelben eingehender Kritik und Beſprechung unterworfen.
Reicher Beifall folgte dem ca. einſtündigen Vortrag.
2 Der Volksbildungsverein nahm' am
Sonntag ſeine allwinterlichen Muſeumsführungen
wieder äuf mit einem durch zahlreiche Muſterſtücke recht
anſchaulich gemachten Vortrag des Herrn Muſeumsaſſi=
ſienten
Dr. Wittich über Edelmetalle. Der Vortragende
erwähnte im Eingang ſeiner Ausführungen, daß das
Hols der für unſer Wirtſchaftsleben wichfigſte Fakkor ſei=
der
allgemeine Wertmeſſer aller Dinge, der mehr Kriege

verurſacht und Wunden geſchlagen habe als das Eiſen.
Die Vorzuge des Goldes ſeien ſeine edle Farbe, die relative
Seltenheit ſeines Vorkommens, ſeine Widerſtandsfähig=
keit
gegen natürliche Einflüſſe, Dehnbarkeit und Härte.
Es kömme an ſehr vielen Stellen der Erde als Berg=
ſold
: vor und werde vielfach durch das Waſſer in die
Ebene geführt, um als ſog. Seifengold' ſich abzulagern.
Letztere Erſcheinungsform iſk diejenige, die überall zuerſt
ausgebeutet wurde und deren Ausbeutung durch en
größeren Goldgehalt auch dem einzelnen Mann möglich
ſt. Unter Vorzeigung von Erzproben beſprach der Hor=
tragende
ſodann einige der vorkommenden Fundſtellen
von Gold und die Miſſeralien. mit denen vereinigt es
vorkommt wie Schwefelkies, Urſenkies ſaus derartigem,
von Reichenſtein in Schleſien ſtammenden Gold ſind die
Taufgefäße und Eheringe des deutſchen Kaiſerhauſes ge=
arbeiketh
, kriſtallener Schiefer, Quarzgängen u. ſ. w. Be=
ſonders
eingehend verbreitete er ſich nber dds Rheingold, das
früher ziemlich reichlich vorkani, heute aber nür noch von
einem Mann, und Zwar in Speyer gewonnen wird.
Intereſſe erregten einige vorgezeigte Münzen aus Rhein=
gold
. unter denen ſich auch heſſiſche befanden. Letztere
waren aus Gold geſchlagen, das zwiſchen 1833 und 1835
zwiſchen Stockſtadt und Gernsheim gewonnen worden war.
Ein Prachtſtück deutſchen Goldes iſt ein aus Weſtfalen
ſtamntender goldener Pokal, der heute eine Zierde Unſeres
Muſeums biſdet. Milteiluſigen über den zur praktiſchen
Veraͤrbeikung des Goldes erforderlichen anderweiten Metali=
zuſatz
und über die Goldproduktion bildeten den Schluß
des Vortrags. Die Produktion betrug 1801 396.000 Kilo=
gramm
im' Werte von 1200 Millionen, wovon auf die
Vereinigten Staaten 336 Millionen, auf Deutſchland da=
gegen
nuͤr eine viertel Million entfallen. - Herr Gymnaſial=
kehrer
Lerch. der Vorſitzende des Volksbildungsvereins.
dankte dem Redner der einen weiteren Vorkrag über
Silber und Piatin in Ausſicht ſtellte, und lud zahl=
reichem
Beſuch der nächſten Führun
nae ein.

[ ][  ][ ]

Nummmer 284

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den L. Degember 1903.

Jägers verurſacht wird, in hohen Fluchten davon, keine
Abgründe, Waſſerläufe und Seen, ſcheuend. Aus=
gewachſene
Elche ſind am Widerriſt bis zu 2 Meter hoch
und Elche von 10-12 Zentner ſind keine Seltenheit. Der
weidgerechte Jäger ſchießt nur Elchochſen, keine Kühe.
Herr Hickler hatte dieſes Jahr großes Weidmannsheil
und hatte innerhalb vierzehn Tagen einen Zwölfender,
einen Zehnender und einen Gabler geſchoſſen. An=
geſchoſſenes
Wild geht ſehr weit und muß der Jäger
manchmal dem Elch 4-6 Stunden lang nachfolgen, bis
er ihn zur Strecke bringen kann. In Norwegen beſteht
das Geſetz, daß, wenn der Jäger einen Elch weidwund
geſchoſſen, er denſelben auf fremdem Jagdgebiet verfolgen
kann, nur muß er jedesmal an der Jagdgrenze einen
Bruch niederlegen. Um dem Ausrotten der Elche
vorzubeugen, hat die Regierung jetzt jedes Jahr
nur, noch vierzehn Tage Abſchuß während, der
Brunftzeit im September, geſtattet. Der Redner
kam auch bei Schilderung der dortigen Gegend
auf die mit ihren Nenntierherden, herumziehenden
Lappländer zu ſprechen. Sie haben dasſelbe An=
ſehen
wie bei uns die Zigeuner. Troßdem gibt es
Familien, welche einen bedeutenden Wohlſtand aufweiſen
können. Eine Familie von 10 Perſonen hatte eine
Renntierherde von tauſend Tieren im durchſchnittlichen
Wert von 50 Mk. pro Stück. Es iſt den dortigen Be=
wohnern
geraten, ſich keins von den gezeichneten Renn=
zieren
zu ſchießen oder anzueignen, andernſalls die
Lappen blutige Nache üben würden.
Herr Oberſchützenmeiſter Hickler hatte noch eine hoch=
intereſſante
Ausſtellung arrangiert, beſtehend in, in
Norwegen in großer Anzahl aufgenommenen Photo=
graphien
, Jagdtrophäen, Elchſchädeln mit Geweihen,
Zwanzigender, Zwölfender, Zehnender uſw. An den mit
großem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich ein
Abendeſſen an. Herr Schützenmeiſter Heißner
brachte auf den Redner ein begeiſtert aufgenommenes
Horridos aus, das Mitglied, Herr Kunſtmaler Auguſt
Horſt überreichte ein von ihm kunſtvoll ausgeführtes
Scheibenbild. Elchwilds darſtellend. Nach dem Eſſen
fand noch gemütliches Beiſammenſein unter den Klängen
des Orcheſter=Vereins und Vorträgen der Mitglieder ſtatt.
Herr L. Schneider erſuchte den Vorſtand, dergleichen
Veranſtaltungen allmonatlich treffen zu wollen, was
freudigen Beiſall fand. Ein Extrazug der Straßenbahn
brachte die Teilnehmer nach Hauſe.
- E. Kriegerverein Darmſtadt. Herr Pfarrer Vogel
wird am Mittwoch, den 2. Dezember, abends 9 Uhr, in
der Monatsverſammlung einen Vortrag halten über
den Afrikareiſenden Dr. Eduard Vogel, worauf die Mit=
glieder
auch an dieſer Stelle aufmerkſam gemacht werden.
- Am Sonntag (29. Nov.) hatten wir das Ver=
gnügen
, den Orcheſter=Verein Darmſtadt unter der
Direktion des Herrn Kapellmeiſters Ph. Raab in dem
geräumigen und ſchön hergerichteten Konkordiaſaale kon=
gertieren
zu hören. Das erſte Programm, mit dem der
unge Verein ſich präſentierte, war hübſch zuſammen=
geſtellt
und kann in ſeinen Ausführungen - zumal wir
es hier nur mit Dilettanten zu tun haben - als eine
durchaus hübſche Leiſtung bezeichnet werden. Beſonders
gut gefielen die Quvertüre zur Oper Weiße Dame= ſowie
der lebhafte und flotte Orcheſter=Vereins=Marſch von dem
Vereinsmitgliede Friedrich Fiſcher, der, erſt 15 Jahre
alt und ſich dem Muſikerberufe widmend, denſelben als
Komponiſt ſelbſt dirigierte; dem begabten jungen Künſtler
wurde lebhafter Beifall zuteil. Ebenſo fanden die Vor=
träge
des Cornet=Quartetts:Die Ehre GottesGBeethoven)
und Abendlied (Mozart) dankbare Aufnahme. Zwei
Humoriſten, die Herren Fillmann und Rob. Schneider
boten mit heiteren Detlamationen angenehme Abwechs=
lung
im Programm, das um 8½ Uhr abends begann
und um 11 Uhr ſein Ende erreichte. Herr Kapellmeiſter
Ph. Raab, der ſich um die Einſtudierung ſehr verdient
gemacht hat, ſowie ſeine kleine Künſtlerſchar können auf
dieſes Erſtlingskonzert, das leider mäßig beſucht war,
mit Befriedigung zurückblicken.
2 Um auch weitere Kreiſe mit der großen Bedeutung
bekannt zu machen, die das Jahr 1903 in der Entwicke=
lungsgeſchichte
Heſſens hat, wird auf Anregung des
Vereins für Verbreitung von Volks=
bildung
Herr Haus= und Staatsarchivar Dr. Dieterich
nächſten Montag im Kaiſerſaal' einen Vortrag halten.
2 Der Vorſtand des Vereins der Detailliſten
macht darauf aufmerkſam, daß in letzter Zeit in ſüd=
deutſchen
Städten eine Pariſer Firma verſucht - wie es
ſcheint mit außerordentlichem Erfolg - Weißwaren,
ſeidene Unterröcke und ähnliche Artikel im Wege
des Schneeballen=Hydra=Syſtems abzuſetzen. Die Damen
benutzen gern die Gelegenheit, ſich einen echt Pariſer
ſeidenen Unterrock im angeblichen Wert von 40 Fres. zu dem
billigen Preis von 2 Mk. zu beſchaffen. Die Pariſer
Firma riskiert nichts; ſie liefert den Nock erſt dann, wenn
Kupons im Geſamtwert von über 40 Fres. abgeſetzt ſind
Die deutſchen Damen aber riskieren, wegen Veranſtal=
tung
einer Lotterie ohne obrigkeitliche Erlaubnis nach
5 286 des R.=St.=G. mit Gefängnis bis zu zwei Jahren
oder mit Geldſtrafe bis zu 3000 Mk. und außerdem nach

8 22, bezw. 26 des Neichsſtempelgeſetzes mit Geldſtrafe
von nicht unter 250 Mk. beſtraft zu werden. Die An=
wendbarkeit
dieſer Paragraphen auf das Schneeballen=
Syſtem iſt wiederholt vom den Gerichten ausgeſprochen
worden. Das kann teure Röcke geben. Alſo Vorſicht!
O Im Großherzogtum Heſſen wurden im letztver=
floſſenen
Jahre 1902 30 840973 Kg. ſteuerpflich=
tige
Brauſtoffe zur Vierbereitung verwendet. Davon
entfiel der weitaus größte Teil, nämlich 30 697641 K9.,
auf geſchrotenes Gerſtenmalg, 21652 Kg. auf ſonſtiges
Getreide und Maismehl, 121 520 89. auf Reis und
160 Kg. auf Zucker. Die Verwendung anderer Brau=
ſtoffe
als Gerſtenmalz macht hiernach noch nicht einmal
ein halbes Progent aus. Das Hauptſteueramt
Darmſtadt iſt an dieſen Mengen mit 6335914 N9.
Getreide und 49829 59. Malzſurrogaten beteiligt. Die
Menge des gewonnenen Bieres - durchweg unter=
gäriges
- belief ſich auf 1567134 Hektoliter, die Höhe
der gezahlten Brauſteuer auf 1233671 Mk. 83 Pfg.
- Der Verein der freiſinnigen Partei hält am
Mittwoch abend im Kaiſerſaal- (Schlaraffiaſaah eine
Mitgliederverſammlung ab, in der nach einleitendem
Vortrag über politiſche Tagesfragen diskutiert werden
ſoll. - (S. Anzeige.)
2 Im Ebangeliſchen Arbeiter= und Handwerker=
verein
(Stiftsſtr. 47 findet, wie ſchon gemeldet, heute
abend 81 Uhr ein religiöſer Diskuſſionsabend ſtatt. Herr
Pfarrer Lic. Eck wird denſelben durch einen Vortrag über
das wichtige Thema: Nachfolge Jeſu und chriſtliche
Selbſtändigkeit einleiten. Daran ſoll ſich eine freie Aus=
ſprache
anſchließen. Die Mitglieder des Vereins, auch
die Frauen, ſind herzlich eingeladen. Gäſte ſind ſehr
willkommen. Der Eintritt iſt natürlich frei.
C Die Kapelle des Garde=Dragoner= Negi=
ments
Nr. 23 eröffnete am Sonntag abend die Reihe
ihrer diesjährigen Sonntagskonzerte im Kaiſerſaalz mit
einem paſſend zuſammengeſtellten Programm. Das Kon=
zert
war gut beſucht und wurden die einzelnen Nummern
lebhaft applaudiert, ſo daß ſich die Kapelle des öfteren zu
Zugaben verſtehen mußte. Die Konzerte werden von jetzt
ab regelmäßig ſtattfinden.
2 Im Kaiſerpauorama Wilhelminenſtraße 29) wird
dieſe Woche die Niviera, jener reigende Küſtenſtrich
Südfrankreichs und Oberitaliens, der durch ſeine land=
ſchaftlichen
Schönheiten, ſowie ſein mildes ſüdliches
Klima weltbekannt iſt, vorgeführt. Außer Hyéres, Cannes,
Nigsa, Mentone, Ventimiglia, Bordighera, San Remouſw.,
beſuchen wir Monaco, wo ſich die ganze Pracht der ſüd=
lichen
Flora entfaltet, und Monte Carlo mit ſeinen
Prachtbauten und Anlagen, ſelbſtverſtändlich nicht ohne
einen Blick in den ſchon für manchen verhängnisvoll
gewordenen Spielſaal zu tun. Dieſe unvergleichlich
ſchöne Gegend mit dem herrlichen Blau des Himmels
und dem meerbeſpülten Strande entzückt alle Beſucher.
2 Pfungſtadt, 29. Nov. Man ſchreibt uns: Die
geſtrige Notiz aus Pfungſtadt, betr. des Sprengens der
Kamine der früheren Altramarin=Fabrik, bedarf
einer Richtigſtellung, indem möglicherweiſe angenommen
werden könnte, daß das ganze Fabrikanweſen abgebrochen
worden ſei. Es handelt ſich in dieſem Fall nur um
3 hohe Schornſteine der ſogenannten alten Fabrik, welche
den weitaus kleinſten Teil der früheren Ultramarin=
Fabrik bildet. Die Beſitzer haben ſich mit ſchwerem
Herzen entſchloſſen, dieſen Teil dem Abbruche zu be=
ſtintmen
, nachdem es offenbar infolge der ungünſtigen
Verhältniſſe, wie ſie ſeit Jahren in Pfungſtadt liegen,
unmöglich erſchien. das ganze Anweſen zu verkaufen.
Das durch den Abbruch frei werdende Terrain wird ſich
nun vielleicht mit der Zeit als Baupläße eher verwerten
laſſen, während der weitaus größte Teil des Fabrik=
anweſens
, die ſogenannte neue Fabrik mit ihren weit in
der Ferne ſichtbaren hohen Kaminen, demnächſt wieder
einen Fabrikbetrieb erhalten dürfte, wenn die Gemeinde=
vertretung
in einigen Fragen ein Entgegenkommen zeigen
wird. Die Sprengung der 3 Kamine wird tatſächlich am
4. eventl. auch noch am 5. Dezember durch eine Ab=
teilung
Pioniere aus Kaſtel, die mit dem 9 Uhr=Zuge in
Pfungſtadt eintreffen, ſtattfinden, und dürfte dieſes
Schauſpiel, das gewiß doch hochintereſſant und ſelten
iſt, eine Anzahl Schauluſtige nach Pfungſtadt ziehen.
Beſonders ſich dafür Intereſſierende mögen hiermit
auf dieſe Arbeiten der Pioniere aufmerkſam gemacht
werden.
- Shprendlingen bei Offenbach, 29. Nov. Ein äußerſt
verwegener Einbruchsdiebſtahl wurde am letzten
Donnerstag am hellen Tage bei einem hieſigen Ein=
wohner
ausgeführt. Die Frau des Philipp Müller VIII.
hatte ſich auf wenige Minuten nur vom Hauſe entfernt,
als drei Strolche in das Wohnhaus eindrangen und ſich
an die Durchſuchung aller Kiſten und Kaſten machten.
Die Hausfrau kam in dem Momente zurück, als die
frechen Spitzbuben gerade in der erbrochenen Kommode
herumwühlten. Sie ergriffen nun die Flucht. Die ſehr
bald verſtändigte Polizei vermochte jedoch zwei der Gau=
ner
einzuholen und zu verhaften.
Mains, 30. Nov. Heute fand die feierliche Wahl
eines Nachfolgers des am 5. November 1903 verſtorbenen

Biſchofs Dr. Heinrich Brück ſtatt. Das Domkapitel
verſammelte ſich am Wahltage im großen Saale des
Viſchöflichen Hauſes, um daſelbſt den landesherrlichen
KLommiſſar, Geh. Oberjuſtigrat Lorbacher, zu begrüßen,
welcher das allerhöchſte Beglaubigungsſchreiben über=
reichte
und alsdann vom Domkapitel zum hohen Dome
geleitet wurde. Der Kommiſſar wohnte dem Hochamt
bei und wurde nach demſelben von Mitgliedern der
Domgeiſtlichkeit in die Dompfarrkurie geleitet, woſelbſt er
bis zur Veendigung der Wahlhandlung verweilte. Die
Wahl fand durch das Domkapitel in der Nikolaus=
kapelle
ſtatt. Der Domkapitular Dr. Bendix verkündete
darauf das Reſultat von der Kanzel. Gewählt wurde
der Domkapitular Proſeſſor Dr. Georges Kirſtein,
ein geborener Mainzer. Er iſt als Sohn des im Jahre
1898 verſtorbenen Bezirksgerichtsrats Kirſtein im Jahre 1832
geboren und war als Kaplan in Darmſtadt von 1837
bis 1891, in welchem Jahre er Pfarrer in Gau=Algesheim
wurde. Im Jahre 1902 wurde er zum Domkapitular in
Mainz und 1903 zum Seminar=Regens ernannt.
Ueber die Funktionen des landesherrlichen Kom=
miſſars
bei der Wahl ſchreibt die Köln. Volkssto.:
Von dem Regierungskommiſſar bei den Viſchofswahlen
iſt in den Bullen, welche die Wahl regeln nirgends die
Rede. Daß ein ſolcher der Wahl beiwohnt, iſt daher
durch die Gewohnheit eingeführt worden, und die Art
und Weiſe der Teilnahme iſt in den einzelnen Diögeſen
ſehr verſchieden. Am weiteſtgehenden waren wohl ſeine
Vollmachten in Mainz. Noch bei der letzten dort be=
tätigten
Wahl am 21. Dezember 1899. aus der Dom=
kapitular
Dr. Brück als Biſchof hervorging, 30g der
Regierungskommiſſar mit dem Domkapitel in den Wahl=
raum
, hielt dort vor der Wahl eine Anſprache an die
Domkapitulare, wohnte dem ganzen Wahlakte bei und
hielt nach demſelben eine zweite Anſprache an die Wähler.
In Mainz iſt die Sache jetzt in der oben erwähnten
Weiſe ſehr vereinfacht. Der weitere Modus iſt folgender:
Hat die Wahl zu einem Ergebnis geführt und iſt der
Gewählte in der Domkirche anweſend und hat er ſich be=
reit
ecklärt, die Wahl anzunehmen, ſo wird er ſogleich
nach der herkömmlichen lateiniſchen Formel durch das
Kapitel als erwählter Viſchof erklärt, ſein Name vom
Notarius apostolicus in das ſchon bereitete Wahl=
inſtrument
eingetragen und dasſelbe von ſämtlichen
Kapitularen, Skrutatoren und Zeugen unterſchrieben.
Dann erſt wird der Regierungskommiſſar aus der Dom=
pfarrkurie
zur Wahlkapelle abgeholt und empfängt die
amtliche Mitteilung von dem Ergebnis der Wahl. Dieſe
Regelung der Angelegenheit des Regierungskommiſſars
iſt mit Freude zu begrüßen. Wir wiſſen keine Diöſe, wo
dieſelbe ſo den kirchlichen Anſchauungen entſpricht, wie in
Mainz. Wie die heſſiſche Regierung in Erledigung der
Kandidatenliſte ein Vorbild für ſämtliche Regierungen
geworden iſt, ſo muß auch anerkannt werden, daß ſie zur
Beſeitigung von Mißbräuchen, wie der Teilnahme des
Kommiſſars an der Wahl, ſich entgegenkommend gezeigt
hat. Nach ganz kurgen Verhandlungen waren beide
Teile einig und die Löſung der Frage iſt für Regierung
wie für Kapitel höchſt zufriedenſtellend. Hatte Mainz
ſeither dem Regierungskommiſſar die weiteſtgehenden Be=
fugniſſe
zugeſtanden, die ihm rechtlich nicht zukamen, ſo
hat es jetzt dieſe Frage für alle anderen Diözeſen vorbild=
lich
gelöſt.
Mainz. 28. Nov. Vor etwa vier Wochen ver=
ſchwand
hier ein noch die Schule beſuchender Knabe
und es gelang weder den Bemühungen der Eltern noch
der Polizei, den Flüchtling ausfindig zu machen. Geſtern
hat man ihn dem Tgbl.. zufolge in Wiesbaden er=
mittelt
und nach Mainz gebracht. Während dieſer vier
Wochen hat ſich der Junge am Bahnhof in Wiesbaden
herumgetrieben und Gepäck getragen, während der Nacht
ſchlief er in einem Eiſenbahnwagen. Das Gepäcktragen
war für den Jungen ganz eintraglich denn er hatte
ſogar 12 Mark geſpart.
Ld. Hungen, 29. Nov. Heute Nachmittag fand im
Solmſer Hofc eine Verſammlung von Verkehrs=
intereſſenten
von hier und der Umgegend ſtatt, in der
beſonders die Bahnverbindungen nach Friedberg,
Frankfurt und Laubach beſprochen wurden. Es trat der
Wunſch nach einer Vermehrung und beſſeren Ausgeſtal=
tung
dieſer Verbindung hervor. Auch hofft man, daß
der Bahnverkehr zwiſchen Friedberg und Mucke bald zu
einem durchgehenden ausgeſtaltet wird, gegenwärtig iſt
dieſe Strecke in zwei geteilt: Friedberg-Hungen und
Hungen-Laubach-Mücke. Der geſamte Bahnhof ſoll
umgebaut und erweitert werden, das Gelände iſt bereits
erworben. An zuſtändiger Stelle iſt man auch mit dem
Projekt, zur Unterführung des Perſonen=
verkehrs
beſchäftigt. Wenn man erwägt, daß täglich
40 Züge ein= und auslaufen und der Perſonenverkehr
ein bedeutender iſt, wird man die Tunnelführung dringend
nötig erachten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 29. Nov. Der Kaiſer
hat die Teilnahme an der von Ende November bis an=

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Goethes Gartenmauer. Wie viel Goethe,
namentlich in ſeinem Alter, durauf hielt, daß ihm nie=
mand
in ſeinen Kloſtergarten; wie er das Gärtchen an
ſeinem Hauſe nannte, hineinſchielen und ihn beobachten
konnte, geht nach einer Mitteilung der Köln. 3tg. aus
dem geharniſchten, in heutiger Zeit faſt komiſch be=
rührenden
Einſpruch hervor, den er am 3. März 1818
dem Großherzoglichen Stadtgericht zu Weimar zuſchickte,
als ſein Gegenüber noch ein Stockwerk mit
mehreren Fenſtern aufbauen wollte. Er ſchrieb:
Da ich nun hieraus manche Unannehmlichkeit und Ver=
druß
zu befürchten habe, und keineswegs zu leiden ver=
bunden
noch geſonnen bin, daß meine natürliche Frey=
heit
von dergleichen läſtigen in mein Garteneigentum
gehenden Fenſtern willkürlich beeinträchtigt werde, ſo er=
ſuche
ich hierdurch hochlöbliches Stadtgericht, gedachten
Bau zu ſiſtieren und denen Unternehmern deutlichen
Grund= und Aufritßz anzubefehlen, woraus ihre Abſichten
und Wünſche unfehlbar zu erkennen ſehen, damit man
das Rechtliche ohne weiteres zugeſtehen, das Wider=
rechtliche
aber ebenmäßig ablehnen könne. Goethe
wollte keine eigentlichen Fenſter, ſondern nur zwei kleine,
mit Glas verſchloſſene Oeffnungen zugeſtehen, was ihm
auch zugeſagt wurde. Am 25. April 1818 ſchreibt er aber
entrüſtet: Da ich aber jetzt deutlich wahrnehmen muß,
daß man nicht geſonnen iſt, obiges Verſprechen zu
halten, unter deſſen ſtrenger Erfüllung ich doch allein
geſtattet, zwey in meinen Garten gehende Licht=
löcher
anzubringen, vielmehr allem Anſchein nach ſechs
wirkliche Fenſter angelegt werden ſollen, ſo erſuche ich
eine hochlöbliche Oberbaudirektion, zu bewirken, daß
Bauherr und Zimmermeiſter ſtreng angehalten werden,
ihrem Verſprechen pünktlichſt nachzukom en Schließ
lich ſetzte er dann ſeinen Willen durch.

1 Neue Zeitſchriften. Das erſte Heft ( Januar-
hefth
der Süddeutſchen Monatsheſtei heraus=
gegeben
von Wilhelm Weigand, gelangt ſoeben zur Aus=
gabe
. Darin beginnt Pfarrer Dr. Friedrich Naumann
mit groß angelegten Erörterungen über den deutſchen
Süden: Der wiſſenſchaftliche Teil enthält einen Aufſatz
aus der Feder des Führers der jungen Zoologenſchule,
Dr. Hans Drieſch, der hier mit dem Darwinismus ab=
rechnet
und die Zukunftsanfgaben der experimentellen
Zoologie darlegt. Ihm folgt: Proſektor Dr. Eugen
Albrecht, der den Verſuch macht, ein gebildetes Laien=
publikum
in die neueſten Ergebniſſe der Pathologie ein=
zuführen
. Der künſtleriſche Teil bringt an erſter Stelle
den Veginn einer Selbſibiographie des berühmten Meiſters
Hans Thoma in Karlsruhe, dann einen Aufſaß von Dr.
Paul Marſop, der für München als Kunſiſtadt eintritt
und einen erſten Beitrag von Dr. Joſef Hofmiller über
das Deutſche Theater unſrer Zeit, der unſre Theaterzu=
ſtände
einer vernichtenden Kritik unterzieht. Der belle=
triſtiſche
Teil enthält humoriſtiſche Erzählungen, Gedichte
und die erſte Veröffentlichung der neueſten Kompoſition
von Hans Pfitzner, eines Liedes für eine Singſtimme
mit Klavierbegleitung. Beſtellungen (Jahres=Abonnement
12 Mk.) nehmen alle beſſeren Buchhandlungen oder der
Verlag der Süddeutſchen Monatshefte; München,
Königinſtraße 59, entgegen. - In Nichard Schröders
Verlagsbuchhandlung, Berlin W. Bayreutherſtraße 11,
erſchien die erſte Rummer der von dem Publigiſten Theo=
dor
Wolff=Thüring herausgegebenen zwangsloſen Schrif=
ten
: Kritiſche Studien= (Heft 40 Pfo.). Dieſelben
machen ſich die kritiſch=philoſophiſche Erörterung der be=
ſtehenden
Zeit= und Streitfragen auf dem Gebiete, der
Kunſt, Wiſſenſchaft und Ethik ſowohl wie dem der Tech=
nik
, Wirtſchaft und Politik zur Aufgabe, ſcharf angreifend
gegen die ſich allerorts breitmachende Demagogie, Halb=
bildung
und Inferiorität, unabhängig von den Parteien,

jedoch unter entſchiedener Betonung des nationalen
Standpunktes, auf Grundlage einer einheitlichen Welt=
und Lebensanſchauung. - Der Pitaval der
Gegenwart= Almanach intereſſanter Straffälle VVer=
lag
von C. L. Hirſchfeld=Leipzig). Schon ſeit langen
Jahren fehlt es in Deutſchland an einer Zeitſchrift, die
intereſſante Straffälle in aktengetreuer Darſtellung einem
größeren Publikum zugänglich macht. Die vorliegende
Zeitſchrift iſt dazu beſtimmt, dieſe Lücke auszufüllen. Sie
wendet ſich an das geſamte gebildete deutſche Publikum,
nicht um der Senſationsluſt zu frönen, ſondern in dem
Gedanken, daß die jedermann intereſſierenden kulturellen
Verhältniſſe der Gegenwart in ihren Schattenſeiten nir=
gends
deutlicher zu Tage treten als da, wo ſie zu einem
Konflikt mit dem Strafgeſetze führen. Heſt 1 enthält:
1. Der falſche Ciſterzienſerr. 2. Der Berliner Student
Walter Fiſcher aus Eiſenach als Mörder ſeiner Geliebten.
3. Himmelsbriefe.

Kleines Feuilleton.
- St. Petersburg unter Waſſer. Gegen
2 Uhr nachts auf den 25. November begann inſolge des
heftigen Weſtwindes das Waſſer in der Newa, den
Flüſſen und Kanälen der ruſſiſchen Hauptſtadt zu ſt-igen.
Um 10 Uhr morgens erreichte es 9 Fuß 5 Zoll üher dem
Normalſtand und trat aus den Ufern, wobei es die
niedrig gelegenen Straßen der Stadt überſchwemmte.
Während unter den großen Ueberſchwemmungen, die zu
Veginn des 18. Jahrhunderts St. Petersburg heimſuch=
ten
, nur die Kaufmansgüterl zu leiden hatten, die in
Kellern und an anderen tiefen Orten' geborgen waren,
iſt es heute, zu Beginn des 20. Jahrhunderis, der
Menſch ſelbſt, der an dieſen tieffen Orten' ſein Daſein
friſtet und durch die Ueberſchwemmungen um Hab und
Gut, um Leben und Geſundheit gebracht wird. Die

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Nummer 28.

Tainſadter Tagbintt, Bienslng, den

1. Dezember 18ö3.

Seite 15.

fangs Degember verſchobenen Hofjagd in Letzlingen jetzt
endgültig aufgegeben. Eine auffallende Freiſprech=
ung
erfolgte geſtern durch das Schwurgericht. Auf der
Anklagebank befand ſich der zu Bremerhaven gebürtige
Seemann Wilhelm Glaubitz. Er hatte die Arbeiterin
Marie Raudonat kennen gelernt und ſich mit ihr im Ja=
nuar
vorigen Jahres verlobt. Aber die Raudonat ſah
bald ein, daß infolge des Veruſs ihres Bräutigams eine
Heirat noch in weitem Felde ſtand und ſchickte im Juni
dem Angeklagten den Verlobungsring zurück. Gl. eilte
ſofort nach Berlin. Am 18. Juni ging die R. mit ihrem
neuen Bräutigam, dem Maurerpolier Schmidt, abends
durch den Tiergarten. Plötzlich fielen hinter ihnen zwei
Schüſſe. Die R. ſank getroffen zuſammen. Schmidt ſah
einige Schritte hinter ſich den ihm bis dahin unbekannten
Angeklagten ſtehen, in der Hand den noch rauchenden
Revolver haltend. Mit den Worten; Nun habe ich
Euchj feuerte der Angeklagte einen dritten Schuß auf
Schmidt ab. die Kugel verfehlte aber ihr Ziel. Da
Schmidt weder einen Stock noch einen Schirm bei ſich
hatte, z0g er ſchnell einen Stiefel aus und drang, dieſen
zum Schlage erhebend, auf den Angeklagten ein, der nun
die Flucht ergriff. Er ſtürzte dabei und wurde von
Schmidt und zwei Schuhleuten ergriffen. Vorher hatte er
aber Zeit gefunden, erſt zwei Schüſſe gegen ſeinen eigenen
Kopf abzugeben, die ihn indeſſen nur unerheblich ver=
wundeten
. Die Raudonat, die inzwiſchen den Maurer=
polier
geheiratet hat, iſt noch nicht völlig geneſen; die
beiden Kugeln, die in ihren Rücken eingedrungen ſind
und nicht entfernt werden können, verurſachen ihr häufig
Beſchwerden. Der Beſchuldigte gab die Tat zu, beſtritt
aber die Ueberlegung. Infolge einer längeren Erkrankung
in den Tropen leide er häufig an einer hochgradigen Er=
regung
. Der Verteidiger führte aus, daß nur ſchwere
Körperverletzung mit einer Waſſe vorliege, und bat die
Geſchworenen um Zubilligung mildernder Umſtände. da
die Tat im Zuſtande höchſter ſeeliſcher Erregung begangen
ſei. Die Geſchworenen verneinten aber ſämt=
liche
Schuldfragen, worauf der Angeklagte frei=
geſprochen
werden mußte. Im Publikum herrſchte ob
dieſes Ausgangs große Ueberraſchung.
1 Vom Mane, 29. Nov. Bei Klein=Heubach
wird gegenwärtig eine Hochſeilfähre über den
Main gelegt. Gelegentlich der Fundamentierungs=
arbeiten
hierzu wurden in der Nähe der proteſtantiſchen
Kirche zwei mittelalterliche Steinſärge ausgegraben.
Der eine der Särge barg 3 Leichen, der andere eine.-
Vom nächſten Dienstag ab wird die Poſtbeförderung
zwiſchen den Gemeinden Marktbreit und Kitzingen
mittels eines Motorwagens ſtatt des ſeitherigen
altehrwürdigen Omnibus geſchehen. Es iſt dies der erſte
Fall derartiger Poſtbeförderung in Unterfranken.
Mannheim, 30. Nov. Der Bankier Wilhelm Stoeck,
Direktor der Kirrweiler Blech= und Emaillierwaren=
Fabrik, iſt nach einem Selbſtmordverſuch, den er am
Samstag begangen hat, der Neuen Bad. Landesstg.
zufolge am Samstag vormittag geſtorben.
Oels, 27. Nov. Das Jagdhaus des Kron=
prinzen
in Forſte bei Klein=Ellguth iſt nunmehr äußer=
lich
fertiggeſtellt. Mitten im Walde, überragt und be=
ſchattet
von Eichen, liegt es dicht in der Nähe des dortigen
Forſthauſes. Der ganze Bau muß bis zum 1. Mai 1904
vollendet ſein. Der erſte Entwurf wurde vom Kron=
prinzen
mit Profeſſor Klemen in Vonn angefertigt. Die
weitere Ausarbeitung des Proiekts geſchah durch den
Königlichen Baurat Weinbach in Breslau. Der Bau iſt
im Schweizerſtil gehalten und umfaßt einen Flächenraum
von 180 Quadratmetern und enthält Keller=, Haupt= und
Dachgeſchoß. Der Hauptraum des Hauptgeſchoſſes iſt der
50 Quadratmeter große Speiſeſaal oder die Diele. Der=
ſelbe
enthält ferner das Wohn=, Schlaf= und Badezimmer
des Jagdherrn, ſowie Wohn= und Baderaum für den
Hofmarſchall. Nach der Straße zu ladet eine große,
offene Halle zum Aufenthalt im Freien ein. Das Dach=
geſchoß
enthält Wohnungen für die den Kronprinzen be=
gleitenden
Herren. Der innere Ausbau iſt ſehr einfach
Prag, 29. Nov. Die hieſige evangeliſche Gemeinde
hat durch den Fortzug ihres bisherigen Schriftleiters
und Kaſſiers, des Freiherrn von Vellersheim,
der in Darmſtadt ſeinen Lebensabend beſchließen
will, einen herben Verluſt erlitten und begleitet mit
dankbarem Herzen ihren verdienten Förderer auf ſeinen
ferneren Lebenswegen.
T. W. Brüſſel, 28. Nov. Durch ein ſchreckliches
Vorkommnis iſt die Stadt Mecheln in die
größte Aufregung verſetzt worden, die um ſo ſtärker iſt,
als weiteres Unglück befürchtet wird. Die Stadt iſt
nämlich von mehreren Waſſerläufen durchſchnitten, von

denen einige unter Aeberwölbungen unter den Häuſern,
dahingehen. Infolge von Ueberſchwemmungen war eins
dieſer Gewölbe unter dem Keller einer Witwe Schontard
zuſammengebrochen. Dieſe, welche mit ihren beiden
Töchtern im Alter von 23 und 20 Jahren und einem
jüngeren Sohne zuſammen lebte, begab ſich noch des
Abends nach dem Kellerraum, um einen Eimer Kohlen
heraufzuholen. Sie kam aber nicht wieder. Ein Loch
von 3-4 Quadratmetern war im Fußboden des Kellers
entſtanden und die Frau fiel in den Fluß, der augen=
blicklich
ſtark angeſchwollen iſt. Er führt den verhängnis=
vollen
Namen Het Hellegat;, das Höllenloch. Auf das
Hilfegeſchrei der unglücklichen Frau eilten ihre Kinder
herbei. Die älteſte Tochter verſchwand ebenfalls ſofort
in der Oeffnung, die zweite wurde in dem Augenblick,
als ſie ſtürzte, von ihrem Bruder erfaßt, der hinter ihr
kam. Dieſer faßte mit einer Hand das Treppengeländer
und hielt mit der anderen die Schweſter über dem Ab=
grund
ſchwebend. Aber es dauerte lange, ehe ſeine ver=
zweiſelten
Hilferufe Leute herbeiführten. Als dieſe end=
lich
kamen, waren die Kräfte des armen Knaben erſchöpft
und er hatte ſeine Laſt fahren laſſen. So ſtürzte auch
die zweite Schweſter in den Strom und teilte das
Schickſal der beiden Vorangegangenen. - Es herrſcht
nun größte Angſt. daß auch andere Gewölbe und damit
die Fundamente vieler Häuſer erſchüttert ſein können,
und es finden daher jetzt ſorgfältige Unterſuchungen ſtatt,
um weiteres Auglück zu verhüten.
Athen, 29. Nov. Als im kgl. Theater heute abend
die Oreſtier des Aeſchylus in neugriechiſcher Ueberſetzung
aufgeführt wurde, erhoben Studentenſcharen, wie ſchon
kürglich aus gleichem Anlaß. vor dem Theater ſtürmiſch
Proteſt gegen die Aufführung in der Ueberſetzung.
Die Polizei ſchritt ein und nahm eine Anzahl Ver=
haftungen
vor. Die Studenten wurden durch eine
Feuerſpritze vertrieben. Die Ruheſtörer ſammelten ſich
aber alsbald wieder vor dem Hauptpoſtamt, wo es zu
ernſteren Zuſammenſtößen kam. Es fielen Revolver=
ſchüſſe
. Eine Perſon ſoll erſchoſſen ſein.

Die Denkſchrift des Großh. Finanzminiſteriums
zu dem Budget für 1804 und der Finanzlage.
Mit Ermächtigung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
hat das Miniſterium der Finanzen den Ständen des Groß=
herzogtums
, und zwar zunächſt der Zweiten Kammer, den
Entwurf des Finanzgeſetzes und den Ent=
wurfdes
Hauptvoranſchlags der Staats=
Einnahmen und =Ausgaben für das Etats=
j
ahr 1904 überreicht und dazu über den Abſchluß und
den weſentlichen Inhalt des Hauptvoranſchlages und im
Zuſammenhang damit über die derzeitige Finanzlage des
Staates das Nachſtehende bemerkt.
So wie allenthalben im Reich ſchon ſeit einiger Zeit
die Anzeichen einer Beſſerung der geſchäftlichen und
wirtſchaftlichen Lage ſich mehren, und danach der Höhe=
punkt
der Kriſis überſchritten zu ſein ſcheint, ſo zeigt auch
der vorliegende Etat für 1904 im Vergleich zum laufenden
Etat eine deutliche Wendung zum Beſſern. Ins=
beſondere
die Haupteinnahmepoſten unſeres Staatshaus=
haltes
, das Einkommen aus dem Staatseiſenbahnbeſitz
und der Ertrag der direkten Steuern und indirekten
Auflagen, konnten mit weſentlich höheren Beträgen, mit
zuſaimen rund, 2300000 Mk. mehr, als im laufenden
Hauptvoranſchlag eingeſtellt werden. Trotßz der Annahme,
daß ſich die finanziellen Beziehungen zum Reich für 1904
noch nicht beſſer geſtalten werden als in 1902ſ03 und
190304, das Großherzogtum ſomit an das Reich wieder=
Um einen Betrag von rund, 480000 Mk. ungedeckter
Matrikularbeiträge zu entrichten haben würde, iſt es durch
Betätigung ſtrengſter Sparſamkeit bei Einſtellung und
Veranſchlagung aller Ausgaben und Zurückſtellung aller
nicht unbedingt dringlichen Mehrforderungen möglich
geworden, unter Beibehaltung der ſeitherigen Vermögens=
ſteuerſätze
den voranſchlagsmäßigen Fehlbetrag in der
Verwaltung des laufenden Jahres von 2360061 Mk.
42 Pfg. für 1904 zu ermäßigen auf einen ſolchen von
1301311 Mk. 26 Pfo., was immerhin einer Beſſerung
des Abſchluſſes um 1055750 Mk. 16 Pfg. entſpricht.
Außerdem aber iſt in dem vorliegenden Entwurfe für
Schuldentilgung aus allgemeinen laufenden Mitteln-
in
Gemäßheit des Geſetzes vom 3. Oktober 1896, den
Erwerb der Heſſiſchen Ludwigsbahn betreffend - eine
Ausgabe von 714590 Mk. vorgeſehen, während, im
laufenden Jahre eine Tilgung der Staatsſchuld aus
Verwaltungseinnahmen nicht vorgeſehen werden konnte.
Die tatſächliche Verbeſſerung des Haupt=

voranſchlages der Verwaltung für 1904 gegenüber
dem laufenden darf danach auf 1770340 Mk. 16 Pfg.
berechnet werden.
Erfreulicherweiſe hat aber auch die Nechnung des
Etatsjahres 1902,03 wenigerungünſtigabgeſchloſſen
als im Voranſchlag für jenes Jahr angenommen war,
ſo daß darin zum Ausgleich der Verwaltungs=Einnahmen
und =Ausgaben nur ein Betrag von 161304 Mk. 49 Pfo.
aus dem Vermögen entnommen werden mußte, während.
der Hauptvoranſchlag dafür 671028 Mk. 2½ Pſo. vor
geſehen hatte. Dieſer und einige andere, ſpäter zu er=
örternde
Umſtände haben auch den Vermögensſtand
immerhin wieder derart verbeſſert, daß auch noch für
1904 der obengenannte, im Verwaltungsteil des neuen
Hauptvoranſchlages feſtgeſtellte Fehlbetrag von 1304311
Mk. 26 Pfg. dem Vermögen entnommen werden kann.
Nach Einſtellung dieſes, zum Ausgleich der Ausgaben
und der Einnahmen für die Verwaltung erforderten
Betrages in die Einnahme der L. Hauptabteilung: Reſte
aus früheren Jahren des Verwaltungsetats und in die
Ausgabe der gleichnamigen Hauptabteilung des Ver=
mögensetats
ſchließt in Einnahme und Ausgabe der Etat
für die Verwaltung mit 58508 268 Ml. 36 Pfg, der Etat
für das Vermögen mit 18203905 Mk. 99 Pfg. ab, der
Hauptvoranſchlag balanziert ſonach in Einnahme und
Ausgabe mit insgeſamt 76712174 Mk. 35 Pfg.
Es folgen ſodann die Ausführungen über die
Einzelheiten des Voranſchlags für die Verwaltung,
aus dem folgendes hervorgehoben ſet:
Die L. Hauptabteilung. Reſte aus früheren
Jahren, ſchließt mit einer Einnahmie Summe von
1606307 Mk. 47 Pfg. und einer Ausgabe von 130 Mk.
84 Pfg. ab. Bei den unter der I. Hauptabteilung auf=
geführten
Domänen des Großherzoglichen
Hauſes wird eine Geſamteinnahme von 5711893 Mk.
60 Pfg. und eine Geſamtausgabe von 5022215 Mk.
43 Pfg. erwartet, ſonach ein Ueberſchuß von 680678 Mk.
17 Pfg. oder 12953 Mk. 93 Pfo. weniger als im laufen=
den
Hauptvoranſchlag vorgeſehen. In den Weinbau=
domänen
(Kap. 3) werden von den zur Zeit lagernden
307 Halbſtück Wein vorausſichtlich im Frühichr 1905 für
Rechnung des Etatsjahres 1904 = 120 Halbſtück zur
Verſteigerung gelangen. Als Erlös daraus werden
120000 Mk. angenommen und eingeſtellt - gegen den
laufenden Etat, mit 80000 Mk. 40000 Mk. mehr. Für
die unter der 111. Hauptabteilung erſcheinenden Staats=
domänen
ſind die Einnahmen zu insgeſamt 13068465
Mark 06 Pfg. die Ausgaben zu 1430555 Mk. ver=
anſchlagt
; es wird, hier alſo ein Ueberſchuß von
11637910 Mk. 06 Pfg. erwartet, oder 1477770 Mk. mehr,
als für 190304 vorgeſehen. Dieſer günſtige Abſchluß iſt
faſt ausſchließlich auf die Staatseiſenbahnen zurückzu=
führen
. Hier kann, wie bereits erwähnt, infolge Beſſe=
rung
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe wieder mit einer
Erhöhung der Einnahme gerechnet werden. Mit Rückſicht
auf die Ergebniſſe des Etatsjahres 1902,03 und auf die
fortdauernde Steigerung der Bruttoeinnahmen, der
Eiſenbahngemeinſchaft glaubt man den Anteil
Heſſens am Betriebsüberſchuſſe der Gemeinſchaftsverwal=
tung
für 1904 mit 11600000 Mk. - 1500000 Mk. mehr
als im laufenden Hauptvoranſchlag - vorſehen zu können.
Rechnet man an dem Reinertrage noch den daraus nach
dem Geſetze vom 3. Oktober 1896, den Erwerb der Heſ=
ſiſchen
Ludwigsbahn betreffend,. zu entnehmenden Be=
trag
für Tilgung der Staatsſchuld, der ſich für 190½
auf 714590 M. beziffert, ab, ſo verbleibt aus den Erträg=
niſſen
der Staatseiſenbahnen noch ein zur Deckung anderer
Staatsbedürfniſſe verfügbarer Betrag von 1385210 Mk.
Im übrigen wird wegen der Einkünfte aus den Staats=
eiſenbahnen
und der darauf ruhenden Laſten ꝛc. auf den
der Zweiten Kammer zugleich mit dem neuen Haupt=
voranſchlag
zugehenden Geſetzentwurf, die Bildung eines
Ausgleichsfonds betreffend, und deſſen Vegründung Be=
zug
genommen. Im Etat des Braunkohlenbergwerks
Ludwigshoffnung altes und neues Werk ſind die Ein=
nahmen
veranſchlagt auf 246 300 M., die Ausgaben auf
185 898 M. ſonach der Ueberſchuß auf 60402 M. oder
33833 M. weniger als für 1903,04 vorgeſehen. Bei der
Saline und Badeanſtalt Bad=Nauheim konnte die Ein=
nahme
aus Badegeldern um weitere 55000 M. höher
eingeſtellt werden. Da die Einnahmen des Bades mit
910000 M. und die laufenden Ausgaben auf 699440 M.
veranſchlagt ſind, ſo berechnet ſich der dem Erneuerungs=
fonds
für 1904 zuzuführende Vetrag auf 45560 M. die
geſamte Ausgabe ſonach - mit Hinzurechnung jener
65000 M. - auf 810000 M., ſodaß ſich bei Vergleichung
der Geſamt=Einnahmen und Ausgaben - wie ſchon in
den letzten Hauptvoranſchlägen - ein in die Hauptſtaats=

ſogialen Verhältniſe zwingen jetzt die Bevölkerung, ihre
ſtändige Wohrung in dumpfen Kellern zu nehmen, die
ſchon unter gewöhnlichen Verhältniſſen eine gedeihliche
phyſiſche Entwickelung ihrer Inſaſſen unmöglich machen,
bei Ueberſchwemmungen aber vollſtändig unter Waſſer
geſetzt werden und noch lange nachher eine Brutſtätte der
gefährlichſten Epidemien bilden. Dieſe letzte Ueber=
ſchwemmung
iſt die drittgrößte, die es in 200 Jahren ge=
geben
hat. Die St. Petersburger Zeitung= ſchreibt dar=
über
: Ein Tag, an den die St. Petersburger lange
denken werden. Wie es heute über Nacht kam, ſo ver=
derblich
ſchnell, unvermutet wie der Tod: Erſt die paar
Kanonenſchüſſe geſtern abend. Ein milder Gedanke an
die bedrohten Armen im Galeerenhafen - und man ſetzt
ſich am Kniſterfeuer des Kamins zurecht. Es iſt gut
ſitzen am Kaminfeuer, wenn der Wind draußen heult, und
er lullt die Gedanken auch in des Bettes wohliger Breite
ſchnell in den Schlaf. Und auch den Arbeitern im
Hafenviertel ſind die Kanonenſchüſſe ſo oft ſchon nicht=
als
leere Schreckſchüſſe geweſen. Wogenpeitſchend und
brüllend ſuchte unterdes der Wind von Weſten im
Dunkel der Novembernacht den Eingang in den ſtolzen
Newaſtrom. Es gibt nur eine eng begrenzte Nichtung,
in der ihm die grauſe Tat gelingen kann. Und er ſand
ſie, wie ſo manches mal, da er ſchwach war. Heute nacht
aber war, er ein Nieſe. Und mit eiſigem Zwange
drängte er die gewaltigen Waſſer des Stromes zurück.
Rauh und ſtoßweiſe ging ſeine harte Kommandoſtimme
über die gefügigen Waſſer. Und ſie warfen ſich gegen
die Granitböſchung und drangen in alle Poren und durch
alle Löcher und Röhren unſeres elenden Sumpfbodens.
Das war ein Wiſpern und Eilen, als hätten ſchlechte
Buben ein böſes Stück erdacht. Wie verhaltenes gur=
gelndes
Lachen - da quillt es ſchon durch Nitzen und
Spalten und ſprudelt es aus Röhren und über die Tür.
In Kellerräume, in Ställe, in leere Handwerkerſtuben
und Läden und - in Schlafkammern, da der kleine
Mann den leeren tiefen Schlaf der phyſiſchen Arbeit
ſchläft. Klirrend fallen die Laternen von ihren Pfählen;
mit Geheul ſtürzt ſich unſichtbare Kraft über die Dächer
her und rüttelt an ihnen und reißt. Und pfeifend jagt
er um die Ecken, daran ſich ſchon plätſchernde Wellen
brechen. Doch da jagen ſchon die Feuerwehrwagen durch
die ſpritzenden, ſchimmernden Stroßen. Da wird gerüttelt
und geweckt; da geht ein Lärmen los und Angſtgeheul

und Fluchen und Kindergewimmer. Und Hunderte
kommen zu Tage getaucht; plantſchend ſteigen ſie in
naſſen Hemden die Stufen herauf, die quirlend das
Waſſer heruntereilt. Fenſter werden auf= und zugeſchlagen
- Vomogite, rädi Boga primitek Hinauf, hinauf!
Retten? Netten? Die Kinder ſind doch da, vielleicht
ſogar der Schafpelz! Wer fragt nach dem, was da ſonſt
verdirbt an Ware und Lebensnotdurft! Unaufhaltſam
aber und brauſend ergießen ſich die Fluten in die Lebens=
höhlen
der Armen! Nun ſchon ſteht das Waſſer bis
zum Straßenniveau. Nun verdeckts die Kellerfenſter-
und jetzt iſt auch kein Fußbreit trockener Straße mehr zu
ſehen. Es iſt, als hätte das Meer alle Straßen hinab=
geſchlungen
und als müßten nun die Häuſer, eines um
das andere, ſtill nachgleiten. Es liegt grauſe Vinetal=
Stimmung über dem elenden Galeerenhafen, wenn das
große Waſſer über Nacht kommt. Vor 6 Uhr morgens
ſchon lag der Hafen ſo, eine traurige Waſſerſtadt, voll häß=
lichen
, verzerrten nüchtlichen Lebens da. Hoch und immer
höher türmten ſich die Wogen in der Newa, es leckten bald
die erſten, kleinen gleitenden Wellen am Kruſenſtiern=
Denkmal bei der 13. Linie auf Waſſili=Oſtrow hinan;
und ihm gegenüber ragte die Poljarnaja Swesdau un=
natürlich
groß, ein Traumgebirge neben den zwergen=
haften
Werfthallen. Da bald nach 6 Uhr ſchäumte es
quirlend über die Straße, Welle um Welle, unmittelbar
aus der Newa Und Waſſili=Oſtrow war bald das,
was es eigentlich hütte werden ſollen; ein Klein=Venedig,
Kanal neben Kanal; Baumwollballen und allerhand
Ware begann zu treiben. Watende Geſtalten im Zwielicht;
das törichte goldene Schulkinderlachen; ſittſame und äußerſt
tugendhafte Schulmädchen, die wie kleine Kätzchen mit ihren
begaloſchten Pfötchen den quetſchigen Schneegrund probier=
ten
, um dann mit ſchreckhafter Geberde eilig den Nachhauſe=
weg
anzutreten. Mägde, Beamte, Kontoriſtinnen, Lehre=
rinnen
, Studenten und Kurſiſtinnen; erſt an den Ecken
ſtehend, ſpähend, rufend; dann auf ragenden Laſtwagen
z1 greulichen Maſſen geballt, oder im Verdeck der Droſchken
balanzierend. Immer belebter - die Straßen, guter Leute
wohlgekleidete Kinder, Straßenjungen mit Handwägelchen
31 allen Dienſten bereitt . Und dann plötzlich ein
Leichenwagen - langſam näherte er ſich über die Nikolai=
brücke
und klintſch=klantſch - durchs Waſſer der arm=
ſelige
ſchwarze Zug. Da an der achten Linie - halt!
Hin und her! Da ſteigen die Fackelträger auf die ver=

hängten Progeſſionsmähren, einer ſetzt ſich neben den Sarg.
Aber wenn die Leute geglaubt hatten, ſie könnten bis
zum Friedhof gelangen mit ihrer traurigen Laſt, - da
hatten ſie geirrt! Dort war - das Meerl und deckte, ein
alter Totengräber, mit ſeinen leichengewohnten reichen
Wellen, was die Menſchen an Trennungsleid in harte
Schollen geſcharrt haben und ſpülte weit über die Blumen
der Errinnerung und rüttelte an den ſchwachen Kreuzen,
der Hoffnung, des Wiederſehens. des Glaubens. Noch
ſpät am Nachmittage ragte allein die weißbeſchneite, hoch=
gewölbte
Brücke vor dem Smolenski=Friedhofe aus einer
Waſſerwüſte, die die Kirchhöfe umfaßte, das weite Smo=
lenski
=Feld mit ſeinen Trauerweiden, und ſich breit mit
dem Meere einte. Menſchenmaſſen auf den Straßen,
Waſſili=Oſtrows - bei dem kleinen und mittleren Proſpekt
noch vielfach auf rettende Laſtwagen angewieſen. Da gibt
es tauſende, denen all ihr Bischen verdorben iſt, tauſende,
die balde in die Wohnungen zurückkehren werden, daraus
ſie der naſſe Tod vertrieben hat, um dort der Feuchtigkeit,
der Kälte, dem qualvollen Elend und Krankheitstod zum
Opfer zu fallen, tauſende! Was das große Waſſer ver=
ſchont
hat, es wird nicht alles leben! Tod in jedem Falle!
Wer ſorgte für die Armen, da es Zeit war?! So iſt und
bleibt es ein - Maſſenmord. Voll wehen weichen Glanzes
ſchaute die Abendſonne über der Zerſtörung froſtige Bilder,
als hätte die Natur was abzubitten, als hätten wir ihr
was zu vergeben. Im roten Glanze balgten ſich ein
paar brave Jungen in einem Schneehaufen, daß die weißen
Wolken nur ſo ſtoben: Morgen gibt es Glatteis, wird
das eine Freude!
Die Gräfin Kwilecka erklärte einer: Inter=
viewer
des Verl. Vörſenkuriers; ſie wolle im Januar
nach Verlin zurückkommen, und gedenke ſich auf längere
Zeit dort niederzulaſſen. Sie wolle ihren Sohn in Verlin
erziehen laſſen und im Januar nächſten Jahres dort ein
Konzert veranſtalten und bei dieſem Konzertſelbſt ſingen.
Ein Mißverſtändnis. In einer Familie hat
die Hausfrau zum Abendbrot einen Roquefortkäſe
gekauft, aber vergeſſen, denſelben auf den Tiſch zu
bringen. Plötzlich bemerkt ſie es und ruft ihrem Dienſt=
mädchen
zu: Marie, bringen Sie doch den Roquefort
Ganz erſtaunt erwidert die Unſchuld vom Lande:
Welchen Nock denn, gnädige Frau ?

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Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Dezember 1603.

Nummer 232.

kaſſe fließender. zur Beſtreitung allgemeiner Staatsaus=
gaben
zu verwendender Vetrag von 100 000 M. ergibt.
Unter der IV. Hauptabteilunc:-Loͤtterie; iſt der
dem Großherzogtum raus der Lotteriegemeinſchaft zuͤ=
fließende
Aeberſchuß=Anteil mit rund 1000 006 Mk. in
Einnahme geſtellt. Der Etat der V. Hauptabteilung:
Direkke Steuern, Regalien. indirekte Auflagen und
Einnahmen aus verſchiedenen Quellen ſchließt in Ein=
nahme
mit 16 850 706 Mk. und in Ausgabe mit 1692 467
Mark ab, mithin mit einem Ueberſchuß von 15158239
Mark oder 808 16 Me. mehr als für 190304 vorgeſehen.
Aus direkten Steuern allein wird ein Mehr von rund
433000 Mr. erwartet. Von den indirerten Auflagen
Erbſchafts= und Schenkungsſteuer. Stempel u. ſ. wfiſt
eine Mehreinnahne von insgeſamt 410 000 Mi. vorgeſehen.
Bei der Vl. Hauptabteilung: Landſtände wurden ebenſo
wie bei der Vr. Hauptabteilung: Staatsminiſterium
nennenswerte Aenderungen gegen die vermaligen Be=
willigulngen
nicht vorgenommen. Die Einnabmen der
VIII. Hauptabteilung: Miniſterium des Innern
beziffern ſich auf 4652519 Mi die Ausgaben auf
15335r2 M. der Zuſchußbedarf ſtellt ſich ſonach auf
10683 203 Mk. oder nur 82781 Me. mehr als für 1303104
veranſchlagt. Bei der Techniſchen Hochſchule (Kap. 37
iſt vom Winterſemeſter 1904105 an eine Erhöhung der
Eintritts= und Unterrichtsgelder, ſowie der Einſchreib=
gebühren
von Hoſpitänten in einem Maße vor=
geſehen
, daß unter Zugrundelegung der Frequenz
em Winterſemeſter 1903ſ03 mit einer Mehreinnahme
von und'58000 Mark gerechnet werden kann.
Mit Verückſichkigung dieſer Ennahme ſchließt der Etar
der Hochſchule mit einem um 29801 Mk. geringeren Zu=
ſchußbedarf
ab, als für 1903104. Auch der Etat der Gym=
näſien
, Realghinnaſien. Oberreal= und Nealſchulen ꝛc.
Kap. 38) zeigk ungeachtet einer Vermehrung der Zahl der
akademiſchen Lehrerſtellen um 12 und der ſeminariſtiſchen
um 2 diesmal eine finanziell günſtigere Geſtaltung, indem
nur ein Zuſchußbedarf von 873721 Mk. eingeſtelit iſt.
oder 34986 Mk. weniger als im laufenden Voranſchlag.
Der Bedarf für die Volksſchulen (Kab. 41) mußte wieder.
und zwar um 86 800 Mi. höher verauſchlagt werden und
beziffert ſich für das kommende Etatsjahr Lanf 2164900
Mk. Der im laufenden Hauptvoranſchlag unter Kapitel
47a Hofmuſik neu eingeſtellte Betrag von 12100 Mt.
für nichtpenſionsfähige Dienſtalterszulagen der Mitglieder
der Hofmuſik wurde in dem vorliegenden Hauptvoran=
ſchlage
wieder in Abgang geſtellt, nachdem mit Rückſicht
auf die Geneigtheit der Stadt Darmſtadt, demnächſt einen
erhöhten jährlichen Zuſchuß zu den Betriebskoſten des
Höftheaters zu leiſten, von einer wiederholten Inan=
ſpruchnahme
ſtaatlicher Mittel zur Gewährung ſolcher
Dienſtalterszulagen abgeſehen werden kann.
Die Ix. Hauptabteilung;Miniſterium der
Juſtiz, ſchließt in Einnahme mit 2123 1 Mk. und in
Ausgabe mit 4 484436 Mk., ſonach mit einem Zuſchuß=
bedarfe
von 2361324 Mk. öder 57189 Mk. mehr gegen
den laufenden Haliptvoranſchlaͤg ab. Dieſes Mehr iſt in
der Hauiptſache auf eine Steigekung der Ausgaben für
Schreibhilfe und für Bureaukoſten bei den Land= und
Amtsgerichten, ſowie den Staatsanwaltſchaften zurück=
zuführen
. In der L. Hauptabteilung. Miniſterium
der Finanzen; beziffert ſich Lie Einnahme auf
310746 Ml. 36 Pfg. und die Ausgaben auf 1340231 Mk.
99 Pf9., der Zuſchußbedarf alſo auf 1623485 Mk. 63 Pfo
oder 7886 Mk. 57 Pfg. mehr als für 1903.04. Nach
Hauptabteilung Xl. Aüslelhungen und Staats=
ſchuld
, wird der Stand der Staätsſchuld bei Beginn
des kommenden Jahres folgender ſeinr Anleihe wegen
der vormaligen Heſſiſchen Ludwigsbahn im ganzen
157 611206 Mk., Anleihe wegen der übrigen Haupt= und
Nebenbahnen im ganzen 93730920 Me Anleihe wegen
ſonſtiger Außerordentlicher Staatsbedürfniſſe im ganzen
29 292 551- M. 33 Pfo. Reſtkaufſchilling wegen Erwerbs
Fürſtl. Jſenb Beſikungen 5898 200, zuſammen im ganzen
332533 7³1 M. 33 Pfg. Zur Beſchaffuug der Deckungs-
mitkel
für die im 2. Teil des Hauptvoräuſchlags nach=
gewieſenen
außerordentlichen Bedürfniſſe iſt eine Kapital=
äufnahme
von 8165993 Mk. vorgeſehen und zwar
5380900 Mk. für Eiſenbahn= und 2785 053 Mr. für andere
Zwecke- Eine Begebung von Obligationen wegen dieſer
Ausgaben und der ſonſk noch offenen früher bewilligten
Kredite wird indeſſen im Etatsjahr 1904 vorausſichlich
nicht erforderlich werden, da aus dem Erlös des
letzten Anlehens noch flüſſige Kapitalien verfügbar ſind.
Wie im Finanzgeſetz für däs Etätsjahr 190304 ſo wird
auch im vorliegenden Entwurf des Finanzgeſeßes behufs
vorübergehender Verſtärkung der' Vetriebsmittel der
Hauptſtaatskaſſe für die Regierung die Ermächtiging zur
Aufſahme einer ſchwebenden bis längſtens 1Okkober
1905 wieder zu tilgenden Schuld beanſprucht, die durch
Ausgabe von Schatzanweiſungen bis zum Höchſtbetrag
von 10000 006 M. uns nur mnerhalb der bereits be=
willigten
Anleihekredite erfolgen ſoll. Bei der XII. Haupt=
abteilung
; Penſionen beträgt der Zuſchußbedarf
3087902 M., indem die Einnahmen zu 603473 M. die
Ausgaben aber zu 3691 375 M. ermittett ſind. Gegen den
laufenden Hauptvoranſchlag mit einem Zuſchußbedarfe von
3074925 Mergibt ſich bei der Vergleichung eine Erhöhung
desſelben für das kommende Jahr um den Betrag von 12975
M. Die x1rL. Hauptabteilung: Verhältnis zumRe'ch
weiſt hennenswerte Abweichungen gegen den läufenden
Hauptvoranſchlag nicht auf; ſie ſchließt in Einnahne mit
1348523 M. und in Ausgabe mit 11948 32] M., alſo
mit einem Zuſchußbedarfe von 58950½ M. ab. das ſind
16006 M. weuiger als in 190304. Vei Einſtellung der
Matritularbeiträge an das Reich und der Ueberweiſungen
vom Reich hat maͤn ſich ungeachtet der außerordentlichen
Höhe der ungedeckten Matrikularbeiträge vorſorglich noch=
mals
an die Feſtſetzungen im lauſenden Reichsetat ge=
halten
und ſonaͤch für erſtere einen Betrag von 11258 300
Mark, für letztere den Betrag von 10752206 M. alſo
eine Herauszählung Heſſens än das Reich von 486 100 M.
vorgeſehen. (Schluß folgt.)
Handel und Verkehr.
= Ohne Sang und Klang iſt mit dem 1. Oktober d. J.
auf derekbas'iſchen Stäatzbahn die verſte
Wagenklaſſe aus ſämtlichen Perſonenzügen, von
den dem internationalen Verkehr dienenden Schnellzügen
natürlich abgeſehen, verſchwunden. Beibehalten iſt die
erſte Klaſſe als ſolche nur auf einigen in auswärtige
Länder und Eiſenbahnverwaltungen hinüberreichenden
Strecken und außerdem auf der Strecke Oos-Baden,
hier wohl mit Rückſicht auf dieſe internationale Fremden=
ſtadt
. Die badiſche Staatsbahn iſt ſomit die erſte Ver=
waltunz
im Deutſchen Reich: die eine Beſeitigung der
erſten Wagenklaſſen auf all 'ihren Hauptſtrecken durch=
geführt
haken
Köln, 30. Nov. Die Köln. Volks=Itg.u meldet:
Die badiſchen Staatsbahnen erwarben 18850 Tonnen
Lokomotibkohlen mit 5o pCt=Stücken, nachdem das An=

gebot des neuen Kohlenkontors wegen zu hohen Preiſes
äbgelehnt worden wär, für 190105 noch zum Preſſe des
lantenden Vertrages von 13-13½ Mark pro Tonne frei
Waggon Mannheim unter der Bedingung. daß die
Kohlen'ſchon in der Zeit von Oktober 1903 bis März
1904 zu übernehmen ſind. dagegen konnten die badiſchen
Staatsbahuen ſich nicht mehr in den Vriketts decken.

Uuwetter.
Bingen, 30. Nov. Seit Samstag iſt der Rhein
in raſchem Steigen. Vom Oberrhein, vom Neckar und
Main wird raſches Steigen des Waſſers gemeldet.
Gletzen; 28. Növ. Die Tahn iſt inſoige des
anhaltenden Schnee= und Regenwetiers über ihre Uſer
getreten und überſchwemmke das Lahntal zwiſchen
Heuchelheim, Klein=Linden, Dutenhofen, Aßbach und
Dorlar.
rFrankfurt, 29. Nov. Die zwiſchen Gelnhauſen
und Wachtersbach gelegene Staſion Wirtheim iſt durch
Hochwafſer vom Lande abgeſchnitten. Fahr=
karten
nach Wirtheim werden einſwellen nicht abgegeben.
Fränkfurt, 30. Nov. Geſtern abend iſt auf der
Bahnſtrecke Homburg-Friedberg in der Nähe der
Station Friedrichsdorf im Taunus infolge des andauern=
den
Regens ein Dammrutſch entfländen, ſo daß die
Züge dieſe Sielle nicht paſſieren können. Der Verkehr
wird durch Umſteigen aufrechterhalten.
Heflbronn, 29. Nov. Der Neckar ſteigt
infolge ſtarker Regengüſſe außergewöhnlich raſch.
Siuttgart, 30. Nov. Auf der Härisfeldbahn
hat inſolge der foͤrtgeſetzten Regenfälle zwiſchen den
Stationen'Waldhauſen üns Ebnat ein bedeutender
Dammrutſch ſtattgefunden. Die Rutſchſtelle hat eine
Länge von 70 Metern. Der Damm hatte an der be=
ſchädigten
Stelle eine Höhe von 12 Metern.Der
Teleſonbetrieb iſt geſtört. Der Fahrbetrieb wird durch
Umſteigen fortgeſetzt.
Kreuznach: 29. Nov. Die Nahe hat ſiellen=
weiſe
die ufer überflutet und ſterat anhaiſend.
Köln: 30. Nov. Der Waſſerſtand des Rheins
beträgk heute 488 Meter. Der Rhein iſt ſeit Samstag
Um 129 Meter geltiegen.
Letzte Nachrichten.
wB: Verlin, 30. Nov. Gegenüber den Meldungen
franzöſiſcher und engliſcher Blätter über den Geſund=
heikszüſtand
des Kaiſers erfährt die National=
Heitung. von wohl unterrichteter Seite, daß die Fort=
ſchritte
im Befinden des Kaiſers durchweg zufrieden=
ſtellend
find-
- Ws. Verlin, 30. Nov. Der Nationalztg. zufolge
verlieh der Kaiſer dem Profeſſor Reinhold Begäs an=
läßlich
ſeines-jüngſten Werkes Sarkophag der
Kaiſerin Friesrich im Mauſoleum zu Pötsdam
die Brillanten zum Kreuz der Komture des Hausordens
von Hohenzollern mit einem Schreiben, in dem der Laiſer
den Sarkophag als ein neuer Meiſterberi bezeichnet, das
ſich den großartigen Schöpfungen zugeſellt, mit denen
Begas die Mitweik'ſchon beglückk und mit dem er ſeinen
Namen in die Geſchichtstafeln der deuiſchen Vildhauer=
kunſt
unauslöſchlich eingegraben habe. Der Kaiſer ſei
durch dieſe vorlreffſiche Arbeit hocherfreut.
. N.B. Verlin, 30. Nov. Ver Kolonialrat trat
heute vormittag 1ö Uhr Unter dem Vorſitz des Kolontal=
direktors
Stübel im großen Saale der Koloniaſableilung
des Auswärtigen Amtes zu ſeiner diesjährigen Herbſt=
ſitzung
zuſammen. Als erſter Punkt der Tagesordnung
gelanate zur Beiprechling der Entwurf, betreffend eine
Verfügung zur Bildüng von Gouvernements=Näten. Die
Vorläge jänd im aligemeinen grundfätlich Zuflimmuns
und wurde als Forkſchritk begrüst. Nur die Herren
Woermann und Lukas hielten ſieCfur verfrüht. Von
mehreren Nednern wird die Vetetligung von Ein=
geborenen
an den Couvernements=Räten lebhaft be=
furwortet
. von anderer Seite aber vekämpfto Hach=
dem
Herzog Jolann Albrecht - zu Meciehburg der
Kolonialverwaltung Dank für die Vorlage ausgeſprochen
hat die vielfach ausgeſprochenem Wunſche aller Volonſai=
kreiſe
entgegen gekommen jei, erklärſe der Vorſigende
gegenüber den erwähiten prinzipielien Bedenken. daß die
Heit zu einem Verſüche einer Verordnung wie der vor=
llegenden
doch gekommen zu ſein ſcheine, zumal die Ein=
richtung
praktiſch ſchön in einer Anzähl von Schußge=
bieten
beſtehe. Ein Antrag Woermann, betr. der Ein=
richtung
ber geplanten Inſtltutionskammern, wird von
dem Koloniakrat, ebenſo (wie ein Alltraͤs des Herrn
Lukas: die Vorlage mit einer Verfügung überhaupt für
verfrüht zu ertlären, mit großer Mehkrheit abgelehnt.
Veim Eintritt in die Spezialdiskuſſion hob der Vor=
ſitzende
hervor, daß den Gollverneuren ſo viel wie möglich
freier Spielräum gelaſſen werde und deshalb ſei äuch
die Prüfung der Mitglieder der Beiräte den Gouver=
neuren
zu überlaſſen. Vom Kolonialrat wurde ein Antrag
Krätke angenommen, wonach die ſänitlichen Mitglieder der
Beiräte rans ſäntlichen Schutzgebieten ausgewählt wer=
den
können. Der Antrag auf Zülaſſunig der Ein=
geborenen
wurde abgelehi ebenſo ein Antrag. die Mit=
glieder
durch die Berliner Zentralverwaltung zu berufen.
Es bleibt alſo bei der Ernennung durch den Gonverneur,
der die Berlfskreiſe gufachtlich hören ſoll. Die Spezial=
diskuſion
wird in der heutigen Nachmittagsſitzung fort=
geſetzt
.
2 Peſt, 30. November. Der Miniſterpräſident
ſagte beim Emipfange einer Deputation ſeinier Wähler, daß
die Löſung der Militärfrage, die er vorſchlage, tat=
ſächlich
die Gemüter beruhige und nur ein kleiner Bruch=
teil
des Aboeordnetenhauſes widerſtrebe. Graf Tisza fuhr
dann fort:-Wenngleich ich ſehr bedauern werde daß jetzt,
wo ich ſtärkere Kampfesmittel anwenden muß, dieſer keine
Bruchteil bei den erſterer ſonſt von patriotiſcher Einſicht
erfüllten Elementen der Oopoſition Uniterſtützung fände
und auch dieſe ſich auf den Voden des politiſchen Rihilismus
ſtellen würden, würde mich dies dennoch auf dem Wege.
den ich einmal betreten habe, nicht weiter beirren.
W.B. Paris, 30. Nov. Heute früh geriet ein Mo=
torwagen
der Stadtbahn infolge Kurzſchluſſes durch
den die Schienen deckenden Schuee in Brand. Die
Fahrgäſte konnten den Wagen ohne Unfall verlaſſen.
Das Feuer wurde leicht gels cht.
. Parisr 30. Nov. Der nationaliſtiſche Deputierte
Laſies kundigt an, daß er heute über die Wieder=
aufnahmesder'Dreyfus
=Angelegenheit in
der Kammer interpellieren werde. In parlamentariſchen
Kreiſen glaubt man jedoch. daß die Regierung ohne
Zweifel die von ihr beabſichtigte Ablehnung der Inter=
pellation
durchſetzen werde. Die Regieruſig wird ſich
daͤbei auf den Beſchluß der Kammer vom 7. April ſtügen,
wonach der Dreyfushandel den gerichtlichen Boden nicht
mehr verlaſſen darf Man glaubt, daß die Neviſions=
kömmiſſion
im Juſtisminiſterium; die Mittwoch zür
Prüfung der Dreyfüsſache zuſammenkritt. bereits Eſde

dieſer Woche ihre Anſicht über die Wiederaufnahme des
Verfahrens ausſprechen kann. Von mehreren Biättern
wirs erklärt. daß der Beſchluß betr. Einleitung des
Neviſionsverkahrens nicht vom Miniſierrat gefordert ſei=
ſondern
daß der Juſtizminiſter lediglich ſich darauf
beſchränkt häbe, im Miniſterrat die von ihm getroffenen
Entſcheidungen bekannt zu geben. In der geſamten
Preſſe, auch der nationaliſtiſchen. herrſcht die Ueber=
zeugung
vor, daß der Laſſationshöf däs Urteil des
Vriegsgerichts von Nennes kalſieren und die Unſchuls
Dreyſus verkunden werde, ohne ihn vor ein neues
Triegsgericht zu verweiſen.

Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
machen wir hierdurch die traurige Mitteilung.
daß heute morgen ½7 Uhr mein innigſt ge=
liebter
guter Gatte, unſer Vater, Sohn,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel,

im nicht vollendeten 29. Lebensjahre nach
langem, mit groher Geduld getragenein Leiden
ſauft verſchieden iſt.
Aameng der lranernden Hinlerbliebenen:
Frau Wwe. Ach. Hartmann.
Frau Wue. Jak. Hartmann.
Die Veerdigung findet Mittwoch, den 2. De=
zember
1903. nachmittags ½3 Uhr, von dem
ſtädt. Kraukenhauſe aus nach dem Beſſunger
Friedhoſe ſtatt. (820612

Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Teilnehmenden Verwandten, Freunden
und Bekannten mache ich die ſchinerzliche
Mitteilung. daß mein lieber Gatte, unſer
guter Vater und Bruder
(18813

Muſikalienhändler,
nach langem, ſchwerem Leiden ſanſt im Herrn
entſchlaſen iſt.
Darmſtadt, München,
den 28. November 1903.
Im Pamen der lrauernden Hiulerbliebeneu:
Lissa Mössmer,
geb. Hold.
Die Beerdigung findet Dienstag. nachmittags
3 Uhr, vom Eliſabethenſtiſt aus, der Gottes=
dienſt
Dienstag. vormittags 9 Uhr, in der
katholiſchen Kirche ſtatt.

Todeg-Anzeige.

Statt jeder beſonderen Anzeige machen
wir Freunden und Bekannten die traurige Mit=
teilung
, daß mein lieber Gatte, unſer unver=
geßlicher
Vater, Sohn, Schwager und Onkel

lerr Poter Hiofer
nach langem Krankenlager ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 30. November 1903.
Die trauernden Hiuterbliebenen.
1 Die Beerdigung findet Dienstag. 1. Dezbr.,
nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehauſe,
Niederſtraße 21, aus ſtatt. (820601

Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Der Dusle und das
Babelie.
Koͤnzert von Franz Ondricek um 8 Uhr im Saalbau.
Vortrag von Dr. Bertholet um 8 Uhr in der Stadt
Pfungſkadtn.
Vortrag von Pfarrer Lic. Eck um 8½ Uhr im Feier=
abendi
:
Jamilienabend des Frauenvereins der Johannes=
gemeinde
um 7 Uhr im Gemeindehauſe.
HKuptverſam miüng des deutſchen und ötterr. Alpen=
vereins
um 8½ Uhr im Reſtaurant,Zur Oper=.
Kaiſerpänoräma Wilhelmlinenſtraße 29.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 2. Dezember.
Mobiliar= ꝛc Verſteigerung um 3 Uhr im
Schöfferhofn.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inuſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.