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Freitag, den 27. November.
1903.
Bekanntmachung.
Das Schulgeld für das Großh.
Realoymnaſium und deſſen Vorſchule,
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Darmſtadt, den 21. November 1903.
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Bekanntmachung.
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bis Ende dieſes Monats
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29)
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Ganzrecht, ſagte Flottwell zu ſeiner Tochter,ſonſtgeht
die Karre ſchiefl Noch eine praktiſche Frage: Weißt
Du, daß Di kein nennenswertes Vermögen beſitzeſt?
Den Reſt von Mamas Geld, nicht wahr, den
hab ich nochs
Ganz recht - den Reſtl Ich hab Dir damals,
als Du darauf beſtandeſt, anſtatt eines Jahres drei
Jahre in Berlin Muſik ſtudieren zu wollen, reinen
Wein eingeſchenkt! Ein Jahr hindurch konnte ich Dich
aus meinen eigenen Mitteln über Waſſer halten und
hab' es gern getan. Aber damit mußt' es leider ſein
Bewenden haben. Du wirſt Dich erinnern: ich ſchrieb
Dir damals nach Berlin, ich hätte beinahe mein ganzes
erſpartes Vermögen eingebüßt, und ich hab mich über
Dich gefreut, daß Du mir nicht in dämlicher
weib=
licher Neugier mit allerlei Fragen über das Wies -
Wo? - An Wen? - die Lunge aus dem Hals
herausgehaſpelt haſt! Darin biſt Du, Gottlob, ganz
das Kind Deiner Mutterl Die war auch nicht
neu=
gierig - ſie dachte, wenn man ihr etwas vorenthielt,
dann hätte man ſeine guten Gründe daför — — 70
wenn
und ſo war's ja denn auchl Ich ſchri
1 Du noch ſo lange in Berlin Muſik treiben wollteſt,
dann müßt das eben auf Deine eignen Koſten geſchehen,
— will ſagen, von Deinem mütterlichen Vermögen
genommen werden! Du warſt damit zufrieden, und
es geſchah, - ich gewährte Dir nen Ueberblick über
das. was da war, und ließ Dich wirtſchaften nach
Deinem Ermeſſen. Du haſt in den drei Jahren
nen hübſchen Poſten Geld verbraucht, aber ich mach
Dir keinen Vorwurf draus. — Berlin iſt in teures
Pflaſter, Muſikſtudium auch, und halbes Weſen kann
ich nicht leiden. Meine Tochter ſollte mit Anſtand
auftreten und von Bildungsmitteln und Amüſement
mit=
nehmen, was ſich irgend bietet. Na, - für umſonſt
iſt das natürlich in der Reichshauptſtadt nicht zu haben.
— Nur eben: allzuviel iſt nicht mehr vorhanden von
Deiner Mutter Geld, denn ſie war überhaupt nicht
wohlhabend. Ich hab ſie aus Liebe genommen, — wegen ihres Adels - der Doktor warf einen
Seitenblick auf ſeine Schwägerin - auch nicht wegen
ihres Vermögens. Um meinetwillen hätt ſie können
ohne Kleid und ohne Schuhe in mein Haus kommen
- — Ich hab Dir, gleich nach Deiner Rückkehr aus
Verlin, genaue Rechnung über Dein Soll und Haben
abgelegt und hab' Dir auch geſagt, auf welche Weiſe
ich um mein Erſpartes gekommen binl Jetzt noch
ein Vern
amn
n, dazu iſt es für mich zu ſpät,
die Zeiten ſind nicht danach .. aber dieſe lange Rede
hab' ich Dir gehalten, damit Du es Dir recht deutlich
machſt: Du biſt in armes Mädchen, ſo zu ſagen, und
wer um Doktor Flottwells Lore freit, der muß ſie
lieb haben und ſie nehmen um ihrer ſelbſt willen!
Das hab ich gewußt, Vater, und es iſt mir auch
ganz recht ſol erwiderte Leonore wohlgemut.
Schönl Freut mich, daß Du ſon grünen
Idealismus haſt, — ſteht der Jugend gut an.
Be=
rechnende junge Frauenzimmer, die nach dem Geldſack
jankern, ſind mir n Greuell Aber nun noch eines,
- nichts für ungut! Wenn nun Doktor Flottwells
Lore, ob mit, oder ohne Ideal im Herzen, wählt und
wählt - und dieſer paßt ihr nicht, aus
dreihundert=
undzwanzig vielleicht ſehr wohlerwogenen Gründen.
und ſie wird mit all' ihrem Körbeausteilen und
Ver=
werfen, mit Reſpekt zu vermelden, ne alte Jungfer
... was dann?
Dann verwertet Leonore Flottwell ihr muſikaliſches
Können und geht auf und davon nach Amerika, um
dort Unterricht zu erteilen .. einfachl Das junge
Mädchen warf den Kopf hoch, die Augen ſtrahlten.
So? Amerika? Und Klavierſtunden? beinerkte
der Bater trocken. Na, - zur alten Jungfer haſt
Du vorläufig, Gottlob, verteuſelt wenig Aulage
nichts für ungut, Schwägerinl — und es wär' auch
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Schade drum, wenn Du eine würdeſt. Die Natur
hat in ganz gutes Material zur Frau und Mutter
in Dich hineingelegt, - n Jammer, wenn das brach
liegen müßtel — Alſo, das Kurze und das Lange
von der ganzen Geſchichte iſt: ich muß dem p. p.
Sander in Deinem Namen ergebenſt für die Ehre
danken und ihm ſagen, Du machteſt Dir nicht die
Bohne aus ihm!
Ganz recht! Nicht die Bohnel beſtätigte Leonore
ruhig.
Schwagerl Volal Die Tante rief es in
be=
ſchwörendem Ton. So kann man doch die hochwichtige
Sache nicht abfertigen, — das Schickſal zweier Menſchen,
nicht entſcheiden! Ich nenne das frivol, ich nenne
das unchriſtlich, - ich nenne das auch töricht!
Fern ſei es von mir, dem nackten Materialismus
das Wort zu reden -
Welchem nackten? fragte der Doktor geſpannt.
Dem nackten Materialismus! betonte das Fräulein
würdevoll mit einem niederſchmetternden Blick auf
den eyniſchen Frager. Das hohe Lied der Liebe
über allesl Aber wenn es ſich um einen ſolchen
Mann handelt, — ehrenwert, wahrhaftig gut, von
vornehmer Geſinnung, von beinahe fürſtlichem
Reichtum, - von größeſter Herzensgüte, - einen
Mann, der Lola auf den Händen durchs Leben tragen
würde, der ihrer Paſſion für weite Reiſen, für
Komfort, Luxus und Eleganz, für Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft nicht das Geringſte in den Weg legen würde-
Und ließe ſie Viere lang mit Vollblut kutſchieren
und würde ſie mit Brillanten beſäen, ſo groß, wie
die Haſelnüſſe, und ſo weiter und ſo weiterl
unter=
brach der Doktor ſie ungeduldig. Alles ganz gut
und ganz ſchön, und tut mir ſelbſt leid um den
Mann, von dem ich nur Gutes weiß und der mir
perſönlich auch ſympathiſch iſt nur daß er,
komiſcherweiſe, weder Sie noch mich gebeten hat, ihn
zu heiraten, ſondern gerade die Lore, - und wenn
die ihn nun nicht will, dann hat das eben den
Aus=
ſchlag zu geben.. und nichts AndereslIch hab
auch ſo was wie Andacht in mir, müſſen Sie wiſſen,
Schwägerin, und es gibt ein oberſtes Geſetz, dem ich
mich bedingungslos beuge, - ob Sie mir das nun
zutrauen oder nicht: das iſt die alte Mutter Natur,
die uns Menſchenkinder alle zuſammen feſt am
Bändel hat, und die ſich nicht ſpotten laßt, wir
können hundertmal mit geiſtreichen Floskeln und mit
philoſophiſchen Syſtemen und mit allerlei Firlefanz,
gelehrt und ungelehrt, um ſie herumſcharwenzeln.
Sie ſieht ſich alles das gelaſſen an und ſchlägt uns
n Schnippchen und tut, was ſie will, - und da
ſollen wir uns nicht ſperren und zieren, ſondern
ihr Folge leiſten. Wenn zwei Meuſchen einander
heiraten, und die Natur gibt ihren Segen dazu, —
dawider läßt ſich nichts machen ... tut ſie es nicht.
dawider läßt ſich erſt recht nichts machen, — — und
daher werd ich nach genoſſenem Schlaf und Kaffee,
ehe ich ins Krankenhaus geh den Freiersmann
heim=
ſchicken, — dixil Wiederſehen, Lorel Brau mir in
ſtrammen Kaffee, damit mein Geſchreibſel Hand und
Fuß kriegt - und Sie, Schwägerin, geben mir mal
gefälligſt die ,Hoſen des Herrn von Bredow' rüber.
ſie liegen da hinter Ihnen auf dem Tiſchl
Ich ſoll Ihnen .. was liegt hinter mir auf
dem Tiſch? rief Fräulein von Reßwitz angſtvoll.
Die Hoſen des Herrn von Bredowl Ru tun
Sie doch um Himmels willen nicht ſo, als hätten
Sie in Ihrem Leben das Wort Hoſen noch nicht
ge=
hört! 8 iſt ein ganz vortreffliches Buch übrigens,
- von Willibald Alexis, Sie ſollten es auch leſen.-
Ich? Ein Buch mit dieſem odiöſen Titel?
Niemals? proteſtierte die Dame in ſittlicher
Ent=
rüſtung.
Na, - ob die Titel von all dem modernen
Zeugs, das jetzt gedruckt wird, ſo ſehr viel edler
wirken, das laſſ ich dahingeſtellt - und nun gar
der Inhaltl. Daß ſich Gott erbarml Der Arzt hatte
ſich erhoben und ſchob das beanſtandete Buch, welches
ihm ſeine Schwägerin mit halbabgewendetem Geſicht
und zögernder Hand hinübergereicht hatte, unter
ſeinen linken Arm. Ich hab im vergangenen Winter
n gutes Dutzend von den neuen Autoren, die der
Jetztzeit den Spiegel ſo herrlich vorhalten ſollen,
ge=
leſen, denn bloß blindlings mitſchimpfen, ohne mir
n eigenes Urteil gebildet zu haben, das halt ich
für ne Dummheit: man muß wiſſen, was man
verdammt und weshalb man es tut. Na, ich hab
genug und übergenug davon bekommen, obgleich mir
wahrhaftig kein Menſch auf Gottes Erdboden wird
nachſagen können, daß ich es mit der Prüderie halte!
Wenn ich aber lange ſolche ungeſunde Luft einatme,
dann wird mir körperlich übel, — weiter kann ich
nichts ſagen! Da lob ich mir meine „Hoſen!”
Doktor Flottwell klopfte mit der Rechten auf das
Buch, daß es ſchallte. Den Zeitſpiegel laſſ ich gelten.
Und Dickens laſſ ich gelten und Guſtav Freytag und
Storm und auch einige wenige von den Neueren, —
ſogar die Damen können heutzutage was, das ſieht
man an der Frau von Ebner=Eſchenbach! Wenn
Ihr dieſe leſen wollt.. dagegen hab ich nichtsl
Na, einſtweilen gute Nacht allerſeits! Ex machte
gegen ſeine Schwägerin eine Bewegung, die man bei
ſehr viel gutem Willen als den Anſatz zu einer Ark
von Verbeugung hätte nehmen können, gab ſeiner
Tochter einen liebkoſenden Schlag auf die Wange
and verließ, die von neuem in Brand geſetzte Zigarre
im Munde, das Zimmer.
(Fortſetzung folgt.)
Mummer 279.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag. den 27. Rovember 1903.
Seite 3.
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Vertreter vom Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikat.
KaAmos au vormisten.
A. W. Limmermann, Marionplath.
(12905a
Zur gefl. Beachtung!
Es ſei darauf hingewieſen, daß Wünſche hinſichtlich Erſcheinens
beſtellter Inſerate an beſtimmten Tagen zwar gern nach Möglichkeit
Berückſichtigung finden, eine Gewähr für unbedingtes Einhalten
dieſer Termine aber nicht übernommen werden kann, da mitunter
techuiſche Gründe zu kleinen Verſchiebungen nötigen. Solchergeſtalt
ausgefallene Inſertionen werden ſelbſtverſtändlich bei nächſter Gelegen=
(3773
heit nachgeholt.
Verlag des „Darmſtädter Tagblatt”.
O080909-pavetdooodsaosöhOe
Von der Neiſe zurück.
2238b1) 1.
gooa0ag2ganndehaaoogoaoes202
Pferdeverkauf.
Montag, den 30. ds. Mts.
10¼ Uhr vormittags,
wird im Hofe der Artilleriekaſerne am
Beſſungerweg ein überzählig gewordenes
Dienſtpferd öffentlich und meiſtbietend
gegen Barzahlung verſteigert. (20403
Darmſtadt, den 27. November 1903.
L. Abteilung
Feldartillerie=Aegiments Nr. 61.
Vierseyerkauf!
Ein ſehr brauchbares Pferd, ſowohl
zum Reiten, wie auch für leichtes
Fuhr=
werk geeignet, zu verkaufen. Näheres
Mühlſtraße 44 (Portier). (20395
Hoogoplat. ThGatGI.
(Direktion: Willy Römheld.)
Durch den koloſſalen Erfolg
veranlaßt!
Famelag. den 28. Aovember,
abends 6 Uhr,
unwid=prullich letzles Gastspiel
der luternationalen Tournée
„0éhoshh,
Drama von Gauim Corki.
Vorverkauf nur bei Cg. Thies,
zu ermäßigten Preiſen: 3, 2, 1,50
1 u. 080 Mk., Auendkaſſe: 4, 3.
2. 1.50 und 1 Mk. (20347dks
Hur noch 3muliges huktreten
von
Ba Boland.
Ein Traum von Licht und
Schönheit.
Nur noch 3 Tage:
Uhe Gargapi,
die beſten Akrobaten der Welt
uſip.
20403)
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 27. November.
55. Abonnements=Vorſtellung.
Abonnement Dis.
Fidelio.
Große Oper in 2 Alten von L. v. Beethoven.
Dirigent; Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Oberregiſſeur Valdek.
Don Fernando, Miniſter Herr Geßner.
Don Pizarro, Gouverneur,
eines Staatsgefängniſſes Herr Weber.
Floreſtan, Gejangener, Herr Spemann.
Leonore, ſeine Gattin, unter
dem Namen Fidelio Frau Kaſchowska.
Nocco, Kerkermeiſter . Herr Niechmann.
Marzeline, ſeine Tochter Fräul. Roediger.
Herr Birrenkoven.
Jaquino, Pförtner.
Herr Sautier.
Erſter,
Zweiter) Gefangener
Herr Feder.
Im Zwiſchenakt: Leonore=Quvertüre Nr. 3
von Veethoven.
Nach dem 1.Akte findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Preiſe der. Plätze.
Erſter Rang M. 400, erſter Rang
Fremden=
loge 5 M. zweiter Nang Balkon 3.50 M.,
zweiter Nang M. 300, zweiter Nang
Mittel=
loge M. 300. dritter Nang Balkon M. 220,
dritter Rang M. 170, dritter Rang
Mittel=
loge M. 200, Parkettloge M. 3.70, Sperrſitz
M. 3.50. Parterre M. 220, vierter Rang
Bal=
kon 1.50 M., erſte Galerie 100 M. zweite
Galerie 50 Pfg.
Anfang 7 Uhr. — Ende 510 Uhr.
Kartenverkauf v. 11-1 Uhr und v. 6 Uhr an.
Aus dem Spielplan.
Sonntag, 29. Nov. Außer Abonn. Wagner=
3yklus. 1. Abteil. 1. Vorſtellung. „Rienzio.
Große Preiſe. Anfang 6 Uhr. Montag.
30. Nov. 56. Ab.=Vorſt. D 14. „Der
Kauf=
mann von Venedig: Kleine Preiſe.
An=
fang 7 Uhr. Dienstag, 1. Dez. 57. Ab=
Vorſt. A 15. Zum erſtenmal wiederholt:
„Der Dusle und das Babeli:. Große Preiſe.
D. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
„6 27.
Freitag, den 22. November.
1903.
Neu, ſoeben erſchienen:
ſellenhblulſt dler Beisetzung
der höchstgeligen Prinzessin Elisaheth.
Trauerwagen mit 6 Pferden, ſowie hohes
Gefolge,
und mit dem Bildnis der höchſtſel. Prinzeſin.
Zu haben in allen Buch= und
Papierhand=
ungen und bei dem Herausgeber:
Papierhaus Elbert, Hoflieſerant,
Ernſt=Ludwigſtraße 9.
20386)
Daſz der gute Geſchmack und die Sparfamkeit
den oberſten wie den unterſten Schichten unſeres Volkes
noch nicht abhanden gekommnen ſind, beweiſt die große
Verbreituͤng, die das reine Pflanzenfett „Palminè der
Firma H. Schlinck ≈ Cie, Mannheim, in wenigen Jahren
in allen Kreiſen gefunden hat. Palmin iſt taffächlich der
vollwertigſte Erfatz für Butter, weil es abſolult reines
Naturprodukt iſt.
(20363u₈
ſchuppen, Haarausfall, Jucken der Kopfhaut iſt auf
S zeringe Pflege des Däares zurückzuführeld. Dr. Kuhns
Virkenwadser iſt die Krone aller Haarwaſſer. Nur
echt mit Firma Franz Kuhn, Kronenparfümeriefabrik,
Nürnberg. Hier in Apotheken, Drogerien und
Parfü=
merien.
(02039314
Zum Prozeß Kwilecki.
4 Was nach dem Verlauf der Verhandlungen
zu erwarten war, iſt geſchehen: Die Gräfin Kwilecka
iſt von dem Verbrechen der Kindesunterſchiebung
frei=
geſprochen worden, einesteils weil die Beweiſe ihrer
Schuld gar zu mangelhaft waren, anderſeits auch
wohl nicht zum wenigſten durch den Mißgriff des
Staatsanwalts, welcher einen Druck auf die
Ge=
ſchworenen in der Weiſe auszuüben verſuchte, daß,
jalls ſie ihr Schuldig ausgeſprochen hätten, es hätte
ſcheinen müſſen, als wenn ſie nicht aus eigener
Ueberzeugung erkannt hätten, ſondern von ihm direkt
beeinflußt worden ſeien. Der Staatsanwalt hat
nach dem vorliegenden Bericht nämlich geſagt, daß,
wenn die Geſchworenen noch mehr Beweiſe verlangten,
alſo zu einem Schuldſpruche nicht gelangen könnten,
„ſie dem viel angefeindeten Schwurgerichtsverfahren
direkt das Todesurteil ſprechen würdens. Dieſe
Aeußerung hat eine wahrnehmbare =Unruhe auf der
Geſchworenenbank hervorgeruſen. Die =Voſſ. 3tg.
bemerkt hierzu:
Wir müſſen zunächſt ſagen, daß gerade dieſer Prozeb
für den Wert „des viel angefeindeten
Schwurgerichts=
verfahrens” überzeugende Beweiſe beigebracht hat. Die
Geſchworenenbank ſcheint vorzüglich beſetzt zu ſein. Wenn
alles, was im Laufe dieſes Prözeſſes geſprochen worden
iſt, ebenſo wohl begründet geweſen wäre, wie die von
ſeiten der eingelnen Geſchworenen aufgeworfenen Fragen,
ſo könnten wir auf den Verlauf dieſes Prozeſſes mit
viel größerer Befriedigung zurückblicken, als dies jetzt der
Fall iſt. Wer zur Ausübung eines Richteramtes berufen
aͤt, der Richter ſelbſt, der Geſchworene, der Schöffe, ſoll
ählnonied udr dahe idihe loio lien. Coondoes
treter einer Behördev in Liner kamtlichen Rede die
Ge=
ſchworenen auffordert, daran zu denken, welche
Neben=
wirkungen eintreten könnten, wenn ſie ihren Wahrſpruch
in einer gewiſſen Richtung äbgeben würden.
Der Prozeß Kwilecki hat eine lange Dauer hinter
lich. Die Hauptangeklagten ſaßen 10 Monate in
Unter=
ſuchungshaft. Die Hauptverhandlung zog ſich ſchon ſeit
vielen Wochen hin. -Im Laufe der Hauptverhandlung
ſind Fragen angeregt worden, auf die man im Laufe
der Vorimterſuchung nicht verfallen war. Die
Zeugen=
ausſagen widerſprechen einander. Einzelne Zeugen
ſtehen ſeit längerer Zeit unter dem Drücke eines
wider ſie ſchwebenden Strafverfahrens, ohne daß über
ihre Schuld bereits etwas erwieſen wäre. Andere
Jeugen ſind, als verdächtig unbeeidigt geblieben;
wieder andere ſind vereidigt worden, die Lvielleicht
manchem Beobachter auch nicht ganz unverdächtig
vor=
kommen konnten. Eine Zeugin, welche die wichtigſke von
allen geweſen wäre, iſt geſtorben, ehe ſie vernommen
werden konnte. Ein Zeuge, auf deſſen Vernehmung die
Anklagebehörde noch in den letzten Tagen das größte
Gewicht gelegt hatte, blieb unverſlommen, weil das Geld
nicht zur Stelle wär, ihn nach Berlin zu ſchaffen. Die
ſachverſtändigen Aerzte widerſprechen einander: ſie
wider=
ſprechen einander ſogar über die Frage, wie weit der
Kreis derjenigen Fraͤgen geht, über die ſich gutachtlich
zu äubern ſie berufen ſind. Ein ganz neues Beweigh
verfahren iſt angebendet worden, man unterſucht die
Aehnlichkeit verſchiedener Menſchen. um daraus Schlüſſe
auf ihre Abſtammung zu ziehen. und bei dieſer
Sach=
lage erklärt der Vertreter der Anklagebehörde, der Beweis
der Schuld ſei ſo klar, daß der Geſchworeie, der daran
zweifle, die Verantwortlichkeit dafür auf ſich nehme, daß
das Strafverfahren des Landes eändert werden müſſe.
Der Staatsanwalt hat erklärt, er könne Brief und Siegel
darauf neben, daß kein preußiſches Zivilgericht auch nur
einen Augenblick zweifeln würde, die Identität des
Kindes auszuſprechen. Wir können demgegenüber ver
ſichernz daß Uns ſehr geſcheite preußiſche Richter, auch
höherer Inſtans, ihre entgegengeſetzte Meinung
aus=
geſprochen haben. Der Staatsänwalt ſagt, wer logiſch
denke -müuſſe zu der Ueberzeugun) kommen, daß di=
Gräfin das Verbrechen begangen hat. Derlei
Aeuße=
rungen ſind nur aus dem Uebereifer des öffentlichen
Anklägers zu erklären. Es wird Perſonen geben, welche
die folgerichtige Logik nicht zu verleugnen glauben. wenn
ſie anderer Anſicht als der Staatsanwalt ſind. Die
Ge=
ſchworenen aber haben ihrem Eide gemäß nicht nach der
Logik des Staatsanwalts, nicht nach den Meinungen,
dies bei anderen vermutet werden, ſondern nach ihrer
eigenen Ueberzeugung zu entſcheiden, wie ſie rſie vor
ihrem Gewiſſen verantworten können.
Einen anderen Ausſpruch des Staatsanwalts Dr.
Müller greift die Zentrumspreſſe heftig an; er ſoll
in ſeinem Appell an die Geſchworenen geſagt haben:
noch mmer Wahrheit hat:Es gibt noch Richter in Bers
linf. Ja. zeigen Sie, daß es noch Nichter in Berlin
Libt, die lich nicht auf der Naſe herumtanzen laſſen von
finſteren Scheinmächten und von Leuten, die vermeinen,
Meineid auf Meineid ſchwören zu können, und die nach= überhaupt an die Entſcheidung der Frage herangetreten
her bei ihrem Geiſtlichen beichten. Sie volführen ein werden kann.
Kulturwerk erſten Ranges, wenn Sie die Teute, die ſich
in trotzigem Solidaritäksgefühl gegen unſere
Staatsord=
nung äüflehnen, unſchädlich machen. Legen Sie die Axtl Wahlkreiſe Teltow=Beeskow=
Charlotten=
an die Wurzel des Uebels u. ſ. w.”
Hiermil, ſo ſagen katholiſche Blätter, habe der
Staatsanwalt ſeine Befugniſſe überſchritten und die
Katholiken ſchwer beleidigt. Nach Anſicht des
Staats=
anwalts gingen die Katholiken bei ihrem Tun und
Laſſen von dem Grundſatze aus: „Sündige nur Landtage herausgewählte Abg. Dr. Barth, der alle
tapfer drauf los, durch die Beichte kannſt du ja ohne
viele Mühe alles wieder gut machenl Die
ge=
nannten Blätter ergehen ſich deshalb in heſtigſten
Angriffen gegen den Staatsanwalt.
Wenn übrigens der Vorſitzende in ſeiner
Be=
lehrung an die Geſchworenen erklärte, daß die „
öffent=
liche Meinung; etwas ſei, was nur von einigen
We=
man über die Stimmung des Publikums erfahren
hat und nach der Aufnahme, welche das Urteil im
Publikum gefunden hat, gerade in dieſem Falle
nicht zu.
Der Sozialismus in Velgien.
ging der Miniſter des Innern de Trooz auf die
von dem Sozialdemokraten Vandervelde angeregte
Frage der Wahlrechtsreform ein und lebhaftes Nationalgefühl beſeelte, wurde vom Kaiſer
führte aus:
eingulöſen, das ich im Februar 1332 gegeben hätte. Was Kultur unter dem chineſiſchen Volke war von den
iſt nun ſeitdem geſchehen? Senat und Kammer haben
lichung des Wahlrechts abgelehnt. Im April folgten Manne werden auch die Deutſchen anderer
Kon=
dann die revolutionären Unruhen, die von den
Sozia=
liſten ausgingen. Die Kammerwählen brachten darauf ein treuer Sohn ſeiner Kirche wie ſeines
Vater=
die ausdruͤckliche Verurteilung dieſer ſozialiſtiſchen
Straßen=
politik. Und die jüngſten Gemeindewahlen mit dem
Rückgang des Sogialismus waren eine nicht minder
deutliche Mißbilligung durch das Land. Und unter der nationalen Beſtrebungen im fernen Oſten
ehren=
ſoichen Umſtänden fördern nun die Sozialiſten eine er= voll verknüpft bleibt.
neute Erörterung der Wahlrechtsfrage ? Die öffentliche
Meinung iſt emer Verhandlung darüber durchaus
ab=
geneigt darüber kann kein Zweifel mehr beſtehen. Was ordneten verhandelte am Mittwoch über den
An=
die Haltung der Regierung in der Bürgermieiſterfrage
angeht, ſo bleibt ſie entſchloſſen, keinen Sozialiſten für
dieſes Amt zu ernennen, da ſie damit niemand betrauen Kriegsminiſterium zu erſuchen, dahinzuwirken, daß
kann, der auf der Seite der Revolution ſteht und dem
hat auch zugegeben, daß die Regierung für ihre ableh= pflichtgemäßer Beaufſichtigung, an ſyſtematiſchen
nende Haltung das Geſetz für ſich häbe. Er hat ſich
überhaupt ſo gemäßigt ausgedrückt, daß man glauben
möchte, die letzten 10 Jahre ſozialiſtiſcher Gewaltpolitik lich aus dem aktiven Heere entfernt werden. Lerno
ſeien nur ein böſer Traum geweſen und die Sozialiſten (Zentr.), Wagner (ib.) und Döre (Fr. Vgg.) er=
Nevolutiön durch die Evolution erſetzen zu wollen. Der
Miniſter erinnert an die revolutionären Drohungen der
Soziäliſten im Jahre 1902 und im beſonderen an die Wort. Er führte aus, er werde nach wie vor den
Aeüßerung, die damals Vandervelde tat: Die Birne iſt
weiſe, ergänzte de Troos, ſind Ihnen Männer
entgegen=
getreten, die Sie gehindert haben, die reifen Früchte vom
lutioniſten aufſpielen, um Bürgermeiſterſchärpen zu er= (Entfernung aus dem Heere könne nach dem
Militär=
halten, ſo hat die Regierung das Recht und die Pflicht,
Ihnen das Vertrauen zu verſagen.
Die ſehr gelaſſen und ruhig geſprochene Rede
des Miniſters nahmen die Sozialiſten ebenſo ruhig
hin; ſie ſehen ein, daß die Vertagung der
Wahl=
politik zu ſetzen iſt.
im Unterſchiede vom Handwerke einmal der Umſtand
in Betracht, daß ſich eine Geguerſchaft nicht geltend
macht und ſodann der, daß auf jeden Zuſchuß vom
Reiche verzichtet wird. Schon aus dieſen beiden
Gründen würden die Beſtrebungen der
Privatange=
ſtellten beſſere Ausſichten als die der Handwerker
„ Zeigen Sie durch Ihren Spruch, daß der alte Satz haben. Jedoch werden ſich hier, namentlich da es
ſich um eine von der allgemeinen Verſicherung doch
in einigen Punkten abweichende Verſicherung handeln
würde, noch manche Vorarbeiten nötig machen, ehe
- Wie nachträglich bekannt wird, haben im
burg mehrere Profeſſoren, ſo Hans Delbrück,
Schmoller, Pfleiderer, um ein Kompromiß mit den
Sozialdemokraten ſich bemüht. Daß das
ge=
rade in dieſem Wahlkreiſe der Radaumacher geſchehen,
iſt der Humor bei der Sache. Auch der aus dem
ſeine Aemter in der Partei niedergelegt hat, ſprach
ſich in einer Verſammlung in Berlin für ein ſolches
Zuſammengehen aus und erging ſich in
Schimpf=
worten gegen Eugen Richter und Müller=Sagan in
der ausgeſprochenen Abſicht, von ihnen verklagt zu
werden. Der Abg. Richter antwortet darauf ſehr
richtig: Die freiſinnige Volkspartei würde, wenn ſie
nigen gemacht werde, ſo trifft das nach allem, was l Barths Standpunkt betreffs der Sozialdemokratie
einnähme, demſelben Auflöſungsprozeß verfallen, dem
gegenwärtig die Freiſinnige Vereinigung an vielen
Orten unterliegt.
- Die „Nordd. Allg. 3tg.” ſchreibt: Mit dem
Biſchof Anzer iſt eine Peiſönlichkeit aus dem
Leben geſchieden, die ſich in opferwilliger Arbeit für
In der Mittwochsſitzung der belgiſchen Kammer die chriſtliche Miſſion in Aſien dauernde Verdienſte
um die deutſchen Intereſſen in China erworben hat.
Die patriotiſche Wirkſankeit des Verſtorbenen, den
durch wiederholte Auszeichnungen anerkannt. Seine
Herr Vandervelde forderte mich auf, das Verſprechen langjährige Tätigkeit für die Ausbreitung chriſtlicher
am 20. März 1908 die liberalen Anträge auf Vereinheit= Sympathien weiter Kreiſe begleitet. Dem energiſchen
feſſionen die Anerkennung nicht verſagen, daß er als
landes mit unerſchrockenem Mute geſtritten und
ge=
litten hat und daß ſein Name mit der Entwickelung
- Die bayeriſche Kammer der
Abge=
trag Müller=München (Soz.), der dahingeht, das
die Offiziere und Unteroffigiere, deren Mitſchuld, ſei
Treueide jede Bedentung abſpricht. Herr Vandervelde es durch aktive Beteiligung, ſei es durch Mangel an
Soldatenmißhandlungen nachgewieſen iſt,
Unnachtſicht=
ſeien ſanfte Lämmer geworden. Heute erklären ſie die klärten die Zuſtimmung ihrer Fraktionen zu dem
Antrage. Hierauf nahm der Kriegsminiſter das
leider in nicht geringer Zahl vorkommenden
Soldaten=
reif, es iſk an den Arbeitern, ſie zu pflücken. Glücklicher= mißhandlungen und dem Mißbrauch der Dienſtgewalt
mit aller Kraft entgegentreten. Er müſſe gegen den
Baume herabzuholen. Wollen Sie ſich heuͤte als Evo= Antrag aber ein formelles Bedenken erheben. Die
ſtrafgeſetz nur auf Grund eines gerichtlichen
Urteils=
ſpruches erfolgen. Wenn die Tendenz des Antrages
aber nur die ſei, daß Soldatenmißhandlungen mit
der Entfernung aus dem Heere geahndet werden
rechisreſorm auf die Rechnung ihrer eigenen Radau= ſollen, könne er ſich gegen den Antrag nicht
ab=
lehnend verhalten. Der Antrag wird einſtimmig
angenommen.
Deutſches Reich.
— Der Reichstag wird zwar am nächſten
Donnerstag zuſammentreten, vorausſichtlich aber erſt
am 9. Dezember ſeine eigentlichen Veratungen
auf=
nehmen können. Da am 8. ein katholiſcher Feiertag
iſt, iſt die Abhaltung einer Sitzung am 5. nicht
wahrſcheinlich. Am 4. findet die Wahl des
Präſidi=
ums ſtatt und einige Tage müſſen die Abgeordneten
für das Studium des Etats frei haben. Wie man
aͤnnimmt, wird die Zahl der Interpellationen eine
ungemein große ſein. Vor den
Weihnachtsſeier=
tagen bleibk nach der erſten Leſung des
Reichs=
haushalts=Voranſchlages ſchwerlich noch mehr Zeit
als zur Erledigung des engliſchen
Handelsprovi=
ſoriums.
- In Bezug auf die zur Zeit lebhaft erörterte
Frage der Einbeziehung des Handwerks
und der Privatbeamten in die
Inva=
lidenverſicherung bemerken die „B. P. N.o:
Es iſt ſchwerlich daran zu denken, daß'ſchon in der
nächſten Tagung dem Reichstage eine Novelle zum
Invalidenverſicherungsgeſetz, die ſich auf das
Hand=
werk bezieht, vorgelegt werden wird. Auch betreffs
der Privatangeſtellten mit über 2000 Mark
Jahres=
verdienſt dürfte die Frage der Einbeziehung in die
Invalidenverſicherungspflicht noch einige Zeit zur
Ausreiſung nötig haben. Bei dieſer Kategorie kommt
Ausland.
- Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus
ſetzte am Mittwoch die Debatte über die
Regie=
rungserklärung fort.
Abg. Groß erklärk die deutſche Fortſchrittsparlei
be=
dauere das Rütteln än der Eiltheit und Gemenſamkeit
der Armee, welche die beſte Gewähr fur den Frieden
Europas bilde. Er wünſche einen Ausgleich mit Ungarn,
jedoch nicht Um jeden Preis und werde den fortgeſetzten
maßloſen iſchechiſchen Forderungen entgegentreten.
Fes=
ner erklärt, eine Verſtändigung der Deütſchen init den
Tſchechen ſei ſo lange unmoͤglich ais die Tſchechen auf
der vörherigen Durchſührung ihrer Forderuigen
be=
ſtänden.-Redner fordert die Regierung auf, endlich mit
dem Nachgeben gegenuber den Tſchechen zu brechen und
mit Krafk und Ernſt Ordnung in Beſterreich zu ſchafen.
Vortſchitſch erklärt, das Heil Oeſterreichs köſne nur in
einer gegen alle Völker gerechten, nationalen und
wirt=
ſchaftlichen Politik gefunden werden. Der Miniſter=
geudk Bac eindeun er derr=Ares 8ie Grille ſei eintz und
Lien=
heitlich. Reine öſterreichiſche Regierunig dürfe daran etwas
ändern laſſen. Ueber den wichtigſten Punkt im
unga=
riſchen Militärprogramm ſei ſchon unter dem
Miniſter=
präſidenten Szell eine Entſcheldung getroffen worden.
Nur das Erziehungsweſen käme neu hinzu. Der
Miniſterpräſident bitet aber mit der grtik inne zu
halten, bis dieſe Aenderungen im Detail vorliegen. Es
werde nichts geſchehen, was mit der Vergangenheit in
Widerſpruch ſtehen könnte. Auf die nakionale Frage
übergehend, erklärt der Miniſterpräſident, er ſtimme
Bärnreither darin bei, daß der größte Gewinn Oeſter
Rummer 279.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. November 1903.
reichs in der Verſtändigung der Deutſchen und der
Tſchechen liege. Die Regierung habe ſich zweimal um
dieſelbe bemüht und ſei ein drittes und viertes Mal
da=
gu bereit. Er halte es für undenkbar, daß die Beratung
über die wahren Forderungen der Tſchechen, wenn ſie
eine ſolche zuließen, nicht zu einem Ergebnis führen
ſollte. Redner verwahrt ſich ſodann auf das entſchiedenſte
dagegen, als ob er die Alters= und
Invaliditätsverſiche=
rung der Arbeiter willkürlich verzögern wolle und verweiſt
auf die Notwendigkeit einer eingehenden Vorberatung
einer derartigen großen ſogialpolitiſchen Reform. Sodann
erklärt Miniſterpräſident v. Körber, indem er die
Aerzte=
debatte im niederöſterreichiſchen Landtage ſtreift, die
Ne=
gierung betrachte die Freiheit der Forſchung als ein
un=
antaſtbares Palladium. Er wurdige vollauf die
ſchwierige Miſſion des Aerzteſtandes. Der
Miniſter=
präſident geht ſodann auf die Frage der Univerſitäten
über und bemerkt, über den kulturellen Fragen könnte
hierbei das nationale Moment unmöglich überſehen
werden. Schließlich glaubt der Miniſterpräſident, unter
Hinweis auf die mächtige Hebung des öſterreichiſchen
Staatskredites in den letzten 20 Jahren, ſowie auf die
bedeutenden Fortſchritte auf allen wirtſchaftlichen und
kulturellen Gebieten, daß allzu weitgehender Peſſimismus
nicht gerechtfertigt ſei. Die Urſache des wirklichen Uebels
liege ausſchließlich in der Behandlung der nationalen
Frage. Wenn ihre Löſung auf verfaſſungsmäßigem
Wege geſucht werde, dann werde Oeſterreich geheilt ſein.
— Die italieuiſche Kammer tritt am 1.
De=
zember zuſammen. Bis dahin müſſen an Stelle
Roſa=
nos ein neuer Finanzminiſter und die vier noch
fehlenden Unterſtaatsſekretäre ernannt ſein. Man
nimmt an, daß Giolitti die Mehrheit haben wird,
die er braucht.
— Die diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen
Rußzland und Japan werden ſo ſtreng
geheim=
gehalten, daß auch nichts hierüber in die japaniſche
Preſſe dringt.
— Studentennuruhen in Ruß=land werden
neuerdings wieder aus Kiew und anderen Orten
ge=
meldet. In Kiew fanden ſolche am 16. November
ſtatt, als am Jahrestage der Hinrichtung des
Stu=
denten an der Kiewſchen Univerſität, Balmaſchew,
welcher den Miniſter Sipjagin ermordete.
Studen=
tenunruhen fanden auch in Tomsk, Kaſan und Odeſſa
ſtatt. Es iſt hierbei zu ſolchen öffentlichen
Ruhe=
ſtörungen politiſchen Charakters gekommen, daß die
bewaffnete Gewalt einſchritt und zahlreiche
Verhaf=
tungen vorgenommen wurden.
— Der ruſſiſche Botſchafter erklärte im Auftrage
ſeiner Regierung der Pforte, daß die
Entente=
mächte auf der unveränderten Annahme der
Re=
ſormforderungen für Mazedonien beſtehen. Er
machte die Pforte gleichzeitig darauf aufmerkſam,
daß die Forderungen der übrigen Großmächte
weiter=
gehen würden. Dies iſt die Antwort auf den von
türkiſcher Seite in Petersburg gemachten Verſuch,
Rußland umzuſtimmen. Es verlautet, daß der
tür=
kiſche Botſchafter in Wien, Redim=Paſcha, einen
ähn=
lichen Auftrag hat, um das Wiener Kabinett zu einer
verſöhnlichen Haltung zu veranlaſſen. Trotzdem gilt
die baldigſte Annahme der Reformnote als zweifellos,
die Graf Goluchowski ſchon mit Rückſicht auf den
bevorſtehenden Zuſammentritt der Delegationen
ver=
langen muß.
Rom, 25. Nov. Das Königspaar iſtmit den
Kindern wieder hier eingetrofſen. Sie wurden am
Bahn=
hofe von den Miniſtern und den Behörden begrüßt und
begaben ſich unter lebhaften Kundgebungen der
Bevölke=
rung nach dem Quirinal.
London, 25. Nov. Etwa 90 Mitglieder des
Parlaments begaben ſich heute mit ihren Damen
nach Paris in Erwiderung des Beſuches, welchen im
vorigen Sommer franzöſiſche Deputierte der engliſchen
Hauptſtadt abgeſtattet hatten.
Skiernivice, 25. Nov. Das heute über das
Befinden der Kaiſerin ausgegebene Bulletin
Puls 72. Heute morgen war die Temperatur 37.1, der
Puls 68. Das Trommelfell iſt ſeit geſtern noch mehr
hervorgetreten. Es wurde perſoriert, wobei Blut und
eitrige Abſonderungen heraustraten. Das
Allgemein=
befinden iſt zufriedenſtellend.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großeherzog werden am
Samstag, 28. November, von ¼10 Uhr ab im
Reſidenz=
ſchloſſe Audienzen erteilen, ſowie Meldungen und
Vor=
träge entgegennehmen.
⁄₄ Wir werden um Ergänzung unſeres Berichtes über
die Feier von Großherzogs Geburtstag dahin erſucht,
1 daß auch in der Synagoge der Joraelitiſchen
Religionsgeſellſchaft ein Feſtgottesdienſt
ſtatt=
gefunden hat.
Vom Hofe. Prinzeſſin Heinrich von
Preußen iſt geſtern abend 7 Uhr 40 Min. nach Kiel
zurückgereiſt. Prinzeſſin Ludwig von
Batten=
berg wird heute mittag 1 Uhr nach England
zurück=
reiſen. Großfürſt und Großfürſtin Sergius werden,
dem Vernehmen nach, morgen Samstag, 8 Uhr abends,
mit dem ruſſiſchen Hofzug nach Nußland zurückehren.
Herr Militäroberpfarrer a. D. Karl Strack
vollen=
det heute ſein 80. Lebensjahr. Am 27. November
1823 in Ermenrod im Kreiſe Alsfeld geboren, hat der
würdige, in unſrer Stadt wohl jedermann bekannte
geiſtliche Herr ſein an geſegneter Arbeit reiches Leben
zum allergrößten Teile hierorts zugebracht, ſo daß wir
ihn in Darmſtadt, als einen der Unſrigen betrachten
können. Nachdem er während längerer Zeit ſchon als
Mitprediger und Lehrer an der Garniſonſchule im
geiſt=
lichen und Lehramt in unſrer Stadt tätig geweſen war,
wurde ihm durch Allerhöchſtes Dekret vom 9. Juli 1863
die durch den Weggang des Herrn Pfarrer Sartorius
erledigte Stelle des Garniſonspfarrers dahier übertragen.
1 Seitdem gehörte er der evangeliſchen Militärkirche, ſpäter
in der Eigenſchaft als Diviſiönspfarrer der Großh.
Divi=
ſion, ununterbrochen an bis zum 1. April 1893. an
wel=
chem Tage er nach langer Dienſtzeit in den
wohlver=
dienten Ruheſtand trat. In ſeiner dienſtlichen Eigenſchaft
hat er die beiden Feldzüge 1866 und 1870ſ71 mitgemacht.
Sein geiſtlicher Beruf führte Herrn Pfarrer Strack auch
auf das weite Gebiet der Bekätigung der Nächſtenliebe
und ließ ihn an einer Reihe von Vereinen und
Veran=
ſtaltungen in unſrer Stadt höchſt ſegensreich wirken. Und
ſo wünſchen wir denn Herrn Pfarrer Strack an ſeinem
heutigen Wiegenfeſte, daß ihm noch ein recht langer
Lebensabend in gleicher Rüſtigkeit des Körvers und
1 Geiſtes, wie ſie ihm jetzt zu eigen, beſchieden ſein möge.
Nächſten Montag. 30. ds. Mts., nachmittags,
ſindet eine Sitzung der evangeliſchen Gemeindever=
Lretung ſtatt.
2 Im lehzten diesjährigen Vereinsabend des Richard
Waaner=Vereins, der am Samstag im Weißen Saale
der „Stadt Pfungſtodt' abends 6 Uhr ſtattfindet, wird
Fräulein Dr. Ella Menſch hier über das Thema
ſprechen: „Lohengrin und Parſifal, in der Sage und
bei Nichard Wagner." Eintrittskarten für Nichtmitglieder
ſind in den bekannten Buchhandlungen und abends an
der Kaſſe zu haben.
- Von den vielen Auſichtsboſtkarten, die anläßlich
des Trauerfalles herausgegeben worden ſind, hat das
Pavierhaus Elbert hier noch ein ſchönes Gedenkblatt der
Beiſetzung gemacht. Dasſelbe iſt als doppelte Poſtkarte
gedacht,. um, nur mit Namen und Ort verſehen, als
Druckſache, oder auch unter Kuvert als Brief verſchickt
werden zu können. Das Gedenkblatt enthält in reigendem
Relief das Bild der hochſeligen Prinzeſſin mit
Trauer=
rand, oben eine blind geprägte Krone. Außerdem iſt der
Trauerwagen mit 6 Pferden, ſowie die hohen Herrſchaften
im Trauergefolge auf dem Gedenkblatt enthalten. Das
Ganze iſt in ſehr deutlichem Druck ſchön gelungen.
⁄ Nach dem Monatsberichte des Fleiſchbeſchauamts
ſind während des verfloſſenen Monats Oktober
im hieſigen Schlachthauſe geſchlachtet worden: 208
1 Ochſen, 15 Faſelochſen, 220 Kühe, 20 Rinder, 1 Stier,
1157 Kälber, 2821 Schweine, 254 Hämmel, 113 Schafe,
11 Ziegen und 20 Pferde. Beanſtandet wurden: 22
Ochſen, 2 Faſel, 58 Kühe, 1 Rind,170 Schweine, 1 Hammel,
1 Schaf und 2 Pferde. Minderwertig wurde erklärt das
Fleiſch von: 1 Ochſen, 7¾⁄. Kühen und 5½ Schweinen.
Bedingt tauglich war das Fleiſch von: 2 Ochſen. 5½
Kühen und 175 Schweinen. Untauglich waren: 1 Schwein
und 737 Organe von 257Tieren. Auf Trichinen wurden
beſagt: Geſtern abend betrug die Temperatur 373, der 1 unterſucht: 2821 im Schlachthaus geſchlachtete Schweine
und 10568¾ Kilo für hieſige Metzger eingeführtes friſches
Fleiſch von 421 Schweinen.
Fr Polizeinachricht. Geſtern vormittag gegen 9 Uhr
iſt der 17jährige Dachdeckerlehrling Philipp Krämer aus
Beſſungen in der Luiſenſtraße von dem Dache eines
dreiſtöckigen Hauſes, auf welchem er Reparaturarbeiten
l ausführte, herunter auf einen im Hof ſtehenden
Hand=
wagen geſtürst und trug derartige Verletzungen am
Kopfe davon, daß ſeine Aufnahme in das ſtädtiſche
Krankenhaus notwendig war. Derſelbe wurde mittelſt
Droſchke ſofort dorthin verbracht.
— Michelſtadt, 25. Nov. Dem hieſigen
Brief=
taubenklub wurden von dem Grafen zu Erbach=
Erbach ein namhafter Geldbetrag. vom Grafen zu
Erbach=Fürſtenau ein gediegenes Prachtwerk als
Ehren=
preiſe überwieſen, ferner beſchloß der Stadtvorſtand dem
Verein eine bare Unterſtützung zu den erwachſenden
Un=
koſten bei der beablichtigten Ausſtellung zu gewähren.
— König, 26. Nov. Se. Durchl. Fürſt zu Waldeck=
Pyrmont und Se. Erl. Erbprinz zu Erbach=
Schönberg begaben ſich geſtern zu den Hofjagden des
Königs von Württemberg nach Tübingen.
— Mainz. 26. Nov. Die rheinheſſiſchen Mitglieder
der Antiduell=Ligahielten dieſer Tage hierſelbſk unter
dem Vorſitze des Fürſten zu Löwenſtein eine Konferenz
ab. in der beſchloſſen wurde, von der Gründung einer
beſonderen Ortsgruppe abzuſehen und durch Einreihen
der Mitglieder aus Rheinheſſen und Oberheſſen in die
beſtehende Ortsgruppe eine gemeinſame „Landesgruppe
für das Großherzogtum Heſſen' zu bilden.
— Mainz, 25. Nov. Georg Dreſcher ſtartete
am Sonntag in Hamburg und gewann das
Haupt=
fahren und das Dauerrennen. Im Tandemfahren wurde
er mit Däger=Hamburg zweiter.
- Guntersblum, 25. Nov. Dem aus China
zurückgekehrten Freiwilligen Georg Ackermann, Mitglied
des Soldatenvereins hierſelbſt, wurde von letzterem
eine goldene Uhrkette als Geſchenk überreicht.
- Zornheim, 25. Nov. Den trotz aller Warnungen
noch immer blühenden Unfug, Petroleum ins
Feuer zu gießen, mußte das Dienſtmädchen Nauth von
hier ſchwer büßen. Die Flamme ſchlug hoch und
ver=
branute dem Mädchen Geſicht und Hände derart, daß es
nach Mainz ins Rochushoſpital überführt werden mußte.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 25. Nov. Ueber das
Beſinden des Kaiſers ſchreibt die „Kreusstg.”:
Die völlige Heilung der Operationswunde dauert zwar
länger als in der erſten ärztlichen Veröffentlichung über
die Operation angenommen war, deshalb aber iſt, Gott
ſei Dank, kein Grund zu geſteigerter Beſorgnis vorhanden.
Der Ort der Wunde an der Stimmlippe' läßt ſelbſt bei
größter Schonung unwillkürliche Reizungen nicht
ver=
meiden, wodurch auf die einen durchaus glatten Verlauf
nehmende Heilung naturgemäß ein verzögernder Einfluß
geübt wird. Schließlich ſei mitgeteilt, daß der Kaiſer
ſeine Teilnahme an den bevorſtehenden großen Jagden,
dem Vernehmen nach, keineswegs aufgegeben hat.”
Der Schluß des Prozeſſes Kwilecki nahm
folgenden dramatiſchen Verlauf: Nachdem die
Ver=
teidiger geſprochen und die Angeklagte ihre Unſchuld
beteuerte, bemerkte der Vorſitzende: Das Geſetz verbiete
ihm. in eine Beweiswürdigüng einzutreten er ſei daher
genötigt, die Geſchworenen von der intereſſanten
Prozeß=
verhandlung auf das unintereſſante Gebiet der
Rechts=
belehrung zu führen. Der Vorſitzende erteilt danach den
Geſchworenen in ſehr eingehender Weiſe die
Rechts=
belehrung. Er bemerkt dabei: Oeffentliche Meinung iſt
ein ſehr dehnbarer Begriff. Die öffentliche Meinung
machen ein paar Leute, die kühn genug ſind, ihre
An=
ſichten in die Zeitungen zu bringen. Eine andere
öffentliche Meinung exiſtiert nicht. Die Geſchworenen
haben aber die Pflicht, ſich nicht von dieſer öffentlichen
Meinung, d. h. von Leuten beeinfluſſen laſſen, die der
Verhandlung nicht beigewohnt haben, mithin von der
Sache nichts verſtehen. Der Richter' hat einmal die
Pflicht es zu verhüten, daß kein Unſchuldiger verurteilt
wird, er hat aber andererſeits die Pflicht, dafür zu ſorgen,
daß kein Schuldiger die Anklagebank verläßt. Ein
Satz iſt ſo wichtig wie der andere. Sie haben
ſich alſo ſehr ſorgfältig und, gewiſſenhaft alle
Einzelheiten zu überlegen. Sie haben dafür zu ſorgen,
daß kein Unſchuldiger verurteilt wird, aber auch, daß ein
Schuldiger nicht hohnlächelnd darüber den Saal verläßt,
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 25. November.
Zum erſtenmale:
„Der Dusle und das Babeli„
Volksoper in 3 Aufzügen von Karl v. Kaskel.
W.-I. Die erſt Ende vergangener Saiſon
heraus=
gegebene und bis jetzt in München, Köln, Kaſſel und
Königsberg erfolgreich aufgeführte und von den
Hof=
theatern Stuttgart und Schwerin und den Stadttheatern
Leipzig und Baſel zur Aufführung angenommene
drei=
aktige Volksoper von K. v. Kaskel „Der Dusle und
das Babeli' ging an unſerem Hoftheater heute zum
erſtenmale in Sgene. Die Vorſtellung war urſprünglich
als Feſtvorſtellung geplant; da eine Feier des
Aller=
höchſten Geburtstages infolge der Trauer indeſſen nicht
ſtattfand, ſo fiel der äußere feſtliche Rahmen der
Vor=
ſtellung fort.
Der Komponiſt hat ſeine Oper als „Volksopern
be=
zeichnet, was ſowohl durch die Wahl des Stoffes als auch
die textliche und muſikaliſche Behandlung desſelben
gerechtfertigt iſt. Die Librettiſten W. Schriefer und
A. M. Kolloden haben die meiſten Verſe des Textes alten
Volksdichtungen, entnommen, andererſeits hat der
Komponiſt aͤlte Originalvolksweiſen (Töne) in die
Muſik hinein verwoben. Der Stoff iſt einem alten
Volks=
lied entnommen, das von dem Leid und der Freude
iner Landsknechtliebe erzählt.
Es hatt e Bauer e Töchterli,
Mit Name hieß es Babeli.
Es hatte Paar Zöpfli, die ſind von Gold,
Drum iſcht ihm auch der Dusle hold”
heißt es in „Des Knaben Wunderhorn: Der Dusle iſt
ein Hirt und das Babeli eine Waiſe, die in dem Schweizer
Dörflein Pfäffikon wohnen. Sie ſind ſich beide von Herzen
Aut. Die böſen Landsknechte aber unter Frundsbergs
Führung. welche in das Dörflein einziehen, rühren die
Werbetrommel und fangen den Dusle, der den flehenden
Vitten Babelis trotzig widerſteht. für ſich ein und führen
ihn mit nach Italien. Sein böſer Dämon iſt die
leiden=
ſchaftliche Marketenderin Gemma, welche in heftiger
2iebe zu ihm entbrannt iſt, die von ihm aber nicht
er=
widert wird. Babeli zieht ihrem Geliebten in Begleitung
des lahmen Michel nach und trifft in dem Lager von
Pavia ein, wo er weilt. Die eiferſüchtige Gemma führt
dem flehenden Mädchen ſtatt ihres Geliebten heimtückiſch
den rauhen Brunone, den Locumtenens; zu, der das
hilfloſe Mädchen in ſein Zelt ſchleppt; auf ihr Geſchrei
eilt Dusle herbei. Die beiden Männer ſtürzen haßerfüllt
auf einander los, zücken das Meſſer und Brunone wird
von Dusle erſtochen. Dusle, der gegen ſeinen
Vorge=
ſetzten die Wehr erhoben hat, hat das Leben verwirkt
und wird von Frundsberg ſelbſt zum Tode am Galgen
verurteilt; da er aber in Ausübung von Mannes Pflichten
eine Waiſe vor Entehrung gerettet hat, ſo wird das Urteil
dahin gemildert, daß er ſelbſt in Mitte der „verlorenen
Schar den Ehrentod auf dem Felde ſuchen dürfe. In
dem darauf entbrennenden Kampfe gelingt es ihm, den
König Franz gefangen zu nehmen, während er ſelbſt den
geſuchten Tod nicht findet. Frundsberg begnadigt ihn
wegen dieſer Heldentat, erneunt ihn zum Fähnrich und
gibt ihm das Babeli zum Weibe.
Die von dem Komponiſten in dieſer Oper zum
künſtle=
riſchen Prinzip erhobene Jdee, die Rückehr zum
Natür=
lichen, d. h. in dieſem Falle zum Volkstümlich=Melodiöſen,
liegt, ſo zu ſagen, in der Luft. Der Komponiſt der
Bettlerin vom Pont des Artsu verfällt in der
Aus=
führung dieſes mit Freude zu begrüßenden Gedankens,
von dem eine weitere Befruchtung unſerer Opernliteratur
gu erwarten iſt. aber niemals ins Triviale, ſondern geht
ſeine eigenen Wege, indem er den einfachen Volksweiſen
eine reich harmoniſierte, farbenreiche Orcheſtration und
eine bei aller Schlichtheit doch vornehmere Tonſprache
entgegenſetzt, die ſich etwa nur an Humperdincks Oper
„Hänſel und Gretel' anlehnt, welche bis auf weiteres noch
als Vorbild einer volkstümlichen Oper gelten muß. Die
Hauptvorzüge der Oper beruhen in der muſikaliſchen
Illuſtrierung des Landsknechtlebens, den
Landsknechts=
liedern und=Märſchen, welche die Trommel und
Quer=
pfeife wieder aufleben laſſen, und dem als charakteriſtiſches
Merkmal der Oper zu bezeichnenden lyriſchen Elemente
derſelben, wobei zu bemerken iſt, daß das Sentimentale,
das mit dem Rührſeligen nicht gleichbedeutend iſt, ſich
mit dem Vegriff des Volkstümlichen wohl verträgt, ia im
Grunde ein Ingredienz desſelben iſt.
Während der erſte Akt, deſſen Höhepunkt der Einzug
der Landsknechte bedeutet, für die Art und den Erfolg
Locumtenens 2 locum tenens bedeutet ſoviel wie
„Statthalter”
der Oper weniger bezeichnend iſt und ins Gewicht fällt,
ſind der zweite und der dritte Akt reich an
empfindungs=
tiefen, melodiöſen Liedern, Duetten und klangſchönen
und effektvollen Enſembles; den Befähigungsnachweis
für das Dramatiſche hat der Komponiſt in der
Ver=
zweiflungsſgene Gemmas im dritten Akte erbracht, welche
nach den gefühlvollen weich=lyriſchen Ssenen durch die
leidenſchaftlich gehobene Tonſprache und die kräftigen
dramatiſchen Accente überraſcht. Vom zweiten Akte an
entſprach dem ſich bis zum Schluſſe ſteigernden Eindruck
auch der Erfolg der Oper, ſo daß der Komponiſt mehrere
Male hervorgerufen wurde.
Die Aufführung der Novität, welche von Herrn
Kapellmeiſter Rehbock mit ganzer künſtleriſcher Hingabe
und Energie geleitet wurde, nahm einen glatten und
ſchönen Verlauf. Die Titelpartieen wurden von Herrn
Wolf und Frl. Roediger geſungen. Erſterer
zeich=
nete ſich nicht nur durch eine prächtige ſtimmliche Wiedergabe
der Geſangspartie, ſondern auch durch ein friſches und
tem=
peramentvolles Spiel aus, während Frl. Roediger für die
Verkörperung derrührenden Geſtalt das unſchuldigen Kindes
aus dem Volke wie prädeſtiniert erſcheint. Von Temperament
und Leben erfüllt war die das böſe Element der Oper
reprä=
ſentierende Marketenderin „Gemmal der Frau Tolli,
deren äußerer Erſcheinung auch das Faszinierende nicht
fehlte. Charakteriſtiſch gezeichnete Geſtalten waren der
martialiſche „Frundsberg; des Herrn Riechmann, der
wilde „Brunone; des Herrn Weber und der lahme
„ Michel; des Herrn Geßner. Der „Schreiberl war
burch Herrn Birrenkoven, der=Profoß= durch Herrn
Schulze entſprechend vertreten. Des ſeiner Aufgabe
mit glänzendem Gelingen gerecht werdenden Orcheſters
muß noch mit beſonderen Worten des Lobes gedacht
werden.
Die Oper erfordert die Aufbietung eines großen und
vielſeitigen ſgeniſchen Apparates und ſtellt an die den
äußeren Nahmen derſelben abgebende Ausſtattung und
dekorative Ausſchmückung hohe Anforderungen. In dieſen
ſowohl, als auch in dem Arrangement und der
Gruppie=
rung der buntbewegten Lager= und anderen
Enſemble=
ſgenen zeigten ſich der Geſchmack und die bewährte Kunſt
des Herrn Oberregiſſeurs Valdek wieder in beſtem
Lichte.
Rummer 279.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 27. November 1903.
Seife 11.
daß die Richter kleinlich und nicht ſcharfſinnig genug
geweſen ſind. Kurz vor ¼4 Uhr zogen ſich die
Ge=
ſchworenen zur Beratung zurück. Nach genau 2½ſtündiger
Beratung erſchienen die Geſchworenen um 6 Uhr abends
wieder im Saal und der Obmann verkündete unter
laut=
loſer Spannung den Spruch der Geſchworenen, wonach die
Angeklagten Graf und Gräfin Weſierski=Kwilecki ſowie
ſämtliche übrigen Angeklagten nichtſchuldig erklärt
werden. Als der Obmann zurerſten Frage, ob die Gräfin der
Kindesunterſchiebung ſchuldig ſei, mit lauter Stimme das
Nein ausſpricht, bricht das Publikum ſpontan in ein
vielhundertſtimmiges Bravoaus was dem
Vorſitzenden erneut Anlaß zur Rüge gibt. Während der
Obmann die weiteren Fragen verlieſt, ſchallen von der
Straße herauf die Hochrufeder Menſchenmaſſen,
die ſich vor dem Kriminalgerichtsgebäude ſchon ſeit Stunden
zu Tauſenden angeſammelt hatten. Die Gräfin, der ſich die
allgemeine Aufmerkſamkeit zugewendet, hat, hört den
Spruch, indem ſie ihre Lorgnette auf den Gerichtshof
gerichtet hat, mit vollſter Selbſtbeherrſchung an. Der
Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Leuſchner, verkündet
darauf folgendes Urteil: Sämtliche Angeklagten werden
freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens werden der
Staatskaſſe auferlegt. Die erlaſſenen Haftbefehle werden
aufgehoben. Mit lebhaftem Dank an die Geſchworenen
für ihre aufopfernde Pflichttreue ſchließt der Vorſitzende
die Sitzung. Die Gräfin winkt nach dem Urteil
freund=
lich mit dem Taſchentuch nach dem Zeugemaum. Der
Graf wirft den Zeugen Kußhände zu. Das gräfliche
Paar verläßt mit einer Verbeugung vor dem Gerichtshof
den Gerichtsſaal.
Wiesbaden, 25. Nov. Der Polizeipräſident
erläßt folgende Warnung: „Gelegentlich des
Andreas=
marktes iſt die Unſitte des Kitzelns mit
Pfauen=
federn, Federwiſchern und dergleichen, ſowie des
Schlagens mit „Pritſchen' in Roheiten ausgeartet und
hat zur Beläſtigung und Gefährdung des Publikums
geführt. Es wird deshalb vor dieſen und ähnlichen
Ausſchreitungen mit dem Bemerken gewarnt, daß die
Schutzmannſchaft für den bevorſtehenden Andreasmarkt
ve angewieſen iſt, jeden, welcher ſich des vorerwähnten
ggoben Unfugs ſchuldig macht, auf Grund des 8 360
Nr. 11 des Strafgeſetzbuches unnachſichtig zur Beſtrafung
onzugeigen. Von einem Verbot, des Werfens mit
oonfetti ſoll zwar für den diesjährigen Andreasmarkt
ſchmals abgeſehen werden, ich erſuche indeſſen, dasſelbe
Zglichſt einzuſchränken und namentlich nicht das Konfetti
n den Straßen u. ſ. w. aufzuſammeln, und alsdann,
t Schmutz vermiſcht, zu nochmaligem Werfen zu
ver=
nden. Sollten auch in dieſem Jahr wiederum berech=
3te Klagen über das Werfen mit Konfetti laut werden,
ſo ſteht für das nächſte Jahr das gänzliche Verbot des
Konfettiwerfens mit Sicherheit zu erwarten, worauf ich
die beteiligten dreiſe ſchon jetzt hinweiſe.”
Dresden, 26. Nov. Nach den„Dresdener Nachrichten”
iſt von einer Flucht der Prinzeſſin Schönburg=
Waldenburg mit einem Bedienten keine Rede. Die
Prinzeſſin lebt mit ihrem Gatten im Scheidungsprozeß.
Das Ehepaar befand ſich ſeit dem vorigen Jahre in
Steiermark und iſt bereits ſeit dem Frühjahr getrennt.
Wie aus Venedig gemeldet wird, richtete Don Carlos
ein Rundſchreiben an ſeine Anhänger, worin er den „
Tod=
der entflohenen Tochter mitteilt. Als vor Jahren eine
andere Tochter, Prinzeſſin Elvira, mit dem Maler Folchi
entfloh, tat Don Carlos das Gleiche.
Prag, 25. Nov. Heute vormittag begann der Prozeß
gegen die früheren Veamten der St. Wenzels=
Vorſchußkaſſe, Drogel, Vorſtand des Inſtituts,
Direktor Kohout und die Reviſoren Bily und Grünwald
wegen Betruges, Kaſſenververwalter Herik und
Rech=
nungsführer Päkeländer wegen Veruntreuung. Die 842
Seiten umfaſſende Anklageſchrift berichtet über die
Geſchäftsgebahrung dieſes Geldinſtitut= ſeit dem Eintritt
Drogels und legt auf Grund von Rechnungsabſchlüſſen
und Bilanzen die Schuld aller Angeklagten dar. Die
Anklage weiſt Machinationen bis 1877 nach. Bilanzen
wurden gefälſcht und von den Reviſoren nicht beanſtandet.
Aus den Geldern der Einleger wurden Geſchenke,
Tan=
tiemen, Remunerationen und Subventionen katholiſcher
Unternehmungen bezahlt, wodurch ſchließlich ein Defizit
von 8 Millionen ſich ergab.
Landwirtſchaftliches.
2 Darmſtadt, 24. Nov. Der
landwirt=
ſchaftliche Provinzial=Verein für die Provinz
Starkenburg veranſtaltete dieſer Tage einen
gemein=
ſamen Bezug von Zuchtſchweinen aus
renom=
mierten Züchtereien Norddeutſchlands. Hieran beteiligten
ſich die Gemeinden Darmſtadt, Nauheim, Pfungſtadt,
Wolfskehlen und etwa 15 Schweinezüchter aus Nauheim,
Lengfeld, Biebesheim und Wolfskehlen. Im ganzen
wurden 31 Stück eingeführt, davon waren 8 Eber und
23 Sauen. Sämtliche Zuchtſchweine gehörten der
deut=
ſchen Edelſchweinraſſe an. Die Beſteller waren mit der
Qualität der bezogenen Zuchtſchweine ſehr zufrieden.
Die Verſteigerung derſelben fand am 20. d. Mts. auf
dem Holzhofe dahier ſtatt und brachte dieſelbe einen
namhaften Uebererlös, der indes wieder an die Steigerer
im Verhältnis der Steigſummen zurückvergütet wird.
Von in der durch Schweinezucht rühmlichſt bekannten
Gemeinde Wolfskehlen wohnhaften Züchtern wunden im
ganzen 12 Stück Zuchtſchweine geſteigert, die Gemeinde
ſelbſt erhielt 2 erſtklaſſige Eber. Von den Beſtellern
ſteigerte u. a. Oekonomierat Walter=Lengfeld im ganzen
1 Eber und 4 Sauen. Es iſt zu hoffen, daß durch dieſen
Import von hervorragendem Zuchtmaterial die
Schweine=
zucht der Provinz eine weitere Förderung erfährt.
8. Jahresſitzung der Großh. Handelskammer
Darmſtadt
vom 24. November 1903.
Der Vorſitzende, Herr Direktor C. Parcus, gedachte
zunächſt in einer kurzen Anſprache an die Verſammelten
des ſchmerzlichen Verluſtes, welcher Se. Kgl.
Hoheit den Großherzog und das ganze Großherzogtum
durch das plötzliche Hinſcheiden der
Prin=
zeſſin Eliſabeth betroffen hat, und teilte mit, daß
durch ein Schreiben an Se. Kgl. Hoheit die aufrichtigſte
Anteilnahme der Großh. Handelskammer an dieſem
un=
erſetzlichen Verluſte zum Ausdruck gebracht worden ſei.
Das Großh. Miniſterium des Innern hatte den
Handelskammern des Großherzogtums anheim gegeben,
in Verhandlungen untereinander über eine möglichſt
einheitliche Geſtaltung der Jahresberichte
eingutreten. Die Verwendbarkeit, der Jahresberichte
würde erheblich gewinnen, wenn dieſelben von allen
Kammern, in der gleichen ſachlichen Einteilung
ab=
gefaßt, und, in demſelben Format veröffentlicht
würden. Infolgedeſſen fanden zwei von Delegierten
der Regierung und, der Handelskammern beſchickte
Kommiſſions=Sitzungen ſtatt, welche ſchließlich zwar
nicht zu einer vollkommenen, aber doch ſehr
weit=
gehenden Einigung über die zukünftige Einteilung und
Geſtaltung der Jahresberichte führten. Es wurde
nun=
mehr auf die Vorſchläge genannter Kommiſſionen hin
von der Großh. Handelskammer beſchloſſen, folgende
künftige Geſtaltung der Jahresberichte, anzunehmen:
1. Hauptteil: Einleitende Bemerkungen über die
all=
gemeine wirtſchaftliche Lage im Berichtsjahre. Daran
an=
ſchließend Schilderung der ſpeziellen Lage im
Handelskam=
merbezirk, welche auf Grund der bei der Großh.
Handelskam=
mer eingegangenen Fragebogenbeantwortung ſeitens der
größeren Firmen des Bezirks und auf Grund eigener
Meinungsäußerung der Großh. Handelskammer, eventuell
unter Zuziehung nicht zur Handelskammer gehöriger
Sachverſtändiger erfolgen ſoll. Von einem Abdruck der
einzelnen Fragebogenbeantwortung ſoll demgemäß in
Zukunft Abſtand genommen werden. I. Hauptteil:
Gut=
achten, Anſichten und Wünſche. Hierunter fällt im
weſentlichen die Berichterſtattung über die ganze
Geſchäfts=
führung der Handelskammer während des betr. Jahres
und es ſollen hier auch hauptſächlich diejenigen Wünſche
der Handelskammer und der zu ihrem Bezirke gehöriger
Intereſſenten, welche noch keine Erfüllung gefunden haben,
zum Ausdruck gebracht werden. III. Hauptteil:
Wirt=
ſchaftliche Intereſſenvertretungen und örtliche
Einrich=
tungen. Es wird hier über die inneren Angelegenheiten
der Handelskammer, kaufmänniſcher Korporationen und
Vereine, ſowie über Handel und Gewerbe intereſſierende
örtliche Einrichtungen zu berichten ſein. IV. Hauptteil:
Statiſtik. Als Format des Jahresberichts wird ein etwas
größeres und handlicheres, als das bisher übliche und
als Schrift wird die lateiniſche angenommen, in der
Erwägung, daß dieſelbe hauptſächlich für die Intereſſenten
des Auslandes, welche zwar deutſch, aber nicht die
deutſche Schrift leſen können, unbedingt notwendig iſt.
Die Großh. Handelskammer, wurde von dem
Präſidenten des Großh. Landgerichts der Provinz
Starkenburg aufgefordert, eine Vorſchlagsliſte
für die neu zu ernennenden Handels= und
Ergänzungsrichter einzureichen. Es wurden in
der geheimen Wahl folgende Herren einſtimmig für die
Veriode vom 1. Januar 1904 bis 31. Dezember 1906 in
Vorſchlag gebracht: Simon Bodenheimer, Konrad
Egenolf, Ludwig Frölich, Ferdinand Jacobi,
Kom=
mergienrat, Georg Kaiſer, Wilhelm Langenbach. Dr. Louis
Merck. Geh. Kommergienrat, Louis Nöder, Kommerzienrat.
Heinrich Schlager, Ludwig Trier, Friedrich v. Voß, Carl
Wittich, Rudolf L. Wittich, Otto Wolff, Eiſenbahndirektor.
Nachdem in letzter Zeit zahlreiche Zeitungsnachrichten
verbreitet worden waren, nach welchen Beſtrebungen im
Gange ſeien, um die Abgabefreiheit auf den
natürlichen Waſſerſtraßen, insbeſondere auch
auf dem Rhein zu beſeitigen, wurde einſtimmig in Wahrung
der der Großh. Handelskammer anvertrauten Intereſſen
beſchloſſen, in einer Erklärung an die Großh.
Staats=
regierung und an den Bundesrat die dringende Vitte
auszuſprechen, dieſe Beſtrebungen entſchieden zurückweiſen
31 wollen. Die Wiedereinführung derartiger Abgaben,
deren im vorigen Jahrhundert nach ſchweren Kämpfen
ſtattgehabte Beſeitigung ſicherlich nicht zum wenigſten zu
dem großen Aufſchwung unſeres deutſchen
Wirtſchafts=
lebens mit beigetragen habe, würde jetzt ohne Zweifel
nicht nur dem Erwerbsleben der direkt an den
Waſſer=
ſtraßen gelegenen Orte und Bezirke ſchweren Schaden
zu=
fügen, ſondern auch die von dieſen Waſſerſtraßen
ent=
fernter liegenden Gegenden ſehr empfindlich ſchädigen.
Die Handelskammer hege daher die feſte Zuverſicht, daß
ſowohl die Großh. Staatsregierung, wie der Hohe
Bundesrat in voller Würdigung der hier in Betracht
kommenden bedeutenden wirtſchaftlichen Intereſſen des
deutſchen Vaterlandes nimmermehr eine Rückkehr zu den
zum anerkannten Wohle des deutſchen Erwerbslebens
glücklicherweiſe überwundenen Zuſtänden des vorigen
Jahrhunderts zugeben würden.
Im April d. J. hatte ſich auf einen vom Deutſchen
Handelstag der Handelskammer gegenüber geäußerten
Wunſch, letztere möchte die Vorarbeiten für eine
Regelung der ganzen Frage des Verkehrs
mit Nahrungs= und Genußmitteln
über=
nehmen, die Großh. Handelskammer zur Bearbeitung
einer derartigen Denkſchrift bereit erklärt und ihren
Syndikus beauftragt, das nötige Material zu ſammeln
und zu bearbeiten. Nach eingehenden Vorarbeiten lag
nunmehr der Entwurf dieſer Denkſchrift zur Begutachtung
durch die Großh. Handelskammer vor und wurde auch,
abgeſehen von einigen kleinen Abänderungen, gut
ge=
heißen. Ueber eine prinzipielle Frage ſoll noch die
Kommiſſion der Handelskammer für Geſetz=,Steuer= und
Zollweſen unter Zuziehung einiger weiterer ſachverſtändiger
Mitglieder der Handelskammer entſcheiden. Dann ſoll
die fertiggeſtellte Denkſchrift zu weiterer Veranlaſſung
dem Vorſtand des Deutſchen Handelstags in Berlin
überſandt werden.
Im Anſchluß an ein Schreiben der Handelskammer
zu Offenbach an den Vorſtand des Deutſchen
Handels=
tages wurde beſchloſſen, daß in Rückſicht darauf, daß für
Spiritus, welcher mit dem allgemeinen
Denaturierungs=
mittel denaturiert wird, nicht mehr die Frachtſätze des
allgemeinen Tarifs, ſondern die des Spezialtarifs 3
gelten. auch Spiritus, welcher zur Denaturierung
mit, beſonderem Denaturierungsmittel
beſtimmt iſt und immer noch dem allgemeinen Tarif
unterliegt, ebenfalls in den Spezialtarif 3
verſetzt werden möge.
Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung
am 26. November.
St. Zur Eröffnung der Verſammlung teilt
Ober=
bürgermeiſter Morneweg mit, daß die Metzger=
Innung ein Geſuch an die Verwaltung eingereicht
gat, daß bei der Schlachthaus=Deputation jedesmal ein
Obermeiſter der Innung vertreten ſein ſoll. Der Antrag
wird dem Finanzausſchuß überwieſen. Die
Provin=
zialpflegeanſtalt iſt jetzt ihrer Beſtimmung
über=
geben und werden von nun ab geeignete Leute der
An=
ſtalt überwieſen werden. Bewohner der
Pallas=
wieſenſtraße haben ſich mit einem Geſuch an die
Stadtverwaltung gewandt, eine Beſſerung der Straße
zwiſchen Frankfurter= und Liebigſtraße vorzunehmen.
Das Geſuch wird dem Tiefbauamt überwieſen.
Beigeordneter Jäger teilt auf einen Antrag des
Stadto. Reinemer, betr. Entfernung des Schlammes aus
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Einen neuen Schnelltelegraphen,
ge=
nauer: automatiſchen Typenſchnelldruckapparat, den die
Firma Siemens & Halske nach dreijährigen Verſuchen
fertiggeſtellt hat, führte Herr Wilh. v. Siemens in einer
Sitzung des Elektrotechniſchen Vereins in Verlin vor.
Berliner Blättern entnehmen wir darüber folgendes:
Dieſer Apparat druckt die Buchſtaben auf photographiſchem
Wege; eine Scheibe, auf der die Buchſtaben
ſchablonen=
artig angebracht ſind, dreht ſich vor dem
lichtempfind=
lichen Papierſtreifen, während durch elektriſche Funken in
dem richtigen Moment die Belichtungen erzielt werden.
Dieſer Vorgang ſpielt ſich ſo ſchnell ab, daß in einer
Minute 2000 Buchſtaben und darüber gedruckt werden
können. Wie die vorgelegten Proben zeigten, iſt trotz
der enormen Schnelligkeit die Druckſchrift regelmäßig
und genau; daß der Apparat auch auf weiteren Strecken
nicht verſagt, iſt bereits durch Verſuche auf der Linie
Berlin-Frankfurt erprobt worden. Natürlicherweiſe ſind,
Um die Präziſion des Arbeitens bei dem Apparat
auf=
recht zu erhalten, eine Anzahl ſinnvoller Vorrichtungen
nötig. Zum Aufgeben des Telegramms wird ein
durch=
lochter Streifen benutzt, der vorher auf einer beſonderen
Maſchine hergeſtellt wird. Man hat ſich alſo den
Vor=
gang in der Praxis ſo vorzuſtellen, daß der Abſender
einer großen Depeſche - um ſolche handelt es ſich hier
nur - zu Hauſe auf einer Lochmaſchine, die wie eine
Schreibmaſchine gehandhabt, wird, den durchlochten
Streifen herſtellt und dann dieſen zur Poſt ſchickt.
Hier wird er ſchnell gemeſſen - das langwierige
Worte=
zählen fällt fort - und in den Apparat geſteckt, der nun
die Depeſche mit der Geſchwindigkeit von 2000 Buchſtaben
in der Minute druckt. Der Abnahme=Apparat liefert mit
derſelben Geſchwindigkeit den gedruckten Streifen des
lichtempfindlichen Papiers, der binnen neun Sekunden
entwickelt und fixiert iſt und ſofort zum Aufkleben fertig
daliegt. Hat alſo der Apparat für das Publikum eine
beſchränkte Verwendbarkeit, ſo müßte für die Benutzer
ein gegen den jetzigen weſentlich verbilligter Tarif
ein=
treten, wie er durch die Zeit= und Perſonenerſparnis
gerechtfertigt iſt.
Kleines Feuilleton.
Das „Dreckneſti Von einem evangeliſchen
rer wird der „Straßb. Poſt' geſchrieben: Der Bilſe=
6 vor dem Kriegsgericht hat bei jedem deutſchen
den unangenehmſten Eindruck hervorgerufen; er=
freulich an ihm war nur eines: der Mut, das mannhafte
Vorgehen des Kriegsgerichtes. Das Buch ſelbſt, das den
Prozeß veranlaßt hat, kann man verſchieden beurteilen,
vielleicht auch verurteilen. Ich will hier nur einen Punkt!
hervorheben, der mir Aergernis gegeben hat, und ich will
es darum tun, weil ich auf dieſen Punkt nicht nur im
Buche, ſondern auch in den daran ſich anſchließenden
öffentlichen Ausſprachen geſtoßen bin; in dieſen, wie im
Buche, reden auch ſolche Offiziere, die den beſſeren Typus
des deutſchen Offiziers darſtellen und freimütig die im
Buche aufgedeckten Schäden verurteilen, mit Vorliebe von
kleineren, unbedeutenderen Garniſonen als von „
Dreck=
neſtern: Es mag nicht ſchlimm gemeint ſein, aber es
kann verſtimmen, und mit Recht. Warum Dreckneſt?
Weil keine Univerſität, kein Theater, keine
Konzertgelegen=
heit, kein größerer geſelliger Verkehrskreis am Ort'? Aber
es wohnen Menſchen dort, denen iſt es die Heimat, die
Heimat lieb und traut! Die leben in dem kleinen Ort
ein Leben, wie es inhaltsreicher auch in
der Großſtadt nicht gelebt werden kann,
wenn anders — Pflichterfüllung, Berufstreue ihm den
Inhalt geben, wenn Freud und Leid, Mühen und
Sor=
gen, Erfolg und Gewinn mit Bewußtſein durchlebt
wer=
den! Die ganze große Welt kann am kleinſten Erdenfleck
durchlebt werden, denn die weite Welt geht ſchließlich
hinein ins kleine Menſchenherz. „Greift nur hinein ins
volle Menſchenleben und wo ihrs packt, da iſt es
inter=
eſſantzu — auch ohne Theater, Ball und Konzert, auch
ohne äſthetiſche Tees und Empfänge im Salon. Ihr
„verbauert' in der Provinz, auf dem Landel? Ich ſage,
wer das tut, trägt den Bauer, doch nein, das Wort iſt
zu ſchade zu ſolchem Mißbrauch - trägt den Keim zur
Verrohung ſchon in ſich. Wers mit Menſchen zu tun
hat im Berufe, und das iſt doch der Fall beim
Front=
offizier, hat es immer mit einer edlen und darum
ver=
edelnden Aufgabe zu tun. Der Offigier, der mit dem
deutſchen Bürgersmann das Heer als die große
Volks=
ſchule auffaßt, und der ſich darum als Volkserzieher
fühlt, hat in ſeinen Leuten eine vielgeſtaltete Welt vor
ſich; wenn er ſich in die, wie es ſein Kaiſer von ihm
er=
wartet und verlangt, liebevoll hineinverſenkt, ſich
dienſt=
lich und außerdienſtlich um das Wohl und Wehe ſeiner
Leute kümmert, kann er gar nicht in Gemeinheil und
Verrohung verſinken: docendo discimus, ja, im
Er=
ziehen, im Veredeln andrer werden wir ſelbſt am meiſten
erzogen und veredelt! Wer ſolchen Gewinn davonträgt
wird auch vom kleinſten Ort nicht leicht als „Dreckneſt”
prechen. Ich habe ein Recht, das zu ſchreiben; ich rede
pro domo. Ich war ſelbſt jahrelang im kleinſten,
welt=
entlegenen Gebirgsdorfe; Keine Bahn, alles andre erſt
recht nicht! Kein geſelliger Verkehr, d. h. kein Salon,
keine Geſellſchaft” Aber Menſchen, Bauersleute waren
dort, lebten dort. Mit denen lebte ich, wie es mein
Be=
ruf als Pfarrer mit ſich brachte. Daß ich „verbauert”
wäre! Ich wüßte nicht: Aber ich glaube: erſtarkt ſind
wir dort in der Stille, meine Frau und ich, erſtarkt am
inwendigen Menſchen, am Charakter. Gelangweilt haben
wir uns niel Langweile iſt ein Begriff, der uns nur
dort ankommt, wo jetzt bisweilen in der Großſtadt ein
blaſierter Fant uns in der „Geſellſchaft; anödet. Haben
wir aber einen freien Augenblick, der uns gehört, einen
Sonntagabend etwa, dann ſitgen wir und leben mit
Freuden der Erinnerung an das liebe, traute Neſt, das
wir einſt unſer nannten in der Wald= und
Bergesein=
ſamkeit; dann gelten unſre Gedanken den lieben
Men=
ſchen dort, die uns vielleicht gerade ſoviel gegeben haben,
wie wir ihnen, denken der vielen ſchönen Stunden, die
wir ungeſtört in der Lektüre konnten die Fäden
ſchlin=
gen zur alten und modernen Geiſteswelt, wo wir unſer
Leben wirklich lebten und bereicherten. Da kann nun
einer verſtehen, wenn ich an dem Worte „Dreckneſt:
An=
ſtoß nehme, ſo oft es mir irgendwobegegnet! Ich meine,
dies Wort dürfte im Munde eines gebildeten Menſchen
gar nicht vorkommen. Keiner weiß, ob nicht dort,
wo=
rauf er es münzt, Menſchen ihr Neſt ſich gebaut haben,
warm und lieb und wert, und vom gebildeten Menſchen
darf man Rückſicht und Takt genug fordern, daß er andern
ihr Heiligtum nicht ſchmähe und beſudele!
kb. Einneuer Auswuchs der engliſchen
Sammlermanie. In London lebt eine Dame, die
ſich das Sammeln von Schlüſſeln aller Arten zum
Steckenpferd gemacht hat. Sie bekennt ſelbſt, dieſer
Lieb=
haberei willen 100000 engliſche Meilen gereiſt und ein
Vermögen darauf verwendet zu haben. In ihrer
Samm=
lung befinden ſich der Schlüſſel zur Nürnberger Eiſernen
Jungfrau, ein anderer, der zum Oeffnen des
Juwelen=
käſtchens der Kleopatra benutzt worden ſein ſoll, und ein
anderes Exemplar, das zum Oeffnen einer Zelle im
Tower gebraucht wurde, in der Raleigh lange Jahre in
der Gefangenſchaft verbrachte.
Druckfehlerteufel. Wie der Druckfehlerteufel
ſpielt, zeigte ſich auch in dem Bericht eines Blattes über
den Kwilecki=Prozeß. Anſtatt: das gräfliche Paar
ver=
läßt den Saal, war da zu leſen: das gräßliche Paar.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Frettag, den 22. November 1903.
Rummer 279.
dem Großen Woog. mit, daß zur Ehre des letzteren
geſagt ſein muß, daß fäſt gar kein Schlamm vorhanden
iſt. Es iſt an verſchiedenen Stellell nachgegraben worden,
und iſt allerdings feiner Triebſand vorhandene Ver Turch
abgefallenes Laub ꝛc. eine graue Färbung angenommen
hat, dies ſei aber kein Schlamm. Städtv. Rockel
em=
pfiehlt hierauf den Antrag der Metzgerinnung. der aber,
weil nicht auf der Tagesordnung ſiehend, nicht verhandelt
werden kann.
Die Wahl eines Ehrenbeigeordneten
er=
gibt die Wahl des Stadto. Kahlert mit 38 Stimien.
Abgeſtimmt haben ſämtliche 41 Herren, 1 Stimme fiel
auf Stadtv. Cramer, 2 Zettel waren weiß. Es wird
be=
ſchloſſen, dem Gewählten durch eine Depukation beſtehend
aus den Herren Wolfskehl, Karl Müller und Gallüs
vom Ergebnis der Wahl Mitteilung zu machen. Zu
Punlt 3 der Tagesordnung Erhebung
derum=
lagen durch Lieevangeliſchen Beſſunger
Kirchengemeinden, teilt Stadb. Vormet mit, daß die
beiden Gemeinden bisher je 7500 M. erhoben haben
und nach der erfolgten Aufhebulig der Gemeinſchaft von
der Petrusgemeinde beſchloſſen wurde, 8500 M. und
von der Paulusgemeinde 7500 und 50 pCt. Zuſchlag zu
erheben. - Zu Punkt 4 Wahl des
Stellverkre=
ters des Vorſizenden des Gewerbegerichts
für 190406 ſchlägt Stadto Lehr die Wiederwahl des
Herrn Dr. Stein vor. Dieſelbe erfoſgt durch
Akkla=
matiön und ſpricht Oberbürgermeiſter Mornewegodem
Wiedergewählten den Dank der Verſammlung für
ſeine bisherige ſegensreiche Tätigkeit und für die
Vereit=
willigkeit der Annahme einer Wiederwahl lllsL
Gtadtv. Vormet erläutert den
Rechnungsab=
ſchluß der Oberrealſchule für 190203. Verſelbe
wird genehmigt. Die Erwerbung von
Straßen=
gelände zür Bruſtſtraße, zunächſk der Martinsſtraße,
zum Preiſe von 70 Pf. pro Quabratmeter wird
ge=
nehmigt. Desgleichen ein Geſuch des Photographen
Schrämn um Anbringung eines
Schau=
kaſtens an einem Hauſe der Georgenſtraße gegen
Zahlung von 1 Mark pro Jahr und der Verkauf
ſtädriſchen Geländes in der Eckhardſtraße an die
Kölnitzſchen Eheleute zum Preiſe von 30 Mark. Ein
durch Stadtv. Jacobi eingebkachtes Geſuch des Herrn
Achenbach, Aheilgerſtraße, um Dispenſation von
Be=
ſtimmungen in 85 Zes Ortsbauſtatüts beim Bau einer
Kelter wird abgelehnt, ein gleiches des Ingenieurs Heil,
Frankfurterſtraße, und des Gärtners Loos, Steinbergweg
weg, lehteres, wenn der Antragſteller die geſtellten
Be=
dingungen eingeht, werden genehmiat. Das Geſuch des
Kaüfmänns Beüſter um Dispenſation von den
Be=
ſtimmüngen in den 88 34. 35 und 38 des Ortsbauſtatuts.
den 88 1k und 32 der Bäupolizejordnung und des 8 56
der Asführungsverordnung zur allgemeinen
Bauord=
nuͤngg wird abgelehnt.
Inzwiſchen erſcheint der neugewählte Ehrenbeigeordnete
Herr Kahlerk- und wirs von Oberbürgermeiſter
Morneweg zur Wahl beglückwünſcht und als lieber
Kollege begrüßt. Es freus ihn, daß er ſich bereit erklärt
habe, die Wahl anzunehmen und erhoffe die
Stadtverwal=
tung eine ſegensreiche Tätigkeit von dem neuen
Beige=
ordſeten. Beigeordneter Kahlert dankt für die einmütige
Wahl, die ihn hoch ehre und verſpricht. alle ſeine Fräfte
für däs Wohl der Stadt einzuſetzen. Er bitte die
Stadt=
verordneten, ihm das bisher enigegengebrachte Vertrauen
auch in ſeiner neuen Tätigkeit bewahren zu wollen.
Pünkt 11 Erwerbüng von Grundſtücken
in der Gemaͤrkung Beſungen des Forſtwarts Joh. Adam
Lehr. Eſchollbrückerſtraße, wird zum Preiſe von 80 Pfg.
pro Quadratmeter genehmigt. Desgleichen ein Geſuch
des 09. Seib um Bauvlanänderung in der
Roßdörfer=
ſtraße.- Stadtv. Kalbfuß teilt mit. daß die Eheleute
Zuff. Waldſtr., um Uebernahme der Unterhal.
fung eines Erbbegräbnisplatzes gegen eine
Ent=
ſchädihung von Mr. 1000 erſucht haben. weſcher Antrag
gemäß Veſchluß der Friedhofs=Deputation genehmigk
wird Der ſogen. Lukasweg wird zur Bebauung
frei=
gegeben. Stadtv. Jäger hät einen Antrag eingebracht
vekreffend Zuziehung Leines Sachverſtändigen bei
Auf=
ſtellung von Bebauüngsplänen und als geeignete
Per=
jönlichkeit hierzu wurde vom Hochbauausſchuß Herr Prof.
Pützer vorgeſchlagen. Der Antrag wird genehmigk.
Zu Punk 16, Behandlung der nicht abgeſtempelten.
bezw. innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht zur Einlsſung
gebrachten Stücke des konvertierten Anlehens Lit. x3
wird gemäß dem Antrag des Finanzausſchuſſes
be=
ſchloſſen, daß noch nachträglich eingereichte Stücke
ein=
gelöſt, äbgeſtempelt und an der Stadtkaſſe wieder
aus=
gegeben werdent. Die Verzinſung dieſer Stücke harsmät
dem 1. Auguſt aufgehört.- Oberbürgermeiſter
Morne=
weg teilt hierauf mit. daß der Verkehrsverein ein
neües Plakat zur Aufſtellung gebracht und dabei das
Ge=
ſuch um Gewährung eines Züſchuſſes wiederholt hat.-
Zur Aufarbeitüng des Reiſigholzes in den
Stadtwaldungen teilt Stadtv. Schneider mit, daß die
Wellen die man nicht gut verkaufen könne, verfuchs
weiſe loſe zum Verkauf kommen ſollen, was
ge=
nehmigt wirde-
Gtadtv. Stieler teilt mit, daß ſich die Firmen Karp
und Kullmann hierſelbſt mit einem Geſuch um
An=
bringung von Reklameuhren
indenelek=
rriſchen Straßenbahnwagen an die
Stadtver=
wallung gewandt häben. Die Elektrizitätswerksdeputation
habe däs Erſuchen aber abgelehnt, namentlich weik der
Betrag ſpro Jahr 280 My zu niedrig ſei und ſich event.
mit alderen Firmen ein bedeutend höherer erzielen lietze.
In der ſich hierüber entſpinnenden Debatte erklärt ſich
Stadtv. Reinemer dafür, Beigeordneter Ekert und
Ober=
bürgermeiſter Morneweg dagegen, auch weil durch
Anl=
bringung der Uhren der Städk wieder eine Unnütze
Ver=
antwortung für das Nichtiggehen ꝛc. derſelben erwachſe.
Der Antrag wird abgelehnt. - Zur Eingabe des
Verkehrsvereins um Anbringung von
Fenſter=
mänteln in den Wagen der elektriſchen
Straßen=
bahn und von Schildern an denſelben, auf
welchen die beireffende Strecke verzeichnet iſt, ſowie
Beleuchtung der Halteſtellen wird beſchloͤſſen.
die Schilder pröbeweiſe nach der Art wie in Frankfurt
einzufuhren. dagegen die Anbringung von Transparenten
an den Halteſtellen wegen der hohen Herſtellungs= und
Unterhaltungskoſten fallen zu laſſen. Doch ſollen alle
Schilder der Halteſtellen unterſucht und eventuell
zweck=
mäbiger angebracht werden. Die Anbringung von
Pen=
ſtermänteln wurde abgelehnt. -— Auf eine Anfrage
des Stadtv. Vormet, bekr. Einſtellung des zweiten
Probe=
wagens mit der Glasſchutzvorrichtung für den
Wägenfuhrer und über die Erfahrungen mit dem in
Betrieb befindlichen Wagen teilt Oberbürgermeiſter
Morneweg mit, daß ſich ein endgiltiges Urkeil heute
noch nicht ſprechen ließe. Es ſoll erſt der Winter
abgewartet werden. Bis ſetzt habe ſich ergeben.
daß bei Regen und Schneewetter durch die
be=
ſchlagenen Scheiben die Ueberſicht uber die Strecke
dem Führer ſehr erſchwert wurde. Der zweite Wagen
ſei beſtellt und würde dieſe Angelegenheit danerns Am
Auge behalten werden. Staͤdtv. Reinemer rünt
wieder=
hoik die gegenwärtige Handhabe der
Abonne=
mentskarten, die ſich abſoſut nicht bewährten.
Oberbürgermeiſter Morneweg erwidert, daß eine Nell=
Ausarbeſtung vorliege und mit Anfang nächſten Jahres
neue Anordnungen getroffen werden.
Ueber Punkt 20, betr. Veräüßerung von
Reſt=
grundſtücken bei der Nebenbahn Darmſtadt-Groß=
Zimmern. wird beſchloſſen. 3 Quadratmeter 1 M.
an die Gemeinde Groß=Zimmern zu überlaſſen, die
übrigen keineren Geländeſtückchen zu verſteigern.
2 Geſuche um Genehmigung zum Ausſchank von
Branntwein für Eſiſabethenſtraße 2 und
Schloß=
gaſſe 25 werden genehmi gt.
Uuwetter.
Berlin, 26. Nov. Gegen 8 Uhr früh trat ein
heftiges Schieegeſtöberein.
Frankfurt a. M. 26. Nov. Infolge
Sturm=
ſchäden ſind die Fernſprech= und Telegraphenleitungen
nach außerhalb vielfach Unterbrochen. Ver Verkehr mit
dem Norden, beſonders Verlin und Hamburg. ferſler mit
Amſterdam. Brüſſel und London, unterliegt deshalb
teil=
weiſe erheblichen Verzögerungen.
Hänau. 26. Nov. Im Maintale iſt ſtarker
Schneefail nach Schneeſturm eingetreten.
1Köln, 26. Nov. Aus Eſſen, Siegen und anderen
Orten des Rheinlands ſind Mitteilungen über vormittags
dort niedergegangene Gewitter eingegangen. In
Dortmund herrichte ein ſtarkes Schneegeſtöber.
Der Rhein iſt ſeit vorgeſtern im raſchen Steigen
be=
griffen. Der heutige Pegelſtand beträgt hier 333 Meter
gegen 3 Meter am Mittwoch und 26s Meter am Dienstag.
Norderney, 25. Nov. Als Opfer des
Sturmes wurden hier zwei Leichen mit
Schwimm=
gürteln angetrieben. Die Verunglückten ſind holländiſche
Schiffer.
Wük. Wykauf Föhr, 26. Nov. In der Nacht
von Dienstag auf Mittoboch ſtrandete bei Amrum eine
norwegiſche Bark. Boote dieſer Bark wurden auf Anirum
angetrieben. Drei Leichen wurden bisher von den Wellen
an Land geſpült. Von dem Schickſal der übrigen
Be=
ſatzung iſt bisher nichts bekannt. Das Schiff wurde
vollſtändig aufgebrochen und iſt verloren.
Arönſtädt, 25. Nov. Infolge des nachts
herr=
ſchenden Stürmes wurden zahlreiche kleinere
Fahr=
zeuge im Hafen beſchädigt. Es verlautet, der
Cabdtage=
bafen habe ſtark gelitten. Man befürchtet zahlreiche
Schiff=sunfänel
Petersburg, 25. Nov. Folgende Einzelheiten
der Ueberſchwemmüngen werden bekannt: Der
Weſtwind ſteigerte ſich bis 4 Uhr nachts zum Orkan.
Die Newa und die Kanäle ſtiegen um 9½ Fuß über den
gewöhnlichen Stand. Von der Feſtung wurden
Alarm=
ſchüſſe abgefeuert und gegen 8 Uhr vormittags Notflaggen
gehißt. Ein großer Teil der Stadt wurde Roerflukek.
Die unteren Stockwerke im Winterpalais und in anderen
Paläſten im Admiralitätsſtadtteil mußten geräumt
wer=
den. In mehreren Stadtteilen ſtellten die Sraßenbahnen
den Betrieb ein. Der Verkehr von Laſtfuhrwerken wird
aufrecht erhalten. Auf der Petersburger Seite konnte
der Verkehr nur teilweiſe mit Kähnen aufrecht erhalten
werden. Das Elend der armen Bevölkerung. welche
viel=
fach ihre Habe verlor, iſt ſehr groß. Am Hafen ſollen
mehrere Perſonen ertrunken fein. Die elektriſche und
die Gasbeleuchtung in den Straßen und Wohnungen iſt
größtenteils unmöglich, da die Leitungen beſchädigt ſind.
Die Ueberſchwemmung iſt die größte ſeit dem Jahre 1824.
Nachmittags um 2 Uhr ließ der Wind nach. das Waſſer
fiel. Es ſteht in einigen Stadtteilen noch ½ Fuß hoch.
Letzte Nachrichten.
e Verlin, 26. Nov. Hieſigen Blättern zufolge iſt
Staatsanwalt Müller, der neben dem Eſten
Staatsanwalt Steinbrecht die Antlage in dem
Pro=
zeſſe Kwilecki vertrat, nach Elberfeld verſetzt woͤrden.
Laft ſämtliche Morgenblätter beſchäftigen ſich in langen
Artiteln mit dem Ausgange des Prozeſſes Kwilecki und
geben durchweg ihrer Gennigtuung über den
Frei=
ſ pruch ſämtlicher Angeklaͤgten Ausdruck, erheben aber
auch heftige Angriffe gegen die Progeßleitung und die
Staatsanwaltſchaft. Die L„Poſt' nennt bie Aeußerung
des Staatsanwalts, die geradezu auf den Verſüch der
Beeinfluſſung der Geſchworenen hinausläuft, eine
Ent=
gleiſung. Die „National=Zeitung' erblickt in dem Plai=
Soyer der Staatsanwaltſchaft eine ſtarke Beeinfluſſung
der Geſchworenen und bezeichnet die Beeinfluſſung ein
zelner Zeugen während der Verhandlung als noch weit
ſtärker. L Die „Tägliche Rundſchau' hebt denſchreienden
Widerſpruch zwiſchen der offigiellen juriſtiſchen Auffafung
des Falles und der Beurteilung durch das natürliche
Rechtsempfinden beſonders hervor. — Die „Neueſten
Nachrichten; bezweifeln, daß auch ſeitens eines
ge=
lehrten Richterkollegiums ein gleicher Aulsgang zu
er=
warten geweſen wäre. Es werde ernſte Aüfgäbe ſein,
die Erfahrungen des Prozeſſes für die im Werke
be=
findliche Reförm des Strafprozeſſes zu fruktifigieren.-
Die „Voſſiſche Zeitungs erklärk, das Vardikt 'der
Ge=
ſchworenen werde nicht der Todesſtoß für das Inſtituͤt
der Geſchworenengerichte ſein, ſondern das Anſehen des
Schwurgerichts heben und die Ueberzeigung. daß die
Erhaltung und die Erweiterung ſeiner Zuſtändigkeſtß ndis
wendig ſei, in weiten Kreiſen auch unter den
Berufs=
juriſten feſtigen. — Das „Berliner Tägeblatt” wendet ſich
beſonders ſcharf gegen die Staatsanwaltſchaft und
er=
klärt, es ſei Pflicht der öffentlichen Meinung. mit allem
Nachdruck darauf hinzuweiſen. daß ſolches Geſchütz zur
Verteidiaung einer unhaltbaren Poſition aufzufahren, ein
großer Mißbrauch iſt.
o. B.VVerkin 36. Nov. Dem „Verl.
Tageblatt=
zufolge ging Juſtigrat Wronker äm Tage vor dem
Urteilsſpruch im Prozeb Kwilecki ein Brief des
Grafen Hektor zu, in dem er erkläre, er ſei durch den
Gang der Verhandlungen zur Einſicht gelangt, daz er
ſeine Verwandten irrrumlich beſchuldigt
habe und bitte dies den Beteiligten mitzuteilen, die
hoffentlich den Irrtum entſchuldigen würden.
1w.B. Berlin, 26. Nov. Dem Fähnrich Hüſſener
wurde mit dem gleichzeitigen voͤlligen Ausſcheiden aus
dem militäriſchen Dienſtverhältnis der Abſchied,
erteilt.
W.B. Verlin, 28. Nov. Heute vormittag fand die
Einweihung der hieſigen amerikaniſchen Kirche
ſtatt. Der Kronprinz war als Vertreter des Kaiſers,
Graf Mülinen als Vertreter der Kaiſerin, und
Geheime=
rat Conrad als Vertreter des Reichskanglers zugegen.
Vom Präſident Rooſevelt war dem Paſtor Dickie ein
Glückounſchſchreiben zugegangen.
Gtuttgart, 26. Nov. In der geſtrigen zweiten
Sitzung nahm der deutſche Arbeitgeberbund
für das Baugewerbe einen Antrag an. nur ſolche
Arbeiter einzuſiellen, welche im Beſiß eines
Arbeitszeug=
niſſes ſind. Als Ort der nächſten Verſammlung wurde
Magdeburg gewählt:
-W.B. Brunsbüttelhafen. 26. Nov. Der holländiſche
Dampier „Angliar, mit hapitän Klimp von Hamburg
nach Rotterdam beſtimmt, iſt in Notterdamn nicht
ein=
getroffen, ſondern wahrſcheinlich unterwegs
unter=
gegangen. Bei Borkum ſind Leichen und Teile einer
Ladung Angetrieben, was den Untergang des Dampſers
beſtätigen dürfte.
1: Londvi, 26. Nov. Die „Times” melden aus
Peking: Obgleich Unleugbar die Rüſſen ihre
Beſatzungs=
truppen in der Mandſchürei beträchtlich verſtärkt
hätten. gingen doch die ruſſiſchen Rüſtungen überſtürzt
vor ſich. denn ſie ſeien weniger weit gefördert, als
Ruß=
land die Welt möchte glauben ſehen. Augenſcheinlich
werde von den Mächten Japan allein nichk getäuſcht.
Der Statthalter Alexejew habe bei ſeiner jüngſten
Trup=
penſchau den anweſenden Frenden mitgeteilt, es hätten
100 000 Mann an derſelben keilgenommen, und als Zweifel
aufgetaucht ſeien, eine Erklärung veröffentlicht, nach
wel=
cher es 73000 Mann waren.-Jetzt erzählen aulhentiſche
Nachrichten, es wären nur 21008 Mann geweſen. und
man gläube, daß die Unruhe gegenüber der
Vollſtändig=
keit der japäniſchen Rüſtungen derartige Uebertrelbungen
veranlaſſe Die ruſſiſche Geſamtnachk in dem
Pachtge=
biete in Stärke von 32000 Mann werde jetzt auf 50 000
Mann gebracht.
Lodes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige machen
wir Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilurz daß unſere liebe, unvergeßliche
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und
Tante
(20423
Frau Chrisline Sehnidor,
gob. Stoinmotz,
Witwe des Hofſchreinermeiſters
Lr. Schneider,
im Alter von 81 Jahren nach kurzem
Krank=
ſein heute ſanft entſchlaſen iſt.
Vie kranernden Hinkerbliebenen:
Familie Sohneider.
Familie Fr. Schneider.
Familie Jaide.
Darmſtadt, den 26. November 1903.
Die Beerdigung findet Samstag, 28. Novbr.,
nachmittägs 2½ Uhr, vom Sterbehauſe,
Saalbauſtraße 26, aus ſtatt.
Die Veerdiguna
meiner lieben, unvergeßlichen
guten Mutter, Schweſter und
Frau, unſerer
Schwägerin
ſindet Samstag, den 28 November,
nach=
mittags 3½ Uhr, vom Sterbehauſe,
Wenck=
ſtraße 29, aus ſtatt.
(20398
Pie krauernden Hinkerbliebenen:
J. Schiimer.
L. Shimmer.
Louise Petz.
Danſſaging.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte meines
unvergeßlichen Gatten, unſeres Vaters, Sohnes,
Bruders, Schwagers und Onkels, für den
er=
hebenden Grabgeſang des Geſangvereins
Lieder=
kafel, ſowie ſeinem Chef und Mitarbeitern des
Darmſtädter Kohlen=Konſums ſagen hiermit
unſeren innigſten Dank.
Minna Alberih, geb. Muth.
Familie Anton Alberth.
Eberatadt.
(20310
Taneskaſender.-
Hoftheater, Anfang 7 UUhr: „Fidelio=
Tieder=Abens'von Anna und Nichard Senff um
8 Uhr im „Kaiſerſaals.
Vortrag von Frau Krukenberg um 8 Uhr im Saale
der Freimaurerloge, Sandſtraße 18.
Männerchor Hümanitas: Probe des gemiſchten
Chors ſum 8 Uhr für die Damen, um 8½ Uhr für die
Herren) im Saalbau.
Generälverſammlung des Heſſiſchen Fröbel=Vereins
Um 57 Uhr im Rathalsſaal.
Hauptöerſammlung des Vereins „Kunſtfreund= um
r'Uhr in der „Stadt Pfunaſtadt”
44. Unſer heutiges Platt einthält eine Beilage
von J. Murwitn, Berlin 8W, betr. Lager der
neueſten Artikel für Bureau und Schreibtiſch. (20410
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
[ ← ][ ][ → ] gen Apparai vollständig abe
3 Büchorbrett besteht aus 25.
rk vornickelt und ;
beli=
warden. wonn hüngend. an be
sehwergewieht der Bücher fesi
wendig für jedes Faus. Biblio
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kann sich Jeder inE
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grösster Loichtig.
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brechen der Cpl- ren
kommk nichtvor.
Dleser Glelstittspitzer härt Jahre lang von
J. H. p. Stück incl. 3 Roservomesser kür Bioistiite )
J. H. P. Co.
Buntstift.
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3400 plr.
Hobrdg jondsmorvr tzu
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ſonaphong sic
Sin. O.
exe ichnun,
vermittelsi
lung. Bitt=
⁄opoſpur,
porujpiss,
1. usturct un4
L3pöIpII
pojurissu
nStiart ay
Alglanze
Mlade
Bezeſchn
pfe.
14)
Jonziha
iſt. Es iſt an verſchiedenen Stellen nachgegraben worden, Auge behalten werden. Stadtv. Reinemer rünt wied
Die Wahl eines Ehrenbeigeordneten er=grundſtücken bei der Nebenbahn Darmſtadt-Gro
werden kann.
ſchloſſen, dem Gewählten durch eine Deputation beſtehend 2 Geſuche um Genehmigung zum Ausſchank
aus den Herren Wolfskehl, Karl Müller und Gallus Branntmoin für Eſiſabethenſtraße 2 un
vom Ergebnis der Wahl Mitteilung zu machen. Zu gaſſe 25 w, nger h
Punlt 3 der Tagesordnung Erhebung. d.
lagen durch dieevangel
Kirchengemeinden, teilt St
beiden Gemeinden bisher je ;
und nach der erfolgten Aufhebun
der Petrusgemeinde beſchloſſen
von der Paulusgemeinde 7500 u
erheben. - Zu Punkt 4 Wahl
ters des Vorſitzenden
de=
für 1904,06 ſchlägt Stadtv. Leh=
Herrn Dr. Stein vor. Dieſelb,
mation und ſpricht Oberbürgerm
Wiedergewählten den Dank de
ſeine bisherige ſegensreiche Tätigk
willigkeit der Annahme einer 9
Stadtv.
Vorr=
ſchluß der Obe
wird genehmigt. 2
585⁄
gelände zur Bri.
zum Preiſe von 7
nehmigt. Desgleich ſlho o35s3
Schramn, um 2= an einem
Zahlung von 1
Ma=
ſtädtiſchen Gelä=
Kölnitzſchen Ehelen=
5 8⁄
durch Stadto. Jacobi
Achenbach,
Arheilge=
ſtimmungen in 8 5 deh
Kelter wird abgelehnt,
3.
Frankfurterſtraße, und ds
weg, letzteres, wenn der=
5
dingungen eingeht, werch
Kaufmanns Deuſter
ſtimmungen in den 88 345.
den 88 1k und 32 der Bask
der Ausführungsverordnug
nung wird abgelehnt.
Inzwiſchen erſcheint der H
Herr Kahlert und 1
Morneweg zur Wahl bee
Kollege begrüßt. Es freues
habe, die Wahl anzunehmen:
dem Großen Woog, mit, daß zur Ehre des letzteren dem Führer ſehr erſchwert wurde. Der zweite Wag
geſagt ſein muß, daß faſt gar kein Schlamm vorhanden ſei beſtellt und würde dieſe Angelegenheit dauernd
und iſt allerdings feiner Triebſand vorhanden, der durch holt die gegenwärtige Handhabe der Abonn
abgefallenes Laub ꝛc. eine graue Färbung angenommen mentskarten, die ſich abſolut nicht bewährte
hat, dies ſei aber kein Schlamm. Stadto. Rockel em= Oberbürgermeiſter Morneweg erwidert, daß eine
N=
pfiehlt hierauf den Antrag der Metzgerinnung. der aber, Ausarbeitung vorliege und mit Anfang nächſten
Jah=
weil nicht auf der Tagesordnung ſlehend, nicht verhandelt neue Anordnungen getroffen werden.
gibt die Wahl des Stadtvo. Kahlert mit 38 Stimmen. Zimmern, wird beſchloſſen, 3 Quadratmeter 1 M
Abgellimmt haben ſämtliche 41 Herren, 1 Stimme fiel l an die Gemeinde Groß=Zimmern zu überlaſſen, d
auf Stadtv. Cramer, 2 Zettel waren weiß. Es wird be= übrigen kleineren Geländeſtückchen zu verſteigern.-
Darmſtädter Tagblatt, Freiag, den 27. November
Ueber Punkt 20. betr. Veräußerung von Reſt
Anmmer 279.
Magdeburg gewählt.
beſtätigen dürfte.
1 London, 26.
Peking: Obgleich unl
L.
o in
für das Baugewerbe einen Antrag an.
Arbeiter einzuſtellen, welche im Beſiß eines 2
niſſes ſind. Als Ort der nächſten Berſammlu
N.B. Brunsbüttelhafen. 26. Nov. Der h
Dampfer „Angliar mit hapitin Klimp von
nach Rotterdam beſtimmt, iſt in Rotterdam
getroffen, ſondern wahrſcheinlich unterwegs
gegangen. Bei Vorkum ſind Leichen und
Ladung angetrieben, was den Untergang des
Vverſammlung des Heſſiſchen F
ci. ung Vertrec. ver
rat Conrad als Vertreter des
Vom Präſident Rooſevelt war
Glückounſchſchreiben zugegangen.
Stuttgart, 26. Nov. In.
Sitzung nahm der deutſche
verantwortlich für die Redaktion
um 5½ Uhr im Rathausſaal.
73)
ſei Hauptöerſammlung des Vereins
8½ Uhr in der „Stadt Pfungſta
n.
in 634 Unſer heutiges Blatt en
en von J. Murwilz, Verlin 8½
nd neueſten Artikel für Bureau und Sc
für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich
in Darmſtadt.