Abonnemenk=preis
monatlich 50 Pig, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Inſerake
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Orgau für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N278.
Donnerstag, den 26. November.
1903.
B e k a u n t m a ch u n g.
Nach 8 60 der Gewerbeordnung für das Deutſche Reich ſind
Wandergewerbe=
ſcheine (Gewerbeſcheine zum Hauſierhandel ꝛc) nur für die Dauer des Kalenderjahres
gültig. für welches ſie erteilt worden ſind. Unter Hinweis auf dieſe Beſtimmungen
fordern wir daher alle diejenigen dahier wohnhaften Intereſſenten, welche den
Gewerbebetrieb im nächſten Jahre fortzuſetzen oder zu beginnen beabſichtigen, hierdurch
auf, ihre Anträge auf Erteilung eines Wandergewerbeſcheines für das Jahr 1904
als=
bald bei dem zuſtändigen Polizeirevierkommiſſär zu ſtellen.
Bei verſpäteter Antragſtellung haben die Gäumigen es ſich ſelbſt zuzuſchreiben,
wenn die Ausfertigung der Scheine nicht rechtzeitig erfolgen kann.
Gründe, welche der Erteilung eines Wandergewerbeſcheins entgegenſtehen
oder entgegenſtehen können, ſind folgende:
1 wenn der Nachſuchende mit einer abſchreckenden oder anſteckenden Krankheit
behaftet oder in einer ablchreckenden Weiſe entſtellt iſt;
2 wemm er unter Polizeiauflicht ſteht:
3 wenn er wegend ſträfbarer Haͤnslungen aus Gewinnſucht gegen das Eigentum,
gegen die Sittlichkeit. wegen vorjäßlicher Angriffe auf das Leben ünd die
Geſundheit des Menſchen, wegen Laͤnd=oder Häusfriedensbruchs, wegen
Wider=
ſtands gegen die Staatsgewalk, wegen vorſätzlicher Brandſtiftung, wegen
Zuwider=
handlungen gegen Verboke oder Sicherungsmaßregeln, betreffend Einführung oder
Verbreitung anſteckender Krankheiten oder Viehſeuchen, zu einer Freiheitsſtrafe
von mindeſtens drei Monaten - bezw. von mindeſtens eier Woche - veruirteilt
iſt und ſeit Verbüßung der Strafe 3 Jahre - bezw. 5 Jahre noch nicht
ver=
floſſen find:
4 wenn er wegen gewohnheitsmäßiger Arbeitsſcheu, Bettelei, Landſtreicherei,
Trunk=
ſucht übel berüchtigt iſt:
5) bei dem Geſuche un einen Wandergewerbeſchein für Muſikaufführungen,
Schau=
ſtellungen, theatraliſche, kein höheres Kunſtintereſe darbietende Vörſtellungen öder
ſonſtige Luſtbarkeiten ähnlicher Art, ſobald für den Kreis bereits einer
ent=
ſprechenden Anzahl von Perſonen Wandergewerbeſcheine erteilt oder ausgedehnt
worden iſt:
G wenn der Nachſuchende das fünfundzwanziaſte Lebensjahr noch nicht vollendet
hat. In dieſem Falle iſt dem Nachſuchenden der Wandergewerbeſchein zu
er=
teilen, wenn er der Ernährer einer Familie iſt und bereits vier Jahre im
Wandergewerbe tätig geweſen iſt;
N wenn er blind taubsoder ſtumm iſt, oder an Geiſtesſchwäche leidet;
o wenn der Nachſuchende im Inlande einen feſten Wohnſitz nicht hat;
9 wenn er wegen Verletzung der auf den Gewerbebetrieb im Umiherziehen
bezüg=
lichen Vorſchriften im Laufe der letzten drei Jahre wiederholt beſtraft iſt;
10) wenn er ein oder mehrere Kinder beſitzt, für deren Unterhalt und ſofern ſie im
ſchulpflichtigen Alter ſtehen für deren Unterricht nicht genügend geſorgt iſt.
Wer zum Zwecke der Erlaugung eines Wandergewerbeſcheins in bezug
auf ſeine Verſon, oder die Perſonen, die er mit ſich zu führen beabſichtigt,
wiſſentlich unrichtige Angaben macht, iſt ſtrafbar.
Der Gewerbebetrieb im Umherziehen dars unter keinen Umſtänden eher
begonnen werden, als bis der Gewerbetreibende im Beſitze des
Wandergewerbe=
ſcheines iſt.
Zuwiderhandlungen werden nach 8 148 der Gewerbeordnung beſtraft.
Im weiteren machen wir darauf auferkſam, daß nach dem Geſetze über den
Urkundenſtempel vom 12. Auguſt 1899 Wandergewerbeſcheine der Steinpelpflicht
unterliegen. Die Stempeltaxe beträgt 4 Mark. Außerdem müſſen alle
Wander=
gewerbetreibenden für die Ausübung ihres Gewerbebetriebs die
Wandergewerbe=
ſteuer nach Vorſchriſt des Geſeßzes, die Beſtenerung des Gewerbebetriebes im
Umher=
ziehen betreffend, vom 22. Juli 1900, entrichten.
Darmſtadt, den 21. November 1905.
202rmd
Groſeherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
BehuuntunLusg.
Der Plan uber die Errichtung einer oberirdiſchen Telegraphenlinie am
Griesheimer Weg in Darmſtadt liegt bei dem Kaiſerlichen Telegraphenamt
dahier aus.
Darmſtadt, den 21. November 1903.
Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion.
Kobelt.
(20305
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Weihnachtsmeſſe 1903.
Die bisherigen hieſigen Beſucher der Weihnachtsmeſſe, welche auch in dieſem
Jahre wieder feilhalten wollen, werden hiermit aufgefordert, ſich am
Sonntag, den 6. Dezember l. J., zwiſchen 11 und 1 Uhr vormittags,
bei dem ſtädtiſchen Marktmeiſter im Rathauſe auf dem Marktplatz zu melden.-
Nichtmeldende bezw. ſchriftliche Meldungen finden keine Berückſichtigung bei der
ſpäteren Platzzuteilung.
Größere Plätze für die einzelnen Buden und Stände, wie bisher zugeteilt,
können mit Ruckſicht auf den auf dem Marktplatz verbleibenden Wochenmarkt
nicht abgegeben werden. Mit dem Aufſchlagen der Verkaufsſtände für
Chriſt=
bäume kann am Donnerstag, den 10. Dezember, nachmittags, und der
Verkaufsbuden am Freitag, den 11. Dezember, vormittags, begonnen
werden.
Darmſtadt, den 23. November 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(20331dm
2 Morneweg.
B e k a u n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Hausbeſitzer und Mieter, daß wit
gegenwärtig auf Grund des Art. 1 des Geſetzes, die polizeiliche Beaufſichtigung
von Mietwohnungen und Schlafſtellen betreffend, deſſen Wortlaut wir
unten=
ſtehend im Abdruck folgen laſſen, mit einer allgemeinen Reviſion ſämtlicher
wietwohnungen und Schlafſtellen in hieſiger Stadt beſchäftigt ſind.
Hierbei iſt die Aufſtellung einer Wohnungsſtatiſtik beabſichtigt, weshalb
wir erſuchen, den revidierenden Beamten möglichſt genaue Auskunft erteilen
zu wollen.
Wir bemnerken noch, daß dieſe Reviſion gegenwärtig im V. Polizei=
Revier ſtattfindet.
Darmſtadt, 17. November 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei (Baupolizei).
Dr. Gläſſing.
Der Artikel 1 zitierten Geſetzes lantet:
Die Geſundheitsbeamten des Staates und die Ortspolizeibehörden, ſowie
die von den letzteren Beauftragten ſind befugt, die zum Vermieten beſtimmten
Wohnungen und Schlafſtellen einer Unterſuchung in der Nichtung zu
unter=
werfen, ob aus deren Benutzung zum Wohnen oder Schlafen Nachteile für die
Geſundheit oder Sittlichkeit nicht zu beſorgen ſind.
Gleiche Befugnis ſteht den genannten Organen bezüglich der Schlafräume
zu, welche von Abeitgebern ihren Arbeitern (Lehrlingen, Geſellen, Gehilfen,
(199312
Dienſtboten ꝛc.) zugewieſen werden.
ehanntmachung.
Das unter der Firma Ludwig Zeh
in Nieder=Ramſtadt geführte
Müllerei=
geſchäft iſt mit allen Aktiven und
Paſ=
ſiven auf die Witwe des Ludwig Zeh
Auguſte geb. Bartels in Nieder=Namſtadt
übergegangen, die das Geſchäft unter
der ſeitherigen Firma weiterführt.
Eintrag in das Handelsregiſter iſt
(2031
ſ erfolgt.
Darmſtadt, den 23. November 1903.
Großherzogliches Amtsgericht A.
Dem Johannes Stähr dahier wurde
unter dem Heutigen die Konzeſſion als
Dienſtmann mit der Dienſtnummer 33
ſ erteilt.
Darmſtadt, den 21. November 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(20330
Dr. Kratz.
Jooner anmer 8pegel
(Empire) billig zu verkaufen.
Näheres Expedition. (1856rmak
Jeonore Sloltwell.
Aoman von Raria Vernhard.
19)
Nachdruck verboten.
Tante Klementine räuſperte ſich heftig. - das hatte
ſie gar nicht jagen wollen, wenigſteus nicht in Leonorens
Gegenwart. Es war ihr unverſehens gekommen,
Goſt, mußte ſie das Mädchen noch eitler machen, als
es ohne Zweifel ſchon warl
Unſinn! Schönl Mit einem halben Blick ſchielte
der Doktor zu ſeiner Tochter hinüber, - ein wenig
der geärgerte und ſehr viel mehr der innerlich
ge=
ſchmeichelte Vater.
Darauf kommt's nicht anl Geſundheit iſt
Schön=
heitl Wer jung und geſund iſt, der iſt auch ſchön
vom mediziniſchen Standpunkt, und auf den kommts
hauptſüchlich im Leben an
Ja, - bei Ihnen, als Arzt!
Bei jedem verſtändigen Menſchen müßk es das
tun. Alſo die Mariell' iſt ja zum Glück jung und
geſund, und das kann dem Mann an ihr ſchon
ge=
fallen haben. Aber bewundert? Haſt Du Dich denn
vernünſtig gegen ihn benommen, Lore - was?
Ich hab ihm Antwort gegeben, wenn er mich
gefragt oder angeredet hatl
Hm½ - Freundlich Antwort gegeben?
Je nachdeml Immer pahte das nichtl
Eo3 Ra, - machſt Du Dir eigentlich was aus
thm?
Nicht die Spur!
Damit ſollte von Gottes und Rechts wegen die
ganze Heiratsgeſchichte eigentlich ſchon abgetan ſeinl
Du geſtatteſt mir wohl aber noch n paar Fragen!
Bitte!
Sehr verbundenl - Junächſt: Hältſt Du den
p. p. Sander für einen Ehrenmann?
Ich habe darüber noch nie nachgedacht, Vaterl
Leonorens weichgerundete Wangen zeigten plötzlich
zwei reizende Grübchen: ſie amüſierte ſich über die
Bezeichnung p. p. Sander - dieſelbe ſah ihrem Vater
ſo ähnlich. Wenn Du aber wünſchteſt, daß ich es
tue -
Sei ſo freundlichl
So mutz ich ſagen: Ja, ich halte ihn für einen
Ehrenmann!
Auch fürn guten Menſchen?
Aber Vater, was iſt das für eine Frages Guter
Menſchl Dabei kann man ſich aͤlles und nichts denken,
- beinahe jeder Menſch faßt den Begriff anders aufl
Na, - was man ſo im allgemeinen darunter
verſteht, — anſtändig denkend, - hilfsbereit, - gute
Geſinnung. — kein Klatſchmaul, — kein Lügner-
Wenn Du die negativen Eigenſchaften beſonders
betonſt, glaube ich, auch in dieſem Punkt für den p. p.
Sander einſtehen zu könnenl Leonore ſprach lebhaft;
das Verhör begann ihr Spaß zu machen.
Meinſt Du auch. daß er in geſunder Menſch iſt,
der ſein Leben mit Vernunft genoſſen und nicht in
ſeiner Jugend, treten Sie mir gefälligſt nicht auf
den Fuß, Schwägerin, und ſpießen Sie mich nicht
mit empörten Blicken an die Wand, - — das hilft
Ihnen nichtsl n Mädel, das bald einundzwanzig
Jahre alt iſt und heiraten ſoll, — die Tochter eines
Arztes, - jahrelang in Berlin gelebt - kein
Dumm=
kopf die muß ſich auch darüber klar ſein und kann
nicht ewig auf dem Kinderſtuben=Niveau gehalten
werden! Sag Deine Anſicht, Lorel
Nach allem, was ich von dem Betreffenden weiß
und ſehe, halte ich ihn für ſehr ſolide, Vaterl
Schönl Ich, beiläufig bemerkt, auchl Große
Hauptſache für michl Sollte für jeden Vater und
jede Mutter Hauptſache ſein, — iſt es leider nicht!
Geſchehen himmelſchreiende Dinge nach der Richtung
hin! —— Nal - daß der Mann brillant ſituiert,
ſchwer reich iſt und zu den allerbeſten Partien im
ganzen Lande gehört, - wenn er nicht geradeswegs
die allerbeſte iſtl - das weißt Du vermutlich auch?
Ja - ich weiß es auch!
Und was ſagſt Du dazu?
Was ſoll ich ſagen? Ich gönne ihm ſein Geldi
Hätteſt Du gar nicht den Wunſch, eine ſehr reiche
Frau zu werdens
Den hätt ich ſchonl Ich habe mir ſogar mein
zukünftiges Leben immer nur unter dieſer
Voraus=
ſetzung vorgeſtellt!
Sieh, ſieh!
Aber es mützte ein anderer Mann wie der P. p.
Sander mir dieſen Reichtum bieten!
Du wirſt Dir jagen müſſen, daß die ſehr reichen
Männer ohne irgend nen Haken, will ſagen,
Seite 2
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. November 1903.
Rummer 228.
Helnnntmahung.
Das 3. und 4. Ziel der
Gemeinde=
ſteuer für 1903004 iſt, bei Vermeidung
der Mahnung,
bis Ende dieſes Monats
an den Werktagen vormittags von 8½
bis 12½ Uhr hierher zu entrichten.
Darmſtadt, den 20. November 1903.
Die Stadtkaſſe.
Daub. (2024smdk
In dem Konkursverfahren über das
2) Vermögen des Philipp Axt,
Glaſer=
meiſter in Ober=Ramſtadt, beträgt bei
der bevorſtehenden Schlußverteilung die
verfügbare Maſſe 300 Mk., während die
zu berückſichtigenden nicht bevorzugten!
Forderungen 2582 Mk. 76 Pf. betragen.
Darmſtadt, den 25. November 1903.
Der Konkursverwalter:
Georg Reichard. (20303
5002800
30
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mit 1½ m langen Trieben habe ab.
(20307dsm
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Die unter b bezeichneten Gegenſtäude werden vorausſichtlich für
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Darmſtadt, den 25. November 1903.
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Liederlichkeit, bedenkliche Vergangenheit und ſo weiter,
außerordentlich dünn geſäet ſind, liebe Lorel Du
wirſt vielleicht noch manchen ganz guten
Heirats=
antrag in Deinem Leben bekommen; viele vom
Kaliber dieſes Sanderſchen werden nicht dabei ſein,
- dafür garantiere ich Dirl
Das will ich Dir ſchon glauben!
Reiche Männer, die noch dazu Dein Ieal
repräſentieren, kannſt Du Dir nur getroſt abmalen!
Mein Jdeal? Aber ich habe gar keins!
Der Doktor rückte ein Stück vom Tiſch ab,
nahm die Zigarre aus dem Munde und ſah ſeine
Tochter von Kopf bis zu den Füßen an, wie eine
Kurioſität.
Was biſt Du doch fürn verdrehtes Ende. Oder
willſt Du vielleicht nicht Farbe bekennen, - hm?
Mir'nblauen Dunſt vormachen, weil Dir die Geſchichte
peinlich iſt;
Gar nicht peinlichl Warum ſoll ich denn nicht
die Wahrheit ſagen wollen?
Na, ich meine blos; in junges Mädel ohne
männliches Ideal, das gibt es ja gar nicht!
Ach, Vater, Du weißt viel von jungen Mädchen
und ihren Anſchauungen! Du biſt ein kluger Mann
und ein ſehr küchtiger Arzt, — aber davon haſt Du
keinen Schimmer! Du kannſt es mir wirklich glauben,
ſich habe natürlich oft über die Sache nachgedacht,
denn das tut, meiner Anſicht nach, jedes Mädchen,
aber wie der Mann ausſehen und beſchaffen ſein
ſoll, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen
müßte, - und wie ich das fertig bringen ſollte,
überhaupt mein ganzes Leben mit einen einzigen
Mann zuſammen zu ſein, blos ihn und nur immer
ihn zu lieben und ihm ewig treu zu ſein, - ja, das
weiß ich einfach nicht!
Lolal Was für haarſträubende, unweibliche
Anſichten ſind diesl rief Fräulein Klementine
ent=
ſetzt dazwiſchen. Davon habe ich ja keine Ahnung
gehabt, — ich hätte ſie ſonſt mit Stumpf und Stiel
ausgerottet!
Entſchuldige, Tante - wie würdeſt Du es
an=
gefangen haben?
Mit Stumpf und Stiell wiederholte die Dame,
ſtatt der gewünſchten Erklärung, feierlich. Ich ſage
ja - dieſe Zeit in Berlin iſt Gift für Dich geweſen!
Ich war immer dagegen.. immer! Aber auf mich
wurde nicht gehört. Da ſollte durchaus das
muſikaliſche Talent ausgebildet werden - und
darüber konnte Charakter und Gemüt zu Grunde
gehen!
Na, na, ganz ſo ſchlimm ſtehts denn doch nicht!
Sie nehmen wieder mal den Mund in bißchen voll
und übertreiben gehörig, Schwägerin! Das A und
O an der Geſchichte iſt: Dir hat die Mutter gefehlt,
eine kleine, dumme Mariell, die Du biſt. Das merkt
man immer wieder. Weiß Gott, ich hab ſie mir
und Dir herzlich gern erhalten wollen. es hat
nicht ſein ſollen!
Soll das etwa heißen, Schwager, ich hätte mich
nicht redlich bemüht, Jola den Berluſt meiner armne,
lieben Schweſter nach beſten Kräften zu erſetzen?
Doktor Flottwell warf einen mitleidigen und
geringſchätzigen Blick auf ſeine beleidigte Schwägerin.
O ja — Sie haben ſich bemüht, entgegnete er
langſam. Aber meinen Sie denn im Ernſt, es gibt
Viele, die berufen ſind, einem Kinde, überdies einem
Mädel, die leibliche Mutter zu erſetzen? Und eine
Mutter noch dazu, wie meine Eliſabeth es geweſen
iſt? Ihren guten Willen in allen Ehren, liebe
Schwägerin. aber mit Ihrer verſtorbenen Schweſter
können Sie ſich wirklich nicht meſſenl Die
Aehn=
lichkeit zwiſchen Ihr und Ihnen iſt verzweifelt gering!
War Mama wie ich, Vater? fragte Leonore nach
einer Pauſe mit halber Stimme.
Ihr Vater ſtrich ſich aufſeuſgend über Stirn und
Augen.
Wie Dus wiederholte er, wie aus einem Traum
heraus. Ja - und nein — Oft denk ich, wenn ich
Dich ſeh und höre: ſie iſt, wie ihre Mutterl Und
dann wieder .. genug davonl Die Toten kommen
nicht zurückl ... Wir ſtehen im Leben .. und bei
unſerem Sanderſchen Heiratsantrag. Alſo ein Ideal
haſt Du nicht, Lore?
Rein, Vaterl Aber geſetzt den Fall, ich hätte
eines: wie Herr Chriſtoph Sander würde es nicht
ſein, das Eine kann ich Dir ſagen!
Haſt Du etwas gegen den Mann'
Wenn er nicht mein Mann iſt - nicht das
Mindeſtel Aber wenn man jemand heiraten ſoll,
muß man, ſollte ich meinen, viel für ihn
haben-
ſehr viel ſogarl
Jortſetzung folgt.)
Humlier 228.
Darinſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Bebsmöer 1303.
Seite 3
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20 500,10000
200 10020000
800 50=10000
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag. den 26. November 1903.
Mummer 228.
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[ ← ][ ][ → ]1. Beilage zum Darmſtädter Tagblalt.
„278.
Donnerstag, den 26. November.
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XV.
Chineſiſche Speiſewirtſchaft. - Im Admiralsgarten.- Ein
wenig vertrauenerweckendes Viertel. — Der Kern der
ruſſiſchen Politik. - Schluß.
Meine Erwartungen auf eine freundliche
Auf=
nahme bei meinen Landsleuten im fernen Oſten
er=
füllten ſich aufs beſte; ich erhielt den Eindruck, daß
es ſchriftlicher Empfehlungen kaum bedurft hätte, um
Liebenswürdigkeit und Gaſtfreundſchaft dort
anzu=
treffen. Der ſchöne, warme Sommer=Sonntag=
Nachmittag wurde nach gut deutſcher, weniger nach
ruſſiſcher Sitte, zu einer Fußwanderung um die
Bucht herum benutzt. Ein ſolcher Spaziergang um
den Hafen von Wladiwoſtok bietet manches Schöne,
vorausgeſetzt, daß man ſich gelegentlich durch ſchlechte
Wegſtellen, Bachübergänge ohne Brücken und einige
ſchattenloſe öde Strecken nicht verdrießen läßt. Vor
der Stadt draußen, noch weiter als die neue
„Matroſenvorſtadt; am Ende der Bucht, findet ſich
an der Stelle eines früheren Sumpfes eine große
vortreffliche Rennbahn mit geräumigen Tribünen.
Von dort führt ein ganz leidlicher Weg durch den
üppigen Laubwald, welcher die der Stadt gegenüber
ſich hinſtreckende ſchmale und hügelige, ebenfalls mit
Artillerie beſetzte Halbinſel bedeckt. In mehreren
Gruppen finden ſich an dieſem Wege die armſeligen
Hütten chineſiſcher Backſteinmacher. Mein Begleiter,
der etwas chineſiſch ſprach, betrat mit uns eine
dieſer Hütten; es war die eines Speiſewirts. Ihr
Inhaber war fleißig am Backen; er war ſoeben
damit beſchäftigt, ein Stück Teig in die Form einer
rieſig langen Wurſt zu vollen. Daß ihm dieſes
während ſeines mit uns geführten Geſpräches
zu=
weilen auf den ſchmutzigen Boden fiel, ſtörte ihn
nicht im geringſten. Schließlich ſchnitt er die Rolle
in dünne Scheibchen und ordnete dieſe in einer
großen, flachen Pfanne auf ein Stück öliges Papier,
um ſie über einem langſamen Feuer ſchmoren zu
laſſen. - Zu einem ſolchen lukulliſchen Küchenmeiſter
geben ſich die chineſiſchen Arbeiter in volle Koſt für
drei Rubel monatlich.
Weiter draußen am Saume des Waldes ladet
„ Italia;, ein parkähnlicher Sommergarten mit
hüb=
ſchen, grünen Lauben, Reſtaurant und Konzert, zu
behaglichen Stunden ein. Ein ſchattiger Abhang
mit wohlgepflegten Wegen ſenkt ſich hier zum Ufer,
von wo aus chineſiſche Bootsleute die Ausflügler
über den belebten Hafen wieder zur Stadt hinüber
rudern oder ſegeln. Wir landeten beim Wohnhaus
des Admirals, in deſſen großem, ſchönen Garten
faſt jeden Nachmittag eine Matroſenkapelle Konzerte
ausführt, zu denen jedem Gutgekleideten der Eingang
offen ſteht. Man denkt faſt an den Kurgarten eines
vornehmen europäiſchen Badeortes, wenn man auf
den ſchattigen Wegen und zwiſchen üppigen
Blumen=
beeten das elegante, heitere Durcheinander der hier
Promenierenden beobachtet. Da gibt es wieder
ge=
ſchmackvolle Damentoiletten, leichte Tennisanzüge,
ſaubere Uniformen, — Dinge, deren ſich mein Auge
in den vergangenen Wochen ganz entwöhnt, und die
nun auf einmal mir begreiflich machten, daß ich in
einer Stadt angekommen war, wo nicht nur
Reich=
tum, ſondern auch Bildung ſich finden.
Daß es allerdings mit der Kultur in einer der
neuen Städte des fernen Oſtens mit ihrer erſt
jahr=
zehntelangen Vergangenheit noch recht ungleichmäßig
beſchaffen iſt, das fand ich am Abend, als ich in
mein Gaſthaus, die „Neue Welt=zurückehrte, in dem
ich trotz des Abratens meines deutſchen Freundes
wenigſtens noch bis zum andern Morgen aushalten
wollte. Ich wäre neugierig geweſen zu ſehen, was
für Leute eigentlich in dieſem Hotel abſtiegen;
aber=
mals aber war da kein Menſch zu ſehen, außer dem
Chineſenjüngling, den ich in ſeiner aus einem kleinen
Napf mit roten Holzſtäbchen herausgefiſchten
Abend=
mahlzeit ſtörte. Nur eine einzige Petroleumfunzel
be=
leuchtete den weiten kahlen Gang, und in mein Zimmer
bekam ich eine, ſchon zur Hälfte abgebrannte Kerze.
Meine Siebenſachen waren noch unverſehrt
vorhan=
den, die Flügeltüren meines Zimmers fand ich
mit einem Strick zuſammengebunden, der durch je
ein Loch im feſten Flügel gezogen war; das Fenſter
war auf eine ähnlich primitive Weiſe verrammelt.
Beruhigt ging ich noch einmal aus, kehrte aber bald
zurück, denn in den dunklen Straßen fand ich nur
Chineſen, betrunkene Soldaten und Matroſen und
manche noch weniger liebliche Geſichter, die zwiſchen
den vielen hell erleuchteten Kneipen lavierten, in denen
die drei W, Wodka, Weib und Würfel, je nachdem,
verbunden mit einer hölliſchen Klavier= und
Zither=
muſik als Begleitung zu wild durcheinander gebrüllten
Gaſſenhauern ihr beſtes taten, um an ſolche
Zer=
ſtreuungen gewöhnte Gäſte zu unterhalten.
Des Ungeziefers wegen hielt ich es auf meinem
eiſernen, nur mit einer grauen Filzdecke belegten
Bett nicht ſehr lange aus und legte mich, in meine
Reiſedecke gewickelt, in dem verwahrloſten Raum
auf den Boden. Es dauerte eine gute Weile bis ich
einſchlief, denn jetzt erſt hörte ich die ,Neue Welt”
auf=
wachen, ſich beleben. Der Korridor hallte von
Weiberſtimmen, Geſchwätz und Schritten; aus der
Kneipe unten ſcholl ein barbariſches Gejohle zu den
auch in Deutſchland noch nicht ganz in Vergeſſenheit
geratenen Klängen der - „Holzauktion:. Indem
ich einen Stuhl gegen die Tür lehnte und mein
Tee=
geſchirr darauf ſtellte, ſchuf ich mir einen
Signal=
apparat, der mich bei einem etwaigen unvermuteten
Eindringen in meine „Nachtruhe: durch polterndes
Umfallen ſicher aus dem Schlaf geſchreckt hätte. Aber
ich erwachte unverſehrt erſt ſpät am andern Morgen
und gab dem bezopften Burſchen, der wieder das
einzige Lebeweſen im Hauſe war, zu den anderthalb
Rubel für das Zimmer noch ein anſtändiges
Trink=
geld, aus Freude darüber, daß ich jetzt aus dem
verdächtigen Loch endgiltig auszog.
Dieſer weſtliche Stadtteil, nach der bekannten
Verbrecherinſel das „Saceſaliner Viertel= genannt,
liegt wie die gange, ſich faſt acht Kilometer an der
herrlichen Bucht des „Goldenen Horns= hinziehende
Stadt, innerhalb eines ſteilen, befeſtigten
Hügel=
bogens. Das Viertel hat durchaus chineſiſchen
Cha=
rakter, wenn auch zwiſchen den niedern Häuschen
mit den eigenartigen Speiſewirtſchaften, Backſtuben,
Kramläden und Handwerkerbuden der lärmenden,
unaufhörlich ihre Waren ausſchreienden
Langbe=
zopften hier und da ein echt ruſſiſches „
Traktir=
ſich findet, oder der Laden eines Japaners, der hier= die keineswegs außergewöhnliche
Doppel=
beſchäftigung eines Uhrmachers und Friſeurs oder
wie man dieſen in Rußland nennt, eines „
Parik=
macher: ausübt. Selbſt in den Torwegen und am
Rand der ſchlammgefüllten Straßengraben ſitzen
chineſiſche Schriftkundige und gelbe Handelsleute,
die Obſt, Kurzwaren, Schmuckſachen, Kämme, obſzöne
Bildchen feilhalten, aber es gibt dort auch manches
recht ſtattliche Leder= oder Tuchmagazin, deſſen
chineſiſcher Inhaber, die große Brille auf der Naſe
und das Tuſchpinſelchen in der Hand, eifrig hinter
ſeinen Büchern am Fenſter ſitzt und den Fleiß ſeiner
Angeſtellten überwacht.
Bei meinem weiteren Aufenthalt bei der „
Be=
herrſcherin des Oſtens= hielt ich mich mehr in den
Stadtteilen, die an Europa erinnern und einem
Curopäer immer angenehmer ſein werden, als ſolch
ein ſchmutziger, von einer fremdartigen und nur
wenig ſympathiſchen Raſſe bevölkerter Stadtteil, an
dem jeder Verſuch einer Auge und Naſe weniger
be=
leidigenden Geſtaltung hoffnungslos iſt. Die ſchönſte
Straße dieſer ſo wunderſchön gelegenen Stadt wird
immer die Swjätlanskaja bleiben mit ihren
öffent=
lichen Gärten und ihren ſtattlichen Gebäuden, unter
denen auch eine kleine deutſche Kirche, ein Seminar
für orientaliſche Sprachen und ein
Mädchengymna=
ſium genannt ſein mögen. Ein Obelisk in der Nähe
des Admiralshauſes erinnert an den Begründer der
ruſſiſchen Macht in Oſtaſien, den Admiral Nawelsky,
der im Jahre 1861 die Bai Peters des Großen
ent=
deckte. Als Inſchrift trägt dies Denkmal das ſtolze
Wort des Zaren Nikolaus I.. „Wo einmal die
ruſſiſche Flagge hochgegangen iſt, da ſoll ſie nicht
wieder ſinken.: Bei einer Beobachtung der
Stim=
mung und der allgemeinen Verhältniſſe in der
Mand=
ſchurei und in Oſtſibirien erhält man keinen andern
ſEindruck als den, daß der doppelköpfige Adler nicht
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. November 1905.
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Dienstag, den L. Dezember 1903, abends 8 Uhr:
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des k. u. k. Kammervirtuosen
Frans Ondrieok
unter Mitvirkung des Pianisten Hern Josef Famera.
Programmé
1. Sonate Fdur, Cp. 57, kür Violine und Piano, A. Dvordk Herr
Ondricek und Herr Famera). 2. Suite für Violine, Rafk Herr Ondricek).
3. Ballade G-moll, Chopin Herr Famera). 4. a) Prélude, b) Fugue, Bach;
Herr Ondricek). 5. Rhapsodie Nr. 14. Liszt Herr Bamera). 6. a) Lettre
d’amour, César Cui; b) Tarantelle, Pr. Ondricek Herr Ondricek.
Preise der Plätze; Sperrsitz Mk. 350, numerierter Saal und
I. Reihe Estrade Mk. 2.50, unnumerierter Saal oder Galerie Mk. 1.50,
Vorsaal ME. 1.-, Studentenkarten Estrade 2. uud 3. Reihe) Mk. 0.75.
Eintrittskarten sind zu haben in der Hofmusikalienhandlung von
Georg Thies (Carl Rolloff und abends an der Kasso.
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Montag, den 30. November 1903,
im städtischen Saalbau:
WomxOrt,
unter gütiger Mitwirkung der Frau Iduna Walter-Choinanus,
Konzertſängerin aus Landau, eines für dieſes Konzert gebildeten
Damenchors und der Grossh. Hofhapelle.
Leitung: Herr Dr. Prelinger.
Vorsrags-Ordnung'
I. Teil. (Zum Gedächtnis Gottfried Schwabs): 1. Tragiſche Quverture
Op. 81 von Joh. Brahms. 2. Zwei Männerchöre m. Orcheſterbegleitung von Arn.
Mendelsſohn: a) „Flottenlied=, b) „Deutſcher Aar= Dichtung von Gottfried
Schwab. 3. „Dem Genius des Geſanges=, Gedicht von Gottfried Schwab. Für
gemiſchten Chor, Altſolo und Orcheſter von E. Walter=Choinanus, Altſolo: Frau
Jduna Walter=Choinanus. II. Teil. 4. „Les Préludest von Franz Liſgt.
Sym=
phoniſche Dichtung n. Lamartine. b. „Lieder mit Klavierbegleitung= a) Der
Freund, b) In der Frühe, e) Geh' Geliebter von Hugo Wolf; d) Schlafliedchen,
6) Pythia von Hans Hermann, vorgetragen von Frau Jduna Walter=Choinanus.
6. Rhapſodie (Fragment aus Goethes Harzreiſe im Winter) für eine Altſtimme,
Männerchor und Orcheſter von Joh. Brahms, Altſolo: Frau Jduna Walter=
Choinanus. 7. Kaiſermarſch, für Chor und Orcheſter von Rich. Wagner.
Ende ¾10 Uhr.
Anſang 8 Uhr.
Eintrittskarten: Beſonderer Sperrſitz 4 M., Sperrſitz 3 M., Saal,
Eſtraden (unnumeriert) 2 M., Vorſaal 1 M., ſind in den
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handlungen von Gg. Thies Machf., Eliſabethenſtraße und Arthur Fadum,
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Die verehrlichen Mitglieder werden gebeten, ihre Mitgliedskarten
vorzeigen zu wollen.
Der Voratand.
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Einhndung
zur Hauptverſammlung
des uatiovalliberalen Vereins auf:
Montag, den 30. November ds. Js., abends ½9 Uhr,
im Gartenſaale der Brauerei zum Schützenhof, Hügelſtraße 24.
Tagesordnung:
1. Bericht über die Tätigkeit des Vorſtandes im vergangenen Jahre;
Neu=
wahl des Vorſtandes.
2. Vortag des Herrn Dr. Neßling
„Der ſogialdemokratiſche Parteitag in Dresden:
Zu dieſer Verſammlung ſind alle Vereinsmitglieder höflichſt eingeladen.
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Der Vorstand.
Freitag, 27. November 1003, abends 8 Uhr,
im Kaisersaal:
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von Anna und Richard Senkk,
unter gütiger Mitwirkung von
Herrn Professor A. Mendelssohn.
Lieder und Duotte von Mikolai, Gluck Spohr, Marie
An-
toinette, Schubert, Jensen, Brahms, Herzogenborg, Senfk,
Tschaikowsky, Pfitzuer u. a. M.
Karten: Sperrdits 3 M, Saal 2 M., Vorsaal 1 M. bei Cg. Thies
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Bewerber ſtattfinden wird.
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Darmſtadt, den 20. Novemnber 1903.
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B e k a n n t m a ch u n g.
Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Pfandſcheine Nr. 40122,
41265, 41800, 46691, 46880 und 46912 werden hiermit aufgefordert,
ihre Anſprüche innerhalb 14 Tagen, vom Tage des Erſcheinens dieſer
Be=
kanntmachung an gerechnet, bei der ſtädtiſchen Pfandhausverwaltung -
Kirch=
traße Nr. 9 - geltend zu machen, widrigenfalls nach Ablauf dieſer Friſt
gemäß 8 32 des Statuts vom 18. Auguſt 1900, betr. die ſtädtiſche
Pfandleih=
anſtalt Darmſtadt, die Kraſtloserklärung der Pfandſcheine erfolgen wird.
Darmſtadt, den 23. November 1903.
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Sonntag, 29. Nov. Außer Abonn. Wagner=
Iyklus. . Abteil. 1.Vorſtellung. Rienzio.
Große Preiſe. Anfang 6 Uhr. Montag,
30. Nov. 56. Ab.=Vorſt. 014. „Der
Kauf=
mann von Venedig:. Kleine Preiſe.
An=
faugh 7 Uhr.
daß der Sekt ſtets in liegendem Zuſtande aufbewahrt
wird, damit der Kork von der Flüſſigkeit völlig umſpiült
wird. Dadurch wird das Entweichen der Köhlenſäure
verhindert und der Sekt kann infolgedeſſen jahrelang
aufbewahrt werden. ohne an Qualität und Möuſſeuk
zu verlieren. Die Temperatur des Aufbewahrungsortes
ſei kühl.
Kupferberg Gold” iſt derjenige deutſche Sekt,
welcher völlig einwandfrei daſteht. Seine
erſt=
klaſſigen Eigenſchaften, ſein vorzüglicher Geſchmack,
ſeine sleichte Art und ſeine große Vekömmnlichkeit haben
ihn zu einem Lieblingsgetränk des deutſchen Volkes
- 20340Il
gemacht.
Wer erkältet iſt.
Bei Huſten, Heiſerkeit, Nachen= und Kehlkopf=
Katarrh verſuche ſnan als ſchleimlöſendes Mittel die
ärztlich empfohlenen, sehnjährig erprobten und
ausge=
zeichnet ſchmeckenden Apötheker Albrechts
Aepfel=
ſäure=Paſtillen, hergeſtellt aus der aus den Früchten
gewonnenen Säure 1 Gr.) und Zucker ſ25 Gr.) Schachtel
80 Pfg. Gutachten und Zeugniſſe in jeder Schachtel.
Einen Verſuch wird man nicht bereuen. Erhälflich in.
-ſ2ossohl
der Hirſchapotheke.
Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten, daß ich ſo
traurig bin: Sofrug eine Waſchfrau vorzeiten bei jedem
Wäſchebeginn. Heuk hat ſich die Sache geändert, weil
jede ſich deſſen bewußt: Seitdem wir =Eureka” verwenden,
das Waſchen bringt Freude und Lüſtl ſEurekar, das
beſte aller Waſchmittel, unentbehrlich für jede Hausfrau
und Wäſcherin, Paket 15 Pf., überall erhältlich.) 20338u1
Sie Jury der in Wien ſtattgefundenen Internationalen
T hurorte=Ausſtellung erkannte der rhe Continemial
Bodexa Company für ihre vorzüglichen ſpaniſchen
und portugieſiſchen Weine ꝛc. die höchſte Auszeichnung:
„das Ehrendiplom zur großen goldenen Medaille und
Ehrenzeichen' zu: Niederlage: Stemmers Nachfolger
ſ20336
Ernſt Breimer.
„Ohne
Lindes Kaffee=Eſſenz ſchmeckt
mir kein Kaffee mehr”
ſagen alle, bei denen Lindes Kaffee=Eſſenz
regelmäßig verwendet wurde.
C2034
Ueber den Materialismus unſerer Zeit
und den Mangel an Idealen und ernſtem
Pflicht=
bewußtſein in weiteſten Kreiſen unſerer Bevöſterung
ſtimiat die Schleſiſche Zeitung; ein Klagelied an,
das zwar auf einen etwas düſteren Ton geſtimmt
iſt, im ganzen aber doch viel Wahres enthält: Sie
ſchreibt:
Wir brauchen Ideale, aber keine Ideale ſo windiger
Art. wie ſie uns in Feſtreden vorgegaukelt werden, nicht
blotßz Schwärmerei von Deutſchlands Größe, von
ver=
gaugenen Heldentaten und herrlichen Zukünftsbildern,
ſondern redliche Arbeit in der Gegenwart, treue
Pflicht=
erfüllung und Opferwilligkeit bei dem, was der Tag
bringt. Die Statiſtik der letzten Wahlbeteiliglng Lnthiſſt
ein ſchauerliches Bild der Pflichtvergeſſenheit bei einer
ſtaatsbürgerlichen Aufgabe, die jetzt eine höhere
Bedeu=
lung hat als ie.
olit Traler bören wir die Klagen, die ſich über
Mißſtände und Qulſitten in unſerem Heere verbreiten und
von Feinden des Staates ausgebeutet werden. Soweit
ſie auf Tatfachen beruhen. ſollen ſie uns aber gemahnen,
daß Unſer Heer doch äuch nur ein Teil Unſeres ſozialen
Kölpers iſt. von unten gefährdet durch die materialiftiſchen
Irrlehren der Sozialdemokratie, von oben angeſteckt von
der Genüß= und Repräſentationsſucht der Geſelhſchaft, und
daß milikäriſche Tugenden, wie wir ſie zum Beſtand
unſeres Reiches brauchen, doch nur gedeihen können,
wenn das ſittliche Klima des ganzen Landes ſie foͤrdert.
Wir kennen zur Zeit kein Land. in welchem ſo erdrückende
und voni eigentlichen Beruf des Militärs ablenkende
Anſprüche der Repräſentation und der koſtſpieligen
Aeußer=
lichkeiten den Offizierftand belaften wie unſer Preußen=
Deutſchland, das einſt durch Spartanertum groß war.
Geſchichtlich läßt ſich nachweiſen, wie dieſes Uebel aus
Gründerkreiſen der ſiebziger Jahre kam, die deutſche
Ge=
ſellſchaft verſeuchte und allmählich auch unſer Militär ergriff.
Unſere ganze Bürgerſchaft bis hinab zum
Hand=
werker liſt in einen Taumel des repräſentativen
Wohl=
lebens hineingeraten, von welchem man vor 30 Jahren
noch keine Ahnung hatte und deſſengleichen wir auch in
keinem andern Lande ſehen. Bei keinem Volte iſt die
Geſelligkeit mit ſo viel Koſten für Efſen und Trinken
verbunden wie jetzt bei den Deutſchen. Auf unſeren
Be=
amten laſten Veröflichtungen geſellſchaftlichen Aufwandes,
wie auf keinem Verwaltungsperſonal der Erde und
er=
ſchweren den achtbarſten Familien das Daſein in
Uner=
hörter Weiſe. Die ganze Solidität der deutſchen
Ver=
mögensverhältniſſe leidet unter der neueſten, durch unſern
raſch gewachſenen Wohlſtand gezüchteten Spielart des
altgernſaniſchen Erbübels der Völlerei Erwägt man,
daß die innere Feſtigkeit und die Weltſtellung einer
Nation nicht bloß vom Verhalten ihrer Regierüng
ab=
hängt. ſondern auf der Geſundheit ihrer geſamten ſogjalen,
wirtſchaft ichen und volitiſchen Kräfte beruht, ſo-kann
man den Nationalſchmerz, der unter den einſichtigen
Deutſchen jetzt herrſcht, nicht einſeitig gegen unſere
leitenden Staatsmänner austoben; denn ſo viel auch an
ihnen zu beſſern bleiben mag: vor aliem müſſen wir
vor der eigenen Türe fegen= damit es im Reiche beſſer
werde Es bleibt da weiter Spielraum für heilſame
Tätigkeit.
Deutſches Reich.
- Die Vorverhandlungen über den
deutſcheruſſiſchen Handelsvertrag, die
zurzeit zum zweitenmale zwiſchen ruſſiſchen und
deutſchen Kommiſſaren gepflogen werden, kommen
vorausſichtlich Ende dieſer Woche zum Abſchluß.
Meldungen ruſſiſchen Urſprungs ſchildern den Stand
der Dinge ſo: Urſprünglich waren ungefähr drei
Wochen für die Berliner Beſprechungen in Ausſicht
genommen worden, es ſtellte ſich jedoch heraus, daß
durch die täglichen langdauernden Verhandlungen in
den verſchiedenen Kommiſſionen ſchon in kürzerer
Friſt die hauptſächlich in Betracht kommenden
tech=
niſchen und ſpeziellen Fragen erledigt werden konnten.
Vorausſichtlich kehren die ruſſiſchen Delegierten ſchon
anfangs nächſter Woche nach Petersburg zurück. Wie
auch urſprünglich veabſichtigt wurde, ſollen dann die
Verhandlungen in einiger Zeit in Petersburg
fort=
geſetzt merden. Daß die Verhandlungen guten
Fort=
gang nehmen, wird übrigens auch von anderer Seite
beſtätigt.
- Die Verl. Pol. Nachr. „ ſchreiben: Der
er=
freuliche Aufſchwung im Verkehr, der ſich in den
Mehreinnahnen der preußiſchen Staatseiſenbahnen
wiederſpiegelt, zeigt ſich auch im Gebiete der
Reichs=
eiſenbahnen, insbeſondere im lothringiſchen Verkehr.
Infolge der ungünſtigen Finanzverhältniſſe des
Reichs konnten die Reichseiſenbahnen mit
Betriebs=
einrichtungen und namentlich mit Betriebsmitteln
nicht ſo ausgeſtattet werden, daß ſie den ſteigenden
Verkehr mit eigenen Kräften zu bewältigen in der
Lage, waren. Die, preußiſchen Staatsbahnen
haben durch leihweiſe Hergabe von
Betriebs=
mitteln aushelfen müſſen und bisher auch
aus=
helfen können. Hierin iſt infolge des raſch ſteigenden
Verkehrs auf den preußiſchen Staatsbahnen inſofern
eine Aenderung eingetreten, als dieſe letzteren nicht
nur ihres ganzen Fuhrparks zur Bewältigung des
eigenen Verkehrs bedürfen, ſondern es dürfte auch
eine ſehr beträchtliche Vermehrung desſelben und eine
dementſprechende Forderung in dem nächſtjährigen
Staatshaushaltsetat geboten erſcheinen. Es muß
daher mit einer größeren Vermehrung der
Betriebsmittel der Reichseiſenbahnen
vorgegangen und ſoll demgemäß im
Reichshaushalts=
etat pro 1904 ein Betrag von über vier
Mil=
lionen Mark, mehr als das doppelte des für
1903 eingeſtellten Betrages, zu dieſem Zwecke
ge=
fordert werden. Nach der feſtſtehenden Uebung wird
dieſer Betrag nicht aus Anleihen, ſondern aus den
eigenen Ueberſchüſſen der Reichseiſenbahnen gedeckt,
wodurch ſich dieſe letztern naturgemäß entſprechend
vermindern.
Serke 14
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Rovember 1903.
Natueiner 208
- Die Beratung über den Geſetzentwurf, betr.
die Kaufmannsgerichte, iſt laut „Lokalanz.
in den Bundesratsausſchüſſen wieder aufgenommen
worden. Die Vorlage ſoll dem Reichstage alsbald
zugehen, unverändert bezüglich der Grundſätze
be=
ſonders in Bezug auf Angliederung an die
Gewerbe=
gerichte.
- Der „Poſt; zufolge werbe gegenwärtig
Eiſenbahnverſuchsfahrten mit großer
Ge=
ſchwindigkeit vom Verein deutſcher
Eiſenbahnverwal=
tungen, Zentralſitz Berlin, auf verſchiedenen Strecken
des Reiches veranſtaltet.
Ausland.
— Der franzöſiſche Senat fuhr in der
Diens=
tags=Sitzung mit der Verhandlung des
Unterrichts=
geſetzentwurfs fort und nahm mit 228 gegen
46 Stimmen einen Paragraphen zu Artikel 2 an, der
von allen Schulleitern und =Leiterinnen den
Be=
fähigungsnachweis fordert. Der Artikel 2 wird
darauf mit 174 gegen 77 Stimmen angenommen.
Artikel 3 wird ebenfalls angenommen. Zu Artikel 4,
der allen Privatmittelſchulen unterſagt, ſich den Namen
Lycée oder Collége beizulegen, beantragt Wallon,
das Wort=Privat durch „Freis zu erſetzen und die
Worte Lycée oder College zu ſtreichen. Piniſier
Chaumis bekämpft die Abänderung, die daram
ver=
worfen wird. Der Artikel 4 wird ſodann
ange=
nommen. Nach einem Austauſch von Bemerkungen
über hygieniſche Einrichtungen und die Aufſicht in
den Privatunterrichtsanſtalten werden alle anderen
Artikel angenommen. Der Senat beſchließt mit 199
gegen 44 Stimmen, zur zweiten Beratung
überzu=
gehen, worauf die Sitzung vertagt wird.
Die Kammer nahm die Beratung des Etats
des Auswärtigen wieder auf. Flourens (
Natio=
naliſt) beantragt den Kredit für die Botſchaft beim
Vatikan erſt zu genehmigen, wenn die Regierung
ihre Anſicht über die Frage der Trennung von Kirche
und Staat mitgeteilt habe. Miniſter Delcaſſs
er=
klärt, er werde antworten, ſobald die Kommiſſion
ihre Anträge vorgelegt habe. Der für die Botſchaft
geforderte Kredit ſei unumgänglich notwendig.
Flou=
rens zieht hierauf ſeinen Antrag zurück. Allard
(Sozialiſt) beantragt, die Botſchaft beim Vatikan
auf=
zuheben und verlangt zunächſt Herabſetzung des für
die Botſchaft verlangten Kredites um 60 000 Fraucs.
Er ſpottet bei der Begründung ſeines Antrages über
die demütige Haltung des Miniſters Delcaſſs
gegen=
über dem Vatikan und meint, daß mit dieſem
Ver=
handlungen wegen einer Reiſe des Präſidenten Loubet
im Gange ſeien. Miniſter Delcaſſs erklärt letzteres
durchaus als falſch. Der Antrag Allard wird mit
324 gegen 231 Stimmen abgelehnt und der Kredit!
für die Botſchaft beim Vatikan mithin bewilligt.
Paul Conſtans (Sozialiſt) ſpricht ſich gegen die
Be=
willigung eines Geheimfonds aus. Miniſter Delcaſſs
ſtellt hierzu die Vertrauensfrage. Die Kredite werden
ſodann mit 490 gegen 47 Stimmen bewilligt.
d’Eſtour=
nelles (Republikaner) tritt für dauernde
Schieds=
gerichtsverträge ein. Miniſter Delcaſſs erwidert, die
Regierung wolle zunächſt die Wirkungen des
franzö=
ſiſch=engliſchen Schiedsgerichtsvertrages erproben.
Hierauf wird der Reſt des Budgets des Aeußeren
angenommen. Die Kammer geht zur Beratung des
Etats für Poſt und Telegraphen über.
— Einem Telegramm aus Santo Domingo
vom 23. Nov. zufolge wurden die
Friedensverhand=
lungen eingeſtellt. Die Beſchießung dauerte während
1
der ganzen letzten Nacht fort.
1½
Ueber die ſogialdemokratiſchen
Roh=
heiten anläßlich der letzten Landtagswahlen wird in
den Blättern berichtet: Es war zwar kindiſch, wenn die
Genoſſen bei der Stichwahl in Teltow=Charlottenburg
für Eligen Richter und ſeine Spar=Agnes, Lubaſch und
Wertheim, Dippold und Hüſſener, den ollen ehrlichen
See=
mann und den Grafen Kanitz ſtimmten oder wenn ein
Genoſſe an erſter Stelle Frau Landrätin von
Stuben=
rauch, an zweiter Stelle Herrn Landrat v. Stubenrauch
wählte. Roh aber iſt es, wenn man die Kirche, die zum
Wahllokal dienen muß, zum Schauplatz von Vorgängen
macht, wie ſie ſich nach einer Mitteilung des Pfarrers
Kottmeier an den „Reichsboten' in der Kirche zu Bernau
abgeſpielt haben: „Hier proſtete ein junger Menſch von
der Kanzel herab mit der Schnapsflaſche, und mit
Ge=
johle wurde dieſer „Witzr quittiert, dort wankte ein
Be=
trinkener zum Altar und zündete unverdroſſen die großen
Kerzen an, wie oft ſie auch von anderen wieder
ausge=
löſcht wurden; dort am Altar hatte ſich eine Schar
eben=
falls junger Leute zu einem „Rauchverein'
zuſammen=
getan, es wurde tapfer dem Schnaps zugeſprochen, die
Unterhaltung läßt ſich nicht wiedergeben. Jetzt hatten
ſechs Mann die Kanzel erklommen, und während einer
von ihnen einen Prediger nachzuäffen ſuchte und die
Hände wie zum Segen erhob, amüſierten ſich die andern
darüber; einer hatte ſogar eine breinende Zigarre dabei
im Munde. Der ſtelldertretende Wahlkommiſſar wurde
auf dieſen Aergernis erregenden Unfug aufmerkſam
ge=
macht und auf ſein mehrmaliges Vitten wurde die
Kan=
gel widerwillig geräumt. Doch ſchon nach kurzer Zeit
betrat ſie wiederum ein junger Menſch, um von dort aus
mit einer brennenden Stallaterne, die er bei ſich führte,
ſeinen Parteigenoſſen gewiſſe Zeichen zu geben. Dieſe
Zeichen wurden auch verſtanden, und der ganze Schwarm
309 lachend. rauchend, lärmend hinter dem
Taternen=
träger her zum Altarraum, woſelbſt die Genoſſen Poſto
faßten, um geſchloſſen den Ausfall der Wahl abzuwarten.”
Ueber die Abgeordnetenwahl in Duisburg wird von der
„Rhein= und Ruhrstg” folgendes berichtet: „Trotz ihrer
Wahlhandlung durch Geſchrei, Gelächter, höhniſches
An=
pöbeln der nationalen Wähler ꝛc. zu ſtören. Der Wahl= Ausſchuß den Anfang einer geordneten Vertretung der
kommiſſar mußte wiederholt die ärgſten Schreier zur
Ruhe auffordern und ſchließlich noch die Hilfe der
Volizeibeamten in Anſpruch nehmen. Die Zigarre im
Munde, den Hut auf dem Kopfe traten ſie in
heraus=
fordernder Haltung vor den Wahlkommiſſar und ſuchten
dann ſo geitraubend, wie möglich unter Huſten,
Pro=
teſtieren und lärmenden Aeußerungen die Wahlhandlung möge er die Sache des reinen und lauteren Evangeliums
zu ſtören. Einige beſonders talentierte Jünger Bebels
hatten ſogenannte Anarchiſtenbomben, Stinkbomben
mit=
gebracht, die ſie in der Nähe des Wahlbureaus zum
Platzen brachten. Unter dem hölliſchen Geſtank dieſer
Dinger hatte das Wahlbureau am meiſten zu leiden,
da ſeine Mitglieder natürlich auf ihren Plätzen ausharren
mußten. Leider fand man ſpäter nur die geleerten
ſtanks feſtſtellen. Die Täter ſind bis jetzt nicht ermittelt, geteilt, dem Gedächtnis Gottfried Schwabs,
worden.” Man ſollte meinen, die Partei arbeite ſeit!
der Dresdener Tagung mit Gewalt darauf hin, die
„Mitläufer; aus den Reihen der deutſchen Philiſter
wieder los zu werden, die ihr im Juni zu dem
Drei=
millionen=Erfolg verholfen haben.
1 Neues Palais, 25. Nov. Das heute
aus=
gegebene Bulletin über das Befinden des Kaiſers
lautet: Die Operationswunde an der linken Stimmlippe
iſt ſeit dem 19. November vernarbt. Der Kaiſer bedarf
noch einige Zeit der Stimmſchonung, bis die Narbe
hin=
reichende Feſtigkeit gewonnen hat. Der Kaiſer gebraucht
jetzt eine Maſſagekur des Kehlkopfes verbunden mit
Stimmübungen. Vorausſichtlich wird innerhalb einiger
Wochen die Stimme wieder völlig gebrauchsfähig
werden.
Petersburg, 24. Nov. Das heute in
Skierni=
vice ausgegebene Bulletin über das Vefinden der
Kaiſerin beſagt: Die Temperatur betrug geſtern
abend 374, der Puls 72. Heute morgen war die
Tem=
peratur 37, der Puls 72. Die Nachtruhe wurde durch
ſtarke, Schmerzen, geſtört. Ein Hervortreten des
Trommelfells macht ſich bemerkbar. Das Innenohr iſt
1
entzündet.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. November.
v ( Die Feier von Großherzogs Geburtstag wurde
in dieſem Jahre ſtill und offiziell nur in Kirche und
Schule begangen. In der Stadtkirche fand um 10½ Uhr
gemeinſamer Gottesdienſt der Militär= und Zivilgemeinde
ſtatt, bei dem Herr Pfarrer Rückert die Feſtpredigt hielt,
in der katholiſchen Pfarrkirche wurde um 10 Uhr
levi=
tiertes Hochamt mit Tedeum abgehalten. Herr Geiſtlicher
Rat Dr. Els hielt die Feſtpredigt. In beiden Predigten
wurde des ſchmerzlichen Verluſtes gedacht, den unſer
allerhöchſter Landesherr durch das Hinſcheiden der
ge=
liebten Prinzeſſin erlitten, und der Allmächtige um ſeinen
Troſt und Segen für den teueren, geliebten Fürſten
an=
gefleht. In den Schulen fanden, teils Tags vorher, teils
am Geburtstage ſelbſt entſprechende Feſtakte mit kurgen
Anſprachen ſtatt. Alle anderen feſtlichen Veranſtaltungen
wurden, dem Allerhöchſten Wunſche entſprechend, auf
eine ſpätere Zeit verſchoben. Die Schulen und die
ſtaat=
lichen und ſtädtiſchen Bureaus blieben geſchloſſen, die
Wachen erſchienen im Paradeanzug.
- Ce. Königl. Hoheit der Großeherzog haben den
Regierungsbaumeiſter Karl Hechler aus Darmſtad:
zum Kreisbauinſpektor des Kreiſes Lauterbach mit
Wir=
kung vom 1. Dezember 1903 ernannt.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Bahn=
wärter in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft
Ferdinand Geiß zu Büches mit Wirkung vom
1. Januar 1904.
Das Verordnungsblatt für die evangeliſche
Landes=
kirche des Großherzogtums Heſſen Nr. 14 enthält
fol=
gendes Ausſchreiben des Großh. Oberkonſiſtoriums
an die evangeliſchen Pfarrämter NNr. 23) vom 24.
No=
vember 1903. Der DeutſcheEvangeliſche
Kirchen=
lausſchuß iſt zu ſeiner erſten Tagung am 10. November
in Dresden zuſammengetreten und hak eine Anſprache an
das evangeliſche Volk Deutſchlands beſchloſſen. Am
1. Advent wollen Sie Ihren Gemeinden in der Ihnen
geeignet erſcheinenden Weiſe von dem hochbedeutſamen
Ereignis Kunde geben, entweder ſo, daß Sie die
An=
ſprache ſelbſt im Gottesdienſt verleſen, oder doch, wo
wegen der Länge des Gottesdienſtes dies nicht angeht,
wenigſtens durch eine das weſentliche enthaltende
Mit=
teilung folgender Faſſung; „Was ſeit lange von den
Evangeliſchen erſehnt wurde, nämlich die engere
Ver=
bindung der evangeliſchen Landeskirchen
in Deutſchland, das iſt durch Gottes Gnade in
dieſem Jahre glücklich erreicht worden. Der Deutſche
Evangeliſche Kirchenausſchuß, welcher die Vertreter der
Kirchenregierungen deutſcher Landeskirchen umfaßt, iſt
am Geburtstag Luthers in Dresden zuſammengetreten
und wird hinfort die gemeinſamen Intereſſen
der deutſchen evangeliſchen Kirche
ver=
geringen Anzahl verſuchten die Sozialdemokraten die treten, ihre gemeinſamen Güter wahren, ihrer
gemein=
ſamen Not wehren. Wir haben nun endlich in dieſem
evangeliſchen Sache im Deutſchen Reich. Daß dieſer
An=
fang zu einem guten, von Gott geſegneten Fortgang
führe, dazu bedarf der Deutſche Evangeliſche
Kirchen=
ausſchuß der vertrauensvollen Teilnahme und herzlichen
Fürbitte der evangeliſchen Glaubensgenoſſen. Getragen
von unſerer Liebe und gut evangeliſchen Geſinnung
an ſeinem Teile fördern, unſerem Vaterlande zum Heil
und zur Ehre des Herrn der Kirche! Das walte Gott”
— Männerchor Humanitas. Nachdem das
Pro=
gramm für das Konsert am Montag, 30.
No=
vember, feſtſteht, ſei es geſtattet, mit einigen Worten,
auf dasſelbe hinzuweiſen. Mit der hier noch ſehr wenig
aufgeführten „Tragiſchen Quverture” von Joh. Brahms
Schachteln und konnte ſo wenigſtens die Urſache des Ge= eröffnet, gilt der erſte Teil des Konzertes, wie ſchon
mit=
von dem zunächſt das wohl in aller Welt bekannte
„Flottenlied; ſowie das patriotiſche Gedicht „Deutſcher
Aar” beide in der Vertonung Arnold
Mendels=
ſohns vorgetragen werden. Es ſind das in Satz,
Har=
monie und Orcheſtrierung, entſprechend der Dichtung,
mehr volkstümlich gehaltene Chorwerke, die auch kleineren
Männerchören eine Aufführun, ermöglichen und bürgt
der gute Name, den Arnold Mendelsſohn ſich allerorten
als Muſiker vornehmſter Art und Künſtlerſchaft errungen,
für die künſtleriſche Bedeutung ſeiner Schöpfungen. Der
tiefempfundene Hymnus „An den Genius des Geſanges”
für Altſolo. gemiſchten Chor und Orcheſter von E.
Walter=Choinanus, auf deſſen Erſtaufführung
wir ſchon hingewieſen, bringt dieſen erſten Teil zum
Ab=
ſchluß. Der Komponiſt iſt für Darmſtadt kein Fremder
mehr da ſeine Kompoſition des Schwabſchen
Flotten=
liedes, ſowie das rößere Chorwerk „Rolands Todl von
ihren hieſigen Aufführungen noch in gutem Gedächtnis
ſtehen. Franz Lissts ſymphoniſche Dichtung. Les
Pré-
judese eröffnet den zweiten Teil; ſie darf hier durch öftere
Aufführungen, als bekannt gelten, aber ihre
ſinnbe=
rückende, rauſchende Farbenpracht ergreift den Hörer
immer aufs neue, zumal wenn ſie ſolche
Inter=
preten findet, wie die Künſtler unſerer Hofkapelle. Nach
dem Solovortrag einiger Lieder für Altſtimme durch
Frau Jduna Walter=Choinanus, die Soliſtin
des Abends, folgt in Brahms; herrlicher Rhapſodie aus
Göthes „Harzreſſe im Winter= für Altſolo, Männerchor
und Orcheſter, ein köſtliches Kleinod der muſikaliſchen
Literatur. Mit dem grandioſen „Kaiſermarſche von
Richard Wagner, der im Originalſatz mit dem
Uniſono=
chor vorgetragen wird, findet das etwa zwei Stunden
dauernde Konzert den würdigen Schluß. In Anbetracht
der allgemeinen Trauer, die alle Kreiſe unſerer Stadt ſo
tief bewegt, hat man vom Umtrag einer Liſte für dieſes
Konzert abgeſehen, doch ſei darauf hingewieſen, daß in
den Muſikalienhandlungen von Thies und Fadum
Ein=
trittskarten t4, 3. 2 und 1 Mk.) von heute an zu
haben ſind.
T.V. Der hieſige Techniſche Verein, Zweigverein
des deutſchen Techniker=Verbandes, beſichtigte am
Diens=
tag den Städtiſchen Schlachthof. Trotz des
ſchlechten Wetters hatten ſich zahlreiche Mitglieder
ein=
gefunden. Herr Direktor Dr. Garth übernahm
liebens=
würdigſt die Führung und erläuterte in ausführlicher
Weiſe die Einrichtung. Das neue Kühlhaus mit
Gewerbemuſenm.
2 Eine Leinendecke aus dem Beſitze des
Guts=
veſitzers Joſef Schick in Nackenheim (Heſſen).
welche gegenwärtig im Gewerbemuſeum zur
vorüber=
gehenden Ausſtellung gebracht iſt, wird Altertums= und
Kunſtfreunden von Intereſſe ſein. Dieſe Decke war Ende
des vergangenen Jahres zu einer Ausſtellung feiner
alter Gewebe und Spitzenarbeiten im
Kunſtgewerbe=
muſeum zu Dresden zugelaſſen worden, um mit
ähn=
lichen Altertümern verglichen zu werden. Wir entnehmen
einem Berichte des „resdener Anzeigers” einige nähere
Angaben hierüber. Die Decke ſtammt aus dem Ende
des 13. Jahrhunderts und beſteht aus weißen
Leinen=
feldern in vier Reihen, zwiſchen ſchmaleren Streifen in
Durchbrucharbeit eingeſetzk. Die Leinenfelder ſind beſtickt
und zwar vorwiegend im Kettenſtich, an den Rändern
im Languettenſtich, welcher zum Teil doppelt ſo breit
ausgeführt iſt, ſo daß er als Bändchen erſcheint; andere
Teile der Muſterung ſind ſpizenartig in Leinenſtich
ge=
arbeitet, wie er beim Filetdurchzug gebräuchlich iſt;
ver=
einzelt treten auch Plattſtich und Stielſtich auf. Neben
Löwen, Hirſchen, Haſen, Hunden, Adlern, Tauben, Falken
lnach Fiſchbach Wotan's Raben und Wölfen), erſcheinen
Greife und andere Phantaſiegebilde, zum Teil mit
menſchlichen Geſichten, in Stielſtich. Die quadratiſchen
Felder zeigen in Flachſtich ausgeführte Rechtecke aus
Mäandern gebildet, die vielfach Anklänge an das
Haken=
kreus ſnach Fiſchbach Wotan's Runen enthalten. In
den Streifen, welche die beiden Querenden bilden, wechſeln
reiche Ornamentborten mit ſchmalen Wellenranken ab.
Die breiten Vorten ſind geometriſch aus Kreiſen,
Kreis=
durchflechtungen uſw. gebildet im Filetſtich, dazwiſchen
Ornamente in Kettenſtich. Die Decke iſt übrigens nicht
mnehr im urſprünglichen Zuſtande, vielmehr ſind einzelne
Füllungen zerſchnitten worden, jedenfalls um die gegen=
wärtige Gebrauchsform zu gewinnen. Sie iſt
hin=
ſichtlich ihres künſtgeſchichtlichen Wertes bereits von
mehreren Kunſtgelehrten und Fachmännern begutachtet
worden. Das Alter der Decke läßt ſich naturgemäß nicht
mit Sicherheit genau angeben: die Urteile legen die
Entſtehungszeit in das 11. bis 13. Jahrhundert. Ueber
den Beſißſtand der Decke teilt der Ausſteller mit,
daß dieſelbe von Anfang des vorigen Jahrhunderts
immer bei Gelegenheit der Fronleichnamsprozeſſion in
Harxheim auf dem Stammgut der Familie, welches ſeit
300 Jahren beſtändig in Schickſchem Beſitze iſt, dem
Hausaltar als Decke diente. Nach Vergleichen mit
Gegenſtänden des Mainzer Muſeums glaubt der Beſitzer
annehmen zu ſollen, daß die Stickereien älter ſind
G. W.
als die Spitzen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
DieAuffindung der Nordenſkiöldſchen
Expedition. Dr. Otko Nordenſkjöld iſt der
Neffe des berühmten Forſchers gleichen Namens, der
vor zwei Jahren geſtorben iſt. Im Alter von 35 Jahren
hatte Dr. Otto Noͤrdenſkiöld ſchon mehrere bedeutende
Reiſen gemacht, deren Ergebniſſe von der Wiſſenſchaft
geſchätzt werden. In den Jahren 1896 und 1897 beſuchte
er Patagonien und Feuerland, dann Klondike und
Lapp=
land und im Januar 1901 fuhr er auf der „
An=
tarctic” nach dem ſüdlichen Eismeer, um die von
Dumont d’Urville im Jahre 1836 im Süden von Amerika
entdeckten Landſtriche und Inſeln zu erforſchen. Er
lan=
dete an der Südküſte von Louis Philippe=Land,
baute dort eine Hütte, in der er ſich mit fünf Gefährten
inſtallierte, um von dieſem Zentrum aus ſeine Forſch=
Ungen auszuführen. Auf der Inſel Seymour,
nord=
öſtlich von dieſer Station, wurde ein Vorrat von
Lebens=
mitteln angelegt. Mit dem Kapitän der „Antarctic=
wurde ausgemacht, daß er mit ſeinem Schiffe im Januar
1903 zurückkehre und die Forſcher abholen ſolle; darauf
fuhr die, Antarctic nach Norden ab und ließ die Forſcher
allein in der Eiswüſte. Die „Antarctie machte
Forſch=
ungen in Süd=Georgien und auf den Falkland=Inſeln
und begab ſich zu Beginn des Südſommers, am 15.
No=
vember 1902, auf den Weg, ihr Verſprechen einzulöſen.
Wenn alles gut ging, konnte ſie im März, längſtens im
April dieſes Jahres in einem ſüdamerikaniſchen Hafen
ſein. Allein die Zeit verſtrich und die Antarctic; kam
nirgends zum Vorſchein; es mußte alſo etwas paſſiert
ſein. Die ſchwediſche Regierung beſchloß eine
Hilfsexvedition auszuſenden, zu gleicher Zeit
entſchloß ſich Herr Charcot, nach den ſchwediſchen
Forſchern zu ſuchen und auf Verlangen des Dr. Moreno,
Direktors des Muſeums von La Plata, ſchickte
Argen=
tinien die Korvette„Uruguayl, um auch
ihrer=
ſeits ſich an den Nachforſchungen zu beteiligen. Die
Argentinier hatten Erfolg; ſie fanden Nordenſkiöld mit
ſeinen fünf Gefährten in ſeiner Station auf Louis=
Phi=
lippe=Land.
Nach dem Bericht des Kommandeurs der
rugquay=
traf dieſe am 8. Nov. auf der Seymour=Inſel ein und
fand dort zwei Teilnehmer der ſchwediſchen Expedition vor,
die ſich in der Hoffnung auf Rettung von den übrigen
trennten. Der Kommandeur der „Uruquay' ging auf
der Seymour=Inſel an Land und rückte bis Snowhill
vor, wo er Nordenſkiöld mit einigen Mitgliedern der
Expedition auffand. Die übrigen Teilnehmer waren
auf der Paulet=Inſel geblieben, wo die geſamte
Mann=
ſchaͤft der Expedition überwinterte, nachdem die,
Antarctic=
im Erebus= and Terror=Golf vom Eiſe germalmt war.
Die „Uruquay' fuhr darauf bis zur Paulet=Inſel weiter
und brachte von dort den Reſt der
Expeditionsteil=
nehmer zurück und beförderte die ganze Expedition nach
Santa Crus. Ueber den Verlauf der Reiſe ſelbſt
Aummer 228.
Darmſtüdter Tagblatt, Donnerstag, den 26. November 1903.
Geite 15.
ſeinen reinlichen, zum Teil nach eigener Idee des Herrn
Direktors, in Holz und Eiſen könſtruierten Kühlgellen,
fand allgemeinen Veifall, ebenſe die für ſanitäre Zwecke
beſtens ausgedachten Apparate. Es wurde in dem
Etabliſſemenk überall wahrgenommen, daß Herr Dr.
Garth fortwährend beſtrebt iſt, durch eigenes Erſinnen
Apparate zu konſtruieren, welche weitgehendſte ökonomiſche
Vorteile bieten. Nach der Beſichtigung ſprach der
Vor=
ſitzende den Dank des Techniſchen Vereins aus, worauf
ſich die Geſellſchaft verabſchiedete.
G. Aus den von dem Sport=lfr. Fußball= Klub
„Germanian Darmſtadt 1001 am vergangenen Sonntag
veranſtalteten Dauerlauf, Griesheim-Darmſtadt
(Rummelbräu) gingen folgende drei Herren als Sieger
hervor: 1. G. Dietz 12 Min. 44 Ser.). 2. RN. Kahl
13 Min. 2 Sek.). 3. G. Wenz (3 Min. 33 Ser). Es
wurde ſchärfer gelauſen wie gedacht und kam es daher,
daß die „Sportlerz früher am Ziele anlangten als wie
vorgeſehen war. Wie man uns mitteilt, beabſichtigt der
Klub, demnächſt auch ein Straßenrennen per Räd zu
veranſtalten.
J Beim hieſigen Train=Vataillon wurden geſtern
zum erſten Male die durch Kaiſerliche Kabinettsordre für
den Train an Stelle des Tſchako in Gebrauch
kommen=
den Helme getragen. Es ſind dies Infanteriehelme
mit gewölbten Schiippenketten, zu denen bei Paraden
ſchwarzer, bezw. bei der Garde weißer Haarbuſch tritt.
„Gorkhs Nachzufhll. Veranlaßt durch den
durch=
ſchlagenden Erfolg, weicher durch die beiden Gaſtſpiele
der Internationalen Tournse „Nachtaſyl”
am letzten Samstag und Sonntag im,Woogsplatztheater”
erzielt worden, hat Fräulein MelanieDorny mit
Herrn Direktor Willy Roemheld ein weiteres
Gaſt=
ſpiel vereinbart. Dieſes unwiderruflich letzte Gaſtſpiel
findet nunmehr ſchon am nächſten Samstag. den
28. November, abends 8 Uhr, gleichfalls im
Woogs=
platztheater ſtatt, während wiederum die Karten nur in
der Hofmuſikalienhandlung von G. Thies Nachfolger von
heute ab zu ermäßigten Preiſen erhältlich ſind.
2 Das Kaiſerpauorama (Wilhelminenſtraße 29
ſtellt nur noch heute, Donnerstag, die herrlichen Partien
der Schweis. von Schaffhauſen zum Genfer See, eine
Fahrt auf den Pilatus u. ſ. w., aus, um uns von
morgen, Freitag, an in der ſonnigen Riviera verweilen
zu laſſen.
⬜ Eberſtadt, 24. Nov. Der Neffe des
Zimmer=
meiſters Dechert hierſelbſt war am 21. l. Mts. gegen
6 Uhr im Begriffe, auf dem hieſigen Poſtamte einen
größeren Geldbetrag einzuzahlen. Während er noch mit
dem Aufzählen des Geldes beſchäftigt war, näherte ſich
ihm ein Unbekannter von hinten, ergriff die 4 auf dem
Schalter liegenden Hundertmarkſcheine und lief
ſchleunigſt in der Richtung nach Darmſtadt zu davon.
Der Dieb wird wie ſolgt beſchrieben: 20.25 Jahre alt,
165 bis 168 Meter groß, ſchlanke Statur, ſchwarze oder
dunkelblonde, an den Ohren etwas gelockte Haare, Anflug
von dunklem Schnurxbart, blaſſe Geſichtsfarbe, unſteter
Blick. Vekleidung: Schwarzer Sackanzug, vielleicht auch
Gehrock, ſchwarzer, ſteifer Hut. Die Großh.
Staats=
anwaltſchaft in Darniſtadt erſucht um Recherchen nach
dem Täter.
1 Ober=Noden, 24. Nov. Am letzten Sonntag
wurde die Gründung einer neuen Sektion des
Odenwald=Klubs in hieſiger Gemeinde beſchloſſen.
10 Herren traten ſofort der „Oektion Ober=Roden” bei.
- Steinbach i. D. 24. Nov. Die Beſitzerin des
„Gaſthauſes zum ſcharfen Eck;, Frau G9. Geiß. war
geſtern mit Arbeit in der Küche beſchäftigt und hatte
neben ſich einen Topfkochendheißen Waſſers
ſtehen, als ihr 4½ Jahre altes Söhnchen im
Morgen=
hemdchen ſich näherte, zu Fall kam und rücklings in den
Topf ſtürzte, wobei es ſich derart verbrühte, daß
nach Stunden qualvollen Leidens das bedauernswerte
Kind gegen Mitternacht verſtarb.
- Worms, 25. Nov. Se. Kgl. Hoheit der
Groß=
berzog hat dem Oberbürgermeiſter der namens der
Stadt die Gefühle innigſten Beileids bei dem ſchweren
Verluſte, den Se. Kgl. Hohſeit und das Land betroffen
hat, zum Ausdruck brachte, folgendes
Dankestele=
aramm geſandt: Die getreue Stadt Worms hat an
Meinem kiefen Leid warmen Anteil genommen, wofür
Ich hiermit herzlich danke. Ernſt Ludwig.
— Mainz, 25. Nov. Zu dem Verſchwinden des
Meiſterfahrers Georg Dreſcher wird dem M. Tabl.”
von glaubwürdiger Seite verſichert, daß derſelbe ſich
gegenwärtig in Hannover aufhalte, nachdem er
vor=
her in Hamburg war. D. wird demnächſt hierher
zurück=
kehren. Wenn auch ſeine finanziellen Verhältniſſe
augen=
blicklich nicht günſtig ſind, ſo erreichen die Paſſiva bei
weitem nicht die Höhe, wie ſie von den umlaufenden
Ge=
rüchten behauptet worden iſt. Herr Dreſcher hat ſich nur
ſo lange von hier entfernen wollen, bis eine Regelung
ſeiner finanzellen Lage eingeleitnt worden iſt. - Um ein
Glas Bier entſtand geſtern in einer hieſigen Wirtſchaft
großer Krach. Ein Gaſt verweigerte die Bezahlung
ſeiner Zeche, weil er nur 3 Glas Bier getrunken haben
wollte, während die Wirtin 4 gebracht zu haben bee
hauptete. Schließlich wurde ein Schutzmann geholt, der
aber durch gütliches Zureden auch nichts ausrichten
konnte, vielmehr wurde der Gaſt dermaßen aufgeregt,
daß es erſt zwei weiteren Schutzleuten, einem
Wacht=
meiſter und einer Zivilperſon gelang, den Raſenden zu
feſſeln und zu verhaften. Wegen der 12 Pfennig ſtehen
dem Manne jetzt Anklagen wegen Hausfriedensbruch,
Ruheſtörung, Widerſtand gegen die Staatsgewalt,
Körper=
verletzung und Sachbeſchädigung bevor.
- Mainz, 25. Nov. Wie das „M. Tgbl.u erfährt,
hat das Miniſterium die Eingaben um Aüfhebung
des Nachmittagsunterrichts an den höheren
Schulen genehmigt. Die ausſchließliche Einführung des
Vormittagsunterrichts ſoll im Jahre 1904 erfolgen.
- Vingen, 25. Nov. Die hieſige
Eiſenbahn=
betriebsinſpektion, welche mit dem 1. April 1904
als Vetriebsinſpektion 11 nach Mains kommen ſollte,
wird, wie verlautet, hier bleiben. In mündlicher
Unter=
redung ſoll ſich der Miniſter in dieſem Sinne
ausge=
ſprochen haben, doch liegt eine amtliche Beſtätigung noch
nicht vor. W. 3t9.)
- Gießen, 25. Nov. Herr Provinzialdirektor Dr.
Breidert hat ſich geſtern zu den Sitzungen des
Zentral=
vorſtandes der Arbeiterkolonien und der
Verpflegungs=
ſtationen nach Berlin begeben. - Die Heſſiſche
Vereinigung für Volkskunder hielt geſtern
abend ihren erſten Mitgliederabend ab, an dem über 100
Verſonen teilnahmen. In ſeinen Eingangsworten teilte
der Vorſitzende Profeſſor Dr. Strackmit, daß die
Ver=
einigung nunmehr über 1000 Mitglieder zähle und überall
im Reiche Fortſchritte zu verzeichnen habe, u. a. habe ſich
in Dortmund ein,Rheiniſch=weſtfäliſcher Verein für
Volks=
kunder gebildet. Im Verlaufe des Abends hielt Herr
Profeſſor Dr. Wünſch einen Vortrag über einen=
Oden=
wälder Zauberſpiegel; im Beſitze des Herrn Prof. Olt.
Herr Dr. Koch, Vereinsarchivar, ſprach über das neue
Archio und zum Schluß Herr Profeſſor Dr. Strack über
eine neue Sammlung oberheſſiſcher Volksrätſel, die in
den Vereinsblättern zur Veröffentlichung gelangen ſollen.
— Der Dachdeckermeiſter Schmall von hier, der beim
Neubau der katholiſchen Kirche mit dem Aufziehen von
Dachpappe beſchäftigt war, ſtürzte geſtern ab und war
ſofort tot.
Ld. Gießen, 24. Nov. Ein Kurſus für
Fleiſch=
beſchauer hat geſtern hier begonnen. Es nehmen
da=
ran ca. 120 Fleiſchbeſchauer aus der geſamten Provinz
Oberheſſen teil. Der Kurſus wird geleitet von
Schlacht=
hausdirektor Liebe und findet in dem Saale der
Hau=
haus ſtatt.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. Nov. Der Kaiſerl morgen früh 9 Uhr vertagt.
wird der Vereidigung der Rekruten der Marineteile im
Vereiche der Marineſtation der Oſtſee nicht beiwohnen,
wahrſcheinlich aber an der großen Hofjagd in der Göhrde,
die am 17. und 18. nächſten Monats ſtattfinden wird.
Die für Anfang Dezember geplante Hofjagd in der
Königs=Wuſterhäuſener Forſt iſt für dieſes Jahr
auf=
gegeben worden.
Im Prozeß Kwilecki nahm heute nach dem
Erſten Staatsanwalt Steinbrecht der Verteidiger
Rechts=
anwalt Wronker das Wort. Das Senſatiönelle des
Progeſſes, ſo führte zer aus, liege in der Empfindung
weiter Kreiſe, hier müſſen die Raͤder der Juſtiz nicht in
Ordnung ſein. Die Zeugen, die für die Gräfin ausſagen,
verteidigt man nicht, oder nur unter Reſerve, oder man
eröffnet Meineidsverfahren gegen ſie. Der Grund dieſes
Schauſpiels liegt in unſerem Geſetze, denn im
Vorver=
fahren hat die Verteidigung keinen Platz, daher wird
dem Unterſuchungsrichter nur belaſtendes Material
vor=
geführt. Hierdurch erhält dieſer, wie das Gericht eine
falſche Voreingenömmenheit. Daraus folgt, daß die
Zeugenvereidigung in der Vorunterſuchung ein ſchwerer
Fehler war. durch den dem Staat und den Geſchworenen
Unnütze Koſten erwachſen. Der Verteidiger führt dann
aus, daß man Dührßens Gutachten keinen Wert beilegen
könne. Hierauf tritt auf ſeinen Wunſch eine Pauſe ein.
Als die Sihung wieder eröffnet werden ſoll, iſt der
An=
drang des Publikums ein ſo furchtbarer, daß die zahlreich
tigen Menſchenſtrom nicht zu wehren vermögen.
Zu=
hörerraum und Tribünen ſind Kopf an Kopf gefüllt.
In den Sitzungsſaal wird eine große Anzahl Stühle
hineingebracht, auf denen ein bevorzugtes Publikum Platz
nimmt. Während ein Gerichtsdiener mit der Fackel in
und die Tribünen in das Dunkel der Nacht verſinken,
einzige Perſon, die mit Beſtimmtheit von der Reiſe der
alten Andruszewska etwas ſagen könnte, wäre die alte
Andruszewska ſelbſt. Allein dieſer Mund iſt für immer! Königreichs Hannover die Ehrenpflicht der Gräberpflege
Hebamme Czell, die einzige Perſon, die etwas
Ve=
ſtimmtes über die Geburt des kleinen Grafen ſagen
könnte, ebenfalls nicht mehr unter den Lebenden weilt.
wird berichtet: Vom Beginn der Reiſe an hatte die
Antarctic; infolge der Beſchaſfenheit des Eiſes
zahl=
loſe Schwierigkeiten zu überwinden. Im Dezember 1902
traf die Expedition am Bramsfieldberge, in Louis
Philippe=Land ein. Nordenſkiöld verließ hier das Schiff
mit einer kleinen Anzahl der Teilnehmer an der Expedition,
um nach Snowhill zu wandern. Inzwiſchen fuhr die
„Antarctier nach der Erebus= and Terror=Bucht weiter,
wo ſie unterging. Kapitän Tarſert und die übrigen
Teil=
nehmer an der Expedition erreichten nach einer
gefähr=
lichen Seefahrt in öffenen Booten, die 16 Tage dauerte,
die Paulet=Inſel und trafen erſt bei Snowhill wieder
mit Nordenſtiöld zuſamnien. Nordenſkiöld erreichte auf
einer Schlittenreiſe über König Oskarland den 66.
Grad ſüdlicher Breite und machte viele wertvolle
wiſſen=
ſchaftliche Beobachtungen. Die niedrigſte Temperatur,
die er verzeichnet hat, waren 42 Grad Fahrenheit unter
Null. Da die Expedition nicht das Ziel verfolgte, weiter
nach dem Süden vorzudringen, als andere vor ihr, ſieht
man den Zweck als erfüllt afl. Die Ankunft des Dampfers
„ Uruguayr mit der Nordenſkiöldſchen Expedition in
Buenos=Aires wird am nächſten Dienstag erwartet.
Kleines Feuilleton.
Thereſe Humbert im Geſängnis. Die
ehemalige vornehme Millionenſchwindlerm ſitzt jetzt im
Gefängnis zu Rennes. Thereſe iſt einer Abteilung von
25 weiblichen Strafgefangenen zugeteilt, die ſich gut
ge=
führt haben. Sie arbeitet, ſchläft und ißt mit dieſen
jünfundzwanzig zuſammen und wird wie alle anderen
mit der Herſtellung von Kragen beſchäſtigt, die von den
großen Pariſer Bagaren abgenommer werden. Sie kann
bis 60 Centimes täglich für ſich verdienen, wovon ſie
die Hälfte ſparen muß und die andere Hälfte zur
Auf=
beſſerung ihrer Mahlzeiten verweniden kann. Dieſe
Mahlzeiten ſind, äußerſt dürftig und beſtehen aus
trockenem Brot und Waſſer, zwei Gemüſeſuppen täglich
und zweimal wöchentlich einem Stück Fleiſch. Thereſe
muß im Sommer um fünf Uhr, im Winter um halb
ſechs Uhr aufſtehen. Sie darf nicht ſprechen und iſt
ge=
ſchoren worden. Sie trägt ein graues Kittelkleid und
die weiße Haube aller weiblichen Gefangenen. Frederic,
der in Thonars ſitzt, wird bei der Herſtellung von
Kor=
ſetten beſchäftigt.
Seine eigene Ermordung meldete der
Nachttelegraphiſt William Glendenning in Brovn Tower,
einer Ortſchaft an der New=Yorker Zentralbahn, in
einem Telegramm an die Abfertigungsſtelle in Jerſeys
Shore. In dem Telegramm teilte er mit, er ſei durch
einen Schuß, der von außen durch das Fenſter auf ihn
abgefeuert wurde, ſchwer verwundet worden. Das
Telegramm ſchloß mit den Worten: „Ich ſterben Eine
halbe Stunde ſpäter traf bereits ein Sonderzug, der
ſofort nach Einlaufen der Depeſche abgeſandt wär, in
Broon Tower ein. Glendenning war jedoch ſchon tot.
Man fand, ihn auf dem Fußboden unter ſeinem
Apparatentiſch liegen. Man nimmt Raubmord an. da
die Nachttelegraphiſten in dieſer Stellung abwechſelnd
große Geldſummen weiterzubefördern haben, die einige
Zeit in ihrem Geſchäftszimmer liegen bleiben.
1Kleines Mißverſtändnis. Bauer Michel
läßt ſich vom Herrn Pfarrer den neueſten Brief ſeines
ſtudierenden Aelteſten vorleſen: „Vormittags arbeite ich
in der Klinik, und abends kommt die Anatomie, und
dazu brauche ich viel Geld. - „Son Diwelsjung, wenn
die Anna 1ö emn kömmt, denn ist kein Wunder, wenn
he ſo viel Geld brukt.”
Ein Kinderballon, der kürglich in Brüſſel
aufgelaſſen war, iſt bis nach Neubrandenburg in
Mecklen=
burg=Strelitz geflogen.
Dieſe Beweiſe fehlen alſo. Die Cäcilie Meyer vermochte
den kleinen Grafen nicht als ihr Kind wiederzuerkennen,
ſie habe nur die Vermutung ausſprechen können, daß es
ihr Kind ſei. Jeder Saal in dieſem Gebäude vermöge zu
bekunden, daß bei Handſchriftenvergleichungen die größten
Irrtümmer vorgekommen ſeien. Der Verteidiger ſucht
alsdann die Glaubwürdigkeit des Hechelski zu
be=
mängeln. Es ſei doch auffällig, daß Graf Hektor mit
Valentine Andruszewska und Hechelski hier zuſammen
im Hotel Sach wohnen. Angenommen, die alte
Andrus=
zewska wäre mit der Amme Radwanska von Krakau
fortgefahren, ſtehe es denn feſt, daß die Radwanska
wirklich in Berlin geweſen ſei? Es könne doch kaum
an=
genommen werden, daß die alte Andruszewska ſo
un=
klug geweſen ſei, der Radwanska zu ſagen: Wir reiſen
jetzk nach Berlin, um ein Kind unterzuſchieben. Hätte
die Gräfin eine Geburt fingieren wollen, dann hätte
ſi=
nicht nötig gehabt, ſich mit einem Stab von Freundinnen
zu umgeben. Sie brauchte nicht einmal eine Hebamme,
niemand hätte ihr beweiſen können, daß ſie nicht
ent=
bunden habe. Es ſei geſagt worden: die Gräfin habe
ſich aus Eigenſinn von Dr. Roſinski nicht unterſuchen
laſſen, iſt nicht verſtändlich. Er (der Verteidiger) könne
ſolchen Eigenſinn einer Frau ſehr gut verſtehen. Stände
die Erzählung des Droſchkenkutſchers Wilke mit der
Geburt der Gräfin in einem Zuſammenhange, dann
hätte man den Majoratserben gewiß nicht bei 18 Grad
Kälte in eine offene Droſchke gepackt. Dazu ſei doch ein
Majoratserbe zu koſtbar. Wenn er ſich jetzt zur Pariſer
Geſchichte wende, ſo habe er Mühe, ernſt zu bleiben.
Die Pariſer Hebamme ſagte: Es ſei ihr aufgetragen,
„ baldtunlichſts ein neugeborenes Kind zu beſchaffen.
Sei der Ausdruck„baldtunlichſt; angebracht, wenn man
im März ein Kind wünſche, das Ende Januar
unter=
ſchoben werden ſolle? Wie ſtehe es mit der Stimme der
Natur ?, Kein Sachverſtändiger konnte ſagen, der junge
Graf ſehe dem kleinen Meyer, der Cäcilie Meyer oder der
Schweſter der Meyer ähnlich. Dagegen haben die
Sach=
verſtändigen geſagt: Der kleine Graf ſehe der Komteſſe
Marie und der alten Gräfin ähnlich. Wäre das Kind
unterſchoben, dann würde es nicht dieſe zärtliche
Behand=
lung erfahren. Der Verteidiger weiſt ſchließlich auf den
durch die Macht der Tatſachen und durch die
Beweis=
aufnahme hervorgerufenen Umſchwung der öffentlichen
Meinung zu Gunſten der Gräfin hin und ſpricht die
Er=
wartung aus, daß die Geſchworenen die Schuldfragen
mit Nein beantworten werden. Die übrigen Verteidiger
bitten, die Sitzung zu vertagen. Die Geſchworenen
bachſchen Wirtſchaft gegenüber dem ſtädtiſchen Schlacht= bitten, noch mindeſtens eine Stunde zu verhandeln.
Nach kurzer Pauſe plaidiert Sikorski auf Freiſprechung
der Knoska und Chwiatkowska, und Eger auf
Frei=
ſprechung der Oſſowska, deren Gedächtnis nicht der
Wirklichkeit entſpreche. Hierauf wird die Sitzung auf
Cronberg, 23. Nov. Das Denkmal zur
Erinne=
rung an die Kaiſerin Friedrich iſt am Samstag
hier eingetroffen und mit der Aufſtellung desſelben an
der äußeren Weſtſeite des Turmes in der evangeliſchen
Stadtkirche begonnen worden. Das Denkmal iſt von
Profeſſor Hildebrand=München, der von der Kaiſerin
Friedrich beſonders geſchätzt wurde, angefertigt. Es iſt
ein 4½ Meter hohes und 2 Meter breites Kunſtwerk aus
feinem Muſchelkalk. das in ſeinem oberen Teile ein
Relieſporträt der Kaiſerin Friedrich in Bronze und in
ſeinem unteren Teile eine Grablegung Chriſti, ſowie
ent=
ſprechende Inſchrift enthält. Das Ganze wird in die
Mauer des nach der Straße zu etwas vorſpringenden
Turmes ſo eingelaſſen werden, daß es von allen
Vor=
übergehenden gut geſehen werden kann. Die Straße,
welche an dem Kirchturm vorüberführt, iſt die
Haupt=
verkehrsader Cronbergs.
Metz, 25. Nov. Der wegen Unterſchlagung von
30000 Mark von der Staatsanwaltſchaft Berlin
ſteck=
brieflich verfolgte Kaufmann Große wurde geſtern in
Amanweiler bei Metz von der franzöſiſchen an die deutſche
Behörde ausgelieferk und nach Metz transportiert. Heute
erfolgt ſeine Weiterbeförderung nach Berlin.
Langenſalza, 24. Nov. Auf Veranlaſſung des
Herzogs von Cumberland ſollen die in Langenſalza,
Kirchheilingen, Merxleben und Nägelſtädt liegenden
Gräber und Grabſteine der am 27. Juni 1866 in der
aufgebotenen Schutzleute und Gerichtsdiener dem gewal= Schlacht, bei Langenſalza gefallenen
Offiziere und Mannſchäften im nächſten Frühjahr
erneuert werden. Namentlich die Grabſtätten der auf
dem Friedhofe zu Merxleben ruhenden Offigiere befinden
ſich in einem Zuſtande, welcher dem Andenken der
Ge=
fallenen nicht entſpricht. Die Koſten, die ſich auf einige
der Hand erſcheint, um den Saal allmählich zu beleuchten Tauſend Mark belaufen werden, übernimmt der Herzog
von Cumberland, ſoweit ſie von den Angehörigen der
nimmt der Verteidiger von neuem das Wort. Die Gefallenen nicht getragen werden. Der „Hannov. Kur."
findet den Inhalt dieſer Nachricht befremdlich, da der
preußiſche Staat als Rechtsnachfolger des ehemaligen
geſchloſſen. Und das Schickſal wollte es, daß auch die zu übernehmen habe. Aber abgeſehen hiervon ſollten
ſich auch im Lande Hannover ſelbſt Inſtanzen genug
finden, die eine ehrenvolle Erinnerung in Pietät zu
pflegen bereit wären.
Prag, 24. Nov. Nach Privatmeldungen ſind durch
das ſtarke Unwetter, von welchem in den letzten
Tagen die nördlichen und nordweſtlichen Gegenden
Böhmens heimgeſucht wurden, ganze Waldbeſtände
ver=
wüſtet, Zäune und Mauern niedergeriſſen und Dächer
von Schuppen und Stallungen fortgetragen worden. Der
Sturm war von Regengüſſen begleitet, durch die an den
Feldern bedeutender Schaden angerichtet wurde. Durch
das Hochwaſſer droht Böhmiſch=Leipa
Ueberſchwem=
mungsgefahr. Die Umgebung der Stadt iſt bereits
teil=
weiſe unter Waſſer geſetzt. Vorſichtsmaßregeln ſind
getroffen worden.
London, 23. Nov. Am Samstag eröffnete der
Lon=
doner Grafſchaftsrat in Deptford ein Hotel für
Un=
bemittelte, das nach dem Plan der Rowtonhäuſer
gebaut iſt. Das große Gebäude hat in ſechs Stockwerken
Schlafgellen für 802 Gäſte und 15 Portiers. Für die
Gäſte ſtehen ein großer Speiſeſaal, ein Leſezimmer, ein
Nauchſaal und eine Wäſcherei zur Verfügung. Der
Preis für das Nachtquartier und die Benuhung des
ge=
meinſamen Raumes beträgt 50 Pfg. für die Nacht.
Wenn der Gaſt auherdem noch weitere 2 Pence 16 Pf9.)
bezahlt, ſteht ihm für die ganze Dauer ſeines Aufenthaltes
ein verſchließbarer Schrank zur Verfügung. Für einen
Penny kann er ein Vad bekonimen und die Aufbewahrung
großer Gepäckſtücke, wie Reiſende ſie mit ſich führen,
ver=
urſacht dem Gaſte keine größere Ausgabe als 16 Pfg.
für einen Monat. Man erſieht daraus, daß das Hotel
auch für den dauernden Aufenthalt von Gäſten
be=
ſtimmt iſt.
London, 24. Nov. Der Cherbourger Dailn=Mail=
Korreſpondent; meldet, am Gamstag ſei ein Verſuch
unternommen worden, den Zug, worin das
italie=
niſche Königspaar reiſte, zum Entgleiſen zu
bringen. Ein Bahnbeamter habe wenige Minuten,
bevor der Zug die betreffende Stelle paſſierte, auf den
Schienen fünf mächtige Steine gefunden. Die eingeleitete
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. November 1903.
Nummer 225.
Unterſuchung habe zu der Verhaftung eines
Kolonial=
foldaͤten geführt, der die Strecke abzupatrouillieren hatte.
Vermiſchtes.
2 Der Tierſchuh=Verein für das
Groß=
berzogtum Heſſen erſucht uns um Aufnahme des
Nachſtehenden: Durch die gütige Schenkung des Herrn
Geheimen Hofrats Proſeſſor Dr. Paul Wagner, der
us zu einem beſtimmten Zwecke eine namhafte Summe
übermachte, ſind wir in die Lage gekommen, in unſeren
Beſtrebungen wieder einen Schritt vorwärts zu tun und
für die Erfüllung eines Wunſches dankbar zu ſein. den
wir ſchon lange im Intereſſe der Menſchen und Tiere
hegten. Es betrifft das ſchmerzloſe Tötender
Hünde und Katzen. Jeder Hundebeſitzer wird ſich
gewiß nur ſehr ſchwer dazu entſchließen, ſeinen alt oder
krank gewordenen Hund. Zumal wemn ihm dieſer ſchon
jahrelang treu gedient hat, ſofern es durchaus ſein muß,
dem Waſenmeiſter oder der ſonſt dazu beauftragten
Perſon zu übergeben, damit dieſe ihn vermittelſt Hiebe
mit dem Beile auf den Kopf aus dem Lebenſchaffe.
Wer iſt übergeugt, daß dem armen Tiere, das beim
Weg=
führeil ſein Schickſal zu ahuen ſcheint und ſeinen Herrn
bedeutungsvoll anblickt, mik einem einzigen Schlage das
Lebenslicht ausgelöſcht wird, wie dem betrüdten Beſißer
gerne verſichert wird ? Sei dem, wie ihm wolle, ſerſogar
die Möglichkeit zugegeben: etwas brutales, etwas
gräu=
ſames haftet dem derben Vorgange des Totſchlaͤgens
jedenfalls aͤn und nicht ohne Abſcheu und Widerwillen
denkt man an ſolche Todesart, Da iſt es denn ſehr zu
begrüßen, daß es eine Hundetstung gibt, die durch
Ein=
atmen von Kohlenſäure die Möglichkeit eines
ſchmerz=
loſen Vorganges bieker, ein Verfahren, an dem ſelbſit der
wärmſte Vierfreund keinen Anſtoß nehmen, im Gegenteil
ſeine Vefriedigung ausdrücken wird. Es wird das zu
tötende Tier, Hülſtd öder Kaße, in einen Kaſten geſett.
einen Würfel von 50 Zentimeter, der aus ſtarkem
Eiſen=
blech hergeſtellt iſt; dann wird der Deckel auf den Kaſten
feſt angeſchraubt. Aus einer danebenſtehenden
Kohlen=
ſäurebombe, wie ſie bei Bierpreſſionen angewandt werden,
wird dann ſofort die Kohlenſäure- vermittelſt eines
Gummiſchlauches in den Kaſten'gelaſſen. Die
Kohlen=
ſäurebombe iſt mit einem Reduktionsventil verſehen, weil
die Kohlenſäure nicht in klüſſiger, ſondern in Gasform
verwendet werden ſoll. An dem Kaſten iſt oben ein
Hahn zum Ausſtrömen der atmoſphäriſchen Luft, der
geöſſnet werden muß, ſobald man Kohlenſäure in den
Kaſten einſtrömen läßt. Nach 20 Sekunden legt ſich der
Hulnd wie zum Schlafe nieder, was man durch ein
Fenſter, das an der Seite des Kaſtens angebracht iſt,
ganz gut beobachten kann; er legt den Kopf zwiſchen die
Vorderpfoten und nach weiteren 10 Sekunden - alſo
insgeſamt nach Verlauf einer halben Minute - iſt er
t0t, ohne daß er nur irgend eine Bewegung gemacht oder
mit einem Glied im geringſten gezuckt hätte, weshalb mit
Sicherheit behauptet werden kann, daß däs zu tötende
Tier keine Schmerzen empfindet. Zur Tötung von ganz
großen, wie auch von biſſigen Hunden reicht der Apparak
nicht äus. dazu bedürfte es eines ſolchen von 80 Zentimeter
Höhe und Länge und 50 Zentimeter Breite. Im Mai
1901 hielt Herr Profeſſor Dr. Scheer aus Hanau auf
dem Loſſeler Verſchltz=Kongreß einen Vortrag uber
Kohlenſäure=Apparate zur ſchmer=loſen Tötung von Tieren.
ein Thema, dem jeder Tierſchutz=Verein Intereſſe
entgegen=
bringt und dem auch wir, wie ſich hieraus ergibt, unſere
Auferkſamkeit nicht verſagten. Da der uns befreundete
Hanauer Tierſchutz=Verein' ſich ſeit Jahren nur eines
ſolchen Tötungsapparats bedient und mit der
Hand=
habung beim Töten der Anerkennung beim Publikum
und der Benutzung von ſeiten der Hundebeſitzer nur die
beſten Erſahrungen genlacht hat, hoffen wir, daß auch
hier unſer Anerbieten, die Hunde ſchmerzlos töten zu
laſſen. die nötige Anerkennung findet und von der Tötung,
die ſchon geprükt iſt und ſtets unter polizeilicher Aüfficht
geſchieht, im Bedarfsfall Gebrauch gemacht wird-Die
Röſten ſind. da ſie ja nur die Aüsgaben decken ſollen.
höchſt unbedeutend. Es erübrigt uns zum Schluß ſeitens
des Vereins hier nochmals Herrn Geheimen Hofrat
Profeſſor Dr. Waquer geziemend Dank zu ſagen für das
namhäfte Geldgeſchenk. das uns die Anſchaffüng
ermög=
lichte, ferner dem Vorſtand Großh. Polizelamts, Herrn
Regierilngsrat Dr. Tratz für ſeine allezeik und auch jetzt
wieder tatkräftig gewährte Unterſtützung unſerer
Beſtre=
bungen, dem Hanauer Bruderverein, reſp. Herrn
Pro=
ſeſſor Dr. Scheer und Herrn Stadtbaumieiſter Leers für
die wiederholten Auskünfte und Ratſchläge, ſowie noch
Herrn Inſtallateur Ewald von hier der uns durch ſeine
techniſchen Kenntniſſe bei der Aufſtellung des Apparats
von erheblichem Nultzen war.
Letzte Nachrichten.
wB; Verlin. 25. Nov. Den Abendblättern zufolge
wurde Profeſſor Dr. Moritz Schmidt, der den Kaiſer
operierte, zum Wirklichen Geheimerat mit dem
Prädikat Exsellenz ernannt.
WV. Berlin, 25. Nov. An der heutigen letzten
diesjährigen Schnellfahrtder
Studiengeſell=
ſchäftfür elektriſche Schnellbahnensbͤele der
wiederum 200 Kilometer erzielt wurden. nahmen u. a.
teil: der dienſttuende Generaladjukant des Kaiſers,
Gene=
ralmdjor von Löwenſeld, der Chef des Generalſtabes,
Generhl von Schlieſſen uno zahlreiche Offigiere des
Ge=
neralſtabes.
VB. Verlin, 2. Nov. Kwilecki=Proseb.
Der Wahrſpruch der Gejchworenen tautete gegen alle 5
Ungeklagten auf nichtſchuldig.
W.B. Frankfurt d. M., 25. Nov. Heute wurde hier
die Geſelſchaft für den Bau der Bahn Konia=Creyli=
Burgurlu, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. errichtet,
deiche den Bau der erſten Teilſtrecke der
Bagdad=
ba hn auszuführen beſtimmt iſt. Das Geſellſchaftskapital
eträgt dre Millionen Mark, wovon bei der Gründung
pCt. einbezahlt wurden.
ſ.B. Stuttgart, 25. Nov. Der Deutſche
Arbeit=
veberbund für das Baugewerbe hielt heute hier ſeine
5. Generalverſammlung ab, die zahlreich beſucht bar.
Im Mitteſpunkie der Verhandlungen ſtanden die Berichte
über den Verlauf der diesjährigen Arbeitseinſtellungen.
Der Vorſigende, Baumeiſter Feliſch=Berlin. ſtelite in
ſeinem Jahresberichte als erſte Forderung feſt, daß
ftreikende Arbeiter an anderen Orten nicht beſchäftigt
werden ſollen. Die Anträge auf Errichtung eines
Arbeits=
ausſchuſſes, der bei Arbeitseinſtellungen eingreifen ſoll,
wirden angenommen. Zum Vorſitzenden würde wieder
Laumeiſter' Feliſch. zum ſtellveriketenden Vorſitzenden
imon=Breslau gewähtl
WB. Zimburg, 25. Nov. In Girod geriet dem
Naſſauer Boten; zufolge der Mühlenbeſitzer A.
Hoff=
mann in eine Maſchinie und wurde total serauetſcht.
ſo daß die Leiche völlig enttelt aus der Maſchine
herausgezogen werden nüh=
WB. Braunſchweig, 25. Nov. Der Typhus im !
Herzoatum Braunſchweig iſt vollſtändig erlöſchen.
Neue Fälle wurden in der letzten Woche ſicht feſtgeſtellt.
WB. Bremen, 25. Nov. Der kürzlich in Liſſabon
als Graf de Toulouſe=Lautree verhaftete vielfach
vor=
beſtrafte ruſſiſche Zivilingenieur Nikolaus Savine wurde
von der 2. Strafkammer des Landgerichts wenen
Be=
truges hieſiger Firmen zu 1 Jahr und 3 Monaten
Zuchthaus verurteiit.
W.B. Kiel, 25. Nov. Heute vormittag fand an
Vord des bei Holtenau liegenden deutſchen
Süd=
polarſchiffes„Gaußieine VBegrüßungsfeier
ſtatt. Vom Reichsamt des Inneren war-
Unterſtaats=
ſekretär Hopf erſchienen, der die Expeditionsmitglieder im
Namen der Regierung begrüßte. Profeſſor v. Drygalski
dankte für das Verträuen, das man der Expedition von
vorneherein entgegengebracht habe und ſchilderte in kurzen
Zügen den Verlauf der Expedition. Der Rektor der
Nieker Univerſität. Profeſſor Baumgarten. begrüßte die
Mitglieder namens der Kieler Univerſität: ZierStadk
Kiel und die Bürgerſchaft lud ſie zu einer Feier ein, die
heute abend ſtattfindet. Der Begrüßungsfeier wöhnte
auch Prinz Heinrich von Preußen bei, der ſich
längere Zeit mit dem Führer der Expedition unterhielt
und die inneren Räume des Schiffes in Augenſchein
nahm, ferner der Oberwerfidirektor Vigeadmirak Fiſchel.
i Bé Kiel, 25. Nov. Der Kaiſerrichtete an den
Profeſor von Drygalski folgendes Telegramm:
„Sende Ihnen und den Mitgliedern der
Südpolar=
expedition, wie der Beſatzung des Schiffes „
Gauß=
bei der Rückkehr in die Heimat meinen kaiſerlichen Gruß
und ſpreche Ihnen meine Freude aus, daß Sie durch
Gottes Füguns alle wieder wohlbehalten die Heimat
er=
reicht haben Wilhelm i. xn
Dem Proſeſſor von Drygalski ſind heute
folgende Telegkamme zugegangen:
Den wadeken Männern des deutſchen
Forſchungs=
dranges, deutſcher Zähigkeit und Tatkraft bei der
Rück=
kehr zum heimiſchen Geſtade aufrichtigen Glückwunſch
und Gruß. Gräfvon Bülow
„Zur glücklichen Rückehr aus dem Südpolargebiete
ſende Ihnen und allen tapferen Teilnehmern an der
Ex=
pedition meinen herzlichſten Glückwunſch wobei ich
auf=
richtig bedauere, durch Dienſtgeſchäfte an der perſönlichen
Begrüßung verhindert zu ſein. Es gereicht mir zur
be=
ſonderen Freude. daß das Schiff und die brave
Mann=
ſchaft wohlbehalten die Heimat erreichten. Die von der
Expedition erzielten Forſchungsergebniſſe werden neue
Bahnen erſchließen und den Rühm der deutſchen
Wiſſen=
ſchaft vermehren. v. Poſadowsky.”
„ Bei der Rückehr heiße ich Sie und Ihre Gefährten
herglichſt willkommen. Hr Studt”=
E. Zübek. 25. Noo. Der Ausſtand der
Straßenbahnangeſtellten iſt beigelegt.
WB. Breslau, 25. Nov. Das Hochwaſſer fällt
langſam. Der geſtrige Stand der Oder in Raͤtibor.
der 442 Meter betrügs iſt heute auf 418 Meter geſunken.
WB. Wien, 25. Nov. Nach einer Meldung des
Korreſpondenz=Bureaus aus Lietzen in Steiernark iſt
die Blättermeldung von dem Dynamitanſchlag in
Ardning darauf zurückzuführen, daß das Kangleigehäude
der Tunnelbau=Unternehmung Satabanda durch Exploſion
von Dynamit, die inſölge von Unvorſichtigkeit erfolgte,
3erſtört würde. Bei der Exploſion wurde ein Maun
leicht verletzt.
hBLGraz. 25. Nov. Amtlich wird feſtgeſtellt, daß
die Exploſion in Ardning dulch Erwäkmung von
Dynamit in einem Vadezimmer herbeigeführt wurde.
Eine Perſon iſt leicht verleht.
= Prag, 24. Nov. Die Plenarverlammlung beider
Sektionen der Aerztekammern Böhmens nahm
einen Antrag an, nach dem die unberechtigten Angriffe
gegen die mediziniſche Wiſſenſchaft und den Aerzteſtand
im niederöſterreichiſchen Tandtage aufs entſchiedenſte
ver=
urteit und dem niederöſterreichſchen Statthalter, der in
erſter Linie die mediziniſche Wiſſenſchaft und den
Aerzte=
ſtand hätte ſchützen müſſen kiefſte Entrüſtung
aus=
geſprochen, ſowie der ſchwergekraͤnkten Wiener
Aergte=
kammer die wärnſte Sympathie ausgedruckt wird Tin
weiterer Antrag, die Mitglieder der Aerziekammern jolten
wegen der Vörfälle im niederöſterreichiſchen Landtage
ihre Mandate niederlegen, wurde abgelehnt.
W.B. Nöm, 25. Nov. Der Leichſtam des Biſchofs
Anzer wird morgen in der Kirche Via della Anima
ausgeſtellt. Die Beiſetzung erfolgt am Freitag vormittag
auf dem deuſſchen Friedhof.
WB. Piſa, 25. Nov. Der König und die Königin
ſind heute vormittag 9 Uhr mit den Prinzeſſinnen Jolanthe
und Maſalda nach Nom abgereiſt. P
. Päris, 25. Nov. Mehrere Blätter beſtätigen die
Mitteilung eines Cherbourger Blattes, daß ein Soldat
des erſten Kolonialregiments namens Diot, der bei
der Rückreiſe des italieniſchen Königspaares
zur Ueberwachung der Bahngeleiſe kommandiert war,
fünf große flache Steine auf das Geleiſe gelegt hat, die
aber kechtzeltig endeckt wurden. Diot wurde verhaftet
und wird währſcheinlich vor das Kriegsgericht geſtelit
werden. Mehrere Kameraden Diots bekunden, daß er
nicht ganz zurechnunigsfähig ſei.
-WB.Madrid: 25. Nov. Senat. Montero Rios
entwickelt das Programm der neuen liberalen
Partei und führt aus, die Partei werde die Monarchie,
aber auch die Freiheitsrechte der Partei verteidigen und
werde für die Weiterbildung des Unterrichtsweſens und
fuͤr die Negelung der Beziehungen zwiſchen Arbeit
und Kapitak einkreten, ſowie fük die Achtung der
Konkordäte, des weltlichen Unterrichts. freundſchaͤftliche
Beziehungen zu Portugal und den ſudamerikaniſchen
Staaten, die Achtung der Rechte der fremden Mächte
und die Aufrechterhaltuſg der 'Rechte Spaniens in
Marokko. Die Rede wurde ſehr beifällig aufgenommen.
Der Miniſterpräſident hält ſodann eine
Begrützungs=
anſprache an die neue Paͤrtei.
0.Petersburg. 25. Noͤv. Durch das ſtarke
Un=
wetter iſt datz Avaſſer der Newa und in den Kanälen
bedeutens geſtiegen und überſchwemmt die Straßen.
In vielen Straßen können die Wagen wegen des zu
hohen Waſſerſtandes nicht fahren. Heüte vormittag um
9 Uhr dauerte die Ueberſchwemmung noch an, in einigen
Straßen benutzten die Bewohner Boote uns Flößen
- WB. Cyrakus. 25. Nov. Heuke vormittag fand
eine heiftige Erderſchütterung ſtatt
6L Waſhington, 25. Nov. UReuter=Meldung.)
Der amerikaniſche Geſchäftsträger von San Domingö.
Vowell, meldet, daß er die Führer der revolutionäten
Partei gewarnt habe, daß, wenn während des am
23. November erklärten 48 ftündigen Waffenſtillſtandes die
Feindſeligkeiten fortgeſetzt würden die Souveränität
San Döminaos gefährdet werden würde.
-ſvB. New=Hork 25. Nov.-Nach Depeſchen aus
Puerto Plaia flüchketen der Präſident Wös „ Gi
wid die Miniſter be der Uebergabe der Stast!
Domingo an Bord eines im Haſen liegenden deutſchen
Schiffes.-Einem Telegramm aus Saſfto Vohikko
zufolge feuerten die Aüßesüdiſchen geſtern auf die im
Hafen liegenden Leichterſchiffe. Ein Bampfer der
Ham=
burg=Amerika Linie, welcher Maition fük das
Regie=
rungsfort auslud, erwiderte das Feuer, um die Löſchung
der Ladungen zu erleichtern
WB. NewHork. 25. Nov. Infolge einer
Gas=
exploſion in einer Kohlengrube zu Voſanza Arkanfas)
wurden 13 Arbeiler gelstet. — Nach einer
Blättermel=
dung aus Panama'iſt die dortige Regierung bereit,
einen großen Teil der kolumbiſchen Schuld zu
über=
nehnen; ſie lehnt jedoch energiſch jeden Vorſchlag der
kolumiſchen Vondholders ab.
Todes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige machen
; wir Verwandten. Freunden und Bekaunten
die traurige Mitteilung. daß mein lieber
Gatte, unſer Vater, Schwiegervater und
5 Großvater
E18627
im Alter von 52 Jahren nach langem,
ſchwe=
rem, mit Geduld getragenem Leiden ſanft
dem Herrn entſchlaſen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die krauernden Hinlerbliebenen:
Familie Barkel.
Familie V. Bayrer.
Famiie H. Schbroh.
Darmſtadt, den 25. November 1903.
Die Beerdigung findet Samstag, 28. Novbr.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des
Friedhofs aus ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne des
Entſchlafenen.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe Gattin, unſere gute Mukter und
; Schweſter
(20378
Fran Hathilde Schimmor.
gob. Nets,
im Alter von 55 Jahren durch einen ſanften
Tod zu ſich zu rufen.
Bie krauernden Hinlerbliebenen:
L. Cohimmer.
L. Gehimmer.
Looise Retz.
Darmſtadt, den 25. November 1903.
Die Stunde der Beiſezung wird noch beſtimmt.
Enden-Anzeige.
Tiefbetrübt teilen wir mit, daß unſer
[518634
gutes
Dienstag abend 10 Uhr durch einen ſanften
Tod von ſeinem langen, ſchweren, mit großer
Geduld ertragenen Leiden erlöſt wurde.
Die frauornden Hinlerbliebenen:
Familie Frank.
Darmſtadt, den 25. November 1903.
Die Beerdigung findet Freitag. 27. Nov.,
vormittags 11¼ Uhr, vom Eliſabethenſtift
aus ſtatt. Die Einſegnung ¼ Stunde vorher.
Ahindeshranders
Hoftheater Anfang 7 Uhr: Der Talismanz.
Klavier=Abend von Frieda Kwaſt=Hodapp um
7½ Uhr im Saal Zur Trauben.
Konzert um 18 Uihi im Reſtaurant-Metropoler.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 29.
Gottesdienſt in der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 27. November.
Vorabend 4 Uhr '⁄5 Min.
Samstag, dem 28. November.
Morgenaottesdienſk 8 hr 30 Min. Predigt.
Sabbat=
ausgang 5 Uhr 15 Wein.
Gottesdienſt in der Hynngoge der joraeliliſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 28. November.
Vorabend 4 Uhr - Min. Morgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 3 Uhr 50 Min. Sabbataulsgang 5 Uhr 15 Mill.
Wocheſigottesdienſt von Sonntag, den 29. Nov. an:
orgens 7 Uhr - Min. Nachmittags 4 Uhr — Min.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Aedattion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.