Darmstädter Tagblatt 1903


09. November 1903

[  ][ ]

Abonnement=preis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mlr.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Mk.
vierteljährlich.

Zuſerate

166. Jahrgang.
halblährlich 3 Ml. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mit Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage: blatk werden angenomnen in Darmſtadt
Alluſtrierkes Unterhalkungsbſatl.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr 257 zn
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Erpeditionen.

N263.

Montag, den 9. November.

1903.

Bekanntmachung.
Auf Erſuchen der Großherzoglichen
Bezirkskaſſe Darmſtadt I bringen wir
hiermit zur öffentlichen Kenntuis, daß
die zu Martini 1903 fälligen Holzgelder,
Zeitpächte u. ſ. w. bis zum 24. d. M.
ohne Koſten an die genannte Kaſſe be=
(193190d
zahlt werden können.
Darmſtadt, den 5. Noobr. 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.

Bekanntmachung.
Die Gemeinde= und Kirchenſtener=
Nachtrags=Hebregiſter Nr. XIV bis
XIX der Gemeinde Darmſtadt, ſowie
Nr. XIV bis XVII der Gemeinde Darm=
ſtadt
(Beſſunger Stadtteil) für 190304
liegen zur Einſicht eines jeden Inter=
eſſenten
vom 6. November an 8 Tage
lang auf dem Bureau der Stadtkaſſe,
Grafenſtraße 28. offen.
Beſchwerden gegen die Beitragspflicht
oder hegen das angenommene Beitrags=
perhältnis
müſſen binnen der erſten
vier Wochen nach Ablauf der Offen=
legungsfriſt
entweder ſchriftlich oder
mündlich zu Protokoll bei Großherzogl.
Kreisamt vorgebracht werden. Späker
vorgebrachte Beſchwerden finden keine
Berückſichtigung.
(19271
Darinſtadt, den 3. November 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Dr. Gläſſing.

Bekanntmachung.
Montag, den 23. November 1903,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die dem Spenglermeiſter Wilhelm
Gelfins dahier züſtehende Hofreite:
Flur Nr. ⬜Mtr.
r 9616₁₀ 260 Roßdörferſtraße
Nr. 49
in unſerem Bureau zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
(7677
Müller.

Voruol. Cohnille,
Marke Pavorité, für jede Art
Schneiderei empfiehlt Vedfve24i
Michael Séhmidt Nachk.,
Luiſenplatz 4. Eingang Wilhelminenſlr.

Großherzogliches Landeshoſpital.
Für das Großherzogliche Landeshoſpital ſoll als Bedarf für die Zeit vom
1. April 1904 bis Ende März 1906 auf dem Wege des öffentlichen Anerbietens
zur Lieferung vergeben werden:
der Bedarf an Kleidern, Weiſizeug und Bettwerksgegenſtänden:

13. 250 Kilo Wollegarn, farbig.
15. 100 Kilo Roßhaare,
Stärke,
16. 75
17. 200 Stück Bettteppiche,
Halstücher von Wolle
18. 200
für Frauen,
Sacktücher,
Leinwand blauenweiße 20. Knöpfe, Zwirn, Schnur, Schrau=
benknöpfe
, Hüte, Kappen, Hand=
tücher
und Serwietten,
Wolletuch. Buckskin, 21. 2500 Meter Putzlumpenzeug.

1. 40 Kilo Baumwollegarn,
L2. 400 Meter Baumwollezeug (Orf.) 14. 200 Meter Gummiſtoff,
Bettbarchent,
3. 100
L. 1000
Druckzeug,
Kattun,
5. 2000
6. 900
Sarſeiiett,
7. 800
Schirting.
8. 700
Drell verſchied. Qual., 19. 1000
9.10300
Strohſackleinen,
10. 300
Tibet,
11. 120
12. 330
Sommerzeug u. Tuch=
kaſſinett
,
Die in Anlage A. des Erlaſſes der Großh. Miniſterien vom 16. Juni 1893.
das Verdingungsweſen betreffend, enthaltenen Bedingungen für die Bewerbung
um Arbeiten und Lieferungen, ſowie die hieſigen Lieferungsbedingungen und
Muſter liegen auf dem Geſchäftszimmer des Unterzeichneten am 18., 19. und
20. November d. Js. vormittags von 9-12 und nachmittags von 2-4 Uhr
ſoffen. Die Bedingungs= und Angebotsformulare können zum Preiſe von 20 Pf.
für jeden Druckbogen bezogen werden. Ein Verſand von Muſtern nach
ſauswärts findet nichk ſtatt.
Angebote ſind verſchloſſen und verſehen mit der Aufſchrift: Angebote zu
der am 6. November ausgeſchriehenen Lieferung=
bis
zum 2. Dezember d. J., vormittags 10 Uhr,
lentweder durch die Poſt einzureichen oder in den Verdingungskaſten einzulegen.
In den Angeboten ſind die Bedingungen anzuerkennen.
Zuſchlagsfriſt 18 Tage.
Die einzureichenden Warenmuſter müſſen getrennt von den Angeboten ver=
packt
und mit der Aufſchrift:Muſter zum Angebot= verſehen werden.
Hofheim, am 6. November 1903.
Großherzogliche Direktion des Landeshoſpitals.
J. A.:
Stroh, Gr. Rechnungsrat.
69302

Bekanntmachung.
Der Vorauſchlag der Gemeinde Nieder=Ramſtadt für 190405 liegt vom
8. November er. an aͤcht Tage lang zur Einſicht der Intereſſenten und etwaigen
Einwendungen auf der Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt offen.
Nieder=Namſtadt, 5. November 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Namſtadt.
(9301
Appel.

Angebote auf die Lieferung der Deckfteine für die Unterhaltung der
Kreisſtraßen des Kreiſes Darmſtadt pro 1954105 ſind bis ſpäteſtens Freitag,
den 13. l. M. vormittags 10 Uhr, bei dem Unterzeichneten einzureichen,
in deſſen Geſchäftsräumen (Neckarſtraße 1, part.) die Verdingungsunterlagen
10
ſan den Vormittagen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 5. November 1903:
19305)
Der Großh. Kreisbauinſpektor.

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Anfrag. unt. V. 26 a. d. Exp. zu richten.

eonore Irottwell.
Roman von Zaaria Vernhard.

Nachdruck verboten.
Richtigl Aber nur um praktiſcher Geſichtspunkte
willen, fuhr Chriſtoph Sander zu ſeiner Mutter fort,
niemals, um Genuß und Vergnügen daraus zu ziehen!
Uebrigens handelt ſich's dabei auch nicht um mich:
oder doch nur nebenher:
Nebenher? Um den Herrn des Hauſes? Ja,
Kind, wirſt Du denn alles tun, was ſie will, wenn
Du ſie erſt haſt?
Ein Lächeln kam und ging flüchtig über Chriſtoph
Sanders Geſicht, aber es gab ihm ein ganz neues
Gepräge, es tauchte die gleichmütigen, etwas maſſigen
Züge wie in Sonnenlicht.
Ja, Mutter - alles - wenn ich ſie erſt habel
Die drei erſten Worte kamen ſchnell und freudig
heraus, der Schlußſatz folgte leiſe und ſchleppend.
Du redeſt immer ſo, als ob daran zu zweifeln iſt.
Ganz rechtlIch zweifle auchl ſehr ernſtlich ſogarl
Ich nichtl Die Mutter lachte ein wenig bitter.
Wann wirſt Du denn rüberfahren und freien?
Ich will ſchreiben - an ſie und an ihren Vater.
Heute Abend noch1 Ich wollte zuvor mit Dir ſprechen.
Wirklichs Na, - meine Erlaubnis brauchſt Du
nicht - Du biſt ja ſchon zweimal mündig. wenn
ich's mir recht überleg!

Ich tat es auch nicht der Erlaubnis wegen.
Ich hoffte, Du würdeſt Dich freuen und mir Deinen
Segen geben!
Es klang nicht vorwurfsvoll, aber traurig. Der
alten Frau ſtiegen die Tränen in die Augen. Die
alte Geſchichte von der Theorie und Praxisl Jahre=
lang
hatte ſie ehrlichen Herzens die Schwiegertochter
für ſich erfleht, und nun ſie ſie haben ſollte, kam ſie
ihr ſo ungelegen wie nur möglich, und ſie hatte
hundert Einwendungen zu machen.
Mein gutes Kind - ich - will ja auchl Du
Du mußt bloß ein kleines bißchen Geduld mit
mir habenl Ich bin doch ne alte Fraul Mir iſt
die ganze Geſchichte ſo übern Hals gekommen-
wie
aus der Piſtole geſchoſſen! Kind, wenn ich
daran denk, was gewiſſe Leute dazu ſagen werden
- Du weißt, wen ich meine.
- Gewiſſe Leute? Nein, Mutter, ich
habe tatſächlich keine Ahnung davon, wen oder was
Du meinen könnteſt!
Aeußerſtes Befremden ſprach aus des Mannes
Blick und Stimme - die Mütter ſah, er ahnte
wirklich nicht das Mindeſte.
Was die Männer oft blind ſind!
Halblaut und kopfſchüttelnd ſagte ſie es vor ſich
hin - jetzt zog ſie ihre Brauen hoch und deutete
mit dem linken Daumen rückwärts über ihre Schulter.
- Weißt es noch nicht2 fragte ſie eindringlich.

Chriſtoph ſah ſie völlig verſtändnislos an.
Aber, liebe Mutter, entſchuldige, Du gibſt
nir wirklich Rätſel aufl Wie ſoll ich aus dieſer
Bewegung-
Herrhottl Wer wohnt denn da, wo ich mit dem
Daumen hinzeig'?
Wer da wohnt?
Jal Links übern See, wenn ich denn ſchon
o deutlich reden muß ... was liegt da?
Da liegt natürlich Bolkitten!
Na - alſol Und wem gehört Bolkitten, wenn
ich fragen darf3
Das wiſſen wir doch beide gut genug ſeit langen
Jahren!
Ja, aber Du kannſt es mir doch ſagen, wenn
ich Dich ganz extra danach frag'!
Wenn es Dir irgend welche Befriedigung gewährt,
vill ich es ganz gewiß ſagen, es gehörk der Baronin
von Saint Croiz'
Ihr allein=
Ich bitte Dich, Mutter - was ſoll -
Ihr allein?
Ratürlich nichtl Ihrem Sohn und ihrer

Tochter-
Und ihren Schuldnern; das wiſſen wir ja auch
genugl Laſſen wir die mal bei Seite und ebenſs
die alte Baronin und den Sohnl Was bleibt danns
Dann bleibt ſelbſtverſtändlich nur die Tochter

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tnyhlatt, Montag, den 9. November 1903.

Rummer 268.

Laulſtreu=Verſteigerung.
29
Donnerstag, den 12. November l. J., wird im Domanialwald
Frankenſtein die Laubſtreu von ſämtlichen Wegen in etwa 70 Loſen verſteigert.
Zuſammenkunft 9 Uhr vormittags am Hüttenhäuschenplatz. Auskunft er=
teilt
Großh. Forſtwart Klöpper zu Frankenſtein.
Eberſtadt, den 6. November 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
(19304
Joſezh.

Dienstag, den 10. d.
worgens 10 Uhr:

WWöldor bartstoin-hdustrio,
AhliengesellSchaſt zu1 ObSr-Mlsſüldi.

von unten genannten Aaterialien aus dem
Abbruch des
Wötels Darmstädter Hoſ.
Faſt neue Türen, Fenſter, Erker mit Rahmen und
Jalonſien, Haustüren mit geützten Scheiben, Fenſter=
läden
, Fenſter= und Tür=Gewände, Fußböden und
Bretter, Linoleum, Flurplatten, Dachziegel und
Schiefer, Ziegelſteine und Ruſſen, Balken, Sparren,
Ausgußbecken, Brennholz ꝛc.
H. Strauss, Hoftarator.
WR. Die Verſteigerung findet auf dem
Abbruchsplatz Statt.
(9174

Einem geehrten Publikum vou Darmſtadt und Umgegend die ergebene
Mitteilung, daß ich mich mit dem heutigen Tage als
ärntiich geprüfter

Bokanntmachuug
betreffend die Ausgabe von neuen Aktien bis zum Betrage
von M. 350090.- d. h. Erhöbung dos Grundayhtals
von M. 1250600.- auf M. 1608 000..
Gemäss Beschluss der Gencralversammlung vom 13. Juni 1903 soll das
Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender
Aktien bis zum Betrage von Nom. Mk. 350000.- ſbis 350 Aktien im Vennuert von
je 1000 Mk., welche die Nummern 1251-1600 tragen werden) auf Nom.
ME. 1600000.- erhöht werden.
Die neuen Aktien nehmen an der Dividende des laufenden Jahres vom
1. Juli ab teil.
Die Ausgabe der neuen Aktien orkolgt au 100 ⁄⁄₀ auaüglich 4 %⁄₈ Stück-
zinsen
vom 1. Januar 1903 bis zum Tage der Abnahme, sovie 2⁄o Reichs-
Stempel- Abgabe. Auf je 4000 ME. ulte Aktien kann eine neue
Aktie im Nennwerte von 1000 ME. bezogen werden.
Von Obigem geben wir den Aktionären mit dem Bemerken Kenntnis, dass
die Ausübung des Bezugsrechtes
vom 7. bis 20. November 1903
einschliesslich bei den nachverzeichneten Bankhäusern:
Abel & Co., Berlin W., Kanoniorstrasse 17,20,
Gebrüder Bonte, Borlin W., Bohrenstrasse 54
in den üblichen Geschäktsstunden zu erkolgen hat.
Zwecks Ausübung des Beaugsrechtes sind die betreffenden alten Aktien
ohne Dividendenbogen mit doppeltem, arithmetisch geordnetem Nummernver-
2eichnis vorzulegen. Gleichaeitig ist der Preis für jede neue Aktie mit 1000 Uk.
augüglich 4 %⁄ Stückzinsen vom 1. Januar 1903 bis zum Tage der Abnahme,
sowie zuzüglich 2 %o Reichsstempel und Schlussnotenstempel bar zu entrichten.
Gegen die eingerahlten Beträge werden Kassa-quittungen verabfolgt, gegen
welche später nach besonderer Bekanntmachung die neuen Aktien in Empfang
genommen werden können.
Vormulare zur Einreichung der Aktien sind an den Rassen der oben
genannten Bankhäuser unentgeltlich zu erhalten.
[19298


eiabiiert habe.
Durch langjährige Tütigkeit in größeren Hoſpitälern, unter anderen in
der Hgl. Charits und dem Krankenhauſe Friedrichsheim in Verliu,
und zulehzt im Furhaus des Herrn Hofrat Dr. Aermagen, Herrenalb,
bin ich im Stande, allen Anforderungen der geehrten Herrſchaften in fach=
gemäßer
Weiſe gerecht zu werden.
(8332a
Um geneigten Zuſpruch bittet
Hochachtungsvoll
Wilholm Sohulze, hügellrahe 2.
Darmstadt.

Ober-Ramstadt,

den 3. November 1903.

Heidelberg,
9
Bdenmäider Hartstein-Industrie, Aktiengesellschakk.
Phillipp beferenz.
bouis Greitwieser.

Eichbergs Nachfolger
Reko Hlisabethen- und Milhlelminenstrasge,
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log für Ausstattungen steht Interessenten gratis
Ein Spezia-a
[7681a
zur Verkügung.

Wir haben unſere General=Vertretung für Darmſtadt und Umgebung
herrn Friedr. Moebus, Voogstrasse
übertragen. Herr Friedr. Moebus unterhält ſtets Lager unſerer
(16883000
gangbarſten Fabrikate:
Lacke, Pirnisse, Ghinoleum, Farben, Münzelleim,
Etikettenleim, Glaserkitt eto. oto.
A. Künzel junior, C. m. b. E.
Lack- und Firnisfabrik,
Kreuznach.

Frauenverein der Johannesgemeinde.
Dienstag, den 10. November, abends 8 Uhr,
im Gemeindehause:
Vortrag des Herrn Prof. Dr. Sauer von Gießen
über:
Ludwig Richter.
(19300
Nichtmitglieder zahlen zum Eintritt 50 Pfg.
Der Vorstand.

Und2
Es lag eine ganze Skala von Empfindungen in
dieſem einen Und= der Mutter. Der Sohn ſah ſie
kopfſchüttelnd von der Seite an, wie wenn er an
ihrem geſunden Verſtand zweifle .. endlich ſchien
er zu begreifen.
Du - Du kannſt doch nicht denken ... begann
er unſicher.
Natürlich denk ich, Du albernes, großes Kindl
rief ſie halb mitleidsvoll, halb triumphierend. Und
ſie hat auch gedacht, darauf kannſt Du dreiſt
Gift nehmen!
Ada? Aber Mutter, das iſt nicht möglich-
einfach
nicht möglichl Wann hätte ich ihr jemals
Veranlaſſung gegeben, zu glauben
Na . . oft genug biſt Du im letzten Jahr in
Bolkitten drüben geweſen -
Das war doch nur, weil die Baronin mich bat,
ihr geſchäftlich zu helfen, und weil ich den Sohn ſo
gerne habe
Hml Und Du haſt wirklich nie gemerkt, wie
die Ada ſich für Dich geputzt und ſchön gemacht hat
und wie oft ſie zu Wagen und zu Pferd und ſogar
zu Fuß, ſo ungern wie ſie ſonſt geht, zu uns nach
Wittenberge gekommen iſt?

Ich hab' es gemerkt, aber ich hab' mir gedacht,
ſie kommt um Deinetwillen-
Na, das ſieht meinem großen Jungen mal wieder
ähnlichl Frau Sander mußte mitten in all ihrer
Aufregung lachen. Sich ſo was zu denkenl Um
meinetwillen! Für ſo ne alte, einfache Frau wie
ich
Aber man kann Dich doch lieb haben, Mutter...
eben darum!
So, meinſt Du? Ein Mädchen wie die Ada von
Saint Croir?
Hierauf wußte der Sohn nichts zu erwidern.
Na - mein gutes Jungchen, nennen wir doch
die Dinge beim rechten Namen! Ich würde mich um
ne Tochter, wie die Ada iſt, nicht reißen, das ſag
ich Dir ehrlich, und paſſen tut ſie kein bißchen für
Dichl Ob wir bei der Lore Flottwell nicht vom
Regen in die Traufe kommen, das weiß ich natürlich
auch nichtl Aber nun die Ada: daß die ſich auf Dich
Rechnung gemacht hat und im letzten Jahr, wie ſie
ſah, daß es in Berlin und Dresden und auch hier
rum abſolut nichts für ſie gab, alle Hunde losgelaſſen,
um Dich ranzukriegen ... ſieh mal, das weiß ich ſo
gewiß, wie ich hier vor Dir ſitz! Und Du . was
man ſo die Cour ſchneiden nennt, das iſt überhaupt

nicht Dein Fall, und ich kann mir nicht mal vor=
ſtellen
, daß Du das bei Doktor Flottwells Lore wirſk
getan haben, wo es Dir doch heiliger Ernſt iſt! Aber
zurückgewieſen gerad haſt Du die Ada auch nichtl
Zurückgewieſen? rief der Mann im äußerſten
Erſtaunen. Wann hätt ich das nötig gehabt? Es
kann wohl ein Mädchen einen Mann, den ſie nicht
mag, zurückweiſen, aber doch nicht umgekehrt!
Na erlaub mal, das paſſiert heutzutage oft genugl
Männer, die für gute Partien gelten-
Draußen wurde Räderraſſeln und Pferdeſchnaufen
hörbar, ein Wagen hielt vor dem Hauſe. Gleich
darauf ſteckte das Hausmädchen den mit einer kleinen,
weißen Mütze geſchmückten Kopf zur Tür herein.
Die Bolkitter Herrſchaften ſind gekommen und
laſſen anfragen, ob es auf ein Stündchen genehm wäre.
Mutter und Sohn tauſchten einen raſchen Blick,
- die alte Frau lächelte ein wenig, Chriſtoph ſah
ratlos und beſtürzt aus.
Wir ließen bitten, Paulinel Das Mädchen zog
ſich zurück. Junge, was fällt Dir ein? Wirſt doch
nicht ausreißen wollen? Hier gebliebenl Stand
gehalten, ſag ichl
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Nummer 263.

3
S

22
6
. H
L
C3
S

Darmſtüdter Tagblntt, Wäbiltag, den D. November 1903.

Seile 3.

Ralsers GGuVGVlN

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Darmſtädter Tagblatt, Monkag, den 9. Nogember

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zur ordentlichen Mitglieder=Verſammlung des Heſſiſchen
Landesvereins für Toten=Einäſcherung
auf Mittwoch, den 11. November 1903, abends 6 Uhr,
[ im Maisersaalé zu Darmstadt. 0.
Tages=Ordnung:
1) Erledigung der ſatzungsgemäßen Geſchäfte.
2) Aendekung des 8 6 der Satzung, betr. Bildung des Vorſtandes.
3) Bericht über das in Darmſtadt zu errichtende Krematorium.
J. A.:

19344)

Der 1. Vorſitzende: Dr. H. Hel.

Eangei. Krocner= und Handwerner=Heren.
ſieneralversammlung
Dienstag, 10. November, abends 8½ Uhr, im Feierabenda.
(19336
Zahlreiches Erſcheinen iſt dringend erwünſcht.
Her Vorstand.
Bekanutmachung.
Unter den Erbbegrübnisplätzen des Friedhofs an der Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
befindet ſich eine große Anzahl, deren Beſitzer längſt verſtorben ſind. Da
die Ueberſchreibung eines Platzes innerhalb drei Monaten nach Ableben des
Beſitzers zu erfolgen hat, ſehen wir uns veranlaßt, alle diejenigen, welche die
Rechte und die Pflichten des Beſitzers eines Erbbegräbnisplatzes ausüben, ohne
eine auf ihren Namen lautende Beſitzurkunde in Händen zu haben, hiermit
dringend aufzufordern, die Ueberſchreibung des Erbbegräbnisplatzes auf ihren
Namen alsbald bei uns. Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 5. perſönlich, und unter
Vorlage der alten Urkunde, zu beantragen.
Unſere Aufforderung bezieht ſich in erſter Linie auf ſolche Platze, deren
Erwerbungsgeit bis in die erſte Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurückfällt.
Abgeſehen davon, daß die Schwierigkeiten, die in manchen Fällen bei
Ermittelung des rechtmäßigen Erben ſich ergeben, mit jeder weiteren Verzöge=
rung
der Beſitzregelung ſich naturgemäß vermehren müſſen, liegt es im Intereſſe
der Beteiligten, die Beſitzverhältniſſe geregelt zu wiſſen, weil die Unterlaſſung
der Beſitzregelung mancherlei Nachteile, auch Rechtsnachteile im Gefolge haben kann.
1) Darmſtadt, den 5. November 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(9323a
J. V.: Dr. Gläſſiug.

[ ][  ][ ]

Großherzogliches Hoftheater.
Montag, den 9. November,
Außer Abonnement.
Schüler= und Volksvorſtellung bei er=
mäßigten
Preiſen,
Zur Feier von Schillers Geburtstag:
Wallenſtein=Trilogie. Erſter Abend
Wallenſteins Lager.
Dramatiſches Gedicht in 1Akt von Schiller
Regie: Herr Oberregiſſeur Valdek.
von einem
Herr Mickler.
Wachtmeiſter Terzkyſchen
Herr Klotz.
Tromwpeter Regimen,
Herr Koths.
Konſtabler:

Herr Gräffner.
Erſter,
Scharfſchütz
Herr Indorf.
Zweiter
Erſter, Holkiſcher rei= Herr Kreidemann.
Zweiter ) tender Jäger Herr Marlow.
Erſter, Buttleriſcher, Herr Weber.
Zweiter) Dragoner, Herr Waigandt.
Erſter, Arkebuſier v. Re=Herr Knispel.
Zweiter ſgimt. Tiefenbach Herr Schulg.
Nüraſſier von einem wallo=
niſchen
Regiment Herr Hacker.
Küraſſier von einem lom=
bardiſchen
Regiment, Herr Ungibauer.

Kroat.
lan
Nekrut.
Bürger
Bauter,
=
Bauernknabe
Kapiziner,
Soldatenſchulmeiſten
Marketenderin
Aufwärterin
Soldatenjunge

Herr Seidler.
Herr Göllnitz.
err Virrenkoven.
Herr Schulze.
Herr Wager.
Martha Piofke.
Herr Viebeg.
Herr Fleiſchmann.
Fräul. Wisthale:
Fräul. Piefke.
Trudi Piefke.

Die Piccolomini.
Dramatiſches Gedicht in 5 Akten von Schiller.
Negie: Herr Oberregiſſeur Valdek.
Wallenſtein, Herzog zu Fried=
land
, kaiſerl. Generaliſſimus
im dreißigjähr. Kriege Herr Friedrich.
Oktavio Piccolomini, Ge=
neralleutnant
,
Herr Viebeg.
Mar Piccolomini, ſeinSohn
Obriſt bei einem Küraſſier=
Negiment,
Herr Loehr.
Graf Terzky, Wallenſteins
Schwager, Chef mehrerer
Regimenter. Herr Marlow.

Illo, Feldmarſchall, Wallen=
ſteins
Vertrauter Herr Mickler.
Jſolani, General der
Kroaten.
Herr Conradi.
Buttler, Chef eines Dra=
gonerregiments
Herr Lehrmann.
Tiefenbach. Generale Herr Niechmann
Don Maradas, unter Herr Schulz.
Götz.
Wallen=Herr Ungibauer.
Colalto,
ſtein, Herr Seidler.
Nittmeiſter Neumann,

Terzkys Adjutant, Herr Klotz.
Kriegsrat v. Queſtenberg,
vom Kaiſer geſendet Herr Knispel.
Baptiſta Seni, Aſtrolog Herr Schulze.
Herzogin v. Friedland.
Wallenſteins Gemahlin Frau Scherbarth.
Thekla, Prinzeſſinv. Fried=
land
, ihre Tochter Fräul. Koch.
Gräfin Terzky, der Herzo=
gin
Schweſter. Frl. Eichelsheim.
Ein Kornett,
Herr Gräffner.
Kellermeiſter des Grafen
Terzky
Herr Weber.
Ein Diener des Oktavio Herr Göllnitz

Frau Lerch.
Pagen des Herzogs Fräul. Bögel.
Fräul. Piefke.
Nach Wallenſteins Lager= und dem dritten
Akte derPiccolominio findet ie eine längere
Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze
Erſter Nang 2 M., erſter Nang Fremden=
loge
2 M. zweiter Rang Balkon 150 M.
zweiter Rang 150 M. zweiter Rang Mittel=
loge
1.50 M. dritter Nang Balkon 1 M.,
dritter Nang 1 M. dritter Nang Mittel=
loge
1 M. Parkettloge 1.50 M., Sperrſ. 150M.,
Parterre 1 M. vierter Nang Balkon 50 Pfg.
erſte Galerie 40 Pfo., zweite Galerie 30 Pfg.
Anfang ¼7 Uhr. Ende gegen ¼11 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Dienstag, 10. Nov. Zweiter Abend der Tri=
logie
: Wallenſteins Todr Anfang¼7 Uhr.
Mittwoch. 11. Nov. 48. Ab.=Vorſt. 4 13.
Zum erſtenmal wiederholt. Münchner
Kind'lm.: Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 12. Nov. 49. Ab.=Vorſt. D 12.
Der Trompeter von Säkkingenr. Große
Preiſe. Anfang 7 Uhr.

Forman (Schnupfenäther)
kliniſch erprobt und ärzt=
licherſeits
mehrfach als ge=
radezu
ideales Schuupfen=
mittel
, bezeichnet: Bei
leichtem Schnupfen Forman=
Watte (Doſe 30 Pf.). Bei
ſtarkem Schnupfen Forman=
Paſtillen (50 Pf.) zum In=
halieren
mittels Niechgläs=
chens
. Wirkung frappant:
Bei beginnendem Schnupfen
faſt unfehlbar. In allen
Apotheken. Man, frage
ſeinen Arzt. (o1924913

Guter Nat.
Viele Köche verderben den Brei=
Junge Frau mit der Kocherei
19350
Wirſt du allein am beſten fertig,
Doch halte Maggi' ſtets gegenwärtig.

Rupferberg Sold
2eichnet, sich durch erst=
klassige
Gualität, vorzüg-
lichen
Seſchmack, durch seine
leichte Art und grosse Be=
kömmlichkeit
aus, und gilt
deshalbunter Bennern
ohne weiteres als der
beste deutsche Sekt.
[931811

Der Stein der Weiſen iſt noch nicht gefunden, aben
darüber ſind ſich nicht nur die Gelehrten, ſondern auch
die Aerzte, Hausfrauen und Küchenmeiſter einig, daß es
kein beſſeres, geſünderes und dabei trotz allem billigere=
Fett zum Kochen, Braten und Backen gibt als das von
der Firma H. Schlinck & Cie., Mannheim hergeſtellte rein=
PflanzenfettWalmzin é.
(933411
Das feinſte Frühſtück, billiger als Kaffee, iſt Meßmers
Tee 1903er Ernte. Engliſche Miſchung ſtellt ſich kaum
mehr als 11 Pfg. pro Taſſe und erſetzt berauſchende Ge=
tränke
. Welche Erſparnis im Vergleich zum Bier? (9322II

Die Pflege des Aeußerlichen.
In den Grenzboten= lieſt man folgende Aus=
führungen
über die Pflege des Aeußerlichen in
Deutſchland: Zu der ernſten Lage, in der unſere
innere Reichspolitik iſt, um nur von dieſer zu reden,
ſteht in auffälligem Gegenſatz die von Jahr zu Jahr
wachſende Pflege des Aeußerlichen. Denkmals=
enthüllungen
ohne Ende, Feſte aller Art, Reden über
Reden, Kongreſſe, die kaum noch zu zählen ſind. Bei
dieſen letzten hat ſich jetzt die Spezialität ausgebildet
daß ſich nicht nur die gelehrten Mitglieder in Per=
ſon
einfinden, ſondern daß ſie auch die Gattinnen,
Schweſtern, Töchter und Nichten mitbringen. Sicher=
lich
wird das Bild des Kongreſſes, namentlich das
photographiſche, dadurch weſentlich anmutiger, der
Empfangsabend und das Feſtmahl weniger lang=
weilig
, auch der Spielraum für die Erfindung von
Feſtabzeichen in Broſchen und Schleifen weſentlich
größer. Das alles iſt gewiß für viele Leute und
namentlich für die betreffenden Damen recht er=
freulich
, aber der Ernſt der Sache leidet darunter.
Das Vergnügungs=und Sehenswürdigkeitenprogramm
wird immer umfangreicher, Berlin bildet ſich immer
mehr zu einer Stadt der Phäaken aus, wo ſich un=
unterbrochen
am Herde der Spieß dreht. Freilich iſt
es in ganz Deutſchland nicht viel anders. Die
Nation in ihren gebildeteren Schichten iſt in einen
Erſchlaffungszuſtand verfallen. Feſtlichkeiten, Aus=
ſtellungen
, Feiern aller Art, aber kein Sichaufraffen
zu ernſter politiſcher Arbeit. Man ſpricht ſo oft

von regierenden Klaſſenv. Das ſollen doch nicht
die Berufsklaſſen ſein, denen die höheren Beamten ꝛc.
entſtammen, ſondern es ſind darunter die Klaſſen,
d. h. die gebildeten Kreiſe unſeres Volkes zu ver=
ſtehen
, die an der Regierung des Reiches und ſeiner
Teile unter ernſter Verantwortlichkeit mitzuwirken
haben; die große Phalanx, durch die allein das Reich
auf ſeiner Höhe zu erhalten iſt. Es gewinnt den
Anſchein, als ob dieſe Klaſſen anfangen, zu verſagen.
- Brauchen wir wirklich ſchon wieder ein großes
Läuterungsfeuer ?
Deutſches Reich.
Als Termin für die Einberuſung des
Reichstages nennt die Preuß. Korr- jetzt den
24. November.
Das Reichskomitee zu gunſten der
durch Hochwaſſer Geſchädigten veröffent=
licht
ſeine 4. Quittung. Danach ſind eingegangen
bis zum 15. Auguſt 105 37920 M. vom 15. Auguſt
bis zum 1. September 100025, 85 M. vom 2. Sep=
tember
bis zum 2. Oktober 14291868 M. vom
3. Oktober bis zum 23. Oktober 101945,57 Mark.
Somit eingegangen insgeſamt 45026930 M.
Ausland.
Graf Tisza hielt am Freitag im ungari=
ſchen
Abgeordnetenhauſe eine zweiſtündige Pro=
grammrede
, die im weſentlichen denſelben Inhalt
hatte wie die am Donner-g im Magnatenhauſe.
Verſchiedene Abgeordnelc verſuchten anfangs durch
Zwiſchenrufe zu ſtören. Die Obſtruktion ſtellte aber
bald die Unterbrechungen ein. Der Miniſterpräſident
ſprach ſodann unter großer Spannung des Hauſes,
das den Ausführungen mit atemloſer, ganz unge=
wöhnlicher
Stille folgte. Der Schluß des Vortrags
Tiszas, worin er ermahnte, nie zu vergeſſen, daß ſie
alleſamt Ungarn ſeien und aus Parteiintereſſe nicht
an den Grundfeſten des Staates rütteln dürften,
machte tiefen Eindruck. Graf Tisza fügte hinzu:
Die Lebensbedingungen jeder ungariſchen Politik
bildet die Erhaltung der Ehrlichkeit und Erhabenheit
unſeres konſtitutionellen Lebens und die Sicherung
des ungeſtörten Funktionierens unſerer Verfaſſung
Die liberale Partei brach bei dieſen Worten in be=
geiſterten
Beifall aus. Am Schluſſe wurden dem
Miniſterpräſidenten lebhafte Huldigungen dargebracht.
Mit Bezug auf die Sturmſgenen in der erſten
Sitzung des ungariſchen Parlamentes wird der Nat=
3tg.- von gut unterrichteter ungariſcher Seite berichtet:
Die Vorgänge ſind von den Klerikalen ausge=
gangen
, die ſich nicht darüber beruhigen können. daß der
Proteſtant Tisza Kabinettschef geworden iſt. Den Kleri=
kalen
ſchloß ſich auch der klerikale Flügel der äußerſten
Linken an, während die Koſſuthpartei ſich turbulenter
Szenen fernhielt. Die Klerikalen wollen nun die Präſi=
dentenwahl
verhindern, während die Koſſuthpartei das
Militärprogramm Tissas mit anderen Konzeſſionen auf
ſogialem Gebiete für genügend hält. Miniſterpräſident
Tisza wird ſeinen vorgezeichneten Weggehen und davon
nicht abweichen, er wird die Obſtruktion eine gewiſſe Zeit
dulden, aber wenn er davon überzeugt iſt, daß die Kleri=
kalen
den ordnungsmäßigen Gang der Staatsmaſchine
nicht zulaſſen, ſo wird er in nicht ferner Zeit ſtarke Mittel
zur Herſtellung der Ordnung anwenden. - Von anderer
Seite wird berichtet: Die Möglichkeit einer friedlichen
Löſung der Kriſe hängt ganz davon ab, ob es den
Klerikalen gelingt, die Koſſuthpartei zur Teilnahme an
der Obſtruktion zu bewegen. Die Koſſuthpartei iſt in der
Frage, ob obſtruiert werden ſolle, vollſtändig geſpalten;
in offenes Eingeſtändnis der Spaltung kann nur ver=
hindert
werden, indem man die Beſchlußfaſſung von
einem Tag auf den anderen verſchiebt. Vis jetzt iſt es
Koſſuth gelungen, die Radikalen vom Anſchluß an die
Obſtruktion zurückzuhalten; doch dürſte ſein Einfluß auf
die Dauer nicht ſtark genug ſein. Die Regierung nummt
vorläufig eine abwartende Haltung ein.
In der letzten Sitzung des Haager Schieds=
gerichts
in der Venezuela=Angelegenheit
führte der engliſche Vertreter folgende Gedanken aus:
Die Garantie von 30 pCt. der Zölle wurde lediglich
durch die Blockade erlangt, die allein auf die Gefahr
und die Koſten der Blockade=Mächte unternommen
worden iſt. Der Krieg war völlig gerecht und not=
wendig
; aber das Schiedsgericht hat nicht zu prüfen,

ob dies der Fall geweſen ſei oder nicht. Die
Schriftſtücke erwieſen, daß Venezuela nur unter dem
Drucke der Blockade eingewilligt habe, den Blokade=
mächten
eine ausreichende Garantie zu gewähren.
Dieſe Vorzugsbehandlung wirde keineswegs ein Prä=
judig
für die Rechte der übrigen Mächte ſchaffen.
Die Regierung der Vereinigten Staaten
erkannte die de facto beſtehende Regierung in Panama
an und beauftragte den amerikaniſchen Geſandten in
Bogota Beaupre, die kolumbiſche Regierung hiervon
in Kenntnis zu ſetzen. Sie wies den Vizekonſul in
Panama, Ehrmann, an, dies der Regierung in Panama
anzuzeigen. In amtlichen Kreiſen wird angenommen,
daß die Lostrennung Panamas von Kolumbien für
alle inbetracht kommenden, praktiſchen Zwecke als
vollendete und wahrſcheinlich dauernde Tatſache an=
zuſehen
iſt. Von maßgebender Seite wird verſichert,
die jetzige Anerkennung der Regierung in Panama
ſei geſchäftlichen Charakters und beſtehe lediglich darin,
daß die Konſuln der Vereinigten Staaten ermächtigt
werden, mit den neuen Regierungen in Geſchäftsver=
kehr
zu treten. Die volle politiſche Anerkennung
werde folgen, wenn die Regierung in Panama eine
geordnete Form angenommen habe. Später würden
ſeitens der Vereinigten Staaten die Verhandlungen
bezüglich des Baues des Panamakanals eröffnet
werden. Es wird als ſicher erklärt, daß die beſtehen=
den
Konzeſſionen nicht geſchädigt werden.
Die ruſſiſchen Behörden in der Mandſchurei
haben Anweiſung erteilt, alle Garniſonen in der
Mandſchurei zu verſtärken und jedem Zug der Mili=
tärbahnen
acht Soldaten zum Schutz beizugeben.
Dieſe Maßregeln wurden ergriffen, weil in der Stadt
Charbin unter den Chineſen Aufrufe gefunden wurden,
worin zur Niedermetzelung aller Ruſſen in der Man=
dſchurei
aufgefordert wird.
4
-Königsberg i. Pr. 6. Nov. In demſelben
Verfahren wegen Geheimbündelei das die Staats=
anwaltſchaft
, gegen einen, hieſigen Sogialdemo=
kraten
eingeleitet hat, iſt der Königsberger Hartung=
ſchen
Zeitung' zufolge auch in Memel Hausſuchung ab=
gehalten
worden bei dem Führer der dortigen Sozial=
demokraten
. Uhrmacher Ferdinand Klein, und zwei
anderen Sozialdemokraten. Das Reſultat der Haus=
ſuchung
war ein überraſchendes. Es wurden ganze Stöße
revolutionärer Schriften und nihiliſtiſcher Pamphlete ge=
funden
, die von dem Aktionskomitee der Nihiliſten in
Zürich hergeſtellt ſind. Außerdem wurde die aus=
gedehnte
Korreſpondenz mit ruſſiſchen Untertanen be=
ſchlagnahmt
und der hieſigen Staatsanwaltſchaft über=
ſandt
.
r.W. Madrid, 4. Nov. Die Regierung hat einen
Geſetzentwurfzur Bekämpfung derStreiks
vorgelegt, der manche wichtige Neuerungen enthält, welche
vielleicht auch in anderen Ländern einzuführen von Wert
ſein dürfte. Danach wird jeder Ausſtand ſtraffällig ſein,
wenn dabei Gewalt angewendet wird, ſei es, um ihn zu
erklären, ihn aufrechtzuerhalten oder Andersdenkende zu
beſtimmen, ſich ihm anzuſchließen; ferner, falls der Aus=
ſtand
den Zweck hat, das wirtſchaftliche Leben an einem
oder an mehreren Plätzen zu unterbinden, die Unter=
brechung
eines dringend notwendigen Dienſtes, her=
beizuführen
oder endlich ſchwere Störungen in der In=
duſtrie
eines Diſtriktes zu veranlaſſen. Die Straffällig=
keit
ſoll auch dann gegeben ſein, wenn der Zweck der
Arbeitsniederlegung darin beſteht, die Fabrikanten zur
Annahme oder Entlaſſung von gewiſſen Arbeitern zu
3wingen und endlich Menſchenleben durch den Ausſtand
gefährdet oder der Verluſt von Transporten, Aeber=
ſchwemmung
von Bergwerken oder irgend ein anderer,
nicht wieder zu erſetzender Schaden veranlaßt wird.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. November.
- Se. Königl. Hoheit der Groſeherzog empfingen
am Samstag zum Vortrag den Staatsminiſter Nothe,
den Juſtizminiſter Dr. Dittmar, den Finanzminiſter
Gnauth, den Pröſidenten der Oberrechnungskammer
Lorbacher, den Geheimen Kabinetterat Nömheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Dirigenten der Juſtifikatur der Oberrechnungskammer
Nechnungsrat Georg Beckenhaub auf ſein Nachſuchen
unter Anerkennung ſeiner langjährigen, treugeleiſteten
Dienſte, in den Ruheſtand verſetzt und, ihm aus
dieſem Anlaß die Krone zum Ritterkreuz 2. Klaſſe des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen,
den Oberrechnungsreviſor bei der L. Juſtifikatur=Abteilung

[ ][  ][ ]

Selte 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 9. November 1903.

Nummer 263.

Rechnungsrat Heinrich Weber zum Dirigenten der
Juſtifikatur und den Reviſionsgehilfen Georg Klippert
aus Lauterbach zum Oberrechnungsreviſor bei der Juſti=
fikatur
=Abteilung der Oberrechnungskammer ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Vorſtand des Erbſchaftsſteueramts. Geh. Regierungsrat
Muhl auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner
langjährigen, treu geleiſteten Dienſte in den Ruheſtand,
verſetzt und demſelben die Krone zum Ritterkreuz 1. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmiütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Forſtaſſeſſor Hugo Gilmer aus Birkenau zum Forſt=
aſſiſtenten
ernannt.
Ernannt wurde der Schreibgehilfe Wilhelm
Walter in Groß=Gerau zum Regiſtrator bei dem Amts=
gericht
Groß=Gerau.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der Kanzliſt
in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Fried=
rich
Wilhelm Dähler zu Darmſtadt wegen geſchwächter
Geſundheit.
Verliehen wurde das Ehrenzeichen fur Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren durch Entſchließung Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs den Mitgliedern der freiwilligen
Feuerwehr zu Mainz Auguſt Julius Bockenheimer,
Michael Reſch Heinrich Jakob Reidel, Emil
Proff, Georg Glock, Joſeph Mandavia, Joſeph
Geyer Daniel Krabber und Leonhard Diehl.
Ordensverleihungen. Se. Maj. der Kaiſer
von Rußland haben folgende Auszeichnungen ver=
liehen
: Herrn Generaldirektor Werner das Komtur=
kreug
des Stauislausordens mit Stern, Herrn Direk=
tionsrat
Winter den St. Annenorden 3. Kl., Herrn
Oberregiſſeur Valdek und Herrn Kammerſänger
Weber den Stanislausorden 3. Kl.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Hofjunker Dr. jur. Cornolius Freiherrn Heyl zu
Herrnsheim zu Warms die Erlaubnis zur Annahme
und zum Tragen des ihm von Sr. Maj. dem Könige
der Hellenen verliehenen Offizierkreuges des Erlöſerordens
erteilt; ferner den Nachfolgenden die Genehmigung zur
Annahme und zum Tragen der ihnen von Sr. Majeſtät
dem Kaiſer von Rußland, verliehenen Dekorationen,
und zwar des St. Stanislausordens 2. Klaſſe; dem
Major a. D. Beck; der Großen Goldenen Medaille am
Bande des St. Annenordens: dem Obewachtmeiſter
Seibel im Großh. Gendarmerie=Korps; der Kleinen
Goldenen Medaille am Bande des St. Stanislaus=
ordens
: den Wachtmeiſtern Kern, Herget und
Weckmann im Großh. Gendarmerie=Korps, der Kleinen
Silbernen Medaille am Bande des St. Annenordens:
den berittenen Gendarmen Heß, Jäger, Jahres,
Schmidt und den Fußgendarmen Fahian, Bauer
und Diehl; der Kleinen Silbernen Medaille am Bande
des Stanislausordens: den berittenen Gendarmen =
mus
, Becker Buhr und den Fußgendarmen Rock=
mer
, Mau, Wenzel, Krämer, Lehr, Malſch,
Gebhard, Waitz, Frühling, Bambey, Oeſt=
reich
, Port, Bender; ferner des St. Stanislaus=
ordens
3. Klaſſe; dem Hofmarſtallamts=Aſſiſtent Fried=
rich
Engel; der Großen Goldenen Medaille am St.
Stanislausordensbande: dem Hofſtallfouragemagazins=
verwalter
Georg Friedmann, dem Hofſtallmagazins=
verwalter
Heinrich Kircher; der Großen Silbernen
Medaille am St. Stanislausordensbande; dem Sattel=
meiſter
Robert Müller, dem Leibkutſcher, Karl
Schneider; der Kleinen Goldenen Medaille am St.
Annenordensbande: den Hofkutſchern Konrad Weber,
Karl Menſens Auguſt Ermel, Philipp Präto=
rius
, Heinrich Zimmer, Heinrich Heinz, den Hof=
reitknechten
Peter Stein, Karl Chriſt, Kaſpar
Rickert, dem Hofwagenwärter Chriſtian Döring,
dem Fouragemagazinswärter Heinrich Bonarius und
dem Hofſtallſattler Chriſtian Müller; der Kleinen
Silbernen Medaille am St. Stanislausordensbande:
dem Hofwagenwärter Ludwig Metzger, und den
Hofſtallbeiknechten Johann Weißgerber und Heinrich
Zulauf.
Den Beamten der hieſigen Polizei wurden von Sr.
Maj. dem Kaiſer von Ruhland folgende Ordensaus=
zeichnungen
verliehen: der Stanislausorden 2. Kl. dem
Großh. Regierungsrat Dr. Kratz, der Stanislausorden
3. Kl. dem Großh. Polizeiamtmann Gebhardt, der
Annenorden 3. Kl. dem Großh. Polizeiaſſeſſor Krämer,
die große goldene Medaille des Stanislausordens dem
Polizei=Revier=Kommiſſär Baer und den Polizeiwacht=
meiſtern
Lindemann und Müller, die große
ſilberne Medaille des Stanislausordens den Polizeiwacht=
meiſtern
Roßmann und Kowalke, die kleine
goldene Medaille des Annen=Ordens den Polizeiwacht=
meiſtern
Bickelhaupt, Peter und Fiſcher und dem
Polizeikommiſſariatsaſpiranten Feldwebel Schneider,

die kleine ſilberne Medaille des Annenordens den Schutz=
leuten
, Geyer, Waldſchmidt, Samtleben,
Schilling, Semmler, Moos, Scharmann!
und Kirchner, die kleine ſilberne Medaille des Stanis=
lausordens
den Schutzleuten Breitbarth, Kanold,
Lode Schäfer I., Nelle, Sperling, Löff=
ler
, Handke Block, Rühl, Reuter, Sommer,
Brandau, Bickel, Peppler Beyer, Koch,
Windiſch, Weitzel, Scheit, Lotz Schwöbel,
Gruß Seipp Dörr, Becker und Denecke.
Auberdem ekhielten wertvolle Geſchenke: Polizei=
ſekretär
Kaiſer, die Poligei=Revier=Kommiſſäre Berg=
mann
und Tietze ſowie die Schutzleute Heleine und
Ludwig.
Poftdienſtnachrichten. Verliehen haben Seine
Königl. Hoheit der Großherzog dem Briefträger Diehl in
Rüſſelsheim bei deſſen Scheiden aus dem Dienſt das
Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift Für lang=
jährige
treue Dienſter Verſetzt ſind: die Poſt=
aſſiſtenten
Höhn von Mains und Werner von Guſtavs=
burg
nach Werden, Koch von Friedberg nach Heiligen=
haus
, Loth von Mainz noch Bruckhauſen, Schicketanz
von Mainz nach Solingen, Seipp von Worms nach
Düſſeldorf; die Telegraphengehilfin Dauber von Mainz
nach Frankfurt Ernanntiſt: zum Poſtdirektor der
Poſtinſpektor Flaſchenträger, in Butzbach. Ange=
nommen
ſind. zum Poſtanwärter; der Vigefeldwebel
Rehorn in Bingen; zu Poſtgehilfen: der Realoymnaſiaſt
Hoppe und die Oberrealſchüler Noller und Theis in
Darmſtadt, der Oberrealſchüler Storck in Mainz, der
Realſchüler Scholz in Friedberg und der Schreibgehilfe
Galls in Wendelsheim; zu Telegraphengehilfen; der
Kaufmannslehrling Hechler in Darmſtadt und der Real=
ſchüler
Barner in Mainz; als Telegraphengehilfinnen:
Sophie Heß in Bad Nauheim und Barbara Jahn in
Bingen; als Poſtagenten; der Landwirt Jakob Born=
gäſſer
11. in Dalheim und der Gemeinderechner Scottiin
Stockſtadt. Beſtanden hat; die höhere Verwaltungs=
prüfung
der Poſtpraktikant Beſt in Groß=Gerau. In
den Ruheſtandtreten: die Poſtſekretäre Jähne in
Bingen und Schwebel in Worms.
W.S. Kunſtverein. Wegen Beendigung der ſeit=
herigen
und Aufſtellung einer neuen Ausſtellung bleibt
die Kunſthalle einige Tage geſchloſſen.
- Wie verlautet, ſuchten Vertreter der aus ihrem
Lande ausgewieſenen Finnländer am 6. ds. Mts. eine
Andienz bei dem Kaiſer von Rußland zu erhalten,
um ihm eine Schrift zu überreichen, in der die Unter=
zeichner
die Politik der jetzigen Regierung Finnland gegen=
über
beleuchten und Auslaſſungen des Herrn Plehwe, die
dieſer in einem Schreiben an Herrn Stead gemacht hat,
als auf falſcher Interpretation der Geſetze und Ent=
ſtellung
der Tatſachen gegründet bezeichnen. Die ge=
wünſchte
Audienz wurde nicht erzielt, dagegen ſoll die
Schrift empfangen worden ſein.
2 Ernſt Ludwig=Heilſtätte bei Sandbach i. O.
Im Oktober d. J. ſind 43 Lungenkranke in Pflege ge=
nommen
worden und 66 wieder zur Entlaſſung gekommen,
am 31. Oktober befanden ſich noch 98 Kranke in der Heil=
ſtätte
, 17 mehr wie Ende Oktober 1902. In den erſten
10 Monaten dieſes Jahres wurden 433 Pfleglinge neu
aufgenommen und 416 wieder entaſſen: die Frequens iſt
mithin eine ſtärkere wie im Vorjahre, in welchem in dem
gleichen Zeitraum die Ein= und Austritte ſich auf 403
reſp. 392 Röpfe bezifferten.
Wi. Der Ausſchuß für die Kranken= und Armen=
pflege
in der Martinsgemeinde hat wieder einen Be=
richt
über ſeine Tätigkeit erſcheinen laſſen. Aus dieſem
gedruckt vorliegenden Bericht, der ſich auf die Jahre 1901
und 1902 erſtreckt, ſei Folgendes hervorgehoben; In dem
Kreis der Frauen der Gemeinde, die durch ihre Mitarbeit
die Tätigkeit der Schweſtern in dankenswerter Weiſe un=
terſtützen
, hat der Tod eine ſchmerzliche Lücke geriſſen,
indem Frau Philippine Pitthan, geb. Poths, die ſeit
der Begründung der Gemeindepflege in hervorragender
Weiſe in dieſer taͤtig geweſen, abgerufen wurde. Die Für=
ſorge
für die Kranken inſonderheit hat durch die Anſtellung
einer dritten Gemeindeſchweſter eine weſentliche Förderung
erfahren, dieſe hat es namentlich auch möglich gemacht,
dem Wunſch nach Uebernahme von Nachtwachen in aus=
gedehnterem
Maße nachzukommen wie früher. Kranken=
und Armenbeſuche wurden von den Schweſtern gemacht
im Jahre 1901: 5958, im Jahre 1902: 7265: Nachtwachen
hielten die Schweſtern im Jahre 1901: 156. im Jahre
1902: 234; Beſuche im Intereſſe der Armen waren es im
Jahre 1901: 213, im Jahre 1902: 254. Die Zahl der
Familien, in denen die Schweſtern zu tun hatten, belief
ſich auf 374, bezw. 396. An Geſchenken nahm die Ge=
meindepflege
in den beiden Jahren ein: 1093 Mk. und
1683 Mk., wozu als Einnahme die regelmäßigen Jahres=
beiträge
kamen mit 720 Mk. und 807 Mk., ſowie die

kirchlichen Armengelder mit 844 Mk. und 971 Mk., und
die Zuſchüſſe aus dem Geſamtkirchenfonds mit 300 Mk.
und 800 Mk. Die Geſamtausgabe belief ſich im Jahre
1901 auf 3167 Mk., im Jahre 1902 auf 4102 Mk., darunter
Unterſtützungen für Arme und Franke 1895 Mk. und
2546 Mk. Näheres iſt aus dem Bericht zu erſehen,
der bei den beiden Pfarrern der Gemeinde zu haben iſt,
die auch jeder Zeit bereit ſind, die Zeichnung. von
Jahresbeiträgen, ſowie ſonſtige Zuwendungen für die
Gemeindepflege entgegenzunehmien.
Woogsplatz=Thenter. Wie bereits kurg erwähnt,
wird Herr Direktor Willy Noemheld, noch in dieſem
Monat das gewaltige Werk Gorkis, Nachtaſyli zur
Aufführung bringen laſſen und iſt es demſelben nach
eifrigem Bemühen gelungen, die rühmlichſt bekannte
Internationale Tournee Nachtaſyl (Direktion: Melanie
Dorny) zu einem zweimaligen Gaſtſpiel, am Samstag,
den 21, und Sonntag, den 22. November, abends 8 Uhr,
im Voogsplaz=Theater zu gewinnen. Die Internationale
Tournee hat gegen Ende September ihren Anfang ge=
nommen
, für deren Dauer der Zeitraum von zwei Jahren
feſtgeſetzt iſt. Auf die Zuſammenſehung des aus 17 dar=
ſtellenden
, 3 adminiſtrativen und techniſchen Fachmännern
beſtehenden Enſembles hat Frl. Melanie Dorny die
größte Sorgfalt verwendet und nur erſtklaſſige Mitglieder
engagiert. Nachtaſyl; wird von einem erſtklaſſigen Ver=
liner
Regiſſeur von bedeutendem Renommee in Ssene
geſetzt und die weibliche Charaktervolle der Waſſiliſſa
von Frl. Dorny dargeſtellt werden. Geleitet wird die
Tournee von dem als Direktions=Stellvertreter engagierten
bisherigen Bureauchef des Intimen Theaters, Herrn
Julius Schönfeld.
0 Auch in der abgelaufenen Woche war der Verkehr
auf den Wochenmärkten in Bezug auf die Verſorgung
der Haushaltungen mit den Winterbedürfniſſen an Kar=
toffeln
, Obſt, Weißkraut u. ſ. w. noch recht lebhaft. An
Durchſchnittspreiſen ſind zu notieren: Butter ½ K9.
110-120 M., in Partien 1- 110 M. Eier 7-8 Pf.
Handkäſe 4-10 Pf., Schmierkäſe Ltr. 16-18 Pf., Aepfel
p. Zentner zu 50 Kg. Goldreinetten, Reinetten, Gold=
paramänen
18-20 M., Schafnaſen 12-16 M., Kohläpfel
15-16 M. ½ K9. je nach Sorten 14-20 Pf., Virnen
½. 8g. 15- 25 Pf. Trauben¼ K9. 20-25 Pf., Nüſſe
100 Stück 35-10 Pf. Kaſtanten ½ Kg. 14-16 Pf.,
Paradiesäpfel ½ K9. 15 Pf. Kartoffeln p. Malter zu
100 Kg. Chili 4-450 M. Magnum Bonum 550-6 M.,
Blaue 7-8 M. AUeberrheiner gelbe 8 M., Mäuschen
10-12 M. p. Kumpf (0 Liter) je nach Sorten 40-60 Pf.
Mäuschen 80 Pf. bis 1 M., Nettige 4-5 Pf., Meerrettig
10-15 Pf., gelbe Rüben ½ Ng. 2-4 Pf., rote Nüben
½. Kg. 5-6 Pf. weiße Rüben½ Kg. 2-3 Pf., Schwarz=
wurz
! Kg. 20-25 Pf., Kopfſalat 5-6 Pf., Endivien
5-6 Pf., Körbchen Feldſalat 10 Pf., Kohlrabi 3-4 Pf.
Wirſing 4-5 Pf. Grünkohl 3-4 Pf., Weißkraut
9-10 Pf., der Zentner 120 M. Rotkraut 12-25 Pf.,
Zwiebeln ½ Kg. 5-6 Pf. Spinat ¼ Kg. 10-12 Pf.,
Gänſe 5-7 M. ½ Kg. 70 Pf., Enten 250-3 M.,
Hahnen und Suppenhühner 150-2 M., Tauben 50 bis
60 Pf., Haſen3-350 M. Lapins 90 Pf. bis 110 M. Reb=
hühner
1-140 M.
* Groß=Zimmern, 6. Nov. Unſere Gemeinde wird
demnächſt elektriſches Licht erhalten. Die Errichtung
eines Elektrizitätswerkes wurde nämlich defini=
tiv
beſchloſſen und die Ausführung und Leitung der An=
lage
Herrn Ingenieur Völker=Dieburg übertragen.
Die Pläne ſtammen von der Firma Rößler und Baum=
bach
zu Frankfurt. Hieſige Geſchäftsleute werden die
Bauarbeiten ausführen. Die Koſten des ganzen Werkes
ſind auf ca. 120 000 Mark veranſchlagt. Das Elektrizitäts=
werk
kommt in den ſogenannten Heckegarten nächſt der
Gerſprenz zu ſtehen und erhält 2 Sauggasmotoren von
40, reſp. 60 Pferdekräften als Betriebskraft. Mit dem
Bau wird jetzt ſchon begonnen.
Münfter bei Dieburg, 6. Nov. Eine vielgeſuchte
Verſönlichkeit, der wegen ſchwerer Körperverletzung ſteck=
brieflich
verfolgte Artiſt Karl Weitzel aus Griesheim
bei Staufen, wurde geſtern hier durch die Dieburger
Gendarmerie verhaftet. Weitzel war bei einer Künſtler=
truppe
, die ſich in hieſiger Gegend auf dem Seile produ=
zierte
, beſchäftigt.
Schafheim, 6. Nov. In dieſer Woche wurde in
hieſiger Gemeinde eine Volksbibliothek neu er=
öffnet
. Die Bibliothek konnte mit der ſtattlichen Anzahl
von 700 Bändern ſofort ins Leben treten. Bei der Er=
öffnung
kamen alsbald 90 Bände zur Ausgabe, ein Be=
weis
von dem regen Leſebedürfnis unſerer Bevölkerung.
Das Werk verdankt ſein gutes Gelingen vor allem der
raſtloſen Förderung des Herrn Pfarrer Hunzinger
und des Herrn Landtagsabgeordneten Hauck.
- Seligenſtadt, 6. Nov. Von den vier unter dem
Verdachte der Brandſtiftung verhafteten Perſonen iſt nun=

Großherzogliches Hoftheater.
W-I. Bei der Wiederaufführung von Lortzings
Waffenſchmiede am Freitag gaſtierte Herr Joſef
Salcher vom Stadttheater in Mainz als Georg
Das Gaſtſpiel dürfte zu der Ueberzeugung geführt haben,
daß der genannte Sänger in unſer Opernenſemble nicht
hineinpaßt und den Anforderungen nicht genügt. Die
ſtimmliche Qualität an ſich würde freilich dies Urteil
nicht begründen, wenn auch der Charakter der Stimme,
die einem hinaufgeſchrobenen Bariton gleicht, dem des
Tenor=Buffo nicht entſpricht. Auch die Art des Sprechens
im leichten Dialog iſt zu ſchwer und nicht ſympathiſch.
Die Partie des Grafen von Liebenau' ſang zum erſten=
male
Herr Geßner, und zwar mit recht gutem ton=
lichen
Gelingen, wenn auch mit etwas zu ſchweren
Accenten. Die beſte Leiſtung bot wieder Herr Riech=
mann
als ſchwäbiſcher Ritter. Im übrigen gehörte die
Aufführung nicht zu den beſten dieſer Saiſon; ſie ließ
vielfach die Würze des Humors und den Reis ſtimm=
licher
Friſche vermiſſen.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
In der ſchönen Gedächtnisrede, welche Profeſſor
A. Harnack bei der Trauerfeier für Mommſen hielt,
äußerte er ſich über Mommſens Beziehungen zum öffent=
lichen
Leben in folgender Weiſe; Die Univerſität iſt in
ſich geſchloſſen, aber ſie iſt doch mit dem öffentlichen Leben
verknüpft; und auch in ihm hat Theodor Mommſen
eine weithin ſichtbare Stellung eingenommen. Hier trat
er auch in heiße Kämpfe, und es erfüllte ſich der Spruch
an ihm: Viel Feind, viel Ehr! Wer ihn in dieſen
Kämpfen, die er mit ſeinem Herzblut geführt hat, ver=
ſtehen
will, der darf nicht vergeſſen, daß er im Grunde
doch eine weltabgezogene, eine Gelehrtennatur war, daß
er die Dinge beſſer kannte als die Menſchen,
daß er aber dann immer wieder gleichſam ſtoßweiſe in
ſich die heiligſte Pflicht empfand, ſeinem Vaterlande auch
m den öffentlichen Angelegenheiten zu dienen, es zu
warnen und zu beraten und in den Gang der Entwicke=
lung
einzugreifen. Von den Jugendtagen her, von den
Freitheitskämpfen ſeiner ſchleswigſchen Heimat lebte dieſes

Bewußtſein in ſeinem Innern. Eine feſte, unerſchütter=
liche
Ueberzeugung leitete ihn dabei: die Heberzeugung
von dem Segen der Monarchie, die felſenfeſte Ueber=
zeugung
, daß die Freiheit die ſicherſte Grundlage iſt für
den Beſtand und den Fortſchritt eines Volkes, und die
Ueberzeugung. daß der Bürger ſichſelbſtauf=
raffen
, Hand anlegen und ſich ſelbſt zur
Freiheit erziehen müſſe, wenn es beſſer werden
ſolle. Und was er ſeinem Vaterlande predigte, das wollte
er auch in dem Verhältnis der Völker zueinander ver=
wirklicht
ſehen, und ſo ſchaute er aus nach friedlicher
Gemeinſchaft, nach einem Völkerbunde auf dem VBoden
fortſchreitender Geſittung und Kultur, ein Patriot und
Weltbürger zugleich. dem das Vaterland über Konfeſſion,
Partei und Raſſe ſtand, deſſen Hers und Sinn aber die
Menſchheit umſpannte. Wieviel herrliche Worte hat er
auch hier geſprochen, wie hat er aufgerüttelt und geweckt,
wie hat er verſucht, die Bürger einer künftigen Zeit zu
erziehen! Aber ſeine leidenſchaftliche Natur
hatſich wohl manchmal auch in den Mitteln
vergriffen und ſein Wort prallte öfter an der harten
Wirklichkeit der Dinge ab. Wie ſehr er darunter gelitten,
das wiſſen nur ſeine vertrauten Freunde.

Kleines Feuilleton.
= 1120 mal geſtorben. Ludwig Barnay wird
ieſer Tage ſeine Memoiren veröffentlichen. Am Schluß
des Buches teilt Barnay folgende amüſante Statiſtik
mit: Ich bin in 98 verſchiedenen Städten an 8868
Abenden in 371 Stücken und in 455 verſchiedenen Rollen
aufgetreten. Geheiratet habe ich auf der Bühne 1721
mal. Geſtorben bin ich auf der Bühne 1120 mal, und
zwar; erſtochen 61 mal, erſchoſſen 51 mal, geköpft 31 mal,
ertränkt 22 mal, vergiftet 166 mal, erſchlagen 86 mal, am
Herzſchlag 192 mal, ermordet 109 mal, hingerichtet 33 mah=
an
Selbſtmord 314 mal, eines natürlichen TLodes
55 mal.
Das L0tterie=Diner für Junggeſellen
ſcheint eine der neueſten Formen geſelliger Vergnügungen
in England zu ſein, wobei es allerdings nicht erſichtlich
iſt. weshalb ſie ſich nur auf Junggeſellen beziehen ſoll.

Bei einem Diner 3. B., bei dem der Truthahn eine her=
vorragende
Rolle ſpielt, beginnt die Lotterie, nachdem
ie Suppe eingetragen worden iſt, wenn der Kellner ein
Servierbrett umherreicht mit ebenſoviel Loſen, als Gäſte
da ſind. Jeder Gaſt nimmt ein Los, und nunmehr
vird der Truthahn gebracht, der mit einer Anzahl ent=
ſprechender
Loſe geſchmückt iſt, die der Koch außen am
Vogel befeſtigt hat. Jeder hungrige Junggeſelle erhält
den Anteil, der dieſelbe Rummer hat wie ſein Los. In
derſelben Weiſe wird es natürlich mit den anderen
Speiſen gehalten, bei denen es für den Feinſchmecker ſehr
darauf ankommt, welches Stück ihm zufällt.
Die falſchen Azteken. In Lüttich iſt gegen=
wärtig
Jahrmarkt, bei dem der Impreſario G. in der
Trinkhalle auf dem Boulevard d’Avroy die ſchon vor
vierzig Jahren von Barnum erfundenen letzten Agteken
zur Schau bringt. Tatſächlich hat das unter dieſer
Flagge vorgeführte Menſchenpaar, das noch in dieſem
Jahre auch Deutſchland bereiſte, mit den Vorfahren der
heutigen Mexikauer nichts zu tun, ſondern iſt nach An=
ſicht
der Fachgelehrten aus Kreuzungen zwiſchen Negern
und Indianern hervorgegangen. Seine Heimat und
ſeine Herkunft ſind noch heute unbekannt, doch liegt nun=
mehr
eine gerichtliche Entſcheidung vor, die es als echte
Azteken bezeichnet. Am 18. Oktober eröffnete, der
Kapitän Sch. an einer anderen Stelle des Lütticher
Jahrmarktes eine Schaubude, in der laut den Mauer=
anſchlägen
die wahren leyten Azteken' zu ſehen ſein
ſollten, und als Lockmittel für das hochzuverehrende
Publikum prangten vor der Bude die Bildniſſe derſelben
Vogelgeſichter, die auch in der Trinkhalle ausgeſtellt ſind.
Zu ſeinem Nachteil hatte Sch. überſehen, der Welt zu
verkünden, daß ſeine Asteken nur aus Wachs nachgebildet
waren, und ſo verklagte ihn der Impreſario G. beim
Handelsgericht wegen unlauteren Wettbewerbs. Dieſes
verurteilte Sch. am 31. Oktober zu 75 Francs Schaden=
erſatz
. Außerdem wurde er verpflichtet, bei Androhung
einer Verſäumnisſtrafe von 20 Francs für den Tag ſein
Aushängeſchild zu entfernen oder mit der Bemerkung zu
verſehen, daß es ſich bei ihm nicht um lebende, ſondern
wächſerne Aateken handle.

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Nummer 263.

Darmſtädter Tagblatt, Montag. den O. Nooember 1903.

Zeite 11.

mehr auch der letzte wieder in Freiheit geſetzt
worden. Der Stadtvorſtand faßte zur Beruhigung der
aufgeregten Bewohnerſchaft den Beſchluß, zwei weitere
Nachtwächter zu engagieren.
2 Mörfelden, 7. Nov. Der Halteſtelleaufſeher der
hieſigen Station, der frühere Weichenſteller 2. Kl. Konrad
Karl, früher in Schlierſtadt und jetzt den Dienſt eines
Stationsvorſtehers in Mörfelden verſehend, hat ſich be=
deutender
Schwindeleien ſchuldig gemacht und iſt ſeit
einigen Tagen flüchtig. Er hat abgelaufene Zeit=
karten
gefälſcht, indem er das Datum änderte und die
Karten als neue ausgab, ſowie den Erlös von gewöhn=
lichen
Fahrkarten veruntreute. Der Betrag beträgt an=
nähernd
, 800 Mark. Das Dienſtperſonal der benach=
barten
Bahnhöfe iſt angewieſen worden, ſämtliche Zeit=
karten
, die von Mörfelden ausgehen, anzuhalten.
Wald=Michelbach, 7. Nov. Der Kaufmann Her=
mann
Habich von hier hat nach einer telegraphiſchen
Meldung aus Karlsruhe daſelbſt Selbſtmord begangen.
Motive ſind unbekannt.
- Mainz, 6. Nov. Zwei Feldſchſtzen in Finthen,
die abends die Gemarkungsgrenze gegen den Uhlerborn
abgingen, ſahen plöhzlich zwei Beine aus einem Erdhügel
herausragen. Einer von ihnen eilte ſo raſch wie möglich
in den Ort und holte dort eine Schaufel. Es gelang.
den Körper freizulegen - und man fand die Leiche
eines erſt kurg vorher geſtorbenen Mannes. Der Erd=
hügel
war ein Fuchsbau und man nimmt deshalb an,
daß der Verunglückte Frettchen in die Fuchshöhle gelaſſen
hatte und beim Nachſehen in den Bau gekrochen war
und ſich dabei feſtgeklemmt hatte. Bei den verzweifelten
Anſtrengungen, ſich los zu machen, ſcheint ſich die Erd=
maſſe
gelockert und den Unglücklichen verſchüttet und er=
ſtickt
zu haben. Wie man dem M. Tgbl.- mitteilt, war
der Mann aus Mainz. Heute nahm das Gericht eine
Ortsbeſichtigung vor. Den Feldſchützen iſt es, als ſie an
die Unglücksſtätte kamen, aufgefallen, daß zwei Männer,
die dort geſtanden hatten, ſich eiligſt entfernten. Ob
dieſe Leute mit dem Vorfall in Verbindung ſtanden,
muß die Unterſuchung erſt ergeben.
Mainz. 6. Nov. Die Kölniſche Volkszeitung; meldet,
daß zum Verweſer des Bistums Mainz der
Domkapitular Engelhardt ernannt worden iſt.
Lorms, 6. Nov. Beim Ausgraben eines
Fundaments auf dem Doerr und Reinhart'ſchen Gebiete
im Katterloch wurde geſtern ein bedeutender Fund
z1 Tage gefördert. Neben einer bis jetzt noch nicht be=
lannten
, von Norden nach Süden ziehenden Römerſtraße,
in einer Tiefe von 1½ Meter wurde ein mächtiger
Kupferkeſſel mit ſchön geſchweiften Wänden von ſehr ge=
fälliger
Form gefunden, außerdem ein kleiner Keſſel der=
ſelben
Form. In dem großen Keſſel waren, was dem
ganzen Funde einen beſonderen Wert in kulturhiſtoriſcher
Hinſicht verleiht, eine große Menge landw. Geräte aus
Eiſen enthalten, wohl an 50 Stück. Es ſind darunter
vertreten Pflugſcharen, Gabeln, Aexte, Beile, Schippen,
Hämmer, Nägel, Meſſer, Bohrer, Lämpchen und eine
größere Anzahl noch unbeſtimmbarer Gegenſtände, welche
erſt gereinigt und unterſucht werden müſſen. Auch
mehrere Sigillataſcherben mit Töpferſtempeln wurden in
dem ſchmalen Fundamentgraben gefunden darunter der
ſeltenere COTTALVSTE (Cottalus fecit und der Stempel,
11ARTLALIS. Den hervorragendſten Gegenſtand des
Fundes bildet ein Gefäß aus Blei von etwa¼ Meter
Höhe, koniſch zulaufend, auf der Vorderſeite leicht gewölbt,
die Hinterſeite flach. Auf der Vorderſeite befinden ſich
vier, auf dem Voden zwei höchſt merkwürdige, gleichartige
bildliche Darſtellungen. Es ſind dies viereckige Felder,
auf denen ein römiſcher Imperator ſitzend dargeſtellt iſt,
vor ihm liegend der Schild, in der linken Hand das
Sgepter, in der rechten Hand die Figur einer Sieges=
göttin
tragend, wie ſie den Lorbeerkranz überreicht. Eine
Erklärung darüber, welchem Zweck dieſes eigentümliche
Gefäß wohl gedient haben mag, iſt zur Zeit noch nicht
möglich. Der ganze Fund dücfte wohl als Inventar
eines römiſchen Landwirtes zu betrachten ſein, der wegen
drohender Gefahr dieſe Gegenſtände vergraben hatte.
Die Form des Keſſels läßt auf das zweite Jahrhundert
nach Chriſtus ſchließen. Die Firma Doerr und Neinhart
wird den gangen Fund behufs Zuſammenſeyung. Kon=
ſervierung
und Nachbildung der Stücke, was eine ſehr
ſchwierige und zeitraubende Arbeit ſein wird, dem
römiſch=germaniſchen Zentralmuſeum in Mainz übergeben.
Wir dürfen wohl hoffen, daß dieſer intereſſante Fund
dem Paulusmuſeum einverleibt wird, in welchem er für
Altertumsforſcher einen beſonderen Anziehungspunkt
bilden dürfte, weil ein fo umſangreicher, einer beſtimntten
Veriode angehöriger Fund derartiger Geräte bisher noch
nicht bekannt geworden iſt. Wie wir erfahren, will die
genannte Firma im Intereſſe der Altertumswiſſen=
ſchaft
weitere Nachgrabungen an der Fundſielle veran=
ſtalten
. (Wormſ. 3t9.)
- Horchheim, 7. Nov. Bei dem kürzlich getauften
7. Sohn des Fabrikarbeiters Jakob Soldan hierſelbſt
hat Se. Kgl. Hoheit der Großherzog die Paten=
ſtelle
übernommen und dem kleinen Erdenbürger ein
anſehnliches Patengeſchenk übermitteln laſſen.
- Bingen, 6. Nov. In dem zum Hotel Diſtel
gehörigen Nebengebäude war geſtern Feuer aus=
gebrochen
; die Feuerwehr war ſofort zur Stelle, ſo daß
das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt blieb. Die Situa=
tion
war ſehr kritiſch; denn nebenan befindet ſich die den
Gebrüdern Göbel gehörige Kiſtenfabrik. Der entſtandene
Schaden iſt nicht bedeutend. Bei dem Ausrücken der
Feuerwehr ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Der
Feuerwehrmann Heinrich Schneider kam in der Rathaus=
ſlraße
zu Fall und geriet unter die Räder der Spritze.
Er erlitt dabei derartige Verletzungen am Kopf und an
der Bruſt, daß er nach Anlegung eines Notverbandes
nach Hauſe transportiert werden mußte. Sein Zuſtand
iſt bedenklich.
Ld. Friedberg. 6. Nov. Das hieſige Prediger=
ſeminar
begann geſtern ſein Winterſemeſter mit
13 Kandidaten. Nachdem 12 Herren am Schluß des
Sommerſemeſters abgingen, ſind nur 5 neue Kandidaten
eingetreten. An der Anſtalt wirken die beiden Pro=
feſſoren
Eger und Wuſter. An der Gewerbe=
Akademie hat dieſer Tage ebenfalls das Winter=
ſemeſter
begonnen. Das Inſtitut, welches erſt vor zwei
Jahren eröffnet wurde, erfreut ſich eines ſtets ſteigenden
Beſuchs, jetzt beträgt die Zahl der Studierenden bereits
70. Der Bau des Laboratoriums geht ſeiner Voll=
endung
entgegen. Mit dem Neubau eines Akademie=
Gebäudes ſoll nächſtes Jahr begonnen werden.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt. 7. Nov. Das Zentral=
komitee
der Deutſchen Vereine vom Roten
reug trat unter dem Vorſitz des Vise= Oberzeremonien=
meiſters
, Kammerherrn B. von dem Kneſebeck wiederum
zu einer Sitzung zuſammen. Nach Erledigung einer
Reihe geſchäftlicher Mitteilungen, worunter Bericht=
erſtattung
über die diesjährigen größeren Kolonnen=

übungen, ſowie über die Mitwirkung der Vereinsorgani=
ſation
bei der Hilfstätigkeit für die Ueberſchwemmten in
Schleſien, gelangten Anträge des Landesvereins vom
Roten Kreus in Koburg auf Beihilfe für das dortige
Marienhaus und des Anhaltiſchen Landesvereins in
Köthen auf Erſtattung von Ausbildungskoſten für
Krankenpfleger zur Verhandlung und Genehmigung.
Ferner, wurden Mittel, zu Ausrüſtungszwecken für
Sanitätskolonnen bewilligt. Dem Wiesbadener Verein
vom Roten Kreuz wurde in Gemeinſchaft mit dem
Preußiſchen Landesverein eine Unterſtützung gewährt und
eine weitere Zuwendung an die Genoſſenſchaft frei=
williger
Krankenpfleger im Kriege erörtert. Endlich er=
folgte
Beſchlußfaſſung über die Art der Anlegung von
Kapitalien. - Gegen den Beſuch von Waren=
häuſern
richtet, ſich ein Verbot, das der Rektor
einer Gemeindeſchule in der Tempelhofer Vorſtadt
kürzlich an ſeine Schüler erlaſſen hat. Nachdem ſchon
vor einiger Zeit Knaben bei der Verübung von
Diebſtählen, in einem benachbarten großen Waren=
hauſe
abgefaßt worden waren, haben in der letzten
Zeit wieder vier Schüler aus der gleichen Veranlaſſung
der Staatsanwaltſchaft angezeigt werden müſſen. Der
Rektor hat deshalb im Einverſtändnis mit der Direktion
des Warenhauſes verfügt, daß Knaben ohne Begleitung
Erwachſener die Verkaufsräume nur dann betreten
dürfen, wenn ſie einen Erlaubnisſchein von ihren Eltern
vorzeigen können.
Die geſtrige Zeugenvernehmung im Prozeß
Kwilecka drehte ſich hauptſächlich um den Leumund
Hechelskis und um die Anweſenheit der alten Andruſzewska
in Wroblewo am Tage der Entbindung der Gräfin. Die
meiſten Zeugen äußern ſich günſtig über Hechelski; nur
einer weiß vom Hörenſagen, Hechelski ſei ein Intrigant,
hetze die Leute aufeinander und richte mit anouymen
Briefen viel Unheil an. Die Zeugin Koch aus Poſen,
eine alte Vekannte der Andruſzewska, bekundet, dieſe be=
ſtätigte
ihr die Richtigkeit der Niederkunft der Gräfin
und klagte einmal, was aus Hedwig werden würde,
wenn ſie ſterbe. Unter der Menge der Uber die Ab=
weſenheit
der Andruſgewska vernommenen Zeugen, die
nichts genaues wiſſen, erklärt der Vogt Kaczmarek, er
wiſſe genau, daß am 27. Januar 1897 die Andruſsewska
in Wroblewo war; er erinnere ſich, daß die Andruſzewska
ihm aus Freude uͤber die eingelaufene Nachricht von der
Geburt des Knaben ein gutes Mittagbrot gab. Im
weiteren Verlauf der Zeugenvernehmung erklärt der
Wirtſchaftsinſpektor Bialecki trotz der Mahnungen des
Vorſitzenden, des Verteidigers und der Geſchworenen,
vorſichtig zu ſein, und troßzdem Hedwig Andruſzewska
ihm vorhält, er habe am 27. Januar ſeine von Wroblewo
zurückehrende Mutter mit den Worten begrüßt: 3ſt ein
Sohn angskommen zu die alte Andruſgewska ſei im
Januar 1897 nicht verreiſt geweſen. Er habe täglich bei
ihr geſeſſen und hätte ihr auch zur Reiſe einen Wagen
ſtellen müſſen. Dasſelbe bekundet die Zeugin Schledzik,
die Wand an Wand mit der Andruſzewska ſchlief. Der
Gerichtshof beſchließt auf Antrag des Staatsanwalts,
die Zeugen Kaczmarek, Bialecki und Schledzik wegen
Verdachts der Begünſtigung nicht zu vereidigen. So=
dann
berichtet Aſſeſſor Hickmann=Wronke über die Aus=
ſagen
der dort vernommenen Zeugen und hebt hervor,
daß gegen den Grafen ein ſpäter niedergeſchlagenes Ver=
fahren
wegen Anſtiftung zur Brandſtiftung ſchwebte.
Hierauf wurde die Verhandlung auf Montag vertagt.
Wieslnden, 7. Nov. Die bekannte Entſchädigungs=
klage
der Firma Most am; Chandon in Evernay
gegen die Schaumweinkellerei Söhnlein & Co. in
Schierſtein wurde heute von der Zivilkammer des Land=
gerichts
koſtenpflichtig abgewieſen. Es handelt ſich
um eine Million Mark, welche die franzöſiſche Firma
verlangt, weil die Schaumweinfirma Söhnlein & Co.,
allerdings im guten Glauben, fälſchlich behauptet hat,
bei der Taufe der Kaiſerjacht Meteoru in New=York
ſei Rheingolds verwendet worden, während tatſächlich
franzöſiſcher Schaumwein verwendet worden war. Die
Koſten dieſer erſten Inſtanz belaufen ſich auf 40 000
Mark. Das Gericht nahn weder unlauteren Wett=
bewerb
noch fahrläſſiges Verſchulden der beklagten
Firma an.
Mannheim, 5. Nov. Der 4. Bezirk der Genoſſen=
ſchaft
deutſcher Tanzlehrer hielt am Sonntag im
Tanzinſtitut des Herrn Kühnle einen Verbandstag ab.
an dem ſich die Mitglieder der Genoſſenſchaft deutſcher
Tanzlehrer aus mehreren Städten, wie aus Frankfurt,
Wiesbaden, Offenbach, Mainz. Darmſtadt, Kaiſerslautern,
St. Ingbert, Speyer u. ſ. w. beteiligten. Gegenſtand der
Veratung bildeten die Frage der Hebung und Pflege der
Tanzkunſt, das einheitliche Einſtudieren der Tourentänze
Françciſe, Quadrille la cour (Lanciers), ſowie die Feſt=
haltung
an einheitlichen Grundſätzen im Lehrſyſtem.
Ferner wurden verſchiedene Fälle unwürdiger Konkurrenz
eingehend erörtert. Nachdem der Vorſitzende, G. Grünert
aus Frankfurt, die Mitglieder zur regen Mitarbeit auf=
gefordert
hatte, ſchloß er die Beratungen. Hierauf ging
man zu den Uebungen über, wobei wieder mehrere neue
Tänze einſtudiert wurden.
Mannheim, 7. Nov. Im Prozeß Böhm beantragte
der Staatsanwalt zum erſten Teil der heutigen Anklage
gegen Böhm vier Jahre Gefängnis, gegen Henninger
zwei Jahre Gefängnis wegen Bankerotts unter Ver=
ſagung
mildernder Umſtände, und gegen die beiden
Angeklagten Holland und Dr. Kohlſtock je 4000 Mk.
Geldſtrafe. Ferner wegen begangener Verſchleierung
gegen Böhm ein Jahr Gefängnis, eine hohe Geldſtrafe
und fünf Jahre Ehrverluſt, igegen Henninger ſechs
Monate Gefängnis, eine empfindliche Geldſtrafe und ein
Jahr Ehrverluſt. Wegen Vergehens gegen das Aktien=
geſetz
und des Bankerotts bei der Rheinau=Geſellſchaft
ſoll auf das geſetzliche Strafmaximum erkannt werden.
Dresden, 6. Nov. Ein Strafverfahren gegen 15
gewerbsmäßige Spieler iſt nach ſiebentägiger
Verhandiung beendet worden. Angeklagt waren ein
Kaufmann, eine Anzahl Händler, ein Zigarrenvertreter,
ein Geſchäftsführer, ein Reiſender, ein Mechaniker, ein
Privatier, ein Weinſtubenbeſitzer und mehrere Gaſtwirte.
Geſpielt wurde Meine Tante, deine Lante= Tippen,
Siebzehn und vier= Pokern;, Mauſcheln;, Luſtige
Sieben und Knobeln'. Geſetzt wurden 20, 40, aber
auch 100 und 200 M., und nicht ſelten lagen 10000 M.
auf dem Tiſch. Die Opfer waren meiſt Dresdener Ge=
ſchäftsleute
oder Landwirte aus der Umgebung. Ihnen
wurden von den geriebenen Spielern, von denen eingelne
auf eine 30jährige Erfahrung zurſickblicken, auf einem Sitz
700, 1000, 1200, 1500, 2000. ja 6500 Mark G abgeknöpft,
ein Kaufmann verlor im ganzen 10000 M, ein Bäcker=
meiſter
ſein ganzes Vermögen von 50000 Mark Gh. Da=
bei
wurden Sektzechen in die Hunderte gemacht. Aber
auch Spielreiſen unternahmen die Gauner, einzeln und
in Gruppen, nach Bad Gaſtein, wo jeden Abend Umſäße
bis 3000 Mark erzielt wurden, nach Oſtende, Marienbad.
Baden=Baden, Nigza und Monte Carlo, nach den Renn=
plätzen
Deutſchlands und Oeſterreichs und nach Peſt.
Beſonders der Reiſende und Bereiter Herſchel fehlte bei

keinem Rennen; in Hamburg war er als Lämmchen
oder Herr Nittmeiſter' bekannt. Als Haupt der Bande,
die zu jeder Tages= und Nachtſtunde in den Kaffee= und
Wirtshäuſern zu treffen war, galt der Händler Lehmann.
Er war beſonders groß: in dem Trick, beim Würfeln
einen Würfel mit dem Finger am Becher feſtzuhalten,
ſo daß er immer eine beſtimmte Zahl warf. Deshalb
hatte er ſich auch noch wegen Betrugs zu verantworten.
Das Verfahren endete mit Verhängung von Gefängnis=
ſtrafen
von 1¼ Jahr, 10, 8. 6, 4 Monaten bis zu
100 Mark Geldſtrafe. Neben der Gefängnisſtrafe wurde
noch auf 2000, 1200, 800 bis 300 Mark Geldſtrafe er=
kannt
.
Paris, 6. Nov. DerTempsr meldet: Bei Fontenoy
landete heute vormittag ein Ballon. Im Korb be.
fanden ſich ein deutſcher Offigier in Aniform und
drei andere Herren. Auf dem Polizeikommiſſariat in
Guiſe erklärte der Offigier, er ſei der Hauptmann
von Abereron vom 39. Infanterie=Regiment. Der in
Düſſeldorf aufgeſtiegene Ballon iſt infolge eines Unfalles
verſchlagen. Die Luftſchiffer reiſten alsbald nach Düſſel=
dorf
zurück.
New=York, 6. Nov. Aus Virginia Eity wird ge=
meldet
: Bei einem Brande des Kearſarge= Verg=
werks
in Summet ſind 75 Bergleute umgekommen.
Man befürchtet, daß 50-75 Vergleute, die ſich noch unter
Tag befinden, ebenfalls umgekommen ſind.

Handel und Verkehr.
Für die auf den Schiffen der Oſtaſiatiſchen
Station einſchl. S. M. S. S.Sperber= und Möwei=
ſtationierten
Mannſchaften unſerer Marine bietet ſich
Gelegenheit zur portofreien Ueberſendung von
Weihnachtspacketen mit dem am 21. d. M. von
Hamburg abgehenden Dampfer Syriar der einen Ab=
löſungstransport
S. M. S.Möwe' und ein Rekruten
kommando der Marine=Feldbatterie des 3. Seebataillons
aufnimmt. Die Ankunft der Syriar in Hongkong
iſt am 31. Degember und in Lſingtau am 6. Januar
1904 zu erwarten.

Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröifentlichungen unter diejer Ueberſchrift übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
- Stadtmiſſiondurchdie=Freundinnen
junger Mädchenzu In der Donnerstagsnummer
vom 5. November leſen wir von der Miſſionstätigkeit
der Freundinnen an dem dienenden Mädchenperſonal.
Dieſe Miſſionsarbeit iſt ein von uns für unſere Stadt
lange gefühltes Bedürfnis, dem aber, ſoweit unſere Er=
fahrung
reicht, noch nicht abgeholfen iſt. Wir haben faſt
½. Dutzend Fälle vor Augen, wo Dienſtmädchen neu in
den Dienſt einer Herrſchaft traten, dieſe wartete darauf,
daß das Mädchen von einem Jungfrauenverein einge=
laden
und am Sonntag nachmittag abgeholt würde, aber
leider vergeblich. Vielleicht wiſſen die Freundinnen
gar nicht, wie in der Praxis noch manches zu wünſchen
übrig bleibt in der Fürſorge für die weibliche Jugend in
unſerer Stadt, möchten daher dieſe Zeilen ihnen und
ſonſtigen Arbeitern und Arbeiterinnen der Inneren Miſ=
ſion
die Anregung zu neuer intenſiver und extenſiver
Arbeit geben.

Darmſtadt, 9. November.
4 Die Abreiſederruſſiſchen Herrſchaften
und Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
nach Rußland erfolgte am Camstag nachmittag von der
Station Egelsbach aus, woſelbſt ſich um dieſe Zeit ein
lebhafter Verkehr entwickelte. Der Zugang zu dem Bahn=
ſteig
wurde von Geheimpoliziſten ſcharf bewacht, nur
diejenigen, welche ſich durch Polizeikarten oder ſonſtwie
ausweiſen konnten, erhielten Zutritt zu demſelben. Den
Raum außerhalb der Sperre durfte niemand betreten.
Schon eine halbe Stunde vor der Abfahrt der Herr=
ſchaften
hatten ſich die Herren Kreisrat von Hombergk
und Kreisamtmann Emmerling von Offenbach, ſowie
Herr Oberſtallmeiſter Frhr. von Riedeſel, welcher den
Großherzog nach Rußland begleitet, auf dem Bahnſteig
eingefunden. Um 3½ Uhr kam die Schwadron der Leib=
dragoner
unter Führung des Herrn Rittmeiſters von
Mackenſen von Langen her, woſelbſt ſie während der
Anweſenheit der höchſten Herrſchaften im Quartier ge=
legen
hatte, herangeritten und nahm auf der Nordſeite
des Bahnhofs vor dem Eingang zum Fürſtenzimmer
Aufſtellung. Gleich darauf trafen in zwei Wagen die
vier Großfürſtinnen, Prinzeſſin Eliſabeth und die jüngſten
Kinder des Prinzen und der Prinzeſſin Heinrich von
Wolfsgarten ein. Um 4 Uhr 5 Minuten kamen die
höchſten Herrſchaften in drei Automobilen herangefahren.
Im erſten ſaßen der Zar, der Großherzog und
Prinz Andreas von Griechenland, im zweiten
die Zarin mit einer Hofdame und im letzten die Prin=
zeſſin
Andreas von Griechenland mit einer
Hofdame. Gleich nach dem Eintreffen der Herrſchaften
fuhr der von 2 Lokomotiven gezogene kaiſerliche Hofzug,
der das Gefolge der ruſſiſchen Herrſchaften von Darm=
ſtadt
mitbrachte, geräuſchlos auf den Schienen dahin=
gleitend
, in den Bahnhof ein. Mit dem Zuge trafen
auch Prinz und Prinzeſſin Franz Joſef von
Battenberg ein, ferner der ruſſiſche Miniſter Graf
Lamsdorff, Oberſthofmarſchall von Weſterweller und Ge=
mahlin
, Herren und Damen des Hofſtaates und die
Adjutanten des Großherzogs, Fürſt und Fürſtin Kudaſchew
und die Herren der ruſſiſchen Geſandtſchaft, welche auf dem
Bahnſteig Aufſtellung nahmen, der Kommandeur des Leib=
Dragonerregiments Oberſtleutnant Frhr. von Waldenfels,
der ebenfalls mit dem Hofzuge gekommen war, über=
reichte
der Zarin ein Bukett aus roſa Nelken und Mai=
blumen
, ebenſo überreichte die Fürſtin Kudaſchew der
Jarin ein Bukett.
Zuerſt beſtiegen die Großfürſtinnen und die Prin=
geſſin
Eliſabeth den Hofzug. Sodann verabſchiedete ſich
die Zarin, die ſehr bewegt war und Tränen der Rüh=
rung
kaum unterdrückte, in herzlichſter und liebenswür=
digſter
Weiſe von jedem Herren und jeder Dame des
Gefolges einzeln mit Händedruck und küßte die Damen
auf die Wange. Auch der Zar und der Großherzog
verabſchiedeten ſich in huldvollſter Weiſe von allen An=
weſenden
. Darauf beſtieg zuerſt die Zarin, welche ein
lila Reiſekleid mit Pelzbeſatz trug, ſodann der Großherzog
und der Zar, welche in Ziil waren, den Hofzug, der
ſich alsbald unter den Hochrufen der Anweſenden und
der Egelsbacher Jugend in Bewegung ſehte.
Die zur Verabſchiedung erſchienenen fürſtlichen Herr=
ſchaften
fuhren mit Automobil nach Darmſtadt zurück,
die Kinder des Prinzen Heinrich von Preußen,
der ſchon mittags mit ſeiner hohen Gemahlin mit Auto=
mobil
nach Bonn gefahren war, verblieben noch bis zum
Abend in Wolfsgarten. Graf Lamsdorff reiſte
nicht mit dem Hofzuge, ſondern fuhr mit Herrn Oberſt=
hofmarſchall
von Weſterweller und Gemahlin, Ober
kammerherrn Frhrn. von Riedeſel, Fürſt und Fürſtin
Kudaſchew und den Herren der ruſſiſchen Geſandtſchaft
mit dem Zuge 4 Uhr 52 Min. in einem Salonwagen

[ ][  ]

Seiſe 12.

Daruiſtädter Tayblatt, Monkag, den 9. November 1903.

nach Darmſtadt zurück. Graf Lamsdorff reiſte abends
nach Petersburg ab.
Die Schwadron der Leibdragoner ritt alsbald nach
Abreiſe der höchſten Herrſchaften nach Darmſtadt zurück.
die Mannſchäften des Leibgarde=Regiments, die während
der Anweſenheit des Zarenpaares in Woifsgarten und
Egelsbach einquartiert geweſen war, wurden mit dem
Juge 4 Uhr 52 Min nach Darmſtädt zurückbefördert.
Enie halbe Skunde ſpäter war in Egelsbach wieder die
gewohnte dörfliche Slille eingekehrt.
Alich an unſerem Hofe' iſt es ſtill geworden. Mit
dem Zarenpaar, das diesmal länger als ſonſt zum Be=
ſuch
am Großh. Hofe geweilt hat, ſind auch Se. Königl.
Hoheit der Großherzog nebſt Prinzeſſin=Tochter auf einige
Zeit nach Rußland abgereiſt. wohin den Allerhöchſten
Landesherrn die beſten Wüniſche ſeiner treuen Untertänen
für eine glückliche Wiederkehr begleiten.
4 Der Alice=Frauenverein für Waiſen=
pfleye
Abteilund P veranſtaltete am Samstag abend
im Saalbau zum Beſten der Waiſen einen Unterhaltungs=
abend
mit Aufführungen, Buffets und Tanz, der ſich
eines guten Beſuches erfreuen hatte. Nach einer ein
leitenden Budertüre trüg Herr Hofſchauſpieler Kreide=
mann
einige humoriſtiche Gedichte mit bekannter Kunſt
vor, worauf ein eintereſtaltes Tanzpotpourri durch
28 junge Damen und Herren und Kinder zur Aufkührung
gelangte. Dasſelbe beſtand aus folgenden Tänzen!
5. Menuet, getanzt von Frl. Gnauth und Herrn Birn=
baum
. 2. Spaniſch. getanzt von Frl. Eliſabeth Merck=
Rieger, Frl. G. Schirmer: Frl. Hendſchelund
Frl. Rebel. 3. Walzer, getanzt von zwei Chineſinnen:
Gräfin Leiningen und Frl. Eliſabeth Merck=
Blankarts; zwei Chineſen: Herrn Morneweg
und Herrn Witkich; vier Japaneſinnen: Frl. Hickler.
Frl. Baſting. Frl. Cxamolini und Frl. Fauſt=
mann
. ½. Schmetterling=Polka, getanzt von Emili und
Hilde Merck, Wekalvon' Wäldenfels und
Elsbeth Fauſtmann. 5. Tyrolienne, getanzt von
Frl. von Starck, Frl-Mi Weber, Frl. Merck=
Eigenbrodt und Frl. Oſann. Oberheſſinnen: Roſe
Kleinſchmidt, Iſſe und Elſe Braun und Eli Koch.
6. Kleine Polka, getanzt von Martha Hickler und
harl Häbicht. 7. Schlüß=Galopp ausgeführt von
allen Damnen, Herren und Kindern. Die Tänze, welche
von der Ballettmeiſterin Frau Thiele=Leonhardt,
einſtudiert worden waren, wurden mit Grazie und vielem
Geſchmack ausgeführt und erregten das lebhafteſte Intereſſe,
ſo daß es gewiß allen Gäſten erwünſcht war, ſie wieder=
holt
zu ſehen. Jeder Tanz war in ſeiner Art hübſch und
eigenartig und das ganze bot ein abwechslungsreiches,
farbenfriſches und jugendlich=anmütiges Bild. Die nied=
lichen
kleinſten Tänzer und allerkleinſten Tanzerinnen
Martha Hickler und Wera von Waldenfels) machten der
Kunſt ihrer Lehrerin beſonders Ehre. Bewunderung er=
reaten
die wirklich ſchönen und geſchmackvollen Damen=
koſtüme
, namentlich die cineſiſchen japaniſchen und
ſpaniſchen. Unter denen mehrere koſtbare, echte ſich be=
faͤnden
. Auch die Tyrolerinnen und Oberheſſinnen ſahen
jehr nett und friſch aus. Nachdem Herr Kreidemann,
unter lebhaftem Beifall noch einige Humoriſtika vorge=
tragen
, machten die Mitglieder des Hoftheaters Frl.
Rödiger und Herr Schulze mit Solos und Duekten
aus Geiſha' den Beſchluß des Programms. Trotz ihrer
ſehr ſtark in Anſpruch genommenen Zeit hatten ſie es
noch ermöglicht, an dem Abend mitguwirken und ihre
neſchätzte Kunſt in den Bienſt des edien Zweckes zu ſtellen.
Die hübſch und empfindungsvoll vorgetragenen Lieder
fanden dankbarſte Aufnahme. Die Klavierbegleitung
hatte Frl. Wiſſel übernommen, welche durch die muſter=
gültige
Ausführung derſelben manche Berufspianiftin
überkraf.
Im großen Saale waren rechts und links der Bühne
eine Lebkuchenbude und ein mit Herbſtlaub geſchmackvoll
geſchmückter Blumenſtand aufgeſtellt. Aufs der linten
Eſtrade befand ſich eine Tombsla, die während der Zeit
der Verloſung förmlich belagert wurde. An den reich
beſetzten und ſchön geſchmückten Buffets im Gartenſaale
wurden Speiſen und Getränke von Damenhänden ver=
abreicht
. Die jungen Mädchen und Frauen, welche die=
ſelben
bedienten, trugen, die heſſiſchen Farben repräſen=
tierend
, weiße Kleider'mit Blumenſchmuck von roten
Nelken oderMohnblumen. In der rechten Ecke des
Saales war mit Kunſt und Geſchmack eine hölländiſche
Küche hergerichtet, in welcher Damen in der kleidſamen
holländiſchen Tracht Tee und Speiſen verabreichten. Für
die Gäſte waren im Gartenſaale reich gedeckte Tiſchchen
aufgeſtellt, an denen ſie, ſoweit es der beſchränkte Raum
geſtättete, ſich häuslich niederließen. Da die ihres Amtes
mit ebenſo vielem Eifer wie Liebenswürdigkeit waltenden
Damen alle Hände voll zu tun hatten, ſo dürften die
vereinnahmten Nickel Silber= und Goldſtücke ſich zu
einem ganz hübſchen Sümmchen aufgerundet haben.
Nachdem, un mit Vater Homer zu reden, die Be=
gierde
nach Speiſe und Trank geſtillt wax bezann der
Tanz im großen Saale, der ſich durch die Teilnahme der
ſchön und originell koſtümierten Damen und Herren be=
ſonders
hübſch und intereſſant geſtaltete, die einzelnen
Köſtüme konnten jetzt erſt recht in Augenſcheingenommen
und gewürdigt werden. Hicherlich werden die Veran=
ſtalter
ſowohl als auch die Teilnehmer mit Befriedigung
auf dieſen Abend zurückblicken.

Letzte Nachrichten.
W.B. Verlin, 8. Nov. Die,Norddeutſche Allg. 3t9."
teilt mit, der Kaiſer unterzog ſich geſtern einer Ope=
ration
eines Stimmlippen=Polypen durch Geheimrat
Schmidt. Die Operation iſt glatt verlaufen. Dem Kaiſer
iſt nur Enthaltung des Stimmgebrauchs auferlegt. Wie
die mikroſkopiſche Unterſuchung ergab, handelt es ſich
um durchaus gutartigen bindegewebigen Polypen. Heute
iſt der Reichskanzler zur Mittagstafel geladen.
W.B. Verlin, 8. Nov. Das heutige Bulletin meldet:
Der Kaiſer verbrachte den geſtrigen Tag ruhig im
Zimmer, ſchlief nachts ohne Unterbrechung. Das Ausſehen
der kleinen Wunde iſt durchaus zufriedenſtellend, Schmer=
zen
und ſonſtige Beſchwerden im Halſe ſind nicht vor=
handen
; Temperatur morgens 363, Puls 60.
Die,Nordd. Allg. 3tg. ſchreibt ferner: Das Ergebnis
der von Geheimrat Orth ausgeführten mikroſkopiſchen
Unterſuchung iſt folgendes: Der Polyp beſteht aus ſehr
weichem, nur wenige Zellen enthaltendem Bindegewebe,
das von regelmäßigem, überall ſcharf gegen das Binde=
gewebe
abgegrenztem Plattenepithel überzogen iſt. Ein
Teil der Bindegewebszellen enthält feine braune Pigment=
1öruchen. offenbar von früher ſtattgehabten kleinen
Blutungen herrührend. Der Polyp enthält eine größere

Miln dinldas vildade v3. nlDBelboal
um einen durchaus gutartigen bindegewebigen Polypen.
W.B. Potsdam, 8. Nov. Der Kronprinz reiſte
in Begleitung des Hofmarſchals v. Trotha 12½ Uhr
mittags nach Wernigerode ab.
1 Mannheim, 7. Nov. In dem Prozeſſe wegen
Zuſanimenbrüchs der Aktien=Geſellſchaft für chemiſche In=
duſtrie
wurde das Urteil gefällt=- Böhm wurde u
2 Jahren 3 Monaten Gefängnis und 3000 M. Geldſtrafe
oder 34 Wochen, Henninger zu 9 Monaten Gefängnis
und 150 M. oder 10 Tage verurteilt. Bei beiden wird
die Unterſuchungshaft voll angerechnet. Holland und
Kohlſtock wurden freigeſprochen.
Arolſen, 7. Nov. Königin Wilhelmina und
Prinz Heinrich der Niederlande ſind heute
Vormittag nach Schloß Loo abgereiſt.
WB. Poſen, 8. Nov. Der Sonderzug mit dem
ruſſiſchen Käiſerpaar iſt um 9 Uhr Vormittags
hier eingetroffen und nach kurzem Aufenthalt weiter=
gefahren
.
Rom, 7. Nov. Die Tribunar ſagt in einem Leit=
artikel
über die heute gemeldete Abberufüng des
ruſſiſchen Botſchafters, es ſei ſicher. däß die
Nachricht in Stalien mit Genugtuung aufgenommen
werde Es beſtehe jetzt kein Zweifel mehr daß bei der
Entſcheidung des Kaiſers Nikolaus, ſeine Reiſe nach Rom
aufzuſchieben, Nelidows Wort einen entſcheidenden En=
fluß
ausgeübt habe. Barrsre und Nelidow hätten die
Aufgabe Zehabt, die Sympathie Italiens für Frankreich
und Rußland zu gewinnen. Barrere habe ſein Werk mit
der Reiſe des Königs von Italien nach Paris gekrönt.
Durch Nelidows Vorgehen ſei die italieniſchruſſiſche Herz=
lichkeit
erkaltet. Italien müſſe ſich freuen, daß Kaiſer
Nikolaus und die ruſſiſche Regierung durch die Abberufung
Nelidows Italien die volle Genugtuung gegebeſhabe.
die es verdiente. Dieſe ſei umſo größer, weil Nelidow
durch den Fürſten Uruſſöw erſetzt werde, der von Paris,
dem wichtigſten Poſten der ruſiſchen Diplomatie, komme.
Paris, 7. Nov. (Kammer) Jaures bringt eine
Interpellation ein bezüglich der Weigerung der Arbeit=
geber
von Armentieres, das von den Ausſtändigen vor=
geſchlagene
Schiedsgerichtsverfahren anzunehmen. Er be=
ſchuldiste
die Arbeitgeber, den Herpflichtungen, die ſie
friher bezüglich ihrer Arbeiker eingegangen ſeien, nicht
nachgekommen zu ſein und die Arbeiter getäuſcht zu haben,
deshalb weigerten ſie ſich auch, das Schiedsgerichtsver=
fahren
anzunehmen. Redner weiſt auf die niedrigen Löhne
und das Elend der Arbeiter in Armentisres hin und be=
antragt
, die Kammer ſolle die Wiedetaufnahme der
Schiedsgerichtsvorſchläge gemäß dem Geſetze veranlaſſen
und eine Kommiſſion mit der Unterſuchung über die Laͤge
der Spinnereiarbeiter in Armentisres beauftragen. Dan=
ſette
ſuͤiberal verteidigt die Arbeitgeber und meint, die
Urſache des Uebels ſei die Kriis, welche die Leineninduſtrie
durchzumachen habe. Handelsminiſter Trouillot erklärt,
die Regierung werde alles zu gunſten des Schiedsgerichts=
verfahrens
tun. Mit der Ernennung einer parlamentariſchen
Kommiſſion die eine Unterſuchung uber die Seineninduſtrie
anſtellen ſolle. ſei er einverſtanden. Der Miniſter erklärt
ſich ferner mit der von Janrss eingebrachten Tagesordnung
einverſtanden, in welcher die Wiederaufnahme Ses Schiedss
gerichtsverfahrens und die Ernennung einer Unterſuchungs=
kommiſſion
verlangt wird. Dieſe Tagesordnung wird mit
512 gegen 2 Stimmen angenommen.
- WB. Haris, s. Nov.- Bei der Bergwettfahrt
der Motorwagen. welche heute bei Gailon im De=
partement
Seine et Oiſe ſtattfand, wurden zwei Fahrer,
Danjan und Lambart, deren Wagen in den Straßen=
gräben
geſchleudert wurden, getötet; außerdem wurde ein
Fahrer lebensgefährlich und einer ſchwer verwundet.
Hang, 7. Nov. In der heutigen Sitzung
des Schieösgerichts in der Venezolaniſchen
Angelegenheit erklärte der italieniſcher Vertreter
Pieranioni, die gegen die Anwendung von Gewalt vor=
gebrachten
Einwände ſeien ſentimentä; die Blockade habe
ausgezeichnete Erfolge gehabt. Venezuela habe ſeine Ver=
antwortlichkeit
für die durch den Bürgerkrieg herbeige=
führten
Schäden anerkannt: Amerika ſei von der Ein=
bildung
zurückgekommen, daß die Monroedoktrin eine
Einmiſchung Europas zum Schutze ſeiner Staatsange=
hörigen
verbiete. Bowen ſei nür ermächtigt geweſen.
mit den Blockademächten zu Unterhandelr; erſt nachdem
auf die Zuſage einer Garantie für die ſofortige Bezahlung
der Forderungen die Blockade aufgehoben worden ſes.
habe Bowen erklärt, daß die übrigen Mächte an den
30 Prozent der Zölle teilnehmen müßten.
Waſhinaton, 7. Nov. Staatsſekretär Hay erließ
heute eine Erklärung, die das Vorgehen Rooſevelts in
der Panamafräge rechtfertigt. Dieſes befinde ſich nicht
nur in ſtrengſter Uebereinſtimmüng mit den Grundſätzen
der Gerechtigkeit und Billigkeit, ſondern ſei äuch der einzig
mögliche Weg, die den Vereinigten Staatenzuftehenden
verkragsmäßigen Rechte und Pflichten innezuhalten. Hay
geht näher Aüf den Vertrag von 1846 ein, worin Neu=
Granada den Vereinigten Staaten den Durchgangsverkehr
auf allen ſchon beſtehenden oder ſpäter zu bauenden Ver=
kehrsverbindungen
gewährleiſtet. wogegen ſich die Ver=
einigten
Staaten für die Neutralität Jes Iſthmus ver=
bürgen
ferner aber die Souveränitäts= und Eigentums=
rechke
Neu=Granadas auf das bezeichnete Gebiet garantieren.
Er ſett weiter auseinander, daß die im Vertrage von 1846
von Neu=Granada gewährte Konzeſſion ſeitdem durch die
Erwerbung von Hawai und der Philippinen überaus
wertvoll geworden iſt-Die Vereinigten Staaten hätten
ihr Recht auf die Beaufſichtigung des Durchgangsverkehrs
nicht dürch Nachläfſigkeit in der Geltendmachüng ihrer
Rechte der Erfüllung der ihnen durch den Vertras aufer=
legten
Verpflichtungen verwirkt. Nach dem Aufſkand in
Panama, deſſen Urſache augenſcheinlich in dem Nichtzu=
ſtandekommen
des Panamakanalvertrages zu ſuchen ſei,
ſer die Haltuͤng Rodſevelts darauf gerichtet geweſen, den
Handel ohne Erſchwerung aufrechtzuerhalten und nach
Einſetzung der neuen Regierung in Panama dieſe anzu=
erkennen
. Der Prüſidenk habe zu einer friedlichen Rege=
lung
geraten. Im Intereſſe der Ziviliſation habe er der
Welt bekanntgegeben, daß die Vereinigten Staaten den
inneren Zwiſtigkeiten über Panama Einhalt tun würden.
Viemais habe das Staatsoberhaupt eine tlarer zutage
liegende Pflicht erfüllen gehabt, als die Rooſevelt ob=
liegende
, den freien Burchzafgsverkehr uber den Rhnlks
zu ſchützen im Intereſſe Panamas, Culumbiens, der Ver=
einigten
Staaten und des Welthandels.
0 B. Waſhinoton. 8. Nov. Das Kanonenboot
Newporti erhielt den Vefehl, mit größter Beſchleu=
nigung
von Savannah nach Santo Domingo abzugehen.
WB. New=York, 8. Nov. Nach einem Telegramm
aus Santo Domingo hat der dortige euͤtſche Könful
gegen die Schließung der Häfen im Norden der Inſel
Einſpruch erhoben.

Rummer 263.

Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Mitteilung.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß es Gott dem All=
mächtigen
gefallen hat, meinen innigſtgeliebten
Gatten, unſeren guten Vater, Großvater und
Schwiegervater
(19346
Herrn Heinrich Meistor
nach langem ſchweren, mit großer Geduld
getragenen Leiden im 58. Lebensjahre heute
zu ſich zu rufen.
Darmſtadt, den 7. November 1903.
vie trauernden Hinterbliebenen:
Rath. Heister Wwe., geb. Reitz,
Familie ſean Weissheimer.
Die Beerdigung findet Dienstag. 10. Novbr.,
nachmittägs 1½ Uhr, vom Sterbehauſe,
große Ochſengaſſe 24, aus ſtatt.

Codes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute hat Gott der Herr unſeren lieben
kleinen
(19337
Theodor
nach achttägiger Krankheit wieder zu ſich ge=
rufen
.
Landgerichts-Direktor Kolb
und Frau.

Darmſtadt, den 7. November 1903.

Todes-Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die
ſchmerzliche Anzeige, daß mein innigſtgeliebter
Gatte, unſer guter Vater, Großvater, Schwie=
gervater
, Bruder, Schwager und Onkel
Herr M. Meyer
nach längeren, ſchweren Leiden im 62. Lebens=
jahre
heute nachmittag ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 8. November 1903.
Bie tieftrauernden ginterbliebenen:
Johanna Heyar, geb. Herz.
Belene Siern, geb. Meyer.
Die Beerdigung findet Dienstag, 10. Novbr.,
nachmittags ½3 Uhr, vom Sterbehaus,
Lüiſenplatz 1, aus ſtatt. (934]
Blumenſpenden dankend verbeten.

Dankſagung.

Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem ſchweren Verluſte ſagt innigen Dank
Familie Leh.

Nieder=Ramſtadt, Mainſondheim,
Jägersburg und Zuzenhauſen,
(19311
den 6. November 1903.

Tageskalender.
Hoftheater, Anfang ½7 Uhr: Wallenſteins Lagers,
hierauf Die Piccolominis.
Könzert um 7 Uhr im Reſtaurant Kratſch.
Konzert um 18 Uhr im ReſtaurantMekropoles.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 29.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 10. November.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Baumaterial=ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr im
Darmſtädter Hofn.
Gewerbe=Bibliothek u. Vorbilderſammlung. Der
Leſeſaal iſt geöffnet an allen Wochentagen von
10L2. und 2½5, Uhr (Samstag Mittag aͤusge=
nommen
). Leſeabende: Dienstags und Freitags
abends von 8-70 ſherd

Druck und Verlag: 8. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldgeſtel. für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.