Darmstädter Tagblatt 1903


03. November 1903

[  ][ ]

20GO8
Inſerate

Abonnemenkspreis

166. Jaßrgang.

monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mk.,
halbjährlich 5 Mr. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 25. en
Beſſungen von Blößer Beſſungerſtraße
Nr. 18 und Schießhausfkr. Ar. 14. ſowie Autz=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Dienstag, den 3. November.
1903.
N6 258.

B e k a n n t m a ch u ng.
Betreffend: Schießübungen.
Truppenübungsplatze bei Darmſtadt für die Zeit vom 10. November bis
10. Dezember l. Js. zur öffentlichen Kenntnis. Die Abſperrungsgrenze ſowie die
Dauer der Abſperrung ſind in der Zuſammenſtellung angegeben.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graneh.
(18959
Zuſammenſtellung
der Schießtage auf dem Truppenübungsplatze bei Darmſtadt für die Monate
November und Dezember 1903. Zur Verhandlung über den Plan und die zu leiſtenden Entſchädigungen,
zur Entgegennahme etwaiger Einwendungen und Anträge und zur Unterſuchung
laller Verhältniſſe, welche für die Beurteilung der Einwendungen, für die Ent=
Nachſtehend bringen wir eine Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem ſſchädigung eines jeden Berechtigten, für die Sicherheitsleiſtung und die Aus=
dehnung
der Enteignung von Einfluß ſind, wird Tagfahrt vor der Lokal=
kommiſſion
auf Wittwoch, den 9. Dezember l. Js. in dem Gebäude des
Großh. Kreisamts Darmſtadt (Sitzungsſaal des Kreis= und Provinzial=
ausſchuſſes
). vormittags 10 Uhr anberaumt.
Die Eigentümer, Pächter, Mieter und ſonſtige an den abzutretenden Grund=
ſtücken
perſönlich Verechtigte, ſowie alle übrigen an der beantragten Enteignung
Beteiligten werden aufgefordert:
1. Einwendungen gegen den Plan bei Meidung des Ausſchluſſes und An=
nahme
der Einwilligung in die beanſpruchte Abtretung oder Beſchränkung,
2. Erklärung auf die angebotene Entſchädigungsſumme bei Meidung der
Unterſtellung der Annahme des Angebots,
3. Anträge auf Ausdehnung der Enteignung bei Meidung des Ausſchluſſes
mit ſolchen,
4. Antrläge auf Aufrechterhaltung beſtehender Laſten (Art. 19 des Geſetzes)
bei Meidung des Ausſchluſſes mit ſolchen,
5. Anträge auf Einrichtung und Unterhaltung von Anlagen, welche für die
benachbarten Grundſtücke oder im öffentlichen Intereſſe zur Sicherung
gegen Gefahren und Nachteile notwendig ſind oder notwendig werden
bei Meidung des Ausſchluſſes mit ſolchen,
6. etwaige noch unbekannte Anſprüche und Rechte an die zu enteignenden
Grundſtücke bei Meidung des Ausſchluſſes mit ſolchen,
in dem obenerwähnten Termin vom 9. Dezember l. J3. vorzubringen.
Darmſtadt, am 30. Oktober 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
118958
von Graney. Datum Tag Truppenteil Dauer
Abſp=
von
der
errung Die Abſperrung
erſtreckt ſich 10. Non Dienstag II. Btl. Inf.=Regt. 115 2⁄₈ M. 60 N. bis zum Landgraben II. Mittwoch II. 115 80 V 10 N. 12. Donnersta II. 115 geo V. 1eo N. 17. Dienstag I. Vtl. Inf=Regt. 115 12⁄₈ M. 6 N. 18.- Mittwoch I. 115 8oo V. 10 N. 19. Donnerstagl I.½ 115 80 V. 100 N. 3. Des. Donnerstag 1I. Vtl. Füſ=Regt. 80 go V. 4e. N. L Freitag- III. 80 7os V. 30 N. 9. Mittwoch II. Vtl. Inſ=Regt. 15 9o V. 400 N. 10. Donnerstagl 9III. 115 750 V. 4o N. Vergebung
von Steinbrucharbeiten.
Das Brechen von ca. 1000 Kubikmeter
Steinen in dem ſtädtiſchen Bruch am
Kirchenweg ſoll verdungen werden
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1. während der Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bisl
Freitag, den 6. November l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
2. 4eller. w(18987im Sn unſer Genoſſenſchaftsregiſter
a8 erfolgte heute hinſichtlich des
Rohſtoff=Vereins der Schuhmacher
e. G. m. u. Hitpfl., Darmſtadt,
folgender Eintrag:
Joſef Seibert t aus dem Vorſtand
ausgeſchieden, an ſeine Stelle wurde in
der Generalverſammlung vom 21. Sep=
tember
1903 Schuhmachermeiſter Georg
Wedel in Darmſtadt gewählt. (8966
Darmſtadt, den 26. Oktöber 1903.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
In unſer Handels=Regiſter iſt heute
bezüglich der Aktiengeſellſchaft Oden=
wälder
Hartſtein=Induſtrie; zu Ober=
Namſtadt eingetragen worden:
In der fünften ordentlichen Ge=
neralverſammlung
der Aktionäre vom
13. Juni 1903 iſt die Erhöhung des
Aktienkapitals durch Ausgabe neuer
Aktien bis zum Betrage von 350000
Mark beſchloſſen worden. (8967
Darmſtadt, am 30. Oktober 1903.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Zu verkaufen:
Ein eleg Hochzeitsanzug nebſt Zylinder
f. mittl. Fig, F. neu, eine Akkord=Zither
mit Noten u. ein Zimmerofen f. Kohlen=
G8151
brand in gut. Zuſtand.
Näheres in der Expedition. B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Antrag der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Darmſtadt auf Ein=
leitung
des Enteignungsverfahrens bezüglich des zur Anlegung der
Wenckſtraße zwiſchen Pankratius= und Heinheimerſtraße erforder=
liches
Teiles der Hofraite Pankratiusſtraße Nr. 25.
Die Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt hat auf Grund der Artikel 1
und 2 des Geſezes vom 26. Juli 1884 (abgeändert durch Geſetz vom 17. Juli
1899) Die Enteignung von Grundeigentum betr. bei der unterzeichneten Be=
hörde
Antrag auf Einleitung des Enteignungsverfahrens bezüglich des zur An=
legung
der Wenckſtraße zwiſchen Pankratius= und Heinheimerſtraße erforderlichen
Teiles der nachſtehend bezeichneten Hofreite Pankratiusſtraße Nr. 25, geſtellt.
In Anſpruch genommen wird: In A.
Grundſtück Eigentümer: ſeine Flache
von Flur 1V
Nr. 348⁵⁄
Es n
nebſt Antr=
v

auf dem St 1. Weißbinder Heinrich Ludwig Erb Witwe, Eleonore,
geb. Müller in Darmſtadt.
2. Georg Seibel Ehefrau, Eliſabeth, geb. Erb in
Darmſtadt.
3. Ludwig Deſor Ehefrau, Luiſe, geb. Erb in Darmſtadt.
4. Zimmermann Wilhelm Erb in Darmſtadt.
5. Heinrich Erb in Amerika, unbekannt wo, abweſend.
6. Ludwig Erb in Amerika, unbekannt wo, abweſend.
7. Johannes Hübner Ehefrau, Marie, geb. Erb in Darm=
ſtadt
.
8. Fuhrmann Friedrich Erb in Darmſtadt.
9. Häfner Georg Philipp Erb in Darmſtadt.
vird dies mit dem Anfügen öffentlich bekannt gemacht, de
a9 auf der Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt
vom 16. November bis 30. November l. J.
ſtadthaus zu Darmſtadt zu jedermanns Einſicht offen ! 89 9m ge=
meſſen
,
92 Am re=
duziert
.




ß der Plan
5.
liegen wird. 10
Bekanntmachung.
Die Vorerhebung des Schulgeldes
für das Großherzögliche Realohm=
naſium
u. deſſen Vorſchule, die Ober=
Realſchule, die Viktoriaſchule, die
Vorſchule der Gymnaſien und die
beiden Mittelſchulen für das
1V. Vierteljahr 1903
findet Mittwoch, den 4. November,
nachmittags von 215 bis 5 Uhr, in
unſerem Dienſtlokal, Grafenſtr. 28. ſtatt.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1903.
Die Stadtkaſſe.
(8884s
Daub.
n einige Zentner abzugeben.
1O6I6VVoll Mauerſtr. 20. (E8s5oz

Ghinarro.
Von Don Jacinto Coriano Eſteve.

Aus dem Spaniſchen von Mathilde Beck.
Nachrus verboten.
Es trat eine Pauſe ein. Lolilla, an die Wand
gelehnt, ſtarrte den Kleinen voll Schrecken, Staunen
und etwas Neugier an. Eine innere Stimme ſagte
ihr, daß ſie etwäs Ernſtes vernehmen ſollte und der
kleine Körper des Jünglings ſchien vor ihren Augen
zu wachſen. Den Kopf auf die Bruſt gehängt, dachte
Chinarro nach. Endlich ſagte er:
Wir wuchſen zuſammen auf. Du als Tochter
und Königin des Hauſes, ich als der arme, aus Mitleid
Aufgeleſene. Und als die Zeit kam, liebteſt Du...
einen anderen. Mir wurde es eines Tages klar, daß
ich . . Dich liebte, und Eſel, der ich war
ſchon lange geliebt hatte, ohne es zu wiſſen. Da
betrachtete ich Dich und dann mich und .. verfluchte
die Stunde, in der ich geboren wurdel Es war un=
möglichl
Wie konnte der arme Gaſſenjunge nach Deiner
Liebe ſtreben, der Findling, häßlich, ſchwach, elend,
ohne Mutter, ohne Lebensſtellung, ja ohne Name,

der nur Chinarro, Chinarete hieß und dem Du aus
Mitleid die Ueberbleibſel des Eſſens gabſt.
Chinarro, ſchweig, um Göttes willen ſchweigl
Nein, das kann ich nicht. Ich muß Dir alles
ſagen. Dieſer Menſch, dem Du gut warſt, raubte
Dir die Ehre..
Lola bedeckte das Geſicht mit den Händen und
brach in Schluchzen aus.
Weine nicht. Er tat es - er zahlte esl Ich
ſchwöre Dir, daß ich es zu ſpät erfuhr - ſonſt wäre
es vielleicht nicht geſchehen. Doch wenn es unmöglich
war, daß Du mein ſein konnteſt, ſollteſt Du wenigſtens
glücklich ſein, und ich ſagte mir: für ſie mußt Du
Dich opferni Ich verehrte Dich ſo, daß ich gern mein
Leben laſſen wollte, um Dich glücklich zu ſehen.
Welchen Wert hatte es ohne Dich? Ich ging in die
Kaſerne, meldeke mich als Freiwilliger nach Cuba,
und geſtern als mich das Los traf, früher als ich es
gedacht, erfuhr ich im letzten Augenblick wie eine
Gottesfügung. daß der ſchmutzige Paco wieder um
Dich herümſchleicht und das Glück zu zerſtören ſucht,
das Dich mit Tomas erwartet. Ich ſuchte ihn auf
und forderte ihn zum Kampf. Ich ſpielte mein Leben

für Dich und gewann. Jetzt weißt Du alles. Deine
Mutter nahm mich auf, Du gabſt mir Brot, Schutz
und ſchweſterliche Liebe. Ich gebe Dir das Glück
auf Köſten des meinigen. Ich bringe Dir Ruhe,
indem ich mich zum Mörder machte. Jetzt ſchulde
ich Dir nichts mehr.
Schluchzend fuhr er mit den Fäuſten nach den
Augen und brach in Weinen aus. Nach einer kurzen
Weile ſprach er weiter:
Ich gehe auf immer. Wenn mich der Tod nicht
findet, werde ich ihn ſuchen. Doch erſt wollte ich
Dir alles das ſagen, damit Du für mich beteſt.
Tomas braucht nichts zu wiſſen, denn auch ich will
nichts von ihm. Rur Beine Gebete und Deine Er=
innerungen
. Doch jetzt lebe wohll
Entſchloſſen ging er auf die Türe zu. Schon
wollte er die Schwelle überſchreiten, als Lola herbei=
lief
und in nervöſer Haſt ſagte:
Warte.
Ein Amulet abnehmend, das ſie immer getragen
hatte, legte ſie es dem kleinen Trompeter um den
Hals, ſuchte ſeine Hand, drückte ſie innig zwiſchen

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag. den 3. November 1903.

Aummer 258.

Städtiſche Straßenbahu.
Nachdem die Strecke Taunusſtraße-Saalbau entſprechend verlängert worden
iſt, verkehren die Wagen nunmehr bis zur Einmündung der Heinrichſtraße in
die Heidelbergerſtraße. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß für die Linie
Landskronſtraße-Schloßgartenplatz außer den bisherigen Halteſtellen noch eine
(18964
Halteſtelle an der Kahlertſtraße errichtet worden iſt.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1903.
Städtiſche Straßenbahn=Verwaltung.

Bekanntmachung.
Der Voranſchlag der Gemeinde Ober=Ramſtadt pro 1904ſ05 liegt von
Mittwoch, den 4. November 1903 ab acht Tage lang auf dem Rathauſe
zur Einſicht der Intereſſenten offen.
(18963
Ober=Ramſtadt, am 1. November 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Fritſch.

Laſelochs-Verſteigerung.
Donnerstag, den 5. November l. J., nachmittags 1 Uhr,
wird in hieſigem Faſelſtall ein zur Zucht nicht mehr geigneter, gutgehalteuer
Faſelochs öffentlich verſteigert.
Gundernhauſen, am 30. Oktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gundernhauſen.
(8965
Schütz.

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Bitte um Beachtung der Schaufenster!
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Hittags von 1 bis 2½ Uhr ist das deschäft geschlossen.
Einem geehrten Publikum vou Darmſtadt und Umgegend die ergebene
Mitteilung, daß ich mich mit dem heutigen Tage als
ärntlich geprüfter
Hasseur und Hrankenofever
etabliert habe.
Durch langjährige Tätigkeit in größeren Hoſpitälern, unter anderen in
der Hgl. Charits und dem Hrankenhauſe Friedrichsheim in Lerliu,
und zulehzt im Furhaus des Herrn Hofrat Dr. Aermagen, Herrenalb,
bin ich im Stande, allen Anforderungen der geehrten Herrſchaften in fach=
gemäßer
Weiſe gerecht zu werden.
Um geneigten Zuſpruch bittet
(8332a
Hochachtungsvoll
Wilhelm Schulze, hügellahe 2.
Darmstadt.

den ihren und ſchob ihn ſanft zur Türe hinaus mit
den Worten:
Ich werde Dich niemals vergeſſen. Die heilige
Jungfrau, die Du von nun ab bei Dir führſt, möge
Dich beſchützen. Täglich will ich für Dich beten.
Geh, geh jetzt ... lebe wohl!
I1. Viva Espanal
Es war der Ruf, der von allen Lippen tönte.
Die Eingeborenen in den Kolonien hatten zu den
Waffen gegriffen, und nun hieß es, das Vaterland
verteidigen, ſiegen oder ſterben.
Zwei Regimenter ſollten abgehen, das von Chinarro
und ein anderes. Als ob die Sonne teilnehmen wollte
an der fieberhaften, nationalen Begeiſterung, ſtieg ſie
an jenem Morgen herrlicher auf denn je. Madrid
wollte den getreuen Kriegern einen Abſchied bereiten,
der ſeiner würdig war. Ueberall wehten Fahnen mit
den Nationalfarben. Ein jeder wurde mit patriotiſchen
Rufen und lärmendem Beifall begrüßt. aus allen
Herzen quoll ſtürmiſche Vaterlandsliebe.
Das Toben und Schreien der Menge übertönte
die Muſik, zu deſſen Klängen das Regiment marſchierte.
Als die Soldaten den freien Platz an der Calle de
Atocha erreichten, kam ein Adjudant die Straße herauf=
geritten
zum Oberſt und machte ihm eine Meldung.
Es war der Befehl, ein paar Minuten ſtill zu ſtehn,
um dem andern Regiment, das ſchon auf dem Bahn=
hof
war, Zeit zur Einladung der Truppen zu laſſen
und ſo Verwirrung und Unordnung zu vermeiden.
Der Halt erregte die Neugier des Publikums, das für
einen Augenblick in dem Ohren betäubenden Lärm
inne hielt. Dank dieſer verhältnismäßigen Stille hörte
Chinarro hinter ſeinem Rücken rufen:
Chinarrol Chinarrol
Er fuhr hermm. Die Stimme war ihm wohl=
bekannt
. Es war ſein kleiner Liebling, Melital Tomas

hielt ſie in den Armen. Aufgeregt klatſchte ſie in die
Hände und rief ſo laut ſie nur konnte, um die Auf=
merkſamkeit
des Trompeters auf ſich zu lenken.
Chinarro ſtürzte auf die Kleine los, riß ſie ſtürmiſch
in die Arme und bedeckte ihr Geſichtchen mit Küſſen.
Die umſtehenden Zeugen dieſer Szene brachen beim
Aublick der beiden in Worte des Bedauerns und Mit=
leids
aus . . Chinarro, mit der Kleinen im Arm,
drängte ſich wieder mitten in die Soldaten, die un=
willkürlich
Platz machten, und die Menge folgte ſtaunend
dem ſeltſamen Vorgang.
Entſchloſſen ſchritt Chinarro weiter, bis er zur
Fahne des Regiments kam. Mit heftiger Bewegung
riß er die Mütze vom Kopfe und grüßte die ruhmvolle
Standarte wie ein Heiligenbild. Dann faßte er die
hübſche Kleine an den Beinen und ſie emporhebend
ſo hoch er nur konnte, rief er ihr mit weittönender
Stimme zu:
Küſſe ſie, Melital
Jubelrufe, Händeklatſchen, Beifallsgeſchrei der
Mengel Aller Augen füllten ſich mit Tränen und
mitten in der zündenden Begeiſterung, in dieſem ein=
mütigen
Pulsſchlag eines ganzen Volkes, faßte die
Kleine die wehende Fahne und küßte ſie nicht ein, ſondern
viele Male.
Ohne beſonderen Befehl, wie ein Verſchmelzen
des Gefühls von Militär und Volk, ſtimmte die
Muſik die Nationalhymne an. Chinarro und die
Kleine wurden beſtürmt, umfaßt von hundert Armen.
Ein hübſches, friſches Mädchen bahnte ſich einen
Weg durch die menſchliche Mauer, nahm das gerührte
Geſicht des Trompeters zwiſchen die Hände und
drückte ihm zwei ſchallende Küſſe auf die Wangen.
Ein zweiter Adjudant meldete den Befehl zum
Abmarſch. Der Oberſt, der von ſeinem Pferd
herunter den Auftritt mit angeſehen hatte, trat feſter
in die Bügel, ſchluckte ſeine Rührung hinunter, biß

auf die Enden ſeines Schnauzbartes und ſagte zu
Chinarro, der ſchluchzend und verweint auf ſeinen
Poſten zurückkehrte:
Blaſe, Kleiner, blaſel
Chinarro reichte Tomas das Kind, wiſchte ſich
die Tränen ab und ſagte:
Gott möge Euch ſchützen!
Dann packte er die goldene Trompete und gab
das Signal.
Die militäriſche Maſſe ſetzte ſich in Bewegung,
das Geſchrei des Volkes ertönte von neuem, Fahnen
und Tücher wehten, und zwiſchen Beifalls= und
Schmerzensrufen ſchlängelte ſich die Truppe unter
den Strahlen der Sonne wie ein buntes Band die
Calle Atocha hinunter.
12. Schluß.
Der Arzt des Militärlazaretts von Guanabacao
trug die am Tage vorher Geſtorbenen in die Toten=
liſte
ein.
Bett 76. Gelbes Fieber. Wer lag darin?
Lazarettgehilfe ernſt:
Chinarro, Stabstrompeter.
Chinarro .. 2 Chinarro, was ſoll das? Sein
Names
Chinarrol
Zum Donnerwetter! Das iſt doch kein Namel
Es war nichts zu machen. Von einem anderen
Namen war nichts bekannt. Einen Augenblick zögerte
der Arzt, dann ſchrieb er:
Nr. 76. Gelbes Fieber. Ein Mann (Chinarro
genannt, Stabstrompeter im xten Regiment).
Ohne es zu wiſſen hatte er dem armen Jungen
die beſte Grabſchrift gegeben. Das war er geweſen!
Ein Mannl
(Aus Blanco y Negro, Madrid.)

[ ][  ][ ]

lir
50
Leinen

Sundehen.
pissen
mit
Volant

M.
garn H
D. A. C.
Pfo.
weiß

gezeichnet

Seiek-
5.
goide 7
großes Pfo.
Farbenſort. ( Arbeits=
beutel
50
Filz
gezeichnet Pfg. Hoſen=
träger
6l.
Stramin
Pfg.
Paar Beiſe=
48
Vereſſairetz
3f9.
gezeichnet Schuhe
Stramin
Paar Pf

Gick-
garn
6
). M. C.
59.
rotu. blau )

Tinten=
iöſcher
75
Filz
gezeichnet Pfo.
Tinten=
( wiſcher 13
Filz
gezeichnet )
Poſharten.
haller 58
Filz
5f9.
gezeichnet

Schlüſel=
taſcgen
34
Filz
gezeichnet Pfg.
Aſchen=
hecher
2h
Filz,
gezeichnet Pfg

Kinder=
Hand= 5l.
arbeiten
Karton
Ahr=
panköheln
5
Filz
Pfo.
gezeichnet

Kragen=
kaſten

65
Plüſch
gezeichnet
Hanschetten-
kasten

Pluſch
gezeichnet

140 4
110 em
Meter Pfg.

Kaſſee=
woärmer

Filz
gezeichnet

Framatten=
kaſten

* Plüſch
Mk.
gezeichnet

Mono=
gramme

9
geſtickt
Pfg.
Butzend,

Säckchen Pfg.

Aadel=
l
5
bücher;
Pfg.
Filz
Liſſen.
Plüſch
k.
gezeichnet:

gay
gemt.
Meter

II686I;
Filz
gezeichnet

Shlühel.
halter
Filz
gezeichn=

Lapiſſerie
Filz
La. Qual.
1. Mk.
Meter
Hongreß=
ſtreiſen

Meter

Heuereug=
halter
;
Filz
gezeichnet

5 Marhen-
anfeuchter

Filz
gezeichn=

Wadel=
kiſſen

13

gezeichnet

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[ ][  ][ ]

Darmflädter Taghlat, Dienstag, den 3. November 1903.

Rummer 255.

Unter für mich günſigen Bedingungen habe ich meinen langjährigen Mietvertrag mit meinem Hausherrn auf=
gelöſt
und muß ich meine Geſchäftslokalitäten in wenigen Monaten zurückgeben.
Ich bin daher gezwungen, mein geſamtes großes Warenlager
im Verkamſtswert vom über Mii. 150,000
ſowie der bereits vorher abgeſchloſſenen Waren in gohr Kurzer Loit auszuverkaufen.
Um dies zu bewerkſtelligen, werde ich alle Waren

6s dürſte allgemein bekannt ſein, daß bei einem wirklichen vellen Ausverkauf wie der meinige, wegen voͤlliger
Geſchäftsaufgabe, die Waren
derartig
billig verkauft werden,
daß jedes weitere Wort darüber überflüſſig iſt.
Es bietet ſich ſomit eine hervoragend günſige Kauſgelegenheit, wie ſolche jedenfalls am hieſigen Plaze noch nicht
dageweſen und auch ſo leicht nicht wiederkehren wird.
Das Warenlager beſteht aus nur neuen, friſchen Waren in anerkannt beſten Qualitäten, und ſind alle Neu=
heiten
für Herbſt und Winter in größter Auswahl vorrätig.
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In grössten Quantitäten ſind am Lager:
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Tuche und Buckshins, Jusſtener=Arlikel, Zeinen und Gebild,
Baumwollwaren, Paſchſtoſſe, Gardinen, Rouleaux, Teppiche,
Bettvorlagen, Felle, Lüuferſtoſſe, Tinoleum, Portidren,
kidrenſtoſſe, Mövelſtoſſe, Feuſtermäntel, Reiſedechen, Tiſch=
decken
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Bluſen, Matinees, Binderhleider, Anterröche, Auterzeuge,
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Matratzen, Bettbarchente, Bettfedern, Baunen ete. ete.

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[ ][  ][ ]

I. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

76 258.

Dienstag, den 3. November.

1903.

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Seite C.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. Rovember 1903.

Nummer 258.

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L. Fahrt. Ab Rremen 24. Januar 1904. Besucht werden
Southaupton - Cherbourg - Lissabon -
Madeira - Teneriſka - Las Palmas - Tanger
- Gibraltar - Granada - Algier - Palermo
- Neapel. Ankunft in Genua 22. Februar 1904.
I. Fahrt. (Orientfahrth. Ab Genua 26. Februar 1904.
Besucht werden Corsika - Heapel - Palermo-
Malta - Aexandrien fairo) - Jaffa Verusalem)
Chaifa Wazareth) - Beirut Damaskus, Baalbeck
- Rhodos- Smyrna - Honstantinopol-
Athen. Ankunkt in Venedig am 3. April 1904.
III. Fahrt. Ab Venedig S. April 1004. Besucht werden
Corfu - Noapel - Corsika - Genua - Niaza
- Honte Carlo - Barcelona - Granada-
Gibralta Tanger - Lissabon - Biarritz-
Cherbourg - Southampton. Ankunkt in Bremen
8. Mai 1904.
Ausführung der Landausſſüge durch Carl Stangon's Roiso-Bureau.
Ausführliche Programme und Pahrkarten durch
Horddeulschen Loyd, Bremen,
Abteilung: Vergnügungsreisen,
sowie dessen sämtlichen Agenturen
und Carl Stangen's Reise-Burean Berlin W. und dessen
Agenturen.
18618a

[ ][  ][ ]

Rummer 258.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag. den 3. November 1903.

Seite 7.

L1IIT-ARTTIIIT

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Hagenbeschuerden
Morvonschnäche
Verdaungsthuäche
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Blejahsucht eto.

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Stahlbrunnen ärztlich wärmsiens em-
pſohlen
. Glänzende Erfolge. öber-
einstimmendgerühmt
vor allem die sehr
bald bedeutend gesteigerte Esslust, Be-
seitigung
schlechten Schlafes, Vermeh-
rung
der Hlarnausscheidung. auſſallende T.
Leichtverdaulichkeit des Wassers. das C-
die
Lähne nicht angreiſt. Resultat:
Körperliches und seellsches.
Wohlbefinden, Arbeitsfreudig-
keit
, Lebenslust. Ausführliche
Nitteilungen über Heilerſolge. Ge-
brauch
der Kur etc. kostenlos durch
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Theodor Mommſen und Gerhart Haupt=
mann
.
Von Paul Lindenberg.
Verlin, 1. November.
Nachdruck verboten)
Theodor Mommſen und Gerhart Haupt=
mann
. .. während der letzten Tage verſchmolz
ſich häufig hier der Klang dieſer Namen, wurde in
enger Verbindung des greiſen Sterbenden gedacht,
der ſo Großes erreicht, und des Jung=Lebenskräftigen,
der fortgeſetzt nach Großem ſtrebt. Zu beiden
Männern ſteht unſere Stadt in engem Verhältnis.
Trotzdem beide nicht dem märkiſchen Boden ent=
ſtammen
- denn der eine kam aus Schleswigs
Gefilden, der andere aus Schleſiens Bergen zu uns
- betrachtet Berlin ſie doch als ein Teil von ſich
und blickt mit Stolz auf ſie, auf den Gelehrten, von
deſſen Weltruhm auch ein glänzender Schimmer auf
die deutſche Hauptſtadt zurückfiel, auf den Dichter,
deſſen Ruhm hier geboren ward an einem Winter=
Sonntage des Jahres 1889, und ſich von hier aus
in immer weiteren Schwingungen verbreitete. Welcher
Volkstümlichkeit ſich beide erfreuen, geht daraus her=
vor
, daß ihre eigenartigen Erſcheinungen Tauſenden
und Abertauſenden bekannt ſind, die nie den Fuß in
die Univerſität, nie in das deutſche Theater geſetzt,
hier die ſehnige, etwas vornübergebückte Geſtalt des
Fünfundachtzigjährigen mit dem länglichen, ſcharf=
geſchnittenen
Geſicht und den vollen, ſchneeweißen
Haarſträhnen, die unter dem ſchwarzen, weichen Filz=
hute
dicht hervorquollen - dort die ſchlanke Figur
des Vierzigjährigen mit dem bartloſen hageren Antlitz
und den tiefblickenden dunklen Augen. - Beiden viel
Gemeinſames anhaftend, das Weltfremde, Inſich=
gekehrte
, das Leben und Weben in und mit ihren
Werken, eine auffallende Gleichgültigkeit gegen das,
was außerhalb ihres Schaffenskreiſes ſich ereignet
und gegen die Huldigungen der Menge, nur ein Ziel
kennend: mit ihren Arbeiten ſich ſelbſt zu genügen!
Während in der ſtillen Charlottenburger Villa
des Gelehrten der bleiche Gaſt Einkehr hielt, deſſen
Aufforderung, ihm zu folgen, Niemand entgeht, ſcholl
dem Dichter im deutſchen Theater rauſchender
Beifall entgegen, ward ihm ein neuer Lorbeerzweig
gereicht. Roſe Bernd= ſo betitelt ſich das fünf=
aktige
Schauſpiel Gerhart Hauptmanns, das am
geſtrigen Abend ſeine Erſtaufführung erlebte. Nach
dem =Armen Heinrich= nach Michael Kramer= und
Schluck und Jau' betritt mit dieſem Stück Haupt=
mann
wieder den Boden ſeiner ſchleſiſchen Heimat
und führt uns in den Kreis jener Menſchen, die er
uns in ſeinem Erſtlingswerke ſo kraftvoll geſchildert.
Kraft und Saft ſtecken auch in der neuen Dichtung.

Eine Dorftragödie behandelt ſie etwas =Alltägliches:
ein vollblütiges, raſſiges Landmädel ermordet ſein
uneheliches Kindl Aber wie viele geſunde Leidenſchaft
pulſt in dieſer Roſe Bernd, die keine Sünde darin
erblickt, daß ſie dem ſtürmiſchen Drängen ihres
Blutes gefolgt, die nicht bereut, geliebt zu haben und
geliebt worden zu ſein, ehe ſie den Weg zum Trau=
altar
antritt, die das zu erwartende Kind hegen und
pflegen will als eine Gottesgabe, bis plötzlich ein
Umſchwung erfolgt durch das ewige Gehetze der
lieben Mitmenſchen, bis ſie dadurch zur Verzweiflung
getrieben wird, zum Meineid und zum Mordl Nein,
ſie will nicht, daß ihr Kind vielleicht einſt denſelben
ſeeliſchen Qualen, dem gleichen furchtbaren Jammer
ausgeſetzt ſein ſoll, wie ſie ſelbſt, ſie kennt in ihrer
wilden Erregung, in ihrem Schmerz bloß ein Mittel,
jenes äußerſte, daß das Kind dieſe ſchlimme Welt
verläßt, kaum daß es dieſelbe erblickt.
Als forſches, munteres Ding lernen wir im erſten
Akt Roſe Bernd kennen, ſie nimmt Abſchied von dem
Erbſcholtiſeibeſitzer Chriſtoph Flamm, der ſie an ver=
ſchwiegenen
Stätten oft in ſeinen Armen gehalten
und der ihr nochmals geſteht, wie herzlich er ſie liebt,
daß er ſie vom Fleck weg= heiraten würde, wenn
nicht ſeine Frau wäre, ſeine ſtill duldende Frau, die
ſeit acht Jahren an den Rollſtuhl gefeſſelt, während
er als friſcher, kerniger Mann ſich ſo gern ausleben
möchte, er, den die engen heimatlichen wie perſönlichen
Verhältniſſe in ihren drückenden Bann geſchlagen.
Kein Wunder, daß ſich dieſe Beiden gefunden, Chriſtoph
und Roſe. Aber nun muß es mit der heimlichen
Liebe zu Ende ſein, Roſe ſoll und will ſich ver=
heiraten
mit dem kränklichen, frömmelnden Buch=
binder
Auguſt Keil, den ſie ſeit drei Jahren ſchon
hingezogen, bis jetzt immer energiſcher ihr Vater
darauf dringt, das Eheverſprechen einzulöſen. Und
Roſe hat keinen Grund, dies nicht zu tun.. im
Gegenteil. Aber ſo verborgen ſich auch Chriſtoph
und Roſe getroffen, einem Späher iſt dies nicht ent=
gangen
, dem Maſchiniſten Streckmann, und dieſer
Schürzenjäger und Trunkenbold will ſein Geheimnis
ausnützen Roſe ſoll ihm angehören, dann will er
ſchweigen, dann will er ihrer Hochzeit mit Auguſt
nichts in den Weg legen. Roſe bäumt ſich auf gegen
den wüſten Geſellen und doch muß ſie ſeine Sticheleien
geduldig über ſich ergehen laſſen, die auch nicht
nachlaſſen, als Streckmann erreicht, was er gewollt,
freilich nur mit Gewalt.. Im Dorf wird man
aufmerkſam und raunt und flüſtert ſich allerhand zu,
Streckmann beſudelt öffentlich in ſeiner Trunkenheit
den Ruf Roſes, es kommt zum Handgemenge zwiſchen
ihm und dem Buchbinder, der ein Auge dabei verliert,
der alte Bernd, von ehrenhafteſtem, frommen Charakter,
verklagt den Maſchiniſten wegen Beleidigung ſeiner
Tochter - und vor Gericht muß nun die Wahrheit
geſagt werden! Aber in Roſe iſt der Trotz erwacht,
gepaart mit Scham; unter ihrem Eid leugnet ſie alles!
Das Verhängnis bricht herein. Faſt Alle löſen ſich
von ihr los, auch Chriſtoph Flamm, der durch ſeine
Zeugenausſage ſie zur Meineidigen gemacht, und
deſſen milde gütige Frau, die Roſes Kind als das
ihrige erziehen wollte; in halbem Irrſinn erblickt
Roſe überall Haß, Verachtung, Verfolgung, da ſoll
auch ihr Kind nicht leben bleiben. Und offen geſteht
ſie die Tat ein und folgt willig dem Gendarmen!
Das vortrefflich aufgebaute, an ſeeliſchen Kon=
flikten
wie erſchütternden Szenen reiche Stück hätte

noch tiefere Wirkung erzielt, wenn einige gar zu
lange Ausführungen und Wiederholungen vermieden
worden wären, deshalb ließen die beiden erſten
Auſüge ziemlich kühl. Erſt nach dem dritten ſetzte
ſtarker Beifall ein, und wurde nach dieſem wie nach
jedem folgenden Akt Hauptmann ſtürmiſch gerufen,
wobei es allerdings auch nicht an Widerſpruch fehlte.
Geſpielt ward in denkbarſter Vollendung. Elſe Leh=
mann
als Roſe Bernd, Rudolf Rittner als Chriſtoph
Flamm, Oskar Sauer als Vater Bernd, die uns
hoffentlich dauernd wiedergewonnene Paula Conrad
als Frau Flamm boten Meiſterleiſtungen dar in
liebevollſter Erfaſſung der einzelnen, ſcharf gezeichneten
Geſtalten und ergreifender Natürlichkeit.
Wahrſcheinlich hätte Theodor Mommſen nock.
ſeine Freude an dem neuen Hauptmann'ſchen Wer=
gehabt
, wenn ihn nicht ein Gewaltigerer mit ſeiner
Hand, berührt, verfolgte er doch unſere ſchöne
Literatur mit großer Aufmerkſamkeit und war ſtets
nöllig bei der Sache, ſobald das Geſpräch auf bedeut=
ſamere
Erſchoinungen des ſchönwiſſenſchaftlichen
Büchermarktes kam. Die Nachtſtunden widmete er
dieſer Lektüre, gelegentlich griff er auch ganz gern
nach einem echten und rechten Schmöker= irgend
einem Noman, denn des Schlafes bedurfte er wenig.
Unter einem oder zwei Bänden pro Nacht mache
ich es kaum; bemerkte er einmal lächelnd. Und
ſeine Kritik war hier eine ebenſo ſcharfe wie bei
wiſſenſchaftlichen Werken. Als eine meiſt in Oſterreich
wohnende, vielgenannte Schriftſtellerin, die regelmäßig
im Winter ihren Triumphzug; durch die Berliner
Salons unternimmt, durch jene Salons, in denen
man ſie gleichzeitig feiert und gleichzeitig wegen ihrer
Eingebildetheit und anmaßenden Manieren beſpöttelt, in
einer Geſellſchaft mit Mommſen zuſammentraf und
hörte, daß er ſich auch mit der ſchönen Literatur viel
beſchäftige, fragte ſie ihn mit der ihr eigenen hoch=
mütigen
Zudringlichkeit: Vielleicht haben Sie, Herr
Profeſſor, auch einige meiner Nomane geleſen?
Ja, mein Fräulein,; lautete die kühle Antwort,
aber viel Befriedigung haben ſie mir nicht gewährtlo
In ſeinem friedlichen Charlottenburger Heim war
der große Gelehrte ein ganz anderer wie draußen auf
der Straße, wie im Hörſaal, in der Bibliothek und
bei den Sitzungen der Akademien. Er, der ſonſt
ſo Ernſte, Schweigſame, Arbeitsüberhäufte, pflog gern
eine liebenswürdige und frohſinnige Geſelligkeit.
Dann legte er die Bücher bei Seite, welche die Wände
ſeines Arbeitszimmers bis zur Decke anfüllen, und
entpuppte, ſich als der gaſtfreieſte, behaglichſte,
anregendſte Hausvater, der den warmen Ton inniger
Liebenswürdigkeit um ſich verbreitete, der manchen
Scherz mit ſeinen meiſt erheblich jüngeren, faſt immer
dem vielverheißenden neueſten Gelehrtennachwuchſe
entſtammenden Gäſten trieb und dem man dann die
Verſe zutraute, die er dereinſt vor mehr denn ſechzig
Jahren als luſtiger angehender Doktor in dem von
ihm, ſeinem Bruder Tycho und Theodor Storm heraus=
gegebenen
Liederbuche dreier Freunde= geſungen: Ich
möchte wie die Altgeſellen auch einmal auf den Kopf
mich ſtellenl Vorbei Sang und Klang im Momm=
ſen'ſchen
Hauſe, vorbei Freudigkeit und Fröhlichkeit,
düſteres Schweigen iſt eingekehrt und jene maje=
ſtätiſche
Macht, die ſich alles unterjocht, was ſterblich
iſt, aber nicht den unſterblichen Ruhm, der ſtets und
immerdar mit Theodor Mommſens Namen verknüpft
ſein wirdl

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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagplatt, Duenslag, ven 9. Nrovemver 1905.

Mummer 238.

Bringe hiermit zur öffentlichen Kenntnis, dass ich das alloinige Aus-
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B. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

N258.

Dienstag, den 3. November.

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Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. November 1903.

Mummer 258.

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Nummer 258.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. November 1903.

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Seite 12

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. November 1903

Rummer 258.

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Minna Meyer, Modell. Fräul. Ziegler.
Huber, Hausbeſitzer . Herr Conradi.
Frau Müller, Aufwärterin:
bei den Malern,
Frau Hartig.
Peppi, Dienſtmädchen bei
Klara Winter.
Fräul. Bögel.
Herr Mickler.
Ein Briefträger
Künſtler, Künſtlerinnen, Feſtgäſte, Schuh=
plattler
, Muſikanten.
Das Stück ſpielt in und bei München, der
1. und 4. Aufzug bei Klara Winter, der 2.
und 5. im Atelier Hermanns, der 3. auf
einem Koſtümfeſt im Wald von Großheſſe=
lohe
. Zwiſchen den einzelnen Akten liegen
je einige Wochen.
Nach dem 2. Aufzüge findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze.
Erſter Rang M. 400, erſter Rang Fremden=
loge
5 M. zweiter Nang Balkon 3.50 M.
zweiter Nang M. 300, zweiter Rang Mittel=
loge
M. 300, dritter Nang Balkon M. 2.20.
dritter Rang M. 1.70. dritter Rang Mittel=
loge
M. 200, Parkettloge M. 3.70 Sperrſitz
M. 3.50, Parterre M. 220, vierter Rang Bal=
kon
1.50 M., erſte Galerie 100 M. zweite
Galerie 50 Pfg.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kartenverkauf v. 11-1 Uhr und v. 6 Uhr an.
Aus dem Spielplan.
Mittwoch. 4. Nov. 44. Ab.=Vorſt. 4 12.
Martha. Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, H. Nov. 45. Ab.=Vorſt. B 11.
.enſionSchöllerl Hierauf.Flotte Burſchel.
Große Preiſe. Anfang 7 Uhr. Freitag,
6. Nov. 46. Ab. Vorſt. G 12. Der Waffen=
ſchmiedr
. Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.

[ ][  ][ ]

B. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

W256.

Dienstag, den 3. November.

1003.

Bestes System)
Goommeskeu's
[D. R. Patent.
Briekordmer
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vorrätig. Gerlin m., Taubenstr. 16-18 - F. Soknutcuen 2
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(8983M
Eine häufige Klage, die man hört, iſt die Klage
über die Bualität des Kaffees. Selbſt dort. wo nür
beſſere Kaffee=Sorten Verwendung finden. und wo man
nuch mit den Bohnen nicht zu ſparen pflegt, bekommt
man vielfach ein unſchmackhaftes Getränk vorgeſetzt. Geht
man der Säche auf den Grund, ſo findet man, daß in 39
von 100 Fällen der Gebrauch minderwertiger und ſchlechter
Zuſatzmittel der Grund der Kaffee=Miſere iſt. Ein ſchlechtes
Zuſaßmittel verdirbt ſelbſt den feinſten und teuerſten
Raffee, während ein wirklich guter und reiner Kaffeezuſatz
ſogar dem billigen Kaffee einen angenehmen und feinen
Geſchmack zu verleihen vermag. Deshalb handelt man
in ſeinem eigenen Intereſſe, wenn man gerade hier, wo
ſo viel darauf ankommt, vorſichtig und wähleriſch iſt und
nur ein ſolches Zuſatzmittel verwendet, wie 3. B. Lindes
Kaffee=Eiſenz, welches alles bietet, was von einem guten
Kaffee=Zuſatz verlangt werden kann. Lindes Eſſens gibt
dem Kaffee einen delikaten Geſchmack und eine wünder=
ſchöne
Farbe. Außerdem macht man dabei noch weſent=
liche
Erſparniſſe. Man kann nämlich getroſt weniger
Kafeebohnen nehmen und braucht trohdem nur eine
- (C1898516
Meſſerſvitze voll Eſſens zuguſetzen.-

100 000 bare Mark fielen jüngſt bei ſtattgehabter
Ziehung der 10. Wohlfahrtslotterie dem Angeſtellten einer
Apotheke in Dresden zu. Auch in der nächſten Gewinn=
ziehung
der Freiburger Münſterbau=Geld=Loſe Mk. 3.30
iſt der Haupttreffer wieder 100 000 bare Mark. die, wie
alle anderen 12163 Geldgewinne von 40000, 20 000,
10000 Maͤrk u. ſ. w., ebenfalls ohne Abzug zur Aus=
zahlung
gelangen. Angelichts der vielen und bedeutenden
Gewinne und im Intereſſe der Erhaltung eines erhabenen
kirchlichen Baudenkmales des deutſchen Mittelalters,
werden die Freiburger Loſe Mk. 330 wieder raſch ab=
gehen
, weshalb baldige Beſtellung bei den bekannten
hieſigen Verkaufsſiellen oder bei dem General=Debit
Ad. Müller & Co. in Darmſtadt, Rheinſtraße 14, zu
11838111
empfehlen iſt.
Das Wachstum der Bevölkerung
Frankreichs
bewegte ſich auch im Jahre 1902 in den ſeit Jahr=
zehnten
gewohnten Grenzen. Wenn der Ueberſchuß
der Gebürten über die Sterbefälle mit 83944 Ge=
burten
um 11546 Geburtsfälle höher war als 1901,
ſo iſt dieſes ſcheinbar günſtige Ergebnis auf Rech=
nung
der erheblich verminderten Sterbefälle zu ſetzen.
In Wirklichkeit iſt die Geburtsziffer um 11896, die
Todesrate um 23442 gegen die Zahlen des Vor=
jahres
zurückgeblieben. Immerhin waren die beiden
letzten Jahre, da ſie einen Bevölkerungszuwachs von
19 und 22 auf 10000 Bewohner zeigten, weſentlich
günſtiger als der Durchſchnitt des vorangegangenen
Jahrzehnts, in dem für je 10000 Einwohner die
Zunahme nur 6 Perſonen betrug. Im Vergleich mit
den meiſten europäiſchen Kulturſtaaten ſteht jedoch
Frankreich weit zurück. Für die Jahre 1896 bis
1900 ergibt ſich für Frankreich eine Vermehrung von
je 10000 Einwohnern um 13 Perſonen. Dem=
gegenüber
ſtieg die Einheit von 10000 Einwohnern
in Deutſchland, das die relativ größte Be=
völkerungszunahme
hat, um 147, in Großbritannien
und Oeſterreich=Ungarn um je 116, in Italien um
110. Die Zahl der Eheſchließungen war im
letzten Jahre um 8683 geringer als 1901, das ſeit
1873 die höchſte Zahl der ehelichen Verbindungen
aufweiſt. Anderſeits iſt die Zahl der Scheidungs=
fälle
gegen das Vorjahr um 690 geſtiegen. Von
den 845378 neben 40 218 Totgeburten lebend ge=
borenen
Kindern waren 431246 Knaben und 414132
Mädchen, d. h. es kamen auf 1000 Neugeborene
weiblichen 1041 Neugeborene männlichen Geſchlechts.
Von dieſen Neugeborenen waren 74071, alſo etwa
jedes 11. Kind, unehelicher Abkunft.

Die Lage in Südafrika.
Die miniſteriellen Blätter haben bisher ihr beſtes
getan, das britiſche Publikum über die Lage in Süd=
afrika
im Dunkeln zu laſſen. Aber ſie ſcheinen zur
Erkenntnis zu kommen, daß ſich dieſe Politik nicht
mehr lange fortſetzen läßt, Der Standard==Korre=

ſpondent gibt zu, daß die wirtſchaftliche Situation
täglich akuter wird=, daß die Preiſe übermäßig hoch
ſind. daß bisher nur die großen Summen, die für
Eiſenbahnen und öffentliche Werke ausgegeben wurden,
verhinderten, daß die Rot allgemein würde, daß ſich
aber die Notwendigkeit größter Sparſamkeit ergeben
habe, daß deshalb der Bau der meiſten Eiſenbahnen
eingeſtellt worden ſei, daß das die allgemeine Unzu=
friedenheit
erhöhe, daß die öffentliche Meinung
Milners Verwaltung verurteile u. ſ. w. Nachrichten
aus europäiſcher Quelle beſtätigen alles das; ſie be=
tonen
, daß die Unzufriedenheit im Transvaal nie
allgemeiner war als heute, und daß Milners Re=
gime
allgerein als großer Mißerfolg verurteilt werde.
Die Unzufriedenheit erweckt überall das Verlangen
nach Selbſtregierung. Beſonders böſes Blut macht,
daß Milner beinahe alle ſeine Beamten aus Eng=
land
importiert hat - von 176 erſten Beamten ſind
nur 30 frühere Bürger oder Uitlanders - und daß
er ihnen extravagante Gehälter bezahlt. Krüger und
ſein Stab bezogen 8050 Pfund Sterling, der ihn er=
ſetzende
Gouverneur und ſein Stab 12752. Staats=
ſekretär
Reitz hatte 2300, ſein Hilfsſekretär 500, der
neue Kolonialſekretär dagegen 3000 und jeder ſeiner
Hilfsſekretäre 1500. Für die Jahresgehälter von 31
höheren Beamten genügten unter dem Krüger=Regime
12700 Pfund Sterling; unter dem Milner=Regime
verſchlingen ſie 45 450. Es gibt in England Leute
genug, die in der drohenden Situation in Südafrika
den Hauptgrund ſehen, warum Chamberlain ſo plötz=
lich
reſignierte.

Deutſches Reich.
Vor kurgem wurde die Nachricht verbreitet,
daß zwiſchen Deutſchland und den Nieder=
landen
möglicherweiſe ein Tariſvertrag zuſtande
kommen würde, weil in Holland einem ſolchen Ab=
kommen
ſtarke Sympathien entgegengebracht würden.
Es war die Rede davon, daß demnächſt bereits Ver=
handlungen
zu dieſem Zweck eingeleitet werden würden.
Das Zentralbl. der Walzwerke' erfährt hierzu von
zuſtändiger Seite, daß an ein derartiges Vorgehen
der beiden Staaten in abſehbarer Zeit nicht zu denken
ſei. Die maßgebenden niederländiſchen Kreiſe müſſen
ſich gewiſſen Volksſtimmungen fügen, welche vor allen
Abmachungen mit Deutſchland eine faſt krankhafte
Scheu empfinden, weil ihnen die Uebermacht Deutſch=
lands
gewiſſe Beſorgnis einflößt. Dieſe Volksſtim=
mung
hat auch die Bemühungen, einen deutſch= nieder=
ländiſchen
Poſtvertrag zuſtande zu bringen, ſcheitern
laſſen.
Am Montag, den 2. ds., feierte der Präſident
des Reichsbauk=Direktoriums, Wirklicher Geheimer
Rat Dr. Koch, ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Im
Jahre 1834 zu Kottbus geboren, widmete ſich Koch
ſeit Oſtern 1851 in Berlin dem Studium der Rechts=
und Staatswiſſenſchaften und wurde am 2. November
1853 als königlich=preußiſcher Auskultator vereidigt.
1855 zum Appellationsgerichts=Reſerendarius ernannt,
beſtand er nach drei Jahren das Aſſeſſor=Examen.
1862 erfolgte jeine Befoͤrderung zum Stadt= und
Kreisrichter in Danzig. Fünf Jahre ſpäter war er
Stadtgerichtsrat in Berlin. Als ſolcher wurde er
zum Schriftführer für die Tagungen der Kommiſſion
ernannt, welche Anfang 1868 unter dem Vorſitz des
damaligen Juſtizminiſters Leonhardt zur Ausarbei=
tung
einer allen im Norddeutſchen Bunde vereinigten
Staaten gemeinſamen Zivil=Prozeß=Ordnung zuſam=
menberuſen
war. Bald nach Beendigung der Kom=
miſſionsarbeiten
gab er die Richterlaufbahn auf und
ging am 3. Oktober 1870 zur Preußiſchen Bank, der
Vorgängerin des Inſtituts, an deſſen Spitze er nun=
mehr
ſteht, über, zunächſt als Hilfsarbeiter; aber
ſchon am 24. März 1871 erfolgte ſeine Ernennung
zum Mitgliede des Hauptbank=Direktoriums, Geheimen
Finanzrat und Hauptbank=Juſtitiarius. Und als am
1. Januar 1876 an Stelle der Preußiſchen Bank die
Reichsbank trat wurde Koch als Reichsbank= Juſti=
tiarius
und Mitglied des neuen Direktoriums be=
ſtätigt
. In den achtziger Jahren ſtieg nun die Arbeits=
laſt
des Direktoriums und beſonders des Präſidenten
ſo ſtark, daß die Stelle eines Vizepräſidenten ge=
ſchaffen
werden mußte; ſie wurde am 30. April 1887
dem Jubilar übertragen. Am 5. Mai 1888 erfolgte
die Verleihung des Nanges der Räte erſter Klaſſe
und am 23. Mai 1890 nach dem Tode des Herrn
von Dechend die Berufung auf den verantwortungs=
vollen
Poſten eines Reichsbank=Präſidenten.
- Zum Kapitel der Soldatenmißhand=
lungen
ſchreibt die Natl. Korr.-. Wie wir hören,
wird bei den zu erwartenden Verhandlungen im
Reichstage über dieſes Thema Mitteilung darüber
gemacht werden, in welcher Weiſe die Bürgſchaften
für eine möglichſte Verhinderung ſolcher Mißgriffe
eine Verſtärkung erfahren haben. Gleichzeitig aber
wird ſeitens der Heeresverwaltung darauf hinge=
wieſen
werden, in welchem Maße die Neigung in
den Reihen der Mannſchaften, die von ſozialdemo=
kratiſchen
Einflüſſen angeſteckt ſind, wächſt, einmal
die Vorgeſetzten zum Mißbrauch der Dienſtgewalt
förmlich zu reizen und dann den Weg der Denunziation
zu beſchreiten. Beweiſe dafür, daß Unteroffiziere und

Offiziere, beiſpielsweiſe namentlich im Königreich
Sachſen, wo die Sozialdemokratie am gewiſſen=
loſeſten
wühlt, von Agenten der letzteren im Rocke
des Königs abſichtlich gereizt werden, lägen in nicht
geringer Zahl vor. Dieſe Verſuche mindeſtens eben=
ſo
hart zu ſtrafen wie die Ueberſchreitungen der
Dienſtgewalt ſei unbedingt geboten.
Ausland.
Das große und überraſchende Ereignis des
Tages in Ungarn iſt das Verbleiben Apponyis in
der liberalen Partei und die einſtimmige Annahme
des Militärprogrammes auf der Parteikonferenz. Es
iſt der vereinten Mühe Stefan Tiszas und Szells
zuzuſchreiben, die beide wiederholte lange Beſprechungen
mit Apponyi hatten. Darob gewann Apponyi die
Ueberzeugung. daß ſein jetziger Austritt aus der
liberalen Partei ihn nach öben hin für ewige Zeiten
vollſtändig unmöglich machen und ihn zur Nieder=
legung
ſeines Mandates und zum Rücktritt von der
politiſchen Laufbahn moraliſch nötigen werde. Dem
wollte Apponyi um jeden Preis entgehen; er erklärte
wohl, daß er nur unter Vorbehalt in der Partei
verbleibe, um jetzt den vor allem nötigen Parteifrie=
den
zu fördern, und daß er ſeinen abweichenden
Standpunkt im Parlamente zum Ausdruck bringen
werde. Allein es iſt anzunehmen, daß, wenn einmal
der Friede mit der Oppoſition jetzt geſchloſſen ſein
wird, die Militärdebatten ſich nicht ſobald wieder=
holen
werden; bis die Reviſion des Wehrgeſetzes im
kommenden Jahre zur Tagesordnung gelangt, werden
ſowohl die politiſchen als die Parteiverhältniſſe andere
Geſtalt angenommen haben.
- In der Kammer der Niederlande legte der
Kriegsminiſter einen Geſetzentwurf vor, welcher
für das Jahr 1903 eine außerordentliche Forderung
von 425 000 Gulden für die Beſchaffung von Schnell=
feuer
=Feldartillerie=Material enthält. In der Be=
gründung
dieſer Forderung wird ausgeführt, daß man
nach den ſtattgehabten Verſuchen zu der Ueberzeugung
gelangt ſei, daß das Kruppſche 75 em=Rohrrücklauf=
Feldgeſchütz entſchieden den Vorzug verdiene. Das
geſamte erforderliche Material ſoll 204 Geſchütze und
608 Munitionswagen umfaſſen. Von letzteren ſollen
200 in den eigenen Werkſtätten aus dem vorhandenen
noch brauchbaren Material hergeſtellt werden. Die
Geſamt=Anſchaffungskoſten werden auf 4 Jahre ver=
teilt
und betragen rund 7 Millionen Gulden.
Die bülgariſche Regierung ſcheint bei den
Sobranjewahlen einen glänzenden Sieg davon=
getragen
zu haben. Wenn auch zur Stunde poſitive
Ergebniſſe nicht vorliegen, rechnet ſie auf 150 von
188 Mandaten. Die Wahlen verliefen im ganzen
ruhig. Der alte Zankow verlor ſeinen Stammkreis
Belaſlatina an den Miniſter Petkow. Die Partei
der Zankowiſten, die vor 5 Monaten die Sobranje
durch eine ſtarke Mehrheit beherrſchte, hat es bisher
auf nicht mehr als vier Erwählte gebracht, von
welchen nur Danew von Bedeutung iſt.

Der Evangeliſche Bund und die Stadt
Ulm. Die Nichtbegrühuſig des Evangeliſchen Bundes
in Ulm hat am 23. Ottober auf dem dörtigen Rathaus
ein Nachſpiel gehabt, das des allgemeineren Intereſſes
nicht entbehrt.Der Ulmer Oberbürgermeiſter Wagner
war uͤber die Tage der Generalverſämmlung dienſtlich
verreiſt und eine offizielle Begrüßung ſeitens der Stadt
unterblieb überhaupt. Beim Feſteſſen holte der Stadtrat
Wieland, der bedeutendſte Induſtrielle Ulms, datg Ver=
ſäumte
nach; er bedauerte das Unterlaſſen einer Be=
grüßung
ſeitens der Stadtverwaltung und ſprach eine
ſolche namens der Proteſtanten der alten Reichsſtadt in
warmen Worten aus. Die Sache hatte ein Nächſpiel in
der Preſſe. In der Gemeinderatsſitzung brachte nunt
Oberbürgermeiſter Wagner die Sache zur Sprache. In
den Jahren 1850 und 1901 ſeien die in ulm tagenden
württembergiſchen Katholikenverſammlungen auch ſeitens
der Stadt nicht begrüßt worden, er WWägner ſei dienſt=
lich
auf einer ſchon längſt zuvor auf dieſe Tage angeſetzten
Reiſe abweſend geweſen, die Könſequenzen eiſter Be=
grüßung
wären unabſehbar und unter Umſtänden uman=
genehm
und dergl. mehr. Die Stadtverwaltung ſei keine
Lvangeliſche Behöͤrde, müſſe vielmehr über den Parteien
und Konfeſſionen ſtehen. Es entſpann ſich nach der Dar=
legung
des Oberbürgermeiſters Wagner eine ſcharfe Aus=
einanderſetzung
zwiſchen ihm und dem Stadtrat Wieland.
welcher erklärte, man hätte mindeſtens das Stadtrats=
kollegium
vorher über die Sache hören ſollen. Der
demskratiſche Stadtrat Mayer beantragte eine Erklärung.
worin das eingehaltene Verfahren gebuͤligt wurde. Hier=
gegen
wandte ſich Wieland, der Stadtvoͤrſtand beharrte
auf der Faſſung eines Beſchluſſes und trug auch den
Sieg davon' der Antrag Mäyer wunde mir J. Mehrheir
angenommen.
H. Madein Germany. Die engliſche Fach=
zeitſchrift
; Engineering; beſpricht in ihrer jüngſten
Rummer die Nötwendiskeit der Aufhebung der veralketen
und Unzeitgemäßen Beſtimmung, aus Deutſchland
kömmende-Waren mit der BezeichnungMade in Ger=
mäny
: zu verſehen.- Urſprünglich war damit beabſichtigt
worden. den langeblichen Minderwert deutſcher Fabrikate
kenntlich zu mächens U heißt es in der Notiz - aber
dieſe Auffaſſung iſt ſeit den Tagen, da der Rieſendampfer
Kaiſer Wilhelm der Große; in dem Hafen Southamp=
kon
änlegte und die Deutſchland; einen neuen Welt=
rekord
allftellte, längſt in England verſchwunden.
Wir möchten hier v im Anſchluſſe eines jarkaſtiſchen Aus=
ſpruches
des letzten Schahs gedenken, welcher Herrſcher
einem englichen Konſul'ſein Erſtaunen darüber aus=
rückte
, daß die aus Deutſchland und den Vereinigten
Staaren kommenden Waren einen entſprechenden Ver=
merk
tragen, was bezüglich der engliſchen Fabrikate nicht

[ ][  ][ ]

Seite 14.

Rummer 258.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. November 1903.

geſagt werden könne. Wollt Ihr Engländer= meinte
der Monarch, die Inferiorität Eurer Sachen dadurch
ausdrücken, daß Ihr Euch ſcheut, ſie als engliſches
Fabrikat kenntlich zu machen 2=
Wien, 31. Okt. Der Ohrenarzt Profeſſor
Pollitzer, der im Landtage als Leichenſchänder be=
ſchimpft
wurde, veröffentlicht eine Erklärung, wonach
er die Erlaubnis von den Behörden hatte, an Pfründner=
eichen
die Hörwerkzeuge zu ſtören, wodurch er ſeine Ver=
vollkommnung
der Ohrenheilkunde erzielt habe. Er habe
keine Präparate verkauft, wohl aber viele Tauſende von
Ohrenkranken Wiens umſonſt geheilt.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. November.
Vom Hofe. Ihre Kaiſerl. Hoheit Prinzeſſin
Wilhelm von Baden, Herzogin von Leuchtenberg,
traf der Darmſt. 3tg." zufolge am Samstag nachmittag
zum Beſuche der Allerhöchſten Herrſchaften auf Jagd=
ſchloß
Wolfsgarten ein und reiſte am Sonntag nach=
mittag
wieder ab. In Begleitung befand ſich die Hof=
dame
Freiin v. Gemmingen. Im Laufe des Sonntag
Vormittag trafen Ihre Königl. Hoheit Prinzeſſin
Adolf zu Schaumburg=Lippe ſowie Se. Hoheit
der Prinz und Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin
Friedrich Karl von Heſſen auf Jagdſchloß Wolfs=
garten
ein und nahmen an der Frühſtückstafel teil. S. H.
der Prinz und J. Kgl. H. die Prinzeſſin Friedrich Karl,
in deren Gefolge ſich die Hofdame Fräulein Blücher be=
fand
, verließen am Abend Wolfsgarten wieder.
Das Zarenpaar und das ruſſiſche Gefolge wohnten
geſtern dem anläßlich der Wiederkehr des Todestages des
Zaren Alexanders II1. angeſetzten Gottesdienſt in
derruſſiſchen Kapelle bei. Das Zarenpaar fuhr
nach 11 Uhr nach Jagdſchloß Wolfsgarten zurück.
Die Abfahrt des Zaren und des Großherzogs
nach Wiesbaden zum Beſuch des deutſchen Kaiſers wird
dem Vernehmen nach mittels Sonderzug Mittwoch nach=
mittag
nach 3 Uhr über Frankfurt erfolgen.
Die Abreiſedes Zarenpaares nach Peters=
burg
findet nach den bisherigen Dispoſitonen am Sams=
tag
. 7. November, abends 5 Uhr ſtatt.
Die Allerhöchſten Herrſchaften wohnten am Sonntag
abend der Aufführung der Suppéſchen Operette Boccaccio
im Hoftheater bei. Nach Beendigung der Vorſtellung
ſprachen, wie wir vernehmen, die Herrſchaften, beſonders
auch die ruſſiſchen Majeſtäten und Prinz Heinrich, dem
Herrn Generaldirektor Werner gegenüber ihre hohe Be=
friedigung
über den Verlauf der Aufführung aus. von
der ſie, ſowohl hinſichtlich der muſikaliſchen Ausführung
als auch des ganzen ſgeniſchen Arrangements, entzüdt ge=
weſen
ſeien. Sie fügten hinzu, daß ſie ſich im Theater
lange nicht ſo gut amüſiert hätten, wie an dieſem Abend.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Präſidenten des Reichsbankdirektoriums, Wirklichen Ge=
heimerat
Dr. Koch, Exs., zum 2. November l. J. das
Großkreug des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Oberlehrer an der Realſchule zu Gernsheim Hans
Kromm den Charakter als Profeſſor verliehen.
Verliehen wurde dem Rechnungsrat bei dem
Staatsminiſterium Herrn Spamer und dem Kanzlei=
inſpektor
bei demſelben Miniſterium Herrn Reuling
von Seiner Majeſtät dem Kaiſer von Rußland der
Stanislausorden 3. Klaſſe.
Um Irrtümern vorzubeugen, ſei darauf aufmerk=
ſam
gemacht, daß für das nächſten Donnerstag, nach=
mittags
6 Uhr, in der Hofkirche ſtattfindende zweite
Konzert der ruſſiſchen Hofkapelle eine Einzeichnungs=
liſte
nicht in Zirkulation geſetzt wird.
Wie uns das Komitee für das Künſtlerfeſt der
Mitglieder des Großh. Hoftheaters mitteilt, ſind in
der geſtrigen Dankſagung zwei hieſige Firmen zu nennen
überſehen worden. Wir werden gebeten, dieſelben an
dieſer Stelle nachzutragen. Es ſind: Ph. Wondra
und Leopold Schutter die ſich gleich den anderen um
die Sache beſonders verdient gemacht haben.
Dem Andenken des verſtorbenen Finanz=
miniſters
Weber wurde ſeitens der Forſtverwaltung ein
hervorragender Baum im Domanialwalde der Ober=
förſterei
Beſſungen gewidmet und mit Namenstafel ver=
ſehen
. Die Weber=Buche' ſteht in der Waldſpitze
zwiſchen der Ruthſenwieſe und der Ruthſenwieſenſchneiſe.
Der Platz um die Weber=Buche dürfte demnächſt als An=
lage
herzurichten ſein.
Heſſiſcher Schutzverein für entlaſſene Gefangene.
Am 26. Okt. fand im Juſtizpalaſt hier unter dem Vorſitz
des Herrn Generalſtaatsanwalts Dr. Preetorius die
diesjahrige Mitgliederverſammlung ſtatt. Die Verſamm=
lung
war ungemein zahlreich beſucht und gab Zeugnis
von dem wachſenden Anſehen des Vereins und dem regen
Intereſſe, das ſeiner ſegensreichen Tätigkeit namentlich

von den Großh. Kreisämtern, den Vorſtehern und Ver=
waltungen
der Strafanſtalten und der Geiſtlichkeitentgegen=
gebracht
wird. Im Verlaufe ſeiner Begrüßungsanſprache
betonte der Vorſitzende, daß der Vorſtand, dem ſatzungs=
gemäß
die Bewilligung der Unterſtützungen obliegt, durch
ſorgfältigſte Prüfung und Erkundigung in jedem Einzel=
falle
darauf bedacht ſei, die Vereinsfürſorge nur ſolchen
zuzuwenden, die derſelben würdig ſind und es mit ihrer
Rehabilitation in der menſchlichen Geſellſchaft ernſt meinen;
es müſſe daher die Aufgabe der Mitglieder ſein, gegen
die Vorurteile, die den Vereinsbeſtrebungen gar oft
hindernd in den Weg treten, kräftig anzukämpfen. Weiter
hob der Vorſitzende hervor, daß ſeit Geltung der (durch
Eintragung in das Vereinsregiſter im April v. J. inkraft
getretenen) neuen Satzung, dank dem dadurch vereinfachten
Vereinsmechanismus ein flotterer Zug in den Gang der
Vereinsgeſchäfte gekommen ſei und daß mit einer Geſamt=
ſumme
an Unterſtützungen von rund 6000 Mk. (gegen
rund 4000 Mk. im Jahre 1901) das Jahr 1902 bis jetzt
den höchſten Rekord erzielt habe. Gegenſtand der Debatten
und Beratungen bildete vornehmlich die Anregung des
Herrn Oberſtaatsanwalts Dr. Schmidt (Mainz), es
möchte ihm als Vorſteher des Mainzer Gefängniſſes vom
Verein eine beſtimmte Summe zur ſelbſtändigen Ge=
währung
von Unterſtützungen in beſonders dringenden
Fällen zur Verfügung geſtellt werden. Außer dem Antrag=
ſteller
und dem Vorſitzenden ſprachen hierzu die Herren
Oberſtaatsanwälte v. Heſſert, (Darmſtadt) und
Theobald (cießen), Direktoren Bornemann ( Marien=
ſchloß
) und Clement (Butzbach) Anſtaltslehrer Krauß
(Mainz) und Geheimerat Frh. v. Gagern (Mainz). Es
wurde ſchließlich alsbaldige Beratung im Ausſchuß zugeſagt
und eine der Anregung günſtige Entſchließung in Ausſicht
geſtellt. Einſtimmig neu gewählt wurde in den Vereins=
ausſchuß
auf den vom Vorſitzenden warm unterſtützten
Vorſchlag des Herrn Geheimerats Frh. v. Gagern der
frühere langjährige Vorſitzende des Vereins, Herr Ober=
landesgerichtsrat
i. P. Rohde hier. Die nächſtjährige
Mitgliederverſammlung wird, dem ſatzungsmäßigen
Turnus der drei Hauptſtädte entſprechend, in Gießen ab=
gehalten
werden.
Für die durch Waſſer Geſchädigten in
Schleſien ſind von den Kriegervereinen der Haſſia=
bis
jetzt 2375 M. 67 Pfg. von dem Kriegerverein Darm=
ſtadt
M. 140.- geſpendet worden. Nach Erfüllung der
ſatzungsmäßigen Pflichten iſt der Soldatenverein
Viernheim mit 66 Mitgliedern in den Landesverband
der Haſſia' aufgenommen und dem Bezirk Bensheim
zugeteilt worden.
1 Die in den nördlichen Stadtteilen in An=
griff
genommenen größeren Neubauten mit öffentlichem
Charakter, die Erweiterung des Juſtizvalaſtes am
Mathildenplatz. die Erweiterung der Techniſchen Hoch=
ſchule
nach der Magdalenenſtraße zu und die neue katho=
liſche
Kirche am Schloßgartenplatz. machen ſichtlich große
Fortſchritte und ſind ſchon bedentend aus der Erde
herausgewachſen. Wenn die dermalige milde Witterung
noch lange anhält, ſo können dieſe Neubauten vor Eintritt
des Winters noch weit gefördert werden.
8t. Der Familienabend den der Männerchor
Huwanitas; am Samstag abend, im Städtiſchen
Saalbau veranſtaltete, hatte ſich eines überaus zahlreichen
Beſuches zu erfreuen. Das abwechslungsreiche Pro=
gramm
wurde durch Chorgeſänge von ca. 50 Herren ein=
geleitet
, die unter der bewährten Leitung des Dirigenten
Herrn Dr. Prelinger, ganz vorzüglich ſangen.
Namentlich errangen die beiden letztgeſungenen Chöre
Barcarole; und Nun adel von Ph. Orth ungeteilten
Beifall. In Frl. Scheuren von hier lernten wir eine
ſtimmbegabte junge Künſtlerin kennen, die in ſchönem
klangvollen Sopran Des Mädchens Klager (Schubert,
Komm, wir wandeln zuſammen; CCornelius) und die
mit neckiſcher, reigender Anmut vorgetragenen Kommt
ein ſchlanker Burſche (K. M. v. Weber) und Niemand,
hats geſehen: (Löwe) zu Gehör, brachte und wahre
Beifallsſtürme hervorrief. Die Herren Gerlach und
Happel erfreuten unter Klavierbegleitung des Herrn
Dr. Prelinger mit einer Romanze von Marzas, Trio
für zwei Violinen und Klavier und erwieſen ſich als an=
gehende
Violinvirtuoſen. Den Schluß des Programms
bildete ein unter Regie des Herrn Hofſchauſpieler Lehr=
mann
einſtudiertes Theaterſtückchen von Leon Treptow
Schelmenſtreiche=, welches ganz ausgezeichnet
wiedergegeben wurde. Namentlich war es wieder Frl.
Scheuren, die neben ihrem Geſangstalente auch ſchau=
ſpieleriſche
Begabung bewies und oft zu Beifallskund=
gebungen
veranlaßte. In Fräulein Nungeſſer ſtand
ihr eine würdige Partnerin zur Seite und auch die
übrigen Mitſpieler, die Herren Haumbach, Früh=
wein
Heuſel und Dietz entledigten ſich ihrer Auf=
gaben
in anerkennenswerter Weiſe und ermöglichten ein
flottes Zuſammenſpiel.
Der Vorſitzende Herr Harres gab nach Erledigung
des Programms von dem Beſchluſſe des Vereins Kennt=

niß, Herrn Hofſchauſpieler Lehrmann in Anerkennung
ſeiner in uneigennütziger Weiſe geleiſteten Dienſte zum
außerordentlichen Mitglied zu ernennen. Dann endlich
kam die tanzluſtige Jugend, in ihr Recht und ſammelte
ſich zur Polonaiſe im kleinen Saale, wo dann noch bis
in früher Morgenſtunde der Muſe Terpſichore gehuldigt
ward. Eine recht ſchön verlaufene Veranſtaltung, auf
die der Verein mit Genugtuung zurückblicken darf.
D. Der Verlauf des Winterfeſtes der Sektion
Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterr. Alpen=
vereins
hat die Erwartungen aller Teilnehmer in vollem
Maße befriedigt. Die geſanglichen und deklamatoriſchen
Vorträge, ſowie die Violinſtucke, letztere vorgetragen von
einer jungen Dame aus der Familie eines Vereins=
mitgliedes
, fanden wohlverdienten, reichen Beifall. Der
Zauber, der über der Abendunterhaltung lag, und das
Tanzvergnügen, welches den Schluß bildete, feſſelte die
Anweſenden bis zu vorgerückter Stunde, einzelne ſollen
ſogar in ihrer Begeiſterung direkt aus dem wunderſchön
dekorierten Traubenſaale in die herrlichen Waldungen
des Odenwaldes geeilt ſein, um ſich an deren herbſtlicher
Färbung zu erfreuen. Das Feſt wird bei allen Teil=
nehmern
einen trefflichen Eindruck hinterlaſſen, und es
hat der Verein damit auch eine pädagogiſche Pflicht er=
füllt
, indem er die Jugend dazu anregt, ſich ſeinen Be=
ſtrebungen
anzuſchließen. Er will der Ingend ein kräf=
tiges
und geſundes Alter, dem Alter die Kräfte und Ge=
ſundheit
der Jugend ſichern, was am beſten geſchieht,
wenn die Liebe zur Natur und zum Alpinismus gepflegt
wird. So lange dieſe Flamme in der Menſchenbruſt
nicht erliſcht. wird auch der Alpenverein beſtehen,
werden ſeine Beſtrebungen wie bisher vom beſten Er=
folge
belohnt ſein.
V.B.V Zum Lichtbilder=Vortrag Spen von
Hedin, im Herzen Aſieng Laut eines uns vor=
liegenden
Briefes, datiert Stockholm, 12. Juli d. J., hat
der berühmte Aſiareiſende Sven v. Hedin mit Herrn
Jens Lützen, Dogent an der Humboldt=Akademie Berlin,
einen Vertrag abgeſchloſſen, nach dem Sven v. Hedin in
Deutſchland keine Vorträge hält; dagegen ſtellt er Herrn
J. Lützen, und zwar nur ihm, ſeine Originalaufnahmen
zur Verfügung und gibt ihm das ausſchließliche Recht,
in ſeinem Namen in deutſchen Vereinen über die hoch=
bedeutſame
zweite Durchquerung Mittel=Aſiens und deren
äußerſt, intereſſante Ereigniſſe an der Hand, jener
Original=Aufnahmen zu berichten. Hedins dreijährige
Reiſe durch Aſiens Wüſten iſt eine Großtat eines
jungen todesmutigen Forſchungsreiſenden. Er wagte ſich
hinein in die unermeßlichen Eis= Sand= und Stein=
wüſten
und drang hinauf in die Höhen, in denen der
Menſch kaum noch atmen kann. Wohl ging ſeine Kara=
wane
in der Wüſte elendiglich zugrunde und nur er
ſelbſt wurde mit wenigen ſeiner Gefährten wie durch ein
Wunder nach furchtbaren Qualen gerettet, aber er entriß
der Wüſte ihr ſtreng gehütetes Geheimnis und entdeckte
jahrtauſendalte Städte. Der Vortragende, Herr Jens
Lützen aus Berlin, bedarf nicht beſonderer Empfehlung,
er ſteht durch ſeine früheren Vorträge in Darmſtadt in
beſter Erinnerung. Der Vortrag (Mittwoch, 4. November,
Kaiſerſaals) wird veranſtaltet durch den Verein für
Verbreitung von Volksbildung und iſt zu=
gänglich
für jedermann.
2 Am Mittwoch, 4. November, wird Herr Burmann
von Groß=Gerau in der Monatsverſammlung des Krie=
gervereins
Darmſtadt einen intereſſanten Vortrag
über Erlebniſſe in Weſtafrika und auf dem atlantiſchen
Ogean' halten, worauf wir aufmerkſam machen.
2 Der bekannte Pſychologe und unübertroffene Ge=
dächtniskünſtler
Leo Erichſen, deſſen Experimente des
ungelöſten Nätſels in den Kreiſen der Wiſſenſchaft ebenſo
großem Intereſſe begegnen, wie ſie das Staunen des
Laien hervorrufen, wird am Donnerstag. 5., Samstag, 7.,
und Sonntag, 8. d. Mts., im Hotel Traube: Experi=
mental
=Soirsen veranſtalten. Leo Erichſen bringt abſolut
neue Demonſtrationen auf dem Gebiete des anormalen
Seelenlebens, die eine Kritik wie folgt charakteriſiert:
Seine Darbietungen haben einen faszinierenden Reiz.
Sie ſteigern ſich bis zu den wirklichen Rätſeln des Lebens,
bis zu der echten, das Wunderbare ſtreifenden Gedanken=
übertragung
, ja bis zu den höchſten Geheimniſſen der
menſchlichen Sinnestätigkeit, die noch vergeblich ihre Auf=
löſung
in den ſubtilen Kräften der Natur ſuchen.: Herr
Erichſen, der bereits in gans Europa mit beiſpielloſem
Erfolge, aufgetreten, iſt, gaſtierte, am 22. März
im Verein Berliner Preſſes vor den Vertretern der
Miniſterien, Polizeipräſident v. Windheim, Oberbürger=
meiſter
Kirſchner und der Elite Berlins. Nähres be=
ſagen
Inſerate und Plakate.
5 Orpheum. Mit dem Engagement des Perſonals
für die erſte Novemberhälfte hat die Direktion entſchieden
wieder Glück gehabt. Alle die neuen Künſtler ſcheinen
Spezialitäten in ihrem Fach und bringen faſt lauter neue
Tricks, trotz der Fülle des gegenwärtig auf allen Gebieten
gebotenen. Da ſind zuerſt die Geſchwiſter Klett,

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 1. November.
Zum erſten Male:
Boccacciol,
Komiſche Operette in 3 Akten von Franz v. Supps.
W.I. Unſer Hoftheater ſcheint ſich jetzt mehr auf die
Pflege der Operette legen zu wollen und entſpricht damit
einer bekannten Vorliebe unſeres Publikums für dieſes
muſikaliſche Genre, die auch heute dadurch in die Erſchei=
nung
trat, daß das Haus ſchon vor Beginn der Vor=
ſtellung
gänzlich ausverkauft war. Die Vorliebe für die
heitere Kunſt im allgemeinen iſt, wie ſchon mehrfach aus=
geführt
, ein Zug unſerer Zeit, in dieſem beſonderen Falle
wird ſie ohne Zweifel dadurch verſtärkt, daß in den nach=
wagneriſchen
Opern (mit Ausnahme von Hänſel und
Gretel) die Melodie, in traditionellem Sinne verſtanden,
verpönt worden iſt und, ſich in die Operette ge=
flüchtet
, hat. Im Publikum, iſt nun unter dieſem
Einfluß der nachwagneriſchen Nichtung, der ſich auch
auf die Liedkompoſition erſtreckt hat, eine Reaktion
eingetreten, nämlich die Sehnſucht nach der Wieder=
kehr
der Melodie, und in dieſem Stadium der Aushunge=
rung
- kann man ſagen - wendet das Publikum ſeinen
Geſchmack der Operette zu, durch welche ſein Bedürfnis
nach Melodien befriedigt wird. Wir wollen dem Kunſt=
banauſentum
oder dem Muſikphiliſterium hier nicht das
Wort reden, ſondern nur eine Erklärung für eine tatſäch=
liche
Erſcheinung geben. Daß die Operette jetzt Mode
wird, iſt unbeſtreitbar. Offenbar hat man früher an die
Aufführung von Suppés Boccaccios hier gar nicht ge=
dacht
, da ſie heute zum erſten Malel gegeben wurde. Es
iſt übrigens gar kein Grund vorhanden, wenn man leichte
und ſeichte Poſſen= und Schwankware zur Anfführung
bringt, die Operette vom Repertoire auszuſchließen; im
Gegenteil, es kommt bei ihr noch das durch die Muſik
repräſentierte künſtleriſche Moment hinzu, das den nackten
Laszivitäten und Frivolitäten des Schwankes ein beſſeres
Hewand umhängt.

Die Geſchichte der Operette hat es ſo mit ſich ge=
bracht
, daß das leichtere und das lockere Genre faſt gleich=
bedeutend
geworden ſind, eine Tatſache, mit der man ſich
abfinden muß. Geprellte Ehemänner und untreue Weiber
ſpielen auch in der ausgelaſſenen Suppéſchen Operette
Boccaccio, deren Milieu etwas vom Original ab=
gefärbt
iſt, eine Hauptrolle. Im übrigen aber iſt die
Handlung ſo bewegt, buntſcheckig und unterhaltend, ſetzt
an rechter Stelle ſo oft echter und liebenswürdiger
Humor ein und iſt vor allen Dingen die Muſik ſo leicht=
fließend
, anſprechend und melodiös, daß man die Wahl
gerade dieſer Operette vor anderen billigen muß.
Die Aufführung, welche unter der animierenden
Leitung des Herrn Kapellmeiſters Rehbock ſtand und
durch Herrn Oberregiſſeur Valdek eine höchſt ſtil= und
prunkvolle Inſgenierung erfahren hatte, ließ die große
Sorgfalt und Mühe der Einſtudierung erkennen, die der
Operette zugleich zu einem durchſchlagenden Erfolg ver=
halfen
, welcher um ſo mehr bedeuten will, als die meiſten
der Künſtler ſich hier vor eine ganz neue Aufgabe ge=
ſtellt
ſahen. Und ſo iſt denn beſonders anzuerkennen,
daß der Ton der leichtgeſchürzten Muſe von ihnen allen
wider Erwarten gut getroffen wurde, weshalb ſich auch
des Publikums bald eine ſehr animierte Stimmung be=
mächtigte
. Die Rolle des durchtriebenen und abenteuer=
luſtigen
Schelmen Boccaccio hatte in Frl. Ziegler
eine Vertreterin gefunden, die ſich ebenſowohl durch
Friſche und Lebendigkeit des Spiels hervortat als auch
ihrer geſanglichen Aufgabe mit Sicherheit und völliger
Beherrſchung gerecht wurde; hin und wieder ſtörte den
Eindruck der ſonſt lobenswerten geſangstechniſchen Aus=
führung
ihrer Geſangspartie die flackernde Tongebung.
Frl. Noediger verlieh der Fiamettal eine anziehende
Verkörperung und erfreute durch ſaubere und ſympathiſche
Art des Vortrags. Die ſchmucke Jſabellar der Frau
Tolli und die pikante Beatricel des Frl.
Kapuſt, erregten, ebenfalls lebhafteres Intereſſe.
Die drei, geprellten Ehemänner, Scalza, Lotte=
ringhi
und Lambertuccio wurden durch die Herren

Schulze, Birrenkoven und Conradi mit Humor
dargeſtellt. Letzterer erzielte mit ſeinen aktuellen Kuplets
einen durchſchlagenden Heiterkeitserfolg. Dasſelbe läßt
ſich auch von Frl. Denkhauſens allerdings etwas
ſtark gepfefferter Peronellar behaupten. Herr Wolf
verlieh der Figur des Prinzen die nötige Doſis von
Liebenswürdigkeit und Humor, während Herr Geßner
als Leonettor das Enſemble entſprechend ergängte. Ein
ſchmuckes Studentenſeptett mit Frl. Bögel an der Spitze
vervollſtändigte das farbenfriſche und bewegte Bild des
italieniſchen Volkslebens.
Beſonders lobend hervorgehoben ſeien zum Schluſſe
noch die trefflich gelungenen Enſembleſzenen und die
geſchmackvolle und reiche Ausſtattung, welche der präch=
tigen
Inſgenierung der Operette durch Herrn Ober=
regiſſeur
Valdek entſprach.

Kleines Feuilleton.
Lebend begraben in St. Pierre. Man
wird ſich erinnern, daß bald nach der Zerſtörung von
St. Pierre berichtet wurde, der einzige Ueberlebende bei
der furchtbaren Kataſtrophe wäre ein Neger geweſen, der
einen Menſchen im Streit erſchlagen hatte und deshalb
am Tage vor dem Vulkanausbruch ins Gefängnis ge=
worfen
wäre. Das neueſte Heft des Wide World
Magazine; bringt nun von dieſem Neger, Ludger
Sylbaris, eine ausführliche Schilderung ſeiner Erlebniſſe,
der amtliche Beſcheinigungen beigefügt ſind. Darin er=
jählt
er ſeine furchtbaren Erfahrungen nach dem Betreten
des Gefängniſſes im Keller des Gerichtshofes folgender=
maßen
: Eine Anzahl Stufen führte zu meiner Gefäng=
niszelle
, die amäußerſten Ende und an der Grundmauer
des Gerichtshofes gelegen war. Ich ſetzte mich auf das
Stroh der Gefängnisdiele. Der Zweiſel, ob ich zum
Mörder geworden ſei oder nicht, machte mich faſt wahn=
ſinnig
. Halb unbewußt fühlte ich ein Wanken und
Zittern der Gefängnisdiele und ein= oder zweimal einen
ſchwachen Schall, der wie ein entfernter Donner klang.

[ ][  ][ ]

Rummer 258.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. November 1903.

Sette 15.

ſteieriſche Geſangsduettiſten im Nationalkoſtüm, 2 aus=
gegeichnete
Sängerinnen; dann das muſikaliſche Trio
Allfeld=Aliſer, das auf ganz neuen teilweiſe nach eigener
Erfindung hergeſtellten amerikaniſchen Inſtrumenten groß=
artiges
leiſtet. Einem Marimbaphon; das in eine
Aeolsplatten=Harfel umgewandelt werden kann, die mit
6 Kontrabaßbögen geſpielt wird, ferner einer ganz eigen=
artig
konſtruierten Glockenorgel; wiſſen die Künſtler, die
direkt aus Haag zu uns gekommen, die wunderbarſte
Muſik zu entlocken. Ferner gibt Mr. Aliſer ein nach An=
gaben
des Publikums aus verſchiedenen Opern, Operetten ꝛc.
zuſammengeſtelltes Potpourri ſofort aus dem Gedächtnis
auf ſeiner Schlagzitter wieder. Eine Glanznummer
bilden die wahrhaft erſtaunlichen Kunſtſtückchen des
Gentlemen=Illuſioniſten: Prof. Georg Hartmann.
Mit Elegans und liebenswürdigem Humor zaubert er aus
den Naſen, Ohren, aus den Hutfedern und Kleidern der
Damen in fabelhafter Geſchicklichkeit Taler und 5= Mark=
ſtücke
hervor, die er in ſeinem Zylinderhut ſammelt.
Schließlich holt er inmitten des Publikums aus dem Boa
einer Dame 2 lebende Kaninchen hervor, kocht Kaffee und
Milch aus Papier, verwandelt Reis in Waſſer und um=
gekehrt
und läßt einen ganzen Blumengarten auf der Bühne
aus einem einfachen Bogen Papier wachſen und ver=
ſchwinden
. Schließlich erklärt er auch noch die verſchiedenen
Kunſtſtückchen, leider aber iſt ſeine Stimme nicht imſtaͤnde
dabei die Muſik zu übertönen, und ſo bleibt ihm das
alleinige Privileg, Geld aus der Luft zu greifen und aus dem
Aermel zu ſchütteln. Ein reigendes Trio bilden yles trois
Etoiles;, die trotz ihres franzöſiſchen Pſeudouyms in
echtem Weaneri=Dialekt ſingen und äußerſt graziös
tanzen. Namentlich gefielen ihre diverſen Nationaltänze
und errangen rauſchenden Beifall. Lidy und Wilky
bringen ganz hervorragende equilibriſtiſche Kunſtſtücke.
Eine Papiertüte balanziert Herr Wilky auf der Naſe bis
ſie verbrannt iſt und in den Zähnen balanziert er ein auf
einem hohen Geſtell errichtetes Podium mit darauf
ſtehendem Tiſch und Stuhl, auf welchem Frl. Lidy in
Seelenruhe ſoupiert. Faſt ans Unglaubliche grenzen
die Leiſtungen, die Mſtr. W. Immans in der Dreſſur einer
Meute Ulmer Doggen und Bernhardiner erreicht hat.
Auf den leiſeſten Wink führen die Tiere Kunſtſtücke aus,
die wohl als das beſte, was auf dem Gebiete der Dreſſur
erreicht wurde, bezeichnet werden müſſen. Sie laufen auf
zwei Beinen einer Seite, holen Kinder aus dem Feuer,
die von der=Mutteri unter Dankesbezeugungen in Empfang
genommen werden, ſterben und werden zu Grabe geleitet
etc. etc, ein richtiges Drama führt Mſtr. Immans mit ſeinen
vierbeinigen Künſtlern auf. Schließlich iſt auch wieder
ein Geſangshumoriſt Herr Otto Richard vertreten, der
neue ſelbſtverfaßte Vorträge bringt und wie immer
koloſſalen Beifall erntet. - Auch Nöggerath's Royal
Biograph bringt eine Reihe neuer Bilder, u. A. das
intereſſante Automobilrennen um den Gordon=
Bennet=Preis und erfreut ſich nach wie vor der Gunſt
des Publikums. Der Beſuch des Orpheums kann warm
empfohlen werden.
2 Im Kaiſervanorama Wilhelminenſtraße 29)
welches uns dieſe Woche nach Oberbayern führt, lernen
wir die Gegend am Tegern= und am Schlier=See kennen.
Es ſind herzerquickende Landſchaften, die ſich unſerem
Auge an dieſen, von Bergen umſchloſſenen, beinahe 800
Meter über dem Meeresſpiegel liegenden Seen bieten.
Entbehren die bayeriſchen Alpen auch vielfach des wild=
romantiſchen
Charakters der Schweiger= und Tiroler=
Alpen, ſo bieten ſie doch genügend intereſſante Punkte;
ſo iſt der 1839 Meter hohe Wendelſtein gar nicht zu ver=
achten
, wie es hier auch ganz annehmbare Waſſerfälle
und Eishöhlen gibt. Reizend liegen die Luftkurorte
Tegernſee und Schlierſee an den gleichnamigen Seen,
und man glaubt es gerne, daß ſie in der Lage ſind,
leidenden Menſchen Erholung zu bieten. Sehr ſchöne
Partien bietet ferner die Wanderung durch das Rottach=
tal
nach Egern und weiter nach Wildbad Kreuth.
4 Unfall. Weil ihn die verſchloſſene Tür am Aus=
gehen
hinderte, faßte am Samstag abend der im vierten
Stock eines Hauſes der Neuen Niederſtraße wohnende
Dachdeckermeiſter S. den Entſchluß, aus dem Fenſter
zu ſteigen. Er befeſtigte einen ſog. Dachdeckerſtrick an
das Fenſterkreuz, um ſich daran herabzulaſſen. Jedenfalls
ließ er ſich aber zu ſchnell gleiten, der dünne Strick gerriß
ihm die Handflächen, ſodaß er vor Schmerz losließ und
ca. drei Stock tief herabſtürzte. Auf ſein Schmerzens=
geſtöhne
herbeieilende Mitbewohner verbrachten den bei=
nahe
70jährigen in ſeine Wohnung zurück, woſelbſt der
herbeigeholte Arzt neben einem Beinbruch noch einige
Rippenbrüche feſtſtellte.
7 Ein Menſchenauflauf entſtand geſtern mittag in
der Nähe der Bahnhöfe. Ein in Griesheim wohnender
Maurermeiſter war plötzlich von Krämpfen befallen
worden und erſt längeren Bemühungen einiger Paſſanten
gelang es, ihn wieder zum Bewußtſein zu bringen.

Doch ich dachte nicht mehr an die drohenden Anzeichen
des Mont Pelse und ſchlief ein. Als ich erwachte, war
mein erſter Eindruck, daß der Boden wankte, und ich
hörte wieder den dumpfen Donner. Es war erſt wenig
hell, An der Tür hörte ich ein Geräuſch - der Gefäng=
niswärter
kam mit Waſſer und Brot; ich kaum und
ſaß regungslos da. Da veränderte ſich mit einer Plötz=
lichkeit
, die nicht zu beſchreiben iſt, das ganze Ausſehen
meiner kleinen Zelle; es war ſo raſch, daß ich nichts be=
griff
. Die Luft verfinſterte ſich - das bischen Licht,
das irgendwo in meine Zelle drang, verſchwand. Ich
hörte das Laufen im Gefängniskorridor über mir.
Schreckliche, unverſtändliche Geräuſche kamen von überall.
Ich konnte nicht ſehen und hörte verworrene Geräuſche.
Ebenſo plötzlich wie es vorher finſter wurde, ſchien ſich
meine Zelle jetzt in ein unſichtbares Feuer zu verwandeln
- es war überall, von Wand zu Wand. vom Voden,
zur Decke, in meine Augen, Naſenlöcher, Mund, Lungen,
am ganzen Körper, ob bekleidet oder nicht - es war ein
trockenes, ſtechendes Feuer ohne Flammen, heißer als die
Glut irgend eines Ofens. Ich ſchrie in all die ſeltſamen
Geräuſche um mich her - aber keine menſchliche Stimme
antwortete mir; ich brüllte wie wahnſinnig, man ſolle
mich herauslaſſen. Die Hitze konnte nicht von einem
Brande ſtammen, denn niemand kam, um mich heraus=
zulaſſen
, und kein Geräuſch klang, als ob irgend wer
verſuchte, das Feuer zu löſchen. Jetzt fing das Funda=
ment
des Gerichtshofes auch an zu ſchwanken; nun hörte
ich Gebäude einſtürzen, mitten durch das Donnern
anderer Geräuſche. Doch nichts von den fallenden Maſſen
erreichte mich, obgleich auf die Zelle ſelbſt rieſige Maſſen
fielen. Plötzlich fühlte ich in der Finſternis einen bren=
nenden
Schmerz an den Füßen; irgend etwas wie heißer
Schlamm oder Sand floß in die Zelle; es brannte wie
geſchmolzenes Eiſen. Das flüſſige Feuer verbrannte
meine Beine, und, als ich beim Verſuch zu entrinnen,
hineinfiel, wurde der untere Teil meines Körpers wie
gelähmt. Es roch erſtickend nach Schwefel; ich konnte
kaum atmen. Nach einiger Zeit ließen die Schmerzen,
die mir der heiße Schlamm verurſachte, nach. Die Zeit

2 Gräfenhauſen, 2. Nob. Der Hauptbau der hieſ.
Anſtalt für verwahrloſte Kinder Ohlyſtiftu iſt im
Verputz neuhergeſtellt worden, wodurch das Aus=
ſehen
des ſtattlichen Gebäudes ſehr gewonnen hat. Noch
eine weitere zweckmäßige Einrichtung ſteht bevor, die
Aufſtellung einer Uhr mit Schlagwerk, welche Einrichtung
ſich allmählich als ein wahres Bedürfnis gezeigt hat.
Die Anſtalt zählt zur Zeit 84 Zöglinge, 63 Knaben und
21 Mädchen, die größere Mehrzahl aus Stadt und Kreis
Darmſtadt, eine größere Anzahl auch aus andern Kreiſen
des Großherzogtums.
1. Dornberg bei Groß=Gerau, 2. Nov. Am Sams=
tag
brachten der Zar, der Großherzog und Prinz
Heinrich in der hieſigen Faſanerie 350 Faſanen zur
Strecke. Der Zar ſchoß ausgezeichnet. Nach der Jagd,
fuhren die Herrſchaften mit dem Automobil wieder nach
Darmſtadt.
1. Rannheim a. M. 2. Nov. Geſtern abend gegen
9 Uhr fiel kurz vor Naunheim ein 6 Jahre alter
Knabe aus dem Paris-Frankfurter Zug.
Der Knabe, der mit ſeinen Eltern aus Paris kam, hatte
die Türe, indem er an dem Drücker ſpielte, ſelbſt ge=
öffnet
. Der Zug wurde durch das Notſignal geſtellt.
Der Knabe hat Verletzungen an Kopf und
Beinen davongetragen, doch ſind die Wunden nicht
lebensgefährlich. Ein Arzt in Rüſſelsheim legte die
erſten Verbände au, worauf Eltern und Kind nach
Frankfurt weiterfuhren.
Neu=Jſenburg. I. Nov. Die hieſige Stadt=
verwaltung
het die Errichtung eines Leichenhauſes
auf dem neuen Friedhofe, ſowie die Einfriedigung des
letzteren beſchloſſen. Die Arbeiten und Lieferungen zum
Leichenhauſe ſind zu rund 12000 Mk. veranſchlagt,
während für die Einfriedigung 6000 Mk. vorgeſehen
wurden. Die Vergebung der Arbeiten erfolgt am 9. d.
Mts. auf dem Submiſſionswege.
Mainz. 1. Nov. Beim Ausladen eines
Schiffes durch Kranen riß geſtern ein Drahtſeil und
gleichzeitig brach der Maſtbaum, ſo daß die ganze
Ladung Zinktafeln mit etwa 40 Zentner in den Rhein
ſtürzte.
= Alzey, 1 Nov. Im neuen Amtsgerichtsgebäude
e xplodierte geſtern der im Sitzungsſaale befindliche
Ofen infolge Anſammlung von Kohlenoxydgas.
Dexheim, 1. Nov. Vor unſerem Orte hatte ſich
geſtern eine Zigeuner=Geſellſchaft gelagert. Der
berittene Gendarm Kurz, der ſich gerade auf Patrouille
befand, dem ſie aber den Gehorſam verweigerte, tele=
phonierte
an die Gendarmerieſtation Oppenheim. In
kurzer Zeit war der Fußgendarm Aßmus zur Stelle,
worauf die, Schwarzenlnach Nierſtein zu Reißaus nahmen.
Sie wollten nach Oppenheim und leiſteten auch dort den
3 Gendarmen Widerſtand, ſo daß dieſe blank ziehen
mußten. Schließlich wurden ſämtliche Wagen in Be=
gleitung
des Herrn Oberwachtmeiſters Vecker und der
übrigen Gendarmen bis Nackenheim befördert, wo unter=
deſſen
die Gendarmerie aus Bodenheim eingetroffen
war und den weiteren Transport aufnahm.
- Groſ=Karben, 1. Rov. Die Ehefrau des an der
Bahn bedienſteten Arbeiters Wiener von hier war dieſer
Tage mit Waſchen im benachbarten Kloppenheim be=
ſchäftigt
. Das bei ihr befindliche 2½ Jahre alte Kind
machte ſich hierbei in einem unbewachten Augenblick an
der Waſchbütte zu ſchaffen, fiel hinein und ertrank,
ehe es die bald hinzukommende Mutter retten konnte.
Ld. Grünberg. 1. Nov. In Sachen des geplanten
Bahnbaues Grünberg=Lich weilten am Freitag
zwei Herren aus Berlin, darunter der Bauführer Pfeffer,
hier, und beſichtigten in Gemeinſchaft mit dem Vor=
ſitzenden
des Komitees Moll und den Bürgermeiſtern
von Queckborn, Ettingshauſen, Münſter und Beſſingen
die geplante Strecke. Letztere ſoll von Lich bis zur
Steinesmühle bei Münſter der Wetter und von dort bis
Queckborn dem Eſchersbach folgen, um zwiſchen Göbeln=
rod
und Grünberg in die Oberheſſiſche Bahn einzu=
münden
. Die Vorarbeiten ſind im Gang.
Ld. Lich, 1. Nov. Der älteſte Einwohner
unſeres Städtchens Chriſtoph Schmidt feierte heute
ſeinen 93. Geburtstag.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 1. Nov. Wie das
B. T. erfährt, ſoll die Erbauung eines neuen
Opernhauſes und zwar an der Stelle des bis=
herigen
Prinzeſſinnen=Palais, in Ausſicht ſtehen. Es
ſcheine, als ob von der geplanten Erweiterung des alten
Opernhauſes Abſtand genommen werden ſoll, um die
Möglichkeit zur Erbauung eines modernen, allen An=
ſprüchen
genügenden Hauſes zu gewinnen. Die Nachricht
bedarf der Beſtätigung.-Der Verliner Automobil=
Verein hat, ermutigt durch den vollen Erfolg ſeiner
Zuverläſſigkeitsfahrt' im September d. Js., eine zweite

ging vorüber - ich weiß nicht, ob es Tag oder Nacht
war. Ich ſuchte eifrig, ob noch Waſſer oder Brot da
war, trank alles aus, und da die heiße Maſſe ſich all=
mählich
abgekühlt hatte, ſtreckte ich mich darauf aus.
Eine Totenſtille herrſchte rings. Bald erreichte mich
wiedee Licht, und ich konnte Tag und Nacht unterſcheiden.
Dreimal wechſelte Licht und Dunkelheit - da hörte ich
ein leichtes Pochen gegen die Trümmermaſſe und menſch=
liche
Stimmen. Bald fiel eine größere Helligkeit auf
mich - die Schläge einer Hacke fielen raſch und feſt auf
die Trümmer - die Oeffnung wurde größer - ein
Mann ſprang herein. In wenigen Augenblicken war ich,
- ſchwach, faſt unfähig zu ſtehen, geblendet - im Freien
1 Aufſeinen Lorbeeren ruht Guſtav von
Moſer, deſſen ſterbliche Ueberreſte im Krematorium zu
Gotha verbrannt wurden. Er hatte bereits während
ſeiner Lebenszeit ſich einen kleinen Sarg von Kryſtall=
glas
anfertigen laſſen, der dereinſt zur Aufnahme ſeiner
Aſche dienen ſollte und den er nur vertrauten Freunden
zeigte. Von jedem Lorbeerkranz, der ihm während ſeines
langen Lebens gewidmet worden war - und es waren
deren unzählig viele -, hatte er immer ein Blatt
herausgenommen, es zu Aſche verbrannt und dieſe in
den kleinen Sarg gelegt, der dazu beſtimmt war, die
Aſche ſeines Körvers aufzunehmen. Und ſo werde ich
einſt wirklich auf meinen Lorbeeren ausruhen,; pflegte
er bei Betrachtung ſeines Sarges heiter lächelnd zu
ſagen. - Und ſo iſt es nun auch geſchehen.
Mit=Bruder Adebaru iſt nicht gut ſpaſſen.
Das mußten zwei Studenten der Tharandter Forſt=
akademie
zu ihrem Leidweſen erfahren. Beide bis über
die Ohren verliebt in zwei Schönheiten des Tharandter
Mädchenpenſionats und für tolle Streiche notoriſch be=
anlagt
, kamen im letzten Viertel einer durchzechten Nacht
auf die Jdee, die beiden aus Blech gefertigten Störche,
die gravitätiſch den Garten der Gräfin L. bewachten,
aufzupacken und, in den Vorgarten des Mädchen=
penſionats
zu verpflanzen. Nach Vollbringung dieſer
dunklen Tat ſchlichen Max und Moritz: diebiſch lächelnd
von dannen. Als am andern Morgen die erſten Sonnen=

derartige Fahrt für Ende April oder Anfang Mai k. Js.
in Ausſicht genommen und in ſeiner letzten Sitzung eine
Sechſer=Kommiſſion gewählt, welche die notwendigen
Vorbereitungen in die Wege leiten ſoll. Die Fahrt wird
vorausſichtlich über 300-500 Kilometer gehen, einen
kurzen Aufenthalt am Wendepunkt haben und auch
eine gerechtere Würdigung etwaiger Pneumatik=Schäden
bringen.
Vom Main, 1. Nov. In wahrhaft erſchreckender
Weiſe mehren ſich ſeit den letzten Tagen in der Gegend
von Steinbach die Fälle von Tollwuter=
krankungen
unter den verſchiedenartigſten Tier=
gattungen
. Die Seuche wurde durch einen von Tollwut
befallenen Hund hervorgerufen, der lange Zeit un=
gehindert
herumlief und Menſchen, ſowie Tiere aller
Art anfiel, bis er zuletzt der Wutkrankheit erlag. Vier
Perſonen, der Hausbeſitzer Schülein, die Austrägerin
Wening. der Maurersſohn Schauer und der Knecht des
Schülein mußten bereits dem Paſteurſchen Inſtitut in
Berlin zugeführt werden. Die drei erſten Perſonen ſind
bereits wieder von Verlin zurückgekehrt. Auch in der
Tierwelt tritt die Krankheit gegenwärtig ſtark auf. So
verendete bereits ein Schwein und eine Kuh an Tollwut,
während weitere Fälle zu befürchten ſtehen
Koburg, I. Nov. Aeber das Befinden der Frau
Erbprinzeſſin von Hohenlohe=Langenburg
erfährt die Kob. 3t9. daß zwar eine weſentliche Er=
holung
von dem anfangs dieſes Jahres zu Tage ge=
tretenen
Lungenübel feſtgeſtellt iſt, daß indeſſen von
ärztlicher Seite zu einer volligen Wiederherſtellung noch
große Schonung für erforderlich erachtet wird. Zu dieſem
Zwecke wird die erbprinzliche Familie vom 5. November
ab auf dem 500 Meter über dem Meere gelegenen
Fürſtlich Hohenloheſchen Stammſchloß, Langenburg
Aufenthalt nehmen.
Altona, 31. Okt. Ein Raubanfall aufeinen
Poſtbeamten wurde geſtern abend kurz vor Schluß
der Dienſtſtunden im Poſtamt verübt. Der Geſchäftsbote
einer Viehkommiſſionsfirma trat, als der Schalterraum
gerade leer war, an den dienſthabenden Aſiſtenten mit
der Bitte heran, ihm ein Zwanzigmarkſtück in vier
Fünfmarkſcheine einzuwechſeln. Als der Beamte einen
Stapel Papiergeld ergriff, um die gewünſchten Scheine
herauszuſuchen, entriß ihm der Bote mit einem Ruck die
Banknoten - insgeſamt 10300 Mk. - und lief davon.
Der Aſſiſtent behielt jedoch ſeine Geiſtesgegenwart; er
ſtürzte, ſo ſchnell er konnte, dem Räuber nach und ver=
folgte
ihn in raſender Haſt durch verſchiedene Straßen,
bis der ſchon ermattete Dieb in ein Haus flüchtete. Dort
gelang es ihm, den zu Tode erſchöpften Boten zu ſtellen,
der nun willig das Geld auslieferte und ſich ohne Wider=
ſtand
der Polizei übergeben ließ. An der Summe fehlte
ein Tauſendmarkſchein, der bei der wilden Haſt verloren
gegangen, aber ſpäter von einem kleinen Knaben gefunden
worden war.
Rom, 1. Nov. Im Vatikan brach heute abend in
den Wohnräumen des Bibliothekars Feuer aus. Der
herbeigeeilten Feuerwehr gelang es, den Brand auf ſeinen
Herd zu beſchränken, doch ſtürzte der Dachſtuhl ein. Die
Bücher und Manuſkripte, die in den gefährdeten Sälen
waren. wurden geborgen.
New=York, 1. Nov. Das Mietshaus 426 in der
11. Avenue iſt geſtern um Mitternacht in Brand ge=
raten
. 21 Männer ſind tot, ſowie drei Frauen und ein
Kind. Der Brand währte nur 20 Minuten. Im
Souterrain iſt anſcheinend infolge von Brandſtiftung das
Feuer ausgebrochen und dichte Rauchwolken erfüllten
ſchnell das ganze Haus, welches beſonders ſtark gefüllt
war, da infolge von Allerheiligen viele Familienfeſtlich=
keiten
arrangiert waren, namentlich Geſellſchaftsſpiele für
junge Leute. Es gab entſetzliche Ssenen. Die Frauen
kamen faſt alle auf die Feuernotleitern, ſodaß ihre Ret=
tung
unſchwer war. Indeſſen, gab, es unter den
Männern furchtbare Kämpfe um den Vortritt, ſodaß an
einem Ausgang zu einer Leiter fünf dicht zuſammen=
gedrängt
waren, welche augenſcheinlich bis in den Tod
gekämpft hatten. Die Feuerwehr rettete 60 Perſonen,
hauptſächlich mittels Sprungnetz. Nach einem weiteren
Telegramm ſind die umgekommenen Perſonen meiſt
Italiener. Erkf. 3tg.)

Handel und Verkehr.
GI) Frankfurt a. M. 2. Nov. Börſenwochen=
bericht
. Die verſchiedenen Meldungen, daß die Novelle
zum Börſengeſetz nunmehr bald dem Reichstag vor=
gelegt
werden ſoll, bewirkten weiterhin an der Börſe teil=
weiſe
eine hoffnungsvollere Stimmung. Indes machten
ſich auch wieder Beſorgniſſe geltend, daß der Reichstag
immer noch ein Wort mitzureden hat, und dieſe ſind.
nach den Aeußerungen der konſervativen und agrariſchen
Organe, ſehr begründet. Es könne ſich, ſchreiben dieſelben,
bei den Abänderungen des Geſetzes nur um formelle
ſtrahlen die treubehüteten Küchlein an die Fenſter lockten
- welch ſchreckhaftes Erſtaunen und im nächſten Augen=
blick
welch tolles Gelächter! So weit ging alles gut.
Aber das Verhängnis nahte, und zwar in Geſtalt der
neugierig herbeieilenden Penſionsmutter. Ihre Ent=
rüſtung
kannte keine Grenzen, kein beſänftigendes Wort
fand eine gute Statt, verſöhnen konnte ſie keine Reu==
Die beiden Miſſetäter ſollten ihre notoriſche Strafe er=
halten
, und ſie erhielten ſie auch vom Schöffengericht in
Freiberg. das wegen Hausfriedensbruchs auf je drei
Wochen Gefängnis erkannte. Erſchwerend fiel ins Ge=
wicht
, daß die Muſenſöhne den Gartenzann des gräf=
lichen
Grundſtücks überklettert hatten. In gleicher Weiſe
erkannte das Landgericht und in letzter Inſtanz das
Oberlandesgericht.
Ein Erſatz für den Ehering. Man
ſchreibt uns aus London: In England iſt es Sitte, daß
der Verlobte der Braut einen goldenen Fingerreif mi
einem Edelſteine und erſt am Vermählungstage den
glatten Trauring ſchenkt, den die junge Frau - ent=
gegen
der deutſchen Sitte - in Zukunft an der linken
Hand, trägt. Erſt in den letzten Jahren iſt es - aber
nur in verhältnismähig geringen Fällen - üblich ge=
worden
, daß auch der Gatte einen goldenen Ehereif
trägt. Eine Dame, die anſcheinend gut unterrichtet iſt,
wendet ſich nun an eine engliſche Tageszeitung und
ſchlägt allen Ernſtes vor, daß die Männer anſtatt des
güldenen Reifes ein neues Symbol wählen ſollten, indem
ſie ſich den betreffenden Finger tättowieren laſſen! Die
Zuſchrift der ſchönen Schreiberin enthält die boshafte
Anſpielung, daß es den verheirateten Männern in dieſem
Falle nicht mehr möglich ſein wird, den Ehering in der
Weſtentaſche verſchwinden zu laſſen und leichtgläubige
junge Mädchen zu täuſchen und zu umgarnen. Am
Schluſſe ihres Brief=s leiſtet ſich die Dame aber das
ſtärkſte Stück: Sie empfiehlt, den Tätowierungsprozeß.
alsbald nach der Trauung in der Sakriſtei oder im
Zimmer des Regiſtrators vorzunehmen.

[ ][  ]

Geite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. November 1903.

Aummer 258.

Kleinigkeiten handeln denn der Zweck des Geſeßes, die
Spekulation im Volk einzudämmen, ſei ſo vollſtändig
erreicht worden, daß man gar nicht daran denken könne,
das Börſengeſetz grundſätzlich zu revidieren. Da dieſe;
agrariſche Mehrheit jedoch aus verſchiedenen Nuancen
züſammengeſetzt iſt - ſie geht von den Nationalliberalen
Vis zum Bund der Landwirte -, ſo iſt indes keinesfalls
die Hofnung aufsugeben, daß, wenn ſich die Regierung
einigermaßen der Säche annimmt, vielleicht doch Einiges
erreichen ließe. Die Börſe zeigte bei Beginn der Wöche
weiter günſtige Tendens, dann folgte eine Abſchwächung.
veraulaßt durch große: Gewinſtrealiſationen, beſonders
auf dem Monkanmarkt. Die Spekulation war zuruͤck
haltender, Um ſo Umehr als äuch aus den großen
induſtriellen -Revieren verſchiedene MeldungenCLiſ=
trafen
, die, beſagten, daß der eingetretene Kurs=
ſtand
wohl der Hauſſetendenz der Börſe entſpreche, aber
licht den tatſächlichen Verhältniſſen und dem inneren
Werte der Papiere. Man könne zufrieden ſein, wenn der
gute Beſchäftigungsgrad, wie er in der Hauptſache ſeit
einigen Monaten 'beſteht den Winter über aͤnhätt und
die Preiſe ſich weiter behaupten. Von einer Erhöhung
ſei wenigſtens im rheiniſchweſtfäliſchen Induſtriebezirk,
ausgenömmen vielleicht Stabeiſen, noch wenig bemerkbar
und die diesbezüglichen Nachrichten ſind. wenn nicht
tendenziöſer Art, doch unrichtig und nicht zutreffend.
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, daß die
Ausfuhr weſentlich nachgelaſſen und die Berichſb uder
den amerikaniſchen Markt immer ungünſtiger lanten.
Der Import von amerikaniſchem-Roheiſen ſcheint
zur Tatſache zu werden, doch brauche man ſich
vorerſt keinen Befürchtungen hinzugeben, aber man
müſſe vor überſpannten Erwartungen warnen. In
Amerika hat das Mißtrauen im Püblikum große Dimen=
ſionen
angenommen, die vorerſt in der Beſtürmung der
Sparabteiluͤngen dreier Truſt=Geſellſchaften in St. Louis
zum Ausdruck kamen. Allerdinas erhielten die Einleger
glatt ihr Geld zurück, doch dürften bei weiterem Ueber=
handareifen
der vängſtlichen Stimmung fürUmaͤnche
Geſellſchaft unter Umſtänden größe Schwierigkeiten
entſtehen. Dieſe Situation bewirkk auch noch die
Geldnot zu erhöhen, denn viele Geldgeber' wer=
den
angeſichts der Eventualität von Kuns= ihre
Gelder lieberſzurückhalten, um bereit zu ſein, gegebenenfalls
die Anſprüche der Einleger befriedigen zu können.
In Deutſchland hat man in der letzten Zeit den Vor=
gängen
auf dem amerikaniſchen Markt geringere Beach=
kung
geſchenkt und zwar mit Anrecht, denn man ſieht.
daß man in den Jduſtriegegenden die Möglichkeit von
einem ämerikaniſchen Roheiſen=Import nicht von ſich
weiſt. Der Wochenſchluß geſtaltete ſich indes wieder zu
einem recht feſten und wurden namentlich die verſchie=
denen
Vankaktien Pfavoriſiert; auch der Montanmarkt
war gebeſſert, da die ſämtlichen Haniel'ſchen Zechen dem
Kohlenſyndikat definitiv beigetreten ſind. Erwähnenswert
iſt noch die Steigerung der 3½⁄ Reichsanleihe und Preuß.
Konſols auf 9090. Man ſprach davon, daß in erſterer
neuerdings ein großer Betrag dem Verkehr entzogen
wurde, durch Ankauf ſeitens einer bedeutenden Stiftung.
Außerdem verlautete noch: daß Preußen im nächſten
Jahre von einer neuen Konſolsanleihe äbſehe; während
bei dem Reich, durch die Tilgung der Reichsſchatzſcheine,
wofür die letzke Anleihe dienen mußte, jedenfalls Anleihe=
bedürfnis
vorliegt. In dieſem Jahre wird die Begebunlg
einer neuen Anleihe jedoch nicht mehr ſtattfinden, weil
der Reichstag erſt die Kredite bewilligen inuß Von
ausländiſchen Fonds waren Italiener, Oeſterreich= Unga=
riſche
, Bulgaren und Serben mehr beachtet, Jagegen
Spanier und Portugieſen etwas abgeſchwächt. Die beiden
Schiffahrtsaktien: Hamburger Paket und Norddeut=
ſcher
Lloyd verkehrten ziemlich lebhaft und höher. Wie
ſchon oben erwähnt, waren Bankwerte, beſonders gegen
Wochenſchluß ſehr lebhaft und zunächſt höher, beſonders
Darmſtädter und Berliner Handelsgeſellſchaft auf ihre An=
näherung
an das New=Yorker Bankhaus Hallgarten ∓ Co.
Wenn anch die Beteiligung der beiden Lanken ncht Sie
Höhe der geſprochenen Summe, angeblich 20 Millionen,
ncht einmal annähernd erreicht, ſo machte dieſe Nachricht
auf dem Bankengebiet doch äußerſt günſtigen Eindruck.
Am Kaſaindruſtriemarkt iſt die Steſgerung der Frank=
furter
Kunſtſeidefabriken um 35 pCt. Lauf 240 hervor=
zuheben
, weil der Nachfrage nur geringez Aktienmateral
gegenüberſtand; auch Pollak, Gasmotoren Deutz, Wit=
kener
Stahlröhren, Weſterregeln u. ä. ſind weſenklich ge=
ſtiegen
; dägegen Konkordia wieder anſehnlich ſchwächer.
Elektrisitätswerte waren infolge von Gewinſtrealiſationen
etwas abgeſchwächt. Privatdiskonto 3½. pCt. 3½ pCt.
Reichs 102.10, 3 pCt. Reichs 90,90, 3½ pét. Heſſen 100.20.
3 pCt. Heſſen 8880, 3¼ pCk. Darmſtädter 98.90, Türkiſche
Loſe 140 80.
Sport.
- Bei dem am vorigen Sonntag veranſtalteten
Verbandsmeiſterſchaftsſpiel II. Klaſſe des
Verbandes ſüddeutſcher Fußbaͤllvereines beſiegte die
erſte Mannſchaft des hieſigen F.=K. Olympia mit
7: O. Goals ihren Gegner, die Hanauer Fußball=
geſellſchaft
1893 11."
Literariſches.
Im Verlag von Otto Wigand in Leipzig erſchien:
Marokken, Kulturhiſtoriſches-und Aetüelles. Von
D. Norden. Groß=Oktav, Preis 2 Mark.- Der Verfaſſer
bezeichnet das, was man gewöhnlich Regungen des Zeit=
geiſtes
nennt, als Marotken. Dieſe bewegen ſich in
pendelartigen Schwingungen vom leiſen Anfang bis zu
Extremen, ſchlagen dänn neue, zum Teil entgegengeſetzte
Richtungen einz wiederholen ſich aber niemaſs. Unter
dieſem Geſichtspunkk verfolgt er anf Grund großer Be=
leſenheit
die geiftige Entwicklung der europäiſchen Rultur=
völker
von der Reformationszeit bis zur Gegenwart in
ſehr intereſſanter und höchſt origiſeller Weiſer- Die
inhaltreiche Schrift bietet auch dem kundigſten Leſer
Neues.
Darmſtadt, 3. November.
Tagesordnung für die öffentliche
Sitzung'er Stadtverordneten= Verſamm=
lung
: Donnerstag. den 5. November, nachmittags
57 Uhr 1. Mitteilungen. 2. Der Bücherſchluß der
Stadtkaſſe für 1902ſ3, insbeſondere Liquidations= und un=
einbringliche
Poſten. 3. Desgleichen, insbeſondere die
Verwendunig Kußerordentlicher-Mittel. 4. Voranſchläl=
des
Realgymnaſiums für 190405. 5. Die Anlage auf
dem Kapellplatz, hier Krediterweiterung. 6. Herſtellung
eines Geräterallmes für das Tiefbauamt in der Louiſen=
ſtraße
. - Herſtellung von Oktror=Erheberwohnungen.
8. Herſtellung weiterer Klaſſenräume für die Oberreal=
ſchule
. 9. Angebot verſchiedener Hallsbeſitzer in der
Obergaſſe, den Verkauf ihrer Hofreiten zwecks Ver=
breiterulig
der Obergaſſe betr. 10. Freigabe verſchiedener

Straßen zur Bebauung. 11. Geſuch um Dispenſation
von den Beſtimmungen in 8 22 des Ortsbauſtakuͤtset 7.
Geſuch um Genehmigung einer Faſſade=Aenderung in
der Ludwigshöhſtraße. 13. Erlaß einer Poligeiverord=
nung
. das Vewohnen von Dachräumen im Stadtbezirk
Darmſtadt betr. 14. Uebernahme der Unterhaltung eiſtes
Erbbegräbnisplatzes. 15. Geſuch des Diakoniſſenhauſes
Eliſabethenſtift, die Ueberlaſſung von Erbbegräbnis
plätzen betr. 16. Geſuche um Genehmigung zum Aus=
ſchank
von Branntwein; für Sandſtraße 38. für Mühl=
ſtraße
11, für Mauerſtraße 22.

Letzte Nachrichten.

WB. Verlin, 2. Nov. Der Kaiſer reiſt heute
Abend nach Homburg v. d. H. zu einem kurgen Beſüche
der Saalbura ab.
WB: Verlin, 2. Nov. Der Reichsanz meldet:
Oberpräſidialrat von der Schulenberg iſt zum
Präſidenten der Regierung in Potsdam ernannt worden.
-WB.L Verlin, 2. Nov. Anlätzlich des 50jährigen
Dienſtiubiläums des Neſchsbankpräfidenten Dr.
Koch überbrachte der Staatsſekretär des Innern den
Roten Adlerorden 1. Klaſſe- mit Eichenlaub, der Großh.
Heſſ. Geſandte Dr. v. Neidhardt überreichte das Groß=
kreug
des Heſſiſchen Verdienſtordens Philipps des Groß=
mütigen
, der Genat von Bremen einen Ehrentrunk aus
dem Rarskeller, der Senat von Haͤinburg die Hambürzſche
Ehrendenkmünze in Gold. Im Laufe des Tages waren
u. a. zur Beglückwünſchung erſchienen: der Finanz=
miniſter
, der Handelsminiſter, der Staatsſekretär des
Reichsſchatzamtes, die Präſidenten des Reichseiſenbahn=
amtes
, der Geehandlung u. der Zentralgenoſſenſchaftskaſſen.
Namens der Mitglieder des Zeſtraldusſchufſes; der
Reichsbank überreichte Kommerzienrat Fränkel 134600
Mark zur Begründung einer Stiftung für hilfsbedürftige
Beamte der Bank und deren Hinterbliebene. Auch von
auswärts waren zahlreiche Glückwünſche eingelaufen.
WB. Verlin, 3. Nov. Im Kultüsminſſterim fand
heute vormittag eine Verſammlung von Tuberkuloſe=
ärsten
Deutſchlands zur Vorbereitung zu dem
Pariſer internationalen Tüberkuloſekongreßz im
Dezember 1904 ſtatt. Profeſſor Jatobs referierte über
die Tuberkuloſefrane auf dem Brüſſeler internationalen
Hygienekongreß. Profeſſor Pannwitz über die Vor=
bereitungen
im Pariſer Köngretz. Oberſtabsarzt Dr.
Niedner über die neueſten Tuberkuloſeforſchungen.
Nachmittags -fand ein Beſuch des Tuberkuloſe=
muſeums
ſtatt.
ſ.Bl Verlin, 2. Nov. In der heutigen Sitzung der
Generalſynode wurde dem Geſetzentwurf, betreffend
Erhebung der Kirchenſteuern, zugeſtimmt, nachdem Geheim=
rat
Schufter dem Kültusminiſterium mitgeteilt hatte, daß
die Regierung den Entwurf genehmigen werde.-
WB. Berlin, 2. Novl Die'l Beſtattung Pro=
feſſor
Mommſens erkolgt auf Koſten der Stadt
Charlottenburg vorausſichtlich am Mittwoch oder Donners=
tag
. Zahlreiche Beileidskundgebungen ſind bereits ein=
gegangen
, ſo aus Rom und Benedig. Auch viele Depul=
kakionen
aus dem Ausland, die an der Beerdigung teil=
nehmen
ſind bereits angemeldet.
Co'ßis Verlin, 2. Nov. Im Prozeß Kwilecka
wurde heute die Zeugenvernehmung fortgeſehzt,
die nichts weſentliches ergab.
Charlottenburg, 2. Nov. Der Kaiſer ſandte an
Frau Profeſor Mömmſen folgendes Beileidstele=
gramm
; Schmerzlich bewegt durch Ihre Meldung vom
Hinſcheiden Ihres Gätten ſpreche ich Ihnen und der
hinterbliebenen Familie des Verewigten meine herzliche
Teilnahme aus. Gott der Herr töſte Sie in Ihrem
ſchweren Leide. Die ganze gebildete Welt nimmt Teil an

tor wiſſenſchaftlicher Unternehmungen verloren. Was
den Heimgegangenen aber mir beſonders nahegebracht
hat, ſini' ſeine Verdienſte um die Erforſchung der Limes.
In dantbarer Anerkennung ſeines Wirkenssauf dieſem
Gebiete hatte ich bereits ängeordnet, daß eine Marmor=
büſte
des großen Forſchers von Künſtlerhand gefertigt
und auf der Saalburg Aufgeſtellt wirdIch wollte ihm
hierdurch zu dem kurz bevorftehenden sojährigen Doktor=
jubiläum
eine Freude bereiten. Durch Gottes Ratſchluß
hat er dieſen Tag nicht mehr erleben ſollen. Gein
Bildnis wird aber der Nachwelt die Züge des ſeltenen
Mannes überliefern, deſſen Name für alie Zeiten
ein Ehrenblatt in der Geſchichte der deutſchen Wiſſenſchaft
bilden wird"
Vom Reichskanzler Grafen von Bülow
ging folgendes Telegramm ein; Laſſen Sie mich meine
ünd meiner Frau innige Teilnähme an dem Verluſte
bezeugen, der Init der herben Trauer, die er Ihnen und
Ihren Kindern bringt, duch unſere Wiſſenſchaft und unſere
nätionale Kultur ſchwer detröffen hat. - Die Bedeuktulͤns
Mommſens iſt damik nicht erſchöpft, daß es ihm vergsnn
war, als Geſchichtsſchreiber, als Altertümsforſcher und
Rechtslehrer unter der Bewunderung des Auslandes den
Ruhm deutſcher Gelehrſamteit zu mehren.- Die Unider=
ſalität
ſeiner Geiſtesrichtüng. das-Mitleben und Mit=
treben
in den Gedanken der Zeit, die Bewahrung feurigen
Jugendmutes im Lampfe für ſeine Ueberzeugungen,
ſtellen dim edlen Toten in den Kreis derer, die wir große
Europaet nennen und gern als Vorläufer einer reicheren
Zukunft verehren.
Frankfurt, 2. Nov. Der Kaiſer trifft am Diens=
tag
früh 9' Uhr in Homburg ein, beſichtigt die Saal=
burg
und fährk um 111 Uhr nach Wiesbäden, wo er
kurs nac) 1 Uhr ankommt.
W.B: Stüttgart, 2. Nov. Der Präſident der General=
direktion
der Poſten und Telegraphen, Böltz, wurde in
den Ruheſtand verſetzt.- Zum Nachfolger wurde
Direktor Mayer enannt.
ob.k.. Kaſſel, 2. Nov. Der K. Allg. 3ta zufolge
iſt der heute morgen 5 Uhr 50 Minuten nach Volkmarſen
abgegangene Verſonenzug bei Over=Elſungen auf
einen dort ſtehenden Perſonenzug. wahrſcheinlich infolge
des Nebels, aufgefahren. 's Perſonen, teils Ver=
ſonal
, teils Paſſagiere, wurden mehr oder minder erheblich
verletzt. Belde Zgsmaſchinen' ſind ſtark beſchädigt.
Der Verkehr wird aufrechterhalten.
= Küslin, 2. Nov. Vor der erſten Strafkammer des
Landgerichts begann heute bei großem Andrange des
Publikums der WahlfälſchuͤngsProseß gegen die
Rittergutsbeſitzer Otto und Guſkas Käding in Groß=
ſatſpe
, wo bei der letzten Reichstaaswahl für den frei=
ſinnigen
Kandidaten Barth jur 15 Stimmen gezählt
wurden,. während etwa 40 Wähler beſchwören wollen,
für Barth geſtimmt zu haben. Die Angeklagten beſtreiten.
irgendwie Fälſchungen vorgenommen zu haben.
iB.= Röölin 2. Nob. Im Wahlfälſchungs=
prozeß
gegen die Nittergutsbeſiter Otto und Guſtav

99. de Aneloten Lur ur Möaes
Gefängnis verurteilt.
WB. Konitz, 2. Nov. Der Gemeindevorſteher Semrau=
Dambrau im Kreiſe Flatow wurde wegen Wüßl=
fälſchung
, die er als Wahlvorſteher bei der Reichs=
tagsſtichwahl
vorgenommen hat zu 6 Wochen Ge=
fängnis
verurteilt. Die Beiſitzer Otto und Schliep.
erhiekten ie einen Monat Gefängniz. Wie'ſich
aus der Verhandlung ergab, hatten die Angeklagten, um
die bereits fertiggeſtellte Liſte nicht ändern zu müſſen,
ein geſchlöſſenes Kuvert geöffnet und den darin ent=
haltenen
antiſemitiſchen Stmmmzettel durch einen auf einen
polniſchen Kandidaten lautenden erſetzt.
- Wwb. Paris. 2. Nov. Von mehreren Seiten wird
behaulptei daß der Miniſterpräſident infolge der
letzken Abſtimmungen in der Kammer zu ver Leoer=
zeülgung
gekommen ſei, er könne ſich auf die republika=
niſche
Mehrheit in der Kammer nicht mehr mit Zu=
verſicht
verlaſſen Und daß er unter dieſen Umſtänden die
Möglichkeit ſeines Rücktrittes in kürzerer oder
längerer Zeit ins Auge gefazt habe.
EP Paris. 2. Nov.- Die Bäckergeſellen
hielten heute vormittag in der Arbeiterbörſe eine
zahlreich beſuchte Verſammlung ab. um die Beſeitigung
der Stellenvermittelungsbureaus zu fordern. Ein großes
Poligeiaufgebot überwachte die Arbeiterbörſe. Die Ver=
ſammlung
jandte 2 Delegierte zum Miniſterpräſidenten.
Um ihn einzuladen, ſich verſönlich von den außergewöhn=
lichen
Maßnahmen zu überzeugen. Der Miniſterpräſident
lehnte den Empfang der Velegierten ab. Die Verſamm=
lung
ging ruhig auseinander.
ELondon, 2. Nov. Der auf der Fahrt von
Newportuews nach Hamburg befindliche Dampfer Pal=
lanza
- lief brennend in Portland (Dorſetſhire) ein. Auf
der Ueberfahrt beſtand der Dampfer einen fürchterlichen
Sturm, verlor dabei zwei Schraubenflügel und die
Boote und erlitt eine Anzahl kleinerer Beſchädigungen.
WB. Sofia, 2. Nov. Die Wahlen zur Sobranie
fanden geſtern bei vollkommener Rühe ſtatt. Nach den
bisher vorliegenden Wahlergebniſſen wurden 140 Mit=
glieder
der Regierungspartei, 42 von der Oppoſition ge=
wählt
, unter den letzteren der Parteiführer Danew und
Theodorow. Sämtliche Miniſter ſind gewählt. Die Er=
gebnißſe
von 7 Wahikreiſen ſtehen noch Lus.b
W.B. Konſtantinobel, 1. Nov. Der Miniſter des
Aeußern, Tewfik=Paſcha ſtattete heute dem öſterreichiſchen
Botſchafter Calice- einen zweiſtündigen Beſuch ab. Er
beſprach mit ihm die Reformförderungey- wobei
er hleichzeitig Bedenken und Einwendungen des Sultans
gegen dieſelben vorbrachte. Der Miniſier verſprach. daß
Sie Pforte in den nächſten Tagen auf die Forderungen
antworten werde. Das Jrade betreffend die Demobiliſie=
rung
aller-Redifbataillone I1. Klaſſe früher Jlave)
wurde erlaſſen. In Burchführung desſelben wurden im
Bilajet Uesküb bisher 14 Bataillone demobiliſiert.
2 Peking. 1. Nov. Die chineſiſche Regierung
iſt wegen der Wiederbeſetzung Mukdens durch
die Kuſſen ſehr beunruhigt. Sie bat die befreundeten
Geſandtſchaften Um Nat.- Nach bei der Regierung ein=
gegangenen
Meldungen beſetzken am Donnerstag 1500
Rüſſen die Amtsgebäude, ſperrten die Tore und Vertrie=
ben
die chineſiſchen Beamten. In und um Murden be=
finden
ſich zwiſchen Zehn= und zwanziatauſend Chineſen.
Die chineſiſchen Befehlshaber in der Mandſchurei haben
aber gemeſſenen Befehl in keiner Weiſe der ruſſiſchen
Regierung Widerſtand zu leiſten und alles zu tun, um
Kolliſionen Zu vermeiden. Die Umſtände, die zur Wie=
derbeſetzung
Murdens führten, ſind folgende: Die Ruſſen
verwendeten einen berüchtigten Briganten als Chef einer
irregulären Polizeitruppe, die ſie in der Mandſchurei
bilden.- Die Chineſen verlangten wiederholt, daß dieſer
ihnen übergeben werde. Vor kurzem kamen die Ruſſen
dem Verlanden nach. Der Brigant wurde von einem
chineſiſchen Iffizier ohne vorherige gerichtliche Unter=
füchung
enthauptet. Daraufhin verlangten die Ruſſen,
daß der Offizier innerhalb fünf Tagen hingerichtet würde,
widrigenfalls- Mukden-beſetzt würde. Das chineſiſche
Auswärtige Amt erbot ſich, den Offizier zu verbannen
uns verhändelte darüber noch mit dem Lſiſchen Ge=
ſandten
, dals die Melduͤng einging. dah die Beſetzung
erfolgt ſei. Wie verlautet, haben die Chineſen die von
den Ruſſen geſetzte Friſt mißverſtanden und geglaubt, ſie
laufe erſt am Samstag ab.

Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 2. Nov. Ruhiges, nebliges, ſtellenweiſe
heiteres Wetter ohne erhebliche Niederſchläge wahrſchein=
lich
. -
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Münchner Kindlni.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum.
Prokeſtanten=Verein: Vortrag von Superintendent
Bürkner um 5 Uhr Schultraße 8.
Konzert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropoles.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 29.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 4. Novemiber.
Hofreite=Verſtkeigerüng des Peier Willenbücher
SSeeſtraße) Um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Maurerutenſilien=. Verſteigerung um 9 Uhr
in der Heinheimerſtraße, gegenüber der Kaupſtraße.
Mobiliar= ꝛc.z Verſteiserung un 3' Uhr im
Schöfferhof
E3 Unſere heutige Stadtauflage enthält eine
Beilage vom Verſandhans Gälzer, Kräuer & Cie.,
Tluſte (via Breslau), betr. Butter.
(18976

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich iun Darmſtadt.