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halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
GOk.
„ 0G D
H M
Inſerake
166. Jahrgang.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
ſungsblalk.
E
uſlvorkes Unke
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt,
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blözer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N 252.
Dienstag, den 27. Oktober.
1903.
Amtliche Buchrichten des Großherzoglichen Kreisamts Harmſtadt.
Genehmigte Verloſung. Unternehmer: Der Vorſtand des Evangeliſchen
Kirchenbau=Frauen=Vereins Darmſtadt. Gegenſtand: Verloſung von Bildern,
Gemälden ꝛc. zum Beſten der hieſigen neu zu erbauenden Pauluskirche im
November d. Js. Weitere 1000 Loſe zu 1 Mk. das Stück. Der Vertrieb der
Loſe iſt im Großherzogtum geſtattet.
B e k a n n tm a ch u n g.
Betreffend: Unfälle auf Rebenbahn=Uebergängen.
Nach Mitteilung der Königlich Preußiſchen und Großherzoglich Heſſiſchen
Eiſenbahn=Direktion Mainz hat ſich in den letzten Jahren die Zahl der auf
Nebenbahnen des Direktionsbezirks Mainz durch Ueberfahren von Fuhrwerken
entſtandenen Unfälle vermehrt. Es ſind ferner zahlreiche Fälle vorgekommen, in
denen nur durch beſondere Aufmerkſankeit und Entſchloſſenheit des
Lokomotiv=
führers ein Ueberfahren von Fuhrwerken verhütet worden iſt. Die Wagenführer
haben meiſtens geſchlafen oder das Beſtreben gehabt, noch vor dem Zuge über
den Bahnübergang zu kommen.
Die Bahnordnung für die Rebeneiſenbahnen Deutſchlands vom 5. Juli 1892
ſieht eine Bewachung der in Schienenhöhe liegenden Wegeübergänge, d. h. die
Anbringung von Schranken nur in Ausnahmefällen vor. Eine Minderung der
in Rede ſtehenden Unfälle kann daher nur dadurch erreicht werden, daß die
Fuhrwerksbeſitzer und Wagenführer beim Beſahren ſolcher Bahnübergänge es an/
der erforderlichen Vorſicht nicht ſehlen laſſen.
Die Beteiligten werden deshalb wiederholt auf die Gefahren hingewieſen, die
durch Unaufmerkſamkeit beim Befahren von Uebergängen entſtehen.
Darmſtadt, am 23. Oktober 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Grauey.
Betreffend: Wie oben.
Darmſtadt, den 23. Ortober 1903.
Das Großherzogliche Freisamt Darmſtadt
an die Großherzogl. Bürgermeiſtereien der Landgenieinden des Kreiſes.
Vorſtehende Bekanntmachung wollen Sie wiederholt in Ihrer Gemeinde
auf ortsübliche Weiſe zur öffentlichen Kenntnis bringen.
von Graney.
B e k au ntm a ch u ng.
Für das ſtädtiſche Krankenhaus ſollen die nachverzeichneten Gegenſtände
ſauf dem Verdingungswege angeſchafft werden:
3825 m Bettdrell zu Matratzenteilen,
718,5 Eg Roßhaare,
100 m Federkiſſenbarchent,
625 Eg Bettfedern,
50 St. Doppelteppiche, weiße, 2m breit, 145 m lang und 5 1₈ ſchwer,
105 m Grauleinen zu Bettſchonern,
60 m Grauleinen zu Kleiderſäcken,
6 St. Pikeedecken,
632 m Leinen zu Bettbezügen und Bettüchern, 164 m breit,
o84m „
180 m Leinen zu Kopfkiſſenbezügen,
575 m Leinen zu Hemden und Unterlagen, o84 m „
647m
160 m Handtücher, gemuſtert,
o4sw
70 m Handtücher, grau geſtreift,
Herſtellung von Hausauſchlüſſen.
Um Straßen= und Fußſteige=Aufbrüche und die beſonders bei Froſt= und
Regenwetter damit verbundenen Unzuträglichkeiten, Beläſtigungen und Gefahren
für das Publikum im bevorſtehenden Winter tunlichſt zu vermeiden fordern wir
alle Hausbeſitzer, welche Kanal=, Waſſer=, Gas= oder elektriſche Lichtanſchlüſſe
herzuſtellen beabſichtigen, hiermit auf, baldigſt und längſtens
bis zum 10. kommenden Monats
bezügliche Anträge bei den betreffenden ſtädtiſchen Verwaltungen zu ſtellen, damit
dieſe Anſchlüſſe tunlichſt noch vor eintretendem Froſt ausgeführt werden
können.
Bei Froſtwetter dürfen keinerlei derartige Arbeiten in Angriff genommen
werden, ſofern nicht genügende Gründe die alsbaldige Herſtellung fordern.
Auch für die im ſtädtiſchen Intereſſe vorzunehmenden Arbeiten wird nach
dieſem Grundſatze verfahren werden; nur einige untergeordnete Herſtellungen
werden zur Beſchäftigung arbeitsloſer Leute zur Ausführung gelangen müſſen.
Die betreffenden Arbeiten finden jedoch in weniger verkehrsreichen Straßen ſtatt.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
18395fi
25 Paar Baumwollſocken, weiß,
30 Paar grauwollene Socken,
207 m Stoff zu Frauenkleidern, nach Muſter,
106 m blau= und weißgeſtreiften Drell zu Männerkleidern,
50 m Stoff zu Kinderanzügen,
100 St. Taſchentücher für Männer,
100 St. Taſchentücher für Frauen,
40 m Opfordſtoff für Frauenunterhoſen,
130 m Stoff zu Vorhängen (weißen Köper).
Wir laden diejenigen Lieferanken, welche ſich an der Lieferung zu beteiligen
gedenken, ein, ihre verſchloſſenen Angebote auf vorgeſchriebenem Formular, welches
auf dem Verwaltungsbureau des ſtädtiſchen Krankenhauſes in Empfang genommen
werden kann,
Montag, den 2. November d. Js. vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr,
in den im ſtädtiſchen Krankenhauſe, Grafenſtraße 9, am Haupteingange
an=
gebrachten Angebotkaſten einzulegen, Muſterſtücke dagegen ſind bei dem
Kranken=
hausverwalter abzugeben.
Gleichzeitig bemerken wir, daß bei den einzureichenden Muſtern nur ein
Muſter verlangt wird.
Bei der Hausverwaltung dieſer Anſtalt wird den Intereſſenten jede
ge=
wünſchte Auskunft unter Vorlage von Muſtern erteilt werden.
Die Genehmigung der Vergebung, ſowie die Auswahl unter allen
An=
bietenden bleibt Großherzoglicher Bürgermeiſterei vorbehalten.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1903.
Die Krankenhausdirektion.
(8371k₈
Dr. Fiſcher.
Veräußerung von Faſelvieh.
Zwei, infolge ihrer Schwere zur ferneren,
Zucht untaugliche Faſeleber aus den
ſtädtiſchen Faſelſtallungen ſollen auf dem
Wege der Verdingung veräußert werden.
Angebote, mit entſprechender Aufſchrift
verſehen, ſind längſtens bis
Mittwoch, den 28. d. Mts.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle, woſelbſt im
Zimmer Nr. 13 die Bedingungen zur
ſEinſicht offen liegen, einzureichen.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger. (185590,
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen der Valentin Maſſing VI.
Witwe, Marie geborene Lang, in
Gries=
heim wird nach erfolgter Abhaltung des
Schlußtermins hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1903.
Groſzherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt E. (8598
Vorp==Studenten!
Pankzeug zu verkaufen.
Näheres Expedition.
(8307a
44)
Froſt im Frühling.
Roman von Georg Zeugs.
nachbruas verbolen.
Sechzehntes Kapitel.
Am nächſten Morgen war Winegg zeitig
fort=
gegangen, ohne Suſi geſehen zu haben. Bald
nach=
her meldete das Mädchen, eine Frau ſei draußen
und möchte die gnädige Frau ſprechen. Suſi erkannte
gleich Frau B., bei der Alfred wohnte. Sie erſchrak,
ahnte ein Unglück und zog ſie ins Zimmer. Nun
erzählte Frau B. in ihrem bayriſchen Dialekt, wie
den jungen Herrn, als er geſtern abend ſpät nach
Hauſe gekommen, ein arger Schüttelfroſt gepackt habe.
Auf ſein Schellen ſei ſie gleich zu ihm gegangen
und habe ihm Tee kochen wollen. Er aber habe ſie
ausgelacht und nur nach heißem Waſſer verlangt,
um ſich einen Grog zu brauen. Morgen ſei alles wieder
gut. Das aber habe ſie nicht geglaubt, denn ſo elend
und verändert habe er ausgeſehen, daß ſie gleich an
ihren Sohn gedacht, der ſich vor Jahren bei
dem=
ſelben ſcharfen Oſtwind den Tod geholt habe.
Heute früh habe er ſtarkes Fieber gehabt und ganz
wirr geredet. Sie ſei gleich zu dem jungen Arzt
ge=
gangen, der eine Treppe höher wohne und mit ihm
bekannt ſei. Der habe ihn beklopft, unterſucht von
Lungenentzündung geſprochen und daß ordenliche Pflege
nötig ſei. Nun wolle ſie den jungen Herrn gern in
ihrer Wohnung verpflegen; aber ſie müſſe heute ſelbſt
zu ihrer verheirateten Tochter, die krank an der
Influenza danieder liege, und da er vor Abend, wie der
Doktor meine, keine Pflegerin beſchaffen könne, da
habe ſie in ihrer Angſt an die gnädige Frau gedacht.
Der Kranke wiſſe nichts davon, er ſei viel zu elend.
Aber vielleicht könnte ſie doch einmal kommen und
nach ihm ſehen.
Als ſie zu ſprechen aufgehört, ſiel ihr Suſis
entſetztes Ausſehen auf, und ſie ſuchte die junge Frau
zu beruhigen. Die aber hörte nicht auf ihre
Troſtes=
worte.
Lungenentzündung!
Das war gerade für ihn die ſchlimmſte
Krank=
heit. Mit Alfreds Lungen ſei nicht zu ſpaßen, hatte ihr
Mann zu wiederholten Malen geſagt. Sie ſah ihren
jungen Schwager plötzlich vor ſich, wie er ſie geſtern
abend angefleht, ihn nur anzuſehen, ihm nur ein
Wort zu ſagen. Sie hatte ihn von ſich gewieſen, ihn
fortgetrieben in dieſer Verzweiflung. Außer ſich war
er bei dem eiſigen Winde in den Straßen
umher=
gelaufen, hatte ſich eben dieſe Krankheit geholt. Starb
er, ſo war ſie mit ſchuld an ſeinein Tode.
Das Grauen, mit dem ſie ihn geſtern von ſich
geſtoßen, ging unter in Erbarmen. Sie dachte nur
daran, daß er, der einzige Bruder ihres Mannes,
krank darniederlag, Fremden überlaſſen, wenn ſie,
ſeine Geſchwiſter, ihm nicht zu Hilfe kamen. Wäre
es nicht hartherzig und kleinlich geweſen, in dieſem
Augenblick der Rot nur an ſeine Schuld zu denken?
Wie oft hatte Heinz geſagt, daß er dieſem
jüngeren Bruder die Eltern erſetzen müſſel Er ſelbſt
würde bei der Nachricht von ſeiner Krankheit - wie
hatte er ſich nicht damals geſorgt, als Alfred in
Bonn krank lagl - alles vergeben, würde ihr
wo=
möglich Vorwürfe machen, wenn ſie nicht gleich nach
dem Kranken ſah. Was wußte ſie überhaupt, wie
er verſorgt wars Vielleicht, daß ſie allerlei gleich
ſelbſt mit dem Arzt beſprechen konnte.
Die Frau rüſtete ſich zum Gehen. Suſi
ver=
ſprach, nachzukommen. Ehe ſie ging, ſchrieb ſie ein
paar Zeilen an ihren Mann; Alfred an
Lungen=
entzündung erkrankt, bin bei ihm=, und ſchickte ſie ins
Atelier. Er würde wöglicherweiſe noch nicht dort
ſein, denn es fiel ihr ein, daß er geſtern von einer
wichtigen Verabredung geſprochen; aber die
Portiers=
frau konnte ihm bei ſeiner Ankunft das Billet
ein=
händigen, und dann würde er gleich den Kranken
auf=
ſuchen.
Im Bewußtſein, das Richtige zu tun, ging
Suſi fort. Wie ſie aber den Flur des Hauſes betrat,
in dem ihr Schwager wohnte, ſtand plötzlich di
geſtrige Szene wieder leibhaftig vor ihr. Sie zögert
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Oktober 1903.
Nummer 252.
Bekanntmachung.
Der Vorauſchlag der Gemeinde Roßdorf pro 1904105 liegt von
Mittwoch, den 28. Oktober, ab acht Tage lang zu jedermanus Einſicht auf dem
Bureau der Großh. Bürgermeiſterei offen.
Roßdorf, den 25. Oktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
(18595
Müller.
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und ging wieder auf die Straße. Schwerkrank, in
Fieberträumen liegend, hatte ſie ſich ihn gedacht.
Wenn aber die Frau übertrieben hatte, er nicht ſo
krank warl Unmöglich, daß ſie zu ihm gingl
Sie wollte verſuchen, ihren Mann zu treffen,
nochmals überlegen! Nochmals überlegen? Was da
für Zeit verſtrichl Und wo traf ſie ihren Manns
Die Frau war entſchieden ratlos, hatte ihr Kommen
dringend gewünſcht. Was zögerte ſie hier mit
klein=
lichen Bedenken, eine echte Tochter jener beſchränkten,
philiſtröſen Kreiſe, von denen ſie ſich losgeriſſen?
Wollte ſie in deren Sinne handeln? Nein, wahrhaftig
nicht. Und ſie, die groß geworden im beſtändigen
Kampf mit Rückſichten und Vorurteilen, kehrte raſch
um und ſtieg die Treppen hinauf. Frau B. ſaß, Suſi
erwartend, in Alfreds Wohnzimmer und erhob ſich
leiſe bei ihrem Kommen. Auf der Schwelle ins
Schlafzimmer blieb Suſi ſtehen. Der Kranke hielt
die Augenlider geſenkt und rührte ſich nicht.
Er ſchläft, flüſterte Suſi.
Die Frau ſchüttelte den Kopf.
Dös glaub i net. Er hat vorhin noch wirr
geredt; kennt Sie vielleicht nimmer.
Auf den Zehenſpitzen kam Suſi näher und ſetzte
ſich leiſe an ſein Bett. Er war ganz apathiſch. Auf
der Bettdecke lag die ſchön geformte kräftige Hand.
Am kleinen Finger blitzte der prachtvoll große Brillant,
derſelbe, von dem er einſt lachend behauptet, ſein
Ge=
funkel allein könne ihn bei der Arbeit zerſtreuen.
Suſi ſah ihren jungen Schwager vor ſich, übermütig,
verführeriſch, wie er in dieſem Uebermut ſein konnte.
Welch ein Rieſenunterſchied zwiſchen damals und
heutel Das kecke Gefunkel des Steines war alles, was
übrig geblieben. Der funkelt noch in meinem Grabe,
hatte er einmal geſagt. Der kommt mit, leuchtet mir
voran in die Ewigkeit.
Gott im Himmel, warum fiel ihr das ein?
Von der Hand mit dem Brillanten ſchweiften
ihre Blicke zum Antlitz des Kranken. Suſi hatte ſchon
mehr Schwerkranke in ihrem Leben geſehen, auch zwei
Tote. Ihr Bruder hatte es, jedenfalls in der
Er=
innerung an ihre „allzu leichtlebige Mutter= für gut
gehalten, daß ſie früh mit dem Ernſt des Lebens
ver=
traut würde, und ſo erſchrak Suſi bis ins Innerſte,
als ſie aus nächſter Nähe in dies ſchöne junge Antlitz
blickte. Tränen kamen ihr in die Augen.
Wenn er ſterben mußtel Hundertmal hatte er
dies Leben verhöhnt und hing doch glühend an dieſem
Leben.
Sie ſtand auf. Bei dieſem Geräuſch regte ſich
der Krauke und ſtarrte ſie an.
Suſi - Zu= Zu viſt gelommen? Da muß
ich wohl ſehr krank ſei.
Nein, nein, Du biſt nicht ſehr krank, wirklich nicht.
Sie lächelte, ſprach beruhigend wie mit einem
Kinde. Er ſollte nicht an geſtern abend erinnert
werden. Er war elend genug. Sie ſtrich ihm über
das blonde lockige Haar, wie es ſeine Mutter ſo oft
getan, rief ihm mit dieſer einzigen Geſte ſeine ſonnige
Kindheit zurück.
Er führte die Hand an ſeine Lippen und küßte
ſie - ſo krank, ſo fieberheiß.
Du biſt nicht ſehr krank. Ich wollte mich nur
überzeugen, ob Du auch gut verſorgt ſeiſt.
Du biſt gut, Suſi, ſehr gut.
Er ſtarrte vor ſich hin, einen fremden Ausdruck
in den großen, traurigen Augen, ſo wie ihn nur
ſchwere Krankheit gibt. Da er ihr namenlos leid
tat, blickte ſie mit ihrem ſüßen Lächeln auf ihn herab.
Ich pflege Dich geſund.
Das dauert zu lange, wäre zu viel - nur
manchmal Dich ſehen. — Er ſpielte geiſtesabweſend
mit ihrer Hand. - Weiß Heinz, daß ich krank bin?
Eine leichte Röte flog über Suſis Wangen. Sie
gedachte des geſtrigen Abends.
Ja.
Ob er kommen wird?
Ja, er wird kommen.
Wohl hielt er noch eine Weile ihre Hand in der
ſeinen. Aber Suſi bemerkte, wie er von neuem
apathiſch wurde und in einem Zuſtand dalag, von
dem man nicht wußte, war es Wachen oder Träumen.
Dann ging Frau B. fort, nachdem ſie Suſi von allem
unterrichtet hatte, was die Pflege betraf. So war
ſie denn mit dem Kranken allein, ſetzte ſich ans Fenſter
und ſah in das Schneegeſtöber hinaus.
Heinz muß meine Zeilen jetzt haben. Er könnte
ſchon da ſein, muß jede Minute kommen. - Sie
hörte, wie ſich der Kranke bewegte und ſtand auf.
Aber er verlangte nichts, warf ſich nur unruhig
umher und ſtöhnte. Suſi blieb am Bett ſitzen und
ſtarrte auf ihn hin.
Todmatt ſein und doch keinen Schlaf finden!
Er wird wieder geſund werden - gewiß. Aber
wie furchtbar muß die Pflege eines Menſchen ſein,
den man liebt und von dem man weiß, er wird nie
mehr geſund. Wenn Heinz einmal krank würde, ſo
todkrank! Aungſtgequält preßte ſie die gefalteten Hände
an die Bruſt. Angeſichts dieſes Kranken trat ihr der
ewige Wechſel der Dinge brennend klar vor die Seele.
Unfaßlich erſchien ihr das Leben der letzten Monate.
Warum war ſie ſo kalt neben ihrem Manne
her=
gegangen, hatte nicht die Arme um ſeinen Hals
ge=
ſchlungen und eine Ausſprache geſucht?
Es klingelte!
Das wird er ſeinl Das Herz klopfte ihr bis in
den Hals hinauf, und ſie horchte mit jener Erregung,
in der ſie jedesmal ſeinem Kommen entgegenſah. Er
war es nicht. Die Stimme war fremd.
Er muß kommen auf dieſe Nachricht hin. Er
liebt ſeinen Bruder zu ſehr. An dieſer Liebe hat ſie
ſelbſt ſich manchmal aufgerichtet. Unmöglich, daß
ein Mann, der ſolcher Tiefe der Empfindung für
Mutter und Bruder fähig war, ſie ſelbſt, ſein eigenes
Weib, das er ſo heiß geliebt, ſo raſch ſollte vergeſſen,
die Liebe nur als flüchtigen Sinnesrauſch betrachtet
haben. Und er, der allezeit, wenn ein Freund ſeiner
bedurfte, ſo hilfsbereit war, er würde auch ihr Tun
als richtig anerkennen.
(ortſetzung folgt.)
Nummer 252.
Darmſtädter Tagblatt. Dienstag, den 27. Otwober 1903.
Sette 3.
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18618a
Rummer 252.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Oktober 1903.
Seite J.
Vermiſchtes.
: Studien über den Vogelgeſang. Der
Geſang der Vögel iſt in der letzten Zeit wiederholt von
Engländern, namentlich von Charles A. Witchell, zum
Gegenſtand eingehender Studien gemacht worden. Auf
dieſen Beobachtungen fußend, veröffentlicht Robert Me.
Leod in der „London Quarterly Review' eine anziehende
Plauderei über die Entwickelung des Vogelgeſanges. Er
weiſt darauf hin, daß die erſten Stimmläute Schreie des
Schreckens oder Zornes waren. Dem Gefahrſignal und
Kampfſchrei wird die Rufnote hinzugefügt. Dieſe drei
Töne ſind in den Geſang der meiſten unſerer Vögel
ver=
woben. Dann wird die Nachahmung als eine der
Haupt=
quellen muſikaliſcher Kompoſitionen bei den Vögeln
dar=
geſtellt. Der Uferſchilfſänger, ein tüchtiger Sänger, iſt ein
begabter Nachahmer. Es' gibt tatſächlich keine Grenze
für die Verſchiedenheit der Töne, die er reprodugieren
kann. Wir haben mit Entzücken ſeinem außeroͤrdentlichen
Geſang. einem Potpourri vieler Weiſen, zugehört, wenn
die Dämmerung ſich zur Dunkelheit verdichtete. Man
kann ihn gar nicht beſchreiben - ſchnell, vieltönig,
man=
nigfache Lichter und Schattierungen in verſchiedenen
Kadenzen. mit völliger Treue den Geſcig der
Nachbar=
vögel wiedergebend, manchmal augenſcheinlich in vorher
überlegter Ordnung. Ammern ahmen Piepern nach:
Grünfinke und Goldammern haben ähnliche Stimmen,
und wir wiſſen, daß ſie im Winter ihre Nahrung an
denſelben Orten ſuchen und die Lockrufe hören. Der
Holzhäher ahmt im wilden Zuſtand ſo ſtark nach, daß er
in ſeinem Geſang nicht nur das ſchrille Hu der
Gabel=
weihe, den ſcharfen Ton des Büſſard und das Heulen
der Eule einführt, ſondern auch das Blöken des Lammes
und das Wiehern des Pferdes. Ein Sperling, der von
einem Hänfling erzogen wurde und zufällig einen Stieglitz
ſingen hörte, entwickelte einen Geſang, der ein Geniſch
des Singens dieſer beiden Vögel wär; während ein
anderer, der in einer Kanarienhecke groß geworden war,
wie ein Kanarienvogel ſang. nur beſſer; ein dritter, der
in einem Käfig dicht bei einer Feldlerche groß geworden
war, ahmte mit überraſchendem Erfolg den Geſang der
Feldlerche nach, unterbrach die Weiſe aber mit ſeinen
eigenen Rufnoten Auch andere Tierſchreie ſind
nach=
geahmt worden. Das Brüllen des Straußes und des
Löwen ſoll ſo ähnlich ſein, daß ſelbſt Hottentotten
manch=
mal ſicht eine Unterſcheidung machen können.. Wit=
chell hat auch den kühnen Verſuch gemacht, den Zauber
des Geſanges der Nachtigall zu beſchreiben. „Der volle
Ton, den die Nachtigall entfaltet, ſteht ihr in vielen
Punkten bei der Genauigkeit der Nachahmunig im Wege.
In der Tat iſt der Geſang ſo wundervoll, daß der Lauſcher
im Stande iſt, alles andere zu vergeſſen über derſchönen
Innigkeit und Leidenſchaft der Sängerin. Vielleicht
er=
höht die Umgebung des Vogels dieſen Eindruck. Bald
reicht der Schall weit, bald ſcheint der Ton ſanft; bald
wieder iſt es ein lauter Klang; bisweilen eine Drohung
lrrrrr), dann wieder ein „piu, piu,; das zu einem
er=
ſtaunlichen Kreszendo anwächſt. Bald ahmt ſie das
„ſipſip ſip ſi ſi ſi ſi ſio der Weidenzeiſige nach, dann
wieder die murmelnden Töne der Spechtmeiſe. Der
wiſſen=
ſchaftliche Forſcher wird irregeführt durch dieſen
ſtürmi=
ſchen Geſang. die wilde Melodie, das Triumphlied der
Natur ſelbſt, das zu Herzen geht. Nun klingt es flehend
- jetzt wieder pathetiſch; bald feierlich, bald heftig,
trium=
phierend, bald fröhlich. Man glaubk'ſie im ſelben
Atem=
zuge kichern, höhnen und verzweifeln zu hören. Der
Einflußz der Liebe auf die Entwickelung des Vogelgeſangs
iſt vielfach übertrieben worden. Bei den Wandervögeln
ſingt das Männchen leidenſchaftlich vor der Ankunft des
Weibchens; aber „es iſt eine Tatſache, daß erſt, wenn die
Werbungszeit vorüber, das Neſt gebaut iſt und die
häus=
lichen Sorgen begonnen haben, der Vogel ſeine ganze
Seele in den Geſang legt. Der ſchönſte Geſang iſt nicht
der des werbenden Vogels, ſondern des Vogels, der
ge=
ſiegt hat. Der Geſang, der in ſeiner höchſten Entfaltung
in den Frühling fält, ſtammt hauptſächlich vom
er=
wachſenen Männchen. Es iſt wahrſcheinlich eine
Kund=
gebung der Kraft und überſtrömenden Lebensluſt. Es iſt
der Ueberfluß des neuen Lebens und der alles erfaſſenden
Freude, die die Frühlingszeit mit ihrem Ueberfluß an
Nahrung und hellem Sonnenſchein dem geſunden Vogel
bringt."
8 Damen vom Theater. Mit Beziehung auf
einen Wiener Gerichtsſaalbericht „Ein moraliſches
Kaffee=
haus' ſendet dem „Neuen Wiener Tagblatt” eine
Schau=
ſpielerin als Mandatarin mehrerer Kolleginnen folgende
Zuſchrift: „Herr Redakteur! Die geſtrige Rummer Ihres
Blättes brächte einen Bericht über die
Ehrenbeleidigungs=
klage zweier Schauſpielerinnen, der folgende Bemerküng
des Nichters enthält: „Die Damen des Theaters kleiden
ſich etwas auffallender, benehmien ſich lebhafter, gehen
ganz anders und ſchauen auch Männer ganz anders an,
ſo daß ſich irgend jemand dadurch vielleicht irritieren
kann.: Sö mid dieſe Auslaſſung in der Form auch iſt,
ſo birgt ſie doch in ſich einige Pointen gegen unſeren
Stand, die wir nicht unwiderſprochen laſſen können.
Aus dieſer generaliſierenden Bemerkung ſpricht, wie uns
ſcheint, eine antiquierte Anſchauung. Die Zeil der „
fah=
renden Komödiantens, da wir in Verruf ſtanden, iſt
gott=
lob längſt vorüber. Der Schauſpielerſtand hat ſich Sſein
Bürgerrecht in der Geſellſchaft ehrlich erworben, und der
Umſtand, daß alljährlich hunderte Mädchen aus den
beſten Bürgerkreiſen den „Brettern' zuſtrömen, iſt wohl
der ſchlagendſte Beweis für die Wertſchätzung, deren ſich
unſer Beruf gerade in jenen Geſellſchaftsſchichten erfreut.
in denen man mit beſonderem Nachdrucke auf Sitte und
Anſtand hält. And nun wollen wir angeſichts dieſer all
gemein bekannten Tatſache das obige Urteil über uns
ein wenig unter die Lupe nehmen. Den Vorhalt. daß
ſich die Damen vom Theater auffallender kleiden. können
wir nur in dem Sinne akzeptieren, daß unſere Toiletten
durch ihren Schick, Geſchmack und ihre Eleganz ſich
vor=
teilhaft auszeichnen. Unſer Benehmen mag vielleicht
leh=
hafter ſein, aber eine Schauſpielerin, die dieſen Namen,
verdient, weiß ſtets jene Grenze einzuhalten. die ein
leb=
haftes von einem herausfordernden Benehmen trennt.
Wir gehen anders! Jawohl. Wer allabendlich auf der
Bühne vor dem Publikum agiert, muß gehen und ſtehen
können und allen ſeinen Bewegungen einen äſthetiſchen
Charakter verleihen. Alſo auch dieſer Vorwurf iſt
hin=
fällig. Aber wir ſchauen die Männer ganz anders an!
Dagegen müſſen wir entſchieden Verwahrung einlegen.
Wir ſchauen im Gegenteile die Männer'ſchon darum
weniger an, weil wir diejenigen ſind, die die Zielpunkte
der Männerwelt bilden. Daß es in unſerem Stande an
„ſchwarzen Schäfchen” nicht fehlt, leugnen wir nicht. Aber
wo gibt es die nicht ? Die chronique scandaleuse iſt
ja durchaus keine ſpezifiſche Eigentümlichkeit unſeres
Standes. Wenn man bedenkt, wie reich an Verlockungen
unſer Beruf iſt. wird man übrigens über manche ſittliche
Entgleiſung milder urteilen. Wer überdies einen intimen
Einblick in unſere Kreiſe hat, der weiß, daß an jeder
Bühne brave tüchtige Mädchen und Frauen, die ſogar in
ſpießbürgerlicher Weiſe ihre Mutterpflichten erfüllen, als
Damen vom Theater wirken, die ſich tief verletzt fühlen,
wenn man ein generaliſierendes verdammendes Urteil
über Bühnenkünſtlerinnen fällt. Wir Damen vom Theater.
Man ſtößt leider immer noch auf die irrige Anſicht, daß unſere deutſche Sektinduſtrie mit der
franzöſiſchen nicht gleichen Scheitt halten könne. Wie groß dieſer Jrrtum iſt, beweiſt der Umſtand,
daß in Deutſchland heute ſchon nahezu die Hälfte des Quantums hergeſtellt wird, welches man in
Frankreich an Champagner produziert. Dieſes Verhältnis erlangt um ſo größere Bedeutung, wenn
man bedenkt, daß die franzöſiſche Champagnerherſtellung über 200 Jahre alt iſt, während man in
Deutſchland erſt ſeit ca. 50 Jahren Sekt erzeugt, und daß die franzöſiſchen Marken ſeit langem
eingeführt ſind, während ſich der deutſche Sekt Schritt für Schritt den Abſatz erkämpfen muß. Die
gegenwärtige Lage würde aber ſchon vielmehr zu Gunſten der deutſchen Induſtrie verſchoben werden,
wenn nicht noch vielfach die falſche Anſchauung verbreitet wäre, daß den franzöſiſchen Marken an
Qualität nicht gleichzukommen wäre. Jeder wirkliche Keuner belächelt dieſen Fertum. Wenn
wir auch nicht im entfernteſten daran denken wollen, die als erſtklaſſig bekannten franzöſiſchen Marken
in ihrem Werte herabzuſetzen, ſo muß doch in Berückſichtigung gezogen werden, daß man für dieſe
einen viel höheren Preis anzulegen gewohnt iſt, der nur zum allergeringſten Teil dem Eingangszoll
zuguſchreiben iſt. Wollte man dieſe Preiſe von Mk. 12. - bis Mk. 20.- und mehr auch für
deutſche Erzeugniſſe anwenden, ſo würde man dafür ein Produkt erhalten, welches dieſen franzöſiſchen
Marken teilweiſe ſogar überlegen wäre. Den beſten Beweis liefern die beſtehenden Tatſachen:
zu dem Preiſe, zu welchem die deutſchen Schaumweine im Handel ſich befinden, iſt kein
fran=
zöſiſches Haus imſtande, eine ebenbürtige Qualität zu liefern.
Um den verehrten Leſern einen weiteren Anhalt zu geben, wollen wir erwähnen, daß
Preis=
unterſchiede einzig und allein auf den Wert des Rohproduktes zurückzuführen ſind, nicht
aber auf die Sektbereitung. Dieſe iſt bis auf einige Firmen, welche ein anderes aber nicht
bewährtes Herſtellungsverfahren adoptiert haben, überall die gleiche wie in Frankreich, d. h. die
Gewinnung der Kohlenſäure auf natürlichem Wege vollzieht ſich in den Flaſchen ſelbſt. Was
aber die Rohprodukte anbetrifft, ſo brauchen wir uns unſerer deutſchen Weine nicht zu ſchämen. An
den Hügeln unſeres herrlichen deutſchen Rheines werden ſo koſtbare Gewächſe gebaut, daß ſie jeden
Vergleich mit fremden Erzeugniſſen aushalten können. Und nicht nur das: anerkannt iſt ſogar,
daß die Rheingegend die edelſten Weine der Welt überhaupt hervorbringt.
Mitten in dieſem unvergleichlichen Fleckchen Erde vollgieht ſich die Herſtellung unſerer Marke
„Kupferberg Golds. Iſt es nötig, etwas zu ihrem Lobe zu ſagen? Wohl kaum! Denn es iſt
eine bekannte Tatſache: Wo „Kupferberg Golds einmal Eingang gefunden hat, iſt und bleibt es
ein treuer Freund und ein immer wiederkehrender Geſellſchafter. Man kann „Kupferberg Gold= mit
Fug und Recht unſeren „deutſchen Familienſektu nennen, denn es vergeht wohl kein Feſt in
den beſſer geſtellten Familien, bei dem man ihm nicht begegnete. Ueber ſeine außerordentlich
inter=
eſſante Bereitung, deren Kenntnis übrigens für jeden Sekttrinker zur Beurteilung des Stoffes
not=
wendig iſt, werden wir in Kürze einige Angaben machen.
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[ ← ][ ][ → ]Seſte 8
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1903.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Oktober 1903.
Nummer 252.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Vorauſchlag der Gemeinde Brannshardt für 1904ſ05 liegt
vom 29. Oktober 1003 an acht Tage lang auf unſerem Bureau zur
Ein=
ſicht der Beteiligten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen offen.
Braunshardt, den 26. Oktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Braunshardt.
Schmidt.
(1863¾
Verſtleigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 28. Oktober l. J., nachmittags 3 Uhr anfangend,
verſteigere ich im „Schöfferhof=, Alexanderſtraße dahier, nachverzeichnete
Pfänder, als:
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Fahrräder, Sofa mit 4 Seſſel, Glasſchrank, 1 Regulateur, 1 Billard
mit Zubehör, 1 Diwan, Vertiko, 3 Ladengeſtelle, 1 Theke, 1 Zweiſp.=
Pferdegeſchirr, 4 alte Decken, 1 Haarkette, mit Gold garniert, u. 1 Kollier.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1903.
(18631
Wittich, Gerichtsvollzieher.
Dienstag, 27. Oktoher, abends 8 Dhr,
im grossen Saal der Furngemeinde:
Behnonudléann Wluuod
des Herrn Schriftstellers Georg Fuchs von hier über:
Doutsche Kulturs.
„Doutsche Flotte
Jedermann ist freundlich eingeladen. Der Eintritt ist froi. (18373di
vie Kreisgruppe Darmstadt des Deuischen Flottenvereins.
Alldeutscher Verband,
Beutsche Kolonialgesellschall,
Ortsgruppe Darmstadt.
Abteilung Darmstadt.
Eriegerverein Darmstadt.
Darmstädter Volksbildungsverein.
Heſſiſcher Goethebund.
Freitag, den 30. Oktober, abends 8½ Uhr,
im „Massersaalée.
gefſenlliche Versummlunz
Vortrag des Herrn Proſeſſor Dr. O. Harnael
über:
Hemrik Hbsem.
Eintritt für Mitglieder frei gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte, fü=
Nichtmitglieder 30 Pfg.
Neuanmeldungen nimmt jederzeit der Schatzmeiſter des Goethebundes,
Herr Oberfinanzrat Dr. Fuchs, entgegen.
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tul noz=oIGII) I vdIIdi
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iſt ſoeben erſchienen und von der
Expedition des Tagblatts zu
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Gorgonzola
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Div. französ. Camemberts
Edelweiss do.
Fromage de Brie
Monsheimer Camembert
Frühstücks-
vessert Apen Rahm.-
Romatour
Limburger
Hainzer Fand-
Thüringer Stangen-
Karnierter Liplauer
ſlarner Fräutor) zum
Parmosan-
Reiben.
L. Reichard
Bleichslr. Telophon 104.
Am Dienstag, den 22. Oktober, abends 8¼ Uhr,
wird Herr Redakteur Reinh. Gerling aus Oranienburg im „Maisergaalé
(Grafenſtraße) einen E öffentlichen Vortrag--c halten
über den Tod.
(Was iſt der Lod? Wie ſtirbt man? Iſt der Tod ſchmerzhaft?)
Das Thema erſcheint auffallend, iſt aber durchaus paſſend und können wir
dem Redner zutrauen, daß er dasſelbe ſo behandelt, daß es jeder hören kann.-
Wir müſſen uns doch auch den Feind des Lebens auſchauen und ihn kennen
lernen, wenn wir ihn bekämpfen ſollen.
Zu dem Vortrag iſt jedermann freundlich eingeladen. Unſere Mit
glieder mit ihren Angehörigen haben freien Eintritt. Von Nichtmitgliederr
wird 30 Pfeunig Eintrittsgeld erhoben.
(18539s:
Der Vorstand.
Vereivigte ſosellsohafl.
Mittwoch, den 28. Oktober 1903, 8 Uhr abends,
GGutBedthlSeloh”
L=
2 2
Anmeldungen zum gemeinſchaftlichen Abendeſſen zu 1 Mk. 40 Pf. ſind,
im Intereſſe der Mitglieder, baldmöglichſt in einer beim Geſellſchaftswirt
auf=
gelegten Liſte bewirken zu laſſen.
Die oberen Geſellſchaftsräume ſind von abends 7 Uhr ab geöffnet.
Der Ausschuss.
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Montag, den 2. November 1903, abends 8½ Uhr,
im grossen Saale des Hotels ,Lur Traube:
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unter gütiger Mitwirkung der Großh. Hofopernſängerin Fräulein/
Ratharina Bögel, der Herren Hofmnſiker André (Cello) und Oelp
ſKlavier, ſowie des Handolinenklubs Darmstadt (Dirigent Herr
Kammermuſiker P. Dern).
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Friſeur, Bleichſtraße 35, Herrn H. Heß, Kunſt= und Handelsgärtner,
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Anfang 7 Uhr.
N252.
Dienstag, den 27. Oktober.
1903.
Das Trinken
iſt für unſer ganzes körperliches und geiſtiges
Wohl=
beſinden faſt ebenſo wichtig als das Eſſen, und am
wichtigſten iſt es, was man trinkt. Kaffee und Tee
üben auf die Dauer mehr oder weniger unerwünſchte
Wirkungen auf unſeren Organismus aus, indem ſie je
nachdem Hitze, Nervenerregung oder Unterleibsbeſchwerden
zur Folge haben. Das einzige Getränk, welches, bei
mildem Wohlgeſchmack, für jedermann ohne Unterſchied
des Alters und des körperlichen Zuſtandes gleichmäßig
unſchädlich bleibt und der Geſundheit aller dient, iſt-
Rathreiners Malgkaffee!
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Seendſetond.
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u8625.
Die Lleichſucht iſt die Geißel der
Junge Mädchen von blühender Geſundheit
Jugend. werden durch ſie in bleiche Geſtalten
ver=
wandelt. An nichts mehr Freude und Zerſtreuung
findend, ſiechen ſie langſam dahin, weil das Blut nicht
die nötige Stärkung und Belebung findet. Und doch iſt
beides leicht durch den Genuß eines Stahlbrunnens zu
erreichen, mit welchem jeder Trinkkuren im Hauſe ohne
Berufsſtörung zu jeder Jahreszeit vornehmen kann. Der
Lamſcheider Stahlbrunnen, bekannt ſeit 1565, iſt infolge
ſeiner glücklichen natürlichen Zuſammenſetzung eines der
wirkſamſten Mittel gegen Bleichſucht. Aerztliche
Autori=
täten empfehlen auf Grund langer Erfahrungen und
glänzender Erfolge den Lamſcheider Brunnen in allen
Fällen von Blutarmut, Nervenſchwäche, Frauenleiden,
Magenbeſchwerden. Von der Vermaltung des
Lam=
ſcheider Stahlbrunnens in Boppard S. 1 ſind nähere
(17487D
Mitteilungen koſtenlos erhältlich.
dem Lande als namentlich in den Städten ſo wenig
Einwohner auf den einzelnen Arzt treffen, daß
naturgemäß nur für eine kleine Zahl derſelben die
Möglichkeit eines einigermaßen befriedigenden
Aus=
kommens beſteht. Im günſtigſten Fall treffen
näm=
lich in letzteren auf einen Arzt etwa 1800
Ein=
wohner, in größeren Städten etwa 700-800 (in
Frankfurt 814, Breslau 731, Berlin 766, München
608 u. ſ. w.), dabei wächſt ſtetig das Beſtreben,
durch Zuſammenſchluß in „Kaſſen; die ärztliche
Hilfe ſich billiger zu verſchaffen. Auf dem flachen
Lande ſind ebenfalls, ſofern auf ein auch nur
be=
ſcheidenes Einkommen gerechnet werden kann, kaum
je irgendwo längere Zeit Stellen unbeſetzt. Dabei
iſt noch zu bedenken, daß es für den Arzt keine
Pen=
ſion gibt, daß das Studium jetzt um ein weiteres
Jahr verlängert iſt, ſo daß es mit den Koſten der
Niederlaſſung und dem Zehrgeld in den erſten Jahren
der Praxis auf 25000-30000 Mark veranſchlagt
werden darf, daß viele Aerzte nach der Approbation
Aſſiſtentenſtellen annehmen müſſen, die vielfach nicht
bezahlt ſind, im günſtigſten Falle monatlich mit 60
his 70 Mark, daß immer mehr Elemente
berufs=
mäßig von der Kurierfreiheit Gebrauch machen, die
jedem ohne jedes Studium die Behandlung Kranker
freigibt, ſolange nur der Titel Arzt nicht geführt
wird. So kann man denn im allgemeinen nur
dringend vom Studium der Medizin abraten. Nur
wer wirklich den Beruf in ſich fühlt und vor vieler
ſtrengen und verantwortungsvollen Arbeit bei wenig
guten Ausſichten nicht zurückſchreckt, möge
gegen=
wärtig Arzt werden.
Deutſches Reich.
Schavarze Kleiderseiden
- wesentlich Schöner 2
und im Preise billiger
als Schaveizer Versandhausseiden.
— Man prüfe die Wahrheit.—
Seidenhaus David.Volz.
16554a)
bewshrreste
Rahrung
für.
gesunde
mwegen-
darmkrank
Rixider.
Eine Warnung vor dem Studium der
Medizin
verſendet der ürztliche Bezirksverein München, und
führt folgendes aus: Die Ausſichten für das Studium
der Medizin müſſen als außerordentlich ſchlecht
be=
zeichnet werden. Es herrſcht ſeit Jahren eine früher
nie gekannte Ueberfüllung des ürztlichen Berufes.
Dieſelbe hat zu einer Entwertung der
ärzt=
lichen Arbeit geführt, die ſo drückend wurde, daß
es ſchließlich zu den aus der Tagesgeſchichte bekannten
Exiſtenzkämpfen kam, welche ja an ſich ſchon eine
hinreichend warnende Sprache reden. Troßz allem
und obgleich auf zwei Jahrzehnte hinaus der Bedarf
mehr als gedeckt iſt, läßt der Zudrang noch immer
nicht nach, im Gegenteil, die Zahl der Aerzte hat in
den letzten zwei Jahren wieder um 12 pCt. bezw.
16 pCt. gegen die Vorjahre ſich geſteigert. Es gibt
jetzt über 29 200 Aerzte, mehr als doppelt ſo viel
wie im Jahre 1876, eine Vermehrung, die in gar
keinem Verhältnis zu dem Zuwachs der Bevölkerung
ſteht, die in der gleichen Zeit nur den ſechſten Teil
zugenommen hat. Die Folge iſt, daß ſowohl auf
- Von dem kürzlich erwähnten
Geſetzent=
wurf über Erwerbund Verluſt der
deut=
ſchen Staatsangehörigkeit berichtet Prof.
Haſſe den „Leipziger N. N.” in einem längeren
Artikel. Prof. Haſſe hat in Erfahrung gebracht, daß
das Reichsamt des Innern und das Reichsjuſtizamt
über den ſeit Jahren fertig geſtellten Entwurf des
Geſetzes einig ſind. Wenn ich recht unterrichtet bin,
auch das Auswärtige Amt. Dagegen machen das
preußiſche Kriegsminiſterium und das
Reichsmarine=
amt unerwartete Schwierigkeiten in Bezug auf die
Sicherſtellung der Wehrpflicht der Deutſchen im
Auslande. Es wäre doch ſehr zu wünſchen, daß
man dieſer Schwierigkeiten Herr würde.
— Unter Bezugnahme auf die Anſprache, die
der Staatsſekretär Graf Poſadowsky jüngſt im Verein
zur Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs gehalten hat
und worin er als eins der Mittel gegen den
Alkohol=
mißbrauch die Verbeſſerung der
Wohnungsver=
häliniſſe der Arbeiter bezeichnete, teilen die
B. P. N. mit, daß dem Reichstage in der nächſten
Tagung eine Denkſchrift zugehen wird, die genaue
Auskunft über die von den Einzelſtaaten zur Löſung der
Wohnungsfrage ergriffenen Mahnahmen geben wird.
- Der „Erſte deutſche
Arbeiterkon=
greß; wurde am Sonntag nachmittag in
Frank=
furt a. M. eröffnet. 620000 Arbeiter ſind durch
Delegierte vertreten. Den Vorſitz führen abwechſelnd
Franz Behrens vom evangeliſchen Arbeiterverband
und A. Steigerwald=Köln vom Geſamtverband
chriſt=
licher Gewerkſchaften. Schiffer=Krefeld ſprach über
das Koalitionsrecht der Arbeiter und die
Vereins=
geſetzgebung. An den Kaiſer wurde ein
Huldigungs=
telegramm geſandt.
In der bayeriſchen Kammer richtete
Miniſter v. Feilitzſch an das Haus einen Appell, die
konfeſſionellen Streitigkeiten ruhen zu laſſen und zu
erſprießlicher, objektiver Arbeit zuſammen zu wirken.
Der Vorwurf, daß bei Anſtellungen und
Beförde=
rungen im Staatsdienſt die Katholiken zurückgeſetzt
verden, ſei gänzlich unbegründet. Wenn in einzelnen
Arten des Staatsdienſtes mehr Proteſtanten wären,
ſo liege das nur daran, daß mehr Proteſtanten
ſtudierten und ſich zum Staatsdienſte meldeten. Für
den Staatsdienſt käme es nur auf die Tüchtigkeit
der Beamten, nicht auf die Konfeſſion an.
Kultus=
miniſter Dr. Wehner beantwortet verſchiedene Fragen,
welche ſein Reſſort betreffen und führte aus: Die
konfeſſionellen Gegenſätze ſpitzten ſich in unſerem
Volk immer mehr zu und erreichten einen Grad,
daß eine Umkehr wohl erwünſcht iſt und die
Rück=
ſicht auf das Wohl des Vaterlandes es als dringend
nötig erſcheinen läßt, daß die gegenſeitige Achtung
der Konfeſſionen wieder voll und ganz ins Leben
tritt. Denn dieſe iſt die Grundlage des paritätiſchen
Staates. Die Staatsregierung wird ſich der ſtrengſten
Obiektivität auf konfeſſionellem, ſpeziell auch auf
interkonfeſſionellem Gebiet befleißigen. Insbeſondere
hat der Kultusminiſter eines paritätiſchen Staates
nicht bloß allen Konfeſſionen Gerechtigkeit
wider=
fahren zu laſſen, ſondern auch die Intereſſen aller
Konfeſſionen wahrzunehmen. Ich glaube am
aller=
erſten dem konfeſſionellen Frieden zu dienen, wenn
ich die Geſchäfte ſo führe, daß jede Konfeſſion das
Vertrauen hat, ſie finde, wenn auch nicht Erfüllung
aller ihrer Wünſche, ſo doch Recht und Billigkeit.
Ausland.
- In der am Sonntag in der Schweiz
vor=
genommenen Volksabſtimmung wurde die von 57000
Schweizer Bürgern geforderte Reviſion der
Ver=
faſſung, wonach für die Beſtimmung des
Ver=
hältniſſes der Vertretung der Kantone im
National=
rat nur die Zahl der Schweizer Bürger mit Ausſchluß
der Ausländer maßgebend ſein ſoll, mit ſehr großer
Mehrheit verworfen, ebenſo das Bundesgeſetz,
betreffend, die Ergänzung des Bundesſtrafrechts
(Beſtrafung, Anſtiftung oder Verleitung
Militär=
pflichtiger zu einer den Tatbeſtand des Verbrechens
oder Vergehens bildenden Dienſtpflichtverletzung). Die
von der Bundesverſammlung beantragte Reviſion
der Bundesverfaſſung, welche den Kantonen=das
Recht zu einer weiteren Beſchräukung des Kleinhandels
mit geiſtigen Getränken geben wollte, wurde
eben=
falls, jedoch mit geringerer Mehrheit, verworfen.
- Aus Paris wird der „Voſſ. 3tg.” berichtet,
daß der ſpaniſche Botſchafter eine lange Unterredung
mit dem Miniſter Delcaſſs hatte, die ſich, wie man
verſichert, auf einen geplanten Beſuch König
Alfons in Paris bezog. Es ſcheint, daß der König
nächſten April nach Paris kommen möchte, und es
handelt ſich nun darum, einen Zeitpunkt für Loubets
Gegenbeſuch feſtzuſetzen.
— Unter ganz eigentümlichen
Umſtän=
den läuft der im Juni 1902 zuſtande gekommene
ſerbiſch=türkiſche Handelsvertrag Ende 1903 ab.
Er iſt nämlich niemals ins Leben getreten. Seit
mehr als drei Jahren verlängern Serbien und die
Türkei das auf Grund des früheren, längſt abgelaufenen
Handelsvertrages vereinbarte proviſoriſche
Handels=
übereinkommen, in der letzten Zeit ſogar alle zwei
Monate und ſoeben wieder auf einen Monat. Der
ablaufende Vertrag kam nicht ohne Mühe zuſtande,
aber als er fertig wurde, war die Skupſchtina
ver=
tagt. Kurz darauf wurde ſie zwar einberufen, jedoch
bloß zur Genehmigung eines Anleiheprojiektes. Die
Kriſe, die dem damaligen Miniſterium Buitſch drohte,
beſchleunigte den Schluß der Tagung. Nach dem
Rücktritt Buitſch trat dieſelbe Skupſchtina unter
Velimirowitſch abermals zuſammen, doch tagte ſie
bloß einen Tag, an dem ſie der neuen Regierung
ihr Mißtrauen votierte, worauf dieſe ihre Entlaſſung
nahm. Nun folgte das Miniſterium Zinzar=
Marko=
witſch und die bekannte Tragödie. So läuft denn
ein ſerbiſch=türkiſcher Handelsvertrag ab, der nicht
dazu gekommen iſt, auch nur einen Tag lang in
Wirkſamkeit zu treten.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 25. Oktober.
„Tannhäuſers.
W.I. In der heutigen zur Gedenkfeier der erſten
Anfſührung der Oper vor 50 Jahren veranſtalteten
„Tannhäuſers=Vorſtellung traten zwei Gäſte auf. Ob
mit deren Gaſtſpiel Engagementszwecke verbunden ſind,
iſt uns nicht bekannt. Frl. Fanny Pracher vom
Stadttheater in Düſſeldorf ſang die Partie der „
Eliſabeth=
mit bemerkenswertem Erfolge. Stimmlich iſt die Sängerin
glücklich beanlagt, ihre Geſangstechnik iſt durchaus
lobens=
wert, nur die hohen Töne klingen etwas gepreßt, der
Vortrag verrät muſikaliſches Verſtändnis und ein höheres
Maß geſanglicher Routine und große Sicherheit. Ob
das vorübergehende Tremolieren der Stimme nur eine
natürliche Folge innerer Erregung war, läßt ſich mit
Beſtimmtheit nicht ſagen. Das Spiel der Sängerin
zeugte von tiefem Eindringen in den Geiſt der Rolle und
von Intelligenz. Die heroinenhafte Erſcheinung verweiſt
die Künſtlerin aber nicht auf das jugendliche,
ſondern auf das hochdramatiſche Fach, deſſen
Anfor=
derungen auch ihr Organ gewachſen ſein dürfte. Herr
Alfred Stephani vom Stadttheater in Magdeburg,
der die Partie des „Landgrafen' ſang. hat vorerſt nur
den Veweis dafür erbracht, daß er im Beſitze ungewöhnlich
ſchöner ſtimmlicher Mittel iſt, während Vortrag und
Spiel noch weiterer künſtleriſcher Ausbildung bedürfen.
Die Tongebung war ſtellenweiſe ſehr unruhig; gerade
Vartien ſolchen Charakters aber vertragen das
Tremo=
lieren am wenigſten.
Herr Spemann ſang die„Tannhäuſers=Partie mit
gewohntem Gelingen. Mit verſtändnisvoller geſanglicher
Charakteriſtik, ſtimmlicher Bravour und dramatiſcher Verve
führte er namentlich die große Schlußſgene durch, mit der
er eine glänzende Leiſtung bot und einen
durchſchlagen=
den Erfolg erzielte. Herr Weber als„Wolfram” ſtand
auf gewohnter künſtleriſcher Höhe. In Vertretung von
Frau Kaſchowska hatte Fräulein Kapuſt die Partie der
„Venus- übernommen, die ſie früher ſchon geſungen hat.
Fräulein Bögel ſang zum erſten Male die Partie
des „Hirten” und zwar mit ſauberer Tongebung und
hübſchem Vortrag. Während Herr Wolf wieder die
Partie des „Walther' ſang, hatte diejenige des„Biterolf”
durch Herrn Geßner eine neue, durch ſcharf
ausge=
prägte Charakteriſtik ſich auszeichnende Vertretung
er=
halten.
Die vor ausverkauftem Hauſe ſtattfindende
Auf=
führung, der die Allerhöchſten Herrſchaften beiwohnten,
war vom beſten Gelingen gekrönt.
Von der Künſtler=Kolonie.
Im Ernſt Ludwigs=Hauſe iſt vor einigen
Tagen eine Ausſtellung von Arbeiten des jüngſt in
die Darmſtädter Künſtler=Kolonie aufgenommenen Paul
Hauſtein eröffnet worden. Sie gibt einen guten
Ueberblick über das Schaffen des Künſtlers, läßt in
mannigfachen Werken ſeinen bisherigen Weg verfolgen
und zeigt in einer ganzen Reihe von Gegenſtänden einen
geläuterten Geſchmack und gereiftes Können. Dem
Be=
ſucher würden wir raten, ſeine Aufmerkſamkeit beſonders
auf die Flieſen und das Steinzeug zu richten, die
Schar=
vogel in München ausgeführt hat; dabei wird er ſich an
dem feinen Linienſpiel des Ornaments. das häufig aus
der Meeres=Fauna und =Flora hergeholt iſt, freuen
können, an dem Zuſammenklingen der Glaſurfarben und
an den kleinen Zufälligkeiten der Herſtellung, die dem
Ganzen noch den Reiz von etwas zwanglos Gewordenen
geben. Eine Anzahl von Leuchtern wird man daraufhin
prüfen können, ob ſie rein nach Gründen der Handlichkeit
und der guten Gebrauchsfähigkeit gebildet ſind; und
wenn man das bejaht hat, wird man überlegen, ob nicht
gerade in den einfachen Formen, die ſich ſo ergeben
haben und in dem zweckvollen und wahren Stoff
di=
ſchlichte Schönheit der Sachen ſteckt. Die getriebenen
Zier= und Schmuckſtücke in Silber und Kupfer ſind zum
großen Teil vom Künſtler eigenhändig gefertigt worden;
darin wird man einen großen Vorzug und eine Gewähr
erblicken müſſen, daß ſie alle gang ſo geſtaltet ſind, wie
ie gewollt waren, und man wird um ſo mehr bereit
ſein, ihren Formenreichtum und die Stimmung der edlen
Steine zum Metall auf ſich wirken zu laſſen. Dann
wäre noch mancherlei Hausrat, Beleuchtungskörper,
Buch=
chmuck, Stickereien zu beſichtigen. Aus dem Ganzen
wird man vielleicht den Eindruck gewinnen, daß gerade
in der ruhigen Schlichtheit vieler Arbeiten ihr Hauptwert,
iegt, und daß ſie, ohne allzu individuelles Gepräge, den
Bedürfniſſen von heute einen ſinnfälligen Ausdruck
geben.
V. L.
Seite 14.
Darmſtädter Taghlntt, Dienstag, den 22. Oktober 1903.
Rummer 252.
— Wie aus Tokio gemeldet wird, danerte die
Konſerenz der japauiſchen Miniſter und einiger
anderer Staatsmänner 7½ Stunden. Die Beratung
ſoll hauptſächlich dem Vermittlungsvorſchlag des
Marquis Ito gegolten haben, nach dem Japan nicht
unbedingt, auf der militäriſchen Räumung der
Mandſchurei beſtehe, Rußland dagegen ſich
ver=
pflichten ſoll, die Integrität der chineſiſchen und der
koreaniſchen Souveränität zu achten. Obwohl eine
endgültige Meldung über das Ergebnis der Konferenz
noch nicht vorliegt, glaubt man doch in unterrichteten
Kreiſen, daß beſchloſſen worden ſei, an der
bis=
herigen Politik feſtzuhalten und auf Erſüllung der
ruſſiſchen Verpflichtungen bezüglich der Mandſchurei
zu beſtehen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben der
am 28. Sepiember durch die
Stadtverordnetenverſamm=
lung zu Vingen erfolgten Wahl des Spediteurs Johann
Friedrich Auguſt Vogt zu Bingen zum zweiten
Bürger=
meiſterei=Beigeordneten der Kreisſtadt Bingen die
Be=
ſtätigung erteilt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
durch die Dekanatsſynode des Dekanats Wöllſicin
voll=
zogenen Wahlen des evangeliſchen Pfarrers Jakob Jaudt
zu Planig zum Dekan und des evangeliſchen Pfarrers Ludw.
Fabricius zu Wöllſtein zum Stellvertreter des Delans
des Dekanats Wöllſtein die Beſtätigung erteilt, den
Profeſſor am evangeliſchen Predigerſeminar und Pfarrer
zu Friedberg Albrecht Schoeler und den Bremſer in
der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Joſef
Lang zu Frankfurt a. M. in den Ruheſtand verſetzt.
2 Blättermeldungen zufolge ſoll am 4. Navember eine
Zuſammenkunft des ruſſiſcheu und deutſchen Kaiſers
in Wiesbaden ſtattfinden. Auch Se. Königl. Hoheit der
Großherzog werde der Zuſammenkunft beiwohnen.
Anderen, mündlichen Meldungen zufolge beabſichtige der
deutſche Kaiſer am 5. November nach
Darm=
ſtadt zu kommen.
⬜ Auf Befehl Ihrer Majeſtät der Kaiſerin von
Rußland findet morgen Mittwoch, den 28. ds. Mts.,
nachmittags 5 Uhr, in der hieſigen Hofkirche ein Konzert
zum Beſten des Alice=Hoſpitals ſtatt, in dem der
Kaiſerlich Ruſſiſche Kirchenſängerchor Lieder
und Geſänge vortragen wird. Das Programm wird von
Ihrer Majeſtät feſtgeſtellt. Der Billetverkauf findet durch
die Hofmuſikalienhandlung Thies ſtatt. Da die Leiſtungen
des Ruſſiſchen Sängerchors ganz hervorragend ſind,
kann der Beſuch des einem ſo wohltätigen Zweck
gewid=
meten Konzerts aufs wärmſte empfohlen werden.
ßs L. G.D. Se. Kgl. Hoheit der Groſherzog haben
aller=
gnädigſt das Protektorat über die Turngemeinde
Darmſtadt übernommen. Es iſt dies für alle Freunde
der Turnſache ein hocherfreulicher Beweis von dem großen
Intereſſe, das unſer allverehrter Landesfürſt an den
turneriſchen Beſtrebungen nimmt, Geſundheit, Kraft und
Gewandtheit des Leibes in ſeinem Volke zu fördern und
gute Sitten und treue Liebe zu Fürſt und Vaterland zu
pflegen.
0 Der alljährliche Grenzgang der ſtädtiſchen
Vew=
waltung hat am Samstag in üblicher Weiſe
ſtattge=
funden. Um 11 Uhr war das Rendezvous am
Böllen=
falltor, von wo ab die Teilnehmer, die Herren
Beige=
ordneten, eine größere Anzahl Stadtverordnete, ſtädtiſche
Beamte und eingeladene Ehrengäſte durch die im
Herbſt=
gewand prangenden Waldungen nach dem Oberwaldhaus
pilgerten. Dort angekommen, begann alsbald das
übliche Weidmannsmahl. Während desſelben brachte
Herr Beigeordneter Dr. Gläſſing das Hoch auf den
Landesherrn aus, welchem Herr Stadtverordneter
Wolfs=
kehl mit einem ſolchen auf Oberbürgermeiſter und
Bei=
geordnete folgte. Letzteres Hoch erwiderte Herr
Beige=
ordneter Gläſſing dankend mit einem Hoch auf die
Stadtverordnetenverſammlung. Herr Stadtverordneter
Müller nahm Veranlaſſung, auf die uralte Sitte des
Greng=
gangs zurückzukommen, welche ſich bis heute in den in der
damaligen Form ſtattfindenden Waldbegehungen erhalten
hat. Küche und Keller des Wirtes im Oberwaldhaus
boten Gutes, ſo daß die Veranſtaltung bei den
Teil=
nehmern einen guten Eindruck zurückgelaſſen hat.
St. Die „Freiwillige Feuerwehr Darmſtadt” hielt
am Sonntag nachmittag eine Löſch=und
Rettungs=
übung ab, der folgende Jdee zu Grunde lag:
In dem II. Obergeſchoß des weſtlichen Flügels im
Kollegiengebäude Wilhelminenſtraße iſt ein Feuer
aus=
gebrochen. Durch offenſtehen der Fenſter wird das
Feuer angefacht, und werden die Gänge und
Treppen=
häuſer verqualmt. Während es den Herren, die in den
unteren Räumen beſchäftigt ſind, noch möglich iſt, nach
dem Hofe ins Freie zu gelangen, iſt den Herren in dem
brennenden Geſchoß der Ausgang abgeſchnitten, dieſelben
zeigen ſich an den Fenſtern und erwarten Rettung durch
Kleines Feuilleton.
Jagdunfall des Kaiſers. Von einem kleinen
Unfall des Kaiſers wird dem =Hann. Cour.- aus
Ro=
minten, 20. Oktober, berichtet: Gelegentlich der Pirſche
im Forſtort Blindiſchen, wo der Kaiſer den ſtarken
Zwanzigender zur Strecke brachte, erlebte der hohe
Jagd=
herr das kleine Mißgeſchick, bis zu den Hüften in ein
brüchiges Moor einzuſinken. Sobald der Kaiſer von
Rominten abgereiſt war, wurde ein 60 Mann ſtarkes
Kommando Pioniere unter Führung eines Offigiers vom
Pionierbataillon Nr. 1 in Königsberg dorthin beordert,
um das Moor zu entwäſſern.
1 Reiſegefährten. Kleine Vögel laſſen ſich
wie häufig ſchon beobachtet worden iſt, auf ihren
herbſt=
lichen Wanderzügen nach dem Süden von größeren
Vögeln tragen. Ein ſolcher Fall iſt dieſer Tage nach
dem „Weſtf. Merkurs zu Appelhülſen deutlich mal
be=
obachtet worden. Ein Schwalbenpärchen, das etwas
ſpät noch mit drei jungen Schwälblein beſchenkt worden
war und ſomit aus Familienrückſichten an dem großen
Zuge zum warmen Süden nicht rechtzeitig teilnehmen
konnte, ſoh man, bier ſeit etwa 14 Tagen auf einer
Weide mit ſeinen Kleinen täglich Flugübungen anſtellen.
Wir glaubten ſchon, daß dieſe Tierchen unſerem Winter
zum Opfer fallen würden. So beobachteten wir auck
mal wieder dieſe munteren Vögelchen, als aus hoher
Ferne der anheimelnde Ruf abreiſender Kraniche unſer
Ohr erreichte. Doch ſieh dal kaum, hatten auch unſere
Schwalben den Ton vernommen, als ſie ſich plözlich mit
lautem Zwitſchern auf den nahen Telegraphendrälten
niederließen; dann ein Drehen, ein Wenden, ein Aeugen
in die Luft, ein fröhliches Auf= und Niederſchlagen mit
den Flügeln, noch ein zwitſchernder Abſchiedsgruß, und
die Feuerwehr. Dieſelbe wird telephoniſch gerufen, mit
dem Bemerk: „Meuſchen in Gefahr infolgedeſſen die
Feuerwehr beim Abrücken ſofort die Ningleitung des
I. Reviers alarmieren läßt, ſo daß alsbald eine weitere
Abfeilung nach der Brandſtelle abgehen kann. Die zu
rettenden Perſonen werden, durch Sprungtuch und
Schiebleitern in Sicherheit gebracht. Das Feuer gewinnt
an Ausdehnung, es müſſen die Zimmer des III. Geſchoſſes
geräumt werden, denn es befinden ſich hier wertvolle
Bücher und Akten, welche durch in Gebrauchnahme von
2 Rettungsſchläuchen nach der Straße befördert und von
hier in Sicherheit gebracht werden. Das Feuer hat
mittlerweile das Dach durchſchlagen und ſteht in ſeiner
ganzen Ausdehnung in Flammen, die inzwiſchen
abge=
gebenen Signale für Großfeuer beingen die anderen
Züge der Feuerwehr zur Brandſtelle, mit deren Hilfe es
gelingt, das Feuer auf das Dachgeſchoß und Obergeſchoß
zu beſchränken.”
Vor der Uebung wurden ſämtliche Züge, die mit
ihren Geräten auf dem Marktplatz Aufſtellung genommen
hatten, von Seiten des Kommandos und der Vertreter
der Behörden ꝛc. einer Beſichtigung unterzogen, die
durch erläuternde Bemerkungen des Herrn Branddirektor
Fiſcher unterſtützt wurde.
Unter den erſchienenen Ehrengäſten befanden ſich
u. a. Staatsminiſter Rothe, Excellenz. H. H. Oberbaurat
Klingelhöffer, Reg.=Rat von Schenk, Bauinſpektor Knapp=
Baurat Jäger, Beigeordnete Ekert, Stadtbaumeiſter
Frenay und mehrere Stadtverordnete. Ferner der
Stadt=
kommandant Herr Gen.=Maj. von Lyncker, Gen=Mai.
Graf von Kanitz, und andere Offiziere, die Herren
Regierungsrat Wick, Poligeirat Dr. Kratz und der
Direk=
tor, der Brandverſicherungskammer Dr. Wolf,
die Wehren von Griesheim, Arheiligen, Eberſtadt,
Pfung=
ſtadt, Traiſa, Ober=Ramſtadt ꝛc. hatten Vertreter
entſendet.
Nach der Beſichtigung begaben ſich die Erſchienenen zur
Brandſtelle, von wo aus dann, wie im Ernſtſalle,
nach der Wache telephoniert wurde. 4 Minuten nach dem
Abgang der Nachricht traf bereits die Feuerwache mit
Schlauchleitungen. Leitern ꝛc. ein und ging ſofort ans
Werk. 1 Minute ſpäter war ſchon das Sprungtuch
aus=
geſpannt und konnten die in Gefahr ſchwebenden Herren
ſich dadurch retten. Nach Verlauf weiterer 2 Minuten
waren ſchon die im oberſten Stockwerk befindlichen und
durch den Rauch ohnmächtig gewordenen Perſonen
mittelſt der Leiter gerettet und konnte mit dem Spritzen
begonnen werden. In ſchneller Reihenfolge trafen dann
Fußmannſchaften mit weiteren Schläuchen und
Rettungs=
ſſcken ein und wurden die Akten ꝛc. in Sicherheit
ge=
bracht. Inzwiſchen war Großfeuer gemeldet und dadurch
ſämtliche Wehren alarmiert. Der letzte Zug war nach
30 Minuten ſpritzbereit. 5 Pumpen waren in Tätigkeit
und 8 Schlauchleitungen warfen ungeheure Waſſermengen
in die gedachten Feuer und zum Schutze auf die
Nach=
bargebäude. 5 große Leitern waren aufgeſtellt, ſodaß
man auch wohl im Ernſtfalle hätte ſagen können, daß
man des Feuers Herr war.
Alles klappte vorzüiglich und bieten die Disziplin und
gute Schulung der Mannſchaften die beſte Gewähr für
die Tüchtigkeit und Leiſtungsſähigkeit unſerer Freiwilligen
Feuerwehr.
Nach Schluß der Uebung erfolgte noch ein
Vorbei=
marſch ſämtlicher Maunſchaften mit Gerätſchaften unter
klingendem Spiel vor den Behörden und Ehrengäſten.
Abends fand dann noch eine geſellige Vereinigung der
Feuerwehrleute im Schützenhof ſtatt, bei welcher
Gelegen=
heit die verliehenen Abzeichen für 20=, 15= und 10=jährige
Mitgliedſchaft überreicht wurden. Es erhielten hierbei
das Ehrenzeichn für 20jährige Mitgliedſchaft
nebſt Diplom: Peter North, Konrad Morchel, A. Zink,
Ludw. Wirth. Ph. Mathes, K. Ph. Müller, L. Morchel,
P. Schnellbacher, Paul Limbach, W. Schnell, F.
Kauf=
mann, W. Lehrbach. P. Hochſtätter, W. Blumenſchein
und Friedrich Enes. Für 15jährige
Mitglied=
ſchaft: P. Schönbein, K. Weitzel, Michael Weinmann.
Philipp Albert, H. Schuck und Juſtus Vecker. Für
10jährige Mitgliedſchaft: J. Hübner, L. Becker,
H. Leichtweiß, W. Leichtweiß und Heinrich Münch. Von
ſeiten des Kommandos wurden außerdem als beſondere
Ehrengeſchenke überreicht: dem Jubilar Schäfer
ein Regulator und dem Jubilar Geider eine Taſchenuhr.
Auch die Steig= und Spritzenmannſchaften einzelner Züge
bedachten verſchiedene Jubilare mit ſehr hübſchen
Ge=
ſchenken als Zeichen ihrer Verehrung und
Kameradſchaft=
lichkeit.
S In der am Freitag, den 30. ds. Mts, abends
8¼ Uhr, im Kaiſerſaal ſtattfindenden erſten diesjährigen
Verſammlung des heſſiſchen Goethebundes wird Herr
Profeſſor Dr. Harnack über Henrik Ibſen ſprechen.
Der Vortrag dürfte bei dem großen Intereſſe, das man
allenthalben dem nordiſchen Dichter und ſeinen Werken
entgegenbringt, und in Anbetracht der Aufführung des
Volksfeindes; im Hoftheater ſicherlich eine zahlreiche
Zuhörerſchaft finden. Der Eintrittspreis beträgt für
Nichtmitglieder 30 Pfg. Mitglieder haben gegen
Vor=
zeigung der Mitgliedskarte freien Eintritt.
Neuanmel=
dungen nimmt jederzeit der Schatzmeiſter des
Goethe=
bundes, Herr Oberfinangrat Dr. Fuchs, entgegen.
pfeilſchnell ſchoſſen ſie zu ihren größeren Brüdern in
ſchwindelnder Höhe, die bald ebenfalls mit ihren kleinen
Reiſegefährten unſeren Augen entſchwunden waren.
Das Adreßbuchals Heiratsvermittler.
Die neueſte Einrichtung des gegen Ende des Jahres
er=
ſcheinenden neuen Adreßbuches von Metz wird nach der
„Lothringer Zeitung: die Beiſügung eines Sternes bei
den Namen der Verheirateten ſein, wie das bei den
Militärquartierliſten ſeit einigen Jahren ſchon der Fall
iſt. Durch dieſes Verfahren kann jede liebende Maid
feſtſtellen, ob der Jüngling. für den ſie ſich intereſſiert,
noch zu haben iſt. Ferner dürfte auch die Zunft der
Adreſſenſchreiber ihre Tätigkeit auf den Heiratsmarkt mit
ausdehnen. Ob auch die heiratsfähigen Damen im neuen
Adreßbuch aufgeführt ſind, konnte das Blatt nicht
feſt=
ſtellen; jedenfalls wird dieſe Neuerung in anderen
Städten bald Nachahmung finden.
Eine originelle Zeitung wird in Paris
be=
gründet. Die neueſte „Tageszeitung: die ſich „Carte
Journal' betitelt, iſt ein Ergebnis der Poſtkartenmanie.
Das „Carte Journal” iſt in Wirklichkeit auf eine
Poſt=
karte gedruckt. Eine Seite enthält den gewöhnlichen
Raum für Name und Adreſſe, auf der andern Seite iſt
eine Wiedergabe oder Skisze oder Photographie, die das
intereſſanteſte Tagesereignis illuſtriert, und dazu kommen
ein halbes Dutzend kurger Telegramme aus allen Teilen
der Welt. Das „Carte Journal” wird zehn Centimes
koſten und jeden Nachmittag gegen vier Uhr auf den
Boulevards erſcheinen. Zu den Mitarbeitern gehören
bekannte Künſtler wie Sem, Guillaume, Steinlen, Herm.
Paull, Leandre und Willette. Sollte die „Poſtkarten=
Tageszeitung; einen Erfolg haben, ſo wird auch eine
engliſche Ausgabe erſcheinen, die am Morgen in London
zum Verkauf gelangt.
- Das 1. Winterkonzert des Mozart=Vereins
findet nicht, wie in unſerer Samstags=Notis irrtümlich
angegeben, am 10, ſondern am 18. Novemberſtatt. Auch
muß es nicht Böhm=Streichquartett, ſondern Böhmiſches
Streichquartett heißen.
M. H. Kommenden Samstag, den 31. Oktober,
er=
öffnet der Männerchor Humanitas, mit, einem
Familienabend die Reihe ſeiner winterlichen
Ver=
anſtaltungen. Geſangsſoli einer talentierten den
Ver=
einskreiſen angehörenden jungen Dame, Männerchöre,
humoriſtiſche Deklamationen ꝛc. werden in bunter
Reihen=
folge dem erſten Teil des Abends den erwünſchten
zwangloſen Charakter verleihen, während der zweite Teil
des Abends der heiteren Muſe Nechnung tragen wird.
Ein glücklich gewähltes Luſtſpiel: „Schelmenſtreiche
oder Fix- fertig-abgemacht= von Treptow
wird mit ſeinem fidelen Inhalt eines durchſchlagenden
Erfolges um ſo ſicherer ſein, als die Regie von Herrn
Hoſſchauſpieler Lehrmann in liebenswürdigſter Weiſe
übernommen wurde, ſo daß auch weitergehende Anſprüche
befriedigt werden dürften. Nach Erledigung des
ab=
wechslungsreichen Programms, welches, wie ſtets, bei
Reſtauration ſtattfindet, wird, wenigſtens für die
tanz=
luſtige Jugend, der wichtigſte und letzte Teil des Abends,
das beliebte Tänzchen im Gartenſaale zu ſeinem Rechte
kommen. Die praktiſche Plagierung des Tanzorcheſters,
welche ſich im vorigen Jahre ſo ſehr bewährte, wird auch
diesmal vorgenommen, ſo daß auch die Nichttanzenden
bei den Klängen heiterer Tanzweiſen mit Genuß wohl bis
zum grauenden Morgen aushalten werden. Gäſte haben
in beſchränkter Zahl, wenn durch Mitglieder
vorge=
ſchlagen, Zutritt und wolle man ſich dieſerhalb an Herrn
Photograph Hans Schramm, Georgenſtr. 1 längſtens
bis Mittwoch, den 28. d. M. wenden.
D. Wie alljährlich feiert die Sektion Darmſtadt
des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins am
31. Oktober im Hotel zur Traube ihr Winterfeſt.
Her=
vorragende Genüſſe unter Mitwirkung erſter Kräfte ſind
in Ausſicht geſtellt, ſodaß die Mitglieder und Freunde
der Sektion, die dem Feſt als Gäſte beiwohnen wollen,
vor allem die tanzluſiige Jugend, auch an dieſer Stelle
beſonders auf den Abend aufmerkſam gemacht ſeien.
R. Das von dem Zither=Verein Darmſtadt am
Samstag Abend im Weißen Saale,Zur Stadt
Pfung=
ſtadt” veranſtaltete Konsert, mit darauffolgendem
Tanz hatte ſich eines recht zahlreichen Beſuches zu
er=
freuen. Der Verein lieferte hiermit wiederum den
Be=
weis, daß er ſtets beſtrebt iſt, ſeinen Mitgliedern,
Freun=
den und Gönnern genußreiche Stunden zu bieten. Nach
der Vegrüßung der Erſchienenen ſeitens des Präſidenten
des Vereins, Herrn Kuhl, wurde das ſehr geſchickt
zu=
ſammengeſtellte Programm mit dem Muſikſtück; „Kaiſer
Friedrich=Marſch;, welcher exakt zum Vortrag gebrucht
wurde, eröffnet. Die Leitung der Zither=Chore lag in
den bewährten Händen des Vereinsdirigenten, Herrn
Stephany, welcher eine temperamentvolle Tätigkeit
entfaltete. Die von den Herren Judith und Morchel
zum Vortrag gebrachten Zither=Solos lieferten einen
Veweis von ſorgfältigem Studium und fanden reichen
Beifall. Nicht unerwähnt laſſen möchten wir die
Wald=
horn=Soli ſeitens des Herrn Stephany, welcher ſie mit
meiſterhafter Beherrſchung zum Vortrag brachte. Den
Schluß des Programms bildete der Zither=Chor „Eine
Reiſe durch Europa” welcher ſorgfältige Einſtudierung
erkenneu ließ. Hierauf folgte ein flotter Tanz, welchem
fleißig zugeſprochen wurde.
0 Für die Nutzung des Streulaubes von den Wegen
und Schneiſen des ſtädtiſchen Oberwaldes und des
Beſſunger Laubwaldes wurde bei der geſtrigen
Verſteigerung von den zahlreich erſchienenen Steigerern
von Darmſtadt und Umgegend, beſonders Roßdorf, ein
Erlös von etwas über 300 Mk. erzielt. Die Nutzung iſt
bis zum 15. Dezember einſchließlich an allen Wochentagen
geſtattet. An der Säuberung der Wege, die durch dieſe
Nutzung ſtattfindet, haben weite Kreiſe der Bevölkerung
Darmſtadts ein Intereſſe, da die in Frage ſtehenden
Wal=
dungen zu den von Spaziergängern mit am ſtärkſten
be=
nutzten in unſerer ſchönen Umgebung gehören.
- Geſtern nachmittag ſtieß in der unteren
Rhein=
ſtraße das mit großen Fäſſern beladene Rollfuhrwerk
einer hieſigen Weinhandlung mit einem Wagen der
elektriſchen Straßenbahn zuſammen. Der Lenker des
Fuhrwerks eriitt anſcheinend ſchwere Verletzungen und
wurde bewußtlos in die Wohnung eines in der Nähe
wohnenden Arztes verbracht. Auch der Motorwagen
erhielt verſchiedene Beſchädigungen. Später wurde der
Verunglückte in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht,
wo=
ſelbſt die erlittenen Verletzungen als nicht ſo ſchwere
feſt=
geſtellt wurden und zu Beſorgniſſen kein Anlaß vorliegt.
- Nieder=Beerbach, 26. Okt. Auf der Chauſſee
zwiſchen Nieder=Beerbach und Villa Burgwald brach
geſtern nachmittag ein elektriſches Automobil, das
von zwei Mechanikern in ganz langſamem Tempo
ge=
führt wurde, aus bis jetzt noch nicht erklärten Urſachen
mitten entzwei. Der Zuſammenbruch des Vehikels, der
jedoch ohne jeglichen nennenswerten Unfall vor ſich ging,
rief einen kleinen Menſchenauflauf hervor.
N Heuſenſtamm, 25. Okt. Einen
bedauer=
lichen Unfall erlitt geſtern abend Herr
Kreisfeuer=
wehrinſpektor Müller von Offenbach auf der hieſigen
Chauſſee. Genannter Herr fuhr in ſeinem Automobil
heimwärts. Auf dem durch den Regen ſchlüpfrig
ge=
wordenen Wege fiel das Automobil um und Herr Müller
ſelbſt kam zu Fall, wobei ihm ein Fuß ſtark gequetſcht
wurde. Das Auto erlitt nur geringe Beſchädigung.
Herr Müller mußte in einem Wagen nach ſeiner
Woh=
nung verbracht werden.
- Worms, 25. Okt. Herr Direktor Lempelius
des ſtädtiſchen Gas= und Waſſerwerks, der ſ. Z. durch
einen Automobilunfall eine ſchwere Gehirnerſchütterung
erlitten hatte, hat geſtern nach 5wöchentlichem
Aufent=
halte das Krankenhaus verlaſſen.
- Oppenheim, 23. Okt. Dasneue
Amtsgerichts=
gebäude wurde ſeiner Beſtimmung übergeben.
- Planig, 24. Okt. Viel Glück in künftigen
Vater=
landsverteidigern ſcheint dem Karuſſellbeſitzer Roßkopf
hier zu winken. Nachdem bereits der Großherzog von
Heſſen bei der Geburt des 7. Knaben die Patenſtelle
an=
genommen hatte, ſtellte ſich jetzt ein 8. Weltbürger
in beſagter Familie ein. Diesmal ſoll der deutſche Kaiſer
um Annahme der Patenſtelle erſucht werden.
— Wöllſtein, 23. Okt. Eine Verhandlung gegen den
Prinzen Franz Joſeph von Vattenberg wegen
Vergehens gegen die Radfahrverordnung infolge zu
ſchnellen Fahrens auf der Chauſſee von Bingen nach
Kreuznach fand vor dem hieſigen Schöffengerichte ſtatt.
Vertreter des Prinzen war Herr Rechtsanwalt Dr. Oſann
in Darmſtadt und entſprechend deſſen Antrag lautete das
Urteil auf Freiſprechung.
1 Gießen, 25. Okt. Die Alice=Schule-Schule
für Frauen=Bildung und =Erwerb - feierte heute ihr
25jähriges Beſtehen. Zu dem Jubiläum war die
hohe Protektorin Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin
Ludwig von Battenbergerſchienen. Sie traf um
Rummer 252
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. Oktober 1903.
Seite 15.
10¼ Uhr, von Darmſtadt aus, ein und wurde vom
Oberbürgermneiſter Mecum namens des Alicevereins und
der Stadt empfangen. Nachdem die Prinzeſſin die
Aus=
ſtellung der weiblichen Handarbeiten beſichtigt hatte,
wurde in der Aliceſchule das Frühſtück eingenommen.
Um 111 Uhr begann die Feier in der Stadtknabenſchule,
welche bis auf den letzten Platz dicht beſetzt war. Es
nahmen daran ieil die Spitzen ſämtlicher Behörden:
Provinzialdirektor Dr. Breidert, Oberſt von Grävenitz,
Se. Magnifizenz Rektor der Univerſität Prof. Dr. Bruns,
Landgerichtspräſident Kullmann, die Stadtverordneten,
der Vorſtand. die Lehrerinnen und Schülerinnen und
Mitglieder des Vereins. Der akademiſche Geſangverein
eröffnete unter Leitung des Univerſitäts=Muſikdirektors
Trautmann die Feier mit dem 3ſtimmigen Frauenchor
=Laudate pueric von Mendelsſohn=Bartholdy. Die
Prä=
ſidentin des Vereins Frau Gebhardt begrüßte die hohe
Protektorin und gedachte der edlen Stifterin der Schule,
der Großherzogin Alice von Heſſen. Profeſſor Fromme
verlas den Feſtbericht. worin er die Gründung und
Ent=
wicklung der Aliceſchule ſchilderte. Sie wurde am
2. Ortober 1878 eröffnet mit 38 Schülerinnen unter
Leitung der Frau Landrichter Erdmann, 1894 ſtieg die
Geſomtzahl der Schülerinnen auf 2200 und bis jetzt
be=
beträgt dieſelbe 3500, darunter 180 ſtaatlich geprüſte
Handarbeitslehrerinnen, 1892 wurde dos jetzige
Schul=
hau- bezogen. 1808 ſtatiete der Großherzog der Anſtalt
einen Beſuch ab. Oberbürgermeiſte Mecum,
über=
brachte namens der Stadt der hohen Proiektorin und
der Aliceſchule die herzlichſten Glückwünſche, worauf er
im Auftrag der Prinzeſſin für den Empfang deren Dank
ausſprach. Den Schluß der Feier bildete der Geſang:
„Dem Gott Jehova ſchalle Dankgeſang; aus dem Oratrium
„Joſual von Händel. Um 12 Uhr 10 Minuten trat die
Prinzeſſin die Rückreiſe nach Darmſtadt an.
- Gießen, 24. Okt. Ein Deſerteur, welcher
nach fünfjähriger Abweſenheit ſich wieder geſtellt hatte
und angab, er ſei ſeinerzeit wegen der Mißhandlungen
des früheren Unteroffigiers Siebert ſahnenflüchtig
ge=
gangen, veranlaßte eine Unterſuchung, bei der allerdings
auch andere frühere Soldaten, welche unter Siebert
ge=
dient haben, dieſen, der inzwiſchen Vizefeldwebel
ge=
worden war, durch ihre Bekundungen ſtark belaſtet
haben. Erſt daraufhin ſollte der Vigefeldwebel in Haft
genommen werden, der er ſich bekanntlich durch
Selbſt=
mord entzog. Intereſſant an dem Fall dürfte ſein, daß
der Angeber wegen Deſertion nicht beſtraft werden
konnte, weil, wie ſich herausgeſtellt hat, dieſer ſeinerzeit
zu Unrecht im deutſchen Heere eingeſtellt worden war.
Er iſt nämlich gar nicht Angehöriger des Deutſchen
Reiches, ſondern Staatsangehöriger der Schweiz, wohin
er jetzt nach ſeiner Entlaſſung aus der Haft abgeſchoben
wurde. Der Vater des Mannes war in Deutſchland
eingewandert, hatte aber ſeine Zugehörigkeit zur Schweiz
nicht aufgegeben. (Gieß. Anz.)
-- Gießen, 24. Okt. In der Affäre der
Seidendieb=
ſtäyl., die ſeit Jahren im Geſchäft der Firma Noack
verübt wurden, ſind bis jetzt zwei frühere Verkauferinnen
und Frau Dr. B. verhaftet worden. W.ilere
Verhaf=
tungen von Perſonen, welche Hehlerdienſte geleiſtet haben,
ſtehen bevor.
- Gelnhauſen, 23. Okt. Der 50 Jahre alte
Schreiner=
meiſter Frickel von Lieblos wurde geſtern morgen auf
ver Staatsſtraße nach Gelnhauſen in bewußtloſem
Zu=
ſtande aufgefunden. Neben ihm lag ein Revolver. Im
Geſicht hatte er Schußwunden, an der Bruſt Meſſerſtiche.
Seine Uhrkette, ein goldener Ring und das Vortemonnaie
fehlten. Anſcheinend liegt ein Raubüberfall vor.
Der Schwerverwundete, welcher nachts norher von
Frank=
furt per Bahn gekommen war und hier ausſtieg, wurde
noch geſtern ins Krankenhaus nach Hanau verbracht.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 25. Okt. Für den
Umbau von vier und dem Neubau von fünf Brücken
hat die ſtädtiſche Bau=Deputation für die nächſten
Jahre 5 Mill. Mark vorgeſehen. Damit aber iſt die Zahl
der Neu= und Umbauten von Berliner Brücken, die
vorausſichtlich in den nächſten Jahren die Berliner
Ge=
meindebehörden, beſchäftigen werden, keineswegs
er=
ſchöpft. Die vorgenannten Brückenbauten ſind, als
dringliche bezeichnet worden. Der Neubau einer Brücke
im Zuge der Swinemünderſtraße-Bellermannſtraße über
den Ringbahn=Bahnhof Geſundbrunnen hinweg zur
Ver=
bindung des Geſundbrunnens mit der Schönhauſer und
Roſentaler Vorſtadt, die „Millionenbrücke; genannt
(wegen der Baukoſten), iſt ſchon weit vorgeſchritten. Die
Größe des Bauwerks mit ſeinen koloſſalen Spannungen
läßt ſich bereits jetzt ermeſſen. Dieſe Brücke wird eins
der bemerkenswerteſten Bauwerke Verlins werden und
einzig daſtehen. Die Konſtruktion iſt gänzlich aus Eiſen,
ohne indes des monumentalen Charakters zu entbehren.
- Die „Freiſ. Zeitg.” meldet: Ueber grobe Mißſtände
in ſogialdemokratiſchen Betrieben führen
die Schlächter bittere Klage. In der letzten öffentlichen
Verſammlung der Berliner Schlächtergeſellen wurde
feſt=
geſtellt, daß in den Schlächtereien, die der
ſogialdemokra=
tiſche Rabatt=Sparverein „Südoſt” kürzlich eingerichtet
hat, Zuſtände herrſchen, die jeder Beſchreibung ſpotten.
Ungeſunde Schlaf= und Arbeitsräume ſind vorhanden,
ſo daß man ſich genötigt geſehen hat, bei der Polizei
Anzeige zu machen; weil die organiſierten Geſellen ſich
weigerten, 16 und 17 Stunden zu arbeiten, wurden ſie
entlaſſen und unorganiſierte eingeſtellt.
Homburg, 26. Okt. Prinz Heinrich von
Preußen traf heute vormittag 9 Uhr 30 Min. von
Wolfsgarten kommend, hier ein und fuhr in Begleitung
des Oberbürgermeiſters Dr. v. Marx nach der für das
Gordon=Bennetrennen projektierten Rennbahn Saalburg=
Weilburg-Limburg.
Metz, 25. Okt. Der franzöſiſche Temps' behauptete
vor einigen Tagen, daß die Feſtung Metz in einem
Umkreiſe von 22 Kilometern mit einem
Schutz=
gitter umgeben werde. Deutſche Blätter
betrach=
teten dieſe Meldung zunächſt als eine Mär, aber ſie
beruht auf Tatſachen. Die „Lothr. Itg.” führt aus, daß
die Abſchließung der Stadt durch Wälle und Gräben
die jetzt fortfällt — keine genaue Ueberwachung der
Bevölkerung und Beobachtung ein= und auspaſſierender
Perſonen ermöglichte. Es werde ſelbſt bei ſchärfſter
Prüfung nicht mehr gelingen, Späherei zu unterbinden.
Zu dieſem Zweck wird jetzt alſo das Gitter gebaut. Die
Linie ſoll ungefähr folgenden Lauf nehmen: Von
Montigny. wo es wahrſcheinlich bis an die Moſel geführt
wird, am Fort Württemberg vorbei, über die
Augny=
ſtraße, Grange=aux=Ormes - Horgne=au=Sablon - und
weiter die öſtliche Fortlinie miteinander verbindend. Bei
Grange=aux=Ormes ſteht bereits ein großer Teil des
Gitters. Es wird gerade mit ſchwarzer Farbe
an=
geſtrichen. Die weſtliche Seite von Metz wird kein Gitter
erhalten, da dort noch die ehemaligen Gittertore ſtehen
geblieben ſind, die im Mobilmachungsfalle ſofort
geſchloſſen werden können. Das Gitterwerk, das über
2 Meter hoch iſt, beſteht aus ſtarken, eiſernen Stangen,
deren Spitzen umgebogen ſind. Dort, wo die Anlage
Straßen kreuzt, werden Lücken gelaſſen, die im Ernſtfall
durch Tore zu ſchließen ſind. Das Gitter kann ſeiner
Beſtimmung natürlich nur im Verein mit einem
reich=
lichen Streifdienſt genügen. Als man mit dem Bau
begann, ſoll es ergötzlich geweſen ſein, die verſchiedenen
Deutungen, beſonders aus Laienmund, zu vernehmen,
welchem Zwecke das Gitter dienen ſolle. Dieſer meinte,
daß die Sperrung der Steuer, wegen geſchehe, jener
glaubte, daß Metz durch das Gitter vor einem Ueberfall
geſchützt werden ſolle, und endlich die ſchönſte Deutung
bravgeſinnter franzöſiſcher Wurſtblättchen beſtand darin,
daß man ein Gitter baue, um die maſſenhaften
Aus=
reißer aus Metz zurückzuhalten. Die Befürchtungen
einiger Schwarzſeher, daß Metz, nachdem kaum die
Wallinie gefallen ſei, durch das Gitter wiederum dem
früheren Standpunkt nahe gebracht wurde, ſind völlig
unzutreffend. Das Gitter behindert in Friedenszeiten
niemanden. Die Koſten für die neue Vefeſtigung müſſen
recht erheblich ſein. Von militäriſcher Seite wird dazu
geſchrieben: Derartige Gitter, die eingelne
Feſtungs=
fronten umgeben, ſind nichts neues, ſondern wir finden
ſie in Spandau, Höln und noch in vielen anderen
Feſtungen. Wenn das Metzer Gitter die ganze Feſtung
umſchließen ſoll, iſt es inſofern das erſte in ſeiner Art.
Koburg, 23. Okt. Ueber die im hieſigen
Reſidenz=
ſchloß zu Wohltätigkeitszwecken arrangierte
Ausſtell=
ung berichtet die „Kob. 3tg.” u. a. folgendes: Ein
hervorragendes Intereſſe dürfte die Galatafel finden, die
einen Teil des Hausſchatzes der Frau Herzogin Marie
und die Hochzeilsgabe, ihres Vaters, des Kaiſers
Alexander II. von Nußland, trägt. Auf Nebentiſchen
geſellen ſich hierzu: ein ſilbernes, vergoldetes Teeſervice,
mit Emaille=Einlage, ruſſiſche Arbeit, ferner die ſchier
un=
bezahlbaren Schmuckſachen, die Hochzeitstoilette, ein
ruſſiſches Nationalkoſtüm, das die hohe Frau am
Hoch=
geitstage getragen, eine kunſtvolle Fächerſammlung,
koſt=
bares Porzellan, Tee=Service, Hochgeitsgaben ruſſiſcher
Stände und Stödte, ferner eine Anzahl ſilberner und
goldener Nippes, ein goldener Tafelaufſatz, die
Hochzeits=
gabe der engliſchen Marineoffigiere und eine
Schiffs=
ſammlung des hochſeligen Herzogs Alfred, 37 verſchiedene
Schiffe in getriebenem Silber. Aus dem Beſitz der
Prinzeſſinnen=Töchter ſind ausgeſtellt: Schmuckſachen der
Frau Großherzogin von Heſſen, eine Fächerſammlung
von hohem Wert, verſchiedene ſeltene Kunſtgegenſtände:
ferner Schmuckſachen und Kunſtgegenſtände aus dem
Beſitze der Prinzeſſin Beatrice, eine engliſche
Krönungs=
toilette, von der Prinzeſſin zur Krönung des Königs
Eduard von England getragen und die Courſchleppe,
getragen zur Hochzeitsfeier der Großfürſtin Helene mit
dem Prinzen Nikolaus von Griechenland. Endlich das
Reiſe=Neceſſaire zum großen Reiſe=Automobil des
Groß=
fürſten Kyrill von Rußland.
Dortmund, 25. Okt. Der Schnellzug 4 rutſchte
heute abend auf etwa 900 Meter durch die Station
durch, wahrſcheinlich wegen Verſagens der Bremſen. Die
Lokomotive, der Pack=, Poſt= und 1 Verſonenwagen
wurden beſchädigt. Es ſind weder Reiſende noch Verſonal
beſchädigt. Der Schnellzug fuhr nach halbſtündiger
Ver=
ſpätung weiter. Der ſonſtige Betrieb iſt ungeſtört.
Wien, 24. Okt. Der wegen Betruges angeklagte
Reichsgraf v. Lerchenſeld wurde vom Schwurgericht zu
15 Monaten ſchweren Kerkers und Verluſt des Adels
verurteilt.
Barcelona, 25. Okt. Bei der Einweihung des
Volkshauſes veranſtaltete die Menge eine republikaniſche
Kundgebung und machte das Einſchreiten der
Poli=
zei erforderlich, welche die Ruheſtörer zurückdrängte.
Dieſe erwiderten mit Steinwürfen, wobei mehrere
Per=
ſonen verwundet wurden.
Evangeliſche Landesſyuode.
St. Darmſtadt, 26. Oktober.
Nach Eröffnung der heutigen Sitzung ſpricht Syn.
Völ=
ſing das Gebet. Vor Eintritt in die Tagesordnung verlieſt
Oberkonſiſtorialpräſident D. Buchner eine Erklärung,
in der die abermaligen Vorwürfe des Syn. Dr. Hager
gegen den Superintendent und Oberkonſiſtorialrat Dr.
Flöring als vollkommen unberechtigt zurückgewieſen
werden. Weiter ſagt die Erklärung, daß die
Auf=
klärungen, die Syn. Dr. Hager zur Zurücknahme ſeiner
Vorwürfe gegen das Kirchenregiment veranlaßt, hätten,
ihm ſchon vor der Synode bekannt waren, und er alſo
von der Haltloſigkeit ſeiner Beſchuldigungen überzeugt
geweſen ſein mußte.
Die Erklärung wird auf den Tiſch des Hauſes
nieder=
gelegt.
Zu Beginn der Beratungen über Punkt 1 der
Tagesordnung, Vorlage Großh. Oberkonſiſtoriums
betr. den engeren Zuſammenſchluß der
deut=
ſchen evangeliſchen Kirchen, ergreift
Ober=
konſiſtorialpräſident D. Buchner das Wort zur
ein=
gehenden Begründung der Vorlage, in der er u. a. ſeiner
Genuatuung darüber Ausdruck gibt, daß es ihm in ſeinen
alten Tagen noch vergönnt war, an einem Werk von ſo
hoher kirchlicher und nationaler Bedeutung mitzuarbeiten.
Er erörtert ſodann die eingelnen Poſitionen der von der
deutſchen evangeliſchen Kirchenkonferenz, aufgeſtellten
Sahzungen, des „Deutſchen, evangeliſchen
Kirchenausſchuſſes= um deren Billiaung und
moraliſche Unterſtützung bei der Durch= und
Weiter=
führung die Synode erſucht wird.
Syn. Frhr. v. Heyl erklärt, er ſei von den
er=
ſchöpfenden Ausführungen des Vorredners in vollem
Maße befriedigt. Er finde die Tatſache beſtätigt, daß es
ſich um eine freie Vereinigung der
Kirchen=
regimenter handelt und ſei er der Meinung, daß
neben dieſer Vereinigung der Kirchenregimenter auch
eine ſolche aller Cynodalen anzuſtreben ſei. Er
könne konſtatieren, daß man in den maßgebenden Kreiſen
in Preußen ſchon längſt erwarte, daß aus einem
ſüd=
deutſchen Staate die Jnitiative hierzu kommen würde
und daß man dabei in erſter Linie an den „Staat
Philipps des Großmütigen' gedacht habe. Man ſei in
Berlin ſogar der Anſicht, daß ein offigieller
Schritt in dieſer Angelegenheit erwünſcht geweſen
wäre. Jedenfalls würde allenthalben dankbar begrüßt
werden, daß der erſte Schritt nunmehr getan ſei und wie
erwartet von Heſſen. Das Großherzogtum
Heſſen ſei in wirtſchaftlichen Fragen ſchon oft
bahn=
brechend vorgegangen. Er erinnere nur an den
Zoll=
verein und die Eiſenbahnverkehrsordnung ꝛc. Den
Be=
denken, die geäußert wurden gegen den Sitz des
Kirchen=
ausſchuſſes in Berlin müſſe er widerſprechen, er glaube
nicht, daß Preußen jemals die Führerſchaft in kirchlichen
Fragen an ſich reißen werde, um maßgebend ſein zu
wollen, hingegen müſſe er aber auch bemerken, daß ohne
Preußen dieevangeliſche Kirche in
Deutſch=
land ohnmächtigſei. Es iſt und kann nicht die
Abſicht hier vorliegen, der katholiſchen Kirche in der
Organiſation nachzuahmen, aber lernen kann man von
dort immer und unbeſtreitbar ſei der große Einfluß, den
die jährlich ſtattfindenden Katholikenverſammlungen
tat=
ſächlich auf den Gang der deutſchen Politik durch das
Zentrum haben. Der gleiche Einfluß müſſe auch ſeitens
der Evangeliſchen Deutſchlands angeſtrebt werden und
dazu müßten alle ſynodalen Männer Deutſchlands
ein=
mal im Jahre zuſammenkommen, nicht um Politik zu
treiben, ſondern über herrſchende Fragen, die die Kirche
betreffen, zu beraten und zu beſchließen. Redner berührt
dann die Reichstagsverhandlungen betr. das
Jeſuiten=
geſetz ꝛc. Ueberall ſei der Einfluß der Katholiken zutage
getreten, während den evangeliſchen Vertretern dieſe Hilfe
nicht zuteil wurde. Das Großh. Oberkonſiſtorium
habe zwar verſchiedene Male einen Mut gezeigt, der im
Reichstag dankbar empfunden wurde, doch könnten dieſe
einzelnen Fälle nicht von dauerndem Einfluß ſein
Eine Einigung aller ſynodalen Männer, nicht nur
der Kirchenregierungen, ſtärke das politiſche Leben
und, biete, genügend, Gewähr, für, den Schutz
und die Verteidigung unſerer idealen Güter. Dem
ſtarken Anwachſen der Staaten und Städte gegenüber
ſei die Organiſation der evangeliſchen Kirche nur im
Schneckengang vorgegangen. Da ſei 3. B. früher
in der Stadt Worms auf 875 Einwohner ein
Seel=
ſorger gekommen, während jetzt auf 4500 Einwohner ein
ſolcher kommt, die Seelſorge ſtehe alſo in gar keinem
Verhältnis zum Wachstum der Städte. Der gegenwärtig
nicht zu leugnende zahlreiche Abfall von der Kirche, nicht
nur der evangeliſchen, überhaupt der chriſtlichen Kirche,
ſei zurückzuführen auf den Mangel an Seelſorgern und es
müſſe darauf gedrungen werden, daß die Zahl der
Geiſt=
lichen in Deutſchland vermehrt werde und es müſſe
da=
hin gearbeitet werden, daß das deutſche Volk mehr
Freudig=
keit an den göttlichen Dingen gewinne und freiwillig
zum Schutze ſeiner idealen Güter zuſammentrete und
arbeite. Alle Berufsſtellungen in Deutſchland vereinigen
ſich einmal im Jahre, um über ihre Intereſſen zu
ver=
handeln, warum ſollten dies nicht die ſynodalen Männer
auch tun, zumal hier ein Erfolg nie ausbleiben könne.
Die Aufgabe der Synodalen muß ſein, unſerer Kirche
allüberall Reſpekt zu verſchaffen und dazu würden die
Verſammlungen eine Richtſchnur geben.
Prälat D. Walz betont ebenfalls die dringende
Notwendigkeit, des Zuſammenſchluſſes der
Kirchen=
regimenter. Im Laufe der letzten 30 Jahre habe ſich
dieſer Mangel einer Vereinigung ſehr oft fühlbar
ge=
macht, da der evangeliſchen Kirche die Macht gegenüber
der Geſetzgebung fehle. Redner beleuchtet dann die
Ver=
hältniſſe im Miſſionsweſen der evangeliſchen
Deut=
ſchen gegenüber den Engländern und Amerikanern, der
Deutſche im Auslande gebe zu leicht ſein Deutſchtum auf,
wenn er keinen Halt an der Kirche habe. Es wird die
Arbeit des Kirchenausſchuſſes ſein, die Sorgen für das
Miſſionsweſen auf alle Schultern gleichmäßig zu
ver=
teilen. Für die evangeliſchen Deutſchen im Auslande
müſſe mehr Fürſorge geſchaffen werden. Eine weitere
Aufgabe würde ſein, größere Mittel zu beſchaffen und
bereit zu ſtellen zur Unterſtützung des evangeliſchen
Miſſionsweſens im Auslande. Kein Deutſcher durfe den
Ernſt der Stunde überſehen. In den erſten 5 Jahren
müſſe der Ausſchuß ſeinen Befähigungsnachweis
er=
bringen. Gelingt ihm dies nicht, ſo ſteht es jedem frei,
ſich wieder zurückzuziehen, bringt er ihn aber, dann
wer=
den wir einmal gerechtfertigt daſtehen.
Der Ausſchuß hatte beſchloſſen zu beantragen: „Hohe
Synode, wolle ihre freudige Zuſtimmung z”
der Bildung des deutſchen evangeliſchen
Kirchenausſchuſſes ausſprechen. Syn. Wahl
(Langen brachte nunmehr einen Antrag ein, hinzuſetzen
in der Hoffnung auf eine noch vorhandene Bedenken
beſeitigende und etwaige Wünſche erfüllende Weiter=
geſtaltungo.
Hiergegen betont Syn. Wahl (Schlitz), daß dieſe
Formalitäten in dem Bericht des Ausſchuſſes erörtert
ſeien und empfiehlt Annahme des Ausſchußantrages:
Ebenſo Syn. Stamm und Klein (Mainz), der noch
empfiehlt, das Mißtrauen gegen die preußiſche Spitze
ſchwinden zu laſſen. Syn. Schloſſer bittet den Syn.
Wahl, ſeinen Antrag gurückzunehmen, um nicht den
Anſchein zu erwecken, als ſtimme er nicht freudig der
erſtrebten Vereinigung bei.
Inzwiſchen war Antrag auf Schluß der Debatte
eingegangen und wurde die Diskuſſion geſchloſſen.
Syn. Wahl (Langen) zieht ſeinen Antrag zurück.
Die erfolgte Abſtimmung ergab dann einſtimmige
Annahmedes Ausſchußantrages.
Der Punkt 2 der Tagesordnung betr. einen Antrag
der Syn. Brand und Gen. betr. die Allgemeine
Geiſtliche Witwenkaſſe und die Einſtellung
erforderlicher Mittel im Voranſchlag 1905110.
Der Antrag lautet: Hohe Synode wolle an Großh.
Oberkonſiſtorium das Erſuchen richten, 1. eine
Geſetzes=
vorlage auszuarbeiten und einzubringen, durch welche der
Abſatz 2 des 8 14 des vorangezogenen Geſetzes mit
Wirkung vom 1. April 1905 ab folgende Faſſung erhält:
„das Witwengeld beträgt: 2. bei allen übrigen
Mitglie=
dern der Witwenkaſſe 1000 Mark”; und 2. die Mittel,
welche für Beſtreitung des durch dieſe Aenderung bedingten
Mehraufwands erforderlich ſind, unter Rubrik 20 Witwen=
und Waiſengelder im Voranſchlage 1905110 einzuſtellen.
Oberkonſiſtorialpräſident D. Buchner bemerkt, daß
der Mehrbetrag zirka 17000 M. betragen würde und das
Kirchenregiment der Sache wohlwollend gegenüber ſtehe.
Syn. Ebel bittet noch die Beträge für Witwen mit
Kindern etwas höher zu berechnen und erklärt ſich auch
hiermit das Oberkonſiſtorium einverſtanden. Nach kurger
Debatte wird der Antrag einſtimmig angenommen.
Die gleiche ſchnelle Erledigung fand der 5. Punkt der
Tagesordnung betr. Vorlage Großh. Oberkonſiſtoriums
betr. Gehaltsverhältniſſeder nicht definitiv
angeſtellten Geiſtlichen.
Es handelt ſich hier um die nachträgliche
Ge=
nehmigung'ſchon 1901 in Kraft getretener Grundſätze.
Nach mündlicher Berichterſtattung des Finanzausſchuſſes
durch Syn. Wahl (Langen) wird auch dieſe Vorlage
ein=
ſtimmig entſprechend dem Ausſchußantrage genehmigt.
Fortſetzung der Sitzung 4 Uhr nachmittags.
In der Nachmittagsſitzung gelangte zunächſt
die Angelegenheit, betreffend die Verweigerungder
Friedhofsweihe in Gießen, zur Verhandlung.
Der Syn. Wahl hatte an das Oberkonſiſtorium folgende
Anfrage gerichtet: 1. Sind hoher Kirchenbehörde Urſachen
und Verlauf der Vorgänge bekannt, die neuerdings in
Gießen dazu führten, daß dem erſten evangeliſchen
Stadt=
pfarrer Dr. Naumann von ſeiten des Oberbürgermeiſters
Mecum die Vornahme einer Weihe des neuen Kirchhofs
unter Androhung von Gewalt, unterſagt, wurde?
½. Welche Maßregeln gedenkt hohe Kirchenbehörde zu
er=
greifen, um für die Zukunft einer etwaigen
Wieder=
holung ſolch völlig rechtswidrigen Eingreifens in die
Sphäre evangeliſch=kirchlichen Lebens vorzubeugen ?
Oberkonſiſtorialpräſident D. Buchner, klärt die
Sache nach den Akten auf. Nach Bekanntwerden der
Angelegenheit habe das Oberkonſiſtorium den Kirchen=
Geite 16.
vorſtand zum Bericht aufgefordert. Dies ſei geſchehen
und inzwiſchen ja auch die Weihe des Friedhoͤfs-
vor=
genommen worden. wodurch aktenmäßig die Sache
er=
ledigt ſei. Die einzelnen Vorgänge ſeien ja durch die
Tagesblätter genügend aufgeklärt und bekannt geworden.
Ein weiteres Eingehen auf die Sache ſelbſt ſei jetzt nicht
mehr nötig auch bleiben keine Maßregeln zu ergreifen.
da der Fall ja, wie geſagt erledigt ſei.
Mik dieſer Antwort'iſt Syn. Wahl=Langen nicht
gans einverſtanden. Die Löſung dieſer Frage Zebe über
Sie Grundſätzlichkeit keinen Aufſchluß. In der
Stadt=
verordnetenverſammlung - ſei beſchlöſſen worden, der
Friedhof ſei Eigentum der Gemeinde. Daher habe dieſe
auch das Recht, hier außerordentliche Feiern ꝛc.
abzu=
halten, darum ſei dieſe erlaubt worden. Was man aber
erlauben kann, könne man auch verbieten, und da gewinne
man den Einsruck, als könne die Stadtverwaltüng die
evangeliſche „Ingebrauchnahme des Friedhofs auch
ver=
bieten. Redner verlieſt ein Gutachten eines Rechtsgelehrten
aus Frankfurt, nach dem die beabſichtigte Weihe nicht
geeignet war, den religiöſen Frieden zu ſtören, alſo keinen
Grund u Verboten ſeitens der Stadtverwaltung gegeben
hätte. Redner ſchliest mit den Worten, daß es doch gut
wäre, wenn auf dem Wege der ſtaatlichen Inſtanz hier
generelle Grundſätze aufgeſtellt wirden. die dann für alle
Zeiten gültig wären. Das ſei der Grund der Anfrage
geweſen.
Oberkonſiſtorialpräſident D. Buchne r erörterte
noch=
mals, daß das Prinzip in allen Stücken gewahrt ſei.
Jetzt noch Schritte auf dem Wege der Geſetzgebung zu
tun, halte er für unangebrachk und zwecklos. Syn.
Dornſeiff ſteht auf Seiten der Interpellation. Das
Eigentum einer Lörperſchaft ſei etwas ganz anderes als
das eines Privatmannes. Die Stadt Eönne 3. B. wie
ſie eine Straße ſperren kann, verordnen, daß auf dieſem
oder jenem Frieshof nicht mehr beerdigt werden ſolie.
Solang aber dieſes Verbot nicht ergangen, könne auch
kein Verbot irgend einer Handlung äuf dieſen Friedhof
ergehen, wenn es eben nicht den religiöſen Frieden Körk.
Zweifelhafter wäre die Sache ſchon bei Feſtlichkeiten, die
etwa an eſchichtlichen Gedenktagen ꝛc. abgehalten werden
ſollten. Za wäre es eine Frage, ob derartige Feiern als
Kultushandlung im Sinne der Verfaſſung angeſehen werden
würden.Rednerglaubt,daß der jetzige Rechtszuſtand der wäre,
daß keine politiſche Gemeinde der Kirchengemeinde die
Abhaltung derartiger Feiern unterſagen Lkönne. Syn.
Dr. Lucius hebt hervor, daß im vorliegenden Falle nür
die geſetzlichen Beſtimmungen in Frage ſtehen könnten
und im Geſetze ſei ausdrücklich geſagt, was verboten ſei.
Das Geſetz verbiete aber nur Handlungen, die unter dem
Deckmantel der Religion Staatsgeſetze öder die
Sittlich=
keit beeinträchtigen. Das ſei Um vorliegenden Falle
natürlich gans aülsgeſchloſſen. Es handle ſich aber auch
hier nicht um ein Eigentum im Sinne des B. G.=B.,
ſondern um ein ſehr beſchränktes Eigentum. Der
Fried=
hof iſt den Beerdigungen vorbehalten und damit in
Ver=
bindung ſtehenden andlungen-Solange ein Eingriff
in die Politiſchen Rechte einer politiſchen Gemeinde nicht
ſtatkfinde, könne dieſelbe niemals derartige Handlungen
verbieten.
Oberkonſiſtorialpräſident D. Buchn erſtimmt den
Aus=
führungen des Vorredners bei. Er ſei der Meinung, daß
man nicht alle Dinge gleich aufs Prinzip treiben Cſolle.
Sich jetzt zu wappnen auf einen zukünftigen allgemeinen
Kampf hält er nicht für richtig. Doch wölle man nach
Schluß der Verhandlungen dem Miniſterium das gedruckte
Protokoll vorlegen, um den Standpunkt der Synode
be=
kanntzugeben.
Hierauf wird die Debatte geſchloſſen.
Es folgt die Beratung über Punk'; der
Tagesord=
nung, Antrag der Syn. Dr. Lucius und Fink,
be=
treifendVefreiung derrGemeinden von
Schenkungsſteuek. Der Antrag läutet: Hohe
Synode wolle an Großh. Oberkonſiſtorium das Erſuchen
richten: bei Großh. Staatsregierung dahin wirken zu
wollen, daß der Artikel 34 D des Geſetzes vom 22. Des.
1900 baldigſt und mit rückwirkender Kraft in dem Sinne
abgeändert werde, daß Schenkungen an Kirchengemeinden.
ſofern ſie ausſchließlich zu kirchlichen Zwecken L. 3. B.
Er=
bauung oder Herſtellung von kirchlichen Gebäuden,
Erwer=
bung von Orgeln, von Geläuten u. dgl. m. - Verwendung
finden müſſen. von der Schenkungsſteuer befreit bleiben.
Zur Begründung des Anträges ergreift Cyn. Dr.
Lucius däz-Work, verlieſt zumächſt die in Frage
ſtehenden Paragraphen des Geſetzes und erläutert Jana
die im Antrag ins Auge gefaßten Fälle. Die Befreiung
ſoll nicht diejenigen Fälle betreffen. die als
Kapitalzus=
wendungen eine Vergroͤßerung des Kirchenvermögens
be=
deuten. Es ſeien vielmehr nur die Tatſachen gemeint,
wo Gemeinden, die eine Summe zum Zwecke
desKirchen=
baues ꝛc. unbedingt brauchten, da ſie aberarm ſind ſich dieſes
Geld durch mide Beiträge verſchaffen, dann ſchließlich
noch Steuern dem Staake zahien ſollen. wie dies
tar=
ſächlich vorgekommen ſei und die Beranlaſſung zu dieſem
Antrag gegeben; habe. Redner empfiehlt dringend die
Annahme ſeines Antrages.
Der 2. Ausſchuß hät einſtimmig beſchloſſen, den
An=
trag zur Annahme zu empfehlen. Ebenſo'ſteht das
Großh. Oberkonſiſtorium dem Antrag entſchieden
iym=
pathiſch gegenüber. Namens desſelben erſtattet Syn.
Wähl Schlitzh Bericht und wird die Diskuſſion
ge=
ſchloſſen. Die Abſtimmung ergiebt einſtimmige Annahme
des Antrages.
Hierauf wird die Sitzung geſchloſſen.
Nächſte Sitzung morgen Früh 3 Uhr. Auf der
Tages=
ordnung'ſtehen u. a. Vorſitz des Geiſtlichen im
Schul=
vorſtand, Ruheſtandsverſehung. Bekämpfung des
Alköholismus, deſetzlicher Schutz der Katechismuslehre,
Erhöhung der Bureaukoſten der Dekane ꝛc. Der Antrag
Bernbeck wurde zurückgezogen.
Handel und Verkehr.
Karlsruher Lebensverſicherunng auf=
Gegenſeitigkeit vormals
Allgemeine'Ver=
ſorgungs=Anſtalt - ſo wird künftig die Firma
der ſeit 1855 in Kaͤrlsruhe beſtehenden Allgemeinen
Ver=
ſorglings=Anſtalt lauten, zufoige ihrer neuen Satzung.
welche vom Kaiſerlichen Aufſichtsamt genehmigt iſt uns
am J. November in volle Geltung tritt. Die Neufaſſung
der Satzung' war notwendig, um die Einrichtungen der
Anſtalt mik dem Reichsgeſeß vom 12. Mai 130r
Privat=
verſicherungs=Geſetzh vollſtändig in Einklang zu bringen.
Zugleich ttt ein Wechſel in der Anſtaltsleitung dadürch
ein, daß der ſeitherige Direktor Herr Geheimer Hofrat
Th. Clauß wegen leidender Geſundheit ſein Amt
nieder=
legt. An der Spitze der Anſtaltsleitung ſtehen künftig
zwei gleichgeordneke Direktoren, nämlich die Herren
N. Kimmig und K. Rheinbold. beide ſeit Jahren in der
Direktion tätig. Als weitere Mitglieder gehören der
Direktion die Herren Fr. Breunig, ſtellvertretender Direktor.
und E. Wals. Abteilungsdirektor an. Herr Geheimer
Hofrat Clauß wird mit der Anſtalt in enger Verbindung
bleiben und hat ſich auf Anfrage zur Annahme einer
1 Wahl in den Auflichtsrat gerne bereit erklärt.
Vermiſchtes.
2 Auf der vom 15. bis 21. Oktober im Kriſtall=
Palaſt zu Leipzig unter dem Protektorat des Königs
von Sachſen veranſtalteten Ausſtellunig von
Motorfahr=
zeugen, Fahrrädern, Schreibmaͤſchinen, Nähmaſchinen
uns anderen Erzeuaniſſen der feinmechaniſchen Induſtrie
haben die Koncollkaffen der-Monopol= Kontrolikaiſen=
und Rechenmaſchinenfaͤbrik Dresden=A. die höchſte
Aus=
zeichnung. nämlich den „Ehrenpreis der Stadt
Leipzig=
erhalten.
Unterirdiſche Wohnungen in London.
Der Londoner Grafſchaftsrat gibt Mitteilungen,. daß in
der Gemeinde St. Pancras über 406 unter der Erde
ge=
legene Näume, entgegen den beſtehenden Vorſchriften,
als Wohnungen für Menſchen Benutzung fänden. Eine
Unterſuchung ergab. daß die Zahl dieſer Räume, die
nach Angabe des mediziniſchen Sachverſtändigen für
menſchlichen Aufenthalt in jeder Beziehung ungeeignet
ſind, ſich auf 640 beläuft, und daß über 1000 Perſonen
darin Unterkunft finden. Die Wohnungen wurden vom
Grafſchaftsrat geſchlofen.
Zehntauſend Schulkinder läßt die
Kom=
miſſion des nordamerikaniſchen Bundesſtaates Miſſouri
auf ihre Koſten photographierenu Um die Bilder in
hündert Rieſenalbums äuf der Weltausſtellung in St.
Louis 1904 Auszulegen. - Die Bilder ſollen anthropologiſch
wertvolles Mareriak liefern, weil ſie die verſchkedenten
Iypen der in Miſſouri lebenden Raſſen und deren
Ver=
miſchungen darltellen. Aulberdem ſollen' ſie die
zehn=
tauſens öffentlichen Schulen des Staates repräſentieren.
zumal in ſämtlichen größeren Ortſchaften auch ganze
Klaſſen beim Unterricht photographiert werden.
Literariſches.
- Zwiſchen Furcht und Hoffnung ſchwankt der
Leſer bei der Lekure des außerordentlich ſpannenden
Romans,Hexenkünſte von Guſkav Krauß der ſoeben in
„Vobachsilluſtrierter Röman=Bibliotheks
äls letzter Band der erſten Serie zur Ausgabe gelangt
iſt. Der Verfaſſer führt uns durch die Zrrpfase von
Leidenſchaft und Verbrechen zu den lichten Höhen reinen
Liebesglückes: Alle Romane aus Vöbachs Bibliothek
zeichnen ſich neben ihrer Billigkeit (fein gebunden nur
Mk. 1.-) durch prächtige Illuſtkationen und guten Druck
aus. Die Romaͤne ſins mit großem Geſchick äusgewählt,
ſie enthalten nichts, was im Kreiſe der Familie nicht
jederzeik vorgeleſen werden könnte. Wird rönnen vem
Abonnement warm empfehlen. es iſt eine gute Bibliothek
und ein prächtiger Zimmerſchmuck.- Zu beſtellen iſt
Vobachs illuſtrierte Röman=Bibliothek” bei jeder
Buch=
handlung oder Poſtanſtalt. Probelieferungen ſind gegen
Einſendüng von 20 Pfa. gratis und -franko von der
Verlagsbuchhandlung W. Vobach K Co. in Berlin N4
oder Leipzig=R. zu beziehen.
Die Nervoſktär des Kindes greift
tatſäch=
lich immer ärger um ſich. Ihr Einhalt zu tun, iſt der
löbliche Zweck des gleichnamigen Werkes von Dr. A.
Combe dem Profeſſor der Kinderheilkunde an der
Univerfität Lauſanne. Das betreffende Buch iſt in einer
deutſchen; ſorgfältigen Ausgabe ſoeben bei Hermann
Seemann Nachfolger in Leipzig erſchienen=Mk. 250.
Prokeſfor Conibe erörtert in ’Allgemein verſtändlicher
Weiſe alle die Gründe und die verſchiedenen
Ericheinungs=
äußerungen der überreizten und abnormalen Kindesſeele.
Er gibt ein umfaſſendes Bild von dem Weſen, den
Symptomen und der Heilung und geht einem im
be=
ſonderen noch mit Raiſchlägen zu ihrer vollſtändigen
Verhütung zur Hand.
Lente Nachrichten.
Mainz, 26. Okt. Bei dem geſtrigen Zehn=
Kilometer=
rennen auf dem Sportplatz gerier ddurch falſche
Steue=
rung ein Automobildin den Raum der
Zu=
ſchäuer. Die Folgen waren furchtbare.- Einem älteren
Mann wurde die Bruſt eingedrückt, daß er ſofort tot war,
weiter wurden aber noch drei Perſonen ſehr ſchwer
ver=
letzt. Dem einen ein Junge von etwa 16 Jahren, wird
wohl beute ein Bein ampütiert werden. In dem
furcht=
baren Durcheinander, das nach dem Unglücksfall entſtand,
dauerte es lange, bis man einen Arzt zur Stelle geſchafft
hatte, der die Verbringung der Verletzten in das Hoſpital
änordnete. Der Fahrer Jelbſt kamt faft ohne Verletzung
davon; er konnte Iſich nach geſchehenem Unglück föfork
erheben und in ſeine Kabine zurückziehen. Die Maſchine
iſt natürlich ruiniert. Allgemeinherrſcht hier Entrüſtung.
daßmandieſes Raſen mitden Autosnöch
duldet. Es wird nämlich dem Fahrer die Haustſchuls
an dem Unglück zugeſchöben, der durch ſeine
Manipu=
lationen ſeine Konkurrenten zu überholen ſuchte und
hier=
durch viel zu nahe an die Barriere kam, die wie Rohr
brach. Die näheren - Umſtände waren gar nicht
feſtau=
ſtellen, ſo groß war der=Schreck über den
Unglücks=
fall. (Frkf. Gen.=Anz.)
WB.: Verlin, 27. Okt. Zu der Ueberführung des
Prinzen Prosper Arenberg in die Abteilung für
Rervenkranke der Moabiter Srafanſtalt meldek die
„Nordd. Allgem. 3t9.1. Die Ueberführung erfolgte am
13. d. Mts. auf Erſuchen des Gerichts der 1. Gardediviſion.
Auf Erſuchen des Gerichts hatte der Generalſtabsarzt der
Armee eine Kommiſſion zur Erſtattung eines Gutachtens
einberufen. Dieſe Kommiſſion hielt einen längeren
Auf=
enthalt des Prinzen in einer Irrenanſtalt zur Beobachtung
für erforde lich worauf die Aeberführung erfolgter
ſlse Verlin. 26. Okt. Nach der Kreuzzeikung'
be=
abſichtigt der Präſident der Juſtis=Prükungs=Kommiſſion,
Stoerset, demnächſt von jeinem ſeir 1886 vekleideten
Amt zurückaukreten.
WLVerlin, 27. Okt. Der „Nat=3tg. zufolge, hat
der in Deutſchlans weilende Miniter des Aeutzeren von
Mexiko, Mareſſal, namens des Präſidenten Diaz
an dem in Münſter 'enthüllten Denkmal des Geſandten
Frhrn. von Retkeler einen Kranz niedergelegk.
W.B. Wildpark, 26. Okt. Der Kaiſer, der
Aronprins und die Prinzen Joachimund
Adalbert fuhren heute naͤchmitkag 1 Uhr mit Sönderzug
zum Potsdamer Bahnhof in Verlin und von dort nach
dem Anhalter Bahnhöf. wo Prinz Adalbert die Reiſe
nach Genla antrit. Die Kaiſerin und Prinzeſſin Viktoria
Lunſe begleiteten den Kaiſer und die Prinzen bis zum
Bahnhof Wildpark. Um 1Uhr reiſten die Prinzen Auguſt
Wilhelm und Oskar von Wildpark nach Ploen.
Ge=
legentlich der Abreiſe des Prinzen Adalbert nach Genua
empfing der Kaiſer auf dem Anhalter Bahnhof den
kom=
mandierenden General des 18. Armeekorps v. Lindequiſt.
Frankfurt,. 26. Okt. Der Kaiſer von
Ruß=
lands und der Großherzog von Heſſen ſind
heute abermals im Automobik vom Schloß Wolfsgarten
nach Frankfurt gekommen. Das Fahrzeug hielt in der
Nähe des neuen Schauſpielhauſes. Der Jar und der
Großherzog begaben ſich zu Fuß in die Stadt, beſuchten
mehrere Geſchäfte in der Kaiſerſtraße und auf der Zeil
und machten erhebliche Einkäufe. Auch die Rückfahrt
er=
folgte im Automobil. Erkf. 3tg.)
NWB. Wiesbaden, 27. Okt. Wie der „Rheiniſche
Kurier; meldet, trifft der Kaiſer am 3. November hier
ein und wird mit dem von Jagdſchloß Wolfsgarten
kommenden Zarenpaar und dem Großherzog
von Heſſen eine Zuſammenkunft haben.
Am Abend des 4. November findet im königlichen
Schau=
ſpielhauſe eine Feſtvorſtellung ſtatt. Für den 5.
Novem=
ber iſt ebenfalls eine Feſtvorſtellung in Ausſicht
genom=
men. Generalintendant v. Hülſen trifft im Laufe der
Woche hier ein, um ſeine Vorbereitungen zu treffen.
Wiesbaden. 26. Okt. Am Samstag wurde hier
der Geſchäftsführer der hieſigen Zweignieserlaſſung der
Firma Konrad Tack u. Cie verhäftet. Der Verhäftete.
Joſef Haas, ſoll Unterſchlagungen in Höhe von 10006
Maͤrk begangen haben.
: Ehemäitz. 26. Okt. In einer geſtern abgehaltenen
ſogialdemökratiſchen Parteiverſammlung
des 15. ſächſiſchen Wahlkreiſes-Mittweida) wurde die
Mandatsniederlegung Göhres als eine Beleidigung der
Wähler bezeichnek und eine Reſolution angenommen, welche
die Vorgänge auf dem Dresdener Partettage tadelt. Als
Kandidät für die Reichstagserſatzwahl im Kreiſe
Mitt=
weida wurde Redakteur Stücklen von der „Altenbürger
Volkszeitung= aufgeſtellt.
Ineſen, 26. Okt. Auf der Gneſener Kleinbahn
ſtießen unweit der Station Jelenee bei ſtarreme Rebel
ein Güter= und ein Perſonenzug zuſammen
Mehrere Wagen wurden vollſtändig zertrümmerte. Drei
Perſonen trugen leichte Quetſchungen davon. Der
Materialſchaden iſt bedeutend.
Peft, 26. Okt. Das Ung. Telegr. Korreſpondeng=
Bureau meldet aus Wien: Der König betraute
den GrafenrStefan Tiszamit der
Kabi=
nettsbildung.
„B. Stockholm, 27. Okt. Auf Grund einer
Mel=
dung des Figaro= vom 22. d. Mts, daß Profeſſor
Fridjof Nanſen eine neue Nordpolexpedition plant,
erhielt die „National=Tidende; auf eine telegraphiſche
Anfrage die Antwort, daß es ſich um eine fäſchliche
Mittellung des Figaroberichterſtatters handle.
W.B. Lond our 26. Ott. Der „Standardü meldet aus
Tanger, da Lord Lanzdowne nicht geneigt ſei, die
Verantwortlichkeit für die engliſche Anleihe für
Marokko ohne Zuſtimmung Frankreichs zu
über=
nehmen, habe er die franzöſiſche Regierung zur
Be=
teiligung eingeladen.
.B. Bükareſt, 26. Okt. Der König iſt von einem
leichten Unwohlſein befallen. Der Zuſtans iſt nicht
be=
ſorgniserregend, er erfordert einige Tage Ruhe.
Verwandten, Freunden und Bekannten
ſtatt beſonderer Anzeige die traurige
Nach=
richt, daß unſer lieber Bater, Schwiegervater
und Großvater
(18636
Herr Marl Kling
am Sonntag, den 25. d. M., nach langem,
mit Geduld getragenem Leiden in ein beſſeres
1 Jenſeits abgerufen wurde.
Zie trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 28. Okt.,
nachmittags 4 Uhr, vom Portal des
Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.
Dankſagung.
Fur die vielen Beweiſe herzlicher Liebe
und Teilnahme bei dem Heimgang meines lieben
Mannes ſagt innigen Dank
(16967
im Aamen der Hinterbliebenen:
tda Sartorius,
geb. Ullrich.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1903.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg 26. Okt. Teils heiteres, teils nebliges.
ſonſt trocenes Wetter wahrſcheinlich: ſtellenweiſe
Nächr=
froſt.-
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Der Dornenwegl.
Vortrag von Schriftſieller Füchs um 8 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz.
Vortrag von Redäkteur Gerling um 8½ Uhr im
„Kaiſerſaal=
Könzert um ¹8 Uhr im Reſtaurant=Metropoler.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 28.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 28. Oktober.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 9 und 2 Uhr
Viktoriaſtraße 96.
Mobiliärzꝛc Verſteigerung um 3 Uhr im
„Schöfferhof”
Länb=Verſteigerung um 19 Uhr bei Gaſtwirt
Brücher zu Arheilgen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.