b0
GS
GG8
Gk.
GG
G
5 G0
Abonnemenkspreis
166. Jahrgang.
Inſerate
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Alluſtuorkos Unterhaltungsblatk.
Amtliches Orgau für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Ml.
vierteljährlich.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N249.
Freitag, den 23. Oktober.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Regelung des Wagenverkehrs am ſtädtiſchen Saalbau dahier wird
folgendes angeordnet:
1) die Anfahrt der Wagen bei Beginn der Veranſtaltungen erfolgt in
der Richtung von der Riedeſelſtraße nach der Heinrichſtraße;
2) die zum Abholen beſtimmten Wagen haben auf der öſtlichen Seite
der Saalbauſtraße zwiſchen Riedeſel= und Heinrichſtraße hintereinander
aufzufahren;
3) die Abfahrt nach Beendigung der Veranſtaltungen erfolgt in
nörd=
licher Richtung nach der Riedeſel= und Saalbauſtraße;
4) über die Kreuzung der Saalbau= und Niedeſelſtraße, ſowie über
die Rampe iſt ſtets im Schritt zu fahren.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
(82Zomdl
Herſtellung von Hausanſchlüſſen.
Um Straßen= und Fußſteige=Aufbrüche und die beſonders bei Froſt= und
Regenwetter damit verbundenen Unzuträglichkeiten, Beläſtigungen und Gefahren
für das Publikum im bevorſtehenden Winter tunlichſt zu vermeiden, fordern wir
alle Hausbeſitzer, welche Kanal=, Waſſer= Gas= oder elektriſche Lichtanſchlüſſe
herzuſtellen beabſichtigen, hiermit auf, baldigſt und längſtens
bis zum 10. kommenden Monats
bezügliche Anträge bei den betreffenden ſtädtiſchen Verwaltungen zu ſtellen, damit
dieſe Anſchlüſſe tunlichſt noch vor eintretendem Froſt ausgeführt werden
können.
Bei Froſtwetter dürfen keinerlei derartige Arbeiten in Angriff genommen
werden, ſofern nicht genügende Gründe die alsbaldige Herſtellung fordern.
Auch für die im ſtädtiſchen Intereſſe vorzunehmenden Arbeiten wird nach
dieſem Grundſatze verfahren werden; nur einige untergeordnete Herſtellungen/
werden zur Beſchäftigung arbeitsloſer Leute zur Ausführung gelangen müſſen.
Die betreffenden Arbeiten finden jedoch in weniger verkehrsreichen Straßen ſtatt.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
18395kik
J. V.: Jaeger.
Bekanntmachung.
Bei einem Transport Enten, welcher
in dieſen Tagen aus Ungarn hier
ein=
getroffen iſt, wurde die Geflügel=
Cholera feſtgeſtellt.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(18390
Dr. Kratz.
Schönes 3=Zimmerhaus
in guter Lage unter günſtigen
Be=
dingungen zu verkaufen.
Offerten unter H 12 an die
(17970a
Exped. d. Bl.
Haferlieferung.
Die Lieſerung von 30 Zentner Hafer
für die ſtädtiſchen Faſelſtallungen ſoll
ſauf dem Verdingungswege vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen während der
Dienſtſtunden auf dem Stadthauſe-
Rheinſtraße Nr. 18. Zimmer Nr. 13 Einſicht offen.
Angebote und Proben ſind bis
längſtens
Donnerstag, den 29. Oktober d. J.
vormittags 10 Uhr,
bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger. (18394fs,
Streulaub=Verſteigerung.
Montag,. den 26. l. Mts. vormittags 9 Uhr beginnend,
wird in dem oberen Lokale der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, das Streulaub
von den Schneiſen und Wegen des ſtädtiſchen Oberwaldes und des ſeitherigen
Beſſunger Laubwaldes öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. Vä. Jaeger.
(18297dk
Be k an nt mach u n g.
Für das ſtädtiſche Krankenhaus ſollen die nachverzeichneten Gegenſtände
lauf dem Verdingungswege angeſchafft werden:
3825 m Bettdrell zu Matratzenteilen,
7185 bg Roßhaare,
100 m Federkiſſenbarchent,
625 Eg Bettfedern,
50 St. Doppelteppiche, weiße, 2m breit, 145 m lang und 5 1₈ ſchwer,
105 m Grauleinen zu Bettſchonern,
60 m Grauleinen zu Kleiderſäcken,
6 St. Pikeedecken,
632 m Leinen zu Bettbezügen und Bettüchern, 164 m breit,
180 m Leinen zu Kopfkiſſenbezügen,
575 m Leinen zu Hemden und Unterlagen, o84 m
160 m Handtücher, gemuſtert,
70 m Handtücher, grau geſtreift,
25 Paar Baumwollſocken, weiß,
30 Paar grauwollene Socken,
084 m
647m
o43 m
207 m Stoff zu Frauenkleidern, nach Muſter,
106 m blau= und weißgeſtreiften Drell zu Männerkleidern,
50 m Stoff zu Kinderanzügen,
100 St. Taſchentücher für Männer,
100 St. Taſchentücher für Frauen,
40 m Opfordſtoff für Frauenunterhofen,
130 m Stoff zu Vorhängen (weißen Köper).
Wir laden diejenigen Lieferanten, welche ſich an der Lieferung zu beteiligen
gedenken, ein, ihre verſchloſſenen Angebote auf vorgeſchriebenem Formular, welches
lauf dem Verwaltungsbureau des ſtädtiſchen Krankenhauſes in Empfang genommen
werden kann,
Montag, den 2. November d. Js. vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr,
in den im ſtädtiſchen Krankenhauſe, Grafenſtraße 9, am Haupteingange
an=
gebrachten Angebotkaſten einzulegen, Muſterſtücke dagegen ſind bei dem
Kranken=
hausverwalter abzugeben.
Gleichzeitig bemerken wir, daß bei den einzureichenden Muſtern nur ein
Muſter verlangk wird.
Bei der Hausverwaltung dieſer Anſtalt wird den Intereſſenten jede
ge=
ſwünſchte Auskunft unter Vorlage von Muſtern erteilt werden.
Die Genehmigung der Bergebung, ſowie die Auswahl unter allen
An=
bietenden bleibt Großherzoglicher Burgermeiſterei vorbehalten.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1903.
Die Krankenhausdirektion.
(8371⁄₈
Dr. Fiſcher.
zu
Froſt im Frühling.
Roman von Georg Rengs.
Nachdruck verboten.
Bald darauf war Winegg in der Billa angelangt.
Der Diener, der ihn melden ſollte, zeigte ein
bedenk=
liches Geſicht, dann beſann er ſich und ging. Als
Winegg ins Zimmer trat, ſaß die Baronin am Fenſter,
tand aber gleich auf, ging ihm entgegen und reichte
ihm die Hand.
Nehmen Sie mir's nicht übel, es fiel mir jetzt
erſt ein, daß ich Sie habe warten laſſen. Es iſt
freundlich von Ihnen, daß Sie noch einmal kommen.
Sie ſprach ſo matt und gedrückt, ſah ſo verändert
und angegriffen aus, daß er fragte: Iſt irgend ein
Unglück geſchehen?
Sie ſagte kein Wort, reichte ihm nur eine
Depeſche, die auf dem Tiſchchen am Fenſter lag.
Sie enthielt die Nachricht vom Tode ihres taubſtummen
Kindes.
Er legte ſie nieder, ohne ein Wort zu ſagen
lber ſeinen Augen ſah die Baronin ein tieſes,
auf=
richtiges Bedauern an. Sie ſetzte ſich ans Fenſter,
r nahm ihr gegenüber Platz. Erſt ſtarrte ſie durch
ie Scheiben in das wirbelnde Schneegeſtöber hinaus.
53 war ihr angenehm, daß er kein Troſteswort
uchte, ſie nicht mit Fragen quälte, ſondern wartete
vis ſie reden würde. Er gehörte wirklich zu der
Menſchen, die einen niemals. auch in den ſchwierigſten
Stimmungen nicht, auf die Nerven fielen. Sie wandte
ſich ihm zu.
Es kam alles ſo furchtbar raſch. Das Kind hatte
Diphtheritis, war nur zwei Tage krank. Ein Brief,
der mir den Ausbruch der Krankheit mitteilte, kam
faſt mit dieſer Depeſche zuſammen. Wie oft
hab=
ich ſelbſt dem armen Geſchöpf den Tod gewünſcht-
und doch - nun er da iſt, iſt's furchtbar - wär
es noch elender geweſen - es war immerhin mein
Kind. mein Fleiſch und Blut - wenn die Bande
gelöſt werden, es iſt ein Schnitt ins Lebendige.
Er ſah, wie ſie die Zähne auf die Lippen biß,
um nicht zu weinen. Da ſie ihrer Erregung nicht
Herr wurde, ſtand ſie auf, ging ein paar Schritte
hin und her, kam dann wieder und nahm Platz.
Und dabei, ſag ich mir ſelbſt, hab' ich gar kein
Recht, die verzweifelte Mutter zu ſpielen; es ſieht
aus wie Komödie, denn ich bin dem Kinde niemals
eine rechte Mutter geweſen. Jeder kann mir ins
Geſicht ſagen: Du haſt nichts verloren, warſt ja
kaum zu Haus. Und dieſer Tod iſt obendrein ein
Glück - gewiß - ich werde es mir ſchon wieder
klar machen. Ach, — ſie ſtand auf und drückte einen
Moment die Knöchel in die Augen - wie bin ich'3
ſo müde, ſo furchtbar müde das elende Leben!
Ihre Lippen zitterten.
Winegg erhob ſich, er merkte es ihr an, daß ſie
allein ſein wollte. Sie mochte ihn angenommen
haben mit dem Gedanken: Das iſt ein guter Freund,
den kann ich ſehen; aber ſie war in jener Stimmung,
wo uns auch die beſten Freunde zur Laſt werden,
wir allein ſein müſſen - mutterſeelenallein.
Kann ich Ihnen irgend einen Dienſt leiſten, meine
gnädigſte Baronin? Sie reiſen doch gewiß gleich ab?
In anderthalb Stunden geht der Zug. Einen
Dienſt leiſten? Nein, ich danke Ihnen. Auf die Bahn
zu kommen, das hat ebenfalls keinen Zweck - ich
habe es meinen Verwandten auch unterſagt. Und
daß ich Ihnen nicht mehr ſitzen kann, das ſchadet doch
nichts?
Es wäre doch das letzte Mal geweſen ich will
mich bemühen, das Bild zu beenden. Wenn Sie
im Sommer durch München kommen ſollten, ſehen
Sie es fertig.
Sie ſchüttelte den Kopf.
Ich komme nicht mehr nach München. Die
Er=
innerung an den heutigen Tag würde mich hier nicht
mehr loslaſſen. Sollte uns der Zufall noch einmal
zuſammenführen, würde ich mich herzlich
freuen-
ſonſt - leben Sie wohl für immer.
Sie reichte ihm die Hand, er drückte einen langen
Kuß darauf.
Und grüßen Sie Ihre Frau. Es tut mir leid,
daß ich ſie ſo ſelten geſehen habe. Ich weiß nicht,
warum Sie dieſe Frau nicht glücklich machen — Sie
haben niemals mit mir über ſie geſprochen - aber
es iſt, als laſtete irgend ein Alp auf ihr. Sie möchte
glücklich ſein - ſie kann nicht. Ich glaube, daß Sie
von ihr geliebt werden; ſie ſelbſt iſt unſagbar anziehend
und reizvoll. Wenn man aus eigener Erfahrung
weiß, wie furchtbar kalt und öde das Leben ſein kann,
da faßt man es nicht, weshalb zwei Menſchen, die ſo
Neuheiten in Mal= Lrund- und
88 Schnitzſuchen. 28.
(5745a
Englische. deutsche. französlsche Farben. Malkasten. Rellrahmen. Mallelnwand.
Lederwaren.
⁹⁄
Reise=Andenken.
e Kunstblätter=Elnrahmungen.-
Seite 2.
Bekanntmachnug.
Freitag, den 20. November 1903,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Zimmermeiſter Johann
Jakob Lorenz Eheleuten dahier zuſtehenden
Immobilien:
Flur Nr. ⬜Mtr.
28 307₁₀o 300 Hofreite
innere
Ringſtr. ganz,
28 307Noo 348 Hofreite
daſelbſt
65 155½o 32
Grabgar=
ten hint.
Bangert,
35 155¾₁o 260 Hofreite
daſelbſt 35
in unſerem Bureau zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
Miller. (17479a
Süddentſche
Eiſenbahu=Geſellſchaft.
Am 1. November l. J3. treten
fol=
gende Beförderungspreiſe für
ſechs=
tägige Arbeiter=Wochenkarten auf den
Darmſtädter Straßenbahnen in Kraft:
zwiſchen Chemiſcher Fabrik (
Hammels=
trift) und
Ecke Rhein= u. Neckarſtraße - 0.70 Mr.
=0,90 Mk.
Chauſſeehaus.
= 140 Mk.
Eberſtadt,
Griesheim,
= 1,50 Mk.
18406)
Die Direktion.
Miſlverſteigerung.
Samstag, den 24. Oktober,
vormittags 10 Uhr,
werden auf dem Darmſtädter
Pferde=
marktplatz
4 große haufen Pferdedung
öffentlich gegen gleich bare Zahlung
verſteigert.
(16696
Die Verwaltung.
GüüssOr
RRRGRGRAGON
per Schoppen 20 Pfg.
Friedrich Bosl,
Weinhan dlung;
Karlſtraße 6I. G18209
Aus den Großh. Hofjagden empfing größere Sendungen
WOIO
und empfehle:
Wahziemor per Pſund A. 120.
Wohſsoulen „ „ „ 120,
WOhhug
70.
„ „
Wehragomt,
„
w. Frisdhgeschossene Masen,
gaE- Tusanon, Waldschneyfen. Foldhühner,
Wildenten, Krammotsvögel ote.
Ferner:
selbstgemüstete Junge Gänse,
Enten,
Mahnen.
Nauben, Guppenhiihuer,
Französ. Fonlarden und Hapaunen.
Reinrick Grimm,
Felephon 15. Hoſlioforant. Schulſtraße 16.
18374)
GdUGhvm”
Gelbe Mäuschen per Ztr. 5.-
Magnum bonum „ „ 2.50.
Prok. Mürher
2..
Bei größeren Poſten billiger.
W. Portionen 1 M. werden auch
abgegeben.
La. Kindermilch
(Trockenfütterung),
Vollmilch, Rahm, Buttor
Cto. Cbo.
liefert täglich in alle Stadtteile
G. Baumann,
Kabinettsgut Krauichſtein.
15961a) Telephon 183.
Zu verkaufen:
Ein eleg. Hochzeitsanzug nebſt Zylinder
f. mittl. Fig., f. neu, eine Akkord=Zither
mit Noten u. ein Zimmerofen f.
Kohlen=
brand in gut. Zuſtand.
(815lik
Näheres in der Expedition.
zu verkfn. Inſelſtraße II.
Füllofen
3. Stock.
(18180ik
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1903.
Rutmer 249.
Reichhaltigste Sortimentswahl
bieten
Proislagen bis Mk. 20.- per Hasche.
Woinhandlung Hleber,
GESUUIANUUuUN
Mathildenplatz 18. (O68Ib5
füreinander geſchaffen ſcheinen, nicht alles tun, um
glücklich zu ſein.
Ich werde Suſi Ihre Grüße beſtellen, und jetzt
leben Sie wohl, meine Gnädigſte.
Noch ein Händedruck und ſie gingen auseinander.
Kaum hatte Winegg heute nachmittag ſein Atelier
verlaſſen, ſo war Alfred langſam der Wohnung ſeines
Bruders zugeſchlendert. Heinz würde früh ſicherlich zu
Haus ſein, nicht arbeiten. Wo war am Aſchermittwoch
in ganz München ein vernünftiges Modell aufzutreiben?
Er wollte den Brief, den er in der Taſche trug,
los ſein und ſpräche den Bruder am liebſten allein,
redete er ſich ein, obwohl er darauf brannte, bei dieſer
Gelegenheit Suſi zu treffen.
Langſam, in Gedanken, ſteigt er die Treppen zur
Wohnung ſeiner Geſchwiſter hinan und klingelt.
Nimand kommt; ſchon packt ihn die Angſt, er ſtehe
vor verſchloſſenen Türen, zum zweitenmal hebt er die
Hand. In dem Moment tut ſich die Tür auf, Suſi
ſelbſt ſteht vor ihm. Erſt ſtarrt er ſie geiſtesabweſend
an; ſo ſchnell hat er ſie trotz ſeiner Ungeduld nicht
erwartet.
Sie ſieht blaß aus - entgückend - eine Ewigkeit
hat er ſie nicht geſehen - es wird ihm jetzt erſt klar,
wie er gelechzt hat nach ihrem Anblick. Er denkt
an den Brief nicht, auch nicht an ſeinen Bruder und
an das, was er mit Suſi hat reden wollen -
gleich=
viel, ob er mit den beſten oder ſchlechteſten
Vor=
ſätzen dies Haus betrat - er denkt nur daran, daß
er ſie endlich ſieht und hoffentlich allein.
Suſi hat ihren Schwager nicht gleich wieder
er=
kannt - das Licht auf der Treppe brannte noch
nicht - jetzt ſtreckte ſie ihm die Hand entgegen! Du
Alfred? Das iſt nett, daß Du kommſt.
Und er meint bei ſich, ſie ſelbſt zieye ihn halb
und halb hinein.
Iſt Heinz zu Haus?
Nein.
Er atmete tief auf. Dann iſt ſie gang allein.
Denn wäre das Mädchen zu Haus, ſo hätte ſie nicht
ſelbſt die Tür geöffnet. Suſi ging voran ins
Wohnzimmer, er folgte. Sie zündete erſt die Lampe
an, dann nahmen ſie Platz. Vorher aber faßte er
nach ihrer Hand und küßte ſie, ſo daß Suſi ihm
dieſe Hand - ſie wußte ſelbſt nicht,
weshalb-
entzog.
Sei mir nicht böſe, Suſi; ich war
ungeſtüm-
eine Entſchädigung dafür, daß ich Dich ſo lange nicht
geſehen.
Aber das iſt Deine Schuld. Du hätteſt mir
jeden Tag die Hand küſſen können.
Und ſie lächelte ihn an: ſie will den Bruder
ihres Mannes nicht verletzen, wahrhaftig nicht. Sie
hat ihn lieb wie ihren eigenen Bruder und weiß nicht,
was ſie eben ſo unfreundlich ſein ließ.
Wie haben wir auf Dich gewartet! Immer, wenn
Heinz aus dem Atelier nach Hauſe kam, fragte er
nach Dir. Warum kamſt Du nicht ein einziges Mal?
Ich konnte nicht.
Warum ſieht er ſie ſo an? Und was bedeutet
dies fatale, nervöſe Anſtgefühl? Suſi drängt es
zu=
rück, aber es kommt immer wieder, iſt unerklärlich.
Wenn er ihr fremd geworden, ſeit ſie ſich nicht
ge=
ſehen, ſo ſoll er es wenigſtens nicht merken, Heinz
wird glücklich ſein, daß ſein Bruder ſich endlich
ein=
mal zum gemütlichrn Beſuch einfindet.
Weshalb konnte er nicht kommen? Sie ſah ihm
fragend ins Geſicht. Dabei ſiel es ihr auf, wie
übernächtig und ermüdet er ausſah. Er mochte ihre
Gedanken erraten haben, denn er ſagte mit der alten
Treuherzigkeit: Ich hab ein biſſerl arg getollt im
Karneval, Suſi.
Ich weiß, Heinz hat es mir geſagt.
Kein Wort des Vorwurfsl Er wartete darauf,
wollte ſich von ihr ſchelten laſſen. Weshalb redet
ſie nicht? Sie ſchaut bekümmert drein. Das ſteht
dem jungen ſchönen Geſicht entzückend! Er läßt ſie
nicht aus den Augen.
Biſt Du mir deshalb bös, Suſiz
Nein, nicht böſe. Und da ſie ihn ſo gefügig
und beſcheiden ſah, ſetzte ſie hinzu: Es tut mir nur
namenlos leid. Ich wäre ſo glücklich geweſen, ſchon
um meines Mannes willen, wenn Du ſo weiter
gearbeitet hätteſt und in Deinen Mußeſtunden zu uns
gekommen wäreſt.
Sie ſagte das in einem ſolchen Ton, daß er
wieder nach ihren Händen faßte.
Suſi, ich konnte nicht!
(Fortſetzung folgt.)
Wenn Gie reell und spottbillig kaufen wollen, beſuchen Sie das
Manufaktur., Modewaren- und Aussteuer=Geschäft von
goos Goldstem vorm. Jouis Gr.
Schuchardſtraße 1, erſter Stock,
Hele Hiuss-Laraivigstranee.
Nummer 249.
Darmſtädter Tagblatt. Freitag. den 23. Oktover
1903.
Ralsers Glervertad
Haisors Wiaschenbiere
Raisers Originalküllung sind
denähr für grösste Sauborkoit
der Flaschon.
Cowähr für wirklich edlon
Inhalt.
Gonähr für stets gleichmässig
abgelagerte Ware.
Gewähr für beste Bekömm.
lichkeit.
Gewähr kür grösste Reellität.
Gewähr für pünktlichste
Be-
dienung.
(14908a
G. A. Loopprito).
Alleinverkauf,
von
Bloyle's Damon-
Roform-Boinkloidlorn.
Für jedes Aller vorrälig!
Gleyle's
Alleinverkauf
Ahre Mollbbn 4he50
C. A. Loopprita)
Telephon 20.
Markt 10.
(18121a
Hier zu haben be
Grodheus, Friedrich Schäfer.
jenig gebrauchter Taſchen=Divan,
8 billig zu verkaufen.
E16458om
Viktoriaſtraße 26.
hAls- U. Woynhaus=Vernan.
Das der Firma E. Merck gehörige Anweſen, Luiſenſtraße 6,
beſtehend aus 3ſtöck. Geſchäfts= u. Wohnhaus mit Einfahrt,
Seiten=
gebäuden u. Hofraum, wozu noch 2 große 3ſtöck. geräumige
unterkellerte Hintergebäude gehören, welche zur Zeit als
Bureau= u. Magazinräume der Firma E. Merck Verwendung
finden, iſt durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Die Uebergabe kann per 1. Oktober 1904 erfolgen.
Die großen ſoliden Hintergebäude bieten für
Unter=
bringung mehrerer, viel Raum erfordernder Geſchäfte Platz.
Die Pläne können bei mir eingeſehen werden.
Sebaslian Echler, Bankboamtor.
181832)
Klappacherſtr. 2. - Telephon 243.
ARadEtS-G S duhIe
Das Gillerſche Auweſen, Ecke Wilhelminen= und Karls=/
ſtraße, mit Front nach 3 Straßen ſoll zum Verkauf gelangen.
Mit Führung der Verhandlungen iſt beauftrag: das
Immobilien=
geſchäft des
E18185
Bankheamton Sebaslian Eokler,
Klappacherſtr. 7. - Telephon 243.
herrſchafliche Beſihzung zu verkaufen.
Das Wehnerſche Auweſen, Riedeſelſtraße 70, beſtehend
aus geräumigem Herrſchaftshauſe zum Alleinbewohnen mit
Stallungen, Remiſe, Waſchküche und großem Garten, welch
letzterer ſich auch zur Erbauung zweier Wohnhäuſer eignet,
iſt durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Geſamtfläche ca. 2000 ( Meter.
Kaufpreis u. Zahlungs=Bedingungen werden ſehr günſtig geſtellt.
Sebaslian Eokler, Bankboamtor,
181849)
Klaypacherſtr. 7. — Telephon 243.
Sperialmarke por Stück 6 Pfg, 100 Stück Mk. 5.50.
L. F. Ohnacher, Darmgtadt, Ludwigstrasse I. C68765
He 3 monensien Sleodlonen der Cvenonl.
Die bequeme nordamerik. Form (aoon Walk OV6r).
Die schioke sohlanke, russisch-polnische Form,
Die elegante, graziöse, spanisch=südamerik. Form
fertigt,
(8377fid
Jean Lotz, Sehnhmachermeiater, Hockarstrasse II.
zum Waſchen
Guterhaltenes Büfett Mäsche
wird angenommen.
Hoizt
Bester
Billigster
Reinlichster
Aimmer- u. Rüchenbrand.
Unentbehrlich
kür Bäckereien, Metagereien ete.
Erhältlich
in allon Kohlenhandlungen.
Immer als Geschenk willkommen
Gedichte von
Karl Schafknit
„Schwarzhroli,
, oleg. gob. 3
broch. A.:
„Allerhand Späss'
L. II. III. Bändch., broch. I. 1.
gleg. gob. 150, zus. geb. I. 4.-
Zu bez. durch H. L. Schlapp, Schulstr.
u. alle Buchhandlungen.
[370.
für Wirtſchaft ſpottbillig zu verkaufen.
Carl Rupp, Karlſtr. 25. (8365dts
Wüſcherei Steiger,
1660Imafs)
Gräfenhauſen.
fbiturient des Realaymnaſiums er=
20 teilt Schülern crm'- Privat= oder
Arbeitsſtunden. - Gefl. Offerten unt
5 8 an die Exped. d. Bl. G16672d,
ite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1903.
Rummer 249.
Ehn Enlssté EIald”
10
Göllhzonahaduve
Frelkag, Sauslag, Sounlay,
4
Rontag, Zieuskag.
Viele Mundert Nenheiton sind heute viedor in grosson Poston oingetrofken,
und ompfichlb es sich, unser Lager zu bosichtigen.
Die Proise im Sehaufenstor sind für diese 5 Extra-Mage nicht massgobond, da
heder Damenhut, garniort und ungarniort, im Wreise reduziert ist.
(8372
Warenhaus
AEOEut GlOhek UhhoVto
ſowie alle übrigen
R OUIOl Brennmaterlalien
in anerkannt vorzüglichen Cüalitäten.
Peters & Tramtweim,
Telephon 111. — Nieder=Namſtädterſtraße 11. (6785a
für Herren, Jünglinge und Knaben
verkaufen wir nur noch kurge Zeit
zu jedem annehmbaren Preiſe. M
Dieſe Sachen ſind durch ganz beſondere Gelegenheit in
Berlin
W- unter Fabrikalionspreis gekault. 7M
teilmeise auch aus dem Konkurs übernommen.
H u n k u rswaren N
zum größten Teil hochelegante Sachen.
Ferner kommen zum Verkauf
Min grosser Posten
Pind VBellk=Schnürstiekel
für Herren und Bamen
EaS Jetrt nur 8 Mark fi
ſowie ſonſtige Schuhwaren ganz enorm billig. (8379kis
Gahor. Wuz.
hinter der Stadtkirche.
NosnahmeIngebot!
Um mein grosses Lager
in
Polzbeand-ſieyensländen
für die Ende Oktober eintreſſenden
2 Weibnachts-Sendungen a
zu räumen, gowähre ich ab houte bis 31. Oktobor auf
sämtliche Gegonstände einen
Entra-Rabatt von 16 Prorent
und lade zum Besuche ergebenst ein.
ſalhads Hteier,
36 Luisenstrasse 36.
Crosse Auswahl in
G7O0lsk
Platin=Brenn=Rpparaten.
Tanzunterricht.
Hochgeehrten Damen und Herren, ſowie geehrten Eltern zur gefl.
Nachricht, daß mein diesjähriger Winterkurſus am 19. Oktober be=
) gonnen hat und nehme ich gefl. Anmeldungen von heute ab noch in
meiner Wohnung gerne entgegen. Proſpekte dortſelbſt ſowie auch zuge=
D ſandt. — Die Unterrichtsſtunden finden Dienstags und Freitags,
D abends ½9 Uhr, im Saale des Herrn Heinrich dipp,
Weinberg=
ſtraße 10, ſtatt.
Hochachtungsvoll
E81838,
Triedrich Meiſinger,
Weinbergſtr.
36.
praktiſcher Tanzlehrer und Tanzleiter.
N240.
I. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
Freitag, den 23. Oktober.
1903.
(82lla
Samslag, den 24. Oklober 1903
im Städtischen Saalbau zu Darmstadt
Goosses Wünsherſess
der Mitglieder des Großh. Hoftheaters
zum Beston
dor Wohltätigkeits-Anstalton dor Gonossonschaft dontscher
Bühnen-Angehörigor.
66
GeSIOO
„BO
mit vorangehender
Abemd-uterhaltumg.
Mühores bringt das Spenial-Programm.)
Beginn der Vortrüge und Aufführungen: 8 Uhr.
des Balles: 10½ Uhr.
Eintrittsproise:
Erster Sporrsitz Mk. 5 u. für nicht im Gesindekostüm erscheinende Herrschaften Mk. 6.
Lweiter,
4.
Der Karten=Jorverkauf befindet sich in der Hofmusikalienhandlung von Goorg Thies.
DaS Eomiiee:
(7602
de Haan, Hacker, ſvispel, Rehbock, Riechmann,
Hotkapellmeister. Hofschauspieler, Hofschauspieler, hapellmeister. kammersänger.
und Regisseur. u. artist. Sekretär.
Winter,
Werner,
Wagyer,
Valdek,
Hofschauspieler. General-Direktor. Direktions-Rat.
Ober-Regisseur.
intor Marloſſoln
6.- M.
375 „
in ausgeſuchter, bekannt vorzüglicher
Qualität:
Gelbe Mäuschen
Heilbronner Nieren (
Er=
ſatz für Mäuschen 450
Ueberrh. Goldgelbe 4,
Ueberrh. Blauaugen 375
Reberrh. Blane
Bad. Magunm bonum 27 „
Die Preiſe verſtehen ſich per 50 Kilo
(7702a
frei Keller.
W. Nunsesser,
L. Jungmann Holl. Hachſolgor,
Dieburgerſtraße 10.
Fernſprecher 864.
elzmantel, 9t. erhalt., bill. 3. verkf
18210a) N.=Ramſtädterſtr. 37Man,
Saalbau-Darmstadt.
Freitag, den 23. Oktober 1903, abends 7½ Uhr:
HACGOTTAAUO
von Bella und Erust Artur.
Am Klavier Fräulein Terba.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz Mark 4.-, Saal Mark 3.-,
(77SImsk
Gallerie Mark 150.
Eintrittskarten ſind in der Hofmuſikalienhandlung von G. Thies
(Inh. Karl Kolloff, Eliſabethenſtr. 12 und abends an der Kaſſe zu haben.
Spezialmarke por Stück 7 Pfg., 100 Stück Hk. 650.
L. F. Chnacker, Darmstadt, Ludnigstrasse I. C68775
Bei
Holmlarmut. Bleichoncht. &E
Foervenlelden. Schwäche- f
J1uständen d. Verdauuozs.-H
Jorgane. Blasen- u. Nierey.M
Hieiaen. Franenkr dukheiten. 4
nach erschöpfenden Erank-
Heehen. Ooekütionen. hiüe
Gveriusien cte Iiate mas ruh
Jnause zu joder Jahresreit'
bamscheider
Stahlbrunnen
Hseit 1s05 nedic. bekanuth vanß
hdeu gerzten zufs -Wärmste;
empfohlen.
Jalsoieode Eelolee. Vebereio-h
ainueus scrivui vor Meuv ae )
hEehr Fäld bedeutend gesfeieerte
esloirv getzeilene Lehlestele
Schlaſes. Vermehkuux der farnaus
Ascheidunz. auffaliende Leichtver-4
Mdauſichkeit des'assers. Cas die
Tähne naicht Apreittr-
Kresutat: Rörverliches und Scel. M
Aſches- wokisehudes. -
Moeits-
freudiekeik. Lebenslasl. v. Gebrauchsanoneiaune
kostenfrei dureße
M tamschelder Stanirunnon,
Boppard a. Rh.
Aeu eingeführt!
Prachtvoller
Emmenthaler,
Pfund 1110 Mk.
AlpenLimburger,
ſpeckige, hochfeine Ware,
Romatour,
vesserk Apen-
Rahmlaäse,
Volikatoss-Käschen.
4S Sämtliche Küſe bieten das
Hervorragendſte in Allgäuer
Ware. x (18391
A. J. Sup.
r6]
am Markt, im Rathaus,
Optimum,
ſanerkannt ſicheres Mittel gegen Blutlaus.
Garantie für Erfolg. Kein ätzendes
Mittel. 1 Fl. 150 Mk.
Wammvachs,
prima kaltflüſſig, zu 0,45, 0.25 und
1,20 Mk. per Doſe, empfiehlt
Jakob Leissler,
Landſchaftsgärtner, (1400a
Nieder=Ramiſtadt — Trautheim.
von Karl Berger,
Vie Hocherel staatkochseschält,
empfiehlt Fleischgelee zum Garnieren.
vorzügliche Saucen, Hayonnaisen, sovie
SSalat italienne stets frisch.
Hölgesstrasse l. I. Stock.
17323a)
he Morinln ehilen hlslol
Zimmer und Klavier ulOfferten unler
523 an die Expedition.
(16723
Seite 6.
Darmftüdter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1903.
Mohnuuorn.
180271) Kahlertſtr. 23, Seitenbau,
Wohnung. 3 Zimmer und Küche zu om.
per ſofort oder ſpäter.
18309a) Sehr ſchöne 3=Zimmerwohn.
nebſt allem Zubehör zu verm., Hinter=
Aliceſtraße i
(gegenüber dem Herrngarten),
Beletage, eine elegante Wohnung,
be=
ſtehend aus 6 Zimmern nebſt reichlichem
Zubehör, Vorgarten, elektr. Licht und
Gas, per ſogleich zu vermieten.
Täglich einzuſehen. — Näheres im
(153600m
2. Stock.
hait.
Mahr. Neckarſtraße 4.
Pallasviesenstr. 25
(zweiſtöckiges Wohnhaus) im 1. Stock
ſehr ſchöne 5=Zimmerwohnung. Bad,
Gas und allem Zubehör per ſogleich
zu vermieten. Näh. part. (10894
PG0a0oos0000
Geräumige
5=Zimmerwohnung,
5 2. Stock (reichl. Zubehör, großer
Trockenboden, Mädchenzimmer
auf der Etage), per ſogleich
3 an ruhige Familie zu vermieten.
Näheres b. Dr. Heil,
Fried=
richſtr. 21, 1. St. (1219lomf
GGGGGAGSGO
14171omk Mauerſtraße 10 erſter
Stock Fünfzimmerwohnung neu
herge=
richtet ſofort zu vermieten.
Ecke der Riedesel- und
Heidelborgerstrasse 9
iſt eine geräumige, elegante 5=Zimmer=
Wohnung per ſofort zu vermieten.
Preis 1000 Mk. — Näheres bei Herrn
Rathgeber, Marienplatz 11. (16135t
5166860ks) Ecke Kaup= und
Pau=
kratiusſtr. 41, 2. St. ſchöne b=
Zimmer=
wohn. mit Balk., Koch=u. Leuchtg. p. ſof.
B8L5571ik) Freundliche 2=
Zimmerwoh=
nung per ſofort zu verm. Näheres
Tannenſtraße 1.
B17847t) Beſſungerſtraße 22 eine
kleine Wohnung von 2 Zimmern, Küch=
und Keller zu vermieten. Näh. daſ.
18392a) Luiſenſtr. 4, gegenüber der
Kanzlei, Parterrewohnung. 2 Zimmer,
Küche ꝛc. ſof. vermietb. Näh. im Laden
B18415) Sandbergſtraße 4-Mä
ſeine 2=Zimmerwohnung mit Zubehör
ſofort zu vermieten.
416687ds1) EckeKaup=u.
Paukratius=
ftr. 4V.I St ar 2. Zimmermohna pſof.
17828a) Maricuplatz 11 - Mas
ſchön möbliertes Zimmer zu vermieten.
Näheres im Friſeurladen.
17899t) Luiſeuſtr. 34. 1. Etage,
eleg. möbl. Wohn= und Schlafzimmer
für 1 oder 2 Herren.
17916t) Parensſtraße 13, 1. St
Rückſ. Joh.=Kirche, mbl. Schlaf= u.
Wohn=
zim. (Schreibt.), ſorgf. Bed. f. ſolid. Hrn.
17956ik) Nieder=Ramſtädterſtr. 1.
2 Tr., möbl. Zimmer billig.
18025t) Aliceſtraße 39, 1. St., gut
möbl. Wohn= u. Schlafzimmer an beſſer.
Herrn zu vermieten.
=
AA
18189t) Schießhausſtr. 14, 1 Stiege
hoch, ſchön möbl. Zimmer an einen
an=
ſtändigen Herrn zu verm.
Nummer 249.
Bitteilung.
Da der am 18. Oktober
arrau=
gierte Ausflug mit darauſchließendem
Tanz durch unvorhergeſehene
Hin=
derniſſe zu meinem Bedauern nicht
ſtattfinden konnte, wofür ich
hier=
durch die verehrl. Teilnehmer um
Eutſchuldigung bitte, teile ich
den=
ſelben mit, daße derſelbe bis auf
weiteres verſchoben iſt.
(81838]
Hochachtungsvoll
Hr. Meisinger,
prakt. Tanzlehrer.
Leeoot; Samtönuſtr. 8 ein ſchönes
Manſardenzimmer an einzelne Perſon
ſofort zu verm. Zu erfragen part.
18113t) Wullerſtruße 14
Manſarde=
wohnung an ruhige Mieter zu verm.
18400ms) Heinheimerſtr. 94. III,
neuzeitlich eingerichtet, ſofort zu verm.
Näheres daſelbſt im 4. St.
123441) Liebfrauenſtraße 6s I. u.
3. Stock ſchöne 4=Zimmerwohnung ſof.
zu verm. Näh. Kiesſtr. 28. (Bureau).
17966a) Schwauenſtraße '2l
zunächſt der Frankfurterſtraße
zwei 4=Zimmerwohnungen
mit allem Zubehör ſofort zu vermieten.
Näheres jeden Nachmittag von 2 bis
4 Uhr daſelbſt.
S0680006a0
90000000
Perſetzungshalber
Hapellplatz 4Ill
ſehr ſchöne, neue 4=Zimmerwohnung
mitt allem Komfort, ab 15. Noobr.
zu vermieten.
(18278a
A4e2H.
L.adentohaal
in lebhafter Geſchäftslage per ſofort zu
vermiet. Zu erfr. in der Exp. (17299.
Anhncilgom.
In meinem neuerb. Wohnhauſe,
Haupt=
ſtraße, iſt ein großer Laden a
mit Wohnung (für Friſeur= od.
Kon=
fektionsgeſchäft) ſofort oder ſpäter zu
verm. Zu erfragen bei Wilh. Seibold
Schmiedemeiſter.
(18405k00
15199t) Kiesſtraße 25 ſchöne
Man=
ſardewohnung, 3 Zimmer mit Zubeh.,
per ſofort an ruh. Leute. Näh. daſ. part.
156116) Noſdörferſtraße 44 drei
Drei=Zimmerwohnungen zu vermieten.
Näh. parterre.
15654t) 3=Zimmerwohnungen nebſt
Zubehör zu verm. Näheres Junere
Ningſtraße 37, part.
816097) Eine ſchöne s=Zimmerwohnung
ſofort (330 Mk.) u. eine 4=Zimmerwohng.
1. November (400 Mk.) zu vermieten.
Näheres Moosbergſtraße 52, Hinterbau.
168851) Mühlſtr. 25, Vorderhaus
Z=Zimmerwohnung. 360 Mk. ſogleich.
17102t) Wendelſtadtſtr. 56, eine
3=Zimmerwohnung mit Gas per ſofort.
Franichſtemerſtraße 22
3=Zimmerwohnung, der Neuzeit
ent=
ſprechend, zu vermieten. (16815t
B16681mk) Karlſtraße 54, Seitenb
3 Zimmer, Küche und Speiſekammer,
B. u. K. bis 1. Nov. od. früher zu om
Bl7588mk) Karlſtraße 54, Seitenb
3 Zimmer, Küche und Speiſekammer,
B. u. K. bis 1. Nov. od. früher zu om.
179566) Gegenüber der Stadtkirche
3=Zimmerwohnung ſofort zu verm.-
Lonis Steingäſſer.
516656dks) Arheilgerſtr. 81 ſchöne
3=Zimmerwohnung ſofort. Näh. part.
8384ik) In dem Schulhauſe in der
Beſſungerſtraße iſt der dem
Kirchenauf=
gang auf der Weſtſeite gegenlberliegende,
von außen zugängliche Keller alsbald zu
vermieten. Nähere Auskunft wird im
Stadthaus, Zimmer 20, erteilt.
Aoose A’hakuabhhe
zu vermieten. Hügelſtraße 14. (18357a
1
M
12656ik) Woogsplatz 12. 1. St.,
2 ſchön möbl. Zimmer, Wohn=u.
Schlaf=
zimmer, in freier, ruhiger Lage, Nähe
der Gymnaſien, per ſogleich an
ge=
ſetzten Herrn zu vermieten.
13594oimak) Saalbauſtr. 26 I. mb. Z.
13630t) Mühlſtr. 151 hübſch möbl.
Zimmer zu vermieten.
153611) Eruſt=Ludwigſtraße 22 1
Wohn= und Schlafzimmer, gut möbliert,
ſofort beziehbar.
15413t) Landwehrſtr. 15 Wohn=
und Schlafzimmer, gut möbl., zu verm.
15553t) Eliſabetheuſtraße 12 III
freundl. möbl. Zimmer zu verm.
Mühlſtraße 5, in nächſt. Nähe der
Infant.=Kaſerne, verſchiedene ſchön möbl.
(16556t
Zimmer billig zu verm.
16980a) Landwehrſtr. 2. 1. St.,
Ecke Frankfurterſtr., ſchön möbl. Zimm.
mit oder ohne Penſion.
16967t) Erbacherſtraße 11 zwei
möblierte Zimmer ſofort zu verm.
17429t) Kaſinoſtraße 18. 1. St.,
ein gut möbl. Zimmer iſt ſofort an
ſoliden Herrn zu verm.
17580t) Wienerſtraße 55, 1. St.
ein großes gut möbl. Zimmer zu verm.
17592t) Ecke Heinrichſtr. Grüner!
Weg 13. 2. Stock möbl. Wohn= und
Schlafzimmer, ſep. Eingang.
17696t) Saalbauſtr. 13, I, kann
beſſ. Herr Wohng. mit Penſion erhalten.
17809t) Schwauenſtr. 29, 1Tr. r.
bei Zimmermann, eleg. möbl. Zimmer
an einen beſſeren Herrn per ſofort.
17902t) Jreneſtr. 3. 3 St. h., n. d.
Pankratiusſtr., 2 mbl. Zim. m. Penſ. bill.
Hochfoin möbliertes
Zimmer,
(sopar. Eingang) an beeseren
Horrn zu vermieten. 7 Min.
von der Hochechule entfernt.
Ruhige Lage, horrl. Aussicht.
Näheres Gxped. (18064t
181711) Beckſtr. 24 I möbl. Zimm.
mit ſep. Eingang und Balkon zu om.
18167a) Müllerſtr. 21, 1. St., ſch.
möbl. Wohn=u. Schlafz. an einzeln. Hrn.
18216a) Karlſtr. 65, Hth. 1. St. I.,
gut möbl. Zimmer. 18 M. ſofort.
18239a) Karlſtraße 36, 2. Stock,
rechts, ein gut möbl. Zimmer zu verm.
18213t) Eliſabetheuſtraße 26 zwei
ſchön möbl. Zimmer, ein. mit 2 Betten.
18201a) Viktoriaplatz 9 3 ſchön
möbl. Zimmer, 1 großes als Wohn= u.
Schlafzimmer, 1 groß. und 1 klein.,
zu=
ſammen für 2 Herren als Wohn= und
Schlafzimmer mit od. ohne Penſ. 3. vm.
5165 l3imdk) Rheinſtr. 42. IIIVdh.,
hübſch mbl. Zim. an 1 Hrn. od. an 2b. Arb.
116523imdk) Bismarckſtraße 82 in
feinerem Hauſe 1-2 möbl. Zimmer.
416554mdk) Neckarſtraße 24 III.
möbl. Manſardenzimmer, eot. m. Koſt
4166640ks) Gartenſtr. 20 1. St.,
ſchön möbl. Zimmer mit Penſion.
116643fs01) Ludwigsplatz 3, 2. Et.,
ſchön möbl. Zimmer mit Penſion an
ruhigen, beſſer. Herrn zu verm.
4166530k) Niederramſtädterſtr. 38.
freundl. möbl. Zimmer mit oder ohne
Peuſion, daſelbſt k. ein Herr an einem
Zimmer teilhaben.
416678ak) Bleichſtr. 10, 2. St. I.
ſchön mbl. Zim. mit od. ohne Penſ. ſof.
1166800ks) Eliſabetheuſtr. 45 in
Mittelbau 1. Stock ſchön mbl. Zimmer.
B18175) 2 gut möbl. Schlafzimm.
in feinem, ruhigen Hauſe ſofort zu om.
Näheres Expedition.
18203ik) Eliſabethenſtr. 87,
Hinter=
bau, ſchön möbl. Zimmer ſof. zu verm.
B18207ik) Karlſtraße 61 möbliertes
Zimmer mit oder ohne Penſion billig
per 1. Nov. zu beziehen.
18240a) Mühlſtraße 26, am
Kapellplatz, möbl. Zimmer an jung. 4
Kaufmann oder Beamten zu verm.
818384) Herdweg 23 44
ein möbl. Zimmer zu vermieten.
416711soim) Alexanderſtr. 12, I.
ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
516697) Eruſt=Ludwigſtr. 3. III.,
freundlich möbl. Zimmer zu verm.
416704k8) Mauerſtraße 22 1. St.
gut möbl. Wohn= und Schlafzim. ſofort.
184016) Pareusſtr. 19, 1. St. r.,
hübſch möbl. Zimmer mit ſep. Eingan
an ſoliden Herrn ſofort zu verm. Auf
Wunſch mit Penſion.
416714ks) Pankratinsſtr. 1½ rechts,
Nähe Hochſchule, ſchön möbl. Zimmer
mit Penſ. ſofort zu verm.
Mülloorusse 5
ſind zwei ſchöne Säle an Vereine
(17722t
abzugeben.
Wauplésdre
in guter Lage, mit genehmigtem
Bau=
plan, zu verkaufen event. mit etwas
Bauzuſchuß. — Näheres unter J 3 an
(18300dfs0
die Expedition d. Bl.
zUl doll „ utol Volldl!
empfehle (18165a
feinſtes Schweizer Cafelobſt.
Gold=Renette per Ztr. 18 Mk.
Gold=Pärmäne, Graurenette
per Zentner 16 Mark
verſchiedene andere feine Sorten,
ſo=
wie Tafel= und Kochbirnen billigſt.
Jakob Hirschinger
Obſl= und Gemüſehandlung,
Hagdalenenstrasse 6. - Telephon 1111.
An Markttage:
gegenüber der Hofaßotheke.
GSO0O099OOe
LIvio
ſoll ein 3ſtöckiges
(7626mko
H-Zimmerhaus mit
Munlurde
in unmittelbarer Nähe des
Herrn=
gartens und der vorderen
Frauk=
furterſtraße aus freier Hand
ver=
kauft werden.
Kaufliebhaber belieben in den
bekanuten Sprechſtunden bei Herrn
A. Hammler, Aliceſtraße 6, die
näheren Bedingungen einzuſehen.
Gel6s Wonnals
mit Landen
in Griesheim zu verkaufen oder zu
vermieten. Eignet ſich für
Kolonial=
waren= oder Metzgergeſchäft. 18303dkmk
Bedingungen günſtig.
Peter Schupp VII., Griesheim,
Alte Darmſtädterſtr. 33.
Landhaus,
neu erbaut, Frankfurterſtraße, vor
Arheilgen, 9 Wohnräume, Halle, Küche,
Bad, Kammern, Waſſerl., 500 am Garten,
zu verkaufen oder zu vermiet. (18308a
Off. unt. 1199 an die Exped.
Haug in Griesheim
verl. Friedrichſtraße, neuzeitlich
ein=
gerichtet, 1½ſtöckig, je 3 Zim., Küche ꝛc.
nd Garten zu verkaufen oder zu
ver=
mieten.
(16123a
Valentin Vothnagel, Maurermeiſter
Griesheim, Hahlgartenſtraße.
15000 Mk.
auf gute zweite Hypothek 5 o von
pünkt=
lichem Zinszahler geſucht.
Offerten unter 196 an die Erped.
C16616mko
dieſes Blattes.
Ich ſuche tüchtige
kautionsfähige
Würtsleute
d für, meinen Brauerei=
8 Ausſchauk, große
Bach=
gaſſe 16, per Anfang
Dezember 1903. Zu
erfragen
(18243a
Brauerei
Dieburgerstrasse 96
(Aontor).
Carl Viehl Aachfolger.
Rummer 249.
Geſindeball,
Samstag, 24. Oktober.
Wer da ſonſt im ſchwarzen Frack,
Schuh von Lack und Chapeauclaque,
Auf dem Ball das Tanzbein ſchwingt,
Bis die Lerche trillernd ſingt,
Wer ſonſt in „offenhersgem” Kleide,
In Spitzen rauſchend, Sammt und Seide,
Bis die Frühſtücksſtunde ſchlägt,
Den Boden von Parkette fegt.
Die ſich ſonſt als Herrſchaft fühlen,
Dürfen mal Geſinde ſpielen
And wie „Martha' ſich verdingen,
Können variierend ſingen:
Will nun ſelbſt den Diener machen,
Will nicht länger Herrſchaft ſein!
Drum laden die, die gerne lachen,
Wir zum Geſindeballe ein!
Wer da kommt iſt uns willkommen,
Jeder wird gut aufgenommen;-
Sei es Herrſchaft, ſei's Lakai,
Das iſt uns ganz einerlei!
Jedem öffnet ſich die Gaſſe,
Die da führet durch die Kaſſe.
Da „Nobleſſel verpflichtet ſehr,
Zahlt die Herrſchaft etwas mehr;
Sie findet hier auf unſerm Ball,
Was ſie geſucht auf jeden Fall!
And alle, die für Euch ſich ſchinden,
Solln hier ein Dienſtverhältnis finden!
Geſinde findet hier Verdingung
Zur Walzer= oder Sektglasſchwingung,
Und in das Dienſtbuch wird notiert,
Wie ſich dabei der Dienſtbot führt.
Drum komm, Du dienendes Geſinde:
Du Amme komm - ſelbſt mit dem Kinde!
Komm nur vertrauensvoll, Du dralle
Heuduftge Kuhmagd aus dem Stalle!
Komm, Jungfer Köchin, Du perfekte,
Vertauſch die Fleiſchbrüh mit dem Sekte!
Du, Mandel von der Blümlisalm,
Nun ſchlürfe Zigarettenqualm!
Minna, Du nettes Stubenmädel,
Verdreh nun manchen Bubenſchädel!
Kommt, Kammerkatz und Hausmamſell,
Hier findet Ihr die beſte Stell!
And. Jette, Mädchen Du für Alles-
Du find'ſt Beſchäft gung jeden Falles!
Wir grüßen, daß es jubelnd ſchallt,
Dich, „Kindsmahd aus dem „Qurewalde;
Komm nur, Du holde Blumenmaid,
Selbſt eine Blum, im ſchmucken Kleid!
Der plattdeutſchen Vierländerin!
Willkommen, Marketenderin!—
Auch im Koſtüm entſchwundner Zeiten
Erblühn Euch hier des Dienſtes Freuden:
Liſa, Florette und Dorine,
Loletta, Mirra und Zerline,
In Rokoko und Renaiſſance-
Sie haben All die gleiche Chance!
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1903.
Seite 7.
Wißt Ihr, wer diesmal Euch bewirtet?
Die ſinds, womit Ihr heimlich flirtet,
Womit Ihr ſonſt in ſtillen Ecken
Euch kichernd, koſend wißt zu necken:
3 iſt Louis, der die Köpfe ſchniegelt,
3 iſt Philipp, der die Pferde ſtriegelt,
5 iſt der Jean, ein ſtrammer Wiener,
Und Friedrich iſts, ein Kammerdiener;
Selbſt Hannes, der die Steine klopft,
Und Michel, der die Flaſchen pfropft,
Begrüßen diesmal froh die Gäſte,
Ihr ſeht als Souverains vom Feſte:
Küchenjunge, Koch, Marqueur,
Kutſcher, Laufburſch und Chauffeur,
Schuſterjunge, Metzgersborſch,
Schiffer, Hirt und Stallknecht Schorſch,
Alpenführer und Hüſſier,
Matroſe, Schweizer und Portier,
Stiefelputzer, Straßenkehrer
Und ſelbſt Aſchekaſtenleerer.
Doch auch Ihr, Ihr Dienerſeelen,
Dürft Charaktermasken wählen:
Leporello, Knappe Veit,
Dienten auch zu ihrer Zeit:
Truſſaldino, Nigoletto,
Maraschino und Maſetto,
Figaro, der vielgewandte.
Und Perrin, der intrigante-
Kommt und ſchreitet mit Humor,
Durch des Frohſinns goldnes Tor!
Um das Geſinde zu ergötzen
Wird man ihm ein Konzert vorſetzen
Mit Tanz, Geſang und Ueberbrettel-
Ihr findt das Nähre auf dem Zettel.
Wann dort erfreut Euch Herz und Sinn,
Lockt in der Tombola Gewinn
Mit vielen Treffern, wenig Nieten,
Wagt's nur, dem Glück die Hand zu bieten!
Und bei dem Tanz, da wird's gemiſcht,
Rangunterſchiede ſind verwiſcht:
Mit einer Köchin der Baron,
Tanzt munter nach dem „kleinen Cohn”
Und die Frau Rätin walzt vergnügt
An ihres Kutſchers Bruſt geſchmiegt.
Drum kommt aus Küche, Kammer, Keller,
Laßt Eure Beſen, Striegel, Teller,
Verlaßt den Waſchtrog und die Bütte
And werdet froh in unſrer Mitte-
Ich hoff, daß ich Euch finde all
Samstags auf dem Geſindeball!
Franz Kreidemann,
Muſenſtallknecht.
Vermiſchtes.
o Ueber eine bemerkenswerte
Begeg=
nung mit Störchen im Golf von Sues wird
der Weſer=3tg.” folgendes geſchrieben: Den Fahrgäſten
des Norddeutſchen Lloyddampfers „Darmſtadt” bot ſich
vor kurzem ein ſeltenes Naturſchauſpiel. Wir liefen am
Morgen des 30. Auguſt in den Golf von Suez ein. Der
Golf iſt nur gegen 30 Kilometer breit, und ſo waren die
maleriſchen Küſten ſowohl von Aſien als auch von Afrika
deutlich zu ſehen. Die Aufmerkſamkeit der Reiſenden war
natürlich ganz beſonders der Sinaihalbinſel zugewandt,
von wo eine Menge ferner Berggruppen, von
Morgen=
nebeln leicht verſchleiert, herübergrüßte. Dabei bemerkten
wir etwas weiter nach Norden zu in weiter Ferne eine
Schar von großen Vögeln, die von der aſiatiſchen Seite
herübergeflogen kam und nach Südweſten über den Golf
hinwegsog. Noch waren die Tiere. die alſo rechts vor
uns waren, nicht genau zu erkennen, aber ſie näherten
ſich raſch und nahmen mit jeder Minute an Zahl zu.
Als ſie gerade vor uns die Fahrtrichtung des Schiffes
kreugten, waren ſie nur wenige Kilometer entfernt. Wir
ſahen nun mit dem Glaſe, daß ihrer Tauſende waren,
und erkannten ſie zu unſrer freudigen Ueberraſchung an
ihrer geſtreckten Geſtalt und dem bezeichnenden Fluge als
Störche. Sie zogen raſch nach links hinüber, und wir
verfolgten ſie mit unſern Gläſern, bis ſie das afrikaniſche
Ufer erreicht hatten, wo die Spitze nach rechts umbog
und nach Nordweſt zu ziehen ſchien, während die
Flug=
richtung bis dahin ſüdweſtlich geweſen war. Inzwiſchen
aber hatte einer der Offiziere einen zweiten, weit größeren
Schwarm geſichtet, der denſelben Weg gezogen kam. Seine
Spitze war bereits vor uns vorübergekreugt, und zwar
in ſo geringer Entfernung, daß das bloße Auge die Tiere
bald als Störche erkannte, und ſo niedrig, daß einige der
Tiere nur zwei bis drei Meter über dem Waſſer
dahin=
ſchwebten. Das Ende des Zuges aber war noch gar
nicht zu ſehen, es befand ſich noch über dem aſiatiſchen
Feſtlande. Jett berührte der Zug einen Frachtdampfer,
der vor uns herfuhr. Eine oder zwei Minuten lang
ge=
riet der Zug in Verwirrung; es ſchien, als könne er von
dem Fahrzeug nicht loskommen. Schließlich trennten ſich
die Vögel aber von dem Schiff, und der Schwarm bildete
nun wieder eine gerade Linie. Fünf Minuten ſpäter
hatten wir den Schwarm erreicht, und nun wiederholte
ſich dasſelbe Spiel unmittelbar über unſren Köpfen. Die
vorüberziehenden Vögel flogen dicht über das Schiff
hin=
weg, zwiſchen Schornſtein und Maſten hindurch, und
ob=
wohl ſie mit ihren großen Flügeln das Takelwerk
berühr=
ten und dadurch in ihrem Fluge geſtört wurden, ſo
ſteuerten doch die nachfolgenden Vögel immer wieder
auf das Schiff los, weder durch den Rauch des
Schorn=
ſteins noch durch den Anblick ſo vieler Menſchen
einge=
ſchüchtert. Ein junger Storch ſchien ſehr müde zu ſein:
als er über das Schiff hinweg war, ſchwebte er faſt bis
zum Waſſerſpiegel nieder, und nur mit Mühe fand er
den Anſchluß wieder. Endlich ließ der Zug von uns
ab, und die Entfernung zwiſchen unſrem Schiffe und den
Störchen nahm nun raſch zu. Wir ſahen, wie die Spitze
die afrikaniſche Küſte erreichte und dort die Richtung
ein=
ſchlug, in der der kleinere Vorſchwarm verſchwunden war,
aber noch immer war auf der aſiatiſchen Seite das Ende
des Zuges nicht abzuſehen. So war der Zug alſo
min=
deſtens fünfzig Kilometer lang, und die Zahl der Störche
belief ſich auf Hunderttauſende. Es war ein großartiges
und ſeltenes Schauſpiel, das auch von den Seeleuten
noch keiner erlebt hatte. Die Engländer, und dieſe
bilde=
ten die große Mehrzahl der Fahrgäſte - feſſelte die
Er=
ſcheinung um ſo mehr, als ſie niemals einen
Klapper=
ſtorch geſehen, wohl aber von der Bedeutung gehört,
hatten, die dieſerſchöne Vogel für die Bevölkerungszunahme
in deutſchen Landen beſitzt. Wir Deutſchen aber
begrüß=
ten die ſchwarz=weiß=roten Vögel mit jener freudigen
Empfindung, die in fernen Erdteilen der unvermutete
An=
blick eines Landsmannes hervorruft.
Jur Iimmorhonung
zu kaufen geſucht:
1 gebrauchter guterh. Gasofen,
Petrol=Ofer.
1
Gefl. Off. nebſt Preisang. erb.
(818383
n. J 12 an die Exyed.
Für den Winterbedarf
empfehle
La. Magnum bonum, 3tr. 250 M.,
Veberrh. Blauauge)
„ 350
„2 Blaue
Mius'chen „ 5. haltbare Speigenwichel billigſt
- frei Keller geliefert.-
Jakob Hirschinger.
Kartoffelhandlung. (18166a
Magdaleneuſtr. 6. Teleph. 1111.
Auzn BuUult
ſagt es dem andern, den beſten
Rognak. Rum. Cee, Nakao,
Eier, Butter ete.
erhält man bei billigſter Berechnung nur
im Kolonialmaron, Belikatessen- und
WurstansschnittGeschäſt
E1648bit
von
Richard Garlenzaun,
Ecke Wenck= und Heinheimerſtraße.
Wor die Absicht hat,
ein hochfeines, erſtklaſſiges
SPayinom,
direkt von einer renom. Fabrik,
bei vollſtändigem Ausſchluß
des Zwiſchenhandels, 3. Fabrik=
Ausnahmepreiſe zu kaufen, der
wende ſich unter E81 an die
(8244
Expedition d. Bl.
6000-7000 M.
auf nur hochſeine 2. Hypothek, 5p6.
Zinſen, geſucht und auch nicht über
C16520ik
55 pCt. Taxe.
Off. unt. M70 an die Exped.
Lur Zuserbgong
gopvehwer Verrenbeheidons
uasb Rass
habe ich eine besondere
Abtehlung eingerichtet;
dieselbe beschäftigt in Leitung
und Auskührung nur erste Kräkte.
- Prima Verarbeitung und
Ju-
taten. - Die neuesten Mode-
Journale stehen zur Verkügung.
Hein grosses Lager englischer
und deutscher Stoſſe enthält
nur Neuheiten der Saison. Pür
Schikes Passen übernehme die
weitgehendste Garantie.
Wöllv Sohwab,
Feine Herrenmoden,
Ludwigsplatz.
18413)
Bauplät10
in ſchöner Höhenlage, ohne Anzahlung.
mit und ohne Baukapital, ſofort zu
ver=
kaufen durch A. Moch, Taunus-
(8163a
Strasse 18.
20000 Mark
auf prima 2. Hypothek. 800 der ortse
Taxe auf prima Obiekt Mitte der Stadt
zu 50⁄₀ Zinſen ſofort zu vergeben. (18188.
Offerten unter K57 an die Exped
Zu verkaufen
Cäm Amwesem
in der Nähe der Bahnhöfe mit 3ſtöckig.
Vorderhaus und Hinterbau, letzterer für
größere Bureaus, Geſchäfts= od.
Fabrik=
betrieb ſehr geeignet. — Anfragen unter
J 24 an die Exped. d. Bl. (818419
Seltenes Ansebol.
Geſchäftshaus=Verkauf mit 2 Läden,
Hof und Garten zur event.
Vorgröße=
rung, feinſte Geſchäftslage am Platze,
angenehme Bedingungen. Gefl. Offert.
unter G53 an die Exped. (17723a
mit Giebelaubauungsrecht, in der
Mollerſtraße, iſt eventl. mit Baukapital
zu verkaufen. — Offerten unt. H62
(181950fs0
au die Expedition.
WauPlatz.
zu kaufen geſucht, am liebſten mit
Baukapital.
Offerten unter H 20 an die
(179690
Exped. d. Bl.
50-60 Hekto per Monat, nur beſſere
Kundſchaft, mit vollſtändigem Inventar,
inkl. Rolle und Pferd, ſowie ſchönes
Haus, Platz für Spülraum u. Stallg.,
in der Karlſtraße, preiswert zu
ver=
kaufen. Nur ſolvente Käuſer wollen
ſich melden. - Offerten unter 163
(181960ks0
an die Expedition.
1 9r. tannenes Hoftor,
IlI VOThAlllou 1 , eichenes
t verſch. Rolladen mit Zubehör, verſch.
Türen u. Fenſter, verſchiedene Stücke
Narmor. Näheres Waldſtr. 3. (8247..
Seſte =
Darmſtadter Tagblatt, Freitag. den 23. Oktober 190s.
Rummer 249.
Sie Ihre Einkäufe für Herbſt und Winter machen, beſichtigen Sie deu
GAGGaGItDS vaudé Gltaaal
von
WIIIön
Hess
H'
Harkislrasse I3 Darmstad
mit
Ief Aehb, Uhld nuhhhléd-MlléUge
Caletots, UISkek
10
EGbohs-OlWonh, usGsshl
Rabatt.
jedem Geſchmack Rechuung tragend
(8403
Burüahgesotates:
Amuüge, Faletots, Jopwom -
Felerime-Mämteh
- aussergewöhnlich billig.
W. Keine Uebervorteilung, da jedes Stück mit dentlichen Preiſen verſehen.
Selbstgekelerten
rheinhessischen
AUbhkonhhadGOn
in Flaschen u. Gebinden
empfiehlt, (8331a
hartin Jahn
Pallaswiesenstr. 30
Tolophon 305.
Friſche große
per Pfd. 44 Pf., pfündige Pſd. 38 Pf.
Bratſchellfiſche,
per Pfd. 22 Pf. ¼ pfünd. Pfd. 24 Pf.
Kabelzan,
ohne Kopf, im Ganzen Pfd. 32 Pf.,
Geräucherte Schellfische
und Seelachs.
Friſche, füße
Bücklinge
empfiehlt
(8421
GEEmAGOT,
Ecke Hügel= und Karlſtraße,
Telephon 1132.
H. Buchhammers
Fatller- und Nayenbaugeschätt
unterhält ſtets gut aſſortiertes Lager in
keinen und feinsten Luxuswagen allen
Genres. Pferdegeschirre von den feinſten
„Silberplattierten' bis zum gewöhnlichen
Arbeitsgeſchirr, ſowie einzelne Teile
(17489P
derſelben.
Gebr. Wagen und Geschirre nehme
in Zahlung und ſtehen ſolche jederzeit
neuhergerichtet zu billigſten Preiſen zum
Verkauf.
Hannaaani- und
Fuusy.
SeAmhe
für Damen, Herren und Kinder
Pelzstiefel, Offiziersboots
in allen Preislagen empfiehlt
(8411a
Herm.
Heimmüller,
Gummiwarenhaus
Schulstrasse 1, am Ludnigsplatz.
Kenlund
16242a) feinſtes Fabrikat
per Paar 35 Pfg.
Pr. Holerlinsen
per Pfund 24 Pfg.
Goorg Ludw. Hriegk
Rheinstrasse 17. - Fernspr. 779.
cAGICROA- und zAAISEmUIO
von
6l Buchhaltungs--.
Unterricht erteilt Damen u. Herren ein
ülterer Kaufmann. Einzelſtundenpreis.
60 Pfg., in Partien 40 Pfg. (8985a
Gefl. Anfragen unt. V44 an d. Exp
AmmD Beelior
* Heinriehstrasse 56, 2. Stock. 7
Joſchnonn. Malon nach Gips u. Jobonden Hodlollon
(83786s
Gülleben und Blumenmalen.
— Aumeldungen jederzeit.
WGrstenhalls-Restaurant,
oboro Hisabethonstr. 6 — am zudwigsplatz.
Dur Theater=Saison
bringe in empfehlende Erinnerung
Abend- und foinste Gourmets-Platten,
SaAPOTS
vor und nach Schluß der Theatervorſtellungen
werden ſofort und ohne vorherige Beſtellung arrangiert.
Vor Beginn des Theaters liefere auf Beſtellung ins Haus
ferlige Abendplatten ſowie belegte Appetilbrötchen
(17030.
in 60 verſchiedenen Sorten.
Caguum bonurn-Hartoſſel in
(17958.
M guter Qualität bei
Georg Kopp, Kiesſtraße 27.
inen leichten Patent=Rollwagen,
E faſt neu, zu verkaufen. Anzuſehen
vormittags. Näh. Exped. (16703,
Winter=Farloffeln
in vorzüglicher Qualität:
Magnum vonum, Ntr. 250 M.,
Prof. Mürher,
2—
Spätrosen,
bei großeren Poften bülier,
(8393a
liefert frei Keller
A. Baumamn,
Kabinettsgut Kranichſtein,
Telephon Nr. 183.
Einl Auszishlisch.
1 Schreibtiſch, 1 Vorplatzgeſtell
billig abzugeben.
Stade,
Prinz Chriſtiansweg 19.
13390)
Verkaufe;
Abkabl=Zeeunhols
ſaus meinem Betrieb, in beſter Ware,
ab meiner Werkſtätte zu 1,50 Mk. p. 3tr.
Peter Christ, Dampſchreinerei
Jreneſtraße 16. 118397fs
Pierde-Verkauſ.
Ein gutes Zugpferd,
weil überzählig, gegen bar zu verkaufen.
Näheres bei Hch. Dechert II.
Bauunternehmer, Eberſtadt. (8109omk
(Dür abgelegte, noch gute Herren=und
56 Damenkleider, Schuhe, Stiefel,
Wäſche ꝛc. zahle ich die beſten Preiſe.
Jeden Mittwoch am Platz.
Offerten unter E 32 an die Exped.
(18375t0
dieſes Blattes.
(
„7249.
Freitag, den 33. Oktober.
1903.
Anerkannt erste Harke!
Durch epochemachende Patente technisch
wie hygienisch ldealstes heizungs=System.
Original-Sicherheits=Regulator.
Regulierbar von Grad zu Grad.
Casausströmungen, Explosionen
ausgeschlossen.
Grodartige Huswahl in allen Preislagen.
Dan achte genau auf den Damen „Riesener”
und lalle lich zum Unkauf minderwertiger
Nachahmungen nicht überredken.
C. J. Wenz, Elisabethenstrasse 8. (7678a
Vogon Aoſgabe meines ſoschäſtes
gebe ich sämtliche Lagerbestände
in fertigen Herren- und Enaben-Anzügen,
Palelots, Raglans, Havolocks, Capes,
Loden-
joppen, Hosen und Westen
zn bedentend herabgesetzten Preisen ab.
Nur einige Hage!
Wa' Dor Laden ist per I. Hovembor zu vormieten.-,
Keiorieh Seubert,
Schnoidermoistor,
Inhaber der Firma
W Deuster, doso-
Ecke der Frankfurter. und Landvehrstrasse.
Billigste Bezugsquelle kür
RERA NGSGN.
Herren Hemden, prima qualitäton
Hk. 0 90. 140, 1.60, 1.80, 2.-, 2.40, 280, 3. - bis zu Mb. 6..
Homal-ko8e N6. 120. 140. 165. 2. -. 240. 3.- und 350.
550 Mk. 0.60, 8.70, 0.90, 1. -, 1.20, 140,
Hormal-Gerren-ehbn
1.60, 2. - bis 260.
mit ganzen Aermeln Mk. 0.75, C.86. 120, 160,
Bumen-Mehsh mit halben Aermeln 180, 2.- und 250.
Dülmsn-Hélhlen M. 2.., 2l0. 225. 3.-, 350.
WUlen-Hogen vis. 2.-. 210. 240. 260. 350.
humen-Hemthosen ur. 250, 290. 335. 350. 4.-. bis 6.-.
Gollene Sirüäpie von 18 Piez. bis Hk. 220 las Paar.
Herren-Soshen von 26 und 10 Plg. bis H. 220.
GEford.-Hehien von Mr. 060 bis 280.
Geslrichkte Baien-Gesten von Mh. 1.- a bis 6.-.
ſestrichte Herren-Gesien von N. 2.- au bis l5.-.
(7801a
Ludwigstrasse S.
Dienstay, 27. Oktober, abonds S Uhr.
im grossen Saal der Turngemoinde:
geffsnklicher Vorhuz
des Herrn Schriftstellers Georg Fuchs von hier über:
- Doutsche Knlturt
„Doutsche Plotto
Jodermann ist froundlich eingeladon. Der Vintritt ist frei. (18373di
vie Ereisgrupge Darmstadt des Deutschen Fottonvereins.
Beutsche Kolonialgesellschaft,
Alldeutssher Verband,
Ortsgruppe Darmstadt.
Avteilung Darmstadt.
Eriegervorein Darmstadt.
Darmstädter Volksbildungsverein.
FalholikenDerem Darmſtadl.
Sonntag, den 25. Oktober 1903, abends 8 Uhr:
E
Fullnullenhhshd Wid Theuksl.
vie Vorgnügungskommission.
18381)
20000000000g0be oooooo0000000
Sonntag. den 25. Oklober 1003, vormittags 10½ Uhr:
FEaOEprOhe
zum
Jubiläums-Honzort der Grossh. Hofmusih.
PROARAUM.
1) ouverkure ,leonore; Mr. 3)
2) ſlonzerk für die Violine
3) Die neunſe S½mphonie.
I. v. Reethoven.
In dieser Hauptprobe gelangt das Programm in derselben Weise
wie zum Konzert zur Aufführung.
Das Orohestor iat voratärkt durch Künstlor aus Frank-
(18404
furt, Mainz und von hier.
Eintrittsharten zur Hauptprohe:
L. Rang Hk. 3.-, Sperrsita und Parkettloge Hk. 2.
Parterre und HII. Rang ME. I.-., 1V. Rang und Galorie 50 Pig.
Der Verkauf der Karten zur Hauptprobe findet am Freitag,
den 23. Oktober, nachmittags von 3-5 Uhr und Sonntag. den
25. Oktober, vormittags von halb 10 Uhr, an der
Hoſtheater-
kasse statt.
00000000000000;0000000000000,
W.SAEe
ſtändig zu höchſten Tagespreiſen
Alleiſen, Mekalle, Gummiabfälle, Allpapier
Zeitungen, Schriften ꝛc. unter Garantie des Einſtampfens),
Cham-
pagner. und Weinſlaschen, Nentuchabfälle, gebrauchte
Gäcke, Mnochen und Lumpen unter Zuſicherung prompter
und reeller Bedienung.
(16820a
V. Gämom,
Gardiſtenſiraße 34. — Telephon 545.
empſiehlt
J.DIErEnBAch
Daxnsrapr
dessen
Faſt neue Bettftelle m. Strohmatr. bill.
G zu verk. Grafenſtr. 31, Stb. L. (16721
Schöner Kinderſtuhl mit Spieltiſch
E billig zu verkaufen. Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 31, Neub. 1 Tr. l. C167I]
chin wenig gebrauchter, heller Kinder=
E wagen mit Gummireifen abzugeben.
Schießhausſtraße 126. (16716fs
5 Pfd., zu kauf. geſ. Of
Halloll, u. 526 an Sp. Cibs
Seite 10.
1Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1903.
Rummer 249.
WaumeM, finden ständige
516699) Büfertfräulein ſucht St.
in Reſtaurant. Stellenbureau Trabant,
Karlſtraße 60.
Gebildeles Fräulein,
in allen Zweigen des Haushalts
ſelbſt=
ſtändig, wünſcht Stelle auf 1. Noobr.
als Stütze od. Haushält. in f. Hauſe
Näheres Wilhelminenplatz 8. (16713fs
416729) 3 Servierfräul., 1
Kin=
derfräul. u. mehrere Mädchen all
ſuchen Stelle per ſofort u. 1. November.
Burcan Debus, Ballonplatz 6.
416734) Eine unabhängige Frau ſucht
waſchen u. putzen. Arheilgerſtr. 48.
416640dks) Fräulein ſucht Stelle zu
Kindern in beſſerem Hauſe. Näh. Exp.
41670768) Mädchen, in all. Zweigen
des Haushalts gründlich erfahren, ſucht
Stelle zur ſelbſtändigen Führung
des=
ſelben, am liebſten bei einzelnem Herrn.
Näheres in der Exped.
116738) Reinliche Frau ſucht für
nach=
mittags Laufdienſt. Geiſtberg 2.
416732) 1. tücht. Mädch. d. gut koch.
näh. u. büg. k. ſ. zum 1. Nov. St. f. all.
geht auch als Hausm.; 2. Mädch., d. einf.
bürg. koch. u. alle Hausarb. verſt., ſ. ſof. u.
1. Nov. St. Frau Frauk, Kiesſtr. 30, III.
818418) Geſucht f. gebildeten jung
Mann mit einj. Zeugnis u. gut.
Hand=
ſchrift Beſchäftigung auf Bureon
gegen mäßige Vergütung.
Gefl. Offerten unter J 26 an die
Expedition d. Bl.
416701f30) Zuverläſſ. Fuhrmann
ſofort Stellung. Beſſungerſtr. 45.
Tüchtige Verhäuferin,
branchekundig, für ſofort geſucht.
H. Nau E Sohn,
18246a) Schuſtergaſſe 16.
auch auswärts,
Nebenbeschäftigung
durch hübsche Arbeiten für mein
Geschäft.
(18402I
Prospekt mit muster gegen 30 Pig.
ohne muster gratis.
Justus Waldthausen,
Hünchen 28 Schilleratr. 28.
716710) 12-14jähr. Müdchen
für Geſchäftsgänge geſucht.
Wilhelminenſtr. 6, 1. Stock.
416700ks) Mehr. bürgerl. Köchinn.,
beſſere u. einf. Hausmädchen erhalten
paſſ. Stelle hier u. ausw. ſofort und
15. Nov. Stellenb. Trabant, Karlſtr. 60.
17967a) Ein zweites Mädchen für
den ganzen Tag geſucht.
Grafenſtr. 37. 1. Stock rechts.
18164a) Junges Dienſtmädchen
ge=
ucht.
Bleichſtraße 51, I. St.
416708) Mädchen, die kochen und
andere Mädchen erh. gute Stelle, h. Lohn.
Stellenb. Röſe, Ernſt=Ludwigſtraße 18.
1656Imk) Ordentl. Mädchen für
Küche und Haus bei gutem Lohn ſofort,
Bleichſtraße 35, part.
geſucht.
716685) Tücht. Perſon ſof. 3. Monatsd.
ge9. hoh. Lohn geſ. Viktoriaſtr. 93, 1. St.
Madhreſgendel.
Für den Vertrieb einer bereits bei
Privaten und Behörden gut eingeführten,
erſtklaſſigen Schreibmaſchine, ſowie
Vervielfältigungsapparate und
Bureau=Materialien, wird für
Darm=
ſtadt, und eventuell auch Umgegend, ein
routinierter Stadtreiſender für ein altes,
gut eingeführtes Haus geſucht. Gutes
Gehalt, hohe Proviſion, dauernder
Poſten. Nur in der Branche erfahrene
Bewerber wollen ſich melden unt. J 16
an die Exped. d. Bl.
(18380t0
Für das Buronb
eines Bangeſchäftes wird zum ſofortigen
ſEintritt ein junger Mann im Alter von
15-16 Jahren, hauptſächlich für
ſchrift=
iche Arbeiten, gegen Vergütung geſucht.
Offert. unt. M25a. d. Exp. (8242a
416613mak) Gewiſſenhaftes,
feder=
gewandtes
1
4 Fräulein zi
für Kontor in dauernde Stellung geſucht.
Offerten mit Photographie u.
Gehalts=
anſprüchen unter H94 an die Exped.
lehrmüdehen
für Bureau u. Geſchäft gegen ſofortig=
Vergütung geſucht.
Joseph Stado,
Modswaren,
17927a) Ludwigſtraße 15.
18373a) Müdchen können in 4 bis5
Wochen das Glanzbügeln gründlich
erlernen. Schwanenſtr. 38I.
Mehrere küchtige Lormer
für große und kleine Arbeit für dauernd
geſucht.
Carl Schonck,
Eiſengießerei und Maſchinenfabrik
G. m. b. H.
Darmstadt. (82980.
Schlossor
für dauernde Arbeit ſucht (8376ks
Gg. Ph. Geist,
Bismarckſtraße 74.
416705) Jüngerer
Gehilfe f. Reparatur.
Schuhmacher=
Neckarſtraße 11.
41666smdk) Wienerſtr. 58 kann ein
Mädchen unentgeltl. das Bügeln erlern.
Mehrere Mädchen
für leichte Arbeit geſucht. (18364.
Kunstanstalt
Laautz & Ralnar.
Cücht. Einlegerin
für ſofort geſucht. Stellung iſt bei guter
Leiſtung dauernd und gut bezahlt.
H. Uhde, Schulſtraße 9. (18351dks
18425630) Geſucht auf ſofort ein
ſchullpflichtiges, kräftiges Mädchen in
ſeiner freien Zeit zu Kindern. Nähere=
Mauerſtraße 32, parterre.
416740f6) Geſucht wird f. d. nachm.
ein geb. Fräulein zum Nachhelfen bei d.
Schularbeit. und zum Spazierenführe:
dreier Mädchen von 8-11 Jahren.
Angeb. mit Entſchädigungsanſpr. an
die Exped. unt. 133 erbet. (16740t,
2 Küchenmädchen
ſofort geſucht.
Sch wanen-Restaurant,
18229mak) Georgenſtraße 1
*16741) Hausburſche, der mit Pferden
umzugehen verſteht, ſoſort geſucht.
Eliſabethenſtraße 55.
ünpſollo fir dlon inlonholaorf
La. Maguum bonum, p. 3tr. M. 2.50
„ 2.—
Spätroſen,
„ 5.50
gelbe Mäuschen
frei Keller. (18409a
E. Hammel, Nieder=Lamſtädterſtrahe 65.
Achntumg!
Gr. neuerbautes Geſchäfts= u.
Miets=
haus zu verkf. eventl. gegen altes
Hau=
oder Baugelände, einerler welcher Lage=
(178542
zu vertauſchen.
Offerten unter 4 94 an die Exped.
Für den Winterbedarf
prima Aepfel und
verkaufen. Herdweg 17.
Wirnen zu
(B18385
ſtin Pumpenſtock mit Schwengel und
G Kolbenſtange billig abzugeben. Näh.
Arheilgerſtr. 10, 2. St. Is. (16712
Eine gute Seige
iſt ſehr billig zu verkaufen.
Roßdörfer=
ſtraße 63, Hinterhaus, part. (15425
iſt mit wenigen hundert Mark zu verdienen.
28EEl Geld Niſito ausgeſchloſſen. Teilzahlungen event.
ge=
ſtattet. - Sie ſichern ſich ein großes
fort=
laufendes Jahreseinkommen. — Anfragen unter J 0 9442 befördert
(1773oI
Rucolf Mogse, Berlin 80.
18408)
Vorkauſsstohlo
nel EhAonune Aae ube Thobhihok ek Wluunsleichn
(Oew. Janke)
Louisenplatz 7 — Neben hotel zur TFraube.
Feinste Teehutter Pfd. M. 125
ſaus pasteuris. Milch, bestes Produkt
Bayr. Landbutter Pfd. M. 106
(bei 5 Pfd. M. 105)
Feinstor echl. Emmentaler Pfd. M. 1.10
(grossgelocht u. vollsaftig)
Inländ. Schweigerkäse Pfd. M. - 90
(sehr gut golocht, hochf. im Geschm.)
Edamer, d. best. d. Branche Ptd. M. -8
¾fett.
Echifer alter Gouda
Import. Holl Molkereikäse Pfd. M. -.9.
Eider Babmkäse
50
„ „
Romatour (bester Allgäuer Rahm-
Eäse)
Stück 20 u. 50 Pf.
Roqueſort, echter
Pfd. M. 2.
Fromage de Brie (feinstes Produkt
Glasdose 60 P.
50
Eoht französ. Camembert
Edelwveiss-Camembert, 50 u. 80 „
Gamenberts Molkerei Batten) 30 „
35
Echt französ. Gervais
Echte Neuſshäteler
25 „
Wiedemanns Rahmkäse (präm. mit 1
cold. Medaillen) zu 12, 20, 25 u. 30 Pk.
Kehte Clarner Kränterkäse Stck. 20„
10 u. 12
Feühstückskäse
2 „
Thüringer Stangenkäse
Bauernhandkäse
Mainzer Handkäse
Harzkäse
3 Stück 10„
Litronen
7 und 8 Pk.
(10 Stück au 70 u. 60 Pf.)
Beste frischeste Siedeier 10 Stück zu
80 und 88 Pk.
Frische Eior zu 60, 65, 70 u. 75 Prk
Pumpervickel in Scheihen Doso 50 Pk.
Bademanns Friedrichsdorter
Amieback, Janille Anieback Pak. 15 Pk.
Plorians Bachpulver, Paket 10 Pf.
„ Vanillin-Aucker
10
„ Pudding-Pulver
10 „
Vorrätig in 8 Geschmacksorten:
Himbeer, Erdbeer, Mandel, Vanille,
Schokolade, Litrone, Apfelsine und
Ananas.
Sonchong-Tee in Paketen zu
10, 20 und 30 Pf.
Veinste Götlingar Cervelat chart u.
woich
Pfd. M. 170
Thür. Gervolat
„ 1.60
Holsteiner Vervolat
„ 1.50
Cervelat m. Anoblauch
1.30
Thür. Salami, Pfd. M. 146 160
Wastkäl. Plockwurt, Pfd. M. 1.25 1.40
Rochmettwurst Pfd. M. 1.20
Thür. Röstwürstehen „ „ 1.20
Braunschw. Retivurst „ „ 1.20
Jungenpurst
„ 1.20
Braunsehm. Leherwurst ,
„ I.
Fuldaer Prosskopf
1.
Thür. Rotwurst M. -8.
30 1.
„ Awiebellebernurst Pfd. M. 1.
„ Leberwurst,
- 90
„ Sülzwurst
75
behte Fraakfurter Würsichen
Paar M. - 2
Ungar. Paprika-Jpeck
25
„
Blasenschinken 1½- Pfd. „ 140
Bollschinken tmild gesalz.) „ „ 1.30
Pür Feinschmecker empfehlen:
Jeden Freitag ab 11 Uhr frisch
Schinken in Brotteig gebacken
Büchse M. 1.80
Westläl. Pumpernickel 8t. 20 Pf. (n. Prager Manior) ½ M. - 53
Dienstag u. Preitag stets frisch. Cornedheek
Für Wiederverkäuker, Restaurants eto. bei grösserer Abnahme billigste
Preise. Auf Wunsch erfolgt Nachfrage an bestimmten Tagen und
Lisferung frei ins Haus, event. genügt Bestellung per 2 Pfennigkarte.
Westschrift
2ur Feier des 50jährigen Bestehens der Honzerte der Erossh.
Hofmusik im Hoftheater
30wie
Einzel- und Abonnementskarten
für die 4 Hammermusik-Abende des
Darmstädter Streiehauartetts
[8422
sind zu haben in dem Pianofortolager
Leopold Schutter,
Darmstadt. Wilhelminenstrasse 6.
AſEnLyoundgol bkasllkook onh
Griesheim.
Sonntag, don 25. Oktober 1903
Aussellunn von Autzgeflügel
in den Räumen des „Kaiſerſaaless, verbunden mit Verloſung. — Los nur
10 Pfg. — Eintritt frei!
Eröffnung der Ausſtellung um 1 Uhr nachmittags.
Zu recht zahlreichem Beſuch dieſer Ausſtellung laden wir alle Freunde der
(18421
Geflügelzucht hiermit höflichſt ein.
Der Vorstand.
Gasthaus zur Haulbeerallee.
Samstag und Sonntag:
A ueuzelzupwe.
H.
Lade hiermit alle Freunde und Bekannte ergebenſt ein.
Hevmam m.
183826)
Dinderbadewanne, Herrenüberzieher
L u. Anzug. Damenjackett billig zu
verkaufen. Näheres Exped. (16702fs0
uterhalt. Sofa billig zu verkaufen.
G Kiesſtr. 110. 2. Stock. C16698
Fin neues Sofa iſt wegen Platzmangel
(17960a
T billig zu verkaufen.
Mauerſtraße 10.
H Betten billig zu verkaufen. x.
G Bleichſtraße 36, part. E16731
Rummer 249.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag. den 23. Oktober 1903.
Geſte 11.
Gefünt in den Rellern
der Brauerei,
„llrekt vom Lagerkass:
GEUTGAAUION
Brauerei Louis hess.
Hell. R Rein Malz und hopfen garantiert. P Dumkol.
Saalbaustrasse. (71a
Kalfee
lst ein Vertrauensartihel
Ein Verſuch wird davon
überzeugen, daß meine
Kaffee=
ſorten, die nur ſachgemäß
aus=
geſuchte Qualitäten und naturell
geröſtet ſind, an
Wohlbekömm=
lichkeit. Aroma und
Ausgiebig=
keit ſich mit jeder Kankurrenz
meſſen können und empfehle ich:
Kaffee loſe und
Kaffee in Orginalpaketen
½ Pfd= und ¹⁄. Pfd=Packung
von Mk. 1.- bis Mr. 2.- p. Pfd.
- Itelg friſche Röſlung garauliert
- reinſchmeckend.
Aümlliche Jutulen:
Karlsbader Haſſeegenürz,
Franks Lichorie und Präparate,
Kaſſee-Essenz in Dosen und Gläser,
Andreas Hofors Feigenkaftee usn.
Réalsad
garautiert rein - leicht löslich
Hakao Smehard,
Kakao van Homten,
Rakao Stollwerek uow.
Feinſte (8410a
Rolude
E8s. U. Rochse
in jeder Preislage u. Packung
von nur renommierten Häuſern.
Veel Veel Teel
Hessmers beliebte Hischungen,
Tee=Schmidts beliebte Hischungen,
Tennos beliebte Hischungen.
Veelose,neueErnte
von Mk. 1.60 bis M. 5. - p. Pfd.
Mulks
8
in friſcheſter Ware.
Philipp Wobor
Hoflieferant
nh. Gehk. Duchech
Karlſtraße 24.
Telephon Nr. 16.
Für 100 Wag. ſucht Abnehme=
18123D LooWi, Peiden.
Aufe.prima Geſchäfts”
Mietshaus in Darmſtad.
werden gegen 2. Hypothek, 75-80pCt.
der ortsgerichtlichen Taxe,
L2-ILO00 Marl
von pünktlichem Zinszahler geſucht.
Offerten erbitte unter 5 13 an di=
[X166880k
Expedition d. Bl.
2500 M.
ſucht junger Geſchäftsmann geg. doppelt=
Sicherheit auf 4-5 Monate. Offerten
(16726
unt. J18 an die Exped.
billig zu verkf. Kl
HKaplaneig3 Ci67366s
Vrische italienische
eingetroffen, welche beſtens empfehle.
J. Eatlgeber, Cierhaudlung,
1839818)
Markt 3. —- Telehhon 370.
O00O00SO0ONAAOLaGIGtG00000
zu dem vor einiger Zeit angeſagten Gaſtſpiele im „
Kaiſerſaal=
von Fräulein Minny di Cerenotti=strauss, welches
aus geſundheitlichen Rückſichten nicht ſtattfinden konnte,
werden die gekauften Eintrittskarten zum Vorverkaufspreis
retour gebeten.
Da Fräulein di Ceronolli jetzt wieder einer ſchweren Operation
entgegenſieht, ſo iſt es unbeſtimmt, wann die Dame in dortiger
Stadt auftreten kann.
(18399
Nach Einſendung folgt poſtwendend das Geld.
Adreſſe: M. Strauss, poste vestante, Dresden.
G000O0O0aoaatanosvooeooos000
4.
Cogns”!
SogLitun aſe;
ſch-
lnune hiklssthe
4. hieh oßolen
eſen neindeenet
o0
„ Arztlich empkohlen.
Preise stehen auf den Etiketten.
4
Flasche M. 1.80, 2.50, 3.-, 3.50, 4. -, 5.
Cognae zuckerfrei Flasche ME. 3.
JorLüglich für Genesende und Luckerkranke.
Literasche M. 2.
Mosel-Cognae hill. f. 180, 225 250
M Hiederlugem
durch Plakate Eenntlich.
Man vorlange ausdrücklich
WSherer's Cognad, A
weil minderwertige Nachahmungen
des höheren flutzens wegen
vielfach angeboten werdon. (7480a
welcher viele Jahre in anderen/
Ländern gelebt hat, gibt
hauptſächlich: engliſch, franzöſiſch und
italieuiſch. Schriftliche Offerten unter
5 29 an die Expedition. (416733fe0
Aöbl. Zimmer,
eventl. mit Penſion, am liebſten bei
einzelner Dame, von ſolidem Fräulein,
tagsüber im Geſchäft, geſucht. Offerten
mit Preisang. u. J 32 an Exp. (16740
err ſucht 1-2 gut möbl. ungen.
O Zimmer.
(16718
Off. unt. J 22 an die Exped.
54 Stndenten, Abiturienten, erteilen
Wunterricht in ſämtlichen
Lehr=
fächern, außer Griechiſch. (16725fs
Off. unt. F 10 an die Exped. erb.
Kinige beſſere Herren erhalten guten
C Privat=Mittags= und Abendtiſch
zu 1.20 Mk. Näh. Exped. G1655Imdt
Güchtige Wirtglente
ſuchen nachweislich gute Wirtſchaft.
Gefl. Off. u. 17 an Epp. (16715
SEGIUOU
Hiermit erlaube ich mir, meine
lordi
in empfehlende Erinnerung zu
bringen. Ankertigung sämtlicher
Damengarderoben nach Mass bei
bester Ausführung. Nur erste
Mode-Journale liegen zur gofl.
Ansicht ofken.
Sehnelle Bedienung.
Annehmbare Preise.
Georg Bonkert
Damenschneider
72 Kühlstrasse 72
am Kapellplatz. (5028a
Samstag, den 24. Oktober:
Mll
b.
Selbſtgekelterten Federweißzen und
ſüßen Traubenmoſt, 818416
ſowie Rauſcher Aepfelwein.
Friedr. Enes, Gaſtwirt.
Allblblhllos.
Samstag abend, 24. Okt.:
gosse Helaglolppo.
Morgens Welliſch mit Fraut,
wozu freundlichſt einladet G18417
Adam Hinkeh,
nesluurſl Hohenzolerh.
Heidelbergerſtraße 46.
Samstag, 24. Okibr.:
P.
wozu freundlichſt einladet
(1838.
August Sommor,
Heinheimerſtr. 84.
Dehr, gut erhaltenes Vertiko,
E Trumean u. Tiſchchen in ſchwarz
werden billig abgegeben. Landwehr=
[18424
ſtraße 3½ 2. Stock.
D2 Stück ſchöne Lachtauben mit Käfig
S billig zu verkaufen.
(16724ks
Reſtauration-Gutenberg.Wieſenſtr. 9.
21e wObel,
eingelegt, verziert, oder mit
Meſſingbe=
ſchlägen, als Kommoden, Trumeaus,
Schreibſekretäre, Seſſel und Stühle,
ſowie alte Brandkiſten und bunte
Bilder zu kaufen geſucht.
Offerten mit Preisang. unter Fo2
befördert die Expedition. (x15773t
(Darlehne bis 100 M. zu 6'⁄o gibt ſicheren
L Leuten die Aſſekuranz= u.
Darlehns=
kaſſe zu Meldorf i. H. (16728fs0
Nollſt. Bett, pol., 1 Reberzieher für
8 Jungen von 11-12 Jahr. billig zu
verkaufen. Zu erfrag. in Exp. (16719
Seden Freitag friſch gebackene Fiſch=
V karbonaden, per Stück 30 Pf., empf.
Kocherei Borger, Hölgesſtr. 1, L. (1696la
eſſere Herren erhalten Rä- guten
B Privat=Mittags= u. Abendtiſch.
Näheres Expedition. (18305dfso
u erteilt zwei Schülern Violim-
Wel vnterricht2 Offerten mit
Preisangabe unter 28 Exp. (516735
Student, Oberrealſchul=Abiturient, er=
Wteilt Nachhilfeſtund. in Mathemat.
Gefl. Anerb. u. J21 an Exp. (16720
1Dine Engländerin (aus London)
Heo wünſcht Erwachſenen
W, engl. Konverſationsunterricht
zu geben. Näheres
Hiss E. H. Gill,
Steinſtraße 8. II.
17680a)
Hieſiae Braͤnerer
ſucht für tüchtigen Wirt
naho
Ellg6nGlll6 „a obua
zu mieten. — Offerten u. 1 27
an die Expedition.
(18420fs
Joaoooooooedoooooogneoo20oos
zMlittagstisch 90, 70,60 Pkz
Abendtisch 60 Pr.
Iim Abonnement.
Thalysia, Reform-Restaurant,8
lexanderstrasss 4 L. (19270
o0e0s
Geite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1903.
Nummer 249.
MHu-NUNUU
PEAlIUITIU
Welche Vorteile
M
bieten wir mit unſerem
GEATTTGAAIIOON
1) Wir liefern täglich friſch geröſteten Kaffee.
2) Die Rohſorten werden ſtets aufs ſorgfältigſte ausgewählt.
3) Wir röſten nur ſtreng naturell ohne jede künſtliche Glaſur.
4) Wir verkaufen, um großen Umſatz zu erzielen, mit beſcheidenem
Nutzen.
üherzeugt
Hedihe Hhraondudt hesser us die ElsEut , o
Ein Verſuch mit unſeren
BGTAAUOUAGd,on
per Pfund
Ih. A.-.
E2D I. HAOOON
dürfte jeden Feinſchmecker befriedigen.
prompter Versand nach allen Stadtteilen und ausvärts.
Landau's Kakkee-Rösterel
mit elektrischem Betrieb
(8414
Mathildenplatz I.
Darmstadl.
AAAAAPAAAAUN
Aohtung!
Achtung!
hammorjäger Schwarz
empfiehlt ſich zur Vertilgung von
Ratten, Häusen, Schwaben, Wanzen und
Ungeziefer jeder Art. Bitte Off. in der
Exped. ſchriftl. niederzulegen. (16709fs
Oreitag, den 23. d. Mts. trifft auf dem
28 Marktplatz an dem Marktbrunnen
oine große Sendung große und kleine
Schellfiſche, Kabeljau im Ausſchnitt,
Breſemuſchöne Weißſiſche ein. C16727
ittwoch, den 21. ds. Mts.,
nachmittags zwiſchen 5—6 Uhr,
p2 E wurde in der Gervinusſtraße
von einem Herrn ein kleiner
Pinſcher von ſchwarzer und rehbrauner
Farbe, auf den Namen „Lord= hörend,
entwendet. Demjenigen, welcher über
den Verbleib des Hundes. vor deſſen
Ankauf gewarnt wird, oder über den
Täter ſelbſt genügende Auskunft erteilt,
daß deſſen gerichtliche Belangung
er=
folgen kann, wird gute Belohnung
zu=
geſichert. Näheres Gervinusſtraße 47
3. Stock.
(18423
Goohoum.
Heute, Freitag, den 23. Okt.
Vorletztes Auftreten des
Geſangsphäuomen
ähenaſchinengeſtell (26-52) zu
41673³⁄₈
Ve kaufen geſucht.
Offerten unter 5 25 an die Exped.
(g. Beamter ſucht möbliert. Zimmer
29 parterre oder 1. Stock. G16739fs
Offert. m. Preisang. u. J 31 a. d. Exp
64 noch gute Herrenüberzieher und
W einige Kleider abzugeben.
416730)
Wienerſtraße 71.
Pdeſſere Herrenwäſche wird zum
2 waſchen und bügeln angenommen.
Hügelſtraße 65, Hinterhaus. (16667dks
Täglich abends 8 Uhr:
frosse Vorstellung
Warmumg.
Ich warne hiermit jedermann, meinem
Sohne Karl Lehr etwas zu leihen
noch zu borgen, da ich für nichts hafte.
B18386) Danisl lehr.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, den 23. Oktober.
35. Abonnements=Vorſtellung.
Abonnement GC9.
Der Hochtouriſt.
Schwank in 3 Akten von Kurt Kraatz und
Max Neal.
In Szene geſetzt von Herrn Regiſſeur Hacker.
Friedrich Wilhelm Mylius,
Direktor einer
Aktiengeſell=
ſchaft
Herr Conradi.
Johanna, ſeine Frau. Frau Scherbarth.
Alice.
Fräul. Koch.
Lore, ihre Töchter
Hrl. PaulaMüller.
Auguſt Mertens, Schwager
von Mylius
Herr Viebeg.
Dr. Karl Mertens, ſein
Sohn.
Herr Loehr.
v. Stuckwitz
Herr Kreidemann.
Hans Lindenburg,
Schrift=
ſteller
Herr Hacker.
Dr. Würmchen, Redakteur Herr Lehrmann.
Der alte Rainthaler, Herr Wagner.
Sepp, ſein Sohn
Herr Marlow.
Regerl, ſeine Pflegetochter Frl. Ziegler.
Hirtenbub.
Herr Kroczak.
Amanda Dumar
Frl. Denkhauſen.
Der Photograph
Herr Schulze.
Benedikt, Dienerb. Mylius Herr Gräffner.
Minna, Dienſtmädchen
bei Mylius.
Frl. Wisthaler.
Preiſe der Plätze.
Erſter Rang M. 4.00, erſter Rang
Fremden=
loge 5 M. zweiter Rang Balkon 3.50 M.
zweiter Rang M. 300, zweiter Rang
Mittel=
loge M. 300. dritter Rang Balkon M. 2.20,
dritter Rang M. 1.70, dritter Rang
Mittel=
loge M. 200, Parkettloge M. 3.70. Sperrſitz
M. 3.50, Parterre M. 220. vierter Rang
Bal=
kon 1.50 M., erſte Galerie 100 M. zweite
Galerie 50 Pfg.
Anfang 7 Uhr. - Ende ¼10 Uhr.
Kartenverkauf v. 11-1 Uhr und v. 6 Uhr an.
Aus dem Spielplan.
Sonntag. 25. Okt. 36. Ab=Vorſt. D 9.
Tannhäuſer= (Zur Gedenkfeier der erſten
Aufführung vor 50 Jahren.) Große Preiſe.
Anfang 6 Uhr. Dienstag, 27. Okt. 37. Ab=
Vorſt. B 10. „Der Dornenweg: Große
Preiſe. Anfang 7 Uhr. Mittwoch, 28. Okt.
38. Ab.=Vorſt. 10. „Lakms: Große
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Eine bekaunte Dame, welche vor einiger Zeit in
einer Schönheitskonkurrenz den erſten Preis erhielt,
äußerte ſich kürzlich im Kreiſe ihrer Freundinnen, daß
ſie ihre volle Schönheit nur der Ray-Seiſe verdanke.
Während früher ihr Teint durch Unreinheiten entſtellt
war, hätten nunmehr nach Gebrauch der Ray-Seiſe
Geſicht und Hände ein gartes roſigweißes Ausſehen
er=
halten. Die vorzügliche Wirkung der Ray-Sciſe, welche
bekanntlich nach deutſchem Reichspatent aus Hühnerei
hergeſtellt wird, iſt dem Einfluß der Eiſubſtanz
zugu=
ſchreiben, welche ſchon von den Römerinnen des
Alter=
tums als unentbehrliches Mittel zur Verſchönerung der
Haut bei der täglichen Toilette angewendet wurde. (8360II
ſer heuligen Stadtauflage unſeres Blattes liegt ein
D Proſpekt der Papier= und Kunſthandlung Heinrich
Lautz, Ecke Rhein= und Grafenſtraße, betreffend deren
Ausverkauf anläßlich ihres Umzugs in das Haus des
Herrn G. L. Kriegk, Ecke Rhein= und Grafenſtraße,
u8407
bei.
Die irrige Meinung. daß ein tüchtiger Schnupfen
geſund ſei und den Ausbruch anderer Krankheiten
ver=
hüte, iſt zu verwerfen. Der Schnupfen iſt eine Krankheit
wie jedes andere körperliche Leiden und muß ſofort
energiſch bekämpft werden. Ein vernachläſſigter Schnupfen
hat oft die ſchwerſten Komplikationen im Gefolge,
namentlich bei Kindern und Perſonen mit garter
Kon=
ſtitution. Deshalb muß jeder Schnupfen vom erſten
Tage an ſorgfältig behandelt werden. Als Mittel iſt
„Formanl anzuwenden, der Schnupfenäther, der
ärztlicher=
ſeits mehrfach als geradezu ideales
Schnupfen=
mittel bezeichnet wurde. Forman iſt ein
Kondenſations=
produkt aus Formaldehyd und Menthol. Seine
An=
wendung iſt eine ſehr einfache. Bei leichtem Schnupfen
genügt die Formanwatte, die in kleinen, wohlfeilen Doſen
verkauft wird, bei ſtarkem Schnupfen wird der
Forman=
äther lin Paſtillenform) mittels eines kleinen
Niech=
gläschens inhaliert. Das Eigenartige ſeiner
Wirkungs=
weiſe iſt, daß das Mittel faſt momentan eine Erleichterung
im Kopfe und in den Naſengängen verſchafft. (o18412,13
Die Demiſſion des italieuiſchen
Kabinetts.
Die „Agenzia Stefani' veröffentlicht folgende
Note vom 21. Oktober: Im heutigen Miniſterrate
teilte Zanardelli dem Miniſterkollegium mit, daß
er gemäß ſeiner ſchon früher kundgegebenen Entſchließung
den König in einem Briefe gebeten habe, ihn von dem
Amt eines Miniſterpräſidenten zu entheben. Er habe
dem König geſchrieben, daß er ſeit einiger Zeit die
Ueberzeugung gewonnen habe, wegen ſeines
geſund=
heitlichen Zuſtandes ſein hohes Amt nicht mit der
intenſiven Arbeitskraft verwalten zu können, die er
früher aufgewendet habe und die er als Pflicht und
Notwendigkeit betrachte. Er ſei deshalb durch die
unabweislichen Forderungen ſeines körperlichen
Zu=
ſtandes, der ſich wührend der verfloſſenen Zeit
rela=
tiver Ruhe nicht gebeſſert habe, gezwungen, den König
zu bitten, ſeine Demiſſion anzunehmen. Er habe
da=
nit einige Wochen gewartet, weil er es mcht für
vaſſend gehalten habe, vor Beendigung der Reiſe des
Königs und der Königin nach Paris eine Kriſe her=
vorzurufen. Die anderen Miniſter bedauerten
ſehr den Grund, welcher den Miniſterpräſidenten zu
ſeinem Entſchluſſe beſtimmt habe, und beſchloſſen
ein=
ſtimmig, ebenfalls die Demiſſion
einzu=
reichen.
Die „Tribunas wendet ſich in heftiger Weiſe
gegen die Gegner Zanardellis, die verſuchten, ihn
für die Aufſchiebung des Beſuches des Zaren
ver=
antwortlich zu machen. Das Blatt betont, daß nicht
dieſer Vorfall, ſondern nur Geſundheitsrückſichten
Zanardelli zum Rücktritt beſtimmten.
Ueber die ruſſiſch=japauiſche Frage
herrſcht fortwährend große Unklarheit. Nach einer
Meldung des „Daily Telegraph; aus Tokio wäre
die Lage zunächſt unverändert. Zwiſchen dem
japa=
niſchen Miniſter des Auswärtigen und dem ruſſiſchen
Geſandten habe keine weitere Beſprechung
ſtattge=
funden; man glaube, der ruſſiſche Geſandte erwarte
Weiſungen aus Petersburg, und es wären wohl
noch zwei bis drei Beſprechungen abzuwarten, ehe
die Frage, ob Frieden oder Krieg, entſchieden ſei.
Zwiſchen den japaniſchen und den ruſſiſchen
Vor=
ſchlägen liege ein breiter Raum. Bedeutſam im
gleichen Sinne, wie die Ernennung eines zweiten
Chefs des japaniſchen Generalſtabes ſei auch die
Er=
nennung eines neuen Admirals für das japaniſche
Hauptgeſchwader. Die Rüſtungen ſeien in rührigem
Fortgang, die Stimmung werde täglich ernſter.
Dem Reuterſchen Bureau wird aus Tokio
ge=
meldet: Die Tätigkeit der ruſſiſchen Militärs
an der Grenze von Korea dauert unvermindert fort.
Die führenden japaniſchen Blätter ſtellen die Lage
allgemein, als düſter hin und neigen zu dem
Glauben, daß Rußland, nicht beabſichtige, ſeine
wiederholt gegebenen Verſprechungen zu erfüllen. In
dieſem Falle ſei es jedoch die Pflicht Japans, ſeiner
eigenen Exiſtenz wegen entſcheidende Schritte zu
unternehmen. Der dem Kanonenboot „Tſchokai=
ge=
gebene Befehl, in Niutſchwang zu überwintern, iſt
widerrufen worden.
Die japaniſche Geſandtſchaft in Rom dementiert
die Meldung von der Zurückberufung der japauiſchen
Offiziere von der Akademie in Turin und erklärt
ferner, die zwiſchen Rußland und Japan vorhandenen
Differenzen würden auf diplomatiſchem
Wege geſchlichtet werden.
Deutſches Reich.
In Bezug auf den Finanzabſchluß des
laufen=
den Jahres und die Rückwirkung der Reichsfinanzen
auf die Etats der Einzelſtaaten ſchreiben die
offiziöſen „B. P. N..: Im finanziellen Verhältnis
des Reiches und der Einzelſtaaten können ſich nur
Verſchlechterungen für die letzteren gegenüber dem
Etat herausſtellen, etwaige Verbeſſerungen im
Finanz=
abſchluß des Reiches würden ihnen nicht zu gute
kommen. Von irgend einer Verbeſſerung des
finan=
ziellen Verhältniſſes der Einzelſtaaten zum Reiche
kann für 1903 ſchwerlich eine Rede ſein, es müßte
denn ſchon, was doch kaum als möglich anzunehmen
iſt, der Ueberſchuß der Ueberweiſungsſteuern über
den Etat die Differenz von 72 und 8.4 Millionen
Mark, alſo die Summe von 63,6 Millionen Mark,
überſteigen. Wohl aber würden, wenn die
Ueber=
weiſungsſteuern unter dem Etatsanſchlage bleiben
würden, die Einzelſtaaten gezwungen werden, die
Matrikularumlagen zu erhöhen. Nach dem Etat für
1903 überſteigen die letzteren die
Ueberweiſungs=
ſteuern bereits um 24 Millionen Mark. Die
Zah=
lung dieſer Summe an das Reich würde alſo der
beſtmögliche Abſchluß des Etatsjahres 1903 für die
Einzelſtaaten darſtellen.
- Die Reichstagserſatzwahl im 15.
ſächſiſchen Wahlkreiſe (für Göhre) findet am 17.
No=
vember ſtatt.
— Der Ruf nach der Reichspoſt ertönt jetzt
ſelbſt aus den Reihen der bayeriſchen
Poſt=
beamten, wie aus Müuchen geſchrieben wird. In
einer am letzten Sam=tag dort abgehaltenen
Ver=
ſammlung des Standesintereſſenkomitees der mittleren
Poſtbeamten wurde — in Anbetracht der völligen
Ausſichtsloſigkeit einer wirklich notwendigen
Gehalts=
aufbeſſerung unter dem jetzigen Regime - der Wunſch
ausgeſprochen, endlich in den Reich=dienſt
über=
nommen zu werden. Die Aeußerung fand nahezu
allgemeinen Beifall; einige wenige Redner, die ſich
dagegen ausſprachen, wurden ganz energiſch
nieder=
geſtimmt. Die hier in Betracht kommenden
Ver=
kehrsbeamten wollen ſogar eine Bittſchrift an den
Landtag richten. Da werden ſie ſchön ankommenl
Ausland.
Der italieniſche Botſchafter Morra, der ſich
gegenwärtig in Viareggio aufhält, erklärte einem
Redakteur des „Giornale d’Italia- er ſei durch Paris
gereiſt, ohne weder den König noch den Miniſter
Morin geſehen zu haben. Als er am 13. Oktober aus
Petersburg abgereiſt ſei, ſagte Graf Lamsdorff ihm:
„Auf Wiederſehen in Roml Morra bemerkte weiter,
nicht in Petersburg, ſondern in Rom ereignete ſich
der beklagenswerte Zwiſchenfall, der die
Verſchie=
bung der Zarenreiſe nach Nom verurſachte. Er
glaube, die Mißdeutung der Verſchiebung, die nicht
durch die ſozialiſtiſche Agitation verſchuldet ſei, werde
leicht beſeitigt werden. Der Kaiſer werde demnächſt
den Beſuch des Königs erwidern. Das „Giornale
dItalia- teilt mit, daß der Botſchafter Nelidow in
allernächſter Zeit einen Urlaub antrete.
R249.
In der Budgetſitzung des däniſchen
Folke=
things führte Konſeilpräſident Deuntzer aus, alle
Behauptungen, daß die Regierung einſeitige
Agrar=
politik treibe, ſeien unwahr. Die neuen Steuergeſetze
hätten nur ein Unrecht früherer Zeiten beſeitigt.
Falls die Sozialdemokraten die Beſtrebungen der
Regierung. die Kommunalrechtsbeſtimmungen im
demokratiſchen Sinneumzuändern, unterſtützen wollten,
ſei es notwendig. daß ſie die böswilligen Angriffe
gegen die Regierung einſtellten. Die Regierung habe
jeden Widerſtand gegen die wichtigen Reformen zu
bekämpfen. Die Partei der Rechten könne nur
da=
durch ihre politiſche Stellung behaupten, daß ſie die
verfaſſungsmäßige Bedeutung des allgemeinen
Wahl=
rechts anerkenne. In der Landesverteidigungsfrage
wolle die Regierung ein Programm, das weder als
Militarismus, noch als Verteidigungsnihilismus
be=
zeichnet werden könne.
- Bei der Wiedereröffnung der ſpauiſchen
Kammer erklärte Miniſterpräſident Villaverde, die
Regierung werde ſich hauptſächlich mit der
Re=
organiſation der Finanzen und Herſtellung des
Gleichgewichts im Budget beſchäftigen, ſie werde ſich
leiten laſſen von den Prinzipien der konſervativen
Partei.
Die Nachricht, daß die engliſche Botſchaft
der Pforte eine Note überreicht habe, in der die
Ausführung des Berliner Vertrages, ſoweit er ſich
auf Mazedouien bezieht, verlangt wird, ſowie die
Meldung, daß das Verlangen ſeitens der italieniſchen
Regierung unterſtützt worden ſei, iſt falſch. Keine
Botſchaft ſtörte das Vorgehen Oeſterreich=Ungarns
und Rußlands bisher, ſondern es wurde von allen
übereinſtimmend unterſtützt. Seit einigen Tagen
erhielten weder die Botſchaften noch die Pforte
Nachrichten über große Bandenkämpfe.
Brüſſel, 19. Okt. Die Zurückdrängungder
Sozialiſten bei den Gemeindewahlen in
den walloniſchen Provinzen iſt dadurch bedeutſam, daß
es ſich um die erſten Gemeinden handelt, in denen
ſozialiſtiſche Verwaltung geherrſcht hat. Man machte die
Erfahrung, daß ſie von den haushohen Verſprechungen,
mit denen ſie bei den Wahlen das Volk gelockt hatten,
nur ſehr wenig verwirklichten. Ja, es hat Fälle
außer=
ordentlichen Mißregiments gegeben. Selbſt die ſo
tief=
gehende Antipathie von Liberalen und Klerikalen gegen
einander wurde an einzelnen Orten überwunden durch
die Erkenntnis, daß Fortdauer des ſozialdemokratiſchen
Negimes die Gemeinden ruinieren würde. Necht
zu=
frieden ſind die Liberalen vor allem, weil ſie Antwerpen
gegen die Klerikalen gehalten haben. Aber das klerikale
Uebergewicht bleibt beſtehen.
Königin Natalie von Serbien iſt zur
Erbin des Nachlaſſes König Alexanders erklärt worden.
Die geſamte Schuldenlaſt beträgt 2100000 Fr. Davon
kommen 1200 000 Fr. auf die Barforderung der ruſſiſchen
Wolga= und Kamabank. Es verlautet, die ruſſiſche
Bank werde auf deren Realiſierung verzichten. Die
öffentliche Verſteigerung des Nachlaſſes dürfte Anfang
November ſtattfinden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Kanzleidiener bei dem Staatsminiſterium, Hausverwalter
Konrad Weitzel zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen
unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte
in den Ruheſtand verſetzt und demſelben das Silberne
Kreus des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
— Die Allerhöchſten und Höchſten Herrſchaften
waren am Mittwoch zur Frühſtückstafel im Alten Palais.
Am Nachmittag wurden die neuen Ausgrabungen von
Hofrat Kofler im Park öſtlich von Bayerseich in
Augen=
ſchein genommen. (Darmſt. 3t9.)
- Ihre Majeſtät die Kaiſerin von Rußland beehrte
am Mittwoch die Firma Willy Schwab, Ecke
Ludwigs=
platz und Schulſtraße, mit Einkäufen für die Kaiſerlichen
Prinzeſſinnen. Ferner das Blumengeſchäft K. Remlinger,
Wilhelminenſtraße 6.
Ernannt wurden der Kreisrat des Kreiſes
Lauter=
bach Dr. Eduard Wallau zum Kreisrat des Kreiſes
Bensheim, der Kreisamtmann bei dem Kreisamt
Bens=
heim Kurt Eckſtein zum Kreisrat des Kreiſes Lauterbach.
Militärdienſtuachrichten. v. Klipſtein, Oberlt.
im 1. Großh. Heſſ. Feldart.=Regt. Nr. 25. zum Adjut.
der 17. Feldart.=Brig. ernannt. - Branſcheid, Fähnr.
im 3. Großh. Heſſ. Inf.=Rgt. Nr. 117. zum Lt.
mit Patent vom 19. Okt. 1902 befördert. - Reith,
charakteriſ. Fähnr. im 5. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 168,
v. Zangen, Lambert, Unteroff. im 3. Großh. Heſ.
Inf.=Rgt. Nr. 117, Wolff, Unteroff. im 5. Großh. Heſſ.
Inf=Regt. Nr. 168, Werneburg, Unteroff. im 1.
Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23. zu Leutnants mit
Patent vom 19. Oktober 1902 befördert. - Befördert zu
Lts. der Reſerve wurden die Vizefeldwebel: Born
(Marburg), des 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 117
Glenz (Worms) des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts.
Nr. 115, Bechtold ( Darmſtadt), des 2. Großh. Heſſ
Inf=Regts. Nr. 116, Klump (Worms) des 4. Großh.
Heſſ. Inf=Regts. Nr. 118. Kröll (Worms) des 5.
Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 168; die Vizewachtm.:
Kranzbühler (Worms) des 2. Großh. Heſſ. Feld=
Art.=Regt. Nr. 61, Menger (Worms) des Großh. Heſſ.
Train=Bats. Nr. 18. - Dr. Freſenius (Worms)
Oberarzt der Reſerve, zum Stabsarzt, befördert.
Dr. Degen ( Darmſtadth, Unterarzt der Reſerve, zum
Aſſiſt.=Arzt befördert. — Möslein, Studierender der
Kaiſer Wilhelms=Akademie für, das, militärärztlich=
Bildungsweſen, zum Unterarzt des Friedensſtandes er
nannt und beim 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118 an
geſtellt.
Im Laufe des II. und 1I1. Quartals 1903 ſind
von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog nachſtehende
Schenkungen genehmigt worden: Schenkung des Hof=
Malers, Profeſſor Auguſt Noack zu Darmſtadt, ſowi=
Freitag, den 23. Oktober.
1903.
mehrerer Freunde und Verehrer ſeiner Kunſt an die
evangeliſche Kirche (Paulusgemeinde) zu Veſſungen, im
Betrage von 8-10000 M. Schenkung der Bank für
Handel und Induſtrie zu Darmſtadt an die Techniſche
Hochſchule daſelbſt, im Betrage von 20 000 M. Schenkung
der Herz Vodenheimer Eheleute zu Darmſtadt an die
israelitiſche Religionsgeſellſchaft daſelbſt, im Betrage von
20000 M. Schenkung des Stadtverordneten Otto
Wolfs=
kehl und ſeiner Ehefrau, geb. Schuls, zu Darmſtadt an
das heſſiſche Lehrerinnenheim daſelbſt, im Betrage von
10000 M.
- Bei der geſtern vorgenommenen Landtags=
Erſatz=
wahl für die Stadt Darmſtadt, die unter dem Vorſitz
des Wahlkommiſſärs, Provinzialdirektor Frhr. v. Grancy,
im Sitzungsſaale des Rathauſes ſtattfand, waren von
115 Wahlmännern 102 erſchienen. Gewählt wurden
Land=
gerichtsdirektor Dr. Buff mit 101, Architekt Müller
mit 100 Stimmen. 1 Zettel war weiß, ein anderer lautete
auf Fabrikant Wilhelm Langenbach.
Der der ſogialdemokratiſchen Partei angehörige
Landtagsabgeordnete für Mainz, Redakteur Haas, iſt
geſtorben.
Dem Witwen= und Waiſenfonds der
Groß=
herzoglichen Hofmuſik iſt zu ſeinem Jubiläum von einer
hieſigen im muſikaliſchen Leben ſtehenden Verſönlichkeit
ein nennenswerter Betrag mit folgendem Vegleitſchreiben
zugeſandt worden:
„Mit Freude und Dank erinnere ich mich der vielen
weihevollen Stunden, die mich die wackere Künſtlerſchar
des Hoforcheſters in Theater und Konzertſaal erleben
ließ. Wenn ich darum unter den vielen, die demnächſt
am „goldenens Jubeltage ihre Glückwünſche darbringen,
ſelbſtverſtändlich nicht fehlen darf, und ſie heute ſchon
aus=
ſpreche, ſo iſt es noch ein anderes. womit ich den
Herren des Orcheſters meine Geſinnungen für ſie, meine
Liebe und Verehrung. meine Anerkennung und meinen
Herzensdank zum Ausdruck bringen möchte. Geſtatten
Sie darum, daß ich heute noch beſonders derer gedenke,
die dem deutſchen Mann am nächſten ſtehen, der Gattinnen
und Kinder, für die zu ſorgen ſeine vornehmlichſte und
ſchönſte. leider aber nur zu oft auch ſeine ſchwerſte
Pflicht, oder ſage ich richtiger, ſeine ihm erſchwerteſte
Pflicht iſt und wird. Darum erlaube ich mir, dieſen
kleinen Geldbetrag für Ihren Witwen= und Waiſenfonds
beizufügen. Sollte damit auch nur eine Träne getrocknet
oder eine bange Sorge verſcheucht werden können, ich
würde mich unendlich glücklich ſchätzen.
Möge dieſes lobenswerte Beiſpiel edler
Opferfreudig=
keit zur Nachahmung anſpornen!
- Anläßlich des nächſten Montag ſtattfindenden
Jubiläums=Konzertes zum Beſten des „Witwen= und
Waiſenfonds der Groſh. Hofmuſik” wird die
Be=
ſetzung der Streichinſtrumente eine wertvolle
Ver=
ſtärkung erfahren, die um ſo mehr einer Erwähnung
wert erſcheint, als es ſich hierbei um einen Akt kollegialer
Selbſtloſigkeit ſeitens vorzüglicher Kräfte von hier, vom
Frankfurter Opernhaus und dem Mainzer Stadt=Orheſter
handelt, die, auf jede Entſchädig ung für ihre Mitwirkung
verzichtend, nur dem Bedürſnis Genüge tun wollen, ihre
Kräfte in den Dienſt einer großen, edlen Aufgabe zu
ſtellen. Wie durch Inſerate ſchon bekannt gegeben, findet
zu dem Feſtkonzert die Hauptprobe ſchon am Sonntag,
25. d. M. vormittags ¼11 Uhr, im Hoftheater ſtatt.
Die Probe wird, da vorausſichtlich der Andrang zum
Kon=
zert ſehr ſtark ſein wird und mancher auf den Genuß
desſelben verzichten müßte, genau in derſelben Weiſe wie
das Konzert, bei möglichſter Vermeidung von
Unter=
brechungen von ſtatten gehen. Sämtliche Plätze, mit
Ausnahme des 2. Ranges, ſind für die Hauptprobe
zu=
gänglich. Die Eintrittspreiſe zu derſelben ſind aus der
in heutiger Nummer ſtehenden Annonce erſichtlich.
M.V VVerſpätet eingegangen). Der Heſſiſche
Landes=
verein gegen den Mißbrauch geiſtiger Geträuke hatte
auf Montag, den 19. Oktober, zur Jahresverſammlung
nach Frankfurt a. M. eingeladen. Der ſtellvertretende
Vorſitzende, Mediginalrat Dr. Weckerling=Friedberg,
leitete die Verhandlungen. Oberkonſiſtorialbuchhalter
Nothermel=Darmſtadt erſtattete zunächſt Bericht
über die Arbeit des vergangenen Jahres, in erſter Linie
über die neue heſſiſche Trinkerheilanſtalt Burgbergerhof
bei Gelnhauſen. Die Anſtaltsarbeit nimmt erfreulichen
Fortgang, gegenwärtig ſind 7 Inſaſſen daſelbſt. — Die
Hauskollekte für das Trinkeraſyl hat über 8000 Mk.
er=
geben, vielleicht ſteuern die Gemeinden, die bis jett noch
nichts dazi geleiſtet haben, nachträglich etwas bei. Der
Vorſitzende der Anſtalt, Dr. med. Sopp=Frankfurt a. M.,
Hochſtraße 27, der zu jeder Auskunft bereit iſt, hatte an
den Vorſtand des Heſſiſchen Landesvereins ein herzliches
Dankſchreiben für den Ertrag der Hauskollekte im
Groß=
herzogtum Heſſen gerichtet, das auf der Verſammlung
zur Verleſung kam. Mit großem Intereſſe wurden ferner
die Ausführungen des Verſammlungsleiters, Medizinalrat
Dr. Weckerling, über die Gründung des Friedberger
Bienenkorbes” entgegengenommen. Die Friedberger
Ort=gruppe des Heſſiſchen Landesvereins hat es gewagt,
unter dieſem Namen ein alkoholfreies Gaſthaus
in der Schulſtraße, in der Nähe des neuen Technikums,
3u eröffnen. Nachdem im Friedberger Freundeskreis an
1500 Mk. einmalige Beiträge und ein Garantiefonds von
weiteren 1500 Mk. aufgebracht und in der Perſon eines
tüchtigen Oberkellners, der Mitglied des Blaukreuzvereins
iſt, der geeignete Betriebsleiter gefunden worden war,
konnte der ſchon längſt gehegte Plan verwirklicht werden.
Die Vorbedingungen ſind inſofern durchaus günſtig, als
der „Vienenkorbe mit ſeinem billigen und guten
Mittags=
tiſch zu 60 und 80 Pfg., ohne Verabfolgung von Bier
oder Wein und ohne Trinkgelder, unter den etwa 500
Beſuchern des Technikums und der ſonſtigen Lehranſtalten
ſeine Gäſte zu finden hofft. Ein größerer und zwei
kleinere Reſtaurationsräume ſtehen zur Verfügung, ſogar
auch ein neues Villard. Die Freunde der Mäßigkeit
werden dem Friedberger „Vienenkorb= gute Geſchäfte
wünſchen und gelegentlich gern einen Beſuch abſtatten:
das wäre eine Anerkennung des Eifers der Friedberger
Ortsgruppe.
Des weiteren kamen Organiſationsfragen
zur Sprache. Ein geſchäftsführender Ausſchuß wurde
gewählt, auf Grund der von der Verſammlung
geneh=
migten neuen Sahungen, beſtehend aus den Herren Geh.
Overmediginalrat Dr. Neidhart=Darmſtadt, Vorſitzender,
Medizinalrat Dr. Weckerling=Friedberg, Stellvertreter,
Oberkonſiſtorialbuchhalter Rothermel=Darmſtadt, erſter
Schriftführer und Rechner, Pfarrer Waldeck=Beerfelden,
zweiter Schriftführer. Der neue Geſchäftsführer des
Deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke,
Pfarrer Gonſer, bekannt durch ſeine Vekämpfung des
Alkohol=Mißbrauches in Württemberg. wird Ende
Ja=
nuar 1904 nach Darmſtadt kommen und dann ander=
weitig zur Verfügung ſtehen, auch von anderer
Seite=
beſonders von Aerzten, ſind Vortrage zugeſagt worden.
Ferner wurde beſchloſſen, durch Anſchreiben die ärztlichen
Kreisvereine und den Landeslehrerverein um Mitarbeit
zu bitten. Zu der vom 20.- 22. Oktober in Berlin
tagenden Jahresverſammlung des Deutſchen Vereins
gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke wurde ein
Vor=
ſtandsmitglied abgeordnet. Wenn möglich, ſoll die
all=
gemeine deutſche Jahresverſammlung für 1905 nach
Darmſtadt eingeladen werden.
2 Am nächſten Sonntag veranſtaltet der Katholikeu=
Verein einen Familienabend. (S. Anzeige).
2 Der Mänuerchor „Liedertafelu hält ſein
dies=
jähriges Herbſtkonzert Montag, den 1. November,
abends 8½ Uhr, im großen Saale des Hotels „Zur
Traube; ab. Das Programm wird viel Intereſſantes
und Neues bieten. Der Chor wird einen Cyklus
inter=
nationaler Volkslieder, bearbeitet von Bruno Hilpert,
ſowie den im vorigen Jahr mit ſo großem Beifall
auf=
genommenen pompöſen Chor mit Klavierbegleitung:
Des Liedes Heimatl von J. Pache zum Vortrag bringen.
Als Soliſtin des Abends wird Hofopernſängerin Frl.
Katharina Bögel, welche auf der Bühne ſich ſo raſch die
Gunſt des Publikums errang, auftreten. Herr Hofmuſiker
Andrs wird durch einige ſehr anſprechende Celloſoli
er=
freuen. Die Klavierbegleitung verſchiedener Solonummern
hat Herr Hofmuſiker Delp, die Begleitung zweier
Volks=
lieder der Mandolinenklub Darmſtadt (Dirigent Herr
Kammermuſiker Dern) freundlichſt übernommen. Dem
ausgewählten Programm entſprechend dürfte ein
zahl=
reicher Beſuch dieſer Veranſtaltung dem ſtrebſamen Verein
zu wünſchen ſein.
2 Auf den morgen abend in der Turnhalle am
Woogsplatz ſtattfindenden ſechſten
Volksunterhaltungs=
abend der „Deutſchen Geſellſchaftfürethiſche
Kulturs wollen wir nicht unterlaſſen, nochmals
auf=
merkſam zu machen. Nach dem gediegenen Inhalt des
äußerſt reichhaltigen Programms zu ſchließen, verſpricht
der Abend ſehr genußreich zu werden.
5 Die Freiwillige Feuerwehr Darmſtadt wird am
Sonntag, den 25. Okt., nachm. 3 Uhr eine Löſch= und
Rettungsübung abhalten. Die Uebung ſoll am
weſtlichen Flügel des Gr. Kanzleigebäudes,
Wilhelminen=
ſtraße 2 ſtattfinden.
2 Im Kaiſerpanorama (Wilhelminenſtr. 29) bleibt
die hochintereſſante und höchſt abwechslungsreiche Reiſe
durch Japan nur noch einſchließlich morgen, Samstag,
ausgeſtellt.
Babenhauſen, 20. Okt. Vom Tode des
Er=
trinkens gerettet wurde geſtern ein 4 Jahre altes
Kind, welches in die Gerſprenz gefallen war, durch
Herrn Schlachthausverwalter Bender von hier. Herr
B. durch ſein Söhnchen aufmerkſam gemacht, ſprang dem
Kinde nach und brachte es in Sicherheit.
- Worms, 20. Okt. Durch Beſchluß des Großh.
Landgerichts. 1. Strafkammer zu Mainz. wurden:
1. Direktor Dr. Adalbert Cifka, 2. Cäſar Feliæ Traczewski,
3. Ehefrau Peter Anton Kamp geb. Holzhäuſer, alle zu
Worms, 4. die Schauſpielerin Camilla Brödel zu Mainz.
wegen der ihnen zur Laſt gelegten Straftat mangels
genügenden Beweiſes außer Verfolgung geſetzt,
und die durch das Verfahren inſoweit entſtandenen
Koſten der Staatskaſſe belaſtet. Die beiden
wenigſt=
beſchuldigten Traczewski und Ehefrau Kamp waren
bereits vor einiger Zeit gegen Kaution aus der
Unter=
ſuchungshaft entlaſſen, die gegen dieſe, ſowie die Brödel
. 3t. erlaſſenen Haftbefehle ſind nunmehr ſämtlich
auf=
gehoben, dagegen der Haftbefehl gegen Cifka wegen
gefährlicher Bedrohung aufrecht erhalten. Letztgenannter
wird ſich alſo demnächſt vor Gericht zu verantworten
haben. Bekanntlich hat derſelbe ſ. 3t. gegen den
Kriminal=
ſchutzmann Ruppel, als dieſer ſeine Verhaftung
vor=
nehmen ſollte, Revolverſchüſſe abgefeuert, ohne jedoch
zu treffen.
= Oſthofen, 21. Okt. Die Bergkirche hierſelbſt iſt
reſtauriert worden. Bei dem intereſſanten Bau ſtammt
der älteſte Teil aus der romaniſchen Zeit. Der Zeit des
Uebergangsſtiles von der romaniſchen zur gotiſchen
Bau=
weiſe iſt die ſüdliche Kapelle zuzuſchreiben, deren
Er=
bauungszeit in die Mitte des 13. Jahrhunderts fällt.
Zur gotiſchen Zeit gehören zwei gewölbte Joche des
Chores, in die Zeit der Spätgotik, gegen 1505, der
ehe=
malige Raum der Sakriſtei und aus der Mitte des
18. Jahrhunderts (745) ſtammt das Schiff der Kirche.
Bei der Beſeitigung der Tünche in der Kirche wurden
prächtige Wandgemälde entdeckt, die, ſo gut es ging,
bloßgelegt und reſtauriert worden ſind.
- Friedberg, A. Okt. Die heſſiſche
Miſſions=
konferens tagte heute vormittag in der hieſigen
Burg=
kirche. Um 10½ Uhr eröffnete Pfarrer Nies aus Melbach
die Verhandlungen durch eine Anſprache. Danach hielt
Profeſſor Dr. Lepſius aus Berlin einen Vortrag
über: „Weltmiſſion und Weltkultur= — Ein noch etwas
neues Gebiet behandelte im zweiten Vortrag Lehrer
Albert Spamer aus Braunshardt in dem Thema: „Die
Miſſion in der Volksſchuler Die Verſammlung war ſehr
gut beſucht, es nahmen zahlreiche Geiſtliche aus dem
ge=
ſamten Heſſenlande, Lehrer und Zöglinge derL.
Seminar=
klaſſe vom Lehrerſeminar teil. Erſt gegen 2½ Uhr nahmen
die Verhandlungen nach einem Schlußgebet des Dekan
Meyer=Friedberg ihr Ende. - Heute Abend 7½ Uhr fand
im Saalbau eine allgemeine
Miſſionsverſamm=
lung ſtatt, an der ſich die Bewohner Friedbergs und der
Umgegend zahlreich beteiligten. Nach dem Geſang des
Miſſionsliedes ergriff der Führer der deutſchen
Orient=
miſſion Profeſſor Dr. Lepſius das Wort. Er ſchilderte die
Leiden der armeniſchen Chriſten der letzten Jahrzehnte und
beſonders das ſchreckliche Blutbad, das die Muhammedaner
1895 in der öſtlich am Euphrat gelegenen Stadt Urfo
unter den Chriſten anrichteten. An dieſe Ausführungen
ſchloß ſich ein Iyklus von Lichtbildern aus der engliſchen
Miſſion in Vorderindien: „Nacht und Morgen in Indien!
mit begleitenden Worten und gemeinſamen Geſängen.
Hiernach ſprach Profeſſor Ruhland über die Miſſion
und ihre Erfolge am Ganges im Norden Indiens. Der
evangeliſche gemiſchte Kirchengeſangverein erfreute die
Anweſenden durch ſeine ſchönen Geſangsvorträge. Eine
Tellerſammlung wurde zum Beſten der Heidenmiſſion
veranſtaltet. So nahm der Miſſionsabend einen recht
ſchönen Verlauf.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauvtſtadt, 2. Okt. Das
Staats=
miniſterinm hat, wie die „Voſſ. 3tg. berichtet, die
neue Anleihe der Stadt Berlin in Höhe von
228 Millionen Mark nach dem Antrage des Magiſtrats
mit wenigen unerheblichen Abänderungen des Planes
Geiſe 14.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1903.
Rummer 249.
penehmigt. Die Anleihe ſoll für folgende Zwecke
ver=
wandt werden: für Neu= und Erweiterungsbauten der
ſtädtiſchen Gaswerke rund 52 Millionen; für die
Fort=
ſetzung der Erweiterungsbauten der ſtädtiſchen
Waſſer=
werke rund 12½ Millionen; für die Fortführung der
Kanaliſierung rund 30½ Millionen; für die Erweiterung
des Zentral=Viehmarktes und des Schlachthofes rund
4 Millionen; für die Fortſetzung des Baues von
Markt=
hallen rund 15 Millionen; für die Rückzahlung des von
der jetzigen ſtädtiſchen Sparkaſſe hergegebenen Darlehns
zum Ankauf von 5835000 Mk. Nominalwert Aktien der
Aktiengeſellſchaft Berliner Elektriſche Straßenbahnen
Siemens & Halske rund 9½ Millionen; zur Erhöhung
des Betriebsfonds für die Hauptkaſſe der ſtädtiſchen
Werke 5 Millionen u. ſ. w. Die neue Anleihe ſoll in
zwei Serien gerlegt und nach Bedarf ausgegeben werden.
Die erſte Serie ſoll in Höhe von 128 Millionen
aus=
gegeben und vom 1. April 1908 ab getilgt werden. Der
Zinsfuß iſt auf 3½ vom Hundert feſtgeſtellt. — Nachdem
ſchon ſeit mehreren Jauren Feſteſſen veranſtaltet werden
zu Gunſten der Armen, denen die Ueberſchüſſe zugute
kommen, ſollen jetzt zu gleichem Zweck in Verlin auch
Fünfuhr=Tees eingerichtel werden. Die„Nat.=3tg."
ſchreibt darüber: Nach Pariſer und Wiener Muſter
ſollen auch in Berlin „five o olocksl veranſtaltet werden.
Eine Peinzeſſin, eine erſte Bühnenkünſtlerin, eine ſchöne
Schriftſtellersgattin und die Gemahlin eines Bankiers
ſind die Anregerinnen und Begründerinnen dieſes Planes.
der in allernächſter Zeit zur Ausführung gelangt. Der
erſte „five oelok; ſoll im „Koiſerhofr ſein; abwechſelnd
werden die Veranſtaltungen dann in den verſchiedenen
erſten Berliner Hotels ſtattfinden. Es iſt ſicher, daß
dieſe Fünfuhr=Tees einen neuen hübſchen Zug in unſer
geſelliges Leben bringen werden. Sie ſind um ſo
freudiger zu begrüßen, als in ihrem Hintergrunde die
Wohltätigkeit ſteht.”
⁄ Miltenberg a. M. 20. Okt. Die projektierte
Bahn=
linie Miltenberg=Stadtprozelten, mit deren Bau
im nächſten Frühjahre begonnen werden ſoll, dürfte wohl,
was den Brückenbau angeht. zu den intereſſanteſten und
freilich auch koſtſpieligſten Bahnſtrecken dieſer Art gehören.
Auf einer Geſamtſtrecke von nur 28 Kilometer wird die
Bahn nicht weniger als 5 Brücken paſſieren, ſo zwei bei
Miltenberg und je eine bei Bürgſtadt, Freudenberg und
Wertheim. Welche nette Summe dieſer Bahnbau koſten
wird, mag man aus der Tatſache ſehen, daß für den
Brückenbau in Bürgſtadt allein 295000 Mark vorgeſehen
ſind. Die Bahn durchſchneidet in dem engen Maintale
ſehr viel felſiges Terrain, ſo daß der Ankauf von 11 bereits
in Betrieb befindlichen Steinbrüchen notwendig wurde.
Trotz ihren hohen Baukoſten iſt jedoch gerade dieſe
Bahn=
linie im Intereſſe des unterfränkiſchen Maintales ſehr zu
begrüßen, da dadurch eine an Naturſchönheiten und
Bo=
denreichtum gleich reiche Gegend für weite Kreiſe
er=
ſchloſſen wird.
Frankfurt, 22. Okt. Heute nacht gegen 1 Uhr
ver=
ſuchte im Torbogen des Hauſes Vilbelergaſſe 27 ein
junger Mann namens Bode aus Homburg v. d. H. ein
im erſten Stock des genannten Hauſes wohnendes
19jähriges Mädchen namens Steinhauer nach
voraus=
gegangenem Wortwechſel mit einem Revolver zu
er=
ſchießen. Sodann richtete er die Waffe gegen ſich
ſelbſt und brachte ſich eine gefährliche Verletzung am
Kopfe bei. Das Mädchen erlitt eine weniger
gefähr=
liche Verletzung im Geſicht. Beide wurden durch die
herbeigerufene Samariterwache ins Heiliggeiſthoſpital
ge=
bracht. (Frkf. 3t9.)
Rorheim, 20. Okt. Die Totſchlags=Affäre
wird eine Anklage gegen den in Unterſuchungshaft
be=
findlichen, erſt 17 Jahre alten Sohn des Toten, wegen
Körperverletzung mit nachgefolgtem Lode zur Folge
haben. Gegen die der Mitſchuld dringend verdächtig
geweſene Mutter des Verhafteten wird eine
Straf=
verfolgung vorausſichtlich nicht erfolgen können, weil der
Letztere deren Mittäterſchaft in Uebereinſtimmung mit
ihren eigenen Angaben in Abrede ſtellt.
Stuttgart, 2. Okt. In dem neuerbauten Kurhauſe
auf der Heide erfolgte geſtern abend, anſcheinend infolge
unvorſichtiger Handhabung, eine ſchwere Exploſion
des Gaserzeugungsapparates. Fenſterſcheiben und Türen
wurden eingedruckt. Das entſtandene Feuer zerſtörte
einen Teil der Treppen. Der Architekt des Hauſes, ein
Kurgaſt und ein Hausdiener erlitten ſchwere
Brand=
wunden.
Meiningen, 20. Okt. Ein ganz unglaublicher
Polizeimißgriff, gegen, den kommandierenden
General des XVl. Armeekorps, General der Infanterie
v. Stöher, früher Kommandeur des Meininger
Regi=
ments Nr. 32. hat ſich hier ereignet. Der „Werrabote”
berichtet darüber: Der General hatte mit ſeiner
Ge=
mahlin einige Tage im Hotel „Sächſiſcher Hofr Wohnung
genommen, um von hier aus dem in Altenſtein
weilen=
den Herzog von Sachſen=Meiningen einen Beſuch
abzu=
ſtatten und an der Jagd teilzunehmen. Als nun am
Samstag der General, von ſeiner Gemahlin begleitet,
das Hotel verlaſſen wollte, wurde letztere von einem
Polizeibeamten, der ſich in der Nähe aufgehalten hatte,
aufgefordert, mit zur Wache zu gehen. Der General
fragte den Poliziſten, ob er ihn nicht kenne. Die Frage
wurde bejaht, worauf der General erklärte, die
an=
weſende Dame ſei ſeine Gemahlin. Der Beamte, bat
hierauf um Entſchuldigung und entfernte ſich. Wenn
die Sache ſich ſo verhält, wird ihm von ſeiner
vor=
geſetzten Behörde hoffentlich ein gehöriger Denkzettel
zu=
teil werden!
Greifswald, 19. Okt. Daß eine Hinrichtung
noch im letzten Augenblick in Befolgung des Geſetzes
verſchoben werden muß, dürfte nicht oft vorkommen.
Das hieſige Schwurgericht hatte den Tiſchlergeſellen
Ludwig Teßnow aus Stolzenhagen bei Stettin zum
Tode verurteilt, weil er im Jahre 1900 zwei Schülerinnen
in der Gegend von Osnabrück und am 1. Juli 1901 in
einem Walde bei Göhren auf Rügen zwei Knaben in
ſchrecklicher Weiſe ermordet und zerſtückelt hatte. Man
glaubte anfangs nicht, daß die beſtialiſchen Taten von
einem Menſchen verübt ſein könnten, der geiſtig vollſtändig
normal ſei und ſtellte deshalb eingehende Unterſuchungen
über den Geiſteszuſtand des Mörders an, die jedoch
er=
gaben, daß an ſeiner vollſtändigen Zurechnungsfähigkeit
nicht zu zweifeln ſei. Nach der Verurteilung entſtanden
abermals Zweifel über den Geiſteszuſtand des Mörders,
das Ergebnis der erneuten Unterſuchung und
Beobach=
tung war dasſelbe wie vorher. Nachdem endlich die
Be=
ſtätigung des Todesurteils erfolgt war, wurde die
Hin=
richtung auf Samstag feſtgeſetzt. Am Tage vorher war
der Scharfrichter Engelhardt aus Magdeburg mit den
Gehülfen eingetroffen und hatte die notwendigen
Vorbe=
reitungen getroffen. Als der Staatsanwalt am Freitag
in die Zelle des Mörders trat und ihm die Mitteilung
machte, daß am nächſten Morgen das Urteil vollſtreckt
werden ſollte, brach Leßnowin ein verzweifeltes Geſchrei
aus, er hatte alle Faſſung verloren und tobte die ganze
Nacht hindurch. nur zeitweiſe machte ſich tiefe
Niederge=
ſchlagenheit bei anſcheinender Geiſtesabweſenheit
bemerk=
bar. Als Teßnow am Morgen dem Scharfrichter
zuge=
führt werden ſollte, konnte es keinem Zweifel mehr
unterliegen, daß er aus Todesangſt verrückt geworden
war. Et war vollſtändig ſchwach und die Aerzte ſtellten
feſt, daß er eine Lähmung der Hergtätigkeit erlitten hatte.
Noch den geſetzlichen Vorſchriften durfte die Hinrichtung
nun nicht vorgenommen werden und Leßnow wurde
in die Irren=Abteilung des Krankenhauſes zur
Beobach=
tung übergeführt.
Poſen, 21. Okt. Der Rendant der ſtädtiſchen Gas=
und Waſſerwerke, Oskar Henning, der nach
Unter=
ſchlagung von 15000 Mark flüchtig gegangen iſt,
wurde in einer Ortſchaft bei Poſen verhaftet.
Feier des 25jährigen Dienſtjubiläums des
Hofkapellmeiſters de Haan.
4 Das Hoftheater beging geſtern vormittag
111 Uhr auf der Bühne das 25lährige
Dienſt=
zubiläum des Herrn Hofkapellmeiſters
de Haan durch eine ſchöne und erhebende Feier, der
außer den Mitgliedern des Hoftheaters nur die nächſten
Angehörigen des Jubilars beiwohnten. Für den Jubilar
war von Palmen und Blattpflanzen umgeben ein
Ehren=
ſitz errichtet, zu deſſen beiden Seiten mächtige Kronleuchter
aufgeſtellt waren, die den Raum feſtlich erleuchteten. Der
Gefeierte wurde bei ſeinem Erſcheinen mit dem vom
Hoftheaterchor unter Leitung des Herrn Hofchordirigenten
Knörzer ſchön geſungenen Chor aus Mozarts „
Zauber=
flöte: dem von dem Dirigenten ein beſonderer Text
unterlegt war, begrüßt, worauf Herr Generaldirektor
Werner als erſter ſeinen Glückwunſch überbrachte. Als
ein Held aus den Niederlanden ſei Herr de Haan einſt
ausgezogen den auch ihm vaterländiſchen Rhein
auf=
wärts, um Glück und Gunſt zu ſuchen. Schon in Bingen
habe er beides gefunden, den Edelſtein, der noch heute an
ſeiner Seite glänze, ſeine Gattin, die das ſchöne Feſt
heite mitfeiere. Mir fehlen die Worte, fuhr Redner fort,
um alles das auszudrücken, was mich und alle heute
be=
ſeelt, und wenn ich auch die herrlichſten Worte zu
Dithyramben aufbauen würde, ſie würden immer nur das
eine Wort umſchließen, das Wort „Dank. Dank für
alles, was Sie uns geweſen ſind. Sie ſind das Ideal
eines, künſtleriſchen Vorſtandes, mit dem Künſtler
vereinigen Sie zugleich den Freund und Berater. Im
Namen der Direktion ſpreche ich Ihnen heute, dem treuen
muſikaliſchen Führer, dem bewährten Freund und nie
ermüdenden Mitarbeiter von Herzen Dank aus. Mögen
Ihnen noch weitere 25 Jahre gleicher erfolgreicher
Tätig=
keit beſchieden ſein!
Herr Generaldirektor Werner teilte darauf mit, daß
Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſich vorbehalten
habe, dem Jubilar ſelbſt ſeinen Glückwunſch
auszu=
ſprechen und daß er ihm das goldene Ehrenzeichen
für 25 Dienſtjahre und den Titel „Hofratu
ver=
liehen habe. Auf den „jüngſten Hofrat wurde ſodann
ein dreimaliges brauſendes Hoch ausgebracht.
Im Namen der Mitglieder der Großh. Hofmuſik
überbrachte Herr Kammermuſiker Oelsner dem Jubilar
herzliche Glückwünſche. Als ſichtbares Zeichen ihrer
Hochachtung und Dankbarkeit bat er den Jubilar, das
Geſchenk anzunehmen, mit dem die Mitglieder der
Hof=
muſik hofften, ihm eine Freude zu machen. Dasſelbe
beſtand in einer zweibändigen Prachtausgabe Böcklinſcher
Gemälde. Herr Kammerſänger Riechmann ſprach
dem Jubilar im Namen der Mitglieder der Oper
aller=
herzlichſte Glückwünſche aus. Mit dieſen Wünſchen, die
zugleich ein Ausdruck ihrer Liebe ſeien. verbänden ſie den
Dank an ihren Führer und Meiſter, der ſie ſo oft durch
Kampf zum Sieg geführt habe. Dem emſigen Fleiß, der
Ruhe, Umſicht und der künſtleriſchen Einſicht ihres
Führers, der ſich der Mühe unterzogen habe, jeden
Einzelnen nach ſeiner Individualität zu behandeln, zu
fordern und zu führen, ſei es zu verdanken, daß ihnen
der Sieg ſo oft zuteil geworden. Von ſeinem reichen
Wiſſen, ſeinem hervorragenden Können und ſeinem tiefen
Empfinden habe er einem jeden mitgeteilt. An den
Dank wolle Redner noch die Hoffnung knüpfen, daß es
dem Jubilar vergönnt ſein möge, in gleicher Rüſtigkeit
noch eine lange Reihe von Jahren an gleicher Stelle
erfolgreich zu wirken. Die Mitglieder des Schauſpiels
und des Chors ſchlöſſen ſich mit ihren Glückwünſchen an.
Sie alle hätten ſich vereinigt, um dem hochverehrten
Jubilar auch ein äußeres Zeichen, ihrer danlbaren
Geſinnung zu überreichen, nämlich Dorss Prachtwerk
„Danter. Im legten Augenblick ſei ihnen zu ihrem
Bedauern mitgeteilt, daß das Werk nicht rechtzeitig habe
geliefert werden können, weshalb es jetzt leider noch nicht
zur Stelle ſei. Redner ſchloß mit einem dreifachen Hoch
auf den Jubilar.
Im Namen der Beamtenſchaft des Hoftheaters
be=
glückwünſchte Herr Direktionsrat Winter den Jubilar,
an die Worte Richard Wagners anknüpfend „Ehrt Eure
deutſchen Meiſter, dann bannt ihr gute Geiſter.: Herr
Oberregiſſeur Valdek gedachte des Jubilars als des
liebenswürdigen und treugeſinnten Menſchen, der ein
llebevolles, warmes Herz beſitzt und es allen aufſchließt
und beſtrebt iſt, jeden zu fördern im Intereſſe der Kunſt.
Sein Hoch galt dem liebenswürdigen Künſtler, dem
Menſchen im Künſtler.
Herr Hofkapellmeiſter Hofrat de Haan dankte mit
bewegter Stimme für all die herzlichen und ſchönen
Worte, die er heute gehört. Das Geſchick habe ihn für
einen Beruf beſtimmt, der mit ſeinen innerſten
Neigun=
gen übereinſtimme. Er preiſe das Schickſal doppelt, das
ihn an dieſes Inſtitut gebracht habe. Welch Fülle von
ſchönen Anregungen habe er erhalten, wenn er den
Auf=
führungen unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters
Schmidt und denen des Schauſpiels beiwohnen konnte!
Es waren Stunden ernſten Genuſſes, das Theater ſchien
ihm ein heiliger Tempel zu ſein. Er habe dann wohl
daran gezweifelt, ob er würdig wäre der Ehre, dort zu
ſtehen. wo vor ihm ſo viele hervorragende Männer der
Kunſt geſtanden. Aber das Große und Schöne ließ nicht
auf ſich warten. Ein glücklicher Zufall fügte es, daß die
beiden erſten Werke, welche er dirigiert habe, in ſeiner
Heimat ſpielen, nämlich die Muſik zu Beethovens
„Egmont” und Lortzings Zar und Zimmermann” Bei
jeder Wiederaufführung dieſer Werke durchdringe ihn ein
inniges Gefühl der Dankbarkeit. Nach dem Tode ſeines
väterlichen Freundes Schmidt ſei ihm dann das Glück
zu teil geworden, die großen Meiſterwerke zu dirigieren.
Die 25jährige Tätigkeit ſcheine ihm wie ein Traum
ver=
flogen zu ſein. „Viele ſind gegangen, aber der Geiſt,
der unſer Inſtitut von je durchweht und dem wir
verdanken, daß wir an alle großen Aufgaben mit
Leichtigkeit herantreten können, iſt geblieben.” Nachdem
Redner noch der künſtleriſchen Leitung des
unvergeß=
lichen Direktors Wünzer mit Worten wärmſter
An=
erkennung und Dankbarkeit gedacht, dankte er auch dem
jetzigen Leiter des Inſtituts, Herrn Generaldirektor
Werner, deſſen hervorragendes Können, Gerechtigkeit und
Unparteilichkeit und deſſen Verwaltungstalent er
be=
wundere. Wenn auch das Intereſſe des Inſtituts
natür=
lich vorangehe, ſo ſei er doch ſtets zu haben
ge=
weſen, wo es galt, Not zu lindern und er habe ihm
ſelbſt nie eine dahingehende Bitte abgeſchlagen. Er
wünſche dem Leiter des Inſtituts, zu dem ſie alle mit
hoher Verehrung hinaufblicken, daß es ihm vergönnt ſein
möge, noch eine Reihe von Jahren dem Inſtitut
vor=
zuſtehen.
Sodann wandte ſich der Jubilar an die Mitglieder
der Hofkapelle, ſeine eigentlichen Kollegen, mit beſonders
herzlichen Worten, die ebenſowohl ihn ſelbſt als dieſe
ehren. „Sie haben” ſagte er, „mir die Arbeit zu einer
Erholung geſtaltet, wofür ich Ihnen von Herzen danke.
Das Bischen, das ich geleiſtet habe, war nur durch Ihre
Liebe. Ihr Entgegenkommen und durch Ihr vortreffliches
Können möglich.
Zum Schluß gedachte der Jubilar der Förderung
des Inſtituts durch die heſſiſchen Fürſten, denen es ſeine
Blüte zu verdanken habe. Se. Königliche Hoheit der
Großherzog Ernſt Ludwig habe ein offenes Ohr und
Auge und ein weit über dasjenige eines Dilettanten
hinausgehendes Verſtändnis für die Kunſt. Möchte es
dem Inſtitut vergönnt ſein, noch lange Seines hohen
Schutzes ſich zu erfreuen und möchte Se. Königliche
Hoheit noch lange durch Sein leuchtendes Beiſpiel andere
begeiſtern. Sein Hoch galt dem hohen Landesfürſten,
dem wahren Förderer und Beſchützer von Kunſt und
Wiſſenſchaft.
Damit war die Feier beendet. Der Jubilar nahm
darauf die Glückwünſche des geſamten Perſonals des
Hofth.aters entgegen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
( Darmſtadt 22. Okt. Die Großh.
Kammer=
ſängerin Frau Kaſchowska hat, wie früher ſchon
mit=
geteilt worden, in jüngſter Zeit in Paris in einem
Lamoureux=Kongerte die Partie der „Brünnhildel aus
dem 3. Akte der „Götterdämmerung' geſungen. Die
Pariſer Blätter ſprechen ſich über dieſe Leiſtung mit hoher
Anerkennung aus. Der „Figaro' ſchreibt: „Das
Pro=
gramm der Eröffnungskonzerte Lamoureux annoncierte
den 3. Akt der,Götterdämmerung; mit Mme. Kaſchowska
als Brünnhilde und Herrn van Oyk als Siegfried. Dieſe
Aufführung war unſtreitbar die ſchönſte. die wir bis jetzt
in Paris hatten. Mme. Kaſchowska beſitzt eine
außer=
ordentlich ſchöne Stimme und was noch mehr - ſie
ve=
ſteht dieſe geſchmackvoll, biegſam und geſchmeidig zu
be=
handeln. Sie hat dieſe Szene herrlich geſungen! Ihr.
Erfolg war ein großer.! Das Pariſer Journal ſchreibt:
Das Ereignis des Konzertes war die „Götterdämmerung==
Aufführung. Die Rolle der Brünnhildel ſang Mme.
Kaſchowska ausgezeichnet, mit allen Nuancen und Fineſſen.
Die unendlichen Ovationen, die ihr, van Oyk (Siegfried)
und Chevillard zu teil wurden, waren wohl verdient.
Der „Gaulois' ſagt; „Mme. Kaſchowska bot eine
groß=
artige, individuelle Leiſtung als „Brünnhilder. Sie hat
uns bewieſen, daß dieſes entzückende Finale der „
Götter=
dämmerungl auch ſchön geſungen werden kann und nicht
geſchrien. Ihre Stimme iſt ſchön, von herrlichem Klange,
müchtig und ſehr einnehmend. In dieſer Szene fand ſie
Accente von erſchütterndem Schmerze. Das iſt eine
Künſtlerin”"
Kleines Feuilleton.
Das Wohnhaus der Zukunft. Nach langen
Vorbereitungen wird demnächſt in Kopenhagen, wie man
dem „Hann. Cour.” von dort ſchreibt, ein intereſſantes
Bauproiekt zur Ausführung kommen, das um ſo mehr
Beachtung verdient, als es ſich in jeder Stadt durchführen
läßt. Man will ein Gebäude von 25 Wohnungen zu je
vier Zimmern errichten und den Mietern mit Hilfe eines
Zentralſyſtems Bequemlichkeiten verſchaffen, wie ſie ſich
der einzelne Haushalt nur in ſeltenen Fällen zu leiſten
vermag. Zu dieſem Zwecke erhält das Gebäude als
wich=
tigſte Anlage eine Zentralküche, die ſämtliche Mieter mit
Speiſen verſorgt und den Frauen die Mühe der
Haus=
haltung abnimmt. Ferner liefert eine Zentralheizung
allen Wohnungen Wärme, alle Zimmer erhalten elektriſche
Beleuchtung. und endlich ſind die Baderäume gemeinſam.
Die Küche, mit der alle Wohnungen mittels automatiſchen
Aufzuges in Verbindung ſtehen, liefert Kaffee, zweites
Frühſtück, beſtehend in kalten und warmen Gerichten nebſt
Getränken nach Auswahl, Mittag= - zwei Gerichte und
Kaffee, ſowie an manchen Tagen noch Nachtiſch - und
Abendbrot, das ähnlich wie das zweite Frühſtück
zuſammen=
geſeht iſt. Das Abwaſchen des Geſchirres beſorgt das
Perſonal der Zentralküche. ſelbſt ums Fenſter= und
Stiefel=
putzen brauchen ſich die Mieter nicht zu kümmern. Nimmt
man hierzu noch, daß jede Wohnung einen
Hausfern=
ſprecher hat, der zur Zentralküche führt, von wo aus der
Anſchluß mit der Fernſprechsentrale vermittelt wird, dann
ſieht man, daß das Zentralgebäude in der Tat eine
weit=
gehende Reform darſtellt. Der Preis für eine ſolche
Woh=
nung ſtellt ſich mit Beköſtigung für zwei Perſonen auf
2420 Mark und für vier Perſonen auf 3820 Mark.
Jeden=
falls iſt die ganze Einrichtung ſehr verlockend, und es
haben ſich auch bereits Hunderte von Bewerbern für die
Wohnungen gefunden. Bewährt ſich die Jdee in der
Praxis, wird es ſicher nicht bei dieſem einen
Zentralge=
bäude bleiben. Die meiſten Hausfrauen werden die
Küchenſorgen mit Vergnügen anderen Händen überlaſſen,
wenn die Zentralküche imſtande iſt, den Magen der Mieter,
gu befriedigen. Indeſſen in dem hier geplanten Hauſe
ſoll trotz alledem noch jede Wohnung mit einer kleinen
Küche verſehen ſein. — Dienſtmädchen werden hiernach
überflüſſig. — Gott ſei Dank! wird manche Hausfrau
ausrufen.
Das Ständchen. Aus Iſerlohn wird berichtet
Ein Mißverſtändnis hat hier große Heiterkeit
hervor=
gerufen. Die Kammerſängerin F. hatte hier ein Konzert
gegeben und übernachtete im Hotel Sander. In demſelben
Gaſthof logierten auch die Ausſchußmitglieder des
weſt=
füliſchen Feuerwehrverbandes. Dieſen wurde nun am
Morgen ein Ständchen gebracht, das die Sängerin auf
ſich bezog. Sie fühlte ſich durch die Aufmerkſamkeit
an=
genehm überraſcht und ſpendete der Kapelle ihren Dank
in klingender Münze, der gern in Empfang genommen
und entſprechend angelegt wurde.
( Die Rieſenſchlange. In Völklingen
produ=
zierte ſich auf der Kirmes eine Tierbändigerin, die eine
Rieſenſchlange um ihren Hals legte, um die Ungefährlichkeit
des Tieres darzutun. Die Schlange zog ſich jedoch
plötz=
lich zuſammen und preßte dem Mädchen den Hals zu,
ſo daß es erſtickte. Der Budenbeſitzer hieb ſo lange auf
das mörderiſche Tier los, bis es gerſtückelt und unſchädlich
gemacht war.
Rummer 249
Darmſtüdter Tuyuar, Freing, den 23. Oktober 1903.
Seite 15.
Evangeliſche Landesſyuode.
St. Zu Beginn der geſtrigen Tagung ſpricht Syn.
Schloſſer das Gebet, der Präſident verlieſt eine
Inter=
pellation, in der die Frage geſtellt wird, ob es dem
Großh. Oberkonſiſtorium bekannt ſei, daß in der evang.
Kirchengemeinde Mainz bei der Abendmahlzeremonie
Brot anſtatt der Hoſtie verabreicht würde.
Oberkon=
ſiſtorialpräſident D. Buchner erklärt, daß das
Ober=
konſiſtorium jederzeit bereit ſei, auf die Interpellation
Antwort zu erteilen.
Das Haus tritt in die Tagesordnung ein. Der
erſte Punkt betrifft die Erhöhung der
Organiſten=
gehälter. Das Großh Oberkonſiſtorium hat unterm
5. September 1903 folgenden Geſetzentwurf der Synode
zur Beratung und Beſchlußfaſſung überreicht:
8 1. Vom 1. April 1904 an erhält jeder Organiſt
einer evangeliſchen Kirche für ſeine kirchliche Tätigkeit
bei einmaligem Gottesdienſt an Sonn= und Feiertagen
jährlich den Mindeſtgehalt von 150 Mk., bei zweimaligem
den von 200 Mk. In anderen als den vorgenannten
Fällen wird die entſprechende Vergütung unter
Berück=
ſichtigung der vorliegenden beſonderen Verhältniſſe des
Einzelfalls feſtgeſetzt. Für beide vorſtehenden Abſätze
erfolgt die Feſtſetzung durch das Oberkonſiſtorium. 8 2.
Die hierdurch eintretende Gehaltserhöhung hat, ſoweit
nicht ein Rechtsanſpruch auf anderweite Deckung beſteht,
die betreffende Kirchengemeinde zu tragen. 8 3. Den
Kirchengemeinden, die wegen Bedürftigkeit die ihnen
durch dies Kirchengeſetz erwachſende Laſt nicht zu tragen
vermögen, kann Beihilfe aus dem Zentralkirchenfonds
geleiſtet werden. Hierüber beſchließt das erweiterte
Oberkonſiſtorium innerhalb des hierfür von der
Landes=
ſynode bewilligten Betrags.
Begründet wird dieſer Geſetzentwurf im weſentlichen
damit, daß ſchon in dem Schreiben des Oberkonſiſtoriums
an die Landesſynode vom 21. Oktober 1902 anerkannt
ſei. daß der Gehalt der Organiſten in den meiſten
Pfarreien einer Aufbeſſerung bedürfe; zugleich aber auch
feſtgeſtellt, daß die Gehaltserhöhung grundſätzlich von
den betreffenden Kirchengemeinden zu tragen ſei, und
daß der Zentralkirchenfonds nur da einzutreten habe, wo
die betreffenden Kirchengemeinden zu bedürftig ſind, um
jene aufbringen zu können. Auf letzterem Grundſatz ſei
zu beharren. Der Bezug des Lehrers als Organiſt ſei
zu ſeinem Lehrergehalt völlig nebenſächlich, er ſei ſauch
nach ſeiner Erhöhung) für die meiſten Kirchengemeinden
mäßig, ie nach dem Umfang der Leiſtungen ziemlich
gleichmäßig tarifiert und es findet kein ſtufenweiſes
Auf=
ſteigen ſtatt. Alle dieſe Geſichtspunkte führten dahin, es
bezüglich der Erhöhung der Organiſtengehalte bei dem
naturgemäßen Zuſtande zu belaſſen, daß jede
Kirchen=
gemeinde ſelbſt für ihre kirchlichen Bedürfniſſe
auſgu=
kommen, und daß der Zentralkirchenfonds nur
aushilfs=
weiſe einzutreten hat. Der Geſetzentwurf will auch für
die Fälle, wo volle Freiheit, der Kirchengemeinden
bezüglich der Annahme eines Organiſten beſteht, dieſem
in dem Intereſſe, das die Kirche an einem guten
Orgel=
ſpiel hat, einen Mindeſtgehalt ſichern. Es wird deshalb
wie ſeither da, wo der Organiſt zugleich Kantor,
Vor=
leſer oder Katechet iſt, auch dieſe Tätigkeit mit den neuen
Sätzen vergütet. Es ſchien für den Normalfall des
Artikel 9 des Geſetzes, betr. die Gehalte der
Volksſchul=
lehrer, eine Verdoppelung des dermaligen Bezugs von
100 Mk., alſo der Anſatz von 200 Mk. als der Sachlage
entſprechend. Hierfür ſeien mannigfache Anhaltspunkte
vorhanden. Die katholiſchen Lehrer Heſſens haben ſich
im Februar an das VBiſchöfliche Ordinariat mit der
Bitte gewandt, daß die katholiſchen Lehrer=Organiſten
erhalten ſollen: für den einmaligen Gottesdienſt an
Sonn= und Feiertagen den feſten Betrag von mindeſtens
100 Mk., für den zweimaligen ſolchen von mindeſtens
200 Mk. In Baden, wo der Organiſtendienſt neuerlich
nicht mehr geſetzlich mit Lehrerſtellen verbunden, iſt vom
Oberkirchenrat „ in Uebereinſtimmung mit einem Ausſchuß
der Lehrerſchaft, der die Wünſche der letzteren
vor=
getragen hat: empfohlen worden, „für die Beſorgung
eines zweimaligen Gottesdienſtes an allen Sonn= und
Feſttagen, einſchließlich der Abendmahlsſeiern, ſowie der
Vorbereitung zu denſelben und etwaiger außerordentlich
angeordneter Feiern, die Gewährung eines
Durch=
ſchnittsgehalts von 200 Mk. Man hielt die
Er=
höhung auf 150 Mk. für angemeſſen, zumal der in der
Regel kürgere und einfachere zweite Gottesdienſt nicht ſo
hohe Anforderungen an den Organiſten ſtellt wie der
Hauptgottesdienſt, und deshalb die Vergleichung der
Leiſtungen bei ein= und zweimaligem Gottesdienſt nicht
rein äußerlich unter den arithmetiſchen Geſichtspunkt
geſtellt werden darf. Schließlich wird der ſchon früher
allsgeſprochene Wunſch und die Erwartung wiederholt,
daßz in leiſtungsfähigen Gemeinden über die gemäß
dieſem Geſetz zu leiſtenden Gehaltserhöhungen, die ja
nur als Mindeſtbeträge gelten, von den
Kirchen=
vorſtänden gerne hinausgegangen werden wird.
Zu dieſem Geſetzentwurf haben die Syn. Syn.
Backes und Pfaff einen Antrag eingebracht, den
88 1 und 2 folgende Faſſung zu geben:
8 1. Vom 1. April 1904 an erhält jeder Organiſt
einer evangeliſchen Kirche für ſeine kirchliche Tätigkeit vei
einmaligem Gottesdienſt an Sonn= und Feiertagen
jähr=
lich den Mindeſtgehalt von 200 M., bei zweimaligem den
von 300 M. 82. Die hierdurch eintretende
Gehalts=
erhöhung wird von dem Zentralkirchenfonds getragen.
Syn. Backes führt in ſeiner Begründung aus, daß
er gehofft habe, der Geſetzentwurf würde nicht eine ſo
minimale Erhöhung der Gehälter enthalten. Die
Feſt=
ſetzung des Betrages als Mindeſtbetrag ſei gewiß
recht gut gemeint, in der Praxis würde es aber nicht
viel helfen und der Mindeſtbetrag gar bald der
Maxi=
malbetrag werden und bleiben. Wenn die
Antrag=
ſteller von ihrer urſprünglichen Forderung der Erhöhung
auf 300 bezw. 400 M. zu obigen Beträgen herabgegangen
ſeien, ſo geſchah dies nur in der Erwartung, hierdurch
eine Einigung der geſetzgebenden Faktoren herbeizuführen
auf der Grundlage eines die Beteiligten einigermaßen
be=
friedigenden Verhältniſſes. Daß die Gehaltserhöhung zu
Laſten des Zentralkirchenfonds geſcheher ſoll. hat ſeinen
Grund in der hierdurch erzieltengleichmäßigeren und
gerech=
teren Verteilung der Laſten auf die leiſtungsfahigen
Schultern. Die gewollte Erhöhung der Gehälter würde auch
den häufigen Wechſel der Verſönlichkeiten verhindern. Es
be=
rühre eigentümlich, wenn gerade in dieſem Punkte von
evangeliſcher Seite Vergleiche mit katholiſchen Lehrern
gezogen würden, das geſchehe ſonſt nie. Die Eingabe
war ſeinerzeit, nicht an die Kirchenbehörde, ſondern an
das Schulminiſterium gerichtet geweſen. Die katholiſchen
Organiſten hätten eine ganze Menge Einnahmen aus
Quellen. die für die evangeliſchen Lehrer nicht vorhanden
ſeien. Es ſeien ihm Fälle bekannt, wo katholiſche
Orga=
niſten in Gemeinden von ca. 3000 Seelen 500 Mk. bei
2500 Seelen 400 Mark, 1800 Seelen 300 M. Einkommen
hätten. Ebenſo ſei die Berufung auf die Verhältniſſe der
Lehrer in Baden unhaltbar. Dieſe Lehrer ſeien
nicht zur Verſehung des Organiſtendienſtes ver=
pflichtet und haben bereits, was die Lehrer Heſſens
erſt fordern, die Loslöſung von der Verpflichtung. Im
allgemeinen trage eine Prüfung der Gründe den
Stem=
pel der Schwäche. Er bitte ſchließlich, den im Antrag
be=
merkten Mindeſtſatz feſtzulegen. Syn. Pfaff bemerkt,
der Unterſchied für das einmalige und zweimalige
Spielen ſei nicht genügend und hoffe er, für das
zwei=
malige Spiel einen höheren Anſatz zu erreichen und die
Uebernahme der Laſten auf den Zentralkirchenfonds, da
die Uebernahme für die Gemeinden auf Schwierigkeiten
ſtoßen würde. Redner ſchlägt ſchließlich vor, daß das,
was bisher von den Gemeinden aufgebracht wurde, als
Grundgehalt feſtgelegt und der Kirchenfonds die zu
ge=
währende Zulage trägt. Syn. Jaudt meint, die
Haupt=
ſache ſei vorläufig die Erhöhung der Gehälter, wie das
Geld aufgebracht würde, ſei eine andere Frage. Syn.
Bernbeck ſtellt die Frage, ob auch die Tätigkeit der
Kantoren mit einbegriffen ſei, worauf
Oberkonſiſtorial=
präſident D. Buchner bittet, die Sache nicht durch
Fragen, die eigentlich nicht daher gehören, aufzuhalten.
Syn. Joſt ſtellt zur Vermittlung den Antrag, für
ein=
maliges Spiel 150. für zweimaliges 225 M. feſtzuſetzen.
Syn. Eck hinçogen beantragt die Feſtlegung von 180
bezw. 240 N. Syn. Dingeldey beantragt, zu 8 1
des Geſezes hinter „Organiſt; zu ſetzen „und Kantorv.
Oberkonſiſtorialpräſident D. Buchner bemerkt
ſo=
dann nochmals, daß das Zuſtandekommen des
Geſetz=
entwurſs durch weitergehende Anträge nur erſchwert
würde. Das Oberkonſiſtorium habe die Angelegenheit
auf das genaueſte geprüft und durchberaten und
weit=
möglichſte Zugeſtändniſſe gemacht.
Syn. Weinmann hält in ſeinen Ausführungen
auch für kleine Gemeinden 100 Mark für gering. Gegen
300— 400 Mark dagegen würden ſich die Kirchenvorſtände
wehren. Die Uebernahme des Mehrbetrages auf den
Zentralkirchenfond würde ſchließlich eine Erhöhung
der allgemeinen Kirchenſteuer zur Folge haben,
was doch für alle Kreiſe unangenehm werden dürfte.
Er empfiehlt Annahme des Geſetzentwurfs. Syn. Fink
meint, die Mehrzahl der Organiſten ſei ſchon für dieſe
kleine Erhöhung des Gehaltes ſehr dankbar. Die Syn.
Loos und Schloſſer erklären ſich ebenfalls für den
Geſetzentwurf, desgleichen Syn. Lucius, der nochmals
auf die Verhältniſſe in Baden zurückommt und entgegen
den Ausführungen des Syn. Backes meint, gerade
weil die Lehrer in Baden nicht zu Organiſtendienſten
gezwungen ſind, haben ſie dieſe Dienſte mit 200 Mark
als genügend bezahlt geſchätzt. Syn. Backes meint,
wenn die Kirchenſteuer erhöht würde, ſo ſeien daran
nicht die Lehrer ſchuld, ſondern ganz andere Faktoren,
und wenn wirklich ein Teil der Organiſten mit den
kleinen Zulagen zufrieden ſei, ſo ſei dies doch wohl der
bei weitem kleinſte Teil.
Syn. Wahl (Langen) teilt noch mit, daß hier im
ganzen 550 Stellen in Betracht kommen, die bei der
Forderung des Geſetzentwurfs ſchon ein Mehr von zirka
20000 Mark pro Jahr bedeuten, bei der Forderung Backes
aber den Betrag von 95000 Mark erreichen würden.
Syn. Eck zieht nach dieſen Klarlegungen ſeinen Antrag
zurück, desgleichen Syn. Dingeldey, worauf die
Dis=
kuſſion über den 8 1 geſchloſſen wird.
Die Abſtimmung ergibt die Ablehnung der
Faſ=
ſung des 8 1 nach Antrag Backes und Annahme
desſelben des Geſetzentwurfs. Ueber die 88 2 und 3
erfolgte keine Diskuſſion mehr und werden auch dieſe
nach Vorſchlag des Oberkonſiſtoriums angenommen.
Ueber eine von Syn. Wahl (Langen) eingebrachte
Reſolution, die Uebernahme der Gelder für Vertretung
betreffend, ſoll erſt in zweiter Leſung abgeſtimmt werden.
Im Laufe der Beratung des erſten Ausſchuſſes über dieſe
Vorlage hatte der Vertreter der Kirchenbehörde erklärt,
daß eine feſt bezifferte Vorlage einer Pauſchalſumme in
Anbetracht der noch mangelnden Erfahrung zur Zeit
nicht möglich ſei, und ſchlug vor, es möchte dem
Kirchen=
regiment einſtweilen ein Betrag von 6000 Mark p. a als
Kredit für die Zwecke der Beihilfe des
Zentralkirchen=
fonds bewilligt werden mit der Maßgabe, daß im
Not=
falle über dieſen Betrag hinausgegangen werden könne.
Die Majorität des Ausſchuſſes hatte hierzu Annahme
des Antrags beantragt, die Minorität dagegen folgenden
Antrag geſtellt: Für den Reſt der gegenwärtigen
Syno=
dalperiode wird Großh. Oberkonſiſtorium ermächtigt, die
erforderlichen Mittel aus den vorhandenen Ueberſchüſſen
des Zentralkirchenfonds zu entnehmen und im nächſten
Voranſchlag einen entſprechenden Ausgabepoſten
einzu=
ſtellen.
Oberkonſiſtorialpräſident D. Buchn e r bemerkt hierzu,
daß es der Kirchenregierung ganz egal ſei, ob der erſte
oder der zweite Antrag angenommen würde. Wenn der
Betrag von 6000 Mk. nicht ausreichend ſich erweiſt, wird
durch das erweiterte Oberkonſiſtorium natürlich
ent=
ſprechend mehr bewilligt werden. Für die Majorität
ſprach noch Syn. Brand, für die Minorität Syn. Wahl
(Langen). Die Abſtimmung ergab die Annahme des
Minoritätsantrags.
Das Haus geht ſodann zum zweiten Punkt der
Tages=
ordnung, betreffend die Vorgänge am
Predigerſemi=
nar Friedberg über.
Die Syn. Weber und Genoſſen haben an das
Großh. Oberkonſiſtorium folgende Anfrage, gerichtet:
1. Hat Großh. Oberkonſiſtorium Kenntnis von den
gegen=
wärtigen Vorgängen und Zuſtänden am Predigerſeminar
zu Friedberg, und von der Beunruhigung, welche
an=
geſichts derſelben die kirchlichen Kreiſe unſeres Landes
ergriffen hat? Hat Großh. Oberkonſiſtorium bereits
Schritte getan, oder welche gedenkt es zu tun, um darin
Wandel zu ſchaffen ? 2. Hält Großh. Oberkonſiſtorium
nicht den Zeitpunkt für gekommen, um eine Reform der
Einrichtungen und Studienpläne des Predigerſeminars
herbeizuführen ?
Hierauf hatte das Großh. Oberkonſiſtorium erwidert:
Zu 1. Wir haben von fraglichen Vorgängen, Zuſtänden
u. ſ. w. Kenntnis. Wir haben getan, was in unſeren
Kräften ſtand, um die unerwünſchte Sachlage zu ändern.
Wir ſind genötigt. zunächſt weiteres abzuwarten, und
deshalb nicht in der Lage, über Verhältniſſe, die in der
Entwickelung begriffen und überdies im weſentlichen
per=
ſönlicher Natur ſind, uns zu äußern. Zu 2. Wir ſind
ſchon vor einiger Zeit der Frage einer Reform der
Ein=
richtungen und Studienpläne des Predigerſeminars
nähergetreten und haben Vorarbeiten hierzu veranlaßt.
Zu Beginn der Veratungen erörtert
Oberkonſiſtorial=
präſident D. Buchner, daß der Punkt 2 der Anfrage
vorerſt ausſcheiden und man ſpäter darauf zurückkommen
müſſe. Die Vorarbeiten liegen bereits vor. Ueber den
Punkt 1 zu antworten, ſei das Kirchenregiment nur in
geheimer Sitzung imſtande, nicht daß die
Oeffent=
lichkeit etwa gefürchtet würde, ſondern weil perſönliche
Angelegenheiten in Frage ſtänden, und beantrage er für
ſeine Erklärungen Ausſchließung der Oeffentlichkeit. Die
Synode hätte das Necht, die Oeffentlichkeit bei den
Ver=
handlungen wieder eintreten zu laſſen, doch hoffe er, daß
auch dies nicht der Fall ſein werde, wegen des
aus=
ſchließlich perſönlichen Charakters der Sache. Hierauf
wird die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen.
Nach Verleſung der Erklärungen beſchließt das Haus
auch für die Verhandlungen die geheime Sitzung.
Nächſte Sitzung heute früh 9 Uhr.
Ex. Jahresverſammlung des deutſchen Vereins
gegen den Miſbrauch geiſtiger Getränke.
H.F. Berlin, 20. Oklober.
Der morgen Abend beginnenden 20.
Jahresverſamm=
lung des deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger
Getränke ging heute in einem Zimmer des
Reichstags=
gebäudes die vierte Konferens der Trinkerheil=
Anſtalten des deutſchen Sprach=Gebietes
voran. Die Konferenz, in der man auch mehrere Damen
ſah. war ſehr zahlreich beſucht. Ober=Regierungsrat
Flach (Stuttgart leitete die Verhandlungen. Nach
An=
nahme der Satzungen ſprach Stadtrat Kappelmann
ſErfurt über das Trinker=Fürſorgegeſetz. Der
Redner legte einen ſehr umfangreichen Geſetzentwurf
betreffend die Fürſorge für Trunkſuchtige vor. Auf
Vor=
ſchlag des Vorſitzenden wurde beſchloſſen: Den
Geſetzent=
wurf dem Vorſtande, unter Hinzuziehung des
Bericht=
erſtatters und einiger anderer Herren, zur näheren
Prüfung zu unterbreiten. — Den folgenden Gegenſtand
bildete; Arbeiterkolonien und
Trinkerheil=
ſtätte. Der Berichterſtatter Pfarrer Neumann (Mündt)
führte aus: Die weitaus größte Mehrheit der Inſaſſen
der Arbeiterkolonien ſeien Trinker. Nicht ſchlechter
Ge=
ſchäftsgang. ſondern die Trunkſucht ſei die Urſache der
Ueberfüllung der Arbeiterkolonien. Notwendig ſei es, die
Arbeiter=Kolonien gleichzeitig zu Trinkerheilſtätten mit
voller Abſtinenz und Trinkerbehandlung einzurichten. Die
Verpflegungsſtationen haben ſehr viel zur Eindämmung
der Trunkſucht beigetragen. Bedeutend mehr könnten
aber die Arbeiterkolonien durch Durchführung voller
Abſtinens und Heilbehandlung Trunkſüchtiger leiſten. In
den 33 deutſchen Arbeiterkolonien könnten jährlich etwa
6000 Menſchen der Trunkſuchts=Heilbehandlung teilhaftig
werden. Dadurch würde der friedliche Kreuzzug des
zwanzigſten Jahrhunderts ſiegreich durchgeführt werden
können gegen den Maſſenmörder „Alkohol= Paſtor
Fieſel (Kästorf) ſchlug vor, Betrunkene in die
Arbeiter=
kolonie nicht aufzunehmen. Es ſei notwendig, die Leute
durch volle Abſtinens, ſittliche Hebung, religiöſe Pflege
u. ſ. w. zu behandeln. Allerdings empfehle es ſich, die
Trunkſüchtigen in einer beſonderen Abteilung zu
behan=
deln. — Paſtor a. D. Dieſtelkamp (Berlin) meint: Die
Arbeiterkolonien allein können dem Laſter nicht ſteuern,
es müſſen daneben auch Trinkerheilſtätten beſtehen.
Außerdem ſei ein Trinkerfürſorgegeſetz notwendig.
Stadtrat Dr. Waldſchmidt (Charlottenburg) bezeichnete
es als erforderlich, die Arbeiterkolonien von den
Trinker=
heilanſtalten vollſtändig getrennt zu halten. Nachdem
ſich noch einige Redner in ähnlicher Weiſe geäußert,
gelangte auf Antrag des Paſtors Neumann folgender
Beſchluß zur Annahme; „Die Konferenz betrachtet die
Arbeiterkolonien als willkommene Mitarbeiter im Kampf
gegen die Trunkſucht und erſucht um möglichſte
Ein=
führung der Abſtinenz für die Leiter und Angeſtellten
der Anſtalten und für die Koloniſten, ſowie beſonders
den Anſchluß an Enthaltſamkeitsvereine und die
Bekannt=
gebung mit der Enthaltſamkeits=Literatur.” —
Nachmit=
tags beſuchten die Mitglieder der Konferenz die Heilſtätte
„Waldfrieden: bei Fürſtenwalde.
WB. Berlin, 22. Oktober.
Im Plenarſitzungsſaale des Reichstages wurde
heute unter dem Vorſitze des Senatspräſidenten des
Kammergerichts, v. Strauß=Tornay, und in Anweſenheit
von Vertretern des Reiches und mehrerer Einzelſtaaten
und Städte die 20. Jahresverſammlungdes
Deutſchen Vereins gegen Mißbrauch
geiſti=
ger Getränke eröffnet. Staatsſekretär Graf
Poſa=
dowsky, als Vertreter des Reiches, hielt eine Anſprache,
in der er ausführte, die ſchwerſte Belaſtung der
Volks=
entwickelung ſei unzweifelhaft übermäßiger
Alkoholge=
nuß. Namentlich die ärmeren Klaſſen würden durch
das Fehlen eines wohnlichen Heimes zum
Wirts=
hausbeſuche mit ſeinem Trinkzwange und damit zu
übermäßigem Alkoholgenuß veranlaßt. Mit, dem
ſampf, gegen den Alkoholmißbrauch ſtehe, daher
nicht nur eine Verbeſſerung der Wohnungsverhältniſſe
der ärmeren Bevölkerung, ſondern auch die Fürſorge für
geeignete Erholungsſtätten, namentlich für die
un=
verheirateten Arbeiter und Gewerbegehllfen in
untrenn=
barem Zuſammenhange. Er habe den Eindruck, daß das
Verſtändnis für die Sache des Vereins immer weitere
Kreiſe ergriffen habe und damit anfange, beſſernden
Ein=
fluß auszuüben. Namens Bayerns begrüßte
Direktions=
rat Hertel die Verſammlung, die ſodann an den Kaiſer
ein Begrüßungstelegramm, an die Kaiſerin einen
Geburts=
tagsgluckwunſch zu ſenden beſchloß.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
- Gleiches Recht für Allel Von kaufmänniſchen
Hilfskaſſen wurden in jüngſter Zeit in hieſigen Blättern
Notizen gebracht, welche dazu angetan ſind, die
Verhält=
niſſe der kaufmänniſchen Ortskrankenkaſſen ungerechter Weiſe
in ein ungünſtiges Licht zu ſtellen. In dieſen Notizen
ſind nor die angeblichen Vorteile erwähnt, welche die
Hilfskaſſen bieten. Demgegenüber iſt zu bemerken, daß
3. B. die hieſige kaufmänniſche Ortskrankenkaſſe,
Merkur=
im Gegenſatz zu den Hilfskaſſen niedrigere Beiträge
erhebt bei gleichhoher Rente und Gewährung von Argt,
Apotheke und ſämtlichen Heilmitteln auch an die
Familien=
angehörigen eines, als den alleinigen Ernährer zu
be=
trachtenden Kaſſenmitgliedes. Es iſt dies lehtere ein nicht
zu unterſchätzender Vorteil, welchen keine Hülfskaſſe gewährt,
ohne dafür extra Beiträge pro Kopf zu erheben.
Perſonen, welche Mitglieder einer Hilfskaſſe werden
wollen, dürfen eine beſtimmte Altersgrenge nicht
über=
ſchritten haben; ſie müſſen ſich auf ihre eigenen Koſten
ärztlich unterſuchen laſſen und riskieren, daß ſie auf Grund
des ärztlichen Atteſtes in die freien Hilfskaſſen nicht
auf=
genommen werden, da die Statuten betonen, daß nur
Geſunde die Mitgliedſchaft erwerben können. Die
Orts=
krankenkaſſen dürfen hierin eine Ausnahme nicht machen,
ſie müſſen Junge und Alte, Kranke und Geſunde ohne
ärztliche Unterſuchung und ohne Erfüllung aller möglichen
Formalitäten auf Grund ihrer Beſchäftigung durch
ein=
fache Anmeldung bei der Meldeſtelle aufnehmen; es
kommen im Gegenſatz zu den freien Hilfskaſſen Alter
und Körperkonſtitution gar nicht in Betracht.
Erwähnens=
wert iſt auch, daß der Beitrag bei den Ortskrankenkaſſen
ach dem einzig gerechten Syſtem des Verhältniſſes zum
Verdienſt - nicht wie bei den Hilfskaſſen zum Alter-
und ein geringes Eintrittsgeld nur bei beſtimmten
Vorausſetzungenerhoben wird. Die Einwendung, als
ob Mitglieder von Ortskrankenkaſſen, welche durch
Er=
werbsloſigkeit ausſcheiden, nicht Mitglieder bleiben könnten,
wird dadurch illuſoriſch, daß die Mitgliedſchaft durch
Fortzahlung der Beiträge kurzer Hand erhalten werden
Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1903.
Nummer 249.
kann. Es beſteht nicht die Abſicht in den Blättern eine
Diskuſſion zu eröffnen lauch wird auf eine ſolche nicht
eingegangenſ; es liegt nur die Abſicht vor, aufklärend zu
wirken us iſt es jedem Intereſſenten an Hand dieſer
Aufklärung möglich das zu wählen, was ihm am
vor=
teilhafteſten ſcheint.
Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung
am 22. Oktober.
1. Der Oberbürgermeiſter teilte bei Beginn der
Sitzung mit, daß Seine Königliche Hoheit der
Groß=
herzög kür den EmpfangsSeiner fürſtlichen
Gäſte hohe Anerkennung und Dank dusgeſprochen habe,
dasſelbe ſei ſeitens Seiner Durchlaucht des Priſizen von
Battenberg und Gemahlin, ſowie des Prinzen Andreas
von Griechenland, der ihm einen Beſuch machte, für ſich
und ſeine Gemahlin geſchehen. Wegen eines Werks=Was
lehrt uns die Städteausſtetlung in
Dres=
den zw liegt ein Pröſpekt vor. der eingeſehen werden
kann. Der Witwen= und Waiſenfonds der
Hofmuſie hat zu einem am 36. ds. Mts., äbends
710 Uhr, im Saarbau nach Schlüß des Konzertes
ſtatt=
findenden Kömmers eingeladen, um die Feier des
Hojähri=
gen Beſtebens desſelben und des 25iährigen
Dienſtſubi=
läums des Hofkapellmeiſters de Haan z begehen. Das
Komitee Darmſtadtim Blumenſchmück hat für
die demſelbe gerlachte Zuwendung gedankt ebenſo das
Reichskomite; zu Gunſten der
Höchwaſſerbeſchä=
digten. Wigen der Schloßfreiheitslotterie
liegt nunmehr die Abrechnung für die erſte Abteilung
vor. Der Eitrag berechner' ich rauf 110⁄53 Mt.- Die
Süddeutſche Eiſenbahngeſeurſchaft'hat zu
Gunſten derChemiker bei Merck und der Eberſtädter Schuler
eine Aenderung des Fahrplans fur einen
Nachmittags=
zug vorgenommen. den letzten Zug von Arheilgen auf
8 Uhr 15 Min. feſtgeſetzt ünd für Dezember, Januar
und Februar den Verkehr nach dem Uebungsplatz
einge=
ſtellt. Beigeordneter Ekert teilt mit. daß nach Ter
Ek=
öffnung der neuen Bahnſtrecke nach dem
Schloßgartenplatz verſchiedene Verbeſſerungen
ein=
geführt wurden. Auf dem Schloßgartenplatz befinde ſich
ſlunmehr ein Standwagen, auch ſer die Beſſunger Linie
durchgeführt. Das Miniſterium habe außerdem eine
Halteſtelle an der Kahlertſtraße genehmigt, die nunmehr
eingeführt werde.
Stadtv. Schupp brachte die Notwendigkeit zur
Sprache, beſſer fuͤr die Unterbringung von Marktz und
Bauernwagen zu ſorgen. Der Oberbürgermeiſter
antwortete ihm, dies ſei Sache der Polizei, an dieſe
müßten ſich die beklagenswerten Landleute wenden.
In der Stadtgärtnerei iſt der Chryſanthemumflor
zur Zeit ſehr ſehenswert, der Oberbürgermeiſter ladet zu
deren Beſuch ein. Stadtv. Kahlert wünſcht, daß
be=
ſonders im Intereſſe der Handelskreiſe dahin gewirkt
werde, morgens zwiſchen 7und 8 Uhr ſtatt eines 15
einen 7½ Minuten=Betrieb vauf der erertriſchen
Straßenbahn einzuführen. Der Oberbürgermeiſter
hält es im Hinblick beſonders auf die finanziellen
Ver=
hältniſſe des Bahnunternehmens nicht für richtig, ſchon
wieder eine Aenderung vorzinehmen. Stadtv. Reinemer
hat dieſelben Klagen gehört wie Herr Kahlert. Früher
habe man auch ſchön einmal einen 7 Minutenbetrieb
gehabt. Stadtv. Kälbfuß erinnert daran daß man ſeiner
Zeit den 7 Minutenverkehr aufhob, weil der Verkehr
nicht ausreichte Man möge den Winter über den
be=
ſtehenden Zuſtand belaſſen.
In den Sondercüsſchuß zur Vorbereitung
der Wahleines Ehrenbeigeordneten wurden
die Stadtverordneten Kahlert, K. Müller, Bormet,
Wolfs=
kehl, Wittmann und Gallus gewählt. Die ſtädtiſche
Armenkaſſe ſchließt für 190203 mit 260581 Mark
Einlahmen und 277243 Mark Ausgaben ab. der
Zu=
ſchuß aus der Stadtkaſſe berechnet ſich äuf 9245
Mark. Ueber die Krankenverſicherung der im Zienſt
der Stadt, beſchäftigten Bureaugehilfen, Techniker
und Zeichner Verſtättete Stadtverordneter Oſann
Bericht. Es wurde beſchloſſen, dieſeHerren von
der Pflicht zur Verſicherung zu entbinden und zu
be=
ſtimmen, daß denſelben während 26 Wochen im
Krank=
heitskall der Gehalt weiter gezahlt werde. Stadtv.
Stephan regte an, auch die Oktrdiaufſeher und die Wärter
in die Krankenverſicherung einzubeziehenr Der
Ober=
bürgermeiſter ſicherte eine Prüfung des Vorſchlags zu.
Stadtv. Gallus maͤcht darauf aufmerkſam, daß die
Kränken=
kaiſe 59 Wochen läng Unterſtützungen bezohle, die
Ge=
hilfen ſollten nur 26 Wochen lang den Gehalt beziehen.
Der Oberbürgermeiſter entgegnet, daß 26 Wochen lang
der volle Gehalt; gewährt'werde, damit könne man
zufrieden ſein. Die Großh. Realaymnaſialkaſſe erfordert
für 190263 einen ſtädkiſchen Zuſchuß von 48 650 Me.
Für die Straßenbahnkaſſe ſoll ein größerer Kaſſeſchrane
ngeſchafft werden, es werden dafur 1200 Mk. bewilligt.
Wegen der Herſtellungen am Woog hat Herr Gunder
gebeten, die vorgeſehenen Brücken zur Erteilung des
Schwimmunterrichts in Wegfall kömmen zu laſſen,
weil dieſe den Ueberblick, ſtören.- Eg; wllrde
beſchloſſen, nur an der Nordſeite von der
Männer=
badeanſtalt - unde der Militärſchwimmſchule u eine
Brücke zu erbauen. Auf eine Anfrage des Stadtv.
Saeng antwortete der Oberbürgermeiſter, daß die
Bür=
germeiſterei die Errichtung eines Volksbades auf dem
Merckſchen Belitz in der Altſtadt nicht aus dem Auge
ge=
aſſen habe. Demnächſt werde ein Kredi von der
Ver=
ſammlüng für die Anfertigung eines Proiekts durch
einen Spezialtechniker gefordert werden. Dieſe Mitteilung
wurde beifällig begrüßt. Für Herſtellungen im
Frauen=
bad im Woog wuͤrden 1350 Mark bewilligt. Geſuchen
Um Dispenſation von baulichen Beſtimmungen der
Witwe Vogr für die Rückertſtraße, des
Bierbrauerei=
beſitzers Wiener, für den Schweinemetzger
Laute=
ſchläger für Kranichſteinerſtraße Nr. 73, für
die -Herren Reitinger und-Blechſchmidt Eiſchhalle)
in der Eliſabethenſtkaße wurde entſprochen.
Zimmer=
meiſter Ludwig Stier wünſcht einen Dispens für einen
Neubau in der Schießhausſtraße. Ein ſolcher iſt aber
nicht nötig, weil der Baur an eine bereits eröffnete Straße
zu ſtehen kommt. Her Verkehrsverein hat bei dem
Polizei=
amk angeregt, das Trocknen von Wäſche in den Vorgärten
da zu verbieten wo dasſelbe für das Straßenbiſs ſich
mißſtändig erweiſt Das Polizeiamt iſt bereit, eine
Polizei=
vorſchrift zu erlaſſen, falls die
Stadtvetordnetenverſamm=
lung prinzipielk! züſtimme. Stadto. Buff ſteht der
Verordnung nicht ſympathiſch negenüber, man habe ſeiner
Anſicht nach hier ſchon gerade Foligeiverordnungen genug.
Der Ausdruck'-Vorgärten- ſei ein hgans unbeſtimmter
Be=
griff und ebenſö die Vorſchrifk des Verboöks, wo das Trocknen
möglich ſei. Stadtv. Stemmer fordert, das Verbot nur
für Vorgärten an den Straßen. Stadto. Schupp hält das
Verbot Für gewiſſe Stadtteile, zum Beiſpiek' die
Na=
thildenhöhe, für nötig. Stadtv. Buff teilt mit, in alten
Verträgen wegen der Mathildenhöhe ſe; ausgehalten
worden. daß Wäſche nicht ausgelegt werde. Stadtv.
Oſann hat von einem allgemeinen Mißſtand nichts
be=
merkt, der die Polizeiverordnung rechtfertige. Der
Ober=
bürgermeiſter beſtritt, daß man hier zu viel
Polizeiver=
ordnungen habe. Für eine allgemeine Maßrsgelelnege
zur Zeik kein Anlaß vor. Verichterſtatter Saeng iſt dafür,
prinzipiell ſich für eine Verordnung auszuſprechen, würde
aͤber nicht böfe ſein, wenn die Verkammlung änders
be=
ſchließe. Gegen 4 Stimmen wird aber die Anregung
abgelehnt. Aunmehr wird in die Beratung der
Poligei=
verordnung, betreffend den Verkehr von Fuhrwerken.
eingetreten Dieſelbe regelt das Gebot des Schrittfahrens
uns fand Billigung. Stadv. Lehr beſchwerte ſich gegen
das zu raſche Fahren durch die Höchſchulſtraße. wo
ſolches verboten ſei, ſöwie gegen das Peitſchenknallen und
das Getöſe von Wagen mit Eiſen. Der
Oberbürger=
meiſter erkennt die Notwendigkeit an, in der
Hochſchul=
ſtraße langfam zu fahren. Städtv. Küchler hat wiederholt
bemerkt, Laß die Fuhrleute in der Hochſchuͤftraße
nicht rechts fahren, obwohl dies Vorſchrift ſei. Stadtv.
Saeng wünſcht eine Verordnung gegen das zu raſche
Fahren der Automobile innerhalb der Stadt. Fur
Geſuche um Branntweinausſchank für Kahlert=
Vermiſchtes.
= Prinzipielle Entſcheidung. Erſtinſtanzlich
wurde in Bingen vom Gericht eine beſonders das
Zeitungs=
welen intereſſierende Frage entſchieden. Eine ſeit einem
Jahre dort täglich erſcheinende ultramontane Zeitung
hatte erft Unters-Amtlicher Teile dann Unter „Amtliche
Vekanntmachungen: die in dem dortigen Amtsblalkt enk
haltenen kreisamtlichen Bekanntmachungen
zum Teil nachgedruckt Es erfolgte Klage und nach
Lage der Sache kam das Amtsgerichk als erſte Inſtanz
zu einem dem Klageantrag rechtgebenden Cerkenntnis.o
2FürRädkahrer durfke eine Entſcheidung
von Wichtigkeir ſein. die kürzlich vom Landgerichk Uſ
Aachen gefällt wurde Ein Kaufmann hatke in der
Nähe der Stadt eine Frau mit ſeinem Rade angefahren.
Beide Perſonen ſtürzten; wobei die Frau erhebliche
Ver=
letzungen davontrug. Im Klagewege erfolgte die Ver=
Urteilung des Radfahrers zum Schadenerſaß Der
Kauf=
mann erhob Widerſpruch gegen das Urteil der erſten
Inſtans unter der Begründung, die Frau ſei direkt gegen
das Rad elaufen und habe ſömit den Unfall ſelbſt
ver=
ſchuldet. Bas Landgericht wies indeſſen die Berufung
koſtenfällig ab und Führte in dem Urteil Ungefähr
fol=
gendes aus- Wie allen, die auf öffentlichen Wegen und
Straßen fahren, zur Vermeidung von Unglücksfällen mit
Fußgängern die Verpflichtung zu einer größeren Vorſicht
obliegt als den letzteren, ſo jei dies namentlich bei den
Radfahrern der Fall, ſchon allein wegen der
Geräuſch=
loſigkeit. womit dich das Fahrrad bewege. Deshalb ſei
es beſönders nicht Sache oder Pflicht der Fußgänger,
ohne weiteres und immer Ausſchau zu halten. 60nicht
von irgend einer Seite her ein Radfahrer nahe. vielmehr
hätten' die Radfahrer die Verpflichtung, ſtets alle
Fuß=
gänger. die ſich auf der Straße bewegten, zu beachten,
felbſt dort. wo ſie der Oertlichkeit noch ungehindert
vor=
beifahren zu können vermeinten, da ihnen obliege.
vor=
auszuſehen. daß Fußgänger von der eingeſchlägenen
Richtung derart abweichen Lönnen. daß ein
Zuſammen=
ſtoß möglich werde. Daher ſei es Aufgabe der Radfahrer.
uberall. wo auch nur immer ihnen den Rücken kehrende
Fußgänger auf der Straße ſich befänden, mit der Schelle
oder durch Zurufe ein Zeichen zu gehen, was auch
volizei=
lich vorgeſchrieben ſei. Wenn auch die Verletzte über die
Straße bgeeilt ſei, ſo liege ſchon durch die Anterlaſſung
des Zeichengebens ein Verſchulden des Radfahrers vor;
außerdem ſei ein ihm zuzurechnendes Verſchulden darin
zu finden, daß er als die Frau in die Nähe Les von
ihm benutzten Banketts kam, nicht ausgewichen oder vom
Rade geſtiegen ſei.
Literariſches.
- Jagdbilder aus alter undneuer Zeit
gaubert in ſehr unterhaltſamen Ausſchuitten Major
Johann Praun dem Leſer vor in ſeinem vor kurgem bei
Hermann Seemann Nachfolger in Leipzig erſchienenen
gleichnamigen Buche MMk. 2.2). Major Johann Praun,
der in der ganzen Undariſchen Tiefebene, wie hoch oben
auf den Kapathen als einer der beſigekannten und
be=
währteſten Weidmänner äußerordentlichen Ruf genießt,
erzählt in ſeinem Jagdbuche in bunter Folge von den
ſeſtfamſten Und amüſanteſten Erlebniſſen aus der hohen
und der niedern Jagd.-Seine Geſchichten ſind mit einem
geradezu herzerfriſchenden Humor gewürzt, keck, friſch und
ſo lebendig dargeſtelit. daß man meint der Herr
Ober=
förſter kranne am Stamnmtiſch ſeine Erinnerungen aus.
„Der Zenſorsbetitelt ſich eine neue
Hälbmonais=
ſchrift für Politik, Wiſſenſchaft, Künſte und Literatur,
die ſich gegen den Sozialismus und die Entartung auf
allen Gebieten richtet. Herausgeber iſt Arthur R. H.
Lehmann, Verleger: Hans Klee, Berlin=Wilmersdorf,
Kaiſerplatz 2 Der Inhalt des 1. Heftes läutet: Zur
Ein=
führung.- Die Unnatur des Sozialismus 1 von Arthur
R. H. Lehmann. Franz Jolef Gall von Dr. med. B.
Holländer, London. Eine Kriſis. Betraͤchtungen uber
die augenblickliche Lage der Literatur 7- von Richard
Huch. VVerfaſſer von „Mehr Goethen. Der Dramatiſche
Meſſias L von Arthur R. H. Lehnlann. Im Banne der.
Kunſtpreſe von Maler Hans Holzbecher. Der„Genoſſe”
Harden von Arthur N. H. Lehmann. Miszellanea.
Kritiken. Selbſtbeſprechungen.
— Die bekannte Sammlung der „Spezial=
Koch=
bücherfür die praktiſche Häusfraus Verlag
W. Vobach &mp Co., Berlin=Leipzig) brachte ſoeben als
dritten und neueſten Band „Die Krebsküche; heraus. Zu
beziehen ſind die Spezial=Kochbücher durch alle
Buch=
handlungen.
Letzte Nachrichten.
WBL Verlin, 22. Okt. Dem Vernehmen nach hat
der Kaiſer das Bureau der Generalſynode zu
morgen abend nach dem Neuen Palais eingeladen.
W.B. München, 22. Ott. In der
Abgeordne=
tenkammer gab Miniſterpräfidenk v. Podewils eine
Erklärung ab über das Verhältnis= Bayerns
Zum Reich und betonte, was die Erklärung
bayeriſcher=
ſeits Verdienſtvolles einſchließe, falle auf das
ausgezeich=
nete Wirken Crailsheims zurück. Redner fuhr fort? Das
Verhältnuis Bayernis zum Reiche, das Verhältnis zu
Preußen ünd den anderen Bundesſtaaten iſt ein ſölches,
daß wir es nur mit Genugtuung begrüßen und nur
wünſchen können, es möge immer ſo bleiben. Daß es
glücklicherweiſe ſö iſt, iſt die Frucht der allſeitig ſtets
be=
kätigten Erkenntnis jener Momente, welche die Gegenſeitigkeit
des Vertrauens und der Sympathie unter den Bundesſtaaten
gewährleiſten. in denen das ganze eben doch eine ſicherftke
und ſchönſte Stütze findet. Vnverbrüchliche Treue und
Hingabe an das angeſtammte Herrſcherhaus und engere
Vaterland. rückhaltlöſe Treue zu Kaiſer und Reich, wie
es von den großen Parteien des Landes ſets und erſt
in jüngſten Zeiten wieder in gewiſſermaßen
program=
matiſchem Uebereinſtimmen verlangt wurde, dies' ſind
ſelbſtverſtändliche Grundforderungen. Ebenſo überflüſſig
erſcheint die Diskufſion über ein etwaiges
Prioritätsver=
hältnis jener beiden Forderungen. Treue und
Pflicht=
erfüllung gegen das Reich und die engere Heimat gehen
ſo ſehr Hand in Hand. daß jedes pflichtgemäße
Verdient=
machen hier zugleich nach der anderen Richtung
Verdient=
machen bedeutet. jedes Fehlenlaſſen hier zügleich als
ſchuldvolles Schädigen dort empfunden wurde.-Bayerns
Aüfgabe kann nie Unfruchtbare Paſſivität oder nur
Ver=
neinung ſein, ſondern nur aktive Mitarbeit an der
Förde=
rung von Ehre- Macht, Anſehen und Mohlfahrk des
Reiches unter voller Wahrung der verfaſſuſgsmäßigen
Stellung - Bayerns. ſeiner Rechte und Intereſſen.-Wie
das Verhältnis der Bundesſtaaten auf wechſelſeitiger
Verträglichkeit und Rückſichtnahme gegründet iſt.
be=
fätigen wir dieſe Mitarbeit auf dem Wege
freundſchaft=
licher Verſtändigung. Dies läßt auch realpolitiſchen
Egoismus zu, ſoweit er nicht zur Vereinſamung führen
wurde. Denn zuſammenhalten bedingt zuwellen auch
Abſehen vom Nächſterwünſchten im Iniereſſe wichtigerer
Ziele der Erhaltung des guten Einvernehmens.
WB. Dresden, 22Vkt. Bei der Landtags:
wahl in 29 Wahlkreiſen wurden gewählt: 17
Konſer=
vative. 9 Nationalliberale, 1 Reformparteiler, 1
Wild=
liberaler, 1 Deutſchfreifinniger. Die L. Kammer ſetzt
ſich demnächſt anz 5s Konſervativen, 23 Nationailiberalen,
1 Wildliberalen, 1 Deutſchfreiſinnigen und einem Mitglied
der Reformpartei zuſammen.
- WB. Bamburg. 22. Okt. In St. Pauli wurde heute
morgen 6 Uhr der Schauermann Detief aus Altona
er=
ſtochen. Der unerkannt gebliebene Täter wird kür
einen Bootsmann eines im Hafen liegenden Schiffes
gehalten.
W.B. Hamburg. 22. Okt. Der Bootsmann
Duer=
baum, der heute morgen den Schauermann Betlef
er=
ſtochen hat, iſt heute vornittag 11 Uhr hier verhaftet
worden.
V⁄= Nom, 22. Okt. Der König wird morgen
früh hierſelbſt eintreffen.
w.B.: Paris. 22. Okt. Kammer) Gauthier
MNationaliſi bringt eine Interpellation ein und wirft dem
Miniſterpräſidenten vor, daß er nichts für die
Demo=
kraten getan habe, ſowie daß er die Freiheit des
Unter=
richts unterdrücken wolle.
13 Paris. 22. Okt. Der „Matinz erklärt, daß die
ziemlich langen Unterredungen: die zwiſchen dem König
Viktor Emänuel und dem Admiral Morin einerſeits,
Combes und Delcaſſs andererſeits ſtattkfanden, zu
meh=
reren praktiſchen Ergebniſſen führten, die für beide Länder
von großem Intereſſe ſeien. Das zwiſchen Frankreich
und Italien bereits ſeit mehreren Monaten beſtehende
Einvernehmen über die meiſten beide Länder
inter=
eſſierenden wichtigen Fragen würde infolge des Beſuches
des Königs eine greifbare und endgültige Form
an=
nehmen.
w.B. Chriſtiania, 22. Okt. Das Kabinett Hagerup
iſt heute in der bereits gemeldeten Weiſe erſtannt
worden
2 Madrid, 22. Okt. Miniſterpräſident Villaverde
legte der Deputiertenkammer auch einen Geſetzentwurf
zur BeſſerüngdesWechſelkurſes vor, wodurch
er ermächtigt wird, zum Zwecke der Goldbeſchaffung
jedes Jahr eine Anleihe von 100 Mill. Peſetas als
ſchwebende Schuld aufzunehmen, durch die Zolleinnahmen
ſicher geſtellte Vorſchüſſe in Gold zu entnehmen, ferner
auf die Minen von Almaden eine Anleihe von Frs.
75 Millionen aufaunehmen und einen Teil des
Silber=
geldes aus dem Verkehr zurückzuziehen. Eine andere
Vorlage ermächtigt den Miniſtewpräſidenten,
Handels=
vertragsverhandlungen anzuknüpfen.
wvBk Konſtantinopel, 22. Okt. Es verlautet, der
Gouverneur von Aſir ſei von Arabern ermordet
worden. Der Kommandeur der 14. Diviſion Hadi=
Paſcha ſei an die Stelle berufen und mit der
Jüchtigung der Mörder beauftragt worden.
Ueberein=
ſtimmende Konſulatsberichte aus Monaſtir und
Saloniki melden, daß die groben Ausſchreitungen
fortdauern. Ferner wird die Tötung eines Chriſten aus
Jlave gemeldet.
Todes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige
Ver=
wandten, Freunden und Bekannten die
trau=
rige Nachricht, daß unſer liebes Töchterchen
Lixa.
nach ſchwerem Leiden ſanft dem Herrn ent=
(16706
ſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1903.
Die trauernden Eltern:
Carl Hersheimer und Frau,
geb. Stein.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 22. Okt. Mildes, meiſt trübes, etwas
windiges Wetter mit Regenfällen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
bezbleigbis iuie ddh lis din deireume naur.
im Saalbau.
Konzert um 8 Uhr im Reſtaurant=Metropoler.
Kaiſerpanbräma Wilhelminenſtraße 29.
Verſteigerungstalender.
Samskag, 24. Oktober.
Dünger=Verſteigerung um 10 Uhr auf dem
Pferde=
marktplatz.
Kunſtverein, geöffnet Montags, Dienstags,
Donners=
tags, Freitags und Sanistags von 11-1 Uhr,
Mitt=
wochs von 224 Uhr, Sönntägs von 10-1 Uhr.
Gewerbe=Muſeum, Neckarſtraße 3. Täglich geöffnet
von 11-1 Uhr. Eintrikt freil.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
[ ← ][ ][ → ]sverkauf wegen -ugs.
Bis zur vollendung des Darmſtaͤcker= Rof neubaues verlege ich Ende Oetober meine
Geſchäfts=
lohalitaten in das Raus G. L. Rriegk, Eingang Grafenſtraße.
Da es mir nicht moͤglich iſt alle Oaren in den Interſimslohalltaten unteraubiungen. ſehe ich mich veranlaht,
das gesammte hager einem
Ausverkauf
zu unterſtellen. Tur bequemeren Ueberſicht und um das Rusſuchen zu ermoͤglichen, habe ich verſchiedene
Sonderausſtellungen errichtet.
In dem früheren haden der Conditorei Eichberg
große Ausſtellung von Kunſtblättern.
Photographien, Phetogravuren, Heliogravuren, farbige Lichdrucke. ete.
Die Rusſtellung umfaßt Reprodulitionen nach den Gemälden berühmter weiſter, wie Vefregger,
Plockhorſt=
hoffmann, Rndreott, Glas, Rieger, Crdmann, Gunſch, Warfei, Grühner und andere.
va ich wegen Plahmangel kunſtblätter nicht weiter führe, ſo bietet ſich jeht die günſtigſte Gelegenheit zur
Ewerbung eines ſchönen Gandſchmuches zu außerordentlich billigem Preiſe.
In dem früheren haden von Ri. de Gaal
Ausſtellung von Zeichenartikeln, Photographie, Poeſie= und Sebreibalbums.
In dem früher Bergmann'ſchen haden
Ausſtellung von Gegenſtänden zum Bemalen und Brennen, Malvorlagen ete.
ſowie von größeren eleganten Cassetten mit Briefpapieren & Villetharten.
In meinen hohalitaten und den nebenraͤumen
große Ausſtellung v. eleganten Brieſpapieren, Briefkarten in Caſſetten,
Gegenſtände zum Sehnitzen, Malen und Brennen,
Malutenſilien für Gel=, Aquarell= und Paſtellmalerei,
elegante, ſelide Lederwaren.
Ferner Artikel für den Schreibtiſch;
Eintenkäſſe, Schreibgeuge. Eintenloſcher, Federſchalen. Federhaltergeſele, Fahbeine, Papiermeſſe dte.
Viele Artikel ſind im Preiſe bedeutend ermäßigt,
außerdem wirch auf alle waren noch
Vabatt i ssahus genche.
Alle Reubheiten ſind bereits eingetroffen &a es bietet ſich jezt die beſte Gelegenheit zum Einhauf von
Weihnachtsgeicheuken u. Bedarftsartikeln.
emrich Lauh, Papier &a Kunſthandlung
Rhein= u. Grafenſtraßenecke.
Samstag, den J. October und Sonntag, don l. Novomber bleibt das Geschäft
wogon Umzugs goschlossen.
Eröffnung des neuen Ladens im Hause des Herrn Kriesk,
gegenüber dem Darmstädter Hoſe, Montag den 2. November.
Bitte das Lagerverzeichwis auf der Nückſeite zu beachten.
Lager-Verzeichnis
der Papier- & Kunsthandung HEIIRIOT LAIIV.
Papiere.
Willelpapiere, lose und in Cassetten
von den einfachsten bis zu den ologantesten Ausstattungen.
Cassetten enthalt. Karten, Bogen u. Couverts
in allen Preislagen.
Billetpapiere &a Karten in modernen Farben und Formaten.
Lichtpauspapiere
in diversen Stürkon und Längen. stets frisch, nur Ja. Dualitäten.
Willimeterpapiere in Vogen, Rollen u. Blocks.
Seidenpapiere weiss und ſarbig.
Packpapiere in Bogen und Rollen in allen Gualitaten.
Vriefpapiere und Couverts
für den Privat= und Bureaubedarf.
Conoopt. ud Cannloipapioro.
Cloſetpapiere in Nollen und Packeten.
Brief=Pegistraloren 5 Griefordner
19
in allen Systemen.
Locher, Sehnellefter, Sammelmappen, Schrünke
zum Aufbewahren von Ordnern und Schpiftotücken.
Sbiazenbücher, Skiazenblocks, Zeichenblocks 8
Reichengarnituren.
o00000000000000000oooo0o000
Leichenmaterialion:
Paus-&a; Leichenpapiere in Bogen ≈ Rollen
in allen Qualitäten.
Leichentische, Leichenbretter. Reissschienen.
Winkel, — Lineale, — Curvenlineale.
Elüſſige Cuſchen
in allen Farben. Deutſches und franzsſiſches Fabrilat.
Farben in Steinchen und in Tuben=
Reichenstiſte, Leichenkohle, Wischer in Papier und Leder.
Roisszenge, Birkel, Liehfedern.
Transporteure & Maasstäbe.
alle Sorten Radirgummi. Buntstifte für den techn. Bedarf.
Kontor-Artikel.
ASohreibmasohinen und sämmtl. Lubehörteile.
Varbhänder für alle Systeme von Maschinen.
SObfiElGlſtasOrilEI- &ep ORchiscrL Adpapiete.
Copirmaschinen.
Cobirpabier in Hollen und Hlätkern.
Copirpressen in Guss- und Schmiedeeisen.
Copirbücher, Copirlöschblättor, Copir-Rautschukblättor, Copir-Oeldeckel.
Copirmappen=Copirpinsek, GReise-Lopirpressen, Soennechen=Lopippressen.
Stiebels Geldzähl=Caſſetten.
Draht-Geld-Cassetten mit und ohne Einsätze.
Briefkörbe, Loeschmappen, Unterschriftsmappen.
Contobicher
eigenen Fahrikats in allen Liniaturen.
Register, Roiseauszüige, Reischauptbücher.
Schreib- u. Copirtinten, nur ersthlassige Fabrikate.
Briefständer. Schreibpulte in solider Ausführung.
5 Gohreihmnterlagon, Hotin Halender, Patontlisedher i Holz md Hetall.
Hebreibzenge
von den einfachſten bis zu den eleganteſten und modernſten.
Sämmtliche Jervieſfältigungsapparate.
Bectographenblätter u. Maſſe.
Alle Sorten Schreibſedern deutsche &engl. Pahrikate.
g21DinZiiDangiigiDinaiiDingiDangi DagiDisch
Brenn-Arkikeel.
ſirosse Vorräte in Holz- u. Pappgogonständon
Neue Segenſtände für Ciefbrand
Alleinverkauf hervorragender Fabrikate für den hieſigen Plaz.
Alle Neuheiten sind bereits eingetroſſen, sie zeichnen sich
durch aparte Formen und modern künstlerische
Aufzeichnung aus.
Neuheiten in Pappe zum Brennen.
Nach- u. Rerbschuittgegenstände in Hol= und Linoleum.
Holzbeizen
in verschiedenen bewährten Fabrikaten.
Platin Brennapparate mit anerkannt vorzüglichen, dauorhaften
Brandstiften in allen Formen.
Oviginsl Tief- U. Davehbvandstikte von Riehter.
Mal-Utensilien.
Walkaſten,
Farbenhasten
mit Steinchen und Tuhen
für Aquarell- und Oelmalerei.
Oel-, Hquavell- und
Pastellkarben,
deutsches und fvanz. Fabvikat,
über 800 Farbennuancen am Lager.
Halvorlagon, Malhretter, Mapappoll,
Virnisse, Lache,
Paletten, Palettſtecher,
Dinſel als Vorſt- u. Baarpinſel.
absthle, Masehime, Mabsläbe,
Holzsachen
und andere Gegenstände
zum bemalen und brennen
in grösster Auswahl.
Sämmtliche Houhoiten
sind hereits eingetroffen.
Volsändigo Binriohtugo ud Hasten
für Oel-, Aquarell, Gouache- und
Pastellmalerei.
Reilrahmen, Malleinen.
Albums.
Photographie- Cp;
Postkarten-Albums,
Albus f. Amulenr=Pholographeu,
Poesie-Albums,
Gedenk, Nage-, Güäste- und
Rochbücher,
Schreib- 8. Einlelehe-Alhums.
Haushaltungsbücher.
Lederwaren.
Portemonnaies u. Porte- Arosols
nur wirklich gute, solide Waren.
Brieftaschen, Cigarrentaschen,
Schreibmappen,
Viſitenkartentaſchen,
Banknotentaschen,
Tollereouvarts, Vecganires,
Studentenmappen, Ruſihmappen,
Jotizbücher.
Schablonen zmur Wischeslickerdi.
Alle Honogramme und einzelne
Buchstaben
sind in verschiedenen Grössen u. Jusſuhrungen.
auch in nodernem Styl am Lager.
Luxussachen
Photographie=Bahmen
in allen Größen und Ausſtattungen.
Briekbeschwerer, Brioföſfner,
Schreibzeuge
in Jugendsty!
mit geschliffenem Crystallglas.
Elegante Geld-Cassetten
in Leder und Holz.
Markenanſenchler,
Markenkästchen.
Aitdeutashe Pupior-, Sahmueh=,
Cigarren- und Arbeitallnaten.
Gohſtulon, Handapothokon,
(Oand.- u. Cigarrenschränkehen
in hochſeiner Ausführung
zu den billigsten Preisen.
Golatünfrederhalter, Colafedorn
Diaphanien
in Rollen zum Selbstaufzichen.
Diaphanien
Glasbilder
in entzüchenden Muſtern
in Landſchaften &a Genrebildern.
Reichste Ausstattung zu billigst. Proisen.
Gohulartikol
Sämmtl. Schreibhette
in nur holzfroien guton Papieren.
Federkäſten.
Bloistifte, Halter,
Blöistiſtopitor, Bloistiſthaltor,
ſriffelspitzer, Schwammdosen
Sehdämme, Sohieferkafeln.
Bücherträger.
Bilderbücher
in allen Preislagen.
Bilderbücher
auf Garton und Leinwand.
Märchen- und Colorinbücher.
Kinderspielzeuge,
Luschkästen, Parbatiſte.
Gröste Ausivahl in
Wandsprüchen
auf Karton u. Hola.
(Oandteller,
nur schöne Muster. sehr billig.
Hampenschirme,
letzte Heuheit in grosser Auswahl.
Mrich Lautz,
Ehle der Phein=
f
b=