Inſerate
166. Jahrgang.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage: blatt werden anzenommen in Darmſtadt
Auſlvierkes Anlerhaſbungsblakk.
Amtliches Organ für die Bekauntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Abonnemenkspreis
nonatlich 50 Pfa. vierteljährlich 150 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expeditkon Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N246.
Dienstag, den 20. Oktober.
1903.
B e k a u n t m a ch u n g.
Die Fahrbahn zwiſchen Rhein= und Zenghausſtraße längs des
Hofjagd=
hauſes wird wegen Umpflaſterung der Fahrbahn bis auf weiteres für den
Fuhrwerks= und Fahrrad=Verkehr geſperrt.
Darmſtadt den 19. Oktober 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
(18170
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß Druckſchriften bei
Vermeidung von Strafe nur an ſolchen Orten öfſentlich angeſchlagen
oder augeheftet werden dürfen, welche als hierzu geeignet von der
Lokalpoligeibehörde bezeichnet worden ſind.
Wenn demnach, ſei es von Gewerbsleuten, ſei es von Privaten,
Ankün=
digungen (Plakate) oder andere Druckſchriften an anderen Orten als an den
ſeither geſtatteten und den mit unſerer Genehmigung angebrachten Plakattafeln
öffentlich angeſchlagen oder angeheftet werden ſollen, einerlei, ob dies
gewerbs=
mäßig geſchieht oder nicht, ſo iſt, ſelbſt wenn der Eigentümer der betreffenden!
Wand= oder Mauerfläche ꝛc. die Genehmigung hierzu erteilt hat, vorher die:
diesſeitige Genehmigung nachzuſuchen. Erfolgt das Anheften der Plakate ꝛc.
ohne dieſe polizeiliche Genehmigung, ſo iſt Beſtrafung aus Art. 48 des heſſiſchen
Preßgeſetzes zu gewärtigen und ſind außerdem die vorſchriftswidrig angehefteten,
Plakate auf polizeiliche Aufforderung alsbald zu eutfernen, unter Umſtänden
wird ſich der Täter noch wegen Sachbeſchädigung verantworten müſſen.
Wir bemerken noch, daß den Eigentümern und Mietern von Grundſtücken,
Häuſern, Geſchäftslokalen ꝛc., das Aushängen und Anſchlagen von Anzeigen,
welche lediglich ihr eigenes Intereſſe betreffen, an ihren Grundſtücken oder!
Mietsräumen geſtattet wird und es hierzu einer beſonderen polizeilichen Erlaubnis
nicht bedarf.
Vorbehalten bleibt es uns, jederzeit aus Rückſichten der öffentlichen
Ord=
nung und aus verkehrspolizeilichen Gründen das Auheſten von Druckſchriften an
Stellen, wo dies ſeither ausdrücklich oder ſtillſchweigend geſtattet worden war,
zu verbieten.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1903.
Großherzogliches Polizeiaut.
(18169im
Dr. Kratz.
Vergebung von
Fußſteig=
nrbeiten.
Die Ausführung der
Zementplatten=
fußſteige in der Eichbergſtraße,
Weſt=
ſeite zwiſchen Anna= u. Hermannſtraße
ſowie in der Gervinnsſtraße, Weſtſeite
zwiſchen Kies= und Heinrichſtraße, ſoll
verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße
Zimmer Nr. 1. während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Montag. den 26. Oktober l. Js.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
(18156im
Keller.
Vergebung von
Pflaſter=
arbeiten.
Die Neupflaſterung der oberen
Rhein=
ſtraße zwiſchen Ernſt=Ludwigs= und
Paradeplatz, ca. 350 am, ſoll verdungen
werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem Tieſbauamt, Waldſtraße
Zimmer Nr. 1. während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Samstag, den 24. Oktober l. Js.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
(8129
Kebler.
Verſteigerung im Darmſtädter Hof.
Die Verſteigerung ſämtlicher Oefen, des Reſtaurationsherds und eines
kleinen Röderherds findet Donnerstag, den 22. Oktober, nachmittags
3 Uhr, ſtatt.
(18162
H. Scharmann, Imtsgerichtgkaxator.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 2. Oktober 1903, nachm. von 2 Uhr an,
verſteigere ich im Auftrag freiwillig und unwiderruflich in der Hofreite
Pallaswieſenſtraße 85:
130 Gerüſtdiele für Maurer und
500 eiſerne Klammern
ſöffentlich meiſtbietend gegen gleich bare Zahlung.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1903.
Emgeh,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher.
18191)
Durch eine
Awolle Hnkauſeronso
ist mein durch ſiotten Vorkauf golichtetes Lager in:
Palskots jeder Art, auch Frauengrössen,
Goll=Paletots u. Goll-Caves, Cavos
Regenmänteh und Gostümen,
Bostüm Röcken und Blusen,
Abendmäntehn und Juterröcken
wieder reichhaltigst orgänzt und lade ich zu gütigom
Besuche höflichst ein.
(7883a
LOwOh
füllofen
zu verkfn.
3. Stock.
Inſelſtraße 17.
(18180ik
am weissen Turm.- Telephon lo56.
Froſt im Frühling.
38)
Roman von Georg Reugs.
Nachbruck verboten.
Alfred hatte die Zigarette beiſeite gelegt und
war nuſgeſtanden. Nachdem er ein paar Schrite hin
und hergegangen, blieb er vor dem Bruder ſtehen,
und von Kopf zu Fuß rot von der Glut des Feuers
beleuchtet, ſah er anſcheinend übermütig auf ihn
herab.
Brüderchen, mein Umgang wirkt korrumpierend
auf Dich ein.
Winegg wollte ihn unterbrechen, denn ihm wars
bei Gott nicht zum Spaßen. Alfred hob abwehrend
die Rechte.
Laß mich ausredenl Der Umgang mit ſolchem
Lüderjahn treibt Dich notgedrungen in die Oppoſition.
Du wirſt an mir zum Philiſter, Brüderchen, zum
ganz gemeinen Philiſter.
Er ſtürzte ein Glas Champagner hinunter und
ſetzte den Kelch klirrend auf den Tiſch.
Winegg ſprang auf und trat dicht vor ihn hin.
Er war hierher gekommen, umn „ganz ruhig= init
ihm zu reden. Aber die Verzweiflung über die
Haltloſigkeit dieſes geliebten, hochbegabten Menſchen
ließ ihm keine Ruhe mehr.
Hätteſt Du ſelbſt etwas vom Philiſteri an Dir,
ich wollte Gott danken, nur eine Spur jener Be=
ſchränktheit, die den Künſtler zwingt, ſich und ſein
Schaffen für das Wichtigſte in der Welt zu halten,
nur einen Deut jener eiſernen Pflichttreue gegen
Deine Kunſt eine Spur wenigſtens jener philiſtröſen
Erwerbsluſt, die zur Arbeit anſpornt. Wäreſt Du
ſoweit Philiſter: daß Du Dir ein Ziel vorſteckteſt,
dem Du zugingſt mit jedem Schritt. Hätteſt Zu
eine Ahnung von jener geiſtigen Okonomie, die Dich
lehrte, Deine Kräfte zu Rate zu halten, weiſe damit
umzugehen, an eine Zukunft, an ein langes Leben
vor dir zu denken - aber nichtsl nichtsl Wie ein
Vagabund gehſt Du um mit Beinen Gaben!
Ja, ganz recht, wie ein Vagabundl Nichts von
lener weiſen Okonomie, denn ich kann mir nicht
vornehmen: Du willſt jetzt ein paar Stunden dichten,
ſo ungefähr wie ein anderer Strümpfe ſtrickt. Was
kann ich dafür, wenn ich nur im Zuſtand fieberhafter
Erregung ſchaffen kann, meine Muſe bloß ungerufen
kommt? Dann raſt die Feder nur ſo übers Papier,
als diktierten mir unſichtbare Mächte. Dann kann
ich Nächte hindurch ſchreiben kann heulen über das
Schickſal meiner Helden und Gott auf den Knieen
danken, daß er mir dies Talent gegeben. Ich bin
wie in der Ekſtaſe.
Ein paar Tage ſpäter begehe ich die Eſelei und
leſe mein Geſchreibſel durch. Wozi, da ich doch
nie etwas umarbeiten kannz Wie ſieht das auss
Habe ich das wirklich geſchrieben? Es ſollte ganz
anders ſein - mehr könnt ich leiſten, viel mehr.
Die Form genügt nicht, alles ſchlechtl Ekel packt
mich. Ich verſpotte mich und mein Talent, leide
dabei ſo intenſiv unter dieſer Nichtachtung, daß ich
mich, um den Kater los zu werden, in die wüſteſten
Vergnügungen ſtürze.
Und an die Zukunft denken, an ein langes
Leben? Gott ſoll mich bewahrenl Der Tod intereſſiert
mich viel mehr. Der Gedanke an ihn iſt mir ſo
angeboren, daß er mich oft im tollſten Strudel
über=
fällt, heimtückiſch, wie ein Feind, der mich
hinter=
rücks packt.
Und ich bin auch ziellos, ganz rechtl Mein
Talent dirigiert mich, nicht ich mein Talent. Was
werd ich überhaupt noch ſagen? Keine Ahnungl
Und wenn es ganz unterbleibt, was turs? So
kommt ein anderer und ſpricht es aus. Unmöglich,
in mir und meinem dichteriſchen Schaffen eine Weltz
zu ſehen.
Und auch die Erwerbsluſt fehlt mir. Es ekelt
mich an, dies Feilſchen, Handeln und Bedingungen
ſtellen, um das, was ich mit meinem Herzblut
geſchrieben. Sie mögen es mir unter den Hünden
wegnehmen, verſchenken, verkaufen. Mir iſt's im
Grunde gleich, was hinterher daraus wird. Dabel
könnt ich verhungern, wär ich nicht ſonſt ſo günſtig
geſtellt, und ich fürchte faſt, die genialen Lumpe, die
Seite D.
Darmflädter Tugölatt, Diepstag, den 20. Oktober 1903.
Rummer 24G.
Pferdeverſteigerung.
Auf dem Hofe der Train=Kaſerne zu
Darmſtadt, Eſchollbrückerſtraße, werden
Freitag, den 30. Oktober 1903,
vormittags von 2 Uhr ab,
etwa 80 überzählige Dienſtpferde
öffent=
lich meiſtbietend gegen Barzahlung ver=
(8186
i-
kauft.
Train=Bataillon Nr. 18.
Nome
51
PKaumoy,
ERG UAOy
garankierk rein,
per Pfund 30 Pfg.,
in Original=Eimern 10 und
25 Pfd. per Pfd. 25 Pfg.
Emanuel Fuld,
Kirchftraße Lſisl4im
Telephon 137.
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EEd BOtvohm,
das beſte, was zum Preiſe von 55 Pf.
pro Flaſche o. Gl. geliefert werden kann,
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Dieburgerſtr. D. — Teleph. 1107
Eine gute Seige
iſt ſehr billig zu verkaufen.
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ſtraße 63, Hinterhaus, part. (15425t
Das der Firma E. Merck gehörige Anweſen, Luiſenſtraße 6,
beſtehend aus 3ſtöck. Geſchäfts= u. Wohnhaus mit Einfahrt,
Seiten=
gebäuden u. Hofraum, vogn noch 2 große 3ſtöck. geräumige
nterkelerte Hintergebäude gehören, welche zur Zeit als
Burceau= u. Magazinräume der Fiemn E. Merck Verſoendung
flnden, iſt durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Die Uebergabe kann per 1. Oktober 1904 erfolgen.
Die großen ſoliden Hintergebäude bieten für
Unter=
bringung mehrerer, viel Raum erfordernder Geſchäfte Platz.
Die Pläne können bei mir eingeſehen werden.
Ssbastian Lohler, Banhbeamtor,
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Klappacherſtr. J. - Telehhon 243.
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ſtraße, mit Front nach 3 Straßen ſoll zum Verkauf gelangen.
Mit Führung der Verhandlungen iſt beauftragt das Immobilien=
E18185
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Bankboamton Sobaskan Bohl6V,
Klaßbacherſtr. 7. — Telephon 243.
verkaufen.
Das Wehuerſche Anweſen, Niedeſelftraße 70, beſtehend
aus geräumigem Herrſchaftshauſe zum Alleinbewwohnen mit
Stallungen, Remiſe, Waſchküche und großem Garten, welch
letzterer ſich auch zur Erbauung zweier Wohnhäuſer eignet,
iſt durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Geſamtfläche ca. 2000 ⬜ Meter.
Kauſpreis u. Zahlungs=Bedingungen werden ſehr günſtig geſtellt.
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Ssbastian Bobler, Banhboamtor,
Klappacherſtr. 2. — Telehhon 243.
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eine Lohnkutſcherei und eine
Mineral=
waſſerfabrik betrieben. - Das Haus
befindet ſich im beſten Zuſtand.
Mit dem Hauſe oder auch für ſich
wird auch ein 1297 gm großer in der
Nähe der Windmühle befindlicher
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Baukapital.
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im Straßengraben, beſtenfalls im Spital ſterben,
ſind aus demſelben Stoff geformt wie ich.
Und Du kannſt's nicht begreiſen, daß mich der
Gedanke an ſolch ein Ende halb von Verſtand bringt?
Alfred zuckte gleichgültig die Achſeln.
Und ich ſelbſt bin ein Monſtrum mit meinem
Talent: zwei Mutterſprachen! Mein Geiſt iſt
fran=
zöſiſch; in franzöſiſcher Sprache müßt ich eigentlich
dichten. Aber die deutſche Sprache iſt's, die ich liebe.
von ganzer Seele. All mein Patriotismus gipfelt
in der Liebe dieſer Sprache meiner Mutter.
Bei dieſen Worten ſtand Winegg die Mutter
leibhaftig vor Augen. Er gedachte der Liebe, mit
der ſie auch an dieſem Sohne gehangen, des Einfluſſes,
den ſie auf ihn ausgeübt, und er ſagte: Es war
ein großes Unglück für Dich, daß unſere Mutter ſo
früh geſtorben iſt. Du müßteſt einmal ein Weib
finden, das Dich verſtände, Dich liebte von ganzer
Seele.
Da kam's Alfred über die Lippen: Und das
ſagſt Du, der Du Deinem Weibe auch nicht den
geringſten Einfluß auf Dich einräumſt? Mit einer
Entführung wie eine heiße, echte Liebesgeſchichte fing
Eure Ehe an, und was iſt davon geblieben? Nichts.
Alles verglüht!
Ein paarmal ging Winegg auf und ab und blieb
dann vor dem Bruder ſtehen.
Ich habe nie aufgehört, Suſi zu lieben.
Du liebſt ſie, Du ?
Und nach einer Pauſe: Warum zeigſt Du's ihr
nicht, machſt dieſer Qual nicht ein Ende?
Winegg war nicht gleich im ſtande, dieſe Frage
zu beantworten, denn ſie drang keck vor bis in die
Tiefen ſeiner Seele, und der Gedanke allein, dieſe
ſenbaren, ſei es auch vor dem nächſten
Tieſen,
Freunde, erregte ihn aufs höchſte. Er rang geradezu
nach Worten. Ohne daß er gedrängt wurde, hatte
er das Gefühl, der andre fordre eine Antwort, warte
darauf, und er müſſe ſich beeilen. Inmitten des
Zimmers ſtehend, ſtarrte er geiſtesabweſend in die
Glut des Feuers. Herabgebrannt, flammenlos warf
ſie einen düſtern roten Schein ins Zimmer grad
auf die hohe ſchlanke Geſtalt des blondlockigen, in
ſchwarzen Atlas gehüllten Kavaliers. Aber Winegg
dachte nicht an Beleuchtungseffekte, ſah nicht die aufs
höchſte geſpannte Erwartung in Alfreds Zügen.
Der ließ den Bruder nicht aus den Augen, und
erregt, wie auch er war, nun dies Thema zur Sprache
gekommen, arbeitete ſein Hirn wie das eines
Fiebern=
den. Sein Bruder liebte Suſi mit ganzer Scelel
Das fühlte er heraus. Gleich verſetzte er ſich in die
Qual des Unglücklichen.
Warum riß er ſie nicht in ſeine Arme? Sie
iſt ſein Eigentum, ſein Weib, gehört ihm - er mochte
ſie gewinnen mit ſeiner Glut - er ſelbſt wäre nicht
ſo „zartfühlend: zu Werke gegangen wie Heinz,
wahr=
haftig nicht, falls Suſi ſein Weib geweſen.
Und ein Verlangen überkam ihn, heißer als die
Glut, die ſeine junge Geſtalt beſtrahlte, umnebelte ihm
vollends das Hirn.
Quall Sein Bruder geht neben dieſem Weibe her,
liebte ſie, wird nicht wiedergeliebtl Das warsl Um
dieſen einen Punkt hatten ſich, ſeit er ſich der
Leiden=
ſchaft zu ſeiner Schwägerin bewußt geworden war,
all ſeine Gedanken gedreht: wenn Suſi ihren Mann
nicht liebt, ſo mag ich ſelbſt alles hoffen!
Wie Feuer ging es ihm durch die Adern. Was
bisher nur Hoffnung war, ſchien faſt zur Gewißheit
zu werden. Aber wie dieſen Stummen zum Reden
bringen? Denn er allein kann ihm ſagen, wie es
um Suſi ſteht.
Er ſieht den ernſten, verzweifelnden Ausdruck in
Wineggs Geſicht, ſieht wie es ihm unmöglich ſcheint,
nur ein Wort hervorzubringen; aber das iſt alles
gleich. Mit ſeinem Verlangen, endlich die Wahrheit
zu erfahren, um die er ſich wochenlang vergeblich das
Hirn zermartert hat, ſteht Alfred dem eigenen Bruder
wie einem Fremden, nein, wie einem geinde
gegen=
über, der ihn von dem trennt, was er haben muß um
jeden Preis. Er könnte ſich ſogar auf ihn ſtürzen,
mit ihm kämpfen auf Leben und Tod, falls er dadurch
irgend etwas erreichen, ihm die Verſicherung entreißen
könnte, daß Suſi ihn nicht liebt.
Dieſe letzte Empfindung erſchreckt ihn, zwingt ihn
ruhiger zu werden. Er tritt zu dem Bruder hin.
Seine Stimme iſt heiſer und klanglos.
Ihr hättet Euch ausſprechen ſollen. Es mag nur
ein kleines Mißverſtändnis geweſen ſein, das erſt
ge=
fährlich wurde durch hartnäckiges Schweigen.
Winegg hob den Kopf und ſtrich ſich mit der
Hand übers Haar.
Ein kleines Mißverſtändnisl Ich will Dir die
Geſchichte erzühlen: Wir waren das erſte Mal getrennt,
Wochen erſt verheiratet, da erhalte ich eines Tags
einen Brief. Suſi hatte ihn geſchrieben; aber ein
andrer, ein Feind, ein Todfeind hat ihn abgeſchickt.
Der Brief datiert aus Suſis Brautzeit und enthält
das Bekenntnis, daß ſie mir ohne Liebe die Hand
reiche, nur um aus drückenden häuslichen Verhältniſſen
herauszukommen. Ein andrer hätte dieſen Brief
vielleicht zerriſſen, wäre ohne irgend welche Skrupel
darüber hinweg - übermäßig empfindlich, möglich
— im allgemeinen leid' ich zwar an dieſem Fehler
nicht. Ich bin nur da empfindlich und leicht zu
ver=
letzen, wo ich liebe mit ganzer Kraft.
(Fortſetzung folgt.)
Mithmner 246.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Oktober 1903.
Seite 3.
Hrauringe
empfichlt das Paar von
10-50 ME.
H. Wormé,
25 Ernst=Ludwigstr. 25.
Uhren, Gold- u. Silbhervaren.
Reparatur-Werkstätte.
(627a
Edd GGUGGU
ſagt es dem andern, den beſten
Rognak, Rum, Cee. Rakao,
Lier, Butter etc.
rhält man bei billigſter Berechnung nur
im Holonialwaren, Belikatesson. und
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von
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Samslag, den 24. Oklobar 1903,
zm Städtischen Saalbau zu Darmstadt,
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der Mikglieder des Großh. Hofthealers
zum Beston
der Wohltätigkeits-Anstalton der Conossonschaft dontscher
Bühnon-Angehörigor.
166
GSZIO
GON
mit vorangehender
ABemd-Umterhaltumg.
Mäheres bringt das Spezial-Programm.)
Beginn der Vorträge und Aufführungen:8 Uhr.
„ des Balles: 10½ Uhr.
Eintrittopreise:
Ergter Sporrsitz Mk. 5 u. für nicht im Gesindekostüm erscheinende Herrschaften Mke. 6.
„ 4.
Aweiter „ „ 3 „ „
„
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Dor Karten-Vorverkauf befindet sich in der Hofmusikalienhandlung von Georg Thieg.
Das Tomibee=
(7602
de Maan, Hacker, Kvispel, Rehbock, Riechmann,
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und Regisseur. u. artist. Solretär.
Winter,
Valdek,
Werner,
Wagner,
General-Direktor. Direktions-Rat.
Ober-Regisseur.
Hoischauspieler.
G6E Uhn
18162a)
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Knaben-Anzüge so gern
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kauft; Warum erringen sie sich
mehr und mehr die Sympathie aller
Mütter? Warum tragen sich diese
Anzüge so vorzüglich? Ind warum
sind sie im Gebrauch billiger als
- jeder Stoff=Anaug?-
Weil Bleyle's Knaben-
Anzüge aus vorzüglichstem,
reinwollenem, Kammgarn,
her-
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Felephon 137.
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Frühe des Morgens viele Hunderte von Kurgäſten
am Brunnen! Alle Nationen haben Heilbedürftige
hierher geſendet, - die Schöne dort, mit dem
maleriſch drapierten bunten Kopfſchawl, der das
ſammetbraune Antlitz umrahmt, kommt aus dem
Lande, wohin wir Curopäer früher nur auf den
Flügeln des Geſanges zu eilen pflegten. Der
jugend=
liche Herrſcher eines Nachbarſtaates hat jüngſt einige
Monate abwechſelungsreichſter regierungsfreier Muße
dort verbracht. Jener ſchlanke, ſtramme,
ſchwarg=
bärtige Herr mit den blitzenden Augen, den man für
einen Sohn Italiens halten möchte, ſpricht ſchwediſch
mit ſeiner zarten, blonden Frau.
Frankreichs Sprache ertönt am häufigſten aus
dem Stimmengewirr, als die allgemein vermittelnde,
und von den Ruſſen, die ein großes Kontingent der
Kurgäſte ſtellen, hauptſüchlich bevorzugt. Und des
eignen Deutſchen Vaterlandes Sprachlaute! Wir
unterſcheiden ſie alle, wenn der Heiltrunk aus der
dampfenden Quelle begehrt wird. Der biedere Sachſe,
der im „grinen Wolde; abgeſtiegen iſt, wie er dem
Nachbarn anvertraut, der Nordmann aus Hamburg,
der die waſſerſpendende Brunnenhebe bittet, ſich zu
ſ-puten, denn er ſ-teht nicht gern lange ſ-tille,
- der behäbige Bayer, der ſehr mißtrauiſch die ihm
dargereichte „Brühe= gegen das Licht betrachtet und,
dem Arzte gehorſam, ſie nur trinkt mit dem Vorſatz:
„Heut Abend, durſtig wann wer is, wern e bor
Mosl trunken, aber von n andern Stoff= Und
die weinfrohen Rheinländer, auch ſie bequemen ſich
nur zum Heldentum des Waſſertrinkens unter der
reservatio mentalis, daß ſie, erſt nach Hauſe
zurück=
gekehrt, es gewiß ſo bald nicht wieder tun wollen.
Inzwiſchen wandelt die junge Welt in Halle
und Garten, in fröhlicher oder je nach Rang und
Temperament auch feierlicher Konverſation ſich
er=
gehend, Ausflüge, Partien, lawn-tennis matches
ver=
abredend - ihr iſt die Sorge um Geſundheit noch
nicht ſo ernſtlich zu Gemüte gegangen.
Ueber allem Menſchengewogeläßt das Kurorcheſter
ſeine Weiſen ertönen: Nach dem feierlichen Eingangs=
Choral heitere und anmutige Muſik, — eine Stunde
lang - dann ordnet ſich das Gewühl. Jeder zieht
ſeines Weges in die glänzenden Hotels die von
Gärten umhegten Villen, die beſcheideneren
Privat=
wohnungen. Auf den Straßen begegnen ſie hier und
dort den Krankenſchweſtern, die durch andere von
ihrer Nachtpflege abgelöſt, eilig dem Heim zuſtreben.
Ernſt ſchreiten ſie vorüber in ihrer dunklen,
anſpruchs=
loſen Tracht, - ehrſurchtsvoll weicht man ihnen aus
und mancher Blick folgt ihnen in ſtillem Gedenken
ſo vieler, großer ſelbſtloſer Menſchenliebe, die da wieder
ausgeübt worden iſt in den langen Leidensnächten!
Zur Mittagſtunde wiederum in den Promenaden
Zuſammenſtrömen der Kurgäſte, die bei den Klängen
der Kurmuſik in zwei Kolonnen durch die ganze Länge
der Alleen an einander voröberziehen.
Eine Welt voll Glanz. Luxus und Lebensfreude!
Die markanteſten Launen der neueſten Pariſer Moden
in Schnitt, in Farben und Stoffen werden zur Schau
getragen und gemuſtert, es rauſcht, flimmert und
flattert von Seide, Juwelen, Spitzen, Federn, Bändern,
köſtlich gemalte Sonnenſchirme beſchatten Hüte, die
wir auch zum genre ineroyable zühlen würden,
wiegten ſie ſich nicht vor unſeren Augen auf den
lockentoupierten Köpfchen jungermondaines, in Blumen=
und Farbenpracht von glaubhafteſter Tatſächlichkeit.
Und die Herrenweltl Tadellos in Haltung und
Ele=
ganzl Zivil und Militär in glänzender Vertretung.
So wogt die Menge aneinander vorüber jeder
ſeine Nolle in dem Schauſtück aufnehmend, die
Ver=
treter der upper ten im Bewußtſein, geſehen und
bewundert zu werden, die naivere Maſſe das ſchauende
Publikum bildend.
Und in den ſtilleren, abgelegeneren Seitengängen
des herrlichen Kurparks, wo nicht das Geräuſch der
ſpazierenden konverſierenden Kurgeſellſchaft die Töne
der Muſik übertäubt, da zeigen ſich die Geſtalten, die
um ernſter Leiden willen zu den heilenden Quellen
wallfahren. In den traditionellen Fahrſtühlen, dem
Wahrzeichen der Kurſtadt, da ruhen ſie, ſitzend und
liegend, umweht von der wohligen Sommerluft,
um=
ſpielt von den tröſtenden Melodien, die mit dem
Rauſchen der Springbrunnen, dem Lispeln und Säuſeln
der Blätter in den Baumkronen ein Gefühl unendlichen
Friedens geben, der leidensmüden Seele neue Kraft
zum Ertragen verleihend.
Und die Tröſterinnen und Helferinnen ſind ihnen
zur Seite, die treuen pflegenden Schweſtern, bereit,
jeden Wunſch, jede Bewegung ihres Schutzbeſohlenen
zu beachten. Glücklich, ihre Kranken ſo gebeſſert zu
ſehen, daß ſie im Genuß der freien Gottesluft die
bange Zeit vergeſſen dürfen, die bei dem Schein der
Nachtlampe oder hinter verhangenen Feuſtern ſo trübe
dahin ſchlich. Sie begrüßen ſich von ferne, nicken
einander freundlich zu, die Schweſtern vom Roten
Kreuz, deren Zahl, wenn auch mehr denn Hundert
in dem Mitterhauſe, doch zu dieſer Zeit verdoppelt
ſein dürfte, um allen Bitten und Geſuchen der Aezte
und Familien willfahren zu können.
Mit welcher Sehnſucht wird die Pflegerin erwartet,
ſobald der Abend ſich niederſenkt, und wenn ſie nun
gekommen, mit Ruhe und Umſicht alle Anordnungen
getroffen, mit der ſicheren, weichen Hand das Lager
geglättet hat, leiſe, beruhigende Worte zu dem Kranken
redend, ſo legt dieſer getroſt ſein müdes Haupt in
die Kiſſen, einen wohlbehüteten Schlaf erhoffend.
Dieſer erhabene Beruf, die Kranken zu pflegen,
zu tröſten, er trägt ſeinen Segen in ſich. Wenn wir
ſehen, welch unendliche Mühe und Geduld, anſtrengende
körperliche Leiſtungen die Pflegerin auſwenden muß,
um den übernommenen Pflichten gerecht zu werden,
ſo erkennen wir, daß es die göttliche Kraft edler
Menſchenliebe iſt, die ſie befühigt, alle beſten
weib=
lichen Eigenſchaften zu Hülfe rufend, das zu werden,
was ſie erſtrebt: Die üchte Schweſter vom Roten
Kreuzl
Möchte doch die gewaltige Frauenbewegung
unſerer Zeit, da ſo Viele nach Betätigung ihrer
Kräfte verlangen, in die Reihen unſerer Pflegerinnen
reicheren Zuwachs führenl Von allen Seiten ertönt
der Ruf nach Pflegekräften, - jetzt, in ruhiger
Friedenszeit!
Wie anders noch wird es ſein, wenn das Unheil
eines Krieges über uns kommen ſolltel Die
ver=
doppelte Zahl der vorhandenen Pflegerinnen würde
nicht ausreichen, da ungeheuere Heeresmaſſen
auf=
geboten ſein werden und die Vervollkommnung der
Geſchütze und Gewehre die Verwundungen zahlreicher
und komplizierter machen wird. Darum:
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Dienstag. den 20. Oktober.
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Abonnement B9.
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Große Oper in 5 Akten nach Shakeſpeare
von Ch. Gounod.
Die Quvertüre enthält einen geſungenen
Prolog.
Eskalus, Fürſt von Verona Herr Schulze.
Graf Paris, deſſen
Ver=
wandter
Herr Joachim.
Graf Capulet. Herr Roths.
Tulie, ſeine Tochter
Fräul. Kapuſt.
2ybalt, Neffe Capuleis Herr Spemann.
Römeo, ein Montaque Herr Wolf.
Mercutio, ein Verwandter
des Fürſten Herr Weber.
Venvolio
Herr Ungibauer.
Stefano Romeos Page Fräul. Vogel.
Bruder Lorenzo, ein Mönch Herr Niechmann.
Gertrude, Juliens Amme Frau Tolli.
Gregorio, Kaſtellan
Ka=
pulets.
Herr Klotz.
Nach dem 1. und 3. Akte findet je eine
längere Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze.
Erſter Rang M. 400, erſter Rang
Fremden=
loge 5 M., zweiter Rang Balkon 3.50 M.
zweiter Rang M. 300, zweiter Rang
Mittel=
loge M. 3.00, dritter Rang Balkon M. 2.20.
dritter Rang M. 1.70, dritter Rang
Mittel=
loge M. 200, Parkettloge M. 3.70, Sperrſitz
M. 3.50, Parterre M. 220, vierter Rang
Bal=
kon 1.50 M., erſte Galerie 100 M. zweite
Galerie 50 Pfg.
Anfang 7 Uhr. — Ende nach 10 Uhr.
Kartenverkauf v. 1-1 Uhr und v. 6 Uhr an.
Aus dem Spielolan.
Mittwoch, 21. Okt. 34. Ab.=Vorſt. D 8. Zum
erſtenmal wiederholt: „Ein Volksfeinde.
Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donners=
tag, 22. Okt. Außer Abonn. Zum 25jährigen
Dienſtjubiläum des Großh. Hofkapellmeiſters.
Willem de Haan. Neu einſtudiert: „Die
Kaiſerstochter= Große Preiſe. Anfang
17 Uhr. Freitag, 23. Okt. 35. Ab.=Vorſt.
G 9. „Der Hochtouriſtr. Große Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
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Stahlbrunnen. Schon nach kurgem Gebrauch des
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verdaulichen, gutbekömmlichen Waſſers, welches die Zähne
nicht angreift, macht ſich geſteigerte Eßluſt bemerkbar,
geſunder Schlaf ſtellt ſich ein. Arbeitsfreudigkeit,
Lebens=
luſt. Auch bei Blutarmut, Nervenſchwüche und
Frauen=
leiden aller Art wird das Lamſcheider Waſſer vom Arzte
aufs wärmſte empfohlen. Ausführliche Mitteilungen, auch
iber Heilerfolge, werden koſtenfrei verſandt durch die
Vertwaltung des Lamſcheider Stahlbrunnen in
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118176D
Sparſame Hausfranen ſehen darauf, daß ein
Kinder=
nährmittel nicht nur von den Kindern gern genommen
wird und dieſelben gut ernährt, ſondern daß es auch
ausgiebig iſt, eine Doſe demnach lange ausreicht.
Kufekes Kindermehl, welches den Kindern als
dünne Suppe gegeben wird, auf 3 Liter nur 1 Eßlöffel
Kufekemehl, iſt ſehr ausgiebig und daher billig, ſodaß es
in allen Schichten der Bevölkerung ſich eingeführt hat
und nicht nur die Kinder gut ernährt, ſondern auch
Magen= und Darmkrankheiten nach Möglichkeit
ver=
hindert.
18192D
Zu den Finanzminiſter=Konferenzen,
die unter Vorſitz des Reichskanzlers in Berlin
ſtatt=
finden, ſchreibt die „Natlib. Korreſp.”:
Man darf es als ausgeſchloſſen betrachten, daß ſich
die Finanzminiſter bei ihrer diesmaligen Beratung für
eine ſtärkere Heranziehung des Bieres oder für=Blutung
des Tabaks; ausſprechen werden. Fürneue Steuern
iſt im Reichstage in abſehbarer Zeiteine
Mehrheit nicht zu haben, und der neue
Reichs=
ſchatzſekretär würde die ohnedies in genügendem Maße
ſchwierige Bürde ſeines Amtes ſchwerlich auf ſeine
Schul=
tern genommen haben, wenn er ſich hätte ſagen müſſen,
daß er von vornherein für eine ſo undankbare Aufgabe
eintreten ſollte, wie es die Forderung neuer Steuern iſt.
Wir wollen damit nicht geſagt haben, er mißbillige im
Prinzip den Standpunkt derer, welche feſt davon
über=
zeugt ſind, wie das Bier, ſo verdiene auch der Tabak zur
Beſtreitung der allgemeinen Ausgaben des Deutſchen
Reichs noch in ſtärkerem Maße herangezogen zu werden,
als jetzt geſchieht. Wie die Verhältniſſe im Reichstage
aber augenblicklich liegen, iſt nicht daran zu denken, daß
ſich eine Mehrheit in demſelben geneigt erklären werde,
eine derartige Aktion der Verbündeten Regierungen zu
unterſtützen, bevor nicht ſich ungefähr werde überblicken
laſſen, auf welche Einnahmen aus dem Inkrafttreten des
Zolltarifs zu rechnen iſt, der bei Erneuerung der
Handels=
verträge ſchließlich die Grundlage bildet. Es liegt alſo
auf der Hand, daß die Finanzminiſterberatung weſentlich
auch der Erneuerung der Handelsverträge
gelten und zur Feſtſtellung gewiſſer Grundſätze führen
wird, die für die weiteren Handelsvertragsverhandlungen
und die Beteiligung der deutſchen Unterhändler an ihnen
bis zu einem gewiſſen Grade maß= und richtunggebend
bleiben werden. Daneben darf als ſicher gelten, daß die
einzelſtaatlichen Finansminiſter nicht wieder auseinander=
gehen, ohne gewiſſe Bürgſchaften vereinbart zu haben,
damit nicht die Finanzgebarung der
Einzel=
ſtaaten erſchwert wird durch die Anmeldung erhöhter
Forderungen im Neiche, die nicht in Einklang mit der
Lage der Finanzen in den Einzelſtaaten zu bringen ſind.
Rußland und Joßan.
Die Londoner Zeitung=Sunday Special= bringt
eine Mitteilung, in der u. a. folgendes ausgeführt.
wird: Die Beziehungen Rußlands und:
Japans ſind zwar kritiſch, doch ſind alle
Nach=
richten über ein Ultimatum unbegründet. Tatſache
iſt, daß Nußland zum erſtenmale bei ſeinem
un=
unterbrochenen Fortſchreiten durch Aſien entſchloſſenen
Widerſtand gefunden hat. Japan iſt bereit, den
diplomatiſchen Unterhandlungen durch ſeine Armee
und Marine Nachdruck zu geben, während Nußland
diplomatiſche Winkelzüge macht. Nußland wird
zweifellos noch andere Vorſchläge machen, aber
ſchließlich wird es entweder Korea aufgeben oder
dafür kämpfen müſſen. Zum Glück iſt der Zar
jedem Kriege abgeneigt. Man weiß auch, daß
England und Frankreich bei ihren beiderſeitigen
Verbündeten einem freundlichen Ausgleich das Wort
reden und Frankreichs Stimme iſt immer noch in
Petersburg und Darmſtadt mächtig. Auch hat der
Zar darum ſeine Reiſe nach Nom aufgegeben, weil
er der entſcheidende Faktor bleiben und für den
Frieden eintreten will. Er hat, ſolange ſo wichtige
Dinge auf dem Spiele ſtehen, für Feſtlichkeiten keinen
Sinn. Schließlich kann Rußland, auch warten.
Aber die Unterhandlungen werden fortdauern; es
werden noch genug Alarmnachrichten kommen und
beide Parteien werden fortfahren zu rüſten, um für
jede Möglichkeit vorbereitet zu ſein.
Das Marinedepartement in Waſhington hat
bereits einen vollſtändigen Aktionsplan für das
Eingreifen der amerikaniſchen Flotte für den Fall
getroffen, daß es zwiſchen Rußland und Japan zum
Kriege kommt und die amerikaniſchen Staaten darin
verwickelt werden ſollten. Aus den gefaßten
Be=
ſchlüſſen geht hervor, daß Präſident Rooſevelt und
ſeine Ratgeber willens ſind, die äußerſten Mittel
an=
zuwenden, um das Recht der Vereinigten
Staaten zu wahren, dem neuen
amerikaniſch=
chineſiſchen Handelsvertrag entſprechend, in der
Mandſchurei ungehindert Handel zu treiben. Der
Befehlshaber des oſtaſiatiſchen Geſchwaders, Admiral
Evan, wird Weiſung erhalten, beim Ausbruch der
Feindſeligkeiten mit ſeinem Geſchwader nach Mukden
und Antung abzudampfen, welche beiden Plätze in
dem Vertrage zu offenen Häfen erklärt wurden, und
dort die Entſcheidung der Dinge abzuwarten. Jede
Einmiſchung in die amerikaniſch=chineſiſche
Verein=
barung würde von den Vereinigten Staaten als eine
unfreundliche Handlung betrachtet werden. Das
amerikaniſche oſlaſiatiſche Geſchwader beſteht aus drei
Schlachtſchiffen, zwei Turmſchiffen, vier Kreuzern,
ſechs Kanonenbooten und verſchiedenen kleineren
Fahrzeugen; es wird ſofort durch das Schiff,=Petrel=
und fünf Torpedobootzerſtörer verſtürkt, die bereits
Beſehl erhielten, von Baltimore nach Oſtaſien
abzu=
gehen. Es werden auf der aſiatiſchen Station 49
amerikaniſche Schiffe ſein, von denen allerdings viele
nur kleine Schiffe ſind.
Aus Eſſen wird gemeldet: Die bei Krupp zur
Abnahme von Kriegsmaterial abkommandierten
japa=
niſchen Offiziere ſind plötzlich nach der Heimat
abberuſen worden. Eine große Geſchützſendung iſt
nach Japan abgegangen.
Nach einer Depeſche der „Daily Mail= aus
Hakodate, dem japaniſchen
Einſchiffungs=
hafen für den Kriegsfall, wären dort und in
nüchſter Nachbarſchaft 100000 Mann
zuſammen=
gezogen. Eine ungewöhnliche Rührigkeit herrſche
unter den Truppen. Dort und in anderen Häfen
der japaniſchen Weſtküſte ſeien Kriegsſchiffe
beſchäf=
tigt, Torpedos zu legen. „Daily Mail- hebt an
anderer Stelle hervor, Hakodate würde im
Kriegs=
falle der Ausgangspunkt einer Expedition gegen
Wladiwoſtok ſein. Nach einer Meldung desſelben
Blattes aus Tſchifu herrſche in Port Arthur lebhafte
Sorge, ob die Stadt gegen einen Angriff von der
Landſeite haltbar ſei. Es werde daher mit
unab=
läſſigem Eifer an neuen Forts gearbeitet. Ebenfalls
nach der „Daily Mail- wurde eine japaniſche
Kom=
miſſion von Militärärzten, die in letzter Zeit das
ſchweizeriſche Krankenhausweſen ſtudierten, telegraphiſch
abberufen, und ſchiffte ſich am Montag in Marſeille
ein. Ein weiteres engliſches Schlachtſchiff und ein
Kreuzer erſter Klaſſe gehen zur Verſtärkung des
chineſiſchen Geſchwaders ab. Sowohl Rußland wie
Japan machen in Cardiff ſtarke Kohlenbeſtellungen
für die Flotte, zu liefern nach Port Arthur,
Wladi=
woſtok, Yokohama und Nagaſaki. Für die japaniſchen
Abſchlüſſe ſind ſchon Schiffe gemietet worden. Japan
verbraucht in Friedenszeiten ſeine eigenen Kohlen für
ſeine Flotte. Ueber die Stärke der am vergangenen
Sonntag von General Alexejew in Port Arthur
be=
ſichtigtenruſſiſchen Streitkräfte, die
ruſſiſcher=
ſeits auf 76000 Mann angegeben werden, erheben
ſich bemerkenswerte Zweifel. Wenn alle zur Parade
erſchienenen Bataillone ihre volle Stärke gehabt hätten,
ſo würde der angegebene Beſtand wahrſcheinlich richtig
ſein. Es ſtellt ſich jedoch jetzt heraus, daß die meiſten
Truppenteile nur ungefähr zwei Drittel ihrer
nomi=
nellen Mannſchaftszahl hatten. Nach ſorgfältigen
Vergleichen fachmänniſcher Schätzungen glaubt man,
daß nicht mehr als 45000 Mann zur Stelle waren,
wenngleich es allerdings zweifellos richtig iſt, daß
die Geſamtzahl der in und um Port Arthur
verſam=
melten Truppen nicht weniger als 75000 Mann
beträgt.
Deutſches Reich.
- Wie der „N. Füricher Ztg. geſchrieben wird,
riſchen und den deutſchen Unterhändlern,
be=
treffend den Handelsvertrag, bereits über das
Stadium der allgemeinen Erörterungen hinaus und die Feſtlichkeiten zu Ehren des italieniſchen
Königs=
bewegten ſich bereits in ſachlichen Einzelheiten, ſo Paares in Paris die Aufmerkſamkeit ab; nach ihrer
daß die Hoffnung vorhanden iſt, bis Ende Oktober
die Angelegenheit ein gutes Stück zu fördern. Die
deutſchen Unterhändler ſind dieſelben, welche auch
mit den ruſſiſchen Vertretern zu verhandeln haben,
die bereits im November wieder in Berlin eintreffen.
Da der ganze Oktober für die ſchweigeriſchen Ver= freien Italien vor der furchtſamen, mißtrauiſchen
handlungen reſerviert iſt, wird gehofft, daß dann der
November wieder für die Fortſehung der ruſſiſchen
Verhandlungen frei und die Verſtändigung mit
der Schweig ſo erheblich gefördert ſein wird. daß
dieſe Unterbrechung ohne Schaden geſchehen kann.
— Ein Antrag auf Verlängerung des
engliſchen Handelsproviſoriums muß zu
den erſten Vorlagen gehören, welche dem neien
Reichs=
tag zugehen. Wenn es auch nicht unwahrſcheinlich Mann iſt vielmehr bei der parlamentariſchen Lage
handelspolitiſche Erörterung ſich entſpinnt, ſo darf
es doch von vornherein als ſicher gelten, der
Reichs=
tag werde die Verlängerung gut heißen, nachdem im doniens findet ſeitens der Preſſe in England eine
rung Erklärungen abgegeben wurden, welche die übrigens, es bei den bereits getanen Schritten ſein
empfohlene Politik rechtfertigen.
vom Parieivorſtand und von den Ortsgruppen vor. keit laſſen. Das Nachbohren mit Noten an die Pforte
bei den diesjährigen Reichstagswahlen ſieht ſich die eigene Politik verfolge. Eine Macht in der Lage
unterzeichnete Ortsgruppe veranlaht, den Parteitag
zu erſucher, unter allen Umſtänden dahir zu wirken,
ſchluß ſäntlicher antiemitiſchen
Rich=
tungen erfolgt und daß dieſe; Zuſammenſchluß Oppoſition geht das Auswärtige Amt dagegen nicht
unter einheitlicher Organiſation in Stadt und Land weit genug.
und einheitlicher Verwaltung eingerichtet wird.- Auf
Antrag des Parteivorſtandes ſoll über den Namen
der Partei verhandelt werden, die künftig Deutſche
Reformpartei genannt ſein ſoll. Dazu liegt noch der 1 Puguſt Wilhelm und Oskar ſagte der Kaiſer: „Mit
Antrag vor, eine fünfgliedrige Kommiſſion zu ſ Necht hob euer geiſtlicher Lehrer in ſeiner herrlichen
wählen. die das im Jahre 1893 beſchloſſene Partei= Anſprache hervor, ihr ſolltet Perſönlichkeiten werden. Das
programm einer ernenten Durchſicht unterzieht und iſt der Punikt, auf den es hach meiner Anſicht für den
dem nächſten Parteitag über etwaige Abünderungen
Bericht erſtattet.
der durch Hochwaſſer Geſchädigten verſendet ewigen Lebens ſind. Die Angel und der Drehpunkt des
ſeine 3. Quittung über die eingegangenen Beiträge. menſchlichen, namentlich des verantwortungsvollen,
tember 1903 Mk. 100 025 85, vom 2. September bis lebens. Am ſchwerſten wird beſtraft, wer nichts ſut.
zum 2. Oktober 1903 Mk. 14291868, zuſammen Möget ihr trachten, das Beſte zu leiſten, eine Perſön=
Mk. 348323.73.
Ansland.
— Ueber die Löſong der uigoriſchen Kriſis
äußert ſich die Wiener „N. Fr. Pr.” ſehr peſſimiſiſch
wie folgt:
Es wird immer dentlicher, was die ungariſche Kriſis
ſo hartnäckig macht: die ungariſchen Parlamentarier
ſtreiken. Herr v. Lukacs, der zum Kaiſer berufen war,
hat das kaiſerliche Kabinett ebenſowenig als ungariſcher
Miniſterpräſident verlaſſen, wie diejenigen, die vor ihm
gekommen waren, wie Szell, Tisza, Andraſſy und Perezell.
Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß Herr v. Lukacs,
von den drei zuletzt berufenen vorgeſchlagen, als weitaus
geeigneter als ſie ſelbſt empfohlen worden war. Herr
v. Lukacs aber hat abgelehnt und vermutlich die Ehre
wieder weiter gegeben. EEs beſteht ein rührender
Wett=
eifer der Beſcheidenheit zwiſchen den Führern der liberalen
Partei, ein endloſes gegenſeitiges Verneigen, um dem
anderen den Vortritt zu laſſen, und das, wie es ſcheint,
gewollte Reſultat iſt, daß niemand die Schwelle
über=
ſchreitet, die zu dem Fauteuil des Kabinettschefs führt.
Natürlich werden nach Herrn v. Lukacs neue Berufungen
folgen, aber nach allem, was ſeit der Demiſſion des
Gra=
fen Khuen ſich zugetragen hat, muß man in ganz
un=
gewöhnlichem Grade Optimiſt ſein, um von den
bevor=
ſtehenden Berufungen einen beſſeren Erfolg zu erwarten,
als von den bereits reſultatlos verfloſſenen. Da in dieſem
gegenſeitigen Zuſchieben der Miniſterpräſidentſchaft
un=
verkennbar Syſtem und Methode liegt, ſo bleibt kaum
eine andere Deutung übrig, als daß die Männer der
liberalen Partei, an welche die Krone bisher ſich gewende:
hat, ihrer eigenen Auffaſſung von den ſtreitigen
Heeres=
fragen die Kraft nicht zutrauen, die Oppoſition zu
über=
winden und die Majorität zu gewinnen, und daß ſie
deshalb ſelbſt wünſchen, der Kreis. auf den die Krone
ſich bisher beſchränkt hat, möge erweitert werden. Es
ſcheint, daß auf dieſem höflichen, aber äußerſt
unverſtänd=
lichen Umwege ausgedrückt werden ſoll: Die beruſen
wurden, können nicht, und die könnten, wurden nicht
berufen.”
- Die Verſchiebung des Beſuches des
Zaren ſcheint in Italien, wie man aus Rom
ſchreibt, allerlei politiſche Konſequenzen nach ſich
ziehen zu ſollen. Eine tiefe Verſtimmung macht ſich
in allen Schichten der Bevölkerung bemerkbar.
Di=
geſamte Oppoſition nimmt den Aufſchub des Beſuches
zum Anlaſſe heftigſter Angriffe auf die
Regie=
rung deren Stellung als abſolut
unhalt=
zar bezeichnend. Die Verwirrung unter den
Par=
eien iſt im Steigen. So wird denn der ernſte
Zwiſchenfall im Senat und in der Kammer
bemerkens=
werte Rückwirkungen ausüben, zu heftigen Debatten ein ſolcher ſei der Anfang zur Untergrabung der
poli=
wären die Vorbeſprechungen zwiſchen den ſchweize= und wohl auch zu einer Abſtimmung führen, da
Interpellationen und Anfragen von verſchiedenen
Seiten in Sicht ſtehen. Für den Augenblick lenken
Beendigung aber ſcheint der aufgeſchobene Zarenbeſuch
in der öffentlichen Diskuſſion in beherrſchender Weiſe
wieder hervortreten zu ſollen. Die „Tribuna macht
einen letzten ſchwächlichen Verſuch, das Miniſterium
zu retten, indem ſie es als eine Kapitulation des
ruſſiſchen Poligei bezeichnet, wenn in Italien jetzt der
Ruf; „Nieder mit der Regierungl; ertöne. Ihre
Sorge iſt dabei weniger, Zanardelli zu halten, als
einem Miniſterium der Rechten vorzubengen. In der
Tat ſpricht man bereits von einem Miniſterium
Sonnino. Eine Kombination, die Giolitti und
Sonnino zu einem natürlichen Bunde zuſammenkoppelt,
kann man ohne weiteres abtun. Der kommende
iſt, daß bei der Beratung des Antrages eine längere Giolitti, der politiſche Klugheit genug beſaß,
Zanar=
dellis ſinkendes Schiff rechtzeitig zu verlaſſen.
— Der neue Schriftwechſel in Sachen Maze=
Vorjahre in der Kommiſſion von Seiten der Regie= beifällige Aufnahme. Die=Morning Poſt- empfiehlt
Bewenden zu laſſen. Nachdem England ſeine Zu=
— Der Parteitag der Deutſchſogialenl ſtimmung zu den neueſten Schritten Rußlands
Reformpardei iſt am Samstag in Berlin zu= und Oeſterreichs erklärt habe, möge man dieſe beiden
ſammengetreten. Ex lagen eine ganze Reihe Anträge Mächte uin ſchalten und ihnen die Verantwortlich=
Der wichtigſte iſt von der Ortsgruppe Erfurt geſtellt, habe, wie in der armeniſchen Angelegenheit erkennbar
er lautet: „ Durch die Mißerfolge der Antiſemiten war, weder Zweck noch E=ſolg, wenn man nicht eine
Feinde. Von den Freunden erwarte ſie nicht
Rat=
daß nunmehr eine Einigung und der Zujommen= ſchläge, ſondern Hilfe, und der Feinde ſuche ſie ſich
nach Möglichkeit zu erwehren. Den Organen der mit Genugtuung, wie ſeit der letzten Tagung durch die
Verlin, 18. Okt. In einer Anſprache bei der
geflrigen Abendtaſel an die koufirmierten Prinzen
Chriſten im täglichen Leben am meiſten ankommt.
Menſchenworte kommen keinem Worte des Heilandes
gleich. Niemals hat ein Menſchenwort es fertig gebracht,
— Das unter dem Protektorate des deutſchenl heute alle Naſſen und alle Völker gleichmäßig zu be=
Kronprinzen ſtehende Reichskomitee zu Gunſten geiſtern, ja für den Heiland zu ſterbel. Dieſes Wunder
iſt nur dadurch zu erklären, daß ſeine Worte Worte des
Danach ſind bis zum 15. Auguſt 1963 eingegangen arbeitsreichen Lebens, liegt einzig in der Stellung zum
Mk. 105 379.20, vom 15. Auguſt bis zum 1. Sep= Heilande. Ich rate euch mit ganzem Herzen, ſchafft und
arbeitet ohne Unterlaß, dass iſt der Kern des
Chriſten=
lichkeit zu werden nach dem Beiſpiel des Heilandes, dann
habt ihr erfüllt, was von euch erwartet wird."
-Wien, 17. Okt. Das „Tagblatt” meldet, der
Vordmayor von London erhielt eine amtliche
Verſtändi=
gung, Kaiſer Franz
oſef werde iin Frilhjahr
England beſuchen. Für den Aufenthalt ſind drei Tage
in Ausſicht genommen.
1 Vondon, 16. Okt. Die Liſte der auf der
Feuerwehrausſtellung in Carlscourt, durch
Medaillen oder Anerkennung ausgezeichneten Firmen
enthält, und zwar an erſter Stelle, die Namen deutſcher
Firmen. In der Klaſſe der Rettungsapparate wurde
die einzige goldene Medaille, diel überhaüpt zur
Vertei=
lung gelangte, der Firma Magirus in Um a. D.
zuer=
kannt und die Bronzemedaille derſelben Klaſſe ging an
J. C. Braun in Nürnberg. Der erſte Preis für chemiſche
Feuerſprihen wurde der Fima W. Buſch in Bautzen und
eine Medaille derſelben Klaſſe der Firma Kuhlſtein in
Charlottenburg zuerkannt. Die Zeitung=Evening News”
iſt über dieſe Anerkennung deuſſcher Leiſtungen auf
eng=
liſchem Boden ſichtlich empört und ſucht die
Entſcheidun=
des Schiedsgerichtskomitees dadurch herabzuſetzen. daß
ſie behauptet, dieſes Komitee ſei keineswegs nausſchließlich
engliſch' geweſen und habe auher einem ausländiſchen
Fabrikanken auch verſchiedene ausländiſche
Feuerwehr=
offigiere zu Mitgliedern gehabt. Das Reſultat der
Aus=
ſtellung macht ſich übrigens bereits fühlbar. So hat
beiſpielsweiſe die Feuerwehr von Sheffield einen der
großen Rettungsapparate, die von deutſcher Seite
aus=
geſtellt worden waren, aufgekauft, ohne engliſche Firmen
zum Mitbewerb aufzufordern. Die erſten engliſchen
Firmen ſollen, als ſie von dem beabſichtigten Kaufe
hörten, gebeten haben, Offerte einreichen zu dürſen.
Es wurde ihnen jedoch geantwortet, daß der Kauf ſchon
abgeſchloſſen fei.
P.W.Amſterdam 18. Okt. Die Möglichkeit des
Zuſtaͤndekommens einer Poſtunion zwiſchen dem
Deutſchen Reiche und den Niederlanden
bringt diejenigen, welche ſich einreden, die Deviſe„Holland
für die Holländers ſei trotz unſeres winzigen
Staats=
weſens am Plaßze. gans aus dem Häuschen. Daß die
Verbilligung des Portos nach dem großen Nachbarreiche,
mit dem die Niederlande ſo enge wirtſchaftliche
Be=
ziehungen haben, ja auf das ſie ſogar teilweiſe direkt in
ihrem Handel angewieſen ſind, ihnen nützen kann, daran
ſcheinen die ſogenannten Patrioten in ihrer
Kirchturms=
politik gar nicht zu denken. Sie verübeln es auch dem
Generalpoſtdirektor Pop ungemein, weil dieſer ſich dahin
geöußert hat, er wolle die Frage „ſachgemäß prüfen und
beehren ihn mit allerlei Liebenswürdigkeiten, laſſen auch
verſtehen, er ſei bei ſeiner letzten Anweſenheit in Verlin
beſtochen worden und was dergleichen angenehme
Unter=
ſtellungen mehr ſind. Daß aber Deutſchland bei dem
Poſtvertrage Holland benachteiligen werde, wird übrigens
gar nicht behauptet, ſondern nur zu verſtehen gegeben,
tiſchen Selbſtändigkeit der Niederlande. Wis man ſieht,
iſt die Phantaſie der erwähnten Heißſporne jehr
frucht=
bar, aber eben deshalb, weil ſie gleich ſo weit gehen,
ſteht es zu hoffen, daß der vernünftigere Teil der
Ve=
völkerung ſich lediglich ſachgemäßen Erwägungen in
dieſer ganzen Frage hingeben und ſo der Poſtvertrag
dennoch oder vielmehr gerade wegen der übertriebenen
albernen Oppoſition zuſtande koͤmmen werde. In
obiektio denkenden Kreiſen herrſcht jedenſalls Stimmung
dafür.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Oktober.
- Se. Königl. Hoh. der Groſherzog haben das
ſtellvertretende richterliche Mitglied des
Landesverſicher=
ungsamtes, Oberlandesgerichtskat Dr. Ernſt Werle in
Darmſtadt zum richterlichen Mitgliede des
Landes=
verlicherungsamtes für die Dauer des von ihm dermalen
bekleideten Hauptamts und den Landgerichtsrat Ludwig
Lang in Darmſtadt zum ſtellvertrekenden richterlichen
Mitgliede des Landesverſicherungsamtes für die Dauer
des von ihm zur Zeit bekleideten Hauptamts erſannt.
Das ruſſiſche Kaiferpaar beſuchte am Sonntag
vormittag mit Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen
Andreas von Griechenland den Gottesdienſt in
der ruſſiſchen Kapelle. Nach demſelben empfing der Zar
den ruſſiſchen Miniſter des Auswärtigen Grafen
Lams=
dorff in längerer Audienz. Hierauf fuhren die
Herr=
ſchaften in zwei Automobilen nach Wolfsgarten zurück.
Abends beſuchten die Majeſtäten, Se. Königl. Hoheit
der Großherzog; das neuvermählte Paar und
die Vattenbergſchen Herrſchaften das Hoftheater.
Geſtern nachmittag ſind Ihre Königlichen Hoheiten
der Prins und die Prinzeſſin Heinrich von
Preußen wieder in Jagdſchloß Wolfsgarten
einge=
troffen.
— Erzaunt wurde am 14. Oktober d. J5. Friedrich
Hanſult zu Giehen zum Kreisamts=Schreibgehilfen
bei dem Kreisamt Gießen.
— Die am Sonntag hier abgehaltene Sitzung des
Landesausſchuſſes der nationalliberalen Partei im
Großherzogtum Heſſen war ſtark beſucht. Es waren
der Türkei teile die übrigen Mächte in Freunde und auch verſchiedene Landtags= und Reichstagsabgeordnete,
von letzteren die Herren Becker, Haas, v. Heyl und Graf
Oriola erſchienen. Der Vorſitzende, Herr Juſtigrat
Schmeel, konſtatierte in ſeiner Begrüßungsanſprache
inzwiſchen vollzogenen Reichstagswahlen und zuletzt
durch die Darmſtädter Landtagswahl eine weſentliche
Aenderung der politiſchen Lage zu gunſten der Partei
eingetreten ſei und wir der Zukunft mit Vertrauen
ent=
gegenſehen könnten, wenn tüchtig weiter gearbeitet werde.
Leber den erſten Gegenſtand der Tagesordnung, die
Vorlage, betreffend die Landſtände, berichtet Herr
Rechts=
anwalt Calmann=Algey. An ſeinen Bericht ſchließt
ſich eine eingehende Diskuſſion aͤn, in der die Licht= und
Schattenſeiten der Vorlage einer gründlichen Betrachtung
unterzogen wurden, ſo daß ſich die Verhandlungen tief
in den Nachmittag hineinzogen. Das Weſentliche der
heutigen Ausführiingen ſoll der Kammerfraktion zur
Be=
rückſichtigung bei ihren weiteren Beratungen über die
Vorlage mitgeteilt werden. Was die Frage der
Aende=
rung des Gemeindeſteuergeſeßes betrifft, ſo wurde nach
eingehenden Mitteilungen des Vorſihenden aus dem
In=
halt der preußiſchen und württembergiſchen
Kommunal=
abaabengejehe, welche vorausſichtlich in der zu erwartenden
heſſiſchen Geſehesvorlage Berückſichtigung finden werden,
beſchloſſen, den Gegenſtand von neuem auf die
Tages=
ordnung zu ſetzen, ſobald dieſe Vorlage erſchienen ſein
werde. Die Landesverſammlüng der Partei
ſoll am 22. November d. J3. in Frankfurt a. M.
abge=
halten werden. Ihre von dem geſchäftsführenden
Aus=
ſchuß noch näher feſtzuſehende Tagesordnung, welche
hauptſächlich das Referat über die Auſgaben der Partei
im Reichstag, worüber wegen vorgerückter Zeit heute
nicht mehr verhandelt werden konnte, enthalten wird, ſoll
den Parteigenoſſen demnächſt zugehen.
I.xk. Zu Ehren des Herrn Profeſſor Th. Beck,
welcher am 1. Oktober d J. ſein Amt als Sekretür der
Großh. Handelskammer Darmſtadt niedergelegt hat, fand
am Samstag, den 17. d. Mts. abends, ein
Abſchieds=
eſſen im Hotel „Zur Traube' ſtatt, an welchem nahezu
ſämtliche Mitglieder der Großh. Handelskammer
teil=
hahmen. Der Vorſitzende der Handelskammer Herr
Vankdirektor C. Parcus legte in einer längeren
An=
ſprache an die Vorſammlung die großen Verdienſte dar,
welche ſich Herr Profeſſor Beck ſowohl während ſeiner
Tätigkeit als Mitglied in den Jahren 1875 bis 1880, wie
dann als Beamter der Handelskammer von 1889 bis
zum 1. Oktober d. J. durch ſeinen ſtets gewiſſenhaften
Fleiß und rege Teilnahme an allen die Handelskammer
intereſſierenden Fragen erworben hat. Als äuſeres
Zeichen der Auerkennung überreichte dann Herr Direktor
Pareus dem langjährigen Freunde und Mitarbeiter ein
von der Großh. Handelskammer geſtiftetes, koſtbares
Geſchenk. Herr Profeſſor Beck erwiderte, daß er mr
Ungerne ſeine bisherige, ihm ſtets die größte Befriedigung
gewährende Tätigkeit als Handelskammer=Sekretär
auf=
gebe, ſich jedoch zu dieſem Schritte infolge ſeines
vor=
gerückten Alters habe entſchließen müſſen. Nachdem Herr
Kommerzienrat F. Jacobi dann Herrn Profeſſor Beck
als ſtets liebenswürdigen Geſellſchafter gefeiert hatte,
folgten noch eine Anzahl weiterer Anſprachen, welche die
Teſtteilnehmer in gehobenſter Stimmung bis zu ſäter
Stunde zuſammen hielten.
2 Künſtierfeſt im Saalbau am 24. Oktober. Es
iſt vielfach die irrige Meinung verbreitet, das Feſt könne
des damit verbundenen Geſindeballes wegen nur im
Geſindekoſtüm beſucht werden. Demgegenüber ſei auf
die Verfügung des „Polizeianites' hingewieſen, die auch
„Herrſchaften' willkömmen heißt und alſo lautet: „ Um
auch Herrſchaften, die Dienſtboten ſuchen, den Beſuch
des,Geſindeballes” zu ermöglichen, werden auch
Dienſt=
bücher für Herrſchaften ausgegeben. Dieſelben
koſten je 1 Mk. mehr, alſo ſtatt 5 Mk. 6 und ſtatt
3 Mk. 4. Sie tragen einen beſonderen Vermerk und
berechtigen zum Eintritt im Ballanzug bezw. in
Geſell=
ſchaftstoilette. Inhabern von Dienſtbüchern ohne dieſen
Vermerk iſt der Eintritt nur im Dienſtbotenkoſtüm ge
ſtattet. Zuwiderhandelnde werden an der Kontrolle
unweigerlich zurückgewieſen. Die Dienſtbücher ſind nur
perſönlich und nicht übertragbar (8353 B. N=Str.=Geſ.).
2 Seit vorigem Sonntag iſt dank des
liebens=
würdigen Entgegenkommens des Vorſtandes des
Ge=
werbemnſeums, in letzterem eine Ausſtellung zu
Seite 12.
Darmſtädier Tagölntt, Dienstag, den 20. Wtover 1903.
Mminer 246.
ſehen, die geeignet iſt, die Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſe
auf ſich zu ziehen. Es iſt die vonn Evangeliſchen
Kirchbau=Frauenverein veranſtaltete Ausſtellung
von Berloſungsgegenſtänden, deren Reinerlös dem
Bau=
fondz der Beſſunger Pauluskirche zu gut kommen
ſoll. Nicht nur die Zahl der eingelieferten Gegenſtände
ſondern auch deren Schönheit und zum größten Teil
künſtleriſche Wert zeigt, auf welch dankbaren Voden die
Aufforderung, die genannter Verein vor einiger Zeit an
die Frauen und Jungfrauen Darmſtadts gerichtet hat,
überall gefallen iſt. Als beſonders dankenswert muß
erwähnt werden. daß nicht nur Damen aus der
Paulus=
gemeinde, ſondern auch zahlreiche Perſonen und Firmen
aus der ganzen Stadt, ja ſelbſt von auswärts in edlem
Wetteifer ſich der guten Sache angenommen haben. Jeht,
wo die Gegenſtände in geſchmackvoller Weiſe an gecigneter
Stelle ausgeſtellt ſind, läßt ſich erſt recht erſehen, wie
viel reger Fleiß, guter Geſchmack und künſtleriſches
Streben das Werk zuſtande gebracht haben. Es würde
natürlich zu weit führen, alles oder auch nur einzelnes
hier aufzuführen; wer ſich aber die Mühe nicht verdrießen
läßt, ſich in den Ausſtellungsſtunden (täglich bis zum
1. Nov. von 11-1, und3-5 Uhr die Gegenſtände -Gemälde
und kunſtgewerbliche Arbeiten jeglicher Art - anzuſehen,
wird gewiß auch Luſt bekommen, durch Erwerbung eines
Loſes ſich die Möglichkeit eines ſhewinnes zu ſichern.
Angeſichts der Tatſache, daß ein großer Teil von
Ge=
winnen einen Wert von 50-150 Mk. hat, iſt der Preis
von 1 Mk. für das Los als ein außerordentlich niedriger
zu bezeichnen: 1500 Loſe ſind denn auch bereits
inner=
halb 3 Tagen abgeſetzt worden! Jedenfalls darf dem
Kirchbau=Frauen=Verein das Lob geſpendet werden, daß
er mit dieſer Veranſtaltung die meiſten früheren dieſer
Art in unſerer Stadt weit üherflügelt hat.
G Der Zweigverein Darmſtadt des Eoangeliſchen
Bundes hielt am Sonntag abend im ſtädtiſchen
Saal=
bau einen Familienabend ab, der, wie alle früheren
Veranſtaltungen einen recht zahlreichen Beſuch zu verzeichnen
hatte. Die Mitwirkung einiger hieſiger und auswärtiger
Herren und Damen geſtaltete den Abend zu einem beſonders
genußreichen. Herr Pfarrer Waitz hieß die Erſchienenen
in einer herzlichen, warmen Begrüßungsrede willkommen
und hielt ſodann Herr Profeſſor Dr. Grützmacher=
Heidelberg einen Vortrag über „Fritz Reuter, den
all=
bekannten und beliebten Mecklenburger Dichter. Sehr
in=
tereſſant wußte der Vortragende die ernſten und heiteren
Epiſoden aus des Dichters Leben und Wirken zu ſchildern
und ſo ſeine Zuhörer mit dem Schöpfer des „Onkel
Bräſigl der „Stromtidi ꝛc. bekannt zu machen, während
Herr Telegraphendirektor i. P. Otto Kuß durch
Rezi=
tationen aus der„Feſtungstid= und „Abenteuer des Onkel
Bräſig' Proben des allezeit geſunden Humors des
platt=
deutſchen Dichters gab. Vortrag und Rezitationen
ern=
teten reichen Beifall. Für den muſikaliſchen Teil des
Abends hatten die Damen Frau Profeſſor Kleinen,
Fräulein L. Klein und Herr Profeſſor Sammet in
dankenswerter Weiſe ihre Kräfte zur Verfügung geſtellt.
Während Frau Profeſſor Kleinen und Herr Profeſſor
Sammet in vortrefflichem Zuſammenſpiel Beethoven'ſche
Sonate für Klavier und Bioline lin D durh. „Andante
mit Variationen' und „Rondol ꝛc. zu Gehör brachten,
erfreute Fräulein Klein mit ihrer wohlklingenden
Alt=
ſtimme die Zuhörer durch Geſangsvorträge. Mit
Schu=
berts „An die Muſik= und „Der Neugieriges, ferner Das
Kraut der Vergeſſenheitl von Hildach und „Deinl von
Bohm errang die Sängerin rauſchenden Beifall und
mußte ſich wiederholt zu Zugaben verſtehen. - In ſeiner
Schlußanſprache dankte der Vorſitzende den Mitwirkenden
im Namen Aller. Am 15. November ſoll der nächſte
Familienabend ſtattfinden und hat Herr Graf du
Mou=
lin=Eckart in München als Redner ſeine Mitwirkung
zugeſagt.
Im Darmſtädter Journaliſten= und
Schrift=
ſteller=Verein erſtattete am Samstag im Kaiſerſaal Herr
Oberkonſiſtorialſekretär Sonne über die 10. Delegierten=
Verſammlung des Verbandes Deutſcher Journaliſten=
und Schriftſteller=Vereine am 10. Juli d. J. zu München,
der er als Delegierter des (2 Stimmen beſitzenden) hieſigen
Vereins beigewohnt hatte, Becicht. In jenen Tagen fand
gleichzeitig die Feier des 10jährigen Jubiläums der
Penſionsanſtalt ſtatt. Dem aus dieſem Anlaß
veran=
ſtalteten Feſtakt wohnte auch der bayeriſche Miniſter des
Innern bei. Der Delegiertentag des Verbandes, auf dem
16 Vereine mit 57 Stimmen vertreten waren, hat ſich
mit ſehr wichtigen Beratungen, u. a. auch der
Zenſur=
frage, befaßt. Als nächſter Tagungsort wurde Gras
beſtimmt; der dortige Gemeinderat hat 10000 Kronen zu
den Vorbereitungen bewilligt. Das
Vergnügungspro=
gramm in München war ſehr reichhaltig und das
Reſultat der anregenden Verhandlungen ein durchaus
befriedigendes.
Unter den zahlreichen Einrichtungen, die die
Turngemeinde Darmſtadt im öffentlichen Intereſſe und
zur Förderung der von ihr vertretenen Grundſäße
unter=
hält, verdienen die beiden Männerturnriegen
be=
ſon dere Aufmerkſamkeit. Sind ſie doch dazu beſtimmt,
einem Mangel unſeres heutigen verfeinerten Lebens
ab=
zuhelfen, der darin beſteht, daß den älteren Herren im
Winter faſt jede Gelegenheit zu einer ausgiebigen
körper=
lichen Tätigkeit fehlt. Wenn im Sommer Baden und
Schwimmen, ſowie Wanderungen im Freien Gelegenheit
zu leiblichen Uebungen geben, iſt die Männerwelt, im
Winter, wenn ſie nicht turnt, ganz auf das nur an
wenigen Tagen mögliche Eislaufen angewieſen und das
iſt, wie bei einigem Nachdenken jeder ſich ſelbſt ſagen
muß, gerade in der Jehtzeit, in der an die körperliche
und geiſtige Friſche ganz andere Anforderungen geſtellt
werden als früher, viel zu wenig. Deshalb ſollte
nie=
mand es verſäumen, ſich durch Beteiligung am
Männer=
turnen auf einfache und billige Art körperlich zu
be=
tätigen. Niemand iſt zu alt dazu und jedem iſt die
Be=
teiligung möglich, denn es werden dabei keine Kunſtſtücke
gemacht, ſondern einfache, dem Zweck entſprechende
Uebungen- Freiülbungen, leichte ungefährliche Uebungen
an Geräten und Spiele. Die Leitung erſolgt durch
theoretiſch und praktiſch vorgebildete Kräfte, die Uebungen
finden für die Frühmänneriege Dienstags und Freitags,
abends 6½-7¾ Uhr, für die Abendriege Mittwochs und
Samstags, abends 8½ —10 Uhr, ſtatt. Der beſte Beweis,
daß der angeſtrebte Zweck der körperlichen und geiſtigen
Erfriſchung erreicht wird, iſt der Umſtand, daß mehrere
Aerzte, alſo Leute, denen ein fachkundiges Urteil zuſteht,
an den Uebungen regelmäßig teilnehmen. Alſo komme
jeder, der die Notwendigkeit einer körperlichen Tätigkeit
nach der anſtrengenden einſeitigen Verufsarbeit einſieht,
nach wenigen Wochen ſchon wird er das Turnen nicht
mehr miſſen wollen und mit erhöhter Lebensfreude
ſeinen Verufopflichten nachgehen können.
Beſonder=
allen Neroöſen, allen an Apetit= und Schlafloſigkeit
Leidenden iſt das Turnen als ein billiges und leicht 3u.
gängliches Heilmittel zu empfehlen, und die gemeinſame
Turnarbeit wirkt auch erfriſchend auf den Geiſt.-
Intereſſenten erhalten zu den oben angegebenen
Turn=
zeiten jede gewünſchte Auskunft, beſondere Koſten ſaußer
der Erwerbung der Mitgliedſchaft bei der
Turn=
gemeinde) ſind mit der Teilnahme am Turnen nicht
verhunden.
8 Perſonalnachrichten. Die Schutzmänner Meyer
und Fiſcher ſind zu Polizeiwachtmeiſtern
be=
fördert worden.
K. L. Das Stiftungsfeſt des Katholiſchen
Lehrlingsocreins erfreute ſich eines ſehr ſtarken
Be=
ſuches. Bis auf den letzten Platz war der große Saal
des Katholiſchen Geſellenhauſes beſetzt. Das
Theater=
ſtück „Die beiden Brüder= wurde trefflich geſpielt; alle
Spieler, hatten ſich in ihre Rollen ſehr gut eingelebt.
Mögen auch die begeiſternden Worte des Herrn Präſes
auf guten Boden gefallen ſein und möge der
Lehrlings=
verein immer eine bewährte Vorſchule des Katholiſchen
Geſellenvereins bleiben.
1 Während des verfloſſenen Monats September
ſind 386 mitteloſe Durchreiſende auf der hieſigen
Ratzralverpflegungsſtation untergebracht worden,
wo=
dirrch 96 Mark Koſten entſtanden, im vorhergehenden
Monat Auguſt wurden 419 ſoder mehr 33) Perſonen.
untergebracht, welche einen Koſtenaufwand von 105 Mark
loder mehr 9 Mark) verurſachten.
5 Der Dachdeckermeiſter Br. von hier, deſſen
Ver=
ſchwinden wir vor einigen Tagen meldeten, iſt, wie man
uns mitteilt, wieder zu ſeiner Familie zurückgekehrt.
9 Nachdem der Kartoffel= und Obſtmarkt in der
Stadt Pfungſtadt ſtattgefunden hat, dürfen auch die
Preiſe der Winterbedürfniſſe auf den Wochenmärkten
nun als feſiſtehende gelten. Dieſelben haben ſich in der
abgelaufenen Woche wie folgt geſtaltet: Kartoffeln
p. Malter zu 100 Kg. Chili u. dgl. 4-450 M., Magnum
Bonum 450-5 M. Blaue8 M., Ueberrheiner gelbe 8 M.,
Mäuschen 12 M. p. Kumpf (0 Liter, 40-60 Pf.,
Mäus=
chen 1 M. Aepfel p. Zentner zu 50 Kg. Goldreinetten,
Reinetten und ähnl. Sorten 14-15 M. Schafnaſen und
Kohläpfel 10-2 M., p. ½ Ng. 14-20 Pf., Weißkraut
p. Zentner 2 M. p. Stück 9-10 Pf. An ſonſtigen
Durch=
ſchnittspreiſen ſind zu notieren: Butter ¼ K9 1,10 bis
120 M., in Partien 1-110 M. Eier 6-7 Pf.,
Hand=
käſe 4-10 Pf., Schmierkäſe Ltr. 18-20 Pf., Birnen
⁄₂. Kg. 18-20 Pf., der Zeniner 1025 M. Trauben
½. R9. 20-35 Pf., Nüſſe 100 Stück 40-60 Pf.,
Paradies=
äpfel Kg. 12 Pf., Rettige 4-5 Pf., Meerrettig 10 bis
15 Pf Bohnen ½ Kg. 20 Pf., gelbe Rüben 1 K9.
2- 4 Pf. weiße Rüben ½ Ng. 2-3 Pf., rote Rüben
½. Vg. 5-6 Pf., Schwarzwurz! Kg. 20-25 Pf.,
Kopf=
ſalat 5-6 Pf., Endivien Jg. 5-6 Pf., Gurken
5-6 Pf., Kohlrabi 2-3 Pf., Wirſing 4-5 Pf., Zwiebeln
½. R9. 5 Pf., Spinat ½ Kg. 10-12 Pf., Gänſe 5-6 M.,
½. Ng. 70-75 Pf., Enten 250-3 M., Hahnen 150-2 M.,
Tauben 50-60 Pf., Haſen 350-4 M. Lapins 90 Pf.
bis 1 M. Rebhühner 1-120 M.
E.P. Nach Japan, das durch ſeinen politiſchen und
wirtſchaftlichen Aufſchwung das Intereſſe aller
kulti=
vierten Völker erweckt, verſetzt uns dieſe Woche das
Kaiſerpauorama (Wilhelminenſtr. 29). Wir lernen hier
dieſes intereſſante Völkchen bei den verſchiedenſten
Be=
ſchäftigungen, Anterhaltungen uſw. kennen. Außer den
eigenartigen landſchaftlichen Reizen werden auch die
be=
deutendſten Tempel und Pagoden vorgeführt, ſo daß
jeder Beſucher einen Eindruck gewinnt, wie es ſonſt nur
bei längerem Aufenthalte im Lande ſelbſt möglich iſt.
Das Fremdländiſche, Außergewöhnliche übt ja ſtets eine
gewiſſe Anziehungskraft aus und wird daher obige Serie
den verdienten Zuſpruch nicht entbehren.
g. Pech hatte bei ſeinen Verſuchen, ſich wieder zu
verheiraten, ein hieſiger Witwer. Derſelbe verlobte
ſich vor ca. einem Vierteljahr mit ſeiner Haushälterin,
doch entfernte ſich dieſelbe, ehe der Hochzeitstag kam, aus
der Wohnung ihres zukünftigen Gatten auf
Nimmer=
wiederſehen. Dies entmutigte jedoch den Heiratsluſtigen
nicht und ſollte am verfloſſenen Samstag mit einer
neuer=
dings Auserwählten ſröhliche Hochzeit gefeiert werden.
Am Vormittag wurde der glückliche Bräutigam von ſeiner
Zukünftigen in die Stadt geſchickt, um Einkäufe zu
be=
ſorgen und als er wieder nach ſeiner Wohnung kam, war
die Treuloſe verſchwunden, wohin, unbekannt. Die
beiderſeitigen Verwandten, welche von auswärts zur
Hoch=
zeitsfeier herbeigeeilt waren, mußten wieder mißgeſtimmt
die Heimreiſe antreten.
'8e Polizeinachrichten. In vorverfloſſener Nacht
wurde in das Bureau des Friedhofsverwalters
ein=
gebrochen. Die Diebe trugen den Tiſch des Bureaus
durch eine in den Friedhof führende Türe den
Haupt=
weg entlang, ſägten das Schloß der Schublade heraus
und ſtahlen etwa 9 Mark. — Ein in der oberen
Heinrich=
ſtraße wohnender alleinſtehender Schneider wurde am
Samstag in ſeiner Wohnung tot aufgefunden.
In der Nacht von Sonntag auf Montag iſt ein Wirt,
von ſeinen Gäſten, welche derſelbe kurze Zeit vorher
wegen ihres Benehmens zur Ruhe verwieſen hatte, im
Hofe überfallen und geſtochen worden, ſo daß
der=
ſelbe eine klaffende Wunde davongetragen hat. Einer
der Angreifer wurde von dem Wirt an der linken Hand
verletzt und iſt ihm noch in der Nacht in dem
Garniſon=
lagarett der kleine Finger der verletzten Hand
abgenom=
men worden. - In der Annaſtraße wurde ein Dragoner
von einem Unbekannten derart in den Unterleib
ge=
ſtochen, daß deſſen Verbringung in das
Garniſon=
lazarett erforderlich war. - In der Nacht von
Sams=
tag auf Sonntag hat in der Altſtadt ein Taglöhner
einen Kollegen mit einem Meſſer lebensgefährlich
verletzt. Der Verletzte wurde, nachdem ihm ein
Not=
verband angelegt wurde, in das ſtädtiſche Krankenhaus
verbracht. Der Täter iſt in Unterſuchungshaft
ge=
nommen worden.
Gernshrim, 18. Okt. Vor den Augen der Mutter
überfahren wurde am Samstag das 3½jährige
Söhnchen der Glaſermeiſter Gg. Müllerſchen Eheleute.
Die bedauernswerte Frau ging mit ihren beiden jüngſten
Kindern ſpazieren, als dem vorauslaufenden Jungen der
Kreiſel aus der Hand fiel und unter ein vorbeifahrendes
Fuhrwerk vollte. Das Kind lief dem Kreiſel nach und
ehe die hinzueilende Mutter es verhindern konnte, ging
das Hinterrad eines angehängten Wagens dem Kleinen
über den Kopf. Das Kind war ſofort tot. Eine Schuld
an dem Infall dürfte niemand treffen, da ſich der
Vor=
fall hinter dem Rücken des Fuhrmanns abgeſpielt.
Veerfelden, 18. Okt. Mit Beginn des
Winter=
halbjahres wird an der hieſigen Volksſchule an
Stelle des als Einjährig=Freiwilliger eingetretenen Herrn
Schulverwalters Lippert zum erſtenmale eine Lehrerin,
eine Badenſerin, verwendet werden.
G. Dieburg. 18. Okt. Unſer ſonſt ſo friedliches
Städtchen war heute nachmittag der Schauplatz von
Radauſzenen, wie ſie hier Gottſeidank ſelten
vor=
kommen. Es handelte ſich um die Wiedererrichtung der
von den chriſtlichen Gewerkſchaften ſeinerzeit ins Leben
gerufenen, mittlerweile aber wieder eingegangenen
Zahl=
ſtelle chriſtlicher Maurer, zu welchem Zwecke der
Zentral=
verband auf 4 Uhr nachmittags in das „Gaſthaus zum
Ochſeni eine öffentliche
Bauhandwerkerver=
ſammlung einberufen hatte. Als der Vorſitzende
gegen 4½ Uhr die Verſammlung eröffnete oder, genauer
ausgedrückt, zu eröffnen verſuchte, erfolgten von ſeiten der
ſog. freien Gewerkſchaftler ſtürmiſche Unterbrechungen, die
ſich bald zu einem förmlichen Tumult ſteigerten, aus dem
nur ab und zu die Worte hindurchſchallten; „Sind wir
denn keine Chriſten ?u Worauf es den Radaumachern
hauptſächlich ankam, war die Beſetzung des Bureaus
mit ihren Anhängern. welcher Plan jedoch mißlang.
Jedoch glaubte der Vorſitzende, der bei dem
herrſchen=
den Geſchrei, das ein Zuhörer, nicht unpaſſend
Kunſtverein.
4 In der Kunſthalle des Kunſtvereins iſt
gegen=
wärtig eine Kollektion von Gemälden und Aquarellen des
verſtorbenen Münchener Malers Otto Faber du
Faur ausgeſtellt, die einen Einblick in die künſtleriſche
Werkſtätte des ſchaffensfrohen und fruchtbaren Malers
gewähren, der ſich als Schlachtenmaler einen Ruf
er=
worben hat. Es iſt unvermeidlich, daß bei einer ſolchen
Geſamtausſtellung - ſie umfaßt mehr als 70 Stücke
neben hervorragenden Kunſterzeugniſſen, auch vieles
Minderwertige und Halbfertige und Skizsenhafte mit
unterläuft, das weniger ein künſtleriſches, als ein
tech=
niſches Intereſſe hat; letzteres gilt namentlich von den
Aquarellen, und den kleinen Oelbildern, deren
Sujet, zu erkennen man oft Mühe hat. Der
Maler, liebt, die Darſtellung, bewegter Motive,
nänlich Schlachtenſgenen und Reiterkämpfe, und unter
ihnen ſpielen wieder Sgenen aus den napoleoniſchen
Kriegen und dem deutſch=franzöſiſchen Kriege, ſowie ſolche
aus dem orientaliſchen Reiterleben die hervorragendſte
Nolle. Das größte und auch wohl künſtleriſch bedeutendſte
Bild der Ausſtellung iſt die „Ambulanze bei einer
Bar=
rikade: eine von packender, aber alles Senſationelle und
Grauſige verſchmähender Realiſtik der Darſtellung
ge=
tragene Sgene, die ſich während der Straßenkümpfe in
einer abſeits errichteten Ambulanze abſpielt. Dieſem
ebenbürtig zur Seite ſteht das große Schlachtengemälde
aus dem deutſch=franzöſiſchen Kriege, „Von der Tann 18700,
das in einem Tableau großen Stiles eine Kampfſgene
zwiſchen den Bayern und Franzoſen darſtellt. Die beiden
größeren Gemälde „Rückkehr aus Nußland 1812- und
„Ausritt arabiſcher Reiter” ſind bezeichnend für die
vor=
nehme Kunſt und die Kunſtrichtung des Malers. In
den zahlreichen anderen Gemälden und Aquarellen
wiederholen ſich vielfach dieſelben Motive; ſie geben in
ihrer Geſamtheit ein Bild von der Individualität und
der Schaffensart des Künſtlers und ſind, wie ſchon
an=
gedeutet, zum großen Teil als Studien aufzufaſſen und
als ſolche in dem Rahmen einer Geſamtausſtellung
willkommen und intereſſant. - Faber du Faur, der den
deutſch=franzöſiſchen Krieg als Offigier mitgemacht, iſt
vor zwei Jahren im Alter von 72 Jahren in München
geſtorben.
In dem Nebenſaal begegnen wir einer Ausſtellung
von 12 Aquarellen des Malers Albert Hartmann,
Profeſſors an der hieſigen Techniſchen Hochſchule,
Reiſe=
ſtudien aus Kiel und Lübeck, meiſt landſchaftliche Motive,
die mit ſouveräner Veherrſchung des Techniſchen und
entgückender Sauberkeit ausgeführt ſind, und weiterhin
finden wir, wie ſchon mitgeteilt, 5 farbenfriſche Aquarelle
von Adolf Beyer, der ſich in dieſen prächtigen
Land=
ſchaften von neuem als originell ſchaffender Künſtler und
virtuoſer Maler zeigt. Ein Bild des verſtorbenen Malers
Adolf Schreyer, das Anrücken einer Feuerſpritze mit
Mannſchaften darſtellend, wird wegen der meiſterhaften
Technik und lebensvollen Ausführung gewiß intereſſieren.
Von Dr. D. Greiner ſind mehrere von
ungewöhn=
lichem Talent Zeugnis ablegende Plaſtiken ausgeſtellt,
nämlich zwei Marmorbüſten, eine ausdrucksvolle
Alle=
gorie „Reſignation; in Gips ſweibliche Büſte), welcher
von allen der Preis zuerkannt werden muß, und ein
charakteriſtiſcher männlicher Kopf „Das Haupt, des
Täufers” Die von demſelben Künſtler ausgeſtellten
Zeichnungen ſind vorwiegend phantaſtiſcher Art,
ver=
raten aber eine äußerſt lebhafte Phantaſie und eine
be=
merkenswerte, poetiſche Erfindungsgabe und
Geſtal=
tungstalent.
Konzerte.
4 Der Darmſtädter Zitherklub beging am
Samstag abend im Gartenſaale des ſtädtiſchen
Saal=
baues ſein 24. Stiftungsfeſt unter der bewährten Leitung
ſeines Dirigenten Herrn Kammermuſikers P. Dern und
unter gütiger Mitwirkung des Fräulein Lina Klein,
der Herren Hofmuſiker F. Mehmel und Kapellmeiſter
L. Weber. Das Programm enthielt mehrere
Enſemble=
ſtücke für Zithern und Guitarre und für einzelne Zithern.
Zu jenen gehörten der Marſch „Künſtlergruß von
Hergl, Chöre aus Kreutzers „Nachtlagerl und der Polka
Die ſchöne Müllerin” von Meßner, die mit rhythmiſcher
Exaktheit, Klangfülle undSchönheit und lobenswerter
Einheitlichkeit des Zuſammenſpiels zum Vortrag gelangten
und ſehr beifällige Aufnahme fanden. Die Herren Dern,
Böcher und Schmitt vereinigten ſich zu dem
Vor=
trage einer Kompoſition für 2 Diskant= und 1 Altzither
von H. Gruber „Steyriſche Melodien” und einer ſolchen
für Streichzither und 2 Diskantzithern,
Abenddämmerung=
von E. Bayer, deren überaus ſaubere und
empfindungs=
tiefe Wiedergabe ihren Eindruck nicht verfehlten; die
Herren Dern und Böcher ſpielten ein Duett für Flöte
und Zither „Hirtengeſang: von Meßner, das ebenſowohl
durch die Kiangkombinationen intereſſant war, als ſich
durch ſeine muſtergültige Ausführung genußreich für die
Zuhörer geſtaltete. Herr Mehmel bereicherte das
Programm durch zwei Solonummern für Violine,
Ro=
manze Op. 50 Fedur von Beethoven, Canzonetta von
Godard und „Introduktion und Rondo capriccioso”
von Saint=Saéns, die er mit bewährter, alle techniſchen
Klippen ſpielend überwindender Kunſt und muſikaliſchem
Feingefühl und beſtem Gelingen zum Vortrag brachte.
Die Klavierbegleitung war in den Händen des Herrn
Kapellmeiſters L. Weber gut aufgehoben.
Den vokalen Teil des Programms beſtritt Frl. Lina
Klein, welche die Arie für Alt aus „Samſonl von
Saint=Sasns und drei kleinere Lieder von Deſſauer,
Hohlfeld und Meyer=Hellmund (. Ballgeflüſterc) ſang und
das letztgenannte auf den ſtürmiſchen Beifall hin
wieder=
holen mußte. Frl. Klein beſitzt wirklich ſchöne ſtimmliche
Mittel von ſehr ſympathiſchem Timbre, die aber noch nicht
immer zu voller Entfaltung gelangen, weil die Sängerin
in dem löblichen und auch erfolgreichen Beſtreben nach
techniſch korrekter Ausgeſtaltung des Vortrags noch nicht
ganz aus ſich herausgeht. Im übrigen bewieſen gerade
die heute mit muſikaliſchem Verſtändnis und
wohlge=
ſchulter Vortragsart geſungenen Lieder, welche bedeutende
Fortſchritte Frl. Klein in ihrer Kunſt gemacht hat, ſo daß
ver jungen Sängerin bei weiterem Streben auch weitere
Erfolge ohne Zweifel beſchieden ſein werden.
Nämmer 246.
Dic.
mit dem Toben einer ausgebrochenen Menagerie verglich,
auf eine ruhige Ausſprache nicht rechnen konnte, um
4¾ Uhr die Verſammlung aufheben zu ſollen, nachdem
noch ein von ſogialdemokratiſcher Seite gemachter
Ver=
mittlungsvorſchlag als nicht weit genug gehend, gefallen
war. Die „Freienl zogen nun, da der Wirt nur den
Chriſtlichen den Saal vermietet hatte, von dannen und
tagten im Gaſthaus zur Traube; weiter. Nur wenige
blieben zurück und verhielten ſich auch ziemlich rhig, als
um 5½ die chriſtliche Verſammlung wieder eröffnet wurde.
Herr Becker=Frankfurt entwickelte nun klar und ſachlich
die Bedeutung der chriſtlichen Gewerkſchaften, nachdem
er vorher das Verhalten der Radauhelden von heute
ge=
bührend gebrandmarkt hatte, während ein anderer Redner
dem mehrfach erſchollenen Zwiſchenruf: Sind wir denn
keine Chriſten Lu eine Antwort gab, die an Deutlichkeit
nichts zu wünſchen übrig ließ. Das Ergebnis der
Ver=
ſammlung war einesteils die erſtrebte Wiedererrichtung
einer Zahlſtelle für chriſtliche Maurer, der ſofort gegen
20 Mann beitraten, andererſeits ebenſo hoch iſt aber der
moraliſche Sieg der Chriſtlichen zu veranſchlagen, deren
ruhige, ſachliche Ausführungen auf das Vorteilhafteſte
von den leidenſchaftlichen Ausbrüchen der Gegner
ab=
ſtachen.
2 Ober=Roden, 18. Okt. Der ſeit 14 Tagen ſpurlos
verſchwundene Poſtbote R. von hier iſt geſtern
ganz unerwartet in hieſiger Gemeinde wieder eingetroffen.
Er gab als Grund ſeiner Flucht Furcht vor Strafe an.
Gelegentlich ſeiner Reiſe nach Mainz habe ſein dortiger
Logierwirt vergeſſen, ihn rechtzeitig zu wecken. R. begab
ſich geſtern nach Darmſtadt, um ſich der dortigen Ober=
poſtdirektion zur Verfügung zu ſtellen.
Neu=Bamberg, 18. Okt. Unſere vor einigen Jahren
durch Brand im Innern ſtark beſchädigte und jetzt wieder
neu reſtaurierte Kirche hat vor kurgem durch den
gewaltigen Sturm abermals ernſten Schaden genommen.
Der Giebel an dem im Jahre 1882 errichteten Anbau,
auf welchem das Türmchen ruht, iſt durch das Unwetter
ſo erſchüttert worden, daß das Maßwerk der Fenſter
beſchädigt und ſich in den Mauern ſolche Niſſe zeigen,
daß ein Niederlegen derſelben, oder wenigſtens ein
Abtragen des Türmchens nötig ſein wird. Ein beſonderer
Turmanbau mit guter Fundamentierung iſt erforderlich,
wenn das hochgelegene, dem Sturm und Wetter
aus=
geſetzte Bauwerk den Unbilden der Witterung Trotz
bieten ſoll.
1 Gießen, 19. Okt. Der Oberheſſiſche Verein
für Innere Miſſion begeht in dieſem Jahre die
Feier ſeines fünfundzwanzigjährigen Beſtehens. Von
den Männern, die im Jahre 1878 zur Gründung des
Vereins einluden, lebt nur noch Pfarrer Schloſſer, der
ſeit 25 Jahren als Schriftführer des Vereins die
Ge=
ſchäfte führt. Von den damals gewählten
Vorſtands=
mitgliedern leben nur noch die Herren Prof. D. Stamm,
und Fabrikant Eugen Kauffmann, die gleichfalls beide,
der erſte als Vorſitzender, der andere als Nechner des
Vereins noch im Amte ſtehen, Stiftsdechant
Klingel=
höffer zu Lich und Profeſſor Dr. Thaer in Gießen.
Das Feſt wird am 10. und 11. November in gewohnter
Weiſe begangen werden. Die Feſipredigt am 10. hat
Herr Profeſſor D. Drews übernommen, den
Haupt=
vortrag in der Jahresverſammlung am 11. wird der:
bekannte Pfarrer Lic. Weber aus München=Gladbach
über die Frage; „Wie können Autorität und Pietät im
deutſchen Volksleben wiederhergeſtellt werden Lu halten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 18. Okt. An dem
China=Feſtmahl, welches geſtern abend 7 Uhr
unter dem Vorſitze des Generalfeldmarſchalls Grafen
v. Walderſee im Hotel „Kaiſerhof” ſtattfand, nahmen über
200 Offigiere, Sanitätsoffigiere und Beamte der Land=
und Seeſtreitkräfte, die den Zug nach China mitgemacht
haben, teil. - Herr Juſtigrat Dr. Sello
be=
zeichnet die Mitteilung der „Rhein.=Weſtf. Itg.” wonach
er ſich als Verteidiger des Vankiers Herm. Wulff vor
dem Schwurgericht in Dortmund für die drei erſten
Ver=
handlungstage ein Honorar von 5000 Mk. und für
jeden folgenden Tag ein ſolches von 1000 Mk. ausbedungen
und „dankend darüber quittiert” habe, als auf freieſter
Erfindung beruhend, es ſei nicht einmal wahr, daß er in
dieſer Sache überhaupt ein Honorarabkommen getroffen
habe. — Der deutſche Verein gegen
Miß=
brauch geiſtiger Getränke hält am 21. und
22. Oktober in Berlin ſeine 20. Jahresverſammlung ab,
in der öffentliche Vorträge über den „Bremer Kongreß;,
pädter Tagblätt, Diesving, den 20. Llcder 1603.
Geile 1
„Zur Reform des Schankkonzeſſionsweſens” und über
„Alkohol und Volksſchule' gehalten werden. Der Verein
ſtellt es ſeinen Mitgliedern frei, ob ſie ſich perſönlich
gänzlich aller alkoholiſchen Getränke enthalten wollen
oder einen mäßigen Gebrauch derſelben für zuläſſig halten.
Er arbeitet aber darauf hin, daß zur Bekämpfung des
Alkoholismus beſſere Anſchauungen, beſſere Sitten, beſſere
Einrichtungen und beſſere Geſetze in unſerem Volke Platz
greifen. — Vor 7 Jahren ſtarb hier der Eigentümer und
Rentier Simon Blad, welcher, wie erinnerlich, die
Stadtgemeinden Verlin, Mainz und Bingen in der Weiſe
zu Univerſal=Erbinnen ſeines 11 Millionen betragenden
Vermögens eingeſetzt hatte, daß Berlin die Hälfte des
Nachlaſſes zufallen ſollte. Die Simon=Blad=Stiftung.
welche bezwecken ſollte, hervorragende Leiſtungen „au
dem Gebiete der Kunſt, Wiſſenſchaft und des Handwerks”
zu fördern und zu belohnen, iſt bereits im vorigen Jahre
ins Leben getreten, nicht ſo aber hat ſich bisher die
Be=
dingung des Erblaſſers erfüllen laſſen, ihm „an
bevor=
gugter Stelle auf dem neuen Friedhofe bei
Friedrichs=
felde, möglichſt in der Nähe des neuen Columbariums
für Feuerbeſtattung. einen beſonderen Beſtattungse
platz zu überlaſſen, darauf ein würdiges Monument
in Er3 in ganzer Figur errichten zu laſſen mit einfacher
Inſchrift: Simon Blad, geb. 18. Mai 1818 in Büdesheim
bei Vingen, geſt. 16. Februar 1896 in Berlin. Es entſtand
zunächſt darüber Streit, wie das „würdige Monument in
Erz' beſchaffen ſein ſollte und ob die „ganze Figurs etwa
auch in Lebensgröße gedacht ſei. Man einigte ſich ſchließlich
dahin, einen großen, aber abgerundeten und mit einer
Oeff=
nung für die Aſchenurne verſehenen Grabſtein anfertigen zu
laſſen, auf welchem ſich ein Bronze=Relief, etwa¼Meter
hoch, befindet, welches den Erblaſſer, auf einem Seſſel
ſigend, darſtellt. Der erſte Entwurf wurde aber vom
Ober=Präſidenten beanſtandet, und erſt der zweite, vom
Stadtbaurat Hoffmann gefertigte Entwurf fand die
Billigung des Kaiſers. Nun wurde aber auch noch ein
Situationsplan eingefordert, aus dem der Platz des
Denkmals erſichtlich ſein ſollte. So haben ſich die
Ver=
handlungen über das Bladſche Grabdenkmal nahezu
ſieben Jahre hingezogen. Jetzt endlich ſind alle Bedenken
beſeitigt und die Vorarbeiten für die Aufſtellung des
Grabſteines beendigt. Den Knabenhort in Kiſſingen
hat der Erblaſſer ebenfalls bedacht; dort iſt ihm bereits
eine „in Ers herzgeſtellte” Statue errichtet worden. Hier
hat die Denkmals=Angelegenheit nicht ſo viel
Kopfzer=
brechen und Arbeit verurſacht. Die Geſchichte unſeres
Blad=Denkmals erinnert an die Hiſtorie von dem
Diamant=Herzog, dem nach ſeiner Vertreibung aus
Braunſchweig die Stadt Genf ein pompöſes Denkmal
ſetzen mußte, weil er derſelben ſein Vermögen im Betrage
von. 9 Millionen Franken vermacht hatte. Sonſt hätte
der Herzog ſicherlich kein Denkmal bekommen.
1. Frankfurt, 19. Okt. Heute früh kurz nach 6 Uhr
entgleiſte auf der Main=Weſerbahnſtrecke vor der
Ausfahrt im Hauptbahnhof von einem rangierenden
Zug ein Wagen, der ſich quer auf den Bahnkörper
ſtellte. Hierdurch waren die Aus= und Einfahrt=Geleiſe
der Main=Weſerbahn, der Homburger und Cronberger
Bahn mehrere Stunden geſperrt und erlitten die ein=
und ausfahrenden Züge dieſer Strecken, deren Verkehr
auf andere Linien geleitet wurde, bedeutende Verſpätung.
Perſonen ſind bei dem Unfall nicht zu Schaden
ge=
kommen.
Kulmbach, 18. Okt. Der „Vayeriſchen Rundſchau”
zufolge iſt in vergangener Nacht das
Hauptfabrikgebäud=
der Kulmbacher Spinnerei vollſtändig eingeäſchert
worden. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt.
Nur kleine Nebenräume und Lagerräume blieben
ver=
ſchont. 380 Arbeiter ſind beſchäftigungslos geworden.
Man hofft, dieſelben in den auswärtigen Betrieben
der Firma zu beſchäftigen.
Düſſeldorf, 18. Okt. Wegen Tötungeines
Menſchen auf deſſen ausdrückliches
Ver=
langen iſt gegen einen hieſigen praktiſchen Arzt das
Strafverfahren eingeleitet worden. Die Angelegenheit iſt
ein Nachſpiel zu dem Meineidsprozeß gegen den Leutnant
Freiherrn von Loew, der in Düſſeldorf zu
anderthalb=
jähriger Zuchthausſtrafe verurteilt wurde. Die
mutmaß=
liche Mitſchuldige des Loew, eine Ingenieurfrau Eck.
war kurz vor ihrer Verhaftung plözlich geſtorben und
zwar, wie damals bereits mit Beſtimmtheit verlautete,
durch Vergiſtung. Die nach dieſer Nichtung hin von der
Staatsanwaltſchaft angeſtellten Ermittlungen ergaben,
daß der Hausarzt der Frau Eck, der den Totenſchein
ausgeſtellt hatte, an dem Tode inſofern Schuld trug, als
er der Verſtorbenen auf deren eigenes Verlangen das
Gift verabreicht hatte. Die Strafkammer des Düſſel=
dorſer Landgerichts wird ſich in kürzeſter Zeit über die
Erhebung der Anklage ſchlüſſig werden.
Villach, 19. Okt. Bei der Einfahrt in die Station
Krainberg erfolgte, ein Zuſammenſtoß eines
Eil=
zuges mit einem Güterzuge, wobei der letztere entgleiſte.
Ein Zugführer und ein Heizer wurden lebensgefährlich,
zwei andere Bahnbedienſtete leichter verletzt.
Halle a. d. S. 19. Okt. Aus dem
Provinzial=
zentralgefängnis brachen acht Verbrecher aus
nachdem ſie die Aufſeher überfallen, einen erwürgt und
zwei lebensgefährlich verletzt hatten.
Barcelona, 19. Okt. Auf der Treppe des Hauſes,
in dem der Polizeichef wohnt, explodierte ein mit
Sprengſtoff gefüllter Behälter. Es wurde niemand
ver=
letzt, aber großer Materialſchaden angerichtet.
Petersburg, 18. Okt. Die Witwe des
Groß=
fürſten Konſtantin Nikolajewitſch, Großfürſtin
Alexandra Joſephowna, eine Prinzeſſin von Sachſen=
Altenburg, iſt bedenklich erkrankt.
El Ferrol, 19. Okt. Zwei engliſche Panzerſchiffe
ſtießen, beim Manöverieren zuſammen. Ste
wurden von anderen Schiffen in den hieſigen Hafen
geſchleppt.
Das italieniſche Königspaar in Paris.
Paris, 18. Okt. Bei der Frühſtückstafel
im Elyſée brachte der König von Italien einen
Trinkſpruch aus, welchen die Anweſenden ſtehend
anhörten. Er ſagte, nachdem er dem Präſidenten ſeinen
Dank dafür ausgeſprochen hatte, daß er ihn der
glänzen=
den Parade beiwohnen ließ: „Als ich die Front der
ſchönen Truppen entlang ritt und ſie vorbeimarſchieren
ſah. mußte ich immer an das edle Heer denken, welchem
Vaterlandsliebe, Tapferkeit und Disziplin teuere
Tradi=
tionen ſind, die ſich nie verleugnen. Mir ſchlug das Herz
bei der Erinnerung an die Zeiten, wo franzöſiſche
Sol=
daten ihr Blut neben italieniſchen vergoſſen. Glücklich,
daß die Urſachen, die zuſammen auf die Schlachtfelder
führten, auſgehört haben zu exiſtieren und mit dem
Wunſche, daß hinfort die militäriſchen Kräfte der
Nation=
allein der Sicherung des Friedens dienen, ſpreche
ich in dem Augenblicke des Scheidens von Paris erneut:
meine volle Dankbarkeit für den der Königin und
mir=
bereiteten Empfang aus und erhebe mein Glas auf die
Geſundheit und den Ruhm des Heeres, das Glück
Frank=
reichs.” Präſident Loubet antwortete mit folgendem:
Trinkſpruch: Die Worte, die der Anblick unſerer
Truppen Ew. Maieſtät eingegeben, werden nicht verfehlen,
Frankreich zu Herzen zu gehen. Stolz auf ſein Heer,
überzeugt, unter ſeinem Schutze ruhig beharrliche und
fruchtbare Arbeit fortſetzen zu können, wird Frankreich
Ew. Majeſtät Dank wiſſen, daß gemeinſame und
ruhm=
reiche Erinnerungen wachgerufen wurden. Das von
italieniſchen und franzöſiſchen Soldaten für dieſelbe
Sache vergoſſene Blut ſoll für den Frieden und die
Einigung der beiden Nationen nicht verloren
ſein. Ich danke herzlich für den Beſuch, ich danke
ehr=
erbietigſt der Königin dafür, daß ſie im Glanz der
An=
mut und Güte nach Paris gekommen iſt. Ich trinke auf
den Ruhm des ſchönen, tapferen italieniſchen Heeres, das
Glück Italiens.
Nach dem Frühſtück im Elyſée unterhielt ſich der
König mit den Miniſtern und ließ ſich die meiſten
Generale vorſtellen, denen er ſeine Bewunderung für die
franzöſiſche Armee ausdrückte.
WB.. Paris 19. Okt. Der König von
Ita=
lien richtete in Modane an den Präſidenten
Loubet ein Telegramm, in dem er ſeinen und der
Königin Dank für den ihm bereiteten Empfang
aus=
ſpricht. Der Gedanke daran wird tief in ihren Herzen
eingegraben bleiben und werden ſich ihre Herzen mitden
wärmſten Wünſchen für die Wohlfahrt Frankreichs
ver=
binden. Präſident Loubet gab in ſeiner Antwort dem
Gefühl Ausdruck, das er darüber empfunden habe, die
Majeſtäten empfangen zu können. Er ſprach dem König
ſeine Wünſche für die Wohlfahrt Italiens aus und
ver=
ſicherte es ſeiner und Frankreichs Freundſchaft. Der
Königin übermittle er ergebene Grüße.
( Dijon 19. Okt. Das italieniſche
Königs=
paar traf geſtern abend 9 Uhr 20 Min. hier ein. Die
Anordnungen für den Empfang waren dieſelben wie bei
der Hinreiſe. Der König grüßte nach der Einfahrt vom
Wagen aus nach allen Seiten. Die übrigen Fenſter des
Wagens wurden geſchloſſen. Ein Regiment Dragoner
und ein Bataillon Infanterie waren für die militäriſchen
Honneurs aufgeſtellt. Der Zug hielt und die
fran=
zöſiſchen Offigiere, die dem Könige zum Ehrendienſt zu=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Im Verlag von Schotts Söhnen in Mainz ſind
zwei Liederhefte für Klavier und eine Singſtimme
erſchienen, deren Komponiſt Se. Königl. Hoheit der
Großherzog Ernſt Ludwig iſt. Die Hefte enthalten
vier Lieder.
Der „Verl. Börſ.=Kur.” ſchreibt: Schärferen
Be=
obachtern iſt es vielleicht aufgeſallen, daß Hermann
Sudermanns neue Komödie „Der
Sturm=
geſelle Sokrates' bisher noch von keinem einzigen
Hoftheater erworben worden iſt. Es iſt dies kein
Zufall, obwohl hie und da die Komödie nicht ohne
Malice als eine Art von Hoftheaterſtück bezeichnet
wor=
den iſt. Die rein politiſche Beurteilung der ſchließlich
doch auch politiſchen Satire hat nicht ohne Berechtigung
betont, daß die Komödie die Träger der Jdeen von 1848
verſpottet, und daß in dem Stück keine einzige Figur die
Gewalt und Größe jener Vewegung verkörpert, die doch
ſchließlich die ſpäteren politiſchen Ereigniſſe und
Deutſch=
lands Einigung vorbereitet hat. Wer Sudermanns
Weſen und Wirken, ſeine oft und öffentlich bekannten
Grundſätze kennt, weiß. daß ihm nichts ferner gelegen
haben kann, als eine Verſpottung des liberalen,
demo=
kratiſchen Gedankens. Es entſpricht nun, wie wir hören,
einem ganz ausdrücklichen Wunſche Hermann
Suder=
manns daß ſeine neue Komödie den Hofbühnen nicht
überlaſſen wird. In München, Dresden, Wien, in allen
größeren Reſidenzen wird das Stück an Privattheatern
aufgeführt werden. Sehr glaubhaft klingt dieſe Meldung
gerade nicht!
1 München, 17. Okt. Hofſchauſpieler Wilhelm
Schneider iſt heute früh geſtorben.
Kleines Feuilleton.
4 Ueber die Darmſtädter Feſtlichkeiten
tauch von der auswärtigen Preſſe, namentlich der
eng=
chen und franzöſiſchen, ausführlich berichtet worden.
a. hatten die engliſchen Zeitungen „Dailp Mail= und
daily Graphic” beſondere Berichterſtatter, darunter einen
eichner, nach Darmſtadt geſandt. Den Vogel hat wohl
r Pariſer „Figaro' abgeſchoſſen, derſeinen Bericht über
e Feier sle mariage princier de Darmstadt; in Gold=
Uck hat erſcheinen laſſen. Er beſteht aus 92 Zeilen,
denen nach einer Einleitung über den Aufenthalt des
Zarenpaaces =dans la petite ville de Darmstadt ſ kur=
und ſachlich über die Vermählungsfeier berichtet wird.
Ob die Geſamtauflage des Blattes oder nur eine gewiſſe
Anzahl Blätter dieſem geitraubenden und koſtſpieligen
Sonderdruck unterzogen iſt, können wir freilich nicht
ſagen.
=König Viktor Emanuel hat in Paris, einem
Berichte der=Allg. 3tg.” zufolge, ungeachtet ſeiner kleinen
Statur, allgemein ſehr gefallen. Er iſt weder bei dem
Emnpfang auf der Bahn, noch ſpäter im Elyſse, wie es
in St. Petersburg und in Verlin wohl geſchehen, phyſiſch
erdrückt worden von aus dem Nahmen ihrer Zeit
heraus=
getretenen Rieſengardenerſcheinungen. Nur hatte man ſich
ihn, den Enkel des re galantuome, brünetter gedacht,
was ſeinen Ausdruck in einem =0h½ qulil est
blondl-
fand. Entzückt, hat der König alle Welt durch große
Leutſeligleit und Liebenswürdigkeit, auch durch das in
Frankreich immer angenehm berührende, ſüdlich
tempera=
mentvoll Ungebundene und Ungezwungene. Auch hat
er, gleich bei der erſten Begrüßung, Herrn Loubet nicht
bloß die Hand geſchüttelt, ſondern hat ihn, nebenbei
be=
merkt, wohl ſchon in ſeiner Eigenſchaft als
Annunciaten=
ritter, regelrecht umarmt und geküßt. Ganz ſo glücklich,
im Vergleich mit ihrer ruſſiſchen „Kollegin=, iſt Königin
Helene nicht weggekommen. Der ihr voraufgegangene
Ruf der Schönheit, inſonderheit pikanter Schönheit, hal
in den Augen der Pariſer das nicht gehalten, wos er
ver=
ſprochen hat. -Jolie, oui, beauts., non.e wird einem ſich
auf Frauenſchönheit verſtehenden, auch im Elyſée
an=
weſend geweſenen General in den Mund gelegt. Im
übrigen aber hat auch Königin Helene entſchieden die
Herzen zu gewinnen verſtanden. Das ſpiegelt ſich, wie
auch den König betreffend. in allen Berichten der Blätter
wieder, die Jaurssſche „Petite Nepubliquer nicht
ausge=
nommen, und auch ſie konnte ja aus erſter Quelle ſchöpfen,
denn der Führer der parlamentariſchen Sosialdemokraten,
Herr Jaurss, iſt jetzt auch geſellſchaftlich unter die„
Waden=
ſtrümpfler: gegangen und hat im Elyſse an der Tafel
des Königs geſpeiſt.
Vom Stirnrunzeln. Viele Menſchen haben
die leidige Gewohnheit, ohne jeglichen Anlaß die Stirn
in Falten zu ziehen. Dies gibt dem Antlitz einen
ſorgen=
vollen oder auch finſteren Ausdruck, und ſeloſt in jungen
Jahren nimmt dadurch die Hant bleibend Falten an, die
je nachdem in horizontaler oder ſenkrechter Richtung ver=
laufen. Ermahnungen nützen bei dieſer üblen
Angewohn=
heit meiſt nichts, und gute Vorſätze pflegen auch nicht
viel zu helfen, weil die Stirnrunzeler es gewöhnlich gar
nicht mehr empfinden, daß ſie ihre Stirn in Falten legen.
Dr. H. Salomonſohn in Berlin hat ſich daher ſicherlich
bei vielen Dank erworben durch Angabe eines leichten
Mittels, das zur Abgewöhnung beitragen kann. Es
be=
ſteht einfach darin, ſenkrecht zur Richtung der Hautfalten
einen oder mehrere gentimeterbreite Streifen des
ſo=
genannten engliſchen Heftpflaſters zu kleben. Natürlich
kann man dieſes nur beim Aufenthalt im Hauſe tragen,
aber das genügt in den meiſten Fällen völlig, um die
Gewohnheit zu bannen; denn bei jedem Verſuch, die
Stirn in Falten zu ziehen, macht ſich das Pflaſter ſofort
fühlbar und wird ſo dem Träger ein Mahner, der
An=
gewohnheit nicht nachzugeben.
Die teuerſten Menagerietiere der
Gegenwart ſind wohl fünf junge Moſchusochſen, die
kaum das Kälberalter überſchritten haben und von
Tromsö aus um den Betrag von 21000 Mark den
europäiſchen Tiergärten, ſo jenem in Schönbrunn (Wien),
angeboten wurden. Die Moſchusochſen ſtammen aus
Grönland, von wo aus ſie nach Tromsö gebracht wurden.
Die Art gehört ſelbſtverſtändlich zu den größten Naritäten
in europäiſchen Tiergärten. Gegenwärtig dürfte nur
Kopenhagen im Beſitze eines Exemplars des
Moſchus=
ochſen ſein.
Geſchäftiſt Geſchäft. Das „N. W. Tgbl.
ſchreibt: Heute fand im Deutſchen Volkstheater die
Ge=
neralprobe zu Fr. v. Schönthans Luſiſpiel„Maria
The=
reſia” in dem Frau Schratt die Hauptrolle ſpielt, ſtatt.
Der Generalprobe wohnte ein zahlreiches Publikum bei.
Da eine der vielen Figuren des Stückes den Namen,
Weißhappel führt, hat der Fleiſchſelcher Weißhappel den
mitwirkenden Künſtlern ein Frühſtück auf die Bühne
geſendet.
Letzte Hoffnung. Kommerzienrat; „Womit
wollen Sie eigentlich meine Tochter ernähren Lu Freier:
„Ich habe einen ſehr reichen Onkel in England, der hat
zwar ſechs Kinder - aber die fahren alle Automobil..
(Luſt. Vl.)
Hinter den Kuliſſen. „Mary. was ſagſt Du
dazu - unſere Primadonna will den Kritiker Nörgler,
der ſie im letzte Winter ſo arg verriſſen hat, heiraten ?
„Nache iſt ſütz.
Seite 14.
Darzüſtädter Tißgblatt, Dienstag, den 20. Oktober 1903.
gewieſen waren, verabſchiedeten ſich. Der König
unter=
hielt ſich noch einige Zeik mit dem General d’ällltein, zu
welchem er ſagte, es wäre unnötig geweſen, die Truppen
aufguſtellen, worauf der Generäl erwiderte, die
fran=
zöſiſchen Soldaten nachten ſich eine Ehre daraus,
noch=
mals erſcheinen zu Bürfen. Um 9 Uhr 50 Min= wllrde
die Weiterreiſe fortgeſetzkl.
2 Modäne, 19. Okt. Der Zug mit dem König
und der Königin von Italien paſſierte heute
rüh 6 Uhr die Greige. Der franzöſiſche Ehrendienſt
verabſchiedete ſich in Diion.
Aernuages.
Mahnung an die Arbeitgeber zur
rechtzeitigen Markenverwendung zur
In=
validenverſicherung. Im Juni 1901 wurde von
einem Kontrollbeamten der Landesverſicherungsanſtait
Hännover ermittelt, daß ein Arbeitgeber für einen von
ihm beſchäftigten Verſicherken 79 Beitragsmarken zu
wenig geklebt hatte; 25 Marken wurden noch
nachträg=
lich eingezogen. während 54 Marken bereits verjährt
waren.Der Arbeitgeber Uurde wegen mangelhafter
Verwendung von Veitragsmarken von Vorſtande der
Verſicherungsanſtalt auf Gründ des 8176 des
Invaliden=
verſicherungsgeſeßes in eine Ordſngsſtrafe von 10 M.
genommen-Im Septenber 1902 wlrde der Verſicherte
invalide und ſtellte einen Antrag auf Invalidenrente.
Vieſer Antrag mußte jedoch von dem Vorſtande der
Landesverlicherunigsanſtaͤlt Sannover abgelehnt werden,
weil der Verſicherke infolge der Nichtverwendung von
Beitragsmarken ſeitens ſeines Arbeitgebers die
Anwart=
ſchaft auf Rente verloren hatte. Nunmehr verklagte der
Verſicherte ſeinen Arbeitgeber auf Schadenerfatz iſnd
er=
reichte dadurch, daß der verrlagte Arbeitgeber ſich
ver=
gleichsweiſe vor dem Amtsgerichte zu N. N. 3ur
Zahlung einer Entſchädigung von 500
Mark an den Verſicherten verpflichtèke
Hätte der Arbeitgeber ſeinerzeit regelmäßig geklebt, ſo
wäre ihm nur eine Ausgabe von 790 M. entſtanden,
nämlich die Hälfte des Werts von 79 Beiträgsmarken
20 Pfg. Infolge ſeiner Saumſeligkeik ſind hm nun
an Koſten erwachſen: 500 Mark Zahlung an den
Ver=
ſicherten, 10 Mark Ordnungsſtrafe an die
Verſicherungs=
anſtalt, 5 Märk für 25 Beitragsmarken 20 Pfg.,
zu=
ſammen 515- Mark.-Anlätzlich ſolcher Vorksmmnſſie
können die Arbeitgeber nur immer wieder dringend
er=
mahnt werden, in der Markenverwendung für die
In=
validenverſicherung recht vorſichtig zu ſein.
Literariſches.
— Niederrheiniſche
Kleinſtadtgeſchich=
ten von Franz Kürz=Elsheim. - Allgemeine
Taſchenbiblisthek Nr. 5. München, Monachia=Verlag.
Preis 30 Pfg. Dem viel geleſenen Verfaſier hat hier
öffenbar eine gans beſtimnte Stadt mit ihren Typen,
ihren Originalen, ihren altgewohnten lieben Gebräuchen
als Modell gedient. und welche Stadt. das werden ihre
Bewohner und ſonſtigen Kenner ja bals herausfinden
und ſich köſtlich amüſieren. Was die bunte Reihe von
Novelletten und Skizzen bietet, die einen ernſt, andere
humorvoll und von feiner Satire durchſett, auch wohl
etwas pikant, kann nuͤr aus dem vollen Leben geſchöpft
ſeinr ſo treffend erfaßt und geſchildert iſt dieſes
Klein=
ſtastleben im alligemeinen wie in ſeinen einzelnen
Charakteren.
- „Roman=Perlen' heißt ein neues
Sammel=
werk, welches ſoeben das Deuſche Druck= und
Verlags=
haus in Berlin herausgibt. Nach den bereits
vorliegen=
den 2 Heften zu urteilen, gelangen nur die wertvolüten
Und ſpannenditen Romäne zum Abdruck. Jedes Heft
enthält ein farbiges Bild, welches die pacendſten Szenen
zur bildlichen Darſtellung bringt. Trotz dieſer
Ausſtat=
kung und des Umfanges von 64 Seiten koſtet das
wöchent=
lich erſcheinende Heft Nur 10 Pf. frei ins Haus.
Darmſtadt, 21. Oktober.
2 Tagesordnung für die l. öffentliche Sitzung der
Stadtverorsnetenverſammiung am
Donners=
tag den 22. Ottober, nachm. 3½ Uhr: ½ Mitteilungen;
2Wahl eines Sonderausſchuſſes zur Vorbereitung der
Wahl von Ehrenbeigeordlieten; 3 8ranienverſicherung
der im Dienſte der Stadt beſchäfligten Bureaugehulfen.
Lechniker und Zeichner; 4) Abſchluß der ſtädtiſchen
Armenkaſſe für 130273: 5) Ueberſicht der Cinnahmen und
Ausgaben der Großh. Realoyminaſialkaſſe für 18023.
6) Beſchaffung eines Kaſſenſchräuks für die
Straßelbahn=
kaſſe; 7 Erneuerung der Männerbadcanſtalt and Woog:
8 Herſtellungen im Frauenbad am Wöog; 9 Geſuche
um Dispenſätion von baulichen Beſtimmugen: a. von
3 34 des Ortsbauſtatuts.- von 8 34 Abſatz 2 der
Bau=
poſizeiordnung. o von 8 56 der Ausführungsverordnung
zur allgemeinen Bauordnung. U von 8 32 Abſatz 1 der
Baupolizeiordnung. e) von 8'6 des Ortsbauſtlatuts;
10) Erwerbung Von Straßengelände; 11) Abtretung
ſtädtiſchen Gräbengeländes; 12) Erlaß einer
Polizeivor=
ſchrift, das Verbot des Wüſchetrocknens in Vorgärten
betr.: 13) Entwurf einer Polizeiverordnung, den Verkehr
von Fuhrwerken betr. 14) Verſetzung von Randſteinen
in verſchiedenen Straßen; 15) Geſüche um Genehmigung
zum Ausſchank von Beanntwein: für Kahlertſtraße 55.
für Schloßgartenſtr. 21, für Rheinſtr. 36, für
Kranich=
ſteinerſtr. 42. für Dieburgerſtr. 241, für Ludwigshöhſtr 55.
Letzte Nachrichten.
W.B. Berlin, 19. Okt. Der Reichstagsabgeordnete
für den Wahlkreis Goldap-Darkehmen-Stallupönen.
Nittergutsbeſitzer von Sperber=Kleſchowen, iſt
Samstag Nächmittag geſtorben
1.B. Etnttgart, 19. Okt. Nach dem „
Staatsan=
zeiger= wird demnächſt eine neie
Prüfungsörd=
nung erwartet, welche die erſten Prüfungen für den
höheren Juſtiz=, Verwaltungs= und Finanadienſt in einer
gemeinſamen höheren Juſtisdienſtpruͤfung vereinigt.
u w.B. Erfurk. 19. Ort. Amtlich wirs gemeldet, heute
morgen gegen 6 iUhr wurde der Streckenarbeiter Lapp
aus Biſchleben auf dem Wege zur Arbeitsſtelle von dem
nach Ritſchenhauſen fahrenden Zuge 384 überfahren
und ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport nach
dem Krankenhauſe verſtarb. Kurg darauf wurde der auf
einem Streckenreviſionsgange befindliche Bahnwärter
Schroeder von hier auf derſelben Strecke von einem
Arbeiterzuge überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß
Ueber=
führung ins Krankenhaus nötig war. In beiden Fällen
ſcheint Selbſtverſchuldumg vorzüliegen.
1 Halle a. d. S., 19. Okt. Die „Saaleztg=” ſchreibt:
Von den in der Nacht von Samstag zum Gönntäg
ausge=
brochenenacht Strafgefangenen wurdenſieben
am Sonntag durch eine Abeilung von Kriminalbeaͤnten
und Militär in der Dölauer Heide bei Halle wieder
auf=
gegriffen, wobei ein Gefangener durch einen Schiß ins
Bein verlett wurde Der achte Gefangene wurde im
Nummer 246.
Nohlenkeller einer in der Nähe des Geſängniſſes gelegenen
Villa aufgefunden Der ermordete Aufſeher heißt Waͤlter.
Wien, 19. Okt. In Anweſenheit des Käiſers, der
hier weilenden Mitglieder des Kaiſerhauſes, des
Miniſter=
präſidenten v. Körber, der Miniſter v. Hartel und Call,
des Statthalters und des Bürgermeiſters fand heute
vormittag die feierliche Einweihung der
Caͤſi=
ſinskirche ſtatt. Gegen Mittag ſtattete der Kaiſer der
Gräfin Trani einen halbſtundigen Beſuch in ihrer
Woh=
nung ab. — Der König der Belgier unternahm
heute nachmittag eine Spazierfahrt in der Stadt. Abends
fand in Schönbkunn Famlientafel ſtatt, an der der Kaiſer.
der König Leopold, die Mitglieder des Kaiſerhauſes und
Graf Golichoͤwski keilmahmien. Nach einem halbſtuͤndigen
Cerdle kehrte der Könis der Belgier nach der Hofbürg
zurück. Gegen 8 Uhr 38 Minutrn reiſte der König
nach Parlsab. Zur Verabſchiedung hatten ſich auf
dem Bahnhofe der Kaiſer, die Prinzen Philipp uund
Leo=
pold von Koburg, der Ehrendienſt und der belgiſche
Ge=
ſandte mit den Mitgliedern der Geſandtſchaft eingefunden.
Nach herzlicher Veräbſchiedung vom Könige der Velgier
kehrte der Kaiſer nach Schönbrunn zurück.
ſpt. Wien, 19. Okt. Die,Neue Freie Preſſeu meldet
aus Peſt: Unter den Mitgliedern des liberalen Rlubs
wird folgende Miniſterliſte kolportiert: Lukacs
Prä=
ſidium und Finanzen, Graf Apponyi Inneres, Vercevicsy
Unterricht, Hieronymi Handel, Nagy Juſtis, Zselmacky
Acerbau, Kolossvary Landesverteidigungsminiſter. Auf
Autentigität macht die Liſte keinen Anſpruch.
Wöien, 13. Okt Nachdem das Komite für die
Ausarbeituüg des Milikärprogramms der
libe=
ralen Partei' ſich geeinigt hat, erwartet man. wie aus
Peſt gemeidet wird, morgen die Betrauung des
Finanz=
mihikers Tukacs mit dent Miniſterpräſidiun. Die
Mög=
lichkeit ſoll nicht ausgeſchloſſen ſein. daß Graf Apponyi
einen Platz im neuen Miniflerium erhält.
W.B. Peſt, 19. Okt. Das imit der Ausarbeitung des
Militärprogramms der liberalen Pärtei
betraute Neunerkomitee hielt geſtern unter dem Vorſitze
p. Ezells und in Anweſenheit des Finansminiſlers
Lulacs eine Sitzuſig ab. in der die Foͤrmulierung der
bisher gefaßten'Beichlüſſe; mit Stimmenmehrheit
an=
geſommeit wurde. Die Nachricht, als ob
verſchieden=
ortige Einflüſſe eine Abänderung der bereits gefaßten
Beſchlüſſe herbeigeführt hätten. entſpricht nicht den
Tat=
ſachen. Das Kömitee veröffentlicht das Ergebnis der
Beratungen erſt in einem ſpäteren Zeitpunkte. Zukacs
begibt ſich heute nachmittag nach Wien.
1 Nolm, 19. Okt. DerMeſſagero” ſchreibt, der
ruſ=
ſiſche Bötſchafter Nelidoffwerde Römmit
Ur=
laub verlaſſen und abberfen werden, denn ſein
Ver=
halten in der Angelegenheit des Beſuchsldes
ruſ=
ſiſchen Kaiſers in Nom habe weder die ruſſiſche
noch die italieniſche Regierung befriedigtDie
Patria-
in Rom und die „Perſeveransa” in Mailand behaupten,
an der Verſchiebung der Reiſe des Zaren nach Nom ſei
der ruſſiſche Botſchäfter Nelidoff ſchuld.
2 Pom, 18. Okt. Wie die „Tribunar meldet, hat
der Papit heute Merrydel Val ein Schreiben
zu=
gehen läſſen - in dem er ihn zum Stäatsſetretär
ernennt. Merrn del Val werde auf dem am 8. Noveniber
tagenden Konſiſtorium zum Kardinal ernannt werden.
WB. Nöm, 19. Okt. Die Ernennung Merrydel
Vals zum Sekretär des Päpſtlichen Stühls wird
amt=
lich beſtätigt.
W.B. Diinkirchen, 19. Okt. Die Kohlenlader haben
ſich durch allgemeine Aoſtimmung für Fortſetzung
des Ansſtandes erklärt.
WB. Armentidres, 19. Okt. Die
Textil=
arbeiter haben ſich bei der geſirigen allgemeinen
Ab=
ſtimmung mit großer Mehrbeſt für die Förtſetzung des
Ausſtandes ältsgeſprochen. Von rund 12000 Arbeitern
und Arbeiterinnen beteiligten ſich 8576 an dem
Referen=
dum. 7264, darunter 700 Belgier, ſtimmten für den
Auͤs=
ſtand, 1300 dagegen.
Brüſſeh. 19. Okt. Geſtern fanden im ganzen
Lande die Erneuerungswahlen zu den Runi=
Zipalräten ſtatt. Die liberale und die katholiſche
Partei erlitten einige Niederlagen, die aber durch Siege
dieſer beiden Parteien über einander wett gemacht
wulr=
den. Bemerkeſswert iſt die Niederlage der Sozialiſten
in mehreren großen Jnduſtriezentren, wie in La Louvière,
Morlanwelz, Seraina, Braceqneguies, Ecauſſimes.
1London. 13. Bet. Der „Standarsül meldet aus
Odeſſa; Bei einem Erdbeben in Choraſan,
Werlien wurden 13 Dörfer zerſtört. 250 Menſchen ſind
gefölet, vod8 obdachlos.
W.B. London, 13. Okt. Im Auguſt verſchwand hier
auf geheimnisvolle Weiſe ein Fräulein Dr. Hickmann.
Geſtern wurde die ſtark verweſte Leiche im
Richmond=
park bei London von Kaſtanien ſuchenden Knaben
ge=
funden.
W.B. Petersburg, 19. Okt. Nach einer Meldung
aus Nikolaſewsk an der Mündung des Amur iſt dork der
von den nagekdniſchen Fiſchereien, beſonders zum Zwecke
der Fiſchausfuhr erbaute, mit Kühlvorrichtungen verſehene
Jampfer„Pianca- mit einer Ladunggefrorener
Fiſche, die zur Verbreitung an den europäiſchen Maͤrkten
beſtimmt ſind, nach Hamburg ausgelaufen. Man
ver=
ſpricht ſich von dem neuen Ausfuhrunternehmen große
Erfolge für die Ausbeutung des Fiſchreichtums des Amurs.
1New=York, 18. Ort. Der venezolaniſche Vertreter
bei dem Schiedsgerichtshof fuͤr die Venezuela=
An=
gelegenheit beſtreitet, daß es bei den Sitzungen des
Gerichkshofe; zu irgend welchen Reibungen gekommen
ſei. Die Sißungen ſeien in voller Eintracht verlaufen.
Nür hinſichtlich der Art des Verfabrens habe eine leichte
Meinüngsverſchiedenheit, aber keine Mißhelligkeit geherrſcht.
W.B. Peking. 18. Vtt. Meuter.) Es ſtent ſich heralltz.
daß es ſich bei dem angeblichen Sprenganſchrag
gegen die enaliſche Geſandtſchaft um einen
fänsvoͤrk Zu. viel Mühe verurſachte, brachten oſie einen
Teil des Geſtohlenen zur Exploſiön und liefen dann fort.
Taneskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Romeo und Julier.
Konzert um 18 Uhr im Reſtaurant,Metropoler.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 29.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 21. Oktober.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Runde.
turmſtraße 16.
Möbiliarꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr im
„Schöfferhofn.
Gerüſtdiele; ꝛc. Verſteigerung um 2 Uhr
Pallas=
wieſenſtraße 85.
Pferde=Verſteigerung um 1 Uhr bei Johannes
2 Neumann 111I. zu Worfelden.
Danſſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und
[18219
Tante
Frau Hargarote Horn Wno.
ſagen wir allen herzlichſten Dank, insbeſondere
den Schweſtern des Eliſabethenſtifts für den
er=
greifenden Geſang.
Im Lamen der franernden Hinkerhliebeneu:
Ludwig äern.
Darmſtadt,
den 18.
Michelſtadt i. O.
Oktober 1903.
Douzlaguno.
Für die bei der Krankheit und dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben Schweſter, Schwägerin
(18141
und Tante
Fräulein Anna Jöchel
bewieſene herzliche Teilnahme ſagen wir allen
innigſten Dark.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1903.
Die krauernden Hhinkerbliebenen.
NodessAnreioe.
(Statt joder besonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung. dass
unsere innigstgeliebte Mutter, Grossmutter, Schwiegermutter und Tante
Frau Amalie Haz Wwo.
98b. Holer,
heute vormittag 11 Uhr nach längerem Leiden sanft entschlafen ist.
lm Kamen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Chr. Loisslor.
Familie Louis Müller Wwo.
Darmstadt, den 18. Oktober 1903.
Die Beordigung findet statt: Mittwoch, den 21. Oktober, nachmittags 2½⁄ Uhr, vom Portale
18150
des Friedhofs aus.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.