Darmstädter Tagblatt 1903


08. Oktober 1903

[  ][ ]

Abonnementspreis
monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mr.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mr.
vierteljährlich.

Zuſerate

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſch. Bringerlohn Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: hlat werden angenommen ä Darmſtast
Alluſtrierkes Antorſ.
lungshlakk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Plöber! Beſunge ſtraße
Nr. 48 und Schießhausſkr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

N236.

Donnerstag, den 8. Oktober.

1903.

= . Dluber 10s.
Betreffend: Die Heſſiſche Landes=Hypothekenbank in Darmſtadt.

Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die nachſtehenden Bedingungen der Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank in
Darmſtadt, gültig bis auf Weiteres für ihre vom 30. September l. Js. an er=
teilten
Zuſagen, wollen Sie in Ihren Gemeinden bekannt geben:
Zinsfuß: 3¾;
Jahres=Tilgllng: ¼⁄ oder höher;
Erſatz der Gelsbeſchaffungskoſten:
1. für Hypothekar=Darlehen: 225%; falls Abhebung des Geldes
ſpäter als 4 Wochen nach der Zuſage erfolgt, tritt eine Erhöhung
Um 1⁄₈ ein;
2. für Kommunal=Darlehen: 215%; falls Abhebung nach 4 Wochen
von der Zuſage ab erfolgt: 2.25%⁄.
Auf Wunſch der Anleiher kann ein größerer Teil der Geldbeſchaffungskoſten
in der Weiſe geſtundet werden, daß er aus Lilgungsbeiträgen verrechnet wird.
(17413
J. V. Wick.-
Stadtkaſſe Darmſtadt.
Zahlſtunden in den Monaten Oktober bis einſchließlich Mürz
an allen Werktagen, vormittags von 8½ bis 12½ Uhr.
Zahlſtellen, im Bureau durch angebrachte Aufſchriften erkenntlich, auf den
Steuer= Schulgeld= und ſonſtigen Anforderungs=Zetteln oben angegeben:
1) Hauptkaſſe für einzelne, größere Einnahmepoſten und für alle Aus=
zahlungen
.
2) Zahlſchalter 1 (neben der Hauptkaſſe im anftoßenden Zimmer)
A. Hülfserhebung für Darmſtädter Steuern, für Schulgeld und Kanal=
benutzungsgebühr
,
b. Erhebung des Standgeldes für ſtändige Verkaufsplätze auf dem
Wochenmarkt,
c. desgleichen der Kühlzellen=Mietbeträge,
d. desgleichen der Erträge für Inſtallatioſen des Waſſer=und Elektrizitätswerks.
8. desgleichen der Beiträge der Hausbeſitzer zu den Koſten der Fußſteig=
herſtellungen
,
k. desgleichen der Koſtenerfätze für hergeſtellte Kanalanſchlüſſe,
8. desgleichen der Pachtgelder für abgegebene kleine Feldſtücke.
3) Zahlſchalter I (gegenüber der Häuptkaſſe) Erhebunig der Gemeinde=
ſteuern
aus dem ehemaligen Darmſtädter Stadtbezirk und Verrechnung
der bezüglichen Steuer=Erläſſe.
4) Zahlſchalter 111 (neben dem Schalter 1)
a. Erhebung der Gemeindeſteuern aus dem Stadtbezirk Beſſungen und
Verrechnung der bezüglichen Steuer=Erläſſe,
b. Erhebung der Schulgelder, Schulſtrafen, Vorführungsgebühren und der
Koſtenerſätze für abgegebene Lernmittel,
c. desgleichen der Holz= und Grasgelder,
d. desgleichen der Kanalbenutzungsgebühren,
8. desgleichen der Gebühren für Gebäude=Abſchätzungen zur Brandkaſſe, für
Biſitation von Feuerungsanlagen, für Baüreviſionen und für die bau=
poligeiliche
Prüfung von Gasleitingen,
k. desgleichen der Gebühren für von dem Vermeſſungsamt ausgeführte
geoinetriſche Arbeiten,
8. desgleichen der Gebühren für Entleeren von Jauchegruben und der Erlöſe
für abgegebene Jauche,
h. desgleichen der Erſäße auf von der Armenkaſſe vorgelegte Arzneikoſten,
i. desgleichen der Oktroibeträge für Privatſchlachtungen.
Das Publikum wird gebeten, von vorſtehender Dienſteinteilung Kenntnis
zu nehmen und die bezeichneten Zahlſtellen gefalligſt zu beachten; ebenſo darf
gebeten werden, das Geld für die zu bewirkenden Zahlungen, wenn möglich, ab=
gezühlt
bereit zu halten, um das Zahlgeſchäft tunlichſt abzukürgen. (16916ddd
G
Daub, Stadtrechner.

In unſer Genoſſenſchaftsregiſter iſt/
2) heute eingetragen worden hinſicht=
lich
der
(17404
Darmſtädter Konſum=, Spar= und
Produktions=Genoſſenſchaft, einge=
tragene
Genoſſenſchaft mit beſchränk=
ter
Haftpflicht, Darmſtadt:
Johannes Scheuermann iſt aus dem
Vorſtand ausgeſchieden und an ſeine
Stelle der Lehrer Jakob Jung in den
Vorſtand gewählt.
Durch Beſchluß der Generalverſamm=
lung
vom 17. Auguſt 1903 ſind die
Beſtimmungen über die Zuſammenſetzung
des Vorſtands geändert und entſprechens
der Beamte der Ortskrankenkaſſe Johann
Georg Götz und der Modelleur Martin
Gebhardt in den Vorſtand neu gewählt.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1803.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt 1.

In unſer Handelsregiſter B. wurde
9 heute eingetragen hinſichtlich der
Atiengeſellſchaft:
Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur
Rodberg A.=G. zu Darmſtadt.
Die Prokura des Jean Weber in
Darmſtadt iſt erloſchen.
[17405
Darmſtadt, den 6. Oktober 1903.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Pferde=Verkauf.
Donnerstag, den 8. ds. Mts.
11 Uhr vormittags.
ſwerden im Hofe der Artillerie=Kaſerne
in Babenhauſen
4 überzählige Dienſtpferde
ſöffentlich meiſtbietend verkauft
II. Abteilung Feld=Artillerie=
Regiments Nr. 61. (7409

Pferde=Verſteigerung.
Am Freitag, den 9. ds. Mts.,
vormittags 11 Uhr,
werden auf dem Hofe der Kaſerne Eſcholl=
brückerſtraße
24,
2 üllerzühlige Dienſipferde
gegen Barzahlung verkauft. (17407
Train=Bataillon Nr. 18.

Pferdeverkauf.
Am Freitag, den 9. Oktober d. J.
vormittags 11 Uhr,
findet auf dem Hofe der alten Artillerie=
kaſerne
der Verkauf eines überzähligen
Dienſtpferdes gegen Barzahlung ſtatt.
I1. Abteilung (17436
Feldartillerie=Regiments Nr. 25.

Karloſelverſteigerung.
Donnerstag, den 8. Oktober d. J., nachmittags 5½ Uhr.
wird die Kartoffelernte von ca. 3300 Meter Acker am Griesheimer Weg
(ſehr ſchöne Matnum bonum) an Ort und Stelle in 4 Loſen öffentlich meiſts
bietend verſteigert.
Zuſammenkunft um 51 Uhr am Beſſunger Bahnhof.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1903.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I Geſſungen).
(7309id
Weimar.
Verſteigerung.
Samstag, den 10. Oktober, vormittags 9 Uhr,
läht Wilh. Breitwieger X. zu Ober=Namſtadt in ſeiner Behauſung
1 Pferd (Oldenburger Stute), 2 Wagen, 1 Stuhlwvagen, 1 Schlitten,
2 Pflüge, 1 Egge, 1 Hückſelmaſchine, 1 Dickwurzünühle. 1 Pfuhl=
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Decken und Teppiche, Ketten und ſonſtige landwirtſchaftliche Geräte
ſöffentlich gegen bare Zahlung freiwillig verſteigern.
WB. Auf Wunſch wird Fahlung des Pferdes, welches mit aller Garantie
(73111af
verkauft wird, geſtundet.

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16981a)

29)

Froſt im Frühling.
Noman von Georg Zengs.

1 Nahbrus verboten.
Das Bewußtſein, daß Winegg in ihr nur ein
intereſantes Modell jehe, macht die Baronin elend,
bohrt ſich in ſie hinein wie ein quälender Schmerz. Sie
hat ihim ihre Hände entzogen und ſteht ſtarr und gleich=
gültig
inmitten des Vorplatzes. Durch die gemalten
Fenſterſcheiben fällt die Abendſonne. Die Baronin
ſtarrt auf die bunten Lichter zu ihren Füßen, dann
hebt ſie den Kopf.
Was fällt Ihnen ein? Ich hatte Ihnen doch
geſagt, daß ich zurückkehren würde. Uebrigens kam
ich jetzt hierher, um meinen Brillanten zu ſuchen,
den ich heute früh möglicherweiſe hier verlorenl Der
Gärtner hat Sie vorhin ins Atelier gehen ſehen; da
hofft ich es noch offen zu finden. Da ſehen Sie.
es ſieht troſtlos aus, wie eine leere Augenhöhle, und
ſie hielt ihm die Hand, an der der Ring Mit Ver
leeren Faſſung ſteckte, vor die Augen.
Heute frühs Wie kamen Sie heute ſrüh ins
Atelier? Ich hatte doch den Schlüſſel.

Es fällt ihm ein, wie überraſchend das Bild da
mitten im Atelier geſtanden.
Wie ich hierher kam, das will ich Ihnen erzählen.
Sie nimmt auf einem der Rohrſtühle Platz; er
ſteht ein paar Schritte vor ihr.
Ich kam heute früh mit Vetter Axel zuſammen
vom Nachbargut hierher. Er hatte ſo viel von dem
Bilde gehört, daß er es durchaus ſehen wollte, und
da er tatſüchlich einer der wenigen iſt, die wirklich
etwas von der Kunſt verſtehen, ſo lag mir ſelbſt viel
daran, daß er das Bild ſähe, auch um Ihretwillen
und ihrer wahnſinnigen, unnützen Zweifel wegen.
Er hatte nur ein paar Stunden Zeit, mußte mittags
weiter. Wie wir angekommen, ſind Sie nicht da.
Das hatte ich nicht erwartet; ich war mißmutig,
Vetter Axel nicht minder. Meine Verwandten redeten
ihm zu, zu bleiben - unmöglichl Da laſſe ich das
Atelier aufbrechen und das Schloß nachher wieder
in Ordnung bringen. Meine Baſe war entſetzt über
dieſe Gewalttat; ich würde die Verantwortung auf
mich nehmen, ſagte ich ihr. Und der Einbruch lohnte
ſich= wahrhaſtig!
Sie ſprang lebhaft auf und ging ins Atelier;
er folgte ihr.

Sie hätten meinen Vetter ſollen vor dem Bilde
ſtehen ſehen - wie angenagelt. Er konnte ſich nicht
trennen, fand zuerſt keine Worte; ſo hatte er ſich's
nicht gedacht. Ein klaſſiſches Werk ſei es und dabei
von ganz modernem Geiſte durchweht. Und ich
ſollte um Gottes willen Ihrem Glück nicht im Wege
ſein, auf allen Ausſtellungen ſollte ich das Bild
herumſchicken laſſen, auch wenn mein Mann dagegen
ſei, denn er liebt das nicht, und außerdem wird ihm
das Bild nicht gefallen. Er liebt alles Glatte, Kon=
ventionelle
- ich ſelbſt bin ihm nie korrekt genug
und das Bild da iſt nicht konventionell. Er weicht
ab von der gewöhnlichen breiten Straße wie ein
individueller Menſch.
Ich weiß nicht, ob er ſo in dem Geſicht zu
leſen verſteht; aber vielleicht ſagt er ſich doch, daß
ich da mit einem Seherblick rückſichtslos in meiner
ganzen Eigenart erfaßt bin, einer Eigenart, die ich
meiſt unter dem Firnis der mehr oder minder extra=
vaganten
Weltdame verberge. Da reißt dieſer= Firnis=
überall
. Die Weltdame dient dem Ganzen nur als
Folie, iſt wertlos neben dem Menſchen.
Ich hätte auch nie geglaubt, daß ſich der dunkle
Gintergrund ſo gut zu dem ſchwarzen Sannnet des

[ ][  ][ ]

Seite D.

Darmſtädter Tayblatk, Donnerstag,
ober 1903.

Rummer 286.

16

909

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Kleides ausnehmen würde; aber freilich, der Kopf
mit dem roten Haar, die weiße Haut, das alles hebt
ſich nur um ſo leuchtender ab. Schon die Rubinen
um den Hals mit ihrem Sprühen und Funkeln, die
wunderbare Malerei des ſchwarzen Sammets wären
Meiſterſtücke an ſich, meinte Azel. Aber all das iſt
Nebenſache, man denkt nur an den Kopf, die Hände.
Was haben Sie einmal geſagt? Ein Bild von mir
ohne meine Hände wäre nicht denkbar, ſo trefflich
ergänzten ſie meine Phyſiognomie.
Und was haben Sie ewig an dem Bild herum=
genörgelt
, es herabgeſetzt? Ich wußte von Anfang an,
daß es etwas werden würde, und will Ihnen nur
wünſchen, daß Sie zum zweitenmal und in ſo ver=
hältnismäßig
kurzer Zeit etwas ſo Vollendetes ſchaffen.
Mehr und mehr hatte ſie ſich belebt. Sie hatte
ihn ſo oft ermutigt und getröſtet, daß ſie ſich wieder=
holt
hinreißen ließ, faſt vergeſſend, daß es ſich um
ihr eigenes Bildnis handle.
Ich werde nicht mehr nörgeln=, ſagte er ernſt,
ich weiß jetzt, daß es etwas taugt.
Sie wandte ſich bei dieſen Worten lebhaft nach
ihm um.
Gott ſei Dank!
Er trat zu ihr hin. Klar wie nie zuvor kam es
ihm zum Bewußtſein, wie viel er ihr verdankte.
Ja, Gott ſei Dankl Und Sie haben ganz recht,
meine Gnädigſte. Jetzt erſt wird mir klar, wie ich
Sie die ganze Zeit über gequält habe, nicht nur mit
meinen Sitzungen, ſondern mit meinen Zweifeln,
meinen Stimmungen. Ich weiß bei Gott nicht, was
mir einfiel. Niemals im Leben hab' ich denen einem
Modell gegenüber Ausdruck gegeben. Aber Sie ſelbſt

waren ſchuld daran; Sie nahmen zu lebhaften Anteil
an allem, reizten mich durch Ihr feinſinniges Ver=
ſtändnis
, Sie mit hineinzuziehen in meine Qual, Ihnen
meine Zweifel zu beichten, bloß, daß Sie mich von
neuem ermutigten. Doppelt und dreifach haben Sie
mich angeregt. Wenn dies Bild etwas geworden iſt,
Ihnen, meine Gnädigſte, verdanke ich alles.
Sie ſaß im Schaukelſtuhl, bewegte ihn leiſe auf
und nieder und ſah unter den geſenkten Augenlidern
vor ſich hin.
Was lag ihr in dieſem Dank? Nichts. Was
lag ihr an dieſem Augenblick an dem Bilde und an
ihrer Schönheit? Nichts, nichtsl Sich ſelbſt, ihn,
die ganze Welt hätte ſie haſſen mögen in dieſer leiden=
ſchaftlichen
Ungeduld, dieſer Verzweiflung, daß er ſie
nicht verſtand, nur an ſeine Kunſt dachte, in ihr ſelbſt
ewig nur das Modell, das feſſelnde, ſah. Daß er
ſich ſo daran klammerte, reizte ſie beſtändig, ihm den
Streich zu ſpielen und plötzlich auf und davon zu
gehen. Sie bereute faſt ihre Rückkehr; ſie hätte ihn
ſehen mögen, wenn ſie nicht wiedergekommen wäre.
Die Baronin ſtand auf, und ſo ſchroff und kalt
als möglich ſagte ſie: Dies Gott=ſei=Dank bezog ſich
nur darauf, daß Sie endlich erlöſt wurden von Ihrer
zweckloſen Selbſtquälerei - aber ich will nun meinen
Brillant ſuchen, ehe es dunkel wird - helfen Sie mir.
Er warf ihr einen Blick zu. Hatte er ſie verletzt?
Es lag ihm alles daran, ſie in guter Stimmung zu
erhalten, denn für ſein Leben gerne hätte er ſie heute
noch gefragt, ob ſie ihm nochmals ſitzen wolle.
Ich will Licht anzünden.
Wozu? Es iſt übrig hell genug; wenn er da
iſt, wird er uns ſchon entgegenleuchſen

Und ſie hoben an zu ſuchen, er mit dem ehrlichen
Verlangen, zu finden. Es war ein koſtbarer Stein
und ein koſtbares Andenken obendrein; er entſann
ſich, daß ſie einmal davon geſprochen. Sie würde
ihm ſicherlich dankbar ſein, wenn er ihn fände, und
er hätte ihr gern irgend einen Dienſt geleiſtet. Sie
aber ſuchte oberflächlich, nervös, ſie dachte kaum an
den Stein, ſondern nur daran, daß ſie in Wineggs
Nähe war, und ſchrak auf, als er plötzlich freudig
ſagte: da iſt der Brillant.
Er dachte, ihr Geſicht würde ſich aufheitern; ſie
aber ſah ihn erſt geiſtesabweſend an, dann nahm ſie
den Brillant gleichgültig aus ſeiner Hand und ließ
ihn in die Taſche gleiten.
Gnädigſte werden ihn ſo nochmals verlieren.
Das tut nichts - ja ſo, und ſie nahm ihn
heraus und tat ihn in ihre Geldbörſe.
Ich muß jetzt fort.
Darf ich Sie begleiten?
Was ging in ihr vor? Er hatte das Gefühl,
ſie irgendwie verletzt zu haben. Aber womit? Ganz
vergeblich zerbrach er ſich den Kopf.
Gewiß - wenn Sie wollen.
Er griff nach ſeinem Hut; ſie ging voraus.
Während er die Tür ſchloß, ſtand ſie am Fuß der
Stufen, ſah ihm wartend entgegen. Als er ſich um=
wandte
, trafen ſich ihre Blicke, ſie ſagten aber kein
Wort und gingen dann ſtumm nebeneinander her,
und zwar wie auf Verabredung nicht dem Schloß,
ſondern dem See zu. Die Dämmerung brach herein;
es war eine ſchwüle Stille in der Natur, und auf
den beiden lag es wie ein Alp.
Gortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

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do.
do.
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Mettwurst la. la.
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Trüſſel-Loherwurst,
10.
Gülne, Pikkant schmeckend.
10.
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Aummer 236.

Darmſtädter Tayhlatt, Donnerstag, den 8. Oktober 1903.

Seite 3.

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A. vo. Lmmmermann, MaklGhlab.

Hierdurch geſtatte ich mir, meiner werten Kundſchaft, beſonders den Herren
Architekten und Bauunternehmern mitzuteilen, daß ich meine Wohnung von
Karlſtraße 25 nach
S Haxienplatu S.
Eche Saalbau= und Zandſtraße,
verlegt habe.
Indem ich noch für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens danke, bitte
ich, mir dasſelbe auch weiter entgegenbringen zu wollen und zeichne
Hochachtend ergebenſt
Dom- Redivo,
Marmor., Hosaik., Terranzo, Loment- und
Beton-Gewölbegeschökt. (7278ids

EAAAAUAINN
in Zapf genommen:
Grausres Erbaaher Woß,
Harkstr. 1G, Gabriel Grohe,
(15593ic
ſowie bei meinen Niederlagen.

[ ][  ][ ]

Rummer 236.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. Oktober 1903.

Seite V.

Graubündner Ferientage.
Von Zweien aus Darmſtadt.
In 14 Tagen durch die Schweiz! Dieſes ſchön
klingende Wort veranlaßt viele, von der im übrigen ſehr
lobenswerten Einrichtung des Schweiger Generalabonne=
ments
Gebrauch zu machen, die es ermöglicht, alle Schweizer
Bahnen während jener Zeit für billiges Geld zu befahren
und auf dieſe Weiſe alles, was man geſehen haben muß=,
bequem zu erledigen. Eine Erholungsreiſe iſt das nun
gerade nicht, und auch der Genuß iſt einigermaßen zweifel=
haft
. Der Reiſende ſieht, vorausgeſetzt, daß das Wetter=
glück
ihm lächelt, viel Schönes; aber die Zahl der Ein=
drücke
iſt ſo groß, daß ſie ſich im Vewußtſem gegenſeitig
ſtören und verdunkeln und in der Erinnerung mehr oder
weniger verſchwimmen. Wem es nicht darauf ankommt,
unter allen Umſtänden eine Ueberſicht über das Ganze
zu erhalten, der wird bei beſchränkter Zeit einen Aus=
ſchnitt
aus dem Geſamtbild vorziehen. Finden ſich Zwei
zuſammen, deren körperliche Leiſtungsfähigkeit und deren
Anſprüche an Verpflegung. Quartier u. ſ. w. ungefähr
gleich ſind, ſo gibt das ſicherlich eine recht genußreiche
Art des Reiſens, auch wenn dabei keine Erſtbeſteigungen,
ja überhaupt keine eigentlichen Hochtouren gemacht werden.
So hatten wir uns nach mehrjähriger Pauſe entſchloſſen,
in dieſem Sommer ſelbander Graubünden aufzu=
ſuchen
, das Land der Gebirgspäſſe und Straßen, das
ſeine Waſſer nach drei Meeren ſchickt, das Land, das in
ſeinem Engadin eine der anerkannten,Perlen' der Schweis
in ſich ſchließt.
In Rorſchach betraten wir nach einer kalten See=
fahrt
den Schweizer Boden. Die Sehenswürdigkeiten
des lebhaften, alten Städtchens, beſtehend in einigen
ſchönen, mit reichverzierten Erkern und allerlei Bildwerken
geſchmückten Faſſaden, waren bald beſichtigt. Einige
Angler am Seeufer führten uns gerade noch rechtzeitig
zu Gemüte, daß man nicht am Bodenſee geweſen ſein
darf, ohne die köſtlichen Felchen verſucht zu haben. Nach=
dem
dies zu unſerer Vefriedigung beſorgt war, ſchliefen
wir erwartungsvoll den Ereigniſſen des erſten Schweizer
Reiſetags entgegen. Am nächſten Morgen ſah man nur
Himmel und Waſſer, d. h. Wolken und ſtrömenden Regen;
der See ſchien ſich in ein Nebelmeer verflüchtigt zu haben.
Hier ſitzen zu bleiben hatte keinen Zweck, wir mußten
weiter. Im Frühſtücksſälchen unſeres kleinen Hotels hing
ein Bild. laut Unterſchrift die 100 berühmteſten Männer
der Welt, das dieſe, nach Art eines Vereinsbildes gruppiert,
in Farben darſtellte, von Adam, einem mit rotem Gewande
angetanen geſund ausſehenden braunbärtigen Herrn in
den beſten Jahren, bis herab zu den im Gehrock prangen=
den
Zeitgenoſſen Paſteur und Ediſon. Wenn wir auch
nach einem die 100 berühmteſten Frauen darſtellenden
Gegenſtück vergeblich ſuchten, ſo trug doch die Betrachtung
dieſes in ſeiner Art einzigen Kunſtwerks entſchieden dazu
bei, daß wir, troßdem es mit Kübeln goß, in heiterer
Stimmung den Zug beſtiegen, der uns dem Herzen des
freien Rhatiens näher bringen ſollte.
Da weder der in ſchmutzigſter Werltagskleidung einher=
ſchleichende
Rhein, noch die für uns nur im Bädeker
ſichtbaren Berge irgendwelche Anziehungskraft ausüben
konnten, blieb uns nichts anderes übrig, als unſere Auf=
merkſamkeit
den Vorgängen im Innern des Durchgangs=
wagens
zuzuwenden. Aber auch die Liebkoſungen eines
dem Alter nach den Flitterwochen längſt entwachſenen
Ehepaars konnten uns auf die Dauer nicht feſſeln. So
ſuchten und fanden wir Anſchluß bei einem anderen Paar,
das, ebenſo wie wir, vorhatte in Nagas auszuſteigen,
um zum Beſuche der Taminaſchlucht einen Zug zu
überſchlagen. Da der Regen kurz vor Ragaz nachließ,
beſchloſſen wir nach einigem Hin= und Herreden, dem
Glück zu vertrauen und den Ausflug zu wagen. Der
Weg an der brauſenden Tamina entlang muß bei ſonnigem
Wetter herrlich ſein; auch für uns war er noch leidlich,
da der Regen zeitweiſe pauſierte und wir uns mit unſern
Gefährten, die die weite Reiſe von Hamburg hinter ſich,
aber merkwürdigerweiſe aus Erſparnisrückſichten die An=
ſchaffung
eines diesjährigen Kursbuchs vermieden hatten,
gut unterhielten. Nach Ueberwindung der Treibhaus=
temperatur
und der Küchendünſte des rieſigen Badehauſes
Pfäfers traten wir in die Schlucht ein. Wenn ſich auch
hier an einigen Stellen die Felſey ohen noch enger zu=

Neme

Emanuel Fold,
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ſammenſchließen, ſo ſchien uns beiden die Aarſchlucht bei
Meiringen, ſchon durch ihre Ausdehnung und Abwechs=
lung
, doch impoſanter zu ſein. Das Eigenartige iſt die
am Ende der Schlucht entſpringende warme Quelle (319,
deren Arſprung man durch einen kurzen Stollen unter
Mitnahme eines Stearinlichts und unter Führung eines
Wärters, deſſen Erläuterungen man gerne den erwarteten
Obolus ſpendet, erreicht. Den Rückweg über Dorf Pfäfers,
der ſehr ſchön ſein ſoll, konnten wir wegen der Witterung,
die ſich inzwiſchen wieder bedeutend verſchlechtert hatte,
nicht wählen. Da wir an dieſem Tage nur bis Thuſis
gelangen wollten, alſo Zeit genug zur Verfügung ſtand,
überſchlugen wir auch in Chur einen Zug.
Die Stadt bietet im allgemeinen nicht eben viel, nur
merkt man an den zahlreichen Behörden und Geſchäften,
daß man in einer Kantonshauptſtadt iſt. Der intereſſanteſte
Teil iſt der hochgelegene Domhof mit ſeinen zwei troßigen
Römertürmen, die einen zum erſtenmal an die längſt
verſunkene Herrlichkeit der Curia Ractorum erinnern.
Die Kathedrale ſelbſt war - für eine katholiſche Kirche
auffallenderweiſe - verſchloſſen; ob der Küſter ſein Necht
auf das Fränklir das die Beſichtigung des Domſchaßes
koſtet, etwas erweitert hatte? Wir forſchten nicht weiter
nach, ſondern verweilten noch einige Zeit auf dem Kirch=
hof
. von dem man einen hübſchen Blick in das Tal der
Pleſſur hat und wo wir den reichen Blumenſchmuck der
Gräber, vor allem die vielen, eben voll erblühten weißen
Lilien bewunderten. Erneuter Regen irieb uns wieder
in die Stadt hinunter, wo wir noch Gelegenheit hatten,
das erſt kürzlich enthüllte prächtige Kißlingſche Bronze=
denkmal
des Bündner Freiheitshelden Benedikt Fontana
zu ſehen. Vis dahin hatten wir beide übrigens von
deſſen Exiſtenz und Taten noch nichts gehört, wir haben
dieſe fühlbare Lücke unſeres Wiſſens aber ſpäter ausgefüllt.
Dagegen trat in Chur ein anderer Bündner in lebhaften
Farben vor unſere Seele: Jürg Jenatſch, weniger wie
ihn die Geſchichte überliefert, als wie ihn Konr. Ferd.
Meyers Meiſterhand im gleichnamigen Roman gezeichnet
hat; Chur ſpielt in ſeinem Leben mehrfach eine bedeutungs=
volle
Rolle, hier findet ſein wechſelvolles Leben auch das
bekannte tragiſche Ende.
Etwas zu früh am Bahnhof angelangt, wandelten
wir noch auf dem Bahnſteig auf und ab, als uns ein an
einen Poſten angeſchlagenes Plakat auffiel: Das Ver=
zeichnis
der im abgelaufenen Jahre auf den Schweiger
Bahnen ſtehengebliebenen Gegenſtände. Es war eine
lange Reihe. Sie begann, ſoweit wir uns erinnern
können, mit 436 Stöcken und 320 Regen= und Sonnen=
ſchirmen
und endete mit 6 Hundehalsbändern und einer
Drehorgel; dazwiſchen ſtanden u. a. Fleidungsſtücke in=
timſter
Art. In ſeiner Art auch ein Beitrag zur Kultur=
geſchichte
! Von Chur an wurde die Bahnſahrt bei beſſerem
Wetter entſchieden genußreicher. Bei Neichenau treten
wir, ſcharf nach Süden biegend, in das Hinterrheintal
ein. Die Bahn fährt ſtets an dem raſch daherbrauſenden,
dunkelgrünen Bergwaſſer her, vorbei an den Dörfern und
Burgen des Domleſchg, über denen grüne Matten, unter=
brochen
durch weiße Kirchlein und Alphütten, immer
höher emporfteigen, vorbei an Schloß Niedberg. wo
Pompejus Planta von Jenatſchs Hand fiel, an Kahis,
wo Plantas Töchterlein Lucretia eine Zuflucht fand.
Endlich iſt Thuſis erreicht. Hier hat es noch gar nicht
geregnet, die Landſtraße iſt mit Staub bedeckt. Mit
froher Hoffnung auf jetzt beginnendes Wetterglück halten
wir im Weißen Kreug' unſern Einzug.
Die Lage am Eingang zweier für jede Art von Ver=
kehr
wichtigen Gebirgsſtraßen (Splügen und Albula) ver=
leiht
Thuſis ſeine Bedeutung als Durchgangsſtation.
Es eignet ſich aber wegen der es umgebenden Natur=
ſchönheiten
auch ſehr gut als Standquarlier für einige
Tage. Das wichtigſte Ereignis des Jahres 1903 fur
Thuſis nicht nur, ſondern für die ganze Oſtſchweiz war
die Ende Juni erfolgte Eröffnung der Albulabahn,
die von hier als Fortſetzung der ſeitherigen Rhätiſchen
Bahn jetzt den kürzeſten Weg nach dem vielerſtrebten
Ober=Engadin bildet, ein Bau, der mit ſeinen dem Geſtein
oft mühſam abgerungenen Strecken, mit ſeinen kühn über tiefe
Schluchten ſich ſpannenden Hochbrücken, mit ſeinen kunſt=
voll
geführten Kehrtunnels lan einer Stelle ſieht man,
wie an der Gotthardbahn bei Waſen, die Bahnſtrecke
dreimal übereinander) einen Triumph moderner Technik

bedeutet. Trohdem wird er nicht von allen mit gieicher
Freude begrüßt werden. Denn der idealiſtiſch geſinnte
Naturfreund wird bedauern, daß damit ein weiteres Stück
Vergpoeſie dem modernen Haſten preisgegeben iſt und
eine nicht geringe Anzahl von Orten, ja gange Täler,
deren Poſtſtationen und Sommerfriſchen früher von
Reiſenden und Kurgäſten belebt waren, ſind durch die neue
Vahn mehr oder weniger kaltgeſtellt. Man hat den Ein=
druck
, daß die Wirte, Fuhrwerksbeſiger uſw., wenn ſie
nicht bereits früher ihren Schnitt gemacht haben, jetzt auf
keinen grünen Zweig mehr kommen können. In den
Schweiger Zeitungen hörte man davon noch nichts; hier
herrſchte mr freudiger Jubel als Nachklang der Ein=
weihungsfeierlichkeiten
, an denen der überhaupt gern
Feſte feiernde Schweizer mit froher Vegeiſterung ieil=
genommen
hatte.
Die Burg Hohen=Rhätien, die, auf trutzig
emporſpringenden Felſen erbaut, den Eingang der Via
mala bewacht, war das Ziel unſeres erſten Ganges. Man
überſchreitet die Nolla, deren ſchieferſchwarzes Waſſer,
alls einem düſter anmutenden Tale herabſtrömend, un=
mittelbar
bei Thuſis in den Rhein mündet, dann dieſen
ſelbſt mit ſeinen fröhlich dahinſchießenden, grünen, weiß=
ſchäumenden
Wellen, um durch hübſchen Fichtenwald in
einer knappen Stunde die Trümmer der uralten Burg-
die
Sage verlegt ihren Urſprung ins 6. Jahrhundert vor
Chr. - zu erreichen. Zwar waren die Vergkämme in
Wolken, aber die mauchmal hinter ihrem Vorhang her=
vorlugende
Sonne zeigte uns in wechſelnder Beleuchtung
das von uns geſtern durchfahrene Domleſchg, ſowie die
Höhen des Heinzenbergs über Thuſis mit ihren Dörſchen
und Alpen als ſchönes Geſamtbild. Einige Schritte
weiter nach der andern Seite konnten wir tief unten ein
Stück der wilden Felsſchlucht erblicken, von der das
Brauſen des Rheins kräftig herauftönte, als wolle es
uns noch beſonders zu dem Beſuche einladen, den wir
ihm für den Nachmittag zugedacht hatten.
Die Via mala, der zwiſchen ſenkrecht aufragende
Wänden über der Rheinſchlucht, die er dreimal überbrückt,
ſich hinziehende Anfang der Splügenſtraße, iſt der un=
beſtrittene
Glanzpunkt von Thuſis. An der zweiten
Brücke, dem Punkte, wo der eilige Wanderer nach
Bädeker umkehrt, war man gerad daran, die letzte Hand
al das Gelände der neuen ſteinernen Treppe zu legen,
die in vielfach gebeochenen Linien in die Schlucht hinab=
führt
und in eine Galerie mündet, auf der man ein Stück
dicht am ſchäumenden Waſſer her gehen kann. Hier wird
der Wanderer alſo in Zukunft das Fränkli loswerden,
das er vielleicht durch ſtandhafte Ablehnung der unter=
wegs
angebotenen Kriſtalle, Poſtkarten und - Steine
zum Hinabwerſen in die Schlucht ſ erſpart hat. Wir
gingen weiter über die dritte Brücke hinaus in das
freundliche Schamſer Tal hinein bis zum alten, von der
Kultur noch weniger berührten Dorf Zillis. Als wir
in der ſehr einfachen Wirtſchaft Zur Poſt Kaffee be=
ſtellten
, ſaß ſchon ein Wandersmann am Tiſche, deſſen
Begrüßungsworte ſogleich den Süddeutſchen erkennen
ließen. Er kam vom Splügen herunter und war im
Anfang ſeines heutigen Weges durch kräftigen Schnee=
ſturm
marſchiert. Als wir eine daliegende Zeitung, aus
der wir uns über das Befinden des Papſtes und andere
Weltbegebenheiten orientiert hatten, dem Tiſchgenoſſen
hinreichten, ſchob ſie dieſer wertlos weit von ſich. Es fiel
uns auf, wir ſchwiegen aber. Bei dem bald aufgetragenen
Mokka - viel, gut und billig - und den begleitenden
guten Reden erwies ſich unſer Gefährte als liebens=
würdiger
, unterrichteter Mann; ebenſo auf dem Heimweg.
der, bei, ſchönſter Abendſonnenbeleuchtung erfolgte.
Unterwegs hatten wir die Freude, in einem Seitentobel
in nicht allzugroßer Entfernung eine leibhaftige Gemſe
zu ſehen. Abends ſaßen wir mit unſerem Wander=
genoſſen
wieder beim Vier zuſammen. Wieder lag eine
Zeitung auf dem Tiſch, und wieder wurde ſie verächtlich=
grimmig
fortgeſchoben. Jetzt ergab ſich auch des Rätſels
Löſung; unſer Gefährte war Reichstagskandidat a. D.
und hatte, nachdem er etwa 100 Wahlverſammlungen
mitgemacht und ſchließlich in der Stichwahl - nicht ge=
ſiegt
, zum Wanderſtabe gegriffen, um ſich von den An=
ſtrengungen
dieſer Zeit nebſt zugehörigem Aerger zu er=
bolen
. Zeitungen leſe ich aber in 6 Wochen noch nicht
nden's ihm geglaubt. (Foriſ. folgt.)
meinte .

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt. Donnerstag, den 8. Oktober 1908.

Aummer 236.

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[ ][  ][ ]

N236.

Donnerstag, den G. Oktober.

1903.

Friſchl Lebend!
Rheinsalm, Hummer,
Wesersalm, Forellen,
Heoike,
Silbersalm, Karpien,
Bachstorellen, Schleien,
Kulben,
Gteinbutt,
Aale,
Heilbutt,
Bärsche
Seezungen, Bresem.
Rotzungen,
Seemuscheln
Fischkarbonade,
Pfahlmuschein),
Tafel-=Lander, Hordsee-Krabben,
Soegranate.
Herlan.

Schellſische und Kaboljau.
Soeheefst.
holländer Rustern.

äglich von 5 Uhr ab:

49

8809

zu der

Valf
Riltwoeh. den A. dhkober 1903. nachmillags 3½ Uhr,
in den
oberen Bänmen der Pereinigten Geſellſchaſt zu Darmſtadt,
Rheinſtraße 36.
Tagesorduung:
1. Erſtattung der Geſchäftsberichte für 1901 und 1902 für den Hauptverein,
die Zweigvereine, ſowie die Abteilungen für Waiſenpflege, für Ueber=
wachung
von Pflegekindern und des freiwilligen Erziehungsbeirats für
ſchulentlaſſene Waiſen.
2. Abhör und Abſchluß der Rechnungen des Vereins für 1901 und 1902.
3. Beratung und Beſchlußfaſſung über den Antrag des Zentralkomitees auf
teilweiſe Abänderung und Neuredaktion der Vereinsſatzungen.
4. Beratung und Beſchlußfaſſung über etwaige Anträge einzelner Mitglieder,
welche 8 Tage vor der Generalverſammlung bei dem Zentralkomite
eingereicht worden ſind.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1903.
Das Bentralkomitee
des Alite=Frauen Bereing für Hrankenpflege im Großherzoglum Heſſen.
Im Auftrage:
Der Geſchäftsführer:
7410)
Dr. Mratz, Regierungsrat.
Soeben erschienen:
Lwei Läoder für oine Cingslimmo f. 2.

gröſte Auswahl.

1

17451) Hoflieferant,
Haupt-Gosehäft:
Grafenſtraße 10.
Piliale:
Eliſabethenſtraße 3.

dav: 1.dub= zrſuv
la. Ist. echten
Emmentalor.
I. Das Leinſte, was hierin
gelirfert werden kaun.
La. La. Edamor,

Romatour,
Rognokort.
IB. Burch grohen Amſatz ſlets
friſcheſte Pare.
Jedes uantum im Ausschnitt.
Ferner:
Borühlor G6ho6skäsd.
Prinzenkleinod.,
Honsh. Camombert.
das Vorzüglichſte, was darin
geliefert wird,
Bdelwoiss-Camembort
hochfein, (6451a
uſw. uſw.
Phiipp Wohor,
Hoflieferant,
Inh.: Gebr. Duckeok,
Darmſtadt, Karlſtraße 24.
Filiale Laniſeuſtr. 4.

WoGedichntafüreie
komponiert von

G AlldlE. GIO6GIGrI08 J. IO666I I. I. AIGIII.
Iu bezichen durch:
M. Kühn(Arthur Falum), Ansihalienhandlung
So6eratr. 14 (hapellplatr) FTelephon 1285. (17445

Reparioron
Umarboiten

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Vorsilbern

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Aaguum bonum
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Bote Mänschen 450
2.00
Vöſtkartoffeln

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(169062
zum Verſand.
Beſtellungen auf Poſtkarten bitten mit
15 Pfg. zu frankieren.-

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können noch einige Herren teilnehmen.
Gefl. Anmeldungen bitte an Tanz=
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gegründet 1887,

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[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtäkter Tagklatt, Donnerstag, den 8. Otober 1903.

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Frau Frauk, Kiesſtraße 30, 3. Stock.

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515763) Ein anſtändiges Mödchen
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515743) Junge Frau ſucht Auf=
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Rummer 236

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Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Oberregiſſeur Valdek.
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Der König.
Amneris, ſeine Tochter - Frau Tolli.
Arda, äthiopiſche Sklavin Frau Kaſchowska.
Rhadamss, Feldherr, Herr Spemann.
Ramphis, Oberprieſter Herr Riechmann.
Amonasro, König von
Aethiopien, Vater Ardas Herr Weber.
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Sonntag, 11. Okt. 26. Ab.=Vorſt. B 7. Auf
Allerhöchſten Befehl. Die verſunkene Glocke
Oper). Große Preiſe. Anfang ½7 Uhr.
Dienstag. 13. Okt. 27. Ab.=Vorſt. D7.
Lakme: Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 14. Okt. 28. Ab=Vorſt. G7. Zum
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[ ][  ][ ]

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oder einer guten Bouillon. Hier zeigt ſich in vollem
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hafte
Suppen. Durch viele Sorten wird jeder Geſchmacks=
richtung
genügt. Eine vortreffliche, vollkommen trink=
fertige
Bouillon ſtellt man, ebenfalls nur mit kochendem
Waſſer, in wenigen Minuten aus Maggis Bouillon=
kapſeln
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erſichtlich, wird von heute an in den Verkaufsräumen
der Firma A. Anton, Eliſabethenſtraße 1, eine neue
Küchenmaſchine Climaxi den geehrten Hausfrauen
und Intereſſenten praktiſch vorgeführt, die gegenüber allen
anderen Syſtemen ſo erhebliche Vorzüge beſitzt, daß es
für jede Hausfrau intereſſant und lohnend ſein wird, ſich
anzuſehen, wie dieſe Maſchine ebenſo leicht und ſchnell
rohes und gekochtes Fleiſch grob, mittel und fein hackt,
wie ſie Gemüſe, 3. B. Spinat, Meerrettig. Zwiebeln,
Suppenkraut ꝛc. zerkleinert. Mit einer extra feinen Scheibe
kann man ſogar rohes Fleiſch für Kranke ſchaben und
rohe Kartoffeln reiben. Da eine Beſichtigung der
Maſchine ohne Kaufzwang gern geſtattet wird, verfehle
keine Hausfrau, ſich die Maſchine während der nächſten
Tage anzuſehen. da ſpäter eine praktiſche Vorführung
nicht mehr möglich iſt.
[17402

Zu dem neuen bayeriſchen Wahlgeſetz
wird dem Schwäb. Merkur= geſchriehen:
Der angekündigte Entwurf eines neuen Wahlgeſehes
iſt den Abgeordneten zugeſtellt worden. Er entſpricht in
der Hauptſache der Skizze, die in der Tagespreſſe von
ihm gegeben worden iſt und ſchließt ſich in allen Teilen
den Wünſchen an, die bezüglich einer Neugeſtaltung des
Wahlrechts und der Wahlordnung die beiden Kammern
in einem Geſamtbeſchluſſe am 1. Juli 194 ausgeſprochen
haben. Sein Haoptmerkmal iſt die direkte und geheime
Wahl, die gleichmäßig an Stelle der bisherigen Wahl=
männerwahl
von allen Parteien verlangt worden war.
Die gegenwärtige Wahllreiseinteilung, die aus dem
Jahre 1881 ſtammt, wurde die Zentrugspartei nicht
müde, als den Liberalen von dem damaligen Miniſte=
rium
v. Pfretzſchner und ſeinem Miniſter des Innern
v. Pfeufſer auf den Leib geſchnitten zu beklagen; die Re=
gierung
habe einfach zur Erzielung einer ſtärkeren liberalen
Abgeordnetenziſfer gewiſſe Bezirte im Lande totgeteilt
und eine unehrliche Wahlkreisgeometrie' getrieben. Um
nun jenes Odium nicht wieder auf ſich nehmen zu müſſen,
hat die Regierung jetzt die Wahlkreiseinteilung dem Land=
tag
zugeſchoben und macht nur Vorſchläge dazu. Als
Grundlage bei dieſer gelten die Amtsgerichte, Stadt=
bezirke
und Stadtdiſtrikte, und es wurde überall die
Auseinanderreißung der Amtsgerichte vermieden; hieraus
ergab ſich die Notwendigkeit einer Anzahl von zwei=
männigen
Wahlkreiſen; ebenſo wie dieſe Berückſichtigung
der Amtsgerichtsgrenzen einen Spielraum in der Zahl
der Einwohner, auf die ein Abgeordneter zu rechnen iſt,
erforderte (mindeſtens 32000. höchſtens 44000 bei ein=
männigen
. 64000 und 80000 bei zweimännigen Wahl=
kreiſen
. Neu iſt ſodann in dem Entwurfe, daß das aktive
Wahlrecht von 21 auf 25 Jahre hinaufgeſetzt iſt, ferner,
daß anſtelle der abſoluten Mehrheit die relative zu treten
hätte, doch ſo, daß der Gewählte mindeſtens ein Drittel
der abgegebenen Stimmen aufweiſen muß. Stellt ſich
bei einer Wahl eine ſolche Mehrheit nicht heraus, ſo iſt
eine weitere Wahl vorzunehmen, bei der die relative
Mehrheit ohne Rückſicht auf ihr Verhältnis zur Geſamt=
zahl
der abgegebenen gültigen Stimmen entſcheidet. Es
fällt ſomit das Inſtitut der Stichwahl, wie ſie das Reichs=
tagswahlgeſetz
hat, aus. Als Armenunterſtützung. die
das Wahlrecht ausſchließt, gilt nicht empfangene Schul=
unterſtüßung
. Beſonders angemerkt wird daß die Wähl=
barkeit
ſich auf das männliche Geſchlecht beſchränkt. Ge=
ändert
erſcheinen ſodann die Vorbedingungen: Staats=
angehörigkeit
ſeit mindeſtens einem Jahre (bisher 6
Monate) und Steuergahlung ſeit mindeſtens einem Jahre
lbisher auch 6 Monate). Dieſe beiden zuſammen mit der
Hinaufſetzung des Alters auf 25 Jahre ſollen Korrelate
des direkten Wahlrechts ſein. Die Stimmzettel ſollen
mit amtlichem Kennzeichen verſehen und im übrigen
völlig gleich ſein. So ſieht der Entwurf aus. Ob er
die Billigung der Zweiten Kammer finden wird, iſt noch
ungewiß. Nach dem was man in den letzten Monaten
hat hören können, ſind doch namentlich bei den länd=
lichen
Abgeordneten ſtarke Bedenken dagegen entſtanden,
und es wird jedenfalls langwierige Beratungen geben.
Die Hauptſchwierigkeit für das Zuſtandekommen eines
neuen Wahlgeſetzes wird, wie ſchon angedeutet, in der
Frage der geſetzlichen Einteilung der Wahlkreiſe liegen,
bei der es ſich für die einzelnen Parteien um die Wah=
rung
ihres Perſonalſtandes an Abgeordneten handelt.

Mommſen und die Engländer.
Ein Artikel, wie ihn Mommſen in der Inde=
pendent
Review= losläßt, iſt, wie die Dinge heute
ſtehen, nicht nur nutzlos, ſondern direkt ſchädlich.
Er beſtärkt, ſo ſchreibt man den Münch. Neueſten
Nachrichten; aus London, die engliſche Preſſe nur
in der Anſicht, daß Deutſchland bereits ſehr einge=
ſchüchtert
ſei, und daß ſie nur ſo fortzufahren brauche,
wie bisher und mit jedem Feind Deutſchlands zu
kokettieren, und Deutſchland werde England ſchließlich
aus der Hand freſſen. An deutſche Freundſchafts=
Beteuerungen glaube in England kein Menſch, und
wenn man an ſie glaube, wolle man doch ſelbſt
Deutſchlands Freundſchaft nicht. Artikel, wie der
Mommſens, wirken daher nur als eine Aufdring=
lichkeit
, die der Abneigung gegen Deutſchland nur

Donnerstag, den 8. Oktober.

noch den Beigeſchmack des Verächtlichen gebe. Die
Londoner Preſſe hat denn auch Mommſens Offerten
einfach völlig ignoriert, und dieſes Schweigen iſt um
ſo beredter, als ſonſt alles, was von Mommſen
kommt, große Beachtung findet. Ein Blatt zweiter
Klaſſe, der Daily Expreß= heute eines der Sprach=
rohre
der Chamberlainſchen Propaganda, unterbricht
dieſes Schweigen, aber nur, um mit Hohn und
Spott zu antworten. Die deutſche Schmeichelei=
erklärt
ſich ihm ganz einfach aus der Furcht, die
Chamberlains Auftreten erregt, hat. Sie, hat
Mommſen aus einem wütenden Proboeren= in
einen glattzüngigen Freund und Bewunderer Groß=
britanniens
verwandelt:. Mommſens Verſion der
Geſchichte der letzten Jahre iſt grundfalſch. Die
engliſche Ueberzeugung von Deutſchlands Feindſchaft
gründe ſich keineswegs auf Deutſchlands Böswilligkeit
während des Boerenkrieges. Sie war nur ein
Symptom. Die Times= begnügen ſich damit, ein
ſpaltenlanges Telegramm abzudrucken, in dem ihnen
ihr deutſchfeindlicher Korreſpondent, der ſie in Paris
vertritt, lange Auszüge aus hämiſchen Artikeln des
Matin;, der Temps und Döbats übermittelt.
Der Herr drückt ſeine Befriedigung darüber aus, daß
die rohen Werbungen des Berliner Profeſſors
unſeren franzöſiſchen Freunden, nicht gleichgültig
ſind= und er beruhigt ſie mit der Verſicherung, daß
nicht die leiſeſte Gejahr einer deutſch=engliſchen
Flirtation beſtehe, und daß England ſich ſtark genug
zeigen werde, ſelbſt einem ſolchen Verführer wie
Mommſen zu widerſtehen:.

Deuſſches Reich.
Neber die Antwort, die der Reichsſchatz=
ſekretär
dem Vorſtande des Verbandes Deutſcher
Bankbeamten bei ſeiner neuerlichen Audienz bezüglich
der Börſenreform gegeben, berichtet die =Preuß.
Korreſpondenz:
Staatsſekretär Freiherr von Stengel äußerte ſich in
ſeiner Antwort beiläufig wie folgt: Er bemerke zunächſt,
daß für ſein Reſſort ja nur die Umſatzſtener in Frage
komme, während die eigentliche Börſengeſetzgebung in das
Reſſort des Reichsamts des Innern falle. Es ſei auch
ihm recht unerwünſcht, daß die Umjätze an den Börſen
in ſolchem Maße zurückgegangen ſeien. Er perſönlich ſei
aber der Meinung, daß für den Rückgang des Verkehrs
nicht allein die Börſen= und Börſenſteuergeſetzgebung ver=
antwortlich
zu machen ſei, ſondern daß auch die allgemein
ungünſtige wirtſchaftliche Lage der letzten Jahre daran
die Schuld trage. Es ſei die Lage der Vörſe in anderen
Ländern, in denen eine ſolche Geſetzgebung nicht beſtehe,
zur Zeit auch ſehr unbefriedigend. Die Heirren Anweſen=
den
könnten aber überzeugt ſein, daß dieſe Frage mit
Sorgfalt und Wohlwollen geprüft werde, und er perſön=
lich
ſei, ſoweit ſein Einfluß reiche, gern bereit, die auf
möglichſte Veſeitigung beſtehender Mißſtände gerichteten
Beſtrebungen zu unterſtützen. Spaziell dem Reichsſchatz=
amte
könne es nicht gleichgültig ſein, daß die Erträgniſſe
der Börſenſteuer ſo sgeſunken ſeien. Der gegenwärtige
Zuſtand ſei für die Reichsfinanzen ſehr bedauerlich, und
ſo gingen hier die Intereſſen der zunächſt beteiligten
Kreiſe mit denen der Finanzverwaltung in gewiſſem
Sinne Hand in Hand.-Mit der nochmaligen Verſiche=
rung
einer durchaus wohlwollenden und gründlichen
Behandlung der ganzen Angelegenheit endete die Unter=
redung
.
Eine Meldung des Londoner=Daily Expreß=
aus
Kapſtadt, wonach die deutſche Regierung
die Erlaubnis zur Anwerbung von 5000 Einge=
borenen
aus Deutſch=Südweſtafrika für
den Witwatersrand erteilt haben ſoll, hat zu der
Befürchtung Anlaß gegeben, daß durch eine ſolche
Erlaubnis Deutſch=Südweſtafrika über Gebühr von
brauchbaren Arbeitskräften entblößt werden würde.
Nach Erkundigung der Nat=3tg. iſt dieſe Be=
fürchtung
unbegründet. Das Gouvernement in Wind=
hok
hat den Briten für einen beſchränkten Zeitraum
allerdings eine Arbeiteranwerbung im Schutzgebiet
geſtattet, und zwar als Gegenleiſtung für das Ent=
gegenkommen
, das von engliſcher Seite in der für
die dortigen deutſchen Landwirte ſehr wichtigen Frage
der Viehausfuhr nach den britiſchen Kolonien be=
wieſen
worden iſt. Die Höchſtzahl der anzuwerben=
den
Arbeiter iſt aber ſchließlich auf 1000 Köpfe feſt=
geſetzt
worden und tatſächlich beſchränkt ſich die
Zahl der Eingeborenen, die infolge der Anwerbung
das Schutzgebiet verlaſſen haben, auf 200.
Die bayeriſche Kammer der Abge=
ordneten
ſetzte am Dienstag die Beſprechung der
Interpellation über die Verſtaatlichung der
pfälziſchen Bahnen fort. Miniſter v. Podewils
betonte nochmals, daß ein vorläufiges Hinausſchieben
der Verſtaatlichung nur dadurch bedingt werde, daß
keine wirtſchaftlichen Gründe die ſofortige Verſtaat=
lichung
als notwendig erſcheinen ließen, daß mit dem
Hinausſchieben keine Schädigung zu befürchten ſei
und daß durch die ſofortige Uebernahmne das bayeriſche
Budget ſtark belaſtet und die Staat=ſchuld noch mehr
erhöht würde. Andere Gründe gebe es nicht. Der
Miniſter gab ſodann genaue Ziffern über die Er=
trägniſſe
, welche die pfälziſchen Bahnen unter der
ſtaatlichen Verwaltung haben würden, ſowie über die
Belaſtung des Budgets und wies die Behauptung,
daß hochgeſtellte Aktionäre der pfälziſchen Bahn auf
die Frage der Verſtaatlichung Einfluß hätten, als
völlig unbegründet zurück. Den Aktionären wäre
mit dem Hinausſchieben nicht gedient; denn bei dem

1903.

Bekanntwerden des Aufſchubes ſeien die Aktien ge=
ſallen
. Im weiteren Verlaufe der Debatte, in der
ſich die Abgeordneten Ehrhardt, Andreae und Pichler
für die Verſtaatlichung ausſprachen, führte der
Finanzminiſter Dr. Frhr. v. Riedel aus, die Ver=
ſtaatlichungsfrage
ſei ſo wichtig. daß ſie mit größter
Ruhe und Kühle behandelt werden müſſe. In dem
vor 40 Jahren mit den pfälziſchen Bahnen geſchloſ=
ſenen
Vertrage über die eventuelle Verſtaatlichung
ſei eine Reihe ſchwieriger Fragen enthalten, die nicht
im Handumdrehen gelöſt werden könnten. Die Pfalz
werde von der Regierung nicht lieblos behandelt.
Aufgeſchoben ſei auch hier nicht aufgehoben.

Ansland.

Wiewohl es noch nicht feſtſteht, ob Szell die
Bildung des ungariſchen Kabinetts übernehmen
wird, nimmt man in maßgebenden Kreiſen an,
daß ein Modus für eine Löſung der Kriſis
in dieſem Sinne in der Audienz beim Kaiſer ge=
funden
werden wird.
- Im däuiſchen Folkething brachte der
Finanzminiſter das Budget für 1904705 ein. Die
Einnahmen werden auf 765 Millionen Kronen, die
Ausgaben auf 778 Millionen Kronen veranſchlagt.
Der Miniſter erklärte, die Finanzlage habe ſich
bedeutend gebeſſert, erheiſche aber noch immer
Vorſicht. Darauf brachte der Finanzminiſter die in
der Thronrede angekündigte Vorlage betreffend den
Wiederaufbau des Schloſſes Chriſtiansborg ein.
- Chamberlain hat mit der Agitation für
ſeine Zollpolitik begonnen. Die Blätter nehmen,
obwohl er ein abgetaner Mann iſt, von derſelben in
ausführlicher Weiſe Notiz. In Glasgow hielt der
Ex=Miniſter eine Rede, in der er ausführte, obwohl
Glasgow die Geburtsſtätte des Freihandels ſei, habe
er ſich nicht gefürchtet, dorthin zu kommen. um die
zollſreie Einfuhr zu bekämpfen; er fürchte ſich noch
weniger davor, die Vorzugsbehandlung der Kolo=
nien
zu predigen. Chamberlain widmete Balſour
Worte wärmſter Anerkennung und erklärte, es ſei
nichts geſchehen, was irgendwie die Freundſchaft
und das Vertrauen zwiſchen ihm und dem Premier=
miniſter
beeinfluſſen könnte. Er ſprach von gewiſſen
böswilligen Unterſtellungen. Das Land wünſche für
die Zollfrage herangebildet zu werden, und er ſei der
Pionier dafür; er ſei Optimiſt und wäre wohl ge=
neigt
, weiter zu gehen als das offizielle Programm.
Der Kampf, auf den er das Land gerüſtet zu ſehen
wünſche, ſei derart, daß, wenn das Land unter=
liegen
ſolle, es ſchließlich ſeine Stellung unter
den Nationen verlieren würde. Der Handel Eng=
lands
ſtagniere ſeit 30 Jahren; die Ausfuhr nahm
in dieſer Zeit um 20 Millionen Pfund zu, wogegen
die Ausfuhr der Unionſtaaten um 110 und die Deutſch=
lands
um 56 Millionen zunahm.

Peſt, 6. Okt. In Szegedin fanden heute ernſte
Unruhen ſtatt. Morgens wurde am Koſſuthdenkmal
ein Kranz gefunden mit der Aufſchriſt: Die zurück=
behaltenen
Coldaten deinem heiligen Andenken Das
Platzkommando ließ den Kranz wegnehmen und in das
Stadthaus bringen, woſelbſt der Vigeſtadthauptmann
den Kranz einer großen Menge, welche die Herausgabe
forderte. wieder übergab, die ihn unter Abſingung des
Koſſuthliedes wieder am Denkmal niederlegte. Nach=
mittags
marſchierten zwei Kompagnien Infanterie zum
Denkmal und nahmen den Kranz wieder fort. Als die
Menge hiergegen proteſtierte und mit Steinen auf die
Soldaten. die Kaſerne und die Fenſter von Offiziers=
wohnungen
warf, ging das Militär mehrmals mit dem
Bajonett vor. Von der Kaſerne wurden abermals zwei
Kompagnien abgeſchickt, welche mit Hülfe der Polizel die
eine drohende Haltung einnehmende Menge mit dem
Bajonett auseinander trieben. Abends ſammelte ſich
die Menge in den Straßen wieder an. Um 6 Uhr
abends erneuerten ſich die Kundgebungen vor der Kaſerne.
Die nach tauſenden zählende Menſchenmenge warf die
Fenſter ein und forderte den Kranz zurück, den das
Militör vom Koſſuthdenkmal genommen hatte. Ein
Bataillon Inſanterie und eine Eskadron Huſaren rückten
an, ſäuberten die Umgebung der Kaſerne, ſperrten ſie ab
und gaben eine Salve auf die Menge ab, wodurch fünf
Perſonen verwundet wurden. Die Kundgebungen dauer=
ten
noch in den Abendſtunden fort.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 8. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Groſtherzog haben den
Prinzen Andreas von Griechenland, König=
liche
Hoheit. la suite des Großh. Heſſ. Dragoner= Regi=
ments
Nr. 23 geſtellt.

Silberne Kreug des Heidlemſtordels Phuſwp=Les Goß=
mütigen
, dem Kriminalſchußzmann Stephan Pfeffer
und dem Schutzmann Andreas Göbel zu Gießen das
Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift Für lang=
jährige
treue Dienſte;, dem Kirchendiener Heinrich
Schmidt L. in Winnerod das Allgemeine Ehrenzeichen
mit der InſchriftFür 50jährige treue Dienſte' verliehen.
Ernannt wurde der Vigewachtmeiſter im Train=
Bat. Nr. 18 zu Darmſtadt Johann Drill zum Amts=
gericht
=diener bei dem Amtsgericht Offenbach.
2 Die höchſten Herrſchaften, Ihre Majeſtät die
Königin von England, die griechiſchen Majeſtäten, Seine
Königl. Hoheit der Großherzog ſowie Prinz und Prin=
geſſin
Nikolaus von Griechenlaͤnd beehrten an Dienstag
das Etabliſſement der Firma Joſeph Trier, Wilhelminen=
ſtraße
25. und gaben namhafte Aufträge. Se. Kaiſerl.
Hoheit Großfürſt Se=gius von Rußland, Ihre Königl.

[ ][  ][ ]

Sene 14.

Darmſtädter Tayblatt, Donnerstag, den 8. Oktober 1903.

Rummer 236.

Hoheit Prinzeſſin Heinrich von Preußen ſowie Ihre
Königl. Hoheit Prinzeſſin Heinrich von Battenberg nebſt
Tochter beehrten an demſelben Tage das Papiergeſchäft
des Herrn Siegmund Neu, Eliſabethenſtraße, mit ihrem
Beſuche und machten daſelbſt verſchiedene Einkäufe.
Geſtern vormittag beehrten Ihre Majeſtäten der Kaiſer
und die Kaiſerin von Rußland. Ihre Kaiſerl. Hoheiten
Großfürſt und Großfürſtin Sergins und Ihre Königl.
Hoheit Prinzeſſin Viktoria von England, wiederum das
Magazin, kunſtgewerblicher Erzeugniſſe von Karl
Rittershaus mit ihrem Beſuch und machten daſelbſt
Einkäufe.
Ueber weitere Beſuche der höchſten Herrſchaften wird
uns mitgeteilt: Geſtern beehrten Ihre Majeſtäten der
Kaiſer und die Kaiſerin von Nußland, Ihre F. K. Hoheiten
der Großfürſt und die Großfürſtin Sergius von Rußland,
die hier anweſenden griechiſchen Pringen, Ihre Kgl. Hoheit
Prinzeſſin Heinrich von Battenberg des Juweliergeſchäft
von Robert Müller, Luiſenplatz, und machten dort
größere Einkäufe. Namentlich interiſſierten ſich die hohen
Herrſchaften für die von genannter Firma ſolbſt ausge=
führten
und von, hieſigen Künſtlern, entworſenen
Schmuckſachen. Ihre Kaiſ. Hoh. Großfürſt und Groß=
fürſtin
Georg von Rußland. Ihre Kgl. Hoh. Kronprinz
und Kronprinzelſin von Griechenland, Ihre K. Hoheit
Prinzeſſin Viktoria von England, Ihre F. Hoheit Prin=
zeſſin
Heinrich von Battenberg, der hohe Bräutigam Se.
K. Hoheit Prinz Andreas von Griechenland, ſowie mehrere
andere hohe Fürſtlichkeiten beehrten die Kunſthandlung
von Müller &a Rühle und machten größere Einkäufe.
Die Firma Papierhaus Elbert, Hoflieferant,
hier, hat ſehr ſchöne Poſtkarten mit dem Doppelporträt
des jungen prinzlichen Paares und deren Jnitialen in
Gold herausgegeben, die eine hübſche Erinnerung an die
Feſttage in Darmſtadt bilden. Ferner hat dieſelbe Firma
auch eine Poſtkarte mit der Anſicht des dekorierten
Monuments, der ruſſiſchen Kapelle ꝛc. herausgegeben.
Verſonalverönderungen in Oberkoſtdirektions=
bezirk
Daruſtadt. Verſetzt ſind: der Oherpoſtaſſiſtent
Eigenbrodt von Wetßlar nach Darmſtadt die Poſtaſſiſtenten
Diesner von Offenbach nach Frankfurt (Main). Heu=
müller
von Friedberg nach Darmſtadt, Hermann Hof=
mann
von Konſtans nach Mains, Keßler von Nieder=
Olm nach Friedberg, Möhring von Darmſtadt nach
Schlettſtadt, Stromsky von Darmſtadt nach Frankfurt
Mainz=Sachſenhauſen. Etatsmäßig angeſtellt
ſind; als ſolche der Poſtpraktikant Koch in Worms und
der Poſtaſſiſtent Knebel in Lauterbach. Ernannt iſt:
der Oberpoſtaſſiſtent, Herbert, in Darmſtadt, zum
Telegraphenſekretär. Uebertragen iſt; eine Bureau=
beamtenſtelle
II. Nlaſſe, bei der Oberpoſtdirektion
dem Obertelegraphenaſſiſtenten Schlubdibir in Darm=
ſtadt
unter Ernennung zum Oberpoſtaſſiſtenten. Ve=
ſtanden
haben: die Poſtſekretärprüfung der Ober=
Poſtaſſiſtent Petri in Grünberg, die Telegraphenſekretär=
prüfung
der Telegraphenaſſiſtent Roth in Darmſtadt.
Angenommen ſind: zum Poſtanwärter: der Vize=
feldwebel
Wilhelm Weber in Mainz; zu Telegraphen=
gehilfinnen
: Hermine Nörig in Gießen, Helene Schmucker
in Offenbach und Eliſabethe Schorn in Darmſtadt: zu
Poſtagenten: der Poſthilfſtelleninhaber Mölcher, in
Lardenbach und der Sattlermeiſter Nau in Ilbenſtadt.
In den Ruheſtand tritt: der Ober=Poſtaſſiſtent
Hartmann in Lauterbach. Freiwillig ausge=
ſchieden
ſind; der Poſtanwärter Ste itz in Mainz und
der Poſtagent Veith in Ilbenſtadt. Geſtorben iſt:
der Poſtagent Biedert in Dalheim.
2 Aus der Beſſunger Büchorhalle, Beſſunger=
ſtraße
41, wurden im Monat September ſim Auguſt war
geſchloſſen) 179 Bücher entliehen. Das ſeit 15. Februar
geführte Verzeichnis der Leſer erhöhte ſich auf 241. -
Geſchenke an Büchern und Zeitſchriften gingen in dieſem
Monat ein: von Frau Dr. Kühner 19 Bände. von Herrn
Architekt Julius Harres 2 Jahrgänge Zeitſchriften und
ein Avonneinentrecht auf die lanfenden Nummern einer
ſolchen. Den gütigen Gebern herzlichen Dank; weitere
Spenden an Bücheri, guten Zeitſchriften oder in bar
werden vom Vorſtand des Vereins für Verbreitung von
Volksbildung (Heerdweg 47) gerne entgegengenommen.
(Büchorausgabe: Mittwoch abend von 7½-9 Uhr, Sonn=
tag
vormittag 11½ -12¼ 1hr.)
5 Während des Monats September d. J. ſind
bei beiden hieſigen Standesänttern 101 Sterhefälle zur
Anzeige gelomnen, 88 beim Standesamt 1 und 13 bein
Standesamt 1L (Beſſungen). Anter Annahme der zuletzt
ermittelten Bevölkerungsziffer von 76900 ergibt dies
auf den Jahresdurchſchnitt die Sterblichkeitsziffer von
1576). welche noch günſtiger iſt, als die günſtig: Ziſſer
vom September des Vorjahres, die 1758 %⁄ betrug.
Von den im September d. J. Verſtorbenen hatten 1 das
90. und 2 das 80. Lebensjahr üverſchritten, 9 ſtanden im
Alter von 70-80, 10 im Alter von 60-70, 9 im Alter
von 50-60, 9 im Alter von 40-50, 2 im Alter von 30-40,
5 im Alter von 20-30 und 8 im Alter von 10-20 Jahren.
Die Zahl der im Alter von 1-10 Jahren verſtorbenen
Kinder betrug 10, der im erſten Lebensjahr verſtorbenen 36.
E. Nieder=Veerbach. 6. Okt. Nüchſten Sountag,
den 12. d. M. veranſtaltet der hieſige Obſibau=
Verein im Gaſthaus zum Darmſtädter Hofl eine
lokale Obſtausſtellungo. Da unſer Ort troß ungünſtiger
Witterung auf eine mittlere bis gute Aeyfelernte rechnen
kann, ſo verſpricht die Ausſtellung reichhaltig zu werden.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Das letzt erſchienene Heft der Monatsſchrift
Kunſtgewerbe fürs Hausl Verlag C. von
Sivers, Berlin W. 50) die eben in den vierten Jahrgang
tritt, leitet M. Napſilber mit einer Betrachtung über das
Kayſerzinn ein. Eine ungemein reiche Fulle kunſt=
gewerblicher
Muſter ſchmückt dieſes Heft des weiteren;
es ſeien u. a. genannt: ein Paravent Pfau Applika=
tionsarbeit
mit Tiefbrandrahmen von C. von Sivers,
Vorlagen für Porzellanmalerei, aparte ruſſiſche Köppel=
ſpitzenmuſter
, ein höchſt pußiger Schmuck für ein Kinder=
Zimmer: Enten und Jungviehr von E. Nungius, ſowie
Vorlagen für Flachſchnitt, Samtbrand. Interſia und
Stickerei. Der Vorzug ſämtlicher Entwürfe beſteht darin,
daß ſie in originalgroßer Aufzeichnung auf den beiden
Muſterbogen vorhanden ſind und ſomit auch von un=
geübter
Hand ausgeführt werden können.

Kleines Feuilleton.
Ein eigentümliches Geſuch iſt an die
Königin von Holland gerichtet worden. Ein Beaniter
hatte nacheinander drei Frauen. Die zweite brachte ihm
einen Sohn mit in die Ehe, den er adoptierte. In der
Ehe mit der dritten Frau bekam er eine Tochter. Der
Sohn wurde Matroſe und verliebte ſich in die Tochter.
Er nahm ſeinen Abſchied als Malroſe und will das
Mädchen heiroten. Aber der Standesbeamte lößt dies
nicht zu und eerlärt die beiden für Geſchwiſter. In ſeiner
der junge Matroſe an die Königin
Not wandte
Wilhelmina, deren Entſcheidung nun abzuwarten iſt.

- Mainz. 7. Okt. Durch die im Bau begriffene
Umführungsbahn Mombach-Kaſtel-Viſchofsheim wird
auch ein Teil der Grundſtücke des Großherzogs von
Quxemburg in Kaſtel durchſchnitten. Die Eiſenbahn=
direktion
Mainz. die mit einem Vertreter des Großher=
3095 unterhandelte, konnte eine Einigung nicht erzielen
und wurde das Enteignungsverfahren ein=
geleitet
. In der geſtrigen Sißung des Provinziglans=
ſchuſſes
wurde die Entſchädigungsſumme für die in Frage
kommenden Grundſtücke auf 7949.16 M. feſtgeſeht.
Weins, 7. Okt. Aus dem Verband, alter
Burſchenſchafter der Techniſchen Hochſchulen Deutſchlands
hat ſich hierſelbſt ein Rhein= und Maingau=
Verbands gebildet, dem ſich die Burſchenſchafter der
Städte Bingen, Darmſtadt, Heidelberg, Frankfurt a. M.,
Mannheim, Mainz. Worms, Ludwigshafen, Wiesbaden,
Offenbach, Koblens ꝛc. angeſchloſſen haben.
- Fechenheim, 6. Okt. Im Hauſe Haingrabenſtr. 3
beim Schuhmacher Debus wurde geſtern nacht ein
frecher Einbruchsdiebſtahl verübt. Die Ein=
brecher
, zwei an der Zahl, hatten ſich in das Schlaf=
zimmer
des D. eingeſchlichen und ſich zwei Portemonnaies
mit ca. 140 M. Inhalt, einige Taſchentücher, eine Feld=
zugsdenkmünge
ꝛc. angeeignet. Durch das von den
Spitzbuben verrſachte Geräuſch erwacht, machte der Ve=
ſtohlene
ſich ſogleich an die Verfolgung derſelben und ge=
lang
auch mit Hilfe eines Poligiſten die Verhaftung des
einen. der ſich als Taglöhner Dudine Mauro aus Jſola
bei Trieſt entpuppte und als ſeinen Kumpan den von
der Staatsanwaltſchaft Darmſtadt verfolgten Leo Bebſcher
alls Lichtenan bei Lohr a. M. angab.
- Bingen, 6. Okt. Der Steuermann des Tauerei=
dampfers
Mühlheim Tu iſt ſeit einigen Tagen ſpur=
losverſchwunden
. Derſelbe wurde zuletzt in einer
Wirtſchaft geſehen, aus der er ſich entfernte, um auf ſein
Schiff zu fahren.
- Sprendlingen (Rheinh.). 4. Okt. Bei der ſtatt=
gefundenen
Bürgermeiſterwahl wurde Herr Karl
Becker mit 221 Stimmen zum Bürgermeiſter gewählt.
Der Gegenkandidat, Herr Friedrich Vernhardt IV., erhielt
185 Stimmen.
- Gieſen, 7. Okt. Der Beſitzer der Pelikan=Apotheke
Herr Dr. Mettenheimer hierſelbſt feierte die 50.
Wiederkehr des Tages ſeines Eintritts in die pharma=
zeutiſche
Laufbahn.
R. Gießen, 6. Okt. Der Neubau der Veterinär=
Anſtalt geht im Rohbau ſeiner Vollendung entgegen.
Es werden vorläufig erbaut: das anatomiſche, patho=
logiſche
und chirurgiſche Inſtitut. Das Gebäude für
Pathologie iſt faſt beendet. 3. It. wird das Dach fertig=
geſtellt
, das Anatomiegebäude iſt bis zum Dache gediehen,
wogegen das chirurgiſche Jnſtitut erſt bis zum zweiten
Stockwerk erbaut iſt. Um letzteres werden die Stalluncen
für Pferde, Kühe, Ziegen, Hunde, Kaninchen, Hühner uſw.
errichtet. Die Beſchlagſchmiede wird ebenſalls unmittel=
bar
daneben erbaut.

Aus der Reichshauptſtadt, 6. Okt. Die Kaiſerin
und Prinz Adalbert begaben ſich abends 7 Uhr
15 Min. mittels Sonderzuges nach Hubertusſtock.
Die elektriſchen Schnellfahrten des Siemens=
Wagens hatten am, heutigen Dienstag zahlreiches
Publikum angelockt. Die vom Potsdamer Ringbahn=
hofe
abgehenden Frühsüge waren voll beſetzt und auf
Station Papeſtraße füllten ſich die Aoteile zweiter
Klaſſe mit Offigieren. Ein Teil der Fahrgäſte verließ
ſchon in Marionfelde den Zug. um der Abſahrt des
Wagens beizuwohnen oder gar - mitzufahren (dieſen
Vorzug genießen nur ſehr wenig Leute, Beamte der
Staatsbahn oder der Studiengeſellſchaft, deren Leben
hoch verſichert iſth. Vei einer Stromſpannung von
14000 Volt gelang es heute. wie ſchon mitgeteilt, eine
Fahrgeſchwindigkeit von 201 lm in der Stunde zu er=
reichen
. Auch bei dieſer denkwürdigen Fahrt hat ſich die
geſamte elektriſche Einrichlung durchaus bewährt, und
ebenſo tadellos arbeitete die Fahrleitung. Die 23 lem
lange Strecke Marienfelde-Zoſſen wurde wiederholt in
8 Minuten ſeinſchließlich Anfahren und Bremſen) zurück=
gelegt
) und die erwähnte Höchſtgeſchwindigkeit auf der
Strecke Mahlow-Zahlwitz-Nangsdorf in 1½ Minuten
5 lm. Mit der erzielten Durchſchnittsgeſchwindigkeit!
von etwa 175 Em in der Stunde würde man die Eiſen=
bahnfahrt
von Verlin nach Köln in 3½ Stunden zurück=
legen
, während die ſchnellſten Züge jetzt 9 Stunden
fahren. Die Mitglieder der Studiengeſellſchaft, ſowie die
Vertreter der beteiligten Geſellſchaften empfingen die
aufrichtigſten Glückwünſche der Fachgenoſſen zu dem
beiſpieloſen Erſolge. - Die Strafkammer des Land=
gerichts
I verurteilte den Grafen Pückler=Klein=
Tſchirne wegen wiederholter Beleidigung zu 60 Mk.
den, mitangeklagten Stenographen Schimmelpfeunig
wegen einfacher Veleidigung zu 30 Mk., der Verleger
Bruhn und Inſpektor Kichner wurden freigeſprochen.
Es handelte ſich um eine gegen die Juden gerichtete
Kampfesrede am 6. Juni, die in der Staatsbürger=
Zeitung; abgedruckt und durch die Mitangeklagten ver=
breilet
worden war. - Ein 12 Jahre dauernder
Konkurs iſt jetzt zum Abſchluß gebracht worden. Es
handelt ſich um den Lonkurs des bekannten Bankhauſes

V.W. Einer amerikaniſchen Geſellſchaft
mit einem Kapital von 5 Millionen Dollar iſt es ge=
lungen
, für ihre blaſierten Landsleute eine neue Sen=
ſalion
zu entdecken, nämlich ihnen eine Sommer=
friſcheauf
einem feuerſpeienden Verge zu
verſchaffen. Sie hat den Popocatevetl erworben und
wird auf ihm ein Palaſthotel umgeben von enorm
großen Gärten, ſowie gleichzeitig ein Sanatorium für
Tuberkuloſe errichten. Dieſer Bulkan, welcher in nächſter
Nähe der Stadt Mexiko gelegen iſt und ſich nicht weniger
als 5452 Meter über dem Meeresſpiegel erheht, gehörte
eigentümlicher Weiſe einem Privatmanne, dem ſeneral
Ochoa, der ſich wohl mit großem Behagen dieſes etwas
heimlichen Beſißer entledigt, haben dürſte. Denn
wenn der Berg auch jetzt nicht mehr Feuer ſpeit, ſo kann
dieſe Tätigkeit ſich doch wieder erneuern (2), ſo daß die
Kurgäſte ſich eventuell an einem Schauſpiel erfreuen
könnten, wie es ſich wohl ſo leicht nicht wieder bietet.
Da die Veſteigung eines ſolchen Koloſſes aber doch
immerhin nicht ganz mühelor iſt, wird vom Fuße vi=
zum
Krater eine Zahnradbahn gebaut, die gleichzeitig
ach dazu dienen ſoll, den Schwefel, der kaufmänniſch
verwertet werden wird, von der Höhe herunter uholen.
1 Ein Elektrophon iſt in der Abteilung für
Krebskranke d Middleſer=Hoſpital angebracht worden.
Eine wohltätige Dane hat die Koſten für die Anlegung
und die Miete von vier Elettrophonen bezahlt, und nun
können die branken nach Belieben die Lufführungen in
Dailys Thentre; oder die Sinfonien in Aueens Hall
anhören. Am Sanntag können ſie auch den Gottesdienſt
mehrerer Londoner Kirchen hören.

Friedländer & Sommerfeld vom Jahr 1891; 42½ Progenl
kommen zur Verteilung.
Vingerbrück, 6. Okt. Geſtern fand ein Arbeiter
in der Nähe der Burg Rheinſtein im Walde die Leiche
eines gut gekleideten Mannes. Dieſelbe lag mit dem
Geſicht auf dem Boden. Ein an einem Baum in ber
Nähe hängender gerriſſener Strick und eine Kopfbedeckung
laſſen vermiten, daß der Mann ſich erhängt hat. Da in
den Taſchen des Anzugs ſich nicht das Geringſte vor=
fand
, konnte die Identität der Leiche nicht feſtgeſtellt
werden. Dieſelbe wurde auf den Begräbnisplatz an der
Klemenskapelle gebracht.
Marienburg. 6. Okt. Der Kaiſer traf mittags
von Cadinen kommend hier ein und beſichtigte das
Ordensſchloß unter Führung des Geh. Baurats Stein=
brecht
. Die Abfahrt nach Hubertusſtock erfolgte um halb
2 Uhr nachmittags.
Wien, 5. Okt. Ersherzog Ludwig Viktor.
von Oeſterreich, der Bruder des Kaiſers Franz
Joſef hatte in Abbazia, wo er gegenwärtig zur Kur
weilt, ein recht unangenehmes Erlebnis. Der Erz=
herzog
badete mit andern Kurgäſten im großen Behälter
des Angiolinabades. Während er ſich im Waſſer befand,
wurden aus ſeiner Kammer ſeine Schmuckſachen ge=
ſtohlen
: zwei goldene Uhren, eine goldene Kette, ein
goldenes Armband ſowie ein Petſchaft und andere
kleinere Wertgegenſtände; unter lezteren befinden ſich
Andenken an die Mutter des Ersherzogs, die Erzherzogin
Sophie, und an ſeinen Bruder, den Kaiſer Max von
Mexiko. Die entwendeten Koſtbarkeiten ſind mehr als
10000 Mark wert. Nach Entdeckung des Diebſtahls
wurde die Badeanſtalt ſofort geſperrt, man durchſuchte
ſämtliche Kammern und die Kleider aller anweſenden
Badegäſte, fand aber die abhanden gekommenen Gegen=
ſtände
nicht. Von dem Täter hat man auch jetzt noch
keine Spur. Die Kurverwaltung und die Badegäſte
von Abbazia befinden ſich begreiflicherweiſe in größter
Aufregung.
Venedig, 5. Okt. Kürzlich wurden im Dogen=
palaſt
Arbeiten zum Abkrazen einer Mauer vorge=
nommen
, als man plötzlich einen dumpfen Klang ver=
nahm
, als ob der Hammer eine hohle Stelle in der
Wand getroffen hätte. Nachdem die Mauer durch=
grochen
war, entdeckte man ein tiefes unterirdiſches Ge=
wölbe
, das eine Länge von 15 Metern hatte. Es iſt
faſt ſicher, daß dieſer geheime Gang, obgleich er durch
eine Marmorplatte abgeſchnitten iſt, ſich noch viel weiter
fortſetzt. Wenn man den Riß dieſes unterirdiſchen
Ganges auf dem Plan des Dogenpalaſtes betrachtet, ſo
wird man auf die Vermutung gebracht, daß er in eine
Krypta der Markuskirche nündet.

47. Verſammlung deutſcher Philologen und Schul=
männer
.
2 Halle, 6. Oktober.
Heute nachmittag wurde im Ratskeller unter ge=
waltiger
Veteiligung über die Begründung eines
deutſchen Oberlehrer=Verbandes verhandelt.
Es ſoll damit ein großer deutſcher Verein ins Leben
treten, der ſich namentlich mit der materiellen und
ſozialen Hebung des Standes befaßt. Zur Zeit beſtehen
in ſämtlichen preußiſchen Provinzen und in den deutſchen
Bundesſtaaten nur Einzelvereine der akademiſch gebildeten
Lehrer, insgeſamt 34, denen 14 000 deutſche Oberlehrer
angehören. Die Frage eines Zentralverbandes war be=
reits
ſeit längerer Zeit angeregt, aber der Stein kam erſt
ins Nollen durch das energiſche Vorgehen des heſſiſchen
und auch des ſächſiſchen Vereins. Nun wollen ſich heute
Deutſchlands Oberlehrer, nachdem ſie ſeither in zahl=
reichen
Einzelvereinen gekämpft haben, zu einem großen
Verbande zuſammenſchließen, um die Oberlehrer=Frage
ihrer Löſung entgegenzuführen. Den heutigen Verhand=
lungen
, die leider nicht öffentlich geführt wurden, wohnten
Delegierte ſämtlicher Einzelvereine bei. Wir erfahren
über die Veralungen folgendes: Der Vertreter des heſſi=
ſchen
Vereins, Profeſſor Block (Gießen), eröffnete die
impoſante Verſammlung mit einer längeren Begrüßungs=
anſprache
, in welcher er die einſchlägigen Beſtrebungen
einer kritiſchen Würdigung unterzog. Er verwies darauf,
daß die Süddeutſchen in den letzten Jahren durch gegen=
ſeitige
Beſuche in den Hauptverſammlungen der Einzel=
vereine
ſchon Oberlehrertage im kleinen abgehalten haben.
Als vor Jahresfriſt in Geiſenheim einige heſſiſche Kollegen
die Verſammlung der Heſſen=Naſſauer beſuchten, da ließ
es ſich der damialige Oberpräſident Se. Exz. der Staats=
miniſter
Graf Zedlih=Trützſchler nicht nehmen, uns Heſſen
zu begrüßen und in tiefempſundenen und zu Herzen
gehenden Worten ſeine Freude über die Anweſenheit der
getreuen Nachbarn zum Ausdruck zu bringen. Trotz aller
Verufstätigkeit darf der Stand den Zuſammenhang
mit dem wirtſchaftlichen Leben nicht verlieren. (Lebhafte
Zuſtimmung.) Wir ſehen zur Zeit alle Stände ſich zu=
ſammenſchließen
, ſo letzthin erſt die deutſche Aerzteſchaft.
Der Zuſammenſchluß ſoll erfolgen unbeſchadet der Klein=
arbeit
, die den Einzelvereinen auch weiterhin verbleibt.
Keineswegs will man dieſen irgend wie zu nahe treten.
Von größtem Werte erſcheint es, daß durch den Verband
auch neue Anknüpfungspunkte gegeben ſind mit den
Eltern der Schüler, d. h. mit den gebildeten
Klaſſen unſeres Volkes; handelt es ſich doch meiſt um
das Wohl und Wehe ihrer Kinder, das ſie uns anver=
trauen
müſſen. Hier liest eine neue, dankbar zu be=
grüßende
Wirkung des Oberlehrerverbandes. Es iſt ein
großer Vorteil, wenn das Elternhaus in größerem Maße,
als dies bisher der Fall war, Einblick in unſeren Betrieb,
in unſer Streben und Arbeiten, in unſere Kämpfe und
Widrigkeiten, in unſere Erfolge und wohlbegründeten,
vielfach ſo falſch beurteilten Maßnahmen erhält. Manch
leichthin fallendes, um nicht zu ſagen leichtfertiges, Urteil
würde zurückgedrängt. Manche Standesbeſtrebung im
engeren Sinne wäre längſt verwirklicht, wenn der Stand
ſich gerechter Veurteilung in ſeiner Wirkſamkeit in den
gebildeten Kreiſen unſeres Volkes zu erfreuen hätte. So
wäre es einem großen deutſchen Oberlehrerverein ſicher
gelungen, die Löſung der Schulreformfrage zu be=
ſchleunigen
, die jetzt durch die gefundene Formel der
Gleichberechtioung einen vorläufigen Abſchluß gefunden
hat. Daß die Anſtrengung zur Begründung des Ver=
bandes
gerade von Heſſen ausging, iſt in der ortlichen
gentralen Lage begründet. Die blinden Heſſen' ſind
auch manchmal hellſehends (Heiterkeith. Es braucht nur
erinnert zu werden an die Vegründung des deutſchen
Zollvereins und an die Eiſenbahngemeinſchaft mit
Preußen. Ich habe die feſte Ueberzeugung. daß das
heute ſtellenweiſe noch vorhandene Mißtrauen bald dem
Vertrauen der maßgebenden Stellen gegenüber der neuen
Schöpfung weichen wird. Wenn wir auch unverrückt feſt=
halten
müſſen an unſeren Standesforderungen, ſo wiſſen
wir doch auch, durch das Vorbild in den Einzelvereinen,
daß ein offenes freies Männerwort, in der richtigen
Form vorgebracht, noch niemals auf unfruchtbaren Boden
gefallen iſt, daß es noch ſtets zur Verſtändigung geführt
hat. Oberlehrer Dr. Hartmann Gernburg) hieß die

[ ][  ][ ]

Rummer 236

Darmſtädter Tagblatt. Donnerstag, den 8. Oktober 1905.

Seite 15.

Verſammlung als Vorſitzender der vereinigten Lehrer
der Provinz Sachſen und der benachbarten Provinzen
herzlich willkommen. Er hofft, daß es gelingen werde,
alle der Begründung des Verbandes entgegenſtehenden
Schwierigkeiten zu beſeitigen. Es erfolgt danach die
Konſtituierung des Bureaus. Zu Vorſitzenden
werden, gewählt Prof. Block (Gießen), Prof.
Lorhing (erlin). Prof. Hartmann (Leipsig); zu
Schriftführern die Oberlehrer Nitſert(Darmſtadt)
und Müller (Verlin) und Prof. Schmidt(Wurzen).
Sodann beginnt die äußerſt lebhafte Debatte.
Aus den mit Einſtimmigkeit gefaßten Beſchlüſſen
ſind folgende hervorzuheben: 1. Die vorberatende Ver=
ſammlung
beſchließt die Gründung eines Verbandes
der Vereine akademiſch gebildeter Lehrer
Deutſchlands. 2. Es wird ein fünfgliederiger Aus=
ſchuß
zur Ausarbeitung eines Satzungsentwurfs gewählt.
3. Die erſte Hauptverſammlung ſoll in den Oſterferien
1904 in Darmſtadt ſtattfinden. 4. Den einſtweiligen Vor=
ſtand
bildet der Vorſtand des heſſiſchen Oberlehrer= Ver=
eins
unter Vorſitz von Profeſſor Block (Gießen. 5. Jeder
Verbandsverein entſendet auf je 300 ſeiner Mitglieder
einen Vertreter, jedoch jeder Verein mindeſtens einen.
6. Auf die Tagesordnung der erſten Hauptver=
ſammlung
, in Darmſtadt, werden folgende
Themata geſetzt; a) Die Beratung der Satzungen, b) Vor=
trag
über den Stand des höheren Schulweſens in Deutſch=
land
, e) Die Ausdehnung des Kunge=Kalenders auf die
noch fehlenden deutſchen Bundesſtaaten.
In den fünfgliederigen Ausſchuß wurden gewählt
die Herren Profeſſor Block (Gießen), Profeſſor Dr. Koliſch
(Stettin). Profeſſor Lortzing (Verlin), Profeſſor Linke
(Jena) und Profeſſor Hartmann (Leipsig).
Mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Pro=
feſſor
Block (Gießen) ſchloß die einmütig verlaufene Ver=
ſammlung
.
56. Hauptverſammlung des Evangeliſchen Vereins
der Guſtab Adolf=Seiftung.
H.F. Hamburg, 6. Oktober.
Zahlreicher als es bei früheren Verſammlungen
der Jall zu ſein pflegte, hatten ſich die Teilnehmer
an der diesjährigen Tagung in der ſchönen Elbe=
ſtadt
eingefunden. Die erſte Verſammlung, eine
freundſchaftliche der gegenſeitigen Begrüßung. fand.
nachdem der Zentral=Vorſtand des Vereins bereits am
nachmittag eine vorbereitende Sihung abgehalten hatte,
heute Abend, in den ſchönen und gemütlichen Räumen,
des Tucherbräus ſtatt. Es hatten ſich die Spitzen der
geiſtlichen und weltlichen Behörden von Hamburg und
Umgebung eingefunden. Den Senat vertrat Herr Senator.
Schemmann, die Bürgerſchaft deren Präſident Herr Land=
gerichtsdirektor
Engel. An der Spize ſämtlicher Ham=
burger
Hauptpaſtoren war Herr Senior D. Behrmann
erſchienen. Das für die diesjährige Tagung aufgeſtellte
Vrogramm iſt ein an Arbeit reichhaltiges. Nachdem
in 6 verſchiedenen Kirchen Feſtgottesdienſte abgehalten
waren, bei denen Prediger aus Halle, Berlin, Wien,
Bremen und Wiesbaden die Feſtpredigt hielten, fanden
abends zwei vollstümliche Verſammlungen der Mitglieder
und Freunde des Guſtav Adolf=Vereins ſtatt, in denen
Anſprachen der Diaſpora=Geiſtlichen mit gemeinſamen
Geſängen abwechſelten. Die beiden öffentlichen Haupt=
verſammlungen
finden om Mittwoch und Donnerstag
im großen Saale des Konventgartens ſtatt. Neben dem
offiziellen Begrüßungsakt wird daſelbſt dann der Jahres=
bericht
des Vereins erſtattet, und die Ueberreichung der
Geldſeſtgabe vorgenorimen werden. Darau ſchließt ſich
ein Vortrag des General Supcrintendent D. Nebe=Münſter
über Die Diaſpora Weſtſalens und di Erledigung der
heutigen, noch auf die Togesordnung zu bringenden
Fragen. Abends 8½ Uhr empfängt der Snat den
Zentral=Vorſtand, die Feſtprediger und die Abgeordneten
in den prächtigen Feſtſälen des Nathauſes. Für Freitag
iſt eine gemeinſchaftliche Fahrt auf dem von der Hom=
burg
=Amerika=Linie zur Dispoſition geſtellten Salon=
Dampfer Willkommens nach Cuxhaven und ein Beſuch
des Vismarck=Mauſolcums in Friedrichsruh in Ausſicht
genommen, für welche beide Veranſtaltungen ſich zahl=
reiche
Teilnehmer eingezeichnet haben.

Die Vermählungsfeierlichkeiten.
Der Rout.
Zu dem Rout, den die Prinzlich Vattenbergſchen
Herrſchaften am Dienstag abend gaben, verſammelten
ich die Eingeladenen, etwa 200, um halb 10 Uhr in den
Empfangsräumen des Alten Palais. Gegen 10 Uhr er=
ſchienen
die hohen Gaſtgeber mit dem Brautpaar und
begrüßten in liebenswirdigſter Weiſe die Erſchienenten,
jedem einzelnen die Hand reichend. Etwas ſpäter er=
ſchienen
die anderen Fürſtlichkeiten und hielten Cercle,
dabei zogen haupfſächlich die Kaiſerin von Nußland und
die Großfürſtin Sergius faſt jeden mit beſtrickender
Liebenswürdigkeit in ein Geſpräch, ſich über faſt alle
Darmſtä.ter Einzelheiten, beſtens orientiert zeigend.
Gegen 11 Uhr wurde an Buffets ſoupiert und um
halb 12 Uhr verabſchiedeten ſich der Zar, der Großherzog
und die anderen hohen und höchſten Anweſenden. Kurz
danach nahmen die Geladenen von den Gaſtgebern,
Prins und Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, und dem
Brautpaar, die jedem wieder die Hand reichten, Ab=
ſchied
. Die Kaiſerin von NRußland war in einem nicer=
grünen
, mit Silber durchwirkten und mit Brillanten
benähten, Kleide, erſchienen. Dazu teug ſie eine
Brillant Krone, ein doppelles Brillant=Kollier und
zwei lange Ketten von rieſigen Diamanten. Den Ab=
ſchluß
des ausgeſchnittenen Kleides bildete ein waſſer=
grüner
Edelſtein von gan; außerordentlicher Größe.
Dic Großfürſtin Sergius trug ein helllila ſilberdurch=
wirktes
Kleid mit Brillanten. Der Ausſchnitt und die
Nähte waren mit Sinaragden. die in Brillanten geſaßt
waren, benäht, dazu hatteſie ein desgleichen Kollier, taubene=
große
Ohrringe und ein Diadere in altruſſiſcher Form von
Brillanten und Smaragden angelegt. Pringeſſin Heinrich
war in einer roſa Nobe mit einer Brillantkrone, die
Königin von England in einer weißen Robe und hohen
Brillantkrone, die Königin von Griechenland in einer
Crsmerobe und Brillantkrone erſchienen. Die Prinzeſſin
Viktoria von Battenberg trug eine weiße Damaſtrobe
und eine Brillantkrone. Die Braut, die in einem duftigen
weißen Kleid mit weißen Blumen auf dem Kleid und im
Haar erſchien, war beſonders liebreigend. Großfürſtin
Helene trug eine weiße Robe, Prinzeſſin Franz Joſeph
von Battenberg ein Orange=Samtkleid mit Spitzen. Der
Zar hatte die Uniform des Heſſ. Drag=Regts. Nr. 24
angelegt, der Großherzog die Uniform des Großh.
Artillcvie=Korps mit der Kette des Löwenordens. Prinz
Heinrich von Preußen war in Marinenniform und Prinz
Ludwig von Battenberg in der Uniform der Offigiere
la suite des Großh. Artillerie=Korps erſchienen. Der
Bräutigam trug die Unijorm des Garde=Drag.=Regts. Nr. 23.

Geladen waren außer den Allerhöchſten und Höchſten
Herrſchaften mit Gejoige zahieeiche hohe Perſönlichkeiten,
u. a. die Fürſten zu Solms=Laubach und Iſenburg= Vir=
ſtein
, der Staatsminiſter. der Juſtigminiſter und der Finanz=
miniſter
, der ruſſiſche Mipiſter Lambsdorff, der grie=
chiſche
Geſandte in Berln Rangabs und der griechiſche
Konſul in Frankfurt a. N, die am Großh. Hofe beglau=
bigten
diplomatiſchen Vermeter, die Hofſtaaten, die Gene=
ral
=Adjutanten, der Diviſionskommandeur und die Regi=
mentskommandeure
der hieſigen Garniſon, hohe Militärs
und Beamte, der Oberbürgermeiſter, ſowie beſonders noch
Damen und Herren der Geſellſchaft und einige Damen,
welche Jugendfreundinnen der Prinzeß Ludwig von
Vattenberg ſind.
Während des Abends wurden ſeitens der Offizier=
korps
hieſiger Regimenter Blumenarrangements dem Braut=
paar
überreicht. Die Kapelle des 1. Großh. Drag.=Reg.
Nr. 23 konzertierte zu dem Feſte, das ein prächtiges Bild
bot und dabei einen ſehr zwangloſen Verlauf nahm.
Die Buffets waren von der Firma B. G. Noth hier,
Hoflieferant, mit Herbſtlaub und roten Edeldahlien aufs
geſchmackvollſte dekoriert. Derſelben Firma war auch die
Anfertigung des Brautſtraußes übertragen worden, der
aus weißen Roſen und Maiblumen mit feiner Spitzen=
und Bandgarnitur beſtand. Der Firma Hoflieferant
Henkel war der ehrenvolle Auftrag zu teil geworden, die
Saaldekoration auszuführen, wozu die ſchönſten Palmen
und herrlichſten Blattpflanzen und Blüten zur Verwendung
gelangten. Bei der Firma B. G. Roth wurden außer=
dem
zahlreiche Blumenarrangements angefertigt, die von
Korporationen, den hieſigen Regimentern. Privaten ꝛc.
überreicht wurden und wobei ſeltene Orchideen eine
Hauptrolle ſpielten, u. a. ſei erwähnt ein Staffelei mit
Monogramm und Krone aus Veilchen, überragt von
herrlichen Orchideen, und ein Blumenkorb aus roſa Lilien
und roſa Noſen mit Orchideenſchmuck, eine Marmorvaſe
mit Moſaikauflage aus Orchideen ꝛc.
Die kirchliche Trauung
in der Hofkirche fand geſtern nachmittag ¼4 Uhr ſtatt.
Nach der Auffahrt verſammelten ſich die fürſtlichen
Herrſchaften im Fahnenſaale und begaben ſich über die
Treppe im inneren Schloßhofe nach der Schloßkirche.
Von der Treppe bis zum Eingang in die Kirche war ein
mit Teppichen belegter Gang errichtet worden, der mit
weiß=rotem Zelttuch überdeckt und auf der Nordſeite ge=
ſchloſſen
und auf der offenen Seite mit Girlanden ge=
ſchmückt
war. Im Kirchenhofe bildete die Garde= Unter=
offigierkompagnie
unter dem Kommando des Herrn
Leutnants Frhrn. zu Puttlitz vom 1. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 115 Spalier. Um ¼4 Uhr begaben ſich die Hof=
chargen
und das Gefolge zur Kirche, ½ Stunde ſpäter
die fürſtlichen Herrſchaften. Die Herren waren ſämtlich
in großer Galanniform. der Kaiſer trug die Uniform des
Heſſiſchen Leib=Dragoner=Regiments, der Großherzog die
Uniform des Leibgarde=Infanterie=Negiments, der
König von Griechenland, griechiſche Uniform und Prinz
Andreas griechiſche Huſarennniform. Die hohe Braut
trug ein weißes, mit koſtbaren Spitzen beſetztes Kleid
aus Grépe de chine, ein Brillantkallier um den Hals
und einen Myrtenkranz in den Haaren. Die Kaiſerin
von Rußland trug ein weißes, mit reichen Spitzen und
Silberflitter beſetztes koſtbares Kleid, die Königin von
England ein blaues Kleid mit dunklem Spitzenüherwurf,
der reich geſtickt und mit Flitter beſetzt war, die Königin
von Griechenland ein weißes Kloid. die Prinzeſſin Hein=
rich
von Preußen trug eine hellila Nobe, die Großfürſtin
Wara und die Peinzeſſin Nikolaus trugen blaus die
Pinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen und die Prin=
zeſſin
Frans Joſef von Vattenberg graue Kleider, die
Prinzeſſin Beatrice von Battenberg ein ſchwarzes, die
Pringeſſin Vistoria Eugcnie von Battenberg ein roſa
Kleid, die übrigen hohen Damen ſämtlich weiße Kleider.
Die junge Braut, die in ihrem Brautgewand ſehr ſchön,
aber etwas angegriffen ausſah. ging zwiſchen ihren
Eltern. hinter ihr ſchritten ihre Schweſter Prinzeſſin
Luiſe und ihr Bruder Georg, die ihr heim Gang über
die Treppe die Schleppe trugen. Als das junge Paar
die Kirche betrat, begann die Orgel zu ſpielen. Einen
reizenden Anblick boten die Großfürſtin Olga und Prin=
geſſin
Eliſabeth. welche mit Sr. Königl. Hoheit dem Groß=
herzog
und Ihrer Majeſtät der Kaiſerin in die Kirche kamen.
Die Trauung vollzog auf Wunſch Sr. Maj. des
Königs von Griechenland und Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs Oberkonſiſtorialrat Peterſen, welcher 15 Jahre
lang Hofgeiſtlicher in Athen war, unter Aſſiſtenz von
Hoſprediger Ehrhardt. Als der Brautzug die Kirche he=
trat
, ſang der Hoftheater=Chor, 2o du hingehſt, da will
ich auch hingehen, dein Volk iſt mein Volk.: Der der
Traurede zu Grunde gelegte Lert waren die Worte
Friede ſei mit Euch= und gliederte ſich die Rode in
ſolgende Abſchnitte: Friede ſei mit Euch und Curem,
Hauſe= Friede den Herzen in Gott, Friede auf dem
Weg, der vor Euch liegt= Friede am Ende wie am An=
fang
des Weges, alle Erdenwege laufen aus in die
Ewigkeit.: Das Brautpaar ſtand vor dem Altar, während
die Allerhöchſten Herrſchaften dacſelbe, wi= aus neben=
ſtehender
Skigge erſichtlich, umſtanden. Bei dem Ning=
wechſel
ertönte Orgelſpiel. Während der Einſegnung
Iniete das hohe Veantpaar vor dem Altar. Hofprediger
ſhrhardt ſprach das Gebet und den Seoen ſher daaſelbe
Der Chor ſang zum Schluß dasHallelujah' ausMeſſias
von Händel.
Die Kirche war mit Girlanden, der Altar mit Palmen,
Blottpflanzen und weißen Lilien feſtlich geſchmückt. Für
die Fürſtlichkeiten waren Seſſel geſtellt das Gefolge und
die Hofchorgen nahmen ſtehend an der Feier teil. Die
Trauungsfeier währte ½ Stunde. Nach Beondigung
derſelben traten die Fürſtlichkeiten in umgekehrter Reihen=
folge
wie heim Hinweg zur Kirche den Rückweg zun
Schloſſe an. Das junge Paar führte ſich, das beider=
ſeitige
hohe Elternpaar folgte ihnen, dann kamen die
übrigen Herrſchaften in der ſchon mitgefeilten Reihenfolge.
Nach 1ſtündigem Aufenthalt im Schloſſe fuhren die
ſürſtlichen Herrſchaften von der Schloßterraſſe aus iber
die Parforecbrücke zur ruſſiſchen Kapelle auf der Mathil=
denhöhe
. Im erſten der reich und pruntvoll ausge=
ſtatteten
Galawagen, die zweiſpännig gefahren wurden,
ſaßen der Großherzog und die Kaiſerin mit der Groß=
fürſtin
Olga und der Prinzeſſin Eliſabeth, im zweiten
der Kaiſer, und die Königin von England, im
dritten Prinz Andreas mit ſeinen Eltern und im lehten
die neuvermöhlte Prinzeſſin mit ihren Eltern. Eine
lange Reihe von 25 Wagen folgte dieſen.
Die Trauung in der ruſſiſchen Kapelle dauerte
eine Stunde. Nach Beendigung derſelben verließ zuerſt
das hohe Brautpaar die Kapelle und nahm in dem erſten
Galawagen Platz, der in langſamem Trab durch die
ſtürmiſche Hochrufe ausbringende Menge fuhr. Es folgten
de- König und die Königin von Griechenland im 2. Gala=
wagen
. Im 3. Wagen ſaßen die Eltern der hohen Braut,
während im 4. der Zar und die Königin von England,
im 5. der Großherzog, die Zarin, Prinzeß Eliſabeth und
Großfürſtin Olga Platßz genommen hatten.

Die Plazordnung in der Hofkirche.
Die Platzordnung in der Kirche war folgende:
Altar.
hönig von Griechenland
Prins Ludwig
von Battenberg
Königin von Griechenland
Prinzeſſin Ludwig

von Battenberg

Prinzeſſin Alice
von Vattenberg

Prins Andreas
von Geiechenland

5

3
Z. 2

3 2
3

In der Rheinſtraße, auf dem Wilhelminen= und dem
Luiſenplatz, in der Alexanderſtraße und am Nikolaiweg
bis zur ruſſiſchen Kapelle hatte ſich eine ungezählte
Menſchenmenge ſchon lange vor der bekanntgegebenen
Zeit eingefunden, ſo daß es ſelbſt den mit Paſſierkarte
Verſehenen ſchwer war, durchzukommen. Zur Unter=
ſtützung
der Polizei im Spalierbilden waren die Mit=
glieder
der Kriegerkameradſchaft Haſſia, die Feuerwehr
und Angeſtelite der ſtädtiſchen Straßenbahn aufgeboten.
In der Nähe des Reſidensſchloſſes, wo das Gedränge
wohl am ſtörkſten war, kamen einige Ohnmachtsfälle vor.
Die Sanitätskolonne leiſtete entſprechende Hilfe. Die
Ordnung wurde überall muſterhaft aufrecht erhalten.

Die Hochzeitstafel.
An der Hochgeitstafel, welche im Tanzſaal des Neuen
Polaiz aufaſtellt war, nahmen nur die Allerhöchſten
Herrſchaften teil, roährend föc das Gefolge Marſchall=
tafel
im Reſidensſchloß war. Die Tafel mit im ganzen
40 Gedecken war aufs herrlichſte mit Myrten, Mai=
blumen
und Roſen durch die Firma B. G. Noth ge=
ſchmückt
. Auf der Tafel ſtand in ſinniger Weiſe als
Hauptſchmuck der ſ. 3. der Mutter der hohen Braut,
Ihrer Ghroßh. Hoheit Prinzeſſin Viktoria, anläßlich ihrer
Vermählung von der Stadt Darmſtadt geſtiftete Silber=
ſchotz
. Seh; dekorativ wirkte auch ein großer auf ſilber=
nem
Unterſah ruhender engliſcher Hochzeitskuchen. Derſelbe
iſt vorgeſtern. zerlegt in eingelne Teile, hier eingetroffen
und wurde hier durch einen engliſchen Konditor wieder
zuſammengeſeht. Der Feſtſaal ſeloſt war in ſeinem
durch die Firma Henkel hergeſtellten dekoretiven Schmuck
kaum wiederzuerkennen. Palmenwedel umrahmten die
Spiegel, Herbſtaſtern und Roſen und Gewinde der
Waldrebe bildeten einen herrlichen duftigen Schmuck der
Wandflächen. Mit den federertigen Blumenbüſcheln der
wilden Clcmatis waren auch die drei mächtigen Kriſtall=
lüſter
umwunden, was einen äußerſt reizvollen Anblick
bot. Der Vorſaal zum Lanzſaal war ebenfalls reich
dekoriert und hatten in demſelben die koſtbarſten in den
mannigfochſten Arrangements von duftenden Blumen
gewidmeten Geſchenke der hieſigen Regimenter, von
Vereinen, der Stadt und Privaten Aufſtellung gefunden.
Sehr originell war namentlich das von dem Offigierkorps
der Artillerie gewidmete Arrangement, deſſen Mittelpunkt
ein Kanonenrohr, in kleinem Maßſtab aus lauter duiklen
Dahlienblättern gebunden, bildete. In dem Vorſaal
waren ferner auf drei Tiſchen die dem hohen Brautpaar
gewidnieten Hochzeitsgeſchenke, beſtehend, in koſtbaren
Schmuckſachen, ſilbernen Tafelgeräten, Gebrauchsgegen=
ſtänden
, Büchern ꝛc., aufgebaut. Der Aufgang zum
Saal war reich mit Pflanzen beſtellt und mit roten
Läufern belegt.
Der prachtvolle Hochzeitskuchen, welcher von W. E
G. Buszard in London geliefert wurde. baut ſich in drei
Etagen auf und iſt gans und gar mit Epheublättern aus
weißem Zucker bedeckt. An dem oberen Nande jedes
Ringes ſind Jasminblüten und Roſenknoſpen geſchmack=
voll
arrangiert, während das das Ganze krönende Mittel=

[ ][  ]

Geſte 16.

Daruſtädter Tayblatt, Domerstag, den 8. Oktaber 1903.

udms Man au uhen aer zn Ulten dur
min, Vergißmeinnichk ꝛc.- Averdeckt eiſt. Aus der Spiße
fallen Zweige von Orangeblüten und Epheu herunter.
Der Zuckeraüfbau ruht aüf einem ſilbernen Fuß und iſt
mehr als einen Meter hoch. Die Feinheit der Aus=
führung
aller Blätter und Blüten in Zucker iſt bewüſ=
dernswert
. Das Ganze hat ein Gewicht von etwa
60 Kilo.
Das Menu lautete: Huitres Caviar. - Consommé
la Régence. - Potage baraquin de volaille. - Truites
au bleu, beurre fondu. - Seſe de chevreuil au chas-
seur
. - Poie Fras A la Sonvoroft. - Poulardes de la
Bresse. - Salade et Compéte. - Fonds d’artichauts
la Piémontaise. - Glaçe. - Pailles de fromage.-
Fruits. Dessert.
Das Menu war von der Firma Elbert, Hoflieferant,
hier, in geſchmackvoller, einfach=vornehmer Weiſe aus=
geführt
. Das Menu des jungen Paares war mit lebenden
Myrten und weißen Atlasſchleiſen mit den Initialen
geſchmückt.
Das junge Ehepaar fuhr geſtern abend in einem
offenen Wagen, dem das Altomobil, ein Geſchenk des
Zaren an den Prinzen, folgte, von hier nach Jugenheim.
Die Ankunft des Paarés in Jugenheim wurde zwiſchen 9
und 10 Uhr erwartet. Die Straßen und Häuſer von Jugen=
heim
waren zu dem Einzug des jungen Paares feſtlich
geſchmückt und die Häuſer illuminiert. Heute werden die
Jugenheimer dem jungen Paare einen Fackelzug bringen.

Rummer 236.

Vermiſchtes.
1 Die Lebensmittolzuſuhr einer Welt=
ſtadt
. In der grauen Herbſitdämmerluft fährt ein Güter=
zug
nach dem gnderen in die Zentralmarkthalle Alexan=
derplatz
ein. In den erſten Morgenſtunden, während
das ibrige Verlin noch ſchläft, herrſcht hier vereits ein
außerordentlich reges Leben. Wie in einem Ameiſen=
haufen
Libbelt es durcheinander. Die Engroshändler
eilen geſchäftig hin und her; ganze Wagenladungen
Pflaumen ſind für ſie angekommen. Die Händler, welche
mit ihren Obſtwagen die Straßen durchziehen, ſind zum
Einkauf erſchienen Mit affenartiger Geſchwindigkeit voll=
zieht
lich die Ausladung der Wagen, ein Zug wartet auf
den anderen. Nicht weniger als '8871660s 99. haben
die Eiſenbahnzüge im Jahre 1901902 in die Halle ge=
bracht
. 1897,89s ſchleppten die Züge nur s2190 932 9.
heran, im Jahre 1800,1901 waren es ſchon 86258970 Kg.
Selbſtverſtändlich iſt der Verkehr in den einzelnen Monaten
ſehr verſchieden; wenn das friſche Gemüſe, das Obſt auf
den Markt konimt, dann ſetzt der Handel und Verkehr
mächtig ein. Den ſtärtſten Verkehr brinigt der Auguſt,
nichk öeniger als 12 115380 39. Wäre würden in dieſem
Monat angeliefert. Im September waren es noch
10713 650 880 im Suli 10631630. Auch der Oktober und
der Juni gehören noch zu den regen Geſchäftsmonaten,
9483650 Kg. reſp. 8688760 Kg. Ware wurden herange=
bracht
. Der ſchwächſte Verkehrsmoſat iſt immer der
April mit der Anlieferung von 3873090 Ko. Ware und
der März mit 4624220 Ng. Ein kleiner Teil der ange=
lieferten
Ware geht von hier nach Breslau,. Königsberg,
Magdeburg. Leipzig; die Ausfuhr aus der Zentralmarkt=
halle
per Eiſenbahn ſtellte ſich im Jahre 190111002 auf
5453 260 K9. gegen eine Einfuhr von 88716600 89.
Während hier Laſſo im Zentrum am Alexanderplatz das
großſtädtiſche Leben in den gewaltigſten Zügen püljiert,
ſpielk'ſich ein nicht minder eigenarkiges Biſd im Oiten
auf dem ſtäͤdtiſchen Viehhof ab: der Auftrieb des Viehes
und der Engroshandel. Verlin iſt und bleibt der weikalis
größte Viehmarkk Deutſchlands. Im Jahre 1902 wurden
äufgetrieben 213925 Rinder gegen die früheren Jahre iſt
ein ziemlich ſtarker Rückſchritt zu verzeichnen. Im Jahre
1901 erfüllten noch 257338 Rinder mit ihrem Blöken die
weiten Hallen, 1900 waren es ſogar 262747. Der Auf=
rrieb
in Kälbern iſt ebenfalls nicht mehr ſo ſtark;175066
waren es im Jahre 1902 gegen 192476 im Jahre 1901
und 195 584 im Jahre 1900. Die Schafzucht in Deutſch=
land
geht langſam und ſtetig zurück; das zeigt ſich auch
an dem Auftrieb. Im Jahre 1894 wurden noch 651326
Wollträger zum Verkauf geſtellt, 1902 nur noch 557350.
Die Schweine waren immer in der Mehrzahl, denn das
Schweinefleiſch iſt das Hauptkonſumtionsmittel der
arbeitenden Bevölkerung. Der Schweineauftrieb ſtellte
ſich 1898 auf 826902 Stück, 1899 auf 911514, 1900 auf
994378. 1901 auf 909 625 und 1902 auf 810 121. Etwa
zwei Drittel des aufgetriebenen Liehes braucht Berlin
zu ſeiner Nahrung. Dazu leider auch noch 12616 Pferde.
Die Zahl der Pferdeſchlachtungen hat ſich ſehr ſtaͤrk ge=
ſteigert
. 1892 verzehrten die Verliner nur 7778 Schlacht=
roſſes
; vielleicht war auch manches Vollbluit darunſter, das
im Kampſe um die Ehren auf dem grünen Raſen ſich
den Fuß gebrochen und deſſen Leben dann eine mitleidige
Kugel ein Ziel ſetzte. Mat.=3tg.

Literariſches.
Wie ſoll das Turnen an den Mädchenſchulen be=
ſchaffen
ſein, um in wirkſamer Weiſe nutzbringend zu
werden für das leibliche Wohl unſerer künftigen Jung=
frauen
und Frauen ? Daß die körperliche Erziehung bei
beiden Geſchlechtern nicht die gleiche ſein kann, iſt ein=
leuchtend
. Es war aber keineswegs das Nichtige, für die
Uebungen der Mädchen in erſter Linie das Anmutige.
Zarte und Gefällige zu betonen und eine ſüßliche und
weichliche ſogenannte Aeſthetik hervorzukehren.So kam
in unſer Mädchenturnen ein ganzer Wüſt von Tanz=
meiſterei
von überzierlichen Schriktchen und Hüpfarten.
überkünſtelten Reigen und ſönſtigem Getue Dinge, die
bei gelegentlichen Schulauffuhrungen ganz hübſch annuten
koͤnſten.Das Wohl unſerer Jugend erfordert aber, daß
wir einen ganz andern Weg in der Leibeserziehung der
Mädchen einſchlagen. In höchſt interefſanter Weiſe wird
dieſes Thema weiter ausgeführt und auch die Jugend=
und Ferienſpiele beſprochen in einem Artiker von Dr. med.
F. A. Schmidt in Bonn über Turnen und Spielen
Unſerer Volksmädchenſchulen;, den dieGartenlaübe
in ihrem neueſten Hefte bringt und mit deſſen Ver=
öffentlichung
dieſes Familienbiätt, deſſen Beſtrebungen
hinſichtlich der Beſſerung der geſundheitlichen Verhältniſſe
ja bekannt ſind, ſich ein neues großes Verdienſt um das
Gemeinwohl erwirbt.
Deutſche Rundſchau für Geographie
und Statiſtik. Unter Mitwirkung hervöxragender
Fachmänner, berausgegeben von Prof. Dr. Fr. Um=
Lauft. XXV1. Jahrgang 19031904. G. Hartlebens
Verlag in Wien, jährlich 12 Hefte zu 1 Mk. 15 Pfg.
Pränumeration inkl. Franko=Juſendung 13 Mk. 50 Pfg.)
Es gibt keine für das gebildete Leſepublikum beſtimmte
geogkaphiſche Zeitſchrift, welche ſo vielſeitic und inhalts=
Leich wäre, als die Deutſche Rundſchau für Geograrhie
und Statiſtikz Keine iſt in friſcherem Lone geſchrieben
und umſichtiger redigiert.- Dies beſtätigt jedes neue
Monatsheſt dieſer vorzüglich illuſtriertei und mit aͤktuellen

Karten ausgeſtatteten Zeitſchrift, wie auch wieder aus
dem eben erſchienenen erſten Hefte des 2XV1. Jahr=
ganges
zu erſehen iſt: Die abflußloſen Gebiete der Erde.
Vor W. Henz in Hamburg. (Mit 1 Abb.) Stockholm.
Ein Stadtbild von G. Schoener. Mit 3 Abb. und
1Tertkarte) - Zwei bisher ungedruckte Briefe Emin
Paſchas. Mitgeteilt von Adolf Kettner in Freiwaldau.-
Nach Mazedonien. Von Friedrich Mainhard in Sofia.
(Mit 2 Abb.) Die deutſche Cüdvolarexpedition.
Aſtronomiſche und phyſikaliſche Geographie. Flecken,
Fäckeln und Protuberanzen auf der Sönneſoberfläche in
den Jahren 1893 bis 1835. Die Ergebniſſe der Tiefſee=
forſchung
. Politiſche Geographie ünd Statiſtik. Das
Kabelnieß der Erde im Jahre 1903. Von Gottlieb Weberſik.
(Mit ! Narte.) - Berühnte Geographen, Naturforſcher
und Reiſende. Franz Voas. Mit Pörträt) Geo=
gräphiſche
Nekrologie. Todesfälle. Dr. Heinrich Schurtz.
ſMit Porträt) Hleine Mitteilungen aus allen Urs=
teilen
. Geohraphiſche und verwandte Vereine.- Vom
Büchertiſch. Kartenbeilage: Das Kabelnetz der Erde.
Aequat=Maßſtab 1185 009 Loo.
Mit einer pompöſen, prachtvoll ausgeſtatteten
Unterhaltungs= und Modennummer beginnt der 6. Jahr=
gang
der bekannten Sonntags=Zeitung für
Deütſchlands Fräuen ſein Erſcheinen. Die
Sonntags' Zeitungs beweiſt mit dieſer neuen erſten
Ruminere wie jehr ſie es verſteht, allen Intereſſenſphären
der deutſchen Fämilie, mit beſonderer Berückſichtigung
der Hausfkau, gerecht zu werden. Die in weiten Lreiſen
bekannten, wöchentlich erſcheinenden Sonntagsgedanken
bieten dem Gemütsleben ſlets neue Anregungen; gehalt=
volle
illuſtrierte Romane im Textteil des Heftes wechſeln
mit lehrreichen, wiſſenſchaftlichen Plaudereien ab. während
der Modenteil, unter Beigabe eines überſichtlichen, prak=
tiſchen
Schnittmuſterbogens, in vorzüglich verſtändlicher
Darſtellung üns eine Ueberſicht über die zur Zeit herr=
ſchende
Mode für Erwachſene und für Kinder bietet.
Die Handarbeiten der =Sonntags=Zeilung' ſind muſter=
gültig
. Eine hauswirtſchaftliche Bellage Sringt praktiſche
Winke für Hüche und Haus, und die jedem Heft bei=
gegebene
Kunſtbeilage fordert den Sinn für alles Schöne
uſd Gemütvolie.
Es iſt eine feinſinnige Aufmerkſamkeit von ſeiten
des Verlages (Hermiannk Gilliger Verlin w. 9. nachdem
der uverail gern geleſene Schriflſteller Peter Roſegger
vor kurzem in das 7. Jahrzehnt ſeines Lebens eingekreten
iſt, den 8. Jahrgang von Kürſchners Bücherſchatz=
mit
einem Novellenbande Roſeggers zu beginnen. Auch
dieſer Band weiſt alle diejenigen Vorzüge auf die wir
an dem beliebten Verfaſſer kennen. Die Charaktere ſind
meiſterhaft gezeichnet und treten aus dem ſtimmmigs=
vollen
Rahmen plaſtiſch heraus. Die vielen Freunde
Roſeggers werden mit Freuden zu dieſem Bande greifen.
und Bele neue Verehrer werden ſich den alten Zugeſellen.
Preis nur 20 Pfg.

Letzte Nachrichten.
WB: Verlin. 7. Okt. Der Reichsanzeigeru meldet:
Projeſſor Kehr=Göttingen wurde mit Wahrnehnung
der Amtsobliegenheiten des erſten Sekretärs beim hiſts=
riſchen
Inſtituk in Rom beauftragt.
Wſs:s Berlin, 7. Oktr Ders heutige Sturm ver=
urſachte
vielfach Unfälle und Beſchädigungen.- Mehrere
Perſonen wurden durch herabfallendes Mäuerwerk ver=
letzt
viele Bäume entwurzelt, namentlich in dem Vier=
garten
und in der Jungfernhaide, ſowie zahlreiche Fenſter=
ſcheiben
und Laternen zertrüminert. Der Ferſiſprech=
verkehr
erlitt vielfach ſtundenlange Störungen.
W. B. Berlin, 7. Okt. Der Studiengeſeilſchaft für
elektriſche Schnellfahrten ging folgendes Tele=
gramm
des Kaiſers zu: Ich danke für die Mel=
Zung von der Erreichung der Geſchwindigkeit von 200
Kilsmeter und gratuliere der Studiengeſellſchaft und der
Firma Siemens zu dem ſchönen Erfoig, den deutſche
Tatkraft und Beharrlichkeit damit errungen hat.
2 Verlin. 7. Vtt. Die Vofſiſche Zeitungr meldet:
In der geſtrigen ſogialdemokratiſchen Ver=
ſa
m mlung des zweiten Verliner Wahlkreiſes gelangte
eine Erklärung zur Annahme, in welcher der Partei=
vorſtand
aufgefordert wird, die unterſüchung über die
von Harden gegen Braun, Bernhard. Heme ünd Göhre
erhobenen Beſchuldigungen ſo zu beſchleunigen. daß
noch vor den Landtagswahlen Klarheit darüber ge=
ſchaffen
wird, ob ſie noch würdig ſind, weiter der Parkei
anzugehören.
W. B. München, 7. Okt. Die Kammer der Ab=
geordneten
beendete die Beſprechung der Inter=
pellation
über die Verſtaatlichung der Pfälziſchen Bahnen.
Podewils- wies nochmals alle Einwürfe zurück, welche
gegen Aufſchus der Verſtaatlichung vorgebracht ſind.
Moͤrgen wird die Interpellation, betreffend Feuerſicher=
heit
in Warenhäuſern. beraten.
= Bayrenth, 7. Okt. - Bei Eckersdorf landete heute
früh 7. Uhr' ein Luftbalkon; deſen Inſaſſen,
Franzoſen, Herr und Frau Sannière, ſowie zwel Unbere
Herren, geſtern abend 10 Uhr in Paris aufgeſtiegen
waren. Die Reiſe galt dem Wettbewerbe um einen
vom asronautiſchen Damenklub Paris als Preis aus=
geſetzten
Fücher.
1 Dresden, 7. Okt. Heute vormittag iſt infolge
Sturmes ein vierſtöckiges Geruſi des ſtädtiſchen
Volksbades eingeſtürst. Drei Arbeiter ſind tot, vier
ſchwer verlett.
ſr. B. Plauen i. V., 7. Okt. Der bisherige Direktor
der Aktien=Geſellſchaft Kalk= und Ziegelwerke Oelsnitz.
Arthur Böhme, iſt, wie der-Vogtländiſche Anzeigeri
meldet, auf Veranlaſfung der hieſigen Staatsanwaltſchaft
heute vormittag verhaftet worden.
1 Kiel, 7. Okt. Die in der Mittelftraße wohnende
Ehefrau Jöhnk wurde heute morgen in der Wohnung
mit eingeſchlagenem Schädel aufgefunden, neben ihr der
Schloſſer Behrens, mit dem ſie züſammen lebte, mit zahl=
reichen
Stichwunden. Beide ſind Tot. Vermutlich hat
Behrens die Jöhnk und dann ſich ſelbſt umgebracht.
Ws.sVreslau, 7. Okt. Durch den furchtbaren
Sturm wurde heute nachmittag in Karlowitz der
Waſſerturm der Breslauer Waſſerwerke und der Eiſen=
banwerke
Aktiengeſellſchaft vormdls Meinecke umdewoͤrſen,
wodurch 3 Arbeiter ſchwer verletzt wurden.
Cſſt. Paris, . Dtt. Wie verlautek ſoll das Parla=
ment
zum 20. Ottober einberufen werden.
5 Lalle, 7. Okt. Die ausſtändigen Textil=
arbeiter
verübten geſtern den ganzen Tag in ver=
ſchiedenen
Ortſchaften Gewalttätigkeiten. Eine
Anzahl Häuſer wurde demoliert. Mehrere Barrikaden
wurden aufgeführt, die von der Gendarmerie beſeitigt
werden mußten. on Bäcker= und Fleiſcherläden, ſowie
Wirtſchaften und ſonſtigen Geſchäften erzwangen die
Ruͤheſtörer die Herausgabe von Lebensmitteln. In
mehreren Orten mußten Dragoner und Gendarmen
gegen die Menge vorgehen und Fabriken und Geſchäfts=

häuſer beſchützen. Eine Kapelle wurde geplündert,
Telegraphenlinien zerſtört. An anderen Punkken ſperrten
die Ausſtändigen die Straßen mit Stacheldrähten. Nach
allen bedrohſen Stellen'wurden ſtarke Truppenabteil=
ungen
geſchickt. Auch die Zollpoſten an der belgiſchen
Grenze wurden verſtärkt Der ſogialiſtiſche Bürgermeiſter
von Lille, Deputierter Delory. weigerte ſich, die Truppen
in den Häuſern der Gemeinde Luͤnterzubringen-Der
Kriegsminiſter erſuchte den Präfekten des Depärtements
du Nord, alle milikäriſchen Maßnahmen zu treffen, die
ſeinerzeit anläßlich des Bergarbeiterausſtandes getröffen
worden waren. Das ganze erſte Armeekorps wird bereit
gehalten.
L.WB. Lille, 7. Okt. Die Fabriken die geſtern
infolge der Haliung der Ansſtaͤndigen geſchloſſen waͤren,
nahmen den Betrieb faſt alle wieder Lauf. Der neue
Verſuch der Ausſtändigen, ſie heute vormittag wieder
zum Stillſtand zu bringen, iſt geſcheitert. Die Fabriken
werden militäriſch bewacht. Es werden noch größere
Truppenmengen erwartet.
W.B. London, 7. Okt. In Ergänzung der bisherigen
Verichte über Chamberlains Glasgower Rede
wird noch gemeldet: Chamberlain begründete den von
ihm geforderten Mehlzoll damit, daß dieſer den Müllern
einen weſentlichen Vorzug zu teil laſſen werde und einen
der älteſten Induſtriezweige Englands wieder aufleben
laſſen werde. während gleichzeitig die auf dem Lande blei=
bellden
Müllereiäbfälle dem Landwirt weit billigeres
Viehfutter liefern würden. Bei Erörterung der von ihm
enipfohlenen Mahregel gegenüber dem Auskande. die bald
Vergeltung, bald Reziprosilät genanne-werdereſagle
Chamberläin: Nieniand iſt ſo ſänguiniſch. zu glauben,
das Amerika, Frankreich. Deutſchlans und Stalien, ſowie
alle Staaten. Ihr ganzes Schützzouſgſtem fallen laſſen
würden, weil wir es verlangen oder ihnen drohen. Aber
ich glaube, daß ſie ihre Zölle ermäßigen, damit ſie nichts
Schlimmeres erfahren. Wir werden duch unſeren mäßigen
Zoll auf alle fremden Fabrikate zu erhöhen haben Birch=
ſchnittlich
nicht über 10 v. H. aber je nach der von uns
in den betreffenden Waren betätiaten Arbeit wechſelnd.
Hierdurch würden wenigſiens ſein Millionen Pfund erzielt.
2 London, 7. Okt. Infolge des in der Provinz
herrſchenden Gturmes iſt eine erhebliche Unterbrechung
des kelegraphiſchen Verkehrs und infolgedeſſen
auch der Verichkerſtattung in der vergangenen Nacht ein=
getreten
. Aus dieſem Gkunde hat auch der Vericht uͤber
Sie Rede Chamberlains in Glasgow eine Verzögerung
erlitten.
1 DoLohama, 7. Okt. Da der 8. Oktober der für
die Räumung Niutſchwangs und Mukdens
ſeitens Rußkands ſeſtgeſetzte Tag. herannaht, macht
ſich eine wachſende Spannuſig in Japan bemerkbar. In
hieſigen diplomatiſchen Kreiſen wird vertlärt, daß guke
Hoffnung auf eine freundſchaftliche Regeluing auf Grund=
lage
geringerer Konzeſſionen beſtehe die man von
Nußland, in den ſchwebenden Verhandlungen über
die Mandſchlrei mit Korea erwarte. Niemand glaube
aber, daß die auf den 8. Oktober verſpröchene
Ränmung' erfolge.- Der ruſſiſche Geſandte Baron
v. Roſen iſt' nach Port Arthur zurückgekehrt,
um mit Adniral Alexciew, dem neuen Gonderneur
von Ruſſiſch=Oftaſien. zu beraten. Roſen hatte
am Samstag eine Beſprechung mit dem Miniſter des
Auswärtigen, Komura. welcher darauf erklärte, er be=
trachte
die Ausſichten höffnungsvoller. Die Miniſter des
Krieges und der Marine hatten jedoch jeit Lieſer Be=
ſprechung
lange Kouferenzen und Audienzen beim Kaiſer,
bei Marquis Ito und beim Premierminiſter, die darauf
hinwieſen, daß eine ernſte Kriſis herannahe. - Die
Flotte wird bereitgehalten, auch das Heer beſchaffte Vor=
räte
, darunter Meſigen amerikaniſches Mehl. Die Ar=
beiten
in den Arſenälen werden ſeit längerer Zeit eifrig
fortgeſetzt. Die Verteidigungsmaßregeln werden einer
genäuen Prüfung unterworfen. Man erwartet hier all=
gemein
, daß Zie ruſiſch=japaniſchen Verhandlungen ſich
über den 8 Oktober hinziehen werden, wenn nicht ein
unvorhergeſehenes Ereignis plötzlich zu einem neuen Er=
gebnis
führt.

Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe Frau, unſere gute Schwägerin
(17456
und Tante

Johanna Pauline, geb. Bernhardt,
nach langem, ſchwerem Leiden im Alter von
33 Jahren in ein beſſeres Jenſeits abzu=
rufen
.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinkerbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstao 10. Oktober,
nachmittags 3 Uhr. vom Portal des
Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.

Telegraßhiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 7. Okt. Trübes, etwas kühleres Wetter
mit Regenfällen wahrſcheinlche
Tageskalender.
Hoftheater, Anſang 7 Uhr: Ardau
Konzert von J. Saſſſon Um 8 Uhr im Kaiſerſaals.
Konsert um 18 Uhr im Reſtaurant,Metropolen.
Kaiſerpanoräma Wilhelminenſtraße 29.
Verſteigerungskalender.
Freitac 9. Oktober.
Kücheneinrichtuͤng=Verſteigerung um 9 und
2½ Uhr im Darmſtädter Hofl.
Pierde=Verſteigerüngen: um 10 Uhr in der
Artillerie=Kaſerne eginient Nr. 61, un 11 Uhr in
der Artillerie=Kaſerne GRegiment Nr. 25) und ink der
Train=Kaſerne.
Großh. Muſeumund Gemäldegalerie. Geöffnet
an Sonn= und Feiertagen von 10¼ Uhr, Dienstags,
Mittwochs und Freitags von 11-1 Uhr, Donnerstags
von 3-5 Uhr.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich fur die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtad=