Abonnemenkspreis
166. Jahrgang.
Inſerate
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
monatlich 50 Pig, vierteljährlich 150 Ml.,
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößzer, Beſſungerſtraße
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Aluſtwerkes Unterhalkungsblakk.
vierteljährlich.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamits und der andern Behörden.
N225.
Bekanntmachung.
Wir bringen zur Kenntnis der
Haus=
beſitzer und Mieter innerhalb des
V. Polizeirevierbezirks, daß die
regel=
mäßige Beſichtigung der Feuerſtätten
innerhalb dieſes Bezirks von heute bis
auf weiteres durch Fenerviſitator Adam
Petri vorgenommen werden wird.
Darmſtadt, den 15. September 1903.
Großh. Bürgermeiſterei GBaupolizei).
Dr. Gläſſing. (617Stt
Bekanntmachung.
Verſteigerung zweier Einſpänner=
Karren betreſſend.
Freitag, den 25. l. Mts.,
vormittags 11 Uhr,
werden in der Faſelſtallhofreite,
Arheilger=
ſtraße Nr. 43, zwei bei der eingegangenen
Waſenmeiſterei bisher verwendete
ein=
ſpännige Karren öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Darmſtadt, den 21. September 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Jaeger. (165344k
10
Bekanntmachung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche
im Laufe dieſes Jahres ihr ſeither
be=
triebenes Gewerbe niedergelegt haben
oder vor Ende März 1904 niederzulegen
oder an einen Anderen abzutreten oder
ſonſtige Veränderungen im
Gewerbe=
betrieb vorzunehmen beabſichtigen, werden
hierdurchaufgefordert, der Bürgermeiſterei
(Stadthaus, Zimmer Nr. 4) alsbald
hier=
von Anzeige zu machen, damit bei der
bevorſtehenden Steuerregulierung Rückſicht!
darauf genommen werden kann.
Darmſtadt, den 1. September 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Ckert. (15347rft
16242a) feinſtes Fabrikat
per Paar 35 Pfo.
Pr. Röſlorlinsen
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die Expedition d. Bl.
Freitag, den 25. September.
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Für die Heizung des Großeherzoglichen Ständehauſes dahier in der
Heizperiode 190304 ſoll die Lieferung von etwa
1200 Zenkner prima Brechkoks
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vergeben werden.
Die Lieſerungsbedingungen ſind bei dem Unterzeichneten (Sekretariat des
Großherzoglichen Staatsminiſteriums, Neckarſtraße 7) einzuſehen.
Angebote ſind bis zum 3. Oktober l. J., vormittags 11 Uhr,
ein=
zureichen.
Darmſtadt, den 23. September 1903.
Die Intendanz des Großherzoglichen Ständehauſes.
In Vertretung:
(6591
Dr. Michel, Reg.=Aſſeſſor.
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft.
Am 1. Ottober d. J3. tritt auf unſeren nachbenannten Eiſenbahnlinien
der Winterfahrplau in Kraft:
Worms-Offſtein,
Darmſtädter Straßenbahnen,
Oſthofen-Weſthofen,
Reinheim-Reichelsheim,
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Sprendlingen-Fürfeld.
Aushangblätter ſind bei den Stationen und bei der unterzeichneten Direktion
(16587
käuflich zu haben.
Die Direktion.
Darmſtadt, im September 1903.
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Jeder Werktag vormittag 8 bis 12 Uhr. Einlagen und
Verkehrszeit: Ruckzahlungen auf Spurkaſſebücher an den beiden
Schaltern ebener Erde. - Hauptkaſſe: Zahlungen an Hauptgeld und
Zinſen auf Ausſtäude der ſtädtiſchen Sparkaſſe und Rückzahlungen
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6000 M. einſchließlich für die ganze Elulage 3o; bei Einlagen von
mehr als 6000 M. für die ganze Cinlage 2½
Für Einlagen bis einſchließlich 15. eines Monats vom 1.
Ziusbegtun: des nächſten Monats. für ſolche vom 16. bis Ende des
Monats vom 1. des zweitnächſten Monats an.
Der Verwaltungsrat der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
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Purgold, Direktor.
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Lroſt im Frühling.
18)
Roman von Georg Zäengs.
achbruck verboten.
An Henriettens Sterbetage hatte ſich Olga,
nach=
dem ſie ſich wie eine Verzweiſelte gebärdete, ſo
ge=
fürchtet, daß ſie in dieſer Nacht im Zimmer der Mutter
geſchlafen. Später war ſie, trotßz allem, froh, daß die
Schweſtern noch nicht da waren. Sie hätte ſich im
Traum verraten können, meinte ſie, und wäre auch
lieber allein. Dann, in der Einſamkeit, zog ſie immer
wieder den Brief hervor, um ihn zu leſen, mit nervöſem
Herzklopfen und ſteigender Angſt, es könne irgend
jemand dazu kommen. Ja, die Furcht, entdeckt zu
werden, ging ſo weit, daß ſie den Brief niemals in
Gegenwart ihres Porträts hervorholte.
Sie redete ſich ein, das Bild ſtehe in irgend einer
geheimnisvollen Verbindung mit dem Maler oder der
Verſtorbenen, es ſei da, um ſie zu beobachten, und
ſchleiche nachts durch die Zimmer. Es gab Tage, wo
Olga den Salon nicht betreten mochte, und als die
Mutter das Bild ohne ihr Wiſſen herabnehmen ließ,
und ſie plötzlich vor der leeren Stelle ſtand, da erregte
ſie ſich erſt recht; es ſei gerade, als wäre irgend
jemand, ja ſie ſelbſt geſtorben. Sie wiſſe nicht, was
das Bild in ſeiner Verborgenheit anfange, es müſſe
wieder hervor, daß ſie es beobachten könne. Es war
das erſte Mal, daß Olga zum Entſetzen der Mutter
wie in Fieberphantaſieen redete. Sie aber konnte und
wollte es nicht glauben, daß ſich der Geiſt ihres Kindes
zu umnachten begann.
Die Stimmungen der armen Hyſteriſchen wechſelten
beſtändig; ſah ſie ſich heute als die Nächerin des
un=
glücklichen hintergangenen Mannes an, die mit dieſem
Briefe die Anwartſchaft auf ein unermeßliches Glüch
in Händen hielt, ſo verfiel ſie morgen in tiefſte
Melancholie und kam ſich ob ihres Raubes wie
gebrand=
markt und der Schande verfallen vor. Immer größer
und krankhafter wurde das Mißtrauen, mit dem ſie
nicht nur ihre Umgebung, ſondern auch Fernerſtehende
zu betrachten begann. Feſt überzeugt, jeder ſehe ſie
darauf an, ob ſie den Brief geſtohlen, ſuchte ſie es
den Menſchen an den Geſichtern abzuleſen, was ſie
von ihr hielten. Sie begann menſchenſchen zu werden,
bildete ſich ein, ſie müſſe ins Gefängnis wandern,
wenn man den Brief bei ihr entdeckte.
Da erfuhr ſie eines Tages zufällig, daß Suſi
ſchon ſeit Wochen mit Winegg verheiratet war.
Fräulein Arnold, Henriettens Nichte, hielt ſich
noch=
mals vorübergehend in der Heimat der Verſtorbenen
auf, um deren Haushalt aufzulöſen. Wie Suſi, ſo
hatte ſie auch Olga ein Andenken an die Verſtorbene
übermittelt. Am Morgen, als Olga Fräulein Arnold
einen Beſuch machte, un ihr zu danken, kam die Rede
auf Suſi. Fräulein Arnold ſprach von ihr als der
jungen Frau Winegg.
Die junge Frau Winegg?
Olga riß die Augen weit auf. Sie hatte ſich
derart in Gedanken hineingelebt, Winegg würde dieſe
Suſi, nachdem ſie ſich ſo weggeworfen, niemals heiraten,
daß ſie die Sprechende ganz entſetzt und verſtändnislos
anſtarrte und dieſe nochmals ſagte: Sie wiſſen doch,
daß ſie einen Maler Winegg aus München geheiratet
hat. Ich habe heute früh ihren Dankesbrief für das
kleine Andenken bekommen. Das iſt ihre Adreſſe, und
ſie zeigte den Brief.
Mit nervöſer Haſt, gierig faſt griff Olga danach
und las: München, Steinsdorffſtraße. Sie las es
drei=
viermal, um es zu behalten und ohne ſich klar zu
ſein, was ſie mit dieſer Adreſſe anfangen ſollte.
Intereſſiert Sie der Brief vielleic
Sie lönnen
ihn leſen, liebes Fräulein.
Seite 2
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. September 1903.
Rummer 225.
Bekanntmachung.
Die Plätze für Aufſtellung eines Karuſſells, Schau= und Schießbude
während der am 1., 2. und 8. November d. J3. ſtattfindenden Kirchweihe ſollen
Mittwoch, den 30. September l. Js., nachmittags 3 Uhr,
im Nathausſaal hier öffentlich vergeben werden.
Arheilgen, den 17. September 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
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Rein - nein — er intereſſirt mich nicht die
Spur, und raſch reichte ſie ihn hin.
Sie kannten ſich wohl kaum? Aber da fällt mir
ein; Frau Winegg fragte damals bei mir an, ob ein
langer Brief, der letzte aus ihrer alten Heimat, noch
in Henriettens Hände gelangt ſet. Ich teilte ihr
da=
raufhin mit, daß er unter den Briefen, die ich
un=
eröffnet vorfand, nicht geweſen ſei. Aber ein andres
Päckchen, Briefe mit der Aufſchrift: Zu beantworten,
habe ich ungeleſen mit Henriettens Tagebuch ins Feuer
geworfen. Ich bin ſicher, der fragliche Brief war
darunter, und ſchrieb das auch Frau Winegg. Hat
Ihnen Tante vielleicht zufällig von ſeinen Empfang
geſprochen, und Sie wiſſen etwas davon ?
Zuerſt ſtutzte Olga, wurde dunkelrot, dann ſprach
ſie in nervöſer Haſt mit abgeriſſenen Sätzen: Nein
um Gottes willen, nein - ich weiß von keinem
Brief - ſprach mit Henriette nicht davon - die
Perſon mit ihrem Maler intereſſiert mich überhaupt
nicht - ſie iſt mir gräßlich nach allem, was ich von
ihr gehört.
Und nun machte ſie ſich. furchtbar gereigt und
enttäuſcht durch dieſe unerwartete Nachricht, in Worten
Luft, wie ſie ihr noch niemals im Leben über die
Lippen gekommen. Ganz ſtumm und ſtarr hörte
Fräulein Arnold ihr zu. Sie wußte nicht, was ſie
erwidern ſollte auf dieſe Flut von Schmähungen und
ſinnloſen Anklagen gegen jene Suſi Eberbach - Olga
nannte ſie nur mit dem Mädchennamen - nie im
Leben hätte ſie dieſem fein ausſehenden, zarten blonden
Geſchöpf ſolche Wut und Heftigkeit zugetraut.
Außer ſich, noch mehr erregt durch das eigene
Sprechen, ſtürzte das Mädchen fort. Unten im Haus=
flur kam ihr der Arzt der Verſtorbenen entgegen.
Ohne zu grüßen, mit ſcheuem, mißtrauiſchem Blick
eilte ſie an ihm vorüber. Er war ſeit Jahren der
Hausarzt der Majorin, und da ihm Olgas Weſen ganz
beſonders auffiel und ihn der Ausdruck ihrer Augen
höchlichſt beunruhigte, ging er hinauf zu Fräulein
Arnold. Die war noch ganz entſetzt über den Beſuch
und erzählte dem Arzt alles.
Die Aermſte iſt krank, ſagte er, ſie hat mir
in der ganzen letzten Zeit nicht gefallen.
Krankz
Ja - in hohem Grad nervös erregt. Sie war
es ſchon einmal vor einigen Jahren, nur längſt nicht
in dem Maße. Schon damals riet ich der Majorin,
Olga in eine Nervenheilanſtalt zu ſchicken. Sie
ent=
ſetzte ſich im höchſten Grade darüber und ertrug mit
rührender Geduld alle Launen der Kranken, die nach
einem Landaufenthalt wieder beſſer wurde. Diesmal
hat mich die Majorin nicht um meinem Rat gefragt.
Sie fürchtet ihn jedenfalls. Aber ich will doch heute
noch zu ihr gehen.
Sowie Olga nach Hauſe kam, zog ſie ohne
Be=
ſinnen den Brief hervor, ſteckte ihn in ein Kuvert,
adreſſierte es an Winegg, ſtürzte fort wie gejagt und
trug den Brief in den Kaſten.
Danach wurde Olga ruhiger. Fürs erſte ſchien
es wie eine Erlöſung zu wirken, daß ſie, von dem
Brief befreit, nicht mehr ſtändig danach zu fühlen,
ihn zu leſen brauchte. Nach und nach aber wurde
aus der Ruhe vollſtändige Apathie. In der Angſt
um den Brief, in der fortwährenden Erregung, was
ſie tun würde, hatte ſie wenigſtens „gelebt”. Jetzt
war nichts mehr da, womit ſie ſich beſchäftigen
konnte, die Reaktion trat ein, bis Olga eines Tages
ſich die grauſamſten Vorwürfe zu machen begann,
und ſich die Apathie in hochgradige Melancholie
verwandelte. Die Aermſte behauptete, ſie habe ein
Verbrechen begangen, für das ſie büßen müſſe. Sie
verweigerte die Nahrung, wollte Hungers ſterben.
Und zu dieſer Melancholie geſellte ſich eine
furcht=
bare innere Unruhe, ein krankhaftes Verlangen, ſich
mit ihrer Schuld zu verbergen, allen Menſchen aus
dem Wege zu gehen. Ueber dieſe „Schuld; war ſich
die Mutter nicht klar; da aber Olga immer wieder
behauptete, alles würde gut werden, wenn ſie nur
fort von hier könnte, ſo faßte ſie den Entſchluß, mit
ihrer Tochter eine Reiſe anzutreten. Der
Land=
aufenthalt hatte damals Wunder gewirkt. Andre
Umgebung würde Olga vielleicht beruhigen, zerſtreuen.
Jedenfalls ſollte das Mittel verſucht werden.
So ging die Majorin mit ihrer Tochter an den
Rhein, um dort wohnende Verwandte aufzuſuchen.
In den erſten Tagen war Olgas Stimmung wirklich
beſſer; ſie ſchien heiter, viel ruhiger. Die Mutter
atmete auf, dankte Gott. Da geſchah es, daß ſich
das Mädchen in einem unbewachten Moment während
einer Dampfſchiffahrt über Bord ſtürzte und bald
darauf der Mutter als Leiche in die Arme gelegt
wurde.
„Bei einer Dampfſchiffahrt verunglückt, hieß es
in der Todesanzeige. In einem Anfall von
Geiſtes=
ſtörung ſich das Leben genommen, ſagte der Arzt,
der vorher ſehr energiſch gegen dieſe Reiſe geſprochen
hatte.
(ortſetzung folgt.)
Rummer 225.
Darmfiüdter Tagblat, Freitag. den 25. September 1903.
Seite 3.
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Straßen=
toiletten, ſondern auch fürs Theater und Geſellſchoftsabende gebraucht
werden können; ich verkaufe dieſe wegen vorteilhaften Einkaufs billiger
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Nach den jetzt geltenden Beſtimmungen brauchen diejenigen verehrl.
Mit=
glieder unſeres Vereins, welche keine Aenderung in Bezug auf Zahl und Lage
ihrer Plätze wünſchen, wegen Zuerteilung derſelben keine Schritte zu tun; die
auf die vorjährigen Plätze lautenden Karten werden allen Mitgliedern, die
keine Wünſche äußern, vom Vorſtande zugeſandt.— Wer aber eine Aenderung
wünſcht, wird erſucht, ſeine Anträge entweder ſchriſtlich,
in der Zeit vom l.-H. Oktober 1903
ſan den Platzordner des Vereins, Herrn Architekt Julius Marres,
Saalbau=
ſtraße 79, gelangen zu laſſen, oder ſolche dort mündlich an denſelben Tagen,
nachmittags ½3-5 Uhr, vorzubringen. Nach dem 5. Oktober einlaufende
Anträge können nicht berückſichtigt werden.
Neu eingetretene inaktive Mitglieder erhalten ihre Plütze nach Maßgabe der
verfügbaren Sitze; vorgebrachte Wünſche werden nach Möglichkeit berückſichtigt.
166226)
Der Vorſtand.
Riohard Nagner-Verein Darmstadt.
Hontag. 28. September 1903, abends ¹8 Uhr im Kaisersaal.
Vovdédem-Abemd.
Mitwirken de: Fräulein huise Schmidt Copran) und Herr otto
Eishbaum (Bariton) von Frankfurt a. M. Herr Willy Kutter (lavier)
von Berlin und Herr Wilhelm Schmitt (ioline) von hier.
Frogratam: Eammermusikverke von Cssar Franck und Karl Goldmark,
Klavierstäcke von C. V. Alkan, F. Busoni und Franz Liszt, Lieder von H.
Drechsler, L. E. Hafgren, K. Hallwachs, A. Mendelssohn, O. Meyer, H. Pfitmer,
H. Reger, B. Sekless, L. Thuille, F. Weingartner und H. Jumpe.
Der Konzertflügel von Rud. lhach Sohn ist aus dem Lager des Herrn
L. Schweisgut.
Eintrittskarten für Nichtmitglieder bei G. Thies und abends an der
Hasse. Beitritserklärungen vor dem Konzerte berechtigen zum freien
Besuche desselben. Der Beitrag kür den Rest des Jahres ſ4 Voreinsabende)
beträgt 6 Mark.
Der Vorstand.
16607)
Der Furſus für deulſche Literakur
nimmt, Montag, den 12. Oktober,
wieder ſeinen Infang. Junge Damen, welche daran teilzunehmen wünſchen,
ſind gebeten, ſich bis ſpäteſtens 1. Oktober anzumelden:
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zwiſchen 2-5 Uhr nachmittags.
H. Nender.
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Samstag, den 26. Soplember l. I8.,
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Der Vorstand.
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968 10001 58 11 231 89 289 01 23 802 955 6 908 833 131 69 96001
698 06 0 525 92 l00b 591 8906 816 888 (00h 61 801 99 Io19
ſoobl 8s2 825 68 62 l00b o3s 56 F8 (00b 81 G3 831 ſ00b 16 l000n
85 15 2008 E8 10 00b b69 512 69 1 8 108 111 3102 (00b 68 812
106 158 58 88 653100b 691 91 l000l39 1100 86 506 33 108 99 82 031
609 962 (o0b 16 865 98 118 98 58 l000 103 291 l00b 66 800
5e loof 13 106 22
092 1b 218 162 159 26 l00b'66 2 182 98 8eb (00bl oge 50 266 62I5 19
[005 266 808 19 28 93 989 ſ00b 56 635 61 928 68 0 813 60 63 1806
2 606 08 86 168 (005) 58 38 902 (00k 16 8é (005 899 81 45 9 209
625 818 69 lo05 06 21 113 16 (005 081 820s 888 081 63 969 68 2 00b
146 10s 2901 016 lo05 108 991 615 (oool gse loobl 216 6' 101
(ahvarsg auhG)
maboLeß javuß 0os nuu gug 4 Muguog Hipiu uopjea uogzu magmunzs 277
L061 Aaguajdag 53 (6vT 31) lonæ 14 bunheis
(onajoigſovis Pphinaermns)
gaazoſopoozs aPlisurangz-Pul's I
2. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
„ 225.
Freitag, den 25. September.
1903.
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24₈
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schem Reichspatent aus Hühnerei
be-
reitet und hat intolge ihrer wertvollen
Bestandteile einen uberraschenden
Ein-
ſuss auf die Schönheit und
Lart-
heit der Haut. Preis p. St 50Pfg.
(16602I1
Reichskanzler Graf Bülow in Dresden.
In der Rede, mit welcher Oberbürgermeiſter
Beutler den Grafen Bülow bei dem Imbiß im
Dresdener Ausſtellungspalaſt begrüßte, dankte er für
den Beſuch des Reichskanzlers, der, wie er hoffe,
von der Ausſtellung befriedigt ſein werde. Der
Ober=
bürgermeiſter ſprach ferner das Vertrauen auf
Förde=
rung ſtädtiſcher Wohlfahrt und Unterſtützung
kom=
munaler Beſtrebungen durch die Regierung aus. Der
Reichskanzler antwortete mit folgenden Worten:
„Ich danke Ihnen für die ſo freundliche Begrüßung,
danke für alles Schöne, was ich hier geſehen habe, danke
vor allem für die Ehre, die Sie mir durch Uebertragung
des Ehrenvorſikes der Deutſchen Städteausſtellung
er=
wieſen haben. Es iſt mir eine beſondere Freude geweſen,
durch den Beſuch der Ausſtellung Zeugnis abzulegen für
den hohen Werf den die Regierung auf die Entwicklung
des ſtädtiſchen Gemeinweſens legt. Das glänzende Bild,
das die Ausſtellung bietet, muß nichk Unur bei mir,
ſondern auch bei iedem Beſucher die Höchachtung vor den
hervorragenden Leiftlulngen der deutſchen Gſadke der
ſtärken.-Die deutſchen Städte ſind ſeik den Tagen des
Königs Heinrich, des Städtegründers, ein Hort des
deutſchen Handels und Wandels, der deutſchen Bildung
und deutſcher geiſtiger Freiheit geweſen. In ſeinem
ſchönen Gedichte har Max von Schenkendorf vor faſt
hündert Jahren die Bedeutung der deutſchen Städte für
die Geſchichte und das Leben der Nation beſungen. Zu
jener Zeit fingen die deutſchen Städte erſt an, ſich von
den ſchweren Wuͤnden zu erholen, die innere und äußere
Kämpfe ihnen geſchlagen hatten bis zum 30iährigen
Kriege zurück. Jetzk ſeik Neubegründung des Deutſchen
Reiches nahmen des Reiches Städte einen Aufſchwung,
der aüch die Blütezeit des 15. und 16. Jahrhunderts
übertrifft. Die deutſche Städteausſtellung und der ſie
Umgebende Rahmen die Stadt Dresden, zeigen dieſe neu=
Blüte. Die Allsſtellung mit ihrem reichen Material auf
allen Gebieten ſtädtiſchen Lebens, das ſchöne Dresden,
welches der erlauchte Geiſt Herders das deutſche Florenz
nannte, mit ſeinen großartigen, modernen Bauwerken
und den unvergänglichen Schätzen der Kunſt daneben
ſind ein Sinnbils' der Verbindung alter Kultur mit
rüſtigem VorwärtsſchreitenEins möchte ich noch bei
meinem Beſuch der Ausſtellung hervorheben: Jaß ſie mir
wieder klar vor Augen führte den Umfang der Aulgaben.
die namentlich auf ſozialpolitiſchem Gebiete den
Städte=
verwaltungen obliegen. Wie viel zur Löſung der
Auf=
gaben ſchon geſchehen iſt, beweiſt die Dresdner
Städte=
ausſtellung. Gerade auf dieſem Gebiete wird uns und
unſeren Nachkommen noch viel zu leiſten geboten ſein.
Von faſt allen Ländern beſitzt Deutſchlaͤnd eine beſonders
reiche Anzahl großer Städte. Männer, die an der Spitze
dieſer Städte ſtehen, dürfen wir mit Stolz zu den beſten
Arbeitern im Dienſte des Gemeinwohls zählen. Aus
dieſen Kreiſen der Städte ſind Männer hervorgegangen,
die ſich in anderen leitenden Stellungen als erſtklaßfige
Diener des Staates bewährten. Ich denke, wir werden
noch manchen- Bürgermeiſter als Miniſter oder
Ober=
präfidenten erleben. Ich leere den Becher, den Sie mir
kredenzt haben, auf das Wohl unſerer ausgezeichneten
Städteverwaltüngen, auf das Wachſen, Blühen und
Ge=
deihen des Gemeinſinns der deutſchen Städte.
Zur Lage in Ungarn.
In der Kouferenz der liberalen Partei in Peſt
gab auf Grund der Ermächtigung des
Königs der Miniſterpräſident folgende Er=
Flärung ab:
Seine Majeſtät nahm mit Schmers und tiefem Be
dauern Kenntnis davon, daß der von ihm ausgegebene
Armeebefehl ſolchen Auffaſſungen' und
Mißver=
ſtändniſſen, ia Mißdeutungen begegnete, die zu dem
Schluſſe gelangten, als ob dieſe Kundgebung des Königs,
als geſeßlichen öberſten Kriegsherrn des Heeres, eine
Verlehung der ungariſchen Verfaͤffung oder der
ungari=
ſchen Nation und er geſetzlichen Rechte Ungarns und
der ungariſchen Staatlichkeik enthielte. Das iſt
aus=
geſchloſſen. Das komite nicht geſchehen, das hat den
Abſichten des Königs ferngelegen.-Man kann und darf
dem Armeebefehl, von welcher Seite es immer ſei, ſolche
Auslegung richtiger und berechtigter Weiſe nicht geben.
Wie wenig dieſe verfaſſungsgemäße Auffaſſung und
die Gefühſe des Königsz' flr die ungariſche Nation
in dieſer Hinſicht Zweifel erleiden und erleiden können,
davon wird vielleicht am beſten jenes Handſchreiben
Zeugnis ablegen, das in einer Sonderausgabe des
yAlmts=
blatkess veröffentlicht wurde Nach Verleſung dieſes
allerhöchſten Reſkriptes wird es, wie ich glaube,
jeder=
mann kar ſein, daß der König ſich der
verfaſflngs=
mäßigen Rechte und Pflichten wohl bewußt iſt. Es
kann ſich daher an eine Handlung oder an ein Wort des
Königs. welcher Art auch immer dieſe ſein mögen, keine
ſolche Auslegung heranwagen. die dies zweifelhaft
machen könnte. Das gute Verhältnis und das
Ver=
trauen zwiſchen dem Könige und der Nation ſind das
höchſte Gut der Nation. Ohne dieſes iſt eine weitere
Ent=
wicklung und ein Erſtarken der Nation gar nicht denkbar.
Der Mniſterpräſident äutzert ſich ſodann uber die
Durch=
führung der in dem Hanbſchreiben erwähnten Verfügungen,
die im Nahmen des Heeres zu verwirklichen swären
und beſchäftigt ſich mit der Stelle des Handſchreibens,
die ſich auf ſeine Perſon bezieht. Der Monarch erwarte
ſeine Vorſchläce zür Löſung der Kriſe Und habe
ihn mit der Kabinettsbildung betraut. Indem ich mich
dieſer Verfügung des Königs unterwarf, fährt der
Red=
ner fort, faßte ich dies ſö auf, daß ich die Betrauung
deshalb übernehme damit zum Zwecke der Berührung
von König und Nation ein verfaſſungsmäßiges Organ
und eine verantwortliche Perſon vorhänden ſei. die den
König deckt und die verufen ſein ſoll, die Worte des
Königs zu verdolmetſchen und ihre verfaſſungsmäßige
Beurteilung zu ermöglichen. Dieſe Uebernahme
be=
deutet alſs nicht; däß ich die Abſicht habe, eine
defimitiwe Regierung zu bilden. Ich wolite' nichks
anderes, als, in dieſem hochwichtigen
Augen=
blicke Vermittler jenes Vertrauens ſein, das zwiſchen
dem König und der Nation unbedingt notwendig iſt.
Ich bitte Sie, meine Miſſion in dieſem Sinne
äfzu=
faſſen und glaube, daß die Kundgebung des Königs'ſo
hochwichtig iſt, daß ſie - ich bin davon tief überzeugt
2in gäns Europa gerechte Aufmerkſamkeit erregen
wird. Bieſe Kundgebung des Königs hat den Zweck,
daß jenes Verhäktnis zwiſchen dem Könrse
und der Nation das auf Vertrauen beruht, auch
kunftig unverletzt und unverkürzt erhalten bleibe und
keinem. wie immer gearteten Mißverſtändnis
aus=
geſetzk ſei. Ich glaube, daß mit dem königlichen
Hand=
ſchreiben dieſer Zweck auch erreicht werden wird.
Dies wünſche ich, dies wünſchen wir alle, und ich appelliere
an Ihren Patriotismusz meine Herren! Ich glaube,
daß in dieſem Augenblick. da, wie ich vorhin ichon
an=
gedeutet habe, nach erfolgter Bildung der Regierung
öhnehin Gelegenheit gegeben ſein wird, ihren
Stans=
punkt und ihr Progrämm ausführlich zu entwickeln, die
Notwendigkeit Leiner-anderen Beſchlusfaſſung vielleicht
nicht vorliegt und überflüſſig iſt.
Das Handſchreiben achte allgemein einen
be=
ruhigenden Eindruck. Die geſamte ungariſche
Regie=
rungspartei nahm eine Reſolution an, daß ſie durch
die Erklärungen Khuen=Hedervarys bezüglich des
Armeebefehls befriedigt ſei. Stelluing zu dem
Hand=
ſchreiben werde ſie erſt nehmen, wenn Khuen ſich
dem Reichstag vorſtelle. In der liberalen Partei
herrſcht trotz mancherlei Meinungsverſchiedenheiten
die einheitliche Auffaſſung, daß das Verhältnis
zwiſchen Krone und Nation nicht weiteren
Miß=
helligkeiten ausgeſetzt werden dürfe. Die liberale
Partei wird einheitlich den Grafen Khuen
unter=
ſtützen. In der Unabhängigkeitspartei bekämpfen ſich
eine friedliche und eine kriegeriſche Strömung. Die
Obſtruktioniſten werden zunächſt im
Abgeordneten=
haus heftig auftreten, doch herrſcht allgemein die
Sehnſucht, daß in friedliche Bahnen eingelenkt werde.
Deutſches Reich.
Auf dem nationalliberalen Parteitage in
Eſſen hat der frühere Abg. Baſſermann u. a. geſagt,
es ſei ein offenes Geheimnis, daß auch der
Reichs=
kanzler für Reichstagsdiäten ſei. Die=Deutſche
Tagesztg.” bemerkt dazu: „An der Richtigkeit dieſes
Ausſpruches zu zweifeln, haben wir keinen Grund.
Wir können ſie im Gegenteil aus perſönlicher
Er=
fahrung beſtätigen.”
- Die Sanierung des
Invaliden=
ſonds iſt ein Ziel, deſſen Erreichung mit der
Fort=
führung der Reichsfinanzreform nichts oder
wenig=
ſtens nicht direkt etwas zu tun hat. Deshalb werden
auch, wie die „Nat=Lib. Korr.: mit Recht ſagt, die
Mittel und Wege, die der Reichstag im
vertrauens=
vollen Zuſammenwirken mit den verbündeten
Regie=
rungen ergreifen wird, um die Sanierung des
In=
validenfonds herbeizufuhren, ganz unabhängig davon
gewählt werden können, was für die Befeſtigung
des Reichsfinanzweſens für gut gehalten werden
dürfte. Eine Reihe von Parteien des Reichstags
glaubt vor wie nach in der Wehrſteuer das richtige
Mittel erkennen zu müſſen, un Eilnahmen zu ſchaffen,
die ſpeziell zur Auffüllung des Invalidenfonds
be=
ſtimmt ſein würden.
— Ueber den Aufenthalt desruſſiſchen
Miniſters v. Witte in Berlin ſchreibt die
„Neue Polit. Korreſpondenz”: Herr v. Witte iſt
tat=
ſächlich in Berlin geweſen. Er traf am 14.
Sep=
tember früh dort ein und hat Berlin am 16. fruͤh
wieder verlaſſen. Er logierte im „Hotel Briſtol=
und war lediglich in Privatangelegenheiten anweſend.
Auch ein Miniſter hat zuweilen den Wunſch, gänzlich
unbehelligt zu ſein, und Herr v. Witte gab dem den
denkbar markauteſten Ausdruck, indem er ſich unter
anderem Namen im Hotel einlogierte. Er wird
von der Findigkeit der Berliner Preſſe, die ihn
trotzdem aufſtöberte, nicht ſehr entzückt geweſen ſein.
Ein amtlicher Verkehr mit Herrn v. Witte
hat nicht ſtattgefunden.
Ausland.
- Im Einlauf des öfterreichiſchen
Abgeord=
netenhauſes befindet ſich eine Interpellation des
Abgeordneten Sylveſter an den Miniſterpräſidenten,
in welcher unter Hinweis darauf, daß die Ausübung
des Betorechts ſeitens Oeſterreichs bei
der Papſtwahl von der offiziöſen Preſſe zwar
nicht in Albrede geſtellt, jedoch die authentiſche
Be=
ſtätigung bis jetzt ſeitens der Rogierung nicht erfolgte,
der Miniſterpräſident befragt wird ob er von der
Ausübung des Betorechtes bei der Papſtwahl, ſowie
von einer diesbezüglichen, vom katholiſch=politiſchen
Volksverein beſchloſſenen Proteſt=Reſolution
Kennt=
nis habe.
- Ueber die künftige Geſtaltung des
engliſchen Kabinetts iſt noch nichts entſchieden.
Die von der „St. James Gazette; gebrachten
Mit=
teilungen über Miniſterernennungen beſtätigen ſich
nicht. Die auch heute noch ausſtehende endgültige
Ergänzung des Kabinetts entfeſſelt zahlreiche Gerüchte.
Die einen nehmen an, Lord Milner, an den am
Sonntag ein beſonderec Kurier nach Kaͤrlsbad
abge=
gangen iſt, ſträube ſich gegen die Annahme des
Kolonialamts, nach andern läge die Schwierigkeit
mehr in der Beſetzung des Kriegsamts, für das
nach=
gerade auch Lord Eſher als Kandidat bezeichnet wird.
Die „Daily Mail- will wiſſen, König Eduard dringe
darauf, daß bei der Umformung des Rabinetts
gründ=
liche Arbeit gemacht werde und ſpricht dem Monarchen
dafür ihre Anerkennung aus.
— Das engliſche Unterhausmitglied Black richtete
am 7. September an Chamberlain ſchriftlich das
Erſuchen, ihm Aufſchluß zu geben, wie die Tatſache,
daß der Premierminiſter von Kanada, Laurier, einen
amtlichen Schriftwechſel mit dem deutſchen Konſul
in Montreal, Bopp, über Finanzpolitik führte, in
Einklang zu bringen ſei mit Chamberlains
Er=
klärung im Unterhauſe am 22. Juli, daß die
kana=
diſche Regierung mit Deutſchland nur durch die
Reichsregierung in Verbindung treten könne.
Cham=
berlain erwiderte am 9. September, er ſei außerſtande,
irgend eine Unvereinbarkeit zu ſehen zwiſchen ſeiner
Antwort am 22. Juli und dem kanadiſchen Schrift=
Seite 10.
Darmſtädter Tayblatt, Freitag, den 25. September 1903.
Rummer 225.
wechſel, über den er nicht unterrichtet geweſen ſei
als er am 22. Juli auf Blacks Anfrage erwiderte.
Black antwortete am 12. September, Chamberlain
habe jetzt erwieſen, daß, als er den Plan des
Gegen=
ſeitigkeitsverhältniſſes zwiſchen dem Mutterlande und
den Kolonien entfaltete, er vom Schriftwechſel
zwiſchen Kanada und Deutſchland, nichts wußte.
Der Schriftwechſel zeige, daß Kanada beſtrebt ſei,
direkt mit Deutſchland zu verhandeln und
dieſem Lande, wenn möglich, dieſelbe vorzugsweiſe
Behandlung zu gewähren wie dem Mutterlande.
Chamberlain lehnt es ab, die Sache weiterhin in
privatem Briefwechſel zu behandeln. In einem Briefe
vom 19. September erklärte Black, ſeine Anſicht
ſei, Chamberlain habe ſeinen Plan in die
Oeffent=
lichkeit gebracht in Unkenntnis eines weſentlichen
Umſtandes, nämlich der Stellung, welche von der
erſten Kolonie Englands in finanziellen Beziehungen
zum Auslande eingenommen werde; er weiſt darauf
hin, daß Kanada, das von Deutſchland fünfmal
ſo viel Waren dem Werte nach einführe, als
Deutſch=
land von ihm, in einer außerordentlich ſtarken
Stellung ſei, wenn es Vergeltungsmaßregeln
er=
greifen wolle.
— Unter dem Vorſitze des Königs von Serbien
fand am Mittwoch ein Miniſterrat ſtatt, in dem als
Termin für die Einberufung der
Skupſch=
tina der 28. September feſtgeſetzt wurde. Hierauf
gab die Regierung, wie gemeldet, die Entlaſſung.
Der König nahm dieſelbe an. Das Kabinett wird
die Geſchäfte bis nach Zuſammentritt der Skupſchtina
fortführen. Erſt dann erfolgt die Bildung des neuen
Kabin tts.
— Der türkiſche Kommiſſar teilte der Regierung
mündlich die Geneigtheit des Sultans mit, mit
Bulgarien über die Pazifizierung Mazedonieus
zu unterhandeln. Die bulgariſche Regierung erklärte,
ſich erſt auf ſchriftliche Vorſchläge der Türkei
ein=
laſſen zu wollen.
— Der in New=York weilende Generalkonſul
der Vereinigten Staaten in Marſeille, Skinner,
er=
klärte, der Zweck ſeiner Miſſion, die das
Staats=
departement ihm zu übertragen im Begriffe ſei,
be=
ſtehe darin, Handelsbeziehungen für die
Ver=
rinigten Staaten zu ſchaffen, wo ſolche noch nicht
beſtehen und ſie überallhin auszudehnen, 3. B. nach
Abeſſinien, wo amerikaniſche Waren bisher nur in
beſchränktem Maße Eingang fanden. Seine Aufgabe
ſei, die Bedingungen zu ſichern, unter denen Handel
getrieben werden kann, und ſo dem Handel der
Vereinigten Staaten Gelegenheit zu geben, ſich
aus=
gudehnen. Für den Fall, daß die Situation in der
Türkei es erlaubt, die amerikaniſchen Kriegsſchiffe
aus den orientaliſchen Gewäſſern zurückzuziehen,
wird das europäiſche Geſchwader der Vereinigten
Staaten ſich nach Dſchibuti begeben, um das
Inter=
eſſe der Vereinigten Staaten an der Anknüpfung von
Handelsbeziehungen mit Abeſſinien zu zeigen.
Der „Morningpoſt; wird von angeblich beſter
Seite aus Waſhington gemeldet, Präſident
Rooſe=
velt beſchloß, trotz des Verhaltens Kolumbiens den
Bau des Panamakanals durchzuſetzen
und mit Rückſicht auf das ſtarke Verlangen
deut=
ſcher Kapitaliſten den Kanal zu bauen, wenn
Kolumbien das Anerbieten der Vereinigten Staaten
zurückweiſe. Die deutſche Regierung ſei davon in
Kenntnis geſetzt, daß jeder Verſuch einer fremden
Macht, den Kanal zu bauen, von den Vereinigten
Staaten, als unfreundliche Handlung aufgefaßt
werden würde.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. September.
die Kaiſerin von Rußland zum Beſuche am
Groß=
der Vermählung des hohen Paares, daß Darmſtadt die welches Fett mit Reviſion anrief, änderte das Urteil
Ehre hat, die hohen Gäſte in ſeinen Mauern zu begrüßen.
Es geſchieht dies jedesmal mit um ſo größerer Freude
und Herzlichkeit, als wir in Ihrer Majeſtät der Kaiſerin
von Rußland eine Tochter unſeres angeſtammten
Fürſten=
hauſes verehren und die Sympathien für das ganze
Kaiſerliche Haus hier ſtets die lebhafteſten geweſen ſind.
Die Stadt Darmſtadt hat für die Ankunft des hohen
Kaiſerpaares und der ſpäter zu den
Hochzeitsfeierlich=
keiten hier eintreffenden zahlreichen hohen fürſtlichen
Gäſte ein feſtliches Gewand angelegt und bekundet
da=
mit, wie ſehr ſie die ſeltene Ehre zu ſchätzen weiß, ſo
viele und hohe fürſtliche Gäſte in ihren Mauern zu
be=
herbergen. Wir aber geben der Empfindung der
Ein=
wohnerſchaft unſerer Stadt Ausdruck, wenn wir ihnen
hiermit einen herzlichen Willkommensgruß
entbieten und den Wunſch ausſprechen, daß es ihnen in
Darmſtadt gefallen möge und ſie die hier verlebten Tage
in freundlicher Erinnerung behalten mögen!
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Oberlandesgerichtsſekretär Juſtigrat Aug. Scharmann
beim Oberlandesgericht auf ſein Nachſuchen unter
Aner=
kennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte in den
Ruhe=
ſtand verſetzt und den Landgerichtsſekretär bei dem
Land=
gericht der Provinz Starkenburg. Juſtigrat Dr. Max
Mayer zum Oberlandesgerichtsſekretär bei dem
Ober=
landesgericht ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Militäranwärter und Brückenmeiſteraſpiranten Peter Ant.
Allmannsdörfer aus Mühlheim zum Brückenmeiſter
an der fliegenden Brücke bei Oppenheim ernannt.
Ihre Majeſtäten der Kaiſer und die Kaiſerin von
Ruſland mit Großfürſtinnen=Töchtern treffen heute
nachmittag 3 Uhr 5 Min. hier ein. Ein offizieller
Em=
pfang findet nicht ſtatt, da die hohen Herrſchaften einen
ſolchen dankend abgelehnt haben. Ueber die
Ankunfts=
zeiten der übrigen Fürſtlichkeiten liegen beſtimmte
Mel=
dungen noch nicht vor. Es werden erwartet: Ihre Maj.
die Königin von England und J. K. H. Prinzeſſin Heinrich
von Battenberg, J. J. M. M. der König und die Königin
von Griechenland. Ihre Kgl. Hoheiten der Kronprinz
und die Kronprinzeſſin von Griechenland, Ihre Kaiſerl.
Hoheiten Großfürſt, und Großfürſtin Sergius von
Rußland, Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzeſſin
Heinrich von Preußen und Prinz Waldemar, Ihre
Kaiſerl. Hoheiten Großfürſt und Großfürſtin Georg von
Nußland, Ihre Kaiſerl. Hoheit Großfürſtin Wera von
Rußland. Ihre Königl. Hoheiten Prinz Nikolaus und
Prinzeſſin Helene von Griechenland ſind einer Meldung
aus Athen zufolge am Mittwoch von dort nach
Darm=
ſtadt abgereiſt. Die Abreiſe des Kronprinzen iſt
ver=
ſchoben worden. Ihre Königl. Hoheiten Prinz und
Prinzeſſin Heinrich von Preußen treffen hier
vorausſicht=
lich am 2. Oktober ein.
Geſtern nachmittag traf Prinzeſſin Eliſabeth
von Koburg hier ein. Ihre Großh. Hoheit
Prin=
zeſſin Ludwig von Battenberg mit der
Prinzeſſin Braut iſt geſtern von Schloß Heiligenberg in
das Alte Palais hierſelbſt übergeſiedelt. Seine
Durch=
laucht Prinz Ludwig von Battenberg wird
am 1. Oktober hier erwartet. Seine Königliche Hoheit
Prinz Andreas von Griechenland iſt aus
den Mausvern hierher zurückgekehrt und hat im Neuen
Palais Wohnung genommen.
4 Wie wir hören, findet im Anſchluß an die
Hoch=
zeitsfeierlichkeiten ein Hofball ſtatt, und zwar
voraus=
ſichtlich am 10. Oktober.
1. Der Kaufmann Heinrich Peter Joſeph Fett von
Koblenz. wohnhaft in Mainz. wurde vor längerer Zeit
von der hieſigen Strafkammer wegen Verfehlung gegen
das Geſetz, betreffend die Bekämpfung des unlauteren
Wettbewerbs, zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt.
Auf Betreiben des Verbands deutſcher Kognakbrennereien
war gegen denſelben ein Verfahren eingeleitet worden,
weil er von 1897 bis 1899 Kognak unter unwahren
ein verurteilendes Erkenntnis ergangen. In demſelben
wurde am Schluß mit Rückſicht auf Umfang und Art
des Geſchäfts angeordnet, daß dem genannten Verband
Heute treffen Ihre Majeſtäten der Kaiſer und die Befugnis zuſtehen ſolle, den entſcheidenden Teil des
Urteils einmal in der „Deutſchen Weinzeitung; der
herzoglichen Hofe hier ein. Es iſt jetzt das viertemal ſeit l „Deutſchen Deſtillateurgeitung= und im Mainzer
Tag=
blatt: öffentlich bekannt zu machen. Das Reichsgericht,
inſoweit ab, als es entſchied, daß die öffentliche
Bekannt=
machung nicht durch Dritte, ſondern, falls ein
öffent=
liches Intereſſe vorliege, von Amtswegen zu erfolgen
habe. Im übrigen wurde das Urteil lediglich beſtätigt.
Durch dieſe Rechtſprechung hatte ſich geſtern die
Sträf=
kammer nochmals mit der Frage zu beſchäftigen, ob und
welche Art der Veröffentlichung angemeſſen ſei. Dieſelbe
kam zu der Ueberzeugung, daß auch jetzt noch eine
l lamtliche Veröffentlichung zweckmäßig ſei, ordnete
dieſe in den oben genannten Blättern an und
ver=
urteilte den Fett auch in die Koſten des neuen
Ver=
fahrens
1 An der am 20. Mai eröffneten, bis Ende dieſes
Monats dauernden deutſchen Städteausſtellung in
Dresden haben ſich 168 Städte, darunter die Großſtädte
des Deutſchen Reiches ausnahmslos, beteiligt. Auch
unſer Darmſtadt nimmt auf der Ausſtellung eine
ehrenvolle Stellung ein und kann ſich rühmen, daß ſeine
Ausſtellungsgegenſtände in dem offigiellen Katalog, der
ſich ſonſt in der Regel auf einfache Angabe der einzelnen
Obiekte beſchränkt, zum Teil mit recht ſchmeichelhaften
Beierkungen begleitet ſind. Dies gilt beſonders von den
Plänen unſerer Schulgebäude. So iſt bei dem Gebäude
der Viktoriaſchule angegeben „als Muſteranlage
aner=
kannt;, bei dem Doppelſchulhaus für Mädchen und
Knaben an der Lagerhausſtraße „klarer Grundriß.
intereſſante Ausnützung des Daches' bei der Beſſunger
Mittelſchule „vorzuglicher Grundriß: Bei den Plänen
des neuen Gaswerks iſt die vollſtändig durchgeführte
maſchinelle Einrichtung desſelben als beſonders
bemerkens=
wert bezeichnet.
— Den diesjährigen Kaiſerpreis im 18.
Armee=
korps hat die erſte Kompaanie des Großh. Heſſ.
In=
fanterie=Regiments „Kaiſer Wilhelm' Nr. 116 erhalten.
Seit einigen Jahren iſt nun der Kaiſerpreis in dieſem
Regiment; 1899 hatte ihn die 3. ſpäter die 2 Kompagnie
erhalten.
Von den letzten Manövertagen wird uns unter
dem 23. September geſchrieben: Die Infanterie=Truppen
ſind nach dem heutigen letzten Mansvertage in ihren
Garniſonen eingetroffen. Schwere, ſtrapaziöſe Tage
lie=
gen hinter ihnen und das gilt beſonders von den drei
letzten Tagen, dem Korpsmanöver. Der Montag war
der angeſtrengteſte Tag. Früh 6 Uhr brachen die
Trup=
pen aus Wetzlar und Umgegend auf und erſt nach
ſechs=
ſtündigem Marſch konnten ſie mittags in die
Gefechts=
linie rücken an der Straße Mehrenberg=Neukirchen. Heiß
brannte die ungewohnte Sonne nieder, und die Soldaten,
die außer einem Frühſtück nur die eiſerne Portion zu
verzehren hatten, wurden vielfach „ſchlappi und überall
an Wegen und Straßen lagerten die Maroden, manches
Regiment hatte deren 50 und mehr. Beſonders litten
die 117er und 87er. von welchen mehrere Soldaten
ernſt=
haft erkrankten. Die 21. Diviſion hatte die Höhe
zwi=
ſchen Hauſen und Lahr beſetzt, die 25. Diviſion ſtand
auf der Höhe nordöſtlich Fuſſingen. Das Hauptgefecht
entſpann ſich um den Talgrund zwiſchen Fuſſingen und
Lahr, um 4 Uhr verſtummte das Feuer. Die Truppen
bezogen gegen abend Biwak und begannen, abzukochen.
Plötzlich um 9 Uhr wurde das Ganze alarmiert, der
Feind hatte die Vorpoſtenkette angegriffen und mit
hungrigem Magen gings ins Gefecht. Das langerſehnte
„Mähls mußte halb gar im Stich gelaſſen werden. Erſt
nach 10 Uhr war der Feind beruhigt, die Truppen
kehr=
ten ins Zeltlager zuruck und das Eſſen konnte fertig
gekocht werden. Schon um 3 Uhr früh rückte das Ganze
gegen die feindliche Stellung. Die 25. heſſiſche Diviſion
war wie folgt aufgeſtellt: 13er linker, 17er und 168er
rechter Flügel, 116er Zentrum, 15er Reſerve. Es gelang
den 115ern, den feindlichen rechten Flügel zu umgehen
und denſelben von Süden her in der Flanke zu faſſen,
worauf die 21. Diviſion ihre Stellung aufgeben und ſich
zurückziehen mußte. Um ¼10 Uhr war das Gefecht
be=
endet. Heute ging das ganze Armeekorps gegen den
markierten Feind. Dieſer war aufgeſtellt auf einem
Höhenzug zwiſchen Unter=Tiefenbach und Hadamar in
einer Länge von 6 Kilometern und wurde gebildet vom
1. und 2. Bataillon 116er, einem Bataillon 80er,
Unter=
offigierſchule Biebrich und Abteilungen der heſſiſchen
und irreleitenden Angaben feil hielt und verkaufte, und 1 Dragoner und der 6ler, 25er, 27er Artillerie. Um 7 Uhr
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
( Ein aus Männern der Wiſſenſchaft, Literatur und
Kunſt und aller geſellſchaftlichen Kreiſe gebildetes Komitee
verſendet folgendenden Aufruf: „Am 30. September
1903 vollendet Rudolf von Gottſchall ſein
80. Leben s jahr. Alle, die an unſerer Literatur
Anteil nehmen und ſich ein Herz für die klaſſiſchen Jdeale
und deren Fortbildung bewahrt haben, werden, wie wir
hoffen, unſeke Abſicht, dieſen Tag durch eine Ehrung des
hervorragenden Dichters und Literarhiſtorikers
auszu=
zeichnen, freudig begrüßen. Dürfen wir doch in Rudolf
von Göttſchall den letzten Vertreter jenes Dichterkreiſes
erblicken, der einſt in den vierziger Jahren des
neun=
zohnten Jahrhunderts die deutſche Literatur mit friſchem
Leben erfüllt und zu neuen Zielen gelenkt hat; dürfen
wir in ihm doch vor allem den Dramatiker feiern, der
unſerer deutſchen Bühne ſo manches treffliche noch heute
lebenskräftige Werk beſchert hat. Ein begeiſterter Hüter
des Erbes, das unſere klaſſiſchen Dichter uns hinterlaſſen
haben, Zügleich ein beſonnener Neuerer iſt Rudolf von
Gottſchall auch als Literarhiſtoriker, Kritiker und Eſſayiſt
geweſen. Wir nennen als ſeine erfolgreichſten Leiſtungen:
die Literaturgeſchichte des neunzehnten Jahrhunderts, die
in geiſtvoller Weiſe die Entwickelung unſerer Literatur
zur Darſtellung bringt und die unbefangen den
ver=
ſchiedenſten likerariſchen Erſcheinungen und Richtungen
bis in die Gegenwart hinein gerecht zu werden ſucht,
und ſeine „Poetiki, die in weiten Kreiſen den Sinn für
die geſetzmäßigen Schönheiten der Poeſie zu erſchließen
wußte. Von dem Wunſche geleitet, den 30. September
1903 zu einem Ehrentag im Leben des greiſen Dichters
zu geſtalten, möchten wir ihm zugleich unſeren Dank für
die edlen Genüſſe betätigen, die er uns gewährt hat. Es
iſt unſerem Jubilar nicht beſchieden geweſen, durch ſein
Schaffen irdiſche Güter zu ſammeln. Deshalb haben
wir Uns zu der Anregung entſchloſſen, ihm an ſeinem
Feſttage eine Ehrengabe zu überreichen, die dazu
bei=
tragen ſoll, ihm einen ſorgenfreien Lebensabend zu
be=
reiten. An alle Verehrer und Freunde des greiſen
Dichters ergeht daher die Bitte, unſer Unternehmen
perſönlich zu unterſtützen und in weiteren Kreiſen zu
fördern.” Freundlichſt zugedachte Spenden wolle man
richten an den Geſchäftsführer des Komitees,
Rechts=
anwalt Pilz, Leipzig, Katharinenſtraße 16 II.
Kleines Feuilleton.
Der Verbeſſerung der Frauenkleidung
hat unter allen Städten Deutſchlands das kunſtſinnige
München das größte Intereſſe entgegengebracht. Neben
hochſinnigen Frauen begründeten namentlich Aerzte und
Künſtler einen Verein, der zunächſt literariſch und durch
Vorträge zu wirken verſuchte. und der jetzt in dem vom
Kultusminiſterium zur Verfügung geſtellten
Studien=
gebäude des Nationalmuſeums eine ſehenswerte
Aus=
ſtellung veranſtaltet hat. Der Zweck geht dahin, erſtens
vom ärztlichen Standpunkt aus die Schädlichkeit und
zweitens durch künſtleriſches Beweismaterial die
Häßlich=
keit des Schnürens darzulegen, drittens aber und vor
allem den praktiſchen Erſatz der Korſettkleidung durch
andere Trachten vor Augen zu führen. Zahlreiche
Photo=
graphien, Zeichnungen und Wachsmodelle zeigen uns an
mäßiges oder ſtarkes Schnüren gewöhnte weibliche
Kör=
per, dann in der Durchleuchtung mit Röntgen=Strahlen
und behufs Darlegung der Verſchiebung von Magen,
Leber und anderen Organen mit geöffneter
Bauchhaut=
decke. Tatſächlich iſt, ſo ſchreibt die „Köln. 3tg.” der
Eindruck. den man in dieſer Weiſe von den Verwüſtuͤngen
des Korſetts erhält, geradezu erſchreckend. Beſonders
be=
weiskräftig ſind die mit Röntgen=Strahlen hergeſtellten
Durchleuchtungsbilder, einesteils an ſtarkes Schnüren
ge=
wöhiter Modedamen, andernteils ſolcher weiblicher
Kör=
per, die niemals ein Korſett getragen haben. Mag es
immerhin Uebertreibung ſein, daß das Korſett ſchließlich
zu Körperformen führe, die an die Steatoppgie der
Hottentottinnen erinnern, ſo liefert doch die ſehr reiche
künſtleriſche Abteilung ein trauriges Bild von den
Ver=
irrungen moderner Mode und modernen Geſchmacks.
Neben der miloniſchen Venus, die wahrlich keine
Weſpen=
taille beſitzt, neben ſo vielen ſonſtigen Meiſterwerken des
klaſſiſchen Altertums nehmen ſich die ſtark geſchnürten
Büſten ſelbſt auffallend ſchöner moderner Frauen faſt
wie Karikaturen aus. Iſt man in dieſer Weiſe durch den
Eindruck der erſten Ausſtellungsſäle hinreichend
vorbe=
reitet, ſo werden uns weiterhin in endloſer Reihenfolge
zunächſt die geſundheitsmäßigen Erſatzſtücke des Korſetts
und der bisherigen Unterkleidung ſowie zum Schluß
Reformgewänder von der einfachſten bis zur prächtigſten
Art vorgeführt. Daß namentlich wohlbeleibte Frauen
nicht ohne jeden Erſatz des Korſetts auskommen mögen,
wird ja wohl richtig ſein. Aber weit einfacher und
viel=
leicht auch praktiſcher als die mannigfaltigen
Verſuchs=
modelle der Ausſtellung wäre vielleichk das Leibchen, wie
es gans allgemein von vielen Millionen Hindu=Frauen
Britiſch=Indiens getragen wird. Die ſonſtigen
Neue=
rungen bezüglich der Unterkleidung bezwecken durchweg
eine weder den Unterkörper einſchnürende, noch die
Schul=
tern übermäßig belaſtende Verteilung des Gewichts. Was
und wie viel von dieſen Neuerungen wirklich praktiſch iſt,
wird kaum mit einem Schlage, ſondern ſicherlich erſt nach
längeren Verſuchen feſtgeſtellt werden können. Ein
neckiſcher Zufall will es, daß die Münchener Ausſtellung
zeitlich mit dem angekündigten Wiederaufleben der
Kri=
noline zuſammenfällt. Ein größerer Gegenſatz als der
zwiſchen dem Reifrock einerſeits und den Zielen der
modernen Reformbewegung anderſeits iſt überhaupt
nicht denkbar. Dem hat auch die Münchener
Aus=
ſtellung inſofern Rechnung getragen, als ſie durch
zahl=
reiche Abbildungen die Aüswüchſe jener Zeiten vorführt,
während deren der Reifrock Mode geweſen iſt, nämlich
im 16. dann im 18. Jahrhundert und ſchließlich wieder
von 1855-1865.
Alkoholaus Fäkalien. Vor kurzem iſt es
einem Herrn J. G. Dornig in Trachau bei Dresden
gelungen Spiritus aus einem Rohſtoff herzuſtellen, der
ſlichts koſtet und eine hohe Ausbeute verſpricht. Das
neue, eigenartige Verfahren beſteht in der trockenen
Deſtil=
lation von feſten menſchlichen Fäkalien. Der auf dieſem
Wege gewonnene Spiritus Unterſcheidet ſich chemiſch
durch=
aus nicht von dem aus Korn oder Kartoffeln gewonnenen.
Profeſſor Dr. v. Meyer in Dresden und eine Kommiſſion
von drei durch das kaiſerliche Patentamt enſandten
Che=
mikern haben ſich im Laboratorium des Chemikers über=
3eugt, daß tatſächlich 1Eg feſter menſchlicher Abgangsſtoffe
70 gr Alkohol lieferte. Dies macht auf 100 kg etwa
9 Liter Alkohol, während das gleiche Gewicht Kartoffeln
höchſtens 115 Liter liefert. Das Verfahren iſt von einer
neubegründeten Geſellſchaft weiteren Prüfungen
unter=
zogen worden, beſonders in bezug auf Verarbeitung der
Fäkalien im großen, konnte jedoch bis jetzt in Sachſen für
ihr geplantes unappetitliches Gewerbe die Genehmigung
nichk erhalten.
Rummer 225.
Darmſtädter Tagolatt, Frenag, den 25. September 1903.
Seite 11.
griff die Artillerie, um 8 Uhr die Infanterie an. Die
21. Diviſion bildete den linken, die 25. den rechten Flügel.
Der rechte Flügel des markierten Feindes wurde
zwei=
mal bis Dehrn zurückgedrängt und ſchließlich von
Kavallerie und Artillerie umgangen und im Rücken
an=
gegriffen. Damit war das Gefecht und ſomit das
dies=
jährige Manöver des 18. Armeekorps beendet.
— Auf der internationalen Ausſtellung für
Photo=
graphie und graßhiſche Künfte Mainz 1003 erhielten
folgende Ausſteller aus Heſſen Preiſe:L. Gruppe
Kunſtphotographie: Die Großh. Heſſ. Bronzene
Staats=
medaille: W. Weimer=Darmſtadt. II. Gruppe
Photo=
graphie: Die Silberne Vereinsmedaille; Otto Strub=
Mainz. Die Bronzene Medaille: Jak. Beckmann=Alzey,
S. Homann=Darmſtadt, J. Groß=Mainz. Das Diplom:
Alb. Fraatz=Darmſtadt. Lobende Erwähnungen:
J. Herf=Worms. III. Gruppe
Reproduktionsver=
fahren: Die Großh. Heſſiſche Bronzene
Staats=
medaille; die Firma Zedler a Vogel, Lichtdruckanſtalt,
Darmſtadt. Die Bronzene Vereinsmedaille: die Firma
Mainzer Verlagsanſtalt und Druckerei A.=G. vorm. J.
Gottsleben und Fl. Kupferberg, Mainz. Das Diplom:
die Firma Textilographie Mies u. Co., Bingen. IV.
Ma=
ſchinen. Die Silb. Vereinsmedaille; die Firma Wilh.
Ferd. Heim, Offenbach a. M. V Induſtrie. Die Gold.
Ver=
einsmedaille: die Firma Dr. G. Krebs, Photochemiſche
Fab=
rik „Helios; Offenbach a. M. Die Bronzene
Staatsme=
daille: die Firma E. Merck, Chemiſche Fabriken, Darmſtadt.
An künſtleriſche und gewerbliche Mitarbeiter und Firmen
wurden verliehen: Die Silb. Vereinsmedaille an die
Firmen Adolf Diebold, Mainz, J. F. Hillebrand, Mainz
und Elektrizitätsgeſellſchaft m. b. H. vorm. Henry Hirſch,
Mainz.
2 Das Kaiſerbauorama, welches ſeit Jahren
während der Winlerzeit hierſelbſt die ſchö;von Gegenden
der Erde zur Anſchauung brachte d dadurch den
Darm=
ſtädtern manchen ſchönen Kunſtgenuß bereitete, hat auch
jetzt hier wieder ſein Domizil aufgeſchlagen, und zwar in
dem, bequem, gelegenen Lader
Wilhelminen=
ſtraße 29 lgegenüber dem Burgbräuh. Die
Wieder=
eröffnung beginnt morgen, Samstag. mit einer
herr=
ichen Tirolerlandſchaft, von Kufſtein zurch vas
Kaiſer=
gebirge mit einer Beſteigung der Elmauer Haltſpitze.
Von den auf der Meſſe aufgeſtellte: Schaubuden
erweckt der hier ſchon beſtens bekann:: Bläſers
Original=Biograph das lebhafteſte Jitereſſe der
Beſucher. Die vorgeführten Bilder zeich n ſich durch
Schärfe der Ausführung und intereſſante D2=ſtellung der
behandelten Sujets aus und finden ſtets lebhafteſten
Beifall des Publikums. Unter den „Rieſentableaux”,
zu denen angeblich 50000 Aufnahmen erforderlich
ge=
weſen ſind, iſt beſonders „Die Jungfrau von Orleans”
hervorzuheben, welches die Lebensgeſchichte derſelben vor
Augen führt. Das Programm umfaßt 500 Rummern.
Eine intereſſante Sehenswürdigkeit für Groß und Klein
bietet auch das Floh=Theater(Direktor C. Aufrichtig),
über deſſen Geſchichte und Repertoire wir ſchon nähere
Mitteilungen gebracht haben. Die ſonſt ſo blutdürſtigen
Tierchen zeigen ſich hier einmal von ihrer beſſeren Seite
und ſind ganz allerliebſte kleine Kerle, die ſchier
Unglaub=
liches leiſten und niemals aus der Rolle fallen oder
verbotene Seitenſprünge machen. Man weiß nicht, ob
man mehr ihre Produktionen, die in Wagenziehen,
Tanzen, Fechten ꝛc. beſtehen, oder die Geduld desjenigen
bewundern ſoll, der dieſe winzigen Tiere dreſſiert hat;
wir meinen, die letztere. Auf dem Schlachthausplatz kann
man ſich abends in der Hippodrom=Reithalle
beluſtigen, und wer für Abnormitäten Intereſſe hat, wird
die Bude beſuchen, in welcher das zweiköpfige Mädchen
„Adaliosi zu ſehen iſt, das zum erſten Male in
Deutſchland gezeigt wird.
Offenbach, 23. Sept. Die „Offenb. 3t9.' ſchreibt:
Reichstagsabgeordneter Dr. Becker wurde
vorgeſtern auf der Chauſſee von Dreieichenhain nach
Sprendlingen gelegentlich eines Abendſpaziergangs, den
er mit ſeiner zrau und ſeiner auf Beſuch anweſenden
Nichte unternahm, von einer Schar von
ſogialdemokra=
tiſche Lieder ſingenden Leuten in der pöbelhafteſten Weiſe
beläſtigt und mit den gemeinſten Schimpfworten
über=
ſchüttet. Ein Teil des feigen Geſindels entblödete ſich
ſogar nicht, die in der Begleitung unſeres Abgeordneten
befindlichen Damen zu inſultieren. E= ſcheint faſt, als
ſollte die ſtaatliche Autorität dem ſchmuzigen Treiben,
gewiſſer Hetzapoſtel in Wort und Schrift gegenüber
nachgerade verſagen. Es iſt doch gewiß ein Zuſtand,
der ſchon mehr an türkiſche Zuſtände erinnert, wenn
an=
ſtändige Damen, die mit der politiſchen Lage im
Wahl=
kreis doch wahrlich nichts zu tun haben, das Haus nicht
mehr verlaſſen können, ohne Gefayr zu laufen, von
der=
artigen Buben inſultiert zu werden.
Michelſtadt, 24. Sept. Die Gräfin zu Erbach=
Fürſtenau, geb. Prinzeſſin zu Salm=Horſtmar, wurde
geſtern zu Schloß Fürſtenau von einer Tochter entbunden.
Wimpfeu, 23. Sept. Der geſtern abend verſammelte
Feſtſpielausſchuß beſchäftigte ſich mit dem finanziellen
Ergebnis der Feſtſpiele. Einer Einnahme von
rund 6400 Mk. ſtehen leider faſt ebenſo viele Ausgaben
gegenüber (die Rechnungen ſind noch nicht eingelaufen),
ſo daß von einem namhaften Ueberſchuß nicht die Rede
ſein kann. Befriedigend darf aber dabei ſein, daß wohl
zwei Drittel aller Ausgaben, 3-4000 Mk., hieſigen
Gewerbetreibenden und Handwerksmeiſtern zu gute
ge=
kommen ſind. (Wimpf. 3tg.)
Reich und Ansland.
Aus der Reichshauptſtadt, 23. Sept. Die
Auf=
ſtellung der Bildſäule von Richard Wagner,
auf dem Denkmalsplatz an der Tiergartenſtraße iſt jetzt
nach mehrtägiger Arbeit erfolgt. Die ſitzende Geſtalt, die
aus einem griechiſchen Marmorblock von 700 Zentner
Gewicht gemeißeli-worden iſt, iſt 350 bis 400 Zentner
ſchwer. Wagner erſcheint auf einem ornamental geſchmückten
romaniſchen Seſſel, über deſſen Rücklehne der Mantel
fällt. Sein Haupt wendet ſich nach links die linke Hand
berührt die Lehne des Seſſels und ſucht gleichſam taſtend
nach Tönen, während die rechte ſich über Notenblätter
erhebt. Heute war auch bereits die Marmorgeſtalt von
Wolfram von Eſchenbach zur Stelle, die den Platz vorn
an der linken Seite einnehmen wird und auf den Stufen
berantritt, indem ſie zu Wagner aufblickt. Die Figur
Wolfram von Eſchenbachs, die auf den erſten Entwürfen
des Profeſſors Eberlein fehlte, verdankt ihr Daſein der
Anregung des Kaiſers, der die Geſtalt verſönlich
hinein=
fkisziert hat; der Herrſcher wollte damit, wie er ſagte,
ſeiner eigenen Verehrung für den Genius Wagners
Aus=
druck verleihen. — Ein merkwürdiger Fund
wurde heute in Schmargendorf gemacht. Dort fand man
nämlich ein großes, ſchönes Automobil, zwar in etwas
krankhaftem Zuſtande - eine Achſe war gebrochen
doch war das Fahrzeug immerhin noch von ſolchem
Werte, daß der „Verlierers noch einen beſonderen Grund
gehabt haben muß. um ſein Beſitztum ſo ſchnöde im
Stich zu laſſen. Wahrſcheinlich jedoch war der „Ver=
lierers nicht der rechtmäßige Eigentümer, und der impro.
viſierte Chauffeur, wird, mit ſeinem widerſpenſtigen
Automobil zweifellos einen kleinen „accident= gehabt
haben, der ihn zwang, ſeine Beute „fahren zu laſſen”
Eines der bekannteſten Häuſer in der Leipziger Straße,
das Haus Nr. 110, die Goldene Hundertsehn,
ſoll einer vollkommenen Umgeſtaltung unterzogen werden:
die „Goldene Hundertzehn; wird damit verſchwinden.
Das Geſchäft konnte 1896 das 25jährige Jubiläum feiern.
Infolge des Umbaues wird es jetzt nach einer anderen
Straße verlegt. Wie ſehr im Laufe der Jahre die Mieten
in der Leipziger Straße geſtiegen ſind, läßt ſich daraus
erſehen, daß urſprünglich für die Geſchäftsräume 1400
Taler gezahlt wurden; jetzt ſoll derſelbe Laden 27000
Mark Miete bringen. Die große Bekanntſchaft dieſes
Geſchäfts beruhte auf den „poetiſchen Reklamen:, die
lange Jahre hindurch die Berliner Anſchlagſäulen zierten.
Die „Goldene Hundertzehni hat dem Archiv der Stadt
Berlin das Lieder=Album ihrer geſammelten Gedichte
übermittelt; daraus iſt erſichtlich, daß jedes Ereignis
ſeinerzeit von der „3da;, der „Dichteri der Firma,
verwertet wurde.
24. Sept. Das „Kleine Journals meldet: Auf
gerichtliche Verfügung wurde das Heft 5 des
Jahr=
ganges 6 der Kriegstechniſchen Zeitſchrift, im Verlage der
Hofbuchhandlung von Mittler & Sohn in Berlin
er=
ſcheinend, beſchlagnahmt, da das Heft nach Anſicht
der Staatsanwaltſchaft einen Artikel enthalte, der gegen
87 des Reichsgeſetzes vom 3. Juli 1893 verſtoße. Ein
gerichtliches Nachſpiel wird erwartet. - In einer
Nacht=
verſammlung, an der faſt ſämtliche Schaffner, Kutſcher
und Stallleute der Vereinigten Berliner
Omni=
bus=Geſellſchaften teilnahmen, wurde beſchloſſen,
die Arbeit niedersulegen. Wie der „Vorwärts”
berichtet, ſind die Angeſtellten am heutigen Morgen in
den Streik getreten.
Wildvark, 24. Sept. Die Kaiſerin reiſte geſtern
abend 11 Uhr 40 Min. nach Plön ab.
Clebe, 23. Sept. Zu dem ſchrecklichen Unglück,
das die Familie Obhauß betroffen hat, wird noch
ge=
meldet: Herr Obhauß hatte mit ſeiner Frau und ſeinen
beiden Töchtern einen Ausflug nach dem benachbarten
Moyland gemacht, wo er mit Verwandten aus Calcar
zuſammentraf. Gegen 12 Uhr nachts fuhr er nach Cleve
zurück. Beim Paſſieren des Geleiſes, das etwa 20 Minuten
vor Cleve die Chauſſee kreugt, war die Schranke offen,
und Herr Obhauß fuhr in dem Glauben, daß der
fahr=
planmäßige Zug ſchon eingelaufen ſei, über das Geleiſe.
Der Zug hatte jedoch einige Verſpätung und überfuhr
den Wagen mit ſeinen vier Inſaſſen, welche alle getötet
wurden, das Pferd blieb faſt unverſehrt. Die Zuſchrift
behauptet, daß es unzählige Male vorgekommen ſei, daß
der Bahnwärter die betreffende Schranke nicht geſchloſſen
habe, während ein Zug die ſehr belebte Strecke paſſierte,
man müſſe ſich wundern, daß ſich nicht ſchon öfter
ähn=
liche Unglücksfälle zugetragen haben, dabei ſei die Chauſſee
an dieſer gefährlichen Stelle mit hohen Bäumen und
Hecken gleichſam eingefriedigt, ſo daß das Herannahen
eines Zuges ſowohl von Goch als auch von Cleve in
der Dunkelheit kaum bemerkbar ſei. Es erſcheint demnach
angezeigt, daß die zuſtändige Behörde die dortigen
Ver=
hältniſſe einer ernſten Prüfung unterzieht.
Kiel, 23. Sept. Prozeß Hüſſener. Nach
Wiederaufnahme der Sitzung erhält der Vertreter der
Anklage, Kriegsgerichtsrat Roſenberger, das Wort zu
ſeinem Plädoyer. Er, hält auch heute einen Angriff
Hartmanns auf Hüſſener durchaus nicht für vorliegend.
Der Angeklagte habe ſich überhaupt nichts überlegt,
ſondern blind drauflosgeſtoßen. Von einem Necht des
Angeklagten, ſich ſo zu verhalten, wie er getan habe,
könne keine Rede ſein. Der Ankläger bittet dringend,
unter das Strafmaß der erſten Inſtanz. 4 Jahre
Ge=
fängnis und Degradation, nicht hernnterzugehen.
Hier=
auf ergreift der Verteidiger Rechtsanwalt Stobbe das
Wort. Der Angriff Hartmanns auf Hüſſener erfolgte
tatſächlich. Die Zeugen Lütſcher und Schröder ſeien
be=
trunken geweſen, daher nicht voll glaubwürdig. Der
An=
geklagte ſei auch berechtigt geweſen, die Waſſe zu
ge=
brauchen. Er bitte, das erſte oberkriegsgerichtliche Urteil
aufrechtzuerhalten und keine Ehrenſtrafe eintreten zu
laſſen. Nach weiteren Ausführungen des Anklägers und
Verteidigers zieht ſich um 45 Uhr der Gerichtshof zur
Veratung zurück. Gegen 5¾ Uhr wurde das Urteil
gefällt. Es wurde dahin erkannt: Die vom
Kriegs=
gericht der I. Marine=Inſpektion am 26. Mai gegen den
Angeklagten wegen vorſätzlicher körperlicher Mißhandlung
eines Untergebenen mit tödlichem Ausgange, in
Ideal=
konkurrenz mit rechtswidrigem Waffengebrauch erkannten
Einzelſtrafen und die von demſelben Gericht erkannten
geſamten Freiheits= und Ehrenſtrafen werden aufgehoben.
Der Angeklagte wird wegen vorſchriftswidriger
Behand=
lung eines Untergebenen und vorſätlicher Mißhandlung
mit tödlichem Ausgange in rechtswidrigem Gebrauch
einer Waffe zu zwei Jahren ſieben Tagen
Feſtungshaft verurteilt, wovon zwei Monate ſieben
Tage auf die erlittene Unterſuchungshaft als verbüßt
er=
achtet merden. Die weitergehende Beruſung des
An=
geklagten und diejenige des Gerichtsherrn wurden
ver=
worfen. Aus den Urteilsgründen iſt hervorzuheben, der
Angeklagte hobe nicht die Möglichkeit in
Betracht gezogen, daß der Tod eintreten
könnte. Es wurde ein minder ſchwerer Fall
an=
genommen, weil der Angeklagte zum Ziehen der Waffe
berechtigt war. Der Angeklagte erklärte ſoſort, auf
wei=
tere Reviſion zu verzichten.
Köuigsberg, 23. Sept. Der Kronprinz iſt heute
nachmittag 3 Uhr 45 Minuten von der Elchjagd im
Ibenhorſterforſt hier eingetroffen. Er begab ſich, von
der Vevölkerung herzlichſt begrüßt, nach dem Schloß.
Pilſen, 24. Sept. Der vom Schwurgericht wegen
Ermordung eines Maurers zum Tode verurteilte 2 Spalek hat ſich eine halbe Stunde vor der
Hin=
richtung in ſeiner Zelle erhängt.
25. Deutſcher Naturforſcher= und Aerzte=Tag.
1 Kaſſel, 22. September.
Die 75. Verſammlung deutſcher Naturforſcher un
Aerzte, die außerordentlich zahlreich beſucht iſt, wurd
geſtern vormittag feierlich in Gegenwart der ſtaatliche
und gemeindlichen Vertreter eröffnet. Die Eröffnung.
rede hielt namens des geſchäftsführenden Ausſchuſſe
Profeſſor Hornſtein. Daran anſchließend wurde ei=
Huldigungstelegramm an den Kaiſer abgeſandt. Sodan
begrüßte der Regierungspräſident Frhr. v. Trott zu So
namens der Staatsregierung die Verſammlung. Ei=
Anzahl verſchiedener Begrüßungsanſprachen folgte.
Den erſten Vortrag hielt Profeſſor Dr. A. Laden
burg=Breslau über den „Einfluß der Natu,
wiſſenſchaften aufdie Weltanſchauungl, wor.
ſich ein Vortrag des Profeſſors Dr. Th. Zieher
Utrecht über „Phyſiologiſche Pſychologie de
Gefühle und Affekte; anreihte. Die Nede de
Profeſſors Dr. Ladenburg enthielt überaus ſcharfe Spißze
gegen die orthodoxe Theologie und wird ſicherlich
Entgegnungen und Streitſchriften Veranlaſſung geben.
bildet unzweifelhaft die ſchärfſte Abſage an den Offe
barungsglauben, die in den allgemeinen Sitzungen
de=
deutſchen Naturforſcherverſammlung bis dahin erklungen iſt.
Es iſt anzunehmen, daß ſeine Darſtellung die Billigung
der Leitung der deutſchen Naturforſcher=Geſellſchaft
ge=
funden hat. — Nachmittags fand die Bildung der
Abtei=
ungen ſtatt, und begannen in dieſen die Spezial=Vorträge.
Von größerem Intereſſe waren die Verhandlungen der
Abteilung für Hygiene, wo die Tuberkuloſefrage
auf der Tagesordnung ſtand. Prof. Aſcher=
Königs=
berg i. Pr. behandelte das Thema„Tuberkulöſe und nicht
tuberkulöſe Erkrankungen der Atmungsorgane; und ſtellte
an der Hand einer Tuberkuloſe=Sterblichkeitsſtatiſtik die
Behauptung auf, daß die Todesfälle ifolge von
Er=
krankungen der Atmungsorgane keine Abnahme erfahren
haben. obwohl die Tuberkuloſe=Bekämpfung in den letzten
dreißig Jahren mehr denn je den Mittelpunkt aller
hygie=
niſchen Beſtrebungen gebildet hat. Deshalb ſollte man
ſich vor einer Ueberſchätzung der Maßnahmen zur
Tuber=
kuloſe=Bekämpfung hüten und lieber mehr für eine Hebung
des allgemeinen Geſundheitszuſtandes, beſonders
des=
jenigen unſerer heranwachſenden Jugend ſorgen. Die
Notwendigkeit einer Zahnpflege in der Schule
und bei der Armee betont ein Referat des k. und k.
Stabs= und Kammerzahnarztes Dr. Sickinger=Brünn in
der Abteilung für Zahnheilkunde. Die von dem
Bericht=
erſtatter bereits im Vorjahr angeregte Unterſuchung der
Zähne von Schulkindern und Militärperſonen hat zur
Folge gehabt, daß faſt überall in Deutſchland eine
geord=
nete fachmänniſche Behandlung angeordnet worden iſt.
In Oeſterreich war beim Zivil inſofern ein Fortſchritt
zu konſtatieren, als die Regierung eine beſſere Zahnpflege
allen Behörden warm anempfohlen hat und der
dies=
jährige Kongreß ſoll zum Fortſchritt die Anregung geben.
Beim öſterreichiſchen Militär dagegen iſt noch immer
kein Fortſchritt in der Frage zu verzeichnen. Ueber die
Notwendigkeit einer geregelten und fachmänniſchen
Zahn=
pflege ſowohl bei den Schulkindern wie bei den Armeen,
ſeien die Fachleute ſich vollkommen klar. Für das große
Publikum hebt der Referent hervor, daß bei Kindern
durchſchnittlich nr 45 Progent, bei Erwachſenen 63
Progent geſundes Gebiß vorhanden iſt. Die
dahingehen=
den Anträge des Referentenlauten: Die75.
Ver=
ſammlung der Deutſchen Naturforſcher und Aerzte,
Sek=
tion Zahnheilkunde, zu Kaſſel beſchließt; „Die hohen
geſetzgebenden Vertretungskörper werden gebeten, zur
Hebung der Volkshygiene eine fachmänniſche Behandlung
der kranken Zähne in der Schule, bei den Armen und
Minderbemittelten geſetzlich zu regeln, was am beſten erreicht
werden würde durch Anſtellung eigener Zahnärzte bei
Ausſchließung der Privatpraxis, ſei es für die Schule und
Armee ſeparat oder für beide zuſammen.”
In der heutigen Sitzung ſprach der Direktor der
Hydrologiſchen Landes=Anſtalt, Geheimerat Keller=
Verlin vom Miniſterium der öffentlichen Arbeiten, über
die Hochwaſſererſcheinungen in den
deut=
ſchen Strömen. Der Vortrag war inſofern
be=
merkenswert, als der Redner den geringen Wert der
Talſperren und Sammelbecken für die Verhütung der
Hochwaſſergefahren der großen Ströme betonte. Zum
Schutze der Gebirgstäler bei Wolkenbrüchen oder ſchneller
Schneeſchmelze ſeien ſie nicht zu unterſchätzen, für die
großen Ströme kämen ſie kaum in Betracht. Die
Ver=
beſſerung des Hochwaſſerabfluſſes wird ſich in der Regel
darauf beſchränken müſſen, den Verlauf der Flutwellen
zu erleichtern durch Beſeitigung nachteiliger
Abfluß=
verhältniſſe auf den Vorländern der nun einmal
vor=
handenen Deiche, alſo durch Freilegung des
Hochwaſſer=
bettes. - In der Abteilung fur Neurologie ſprach
Dr. Rolf Wichmann, Nervenarzt in Harzburg, über
die Nervoſität der Lehrer und Lehrerinnen.
Der Vortrag ſtütht ſich auf die Ergebniſſe einer Umfrage,
welche Dr. Wichmann vor zwei Jahren bei den Lehrern
und Lehrerinnen gans Deutſchlands anſtellte. Zu dem
Zwecke verſandte er 10000 Fragebogen an die Lehrerinnen
und veröffentlichte er Fragebogen in den Fachſchriften
der Volksſchullehrer. Von 780 Lehrerinnen und 305
Lehrern ſind ihm beantwortete Fragebogen zugeſandt
worden. Es waren hierunter 259 kranke Lehrer und
540 kranke Lehrerinnen. Nervenkrankheiten kamen bei
den kranken Lehrern und Lehrerinnen zu 6s pCt. vor,
ferner, bei den Lehrerinnen Bleichſucht zu 42 pCt.
Dr. Wichmanns Statiſtik ergab, daß ſämtliche Lehrer
und Lehrerinnen, welche während ihres Examens an
nervöſen Beſchwerden gelitten haben, ſpäter dauernd
nervenkrank geworden ſind. 54 pCt. der nervenkranken
Lehrer, haben ihre Ferien verlängert, 41 pCt. der
Lehrerinnen desgleichen. Dr. Wichmann fand ferner,
daß die Gefahr, an Nervoſität zu erkranken, beſonders
groß iſt in den erſten fünf Jahren nach dem Examen.
gerner ergab ſich, daß die nervöſe Belaſtung und die
Sorge für die Angehörigen eine gewiſſe Nolle bei der
Entwickelung der Nervoſität ſpielt. Die Sorge für die
Angehörigen ſpielt bei den Lehrern, weil ſie verheiratet
ſind, eine größere Rolle als bei den ledigen Lehrerinnen.
Die nervöſen Lehrer werden etwas ſchneller abgenutzt
als die nervöſen Lehrerinnen. So unterrichteten 3. B.
die nervöſen Lehrer einer Gruppe im Durchſchnitt 138.
die nervöſen Lehrerinnen der entſprechenden Gruppe 148
Jahre uſw.
Dem „Lokalanzeigerl zufolge wird Prof. Behring
einen Vortrag über die Tuberkuloſe halten und
darlegen, er hege die gutgegründete Hoffnung, daß die
Verhütung der Schwindſucht möglich ſei. Dieſe
Hoff=
nung ſchöpft Behring aus den Erfahrungen mit ſeinem
Rinderſchutz=Impfungsverfahren. Das Verfahren
be=
zwecke, den Nindern durch möglicherweiſe ſchon
zwei=
malige unſchädliche Einſpritzung des Impſſtoſfes einen
das ganze Leben lang anhaltenden Schwindſuchtsſchutz
zu verſchaffen. Das Verſahren baut ſich auf der
Vor=
ausſetzung aus, daß die Tuberkuloſe beim Menſchen wie
beim Rinde gleichartige Krankheitsprogeſſe darſtelle. Die
Hauptquelle für die Schwindſuchtsentſtehung ſei die
Säuglingsmilch. Behring ſucht eifrig nach einem Mittel
gegen Anſteckung; das Ergebnis der bisherigen
Fort=
ſchritte laſſe ein ſolches erhoffen. 12)
Sitzung der Stadtverordneten=Verſanzmlung
am 24. September.
1. Der Oberbürgermeiſter teilte bei Beginn der Sihun
mit, daß eine Eingabe der Firma Georg Karp. betreffen
die Lieferung von Uhren für die
Straßer=
bahnwagen, welche auch Reklamezwecken
dien=
ſollen, vorliege. Der Schloſſermeiſter Jacobi hat u
Nachlaß von Waſſerzins für Verluſtwaſſer
na=
geſucht. Seitens des Vezirksvereins Altſtadt liegt ei
Geſuch vor, den Straßendurchbruch rechtwinllig u
doppelt alsbald vorzunehmen.
Beigeordneter Ekert teilte mit, daß, gegebener
A=
regung entſprechend, eine Zählung des Verkehre
der Linie vom Marienplatz zum Saalba
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Sepytember 1903.
Nummer 225.
von abends 8 Uhr 45 Min. bis zum Schluß an 5 Tagen
ſtattgefunden habe. Vom Saalbau her ſaßen in 12 Wagen
2 Perſonen; in umgekehrter Richtung war es etwas
beſſer, durchſchnittlich kommie auf jeden Wagen 1 Perſon.
Es empfehl' ſich deshalb, den jetzigen Plan beigubehalten.
Die neule Bahuſtrecke nach dem
Schloßgaͤrten=
platz iſt anr Mittwoch polizeilich abgenömmen worden,
dabei ergab ſich die Rätlichkeit einer Halteſtelle=Errichtung
in der Frankfurterſtraße, wo die Dampfiraßenbahſt
gekreuzt wird. Deshalb
verzögerteſichdieEröff=
nung, die auf nächſten Montaͤg geplant war, bis 3u m
1. Oktober. Als Halteſtellen ſind vorgeſehen:
Haupt=
bahnhöfe, Lagerhäusſtraße. Kaſinoſtraße,
Wendelſtadt=
ſtraße, Landwehrſtraße. Aliceſtraße, Pallaswieſenſtraße,
Frankfurterſtraße und Schloßgartenplatz. Stadtv. Jacobi
wünſchk auch für die Fabrikſtraße und die Viktoriafraße,
Stadtv. Götz für die Kahlertſtraße eine Halteſtelle.
Stadtv. Schüpp -iſt dagegen mit dem Vorſchlag
ein=
verſtanden.-Verſchiedene Stadtov. beanſtanden; daß
für die Linie Nach dem Saalbau ein
be=
onderer Plan gelten ſolle. Auch die
Ver=
ſchlechterung der Verkehrsverhältniſſe an den
Bahn=
höfen, wo die aus der Stadt nach dem
Schlöß=
gartenplatz fahrenden Wagen an der Bleichſtraße halten
ſollen, fand-Beanſtandung. - Beigeordneter Ekert,
warnte vor zu viel Halteſtellen von Anfang an, trete
ſpäter ein Bedürfnis zutage, könne man dieſelben jä
ver=
mehren. Was den Fahrplanangehe werde dennächſt
bei der Beſprechung des am 15. Oktober in graft
tretenden Winterfahrplans Gelegenheit gegeben ſein, alles
zu erwägen. Der Oberbürgermeiſter höb hervor, daß die
Schleife nach den Bahnßöfen zweckmäßig ſei, um den
Verkehr nach dieſen zu ſichern. Am Mittwoch abend
habe er geſehen, wie ein langer Zug der
Dampfftraßen=
bahn 10 Minuten lang nicht über die Main=Neckarbahn
fahren konnte und für mehrere Wagen der elektriſchen
Bähn den Verkehr in die Stadt hemmte, die
Verſchlechte=
rung an den Bahnhöfen ſei bedauerlich, aber nicht zu
ver=
meiden. Was die Zahl der Halteſtellen angehe, zeige
lich in der Beſchränkung der Meiſter.- Man dürfe nicht
überſehen, daß die Hauptſache ſei. tunlichſt raſch größere
Entfernungen zurückzulegen. Auch ſei es nicht Sache der
Stadt, die Halteſtellen zü beſtimmen. dieſelbe ſchlage dieſe
nur vor. SSeine Anſicht ſei, daß die inneren Linien alle
gleichmäßig zu behandeln ſeien. Im Winterfahrplan
werde wöhl danach verfahren werden. Er bitte, jetzt von
einer Planänderung Abzuſehen, weil eine ſolche eine
Perſonalvermehrung erforderlich machen würde, was ohne
eine ſolche nicht nötig wäre.
Verichterſtätter Behr machte Vorſchläge wegen
Er=
nennung der Beiſitzer für die 15 Wahkbüreaüsfür
die Ländtagswahl, dieſelben wurden gebilligt. Auch
ein Geländetauſch in der Jreneſträtze und eine
dort proiektierte Straße fand keinen Widerſpruch. Der
Abſchluß der Polizeikaſſenrechnung für 1902003
läßt einen Zuſchuß aus der Stadtkaſſe von 237590 Mark
erforderlich erſcheinen. Für die Anſchaffung von
Gas=
kochapparaten für die ſtädtiſchen Kleinwohnungen
in der Darmſtraße wurden 1750 Mark bewilligt; von
29 Mietern'haben ſich bis jetzt 27 bereit erklärt,
von demſelben Gebrauch zu machen. HieerkFrei
Hilksturmwächterrauf der Stadtkirche haben Um
eine Lohnerhöhung nachgeſucht. Es wird beſchlöſſen. die
Gebühren von 230 auf 250 Mk. für den Nachtdienſt zu
erhöhen und das Taggeld auf 4 Mk. feſtzuſetzen.
Ge=
ſuche um Geſtattung Liner Ausnahme von
Vor=
ſchriften des Ortsbauſtatuts des Gärtners Lindner
von Arheilgen und der Zimmermeiſter Schimmer und
Schleidt würden abgelehnt. Geſuche Um Geſtattung einer
Ausnahme von Beſtimmungen der
Baupolizeiord=
nung des Lehrers Ramge und des Herrn Lorey finden
Billigung. Auch wurde die Erlaubnis erteilt, an einem
Hauſe äm Ballonplatz einen Schaukaſten anzubringen.
Für Geſuche um Genehmigung zum Ausſchänk von
Branntwein für Bleichſtraße 25. Ruthsſtraße 16 und
Liebigſtraße 71. wurde die Bedurfnisfrage bejaht.
Letzte Nachrichten.
W.B. Verlin, 24. Sept. (Internationales
Statiſtiſches Inſtitut) Heute vormittag fand
eine geſchäftliche Sitzung ſtatt, in der interne
Angelegen=
heiten des Inſtitutes beraten wurden. In der ſich hieran
anſchließenden Plenarſitzung ſprach Profeſſor Adolf
Wagner=Berlin über die-Statiſtik des Volks= oder
Nationaleinkommens und =Vermögens, beſonders mit
Verwerkung der Steuerſtatiſties Redner führt aus, daß
fur dier wirkliche Vermögensſteuer im Sinne der dk
zemeinen, direkten Einkommen= und Vermögensſteuer
wirklich brauchbares Material liefere. Nach dieſem
bei=
fällig aufgenommenen Vortrage ſprachen Prof. Fernaud.
Prof. Faure, Prof. Fovelle und Virektor Zöes Guydt,
ſämtlich aus Paris. Sie beſprachen beſonders die
fran=
zöſiſchen Verhältniſſe. Es folgten die Berichte des
Schatz=
meiſters und des Generälſekretärs des Inſtituts, ſowie
Komiteeberichte. Heute nachmittag finden
Sektions=
beratungen ſlatt.
- W.B. Verlin, 24. Sept. Die Direktion der
All=
gemeinen Omnibus=Geſellſchaft erhält den
Betrieb auf ſämtlichen Depots und Linien aufrecht.
Die Hälfte der Wagen verkehrte heute mittag.
WB. Zrankfurk d. M. 24. Sept. Amtlich wird uns
gemeldek: Der von den hieſigen Heitungen vor kurzem
unter der Marke„Wieder ein Ueberfall im Stadtwäld:
gebrachte Raubänfall auf den Diener Julius Senft
äus Neunſtetten durch zwei Burſchen auf der
Forſthaus=
ſtraße, wobei dem mehrmals geſtochenen und zu Boden
geriſſenen Ueberfallenen eine Uhr mit Kette und ein
Portemonnaie mit 45 Mark Inhalt gewaltſam weggeriſſen
ſein ſollten hat ſich als Schwindel herausgeſtellt und
iſt von Senft völlig aus der Luft gegriffen woͤrden.
Senft, ein mehrmals vorbeſtrafter Menſche iſt zwei Tage
vor dem angeblichen Ueberfall, aus dem
Straf=
gefängnis in Preungesheim entlaſſen worden und im
Beſitze keines Pfennigs geweſen. Er iſt zur Zeit nicht
auffindbar.
1 Nürnberg, 24. Sept. Von der Konferenz, die
am Moͤntag uns Dienstag hier zwiſchen Zelegierten der
Regierungen der Mainuferſtaaten über die
Fortkuh=
rung der Mainkanaliſation
bisAſchaffen=
burg ſtattfand, hören wir. daß der Schwerpunkt der
Verhändlungen die Tariſpolitik bekroffen hat. Preußen
verlangt Sicherheit, daß die bayeriſche Regierung nicht
eine Eſſenbahnpolitik von Aſchaffenburg aus treibt und
Preußen und Heſſen ſchädigt. Preußen verlangt jeweils
Verſtändigung wegen der einſchlägigen Täriffragen.
Preußen 'konzediert. daß Frankkürk mainaufwärts,
Aſchaffenburg mainabwärts nicht Verkehrsabſchluß und
Ausoangspunetwiſt, und ſchätzt dieſes Opfer auf
F½. Millionen. Weiter will Preußen nicht gehen. Vaß
Bäyern auf der bayeriſchen Strecke niedrigere
Waſſer=
abgaben erheben kann, dls Preußen, wurde diskutiert
und iſt bereits feſtgelegt, ebenſo, daß Bayern den
Sicher=
heitshafen an der Grenze baut. Die Konferenzdelegierten
konnten einen Abſchluß natürlich nicht herbeiführen,
ſon=
dern konnten nur verhandeln. Es wird nun zunächſt die
bayeriſche Regierung ihren Standpunkt, namentich
de=
züglich der Tarifpolitik, ſchriftlich und in diplomatiſchem
Wege darlegen müſſen. So'ſchnell. wie es in der Preſſe
vor kurzem hieß. wird es mit dem Abſchluß eines Staats=
Vertrags nichk gehen können. E5 iſt auch nicht
anzu=
nehmen, dab die beiderſeitigen Landtage ſchon in der
nächſten Seſſion mit einer Vorlage betraut werden.
Immerhin iſt man in Nürnberg ſich wieder ein Stück
näher gekommen. Frankf. 3ta.)
W 7.P.kHamburg, 24. Sept. Die Königin=
WitweMarghuerita von Italien iſtheute hier
eingetroffen.. B. Hamburg. 24. Sept. Nach einer
Loyd=
meldung aus Aden iſt dort der Dampfer=
Trouver=
mit allen Paſſagieren und der Mannſchafk des
ver=
lorenen, einer ranzöſiſchen Linie gehörigen Schiffes
„Admiral Gueydoni angekommen. Wie ſich herausſiellt.
geriet der „Admiral Güeydon' in Brand und lief dann
auf die arabiſche Küſte auf.
W.B. Breslau, 24. Sept. Oberpräſident Graf
Zedlitz=Trützſchler begab ſich heute nach Reiße und
Jiegenhals, um die Hochwaſſerſchäden zü
be=
ſichkigen.
..B. Wien, 24. Sept. Das Abgeordnetenhaus
ſetzte heute die geſtern begonnene Verhandlung über die
Dringlichkeitsanträce der Jungtſchechen, der radikalen
Tſchechen und der Alldeutſchen, betreffend die entlaffung
des dritten Jahrgangs am 3ö. September, fort. Nach
dem Schlußwort des Antragſtellers Placzek wurde die
Debatte auf Antrag des -Grafen Palffy unterbrochen
und die Sißung auf 5 Stunden vertagt.
s. Wien, 24. Sept. Im
Abgeordneten=
haus verlautet, die Unterbrechung der Sizung
ſei erfolgt, um die Verhandlungen über die Behandlung
der Rekrütenvorlage reſpektive auf Vorlage der bezüglichen
Dringlichkeitsanträge einzuleiten.
Peft, 24. Sept. Die Organe der liberalen Partei
halten die durch den Armeebefehl erzeugte Spantnung
durch den in der geſtrigen Abendkönferenz gefaßten
Be=
ſchluß für die Partei in ihrer Geſamtheik vorbehaltlos
für beſeitigt und hoffen. daß ſie bald vergeſſen ſein
werde- Bas königliche Handſchreiben, ſowie die
Er=
klärungen des Miniſterpräſidenten hätten hinſichtlich der
nationäten Wünſche volle Klarheit geſchaffen; man wiſſe
jetzt genau, was kampflos errungen und was ſelbſt durch
Kämpfe und Sturme nicht errungen werden könne. Die
oppoſikionellen Blätter behalten chre frühere ſcharfe
Ton=
art unverändert bei.
W.B: Peſt, 24. Sept. Abgeordnetenhaus.
Als der Miniſterpräſident den Sitzungsſaal betrilt. erhebt
ſich in den Reihen der Unabhäugigkeitspartei der Ruf: Es
lebe die Verkaffuͤng! Der Abg. Olats meldet eine
Inter=
pellation beir die Inkompatibilität des
Miniſterprä=
ſidenten an. Er begründet die Interpellation damit, daß
Graf Khuen an dem Beſtechungsverſuche des Grafen
Saapary ſchuldig ſei. Während der Verleſun. der
Be=
gründung dieſes Antrages ertönen aus den Reihen des
äußerſten linken Flügels Rufe;Schmach= „Schanden.
„Man muß ihn (Khuen hinauswerfen.u Hierauf ergriff
Koſſuth das Wort, der König ſei von Ungetreuen Ratgebern
umgeben, die vergeſſen hätten, daß män mit Prordnlzkas
mentos än die Armee nicht regieren könne: Der König ſei
öberſter Friegsherr, auch Frelind des Geſetzes, er habe
die Verfaffung beſchworen.- Abg. Barabas ruft:
„Falſcher Eis — Rufe -- rechts: „Zur Ordnungi.
Der Präſident ruft Barabas zur Ordnung.
Nach einer Pauſe ergreift Graf Khuen unter großer
Unruhe des Hauſes das Mort. Von der äußerſten
Linken ertönt der Ruf= „Beſtechern Der Präſident
mahnt den Aba. Lengyel zur Ruhe= Nachdem der Larm
ungefähr 10 Minuten gedauert hat, tritt der Abg. Rigr
auf den Miniſterpräfident zu und ſagt ihm, jedoch nür
ſo, daß der Miniſterpräſident und die Umſtehenden es
hören konnten: „Verſuchen Sie nicht zu ſprechen, fordern
Sie uns nicht herauss Die Abgeordneten ſtrömen nach
der Mitte des Saales zu, es entſteht ein
Unbeſchreib=
licher Lärm, worauf der Präſident ſagt: Der-
Miniſter=
präſident keilte mir mit, der Abgeordnete Franz Rigr
habe ihm geſagt: Gehen Sie hinaus, fordern Sie nicht
das Haus heräuss Da der Miniſterpräſident dies äls
eine Verletzung der Immunität anſieht, verwies er den
Fall an den Immunitätsausſchuß.
u-wt. Rouen, 34. Sept.-Ver hier tagende
Frie=
denskongres lehnte geſtern auf Veränlaſſung der
franzöſiſchen Delegierten den Antrag der deutſchen
Friedensliga ab, den internationalen status auo
grund=
ſätzlich anzuerkennen.
WB. Betersburg, 24. Sept. Mit Hinweis darauf,
daß von den Regierungen der befreundeten Monarchen
Rüßländs und Oeſterreich=Ungarns das dem
Sultan vorgelegte Reformproiert für drei
ſürkiſche Prövinzen und die durch Agenten
Ruß=
lands und Oeſterreich=Angarns den Regierungen
Bul=
gariens- und Serbiens gemachten entſprechenden
Vor=
ſtellungen die Sympathie und Unterſtützung der
Signatar=
mächte gefunden haben, und mit Hinweis darauf, daß
dieſe Schritte anfangs von Erfola begleitet geweſen ſeien.
führt ein heute veröffentlichtes Regierungs=
Kom=
müniqusfolgendes aus: Dieſe Reſultate konnten
je=
doch die in flawiſchen Staaten entſtandenen mazedoniſchen
Komitees nicht befriedigen. Hie hervortretende
Wahr=
ſcheinlichkeit, daß die chriſtliche Bevölkerung ſich unter
dem Eindruck der Reformen beruhigen werde, welche
nach Maßgabe der Anwendung in der nächſten Zukunft
eine breitere Entwicklung erhalten mußten, entzog den
Komitees ihrem Standpunkt nach den für die
Entwicke=
lung ihrer revolutionären Pläne günſtigen Boden. Indem
fie den Schutz der Glaubensgenoſſen gegen die türkiſche
Bedrückung auf ihre Fahne ' ſchreiben, bezwecken dieſe
Komitees in-Wirklichkeit' in eigennütziger Abſicht eine
Veränderung der adminiſtrativen Ordnung der Provinz
im Sinne ihrer Umwandlung in ein bülgariſches
Maze=
dönien mit Beinträchtigung der Rechte und Vorrechte
anderer chriſtlicher Völker, deren Intereſſen den
Recht=
gläubigen in Rußland sleich teuer ſind
Da die Leiter der Bewegung von jeiten der
nicht=
bulgariſchen Elemenre'Mazeboniens für ihre
politichen Pläne keine Unterſtutzung fanden, bemühten
ſie ſich, durch grauſame Gewalttäten und durch
Terroris=
nus im Lande einen aligemeinen Aufſtand
hervorzu=
rufen, um die Einführung der geplanten Reformen zu
verhindern. Bedauerlicherweiſe ehielt trotz der anfangs
ſeitens der Sofiger Regierung ergriſſenen
Vorſichtsmaß=
regeln die mazedoniſche Agitatisn eine größere
Ver=
breitung im Fürſtentum Bülgarien'ſekbſt, indem
ſie die Unterſtützuns derer fand. welche irrigerweiſe darauf
rechneten, der Aufſtand werde Rußland zwingen, ſein
Progtamm zu ändern und aktiv zum Schutze der nicht
903. Nummer 225.
rung hervorzutreten. Dieſe verderbliche Verirrung. vor
der die kaiſerliche Regierunig unabläſſig warnte, beſchwor
auf die Chriſten in den kürkiſchen Wilajets ſchwele
Ve=
drängnis herab, der ein Ende Zu machen in erſter Reihe
möglich iſt dürch Verhinderung des Uebertritts neuer
Banden aus dem Fürſtentum in die Grenzen der Türkei,
oder auch durch Einſtellung der
revolutio=
närem Tätigkeitder Komktees. Nur dann
er=
ſcheint es möglich. auf der unverzuͤglichen Anwendung
von den Bedürfuiſſen der Bevölkerung entſprechenden
Reformen zu beſtehen, welche vor den türkiſchen
Grauſamkeiten zu bewahren, trotz des energiſchen
Bemühens, den müſelmaniſchen Fanatismus zu zügeln,
bei den zunehmenden Wirren überaus ſchwer iſt.
Todes-Anzeige.
Am 23. d. M. verſchied nach kurzem,
ſchwerem Leiden mein geliebter Reffe
Rucholk von Muvalt,
Hauptmann und Abteilungsführer im
Feſtungsgefängnis in Köln.
Adele von Huralt.
Darmſtadt, 24. September 1903. (16626
Todes-Anzeige.
Schmerzerfüllt und tief ergriffen machen
wir hiermit die Anzeige, daß meine
innig=
geliebte Gattin, unſere Mutter, Tochter und
(16628
5 Schweſter
Frau Rones Waber,
geb. Heumann,
4 heute früh plötzlich am Herzſchlag ver=
4 ſchieden iſt.
Darmſtadt, den 24. September 1903.
Ludwig Weber, Privatier,
Alfred Weber, Oberleutnant im
Inf.=Regt. Nr. 127, Ulm,
Elsa Weber,
Emma Wober
Kuno Weber, Fähnrich im Feld=
Art.=Regt. König Karl Nr. 13.
Um, Z. Potsdam,
Leonore Weber,
Frau Pfarrer Heumann,
Eugo Heumann, Pfarrer, Erze
T hauſen,
Haz Heumann, Major und
Bat=Kommandeur im Inf.=
Regt. Nr. 126, Straßburgi. E.,
Toni Heumann.
4 Die Einſegnung findet Samstag, 26. Sept.,
3 im Trauexhauſe, Hoffmannſtraße 23
nach=
mittags 4½ Uhr, die Beiſetzung 5 Uhr auf
dem Darmſtädter Friedhof ſtatt.
Gottesdienſt in der igraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag. den 25. September.
Vorabendgottesdienſt 6 Uhr — Min.
Samstag, den 26. Sepfember.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Sabbatausgang
6 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 26. September.
Vorabend 5 Uhr 75 Min.- Moͤrgens 7 Uhr 45 Min.
Nachmittags 4 Uhr — Min. Sabbatausgang 7 Uhr.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 27 Gept. an:
Morgens5 Uhr-Min. Nachmittags 5 Uhr 45 Min.
Briefkaſten.
RV. Die Farben der ruſſiſchen Flagge ſind weiß,
blau, Lot, die der franzöſiſchen Flagge, Welche aber in
ſenkrechter Lage folgen:blau, weitz, röt von Uinks abl.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 24. Sept. In Deutſchland iſt das
Wetter ruhig. heiter und trocken und wenig
Wärme=
änderung: Fortdauer wahrſcheinlich.-
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Sapphor.
Hauptprüfüngbund Könzert der Schmittſchen
Akademie für Tonkunſt im Saalbau.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 26. September.
Mobiliar=Verſteigerung um 3 Uhr
Heinheimer=
ſtraße 15.
4 Unſere heurige Stadtauflage enthält eine
Beilage von kuler ≈ Kunie, Buchhandlung.
Eliſa=
bethenſtraße 5. betr. Reclams Univerſum. (6617.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.