Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Mk.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Verbunden mit „Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Aſuſkvierkes Anlerhaſtungsbſalk.
Inſeraks
fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſöwie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
76 22l.
Montag, den 2l. September.
1903.
Be k a n n tm a ch u ng.
Für die vorausſichtlich am 1. November d. Js. eröffnet werdende
Pro=
vinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt werden geſucht:
1) Wärter, gegen eine jährliche Vergütung bis zu 360 Mark,
2) Wärterinnen, gegen eine jährliche Vergitung bis zu 300 Mark,
3) Mägde für die Koch= und Waſchküche gegen einen Jahreslohn bis zu
175 Mark.
Mit ſämtlichen Stellen iſt vollſtändig freie Station verbunden. Bewerber
bezw. Bewerberinnen wollen ſich an unten bezeichneter Stelle, unter Vorlage
ihrer Zeugniſſe, zunächſt ſchriftlich melden.
Hewerber für die Wärterſtellen nach zurückgelegter Militärzeit erhalten den
Vorzug.
Darmſtadt, den 12. September 1903.
Her Provinzial=Ausſchuß der Provinz Starkeuburg.
J. V.: Wick.
(16091a
B e k a u n t m a ch u n g.
Die nachſtehenden Beſtimmungen werden hiermit in Erinnerung gebracht.
Darmſtadt, den 16. September 1903.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kratz.
[1623580
1) Wer ohne poligeiliche Erlaubnis au bewohnten oder von Meuſchen beſuchten
Orten mit Feuergewehr oder anderem Schießwverkzeuge ſchieſet, wird mit Geldſtrafe
bis zu 150 M. oder mit Haft lbis zu 6 Wochen) beſtraft 6s 367 des
Reichsſtmfgeſetz=
buches).
2) Geladene Feuergewehre dürfen ohne die gehörige Aufſicht an Kinder oder
ſoniltige Perſönen, von denen die nötige Kenntnis und Vorſicht bei dem Gebrauche
ſolcher Waffen nicht vorausgeſetzt werden kann. nicht verabfolgt werden.
Diejenigen, welche geladene Feuergewehre in fremden Häuſern oder ſonſt an
Orten, wo Menſchen verkehren, bei ſich führen, müſſen für deren ſichere Aufbewahrung
ſorgen oder dieſelben unter gehöriger Aufſicht halten. (rt. 244 Polizei=Straf=Geſ.)
3) Wenn Eltern, Vormünder oder andere Perſonen, deren Obhut Kinder unter
12 Jahren oder ſonſtige unzurechnungsfähige Perſonen anvertraut ſind, es an der
er=
forderlichen Aufſicht über dieſelben häben fehlen laſſen und dieſe während der Zeit, wol
ie ohne ſolche Aufſicht waren, eine mit Polizeiſtrafe bedrohte Handlung begangen
haben, ſo werden die zur Beaufſichtigung verpflichteten Perſonen beim erſten Fall/
volizeilich verwarnt. im Wiederholungsfalle beſtraft.-Grt. 44 Polizei=Straf=Geſ)
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen, des Tapezierers John
Schwidt zu Darmſtadt, Inhaber eines
bautechniſchen Bureaus, iſt zur Prüfung
der nachträglich angemeldeten
Forde=
rungen, zur Abnahme der Schlußrechnung
des Verwalters, zur Erhebung von
Ein=
wendungen gegen das Schlußverzeichnis
der bei der Verteilung zu
berückſichtigen=
den Forderungen und zur Beſchlußfaſſung
der Gläubiger über die nicht verwerk
baren Verinögensſtücke, ſowie zur
An=
hörung der Gläubiger über die Erſtattung
der Auslagen und die Gewährung einer/
Vergitung an die Mitglieder des
Glänbigerausſchuſſes der Schlußtermin
auf
WViltwoch, den 14. Oktober 1903,
nachmittogs 5 Uhr,
vor dem Großh. Amtsgerichte
hier=
ſelbſt, Hügelſtraße 3133, Zimmer Nr. 28.
beſtimmt worden.
Darmſtadt, den 16. September 1903.
Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts
(16344
Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Das Gemeinde= und Kirchenſtener=
Nachtrags=Hebregiſter Nr. XIIV der
Gemeinde Darmſtadt (Beſſunger
Stadt=
teil) für 1902ſ0s, ſowie die Nr. 1X bis
XIII der Gemeinde Darmſtadt und
Nr. IX-XIII der Gemeinde Darmſtadt
(Beſſunger Stadtteil) für 190304 liegen
zur Einſicht eines jeden Intereſſenten
vom 18. September an 8 Tage lang
ſauf dem Bureau der Stadtkaſſe,
Grafen=
ſtraße 28, offen.
Beſchwerden gegen die Beitragspflicht
ſoder gegen das angenommene
Beitrags=
verhältnis müſſen binnen der erſten
vier Wochen nach Ablauf der
Offen=
legungsfriſt entweder ſchriftlich oder
mündlich zu Protokoll bei Großherzogl.
Kreisamt vorgebracht werden. Später
vorgebrachte Beſchwerden finden keine
Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 16. September 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Mornemeg. (16351,
uterhaltenes Pianino billig zu verk.
G
Heinheimerſtr. 25. I. El4433de
hn unſer Handelsregiſter E wurde heute eingetragen die Firma:
29 Maatschappy voor industrielle Ondernemingen op Javo
(Aktiengeſellſchaft fuͤr induſtrielle Unternehmungen auf Java). Filial=
Kontor. Zweiguiederlaſſung in Darmſtadt. Haupkuiederlaſſung in
Amſter=
dam in Holland.
Gegenſtand des Unternehmens: Die Urbarmachung und der Anbau von
Grundſtücken auf der Inſel Java. Die Bepflanzung dieſer Grundſtücke mit
Koka und anderen Pflanzen, die Zubereitung dieſer Produkte, wie auch die
Er=
zeugung von Rohkokain aus den Kokablättern; der Transport und der Verkauf
der auf dieſe Weiſe erhaltenen Erzeugniſſe.
Grund= oder Stammkapital: 150 000 Gulden holländiſcher Währung.
Vorſtand: Louis Hiſſerich, Kaufmann, Darmſtadt, Direktor. Aktiengeſellſchaft.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 12. Juni 1903 feſtgeſtellt.
Die Geſellſchaft iſt für die Zeit von 50 Jahren von dem Tag der
König=
lichen Bewilligung (22. Juli 1905) ab errichtet.
Der Direktor (Vorſtand) kann ſeinen nach Artikel 16 des
Geſellſchafts=
r93 in Batavia beſtellten Vertreter nicht ermächtigen:
1. eigenmächtig über den Ort und die Weiſe des Verkaufs der Produkte
Beſchlüſſe zu faſſen,
2. über die Ausdehnung und Erwerbung von Grundſtücken und
3. überhaupt über die Geldanlage zu verfügen.
Die Höhe der einzelnen Aktien beträgt 250 Gulden holländiſcher Währung.
Der Direktor (Vorſtand) wird von der Generalverſammlung der Aktionäre
beſtellt und entlaſſen. Die Berufung der Generalverſammlung erfolgt mittels
gedruckter Einladungen und Bekanntmachung in öffentlichen Blättern.
Bekannt=
machungen erfolgen im „Reichsanzeiger= und für Amſterdam in dem =Allgemeenen
Handelsblads.
Die Gründer ſind:
1. Die Aktiengeſellſchaft Fransch Nederlandsche Coloniale Cultur Maatschappy
in Amſterdam,
2. Die Firma Geo Wehry 4 Co. in Amſterdam,
3. Kaufmann Albert Mohr in Haag,
4. Die Firma E. Merck in Darmſtadt,
5. Fabrikant Auguſt Ferber in Aachen,
6. Kaufmann Leo Voſſen in Aachen,
7. Junker Otto von Pelſer=Berensberg, Konſul in Aachen,
8. Kaufmann Konradin Startz auf Schloß Rahs bei Aachen,
die ſämtliche Aktien übernommen haben.
Die Ausgabe der Aktien erfolgt zum Reunwert.
Die Mitglieder des erſten Aufſichtsrats ſind:
1. Geheimer Kommerzienrat Dr. Louis Merck in Darmſtadt,
2. Medizinalrat Emanuel Auguſt Merck in Darmſtadt,
3. Kaufmann Albert Mohr in Haag,
4. Georg Wehry in Valkenberg bei Maaſtricht,
5. Kaufmann Konradin Startz auf Schloß Rahs bei Aachen.
(16316
Darmſtadt, den 15. September 1903.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Die Plätze für Aufſtellung eines Karuſſells, Schau= und Schießbude
während der am 1., 2. und 8. November d. Js. ſtattfindenden Kirchweihe ſollen
Mittwoch, den 30. September l. Js., nachmittags 3 Uhr,
im Rathausſaal hier öffentlich vergeben werden.
Arheilgen, den 17. September 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
(163560k
Benz.
Meilgigz. halblüglile
Gebr. Wenglein, Karlſtr. 70.
Sehr gute Violine
mit Kaſten und Bogen für Ml. 25 zu
(1620bsoim
verk. Näh. Exped.
Froſt im Frühling.
Noman von Georg Rengs.
Nachdruck verboten.
Olga kehrte zu dem Nähtiſch zurück. Da, was
war das? Heute fehlte der Schlüſſel, der ſonſt immer
im Schloß geſteckt. Zugeſchloſſen! Sie wurde
dunkel=
rot, heiß vor Schrecken. Noch wagte ſie es nicht,
den Tiſch zu berühren; aber ihre Gedanken gingen
weiter, als ihre Händel ein alter Tiſch — ein
ſchwaches Schloß - da liegt eine Schere - wenn
ich's verſuchte! Gott im Himmell Sie preßte wie
in innerer Angſt die gefalteten Hände auf die Bruſt,
tödlich erſchrocken über die eigenen Gedanken. Und
jetzt ſah ſie mit einemmal aus dem Nähkorb einen
kleinen altmodiſchen Schlüſſel hervorblinken; auf den
ſtarrte ſie hin, und dann nahm ſie ihn langſam
heraus, nur um zu ſehen, ob ers auch wirklich ſei.
Sie hielt ihn in ihrer Hand, wog das leichte Ding
bedächtig und ſah dabei tränmeriſch durch die Scheiben,
lächelnd, als hielte ſie einen Schatz in der Hand, den
Zauberſchlüſſel zu ihrem Glück, den ſie plötlich
ge=
junden. Und wie im Traum ſteckte ſie ihn ins
Schloß, und er paßte, der Zanberſchlüſſel, wie in
einem Märchen. Er war eigentlich ſchuld an allem.
Warum hatte er ihr ſo verlockend entgegengeblinckt?
Ob wohl der Brief noch in dem Nähtiſch iſt?
Ich brauche ihn ja nicht zu leſen; aber ſollte ihn
Henriette dort vergeſſen haben, ſo tue ich ihr ſicherlich
einen großen Gefallen, wenn ich ihn herausnehme
und ungeleſen verbrenne, ehe ihn jemand anders
findet. In dieſem Selbſtbetrug zieht ſie die
Schub=
lade auf. Da liegt er wahrhaftig, ſo wie ihn die
Kranke an jenem Abend verſchloſſen hatte.
Nur einmal ſehen die Schrift von der „Perſon”
Aber ihre Hünde zittern, als ſie danach langt, ja
ſie zittert eigentlich am ganzen Leibe. Nie in ihrem
Leben hat ſie ſo wider Recht und Gewiſſen gehandelt,
und ſie ſetzt ſich mit dem Brief in den Korbſtuhl
am Fenſter.
Wenn ich ihn läſel Keine Seele erfährt es. Ich
ſelbſt werde es niemand ſagen. Henriette merkt es
nicht, dem ich lege den Brief wieder an Ort und
Stelle. Und ſoll ich mich vor der Schreiberin ſchämen,
dieſer Perſon, die entſchieden nichts taugt?
Außer=
dem wird es ihr höchſt gleichgültig ſein, ob ich ihren
Brief leſe, ob nicht. Sie iſt kaum zart beſaitet. Sie
iſt überhaupt Henriettens Freundſchaft nicht wert. Sie
wird mit ihr brechen, wenn ſie alles erfährt. Und
ſie fängt an zu leſen; zuerſt zaghaft, wie ein Menſch.
der den Fuß auf verbotenes Gebiet ſetzt. Allmählich
aber wird der Inhalt ſo feſſelnd, daß ſie ihre Sunde
vergißt und nur an das denkt, was ſie lieſt. Dann
wirft ſie den Brief fort und lacht und lacht. Sie
möchte aufhören; aber ſie kann nicht - ſie muß
lachen - es ſchmerzt - ſie erſtickt faſt - aber ſis
lacht immer weiter - es iſt zu komiſch, zu komiſch.
Da, horch, Schrittel Sie ſchreckt zuſammen,
ſteckt den Brief zerknittert in die Taſche und horcht
angſtvoll. Es kommt niemand. Sie ſtreicht ſich das
Haar aus der Stirn, holt den Brief von neuem hervor,
glättet ihn und fängt wieder an zu leſen. Sie haf
jetzt ein „ganz reines Gewiſſen; Sie ſollte dieſen
Brief „finden:; es war „Beſtimmungs. Ja, wenn
ſie recht überlegt, ſo hat ſie es eigentlich immer
geahnt, daß ſie noch einmal mit dem Maler
zuſammen=
kommen würde. War Olga geſtern noch ganz mutlos
und niedergeſchlagen, heute ſcheint die Welt roſig und
lichterfüllt. Sie könnte aufjauchzen, weiß ſich nicht
zu laſſen im Glücksgefühl, ja noch mehr, wie ein
Rauſch überkommt ſie das Bewußtſein, daß ſie mitz
dieſem Briefe ihr Glück in Händen hält. Sie wirs
Bekauntuachung.
Beim Einnehmen von Vorräten in
te Keller kommt es öfter vor, daß die
daſelbſt befindlichen Haupt=Abſperrhähne
der Waſſerleitung, ſowie die
Waſſer=
meſſer unzugänglich werden.
Wir machen daher die verehrlichen
Intereſſenten darauf aufmerkſam, daß
Haupt=Abſperrhahn und Waſſermeſſer
ſtets zugänglich bleiben müſſen und
bitten beim Einnehmen von Vorräten
hierfür beſorgt zu ſein.
Darmſtadt, den 16. September 1903.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung
Darmſtadt. (16197som
Schloſſer=Arbeiten.
Die bei Aufſtellung eines
Oktroi=
aufſeherhäuschens in der
Eſchollbrücker=
ſtraße vorkommenden Schloſſerarbeiten
ſollen vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte
Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9 der Dienſtſtunden offen,
wo=
ſelbſt auch die Angebotsſcheine abgegeben/
werden.
Die Verdingungsunterlagen werden
nicht nach auswärts verſandt.
Angebote ſind bis
Freitag. den 25. September 1903,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 18. September 1903.
Stadtbauamt.
J. V.:
Klin g. (163420i
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Cariser und Miener Modele.
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sind eingetroffen.
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b ute Leghühner, auch 3. Schlachten
9 geeign., werd. zu jed. annehmbaren
Preiſe abgeg. Soderſtr. 48. (14609s0
ihn Winegg zuſchicken. Er wird ſeinen Irrtum
ein=
einſehen, wird ſich von Suſi, die ihn nicht liebt,
trennen und ihr, der Abſenderin, danken, ſie wird
ihm antworten, ſie bleiben in Briefwechſel wie zwei
Freunde. Und dannl Die Augen Olgas ſchimmern,
eine nervöſe Röte fliegt über ihre Wangen. Sie ſieht
ſich als ſein Weib. Ihr Glückstaumel erreicht den
Höhepunkt, im ſelben Augenblick jedoch ſtürzt ſie
ſchon wieder hinab. Wenn er Suſi liebt! Sie hat
ihn vielleicht umgarnt, ganz in der Gewalt. Er
zeigt ihr den Brief, ſie ſpotten darüber, daß ich ihn
ſchickte - ich mache mich von neuem lächerlich. Und
wenn mich Henriette eines Tages nach dem Briefe fragt,
was ſage ich da? Ich will abwarten. Heiraten wird er
ſie doch nicht, das ſagen alle. Je ſpäter ich den Brief
ſchicke, je gelegener kommt er vielleicht, und er benutzt
ihn mit Freuden, um ſich von ihr zu trennen.
In dem Augenblicke ſteckte die Pflegerin den Kopf
zur Tür herein. So mit dem Brief beſchäftigt,
ſtarrte Olga ſie erſt geiſtesabweſend an, ſie wußte
nicht mehr, wozu ſie hierhergekommen bis ſie ſich
beſann, den Brief raſch in der Taſche barg und
aufſprang.
Ich ſtöre Sie gewiß, aber ich klopfte zweimal
an und bekam keine Antwort.
Rein, nein, Sie ſtören gar nicht, — Olga lachte
gezwungen - kann ich irgend etwas helfen?
Ich möchte Sie bitten, einmal zum Herrn
Doktor zu gehen. Meine arme Kranke gefällt mir
nicht.
Geht es noch ſchlechter? fragte Olga entſetzt.
Die Gewiſſensqualen kamen wieder. Während
Henriette vielleicht auf dem Sterbebette lag, benutzte
ſie ihre Krankheit, um ſie zu hintergehen.
Ich will mich gleich anziehen. Hat ſie Schmerzen?
Wohl nicht - aber arges Fieber - ſie iſt ganz
bewußtlos.
Aber Olga ging nicht mehr zu ihr hinein. Ganz
uhtlos! Sie würde ſie alſo nicht erkennen, und
doch ſcheute ſie ſich, vor die arme Bewußtloſe
hinzu=
treten, als müſſe dieſe ihr an der Stirn ableſen, was
ſie getan.
Der Arzt war zu Haus und kam gleich mit Olga.
Als empfände ſie plötzlich eine geheime Scheu, dieſe
Wohnung zu betreten, die ſie ſeither täglich aufgeſucht,
wartete ſie vor der Haustür auf Beſcheid, vielleicht
daß ſie noch irgend etwas beſorgen konnte.
Der Arzt zeigt ein ernſtes Geſicht, er war nicht
zufrieden. Auf Olgas Frage gab er ihr ein Rezept.
Wenn Sie die Güte hätten, das zu beſorgen, vielleicht,
darauf zu warten; es dauert nicht lange.
Sie riß ihm das Rezept faſt aus der Hand, ſie
hatte ein brennendes Verlangen, für die gute, arme
Henriette irgend etwas zu tun. Sie verabſchiedete
ſich kaum vom Arzt und ſtürzte davon wie gehetzt,
als hinge das Leben der Kranken allein von dieſer
Eile ab. Während ſie auf die Pulver wartete, erging
ſie ſich in den kühnſten Plänen, was ſie alles für die
Kranke tun könnte. Aber daran, den Brief wieder
an Ort und Stelle zu legen, als habe ſie ihn nie
ge=
leſen, dachte ſie nicht, und ſo nahm ſie ihn mit nach
Haus. Dort kam ſie aufgelöſt und außer ſich an.
Der eilige Lauf in die Apotheke und wieder zurück
zur Kranken, die ſchlechten Nachrichten, der Raub des
Briefes, das alles hatte ſie ſo furchtbar erregt, daß
die Mutter, immer in der Idee, Olga habe ſich allein
den Zuſtand der Kranken ſo zu Herzen genommen,
nicht wußte, wie ſie beruhigen.
Als ſich die Aufregung etwas gelegt hatte, ging
Olga in den Salon, um den Teetiſch herzurichten und
ſo ihre Gedanken abzulenken. Da aber erſchrak ſie
plötzlich vor ihrem eignen Bilde, wie vor einem
Ge=
ſpenſt. Eng, wie es mit den Begebenheiten der letzten
Zeit verflochten war, meinte ſie, dies Bild - war es
doch ſo meiſterhaft gemalt, daß es anſcheinend leibte
und lebte - müſſe irgend etwas von ihrem Tun
wiſſen. Ja ſie bildete ſich ein, die Augen folgten ihr,
wohin ſie auch ginge. Sie probierte es aus, ſie ſchritt
von einer Ecke, von einer Seite des Zimmers zur
andern. Umſonſt, die Augen ſahen immer hinter ihr
drein.
Mit zitternden Händen bedeckte ſie den Teetiſch,
vermied es endlich ganz, ſich umzuwenden, und
ver=
ließ, ohne das Bild nochmals betrachtet zu haben, voll
Grauen das Zimmer. Ehe ſie zu Bett ging, holte
ſie den Brief nochmals hervor - ſie hatte
immer=
fort auf dieſen Moment des Alleinſeins
gewartet-
las ihn wieder und ſchob ihn dann unter ihr
Kopf=
kiſſen, weil ſie von Winegg träumen wollte.
Olga litt in letzter Zeit ſehr an Schlafloſigkeit.
Diesmal hatte ſie, nachdem ſie endlich eingeſchlafen war,
einen gräßlichen Traum. Sie ſelbſt ſtieg aus dem
Bilde herab, ſah ſich langſam auf ſich zukommen mit
auffallend kleinen Schritten, als wären die Füße
ge=
feſſelt. Den rechten Arm ſtreckte ſie ſteif und hölzern
von ſich, in der Hand hielt ſie den Brief. Einmal
ſchienen die Augen geſchloſſen, dann wieder weit und
ſtarr geöffnet wie auf einem Vexierbild. Als die
Geſtalt nahe genug war, wollte Olga nach dem Brief
greifen; aber ſie griff immer in die Luft, bis ſie
eine furchtbare nervöſe Ungeduld überkam, in der ſie
ſelbſt das Grauen vor dieſer Geſtalt vergaß. Da ſagte
eins: Du mußt mit den Zähnen zufaſſen. Sie bückte
ſich. Dabei berührten ihre Lippen nicht den Brief,
ſondern die Hand, und die war eiskalt, ſo wie ſie
nie im Leben etwas gefühlt hatte. Und da war die
Geſtalt plötzlich nicht mehr ſie ſelbſt, ſondern die
tote Henriette im langen weißen Sterbegewand und
ſie hielt den Brief ſo feſt, daß keine Macht der Erde
ihr ihn entreißen konnte.
Mit einem kaum zu bewältigenden Grauen wachte
Olga auf, fühlte noch ſchlafbefangen nach dem Brief
unter dem Kopfkiſſen, ſchleuderte ihn entſetzt zur Erde,
als hätten ihre Hände etwas Ekles berührt, und nahm
ihn dennoch am nächſten Morgen wieder zu ſich.
(Fortſetzung folgt.)
„himiter 22½
ter Tanblatt, Möntag. den 21. September 1903.
Seite 3.
CoSTEetehé
vollmundig und kohlensäurereich bleibt das
Bier, wenn es direkt vom Lagerfass in die
Flasche gefüllt wird. Durch diese Füllung wird
die dem Biere günstige Lagerkellertemperatur
bis zur Plasche erhalten, jede Infektion
schäd-
licher Keime vermieden, die Haltbarkeit des
Bieres erhöht.
Auf diese Art wird das
UEESSEwO
in Plaschen gefüllt, welches durch soine
-
Wohlbekömmliohkeit-
weit und breit bekannt ist.
(16162a
RGSGIGN
WGE-GGI VAIUSIAG-
Programm für das Voroinsjahr 1903-1904
C2D. Vereingjahr).
Ordentliche Nonzerte:
I. ſam 19. Oktober 1903) „ Marpa' von Millem de Haan,
„Traum des Gerontius' von Eduard Elgar.
Soliſten: Frau Minna Obſner (Sopran) aus Eſſen; Fräulein
Elſe Bengell (Alt) aus Hamburg; Herr Oskar Nos (Tenor) aus (
Leipzig; Herr Alexander Heinemann (aß) aus Berlin.
H. (am 14. Dexember 1903), Elias' von Feliz Mendelssohn-Bartholdy.
Soliſten: Frau Alida Oldenboom (Sopran) aus Amſterdam;
Frau Emma Schudt (Alt) aus Darmſtadt; Herr Otto Wolf (Tenor)
aus Darmſtadt; Herr Arthur von Eweyck (Baß) aus Berlin.
9 II. (am 22. Februar1904), Paradies u. Peri' von Robert Schumann.
Soliſten: Frau Emma Rückbeil=Hiller (Sopran) aus Stuttgart;
Fräulein Agnes Leydhecker (Alt) aus Straßburg; Herr Heinrich
Bruns (Tenor) aus Berlin; Herr Franz Harres (Baß) aus Darmſtadt.
Nosserordenliehes Nonzert:
(am 1. April 1904) „ Die Matthäus=Passion' von l. 8. Bach.
Soliſten: Fräulein Helene Staegemann (Sopran) aus Leipzig;
Fräulein Martha Stapelfeldt (Alt) aus Hamburg; Herr Nikola
Doerter (Tenor) aus Mainz; Herr Gerard Zalsman Gaß)
aus Haarlem.
Indem wir hierdurch Freunde und Pfleger des Geſanges und der
Tonkunſt zum Eintritt in den Verein höflichſt einladen, bitten wir,
Auf=
nahmegeſuche für inaktive Mitglieder ſchriftlich an den Präſidenten des
6 Vereins, Herrn otto Wolfskehl (Rheinſtraße 4) zu richten.
Der jährliche Beitrag für ein inaktives Mitglied beträgt 12 Mk.
dasſelbe erhält hierfür eine Jahres=Karte (Mitglieds=Karte), welche zum
Beſuche der ordentlichen Konzerte und zur Benutzung eines numerierten,
Platzes im Saale oder auf den Eſtraden, je nach Wunſch auf den
Galerien (Valkon), und zum freien Eintritt bei den Hauptproben
3 berechtigt. Für jede weitere von einem inaktiven Mitgliede gewünſchte
Karte iſt die gleiche Summe von 12 Mk. zu entrichten. Eintrittsgeld 6
wird nicht erhoben. In Bezug auf die Plütze (Platz=Verteilung) bleibt
es bei der zuletzt getroffenen Einrichtung; die Mitglieder, welche keine
Aenderung wünſchen, behalten ihre Plätze auch für den nächſten Winter:
für vorzubringende Wünſche (bezw. Aenderungen) wird der Zeitpunkt
(1634500
noch beſonders bekannt gegeben werden.
Sämtliche Plätze im Saal und auf den Eſtraden ſind in 6
den Konzerten ausſchliefelich für die Mitglieder des Vereins
vor=
behalten, ſind alſo im Tages=Verkauf nicht mehr erhältlich.
Beſondere Sperrſitze in den vorderen Sitzreihen des Konzert=
Saales können nur Mitglieber () auf Wunſch gegen eine Aufzahlung
von 6 Mk. für jeden Platz erhalten.
Der Vorstand.
36
2i0.
Dieburgerſtraße Os vondem großen
hier od. Umgebune
Eine Bückerel zu mieten geſucht D. Rußbaum die Ee- Erute,
Späterer Kauf nicht ausgeſchloſſen.-
Off. unter D 33 an die Erp. E14536s.
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rulſtädter Tugblatt, Mbürag. den 21. September 1903.
Seite V.
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60120 93 312 56 76 411 687 761 62 988 61039 74 176 77961400)
234 44 425 71 1400) 535 96 738 820 400) 59 66 11000) 963 71 62036
61 120 42 262 400) 353 11000) 54 61 9 652 81 70 509 52 61 11000)
63030 39 47 103 29 78 257 330 448 73 501 620 827 45 400) 55 69 92
971 64004 17 166 52000) 211 45 350 1400) 91 464 1400) 521 41 79 607
1400) 86 734 1000 68 853 908 59
65107 15 ſ400) 225 35 11000) 58 91 33946 5371400, 60 602 (3000)
744 62 66 1409) 831 76 1400) 914 20 12000) 66097 108 11000) 54 89
[400) 208 27 345 63 741400) 414 84 5371400 95 6091406 61 753881
559 7 67061 1400) 72 85 147 95 205 1400) 83 84 451 502 3 1000184
97 792 823 37 400) 43 400) 51 63 73 400) 953 97 ſ000 68005 72
1400) 78 86 20 38 4 370 481 509 1400) 27 57 601 (ado) 551 873 902
4 1400) 11 25 28 60162 58 250 90 99 4531000) 518 61682 83 725 80
832 45 96 97 930 36
70175 225 425 28 48 652 95 13000) 80l 18 89 937 71002 19 160
240 313 [400) 78 535 1400) 781 805 77 936 35 62 66 72001 84 145 1400)
97 283 320 1400 74 488 511 63211000) 44 730 49 830 81 953 [1000 97
73029 109 42 430 515 671400) 75 [1000 75 11000 605 73 703 874 953
74012 16 2 144 390 440 46 11000) 613 39 48 12000) 58 80 780 820 28
35 5791 982
75112 31 227 337 55 510 18 27 37(1000) 895400) 661 1400) 64
51000) 739 50 853 9861400) 76015 140 200 45 53 9 37781 468 92510
5767d 702 845 006 15 92 57008 2000) 85 162 209 20 4711000 66 310
468 81 502 84 70745 846 926 78025 88 108 12 62 1400 6973 222 55
305 64 5400) 75 432 60 400) 575 651 703 825 58 92 969 400) 79048
54 71781400) 107 000) 302 84 438 78 517 10 97 (400) 634 35 1400)
51 719 69 90 92 81783
80012 28 31 181 263 3178483 99 4411400) 49 ſ20000096 537
44 56 11000) 86 604 49 53000) 90 721 22 44 808 49 5400) 69 (3000) 86
51000) 949 57 69 81115 63 201 34 68 96 1006 384 408 39 604 35 859
51000) 82045 63 9 230 66 330 59 63 591 635 (3000) 60 62 7e8 39 82
513 32 83018 31 400) 36 89 123 202 317 70 85 1400) 568 616 712 16
26 28 69 75 826 99 1400) 84122 29 11000) 35 57 64 330 9 413 (400) 60
65 660 615'88 70 2 38 40 82 86 838 63
85099 112 33 51 325 50 64 86 94 1000) 488 518 44 45 602 1400)
41 51000 51 701 21 5000) 821 [400 48 61 86064 8004 135 39) 421
70810000) 39 830 33 76 891406) 915 67 87031 44 102 712 28 651400)
209 18 68 300 410 30 647 N71 848 92 88035 124 53 60 75 255 410 75
1900 78 5400) 81 564 601 181400) 23 64 720 69 1400) 829 48 77 984
89 11000) 941400) 95 80012 35 56 76 152 216 73 416 68 1000) 607 17
732 59 865 908
90008 14000) 131 88 9 21714001 63 75 966 414 231400) 59 514
5400) 37 600 65 80 738 32 810 26 30 913 91067 88 184 460 503 654 68
711 1400 30 56 (40063 805 917 57 [1000) 98 92180 219 49 87 339
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74 326 487 579 651 724 64 9 846967 94066 19 40 13000) 63 137 (2000)
53 367 451 529 669 83 89 802 4 14 f000)
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Montag, den 21. September.
4903.
Reichsfinanzreform.
Die „Münchener Neueſten Nachrichten” melden
aus Berlin: Die Frage der Erſchließung neuer
Einnahmequellen für das Reich iſt aus
dem Stadium der perſönlichen Erwägungen noch
nicht herausgekommen. Es fand bislang, ganz
abge=
ſehen von einer Beſchlußfaſſung, weder eine
Be=
ratung der zuſtändigen Stellen ſtatt, noch nahm
in=
ſonderheit der neue Staatsſekretär des
Reichsſchatz=
amtes zu dieſer Frage irgendwie Stellung. Fürs
erſte dürfte abzuwarten ſein, welches Erträgnis der
neue Zolltarif und auf dieſer Grundlage die
abzu=
ſchließenden Handelsverträge der Reichskaſſe zuführen.
Erſt dann kann die Frage nach neuen Reichsſteuern
in den Kreis einer ernſthaften Erörterung gezogen
werden, und aus dieſem Grunde iſt es auch
durch=
aus verfrüht, wenn in den letzten Tagen von
ver=
ſchiedenen Seiten verſucht wurde, Freiherrn v. Stengel
eine beſtimmte Marſchrichtung auf dem Gebiete der
Reichsfinanzreform vorzuſchreiben. Freiherr
v. Stengel nahm, wie er uns ausdrücklich verſichert,
weder zum Problem einer Wehrſteuer noch zu den
Plänen einer Reichserbſchaftsſteuer, noch zu anderen
Steuerplänen Stellung. Erweiſt es ſich ſpäter als
unvermeidbar, die Einnahmen des Reiches durch neue
Steuern zu erhöhen, ſo werden alle dieſe Vorſchläge
zu prüfen ſein. Die Gewißheit, daß der neue Leiter
der Reichsfinanzen den Licht= und Schattenſeiten
vorurteilsfrei gegenüberſteht, dürfte die Gewähr
dafür bieten, daß die Reichsfinanzreform, ſoweit ſie
ſich auf die Vermehrung der Steuerquellen
er=
ſtreckt, nur, nach reiflicher Abwägung aller
Momente den geſezgebenden Körperſchaften vorgelegt
werden wird. Wenn übrigens in der Preſſe die
Finanzreform in einem Atemzuge mit der Vorlage
großer Steuerbuketts genannt wird, ſo iſt darauf
hinzuweiſen, daß beide keineswegs eine untrennbare
ſEinheit bilden. Die Reichsfinanzreform iſt auch
ohne neue Steuern an ſich ſehr wohl denkbar und
würde ſich in dieſem Falle einſtweilen auf die
Beſeitigung von Uebelſtänden beſchränken, die ſich
im Laufe der Jahre für jeden Sehenden
heraus=
ſtellten. Die erſte Maßnahme des neuen Herrn im
Reichsſchatzant wird, wie wir zuverläſſig verſichern
können, eine Betätigung in dieſer Richtung ſein.
Kaiſertonſte.
Bei der Galatafel in der Wiener Hofburg
brachte Kaiſer FranzJoſef folgenden
Trink=
ſpruch aus:
Herglichſt willkommen heiße ich Ew. Majeſtät und gebe
de; aufrichtigſten Freude Ausdruck, den treuen Freund
und Bundesgenoſſen heute in unſerer Mitte zu empfangen.
Ew. Majeſtät ſind durch Ihre Hierherkunft dem von mir
gehegten Wunſche eines Wicce ſehens mit einer
Bereit=
willigkeit entgegenvekommer., die in mir das Gefühl
warmer Erkenntlichkeit wachruft und die das ſchon ſo
feſte Gefüge unſerer gegenſeitigen Beziehungen gewiß
mit neu erhöhter Kraft ausſtatten wird. Von dieſer
Zu=
verſicht durchdrungen, bitte ich Ew. Majeſtät zu geſtatten,
daß ich mein Glas auf Ihr Wohl ſowie auf unſere
un=
erſchütterliche Freundſchaft erhebe und dabei ausrufe: Se.
Majeſtät, Kaiſer Wilhelm lebe hoch! Die Anweſenden
ſtimmten begeiſtert ein. Die Muſik intonierte „Heil dir
im Siegerkranzs.
Auf den Trinkſpruch des Kaiſers Franz
Joſef erwiderte Kaiſer Wilhelm:
Von tiefer Dankbarkeit erfüllt, bitte ich Ew. Majeſtät,
in Gnaden den Ausdruck meines innigen Dankes ent
gegennehmen zu wollen für die freundlichen Worte, mit
denen Ew. Majeſtät mich ſoeben bewillkomnnnet haben,
ſowie für den herzlichen und glänzenden Empfang. den
mir die ſtets gaſtfreie, ewig ſchöne Kaiſerſtadt an der
Donau, Ew. Majeſtät Reſidens, bereitet hat. Nichts
konnte mir willkommener ſein, als den Wünſchen Ew.
Majeſtät entſprechend hierher zu eilen, um meinen in
Ehrfurcht geliebten und erhabenen Freund und
Bundes=
genoſſen zu begrüßen. Der Anblick Ew. Majeſtät ſtolzer
Regimenter war mir eine Herzensfreude, denn den
Bund unſerer Länder tragen und befeſtigen unſere beiden
Heere zum Wohle des Friedens in Europa. Wenn ich
mein Glas nunmehr auf das Wohl Ew. Majeſtät erhebe,
bitte ich zugleich, der Dolmetſch der Gefühle aller
Deut=
ſchen im Reich zu ſein, wenn ich dem Wunſche Ausdruck
gebe: Gott ſegne und erhalte Ew. Majeſtät und Ihr
erlauchtes Haus. Seine Majeſtät Kaiſer und König
Franz Joſef hurra! Die Verſammelten ſtimmten
be=
geiſtert ein.
Deutſches Reich.
Für die Anweſenheit des Kaiſers
in Danzig aus Anlaß der Enthüllung des dortigen
Kaiſer Wilhelm=Denkmals ſind folgende Dispoſitionen
getroffen: Der Kaiſer trifft am Montag, 21. d. M.,
gegen 5 Uhr nachmittags, direkt von Wien kommend.
auf dem Bahnhofe in Danzig ein und begibt ſich
ſofort zu Pferde nach dem Denkmalsplaze auf dem
hohen Tore; auch der Enthüllungsfeier wohnt der
Kaiſer zu Pferde bei. Nach Beendigung der Feier
reitet der Kaiſer zunächſt nach dem Generalkommando.
von wo aus er ſich gegen 7 Uhr abends in Be
gleitung des kommandierenden Generals v.
Braun=
ſchweig mittelſt Wagens nach Langfuhr begibt zu
einem Beſuche des Offizierkorps der
Leibhuſaren=
brigade. Die Rückkehr von dort nach Danzig
er=
folgt kurz vor 10 Uhr abends. Im Anſchluß hieran
wird die Weiterreiſe des Kaiſers nach Rominten
ſtattfinden.
- Zum Militärpenſionsgeſetz bemerkt
die „Neue Polit. Korr.”. „Die Angabe der „Nat.
Korr.; daß an der Reform des
Militärpenſions=
geſetzes eifrig gearbeitet werde, ſodaß der betreffende
Entwurf dem neuen Reichstage vermutlich baldigſt
zugehen werde, trifft nur bedingt zu. Die ſeinerzeit
im Kriegsminiſterium fertiggeſtellte Vorlage
unter=
lliegt allerdings der Umarbeitung - vorausſichtlich
aus finanziellen Gründen - wann aber der
Reichs=
tag die Vorlage erhalten wird, ſteht noch aus. Auch
hierfür iſt die Finanzlage von erheblichem Einfluß.:
Zum ſogialdemokratiſchen
Partei=
tag ſchreibt die =Frankf. 3tg.” „Durch die Rede
Vollmars iſt die Situation vollſtändig geändert.
Während es nach dem toſenden Beifall, welcher der
Rede Bebels folgte, ſcheinen konnte, daß die
Sache mit einer glänzenden Niederlage der
Reviſio=
niſten enden werde, kann jetzt, nachdem Vollmar die
Parade Bebels einfach durchgehauen hat, nicht mehr
die Rede davon ſein, wenn nicht ganz Unerwartetes
eintritt. Da Bebel, ſo großen Beifall hatte und
Vollmar in der ſchärfſten Weiſe gegen Bebel
vor=
ging. war es geradezu überraſchend zu ſehen, welchen
Eindruck Vollmar auf die Verſammlung machte,
und wenn auch der Beifall, den er am Schluſſe
er=
hielt, nicht ſo groß war, wie der, den Bebel erfuhr,
ſo war doch oſſenbar, daß ein großer Teil der
Ver=
ſammlung den kühlen Erwägungen Vollmars
eben=
ſowenig ſtandhalten konnte, wie den leidenſchaftlichen
Anklagen Bebels. Ein intereſſanter Beitrag zur
Maſſenpſychologiel Letztere Bemerkung kann in
dieſem Zuſammenhang doch nur bedeuten, daß die
große „Maſſe; des eigenen Urteils entbehrt und
heute dieſem und morgen jenem Beifall klatſcht
für ein demokratiſches Blatt ein immerhin
beinerkens=
wertes Zugeſtändnis!
Auslanb.
— Die Lage in Ungarn hat ſich bedenklich
verſchlimmert. Mit einziger Ausnahme des
halb=
amtlichen =Peſter Loyd= bezeichnen alle ungariſchen
Blätter den Armeebefehl, als einen ſchweren
Fehler, der die Lage geradezu unentwirrbar nache.
Man erklärt es als verfaſſungswidrig, daß der König
in politiſchen Fragen ohne miniſterielle Gegenzeichnung.
Aeußerungen tue und ſeinen Willen über den Willen
des ungariſchen Reichstags ſtelle. Von den
Re=
gierungsblättern erklärt der „Budapeſti Hirlap= daß
der Armeebefehl das Selbſtgefühl des ungariſchen
Volkes tief verletze. „Magyar Hirlapz fordert auf,
den Kampf troßz des Armeebefehls fortzuſetzen.
Das„Budapeſter Tagblatt= und das „Peſter
Jour=
nal” glauben, daß der Armeebefehl beſſer unterblieben
wäre, da er die Löſung der Kriſe unendlich erſchwere.
Von den oppoſitionellen Blättern ſagt=Peſti
Hirlap=
daß der durch den Armeebefehl begangene Fehler
gutgemacht werden müſſe und wenn es eine kleine
Empörung koſten ſollte. Im Blatt der
Obſtruktio=
niſten=Független Magyar Orszag= ſchlägt der
Ab=
geordnete Lengyel ganz revolutionäre Töne an. Der
Armeebefehl ſei im Geiſte der 1848er Patente
ge=
halten. Man müſſe im gegenüber das Gebiet des
poſitiven Widerſtandes mit Steuer= und
Rekruten=
verweigerung betreten. Ungarn werde ſich erhalten,
aber wer die Dynaſtie retten werde, das lönne
niemand, wiſſen. In liberalen Kreiſen wird der
Gedanke erwogen, ſich gegen den Armeebefehl in
einer Adreſſe an den König zu wenden. Unter dem
Eindruck des Armeebefehls beſchloß die liberale
Par=
tei die Einberufung einer Parteiverſammlung für den
22. d. Mts. Die Mitglieder der Oppoſition haben
Apponyi verſtändigt, daß ſie ſpäteſtens auf Mittwoch
eine außerordentliche Sitzung des Abgeordnetenhauſes
einberufen laſſen wollen. In der außerordentlichen
Sitzung werden ſtürmiſche Auftritte und
Ruhe=
ſtörungen befürchtet. In ſehr ernſten Kreiſen heißt
ſ es. daß in dieſem Falle, oder wenn beleidigende
Aeußerungen gegen den König fallen ſollten, Khuen
einen Erlaß verleſen werde, durch den der Reichstag
aufgelöſt wird. Sollten die Ruheſtörungen
fort=
dauern. werde man Gewalt mit Gewalt beantworten.
1
Li= „Voſſiſche Zeitung= berichtet aus
Buda=
peſt: Die Stimmung der oppoſitionellen!
Kreiſe iſt dadurch gekennzeichnet, daß ſchwarze
Armbänder mit Silberſtickung=Chlopy 16.
September=
an die Bürgerſchaft verteilt wurden, die zum Zeichen
der Trauer ſchon von zahlreichen Bewohnern der
Hauptſtadt getragen werden. Außerdem läßt die
Oppoſition eine Menge ſchwarzer Trauerfahnen
an=
fertigen, die bei der nächſten Kaiſerankunft in Buda=
peſt ausgehängt werden ſollen.
- Chamberlains Rückzeitt wird von
ſämt=
lichen Berliner Blättern allgemein als nicht ernſt
gemeint bezeichnet; es handle ſich, ſo wird
ausge=
führt, um ein abgekartetes Spiel zwiſchen
Chamber=
lain und dem Miniſterpräſidenten Balfour, das dem
erſteren ermöglichen ſolle, die öffentliche Meinung zu
Gunſten des Planes eines Reichszollvereins zu
be=
arbeiten und vor allem die breiten Maſſen mit dem
Gedanken der Lebensmittelzölle vertraut zu machen.
Das könne Chamberlain am beſten tun als einfacher
Abgeordneter, während er als Miniſter Rückſichten
zu nehmen habe. Man habe ſich daher auf eine
rückſichtsloſe Agitation für den Reichszollverein
ge=
faßt zu machen. In London wirkte der Rücktritt
verblüſſend. Nach allgemeiner Anſicht ſind weitere
Demiſſionen von Miniſtern zu erwarten. Auch in
London glaubt man, daß die Aenderungen im Kabinett,
troßzdem die Geſchloſſenheit des Miniſteriums in
Bezug auf die Tarifreform, ſoweit die Einführung
von Zöllen auf ausländiſche Fabrikate in Frage
kommt, nicht berühren werden, und es wird als
ſicher betrachtet, daß die dieſer Tage erſchienene
Schrift des Miniſterpräſidenten Lord Balfour in dieſer
Hinſicht die Anſicht des Kabinetts zum Ausdruck
bringt.
In einem Schreiben vom 18. September an den
Vorſitzenden der Tarifreform=Vereinigung
ſagt Chamberlain: Wir haben genügendes Material
an Tatſachen und Ziffern, wir müſſen jetzt die
Folgerungen daraus aufſtellen und das Volk dazu
bringen, ſie anzunehmen. Nämilich: 1. Engere
Ver=
bindung mit den Kolonien durch Vorzugstarife und
das Beſtreben, das Reich, was die
Nahrungsmittel=
verſorgung anbelangt, auf eigene Füße zu ſtellen.
2. Anwendung des Tariſes als Waffe, um von
anderen Nationen größere Gegenſeitigkeit zu erlangen,
und um, wo ein ſolches Abkommen nicht erreicht
wird, durch Vergeltungsmaßnahmen zu verhindern,
daß den infolge Wettbewerbs durch Schußzzölle
ge=
ſchützten Staaten der Markt in England und dem
britiſchen Reiche verloren gehe. Der „
Spectator=
meint, Balfour werde mit ſeinem neuen
Schutzzoll=
programm belaſtet und nicht die Mehrheit im Lande
erlangen können. Der Wahlausgang dürfte zum
Verſuch eines Kabinetts Roſebery führen, das ſich
aber nicht lange halten werde.
Ueber den vielgenannten und vielgehaßten früheren
engliſchen Kolonialminiſter werden jetzt folgende
Notizen von Intereſſe ſein:
Joſef Chamberlain wurde im Jahre 1836 in London
geboren, ſteht alſo jetzt im 67. Lebensjahre. Als
Kauf=
mann war er zuerſt in London tätig, wolauf er ſich als
Fabrikant in Virmingham ſelbſtändig machte. In den
Jahren 18741876 war Chamberlain Mayor von
Bir=
mingham. Als radikales Mitglied trat Chamberlain im
Jahre 1876 in das engliſche Parlament ein; ſeine Gaben
wurden von der Regierung bald erkannt und er wurde
1880 unter Gladſtone Präſident des Handelsamtes, welchen
Poſten er bis zum Jahre 1885 inne hatte. Im Jahre
1886 wurde Chamberlain zum Präſidenten des
Lokalver=
waltungsamtes ernannt. In dieſer Zeit ſchloß er ſich
den ſich wegen der iriſchen Home Nulepolitik von den
Liveralen trennenden Unioniſten an. Im Jahre 1892
wurde er im Unterhauſe ihr Führer. Zum
Kolonial=
miniſter wurde Chamberlain im Jahre 1895 ernannt.
Von dieſer Zeit an tat Chamberlain ſich als eifriger
Vorkämpfer des britiſchen Imperialismus ganz beſonders
hervor.
Von unterrichteter Seite wird der „
Poſt=
geſchrieben: Der Belgrader offigielle Telegraph
be=
eilte ſich, die Nachricht zu dementieren, daß König
Peter von Gerbien den Zaren erſucht habe, die
von Rußland gegen die Offigiere, denen der
Königs=
mord zur Laſt falle, angenommene Haltung ändern
zu laſſen. Nun wird von glaubwürdiger Seite
ver=
ſichert, daß ein in flehentlichen Ausdrücken gehaltenes
Schreiben exiſtiert, daß es aber unberückſichtigt
ge=
blieben ſei. Die Bande des traditionellen
Wohl=
wollens zwiſchen Petersburg und Serbien erſcheinen
gelöſt und werden es ſo lange bleiben, als König
Peter die Kraft oder den Willen nicht haben wird,
dem vom Kaiſer energiſch ausgedrückten Wunſche,
daß die Mörder der geſetzlichen Strafe zugeführt
werden, zu entſprechen. Allem Anſcheine nach dürfte
die Erfüllung des auch vom Kaiſer Franz Joſef
be=
kanntlich geteilten Wunſches lange auf ſich warten
laſſen, weil nicht der König, ſondern die
Königs=
macher Herren der Lage ſind. Des Königs
Regie=
rung iſt von den Mächten anerkannt worden, er ſelbſt
bleibt ſo lange aus dem Kreiſe der Monarchen
aus=
geſchloſſen, als er unter der Botmäßigkeit der
Ver=
ſchwörerbande verbleiben wird und als dieſe ſeinen
Willen und ſeine Akte beherrſchen werden. Aus
dieſem Grunde mußte man im neuen Palais zu
Belgrad den Entſchluß faſſen, den
Antrittsbe=
ſuch an den Höfen von Wien und Petersburg auf
das nächſte Jahr zu verſchieben. In ſeiner
Begleitung könnten jetzt nur die Verſchwörer ſich
be=
inden, dieſen iſt aber jede Berührung mit ruſſiſchen
und öſterreichiſchen Autoritäten unmöglich.
Gtadt und Land.
Darmſtadt, 21. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großsherzog haben dem
Pfarrverwalter Ernſt Kehr zu Nomrod, Dekanat
Als=
feld, die evangeliſche Pfarrſtelle daſelbſt übertragen.
Das Ehrenzeichen für Mitglieder freiwilliger
Feuer=
wehren wurde verliehen durch Entſchließung Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs den Mitgliedern der
frei=
willigen Feuerwehr zu Wimpfen a. V. Ludwig Kahn
Gottlieb Gieß, Friedrich Hennige und Jakob
Heinrich Klenk dortſelbſt.
Darmſtädter Tagblaz:
Es wird offigiös beſtätigt, daß der Ankunft Ihrer
Majeſtäten des Kaiſers und der Kaiſerin von Rußland
hier zum 25. d. M. entgegengeſehen wird.
Militärdienſtnachrichten. v. Neden, Leutnant
im 1. Großh. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25, Wagner,
Leutnant im 2. Großh. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 61,
vom 1. Oktober d. Js. ab zum oberen, bezw. unteren
Lehrgang der Vereinigten Artillerie= und Ingenieur=
Schule kommandiert.
1. Der Provinzialausſchuſe beſchäftigte ſich am
Samstag mit folgenden Fällen: Vor Jahren wurde an
der Riedbahn von hiernach Worms ein zweites
Geleiſe gelegt. Dabei nahm die preußiſch=heſſiſche
Eiſen=
bahnverwaltung an der Hammelstrift auch etwa 1400
Quadratmeter Gelände der Gemeinde Weiterſtadt, in
Anſpruch. Die Gemeinde fordert für den Quadratmeter
70 Pfg., während die Bahn 12 Pfg. geben möchte. Der
im Enteignungsverfahren angerufene Provingialausſchuß
bewilligte 35 Pfg. was jedoch noch nicht nach dem
Geſchmack der Gemeinde zu ſein ſcheint. - Jakob
Gärtner XI. in Lorſch beabſichtigt daſelbſt in einem
neuen Stadtviertel eine Wirtſchaft einzurichten, ſein
Geſuch, iſt, aber, entſprechend dem Gutachten des
Gemeinderats vom Kreisausſchuß Vensheim abgelehnt
worden. Er verfolgte dagegen Rekurs und brachte die
Unterſchriften von 46 Einwohnern zuſammen, die ſich
dahin ausſprachen, daß für die Wirtſchaft ein Bedürfnis
vorliege. Der Bürgermeiſter meinte dagegen, man habe
bei 4000 Seelen mit 35 Wirtſchaften ſchon
genug. Dieſe Anſicht teilte der Provinzialausſchuß,
indem er den Rekurs verwarf und den Gärtner zur
Jahlung der Koſten, ſowie einer Pauſchſumme von
5 Mark in die Provinzialkaſſe verurteilte.
L. Vor der Strafkammer ſtanden am Samstag
zwei 17 Jahre alte Fabrikarbeiter von Lampertheim,
von welchen der eine bereits ein blühendes
Menſchen=
leben auf dem Gewiſſen hat. Vor einigen Wochen,
eines Sonntags abends, verkehrten bei Wirt Hannewald
daſelbſt Martin Kraus, Jakob Kling und Philipp Keil.
Kling hatte ſchon mit dem Fabrikarbeiter Philipp
Fried=
rich Stollhof zu tun gehabt, weil dieſer Anſtand
daran nahm, daß jener ihn mit finſteren Blicken anſah.
In der fraglichen Nacht dachte er daran und rief in
an=
geheitertem Zuſtand, der dreckige Stollhof bekomme ſie
heute noch. Derjenige, an deſſen Adreſſe die Rede
ge=
richtet war, hörte nichts davon, ſonſt wäre der Tanz
wohl jetzt ſchon losgegangen. Auf der Straße begegneten
die drei Erſtgenannten dem Stollhof und dem Martin
Jacob, die ſich mit Prügeln verſehen hatten und auf
der Straße ſtanden. Keil, der näher trat und dem
Jacob die Waffe nehmen wollte, bekam damit einen
Schlag auf den Kopf. Nun warf ſich derſelbe auf ſeine
Gegner und auch Kling trat näher und ſah dem Ringen
vornüber gebeugt zu. In demſelben Augenblick ſtürgte
Stollhof von hinten herbei und verſetzte dem Kling einen
Stich in den Nacken, daß das Blut in die Höhe ſpritzte.
Einem Dritten gegenüber bemerkte er, er habe dem Kling
eine gegeben. daß das Blut ſpritzte, dann ging er nach
Hauſe und legte ſich unbekümmert ſchlafen. Der
Ver=
letzte eilte zuerſt an den Häuſern her, dann machte er
einen Satz über die Straße hinüber und ſtürzte an dem
Tor zu ſeiner Wohnung zu Boden. Nachbarsleute hoben
ihn auf und trugen ihn ins Zimmer, auch wurde ſofort
der Arzt geholt, der den Tod des Verwundeten feſtſtellte.
Stollhof, der geweckt und feſtgenommen wurde, leugnete
die Tat nicht und wurde wegen Körperverletzung
mittödlichem Erfolg in eine Gefängnisſtrafe
von 4 Jahren verurteilt. Wäre er 18 Jahre alt
ge=
weſen, würde er vor das Schwurgericht geſtellt und wohl
zu Zuchthausſtrafe verurteilt worden ſein. Jacob büßt
ſeinen Hieb mit dem Prügel mit 40 Mk. Geldſtrafe.
- Vom Manöver. Nachdem am Montag die
Manöver innerhalb der einzelnen Brigaden beendet
wurden, begannen am Dienstag die eigentlichen Brigade=
Manöver, welche am Samstag ihren Abſchluß fanden.
Die 25. heſſiſche Diviſion manövrierte in den
Grenz=
bezirken der Kreiſe Marburg, Biedenkopf, Wetzlar und
Dillkreis. Die einzelnen Regimenter der 49. Brigade
lagen am Dienstag: 115er in der Gegend von Kernbach,
Damshauſen, 168er Kaltern, 116er um Weitershauſen,
verteilt zwiſchen der Infanterie lagen in gleicher Gegend
die 24er Dragoner und 61er Feldartillerie. Die 50.
Bri=
gade war in den Orten einquartiert: die 117er in
Hohen=
ſolms, Königsberg, Altenſtätten, weſtlich vom Dünsberg;
die 118er in Nieder=Weidbach, Bicken, Roßbach und
Eiſemroth, in und um den Orten Biſchoffen, Erda und
Mudersbach lagen die 23er Dragoner und 25er
Feld=
artillerie. Am Dienstag früh rückte die 50. Brigade in
nördlicher Richtung gegen die von Norden,
heran=
marſchierende 49. Brigade vor. Das eigentliche Gefecht
entwickelte ſich erſt am Mittwoch. Die 50. Brigade hatte
das Salzbödetal beſetzt und es kam nördlich desſelben
bei Gladenbach, Sinkershauſen und Frohnhauſen zum
Gefecht. Abends bezog die 50. Brigade im Salsbödetal
in Weidenhauſen, Mornshauſen und Gladenbach Quartier.
Am 16. September zogen ſich die Gefechte mehr ſüdwärts
nach der Gegend Rodenhauſen. Am Donnerstag war
allgemeiner Ruhetag, die 49. Brigade lag in der Gegend
Gladenbach, Weidenhauſen, Erdhauſen, die 50. Brigade
in Nieder=Weidbach, Altenkirchen. Freitag früh wurde
das abgebrochene Gefecht wieder aufgenommen und 309
ſich weiter ſüdweſtwärts nach dem Dilltale. Abends be=
309 faſt die ganze Diviſion mit einer Ausnahme (16er)
Biwack. Der kommandierende General des 18.
Armee=
korps, Exzellenz von Lindequiſt, wohnte am Donnerstag
und Freitag dem Manöver bei.
0 In das ſtädtiſche Pfrindnerhaus an der
Frank=
furterſtraße wurden im Laufe des Auguſt o. Js.
4 Perſonen neu aufgenommen. Die Zahl der zu Ende
genannten Monats verpflegten Pfründner betrug 76,
worunter 35 Männer und 41 Frauen. Die mit dem
Pfründnerhaus verbundene Kinderpflegeſtation hatte
Ende Auguſt einen Beſtand von 15 Kindern. Der
Be=
ſtand des Armenhauſes an der Pallaswieſenſtraße
um=
faßte zur nämlichen Zeit 33 Männer, 17 Frauen und
4 Kinder, zuſammen 54 Inſaſſen.
9 Von den Wochenmärkten der vergangenen Woche
ſind die nachſtehenden Durchſchnittspreiſe zu verzeichnen:
Butter ½ Kg. 1,20 M., in Partien 110 M. Eier 6-8 Pf.,
Handkäſe 4-8 Pf., Schmierkäſe ¼ 2tr. 18-20 Pf., Aepfel
. N9. 12-18 Pf., Birnen½ Kg. 12-20 Pf., Zwetſchen
Kg. 10 Pf., 100 Stück 25- 30 Pf., der Zentner
750-8 M. Trauben ¼ Kg. 30-35 Pf., Preißelbeeren die
Maß (2 Liter) 40-45 Pf., Pfirſiche ½ Kg. 40-50 Pf.,
Brombeeren ¼ Ltr. 12 Pf., Paradiesäpfel ¼ Kg. 10 bis
12 Pf. Kartoffeln das Malter 100 K9.) 450-6 M.,
der Kumpf (0 Liter) 35-50 Pf., Rettige 3-4 Pf.,
Meerrettig 15-20 Pf., Bohnen ¼ Kg. 12-15 Pf., gelbe
Rüben ½ 8g. 3-4 Pf., Schwarzwurz ½ Kg. 20-25 Pf.,
Kopfſalat 5-6 Pf., Endivien 5-6 Pf., Schälgurken
4-8 Pf., Gurken zum Einlegen 100 Stück 1-150 M.
Kohlrabi 2-3 Pf., Wirſing 3-4 Pf., Weißkraut 6-10 Pf.,
Notkraut 15- 20 Pf., Zwiebeln ½ Kg. 5-6 Pf., der
Zentner 5 M., Spinat ½ Kg. 10-15 Pf., Gänſe 450 bis
7 M. Enten 3-350 M., Hahnen 1-160 M.,
Suppen=
hühner 1-150 M., Tauben 50-60 Pf., Lapins 90 Pf.
bis 1 M. Rebhühner 80 Pf. bis 120 M. Haſen
350-380 M. Der Vorbereitungen zur Herbſtmeſſe wegen
war ſchon am Samstag der Kartoffelmarkt auf den
Luiſenplatz verlegt worden. In der laufenden Woche
finden der Meſſe wegen die Wochenmärkte, wie üblich,
überhaupt auf dem Luiſenplatz ſtatt.
Im Woogsplatztheater gelangt heute abend
„Die Goldhexl, oberbayriſches Gebirgsſtück von Flüggen,
durch die Tegernſeer zur Aufführung.
18 Volizeibericht. Am Freitag abend gegen 7 Uhr
iſt in der Eliſabethenſtraße in der Nähe der
Luiſen=
ſtraße ein dreijähriges Kind in dem Augenblick des
Herabtretens von dem Trottoir auf die Fahrbahn von
einem in der Fahrt begriffenen
Wagenderelektri=
ſchen Straßenbahn umgeſtoßen worden, ſo daß es
unter die vordere Plattſorm zu liegen kam. Nur durch
das ſchnelle Eingreifen des Wagenführers Schuchmann,
welcher den Motorwagen auf der Stelle zum Stehen
brachte, iſt ein größeres Unglück verhindert worden.
Außer einer blutenden Naſe hat das Kind bei dem
Un=
fall weitere Verletzungen nicht davongetragen. - In
der Nacht zum Samstag zwiſchen 1 und 2 Uhr verſuchte
ein Handarbeiter ſich im Woog zu ertränken wurde
aber von dem Militärpoſten zurückgehalten und durch
einen Schutzmann in ſeine Wohnung verbracht.
" Urberach, 18. Sept. Heute nachmittag verſchied
unvermutet raſch infolge eines Schlaganfalles der hieſige
katholiſche Pfarrer Herr Dekan Johanniß im Alter
von 74 Jahren. Er wirkte zuerſt als Kaplan in
Seligen=
ſtadt, Heuſenſtamm und anderen Orten und kam im
Jahre 1865 als Pfarrer in hieſige Gemeinde, wo er volle
38 Jahre ſegensreich wirkte.
— Candbach i. O., I7. Sept. Einer der älteſten
Bäume des Odenwaldes, die den Odenwald=Touriſten
und vielen Hunderten von Kurgäſten wohlbekannte
300jährige Linde bei der hieſigen Kirche, eine
Sehenswürdigkeit für alle Naturfreunde, iſt dem letzten
furchtbaren Sturme, wie ſo mancher andere Baumrieſe,
ebenfalls zum Opfer gefallen. Gerade ſollte in
nächſter Zeit die alte Linde mit einer Einfaſſung
ver=
ſehen und ſonſt alles Nötige zu ihrer Erhaltung geſchehen,
als eine höhere Gewalt dieeſe löbliche Abſicht vereitelte.
- Bad Nauheim, 19. Sept. Bis zum 17. Ceptember
1903 ſind 23344 Kurgäſte angekommen, wovon an
genanntem Tage noch 1729 anweſend waren. Bäder
wurden bis zum 17. September 311944 abgegeben.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 19. Sept. Ein
umfang=
reiches und impoſantes Denkmal chriſtlicher
Liebestätig=
keſt erſteht in Berlin in dieſem Jahr; es ſind die Bauten,
des Vaterländiſchen Bauvereins. Kein
evan=
geliſches Krankenhaus kann ſich an Größe mit den Bauten,
din im Norden Verlins errichtet werden, meſſen. Das
Programm dieſes Vaterländiſchen Bauvereins entſpricht
in allen Teilen kirchlich=ſogialen Grundſätzen. Ein
Zu=
ſammengehen beider Konfeſſionen zu ſogialer Arbeit auf
chriſtlichem Grunde wurde erreicht. Zudem handelt es
ſich nicht um eine „Fürſorges die Wohlhabende den
Ar=
men zuwenden, ſondern um einen Zuſammenſchluß derer,
die beſſere Wohnungen erſtreben. um Selbſthülfe. Die
Anregung kam aus chriſtlichen Vereinen Verlins: aus
dem evangeliſchen Arbeiterverein, den chriſtlichen
Gewerk=
ſchaften und dem Jünglingsverein der
Verſöhnungs=
gemeinde. Die Zahl der Genoſſenſchaftler betrug Ende
Juli 1903 414, darunter 117 Arbeiter, 118 Neichsbeamte,
70 Staatsbeamte, 73 ſelbſtändige Gewerbetreibende und
Angehörige verſchiedener Verufe und 37 Förderer. Der
Vaterländiſche Bauverein will nunmehr
Schuldverſchrei=
bungen im Geſamtbetrage von 250000 Mk. ausgeben und
zwar 50 Stück 1000 Mk. und 2000 Stück 100 Mk.
Die Summe der Geſchäftsguthaben belief ſich am 1. Juli
auf 28930 Mk. die Haftſumme aller Mitglieder beträgt
88800 Mk. — Die Schließung ſämtlicher
Metall=
warenfabriken Verlins ſteht in Ausſicht; für
Mon=
tag den 21. ds. iſt eine außerordentliche
Generalverſamm=
lung aller Berliner Metallwarenfabriken einberufen, um
über die Schließung Beſchluß zu faſſen. Dies ſoll
ge=
ſchehen, falls die ſtreikenden Arbeiter bis zu einem
feſt=
geſetzten Tage nicht in allen Betrieben die Arbeit
beding=
ungslos aufnehmen.
München, 18. Sept. Prinz und Prinzeſſin
Rupprecht von Bayern haben Donnerstag mittag
die Reiſe nach Berchtesgaden angetreten. Ueber die letzten
Krankheitserſcheinungen, welche bis heute noch bei der
Prinzeſſin eine nicht zu leugnende Schwäche hinterlaſſen
haben, gibt der Hofbericht folgendes bekannt: „Die
Ope=
ration (Blinddarmfortſatzentfernung) verlief ſehr glatt
und die Heilung und Erholung der Frau Prinzeſſin
Rupprecht war eine außerordentlich gute und raſche, ſo
daß die Abreiſe auf den 15. Tag nach der Operation
feſtgeſetzt werden konnte. Die Abreiſe wurde jedoch durch
eine leichte Venenentzündung am Bein verzögert, ſo daß
ſie wegen der in einem ſolchen Palle nötigen Vorſicht und
wegen des ſchlechten Wetters der letzten Woche erſt am
Donnerstag ſtattfand.”
Amſterdam, 18. Sept. Expräſident Krüger, der
ſich während des Sommeraufenthaltes in Hilverſum
beſter Geſundheit erfreute, begibt ſich für den Winter
nach Mentone. Aus verſchiedenen Plätzen in
Frank=
reich ſind Krüger koſtenlos Wohnungen angeboten
wor=
den. Auch Expräſident Steiin geht binnen kurgem
nach Südfrankreich. Steiins Geſundheit geht langſam
vorwärts; er kann wieder ſehen und in beſchränktem
Maße auch wieder gehen. (rkf. 3t9.)
Parteitag der ſozialdemokratiſchen Partei
Deutſchlands.
H. F. Dresden, 18. September.
VI.
Die Erörierung über die Taktik, die
Vizepräſi=
dentenfrage und den Reviſionismus wurde
fortgeſetzt. Es nahm heute zunächſt das Wort Abg.
v. Vollmar (München): Bebel hat geſtern ein Bild
von der inneren Lage der Partei entworfen, wie ſie ſich
in ſeinem Kopfe ausmalt. Es iſt leider bei uns Mode
geworden, ſobald eine Streitfrage auftaucht, daß man in
der Diskuſſion vom Hundertſten ins Tauſendſte kommt,
ſo daß es mit der ruhigen und ſachlichen
Er=
örterung vorüber iſt. Das Kampffeld iſt
voll=
ſtändig verſchoben worden. Ich will jedoch verſuchen, die
Sache wieder ins richtige Gleis zu bringen. Ich kann
Bebel verſichern, daß ich kein Bedürfnis fühle, ihm ſein
Evangelium, insbeſondere das apokaliptiſche, das ſein
Spezialfach zu ſein ſcheint, ſtreitig zu machen. Schon
1894 machte Bebel den Münchnern einen ähnlichen
Vor=
wurf. Er erhielt damals von dem Münchener
Ver=
trauensmanne eine Antwort, die er ſich gewiß nicht
hinter den Spiegel geſteckt hat. Ich bin der Meinung,
wir haben in München das Recht, Parteiverſammlungen
abzuhalten, auch ohne hohe
parteiobrigkeit=
liche Genehmigung. Es kann doch keinem Zweifel
unterliegen, daß Bernſtein das Necht hatte, die
Vige=
präſidentenfrage anzuregen. Jedem Genoſſen, auch wenn
er nicht zu den Führern gehoͤrt, ſteht das Recht zu, eine
Frage aufzuwerfen, ſobald er dieſelbe für die Partei von
Wichtigkeit hält. Es wird fort und fort verſichert: bei
uns herrſcht volle Meinungsfreiheit. Allein, ebenſo wenig
wie das Koalitionsrecht einen Wert hat, wenn es auf
dem Papiere ſteht, bei praktiſcher Anwendung aber
illuſoriſch gemacht wird, ſo hat angebliche
Meinungsfrei=
heit in unſerer Partei einen Wert, wenn man auf einen
Parteigenoſſen, der ſich herausnimmt, eine eigene
Meinung zu haben, wie ein Rudel Wölfe losſtürgt. Dieſe
angebliche Meinungsfreiheit erinnert an das
Beſchwerde=
recht beim Militär. Da wird dem Rekruten auch geſagt:
„Du haſt das Recht der Beſchwerde, wenn Du aber
davon Gebrauch machſt, dann ſoll Dich der Teufel holen"
D ie Meinungsfreiheit, wird in unſerer
Partei ineiner Weiſepraktiziert, daß es
mich wirklich anwidert. Ich wurde von den
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 18. September.
DDas Nachtlager in Granadal.
W-I. Die Kreutzerſche Oper „Das Nachtlager
in Granadar die von dem der Muſik ſo
wahlver=
wandten Geiſte der Romantik beſeelt iſt, ſollte nicht von
dem Repertoire verſchwinden, denn ſie bildet noch heute
eine Zierde jedes Opernrepertoires. Ein Zug echtdeutſcher
Art und Weſens geht durch ſie hindurch, ſie birgt einen
ſo reichen Schatz echter Melodik und muſikaliſcher
Ge=
fühlstiefe in ſich und ſtellt den Vertretern der
Haupt=
partien ſo dankbare Aufgaben, daß ſie von dieſen gewiß
ebenſo gern geſungen, wie von dem Publikum gehört
werden.
Bei der heutigen Aufführung der Oper, die im
vorigen Jahre nicht auf dem Repertoire geſtanden, ſang
die Partie der Gabrieler zum erſtenmale Frl. Bögel,
welche ſeit Beginn dieſer Saiſon unſerer Bühne angehört.
Wir ſind der Ueberzeugung, daß die ſtimmliche und
individuelle Beanlagung Frl. Bögel auf das
Soubretten=
fach verweiſt und daß ſie für dieſes beſonders befähigt
iſt, um ſo vorteilhafter aber iſt es für ſie, wenn ſie auch
den Befähigungsnachweis für ſolche Partien erbringt,
die über dieſes Fach geſanglich und darſtelleriſch
hinaus=
gehen. Von ihrer ſtimmlichen und geſanglichen
Be=
fähigung ſowohl als auch von ihrem angeborenen
Bühnentalent hat Frl. Bögel ſchon wiederholt
Gelegen=
heit gehabt, untrügliche Beweiſe zu geben, aber es iſt
immer ein anderes Ding, wenn man auf die
weltbe=
deutenden Bretter geſtellt wird, da hier ganz andere
akuſtiſche Verhältniſſe mitſprechen und die Bühne eine
beſondere Technik des Spiels erfordert. Wir können
ſagen, daß Frl. Bögel dieſe Probe auf ihre Befähigung
mit ungewöhnlich glücklichem Gelingen und Erfolge be=
ſtanden hat. Der friſche Eindruck ihres hübſchen,
be=
ſonders in der Höhe klangvollen Organs wird durch
keine geſanglichen Unarten und Mängel, kein Detonieren
oder Tremolieren beeinträchtigt, vielmehr durch die bei
einer ſo jungen Sängerin ungewöhnliche Sicherheit und
muſikaliſche Art zu ſingen noch verſtärkt. Die Ausſprache
iſt klar und deutlich, wenn auch nicht immer ganz
dialektfrei. So hatte Frl. Bögel dank dem erſten ſehr
günſtigen Eindruck ſchon nach dem die Oper einleitenden
Klagelied um das verlorene Täubchen gewonnenes Spiel
und der Erfolg blieb ihr während des ganzen Abends
treu. Frl. Bögels Spiel ließ ein inſtinktives Erfaſſen
des Rollencharakters, individuelle Verſenkung in
den=
ſelben und einen überraſchenden Reichtum an Nuancen
erkennen, jene Vorzüge, die nicht zu erlernen ſind und
leider auch nicht erlernt werden, ſondern angeboren ſind.
Den reichen Beifall, welcher der jungen Sängerin geſpendet
wurde, möge man deshalb nicht, ebenſowenig wie dieſe
anerkennenden Worten ihrer Leiſtung, auf das Konto des
Lokalpatriotismus ſetzen.
Die dankbare Partie des „Jägers” die, um in der
Bühnenſprache zu reden, „gar nicht umzubringen” iſt,
ſang ebenfalls zum erſten Male Herr Geßner. Iſt ein
gewiſſer ſentimental=reſignierter Zug von dieſer Rolle
nicht zu trennen, ſo darf man ſie aber doch nicht ſo
ſeriös, ja faſt tragiſch nehmen, wie es Herr Geßner tat,
dem es, namentlich im 1. Akte, an Friſche und Humor.
in der Darſtellung und an Leichtflüſſigkeit des Vortrags
gebrach. Im übrigen hatte Herr Geßner, der auf die
geſangliche Ausführung der Partie große Sorgfalt
ver=
wandte, viele hübſche Momente; vielleicht gelingt es dem
mit guten ſtimmlichen Mitteln ausgeſtatteten Sänger
noch, die Müngel ſeiner Vokaliſation zu verbeſſern. Herr
Wolf ſang die Partie des „Gomez; mit gewohntem
Tonglanz und zündender Verve des Vortrags. Herr
Hofkonzertmeiſter, Havemann erntete für das
empfindungsvoll und tonſchön geſpielte Violinſolo - ein
Vorläufer des „Intermeszos” - lebhaften Beifall. Die
Herren Riechmann Schulze und Koths gaben
als „Hirten' drei höchſt charakteriſtiſche Geſtalten ab.
Auf die Oper folgte das Ballett aus der Oper
„Meluſiner von Louis Schindelmeiſſer, das von
Frau Ballettmeiſterin Thiele=Leonhardt mit vielem
Verſtändnis und Geſchmack in Szene geſetzt worden
war und eine Reihe lebendiger und farbenprächtiger
Vilder und ſchöner Gruppierungen vor Augen führte,
anderſeits auch den Damen Frl. Wogatzky und
Frl. Häns, ſowie dem Vallettkorps und den Eleven
der Ballettſchule reiche Gelegenheit zur Betätigung ihrer
Kunſt bot.
Das Ballett in ſeiner heutigen Geſtalt iſt eine ſtark
veraltete Kunſt, die nach einer Reform förmlich ſchreit.
Mit dieſer allgemeinen Bemerkung ſollen indeſſen die
Leiſtungen im einzelnen nicht herabgeſetzt werden.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
2 Darmſtadt, 19. Sept. Unſere, talentvolle
Landsmännin Fräulein Lina Monnard, Schülerin
unſeres Oberregiſſeurs Valdek, welche am hieſigen
Hof=
theater in voriger Spielzeit zum erſtenmale die Bühne
betrat und als „Marianne” „Prezioſal, „Beatricel in
Braut von Meſſina, ſowie in verſchiedenen kleineren
Rollen ihre große Begabung unter Beifall des
Publi=
kums, wie der geſamten hieſigen Preſſe zeigte, iſt nun
am Stadttheater in Köln a. Rh. engagiert und
hat als „Louiſe' in „Kabale und Lieber großen
Erfolg gehabt. Die „Kölniſche Zeitung' ſchreibt:
„Fräulein Monnard, eine Schweſter des noch in gutem
Andenken ſtehenden, jetzigen Münchner Hofſchauſpielers
Rummer 221.
Darmſtädter Tayointt, Montag, den 21. Geptember 1903.
Seite 14.
Münchner Genoſſen aufgefordert, mich über die
Vize=
präſidentenfrage zu äußern. Ich finde keine Erklärung,
weshalb von dieſer rein nebenſächlichen Frage ein ſolch
großes Aufheben gemacht wird. Im übrigen iſt die
Frage augenblicklich erledigt, da ſich die große Maſſe der
Parteigenoſſen bereits dagegen erklärt hat. v. Vollmar
verlieſt alsdann einige Sätze aus ſeiner Münchner Rede
und fährt fort: Ich frage Euch, Genoſſen, würde ein
Zenſor, der Tag und Nacht mit dem Rotſtift herumläuft,
aus dieſen Worten einen Parteiverrat herausfinden ? Ich
hätte gewünſcht, daß eine Geſchichte der Parteiverſumpfung
vorhanden wäre, um feſtſtellen zu können, wie viel Male
die Partei ſchon in der Gefahr der Verbürgerlichung,
der Verwäſſerung, der Verletzung der Parteitradition,
des Verrats, der Parteigrundſätze, der Außerachtlaſſung
des proletariſchen Klaſſenkampfes u. ſ. v. geſchwebt hat.
Es muß doch einmal ausgeſprochen werden: zwiſchen der
Gegenwart und unſeren Endzielen liegt ſo manches,
wo=
von ſich unſere Schulweisheit vielleicht nichts träumen läht.
Die Anſichten in der Partei über die Taktik haben im
Laufe der Jahre fortwährend geſchwankt. Das iſt ja
auch ſelbſtverſtändlich. Eine Partei, wie die unſrige, muß
mit den veränderten Verhältniſſen rechnen, ſie wäre ſonſt
keine demokratiſche Partei, ſie würde verknöchern und
ver=
ſumpfen. Ich bin der Meinung, der ganze Streit, der
hier geführt wird, iſt vom Zaune gebrochen. Man ſollte
ſich hüten, über jeden harmloſen Artikel ein Geſchrei zu
erheben, als ob dadurch die Partei auseinanderfallen
könnte. Das iſt in der Tat ein Verfahren, das geeignet
iſt, die Tätigkeit in der Partei zu verekeln. Wennes
nicht geſtattet ſein ſoll, eine eigne
Mein=
ung zu haben, dann errichte man doch einen
Inder, dann ſchaffe man doch Uniform oder ein
Zwangs=
hemd an. Bebel hat geſtern über die Süddeutſchen im
allgemeinen, über die Münchener im beſonderen, ſich
aus=
gelaſſen, daß man es im Intereſſe der Partei faſt
be=
dauern könnte, daß ſich die Süddeutſchen der Partei
an=
geſchloſſen haben. Es iſt Tatſache, daß auch Arbeiter
ſich zum ſogenannten Reviſionismus bekennen. Es iſt
doch aber unerhört, daß Bebel ſich hier hinſtellt und im
Kommandotone ſagte; „Ich dulde das nicht, ich verlange
Aufklärung, ich werde die Parteigrundſätze nicht
ver=
wäſſern laſſen, ich appelliere an die Maſſen, ich werde
bis zu meinem letzten Atemzuge dafür eintreten, daß die
Partei nicht in den Abgrund geführt wird.: So, ſprach
zur Zeit der engliſchen Revolution Lord Cromwell vor
dem langen Parlament. Daß heute nicht ſolch große
Einigkeit herrſcht, als zur Zeit, wo die Partei noch klein
war, wo wir 9 bis 12 Reichstagsmandate hatten, iſt ſehr
erklärlich. Wenn das Recht der freien Forſchung beiuns
verboten ſein ſoll, dann hören wir auf, eine Kulturpartei
zu ſein, dann iſt es das Beſte, daß das Wort„demokratiſch”
aus unſerer Parteibezeichnung geſtrichen wird. Wenn
Bebel ſo ſehr gegen die Lobhudelei iſt, da ſollte er auch
gegen den oftmals, geradezu, widerlichen
Byzantinismus in der Parteipreſſe
auf=
treten. (Lebhafter Beifall) Der Artikel, in dek
„Sächſiſchen Arbeiter=Zeitung= „Der Tag Bebels” iſt
doch geradezu widerlich. Unſere Wählernaſſen haben
etwas anderes erwartet, als ein ſolches Parteigezänk.
Und ich muß ſagen, der Ausſpruch Bebels: Das
Komödienſpiel muß aufhören, wird uns noch lange großen
Schaden zufügen. Mir kommt es vor, als ſei die
Reſolution ſo gefaßt worden, um die ſogenannten
Reviſioniſten aus der Partei zu bringen. Wenn man
das will, dann wäre es doch ehrlicher, Namen zu nennen,
zu ſagen: Die und die müſſen heraus aus der Partei!
Ob die freie Meinungsäußerung von der Kirche, vom
Staate oder von einer Partei beſchränkt wird, iſt
voll=
ſtändig gleichgültig. Die Debatte wird zur Klärung
bei=
tragen, und der Parteitag wird dafür ſorgen, daß jeder
Genoſſe wieder auf ſeinen Poſten gerufen wird zum
Kampfe gegen den gemeinſamen Feind.
In der Nachmittagsſitzung ſprach zunächſt Abg. Kolb
(Karlsruhe): Bebel gehöre zweifellos zu den
hervor=
ragendſten Genoſſen. Allein geſtern und auch an den
vorhergehenden Tagen habe ſich Bebel nicht gerade in
ſeiner glängenſten Rolle gezeigt. Er habe den Gegnern
eine ſo große Reihe von Knuppel geliefert, daß ihnen
die=
ſelben auf Jahre hinaus zwiſchen die Beine werden
ge=
worfen werden. Was ſolle die Welt dazu ſagen über die
Art, wie Bebel die Redakteure des „Vorwärtsl
abge=
kanzelt habe ? — Stücklen (Altenburg) ſagt, man ſei
ge=
nötigt, den Reviſionismus mit aller Macht zu bekämpfen.
Abg. Meiſt (Köln) erklärt, daß Bebel der großen Maſſe
der Genoſſen aus der Seele geſprochen habe. „Wenn ſich
Leute in unſere Reihen eindrängen, die uns von unſerem
Wege abbringen wollen, dann werden wir dieſen
Ele=
menten den Stuhl vor die Türe ſetzen” (Stürmiſcher
Beifalh. — Arbeiterſekretär Kaßenſtein (Mannheim): Er
ſtehe auf dem Mittelpunkte zwiſchen Reviſioniſten und
Radikalen. Er ſei keineswegs Vernſteinianer, er würde
es aber ſehr bedauern, wenn Bernſtein aufhören würde
zu ſchreiben. - Timm (München): Bebel hat geſtern
ge=
radezu in demagogiſcher Weiſe geredet. Er hat an die
niederſten Inſtinkte appelliert. (Lärm). Er hat die
An=
geſtellten von Parteinnternehmungen gegen die Partei=
Monnard, gab die „Louiſer mit großer Anmut und in
lebhafter farbiger Stimmung. Sie war eine brünette
„Louiſe” die zunächſt ihre Liebe zu „Ferdinand” mit
friſcher Leidenſchaftlichkeit zu erkennen gab und auch
ſpäter nicht ſo ſehr die wehrloſe Dulderin als die
ſchmerzgequälte Unglückliche kennzeichnete. Es dürfte
vielleicht der Hauptgewinn für unſer Schauſpiel ſein, daß
wir zwei vortreffliche ſentimentale Liebhaberinnen haben,
die ſich gegenſeitig ergängen. — Das „Kölner
Tage=
blatt” ſchreibt: „Die geſtrige Aufführung vermittelte
uns die Vekanntſchaft mit einigen weiteren neuen
Mit=
gliedern. Lina Monnard verſuchte ſich als „Louiſe
Millers der Antrittsrolle aller Sentimentalen. Fräulein
Monnard iſt jung, ſie hat eine ſehr ſchöne ſympathiſche
Bühnenerſcheinung und ein ſchönes, weiches und doch
ausgiebiges Organ. Ueberdies beſitzt ſie echtes
Bühnen=
talent, natürliches Empfinden, und eine für eine
Anfängerin bemerkenzwerte Schulung. Ihre „Louiſe”
war ein gefühlvolles, zartbeſaitetes Menſchenkind, ohne
große Tränenflut, ohne überſtiegene Leidenſchaft, voll
Natur und Grazie. Dabei erſchien ihr Spiel einheitlich,
allsgeglichen und, gleichwertig bis zum Ende und fand
die junge Künſtlerin auch freundlichſte Auſnahme und
anerkennendſten Beifall.”
Kleines Fenilleton.
Die Philoſophie der unbewußten
Moral. Ein in Chicago erſcheinendes Witzblatt erzählt:
Als der berühmte Philoſophieprofeſſor Newman den
Ge=
danken gefaßt, hatte, eine Philoſophie der unbewußten
Moral allssuarbeiten. reiſte er nach Afrika, um an dem
ziviliſationsfreien Daſein verſchiedener Negerſtämme
Studien zu machen. Auf dieſer Neiſe geriet er in eine
Wüſtenei und hatte dort die Schrecken eines vollſtändigen
Waſſermangels zu koſten. Er ſank ſchließlich erſchöpft zu
beamten gehetzt. Bebel ſagte: Die Akademiker und die
Genoſſen in gehobener Lebenslage haben das Gefühl des
proletariſchen Klaſſenbewußtſeins verloren. Aber Bebel
befindet ſich doch auch in gehobener Lebensſtellung. Wenn
jemand eine von Kautsky aufgeſtellte wiſſenſchaftliche
Theſe anzweifelt, der wird von dieſem des Parteiverrats
beſchuldigt. Aber, Genoſſen, wir ſind doch keine
Glau=
benspartei. Und deshalb, weil, nicht jeder, alles
unterſchreibt, was Kautsky, als unantaſtbaren
Par=
teigrundſatz aufſtellt, dem will man, wie Meiſt ſagt, den
Stuhl vor die Türe ſetzen. - Abg. Auer (erlin):
Ich bin vor dreißig Jahren aus Dresden wegen meiner
Zugehörigkeit zur ſozialdemokratiſchen Partei ausgewieſen
worden. Ich freute mich daher, in derſelben Stadt das
Feſt der glänzenden Wahl mitfeiern zu können. Allein
von Feſtesſtimmung habe ich bisher nichts gemerkt.
Es wird zunächſt Ede Bernſtein genannt, dieſer wird als
der neue Meſſias der Partei bezeichnet. Nun, ſeiner
Ab=
ſtammung und ſeinem Geſchlecht nach könnte er allerdings
ein Meſſias ſein. Bernſtein iſt eben nichts weniger als
ein Meſſias. Ich glaubte, wir würden diesmal gemütlich
auf dem Parteitage zuſammenſein und nun dieſe
furcht=
bare Kampfeswut! Ich ſchließe mit der Verſicherung,
daß ich jeden für einen Verleumder erkläre, der mir
zu=
mutet, ich habe die Abſicht, die Partei vom Boden des
Klaſſenkampfes abzulenken. (Stürmiſcher Beifall.) — Es
folgten alsdann endloſe perſönliche Bemerkungen, in
denen die Geiſter furchtbar aufeinanderplatzten. Die
Redner bezichtigten ſich mehrfach gegenſeitig der Lüge.
Es drehte ſich um ein Gerücht, wonach verſchiedene
Verliner Genoſſen die Abſicht gehabt haben ſollen, die
Wahl Auers zum Parteiſekretär zu hintertreiben. - Es
wird dadurch ein längeres Schreiben von Dr. Franz
Mehring verleſen, in dem dieſer alles, was gegen ihn
vorgebracht iſt, als Verleumdung bezeichnet. — Danach
wurde gegen 81 Uhr abends die Sitzung auf Sonnabend
vormittags 9 Uhr vertagt.
Stapellauf des Linienſchiſſes „Heſſen”
S. Kiel, 18. September.
Zu einem der farbenprächtigſten Schauſpiele, an
denen der Reichskriegshafen ſo reich iſt, geſtaltet ſich
allemal der Stapellauf der auf den Kieler Werften
er=
bauten Kriegsſchifſe. So war es auch heute, wenn auch
ein feiner Nebelſchleier den ganzen Kriegshafen einhüllte
und die mit Toppflagen und Göſch geſchmückten
ſchwim=
menden Koloſſe nur ſchwer erkennen ließ, ſo ließen doch
die flinken das Waſſer ſcharf durchſchneidenden vielen
ſtandartengezierten Pinaſſen und Dampfbeiboote erkennen,
daß für den Kriegshafen ein Feſttag ſei. Es galt, das
Linienſchiff Le, das dritte Schiff der Braunſchweigklaſſe,
zu taufen und dann vom Stapel zu laſſen. Auf der
Germania=Werft erbaut, lag der gewaltige Koloß, der
bei einer Waſſerverdrängung von 13200 Tonnen 121
Meter Länge, 22 Meter Breite und einen Tiefgang von
76 Meter hat, zum Ablauf bereit, nur noch der Taufe
harrend, die auf Wunſch des Kaiſers der Großherzog
von Heſſen zu vollziehen gekommen war. In der
Salonpinaſſe des Prinzen Heinrich in Vegleitung
des Prinzenpaares verließ der Großherzog in der
Uniform des 1. Garderegiments 3. F. mit dem grauen
Mantel das Schloß und begab ſich in die Germania=
Werft. Hier begann trotz des trüben Wetters auf dem
Feſtplatz ſich ein glänzendes Bild zu entwickeln.
Von allen Seiten ſtrömten, nachdem ſchon frühzeitig
mit klingendem Spiel und fliegender Standarte die vom
1. Seebataillon geſtellte Ehrenwache Paradeaufſtellung
genommen hatte und die von den eingelnen
Truppen=
teilen und den Kriegsſchiffen geſtellten
Mannſchafts=
abordnungen eingetroffen waren, die mit Einladungen
verſehenen Gäſte und die offiziellen Perſönlichkeiten
her=
bei, um dem frohen Schauſpiele beizuwohnen. Auf den
zu beiden Seiten des Schiffes errichtenden Tribünen
nahm die Zahl der meiſt in hellen Toiletten erſchienenen
Damen von Minute zu Minute zu und rings um
die=
ſelben verſammelten ſich mit den geladenen Herren vom
Zivil die dienſtfreien Offigiereides Standortes Kiel. Unter
den letzteren bemerkte man den Generalinſpekteur der
Marine und Stationschef Admiral von Köſter, den
Staats=
miniſter Vize=Admiral v. Tirpitz, ſowie die übrigen Herren
der Admiralität, den Inſpektor der Marine=Infanterie
Oberſt Dürr, die Kommandanten der hier anweſenden
Schiffe und andere höhere Offigiere. Zu denſelben
ge=
ſellten ſich die Spitzen der Zivilbehörden, darunter der
Oberpräſident Frhr. v. Wilmowski, der
Landeshaupt=
mann, der Rektor der Univerſität, die Vertreter der
Stadt=
kollegien, der Geiſtlichkeit und viele andere Herren. Auch
die Beamten der Werft waren anweſend auf dem
Feſt=
platze, auf dem von der Werftfeuerwehr und königlichen
Schutzleuten die Ordnung aufrecht erhalten wurde. Das
überaus freundliche, muntere Bild, das die Parade=
Uni=
formen der verſchiedenſten Truppengattungen und die
hellen Toiletten der Damen boten, wurde noch
vervoll=
ſtändigt durch die mit Girlanden und Flaggen, unter
denen neben den deutſchen Kriegsflaggen die weißroten
Landesfarben Heſſens am meiſten vertreten waren,
Boden und glaubte ſeinem Ende nahe zu ſein, als ihn
ein Neger auffand und aus ſeinem Waſſergefäße erquickte.
Und ſiehe da: er kam alsbald wieder zu Kräften und
konnte an der Seite ſeines Retters einem Negerdörſchen
zuſchreiten. Hier bekam er eine leidlich bewohnbare Hütte
und ward von dem Schwarzen reichlich bewirtet. Da
dachte er gerührt an ſeine Philoſophie der unbewußten
Moral und ſprach zu ſeinem Gaſtgeber: „Mein Sohn,
wer hieß Dich, des ſterbenden Wanderers Dich zu
er=
barmen? Hat der Prieſter Deines Stammes Dirs
ge=
boten oder tateſt Du's, weil Dein Herz Dir's plötzlich
eingab ?u Aber der Schwarze grinſte ihn nur an, denn
er verſtand kein Sterbenswörtchen von der ganzen Rede
und ging aus der Hütte hinaus. Und am andern
Mor=
gen briet der berühmte Philoſoph über einem großen
Feuer, und der ſchwarze Kerl mit der unbewußten Moral
drehte vergnüglich den Bratſpieß.
Eine
Oriſchaftmiteinemunausſprech=
lichen Namen gibt es in Frankreich. Der Name,
ſchreibt der „Gaulois” läßt ſich ebenſo wenig ausſprechen,
wie der des Prager Brügermeiſters Srb. Der Ort, um
den es ſich handelt, liegt dicht bei Paris, in der Nähe des
Schloſſes Osny: es iſt das 117Einwohner zählende Dorf
Ws. Da dieſes vokalloſe Wort von keinem Menſchen
ausgeſprochen werden kann, wird es gewöhnlich U5
ge=
nannt; amtlich heißt das Dorf aber nach wie vor W=l
Eine Nivellierung der - Liebe iſt vom
preußiſchen Landwirtſchaftsminiſter angeordnet worden,
und zwar hat der Miniſter dieſe Arbeit dem
Meliorations=
bauamt zu Marienwerder übertragen. Es handelt ſich
jedoch hierbei nicht um das Nivellement des Gefühls, das
zwei Menſchenkinder zu einander anzieht, ſondern um die
Vermeſſung des kleinen Flüßchens Liebe, das rechtsſeitig
in die Weichſel mündet und oftmals zu Nätſeln „Was iſt
die Liebe Zu herhalten muß.
gezierten Fahnenſtangen, die Alleen gleich alle Zugänge
zum Feſtplatz und dieſen ſelbſt umrahmten. Vor dem
Bug des graurot, geſtrichenen gewaltigen Panzers
war die Taufkanzel erbaut, ein hoher mit Laubgewinden
und rotem Tuch geſchmückter überdachter Bau, auf deſſen
Flaggenmaſt die blaue Standarte des heſſiſchen
Fürſten=
hauſes beim Erſcheinen des Großherzogs in der Werft
gehißt wurde, ein Moment, den der Ausguckmann des
im Vinnenhafen liegenden Wachtſchiffes mit wachſamem
Auge erwartet hatte, denn kaum hatte ſich die Standarte
entfaltet, als auch aus den Feuerſchlünden aller
an=
weſenden ſalutfähigen Kriegsfahrzeuge dem deutſchen
Fürſten der ihm gebührende eherne Gruß
entgegen=
donnerte und ein dicker Pullverdampf vermiſcht mit dem
Nebel legte ſich über den Hafen. Unter den Klängen des
Präſentiermarſches ſchritt der Großhersog die Frontab,
nachdem er die Soldaten mit einem freundlichen„Guten
Morgen' begrüßt hatte, und beſtieg die Taufkanzel in
Be=
gleitung des Prinzenpaares und unter Führung des
Staats=
ſekretärs und der erſten Werftbeamten, um mit
lauthin=
ſchallender Stimme die Taufrede zu halten. Dann ergriſf
er die an ſchwarz=weiß=rotem Bande hängende Flaſche
deutſchen Schaumweines, aus der Schaumweinkellerei
Söhnlein & Co. geſtiftet, und zerſchellte ſie unter
drei=
fachem Hurra auf den Kaiſer am Bug des Linienſchiffes
„Heſſenl Von dem an Steuerbordſeite des Schiffes
errichteten rotdrapierten ſchmucken Pavillon aus
beob=
achteten dann die Fürſtlichkeiten den Ablauf des neuen
Kriegsſchiffes, das erſt langſam, dann immer ſchneller
unter dem brauſenden Hurra der Menge zum erſtenmale
in die Flut tauchte, eine gewaltige Waſſerwoge vor ſich
hinſchiebend, der erhebendſte Moment des ganzen
präch=
tigen Schauſpiels!
Kaiſer Wilhelm in Wien.
Wien, 18. Sept. Kaiſer Wilhelmſtattete
als=
bald nach ſeiner Ankunft in der Hofburg dem Kaiſer
Franz Joſef einen längeren Beſuch ab und kehrte
gegen 2 Uhr von ſeinen Beſuchen bei den Mitgliedern des
Kaiſerhauſes zurück. Zur Frühſtückstafel in der Hofburg
waren der Reichskanzler Graf Bülow, der deutſche
Botſchafter Graf Wedel, das Gefolge und der
öſter=
reichiſche Ehrendienſt zugezogen. Nach dem Frühſtück
ſetzte der Kaiſer ſeine Beſuche bei den Ersherzoginnen fort
und traf gegen 4 Uhr wieder in der Hofburg ein. Kaiſer
Wilhelm wurde überall, wo das Publikum ſeiner anſichtig
wurde, reſpektvollſt begrüßt. Im Laufe des Tages tugen
ſämtliche Mitglieder des diplomatiſchen Korps ihre Namen
in das aufliegende Buch ein, desgleichen der ehemalige
Oberſt des den Namen des Kaiſers tragenden ungariſchen
Huſaren=Regiments Benkoe. Im Laufe des
Nachmit=
tags gaben ſämtliche Mitglieder des Kaiſerhauſes ihre
Karte für den Kaiſer ab. Der Kaiſer ſtattete
nachmit=
tags der Königin=Mutter von Spanien einen
Beſuch ab. Auf der Fahrt von der Wiener Neuſtadt
hörte der Kaiſer den Vortrag des Reichskanzlers Grafen
Bülow. Kaiſer Wilhelm beſuchte heute auch die Fürſtin
Hohenberg. Abends wohnten die Monarchen einer
Feſt=
vorſtellung in der Hofoper bei, wo die „Weiße
Dame' gegeben wurde, und kehrten, vom Publikum
leb=
haft begrüßt, gegen 10 Uhr in die Hofburg zurück.
Kaiſer Wilhelm verlieh zahlreiche
Ordensaus=
zeichnungen, darunter die Kette zum Schwarzen
Adlerorden dem Erzherzog Friedrich, den Schwarzen,
Adlerorden dem Ersherzog Leopold Salvator, die
Bril=
lanten zum ſchwarzen Adlerorden dem Oberhofmeiſter
Fürſten von und zu Liechtenſtein. Kaiſer Wilhelm
über=
brachte ſeinem Infanterie=Regiment Nr. 34 ein Gemälde,
darſtellend die Parade des Regiments vor Wilhelm I.
in Berlin im Jahre 1864. Der Kaiſer unterhielt ſich bei
dem Begrüßungscercle lange mit dem Miniſterpräſidenten
v. Körber und dem Grafen Khuen=Hedervary und gab
nachmittags Karten bei den beiden und bei dem Grafen
Goluchowski ab. Nunitius Taliani gab in der Hofburg
ſeine Karte für Kaiſer Wilhelm ab.
Kaiſer Franz Joſef ließ dem Reichskanzler
Grafen v. Bülow ſein von Horowitz gemaltes
lebens=
großes Bildnis überreichen. Reichskanzler Graf Bülow
ſtattete heute nachmittag dem Grafen Goluchowski
einen 1½ſtündigen Beſuch ab.
Wien, 19. Sept. Gegen 8 Uhr früh holte
Erz=
herzog Franz Ferdinand den deutſchen Kaiſer
in der Hofburg ab, von wo ſich beide zu Wagen in den
Lainzer Tiergarten begaben. Um 9 Uhr begann
die Pirſchfahrt durch den Tiergarten, an die ſich ein
Treiben ſchloß. Nach demſelben wurde das Frühſtück
eingenommen und die Beſichtigung der Strecke
vorge=
nommen. Der deutſche Kaiſer und der Ersherzog kehrten
um 2 Uhr 45 Min. nach Wien zurück. Der Ersherzog
verabſchiedete ſich in der Hofburg vom Kaiſer. Kaiſer
Wilhelm blieb bis 5 Uhr 15 Min. in ſeinen Gemächern
und fuhr hierauf in Begleitung des Feldzeugmeiſters
Albori in das Palais des Ersherzogs Eugen. Um 7 Uhr
kehrte der Kaiſer in die Hofburg zurück.
Wien, 19. Sept. Kaiſer Wilhelm nahm um
5 Uhr den Tee bei der Königin=Mutter von Spanien ein
und empfing abends Graf Goluchowski in beſonderer
Audienz. Abends 8 Uhr nahmen beide Majeſtäten an
der Tafel beim deutſchen Botſchafter teil.
Graf und Gräfin v. Wedel empfingen die Monarchen
und die übrigen Gäſte in den unteren Räumen der
Vot=
ſchaft. Die Tafel, mit Aufſätzen im Empireſtil verziert,
war ganz mit roten Roſen dekoriert. Die
Gäſt=
trugen keine Uniform. Nach der Tafel folgten
Vorträg=
des Hofſchauſpielers Korff und des Quintetts Thoma=
Koſchat. Bei der Tafel ſaßen beide Majeſtäten
nebenein=
ander; rechts vom Kaiſer Franz Joſef ſaßen zunächſt
Gräfin v. Wedel, der erſte Oberhofmeiſtee Fürſt von
Liechtenſtein, der ungariſche Miniſterpräſident Graf Khuen=
Hedervary. Linkszvom deutſchen Kaiſer ſaßen die Fürſtin
Metternich, Graf Goluchowski und der Feldzeugmeiſter
v. Beck. Gegenüber den Majeſtäten ſaß der Botſchafter Graf
v. Wedel, Gräfin Ilſa v. Wedel und Fürſt Montecuculi;
nach links folgten Reichskanzler Graf Bülow,
Miniſter=
präſident v. Körber und der öſterreichiſch=ungariſche
Vot=
ſchafter in Berlin. Zu dem Diner waren Kaiſer Wilhelm in
der Uniform ſeines öſterreichiſch=ungariſchen Huſaren=
Regi=
ments und Kaiſer Franz Joſef in der Uniform des preußiſchen
Kaiſer, Franz Garde=Grenadier=Regiments, erſchienen.
Nach Beendigung des Mahles, während deſſen ſich die
beiden Kaiſer angeregt unterhielten, begaben ſich die
An=
weſenden in die Geſellſchaftsräume. Hier verabſchiedete
ſich Kaiſer Franz Joſef herzlich vom Kaiſer Wilhelm und
dem Botſchaftsperſonal. Nach Beendigung der darauf
ſtattfindenden muſikaliſchen Aufführungen kehrte Kaiſer
Wilhelm gegen Mitternacht in die Hofburg zurück.
Wien. 19. Sept. Kaiſer Franz Joſef
empfing heute vormittag den Reichskanzler Grafen
Vülow in Audienz. Hierauf wurde Graf v. Bülow
von der Königin=Mutter Maria Chriſtina von Spanien
empfangen. Der Miniſter des Aeußeren, Graf
Golu=
howski, gab heute mittag ein Frühſtück zu Ehren,
des Reichskanzlers, an dem der deutſche Botſchafter Graf
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 21. Septeuiber 1903.
Nummer 221.
Wedel und die Herren der deutſchen Votſchaft und das
kanzler Graf Bülow hatte im Laufe des Nachmittags auch
eine längere Anterredung mit dem italieniſchen Botſchafter
Nigra.
WB. Wien, 20. Sept. Der deutſche Kaiſer!
wohnte heute vormittag um 10 Uhr dem Feſtgottes=
Kirche waren auch Reichskanzler Graf Bülow, das
ge=
ſamte Gefolge des Kaiſers. der deutſche Votſchäfter Graf
v. Wedel mit Gemahlin, der deutſche Generalkonſul i
Budapeſt Below mit Gemahlin, die erſten
Votſchafts=
ſekretäre, Gräfin Ilſa von Wedel und der dem deutſchen
Kaiſer zugeteilte Feldzeugmeiſter Frhr. v. Albori aniweſend. ſängnis und Degradation.
aiſer Wilhelm Burde beim Erſcheinen von dem Kurator
Reiſch begrüßt. Er erwiderte auf deſſen Begrügung Lr
Gottesdienſte wurde der Kaiſer beim Verlaſſen der Kirche
von einer zahlreichen Menſchenmenge, die ſich vor der
dirche angeſammelt hatte, mit lebhaften Zurufen
em=
pfangen. Um 12 Uhr 30 Min. begab ſich der Kaiſer mit
dem Käiſer Frans Joſef im offenen Wagen zumn Bejeuner
hei der Erzherzogin Maria Joſepha.
Vermiſchtes.
2 Davos. Der vor zwei Jahren erfolgten
Er=
öffnung der Deutſchen Heilſtätte für minderbemittelte
Lungenkranke in Bavos ſchließt ſich am 1. November d. J.
die des Sanatorium Schweizerhof in Zavos=Platz an. Bas
Sanakorium Schweizerhof dem die Gründer der Davoſer
Deutſchen Heilſtätte naheſtehen, erbietet ſich in erſter
Linie der deutſchen bürgerlichen Geſellſchaft, für welche
an den Davoſer Kurorten eine ärztlich geleitete nicht
koſtſpielige Heilſtätte bisher fehlte. Baz Sanatorium
Schweizerhof enthält 120 Patientenbetten - Geine Er
bauer ſind die Architekten des Schatzalp=Sanatoriums.
Für die ärztliche Leikung des Sanatöriüms
Schweizer=
hof iſt der ſeit 1880 in Davos anſäſſige Königlich
Preußiſche Sanitätsrat Dr. Peters gewönnen. Die
Trankenpflege wird von den im Sanatorium ſtationierten
Schweſtern der Diakoniſſenanſtalt in Schw=Hall ausgeübt
werden.
Literariſches.
- Jede Hausfrau ihre eigene Schneiderin! Die
Wochenſchrift „Fürs Hausl, welche mit dem 1. Okiober
den 22. Jahrgäng beginnt, enthält ſoviel praktiſche und
nützliche Winke, daß dieſelbe den Hausfrauen nicht genug
empfohlen werden kann. Es gibt kaum eine
hauswirk=
ſchäftliche Frage, die von dieſem praktiſchen Blatt nicht
in anregender, verſtändiger Weiſe erörtert würde. Es
ſollte daher niemand verſäumen, dieſe wirklich gediegene
Wochenſchrift anzuſchaffen, Um ſo mehr, als der Preis
trotz des überaus reich äusgeſtaͤtteten Modeteiles und
der Beifügung eines Gratisſchnittmuſterbogens, einer
Beilage Kindermode, „Fürs kleine Volk=, „Arzt fürs
Hauss, einer Roman= Muſik= und Handarbeitsbeilage.
für ein Vierteljahr nur 135 Mk. (Salon=Ausgabe 200 Me)
beträgt.
Diesels Niederjagd. Prachtausgabe.
9. Auflage. Herausg. von Forſtmeiſter Frhr. v.
Norden=
flycht. Mit 16 vielfaͤrbigen Jagdhündbildern. 24
Voll=
bildern in ſunſtdruck und 253 Textabbildungen. Verlag
von Paul Parey. Verlin 8W. Erſcheint in 18
Liefe=
rungen 1 Mark. Das Werk, auf welches wir
bereit=
aufmerkſam gemacht haben, iſt jetzt bis zur 5. Lieferung
vorgeſchritten und wir nehmen gern Anlaß, allen
Inter=
eſſenten die Anſchaffung nochmals warm zu empfehlen.
Herausgeber und Verleger haben ein Prachtwerk
aller=
erſter Klaſſe geſchaffen und mit dieſer Neuauflage ſich ein
großes Veldienſt nicht nur um die Jagd und die heütige
Jägerwelt, ſondern auch um die Manen des alten Diezel
erworben, der dieſer Neugeſtaltung=gewiß ſeinen vollen,
ungeteilten Beifall ſpenden und ihr ſeine unbedingte
Zu=
ſtimmung nicht vorenthalten würde. Die bekannten
Jagdmaler Karl Wagner- und Otto Vollrath haben die
9. Auflage vollſtändig neu illuſtriert. ſo daß das Werk
an Schönheit und Reichtum der Abbildungen unerreicht
daſtehen dürfte. Der Beſitz dieſer 9. Originalauflage
be=
deutet für jeden deutſchen Weidmann eine Quelle des
ſchönſten und reinſten Genuſſes; das Werk iſt ein
Jung=
hrünnen, aus dem ewige Jugend quillt.
Darmſtadt, 21. September.
G. Großes internationales Steher=
Rad=Rennen auf der Radrennbahn
Darm=
ſtadtan der Heidelbergerſtraße. VVorläufiger
Bericht) Bei dem geſtrigen vom Wetter beſtens
be=
günſtigten Rennen gingen als erſte Sieger über das
Band: L. Gauverbands=Wanderpreisfahren: H. Struth,
Velozipedklub „Moguntia 1892., Mainz. I1. Großer
Preis von Därmſtadt: Woody Headſpeath=
Indianopolis (Amerikaſ. 11. 10 Kilometer=Fahren:
RdolfkSeidensheimer=Mainz. IV. Motor=
Rennen: Haͤrtmann (pel in Rüſſelsheim). Das
Rennen,. das größtenteils gans ausgezeichnet gefahren
wurde, verlief ohne Unfall.
Letzte Nachrichten.
W.B. Berlin, 20. Sept. Der Kronprinz nahm
heute vormittag in Vertretung des Kaiſers an dem
Feſt=
g0ttesdienſt anlätßlich des zweihundertjährigen
Be=
ſtehens der Parochialkirche zu Verlin teil-Nittags
wohnte der Kronprinz einerSißung des
Neichs=
komitees zu Gunſten der durch Hochwaſſer Geſchädigten,
die im Stadtverordnetenſaale des Rathauſes abgehalten
wurde, bei. Oberbürgermeiſter Kirſchner ſprach dem
Kron=
prinzen den Dank für die Uebernahme des Protektorats
aus und gedachte dantbar der Teilnahme des Kaiſers
und der Hilfe und Troſt bringenden Reiſe der Kaiſerin
in die Ueberſchwemmungsgebieke. Der Schriſtführer,
Ne=
gierungsrat Leidig, erſtattete Bericht über die bisherige
Tätigkeit des Komitees und hob hervor, daß die Schäden
ſich als größer herausgeſtellt hätten, als man
angenoni=
men hatte, namentlich ſei Schleſien hart' betroffen. Er
betonte, daß 200 deutſche Städte, mehrere Bundesfürſten,
Präſidenk Loubet und das „Rote Kreuz= Gaben geſpeldet
hätten und ſchlug vor, von den heute zur Verfügung
ſtehen=
den 225006 Mark 150 000 Nark an Schleſien 20000
Mark an Poſen, 15000 Mark an Brandenburg. ie 50600
Mark an Weſtpreußen und Pommern und den Reſt an
den Vaterländiſchen Frauenverein zu überweiſen. Der
Vorſchlag wurde einſtimmig angenommen.
Oberpräſidial=
rat Michaelis bat im Auftkage des Oberpräſidenten von
Schleſien um reichliche Unterſtühung dieſer Provins.
Miniſter Frhr. von Hammerſtein berichtete, der
ſeſanik=
ſchaden betrage 29½ Millionen, in Schleſicn 20 Millionen,
in Poſen 3 Millionen, in Brandenourd 4⁄ Miltionen,
in Weſipreuße 506 650 Mr.- und in Pomnern 690 006
Mark. Der Kronprins ſprach dem Komitee den Dank
Gefolge des deutſchen Kaiſers tellnahmen.Der Reichs= für die große Mühelaltung aus. Das Komitee werde
die größte Genugtuung darin finden, daß es an dem
großen Lderke der Menſchenliebe mitgearbeitet habe.
W.B. Verlin, 20. Sept. Das
Vberkriegsge=
richt verhandelte geſtern als Verufungsinſtanz gegen den
Unteroffigier Breidenbach von der 1. Kompagnie
dienſte in der proteſtantiſchen Kirche Obel. J In der des vierten Garde=Regiments zu Füß, der am URaguiſk
wegen Mißhandlung von Untergebenen in 1500 Fällen
— Darnſiter 300 ſchwere Mißzhandlungen. von denen eine
zum Selbſtmord des Füſiliers Hill führte - zu 3½
jährigem Gefängnis und Vegradation verürteilt worden
wär. Das Oberkriegsgericht erkannte auf 8 Jahre
Ge=
i Br Verlin, 20. Gept. Der „Vorwärts” meldet
aus Dresden: Die Anhahme der Reſslution
ſei ſehr erfreut, die Kirche beſuchen zu können-Nach dem Bebel=Singer=Kautsky über die Parteitaktik
erfolgte mit 226 gegen folgende Stimmen-- mit Nein
ſtimmter: Vernſtein, Gertrus David. von Elm, Grenz.
Grünsberg. Haring. Huce, Löwe, Paul Müllek, Guftas
Müller=Breclou, Karl Schwarz. Timm und von Volniar.
1Z 79. Sept. Der Größherzog von
Heſſen beaab ſich, begleitet von dem Prinzen ünd der
Prinzeſſin Friedrich von Preutzen, heute vormittag
wieder nach Hemmelmark.
W.B. Boſen, 20. Sept., mittags. Ein großer
Holz=
ſchober des hieſigen Proviantamtes ſteht in
Flammen, man hofft jedoch, das Feuer auf ſeinen
Hers beſchränken und das Pröviantamt erhalten zu
können.
2 Beuthen, 19. Sept. In dem Laurahütter
Wahl=Krawallprozeß wurde heute nachmittag um
4 hk 15 Minuten das Urteil gefällt: Ein Angeklägter
wurde zu 3 Jahren, 9 Angeklagte zu 2 bis 2½ Jahren.
10 zu 1 bis 1½ Jahren Verurkeilt. Korfantg ſen. zu
1 Jahr 6 Monäten, Konfanty jun. zu 9 Monaten,
Redak=
ter Wicek zu zwei Jahren, die übrigen zu ſechs Monaten
bis zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Sechs
wurden freigeſprochen.
PWien, 19. Sept. Kaiſer Franz Joſef
em=
pfing heſte Vormittag den Grafen Jhnen Hedervary in
einſtundiger Audiens und ließ ſich von ihm eingehenden
Bericht über die Lage erſtatten. Grak Khuen dirfte
morgen nachmittag vorausſichtlich wieder vor dem
Kaiſer erſcheinen.
1 Wiel, 19 Sept. Der Kaiſer geht in der nächſten
Woche nach Peſt, um die Verhandlungen über die Friſe
fortzuſetzen.
Wien, 19. Sept. Kaiſer Franz Joſef hat
für die von der letzten Hochwaſſerkakaſtrophe i
Kärnten. Salzburg, Tirol und Gteiermark Vetroffenen
55000 Kronen aus ſeinen Privdatmitteln geſpendet.
- Peft, 19. Gept. Das Abgeorsnetenhaus
wirde zun 24. September zu einek Sitzung einberufen.
1 Peſt, 19. Sept. Das „Angariſche K.=B.” meldet:
An maßgebendſter Stelle berührte es ſchmerzlich. daß ein
Teil des Armeebefehlsvom 16. September in der
öffentlichen Meinung ingarns ſolche Auslegung findet,
die den Inientionen an ällerhöchſter Stelle nicht im
Ent=
fernteſten entſpricht. Der Allerhöchſte Kriegsherr beruhigte
im Armeebefehl das Heer darüber, das er Line Zerreißling
im Sinne des Geſehartikels 12 vöm Jahre 1867 der
ge=
meinſamen Armee nicht geſtatte und ebenſowohl im
Inteleſſe der Monarchie als auch der eigenſten
debensinter=
eſſen Ungarns nicht geſtatten werde. Dieſer Armeebefehl,
dernichteinſtaätsrechrlicher Aktſei,
präju=
digiert jedoch nicht jenen im Intereſſe der Parität
wünſchens=
werten Abänderungen, welche die liberdle Partei als
nor=
wendig erachtet, und welche der Miniſterpräſident Graf
Khuens Hedervary in ſein Programm aufgenommen hal.
Die Löſung dieſer Fragen bildet in maßgebenden Kreiſen
den Gegenhand von Ewägungen.
uW. Belgrad, 20. Sept. Bei dem heutigen zweiten
Diner zu Ehren der Offiziere der Belgräͤder Varnl
ſon hielt der König eine Rede, in der er ſagte: Die
Augen des gangen Serbentums ſind in dieſensſchweren
Tagen auf die Armee gerichtet. Das Volk ſetzt auch jetzt
in das Heer das volltommene Vertrauen, das durch die
Geſchichte des Heeres begründet iſt. Als oberſter
Kriegs=
herr biſt ich Zlückich konſtatieren zu können, daß kein
Verwürfnig beſteht, daß die Armee einig iſt und
auch weiterhin das Verlrauen des Volkes verdient. Die
Eintracht zwiſchen den Offizieren untereinander, ſowie
zwi=
ſchen den Offizieren und dem Volke wird ermöglichen.
Ser=
bien aus allen ſchwierigen Lagen glücklich heraussuführen.
= Vermatt, 19. Sept. Der Luftſchiffer
Spel=
terini Unternahm heute nachmittag den Aufſtieg für
ſeine beabſichtigte Fahrt über 8te Alpen.Das
Luftſchiff nahm zuerſt ſeine Richtung nordöſllich auf die
Miſchabelhörner und führ über den Saafſee hinfort;
darauf wändte es ſich nach Südoſten.
41 Prüßel. 19. Sept. Die Regierung des
unab=
hängigen Kongoſtaakes ließ der engliſchen Regierung
eine Antwort auf die britiſche Kongoſöke zugehen.
wp. Auſterdam, 20. Sept.- Bei demSkiff=
Meiſterſchäftsrüdern für Holland wurden
Haͤrt=
mann=Frankfurt und Haffner=Berlin im Finale plaziert.
Die Bahnläide betrug 1650 Meter. Hartmann
ge=
wann mit drei Böotslängen in 6 Minuten 44¹⁄₈
Se=
kunden.
Hiobenhagen, 19. Sept. Königin Margherita
von Itaͤlien iſt heute äbend hier eingetroffen.
London, 13. Sept. Der engliſche Konſul in
Caſa=
blanca, Sir H. Maclean, iſt heute in Plymouth
einge=
troffen und er ſoll im Laufe der nächſten ſechs Wochen
nach Marokko zurückkehren. Derſelbe äuherte die
fanatiſche Erregung, welche in Maroko gegen die
Euro=
päer herrſche, ſei der Einwirkung der gebildeten Klaſſen
Unter den Mauren zuziſchreiben, welche befürchten, daß
mit der wachſenden'Anzahl der ins Land kommenden
Etropäer der Handel ihnen verloren gehen werde.
CPVetersburo. 19. Sept.- Die aſswärts verbreitete
Meldung uͤber einen großen Brand in der Stadt
Tau=
roggen, durch den das Bahngebäude und
Getreide=
depots zerſtört ſeien. wird von der „Ruſſiſchen
Tele=
graͤphenagenturs nach einer Mitteilung aus Kowno als
Lrfunden bezeichnet.
B. Betersburg, 20. Sept. „Ruſſky Invalid' meldet:
Die Truppen der Militärinſtitutionen des Amur=
Militärbezirkes werden bis zur Ausarbeitung des
Geſehes über die Verwaltung der Gebiete des fernen
Oſtens dem dortigen kaiſerlichen Statthalter unterſtelk.
Die dem bisherigen Kommandierenden der Truppen des
Amur=Militärbesirres unterſteliten Truppeninſtitiutionen
in den Grenzen der Mandſchurei werden mit den Truppen
des Kwandtung=Gebietes zu einer Militärverwaltuͤng
vereinigt. Ver erwähnte Kommandierende behält die
Rechte eines Hotmans jocum ſonens der Amur=Koſaten
und Oberhefs eines Militärbezirks mit verſchiedenen
Beſchräntumgen.
14 4 orſtästinohel. 10. Sopt, Infolge energiſcher
Schritke des bilgariſchen diplonatiſchen Aöenten in Kön=
ſtantinopel, Geſchow, ſind die kürzlich verhafteten
Bülgarenfreigelaſſen worden Einige Bulgaren,
die nach Bulgarienshätten zurückgeſchickt werden ſollen,
darunter der Kaufmann Davidow, werden hier bleiben.
Von bulgariſchen Untertanen bleibt im Gefängnis nur
ein Notabler. Tewfik Effendi aus Schumla, doch wird
deſſen Freilaſſung demnächſt erwartet.
W.B. Könſkantinopel, 20. Sept. In der Audiens.
welche der ruſſiſche Botſchäfter Sinowiewam letzten
Freitag beim Sultan hatte. wurde die Bewegung in
Mazedonien eingehend beſprochen. Der Sultan gab
ſeiner dankbaren Befriedigung über die Haltung der
Großmächte Ausdruck. Sinowiew empfahl dem Sultan
dringend, daß bei der Bekämpfung des Bandenunweſens
Ausſchreitungen, wie ſolche in Krüſchewo und an anderen
Orten des Wiläjets Monaſtir und des Sandſchaks
Kirki=
liſſe vorgekommen ſeien, verhütet werden.- Der Sultan
erklarte, daß er die in dieſer Richtung erlaſſenen Befehle
erneuern würde und fügte hinzu, daß bereits über zwei
Drittel der Gebiete. m welchen das Bandenunweſen
herrſche, von den Banden geſäubert ſeien und daß die
Säuberung der übrigen Gebietsteile ſehr bald zu
er=
warten ſei. Die bulgariſche Landbevölkerung. die zum
Anſchluß an die Bandenbewegung verleitek würde Pi
bereiks zum größten Teile zurückgekehrt und habe lich
Unterworfen.-Der montenegriniſche Miniſter des
Peußern. Wukowitſch, der Lebenfalts vom Sultaͤn
in Audienz; empfangen, wirde, wies --auf
die Hinderniſſe hin. die die Montenegriner von ſeiten der
Lokalbehoͤrden bei der Schiffahrt auf dem Bojanafluſſe
erfahren. Er bat um Ernennung eines türkiſchen
poliki=
ſchen Kömmiſſars in Moikorac an der türkiſchen Grenze.
der gemeinſchaftlich mit dem montenegriniſchen Kommiſſar
die zeitweiſe vorkommenden Grenskonflikte zu regeln
hätte. Der Sultan verſprach. dieſer Bitte nachzukommen
und dankte dem Fürſten Nikolaus für die korrekte
Haltung in der gegenwärtigen Situation.
Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Schmerzerfüllt machen wir Verwandten
und Bekannten die traurige Mitteilung, daß
mein guter Gatte, unſer lieber Vater, Bruder,
½ Schwiegervater und Großvater (16382
harl Budnich,
Poſtſchaffner i. P.,
heute vormittag 9½ Uhr durch einen ſanften
Tod von ſeinem ſchweren Leiden erlöſt
wor=
den iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die kranernden Hinlerbliebenen:
Familie Budnick.
Die Beerdigung findet Dienstag, 22. Sept,
nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhauſe,
Gartenſtraße 12, aus ſtatt.
Dankjagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme
an dem Hinſcheiden unſeres innigſtgeliebten und
unvergeßlichen Sohnes, Bruders, Schwagers
und Onkels
Ei6361
Wilhelm
insbeſondere für die ergreifende Grabmuſik und
die zahlreichen Blumenſpenden, ſowie allen,
welche ihm die letzte Ehre erwieſen haben, ſagen
5 wir unſeren innigſten und tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 19. September 1903.
Familie Witimer.
Tagedtalender. -
Theater am Woogsplatz, Anfang 8 Uhr:
Gaſt=
ſpiel des Original=Tegernſeer=Bauerntheaters.
Voͤrſtellung um 8 Uhr im „Orpheume.
Konzert um 8 Uhr in der „Stadt Pfungſtadts.
Hauptprüfung und Konzert'ders Schmittſchen
Akademie für Tonkunſt im Saalbau.
Generalverſammlüng des Rohſkoffvereins der
Schuh=
macher um 8½ Uhr in der Brauerei Fay.
Aüsſtellung im Gewerbemuſeum Neckaſtraße 3:
ge=
öfflet von 1- Uhr und 427 Uhr.
Kirchweihe zu Beſſungen.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 22. September.
Hofreite=Verſteigerung der Geſchwiſter Heberer
(Kiesſtraße 49) Um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Mobiliar= L. Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
-tumſtraße 16.
Patentſchriften=Auslegeſtelle in der Gewerbe=
Bibliothek, Nockarſtr. 3. Heit der Benutzung: an allen
Wochentagen von 10½-1 und 3-5. Uhr ſcamstag=
Mittag alsgenommenh.
Es— Unſere heutige Stadtauflage enthält eine
Einladung zum Abonnement auf die Zeitſchrift
„Bürs Harso.
(Beſtellungen nimmt die Buchhandlung von
C. M. Kühn (Arthur Fadum), Soderſtraße 14 (Kapell=
[16360
plaß) jedergeit entgegen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.