Darmstädter Tagblatt 1903


14. September 1903

[  ][ ]

Inſerake

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blat werden angenommen in Darmſtadt
Aſſuſtrierkes Ankorhal
ungsblakk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N25.
Montag, den 14. September.

Abonnemenk= prei=
monatlich
50 Pfa, vierteljährlich 150 Ml.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Veſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

1903.

Bekanntmachung.
Betreffend: Den Provinzialhaushalt der Provinz Starkenburg.
Gemäß der Vorſchrift des Art. 93 bezw. des Art. 43 letzter Satz der Kreis= und Provinzial=Ordnung vom
12. Juni 1874 bringen wir hiermit den Auszug der von Großherzoglicher Ober=Rechnungs=Kammer abgeſchloſſenen
Rechnung der Provinzial=Kaſſe der Provinz Starkenburg für 1901ſ02 zur öffentlichen Kenntnis:

Rubrik.

Einnahme.

1. Beiträge der Kreiſe
4. Beiträge des Staats zum Neubau von
Kreisſtraßen
b. Beiträge des Staats und der Provinz
zum Neubau von Kreisſtraßen
6. Kapitalzinſen
8. Koſten des öffentlichen Verfahrens:
10. Erſatzpoſten
29. Kaſſevorrat aus vorhergehenden Jahren

Summe der Einnahme 498669.16

Betrag.
M. Pfg.
348385.
93333.-
3308.91
1252.80
2560.27
2956.74
46872.44

Rubrik.

Ausgabe.

A bſchluß:
.
Die Einnahme beträgt

Die Ausgabe beträgt
Verglichen bleibt Reſt

22. Beſoldungen
23. Diäten und Gebühren
24. Botenlohn und Verkündigungskoſten
25. Für Bureaubedürfniſſe und Gerätſchaften
26. Penſionen und Unterſtützungen
28. Bau und Unterhaltung der Kreisſtraßen
29. Uneinbringliche Ausſtände
30. Zuſchuß in andere Kaſſen
31. Koſten des öffentlichen Verfahrens:
32. Koſten der Naturalverpflegungsſtationen
33. Errichtung einer Siechenanſtalk
37. Auszuleihende Kapitalien
Summe der Ausgabe

Betrag.
Mk. Pfa.
1506.
2311.20
317.98
2721.03
179501
368058.1
13.65
4500-
80780
4574335
43.50
2813798
455 94964

498669 Mk.
455949

16 Pfg.
64

42719 Ml. 52 Pfg.
und dieſer beſteht in barem Vorrat.
Darmſtadt, 2. September 1903.
Der Provinzial=Ausſchuß der Provinz Starkenburg.
J. B. Wick.

(15892

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Verwaltung der Armee=Konſervenfabrik zu Mainz wird von Anfang
Oktober ab gelbe Kocherbſen, weiße Nund= und Langbohnen, ſowie Linſen letzter/
Ernte kaufen und ſ. 3t. bezügliche Angebote entgegennehmen.
Die Angebote ſind entweder an die Fabrik direkt oder an das dem Ver=
käufer
zunächſt gelegene Proviantamt zu richten, deſſen Mitwirkung auf Wunſch
des Verkäufers auch bei Abfertigung der Sendungen in Anſprich genommen
werden kann.
Den Angeboten ſind Proben von ungefähr ¼ 1 beizufügen.
Der Ankauf erfolgt frei Fabrik Mainz und wird bemerkt, daß die Abroll=
koſten
vom Bahnhof Mainz bis zur Fabrik, welche vom Verkäufer zu tragen
ſind, für 100 b8 10 Pfennig betragen.
Die Vermittlung der Abfertigung auf dem Bahnhof hierſelbſt, die Veraus=
lagung
der Fracht= und Abrollkoſten übernimmt auf Wunſch die Verwaltung
wie ſie auch auf Anſuchen den Verkäufern Magazinſäcke zur Ueberſendung der
Hilſenfrüchte gegen Tragung der Eiſenbahnfracht= L. Koſten zur Verfügung ſtellt.
(15882
Darmſtadt den 10. September 1903.
Der 1. Direktor des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Wick, Regierungsrat.

Sas Komitee für Verabreichung
eines warmen Frühſtücke an
arme und kränkliche oder ſchwüchliche
Schulkinder hat die Abrechnung über
ſeine Tätigkeit im verfloſſenen Winter,
bezw. den Nachweis über die Verwendung
der ihm zur Verfügung geſtellten Gelder
uns vorgelegt.
Dieſe von uns geprüfte und richtig
befundene Abrechnung nebſt den zu=
gehörigen
Belegen iſt in der Woche vom
16. bis 22. September d. J. während
der gewöhnlichen Bureauſtunden im
Stadthaus, Zimmer Nr. 8. zu jeder=
manns
Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 11. September 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(5874
Dr. Gläſſiug.

Strohlieferung.
Die Anlieferung von ca. 100 Zentner
prima Noggenſtroh (Handdruſch) zu
Bind= und Flechtzwecken für die Knaben=
Arbeitsanſtalt ſoll verdungen werden.
Angebote ſind bis
lüngſkeus Samstag, den 19. d. M.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen,
woſelbſt die Bedingungen während der
Geſchäftsſtunden in Zimmer Nr. 13 zur
Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 10. September 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(1589boi
Ekert.

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Alexanderſtraße 6.

Froſt im Frühling.
Aoman von Georg Zaengs.
Nachdruck verboten.
Eine neroöſe Röte ſtieg in dem Antlitz Olgas
auf. Sie war Tag und Nacht ſo mit dieſem Manne
beſchäftigt, daß ſie meinte, man müſſe es ihr an der
Stirn ableſen! Weißt Du, dieſer Maler war ſo recht
mein Genre - eine tadellos elegante Erſcheinung,
fabelhaft gewandt. Er konnte es mit all den Herren
aufnehmen, ſtach ſie noch aus, und begabt, ſage ich
Dir, begabt!
Dabei drückte ſie die Hand an die Wange und
ſah wie verzückt zur Decke empor. Ihr Geſicht glühte.
Die grauen Augen hatten einen faſt fieberiſchen Glanz,
ſo wie ſie ihn nur noch abends annahmen, wenn Olga
animiert und in Herrengeſellſchaft war. Denk Dir,
er hat mich auch gemalt. Er bat mich, ob ich ihm
ſitzen wolle - ich weiß nicht warum - vielleicht
meines blonden Haares wegen. Das Bild muß näch=
ſtens
kommen, vorher war es noch in Hamburg aus=
geſtellt
- dann in Dresden. Weißt Du, es machte
mir rieſigen Spaß, ſo auf den Ausſtellungen herum=
geſchickt
zu werden. Und amüſiert habe ich mich bei
dem Malen - köſtlichl Ich begreife nicht, wie jemand
die Sitzungen langweilig finden kann. Das heißt, er
iſt ziemlich ernſt. Alber er machte allerhand dummes
Zeug, und das geſiel ihm, glaub ich. Und Onkel
Georg machte auch immer ſeine Späße, wenn er kam.
Du hätteſt hören ſollen, wie er mich necktel
Träumeriſch ſah ſie über die Leidende hinweg
durch die Scheiben.
Denke Dir, fuhr ſie lachend fort, abergläubiſch
wurde ich ſogar. Einmal ging ich zu einer Wahr=

ſagerin, und die hat mir wirklich prophezeit, ich würde
noch einmal die Frau eines großen Künſtlers.
Das war das einzige, was die Fiebernde mit
vollem Bewußtſein vernahm. Sie lächelte ein wenig.
Dann werden wir die zweite Künſtlerverlobung feiern.
Die zweite? Wer feiert denn die erſte? Olga
riß die Augen weit auf.
Habe ich Dir nicht erzählt, daß ſich Suſi ver=
lobt
hats
Rein. Ein bittrer Zug trat um ihren Mund.
Es war jedesmal eine Enttäuſchung, wenn ſich eine
ſo viel Jüngere verlobte. Mit wem hat ſie ſich verlobt?
Einen Augenblick mußte ſich Henriette, dumpf
wie ihr Kopf war, beſinnen. Mit einem Maler Winegg
aus München.
Herr Gottl
Mit einer Miene des Entſetzens als empfände
ſie einen plötzlichen Schmerz, faßte Olga mit beiden
Händen nach der Bruſk. Sie hätte laut aufſchreien
können vor Schrecken. Das Geſicht, das eben noch
geglüht hatte, war blaß geworden. Die Kranke be=
merkte
das nicht. Sie hatte nur ein maßloſes Ver=
langen
nach Ruhe, nach dem Bette.
Wineggl Das war er ja, von dem das Mädchen
eben noch geſchwärmt, den ſie geliebt, auf den ſie ge=
hofft
hatke, wie ſie in den letzten Jahren in ihrem un=
beſchäftigten
Daſein auf jeden gehofft und jeden geliebt
hatte, der ihr ſo freundlich begegnet war. Wie ſie
jetzt im Dämmerlicht, die Hände im Schoß, vor ſich
hinſtarrte, ſah ſie langſam, einem Geſpenſt gleich, dem
ſie nicht entrinnen konnte, das Alter, das gräßliche,
einſame Alter an ſich herankriechen. Sie dachte keine
Sekunde daran, wie glücklich die unverheiratete Henriette
lebte. Ganz willenlos überließ ſie ſich dem namenloſen

Grauen, dann faßte ſie erregt nach den fieberheißen
Handen der Kranken; aber ihre eignen brannten, daß
ſie die Hitze kaum fühlte. Tante Henriette, iſt es
wahr, heißt er wirklich Winegg? Du haſt Dich nicht
geirrt?!
Die war wie im Fiebertraum, mußte ſich auf=
rütteln
. Was willſt Du, Olga, was? Ja, Winegg.
Kennſt Du ihn?
Sie wurde rot. Da ſiel ihr ein, daß ſie ja den
Namen nicht verraten hatte. Rein - nein - das
heißt ja - er verkehrte auch im Haus meiner Ver=
wandten
- ich entſinne mich flüchtig ſeiner - ein
junger Menſch, ganz paſſabel - nicht allzu begabt-
das
wird auch ein Glück an deſſen Seite ſeinl
Sie wußte kaum, was ſie redete in der Angſt,
ſich zu verrafen, und jetzt ſtaͤrrte ſie wieder auf den
Brief, der immer noch im Schoß der Kranken lag.
Eine unbezwingliche, faſt krankhafte Neugier nach dem
Briefe packte ſie. Siehaßte:Winegg, wollte nichts
von ihm wiſſen; aber doch brannte ſie darauf, von
ihm zu hören, ja bloß ſeinen Namen geſchrieben zu
ſehen. Vielleicht ſtand auch in dem Brief, wie das
Paar zuſammen gekommen war und ob er damals
ſchon dieſe Perſön= geliebt hatte.
Es ſiel Olga auf, wie apathiſch die Kranke daſaß.
Eine Kleinigkeit wäre es, ihr den Brief zu entreißen.
Sie ſtreckte die Hand danach aus. Soll ich Dir den
Brief nicht vorleſens Henriette verteidigte ihn in=
ſtinktio
.
Nein - laß, danke - morgen leſe ich ihn ſelbſt.
Und ſie ſchloß ihn in den Nähtiſch ein. Dann brachte
Olga ſie mit Hilfe des Mädchens zu Bett und begab
ſich allein und verzweiſelt auf den Heimwe= Sie
hatte ſich in den letzten Monden ſo unabläſſig mi

[ ][  ][ ]

Geite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. September 1903.

Nummer 215.

Spülung des Waſſerrohrnetzes.
Im Laufe der nächſten Woche wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes
nach unten angefügtem Spülplan vorgenommen. Da die Möglichkeit vorliegt,
daß während der Spülung in den betreffenden Straßenzügen die Waſſerabgabe/
während der Zeit von 10-5 Uhr nachts auf kurge Zeit unterbrochen wird, ſo
werden die Konſumenten gebeten, ſich vorher mit Waſſer verſorgen zu wollen.
Spülplan.
1 In der Nacht von Montag, den 14. zu Dienstag, den 15. September
wird geſpult:
Spülbezirk VII.
In dieſem Spülbezirk liegen alle Straßenzüge öftlich der Mühlſtraße, ſüdlich des
Teiles der Nieder=Ramſtädterſtraße zwiſchen Mühl= und Karlſtraße, öſtlich des Teiles
der Karlſtraße zwiſchen Nieder=Ramſtädter= und Heinrichſtraße, nördlich des Teiles
der Heinrichſtraße, welcher von der Karlſtraße aus nach Oſten führt und ſüdlich der
Dieburgerſtraße, mit Ausnahme des Teiles der Aeußeren Ringſtraße zwiſchen Dieburger=
ſtraße
und Seiterswieſenweg.
Von den dieſen Bezirk eingrenzenden Straßenzügen wird mitgeſpült der angegebene
Teil der Heinrichſtraße.
2 In der Nacht von Mittwoch, den 16. zu Donnerstag, den 17. September
wird geſpült:
Spülbezirk VIII.
Dieſer Spülbezirk umfaßt alle Straßenzüge ſüdlich der Heinrichſtraße, weſtlich
des Teiles der Heidelbergerſtraße, zwiſchen Heinrichſtraße und Eſchollbruckerſtraße und
ſüdlich der Eſchollbrückerſtraße.
Von den dieſen Bezirk einſchließenden Straßen wird mitgeſpült die Eſchollbrücker=
ſtraße
, auberdem werden mitgeſpült die Straßen innerhalb der Mathildenhöhe.
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Darmſtadt, den 28. Auguſt 1903.
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Winegg beſchäftigt, daß ſie ſich jetzt vergeblich zwang,
nicht an ihn zu denken. Ungerufen drängten ſich die
Bilder vor ihre Seele. Jene erſte Sitzung fiel ihr
ein, da ſie errötend und ſo atemlos vor Hergklopfen,
daß ſie kaum reden konnte, zu ihm gekommen war.
Gott ſei Dank, daß er ihre Aufregung nicht bemerkt
hattel Und jenes Scherzwort, das Onkel Georg ihr
eines Abends in fröhlicher Weinlaune zugerufen, das
mußte Winegg verſtanden haben, das war ihr nun
klar, wenn er irgend etwas für ſie empfunden. Als
Beſcheidenheit hatte ſie ſein Benehmen ausgelegt, und
abſichtlich hatte er jenen Scherz ignoriert. Die Er=
innerung
daran trieb ihr die Schamröte ins Geſicht,
denn ihre Erziehung hieß ſie immer das Dekorum
wahren, und es war ein ſtändiger Kampf zwiſchen
dem Verlangen, um den Mann zu werben, und der
Angſt, ſich wegzuwerfen, nicht Dame= zu bleiben.
Sie würde ſich wahrhaftig dieſem ,elenden Maler=
nicht
antragen.
Und dann die letzte Sitzungl Sie ſah ſich vor
ihm ſtehen, wie ſie ihm halb verwirrt - denn es
handelte ſich nicht um eine Redensart - ihr Bedauern
ausgeſprochen hatte, daß nun ihr Zuſammenſein vorbei
ſei. Darauf hatte er exwidert, ſie ſei zu liebenswürdig,
dies für ſie ſo ermüdende Geſchäft ſo aufzufaſſen, er
habe die Sitzungen möglichſt einzuſchränken geſucht.
Auf der Treppe kamen ihr Tränen in die Augen, und
abends in Geſellſchaft bei ihrem Onkel ſuchte ſie beſtändig
ſeine Nähe, wartete, daß er ein Wort, ein einziges, ſagte
- denn er reiſte am nächſten Tage ab, aber er ſagte
nichts. Und ſo bitter ſie jener Abend enttäuſchte, das
Hoffen ſing dennoch von neuem an. Er wollte viel=
leicht
ſchreiben - er ſchrieb nicht, aber das Hoffen
hörte nicht auf. Und während ſie ihm deutlich, wie
noch nie einem Manne gezeigt, daß ſie ihn liebe,

war ſie ihm gleichgültig geweſen, hatte er vielleicht
ſchon jene gräßliche Suſi geliebt. Ein Gefühl des
Haſſes, verſchärft durch das Bewußtſein, ſich lächerlich
gemacht zu haben, ſtieg in ihr auf. An den Bildern
der eignen Phantaſie hatte ſie ſich berauſcht, hatte
Liebe geſehen wo keine war. Andere hatten ſie durch
Neckereien und törichte Reden darin beſtärkt. Umſonſt,
alles umſonſtl Immer ſchwerer wogen die Ent=
täuſchungen
, je weiter die Jahre vorrückten. Da war
keine Zeit mehr zu verlieren; immer größer wurde
die Angſt. Und erregt und verſtimmt kehrte ſie zur
Mutter heim, nachdem ſie die letzte Zeit fröhlich und
wohlauf geweſen war.
Viertes Kapitel.
Ich ſtöre doch nicht bei der Arbeit, meine gnädige
Frau.
Nein, nicht im mindeſten. Sie ſind mir immer
willkommen. Das alte Dämchen erhob ſich von ſeinem
Platz am Schreibtiſch, ſchob das Manuſkript einer
Geſchichte für die Jugend, an dem ſie las, beiſeite
und reichte Winegg freundlich die Hand, auf die er
einen Kuß drückte. Kommen Sie, wir ſetzen uns in
unſre gemütliche Ecke, und Sie beichten Ihrer alten
Freundin, was Sie auf dem Herzen haben, denn Sie
haben mir in letzter Zeit nicht ſonderlich gefallen.
Und die kugen braunen Augen blickten ihn forſchend
an; er ſah noch ein gut Teil ernſter aus, als gewöhnlich.
Weil mir die Geſchichte mit Suſi hölliſch im
Kopf herumging, keine Ruhe mehr ließ. Sie ſollten
ihre Briefe ſehen - ſie paſſen gar nicht zu ihrem
Weſen, wie ich, wie wir alle ſie hier kennen.
Das Mädchen iſt im Grunde eine ernſte, ver=
ſchloſſene
Natur.

Ja, und doch erinnern Sie ſich an das eine Mal?
ſagte er lebhaft. Wir waren eines Abends bei Ihnen
zur Faſtnachtszeit und alle ſo ausgelaſſen, wie es ſich
für dieſe würdigen Räume kaum ſchickte. Suſi war
die Jüngſte; plötzlich bemerken wir, daß die ſonſt ſo
Ernſte der übermütigſten eine war, daß eine ganz tolle,
echte Luſtigkeit aus ihren Augen blitzte, ihrem Lachen
klang. Ich kann Ihnen nicht ſagen, welchen Reig das
plötzliche Hervorbrechen dieſes Temperamentes ſchon
damals auf mich ausübte. Ich weiß, daß ich Suſi
nicht mehr aus den Augen ließ, daß Sie mich hinter=
her
neckten und daß wir dann, Sie als geübte Menſchen=
kennerin
, ich nicht mehr ganz objektiv, Suſis Weſen
zu definieren ſuchten - eigentlich intereſſierte ſie uns
von Anfang an, ſie war anders, als unſere modernen
Schönen. Ernſt und verſchloſſenl Aber Sie meinten,
es glühe wie verhaltene Leidenſchaft in dem jungen,
ſchönen Geſchöpf. Sie ſelbſt ſei ſich deſſen noch nicht
bewußt, ſei vorerſt nur eine Knoſpe, ein Kind. Ich
aber dachte insgeheim, daß es eine Luſt ſein müßte,
wenn dieſe Knoſpe zur Blume, dies Kind zum Weibe
würde. Scheu und unſicher war ſie anfangs in
ihrem Auftreten, dabei aber von einer ſolchen Grazie,
daß es ein Genuß war, der ſchlanken, ſchmiegſamen
Geſtalt mit den Augen zu folgen. Und als ich Suſi
das letzte Mal nach Haus begleitete, da - ich weiß
nicht, wie es kam - redete ich von meiner Arbeit
wie noch nie mit einer Fremden, und da merkte ich,
daß Suſi ein unglaublich feines und dabei leiden=
ſchaftliches
Empfinden für meine Kunſt hatte. Sie
mochte viel dem Leben hier zu verdanken haben; aber
dies Empfinden ſelbſt iſt angeboren, hat längſt in ihr
geſchlummert, wie ich auch überzeugt bin, daß ein
ganz echter Menſch in ihr ſteckt.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 215.

Darmſtädter Tagblat
1. September 1903.

Seite 3.

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Seite V.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. September 1903.

Mummner 215.

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Auf Grund des im =Dresdner Anaeigere und im =Calauer Kreisblatte vom 13. d. M. voröffentlichten, bei den Roichenstollen ausliogenden Prospekts
sind Mf. 2000 000.- Aktten und Ml. 600 000.- 4¼ ⁄₀ Feilschuldverschreibungen der obigen Aktiengesellschakt zum Handel und zur
Hotiz an dor Dresdner Börse zugelassen werden. Die Aktien werden ohne vorhergehende Subskription zur Einkührung gebracktz, während wir den uns noch
zur Verkügung stehenden Restbetrag obiger Reilschuldverschreibungen in Höhe von
M. BBIOOO. der Binkührung hiermit zur Jeichnung aulegen.
Idemn wir bemorken, das de Geselbsehalt untor der jetigon Loitung einen auserordentiechen Aubechunung genomnen hatz heben ir aus dom
Prospekt folgendes hervor:
Die Anleihe ist auk dem Hauptboite der Geselschakt zur eraten Stolle eingetragen und ferner auk einem vor einigon Jahron zur
Arrondierung angekauften Babrikgrundstück hinter M. 36000.-
Der kür die Anleihe verpfändete Grundbesitez, wolcher nach don Naxen einon Fächeninhalt von 72501 gm umkast, ist vom voreideten
Taxator, Herrn C. Trüstedt in Lübbenau, in diesem Jahre auk Mk. 63819250 geschätzt worden. Ausserdem erstreckt sich gesetalichen Bestimmungen
gemäss G. G. B. 8 97) die bestellte Hypothek auch auk das jeweils im Eigentum der Schuldnerin befindliche Lubehör der Appotezierten Grundstücke.
Enter dem 17. April d. J. ist der derzeitige Besitz der Gesellschakt an derartigen Obickten vom Gerichtstarator auf Mk. 466510. - gewürdigt worden,
sodass der Gesamttaxwert der für die Anleihe bestellten Sicherheiten sich auf M. 1105,102.50 beläukt.
In laufenden Geschätsjahr hat sich der Absatz der Pabrikato geçon das Vorjalr ganz ausserordentlich gehoben. Die Pabrik die zuraeit
Brka 600 Arbeiter beschäftigt, ist für längere Leit mit Aufträgen reichlich vorsehen.
Die Anleihe ist am 1. Mai und 1. Novomber verzinslich und in Abschnitten 2u 500 und 1000 Alk. ausgeforkigt.
Dio Reichnung erkolgt zu 99½ Prozentz zuxüglich lanfender Stückainsen und Schlussnotenstempel
am Freitag, dem 1S. September 1003
in Dreoden bei dem Bankhause Gebr. Arnhold,
Leipzig, der Kredlt. a. Spar-Bank,
Cottbus Banhkommandite W. Loewenstein &am; Co.,
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Frankkurt A. 8. bei dem Bankhouse L. Mende,
sonie an einer Anzahl anderer Plütze.
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10. Oktober d. Js. abaunehmen.
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badiſche Haupt= und Reſidensſtadt Karlsruhe. Die=
ſelbe
beſitzt nicht weniger als 21öffentliche Badeanſtalten,
nämlich an Flußbädern die großen ſtädtiſchen Schwimm=
bäder
im Rheine bei Maxau, die Militärſchwimmſchule
und das Sophienbad in dem Flüßchen Alb, ſodann in
der Stadt das ſtädtiſche Vierordtsbad und das Friedrichs=
bad
in der Kaiſerſtraße ſnächſt dem neuen Reichspoſt=
gebäude
) und 16 Privatbade=Anſtalten mit Wannenbädern
u. ſ. w. Was zunächſt das Vierordtsbad betrifft, ſo ver=
dankt
dasſelbe ſeine Entſtehung der Stiftung des Herrn
Heinrich Vierordt, welcher im Jahre 1867 der Stadt Karls=
ruhe
die Summe von 60000 Gulden vermachte, mit der
Beſtimmung, damit Wohltaten auszuüben während
übrigens die meiſten Wohltätigkeitsanſtalten wie auch die
freiwillige Feuerwehr noch beſonders bedacht wurden. Die
Stadtverwaltung heſchloß, dieſe Schenkung zu benützen,
Um unter entſprechendem Zuſchuſſe ein öffentliche= Bad
zu erbauen, welches am 3. April 1873 dem Betrieb über=
geben
werden konnte. Die Koſten hierfür beliefen ſich mit
einigen Nochbeſchaffungen auf 302765 Mk. Von der An=
lage
eines Schliimmbades wurde fürs erſte abgeſehen,
und zunuchſt nur Wannenbäder L. und 11. Klaſſe, Ruſſi=
ſche
Dampfbäder und Römiſch=Jriſche Bäder eingerichtet,
ſowie eine ärztlich geleitete Kuranſtalt mit Waſſerheil=
anſtol
kohlenſauren Bädern und Pneumatotherapie. In
den erſten 10 Jahren mußte die Stadt ; den Betriebs=
koſten
einen Zuſchuß von durchſchnittlich 5750 Mk. leiſten.
Trotz der reichlich beſtehenden Bade= elegenheiten-
es
ſind außer den oben genannten auch noch in 3 Volks=
ſchulen
Brauſel äder eingerichtet, welche den Lehrern und
Schülern unentgeltlich, ſonſtigen Perſonen gegen das ge=
ringe
Entgeld von 5 Pfg. zur Ver=ügungſtehen - machte
ſich das Bedürfnis eines, das ganze Jahr hindurch be=
nützbaren
Schwimmbades immer dringender geltend, und
es wurde deshalb die Hinzufügung eines Schwinmbades
zUm Vierordtsbade beſ hloſſen, unter gleichzeitiger weſent=
licher
Verbeſſerung der vorhandenen Anlage. Die Her=
ſtellungskoſten
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Beleuchtung 260 Mk., Seife, Soda 200 Mk Reinigung
des Weißzeugs 200 Mk., Inpentar 500 M., Verſchiedenes
45 Mk., Unterhaltungskoſten 2780 Mk., Feuerverſicherung
250 Mk., Verwaltungskoften 300 Mk., Krankenkaſſe 300 Mk.,
Verzinſung und Amortiſation 10855 Mk. Hiernach er=
fordert
das Schwimmbad allein an Betriebskoſten jähr=
lich
15 451 Mk., alſo mit der Verzinſung u. ſ. w. 26316 Mk.,
die ganze Anlage aber 77678 M. Das Schwimmbecken

mißt 28: 10 Meter und hot 42 Auskleidezellen; neben
demſelben befinden ſich das elektriſche Bad, das pneu=
matiſche
Inhalatorium und das Kurbad, und weiter an=
ſchließend
im Ganzen 24 Wannenbäder, in der Mitte der
Anlage das Dampf= und Heißluftbad mit 42 Auskleide=
zellen
bezw. Ruhebetten. Was dem Vierordtsbade einen
beſonderen Vorzug verleiht, iſt ſeine äußerſt günſtige
Lage: Nahe beim Hauptbahnhof, angelehnt an den präch=
tigen
Stadtgarten und das hübſche Sallenwäldchen, er=
möglicht
dies nach dem Bade jede irgend erwünſchte Er=
holung
.
Das inmitten der Stadt gelegene Friedrichsbad
beſitzt eine Schwimmhalle mit 300 Kubikmeter Inhalt,
2 Duſchräume und 100 Auskleidezellen. Es wird nicht
allein von Erwachſenen, ſondern beſonders gerne von der
Jugend benützt; die Zöglinge der Mittelſchulen und
Inſtitute, ſowie die Studterenden der Techniſchen Hoch=
ſchule
ſind regelmäßige Beſucher. Auch die Salonbäder,
ſowie die Wannenbäder ſ3 verſchiedene Klaſſen) erfreuen
ſich regen Zuſpruches. Die Beſucherzahl des Friedrichs=
bades
betrug im Jahre 1889: 18185, im Jahre 1896:
27136 und im Jahre 1902, 60000 Perſonen. Der Ein=
frittspreis
für die Schwimmbäder beträgt ſowohl beim
Vierordtsbad als beim Friedrichsbade 40 Pfg, die Jahres=
karte
koſtet in beiden 25 Mk.
Wir möchten dieſen Teil unſerer Abhandlungen nicht
ſchließen, ohne noch eines gans neuen Schwimmbades zu
gedenken, nämlich des am 1. März d. J. eröffneten Stadt=
bades
zu Augsburg. Durch eine großherzige Schen=
kung
der Familie Forſter im anſehnlichen Betrage von
300 000 Mk. wurde die Stadtverwaltung in den Stand
geſetzt, unter Zuſchuß der Stadtkaſſe von 354500 Mk. den
Bau zu unternehmen. Es wurde hierfür ein ſehr gut
gelegener Plaßz inmitten der Stadt, an einer Hauptver=
kehrsader
gewählt. Die Faſſade iſt in Puzarchitektur aus
ſilbergrauein Maltalit in ſchlichter Weiſe ausgeführt. In
der Vorhalle verewigt eine Ehrentaſel die Namen der
Stifter. Die Nännerſchwimmhalle iſt ein dreiſchiffiges
Gebäude von 204: 327 Meter Größe und 327 Meter
Scheitelhöhe. Bunte Oherli hter und Seitenfenſter mit
reicher Glasmalerei ſorgen für Lüftung und Beleuchtung.
45 Auskleideſtellen umgeben das 244: 12 Meter große
Schwiminbecken, deſſen Wände und Boden mit grau=
grünen
Mettlacher Flieſen belegt ſind. Die Vaſſertiefe
beginnt mit 90 Zentimeter und endigt mit 3 Meter. Eine
Gallerie umgieht das Becken, auf welcher ſich offene Aus=
kleidepläße
beſinden. Ein an der hinteren Wand einge=
bauter
, mit Marmor verkleideter Spiegel mit 3 darüber
befindlichen großen Giebelfenſtern, auf welchen Gruppen
badender Faune und Najaden dargeſtellt ſind, bilden
einen Hauptſchmuck der Halle. Nebenan ſind die Schwitz=
bäder
angeordnet, mit 9 Auskleide= bezw. Ruheräumen.
In den in üblicher Weiſe hergeſtellten zugehörigen Räu=
men
findet man 4 Marmorbänke. Das Warm= und das
Heißluftbad werden auf Temperaturen von 56-62 Grad

Celſius bezw. 70-75 Grad Celſius gehalten. Hieran
ſchließen ſich 13 Wannenbäder I. und II. Klaſſe und
ſolche III. Klaſſe für Männer. Das Frauenſchwimmbad,
mit ähnlicher Einrichtung wie dasjenige für Männer mißt
im Schwimmbecken 179:8 Mtr. und iſt 09 bis 28 Mtr.
tief. Auch dieſem dienen Spiegel und Glasmalerei zur
Zierde. Das Hundebad iſt mit Waſch= und Duſchtrögen,
Schertiſch, einem 25 Quadratmeter großen Schwimm=
becken
und einer Anzahl Trockenſtällen ausgeſtattet. Der
durch einen Elektromotor betriebenen Wäſcherei wird die
gebrauchte Wäſche durch Abwurſſchächte aus den Schwimm=
hallen
zugeführt; ſie durchläuft der Reihe nach die Waſch=
maſchine
, Spülmaſchine, Zentrifuge, Kaſtenmangel und
Kuliſſentrockenſtänder und kommt durch Wäſcheaufzüge
wieder an die Abgabeſtellen zurück, drei Keſſel erzeugen
den nötigen Betriebsdampf. Das Waſſer beſchaffen zwei
Filterbrunnen. Die Beheigung erfolgt mittelſt ſtaubfreier
Radiatoren und durch Bentilationsuuftheizung, in den
Schwimmhallen durch Heißluftkanäle, welche Fußböden
und innere Gänge erwärmen. Die Aulage der Pulſions=
lüftung
befindet ſich unter der Vorhalle. Die Beleuch=
tung
der ganzen Anlage geſchieht durch 325 Glühlampen
und 9 Vogenlampen; als Kraftquelle dient eine Dampf=
maſchine
von 50 HP. Die elektriſche Energie für Veleuch=
tung
und für die Elektromotoren zum Betriebe der
Wäſcherei liefern 2 Gleichſtromdynamomaſchinen von ie
16 Ew. Zur Reſeroe und zum Ausgleich dient eine
Sammlerbatterie. Unter den Lieferanten finden wir nach
der uns in dankenswerter Weiſe von der Badeverwaltung
zur Verfügung geſtellten Beſchreibung des Bades auch
eine heſſiſche Firma, nämlich H. Schafſſtädt in Gießen,
welche die ſpezialtechniſche Badeeinrichtung hergeſtellt hat.
Die Preiſe für Benützung ſind die gleichen wie in den
beiden Karlsruher Schwimmbädern. Wannenbäder koſten
80, 50 und 30 Pfg., je nach der Klaſſe, 10 Bäder 7. 4
und 250 Mk., Schwitzbäder 1. Klaſſe 150, 11. Klaſſe 1 Mk.,
10 Bäder 12 bezw. 8 Mk. Sowohl im Männer= als im
Frauenbad können Mittwoch und Samstag abend ſog.
Volksbäder genommen werden, welche ſvoné-9 Uhr) mit
Auskleidegelle 20, mit Auskleideraum auf der Galleric
10 Pfg. koſten. Für Benützung einer Badehoſe und eines
Handtuches werden je 5 Pfg. erhoben; auch ſind Fächer
für Aufbewahrung von Wäſche vorhanden, für deren
Jnanſpruchnahme im Jahre 70 Pſo. oder 1 Mr. je nach
Größe zu vergüten iſt. Reinigung der aufsubewahrenden
Wäſche wird ebenfalls übernommen. Sonntags erfolgt
um 1 Uhr mittags Schluß der Anſtalt; an den höchſten
Feiertagen bleibt ſie ganz geſchloſſen. Trotz der burgen
Zeit ſeines Beſtehens erfreut ſich das Augsburger Bad
der allgemeinen Beliebtheit und ſeine Venützung iſt eine
weit ſtärkere, als die Erbauer vermutet hatten.
In einem weiteren Aufſatz mögen einige Betrach=
tungen
über den geſundheitlichen Nutzen des Badens und
Schwimmens insbeſondere Plaßz finden und zum Schluſſe
Vorſchläge für die Errichtung eines
Schwimm=
bades
in Darmſtadt.

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Küche und Hausarbeit geſucht. Ver=
langt
werden gute Zeuhuiſſe.
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(157³rt,
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Neue Zeil 88.

15731a) Braves Alleinmädchen in
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Hettig, Kranichſteinerſtr.46
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loooll 99 59 oes98 29e oes esl 1005) es ſ00b,010g6 c6 l00b 80s ſoot)
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18 838 005 613 361 51026 68 138 361 62 00* 1 839 005 18 58
9 F12 59é 82 10s 36 es1 lo0b 18090 19 o00llö6e 6s é007 1
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56 186 (o0ß) 562 005 86 86 1005) 96
ſoobl 909 59e e01*6 06 606 36 888 29 *f 2 o19 163 65 18 9 15 30e
loooll's ag 61 cos ſoovl59 l005 21 65 6808s 88 01 loo0s9(oof,
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888911 206 l00*) f 39 Eb 36 9801 609 1808 6, 202 16 18Jook 126
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819 003 0oh' e8 8 93 5öb 118 93 1005, 853 9e1 000s A 31006
59 loob 8 Fl6 oob 28 88. 6 189 86 90 5r6és 8is ool v068
89 156 99 loob' 898 F6 8e1 12 389 100b108506 89 a0L v6 138 6808s 96
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(Gr2si

In welchem Haushalt iſt wohl
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nicht zu finden? Iſt es doch der beſte,
ſparſamſte und reinſte Kaffee=Zuſatz!
(590511

Arbeiter=Wohlfahrtseinrichtungen.
Die Informationsreiſe der Zentralſtelle!
für Arbeiterwohlfahrts=Einrichtungen
hat in dieſem Jahre ein beſonders intereſſantes
Programm. Sie geht nach England, wo in dieſer
Richtung ſehr viel geſchieht. Die Reiſe beginnt in
London am 25. September, geht über Birmingham
und Liverpool und endigt am 6. Oktober in Glas=
gow
. Bezüglich der Wohnungsverhältniſſe haben in
England mehr als ſonſt die Stadtverwaltungen den
Bau von kleineren Wohnungen ſelbſt übernommen.
Die verſchiedenen Verſuche von London, Liverpool
und Glasgow ſollen eingehend beſichtigt werden,
außerdem die Ein= und Zweifamilienhäuſer in Rich=
mond
und Bournville, ſowie Port Sunlight. Für
die Unterkunft lediger Männer und Frauen wird
durch Logierhäuſer in ausgedehntem Maße geſorgt,
insbeſondere durch die Rowton=Häuſer. Beſichtigt
werden ſoll auch das deutſche Seemannshaus in
London und die Cottages in Liverpool. Ein be=
ſonderes
Heim für Witwer mit Kindern befindet ſich
in Glasgow. Es will dem Uebelſtande begegnen,
daß Männer durch den Verluſt ihrer Frauen nun
auch gezwungen werden, ſich von ihren Kindern zu
trennen, weil ſie nicht in der Lage ſind, ſich ſelbſt
genügend, ihrer anzunehmen. In dieſem Heim
ſchlafen und eſſen die Väter mit ihren Kindern zu=
ſammen
. Die Kinder befinden ſich während des
Tages unter gemeinſamer Aufſicht. Die engliſchen
Volksbibliotheken ſind bekannt, ebenſo der Volkspalaſt
im Oſten von London, der mehrere Nachahmungen
erhalten hat. Für die Wohlfahrtsfrage der Fabrik=
arbeiter
ſind die Anlagen von Bournville und Port,
Sunlight von beſonderem Intereſſe. Große Erfolge
hat in England die Heilsarmee errungen, hauptſüch=
lich
deshalb, weil die Zahl der wirtſchaftlich Ent=
gleiſten
, des Hauptbodens für ihre Tätigkeit, eine
ſo ungeheuer große iſt. Den verwahrloſten Kindern
ſind die Anſtalten von Dr. Barnado gewidmet.

Deutſches Reich.
- Bei der Reichstagsſtichwahl in,
Deſſau wurde Schrader (freiſ. V9g.) mit etwa 1000
Stimmen Mehrheit gegen Käppler (Soz.) gewählt.
Die Initiative zu dem in Vorbereitung be=
griffenen
Reichsgeſetz für den Automobil=
verkehr
geht von dem Reichskanzler Grafen Bülow
ſelbſt aus, der bereits vor Jahresfriſt die Automobil=
vereinigungen
um die Einſendung von Material er=
ſucht
hat. Die ſtatiſtiſchen Erhebungen ſollen noch
bis Ende dieſes Jahres fortgeſetzt werden, und erſt
dann wird die Ausarbeitung der Vorlage in Angriff
genommen werden.
Der Nationalliberalen Korreſpondenz= zu=
folge
wird an der Reform des Militärpen=
ſionsgeſetzes
eifrig gearbeitet, ſo daß der Ent=
wurf
vorausſichtlich dem neuen Reichstag baldigſt
zugeht.
Ueberblickt man die finanziellen Ergebniſſe
der Reichs=Verſicherungsanſtalten der
Invaliden= und Altersverſicherung im ganzen -- Ge=
mein
= und Sondervermögen vereint , ſo ergibt
ſich das überraſchende Reſultat, daß in jedem Jahre
von 1891 bis 1901 das Vermögen der Anſtalten
ganz gleichmäßig, und zwar um rund 76 Millionen
Mark, gewachſen iſt. Am Ende des Jahres 1891
betrug das Vermögen 76465166,83 Mark, am Ende
des Jahres 1901 852019 50152 Mark. Weder die
allmähliche Steigerung der Rentenlaſt auf mehr als
52 Millionen im Jahre 1901, noch die Beitrags=
erſtattungen
in Höhe von 673 Millionen, noch auch
das Anwachſen der Heilverfahrenskoſten auf nahezu
7 Millionen hat dieſe Gleichmäßigkeit zu ſtören ver=
mocht
, wie auch die geänderten Vorſchriften des
neuen Invalidenverſicherungsgeſetzes ohne ſichtbaren
Einfluß gebieben ſind.
Ausland.
Das amerikaniſche Staatsdepartement erhielt
den Proteſt Englands gegen die Beſitzergreiſung
von Inſeln bei der Küſte von Nord=Borneo und

ordnete eine Unterſuchung an.
Roſebery äußerte ſich in einem Briefe über die
Feſtſtellungen, die in dem Bericht der zur Unter=
ſuchung
des Krieges in Südafrika ein=
geſetzten
Kommiſſion enthalten ſind. Er ſchreibt, es
beſtehe die Gefahr, daß die fremden Staatsmänner,
wenn dieſe die Berichte in Händen haben, England

gering ſchätzen. Das bedeute eine erhöhte Kriegs=
gefahr
. Es dürfe keine Zeit verloren werden, dem
abzuhelfen; wie groß auch die Verantwortlichkeit
des Kriegsdepartements ſein möge, es werde die
gemeinſchaftliche Verantwortlichkeit des Kabinetts da=
durch
in keiner Weiſe verringert. Das Kabinett
war es, welches handelte, als ob es den Donner
Jupiters ſchleuderte, während es die ſchmerzliche
Unzulänglichkeit der Hilfsmittel des Landes kannte.
Auch die Nation ſelbſt ſei verantwortlich und müſſe
nun ihre verfaſſungsmäßigen Rechte ausüben. Was
die Abhilfe betreffe, ſo beſitze England glücklicher=
weiſe
den rechten Mann für die Kriſis. Man ſolle
Lord Kitchener die ausgiebigſte Vollmacht geben zur
Umgeſtaltung des jetzigen Syſtems des Kriegsamtes
möglichſt nach den Grundſützen, wie ſie für die
Marine beſtehen.
- Im Wahlbezirk Nadenaes wurden vier der
Rechten, bezw. der Moderatenpartei angehörige Ab=
geordnete
zum norwegiſchen Storthing gewählt.
Nach den hiermit abgeſchloſſenen Wahlen beſteht der
kommende Storthing aus 63 Mitgliedern der Rechten
und Moderatenpartei, 50 Mitgliedern der Linken und
4 Sozialdemokraten.
Der König von Serbien iſt feſt entſchloſſen,
ſofort nach Beendigung der Wahlen zur Skupſchtina
eine vollkommene parlamentariſche Re=
gierung
einzuſetzen. Auch die bevorſtehende vor=
geitige
Einberufung der Skupſchtina wird auf die
Inittative des Königs zurückgeführt. Die Angelegen=
heit
der verhafteten Offiziere der Niſcher
Garniſon nimmt, ihren normalen gerichtlichen
Verlauf. Die Tatſache, daß keine unberufene Ein=
miſchung
geſtattet iſt, wirkt ſowohl auf die Offizier=
korps
als auf die Bevölkerung beruhigend. Es herrſcht
die allgemeine Zuverſicht, daß die Angelegenheit bald
eine günſtige Löſung finde. Die Meldungen von
Kundgebungen in Niſch am 9. September entbehren
jeder Begründung.
Die in Chicago lebenden Magedonier
rüſten ein Regiment aus, das unter Führung eines
früheren bulgariſchen Leutnants zu den Aufſtändiſchen
in Mazedonien ſtoßen ſoll.
An die Militär= und Zivilbehörden der maze=
doniſchen
Wilaiets wurden neuerdings ſtrenge
Befehle ausgegeben, um Ausſchreitungen der Truppen
und Baſchibozuks gegen die ruhige Landbevölkerung.
beſonders griechiſcher Nationalität, energiſch hintan=
zuhalten
. Zuwiderhandelnde, ſowie deren verantwort=
liche
Vorgeſetzte würden ſtreng beſtraft. Konſular=
berichte
ſchätzen übereinſtimmend die abgebrannten
und verwüſteten Dörfer im Wilajet Monaſtir auf 80
bis 100 im Sandſchak Kirkiliſſe auf 20 bis 30.
Sie empfehlen dringend Hilfeleiſtung. da ſonſt
Hungersnot und Epidemien zu befürchten ſind.
Die Verwüſtungen und Brandſtiftungen ſcheinen
größtenteils durch die Truppen und Baſchibozuks
verübt zu ſein. Die türkiſchen Angaben, wonach bei
nehreren in letzter Zeit im Wilajet Monaſtir vorge=
kommenen
Bandenkämpfen die Komitadſchis 100 bis
300 Mann verloren haben, ſtammen aus Berichten
ehrgeiziger Kommandanten und ſind maßlos über=
trieben
.
Wien, 11. Sept. Anläßlich der Ankunft des
deutſchen Kaiſers werden für den feſtlichen Einzug
vor dem Südbahnhof und der Karlskirche größere Aus=
ſchmückungen
vorgenommen. Vor der letzteren werden
Tribünen für die Mitglieder des Gemeinderats auf=
geſtellt
. Der ganze Weg vom Südbahnhof bis zur
Hofburg wird, durch Flaggenmaſte eingefaht. An
nehreren Punkten werden Tribünen für das Publikum
errichtet.
Petersburg 11. Sept. Der Kaiſer die
Kaiſerin und der Großfürſt=Thronfolger ſind in Mlo=
dowa
im Gouvernement Siedec eingetrofſen. Sie be=
gaben
ſich zu den Manövern.

Staat und Lond.
Darmſtadt, 14. Seplember.
- Se. Königl. Hoheit der Groſeherzog empfingen
am Samstag den Oberſtleutnant a. D. Leydhecker von
Eſſen, den Oberſtleutnant Frhrn. v. Waldenfels, Kom=
mandeur
des 2. Großh. Dragoner=Negiments Nr. 24, den
Forſtmeiſter Heyer von Veerfelden, den Oberforſtrat Dr.
Grünewald von Jugenheim, den Oberforſtrat Joſeph von
Groß=Gerau, die Kammerchoriſtin Frau Noßmann, den
Kommerzienrat Kannengießer von Wießbaden; zum Vor=
trag
den Staatsminiſter Rothe, den Juſtisminiſter Dr.
Dittmar, den Präſidenten des Oberkonſiſtoriums D Buchner,
den Geheimerat Wilbrand, den Geheimen Kabinettsrat
Nömheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Darmſtadt I. Ge=
heimen
Juſtigrat Alexander Römheld auf ſein Nach=
ſuchen
unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen und
erſprießlichen Dienſte, mit Wirkung vom 1. Oktober 1903
in den Ruheſtand verſetzt und demſelben das Ehrenkreus
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen,
den Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht Nidda Jakob
Doſch zum Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht Gießen,
mit Wirkung vom 1. Oktober 1903, ernannt.
- Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben zum 12. September verliehen:
das Ehrenkreus des Verdienſtordens Philipps des Groß=
mütigen
dem Oberſtleutnant Frhrn. v. Waldenfels
Kommandeur des 2. Großh. Heſſ. Drag.=Rots. Nr. 24
das Nitterkreus 1. Klaſſe desſelben Ordens dem Major
v. Geldern=Crispendorf von demſ. Rgt., dem Majo=
v
. Dücker, aggregiert dem 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.

Nr. 118, dem Major 3. D. Wolff, Vorſtand des Art.=
Depots Darmſtadt, dem Oberſtabsargt Dr. Gerlach,
Regimentsarzt, des 2. Großh. Heſſ. Feldarillerie=
Negiments Nr. 61, dem Rittmeiſter v. Wilms,
Eskadronschef im 1. Großh. Heſſ. Drag=Regt. Nr. 23.
den Hauptleuten Wolter und Frhrn. Gugel von
Brandt und Diepoltsdorf, Kompagniechefs im
4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118, den Hauptleuten
Großmann und Krauſe, Kompagniechefs im 2.
Großh. Heſſ. Inf.=Rgt. Nr. 116, und dem Hauptmann
Breidenbach von der Reſerve des 1. Großh. Heſſ.
Feldart.=Regt. Nr. 25 das Nitterkreuz 2. Klaſſe des=
ſelben
Ordens dem Oberlt. Pennrich im 4. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118 und dem Oberlt. Künkler,
Zweiten Offigier des Traindepots 4. Armeekorps, ſeither
im vorgenannten Regiment; das Silberne Kreus des=
ſelben
Ordens dem Feldwebel und Zahlmeiſter=Aſpirant.
Reuling im 1. Großh. Heſſ. Inf.=Ngt. Nr. 115
und dem Feldwebel Hohmann im 4. Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 118.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben ferner zum
10. September d. Js. dem Miniſterialrat und Vorſitzenden
der Abteilung des Großh. Miniſteriums des Innern für
Landwirtſchaft, Handel und Gewerbe Ernſt Braun die
Goldene Medaille für Landwirtſchaft ꝛc., dem Großh.
Kreisrat des Kreiſes Lauterbach und zweiten Vorſitzenden
des landwirtſchaftlichen Provinzialvereins für Oberheſſen,
Dr. Eduard Wallau ſowie dem Königl. Preußiſchen
Landrat des Kreiſes Biedenkopf und Vorſitzenden des
Verbandes der Herdbuchgeſellſchaften zur Zucht des
Vogelsberger Rinds, Fritz von Heimburg, die Silberne
Verdienſtmedaille für Landwirtſchaft ꝛc. verliehen. Se.
Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. Auguſt d. J.
dem Bürgermeiſter, Ortsgerichtsvorſteher und Standes=
beamten
Adam Back zu Hofheim im Ried das Allge=
meine
Ehrenzeichen mit der Inſchriſt Für langjährige
treue Dienſte; am Bande des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen verliehen.
Ernannt wurde der Hoboiſt im Infanterie= Regi=
ment
Nr. 118 Auguſt Bredow in Beerfelden zum Ge=
richtsvollzieher
mit dem Amtsſitze in Veerfelden.
- Das Groſeh. Regierungsblatt Nr. 47 enthält:
1. Bekanntmachung, die Verleihung der Rechtsfähigkeit
für die Armenkaſſe Büdingen betreffend. 2. Bekannt=
machung
, die Bildung eines ſelbſtändigen Standesamts=
bezirks
Eich betreffend.
- Wie der Darmſt. 3tg. aus Gras gemeldet
wird, iſt am 10. ds. Se. Durchl. Peinz Luswig von
Vattenberg zum Beſuche der Familie der Gräfin Hartenau
dort eingetrofſen.
4 Die Aukunft des ruſſiſchen Kaiſersugres iſt
nach den bisherigen Dispoſitionen, wie wir hören, auf
den 26. Septeniber feſtgeſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog beſichtigte
am Freitag Nachmittag unter Führung des bauleitenden
Architekten Herrn Friedrich Ollerich hier die rußſiſche
Kirche auf der Mathildenhöhe, an deren innerer Aus=
ſchmückung
gegenwärtig unter Leitung des genannten
Architekten und der von Rußland, hier eingetroffenen
Künſtler ſehr eifrig gearbeitet wird. Das rieſige Glas=
moſaikgemälde
von wunderbarer Schönheit, das die
Apſide ausfüllt, iſt faſt fertig. Dasſelbe iſt von dem
ruſſiſchen Maler Wasnetzow entworfen und ſtellt die
Mutter Gottes mit dem Jeſuskinde auf Himmelsgrund,
umgeben von Engeln, dar. Von demſelben Maler, der
auf dieſem Gebiet der Kunſt Verühmtheit erlangt hat,
rührt auch das große Moſaikgemälde im äußeren Giebel=
felde
der Kirche her. Ausgeführt iſt das Gemälde
in einem Zeitraume von 8 Monaten von dem
Glasmoſaikkünſtler Froloff in Petersburg. Die ein=
gelnen
Platten des Bildes ſind von Rußland nicht ohne
Schwierigkeiten hierher befördert und unter Leitung des
genannten Künſtlers hier zuſammengefügt worden. Der
Hauptraum der Kirche wird in Keim=Technik ſverbeſſerte
Oelfarbenmalerei) gemalt. Die Skigzen zu dieſen eigen=
artigen
, auf Goldgrund ausgeführten reichen und koſt=
baren
dekorativen Malereien, rühren ebenfalls von
Wasnetzow her, die Ausführung liegt in den Hünden der
Herren Profeſſor Verminoff=Warſchau und Kunſtmaler
Kuſik=Petersburg. Der eigentliche Schöpfer des Baues,
Herr Profeſſor Benois, war vor kurzem hier, um ſich von
dem Fortſchritt der Arbeiten zu überzeugen. Die innere
Ausſchmückung der Kirche, die an Reichtum und Ge=
ſchmack
ihres Gleichen ſucht, ſoll innerhalb dreier Wochen
ferrig geſtellt ſein. Am 7. Oktober findet in der Kirche
die Trauung des Prinzen Andreas von Griechenland mit
der Prinzeſſin Alice von Vattenberg ſtatt; bei dieſer Ge=
legenheit
ſei hemerkt, daß das hohe Paar außerdem auch
nach evangeliſchem Ritus getraut wird, woraus zu
ſchließen iſt, daß die Prinzeſſin nicht zur orthodoren
Kirche übertritt. Die Leitung des Baues unterſteht nach
wie vor dem Herrn Architekten F. Ollerich hier.
2 Am Samstag vormittags 10 Uhr fand in der
Alieeſchule hier eine Prüfung der Schülerinnen des
Blumenbindekurſes ſtatt, nebſt einer Preis=
verteilung
für die beſten Arbeiten. Auf Anregung der
Vigepräſidentin des Alice=Vereins bei der Firma B. G.
Roth Kunſt=a; Handelsgärtner hier, hat die Alice=
ſchule
in dieſem Jahre dem neuen Erwerbszweig für
Mädchen und Frauen verſuchsweiſe eine Unterrichts=
gelegenheit
geboten, unter der hervorragenden Leitung
von Frau Noth. Der Anterricht erſtreckt ſich auf Be=
handlung
der Blumen, Farbenlehre, Symbolik und alle
Arten von Bindereien und Blumenſchmuck. Der Verſuch
iſt glänzend gelungen, der Kurs war ſehr gut beſucht
und für den nächſten liegen bereits neue Meldungen
vor. Die Veurteilung der Vinde=Arbeiten fand durch
eine beſondere Sachverſtündigen=Kommiſſion um 9 Uhr
in dem Rothſchen Geſchäfte, Wilhelminenſtraße 7 ſtatt,
worauf um 10 Uhr in der Aliceſchule eine mündliche
Prüfung der Schülerinnen vorgenommen wurde, in Ver=
bindung
mit einer Ausſtellung von Zeichnungen. Hier=
an
reihte ſich eine Preisverteilung für die beſten Probe=
arbeiten
, wobei namens des Vorſtandes der Alice=
ſchule
Herr Regierungsrat Noack eine Anſprache an
die Schülerinnen hielt und der Lehrerin, Frau Noth,
beſonderen Dank für ihren erfolgreichen Unterricht ans=
ſprach
. Um 11 Uhr erfolgte die Eröſfnung der Aus=
ſtellung
, die in einer eigens dazu errichteten Aus=
ſtellungshalle
, Wilhelminenſtraße 7, jedermann zu=
gängig
iſt.
L.B.S. Der Sommerkurſus der Großzh. Landes=
Bangezverkſchule wurde am Sanistag, den 12. d. Mto.,
durch den Direktor in Anweſenheit ſämtlicher Lehrer und
Schüler geſchloſſen. Derſelbe gab ſeiner Freude dar=
über
Ausdruck, daß die ſämtlichen Schüler der erſten
Hochbau= und der Tiefbauklaſſe, die ſich der Abgangs=
prüfung
bis zum Schlus unterzogen haben, beſtanden

[ ][  ][ ]

Geite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. September 1903.

Nummer 215.

ſeien, und zwar 2 mit der Note mit Auszeichnung=, 18
mit der Note gut= und 10 mit der Note beſtanden!
Es freue ihn ferner, melden zu können, daß ſowohl der
Regierungsvertreter als auch die dem Lehrkörper nicht
angehörenden Mitglieder der Prüfungskommiſſion über
die ſchriftliche und die mündliche Prüfung ihre volle Be=
friedigung
, ausgeſprochen, haben. Bedauerlicherweiſe
hätten 2 Schüler, welche die ſchriftliche Prüfung hinter
ſich hatten, wegen Benutzung unerlaubter Hilfsmittel
nach den Beſtimmungen der Prüfungsordnung von
der Prüfung ausgeſchloſſen werden müſſen;
eine Mitteilung des Ausſchuſſes werde an alle Ban
gewerkſchulen gemacht. Die diesbezügliche Unterſuchung,
welcher der Regierungsvertreter beiwohnte, ſei noch nicht
ganz abgeſchloſſen und es wäre zu wünſchen, daß das
Endergebnis derſelben nicht noch nachträglich auf die
Zeugniſſe anderer Schüler einen nachteiligen Einfluß aus=
uben
müßte. Der Direktor verabſchiedete die Abiturienten
alsdann mit warmen Worten und ſchloß darauf mit
Austeilung der Zeugniſſe den Sommerkurs.
( Die Firma B. G. Roth, Hoflieferant, hat in der
zu dieſem Zweck beſonders erbauten Ausſtellungshalle
Wilhelminenſtraßes eine Blumeuansſtellung veranſtaltet,
deren Herrichtung bei dem am Freitag herrſchenden
heftigen Sturm mit großen Schwierigkeiten verknüpft ge=
weſen
iſt. Die Ausſtellung umfaßt in erſter Linie eine
reiche und prachtvolle Sammlung von Kaktus=Dahlien
in allen Farben, Größen und Geſtalten, welche das Ent=
gücken
aller Blumenliebhaber und Kenner erwecken werden,
ferner Gruppenbeete von Lilien, Begonien, Alpenveilchen,
Palmen und Pflanzen. Mit dieſer ſchönen Ausſtellung
iſt, wie ſchon an anderer Stelle bemerkt, eine ſolche der
prämiierten Schülerarbeiten der von Frau Roth geleiteten
Bindekunſtſchule verbunden. Von den ausgeſtellten Ar=
beiten
, die ein ehrenvolles Zeugnis von der Leiſtungs=
fähigkeit
der erſt ſeit kurgem gegründeten Schule ablegen,
erwähnen wir die mit dem 1. Preiſe ausgezeichneten
Vindereien von Frl. Mangold=Megan in Indien ( Blumen=
korb
aus Dahlien) und Frl. Link=Raſtatt (Brautſchmuck,
und die mit dem 2. Preiſe ausgezeichneten von Frl.
Hubach=Griesheim EErikakranz). Frl. Hofmann=Freiburg
(Bilderrahmen aus Dahlien und Orchideen) und Frl.
Mangold=Megan (Bukett, während die Bindearbeiten
von Frl. Stiefoater=Mülheim (Palmenarrangement), Frl.
Ebert=Nürnberg (Corveerkranz). Frl. Gelbert=Weinheim,
(Blumenarrangement und Frl. Engelmann=Locarno in
Italien GBlumenſäule) den 3. Preis erhielten. Das Preis=
richteramt
übten aus; die Herren Regierungsrat Noack,
Hofgarteninſpektor Göbel und Garteninſpektor Purpus,
Gewerbeſchuldirektor Meiſel und Herr Olberh=Erfurt,
ſowie Frau Müller lin Firma Hoflieferant Müllerſ=
Frankfurt.
S Woogshlatztheater. Die Original=Tegernſeer
kommen! Mit friſchfröhlichen Schuhplattlern, luſtigem
Zither=Gſpiel und ſchallenden Juchgern und Jodlern
werden ſie ab 19. September im Voogsplatztheater
gaſtieren. Das Enſemble weiſt noch faſt dieſelben Namen
auf wie damals, da es die erfolgreiche Tournee durch
Amerika machte und anſchließend daran die Ehre hatte,
ſich vor Sr. Majeſtät dem deutſchen Kaiſer produgieren
zu dürfen. Die Truppe befindet ſich unter der artiſtiſchen
Leitung des bekannten Bühnenſchriftſtellers Richard Manz.
ehemaliger Regiſſeur des kgl. Theaters am Gärtnerplaßz in
München, der in richtiger Erkenntnis des Weſens des
Bauerntheaters ſein Hauptaugenmerk auf die ſorgſame
Pflege der nationalen Eigenſchaften legt. Herr Manz hat
neueſtens auch einaktige Operetten und Liederſpiele in
den Spielplan aufgenommen, wie denn überhaupt die
Pflege des nationalen Geſanges und Tanzes in den
Original=Tegernſeern; den breiteſten Raum einnimmt.
Da die rühmlichſt bekannte Truppe über nur erſtklaſſige
Sänger, Schuhplattler und Inſtrumentaliſten verfügt,
dürfte eine Reihe genußreicher Abende in Ausſicht ſtehen.
Während des verfloſſenen Monats Auguſt wurden
durch die hieſige Polizei 861 Milchreviſionen vorge=
nommen
. Hiervon ſind neun Proben beanſtandet und
dem chemiſchen Unterſuchungsamt zur Unterſuchuug über=
wieſen
worden. Außerdem war die Erhebung von drei
Stallproben erforderlich geworden.
N Aus dem Arbeitshaus Dieburg ſind während
des Monats Auguſt 15 Perſonen, welche daſelbſt korrek=
tionelle
Strafhaft verbüßt hahen, entlaſſen worden. Die
längſte Dauer der Nachhaft betrug bei 3 Perſonen 730
Tage und die kürzeſte Dauer der Nachhaft bei7 Perſonen
180 Tage.
1 Paulizeibericht. Ein älterer Mann, welcher zur
Zeit hier zu Veſuch ſich anfhält, kehrte in einer Wirtſchaft
in der Altſtadt ein, wo ſich zu ihm ein junger Mann
und ein Frauenzimmer geſellte. Der Mann machte nun
in Geſellſchaft dieſer beiden Perſonen in hieſiger Stadt,
eine fidele Bierreiſe. Zum Schluſſe kamen ſie abends in
ein Hotel, wo ſie Wohnung nehmen wollten. Hier merkte
der Mann nun, daß ihm ſein Barvorrat mit 80 Mark
abhanden gekommen war. Das Pärchen, welches
verduften wollte, wurde durch die Poligei feſtgenommen.
Als Reiſegepäck führte es eine leere Pappſchachtel in Papier
gehüllt bei ſich.
1 Pfungſtadt, 12. Sept. Einer der ſtärkſten und
älteſten, hieſigen Geſanlsgoeſeine das Männer=
quartett
hat mit ſeinem jüngſt hervorgetretenen
Plane, im nächſten Jahre einen Geſangswett=

ſtreit in unſerem Städtchen zu veranſtalten, bei den
Geſangvereinen der näheren und weiteren Umgebung
lebhafte und freudige Zuſtimmung gefunden. Auch Se.
Königl. Hoheit der Großherzog hat ſein Intereſſe für
die ſchöne Sache damit bekundet, daß er einen Ehren=
preis
zu dem Geſangswettſtreit zu ſtiften ſich bereit
erklärt hat, wie aus einem von Großh. Kabinettsdirektion
an den Vorſtand des Männerquartetts gerichteten
Schreiben hervorgeht.
Sprendlingen, 12. Sept. Die Meldung, welche den
mißhandelten Dragoner Schneider totſagte, be=
ſtätigt
ſich erfreulicherweiſe nicht. Er konnte bereits aus
dem Lazarett entlaſſen werden.
- Gießen, 11. Sept. Der heutige zweite Aus=
ſtellungstag
hat unter der Ungunſt der Witterung
ſehr gelitten. Faſt unaufhörlich ſtrömte der Negen nie=
der
, verbunden mit einem orkanartigen Sturm. Letz=
terer
hat auf dem Feſtplatz bedeutenden Schaden an=
gerichtet
und viel Störung verurſacht. Von einer Halle
löſte ſich die Dachpappe, Fahnen, Fähuchen, Wappen,
Girlanden wurden losgeriſſen und hunderte von Metern
weggeſchleudert. Lannenbäume wurden umgeworfen
und Flaggenmäſte abgebrochen. Am ſchlimmſten wurden
die Budenbeſitzer auf dem Juxplatz mitgenommen, ihre
Zelte muſten geſchloſſen bleiben und wurden beſchädigt,
ebenſo das Karuſſell. Auch die ausgeſtellten Maſchinen
und Geräte leiden ſehr unter dem Regen. Das Treiben
auf dem Feſtplatz war ſehr ſtill, die Zahl der Beſucher
gering. Ueberall ſtand das Waſſer in Pfützen. Die
Tiere ſuchte man durch beſſere Verwahrung der Ställe
mit Säcken, Tüchern ꝛc. gegen die empfindliche Kälte zu
ſchützen. Heute vormittag 11 Uhr war Verſammlung des
Bienenzuchtvereins, wobei Lehrer Hotz=Nidda einen Vor=
trag
über Trachtverhältniſſe der Vienen; hielt. - Das
Konzert der 116er Kapelle fand des ſchlechten Wetters
wegen in der Feſthalle ſtatt.
- Friedberg, 12. Sept. Eine ſchreckliche Brand=
kataſtrophe
, die zwei Menſchenleben forderte, ereig=
nete
ſich geſtern nachmittag. Kurz nach 1 Uhr brach im
Wohnhaus des Lohnkutſchers und Fuhrunternehmers
Philipp Ulrich Feuer aus und alsbald ſtand das ganze
Anweſen in Flammen. Die Mutter war beim Ausbruch
des Feuers nicht zu Hauſe. Es verbranntenzwei
Kinder im Alter von 9 und 7 Jahren, ihre
Leichen wurden ſtark verkohlt aufgefunden. Das dritte
Kind hat ſchreckliche Brandwunden erlitten und liegt im
Hoſpital. Ueber die Urſache des Feuers verlautet nichts
beſtimmtes. Trotz des furchlbaren Sturmes gelang es
der Feuerwehr, das Element auf ſeinen Herd zu be=
ſchränken
.
1. Bad Nauheim, 12. Sept. Das Komitee zur Ver=
anſtaltung
ärstlicher Studienreiſen in Bade=
und Kurorte gibt bekannt, daß die wiſſenſchaftliche
Sitzung der an der dritten Studienreiſe teilnehmenden
Aerzte am 14. September in Bad Nauheim, nachmittags
5 Uhr, ſtattfindet. Das Feſtmahl auf Einladung des
Bades iſt im neuen Kurhaus abends 7 Uhr; um 10 Uhr
beginnt im Sprudelhotel ein Bierkommers auf Einladung
der Stadt und des Aerztevereins.
- Bad Nanheim, 12. Sept. Bis zum 10. September
1903 ſind 23006 Kurgäſte angekommen, wovon an
genanntem Tage noch 2298 anweſend waren. Bäder
wurden bis zum 10. September 303755 abgegeben. Bis
zum 10. Seytember 1902 waren 21696 Kurgäſte ange=
kommen
und Bäder wurden 278936 abgegeben.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshandtſtadt, 12. Sept. Der inter=
rationale
Muſikkongreß, der gelegentlich der
Ende dieſes Monats ſtattfindenden Enthüllung des
Wagner=Denkmals geplant war und bei maßgebenden
Muſikern auf lebhaften Widerſpruch geſtoßen iſt, wird,
wie das Komitee jetzt mitteilt, nicht ſtattfinden. - Der
Bau des zweiten Rathauſes iſt faſt in allen
ſeinen Teilen bereits bis zum erſten Stockwerk gediehen.
Nach der Vorderfront zu erhält der umſangreiche Bau
bis zur zweiten Etage Vekleidung aus roh behauenen
Granitſteinen, während nach der Innenfront zu Ver=
blendſteine
zur Anwendung kommen. - Die Ermitte=
lungen
der Kriminalpolizei laſſen es als zweifelhaft er=
ſcheinen
, ob bei der Frau Anhäuſer und ihren zwei
Kindern und den Kindern des Ehepaares Pätſch eine
Fleiſchvergiftung vorliegt. Es hat ſich herausge=
ftellt
, daß die Pätſchſchen Eheleute bei ihren Angaben
den Aerzten weſentliche Dinge verſchwiegen haben, indem
ſie von einem Obſtgenuß nichts ſagten. Die Kriminal=
poligei
hat ermittelt, daß Frau Pätſch, die in ärmlichen
Verhältniſſen lebt und ſich miit ihrer Familie ſchon
länger ohne eigene Wohnung in Verlin aufhielt, wieder=
holt
die Markthalle am Alexanderplatz beſuchte, um
ſchlechtes Obſt aufzuleſen. Dies ſie nicht nur
ſelbſt, ſondern ſie gab es auch ihren Kindern, nachdem
ſie das ganz unbrauchbare wieder abgeſondert hatte. Die
Eheleute Pätſch konnten hierüber noch nicht vernommen
werden, da ſie unbekannts verzogen ſind. Den Aerzten
war nur vom Fleiſchgenuß etwas bekannt. Und die Er=
ſcheinungen
an den Kranken deuteten auch alle auf eine
Fleiſchvergiftung hin. Obſtvergiftungen zeigen aber faſt
ganz dieſelben Erſcheinungen. Wie von unterrichteter
Seite mitgeteilt wird, iſt in dem Befinden der erkrankten

Perſonen keine Verſchlechterung eingetreten. Nach dem
Gutachten des behandelnden Arztes befinden ſich Frau
Anhäuſer und ihre Kinder außer Lebensgefahr.
Straßburg, 10. Sept. Der ſogialdemokratiſche Führer
Auguſt Bebel weilte geſtern in unſerer Stadt, um bei
Notar Löw die 10000 Franks des Stählingſchen Ver=
mächtniſſes
zu erheben.
Dresden, 11. Sept. Im benachbarten Leutewitz ſind
heute vormittag ein Klempnermeiſter, der Gemeindediener
und deſſen Bruder, die in einen zum Leutewitzer Waſſer=
werk
gehörigen Brunnen geſtiegen waren, infolge Ein=
atmens
von Gaſen erſtickt.
Triberg, 10. Sept. Fünf Engländer. die in
Königsfeld zur Kur weilten, machten am Samstag einen
Radausflug nach Tennenbronn, badeten dort in einem
Weiher, banden ihre Kleider auf die Räder und fuhren
im Adamskoſtüm durch Tennenbronn. Die Gendarmerie
in Tennenbronn machte telegraphiſch Anzeige, nach
St. Georgen und unterwegs wurden die leichten Aus=
flügler
von der St. Georgener Gendarmerie, zu der ſich
alsbald die Tennenbronner geſellte, angehalten. Nach=
dem
die Fünf zum Anziehen ihrer Kleidung veranlaßt
waren, wurden ſie zunächſt in den Ortsarreſt St. Georgen
und von da nach Feſtſtellung der Perſonalien in das
Amtsgefängnis Triberg abgeführt, wo ſie ihrer Beſtrafung
harren.
T.W. Paris, 12. Sept. Der König von Italien
iſt bekanntlich ein eifriger Müngenſammler und ſo hat
man hier in der Freude über den Beſuch, von dem man
ſich alle möglichen günſtigen Folgen verſpricht, ein
Geſchenk für ihn vorbereitet, das, wie man hofft, ſein
ganz beſonderes Intereſſe erregen wird. Es beſteht in
einem Schränkchen, das, ein Meiſterwerk an und für ſich=
eine
Sammlung franzöſiſcher Medaillen
enthält, die der Herrſcher bis jetzt noch nicht beſiht. Das
Schränkchen, das in der Mitte das Wappen der Republik
und in den vier Ecken die Buchſtaben R. F. von Eichen=
und Lorbeerblättern umgeben zeigt, iſt innen mit
karmoiſinrotem Samt ausgeſtattet und zeigt 5 Schub=
laden
, auf denen in Gold oder Silber die Reproduktionen
der ſchönſten Stücke aus dem Münzmuſeum am Quai
Conti gebracht ſind. Zugleich mit dem Schränkchen ſoll
dem König eine Medaille überreicht werden, die zu
Ehren ſeines Beſuches graviert worden iſt. Sie wird
in Gegenwart des Monarchen in der Münze geſchlagen
werden.
London, 10. Sept. Zur Zeit der Krönung beſchwerten
ſich reiche farbige Amerikaner darüber, daß ſie in
einem vornehmen Londoner Gaſthof erſucht wurden, ſich
anderweitig Unterkunft zu ſuchen, weil andere Gäſte er=
klärt
hätten, nicht länger in dem Gaſthof wohnen zu
können, wenn dieſes farbige Gäſte beherberge. Vor einem
Polizeigericht in London kam geſtern ein ähnlicher Fall
zur Sprache. Ein farbiger engliſcher Untertan fragte
den Richter, ob es ihm möglich ſei, auf Grund des eng=
liſchen
Geſetzes gegen einen Wirt klagbar zu werden, der
ihm und anderen Farbigen die Verabreichung von Ge=
tränken
verweigert hatte. Der Richter bedauerte, dieſe
Frage verneinen zu müſſen, da das Geſetz keinen Menſchen
zwinge, gegen ſeinen Willen etwas zu verkaufen. Ledig=
ich
Landwirtshäuſer ſeien verpflichtet, Reiſenden und
Wanderern Unterkunft und Verpflegung zu gewähren.
Der Schwarze war mit der Antwort des Richters keines=
wegs
einverſtanden und erklärte, daß er nicht geglaubt
habe, daß man die Farbigen im Herzen des engliſchen
Landes wie Vieh behandle!

Der Lanrahütter Wahlkrawall vor Gericht.
H. F. Beuthen O.=S., 11. September.
IV.
Der Vorſihzende eröffnet gegen 9½ Uhr vormittags
wiederum die Sitzung. Es erſcheint heute zunächſt als
Zeuge Kaufmann Georg Sußmann. Dieſer ſchildert den
Vorgang vom 21. Juni in faſt genau derſelben Weiſe
wie Amtsvorſteher Schröter. An dem Krawall vor dem
Ludwig'ſchen Gaſthofe taten ſich ganz beſonders die An=
geklagten
, Privatſchreiber Solik und der Kutſcher Kubik
hervor. Die Angeklagten Solik und Kubik beſtreiten die
Richtigkeit dieſer Bekundung. Danach wird Pfarrer,
Schwieder als Zeuge verhört. Er ſagt aus, daß die
Menge vor das Pfarrhaus gezogenſei und unter furchtbarem
Skandal und Hochrufen auf Korfanty Steine gegen das
Pfarrhaus geworfen habe. Es wurden mehrere Fenſter
eingeworfen und das Tor mit Axthieben eingeſchlagen.
Der Zeuge, Gaſthausbeſitzer Sekatzek, ſchildert in aus=
führlicher
Weiſe den Vorgang vor dem Hüttenamt. Es
wurden im Hüttenamt viele Fenſter und auf der Straße
die Straßenlampen durch Steinwürfe gertrümmert. Er
habe außerdem geſehen, daß die Angeklagten Wrawroſch
und Koglik einen Gendarmen mit Steinen bewarfen.
Gendarm Groſch ſchildert den Vorgang in ähnlicher
Weiſe wie der Vorzeuge. Er ſei mit dem Ober= Wacht=
meiſter
Penkalla in die Menge hineingeritten, um
dieſelbe auseinander zu treihen. Bei dieſer Gelegenheit
ſei ihm mit einem Meſſer der Stiefelſchaft aufgeſchnitten
und ſein Pferd geſtochen worden. Außerdem habe er
zwei Steinwürfe erhalten. Er habe deshalb die Ver=
haftung
zweier Leute veranlaßt, er könne aber nicht mit
Beſtimmtheit ſagen, ob das wirklich die Steinwerfer
waren. Amtsvorſteher Schröter bekundet auf Befragen:

Groſeherzogliches Hoftheater.
Freitag. 11. September.
Kyritz=Pyritzl.
W.I. Das Schiff unſerer Hofbühne iſt zu Beginn
mit vollen Segeln in das Reich des Ulkes
61
eſteuert; venn es hat in einer Woche zweimal dort die
1ker ausgeworfen. Hoffentlich findet es aus den ge=
hrvollen
Häfen desſelben den rechten Kurs wieder, der
icht nach Kyriz=Pyris geht, ſondern auf die Höhen des
arnaſſos führt. Was ſoll man über die Aufführung
r Poſſe ſagen, in der die Vertreterin des Faches der
eldenmütter gemeinſam mit der des komiſchen Faches
a5 Tanzbein ſchwingt und ſingt und nichts als reinſter
llk verzapft wird ? Das Lob, daß ſich alle Darſteller
nd Darſtellerinnen, die Kyritzer ſowohl als auch die
hritzer und Berliner mit Humor und guter Laune und
ementſprechendem Erfolge, ihrer Aufgabe unterzogen,
pielten, ſangen und tansten, ſei ihnen nicht vorenthalten,
benſo ſei konſtatiert, daß ſich der Bewohner der oberen
egionen, die, um mit Horas zu reden, mit dem Scheitel
ie Geſtirne berühren, eine unermeßlich fidele Stimmung
ſemächtigte, was ihnen denn von Herzen gegönnt ſet.
as Hübſcheſte und Erfriſchendſte an der Aufführung war
as prächtige Zuſammenſpiel und Duett der Damen
rl. Ziegler, die den Schwerenöter von Sekundaner
ait ausgelaſſenem Humor, und Frl. Paula Müller,
e den Vackfiſch ganz allerliebſt zur Verkörperung und
arſtellung brachte. Denen von Kyritz=Pyrißz aber rufen
vir zu: Auf Wiederſehen zu Faſtnacht

Kleines Feuilleton.
= Die Rhapſodie von Brahms. Das= Main=
ger
Tgbl. ſchreibt aus Mainz: Als Veweis, wie zwang=
los
freundſchaftlich der letztverfloſſene Beſuch des Groß=
herzogs
bei unſerem Oberbürgermeiſter verlaufen, kann
folgende nette Epiſode dienen: Auf dem Muſikprogramm
ſtand Brahms Rhapſodie für Klavier.= Die wievielte
iſt es zu fragte der Großherzog den Gaſtgeber. Dieſer
halte aber im Augenblick keine Ahnung. wie viele Rhap=
ſodien
es von Brahms wohl gibt und da antwortete er
mit kaltblütiger Sicherheit: Die ſiebente, Königl. Hoheit.
Nanu, lieber Oberbürgermeiſter,; lachte der Großherzog
und klopfte ihm auf die Schulter - es gibt ja nur zweil
Glück im Unglück. Kürzlich fiel aus dem in
voller Fahrt von Straßburg nach Lahr fahrenden letzten
Zug zwiſchen Allmannsweiler und Langenwinkel ein
Paſſagier aus dem Zuge. Dieſer war im Geſpräch mit
einigen Herren begriffen und lehnte ſich unvorſichtiger=
weiſe
an die den Perron abſchließende Stange, die nicht
richtig eingehängt war und dadurch den Sturz veran=
laßte
. Der Aufforderung, den Zug halten zu laſſen,
leiſtete der Kondukteur keine Folge. Der Abgeſtürzte
kam glücklicherweiſe mit dem bloßen Schrecken davon und
konnte zu Fuß heimgehen.
Der Mohr König Eduards. Der Sonder=
zug
, worin der König von England jüngſt von Wien
nach Koburg fuhr, iſt, wie Nürnberger Blätter berichten,
in voller Fahrt nicht weit von Nürnberg durch die Not=
bremſe
zum Stehen gebracht worden. Der König wollte
Kaffee trinken. Da ſich der Mohr, der ihm dieſen zu
bereiten pflegt, jedoch in einem Wagen befand, der mit

den anderen durch keinen Uebergang verbunden war.
mußte der Zug wegen einer Taſſe Kaffee auf freier
Strecke halten.
Armer Schillerl An einem kleinen Stadt=
theater
wurde unlängſt Schillers Wilhelm Tell' gegeben.
Die Darſtellerin der Armgars war aber nicht allein in
bezug auf die Worte, ſondern namentlich auf die Auf=
faſſung
des Charakters nicht recht im klaren, und dieſe
Unklarheit ſollte zu einem ſchrecklichen Mißverſtändnis
führen. Die unglückliche Frau fleht den Tyrannen Geß=
ler
um Freigabe ihres gefangen gehaltenen Gatten an.
Harras fragt: Wer iſt Euer Mannzu Da tritt die
Schauſpielerin Frau R. vorn an die Rampe:
Ein armer Wildheuer vom Nigiberge,
Der überm Abgrund weg das freie Gras
Abmäht an den ſchroffen Felſenwänden
lund mit donnernder Stimme und direkt auf den
Darſtellerdes Geßler zeigend):
Wohin das Vieh ſich nicht getraut zu ſteigen.
Und unter dem unaufhörlichen Gelächter des animierten
Publikums iſt Geßler an jenem Abend von Tell erſchoſſen
worden.
1 Sinnige Ehrung. Anläßlich ſeines 40jährigen
Bühnenjubiläums wurde dem Souffleur des Hoftheaters
von Sr. Durchlaucht die Rettungsmedaille am Bande
verliehen. Fl. Bl.)
Praktiſche Auslegung. Junge: Vater,
nun bekommen wir doch keine Zeugniſſe mehr in der
Schule ?u Vater: Wieſo denn, KarlLs Junge; Nun,
in den Zeitungen ſteht doch jetzt ſchon immer: Los von
der Zenſurz

[ ][  ][ ]

Rummer 215.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. Septeuber 1903.

Seite 13.

Hilfsbahnſteig=Schaffner Sporitz und Bahnaſſiſtent Ludwig
haben geſehen, daß die Menge am Bahnhof Poſten aus=
geſtellt
hatte; dieſe Poſten ſollten augenſcheinlich die
Menge von der Ankunft des Militärs benachrichtigen.
Die übrigen Ausſagen ſind ohne Belang. Gegen3¼ Uhr
nachmittags wird die Verhandlung auf Samstag vor=
mittags
9½ Uhr vertagt.

Deutſcher Aerztetag in Köln.
1 Köln, 11. September.
Dem deutſchen Aerztetag ging geſtern im Gürzenich
die dritte Hauptverſammlung des Verbandes der
Aerzte Deutſchlands zur Wahrung ihrer wirtſchaft=
lichen
Intereſſen unter Leitung von Dr. Hartmann
(Leipzig=Connewitz) voran. Der Verband, der am 13. Sep=
tember
1900 mit dem Sitz in Leipzig begründet wurde,
hat namentlich ſeit dem im März d. J. i Berlin abge=
haltenen
außerordentlichen Aerztetage einen ſehr großen
Zuwachs erfahren und wird demnächſt die Mitgliederzahl
von 10000 erreicht haben. Den Hauptgegenſtand der
Tagesordnung bildete die Vereinigung des Verbandes
mit dem deutſchen Aerztevereinsbunde und den dadurch
bedingten Sahungsänderungen. Nach dem Vorſchlag des
Vorſtandes wurde der Fuſion unter folgenden Grund=
ſätzen
zugeſtimmt: 1. Der Verband der Aerzte Deutſch=
lands
zur Wahrung ihrer wirtſchaftlichen Intereſſen geht
als eine beſondere Abteilung in die Organiſation des
deutſchen Aerztevereinsbundes über, beziehentlich in den
deutſchen Aerstevereinsbund auf= 2. Der Verband unter=
ſtellt
ſeine Tätigkeit dem deutſchen Aerztevereinsbunde
bezw. ſeinem Geſchäftsausſchuſſe nach Maßgabe der Be=
ſchlüſſe
des Aerztetages. 3. Die Kaſſe des Verbandes
bleibt als ſelbſtändige Kaſſe beſtehen. 4. Der Geſchäfts=
ausſchuß
delegiert je ein Mitglied zum Vorſtand und in
den Aufſichtsrat des Verbandes. 5. Der Stellennachweis
des Aerztevereinsbundes geht auf die wirtſchaftliche Ab=
teilung
über.
Profeſſor Löbker=Vochum eröffnele heute die erſte
Sitzung des Aerztetages im großen Saale des Gürzenich
um 9 Uhr, indem er die Erſchienenen willkommen hieß
und mit wenigen Worten der Männer gedachte, die das
vergangene Jahr dahingerafft hatte. Sodann ging er
auf eine kurze Charakteriſierung der derzeitigen Lage
über, indem er etwa folgendes ausführte; Die
Krankenkaſſenfrage iſt durchaus ſprucheeif. Es
kann ſich bei unſern fernern Beratungen nur darum
handeln, wie und mit welchen Mitteln unſere Forde=
rungen
verwirklicht werden ſollen. Leider verhält ſich die
Reichsregierung nach wie vor unſern Forderungen gegen=
über
völlig ablehnend, weil angeblich die Anſichten viel
zu ſehr auseinander gehen und eine befriedigende Löſung
der Frage doch nicht zu finden iſt. Ich ſtelle mit Be=
friedigung
feſt, daß dieſer Standpunkt durch den Erlaß
der königlich württembergiſchen Staatsregierung an die
zuſtändigen Behörden und Kaſſenvorſtände, betreffend
die Ausführung der Novelle zum Krankenverſicherungs=
geſetz
vom 25. Mai ds. Js., tatſächlich als unhaltbar an=
erkannt
iſt. In Württemberg iſt man alſo auf beſtem
Wege zur Löſung dieſer Frage; Befürchtungen einer
finanziellen Ueberlaſtung der Kaſſen erſcheinen dort als
Unbegründet. Und das Gleiche ſollte nicht auch im
übrigen Reiche möglich ſein? Weil wir vorausſahen,
daß unſer Beſchluß auf dem außerordentlichen Aerztetage
nur teilweiſen Erfolg haben werde, haben wir die deut=
ſchen
Aergte zur Selbſthilfe aufgerufen. Mit Einbring=
ung
der Novelle zum Krankenverſicherungsgeſetz erteilte
uns die Regierung die unzweideutige Aittwort. Die be=
redten
Vorgänge in Gera, Mühlhauſen u. ſ. w. rüttelten
auch die Läſſigen in unſern Reihen auf. Unter ſolchen
Umſtänden war die Vereinigung der berufenen Ver=
tretungen
der Aerzte eine ſich von ſelbſt ergebende Not=
wendigkeit
. Zweierlei aber tut angeſichts des heran=
nahenden
Zeitpunktes für das Inkrafttreten des Geſehes
not: Schleunige Vollendung der Organiſation in allen
Bezirken des Reiches vor dem 1. Januar k. J. und feſter
Zuſammenſchluß aller Aerzte bei der Durchführung der
vereinbarten Maßregeln. Keine Sonderbündelei, ſon=
dern
treue Kriegskameradſchaft! Das ſei Loſung und
Feldgeſchrei
Im Namen des Kultusminiſters entbot Geheimerat
Aſchenborn dem Aerztetage ſeinen Gruß, in dem er
hervorhob, daß die Beſtrebungen der Aerzte un eine
beſſere Ausgeſtaltung des ärztlichen Anterſtühungsweſens
ſich der vollſten Sympathie der Staatsregierung er=
freuten
. Er gab unumwunden zu, daß die gegenwärtige
Lage des ärztlichen Standes eine recht trübe und uner=
freuliche
ſei. Die ungünſtige allgemeine wirtſchaftliche
Lage, die Ueberfüllung und gewiß auch die Krankenkaſſen=
geſetzgebung
und das rückſichtsloſe Verfahren zahlreicher
Krankenkaſſen trügen dazu in gleicher Weiſe bei. Es ſei
der ernſte und aufrichtige Wunſch des Miniſters, dieſe
Verhältniſſe, ſoweit er dazu imſtande ſei, zu verbeſſern,
aber man dürfe die Schwierigkeiten nicht unterſchätzen.
Die Rede wurde von einem Teil der Anweſenden - und
das iſt charakteriſtiſch für die in der Verſammlung vor=
herrſchenden
Gefühle -mit Ziſchen aufgenommen. Nach
weitern Begrüßungsworten des Regierungspräſidenten
n. Balan und des Oberbürgermeiſters Becker dankte
Löbker=Bochum und ſprach die Hoffnung aus, daß trotz
der betonten Schwierigkeiten die Regierung Mittel und
Wege finden werde, dem ärztlichen Stand in ſeiner Be=
drängnis
tatkräftige Hilfe zuteil werden zu laſſen.
Der erſte Punkt der Tagesordnung befaßte ſich mit
der Vereinigung des Leipziger Verbandes
mit dem Deutſchen Aerstevereinsbunde,
die geſtern ſeitens des Leipziger Verbandes beſchloſſen
worden iſt. Hartmann=Leipzig betonte, daß bisher außer
ſchönen Redensarten niemals etwas Tatſächliches von
der Regierung geſchehen ſei. Die beantragte Vereinigung
wurde hierauf mit überwältigender Mehrheit ange=
nommen
. Aus den geſchäftlichen Mitteilungen des
Generalſekretärs Heinze=Verlin erfährt die Verſammlung
unter lebhaften Rufen: Hört, hört;, daß die Regie=
rung
auf mehrere Eingaben überhaupt
keine Antworterteilt hat. Becker=München erſtattet
den Bericht des Ausſchuſſes zur Bekämpfung der
Kurpfuſcherei. Die vom Ausſchuß gegebenen An=
regungen
ſind auf fruchtbaren Boden gefallen; ſowohl
ärztliche Vereine wie auch auf ihre Veranlaſſung ein
Teil der Preſſe haben ihre Mitarbeit zur Verfügung
geſtellt. Es ſoll in Zukunft mehr als bisher Sorge ge=
tragen
werden, daß das Laienpiiblikum in vernünftiger
Weiſe über geſundheitliche Fragen aufgeklärt werde.
Das letzte Ziel aber iſt und bleibt die Wiedereinführung
des Kurpfuſchereiverbots. Es folgen die Berichterſtat=
tungen
des Lebensverſicherungs= und des Unfallverſiche=
rungs
=Ausſchuſſes. Selberg=Verlin berichtete über den
gegenwärtigen, Stand, des ärstlichen Unter=
ſtützungsweſens
in Deutſchland. Der Vorſitzende
macht noch einige ſtatiſtiſche Angaben über den Aerzte=
vereinsb
und und den derzeitigen Aerztetag. Dem Bunde ge=
hören
341 Vereine mit 20 790 Mitgliedern an; der Norzte=
tag
iſt diesmal ganz beſonders ſtark beſucht, und zwar

von 258 Abgeſandten, die 275 Vereine mit 19814 Mit=
gliedern
vertreten.
W.B. Köln, 12. September.
Der deutſche Aerztetag hat heute ſeine
Berglungen geſchloſſen. Vorher, wurden, noch
einige Beſchlußanträge, angenommen, darunter ein
Antrag Neuberger=Nürnberg, der vorſchlägt, zur
Verhütung einer weiteren Ueberfüllung des ärztlichen
Standes eine Warnung in Form einer Broſchüre an die
Abiturienten der höheren Lehranſtalten zu erlaſſen. Ferner
wurde ein Beſchlußantrag des Dr. Pfalz=Düſſeldorf an=
genommen
, welcher folgendes beſagt: Der 31. deutſche
Aerztetag erwartet von den dem deutſchen Aerztevereins=
Bunde angehörigen Vereinen, daß ſie ſchleunigſt und
energiſch alle Maßnahmen der Selbſthilfe zur Durch=
führung
der Forderungen des Aerztevereins=
bundes
bei den Krankenkaſſen ergreifen und daß
ſie ihre Mitglieder verpflichten, ſich jeglicher Stellungnahme
gegen die freie Aerztewahl zu enthalten. In dieſen Forde=
rungen
des Bundes iſt freie Aertewahl und ſtandesgemäße
Stellung u. Honorierung der Kaſſenärsteenthalten. Schließ=
lich
wurde ein Antrag angenommen, welcher Beſeitigung
der zur Zeit in Deutſchland noch beſtehenden neun verſchie=
denen
Arzneitaren und Aufſtellung einer einheitlichen Taxe
für gans Deutſchland verlangt.

4. Deutſcher Handlverks= und Gewerbekammertag.
W.B. München, 12. September.
Der vierte deutſche Handwerks= und Gewerbekammer=
tag
ſprach ſich in einer Reſolution für die Notwendigkeit
einer geſezlichen Regelung der Begriffe
Handwerks und Fabrik ſowie für die Schaffung
einer Reichsbehörde zur Entſcheidung von Streitig=
keiten
über die Zugehörigkeit zu Handwerk; oder
Fabrik aus und beſchloß, in dieſem Sinne bei dem
Bundesrat und dem Reichstag vorſtellig zu werden. Im
weiteren Verlaufe der Sitzung wurden verſchiedene Reſo=
lutionen
angenommen gegen die Konkurreng der Zucht=
hausarbeit
, der Oekonomiehandwerker, ſowie des ſtaat=
lichen
Regiebetriebes, der Beamtenkonſumvereine und der
Beamten=Produktionsgenoſſenſchaften. Er beſchloß ferner,
bei der Reichsregierung und dem Reichstag dahin vor=
ſtellig
zu werden, daß für die ſelöſtändigen Handwerker
die o bligatoriſche Alters= und Invaliditäts=
verſicherung
unter Zugrundelegung der Beſtimmungen
des Altors= und Invaliditätsverſicherungsgeſehes einge=
führt
wird.
Handel und Verkehr.
( Darmſtadt, 12. Sept. 2000000 M. Aktien
und 600 000 M. 4½progentige, zu 103 Progent rückzahl=
bare
hypothekariſche Teilſchuldverſchreibungen der Vet=
ſchau
=Weiſſagker Landwirtſchaftlichen Maſchinenfabrik und
Eiſengießerei, A. Lehnigk, Aktien=Geſellſchaft. Obige
Aktien und Teilſchuldverſchreibungen ſind vor kurzem
zunt Handel an der Dresdener Börſe zugelaſſen worden
und werden demnächſt an derſelben zur Notis gelangen.
Die Aktien ſollen ohne vorhergehende Subſtription ein=
geführt
, von den Teilſchuldverſchreibungen hingegen der
noch zur Verfügung ſtehende Betrag von 321000 Mark
vor der Einführung zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt
werden. Die reſtlichen 279000 M. ſind, wie wir hören,
bereits unter der Hand plagiert. Die Anleihe iſt auf dem
Hauptbeſitz der Geſellſchaft zur erſten Stelle eingetragen
und ferner auf einem vor einigen Jahren hinzugekauften
Grundſtücke hinter 36000 M. Der Geſanttazwert der
für die Anleihe beſtellten Sicherheiten beläuft ſich auf
1105 10250 M. Der Geſchäftsgang bei der Geſellſchaft
iſt, wie wir hören, ein ſehr flotter. Die Bankfirma
Ferdinand Sander nimmt auf die Obligationen
zum Subſkriptionspreiſe von 99½ Progent und auf die
Aktien zum erſten Börſenkurſe bereits jetzt Voranmeldungen
entgegen.
G.) Frankfurt a. M. 12. Sept. Börſen=
wochenbericht
. Auf dem Montanmarkt iſt es letzte
Woche etwas ſtiller geworden und, übertrug ſich
das Intereſſe der Börſe diesmal auf den Rentenmarkt.
Der Rückgang der Engliſchen Konſols auf 89 welcher
Stand der niedrigſte ſeit dem Kriegsjahre 1850771 iſt,
brachte in London einigen Verkehr. Allerdings war da=
mals
deren Zinsfuß 3 pCt., während er jetzt 2. pEt
und am 1. April d. J. auf 2½ pCt. herabgeſetzt wurde.
An den deutſchen Vörſen ſtimulierte der Nückgang der
3pros. Reichsanleihe lauf 89,35). welcher Kurs jetzt um
2¾ pCt. niedriger als der Kurs der diesjährigen Emiſſion,
die eine fünfzigfache Ueberzeichnung erfahren hat. Die
innerpolitiſchen Zuſtände Oeſterreich=Angarns brachten
für dieſe Staatswerte größere Verkäuſe an den Markt,
wofür indes nur das Heimatland als Käufer auftrat.
Am Donnerstag wurde die Börſe durch die Nachricht
günſtig beeinflußt, daß das Unifikations=Jrade endlich
unterzeichnet ſei und brachte eine weſentliche Steigerung
für Türkiſche Fonds und der dabei weſentlich inter=
eſſierten
Banken Deutſche Bank und Ottomanbank).
Trotz der engliſchen Diskonto=Erhöhung wegen der
dortigen Geldknappheit verſpürt man in Deutſchland nur
wenig davon und der Quartalswechſel macht ſich noch
kaum bemerkbar, im Gegenteil war Privatſatz in Berlin
leichter (3½ pCt.). Man, hörte, beruhigende Ver=
ſicherungen
über die Diskonto=Poliktik der Reichs=
bank
, die vorläufig eine Erhöhung ihres Bankſatzes
nicht beabſichtigt. Für Spanier zeigt ſich größere Frage
auf das Sinken des Goldagios, das mit Verhandlungen
wegen einer neuen ausländiſchen Goldanleihe motiviert
wird. Die, täglichen Alarmnachrichten vom Balkan
alterieren zwar nicht mehr ſo die Börſe, brachten aber
zeitweilig größeres Angebot für 5 pC. Tabaks=Bulgaren,
doch ſtellten ſich zu den gewichenen Kurſen wieder größere
Käufer ein, die eine Kurserholung brachten. Auch
Serben waren gedrückt auf die Nachrichten von den merk=
würdigen
Vorgangen im Offigzierskorps. Am Bahnen=
markt
haben ſich die Pfälziſchen befeſtigt, während die
Italieniſchen und Oeſterreichiſchen matter notieren. Am
Bankenmarkte waren Diskonto=Kommandit und Deutſche
zeitweilig recht lebhaft und höher, die erſteren auf Mel=
dungen
, daß die Verhandlungen betreffs Unifikation der
Venezuela=Staatswerte einen guten Fortgang nehmen,
die letzteren auf die nunmehr perfekte Türken=Konverſion.
Oeſterreichiſche Kreditaktien waren relativ feſt. Das
öſterreichiſche Kriegsminiſterium hat ſich noch nicht defini=
tiv
für einen beſtimmten Lafettentppus ausgeſprochen
und ſo iſt es doch noch möglich, daß die Skodawerke,
welche der Kreditanſtalt nahe ſtehen, einen Auftrag er=
5 halten. Am Induſtriemarkt war reges Intereſſe für
Kaliwerte, insbeſondere konnten Weſterregeln bis 225
ſteigen. Allgem. Elekrizitätsaktien und Schuckert waren
anfangs belebt und höher; dann aber wieder etwas ab=
geſchwächt
. In Chemiſchen Albert vollzogen, ſich
ſtarke Schwankungen und ſchließen dieſelben 216, nachdem
ſie ſchon den Kurs von 222,90 erreicht hatten. Maſchinen=
aktien
bleiben weiter recht ſeſt und konnten beſonders
Kleyerwerke proſitieren, für welche man einen günſtigen

Abſchluß erwartet. Der Montanmarkt verharrte in
feſter Haltung, umſomehr, als viele Bergwerksgeſell=
ſchaften
in der Lage ſind, im Vergleich zum Vorjahre,
weſentlich gebeſſerte Dividenden zu verteilen. Für das
laufende Jahr gehen zahlreiche Aufträge ein und auch
an der Erneuerung des Kohlenſyndikats wird nicht mehr
gezweifelt. Es verlautet, daß alle Zechenbeſitzer bereit
ſeien, dem Syndikat beizutreten. Auch der Eiſenmarkt
war gut geſtimmt, obwohl von Amerika ungünſtige
Meldungen vorlagen; ſo wurden dieſelben durch die
Beſſerung der Maſchineninduſtrie, welche in erſter Linie
dem Eiſenmarkt zugute kommt, paralyſiert, deſſen Abſatz
im Inland durch den erhöhten Verbrauch ſtändig wächſt.
3% Heſſen 100,15. 3% Heſſen 8775, 3% Reichsanleihe
3935. 3½⁄ Darmſtädter 9970. Mexikaniſche Coupons
187 per Peſos.
St. Vom 4. Januar bis 28. April 1904 wird der
Riviera=Expreß, Frankfurt-Cannes-Nisza-
Monte=Corlo bis Ventimiglia wieder verkehren. Die
Züge werden wie früher über Worms (iedbahn),
Ludwigshafen, Straßburg, Mülhauſen, Belfort, Lyon
und Marſeille geführt. Die Abfahrt von Frankfurt
erfolgt um 11 Uhr 40 Min. nachts, von Worms um
12 Uhr 42 Min. nachts.

Sturm.
- Dieburg, I1. Sept. Ein gewaltiger
Sturm durchbrauſt ſeit geſtern Flur und Wald und
richtet allenthalben große Verheerungen an. Kaum ein
Haus iſt zu finden, an dem der wilde Geſelle nicht
Ziegeln losriß; mehrfach wurden ſogar Dächer ſtück=
weiſe
völlig abgedeckt. Die Obſtbäume in Garten und
Feld wurden beſonders ſtark mitgenommen. Namentlich
haben unſere jungen, prachtvollen Obſtbaumalleen an
den Kreisſtraßen furchtbar gelitten. Auch an den Tele=
graphendrähten
hat das Anwetter arg gehauſt.
Tcießen, 11. Sept. Ein orkanartiger Sturm
mit heftigem Regen und emrfindlicher Kälte herrſcht
heute. Der Sturm hat enormen Schaden angerichtet,
und zwar in erſter Linie am Obſt, welches mehr als
zur Hälfte abgeſchüttelt wurde. In Körben und Säcken
brachte mian das Obſt nach Hauſe. Schwerbehangene
Aeſte; - beſonders an Zwetſchenbäumen - wurden abge=
riſſen
; Aeſte von Armdicke lagen auf den Aeckern und
Straßen. Bei Großen=Linden, Lang=Göns und Gambach
ſind ebenfalls viele Obſtbäume zu Grunde gegangen.
In den ausgedehnten Waldungen bei Lich, Hattenrod.
Ettingshauſen hat der Sturm bedeutenden Schaden ver=
urſacht
, viele Bäume entwurzelt oder abgebrochen. Am
ſchlimmſten wütete der Sturm zwiſchen 12 und 3 Uhr.
Frankfurt a. M. I1. Sept. Der ſeit heute
morgen herrſchende ſtarke Sturm hat in den Anlagen,
beſonders im Stadtwalde ungeheuren Schaden angerichtet.
In nächſter Umgebung der Stadt ſind über 100 alte
Bäume entwurzelt, das Paſſieren der Mainbrücke war
nahezu unmöglich. In der Stadt ſind zahlreiche Unfälle
durch herabſtürgende Blumenſtöcke, Ziegel und Schiefer=
ſteine
ꝛc. entſtanden. Das Dach der Leonhardkirche geriet
in Gefahr, ſo daß die Feuerwehr eingreifen mußte.
1 München, 11. Sept. Hier herrſchte ein ſtarker
Sturm. Auch aus anderen Teilen Bayerns treffen Sturm=
meldungen
ein. In Nürnberg wurden beſonders in den
Anlagen des Stadtparks Bäume entwurzelt. Zahlreiche
bayeriſche Drahtleitungen ſind geſtört.
Köln, 11. Sept. Aus verſchiedenen Teilen der
Rheinprovinz laufen Meldungen ein über den Schaden,
den der heutige Sturm dort anrichtete. In Aachen
richtete ein mehrere Stunden anhaltender orkanartiger
Sturm größere Verheerungen an. Dort, wie auch in
Köln wurden durch herabgeſchleuderte Dachfenſter und
Ziegel mehrere Perſonen zum Teil ſchwer verletzt. In
Köln iſt der elektriſche Straßenbahnverkehr durch das
Herabfallen von Bäumen auf die Drähte der Oberleitung
teilweiſe unterbrochen.
Paris 11. Sept. Der heftige Sturm in der
vergangenen Nacht richtete beſonders in den Häfen am
Aermelmeer große Verheerungenan. In Havre
brach eine Brücke zuſammen und ein Dreimaſter wurde
ſo heftig gegen den Rand eines Hafenbeckens geſchleudert,
daß er ſich umlegte. Mehrere andere kleinere Fahrzeuge
gingen unter oder erlitten ſchwere Beſchädigungen. Die
Verluſte an Schiffen und die Verheerungen der ver=
ſchiedenen
Hafenanlagen laſſen ſich noch nicht einmal ab=
ſchätzen
. Seit langer Zeit iſt ſo ein furchtbarer Sturm,
an dieſer Küſte nicht beobachtet worden. Er dauerte auch
noch heute fort und ſchwächte ſich erſt am Nachmittag
etwas ab. Auch in Paris machte er ſich ſehr ſtark fühl=
bar
und richtete beſonders Verwirrungen und Unter=
brechungen
in den telegraphiſchen und telephoniſchen Ver=
bindungen
an. Mit London und Brüſſel konnte man
am Freitag überhaupt nicht in telegraphiſche und tele=
phoniſche
Verbindung treten.
Brüſſel, 11. Sept. Der Sturm verurſachte in
der Provinz und in der Hauptſtadt großen Schaden.
Verſchiedene Perſonen wurden verwundet. Die tele=
graphiſchen
Verbindungen mit verſchiedenen Provinz=
ſtädten
ſind unterbrochen.
Boulogne, 11. Sept. Ein heftiger Sturm richtete
in der Stadt einen beträchtlichen Schaden an. Fünf
Schiffe ſind geſcheitert. Eines von ihnen verlor vier
Mann der Beſatzung. Der Kai iſt auf der Weſtſeite des
Hafens beſchädigt.
1 Stockholm, 11. Sept. Nach einer Meldung aus
Varberg in Schweden iſt der Schooner Hedwig= aus
Helſingborg während eines Sturmes mit einem unbe=
kannten
Fahrzeug zuſammengeſtoßen. Acht Mann der
Beſatzung des Schooners ſind ertrunken. Aus Falken=
burg
in Schweden wird berichtet, daß die Brigg Hugo
die mit einer Kohlenladung auf der Fahrt von England
nach Kalmar ſich befand, geſtern bei Hallarne geſtrandet
iſt. Vier Mann ſind ertrunken, vier andere wurden
gerettet.
London, 11. Sept. In England wütet einer
der heftigſten Stürme, die man ſeit Jahren erlebt hat.
In Wales ſind große Strecken des Landes über=
ſchwemmt
. Ein Orkan trieb ein großes Stück Land in
den Kanal. Eine Schätzung der angerichteten Schäden
iſt vorläufig unmöglich, da die Telegraphen nieder=
gebrochen
ſind und infolgedeſſen keine Nachrichten ein=
laufen
. Die Atlantiſche Kabel=Geſellſchaft konnte die
Verbindung nach Amerika nicht aufrecht erhalten.
London, 12. Sept. Bei dem ſchweren Sturme
der letzten Tage ſind, ſoweit bis jetzt ermittelt. 60 Schiffe,
größtenteils kleinere, zugrunde gegangen. Die Anzahl
der ertrunkenen Perſonen wird auf 60 geſchätzt.

Darmſtadt, 14. September.
Militärdienſtnachrichten. Unter Beförde=
rung
zum Hauptmann zum Komp.=Chef ernannt; von
Holtzendorff im 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115.
unter Verſetzung in das 2. Garde=Negt. zu Fuß. Zu
überzähligen Hauptleuten befördert die Oberleutnants:
von der Oſten im 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115.

[ ][  ]

Sente 14.

Ewald im 3. Großh. Hoſſ. Inf=Regt. Nr. 117. Zum
Oberleutnant beförderk: Phhrr, Leut., im 5. Großh.
Heſſ. Inf=Regt. Nr. 168. Vom 1.Oktober d. J5. ab Aulf
ein Jahr zur Dienſtleiſtung bei der Gewehr= Prükungs=
kommiſſion
kommandiert. Bauer v. Bauern, Oberlt.
im 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 715. Ein Pakent
ſeines Dienſtgrades verliehen: dem Major und Abteil=
Kömmandeur von Hahn im 1. Großh. Heſſ. Feldart=
Regt. Nr. 25. Mit dem 1. Okkober d. Js. verſetzt: von
Skrzemiecsnn, Leut. im Lehr=Regt. der Feldart=
Schießſchule, in das 1. Großh. Heſſ. Feldart=Regk. Nr. 25.
Mit dem 30. September d. 55. von ſeinem Kömmands
als Lehrer an der Kav=Telegraphenſchule enthoben:
von Beſſer, Leut. im 1. Großh. Heſſ. Drag=Regt.
Nr. 23. Der Abſchied mit Penſion bewilligt: Schott,
Oberſtleut. 3. D. und Kommandeur des Ländw.=Bezirks
Raſtenburg= mit der Erlaubnis zum Tagen der Uniſorm
des 3. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 117.
Letzte Nachrichten.
0 Mannheim, 12. Sept. Der Deutſch= Oeſter=
reichiſch
=üngariſche Binnenſchiffährtsver=
band
beſchloß die Abhaltung eines internationalen
Binnenſchiffahrks=Kongreſſes im Jahre 1905 in Mailand.
Heute finder ein Ausflug nach Heidelberg ſtatt und
morgen eine von der Generaldirektion der Pfälziſchen
Bahnten veranſtaltete Fahrt nach dem pfälziſchen Wein=
ort
Bürkheim.
2 Merſeburg. 12. Sept. Die Kaiſerin beſuchte
das bieſige Walſenhaus und reiſte um 1 Uhr 15 Min.
nach Wilspark ab.
1. Merſeburg, 12. Sept Der Kaiſer iſt heute vor=
mittag
115. Uhr nach Ungarnrabgereiſt. Die
Kaiferin begleiteie den Kaiſer nach dem Bahnhof, wo
ſich die Spitzen der Behörden eingefunden hatken. Auf
dem Wege dorthin bildeten die Krieger= und andere Ver=
eine
und die Schulen Spalier, die mit dem Puklikum den
Majeſtäten herzliche, andauernde Kundgebuſigen dar=
brachten
. Prinz Eitel Friedrich, der kurs sorher abreiſte,
wurde ſehr lebhaft begruͤßt.
2 Polsdami, 12. Sept. Die Kaiſerin iſt 5 Uhr
35 Min. nachmittags hier eingetroffen.
1 Dresden, 12. Sept. Der KAiſer richtete an den
Rat der Stadt Dresden folgendes Handſchreiben:
Der glänzende Empfang, der mir in der Haupt= und
Reſidensſtadt des ſüchſiſchen Landes bereitet wurde, hat
mich mit hoher Freude erfüllt. Es iſt daher mein leb=
hafter
Wünſch. allen Beteiligten für die wohltuenden
Beweiſe aufrichtiger Huneigung meinen herzlichen Dank
zum Ausdruck zu bringen. Ich bitte Sie, dies in ent=
ſprechender
Weiſe bekannt zu geben. Merſeburg, den
11. Sevtember. Wilhelm.
Hresden, 12. Sept. Das Dresdener Journal
veröffentlicht folgendes Handſchreibendes Kaiſers
an den König von Sachien: Allerdurchlauchtigſter
Fürſt, freundwilligſter lieber Better und Bruder! Es'ge=
reicht
mir zur aufrichtigſten Freude, Ew. Majeſtät bei
Beendigung der von mir abgehaltenen Manzver meme
voliſte Anerkennung über den vortrefflichen Zuſtans der
beiden königl. ſächſiſchen Armeekorps erneut zum Aisdruck
zu bringen.Vie hervorragenden Leiſtungen der Truppen
ließen bei allen Gelegenheiten erkennen daß das Auge
ihres Königs. des im Krieg und im Frieden rühmlichſt
bewährten Führers. ihre Ausbildung ſorafältig überwacht
Mich aber erfüllk es ſtets mit hoher Genustuung. daß
ich mich mit Ew. Majeſtät in vollkommener Ueberein=
ſtimmung
weiß über die Ziele, die zur Erhaltung und
Förderung der Schlagfertiakeit des Heeres anzuſtreben
ſind. Ew. Majeſtät bitte ich, Ihren Truppen und deren
Führern von meiner lebhäften Anerkennung Kenntnis
geben zu wollen. Zugleich iſt es mir ein Bedürfnis,
Ew. Majeſtät auch bei dieſer Gelegenheit meinen wärmſten
Dank für die herzliche Aufnahme zu wiederholen. die
mir in Ew. Maieſtät Haus und in Ihrem Lande in ſo
wohltuender Weiſe bereitet wurde.- Mik der Verſicherung
dersvollkommenſten Hochachtung und wahren Freund=
ſchaft
verbleibe ich Ew. Majeſkät freundwilliger Vetter
und Brider Wilhelm L. R.
W.B. Wildungen, 13. Sept. Heute wurde die hier
errichtete deutſche Volksheilſtätte für Blaſen= u.
Nierenleidende in Gegenwart des Fürſten und der Fürſtin
Waldeck feierlich eröffnet. Der Fürſt verlas ein Tele=
gramm
des Kaiſers, dds deſſen Segenswünſche für die
Anſtalt zum Ausdruck bringt.
WB. Ziel, 13. Sept. Ver kleine KreugerCormoran
iſt heute mittag, von Auſtralien kommend, eingelaufen.
1 Wien, 13. Sept. Der Kaiſer iſt in Begleitung
des Erzherzogs Franz Ferdinand heute nachmittach zu den
Manövern in Galizien abgereiſt. Der deuiſche Militär=
atfachs
Major von Bülow begibt ſich heute nacht eben=
falls
dorthin.
Wielr 12. Sept. Der Einzug des Kaiſers
Wilhelm in Wien wird ſich großartig geſtalten ſchon
durch das ausgedehnte Militärſpalier. In Wiener Neu=
ſtadt
wird eine Ehrenkompagnis aufgeſtellt und auf dem
Südbahnhof. Da der Kaiſer Wilhel vom Reichskaͤnzler
Graf Bülow begleitet wird, knüpfen die Zeitungen hieran
verſchiedene Vermutungen; das nächſtliegende iſt, daß
die Staatsmänner der verbündeten Reiche, Bülow uns
Goluchowski, die ſich ſeit faſt anderthalb Jahren nicht
geſehen haben, Gelegenheit zu perſönlicher Verührung
und Ausſprache über alle ſchwebenden Fragen finden.
Ein beſonderer Grund für Verhandlungen über die
Balkanfragen ſcheint nicht vorzuliegen, da man hier das
bisherige öſterreichiſch=ruſſiſche Vorgehen noch nicht als
geſcheitert anſieht und Deutſchland vekanntlich Zurück=
haltung
übt. Man beharrt auf der Einſchränkung der
Unruhen und vermeidet eine weitere Aufrollung der
Orientfragen, ſomit auch den Gedanken einer europäſſchen
Konferenz. wie ihn engliſche Bläiter vorſchlagen. Der
Stand der ſerbiſchen Binge gilt als bedenklich, wie in
Rußland iſt man Auch hier für die Mehrzahl der ſerbiſchen
Offiziere geſtimmt, die ſich gegen die Meuchelmörder
wenden Köln. 3tg.)
Wien, 12. Sept. Die bei der Ankunft Kaiſer
Wilhelms ausrückenden Truppen werden unter dem
Kommando des Erzherzogs Leopold Salvator ſtehen:
insdeſamt rücken 235 Bataillone, 18 Eskadrons und
10 Batterien aus. Erzherzog Leopold Salvator wird ſich
vor dem Südbahnhof bei dem Kaiſer Wilhelm melden.
Sobald die Majeſtäten den Ausgang des Gübbahnhofes
erreichen und beim Eintreffen in die Hofburg wird eine
beim Arſenal aufgeſtellte Batterie zum Salut ie 24
Kanonenſchüſſe abgeben.
wwt. Wien, 13. Sept. Der deutſche Kaiſer
traf heute nacht um 2 Uhr in Heiligenſtadt ein.
Nach der Ueberleitung des Zuges auf die Südbahn er=
folgte
gegen 3 Uhr die Weiterfahrt nach Mohacz.
Lemberg, 12. Sept. In Jablotow verbreitete ſich
geltern nachmiktag während des Jahrmarktes das Gerücht,
daß im Haulſe eines Juden eine Frau aus Baline= dis

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 14. September 1903.

Rummer 215.

den Kaufpreis jür einen Ochſen erhalten hatte, ermordet
ſei. Obgleich ſich die Ortsbehörden bemühten, die Grund=
loſigkeit
des Gerichtes nachzuweiſen, griff eine Anzahl
Ballern mehrere Jüden an von denen drei ſchwer and
mehrere anders leicht verletzt wurden. Auch wurden in den
Hällſern von Juden mehrere Fenſterſcheiben zertrümmert.
- W.B. Chlovn (Galisien). 13. Sept. Der Kaiſer
und Ersherzog Franz Ferdinand ſind zur Teil=
nahme
an den großen Kavalleriemanövern hier
eingetroffen. Sie wurden von der Bevölkerung mit be=
geiſterten
Huldigungen empfangen.
WB. Paris, . Sept. Dem Petit Journalu wird
aus Calals von einer außergewöhnlichen Reiſe im
Luftſchiff berichtet, an der der belgiſche Luftſchiffer
Gooſens und ein deutſcher Graf teilnahmen. Sie ſeien
am Donnerstag in Berlin aufgeſtiegen hätten Holland,
Belgien und Nördfrankreich paſſiert Und. nachdem ſie nahe
an Paris vorbeigekommen ſeieſ, Sables d Olonne er=
reicht
. In Jerſey'ſeien ſie während des Sturmes wieder
aufgeſtiegen und ſchließlich 6 Kilometer von Calais ent=
fernt
geländet Das Luftſchiff ſei vom Winde fortgeriſſen
und die Inaſſen leicht verletzt worden.
WB.Päris. 13. Sepk. Blättermeldungen aus
Marſeilie zufolge ſcheint der Epidemie endgultig
Einhalt geboten zu ſein. Hr. Proh, Mitglied des In=
ſtituts
Paſteur, erklärte auf Vefragen, daß welcher Art
die Krankheit auch ſei, die Fälle vereingelt blieben und
eine Weiterverbreitung unmöglich ſei. Wie das
Echo de Paris meldet, hätten jedoch die fremden Kon=
fuͤn
die Behöͤrden benachrichtigt. daß ſie für die nach
ihren Ländern beſtimniten Schiffe keine reinen Geſund=
heitspäſſe
mehr allsſtellen.
2Parzeille, 12. Sept. Sämtliche hier liegenden
Schiffe gingen mit reinen Patenten an ihre Beſtimmungs=
orte
ab' Nur die Konfurnt von Griechenland und Eng=
land
ließen das Beſtehel einer anſteckenden Lungen=
rrankheit
konſtatieren. Die ſpaniſchen Geſellſchäften
und die Kompagnie Transatlantique ſtellten die regel=
mäßigen
Fahrten nach Spanien nicht ein.
--ß. B. Marſeille, 13. Sept. Hier iſt weder eine neue
verdächtige Erkrankung. noch ein neuer Todesfall uſtter
den Ertrankken vorgekommen. Die Unter Beobachtung
ſtehenden Verſonen werden morgen entlaſſen. Der alk=
gemeine
Geſundbeitszuſtand in Marſeille, iſt
ausgezeichnet. Die Sterblichkeitsziffer iſt ſeit einigen
Tagen unter dem gewöhnlichen Durchſchnitt.
Wſp. B. Pontrieur, 12. Sept. Miniſterpräſident Combes
kam auf der Fahrt nach Treguier hier durch. Er wurde
mit lebhaften Beifallskundgebungen empfangen,
die von Pfiffen unterbrochen wurden. Ewa 15 Pfeifende
Perſonen folgten in einiger Entfernuͤng in einem Landauer.
Eine Anzahl Frauen beteiligte ich an den feindlichen
Kundgebuͤngen und zeigte ſich beſonders erbittert.
uWp. Tegnier, 15. Sept. Miniſterpräſident Combes
langte heute morgen 9 Uhr zu Wagen von Pontrieux,
wo er die Nacht verbrachte, mit einer Eskorte von Dra=
gonern
und-Gendarmen hier an. Trotz des ununter=
brochenen
Regens ſammelte ſich überall eine große Zu=
ſchauermenge
an, welche den Miniſterpräſidenten mit,
Beifallskundgebungen empfiſtg. Einige vereinzelte Gruppen
pfiffen beim Vorbeifahren Cömbes: Das Pfeifen wurde
jedoch durch laute Hochrufe auf Combes und die Repu=
blik
übertönt. Bei der Ankunft in Treguier hieß der
Bürgermeiſter den Miniſterpräſidenten -willkömmen.
Condbes dankte und ſprach ſeine Beiriedigung über den
ihm von der Bevölkerung bereiteten Empfang aus. Der
Miniſterpräſident ſchloßs indem er ſeine Freude aus=
drückte
, in Treguier ergebene Helfer für die Befreiung
der Bretagne von geiſtiger Knechtſchaft zu finden.
. W.t. Trequier, 13. Sept. In Gegenwart des Mi=
niſterpräſidenten
fand unter anhaltendem Regen die
Einweihüng des Renan=Yenkmars äuf dem
Platze vor der Kathedrale ſtatt. Während der Feſtrede
fraten die Katholiken. welche der Meſſe beigewohnt
hatten, aus der Kirche heraus und verſuchten pfeifend die
Truppenreihen. welche den Feſtplatz umgaben, zu durch=
brechen
. Auf Befehl des Unterpräfekten drängte eine
Infanterie=Abteilung nach der geſetzlichen Aufforderung
zum Auseinandergehen die Teſlnehmer an der Kund=
gebung
in die Kirche zurück.- Darauf war die Ruhe
wiederhergeſtelit.
1 Nach der Enthüllung des Renandenkmals
beſuchte Miniſterpräſident Combes das Geburtshaus
Renans.-Danach fand ein Feſtmahl ſtatt, an dem unter
Combes Vorſitz etwa 2000 Perſonen teilnahmen. Trotz
des Regens herrſcht in der Stadt lebhafte Bewegung.
Die Kundgebungen fur und wider die Regierung dauern
an. Bei einer Jſolchen wurde die Vikomteſſe Kerboiſſon
von einer Anzahl Antiklerikaler die ſie am Pfeifen ver=
hindern
wollten, umringt. Sie 30g einen Revolver,
wurde aber von Gendarmen entwaffnet und nach Hauſe
gebracht.
ws. Amſterdam, 13. Sept. Der heute früh 7½ Uhr
von Berlin abgegangene Schnellzug iſt bei Barneveld
entgleiſt. Drei Schwerverlehte wurden in das Kranken=
haus
zu Apeldoorn gebracht, etwa 15 ſollen leicht verletzt
ſein.
u. w.B. Helſingör, 13. Sept. Heute mittag um 1 Uhr
traf die Königin von England an Vord der
Viktoria and Albert= hier ein. Die Königin wurde bei
ihrer Landung vom König Chriſtian und den übrigen
anweſenden Fürſtlichkeiten empfangen und alsbald nach
Fredensborg geleitet.
Chriſtiäuid, 12. Sept. Wie das Blatt Verdens=
gang
= behauptet, gehören das Storthingsmitglied
von Flekkefjord und zwei Storthingsmitglieder von Hede=
marken
zur regierungsfeindlichen Vinken. wodurch die
Zahl der Mitglieder der Oppoſition auf 66 ſtieg.
-WB. Madrid. 13. Sept. Her Miniſterrat be=
ſchloß
, der Kammer Geſeßeſtwürfe vorzulegen, betreffend
die Umgeſtaltung des Budgets, die Verbeſſerung des
Geldverkehrs durch die freie Goldprägung, die Beſteue=
rung
des Atkohols und die Schuldentilgung für die
Kolonien.
Veigrad, 12. Sept. Alle 24 in Niſch verhaf=
teten
Offiziere wurden hierher gebracht und die
gerichtlichen Aieten dem Kriegsminiſter vorgeletzt.
WB. Bukareſt, 13. Sept. Hier und in der Um=
gebung
wurden heüte vormittag ſtarke, 17 Sekunden
dauernde Erdſtöße verſpürt.
WB. Conſtanza, 13. Sept. Gegen 10 Uhr vor=
mittags
wurde ein leichtes Erdbeben verſpirt. Die
Dauer betrug ungefähr eine Minute. Es iſt kein Schaden
entſtanden.
r Athen. 11. Sept. Eingegangenen Meldungen zu=
folge
iſt in Mazedonien dier gänze Ernte vernichket.
Eiſe Hungersnot droht unter der Bevölkerung auszu=
brechen
.
ſip. Konſtantinopel, 12. Sept. Der Generalvikar
der dpoſtoliſchen Delegation in Borgomanero erſchien
geſtern beim Sultan und überreichte demſelben ein Hand=
ſchreiben
des Papſtes Pils E, in welchem dieſer den

Antritt ſeiner päpftlichen Würde anzeigt. Der Sultan
drückte bei dieſer Gelegenheit ſeine Zufriedenheit über die
Treue der Katholiken in der Türkei aus.
1 Waſhington, 12. Sep. - Der vamierikaniſche Ge=
ſandte
in Pering telegraphierte dem Staatsdeparte=
meut
, der ruſſiſche Gsſandte-habe China um die Er=
laubſis
erſucht, die Näumung einer der an der Grenze
gelegenen mnandſchuriſchen Prbvinzen einige Moͤnate nach
dem 8. Oktober, dem für die Näumung feſtgeſetzten Tage,
verſchieben zu dürfen. Das Staatsdepartemenk hat än
der Sache anſcheinend kein Intereſſe, da die fragliche
Provinz nur klein und der verlangte Aufſchub nur gering
ſt. Amtliche Kreiſe erklären. das Gtdatzdepartement
glaube nicht, daß das Anſuchen für die Abſicht Rußlands
ſpreche, die den Mächten erteilten Bürgſchaften nicht ein=
zuhalten
. Die Regierung werde Chins mitteilen, daß die
Fräge des Aufſchubs und der Räumung eine Angelegen=
heit
ſei, über die lediglich die chineſiſche Regierung zu be=
finden
habe.

Codes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
4 hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß heute
4 nacht 11½ Uhr unſere innigſtgeliebte Tochter,
3 Schweſter, Enkelin und Nichte (15816
Anna Rosslopf
A nach langem, ſchwerem, mit Geduld getrage=
nem
Leiden im Alter von 18 Jahren ſanft
entſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die kieftrauernden Hinkerhliebenen:
Adam Christian Rosskopl,
Schneidermeiſter.
Lath. RossLopf, geb. Ganssmann,
nebst Tindern.
Familie Heinzioh kanssmann.
Darmſtadt, den 12. September 1903.
4 Die Beerdigung findet Dienstag, 15. Sept.,
nachmittags 5 Uhr, vom Friedhofsportal
aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
Schmerzerfüllt machen wir Verwandten
und Bekannten die tieftraurige Mitteilung,
daß mein teurer Gatte, unſer guter Vater,
Bruder, Schwager und Onkel
(15897
Bernhard Haller
heute vormittag halb 11 Uhr durch einen
ſanften Tod von ſeinem ſchweren Leiden er=
löſt
worden iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinkerbliebenen.
Darmſtadt, den 11. September 1903.
Die Beerdigung findet Montag, 14. Sept.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des
Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines unvergeßlichen
Gatten, unſeres lieben Vaters ſagen wir unſeren
(15875
innigſten Dank.
Frau P. Lopp,
Witwe.
Linz Hopp.
Darmſtadt, den 12. September 1903.

Tageskalender.
Konzert um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadt=
Generalverſammlung des Bezirksvereins- Altſtadt=
um
19 Uhr in der Brauerei Fay.
Bezirksverein Beſſungen: Vortrag von Chr. Wam=
bold
um 9 Uhr bei Gaſtwirt Volle.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 15. September.
Hofreite=Verſteigekung des Andreas Feick Die=
burgerſtraße
11) un 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Mobiliars ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Obſt=Verſteigerungen: um 2 Uhr an der Straße
Kühler Gruns=-Nieder=Beerbach, beginnend bei Villa
Burgwald; Um 15 Uhr an der Straße Hahn- Gerns=
heim
, beginnend bei Hahn.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaition: Dr. D. Waldaeſtel, für den Iuſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.