Darmstädter Tagblatt 1903


11. September 1903

[  ][ ]

monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mr.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Alluſluorkes Antorhalkungsbſatk.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

75 213.

Freitag, den 11. September.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Herbſtfaſelmarkt zu Groß=Umſtadt.
Der diesjährige Herbſtfaſelmarkt zu Groß=Umſtadt findet unter Ver=
legung
des im Kalender angegebenen Termins
Montag, den 28. September l. Js.
in Verbindung mit der landwirtſchaftlichen Produkten=Ausſtellung ſtatt.
Mit demſelben wird ein
Aueht- und Nutzviehmarkt,
verbunden.
Für die preiswürdig erkannten Tiere ſind Geldprämien ausgeſetzt, welche
jedoch nur zur Auszahlung gelangen, wenn der betreffende Beſitzer Mitglied des
landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg iſt.
Die Körkommiſſion iſt auf dem Markte anweſend.
Vor Beginn des Faſelmarktes findet durch den landwirtſchaftlichen Provinzial=
verein
Starkenburg eine Verſteigerung von gekörten Bullen Simmentaler Raſſe
ſtatt, die von Herdbuchtieren abſtamnen.
Dieburg, am 1. September 1903.
Der Vorſitzende des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg.
Lochmann, Großh. Kreisrat.
(5729

Bekanntmachung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche
im Laufe dieſes Jahres ihr ſeither be=
triebenes
Gewerbe niedergelegt haben
oder vor Ende März 1904 niederzulegen
oder an einen Anderen abzutreten oder
ſonſtige Veränderungen im Gewerbe=
betrieb
vorzunehmen beabſichtigen, werden
hierdurch aufgefordert, der Bürgermeiſterei
(Stadthaus, Zimmer Nr. 4) alsbald hier=
von
Anzeige zu machen, damit bei der
bevorſtehenden Steuerregulierung Rückſicht
darauf genommen werden kann.
Darmſtadt, den 1. September 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Gkert. (5347tee
Bekanntmachung.
Die Herſtellung von 185 lfd. Mtr.
Tonrohrkaual in der Straße B= und
Liebfrauenſtraße von der Straße 0.
bis zur Arheilgerſtraße ſoll verdungen
werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1. während der Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Dienstag, den 15. September l. J.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, 8. September 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
(1572.
Keller.

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Froſt im Frühling.
Roman von Georg Mengs.
Nachdruck verboten.
Adolf ſprach mit ſolch ſtarrer, ſelſenfeſter Ueber=
zeugung
, daß ſich Suſi von neuem einſchüchtern ließ.
Ein Angſtgefühl überkam ſie, als umſchnürten ſie
immer feſtere Bande, und als gelte es, ein grauen=
volles
Geſpenſt, das aus dem Boden hervorwuchs,
abzuwehren, ſtieß ſie erregt die Worte hervor: Laß
den Totenl Nach ihm kann ich nicht auch noch fragen.
Da trat er dicht vor ſie hin.
Ja, Du mußt nach ihm fragen! Unſre Toten
ſind noch unter uns, verſtehſt Dul Wir ſelbſt ſichern
ihnen ſo die Unſterblichkeit. Ihr Wille lebt noch in
uns - ſoll weiter leben, und ich werde dafür ſorgen,
daß ſein Wille geachtet wird. Wenn ich heut ſtürbe
und ich wüßte, Weib und Kinder handelten dann
ſtracks meinem eigenen Willen zuwider, wie Du jetzt
dem des Vaters, es wäre furchtbar. Du verſtehſt
das nicht. Nur wer ſelbſt Oberhaupt einer Familie
iſt, kann das begreifen, dies Verlangen, noch in der
Familie zu leben nach dem Tode.
Und wie er ſo breitſchulterig, unbeweglich vor
ihr ſtand, da war ihr zu Mute, als ſei ihr Kampf
nur ein kopfloſes Sträuben, das Begehren, mit der
Stirn einen ehernen Wall zu durchbrechen. Aber
ſie machte noch einen letzten Verſuch, obwohl ſie in

ihrer Angſt kaum wußte, was ſie ſagte: Laß mich
hinaus, laß mich fortl
Die gefalteten Hände ineinander gepreßt, ſah ſie
ſich mit verzweifelter Gebärde im Zimmer um, als
ſuche ſie hier ſchon einen Ausweg.
Jetzt, wo ich alles weiß, iſt's, als könnte ich erſt
recht nicht bleiben. Glaube mir, Ihr ſelbſt, Du,
Betty, alle werden wie erlöſt ſein, wenn ich erſt
einmal fort bin. Und ich bringe ja auch keine Schande
über Dich es iſt ganz anders, als damals mit
der Mutter - ich verlaſſe niemand treulos- er
könnte mich höchſtens verlaſſen - dann wäre ich ja
immerhin unſchuldig. Und ginge ich zu Grunde, es
ſollte ganz geräuſchlos geſchehen, hörſt Du es, Ihr,
die Familie, ſolltet nichts merken, die Leute hier auch
nicht - denn die Leute, die ſind doch immer die
Hauptſache - aber laß mich fort um Gottes willen!
Jetzt iſt's, als wäre ich ganz fremd hier geworden,
gehörte zu niemand mehr - laß mich fort, ſobald
als möglich. Die langen Verlobungen ſeien ihm ein
Gräuel, hat er einmal geſagt.
Er wird ſich gedulden müſſen - ein Jahr wollen
wir uns fürs erſte ſetzen.
Voll Schrecken ſah ſie ihn an.
Ein Jahrl Das ſchien eine Ewigkeit. Was
mochte in dem Jahr nicht geſchehenl Ihr Bruder
würde um jeden Preis dieſe Verlobung zu löſen
ſuchen. Er konnte ihren Bräutigam in ſeinem Haß
gegen die Künſtler beleidigen, ſie ſelbſt ſo quälen mit

ſeinen Reden, daß ſie müde und ſtumpf endlich
nachgab.
Er unterbrach ihre Gedanken.
Wünſcheſt Du, daß ich der Familie dieſe Ver=
lobung
mitteiles
Der Familie mitteilenl Daran hatte ſie noch
nicht gedacht. Und plötzlich überkam ſie ein Grauen
vor den Glückwünſchen dieſer Familie, vor den hämiſchen
Fragen der Neugier und dem grenzenloſen Erſtaunen
über dieſe Verlobung, die tagelang das ganze Neſt
beſchäftigen würde. Auch würden ſie ſicherlich den
Bruder durch ihre Reden noch mehr erregen und
hetzen. Und jetzt mußte ſie ſeiner eignen Verlobungs=
zeit
gedenken, der ſonntäglichen Mittageſſen in dieſer
Familie, die ihr Bruder ganz zu der ſeinen gemacht,
obwohl ſie ihn manchmal bis aufs Blut reizte. Suſi
war damals noch ein Kind geweſen; aber alles war
ihr in Erinnerung geblieben: die endloſen Reden über
die Ausſtattung, die Zänkereien bei Meinungsver=
ſchiedenheiten
, der ſtändige Refrain: Was werden
die Leute ſagen? Amtsrichters machen es ſo, Apothekers
ſo und Landrats wieder anders. Und nun ſie ſelbſt
vielleicht ein, zwei Jahre hier verlobt, und Winegg,
wenn auch nur ein paar Tage, in dieſem Kreis!
Konnte ſie ſich denken, daß er ſich hier vorſtellte?
Schon eine Begegnung mit ihrem Bruder ſchien un=
möglich
, und erſt mit all den andern! Wie töricht
und feindſelig benahmen ſie ſich gegen jeden, der
ihrer Anſicht nach nicht zu ihnen paßte. Sie ſah

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Gelte 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. September 1903.

Nummer 213.

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ihren Bräutigam dieſen Geſtalten gegenüber, ruhig,
elegant, wie er ſich in Geſellſchaft bewegte, das feine
ſpöttiſche Lächeln um die Lippen, das ſie manchmal
an ihm bemerkte und das ſie eingeſchüchtert hatte,
ohne daß es ihr gegolten. Schamröte ſtieg in ihrem
Antlitz auf. Sie hatte nichts mit denen hier gemein;
aber ſie gehörte zu ihnen. Sie würde ſich ſchämen,
wenn ſie ſich lächerlich machten. Er ſelbſt würde
einſehen, daß es unmöglich für ihn ſei, ein Mädchen
aus dieſem Kreiſe zu freien, denn auch ſie würde
ihm in dieſer Umgegend anders als in München,
ſcheu, unſicher, unfrei entgegentreten.
Ich bitte Dich, der Familie vorläufig nichts mit=
zuteilen
, ſagte ſie endlich.
Gut. Es war ihm lieb, daß dieſe Verlobung,
die ja doch nur eine Marotte war, geheim blieb. In
dem Augenblick glaubte Suſi, vor dem Haus Bettys
Stimme zu hören.
Weiß die Familie Deiner Frau um die Geſchichte
meiner Mutter?
Nein, es weiß hier niemand davon. Als das
Unglück geſchah, war der Vater Notar in B. Die
Stadt war ſo groß, daß der Fall kein beſonderes Auf=
ſehen
machte. Dann ging er fort - er war durch
ſein Schickſal ruhelos geworden - in ſeine alte Heimat,
wo ein Teil ſeiner Familie lebte und ich an der kleinen
Univerſität ſtudieren konnte. Als ich dann mein
Domizil hierher verlegte und er mit Dir nachkam,
lebte er nicht mehr lange. Als ich Dich in mein Haus
aufnahm, warſt Du noch ein Kind, und welchen
Grund hatte ich, in alten Geſchichten zu wühlen?
Es wäre kaum im Sinne des Vaters geweſen.
Suſi hörte die Haustür gehen. Sie konnte un=
möglich
jetzt die Vorwürfe über ihr Zuhausbleiben
anhören.
Gute Nacht.

Sie ging raſch aus dem Zimmer, ſtürzte die
Treppen hinan und riegelte die Tür zu. Er aber
ſaß, den Kopf in die Hand geſtützt, nachdenklich im
Halbdunkel des Zimmers, weitab von der grün be=
ſchirmten
Lampe.
Du hier, Adolf, und halb im Dunkeln?
Frau Betty ſtand auf der Schwelle. Sie war es
ſo wenig gewöhnt, ihn untätig vor ſich hinträumen zu
ſehen, daß ſie ſich vor Staunen nicht zu faſſen wußte.
Er erhob ſich.
Iſt das ſolch ein Ereignis? Man meint, die
Welt wäre im Untergehen.
Frau Petty kam näher, löſte das Spitzentuch,
das ſie um den Kopf trug, und warf den Mantel ab.
Mein Himmel, dieſe Hitze im Zimmer, es iſt nicht
auszuhalten, und dann bei Mama - dies Schwatzen,
die vielen heißen Lampen, der ſüße Wein - die
Handarbeiten - furchtbarl
Sie zog die Häkelarbeit aus der Taſche und legte
ſie auf den Tiſch.
Und daß Du überhanpt hier biſt, Adolfl Du
wollteſt doch in die Harmonie gehen.
Er gab keine Antwort.
Haſt Du denn allein hier geſeſſen? Mir war,
als hörte ich Suſi die Treppen hinauflaufen, förmlich
ſtürzen.
Nun ja - ſie war hier - aber ſei doch nicht
ſo namenlos kleinlich, Betty, rege Dich nicht ſo auf,
meil ich nicht in der Harmonie bin oder nicht wie
gewöhnlich am Schreibtiſch ſitze.
Kleinlichl Dieſen Vorwurf hatte er ihr noch nie
gemacht, und er reizte ſie mehr als jeder andere.
Kleinlichl Ein Wunder iſts nicht, wenn unſer=
eins
kleinlich wird. Und meinſt Du vielleicht, der
Tee heute abend ſei ein Vergnügen für mich geweſen?
Mama und die Schweſtern waren außer ſich über Suſis

Abſage, und ſie hatte ja auch keinen Grund. Die
Langeweile feiere in unſern Tees und Kaffees wahre
Orgien, ſagte Suſi neulich zu mir; als ich es Mama
erzählte, war ſie entſetzt, Orgie ſei ein furchtbar un=
paſſender
Ausdruck, den eine junge Frau, geſchweige
denn ein junges Mädchen, nicht in den Mund nehmen,
nicht einmal denken ſollte. Was iſt eigentlich Orgie,
Adolf2
Er zuckte die Achſeln. Als er keine Antwort
gab, fuhr ſie fort: Und Apothekers Fritz hat Suſi nachts
in München allein mit einem Herrn gehen ſehen, einem
bekannten Maler. Mein Gott, das geht doch nicht!
Etwas Rückſicht muß man ſchon auf ſeine Familie
nehmen. Sie ſind ihr alle ganz aufgeſeſſen. Ich dankte
Gott, als ſie auf die Ausſtattung von Landrats
Gretchen kamen; die wird in Berlin beſtellt, Rokoko,
denke Dir, wie reizend, Frau Betty ſaß im Lehnſtuhl
und fächelte ſich Luft zu mit dem Spitzentuch, ſchade,
daß es damals, als wir heirateten, noch nicht Mode
war. Die Rätin regte ſich förmlich auf, meinte,
das wäre was für ihre Lina, wenn ſich die einmal
verlobte, und dann kamen ſie wieder auf Aſſeſſor
Schulze zu reden. Sie können es Suſi immer noch
nicht vergeſſen, daß er ihretwegen fortging - der
beſte Tänzer. Du, denke Dir, ein Atlaskleid nimmt
ſich die Kleine von Landrats zur Trauung, und für
das Standesamt bekommt ſie extra eine Toilette aus
Berlin.
Er ſtand mit dem Rücken gegen das Fenſter, die
Arme verſchränkt, und rührte ſich nicht.
Seine Frau kam aus dieſen Geſellſchaften meiſt
aufgeregt nach Haus, das wußte er und ſcherzte ge=
wöhnlich
darüber: Ja ja, ſo ein bißchen Klatſch und
ſüßer Wein, das iſt ſchon für Euch das Höchſte.
(Fortſetzung folgt.)

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09 00 936 83 323 09 28 931 620k6 58 369s 13 406 0 818 50½ 00b
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203 08 23 20b 58s 80 82 33 033 b1 100*8808 1022 266 898 0003)
03 10001 900 88 98 31 103 16 08 195 188 81 0003 L T loo0s 913
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215 16 56 218 19 383 69 (o05) 151 86 56 62 (000sl 58 13 00002
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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. September 1903.

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I. Beilao
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NA3.

Freitag, den 1. September.

1903.

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Nummer 213

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. September 1003.

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Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 11. September.
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5. Abonnements=Vorſtellung.
Neu einſtudiert:
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Poſſe mit Geſang in drei Aufzügen von
H. Wilken und O. Juſtinus.
Dirigent: Herr Kapellmeiſter Rehbock.
Regie: Herr Oberregiſſeur Valdek.
Peter Lietzow, Stadt=
kämmereru
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5Herr Viebeg.
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Piepenberg, Apotheker Herr Knispel.
Herr Conradi.
Rux, Bäckermeiſter,
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Ebert, Ingenieur,
Frau Soltmann, Beſitze=
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des Hotels zum
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Berlin
Suſanne, ihre Nichte . Frl PaulaMüller.
Klobig. Stadtmuſikant=Herr Schulze.
Schwefelmann.
Schneider. ... 5 Herr Kreidemann.
Nauke, Barbier 2 Herr Birrenkoven.
Fritz, Hausknecht, li. gold. Herr Mickler.
Noſe, Dienſtmädch. Löwen Fräul. Bögel.
Herr Gräffner.
Börner, Studioſus
Fettchen Schenkmädchen Fräul. Piefke.
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Nach dem 1. und 2. Aufzuge findet je eine
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4 M. zweiter Rang Balkoͤn 3 M.,
zweiter Rang M. 250, zweiter Rang Mittel=
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dritter Rang M. 150, dritter Rang Mittel=
loge
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Aus dem Spielplan.
Sonntag, 13. Sept. 6. Ab=Vorſt. B 2.
Lohengrin: Große Preiſe. Anfang 6 Uhr.
Dienstaͤg, 15. Sept. 7. Ab=Vorſtellung. G2.
Neu einſtudiert; König Richard TIru
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Mittwoch,
16. Sept. 8. Ab.=Vorſt. V 2. Neu ein=
ſtudiert
: Die weiße Damel. Große Preiſe.
Anfang 7 Uhr. Donnerstag, 17. Sept.
9. Ab.=Vorſt. 43. Zum erſtenmale wieder=
holt
: Der Hochtduriſt Große Preiſe.
Anfang 7 Uhr.

[5733h

Gemäß den Beſchlüſſen des Preußiſchen Land=
tags
vom Juni 1902 zu den auf Bekämpfung des
Alkoholgenuſſes gerichteten Anträgen des Abg. Grafen
Douglas, wurden, zwiſchen Kommiſſionen, der
preußiſchen Miniſterien und Vertretern
des Reichsjuſtizamts und des Reichs=
amts
des Innern Vorſchläge auf Abänderune
der preußiſchen Regierung in Form einer Novelle
zur Gewerbeordnung der Reichsleitung vorge= wird durch eine ſtrengere Handhabung des
legt wurden. Die in Mainz erſcheinende Deutſche Lonzeſſionsweſens und eine Verſchärfung
Weinzeitung; iſt in der Lage, den ſeither von der der=Vorſchriften über den Bedürfnis=
Regierung noch nicht veröffentlichten Entwurf der
Beſtimmungen nebſt Begründung zu publigieren, der
eine Reihe bemerkenswerter Vorſchriften enthält.

Danach ſoll u. a. den Landesbehörden die Befugnis
eingeräumt werden, zu beſtimmen, daß den Schank=
wirten
durch die Konzeſſionsbehörden auferlegt wer=
den
kann, beſtimmte kalte Speiſen und beſtimmte
nicht geiſtige Getränke zur Verabfolgung an die
Gäſte bereit zu halten. Ferner ſollen die Landes=
regierungen
befugt ſein, zu beſtimmen, daß die Er=
laubnis
zum Betriebe der Schankwirtſchaft unter
Bedingungen erteilt werden kann, welche die An=
nahme
weiblichen Arbeits= und Hilfsperſonals be=
ſchränken
oder aufheben. Die Schankwirte dürfen
den Gäſten Getränke, von Notfällen abgeſehen, zum
Genuß auf der Stelle nicht auf Borg verabreichen.
Die Forderungen für Getränke, welche den vor=
ſtehenden
Vorſchriften zuwider verabfolgt worden
ſind, ſollen weder eingeklagt, noch in ſonſtiger Weiſe
geltend gemacht werden können. Der Verluſt der
Konzeſſion zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft ſoll u. a.
Zur Bekämpfung des Alkoholgenuſſes." auch dann eintreten können, wenn der Beſitzer ohne
Vorwiſſen von der Uebertretung des Stellvertreters
bei der unter den Verhältniſſen möglichen eigenen
Beaufſichtigung des Betriebes oder bei Auswahl oder
der Beaufſichtigung der Vertretung es an der er=
forderlichen
Sorgfalt hat fehlen laſſen.
Aus der Begründung iſt zu entnehmen: Der
Schwerpunkt der im Kampf gegen den Alkoholismus
der Gewerbeordnung vereinbart, die nunmehr von zu ergreifenden Maßnahmen liegt unſeres Erachtens
auf dem Gebiete der Gewerbeordnung. Insbeſondere
nachweis für eine Erſchwerung der Gelegenheit
zum Alkoholgenuß Sorge getragen werden müſſen.
Auch wird in Frage kommen, ob nicht eine Ver=

ſchärfung der Vorſchriften über die Beſtraſung von
hierher gehörigen Uebertretungen im Wiederholungs=
fall
für angezeigt zu erachten ſein wird."

Die =Poſt' erfährt, Graf Poſadowsky wandte
ſich an die Regierungen der Einzelſtaaten zum Zwecke
der, Herbeiführung einer reichsgeſetzlichen
Regelung des Automobilverkehrs. Alle
Regierungen ſtimmten zu. Der Geſetzentwurf wird
dem Reichstage wahrſcheinlich ſchon in der nächſten
Seſſion vorliegen.
- In einem zwanzig Seiten der Reuen Zeit=
umfaſſenden
Artikel behandelt der Abg. Bebel die
Vizepräſidentenfrage und Verwandtes: Blätter=
meldungen
zufolge befindet ſich in dieſem Artikel
folgende Aeußerung Bebels: Der Gang zum Kaiſer
ſei weit ſchlimmer, als ein Treueid in den
Landtagen. Er, Bebel, habe ſelbſt in Sachſen
einſt dieſen Eid geleiſtet. Was ſei da weiter dabei?
Es gübe manche Soldaten, die gezwungenermaßen
den Fahneneid leiſteten und nachher doch deſer=
tierten
Der Tägl. Rundſchau; zufolge lauten
dieſe Worte im Zuſammnhang: Dieſer Treueid
entſtammt den Zeiten, in denen die Verfaſſungen
ins Leben traten. Es waren revolutionäre Zeiten,
wie 1831, 1848 und 1849. Damals glaubten die
Fürſten und ihre Regierungen, ducch dieſen Treueid
ſich gegen den Umſturz ihrer Ohron; ſichern zu
können. Wert hat er nie gehabt. Kein Thron iſt
durch ihn erhalten worden, ebenſowenig unterläßt
ein Soldat das Deſertieren, weil er den Fahneneid
leiſten mußte. Aber muß man denn daran erinnern,

[ ][  ][ ]

Nummer 213.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. September 1903.

Seite 8.

daß ein ſolcher Wortbruch und Verrat eines Soldaten
als eine ehrloſe Handlung zu beurteilen iſt, die vom
Geſetz auf das allerſchärfſte geahndet wird?
Ausland.
In Ungarn beſteht der Plan, während der
Abweſenheit des Königs eine von Vertretern aller
Parteien beſchickte Konferenz einzuberufen und in
dieſer eine Ausgleichung der Gegenſätze zu
verſuchen. Doch wartet man erſt Apponyis Rück=
keyr
aus Wien ab bevor ein endgültiger Beſchluß
gefaßt wird. Der König wird nach dem Beſuch des
deutſchen Kaiſer; in Wien gegen den 21. September
nach Peſt zurückkommen und die Löſung der Kriſe
von neuem verſuchen. Es hat ein Miniſterrat ſtatt=
gefunden
, worin feſtgeſtellt wurde, welche Schritte
bis zur Rückkehr des Königs zur Vorbereitung einer
Löſung getroffen werden ſollen.
Die Times; melden aus Peking vom
9. September: In der Note des ruſſiſchen Geſandten
ſtellt Nuſeland außer den bereits berichteten Einzel=
heiten
noch zwei weitere Bedingungen: Erſtens ſoll
es Rußland geſtattet ſein, am Sungarifluß Landungs=
plätze
zu errichten und durch ruſſiſche Truppen be=
wachen
zu laſſen. Zweitens: Rußland, ſoll das
Recht haben, lüngs der Hauptſtraße von Zigigchar,
der Hauptſtadt der Provinz Holunkiang, nach Blago=
weſtſchensk
ruſſiſche Poſtſtationen zu unterhalten.
China erhebt gegen beide Bedingungen energiſchen
Einſpruch. Rußland gibt ſodann als Termin für
die Räumung der Provinz Kirin 4 Monate an, für
die Räumung der Provinz Holunkiang ein Jahr
nach Räumung der Provinz Mukden. Auch hiergegen
erhebt China Einſpruch.
- Blättermeldungen zufolge entſandte der König
von Serbien einen Kurier an den Zaren, der ihm
die Bitte unterbreiten ſoll, die von Rußland ver=
fügten
Maßnahmen gegen das ſerbiſche Offizier=
korps
aufzuheben, da der König darin die Urſache
der Revolte in der Armee erblickt. Der König ſoll
ſein Verbleiben auf dem ſerbiſchen Thron von der
Entſcheidung des Zaren abhängig gemacht haben. (2)
Am Mittwoch abend fand in Belgrad eine von
etwa 1000 Perſonen veranſtaltete Kundgebung
gegen die Narodni Liſt= und die Keerne Novoſti=
ſtatt
. Die Menge ſchlug die Fenſter ein, die
attackierten Redakteure ſchoſſen in die Menge und
verwundeten mehrere. Gendarmen ſchritten ein, die
Menge zog danach weiter.
Präſident Rooſevelt erklärte, er betrachte
die Lage in der Türkei nicht als ernſt und halte
es für unwahrſcheinlich, daß die Amerikaner in der
Türkei Leiden ausſtänden. Auch der amerikaniſche
Geſandte Leiſhman ſei. was die Intereſſen der Ver=
einigten
Staaten angehe, zuverſichtlich geſtimmt.
Die Agenzia Stefani meldet aus Konſtanti=
nopel
vom 9. Septeiber: Die Pforte benachrich=
tigte
den italieniſchen Botſchafter Marquis Malas=
pina
, daß der Wali von Damaskus, ein geſchickter
und energiſcher Beamter, die Anweiſung erhalten
habe, ſich unverzüglich mit militäriſchen Streitkräften
nach Beirut zu begeben, um die Ruhe wiederher=
zuſtellen
. Die Hauptunruheſtifter wurden verhaftet
oder ausgewieſen. Der Gouvernur des Libanon=
Gebietes wurde ebenfalls aufgefordert, mitzuwirken,
damit die Bewegung nicht um ſich greife. Es wurden
alle geeigneten Maßnahmen getroffen, um die Sicher=
heit
der Konſulate und der fremden Untertanen zu
gewährleiſten.
König Leopold der Belgier wird,
wie verlautet, falls dem Verlangen Großbritanniens
entſprechend die Zuſtände am Kongo unterſucht
werden ſollen, auf keinen Fall dulden, daß ſich die
Unterſuchung allein gegen den Kongoſtaat richtet.
der Kongoſtaat wird vielmehr in Beantwortung der
britiſchen Note die Einſetzung eines internationalen
Ausſchuſſes zur Prüfung der Lage ſowohl in den
deutſchen und in den engliſchen Kolonien, als in
ſeinem eigenen Gebiet vorſchlagen. Falls Deutſch=

land und England dieſen Vorſchlag ablehnen, will
König Leopold die Angelegenheit dem Haager Schieds=
gericht
unterbreiten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. September.
R. Se. Kgl. Hoheit der Großherzog iſt, wie uns aus
Gieße n gemeldet wird, geſtern um 11 Uhr 53 Minuten
dort eingetroffen und vom Provinzialdirektor, dem Rektor
der Univerſität und dem Bürgermeiſter Mecum em=
pfangen
worden. Eine große Menſchenmenge begrüßte
den Landesherrn mit begeiſterten Hochrufen. Se. Königl.
Hoheit der Großherzog eröffnete um 12 Uhr 10 Min. die
landwirtſchaftliche Ausſtellung.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Bremſer in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft
Anton Stieler in Aſchaffenburg und dem Monteur in
der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Kar=
Hinkel zu Darmſtadt aus Anlaß ihrer Verſetzung in
den Ruheſtand das Allgemeine Ehrenzeichen mit der In=
ſchrift
Für treue Dienſte; und dem Monteur in der
Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Karl Roth
zu Darmſtadt aus Anlaß ſeiner Verſetzung in den Ruhe=
ſtand
das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift
Für treue Dienſteu verliehen.
- Am 29. Auguſt d. J. wurde die Stelle eines
Denkmalpflegers für die Altertümer und beweglichen
Gegenſtände dem ſeitherigen proviſoriſchen Denkmalpfleger
Miniſterialrat i. P. Wilhelm Soldan hier, die Stelle
eines Denkmalpflegers für die Baudenkmäler a) der
Provinz Starkenburg: dem ordentlichen Profeſſor für
Baukunſt an der Techniſchen Hocſchule Georg Wickop
hier, b) der Provinz Oberheſſen; dem ſeitherigen provi=
ſoriſchen
Denkmalpfleger ocdentlichen Profeſſor für Bau=
kunſt
an der Techniſchen Hochſchule Heinrich Walbe
hier, e) der Provins Rheinheſſen; dem ſeitherigen provi=
ſoriſchen
Denkmalpfleger für die Provinz Starkenburg
und mit der einſtweiligen Verſehung der Obliegenheiten
eines Denkmalpflegers für die Provinz Rheinheſſen be=
auftragten
ordentlichen Profeſſor für Baukunſt an der
Techniſchen Hochſchule Friedrich Pützer hier, mit Wir=
kung
vom 1. September l. J. an - den drei letzteren im
Nebenamt - bis auf weiteres übertragen.
Vom Manöver. Die Beſichtigung der 50. Infanterie=
Brigade hat am Mittwoch vormittag von 7-10 Uhr
bei Nechtenbach durch den kommandierenden General von
Lindequiſt ſtattgefunden und die 118er verließen um
5 Uhr die Kaſernen zu Gießen, wo ſie etwa 3 Wochen
gelegen, und marſchierten nach der Beſichtigung nach
Burgſolms und Braunfels ins Quartier; die 117er, welche
in der Umgebung des Uebungsplaßes einquartiert waren,
hatten einen 7ſtündigen Marſch bis Weilmünſter zurück=
zulegen
. Donnerstag war Ruhetag, an welchem die 49.
Infanterie=Brigade per Bahn über Frankfurt und Gießen
nach dem Kreis Biedenkopf und Wetzlar fahren ſollte. Die
168er und 115er fahren bis Dillenburg und Oberſcheld, die
116er bis Sarnau und Wetter, letztere kommen bis nach
Vattenberg. Am 14. veginnt der Vormarſch gegen die
50. Bri=ade. Die 24er Dragoner ſind vereits im Kreis.
Marburg eingetroffen über Frankfurt, Friedberg, Butzbach.
Gießen; die 23er Dragoner ſind über den Taunus in der
Gegend Weilmünſter=Villmar angekommen. Vei Wetzlar
iſt die Feldbäckerei, ein großes Magazin und Proviant=
amt
aufgeſtellt. Hier konzentriert ſich am 19. die heſſiſche
Diviſion.
Das Ghroßh. Zuf.=Ceibgarde=) Regt. Nr. 115
iſt geſtern früh zu den Manövern ausgerückt.
Die Frankfurter Zeitung= bringt die Mitteilung,
daß bei der Abgangsprüfung an der Landes=
Bangewerkſchule zu Darmſtadt zwei Schüler, der
Anſtalt, nachts in das Prüfungslokal eingebrochen und
die von ihnen am Tage zuvor angefertigten Probe=
arbeiten
und diejenigen ſolcher Mitſchüler, die als be=
ſonders
begabt galten, geſtohlen hätten. Die guten Ar=
beiten
ſeien dann ſchnell zu Hauſe kopiert und in der
Morgenfrühe durch erneuten Einbruch mit den Kopien
wieder an Ort und Stelle geſchafft worden. Die bei der
Direktion der Schule von uns eingezogene Erkundigung
hat ergeben, daß nach den ſeit einigen Tagen ſtatt=
findenden
Unterſuchungen die betreffenden Schüler wohl
ſich durch unrechtmäßige Weiſe Zutritt zum Prüfungs=
lokal
verſchafft haben; die noch laufende Unterſuchung
wird das Weitere ergeben. Die beiden Schüler wurden
von der Prüfungskommiſſion nach den Beſtimmungen
der Prüfungsordnung ſofort von der Prüfung aus=
geſchloſſen
und werden die übrigen Baugewerkſchulen
hiervon in Kenntnis geſetzt. Der genannte Vorfall hat
auf den Verlauf der Abgangsprüfung keinen
Einfluß.
H.X. Be= und Entladung der Eiſenbahuwagen.
Die Eiſenbahndirektion Mainz macht durch die Handels=
kammer
Darmſtadt darauf aufmerkſam, daß der bevor=
ſtehende
Herbſtverkehr vorausſichtlich ſehr hohe Anforde=
rungen
an den Wagenpark und die Betriebsleiſtungen
der Eiſenbahnverwaltung ſtellen werde. Die Wagen=
anforderung
werde ſich ſchon in nächſter Zeit durch Zu=

Großherzogliches Hofthenter.
Mittwoch, 9. September.
Narzißl.
W-I. Brachvogel; völlig unhiſtoriſches, aber inter=
eſſantes
und bühnenwirkſames DramaNarziß: das
ſeit einer Reihe von Jahren hier nicht mehr zur Auffüh=
rung
gelangt iſt, ging heute mit ſtarkem Erfolg wieder
in Szene. Der Verfaſſer hat dem Drama, das ſo manche
geiſtig verwandte Züge mit Shakeſocares Hamlet; auf=
weiſt
, dadurch einen rieferen Gehalt zu verleihen gewußt,
daß er in den Vorgängen und Perſonen des Stück=
ein
ſittliches und ſogiales Spiegelbild jener Zeit gegeben
hat, auf welche die Revolution folgte. Wie die Marquiſe
Pompadour eiz Kinb des fluchwürdigen Jahrhunderts
ſo iſt der unglückliche, über das Elend der Menſchheit
philoſophierende Narziß Nameau der Repräſentant eines
entwürdigten und entſittlichten Volkes. Muß man das
merkwürdige Drama, bezüglich der Tatſachen, als
unhiſtoriſch bezeichnen, ſo beruht ſein Vorzug anderſeit=
darin
, daß es ſich in den Geiſt der Zeit zu verſetzen
ſucht und aus ihm heraus Charaktere und Ereigniſſe ab=
leitet
und ſchildert.
Die Titelrolle iſt einem Charakterdarſteller ſo zu ſagen
auf den Leib zeſchrieben und hat das Stück nicht zum
wenigſten lebensfähig erhalten. Sie gehört zu den bevor=
3u9teren in dem Nepertoire eines Charakterdarſtellers,
weil ſie der individuellen Auffaſſung und der freien Ve=
tätigung
einer künſtleriſchen Perſönlichkeit einen weiten
Spielraum läßt. Herr Lohrmann wußte die Rolle
dieſes armen Philoſophen im Bettlerlleide nach ihren
verſchiedenen Seiten erſchöpfend zu behandeln und ebenſo
den lachenden und ironiſchen Kyniker und Peſſimiſten,
wie den weichmütigen Melancholiker und zu Tränen
gerührten, von heißer Sehnſucht erfüllten Jdealiſten

glaubwürdig und ergreifend darzuſtellen. Die einzelnen
Szenen waren ſorgfältig durchdacht und herausgearbeitet;
für die wechſelnden Gefühlsſtadien in der Seele dieſes
bald ſich freimütig offenbarenden, bald ſich ſelbſt ironiſieren=
den
Philoſophen und unglücklichen Mannes ſtand ihm
neben der Vielſeitigkeit ſonſtiger darſtelleriſchen Mittel
auch eine ausdrucksvolle und nüancenreiche Mimik zu
Gebote. In der Schlußſsene mit der Pompadour hielt
Herr Lehrmann vielleicht mehr, als erwünſcht, Maß.
Frl. Eichelsheim war erfolgreich beſtrebt, der
Rolle der Marquiſe Vompadour in der Darſtellung
einen größeren Zug und einen höheren Grad von
Intereſſe zu verleihen und verhalf durch ihre mit er=
greifender
Realiſtik vereinigten virtuoſen Kunſt der
Schlußſgene zu einem tiefgehenden Eindruck. Mit der
ſchwer zu ſpielenden Rolle der Schauſpielerin=Quinault
fand ſich Frl. Koch recht gut ab und legte in der Durch=
führung
derſelben viel natürliche Wärme und ein
intereſſanter Nüancen nicht ermangelndes Spiel an den
Tag. Weniger als ſie entging Frau Scherbarth in
der Rolle der, Königin' dem pathetiſchen Deklamationston.
Eine Veberraſchung angenehmer Art bereitete Fräulein
Ziegler in der dem Salonſach angehörenden Rolle
der Marquiſe dEpinay: Die übrigen Rollen hatten
eine entſprechende Beſetzung erhalten. Beſonders hervor=
gehoben
ſei noch der mit feiner und lebenswahrer Cha=
rakteriſtik
geſpielte Herzog' des Herrn Hacker. Das
philoſophiſche Dreigeſtirn war durch die Herren Knispel,
Mickler und Wagner, der Graf du Barrii durch
Herrn Viebeg und derKapitän: durch Herrn Loehr
beſtens vertreten.
Die Inſgenierung des Stückes machte dem feinen
Geſchmack und Kunſtverſtändnis des Herrn Oberregiſſeurs
Valdek alle Ehre.

nahme des Getreide= Zucker=, Düngemittel= und Kohlen=
verkehrs
erheblich ſteigern. Es liege daher im eigenen
Intereſſe der Intereſſenten, wenn von dieſen nicht nur
auf die volle Ausnutzung des Ladegewichts,
ſondern auch auf die ſchleunige Be= und Ent=
ladung
der Wagen Bedacht genommen werde, da=
mit
tunlichſt lange von einer allgemeinen Ver=
kürzung
der Ladefriſten abgeſehen werden
könne.
1 Mit großer Befriedigung wird man allſeits davon
Kenntnis nehmen, daß jetzt endlich Schritte in die Wege
geleitet ſind, um dem unwürdigen Zuſtand der Anlage
um das Deukmal auf dem Paradeplatz ein Ende zu
machen. Das Nähere iſt aus unſerem heutigen Berichte
über die Sihung der Stadtverordnetenverſamm=
lung
zu erſehen.
Die Proteſteingabe der Bewohner der Eliſa=
bethen
= und Saalbauſtraße gegen die frühere Schluß=
zeit
der elektriſchen Straßenbahn auf der Strecke Ernſt=
Ludwigsplatz-Saalbauſtraße hat, wie wir erfahren,
244 Unterſchriften erhalten.
H. Immobilienverkehr. Das Haus Kahlertſtraße
Nr. 51, Wirtſchaft Zur Staatsbahn; ging an Herrn
Reſtaurateur Horn. ſ. 3. im =Frankfurter Hof,= für
52000 Mk. käuflich über.
8k Gegenüber den in letzter Zeit auch in hieſigen
Zeitungen enthaltenen Mitteilungen über die Giftigkeit
von Speiſepilzen und durch Genuß ſolcher hervorgerufener
Geſundheitsſchädigungen ſei darauf hingewieſen, daß
Großh. Polizeiamt dahier ſchon ſeit geraumer Zeit
in hieſiger Stadt den Handelsverkehr mit Speiſepilzen
durch die Beamten der Nahrungsmittelkontrolle unter
Zuziehung eines Sachverſtändigen überwachen läßt
und daß namentlich die uuf dem Markt zum Verkauf
ausgeſtellten Pilge auf ihre Schädlichkeit unterſucht werden.
8 In der Karlsſtraße zunächſt der Wilhelmſtraße
hat in voriger Nacht ein Rohrbruch der ſtädtiſchen
Waſſerleitung ſtattgefunden, wodurch das Schienen=
geleiſe
derart unterſpült worden iſt, daß der Verkehr der
elektriſchen Straßenbahn geſtern vormittag bis gegen halb
8 Uhr geſtört geweſen iſt.
Groſe=Gerau, 10. Sept. Das, Groß=Gerauer Krsbl.
teilt mit, daß Herr Geh. Kirchenrat Nebel, der im
84. Lebensjahre ſteht, ſein Geſuch um Verſetzung in
den Ruheſtand ſchon geraume Zeit eingereicht hat.
Sein Wunſch gehe dahin, am 1. November d. J., das
heißt mit dem Tage, an welchem er vor 60 Jahren in
den Dienſt der heſſiſchen Landeskiche eingetreten iſt, aus
ſeinem Amte zu ſcheiden. Herr Geh. Kirchenrat Nebel
beabſichtige, von Groß=Gerau, wo er ſeit Juli 1875 als
Pfarrer tätig geweſen iſt, nach Darmſtadt überzuſiedeln.
Offenbach, 9. Sept. In der Schloßkirche, der
größten hieſigen evangeliſchen Kirche, wurde heute vor
200 Jahren der erſte Gottesdienſt abgehalten. Seit etwa
3 Wochen iſt die Kirche geſchloſſen. Sie wird im Inneren
wiederhergeſtellt, und feſtlich ausgeſchmückt, da am
13. September die Jubelfeier durch einen Feſtgottesdienſt
begangen werden ſoll. - Die Höhere Mädchen=
ſchule
feiert am 26. September ihre fünfzigjährige
Jubelfeier. Für beide Feſtlichkeiten ſind bereits die Feſt=
ordnungen
veröffentlicht.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 9. Sept. Das Verl.
Tagebl. meldet: Auf Grund der Erfahrungen der von
der Hochbahngeſellſchaft nach Paris entſandten
Ingenieuxe ſoll über die bereits beſchloſſenen und noch
zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen nochmals eingehend
beraten werden. Auf Veranlaſſung des Miniſters Budde
findet demgemäß abermals eine Konferens ſtatt. - Der
D ie b ſtahl in derAusſtellungshalle der Großen
Verliner Kunſtausſtellung, in welcher vor 14 Tagen ein
Kunſtwerk von 25 Zentimeter Höhe von unbekannter
Hand entwendet wurde, hat trotz der Verfolgung der An=
gelegenheit
durch die Kriminalpoligei noch nicht aufgeklärt
werden können. Die Ermittelung des Entwenders dürfte
vorausſichtlich nur durch die Auffindung des Kunſtwerkes
ſelbſt, worauf die Polizei beſonders ihr Augenmerk richtet,
zu ermöglichen ſein. Durch den Vorfall ſind die in den
Ausſtellungsräumen aufſichtführenden Beamten gezwungen,
ſchärfer aufzupaſſen, um einer Wiederholung vorzubeugen.
Ein großer Fehlbetrag iſt bei dem Konſumverein
Vorwärts in Köpenick feſtgeſtellt worden. Durch einen
gerichtlichen Bücherreviſor iſt ein Defigit von 30000 Mk.
ermittelt worden. Jedoch iſt eine genaue Ueberſicht über
die geſchäftliche und Vermögenslage des Vereins bei der
mangelhaften Führung der Bücher unmöglich. Es ſcheint,
daß die Unterſchleife durch falſche Eintragungen verſchleiert
worden ſind. Die Hauptſchuld trifft den ſeit kurzem
ſchwer erkrankten langjährigen Kaſſierer des Vereins,
Kaufmann Larſen, der ſich bereits zum Erſaßz des größten
Teiles der fehlenden Summe verpflichtet hat.
2 Metz, 9. Sept. Der Verkehrsverein für
Metzund das Metzer Land verſendet nachſtehende
Mitteilung: In der deutſchen und ausländiſcher
Preſſe ſind in den letzten Tagen die übertriebenſten
Gerüchte im Umlauf über eine Typhusepidemie, die in

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
I.W. Kopenhagen, 8. Sept. Von einer Expe=
dition
nach Grönland, die er auf Veranlaſſung
der däniſchen Regierung unternommen, iſt jetzt der Ka=
pitän
Daniel Bruun, ein bekannter Schriftſteller und
Forſchungsreiſender, heimgekehrt. Der Zweck des Unter=
nehmens
waren archäologiſche Nachſuchungen in den noch
unbekannten oder wenig betretenen Gegenden des Fiord
Godthaab. Die Expedition hat ſehr intereſſante Ergeb=
niſſe
geliefert. Bruun entdeckte über 100 Ruinen alter
Häuſer, ſowie eigentümliche Ueberbleibſel von Geſchirren
verſchiedenſter Art. Es gelang ihm auch, das Haus zu
finden, wo Egede gelebt hat, der das Chriſtentum nach
Grönland, brachte und dort 1758 geſtorben iſt. Egede
begründete damals auch eine Handelsgeſellſchaft für
Grönland und führte einen Warenaustauſch zwiſchen
Bergen und den Eingeborenen herbei. Am Fiord Ame=
ralik
hat Bruun intereſſante Reſte eines Kirchhofs aus
der Wikingerzeit entdeckt und die Ruine einer alten Kirche,
in der ſich eine aus einem Walroßzahn grob gemeißelte
Statue eines Mannes befindet. Auch das Tal Auſt=
manna
, das Nanſen und Sverdrup im Jahre 1888 be=
ſuchten
, birgt viele Ruinen. Wie Bruun berichtet, be=
wahren
die Eskimos Nanſen eine treue Erinnerung und
freuten ſich ſehr, etwas über ihn zu hören. Bruun ſind
ſie ebenfalls mit größter Gaſtlichkeit entgegengekommen
und haben ihn bei ſeinen Nachforſchungen nach beſten
Kräften unterſtützt.

Kleines Zeuilleton.
Der Kriegsminiſterundſeinehemaliger
Burſche. Der Bahnwärter Wilhelm Meyer bei Ritter=
hude
, der vor 32 Jahren Burſche beim preußiſchen
Kriegsminiſter v. Einem geweſen war, hatte zu deſſen

[ ][  ][ ]

Rummer 213.

Darmſtädter Tayblatt, Freitag, den 11. September 1903.

unſerer Stadt ausgebrochen ſein ſoll, und über eine
Waſſernot, welche die Schließung der angeblich verſeuch=
ten
Waſſerleitung hervorgerufen habe. Tatſache iſt nur,
daß eine oder mehrere vereinzelte, übrigens ſtark be=
ſtrittene
Typhuserkrankungen zu Gorze, in deſſen Nähe
die Quellen liegen, welche die Metzer Waſſerleitung
peiſen, Anlaß dazu gaben, den Hauptzufluß der Leitung,
die ſogenannte Bouillonquelle, zu ſchließen, troßdem das
Waſſer der Quelle als völlig einwandfrei erklärt werden
nußte. Daß die Sperrung dieſer Quelle mit der erheb=
lichen
Verminderung des Waſſerzufluſſes auch allerlei
Unbequemlichkeiten im Gefolge hatte, iſt ſelbſtverſtänd=
lich
. Dem Einſpruch des Gemeinderates gegen die
Sperrung wurde ſtattgegeben und die Quelle wieder ge=
offnet
, nachdem Maßregeln zur Beſeitigung jeder denk=
aren
Gefahr ergriffen ſind. Daß das Waſſer dieſer
Quelle, welche ſchon zur Zeit der Römerherrſchaft der
Stadt das Trinkwaſſer zuführte, verſeucht geweſen, iſt
ebenſo unzutreffend, wie die andere Behauptung, daß in
Metz eine Typhusepidemie herrſche. Wohl hat während
der Belagerung von Metz im Jahre 1870 eine Tyohus=
epidemie
geherrſcht, weil die Belagerung=armee das Gorzer
Waſſer abgeſchnitten hatte und infolgedeſſen die Bevöl=
kerung
von Metz auf minderwertiges Waſſer angewieſen
war. Dagegen iſt ſeither in unſerer Stadt keine Tyohus=
epidemie
mehr aufgetreten. Ueberhaupt gehört die Stadt
Metz nach ihrer Sterblichkeitsziffer zu den geſunden
Städten Deutſchlands und die durch die früheren un=
günſtigen
räumlichen Verhältniſſe bedingten Unzuträg=
ichkeiten
, unter denen jede Feſtung zu leiden hat, wer=
den
gerade jetzt, ſeitdem Seine Majeſtät die Beſeitigung
der Wälle befohlen, mit großem Koſtenaufwande be=
kämpft
und beſeitigt. Bereits heute macht ſich die wohl=
tätige
Wirkung dieſer Entfeſtigung in hohem Grade fühl=
bar
, und in wenigen Jahren wird, was landſchaftlich=
Schönheit, Luft, Licht und geſundheitliche Verhältniſſe
anbelangt, Metz mit den beſten Städtenamen in einer
Reihe genannt werden müſſen. Auf Grund dieſer Tat=
ſachen
müſſen wir aufs eindringlichſte gegen die unver=
antwortlich
leichtſinnige Verbreitung falſcher Gerüchte
Verwahrung einlegen, welche für unſere Stadt die
ſchwerſten wirtſchaftlichen Nachteile im Gefolge haben
müſſen, Nachteile, deren Tragweite gerode jetzt, in der
Zeit der Entwickelung von Neu=Metz, unberechenbar iſt.
Schlettſtadt, 10. Sept. Bei der Abhaltung des
Kreisfeuerwehrtages fanden heftige Exzeſſe gegen die
Polizei ſtatt, die die Nädelsſührer einer Schlägerei ver=
haftet
hatte. Die Tumultanten griffen das Wachtlokal
i und bombardierten das Haus mit Steinen. Schließlich
wurde eine Jägerabteilung requiriert, die Ruhe ſtiftete.
Später jedoch wiederholten ſich die Ausſchreitungen; ein
Ruheſtörer wurde durch einen Säbelhieb verletzt. Die
Polizei war machtlos und gabendlich die Verhafteten frei.
Saarbrücken, 10. Sept. Heute früh 6 Uhr wurde
der am 15. April ds. Js. vom hieſigen Schwurgericht
wegen Gattenmordes zum Tode verurteilte Bergmann
Trouvain aus Buprich mit dem Fallbeil hingerichtet.
Die Hinrichtung vollzog der Scharfrichter Engelhardt
aus Magdeburg. Trouvain hatte am 1. Dezember v. Js.
ſeine Frau mit einem Beile erſchlagen, um ſeine Geliebte
heir-ten zu können.
Würzburg, 9. Sept. Der Leichenwärter Keh, welcher
wegen Leichenſchändungen im Friedhof inhaftiert
war, erhängte ſich.
Aachen, 9. Sept. Die Schließungder Spiel=
bank
in Moresnet hat ſich in aller Ruhe voll=
zogen
, ohne daß es irgendwelcher außergewöhnlicher
Maßnahmen bedurft hätte. In Altenberg herrſchi die
ſchönſte Ruhe wie zu der Zeit, als von der Spielbank
noch nicht die Rede war. Im Hotel Vergerhoff verkehrt
nur ein Publikum, das zur Spielbank in keinerlei Ver=
hältnis
ſteht. Geſpielt wird nicht mehr; geſchähe es doch,
ſo würden ein paar Gendarmen genügen, ſofort gründ=
lichen
Kreis zu machen. Die Leiter der Spielbauk ſind
zurückgekehrt, verhalten ſich aber ganz ruhig. Dem Ver=
nehmen
nach haben ſie ſich in Verviers und Brüſſel ver=
geblich
um Aufhebung des Verbots der Spielbank be=
müht
. Wahrſcheinlich packen ſie in nächſter Zeit ihre
Siebenſachen und verduften mit ihren Krupiers. Mit
einem Worte, die Spielbank iſt aufgehoben und ſie bleibt
es, ohne daß Preußen und Belgien mobil zu machen
brauchen.
Königsberg i. Pr., 10. Sept. Die durch die Preſſe
gegangenen Meldungen über Unfälle beim Manöver,
des 1. Armeekorps ſind ſtark übertrieben. Es kam nur
ein Todesfall infolge von Krämpfen vor. Ferner ſind
zwei Leute an Hitzſchlag erkrankt.
Großwardein, 10. Sept. Da die Polizei die für
abends geplante Verſammlung der Sozialiſten nicht
geſtattete, veranſtalteten dieſelben lärmende Demon=
ſtrationen
. Als die Polizei die Demonſtranten zer=
ſtreuen
wollte, widerſetzten ſich dieſelben, bewarfen die
Voligiſten mit Steinen und gaben mehrere Schüſſe ab.
Vier Poligiſten wurden verwundet. Die Polizei zer=
ſtreute
ſchließlich die Menge, ohne von der Waffe Ge=
brauch
zu machen. Sie nahm drei Verhaftungen vor.
Paris, 9. Sept. Der Stiefſohn der Patti, der Ge=
ſangsprofeſſor
Nicolini, hatte ſich mit mehreren Freunden
am frühen Morgen auf die Jagd in dem Orte Noche=
corbon
in der Ebene von Chalons bei Tours begeben.
Er wollte auf ein Rebhuhn ſchießen, das ein vor ihm

ſtehender Jäger gefehlt, hatte, legte ſeine Flinte ſeh:
ſchnell an, wobei der Schuß losging und ſeinen vor ihm
ſtehenden kaum zwölfjährigen Sohn Richard
traf. Der unglückliche Knabe war auf der Stelle
t0t, da die Kugel die Lunge durchbohrt und auch das
Herz verleht hatte. Man hatte alle Mühe, den ver=
zweifelten
Vater daran zu verhindern, ſich ſelbſt das
Leben zu nehmen.
Der Laurahütter Wahlkrawall vor Gericht.
H.F. Beuthen O.=S. 9. September.
II.
Der Vorſitzende eröffnet gegen 9 Uhr vormittags
wiederum die Sitzung. Es wird die Vernehmung der
Angeklagten fortgeſeht. Die Verichterſtatter ſind, ob=
wohl
im Innenraum des Saales noch ſehr viel Platz
iſt, im Zuhörerraum ſo ungünſtig plaziert, daß die Ve=
richterſtattung
mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt.
Die meiſten Angeklagten beſtreiten ihre Schuld. Der
Angeklagte Redakteur Arthur Wicik bemerkt auf Be=
fragen
des Vorſitzenden: Am Abend des 21. Juni habe
er in die Verſammlung, die nach dem Ludwigſchen Gaſt=
hauſe
einberufen war, gehen wollen. Als er vor dem
Gaſthof angelangt war, da ſtrömten die Leute ſchon aus
der Verſammlung. Es wurde erzählt, die Verſammlung
ſei aufgelöſt. Er ſei etwas angetrunken geweſen. Er
habe mit mehreren Bekannten zwei Häuſer von dem
Ludwigſchen Gaſthof entfernt geſtanden und habe mehr=
fach
gerufen; Hoch Korfanty, nieder mit dem Zentrum
Vorſ.: Stimmte die Menge in dieſe Rufe ein ? An=
geklagter
; Jawohl! Vorſ.- Waren die Spritzen ſchon
aufgefahren ? Angekl.: Nein. - Auf Befragen des
Verteidigers Rechtsanwalts Dr. Adamezewski bemerkt
der Angeklagte, er habe in polniſcher Sprache gerufen:
Es lebe Korfanty, nieder mit dem Zentruml Vorſ.:
Sie ſollen auch in polniſcher Sprache gerufen haben:
Polen macht die Freſſen aufl Zeigt, daß Ihr Freſſen
habt, denn nach Balleſtrem haben wir Polen Freſſen.
Hoch Korfanty,. nieder mit dem Zentrum! Angekl.:
Das habe ich auch gerufen, ich war etwas angetrunken.
Der Angeklagte Kutſcher Julius Kubik ſagt, wie die
andern, er habe Hoch Korfanty, nieder mit dem
Zentrum' gerufen. Es ſei allgemein ſo gerufen worden.
Schuld an dem ganzen Krawall ſei der Pfarrer Schwieder.
Dieſer hätte die Verſammlung zu einer früheren Tages=
ſtunde
einberufen ſollen, nicht aber Sonntag abends
8 Uhr, als die meiſten Leute ſchon betrunken waren. "
Der Angeklagte Privatſchreiber Anton Sollik ſagt: Ich
wußte, daß die Polizei ſchon am 16. Juni die Feuerwehr
benachrichtigt hatte, ſie ſolle die Spritzen vorbereiten,
denn es würden ſtürmiſche Verſammlungen ſtattfinden.
Wäre die Feuerwehr nicht gekommen, dann wäre der
ganze Krawall nicht geweſen. denn die Feuerwehr hat
die Menge erſt aufgereizt. Es werden noch mehrere An=
geklagte
vernommen, die ſämtlich beſtreiten, an dem Kra=
wall
tätigen Anteil genommen zu haben. - Gegen
6 Uhr abends wird die Verhandlung auf Donnerstag
vormittags 9½ Uhr vertagt.

Interparlamentariſche Konferenz.
Wien, 9. September.
Die interparlamentariſche Konferens genehmigte einen
VBeſchlußantrag der ſchwediſchen Gruppe, in dem der
ſkandinaviſchen interparlamentariſchen Gruppe die Sym=
pathie
bezüglich ihrer Vemühungen in der Frage der
ſtändiſchen Neutralität der ſkandinaviſchen
Staaten ausgeſprochen wird. Die Konferens genehmigte
ferner den Beſchluß des interparlamentariſchen Rates vom
2. September 1900 betr. die Ausführung der Haager
Konvention, daß der Beitritt zu derſelben allen
Staaten offen gehalten wird, die an ihrem Abſchluß nicht
teilgenommen haben und daß die anerkannten Grundſätze
betreffs des Kriegsrechts allgemein und genau inne=
gehalten
werden, ſowie bei jedem Streitfalle das zwi=
ſchen
den Nationen feſtgeſetzte Schiedsgerichtsverfahren
zur Anwendung gelange. Die Konvention nahm weiter
den Bericht des Generalſekretärs Dr. Gobat über die
Tätigkeit der interparlamentariſchen Union ſeit dem
Haager Kongreſſe auf, in dem dieſer mitteilt, daß ſeit
dem Jahre 1900 96 internationale Streitigkeiten dem
Schiedsgericht unterbreitet wurden und daß mehrere
Staaten, untereinander Schiedsgerichtsverträge, abge=
ſchloſſen
haben. Bobtſcheff=Bulgarien empfiehlt ſeinen
Wunſch, daß das Los der türkiſchen Provinzen Europas
durch ſchleunige Durchführung des Artikels 33 des Ver=
liner
Vertrages verbeſſert werde, der wohlwollenden
Aufnahme ſeitens der Konferenz. Als Ort des nächſten
Kongreſſes wird St. Louis gewählt. Nach der Wahl
des interparlamentariſchen Rates, in welchen für
Deutſchland Dr. Hirſch entſendet war, wurde die Kon=
ferenz
geſchloſſen.
Abends fand zu Ehren des Kongreſſes ein Bankett
ſtatt. Miniſterpräſident v. Körber, der beifällig begrüßt
wurde, hielt eine Rede, in welcher er ſagte: Das Be=
dürfnis
nach Frieden zu betätigen und zu wecken und
durch ſämtliche Kräfte den Eroberungszug des Friedens
vorzubereiter, iſt die Hauptmiſſion Ihrer Geſellſchaft,
die immer meyr die Welt umſpannt und darin tiefere
Wurzeln ſchlägt. Kämpfen Sie unermüdlich im Frieden

Ernennung einen Glückwunſch überſandt. Darauf hat
er folgende Antwort erhalten; Verlin, 24. Auguſt 1903.
Mein lieber Meyerl Daß Sie mich im Bilde nach
2 Jahren wiedererkannt, haben, ſpricht für Ihr gutes
und treues Gedächtnis und auch dafür, daß ich mich
leidlich gut konſerviert habe. Sehr erfreut hat mich Ihr
Glückwunſch und Ihr Gedenken an die Zeit, wo wir
noch jung waren und zuſammen in Frankreich ſtanden.
Das war eine ſchöne Zeit, an die ich manchmal mit
Vergnügen zurückdenke. Mir ſind die Jahre ſchnell
dahingegangen, ich bin viel herumverſetzt und habe viel
A it gehabt, bei der es mir gut gegangen iſt. Auch
von Ihnen hoffe ich. daß das Leben kein zu ſchweres
für Sie geweſen iſt, und der Schluß Ihres Briefes läßl
die Vermutung zu, daß Sie glücklich ſind. Möchte das
immer ſo bleiben. Ich habe noch ein Bild von Ihnen
aus der vergangenen Zeit als Ulan; wenn Sie jetzt
eins haben aus neuerer Zeit, ſo ſchicken Sie eins, damit
ich weiß, wie Sie ausſehen. Es grüßt ſeinen alten
Burſchen freundlichſt der Kriegsminiſter v. Einem,
Generalleutnant. Meyer hat dem Hann. Kur. zufolge
ſogleich ſein Bild abgeſchickt.
Ein Rieſe in einer Kiſte. Aus Londo.
wird berichtet: Selten hat wohl eine Bahnſtation ein ſo
ſeltſames Gepäckſtück in Verwahrung gehabt, wie das der
Warenhalle der Linie London=Nordweſt in der Worſhip=
treet
, übergebene. Es handelt ſich um eine Liſte, die
einen Rieſen von außerordentlicher Größe umſchließt, der
eit dem Jahre 1876 darauf wartet, ſeinem Empfänger
uusgeliefert zu werden. Der darin eingeſchloſſene Menſch
gat eine Größe von 12 Fuß 2 Zoll und ſein Bruſtumfang
beträgt 65 Fuß. Mit der Kiſte wiegt er drei Tonnen.

Dieſer merkwürdige Rieſe ſoll einer der prähiſtoriſchen
Bewohner von Irland ſein, den man in einem Kalkſtein=
lager
verſteinert aufgefunden hat. Nachdem er ausge=
graben
war, wurde er in London ausgeſtellt. Die
Anthropologen waren freilich der Meinung. daß es ſich
Um das Machwerk eines Bildhauers handelte; aber wie
das öfter vorkommt, genierte dieſe Anſicht den Unter=
nehmer
durchaus nicht, der den Nieſen überall im Lande
gegen Eintrittsgeld zeigte. Er hatte ſich aber einen
Kompagnon genommen, mit dem er eines Tages in
Konflikt geriet; darauf ließ dieſer den Nieſen, den man
gerade nach dem Kontinent ſchaffen wollte, beſchlag=
nahnen
. Eine Entſcheidung in dem Prozeß iſt noch nicht
rfolgt und ſo liegt der prähiſtoriſche Irländer noch immer
m Depot. Das hatte er ſich ſicher nicht träumen laſſen,
als er noch das Mammut jagte.
Ein Bismarck=Denkmal mit falſcher
Inſchrift. Eine unliebſame Entdeckung wurde an
dem kürzlich enthüllten Bismarck=Denkmal in Dresden
gemacht, nachdem der Rat der Stadt es von den Bergen
von Lorbeerkränzen und Blumen hatte ſäubern laſſen.
Das Denkmal enthält nämlich in goldenen Buchſtaben
die Worte: Zur Erinnerung an den 22. Juni 1892, da
der Größte einer großen Zeit hier weiltel u. ſ. w. Tat=
ſächlich
war aber Bismarck am 18. Juni 1892 in Dresden
anweſend, wo er die Huldigung der Bürgerſchaft ent=
gegennahm
. Am 19. Juni reiſte er dann nach Wien
weiter. Ob Robert Dies, der Schöpfer des Denkmals,
oder Wallot, der den Unterbau entworfen hat, oder ein
Dritter den Schnitzer begangen hat, iſt noch nicht feſt=
geſtellt
.

Seite 9.

für den Frieden, daß er ein unerſchütterliches Poſtament
des Zuſammenlebens der Völker werde und der Krieg
entfliehe, wie der Dämon vor der leuchtenden Fackel der
himmliſchen Scharen. Auf die Sache der Friedensgeſell=
ſchaft
erhebe ich mein Glas, ihr ſei der Triumph be=
ſchieden
, ſie lebe und blühe.

6. Verbandstag des dentſcheöſterreichiſch=ungariſchen
Verbandes für Vinnenſchiffahrt.
W.B. Mannheim, 10. September.
Dem 6. Verbandstag des deutſch=öſterreichiſch= unga=
riſchen
Verbandes für Binnenſchiffahrt, der heute vor=
mittag
hier eröffnet wurde, ging geſtern ein Begrüßungs=
kommers
der zahlreichen Teilnehmer voraus, der von der
Handelskammer der Stadt Mannheim veranſtaltet worden
war. Begrüßungsanſprachen hielten hierbei der Präſi=
dent
der Handelskammer in Mannheim, Kommerzienrat
Lenel, und Oberbürgermeiſter Beck, auf welche Geh. Ober=
regierungsrat
Witting=Verlin dankte.
Die Eröffnung des Kongreſſes erfolgte heute Vor=
mittag
durch Geheimerat Witting mit der Begrüßung
der Gäſte, die namentlich aus Oeſterreich und Ungarn
in beſonders ſtarker Anzahl erſchienen ſind, ſowie der
Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Der
badiſche Miniſter Schenkel entbot dem Kongreß die
Grüße der Großherzoglichen Regierung und betonte in
ſeiner Anſprache die Notwendigkeit der Erweiterung des
Waſſerſtraßennezes. Unterſtaatsſekretär v. Schulz=
Verlin bemerkte als Vertreter der Preußiſchen Regierung.
daß dieſe den Verhandlungen des Kongreſſes großes
Intereſſe entgegenbringe und ſprach die Hoffnung aus,
daß eine gemeinſame Aktion Deutſchlands und Oeſterreich=
Ungarns zur Regulierung der Flüſſe eine wirkſame Ab=
wehr
ſein möge zur Verhütung ähnlicher Kataſtrophen.
Die Schlußanſprache hielt Oberbürgermeiſter Beck, der
die Kongreßteilnehmer namens der Stadt willkommen
hieß. Hierauf begannen die Verhandlungen, welche ſich
über 3 Tage erſtrecken werden.
Darauf reſumierte der Vorſitzende Geheimer Ober=
regierungsrat
Witting=Berlin aus den Anſprachen der
Regierungsvertreter die Ueberzeugung, daß alles amt=
liche
und behördliche Wirken nicht produktiv ſein kann,
wenn es ſich nicht ſtütze auf die freie Mittätigkeit der
Berufskreiſe. Der Schriftführer des Verbandes gibt hierauf
einen Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der Be=
ſtrebungen
zur Förderung der Fluß= und Kanalſchiff=
fahrt
. Er betonte mit großem Nachdruck die Forderung,
daß die Binnenſchiffahrt, als gleichberechtigter Verkehrs=
faktor
dieſelbe Beachtung und Berückſichtigung finde wie
die Großſchiffahrt. Bezüglich des Mittellandkanals ſei
es Pflicht des Verbandstages, mit allem Nachdruck aus=
zuſprechen
, daß dieſes Projekt ausgeführt werden muß.
Im Anſchluß hieran beſpricht der Oberbürgermeiſter von
Nürnberg, Geheimerat v. Schuh, die Angelegenheit der
Mainkanaliſation von Offenbach bis Aſchaffenburg im
beſonderen.
Am Schluſſe ſeiner Rede bringt er eine Reſolution
ein, dahin lautend, daß der Verbandstag ſich der Er=
wartung
hingebe, daß die Verhandlungen wegen des
Abſchluſſes eines Vertrages über die Fortſetzung der
Mainkanaliſierung endlich zu einem befriedigenden Ab=
ſchluß
gelange. Dieſe Reſolution wird einmütig an=
genommen
, ebenſo eine Erklärung des Vorſitzenden der
Handelskammer zu Duisburg, Keller, betreffend die Kanali=
ſierung
des Maines, des Neckars und des Ober=Rheines.
Ueber die Verhältniſſe der Fluß= und Kanalſchiffahrt
in Oeſterreich berichtet Hofrat Oelwein=Wein, über die
Verhältniſſe in Ungarn der Sektionsrat im ungariſchen
Ackerbauminiſterium Krisſtinkovich. Letzterer erſucht den
Verbandstag um nachdrücklichen Eintritt für den Bau
eines Donau=Theis= und eines Donau=Save=Kanals.
Die ungariſche Regierung ſtehe auf dem Standpunkt,
daß die Landwirtſchaft von der Schaffung eines
guten Waſſerverkehrs größeren Nutzen habe, als von
der Verteuerung der Brotfrüchte. Nach einer Frühſtücks=
pauſe
hielten Regierungsrat Brand=Karlsruhe und Han=
delskammerſyndikus
Emminghaus=Mannheim Vorträge
über die Intereſſengemeinſchaft von Eiſen= und Waſſer=
ſtraßen
in Baden. Den letzten Vortrag des heutigen
erſten Sitzungstages hielt der königl. Bauamtmann Faber=
Nürnberg über die Verbeſſerung der Schiffahrter der
oberen Donau von Kehlheim bis Ulm.

Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung
am 10. September.
I. Beigeordneter Gläſſing, der den Vorſitz führte,
teilte mit, daß dem Antrag des Landtagsabgeordneten
Berthold, die Wählerliſten zur Landtagswahl
vervielfältigen zu laſſen und den einzelnen Parteien mit=
guteilen
, nunmehr entſprochen werde. Seitens des Mini=
ſteriums
iſt heute eine Verfügung an die Stadtverwal=
tung
ergangen, wonach an dem Denkmal des
Großherzogs Ludwigs lV. diegeſamte An=
lage
durch die Stadt gegen Vergütung
ſeitens des Staates zu übernehmen ſei,
und zwar dauernd und nach eigenem Ermeſſen. Es wird
gebeten, alsbald in die erforderlichen Arbeiten eingutreten.
Der Vorſizende ſtellte feſt, daß die Stadtverwaltung an der
außerordentlichen Verzögerung der Sache keine Schuldtrage,
er habe alsbald veranlaßt, die häßliche Einfriedigung zu
entfernen und einen beſſeren Zuſtand als bisherzuſchaffen.
Die Firma Göhrig a Leuchs hat eine ausführlich
begründete Eingabe eingereicht, welche mit dem Antrag
ſchließt, derſelben wegen der Keſſellieferung für das
Elektrigitätswerk den Zuſchlag zu erteilen. Der Vor=
ſitzende
bemerkte dazu, es ſei doch gut, wenn in einer ſo
wichtigen Frage zuerſt der Ausſchuß ſich ausſpreche.
Stadtv. Möſer, wünſcht bei der Wichtigkeit der Sache,
daß dieſelbe ſo raſch als möglich erledigt; werde, insbe=
ſondere
ſei Herrn Direktor Meyer zu unterſagen, weitere
Offerten entgegenzunehmen, dieſe müßten in die Hand
der Bürgermeiſterei gehen. Der Vorſitzende verſicherte
wiederholt, daß eine gewiſſenhafte Prüfung und ſofortige
Erledigung beabſichtigt ſei. Die Submiſſionen würden
übrigens, ſchon von der Bürgermeiſterei, entgegen=
genommen
. Stadtv. Götz teilt mit, daß die fragliche
Eingabe Proteſt gegen eine dritte Ausſchreibung er=
hebe
und hält es für zweckmäßig, in der nichtöffentlichen
Sitzung die Eingabe zu beſprechen. Dies wurde auch
beſchloſſen.
Bewohner der Eliſabethen= und Saalbauſtraße haben
Proteſt gegen die Schmälerung des Abendverkehrs
in der Linie zum Saalbau der ſtädtiſchen
Straßenbahn erhoben und begehren die Wiederher=
ſtellung
des früheren Zuſtandes. Beigeordneter Ekert
ſtellte feſt, daß probeweiſe ein früher engerer Betrieb für
dieſe Strecke erweitert wurde. Nun habe ſich aber
gezeigt, daß morgens bis ½8 niemand verkehre; nicht
viel beſſer verhalte es ſich abends von dem Ernſt=
Ludwigsplatz bis zum Saalbau. Man habe deshalb den
früheren Zuſtand wieder hergeſtellt, zumal ja der Winter=
fahrplan
vom 1. Oktober an eine Abkürzung bringe.

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Toghlatt, Freitag, den 11. September 1903.

Neummer 213.

Stadtv. Möſer verlangt daß eine Abänderung entweder
aligemein oder gar ncht vorgenommen werde. Stadto.
Kolb fordert. der Mehrheit der Bewoͤhner der dortigen
Gegend Rechnung zu tragen. die Beſchwerde ruhre Ruͤr
von einem Mitglied eines Miniſterims und einem erſt
kurg zugezogenen Herrn her.Stadtv.-Merck meint.
wenn man die Weiche von Saalbau auf den Marien=
platz
verlege, werde Ruhe eintreten -Stadto. Saeng
erwartet von der Fortführung der Bahn bis zur Heidel=
bergerſtraße
. die bevorſtehe, daß alsdann die ruhe=
bedürftige
Bevölkerung in der Saalbauſtraße entlaſtet
werde. Beig. Ekert entgegnete, daß die Weiche in der
Saalbauſtraße nach der Fortfuhrung der Bahn liegen
bleibe, gerase dieſe werde beanſtandek. Die Frage, ob
ſich eine Verlegung der Weiche empfehle, werde jedoch
geprüft. Stadtv. Cramer begreift nicht, daß ſich der
ſtädtiſche Verkehr nach einigen empfindlichen Leuten
richten ſolle, er ſei auch gegen die Weicheverlegung.
Nachdem noch einige Redner geſprochen, wurde oſe
Eingabean denAusſchußverwieſen. Stadtv.
Oſann beantragt, daß bis zur Einführung des Winter=
fahrplans
eine Statiſtik über den Verkehr vom Marien=
platz
bis zum Ende vorgelegt werde Dies wurde
zugeſichert. Stadtv. Vogt hat ein Erſüchen an die Re=
gierung
beantragt wegen Aufhebüng des s 47a
des Brtsbauſtatuͤks. Der Antrag wird vor allem
das Hochbauamt beſchäftigen. Seitens des Arbeirer
vereins liegt ein Dankſchreiben für eine Zuwendung
von 406 Mark vor. Der Winterfahrplan der
Dampfſtraßenbahn hält ſich im weſentlichen in
den Greyzen des vorjährigen und findet keine Beanſtan=
dung
. Die Verlängerung der Rohrleitung
im Gräfenhäuſerweg nach dem Grundſtück des
Ludwig Delp koſtet 220, eine ſolche in der Frankenſteiner=
ſtraße
500 Mark. Erſtere werden von Herrn Delp be=
zahlt
, letztere vom Intereſſenten verzinſt. Geſuchen um
Dispenſation von baulichen Vorſchriften
des Oberfinanzrats Rohde, Schreinermeiſters Chriſt,
Maurermeiſters Aßmuth und des Reviſors Jockel wurde
ſtattgegebente
Nünmehr kam nochmals der Nachtrag zu dem
Ortsbauſtatut betr. die Bebauung der
Wilhelminenſtraße zwiſchen Wilhelminenplatz und
Narlsſtraße. über den in der letzten Sitzung nicht abge=
ſtimmt
wurde. zur Verhandlung. Der Vörſitzende ver=
ſicherte
, daß etwas geſchehen müſſe. etwas beſſeres als
das Gebotene aber nicht vorgeſchlagen werden könne.
Er habe den Vorſchlag inzwiſchen übrigens in den
Blättern bekannt gemächt, ohne daß eine Beſchwerde er=
hoben
wurder Skadtv. Kahn beanſtandet, daß nur ein
Obergeſchoß und ein Dachgeſchoß zugelaſſen werde und
verlangt die dreiſtöckige Baüweiſe. Im Gegenſatz dazu
hält Stadtv. Wolfskehl den Vorſchlag für zweckmäbig
und das Straßenbild erhaltend. Stadtv. Saeng beſtreitet,
daß eine Notwendigkeit vorliege, hier Beſchränkungen ein=
treken
zu laſſen. Daß niemand ſich gegen den Nachtrag
wandte, begreife er nicht. Stadtv. Oſann iſt überzeugk.
daß man den Regeln der Schönheit und Kunſt auch bei
dreiſtöckigen Häuſern Rechnung tragen könne. Die ge=
plante
Einförmigkeit ſei nicht notwendig. Er beantrage
den 8 2 dahin feſtzuſetzen, daß außer dem Erdgeſchoß
zwei Obergeſchoſſe oder ein Obergeſchoß und ein Dach=
geſchoß
gebaut werden durfen. Stadtv. Buff ftelt feſt.
daß das Statut von 1866 äusdrücklich drei Stockwerke
vorſehe, und begreift die Sinnesänderung nicht. Stadto.
Nöllner wünſcht, daß in der geſündeſten Lage Darm=
ſtadts
mehr Perſonen als bisher die Gelegenheit gegeben
werde, die gute Luft zu genießen. Stadtv. Nodnagel
hat ſich davon überzeugt, daß gerade das in der Sträße
ſtehende dreiſtöckige Haus das ſchönſte ſei. Nachdem das
Statut abgelehnt worden war= fand eiſofort
vorgelestes neues dahin Annahme, daß nicht
mehr als zwei Obergeſchoſſe zuläſſig ſeien, ein gans oder
teilweiſe ausgebautes Dachgeſchoß gilt für ein Obergeſchoß.
Hinſichtlich der Giebelausgeſtaltung iſt eine Beſchränkung
in der Weiſe vorgeſehen, daß oberhalb des zweiten Ober=
geſchoſſes
oder des Dachſtockes Giebel nur bis zu einem
Dritktel der Faſſadenbreite zuläſſig ſeien.
Herrn de Waal wurde geſtattet, für die Zeit des
Umbaues des Darmſtädter Hofgu an dem Bergſträßer=
ſchen
Hauſe in der Rheinſtraße einen Schaukaſten
anzubringen. Einige neue Straßen im Arheilger=
bexirk
erhalten die Namen: Neue Jreneſtraße, Eckhardt=
ſtraße
, Schühknechtſtraße und Beckerſtraße. Es war vor=
geſchlagen
worden; Bberſt Beckerſtraße zu ſetzen, dies
wurde aber abgelehnt. Eine hinter dem Herrngarten nach
der Landskronſtraße ziehende Straße erhält den Namen
Herderſtraße. Ein Antraͤg Bormet, die Schießhausſtraße
Schillerſtraße zu nennen, wurde abgelehnt. Die Pfand=
hausrechnung
für 190203 ſchloß in der Weiſe ab. Jaß
ein Zuſchuß von 8600 Mark nötig wird. Am 31. März
1903 waren auf 8218 Pfänder 85706 Mark ausgeliehen.
Stadtv. Oſann hat beantragt, für die Waſſerbeſchädigten
in Schleſiel 2000 Mark zu bewilligen. Dies wurde ein=
ſtimmig
beſchloſſen.
Handel und Verkehr.
G) Frankfurt, 9. Sept. Fruchtmarkt=
bericht
) Am Wochenmarkt waͤr ziemlich belangreicher
Verkehr und zeigte ſich beſonders wieder neuer Land=
weizen
reichlich offeriert. Da jedoch die Qualität des=
ſelben
bezüglich Trockenheit viel zu wünſchen übrig ließ=
ſo
verhielten ſich die Hauptreflektanten, die Mühlen, ſehr
zurückhaltend, ſo daß die verlangten Preisforderungen
ermäßigt wurden. Landroggen war ebenfalls vielfach
angeboten und wurde bei gütem Begehr zu etwas nied=
rigeren
Sätzen gehandelt. In ausländiſchen Brotfrüchten
war weniger Umſatz. da Forderungen immer noch nicht
ermäßigt Sſind. Neuer Hafer war nur in minder be=
friedigender
Qualität am Markt und daher Käufer da=
für
nür wenig vorhanden.- Neue Gerſte iſt jetzt ſtärker
angeboten, indes blieben die Umſäße darin noch gering.
Mäis in effektiver Ware anhaltend knapp. Futkerartikei
eher etwas aͤbzeſchwächt. Mehl ziemlich unverändert, bei
geringer Nachfrage. An den ämerikaniſchen Getreide=
börſen
war die Stimmunz anfangs auf Befürchtungen
wegen den mazedoniſchen Wirren und ungünſtiger Wetker=
berichte
aus dem Weſten der Vereinigten Staaten eine
recht feſter dann äber ermattend: auf Luropäiſche Preis=
berichte
. Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo
wie folgt: Weizen, hieſiger und Wetterauer 16.40-.
16.50 M. norddeutſcher 16.45 21655 M., kurheſſiſcher 16.50-
1670 M., rüſſiſcher T700-1800 M. La Plata 16.75-1775
M. Kanſas 1750-1780 M. Redwinter 1750-1780 M.
rumäniſcher 1720-1790 Mark, Waller; Wallä
Mark, Roggen, hieſiger 13.40 - 13.50
Mark, ruſſiſcher 14.20.-.50 M., Pfälzer 1345-
1355 M. Gerſte, hieſige 15.50-15.50 M. fränkiſche 15.75
bis 1625 M., Niedgerſte 15.60-1600 M. Pfälzer 16.10-
16.30 M. ungariſche 17.40-1840 M., Hafer, hieſiger, alter
1425-1475 M. neuer 1325-1375 M., bayeriſcher
bis - M. ruſſiſcher 13.75-1475 M., rumäniſcher 13.70-

1460 M., Mais mixed 1260-1390 M., La Plata 12.40-
12.80. Dönaumais 12.50-12.90, Weißer Mais-
ruſſiſcher
12.50-12.80 M. beſchädigter Mais-
Mark. Weizenſchalen 375-00 M. Weizenkleie 875-
900 M. Roggenkleie 975-1000 M., Futtermehl 1300-
14.00 M., getrocknete Biertreber 1o.70-10.90 M., Weigen=
mehl
, hieſiges Nr. 0 2600-2650 M. feinere Marken
2873- 2946 M. Nr. 12400-2450 M. feinere Marten
25.25 2575 M. Nr. 2 256-2350 M., feinere Marken
2400-2450 M. Nr. 3 2200-2250 M. feinere Marken
23.00- 23.50 M. Nr. 1925-7375 M. feinere Marken
2000-2050 M. Roggenmehl, hieſiges Nr. 0 2200-2250
M. Nr. 1 1925-2025 M. Nr. 2 1625-1675 M.

Von den Kaiſermanövern.
= Merſeburg. 9. Sept. Die rote Partei drängte
geſtern die blaue zurück und ſtand geſtern abend bei und
ſüdlich von Noßbach mit dem 11. Körps, bei Branderoda
und Freyburg mit dem ¾. Korps. Auf die Nachrichten
jedoch, daß die rote Hauptarmee zurückgehe, wollten die
roten Korps heute düdweſtlich abrücken in der Richtung
auf Cambüurg und Gulga. Von der blauen Parzei ſtans
helte morgen- das 15. Korps bei Weißenfeke das
1. Korps bei Stößen. Beide Korps wollten die Wethau
überſchreiten, was gelungen zu ſein ſcheint. Nach heftigen
Kämipfen ſüdlich von Raumburg ſchöb ſich die blaue
Partel vor das Marſchziel der roten Partei.
r Naumburg, 10. Sept. Der Kaiſer und der
Königrvon Sachſen, ſowie die übrigen Fürſtlich=
keiten
krafen nacheinander gegen 7 Uhr morgens zur
Teilnahme an den Manövern hier ein.
wB. Hälle a. d. Saale, 10. Sept. Der Kaiſer
und der Königvvon Sächſen wohnten mit den
Fürſtlichkeiten den heutigen Manövern bei, die wieder
in der Gegend von Naumburg ſich abſpielten. Die rote
und die blaue Partei beabſichtigten, einzugreifen Von
der blauen Partei erlitt die 24. Diviſion ſtarke Verluſte.
von der roten Partei die 7. Diviſion. Im ganzen wurde
die blaue Parkei nach Often zurückgedrängt.Morgen
übernimmt unter der Vorausſetzung einer neuen Kriegs=
lage
der Kaiſer das Kommands über die blaue Parkei,
beftehend aus dem 4. 11., 12. Korps und dem Kavaͤllerie=
Korps. Allein das 19. Korps bildet den markierten
Feind:
w.B. Merſeburg, 10. Sept. Der Kaiſer und
Prins Eitel Friesrich ſind um 12 Uhr 30 Min.
aus dem Manövergelände zurückgekehrt.
Ueber Unglücksfälle beim Mansver wird
aus Merſeburg. 8. Sept., geſchrieben: Auf der Chauſſee
nach Groß=Kayna ſind zwei Militär= Automobil=
fahrer
(nteroffigiere) vom Infanterie=Regiment Nr. 36
infolge eines Unglücksfalles getötet worden. Ein weiterer
Autsmobilunfall wird der Saale=3tg.; aus Köſen.
6. Sept., berichtet: Abends 8 Uhr 30 Minuten fuhr ein
Motbrwagen. welcher ſich auf der Fahrt von Weimar
nach Merſeburg befand. die ſteile Bergſträße von Haſſen=
hauſen
her herab und rannte gegen die Eiſenbahnſchraͤnke
Unterhalb des Kurgartens, die wegen des herannahenden
B=Zuſes heruntergelaſen war. Dabei fand ein Inſaſſe
des Motorwagens den Todr Der Wagen war für die
Verkehrstruppen beſtimmt und ſollte anläßlich des Kaiſer=
manövers
verwendet werden; nach Angabe der Inſaſſen
des Wagens iſt der Unfall dadurch herbeigeführt, daß
die Schraͤnke ungenügend beleuchtet und ihres grauen
Anſtrichs wegen troßz dem Mondſcheine erſt eine kurze
Strecke vorher zu erkennen war. Der Motorwagen hob
durch die Gewalt des Anpralls die erſte Schranke höch.
blieb aber dann, durch den Stoß gegen die zweite
demoliert, auf den Schienen liegen, ſodaß dem Zuge das
Haltezeichen gegeben werden muͤßte. bis das Hindernis
beſeitigt war. Der Führer des Wagens war heraus=
geſchleüdert
; worden, hat aber nurs geringe Hautab=
ſchürfungen
erlitten, drei andere Inſaſſen OOffiziere)
praligen heraus und ſind unverletzt davon gekommen.
Dem Verunglückten waren Bruſt und Hals eingedrückt,
ſo daß er binnen wenig Minten ſtarb: er war Monteur
bei der Kontinental=Guttapercha= und Kautſchukfabrik
Hannover.
Letzte Nachrichten.
Gießen, 10. Sept. Der Großherzog wurde
bei ſeiner Ankunft in der Ausſtellung vom Oekonomierat.
Schlenke und vom Landrat Heimburg=Biedenkopf be=
grüßt
, worauf mit einem Hoch auf Seine Königl. Hoheit
durch Oekenomierat Schlenke die Ausſtellung für eröffnet
erklärt wurde. Nachdem der Großherzog ſeinen Ründ=
gang
durch die Ausſtellung, der etwa 1 Stunde dauerte,
beendet hatte, nahm er an dem in der großen Halle ver=
anſtalteten
Feſtmähl teil. begab ſich dann in die Woh=
nung
des Provinzialdirertors Dr Breidert. wo er den
Tee einnahm, und verließ Um 5 Uhr unſere Stadt, um
ſich nach Wölfsgarten zurück zu begeben.
w iwB. Berlin, 10. Sept. Wie die Nordd. Allg.
3t9.¼ Meldet, iſt die kürzlich von einem Wiener Blakt
gebrachte Angabe. der Reichskanzler werde an der
bevorſtehenden Zuſammenkunft des Kaiſers mit dem
Kaiſer Franz Joſef nicht keilnehmen. unzutreffend. Gutem
Vernehmen nach wird Graf v. Bülow in den Tagen der
Wiener Zuſammenkunft ſich in Begleitung Sr. Majeſtät
befinden.
Wiesbaden, 10. Sept. Der Automobil=
fahrer
, der, wie erwähnt, vor etwa acht Tagen nachts
auf dem Wege von Kaſtel nach Biebrich einen jungen
Mann von hier tötfuhr, iſt ermittelt. Es iſt der
Chauffeur des Fürſten Broglie aus Paris, Namens
Ferri. Ein andrer Automobiliſt, der vor einigen Tagen
aͤuf der Biebricher Chauſſee hier eine Radfahrerin. Frau
Dr. Fiſcher, umrannte Und verletzte, war ebenfalls ein
Chauffeur des Fürſten Broalie, Namens Bouville. Beide
Chauffeure waren mit den Automobilen auf dem Wege
nach Paris. (Frankf. 3t9.)
u-. Oedenburg. No. Sept. In der Ortſchaft
Endred brach geſtern Feuer Aus, das bis heite al=
dauerte
. 75 Häuſer wurden zerſtört, viele Tiere und
Getreidevorräte ſind verbrannt.
W.Bt Rom, 10. Sept. Es verlautet, der König,
begibt ſich Mitte November nach Engſand.
7h. F. Paris, 10. Sept. Gil Blasv, Libre Parole=
und Petit-Päriſienne' geben die Meldungen aus
Marſeille wieder, nach denen es ſich bei den Krank=
beiksfällen
in der Kartonfabrik in Giry doch um
Beulenpeſt gehandelt hat: Außer 5 Toten wurden
2 Peſtverdachtige iſoliert.-Strenge Maßregeln gegen
eine Weiterverbreitung ſeien getroffen. jede Gefahr Jſei
beſeitigt, ein Brand Iin der Fabrik ſei abſichtlich gelegt
worden. Nach dem Matins-ſind von 5 Toten' nür
3 peſtverdächtig geweſen. Unter ärztlicher Beobachtung
befinden ſich nur 3 Kranke.
11 Maͤrſeille, 10. Sept. Die Stadtverwaltung hatte
angeordnet. die Tore dieſer Fabrik zu ſchließen. da in
ihr der Herd einer anſteckenden Krankheit rent=

deckt war. von der acht Fälle, darunter fünf tötlich,
feſtgeſtellt wurden. Indeſſen berechtigt, entgegen der
Meldung eines engliſchen Blattes, nichts zu der An=
nahme
, daß es ſich um Peſt handle. Nach der Unter=
ſuchung
der Fälle äußerken mehrere Aerzte die Anſicht,
es handle ſich Um infekkiöſe Bronchopneumonie. Es ſind
lediglich Arbeiter einer Karkonfabrik betroffen, in der
übrigen Bevölkerung iſt kein Fall vorgekomnien.
12 Belgrad. 10. Sept. Nach einer amtlichen Mit=
teilung
nahmen an den geſtrigen Kundgebungen
gegen die oppoſitionellen BlätterVecerne
Növoſti= und Narodni Liſt- ungefähr 150 Perſönen teil.
die ſich aus der anläßlich der Illumination die Straßen
durchwogenden Menge losgelsſt hatten. Durch Schüſſe.
die die Eigentümer der Vecerne Novoſtis auf die Menge
feuerten, würden vier Perſonen verwundet. Die Demon=
ftranten
woliten nachher noch gegen die türkiſche Geſandt=
ſchaft
ziehen, wurden jedoch von berittener Poligei daran
verhindert.
WB. Konſtantinopel, 10. Sept. Der Gouverneur
des Libanon, Muſafer Paſcha. wuͤrde beauftragt, nach
der Grenze des Libanon abzugehen. um doͤrt Unkuhen
zu verhindern. Die Pforte erklärt, daß alte und lokale
Gehäſſigkeiten infolge der Erbitterung der Mohamme=
daner
über die Ankunft der amerikaniſchen Kriegs=
ſchiffe
von neuem zum Ausbruch gekommen ſeien.
Die Vorfälle ſeien übertrieben dargeſtellt, ebenſo die
Zahl der Getöteten und Verwundeten; gegenwärtig
ſerrſche vollkommene Ruhe. Die Pforte werde für die
Aufrechterhaltung derſelben Sorge tragen.
W. B. Sautander, 10. Sept. Das SeutſcheSchul=
ſchiff
Steinz iſt geſtern abend im hieſigen Hafen
vor Anker gegangen. Am Abend fans im Encus de
Necreo zu Ehren der deutſchen Offiziere ein Ball ſtatt.
Heute wird der Kommandant des Stein: den Behörden
ſeinen Beſuch abſtatten. Für die nächſten Tage iſt an=
läßlich
der Anweſenheit des Schulſchiffes noch eine Reihe
von Feſtlichkeiten geplant.

Bücker=Junung Darmſtadt.
Codes-Anzeige.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht,
den Herren Kollegen mitzuteilen, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſer
langjähriges treues Mitglied
(15736
herrn Peter Boop
[6
aus dieſem Leben abzurufen.
Die Beerdigung findet Freitag. 11. Sept.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des
Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.
Um recht zahlreiches Erſcheinen bittet
der Vorstand.

Zankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe der
Teilnahme während der Krankheit und dem Hin=
ſcheiden
meines unvergeßlichen Gatten, unſeres
lieben Vaters, Bruders, Großvaters, Schwieger=
(15730
vaters, Schwagers und Onkels

ſagen innigen Dank
die trauernden Hinkerbliebenen.

Danzlagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die reichlichen Blumenſpenden bei
dem Hinſcheiden meines lieben Gatten, unſeres
unvergeßlichen Vaters
(15682
Horrn Wilhelm Arhoilgor,

ſagen wir allen, die ihm die letzte Ehre er=
wieſen
, unſeren innigſten Dank; insbeſondere
den Gemeindeſchweſtern für die aufopfernde
Pflege, Herrn Pfarrer Velte für die troſtreichen
Worte, ſowie dem Kriegerverein, Geſangverein
Liederzweig, Gaſtwirteverein, Sparverein und
den Packern der Firma Alter.
Im Aamen der lranernden Hinterbliebenen:
Sophie Arheilger, geb. Schmidt,

Darmſtadt, im September 1903.

Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Kyritz=Pyritzu.
Vorſtellung um 8 Uhr in Brpheums.
Könzert um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadto.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.