Darmstädter Tagblatt 1903


04. September 1903

[  ][ ]

Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mr.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Mr.
vierteljährlich.

Inſerate

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage: blatr werden angenommen in Darmſtadt
Alluſtworkes Unlerhalbungsbſatl.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausfkr. Nr. 14, ſöwie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

N207.

Freitag, den 4. September.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Au= und Verkauf von Zuchtvieh (Mindvieh, Schweine und Ziegen)
betreſſend.
Der landwirtſchaftliche Provinzialverein für Starkenburg hat, vorbehältlich
einer intenſiver geſtalteten Organiſation des Abſatzweſens, eine Vermittelungs=
ſtelle
für den An= und Verkauf von Zuchtvieh (Bureau des Provinzialvereins in
Darmſtadt, Marienplatz 3) zum Zwecke des beſſeren Viehabſatzes für die ihm
angeſchloſſenen Zuchtvereine, ſowie zur Erleichterung des Zuchtviehankaufs ſeitens
der Gemeinden, Zuchter, Bock= und Faſelhalter u. ſ. w. erichtet, deren Benützung
allen Intereſſenten hiermit empfohlen wird.
Dem landwirtſchaftlichen Provinzialverein für Starkenburg ſind ange=
ſchloſſen
:
25 Rinderzuchtvereine (Zuchtrichtung: Simmnenthaler),
16 Rinderzuchtvereine uchtrichtung: Odenwälder Rotvieh),

20 Schweinezuchtvereine,
32 Ziegenzuchtvereine (Zuchtrichtung: Starkenburger Edelziege).
ſo daß den Kaufliebhäbern in allen Zuchtviehgattungen geeignetes Züchtmaterial
zu angemeſſenen Preiſen nachgewieſen werden kann. Die Vermittelung des An=
und Verkaufs geſchieht für beide Teile (Käufer und Verkäufer) koſtenlos.
Alle Anfragen ſind zu richten an den landwirtſchaftlichen Provinzialverein
für Starkenburg in Darmſtadt, Marienplatz 3, und iſt dafür Sorge getragen,
daß der gewünſchte Nachweis von zum Verkauf bereit ſtehendem Zuchtvieh poſt=
wendend
übermittelt wird.

Darrſtadt, den 23. Auguſt 1903.
Ber Prüſidenk des landwirtlſchaflichen Provinzialvereins für Ztarkenburg.
Haas.
(15345

B e k a n n t m a ch u n g.
Ankauf von Zuchsſchweinen betreſſend.
Der landw. Provinzialverein für Starkenburg beabſichtigt, bei genügender
Beteiligung im Lauſe dieſes Herbſtes einen Ankauf von Zuchkſchweinen für die
Zuchtvereine, Gemeinden und Einzelzüchter zu vermitteln.
Ein Bezug von Ebern des veredelten Landſchweines mit überhängenden
Ohren findet, mit Rückſicht auf die in der letzten Ausſchuhſitzung bei Beratung des
Voranſchlags hervorgetretene Anſicht über den Zuchtwerk dieſer Eber, nicht
mehr ſtatt, vielmehr werden unter nachfolgenden Bedingungen diesmal angekauft:
1. Zuchteber des deutſchen Edelſchweines, und
2. Rutterſchweine des deutſchen Edelſchweines, ſowie
des veredelten Landſchweines.
Die Koſten des Transportes u. ſ. w. trägt der Provinzialverein, die Be=
willigung
weiterer Zuſchüſſe bleibt nach Maßgabe der vorhandenen Mittel vor=
behalken
.
Die Verſteigerung der angekauften Tiere findet unter den üblichen Be=
dingungen
in Darmſtadt ſtatt.
2 Beſtellungen ſind bis ſpäteſtens 25. September l. J3. beim landw. Provinzial=
verein
für Starkenburg in Darmſtadt, Marienplatz 3, einzureichen.
Darmſtadt, am 22. Auguſt 1903.
Der Prüſident det landwirtſchaflichen Provinzialvereins für Slarkenburg.
55346
Hans.

Bekanntmachung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche
im Laufe dieſes Jahres ihr ſeither be=
triebenes
Gewerbe niedergelegt haben
oder vor Ende März 1904 niederzulegen
oder an einen Anderen abzutreten oder
ſonſtige Veränderungen im Gewerbe=
betrieb
vorzunehmen beabſichtigen, werden

hierdurchaufgefordert, der Bürgermeiſterei
(Stadthaͤus, Zimmer Nr. 4) alsbald hier=
von
Anzeige zu machen, damit bei der
bevorſtehenden Steuerregilierung Rückſicht
darauf genommen werden kann.
Darmſtadt, den 1. September 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Ekert. (15347trr

Konkursverfahren.
5.
Der nachſtehende Gerichtsbeſchluß wird
hiermit öffentlich bekannt gemacht:
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Alfred Laufer zu Darmſtadt wird heute
am 2. September 1903. vormittags
11½ Uhr, das Konkursverfahren er=
ſöffnet
, da die Gläubiger:

1) Firma Cerf&a Vielſchowsky, Schuh=
fabrik
, Erfurt,
G0
2) Firma Eugen Wallerſtein, Schuh=
fabrik
, Offenbach,

unter Glaubhaftmachung ihrer Forde=
rungen
und der Zahlungsunfähigkeit des
Gemeinſchuldners den Antrag auf Er=
öffnung
des Konkursverfahrens geſtellt!
haben, der Gemeinſchuldner ſeine Zah=
lungsunſähigkeit
eingeräumt, auch ſich
mit der Eröffnung des Verfahrens ein=
verſtanden
erklärt hak.
Der Kaufmann Karl Dechert in
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
22. September 1303 bei dem Ge=
richte
anzumelden.

Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Beibehaltung des ernaͤnnten oder die
Wahl eines landeren Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines Gläubiger=
ausſchuſſes
und eintretenden Falls über
die in 8 132 der Konkursordnung be=
zeichneten
Gegenſtände auf
Montag, den 28. September 1903,
vormittags 10 Uhr,
Zimmer Nr. 28. und zur Prüfung der
angemeldeten Forderungen auf
Montag, den 12. Oktober 1903,
vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Zim=
1
mer Nr. 28, Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, anch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der
Sache abgeſonderte Befriedigung in An=
ſpruch
nehlnen, dem Konkürsverwalter
bis zum 22. September 1903 An=
(5328
zeige zu machen.
Darmſtadt, 2. September 1903.
Der Gerichtsſchreiber Großherzoglichen
Amtsgerichts I. zu Darmſtadt.

neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten in der Zeit vom 15. bis
31. Auguſt 1903.
Weizenp. Sacka 100 Ko. M.16 5obis17-
Korn 13.50 , 15. 25.
Gerſte 15.50 , 16.50.
13.50 , 1b.
Hafer
Butter per ¼ Kilo M. 1.20.
Butter in Partien M. 1.10.
Eier per Stück 6½ Pfg.
Eier in Partien per 25 Stück M. 135.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 8.-.
Kartoffeln per 25 Kilo M. 2.-.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-.
Heu per 50 Kilo M. 450.
Darmſtadt, den 1. September 1903.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Unter Bezugnahme auf die Bekannt=
machung
Großherzogl. Bürgermeiſterei
vom 28. Mai 1901 bringen wir hiermit
zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß
33 der Vorſchriften für die Ausführung
ſelektriſcher Anlagen, die an das Leitungs=
netz
des ſtädtiſchen Elektrizitätswerks
langeſchloſſen werden ſollen, vom 18. März
1961 die Erlaubnis zur Ausführung
derartiger Anlagen durch Genehmigung
Großh. Bürgermeiſterei vom 11. Auguſt
1903 auch noch
Herrn Jakob Vohl, Martinſtraße 24.
erteilt worden iſt.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1903.
Slädt. Clehtrizilälgverbaverwalung Darmſadt.
(b228dk
Meher.

Forderungen
lan den Nachlaß der Privätin Auna
Eliſabethe Gauß von Darmſtadt wolle
man innerhalb 14 Tagen bei dem
unterzeichneten, gerichtlich, beſtellten
Pfleger ſchriftlich anmelden, andernfalls
dieſelben bei der Verteilung der Maſſe
nicht berückſichtigt werden können.
Die Nachlaßeſchulduer werden auf=
gefordert
, ihren Verbindlichkeiten alsbald
nachzukommen, widrigenfalls das Bei=
treibungsverfahren
gegen ſie eingeleitet
werden wird.
Darmſtadt, den 3. September 1903.

H. Scharmann,
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Liebigſtraße 14.

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Kirchſtraße 17.

Der alte Leamte.
Skigge von Kurt Küchler, Altona.
Nachdruck verboten.

Die Theaterſaiſon neigte ſich ihrem Ende zu,
denn wir waren ſchon bis in die Mitte des März
gelanat.
Wenn ich abends nicht ins Theater ging. pflegte
ich gewöhnlich in einem Caſs ganz in der Nähe des
Schauſpielhauſes zu ſitzen, Zeitungen zu leſen und
ab und zu einen Blick auf die belebte Straße z
werfen, denn ich hatte meinen gewohnten Platz dich=
an
der großen Spiegelſcheibe. Gegen Schluß der
Vorſtellung wurde es auf der Straße beſonders belebt
Bäter wandelten langſam und würdevoll auf und ab,
im ihre Frauen oder Töchter abzuholen; junge
Männer, meiſt junge Kaufleute, warteten auf ihre
Mädchen, denen ſie ein Theaterbillet geſchenkt hatten
während ſie ſelbſt bis neun Uhr hinter dem Laden=
tiſch
oder dem Kontorpult geſtanden hatten; ſchmucke
Dienſtmädchen mit dem weißen Leinenhäubchen au
dem Kopf ſtanden einzeln oder ſchwatzend in kleinen
Gruppen da, Wagen vollten heran, kurz, es war das
ichtiche Abendleben vor einem Theater.
Jeden Abend aber ſiel mir mit großer Regel=
mäßigkeit
ezwas beſonderes auf. Jeden Abend

nämlich, eine halbe Stunde vor Schluß der Vor=
ſtellung
etwa, ging an meinem Fenſter ein alter,
weißhäariger, gebückter Mann vorüber der einen
kleinen Bumenſtrauß in der Hand hielt. Jeden
Abend ging der Alte mit demſelben ſchlürfenden Tritt,
das Haupt etwas zu Boden geſenkt, mit einem eigen=
tümlichen
Lächeln auf den dünnen, ſchmalen Lippen
und mit einem Strauß friſcher Blumen in der Hand
an meinem Fenſter vorüber. Er war ganz gut, aber
etwas altmodiſch gekleidet. Ich hielt ihn für einen
mittleren, penſionierten Beamten. Er trug einen
langen, ſauberen Ueberzieher, helle Beinkleider, graue
Tuchhandſchuhe, weiße Wäſche und auf dem Kopf
einen ſtets glänzenden, unmodiſchen Zylinder, unter
dem das dinne, weiße Haar ſich leiſe hervorſtahl.
Mit ebenſo großer Regelmäßigkeik ſah ich ihn
eine halbe Stunde nach Schluß des Theaters wieder
an meinem Fenſter vorbeigehen, aber dann ſchritt er
noch langſaner und noch gebeugter. Die Hand mit
dem Blumenſtrauß hing ſchlaff herunter, das Geſicht
hatte einen gramvollen Ausdruck; ja, manchinal
glaubte ich besbachten zu können, wie dem Alten ein
paar Tränen über die runzligen Wangen liefen.
Manchmal wenn ich ſelbſt aus dem Theater kam,
ſah ich ihn da draußen ſtehen, jeden mit ſeinen
leinen Augen anſchauend. Ich ſtellte mich dann ſo
hin, daß er mich nicht ſehen, ich ihn aber gut be=

obachten konnte. Immer trauriger wurde er, je lünger
er in das Gewühl hineinſtarrte und je ſpärlicher die
Leute aus dem Portal heraustraten. Wenn ſchließlich
keiner mehr kam, blieb er noch eine Viertelſtunde
ſtehen, ſchüttelte mit dem Kopf, ſeufzte tief auf und
ging mit Tränen in den Augen langſam fort. Ab
und zu blieb er ſtehen, ſah ſich um, kam auch wohl
ein paarmal wieder zurück, aber enttäuſcht wandte
er ſich jedesmal wieder um, ſchlich langſam fort und
war bald im Bunkel und in der Menge verſchwunden.
Anfangs lächelte ich darüber, denn ich glaubte, der
Alte habe eine ſtille Liebe zu irgend einer Schau=
ſpielerin
und erwarte ſie nun jeden Abend am Portal.
Der gute Alte ſchien jedenfalls keine Ahnung zu haben,
daß der Ausgang für die Künſtler ſich an der anderen
Seite des Theaters befand.
Faſt fünf Wochen lang hatte ich den Alten ſo
beobachtet. Eines Abends aber blieb er aus und auch
die folgenden Abende kam er nicht wieder. Ein paar
Tage ſpäter fragte mich ein Freund, ob ich ſchon die
Geſchichte von dem alten, verrückten Beamten gehört
hätte. Als ich mich näher erkundigte, merkte ich,
daß es ſich um den Alten handle, den ich Abend für
Abend geſehen hatte, und ich ließ mir die Geſchichte
erzählen. Sie war ſehr einfach.
Der alte Beamle war Kaſfierer bei einer kleinen
Bank geweſen. Seine Frau war ihm bei der Geburt

[ ][  ][ ]

Gelte 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 4. September 1903.

Rummer 207.

Grummetgras=Verſteigerung.
Dienstag, den 8. September l. J., morgens 11 Uhr,
ſoll zu Forſthaus Einſiedel: das Grummetgras von den fiskaliſchen Wieſen
in der Gemarkung Darmſtadt (Heg=, Scheftheimer=, Hansſchulzen=, Triers=,
Ermelfleck= und Teichwieſe) = 23 ha verſteigert werden.
Darmſtadt, den 1. September 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
(15337

Grummetgras=Verſteigerung.
Dienstag, den 8. d. Mts., vormittags 10 Uhr beginnend,
ſoll das Grummetgras von ca. 17 Morgen Wieſen der Gemeinde Traiſ=
abteilungsweiſe
an Ort und Stelle verſteigert werden.
Traiſa, den 2. September 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
Walter.
(5336

Musiſz-Vereim.
Miederbeginn der Proben:3
W.
Freitag, den 4. September 1903, abends 8 Uhr,
im Probelokale, Aula der Oberrealsehule.
Um möglichſt zahlreiches und pünktliches Erſcheinen erſucht
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der Vorstand.

Spexialmarke per Stück 7 Pfs., 100 Stück Mk. 6.50.

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Falle eine genügende Anzahl Eleven angemeldet werden.
Der Kursus enthält folgende Tänzo:
Papillon Gehmetterlings-Polka).
Wiener Walzer (mit Piguren).
Pas des Patineurs (ehlittsehnh Tanz).
Mignon (mit Figuren).
Pas de Quatre (mit Piguron).
Vengerka (ngarischer Salon Tanz).
Pas de Pompadour Calon-Garotte).

im

Der Kursus soll Samatag, den 5. September beginnen,
kür Schuljugend nachmittags von 5-7 Uhr, kür Ervachsene von
7-9 Uhr.
Anmeldungen und nähere Mitteilungen erteilt alle Fage von
4-6 Uhr nachmittags
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2 Dieburgeratraage 17 III bei Frau Hasse.
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des erſten Kindes, eines Mädchens, geſtorben.
Verwandte hatte der gute Mann gar keine oder nur
wenige, und ſo übertrug er ſeine ganze Liebe auf
ſein kleines Töchterchen, das unter der wärmenden
Fürſorge des Vaters, unendlich von ihm geliebt,
aufwuchs. Das Kind ging dem Vater über alles.
Es gab nichts, was er ihm hätte verſagen können.
Selbſt ſeine größten Bequemlichkeiten opferte er dem
Kinde, das beinahe des Alten Gott und Religion war.
Da trat eines Tages die nun erwachſene Tochter
vor den Vater hin und ſagte ihm, ſie wolle Schau=
ſpielerin
werden. Erſchrocken war der alte Herr
in den Lehnſtuhl geſunken, unfähig, ein Wort zu
ſagen. Sein Kind, ſein angebetetes, ſchönes Kleinod,
ſein Licht und ſeine Sonne, wollte ihm, dem ehrbaren
Beamten. die Schande antun und unter die Komödianten
gehenl Und, als er, ſich etwas erholt hatte,
da ſagte er zum erſtenmal nein' auf eine Bitte
ſeines Kindes.
Aber dieſes nein- quälte ihn furchtbar.
Zitternden Herzens ſah er, wie ſein ſchönes Kind
von Tag zu Tag blaſſer wurde, wie es ihn oft an=
ſah
mit tränentraurigem Blick. Unſagbar litt er
darunter. Stumm ſchritten beide nebeneinander her:
Er, der alte, in bebender, zurückgehaltener Liebe und
die Tochter in einer Art traurigen Trotzes. Und
eines Tages konnte er es nicht mehr aushalten. Er
faßt, ein Kind bei der Hand; ſeine Stimme zitterte
und , ine Augen begannen zu weinen, als er leiſe
ſagte: Mein Kind, Du ſollſt Deinen Willen haben.
Von da an war der alte Mann wieder glücklich,
denn ſein Kind war glücklich. Jeden Tag ging ſie

nun in die Stunde zu einer berühmten Künſtlerin,
die ihr eine große Zukunft und ein baldiges Enga=
gement
vorausgeſagt hatte. Und Tag für Tag gegen
Abend ſaß der Alte am Fenſter und wartete, bis ſeine
Tochter die Straße hinaufkam, allein, mit den Studien=
büchern
unter dem Arm, und ihm freundlich herauf=
winkte
. Die Tochter kam aber nur die letzte Strecke
allein; eine Straße vorher verabſchiedete ſie ſich ſtets
von einem eleganten Herrn, der ſie zu begleiten
pflegte und den ſie bei der berühmten Schauſpielerin
kennen gelernt hatte.
Endlich kam der Tag, wo das Kind, wie der
Alte noch immer ſagte, zum erſtenmal in einer kleinen
Nolle auftreten ſollte, und zwar im Schauſpielhauſe
zur Probe. Sein Kind, ſein abgöttiſch geliebtes Kind
ſollte öffentlich auftreten! Er wollte ſelbſt nicht hin=
gehen
, denn er mochte ſeinen Ltebling nicht ſo von
allen Menſchen angeſtaunt ſehen. Aber am Ausgange
wollte er ſie erwarten, nach der Vorſtellung, ohne
daß ſie etwas davon ahnte. Und einen Blumen=
ſtrauß
wollte er ihr überreichen, - 0 wie er
ſich darauf freutel Als das Kind am Abend von
ihm ging. küßte er es auf die Stirn. Es tat ihm weh,
daß er nun ſein Leben - denn an dem Kinde hing
ſein ganzes, altes Leben - fremden Leuten zeigen
ſollte.
Gegen zehn Uhr machte er ſich auf den Weg,
kaufte bei einem Blumenhändler einen recht ſchönen
Strauß und ſtellte ſich an das Portal, da er glaubte,
dort müſſe ſeine Tochter nach der Vorſtellung heraus=
kommen
. Und geduldig wartete er, die Blumen feſt
in der Hand. Neben ihm ſtanden ein Herr und eine
Dame. Da hörte er, wie der Herr ſagte:

Wiſſen Sie auch ſchon, daß heute Abend eine
Schauſpielerin mit dem Baron C... durchgegangen iſt ?
Der Alte lächelte, als er das hörte. So etwas
würde ſein Liebling nicht tun. Dann wurde ihm
angſt, daß ſein Kind nun wohl auch mit ſolchen
Leuten zuſammenkommen würde.
Das Theater war zu Ende und die Menſchen
ſtrömten heraus. Aber ſein Kind kam nicht. Er
wartete noch eine Viertelſtunde, aber ſeine Tochter
kam noch immer nicht. Traurig ging er nach Hauſe,
denn er glaubte, er hätte ſie verfehlt. Als er in ſein
Zimmer trat und Licht machte, ſah er auf dem Tiſch
einen kleinen Brief liegen
Am andern Morgen fand man den Alten auf
dem Boden bewußtlos liegen. In der Hand hielt
er einen Zettel - die Abſchiedsworte ſeines ent=
flohenen
Kindes.
Der alte Herr mußte eine ſchwere Krankheit
durchmachen. Als er zum erſtenmal wieder aufſtand,
lächelte er vor ſich hin, den ganzen Tag. Am Abend
ging er hinaus, kaufte einen Strauß Blumen und
und wartete vor dem Theater auf irgend jemand.
Da er aber niemanden antraf, ging er traurig wieder
nach Hauſe. Das wiederholte ſich jeden Abend, und
da der Alte ſonſt ganz vernünftig war ließ man
ihn gewähren - viele Wochen lang. Eines Tages
fand man ihn tot in ſeinem Bette. Der Schlag
hatte ihn gerührt. In der einen Hand hielt er einen
welken Blumenſtrauß und in der andern ein Bild
ſeines entflohenen Kindes.
Von der Tochter hat man nie wieder etwas
gehört.

[ ][  ][ ]

Rummer 207.

Darmſtädter Tayblatt, Freitag, den 4. September 1903.

Seite 3.

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I. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

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lich

Die benezolauiſche Streitfrage und das
Schiedsgericht.
Das Reuter=Bureau erfährt weiter über die am
Dienstag im Haag abgehaltene Sitzung des Schieds=
gerichts
zur Entſcheidung der venezolaniſchen Streit=
frage
folgendes: Nachdem die Vertreter der inter=
eſſierten
Mächte die Ankündigung der Sitzung für
Dienstag erhalten hatten, begaben ſie ſich in das
Gebäude des ſtändigen Schiedsgerichtshofes, wo ſie
vom Miniſter des Aeußern, Melvil van Lynden, und
dem Genekalſekretär des Schiedsgerichtshofes, Dr.
Ruyſſenaers, empfangen wurden. Der zum Schieds=
richter
ernannte ruſſiſche Juſtizminiſter Murawiew
erklärte vorweg, daß er der einzig anweſende
Schiedsrichter ſei, daß er aber gern die Rusführungen
der beteiligten Delegierten entgegennehmen werde.
Darauf ſchlug der engliſche Vertreter Cohen vor,
daß der Gerichtshof die Sitzungvertage, ob=
gleich
er gegen eine ſofortige Aufnahme der Ver=
handlungen
? nichts einzuwenden habe. Me. Veigh
erwiderte im Namen Benezuelas, daß er in eine
Fortſetzung des Verfahrens nicht einwilligen könne,
da das Schiedsgericht nicht aus den im Protokoll
vorgeſehenen drei Schiedsrichtern zuſammengeſetzt ſei.
Niemand, habe durch Protokoll ein Recht erhalten,
das Verfahren in irgend einem Punkte umzuge=
ſtalten
oder abzuändern. Schiedsrichter Murawiew es ſcheint aber, daß er jetzt ſchnellexk ausge=
ordnungsmäßig
zuſammengeſetzt und die
Sitzung nicht offiziell Der Vertreter Frankreichs erſuchte dies mit den Vorgängen in Magedonien in
um Protokollierung der Verhandlungen. Veigh wider=
ſetzte
ſich dem Verkangen aus den oben von ihm ange= Länder, die ſich in erſter Linie für Schaffung be=
führten
Gründen, erklärte aber, der Generalſekretär friedigender Verhältniſſe im Orient eingeſetzt haben,
des ſtändigen Schiedsgerichtshofes ſei vollſtändig
kompetent zur Abfaſſung des nichtoffiziellen Proto= Lage zu unterhalten, zumal die Entwickelung der
Antrag Frankreichs ein unoffizielles Protokoll der
Verhandlungen in engliſcher und franzöſiſcher Sprache der leitenden Miniſter ſtattfinden und daß man das
Mächte genehmigt wurde, mit Ausnahme desjenigen
von Venezuela, welcher den Sitzungsſaal bereits ver= wird als ſicher betrachtet, daß der Kaiſer von Ruß=
laſſen
hafte. Dieſes Protokoll wird allen beteiligten land ſeine Reiſe nicht wie zuorſt geplant über Wien
Mächten zugeſtellt werden.
Der Kaiſer in Dresden.
Bei dem Feſtmahl im Dresdener Schloß am halten wird.
Mittwoch hielt König Georg von Sachſen
folgende Rede:
Geſtatten Sie mir, zunächſt meinen tiefſtgefühlten
Dank für den hohen Beſuch auszuſprechen; der mich Arbeitervereinen des Niederrheins, die in Rheydt
und mein Volk abermals hoch ehrte Und erfreute. Vor
allem drängt es mich, namens meiner Truppen, welche
heute die Ehre hätten, vor Euerer Majeſtät zu erſcheinen,. Gladbach mit, daß demnächſt eine Zentralſtelle
ehrerbietigſten und Uiefſtgefühlten Dank auszuſprechen
iſt dem Soldaten eine höhe Ehre und eine hohe, leider welche ſich an dieſer Zentralſtelle beteiligen, ſind
nur jelten zuteil werdende Freude, dem oberſten Feld=
herrn
ins Auge zu ſehen Dank ſage ich auch für das
nachſichtige Lob- das Euere Maſeſtät den Leiſtungen vereine Deutſchlands, Freie kirchliche ſoziale Kon=
unſeres
Armeekorps ſpendeten: Bank für die erhabenen ferenz, Evangeliſch=ſozialer Kongreß, Deutſch=evange=
Worte, welche Euere Majeſtät an die Kommandeure des liſcher Frauenbund, die Evang. kirchlichen Männer=
Armeekorps gerichtet haben. Ich darf die Verſicherung
namens des Armeekorps geben, daß dieſe Worte nichk vereine, die Deutſchen evangeliſchen Jünglingsbünd=
vergeſſen
ſein werden, daß das Armeekorps ſie als einen niſſe, die Evangeliſchen Pfarrervereine, die Evange=
Anſporn aͤnſehen wird, alles zu tun, bei jeder Gelegen=
heik
im Kriege wie im Frieden die Zufriedenheit und evangeliſchen Preßvereine, der Verein für chriſtliche
den Beifall Euerer Majeſtät als des öberſten Kriegs=
herrn
zu erwerben Meine Herren, ich erhebe das Gläs: Voltsbildung in Rheinland und Weſtfalen, die Ver=
der
Kaiſer hurra, hurra, hurraja;
Der Kaiſererwiderte:
kommenden Dank auszuſprechen für die erhabenen Worte
die Ew. Majeſtät ſoeben ausſprachen. Tief ergriffen von
der Wärme des Empfanges in Ew. Majeftäk Rejidenz= Zentralſtelle ſoll, wie mitgeteilt wird, u. a. den
drängt es mich vor allem, der Freude Ausdruck zu geben giöſen, ſittlichen, ſogialen und politiſchen Erneuerung
über das herrliche Korvs, das heute ſo Schönes leiſtete. Deutſchlands auf allen Gebieten des Volkslebens
Ew. Mgjeſtät erhabene Perſon und die wenigen alten um
Ew. Majeſtät verſamnielten Generäle - aus alter Zeit durchführen zu helfen, und wird im Sinne einer
bilden für uns jüngere Ofigiere eine Generation, die Uns l ſozialen Reform arbeiten. Hoſſentlich geraten die

Es wird mein Beſtreben ſein, in enger Fühlung mit den
bewährten Führern aus großer Zeit= von ihnen zu lernen
und an ihrem Lobe mich erbauend die Truppen ſo
auszubilden, wie es zum Beſten des Baterlandes und
meiner Armee dienen kann. Ich ſpreche Ew. Majeſtät
meinen herzlichſten und innigſten Glückwunſche'glmt
heutigen Tage aus und bin feſt überzeugt, daß Ew.
Majeſtät gütiges landesväterliches Herz ſich heute auch
gefreut haben wird nicht nur über Ihre Landeskinder im
Waffenrock, ſondern auch über die ſtolze Schar Ihrer
Landeskinder im ſchwarzen Rock, die, mit Orden auf der
liebend angeſehen haben.- Wir aber vereinigen unſere
Gefühle für die erhabene Perſon Ew. Majeſtät, des
kgl. ſächſiſchen Hauſes und der kgl. ſächſiſcheltsArmee
und rufen: König Georg hurra, hurra, hurrä'
Der Kaiſer, derrdeutſche' Kronprinz
abend um 3 Uhr 20 Minuten ab. König Georg.
Kronprinz Friedrich Auguſt, Prinz Johann Georg
und die übrigen Fürſtlichkeiten begleiteten die Gäſte
zum Bahnhof. Kurz nach der Abreiſe des Kaiſers
krat König Georg die Reiſe nach Leipzig an.

Der Beſuch des Zaren in Wien.
Der Köln. 8ta. wird aus Wien gemeldet:
erklärte darauf, das Schiedsgericht ſeinicht führt werden wird, als urſprünglich geplant war. erklärte die Meinung für unzureffend, als ob die
Man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß
Verbindung ſteht und daß die Monarchen der beiden
das Bedürfnis empfinden, ſich über die jetzt geſchaffene
kolls. Murawiew vertagte darauf die Frage offenkundig nicht in den Bahnen verlauſen iſt,
Sitzung. Generalſekretär Ruyſſenaers ſetzte auf die man ihr anweiſen wollte. Es wird angenommen,
daß außer den Beratungen der Monarchen auch ſolche
auf, welches von allen Vertretern der beteiligten mazedoniſche Problem jehr eingehend und gründlich
einer nochmaligen Prüfung unterwerfen wird. Es
nach Nom fortſetzen, ſondern daß er von Wien direkt
nach Rußland zurückehren und weitere Reiſen nach
Weſteuropa ſeiner - ſpäteren Entſcheibung vorbe=
Deutſches Reich.
- In einer Verſammlung von Evangeliſchen
ſtattfand, teilte Paſtor Liz. Weber aus München=
für
das evangeliſche Deutſchland mit dem
dafür, vor Euerer Majeſtät erſcheinen zu dürfen. Es Sitze in Berlin gegründet werden ſoll. Die Vereine,
folgende: Geſamtverband der Evangeliſchen Arbeiter=
liſchen
Lehrers und Schulvereine, die Deutſchen
eine für chriſtliches Schriftenmeſen, die Vereine für
Sonntagsruhe und Sonntagsheiligung, die Evange=
Geſtatten Ew. Majeſtät, meinen aus tiefſtem Herzen liſchen Vereine vom blauen Kreuz, die Allgemeie
Konferenz der deutſchen Sittlichkeitsvereine. Die
ſtadt, die ich, Gott ſei Dank, ſchon ofr betreten durfte. Zweck haben, die Gedanken und Kräfte einer reli=

lehrte, was Soldat ſein heißt und wie man Soldat wird.! Begründer dieſes neuen Unternehmens nicht auch
n auf Abwege und behalten prakiſche und wirklich
ausführbare Ziele im Auge.
Ausland.
- Zur Kriſis in Angarn wird aus Peſt mit=
lgeteilt
: Mit machſender Beſtimmtheit erhält ſich das
h Gerücht. daß Wekerle zur Kabinettsbildung
1 auserſehen iſt. Er wird nach der Rücklehr des Königs
r mit den Präſidenten beider Häuſer des Reichstags
Bruſt geſchmückt, heute Ew. Majeſtät ſtrahlenden Auges vom König empfangen. Fraglich iſt nur, ob der
König ſein militäriſches Programm annimimt. Ge=
lingt eine Einigung, ſo würde Wekerle die Kabinetts=
bildung
übernehmen, er würde trachten im Kabinett
Vertreker aller Gruppen der liberalen Partei zu ver=
und Prinz Eitel Friedrich reiſten Dienstag einigen und den Frieden durch nationale Zugeſtänd=
niſſe
, aber ohne die ungariſche Dienſtſprache, herzu=
ſtellen
, und dann die Aufmerkſamkeit auf wirtſchaft=
liche
Fragen leiten.
- Die Wiener=Polit. Korreſp." veröffentlicht
ein Geſpräch mit einem bilgariſchen Diplomaten,
der ſeit 17 Jahren alle Phaſen der Pobilik Bul=
gariens
mitgemacht hat, in dem er ſein Erſtaunen
ausſpricht, daß ſich ein Teil der ernſten Wiener
Preſſe von den über den jüngſten Aufenthalt des
Schon ſeit einiger Zeit ſtand der Beſuch des Fürſten im Auslande in bilgariſchen Oppoſitions=
ruſſiſchen
Kaiſers am Wiener Hofe feſt, blättern enthaltenen, oder aus Serbien verbreiteten
Tendenznachrichten beeinfluſſen laſſe. Der Diplomat
Lage in Bulgarien das Aufgeben der alliährlichen
Reiſe des Fürſten ins Ausland erheiſche. Die Nach=
richt
, daß eine Deputation von Abgeordneten oder
Offizieren ihm die Unerläßlichkeit ſeiner unverzögerten
Rückehr dargelegt habe, ſei vollſtändig erfunden. Der
Fürſt war während ſeiner Abweſenheik ununterbrochen
auf das Genaueſte über alle Vorgänge unterrichtet.
Alle zu ihm behufs perſönlicher Berichterſtattung
berufenen Perſönlichkeiten konnten ihm mit gutem
Gewiſſen erklären, daß er trotz des Rückſchlages der
mazedoniſchen Wirren auf die Stimmung
in Bulgarien Leinen Anlaß habe, ſeine Kur oder
ſeine Erholungsfriſt abzukürgen. Ebenſo unzutreffend
ſeien alle an den Umſtaͤnd geknüpften Kombinationen,
daß ſich der Fürſt von Enxinograd nicht nach Sofid
begab. Die öffentliche Meinung des Anslandes
müßte die Eventualität des Umſturzes im Fürſten=
tum
Bulgarien aus dem Kalkul ausſchließen, denn alle
Bulgaren ſetzten das größte Vertrauen auf ihren
Fürſten.
- Im Nationalverein der Kaufleute zu Chicago
hielt Schatzſekretär Shaw eine Rede, worin er aus=
führte
, das Amerikauiſche Finanzfyſtem müſſe dadurch
vervollkommnet werden, daß man es realiſtiſcher
geſtalte, er rate, das deutſche Syſtem mit
einigen dem gegenivärtigen Finanzſyſtem entſprechen=
den
Abänderuͤngen anzünehmen lind ſagte weiter,
die Nationalbanken geben zur Zeit Noten aus, die
einer Gebühr von 10 p6t. jährlich unterworfen
ſeien. Er rate daher, den Nationalbanken unter Zu=
ſtimmung
des Kontrolleurs des laufenden Geldes
zu geſtatten, Noten auszugeben bis zu 50 pCt.
einek von den Nationalbanken durch Hinterlegung
von Staatsfonds gedeckten Summe die einer Gebühr
von 6 pCt. unterworſen ſei. Die Gebühr ſolle
jedoch aufgehoben werden können nach freiem Er=
meſſen
des Kontrolleurs oder wenn auf ſeine
Anweiſung der gleiche Betrag in geſetzlich ein=
geführtem
Gelde in Liner Zahlſtelle des Unterſchatz=
amtes
hinterlegt werde. Der Hauptvorteil beſtehe in
dem ſicheren Schuße gegen ein plöhliches Wachſen des
Zinsfußes, ebenſo gegen ein gefährliches Fallen
desſelben. Dieſe Claſkizität ſei aber für die Wohl=
fahrt
der Vereinigten Staaten nicht unbedingt not=
wendig
. Seiner Auſicht nach ſeien die Banken jetzt
beſſer in der Lage, die in jodem Jahre ſich wieder=
holenden
Geldforderungen in der Erntezeit zu be=

[ ][  ][ ]

Rummer 207

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 4. September 1903.

friedigen, als vor zwölf Monaten. Regelmäßige
Verbindungen ſeien erforderlich, um Amerika ſeinen
Anteil am Handel in Südamerika, Südafrika und
auf den Inſeln des ſüdlichen Aequators zu ſichern.
Zu dieſem Zwecke müſſe eine Beihilfe gewährt
werden. Er befürworte einen Geſetzentwurf, der
den amerikaniſchen Schiffen, die zwiſchen amerikani=
ſchen
Häfen und den Ländern, in denen der ameri=
kaniſche
Handel ſich noch nicht entwickelte, verkehrten,
beſondere Vorteile biete.
Die Reuterſche Agentur erfährt, daß ſich die
von Südafrika nach China geſandte Kommiſſion,
die ſich mit der Frage der Anwerbung aſia=
tiſcher
Arbeitskräfte zu beſchäftigen hatte,
nach Vollendung ihrer Aufgabe auf der Rückreiſe
nach Südafrika befindet. Während der fünfmonat=
lichen
Reiſe hat die Kommiſſion die Leiſtungen der
aſiatiſchen Arbeitskräfte in Kalifornien, Britiſch
Kolumbia, Japan, den Malayenſtaaten und an der
Küſte von China in dem Diſtrikt zwiſchen Tientſin
und Hongkong ſtudiert. Die Rückkehr nach Europa
erfolgte vermittelſt der großen ſibiriſchen Eiſenbahn.
Die Kommiſſion ſprach ſich über das Reſultat ihrer
Unterſuchung nicht aus. Es wird jedoch ſofort nach
der Rückkehr nach Johannesburg der Minenkammer
vorgelegt und von dieſer veröffentlicht werden.

Wien, 2. Sept. Heute nachmittag war in der
kleinen Galerie des Schönbrunner Schlaſſes Tafel, an
der außer den Mitgliedern des Kaiſerhauſes das geſamte
Geſolge und der Ehrendienſt des Königs von England,
die Mitglieder der engliſchen Botſchaft, der Miniſter des
Aeußeren v. Goluchowski und andere Würdenträger teil=
nahmen
.
London, 1. Sept. Die engliſchen Offiziere, die
in Aden damit beſchäftigt ſind, dem Mullah den Bezug
von Waffen zu unterbinden, haben die unliebſame Ent=
deckung
gemacht, daß nicht nur, wie man annahm,
Marſeiller, ſondern auch Mancheſterer Firmen an
dem verbotenen Waffenhandel beteiligt ſind.
Den Offigieren fielen Rechnungen, Verladebriefe und
andere Schriftſtücke in die Hände, aus denen hervorgeht,
daß die Waffen mit Hilfe einer Londoner Firma nach
Marſeille und von dort nach Dſchibuti weitergehen.
Gegen die Firma lagen bereits früher von ſeiten der
indiſchen Regierung Klagen vor. Man beſchuldigte ſie,
mit den Häfen des perſiſchen Golfs und dem Somaliland
einen verbotenen Handel zu treiben. Was den Handel
mit Maskat anbetrifft, ſo lagen dafür belaſtende Zeug=
niſſe
vor. In der neueſten Zeit iſt man aber auch über
den Handel mit dem Somaliland vollſtändig aufgeklärt.
Die Firma lieferte dem Mullah große Ladungen von
Lee Metford und Grasgewehren. Außerdem verſchiffte
ſie ſeit dem Beginn des Krieges im Somaliland etwa
3 Millionen Patronen dorthin.
T.W. Petersburg, 31. Aug. Nicht nur Ober=
ſchleſien
, ſondern auch Polen iſt bekanntlich durch eine
Hochwaſſerkataſtrophe arg heingeſucht worden
und es ſteht zu fürchten, daß, wenn nicht wirkſame Hilfe
wird, viele Familien in die größte Not geraten, ja dem
Hungertode verfallen müſſen. Die Felder und Wieſen
haben durch die Ueberſchwemmung derart gelitten. daß
die Kartoffelernte, auf die ſo zahlreiche für ihren Unter=
halt
angewieſen ſind, ganz oder doch zum Teil an vielen
Orten vernichtet iſt, an Futter für das Vieh mangelt es
ſo ſehr, daß die Bauern ſich genötigt ſehen, letzteres zu
verkaufen und natürlich erzielen ſie unter den obwalten=
den
Umſtänden nur Spottpreiſe dafür. Vorläufig finden
ſie noch auf den Gütern Arbeit, aber was werden ſoll,
wenn dieſe aufhört, iſt garnicht abzuſehen. Auch im
Frühjahr wird es kaum beſſer für die Bauern werden,
denn das Vieh iſt dann verkauft und Mittel, neues zu
ſchaffen, werden, wenn ihnen nicht ſehr tatkräftige Unter=
ſtützung
wird, nicht vorhanden ſein. Auch die Felder
und Wieſen dürften teilweiſe nicht wieder beſtellt werden
können, da in manchen Gegenden das Waſſer ungeheure
Mengen Sand mitführte und auf dieſelben ablagerte.
Andere ſind, mit Schlamm bedeckt und da die Bauern,
trohdem ihr Vieh auf die Weiden trieben, ſo iſt dasſelbe
erkrankt und vielfach zugrunde gegangen. Man hat nun
ein ſtrenges Verbot dagegen erlaſſen, das Vieh auf die
ſchlammbedeckten Wieſen zu bringen, aber da die
Bauern kein Futter für dasſelbe haben, müſſen ſie es
doch tun oder es gleich direkt verhungern laſſen. Es
wird ja nun bereits viel getan, um der notleidenden Be=
völkerung
der heimgeſuchten Diſtrikte zu Hilfe zu kommen
und es ſoll noch allerlei geſchehen, die Grundſteuer er=
laſſen
oder wenigſtens ſehr ermäßigt, die Transporttarife
für Futtermittel und Ausſaaten herabgeſetzt werden ꝛc.
aber es ſteht troßzdem zu fürchten, daß der kommende

Winter eine Zeit großen Elends für die Bewohner der
Ueberſchwemmungsgebiete bedeuten wird.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. September.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
ſich geſtern vormittag 6 Uhr 50 Minuten mit Sonderzug
nach Wimpfen begeben und trafen der Darmſt. 3tg.
zufolge dort um 10 Uhr ein und beſuchten alsbald die
Stiftskirche zu Wimpfen im Tal. Dann wurde der hohe
Gaſt am Stadttor zu Wimpfen a. B. empfangen. Um
12 Uhr fand Frühſtück im Mathildenbad ſtatt. Das
Feſtſpiel begann um 1½ Uhr.
- Ordensverleihungen. Seine Königliche Hoheit
der Großherzog haben zum 3. September d. J. dem
Realſchuldirektor Dr. Karl Kemmer und dem erſten
evangeliſchen Pfarrer Dr. Richard Weitbrecht zu
Wimpfen a. B. das Ritterkreus 1. Klaſſe des Verdienſt=
ordens
Philipps des Großmütigen, dem Bürgermeiſter
Karl Julius Ernſt zu Wimpfen a. B. das Nitterkreus
2. Klaſſe des genannten Ordens, dem Beigeordneten
Wilhelm Roßbach zu Wimpfen i. T. das Silberne
Kreug des genannten Ordens, dem Gemeinderatsmitglied
Chriſtian Ludwig Dieruff 1. zu Wimpfen das All=
gemeine
Ehrenzeichen mit der Inſchrift Für langjährige
treue Dienſte; am Bande des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen, dem Domkapitular und Geiſtlichen Rat
Prälat Dr. Friedrich Schneider in Mainiz die Goldene
Verdienſtmedaille für Wiſſenſchaft, Kunſt, Induſtrie und
Landwirtſchaft, dem Großh. Badiſchen Oberbaurat Pro=
feſſor
Karl Schäfer in Karlsruhe und dem Kaiſerlichen
Regierungs= und Baurat Dombaumeiſter Paul Tornow
in Metz das Ehrenkreus des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen, ſowie dem Königlich Preußiſchen Regie=
rungsbaumeiſter
und Privatdogenten an der Techniſchen
Hochſchule zu Darmſtadt Adolf Zeller die Silberne
Verdienſtmedaille für Wiſſenſchaft, Kunſt, Induſtrie und
Landwirtſchaft verliehen.
- Ernannt wurde durch Entſchließung Großherzog=
lichen
Miniſteriums des Innern der Gerichtsacceſſiſt
Dr. Eugen Seyferth zu Auerbach zum Regierungs=
aſſeſſor
.
- Vom Manöver. Die 50. Infanterie=Brigade
(17er und 118er) hat am Mittwoch ihr Gefechtsſchießen
mit ſcharfer Munition im Gelände Rechtenbach= Münch=
holzhauſen
=Lützellinden beendet. Brigadekommandeur
v. Ledebour wohnte demſelben bei. Nach einem Ruhe=
tag
beginnt am 4. das Brigadeexerzieren, welches am
9. September mit der Beſichtigung durch den Korps=
kommandeur
General von Lindequiſt und den
Diviſionskommandeur General von Gall endet. Am
9. September verlaſſen die 118er die Kaſernen in Gießen
und beziehen bei Braunfels und Burgſolms Quartier,
die 117er marſchieren aus ihren Quartieren in Hörnsheim,
Lützellinden, Dutenhofen, Münchholzhauſen, Rechtenbach
nach der Gegend Weilmünſter. Dort findet Brigade=
manöver
ſtatt, bis ſich die ganze 25. Diviſion am 18. Sep=
tember
um Wetzlar konzentriert. Die 21. Diviſion kommt,
aus der Gegend Limburg=Hadamar=Weſterburg.
1 Die heſſiſche Weinbau=Domänenverwaltung hat,
der Deutſchen Weinzeitung' gufolge, ihre Tätigkeit auch
auf die Provinz Starkenburg und zwar auf die Gemein=
den
Bensheim und Heppenheim a. d. B. ausgedehnt.
In dieſen Gemeinden wurden Wüſtfelder und ſofort aus=
zuhauende
Weinberge angekauft, um durch Neuanlagen
zur Förderung des dortigen Weinbaues beizutragen.
F. Der Kriegerverein Darmſtadt hielt die Sedan=
feier
am Mittwoch abend im Weißen Saale der
Stadt Pfungſtadt; ab. An Stelle des 1. und 2. Vor=
ſihenden
begrüßte das älteſte Vorſtandsmitglied Herr
Wenzlau die Feſtverſammlung. Eingeleitet wurde
die Feier von einer Abteilung der Muſikkapelle des
24. Dragoner=Regts. durch ein Muſikſtück. Herr Ober=
leutnant
a. D. Lotheißen hielt die Feſtanſprache.
Der Redner führte etwa folgendes aus: Am heutigen
Tage iſt der Geburtstag des Deuiſchen Reiches. Die
Glocken haben geſtern den Tag eingeläutet und mit
ehernem Munde zum Herzen des Volkes geſprochen, ſie
erinnerten daran, was Einigkeit und Gottvertrauen zu
leiſten und zu ſchaffen vermag. Die Kriegervereine ſeien
dazu berufen, die nationalen Güter unſeres Volkes zu
ſchützen und zu ſchirmen. Viele von den Anweſenden
haben ja ſelbſt jene großen Tage miterlebt, ja es war
ihnen vergönnt, mitgukämpfen gegen den Erbfeind, ihnen
kann ich heute nichts neues bringen, aber lebhaftere
Geſtalt und Form nimmt doch das eine oder andere
Erinnerungsbild wieder an bei der Schilderung jener
großen Zeit. Der Redner ſchilderte die Aufdringlichkeit
des franzöſiſchen Geſandten in Ems im Jahre 1870,
die Mobilmachung, die Einigkeit Alldeutſchlands, die An=
marſchierung
der deutſchen Heere gegen Frankreich, die
Siege vom 4., 6., 14. 16. und 18. Auguſt und wie am
1. September 1870 Mac Mahons Heer und mit ihm
Kaiſer Napoleon kriegsgefangen war. Der Tag von
Sedan war Germanias Geburtstag. Wir Jüngeren
aben das koſtbare Erbe zu bewahren und uns des

Kleines Feuilleton.
2 Die Seekrankheit als Geſchäft. Eine
heitere Geſchichte wird dem Mouvement maritimer er=
zählt
. Ort der Handlung: Ein Schiff, das von Frank=
reich
nach England fährt. Das Wetter iſt ſehr ſtürmiſch.
die Wogen des Meeres gehen hoch. Auf Deck ſitzen und
ſtehen die Reiſenden, zum größten Teile leichenblaß, denn
ſie kämpfen einen heroiſchen Kampf gegen die Seekrank=
heit
. Eine hübſche junge Dame ſitzt allein auf einer
Bank; ſie ſcheint beſonders hart mitgenommen' zu ſein,
und man ſieht ihr an, daß ihr körperliches Unbehagen
noch im Wachſen begriffen iſt. Von Zeit zu Zeit und
in immer kürzeren Zeitabſtänden läßt ſie einen kleinen
Angſt= und Schmerzensſchrei hören und dreht und windet
ſich nach allen Seiten; dabei jammert und ſtöhnt ſie
immer lauter. Da nähert ſich dem Opfer der Seekrank=
heit
plötzlich ein Paſſagier und ſagt höflich: Gnädige
Frau, ich ſehe, daß Sie furchtbar leiden. Bitte, nehmen
Sie doch eine von meinen Paſtillen: Sie werden ſehen,
daß es gut iſt.1 Die Dame zögert, der Herr aber reicht
ihr freundlich eine Doſe hin und fährt fort; Nehmen
Sie nur! Ich bin der Erfinder dieſer Paſtillen und gehe
jetzt nach England, um ſie einzuführen. Verſuchen Sie
einige, und Sie werden ſich bald wohler fühlen. Schüch=
tern
ſtreckt die Dame ihr Händchen aus und nimmt
gwei oder drei Paſtillen. Nach einigen Sekunden ſchon
ruft ſie aus: Wunderbar, ganz wunderbar! Ich bin
wieder ganz geſund! Die anderen Reiſenden betrachten
ſtaunend das Wunder. Ich habe einen Wolfshunger
ſagt die Dame weiter und nimmt einem vorbeieilenden
Kellner einen ganzen Haufen belegter Brötchen ab, die
ſie gierig verſchlingt. Und mit wachſendem Staunen
ſehens die anderen und bitten den Erfinder, ihnen für
Geld und gute Worte einige Schachtein Paſtillen abzu=
laſſen
. Er ſträubt ſich nicht lange, holt aus ſeinem

Koffer einen ganzen Haufen Schachteln, und im Nu
ſind hundert Schachteln abgeſetzt. Sie ſind etwas teuer
- 10 Franken die Schachtel -, aber was ſind 10 Franken,
wenn man ſich die Seekrankheit vom Halſe ſchaffen
kann! Inzwiſchen iſt das Schiff in Dover angekommen,
und alle Reiſenden gehen raſch ans Land, um den Zug
nach London zu erreichen. Nur zwei bleiben in Dover
zurück: die von der Seekrankheit befreite Dame und der
Erfinder der Paſtillen. Sie rechnen nach, was ſie während
der Ueberfahrt - verdient haben: 100 Schächtelchen
Minze koſten im Einkauf 15 Franken (die Schachtel zu
15 Centimes gerechneth; verkauft wurden ſie für 1000
Franken, ſo daß ein Gewinn von 985 Franken bleibt.
Davon gehen noch ab 110 Franken für zwei Schiffskarten
II. Kajüte und Verpflegung;; Reinverdienſt alſo 875
Franken! Das iſt ein Geſchäft! Man muß nämlich
wiſſen, daß der Erfinders und ſeine Patientin Mann
und Frau ſind, die die Seekrankheit; als Geſchäft be=
treiben
.
EineigenartigesErinnerungszeichen
an Kaiſer Napoleon III. und den denkwürdigen Tag
von Sedan beſitzt das Städtchen Obernburg a. M. in
Geſtalt einer Reitpeitſche, die dem das Gefährt Napoleons
lenkenden Hofkutſcher bei der Ausfahrt Napoleons
aus dem Tore von Mezieres entfiel, als er zur Zu=
ſammenkunft
mit König Wilhelm von Preußen in
Bellevue vor Donchery am 2. September 1870 früh 6 Uhr
ausfuhr. Der am Wege haltende damalige bayeriſche
Hauptmann Julius Rohe vom 5. bayeriſchen Jäger=
bataillon
ließ die Peitſche von einem Soldaten ſeiner
Kompagnie aufheben und brachte ſie mit nach Deutſch=
land
. Später ſchenkte der jetzt in Obernburg wohnende
Oberſtleutnant a. D. Julius v. Rohe die Peitſche der
Stadt Obernburg und ſo ziert dies hiſtoriſche Andenken
heute das Herrenzimmer noch im Gaſthaus zum Hir=

Vermächtniſſes wert zu zeigen. Wir geloben es in dem
Gedenken aller derjenigen, die damals auf dem Felde
der Ehre ihr Leben hingegeben haben; wir geloben es
im Andenken an unſeren Heldenkaiſer Wilhelm L. und
ſeine Paladine. In die Fußſtapfen Kaiſer Wilhelms
und Kaiſer Friedrichs bemüht ſich der Enkel zu treten.
Mit klarem, weitausſchauendem Blick, ein Seemann
durch und durch, lenkt Kaiſer Wilhelm I. das Staats=
ſchiff
. In das auf Kaiſer und Großherzog ausgebrachte
Hoch ſtimmte die Feſtverſammlung mit großer Begeiſte=
rung
ein. Zur Verſchönerung des Feſtes trugen noch
die Kameraden Konrad Wörner, Georg Roth, Orth und
Volz durch Vortrag von Dichtungen ernſten und heiteren
Inhalts und durch den Geſang von Liedern bei. Die
feſtliche Veranſtaltung fand mit dem Choral Des
Kriegers Gebet ihren Abſchluß.
Die Neuanlage um das Alicedenkmal auf dem
Wilhelminenplatz iſt jetzt fertiggeſtellt. Sie beſteht aus
einer halbkreisförmigen, den Denkmalsplatz umſchließen=
den
, auf der Nordſeite mit zwei Nampen verſehenen
ſteinernen Einfriedigung. deren Stil ſich dem des Denk=
mals
hübſch anpaßt. Sie bildet ſo einen wirkſamen Ab=
ſchluß
nach aißen hin und ſcheint, da ſie den Zugang
zu dem Platz nach allen Seiten hin trotzdem frei läßt,
geeigneter als ein den Platz umgebendes Gitter, das
urſprünglich geplant war.
Wie ſchon bekannt gegeben, wird das Hotel
Darmſtädter Hofn am 1. Oktober geſchloſſen. Das
umfangreiche Grundſtück iſt, wie früher mitgeteilt worden
iſt, von vier hieſigen Geſchäftsleuten angekauft worden,
die dort einen großen einheitlichen Neubau
errichten, wollen, eingeteilt in vier unter ſich getrennte
Häuſer. Die Foſſade ſoll nach dem Muſter des Eng=
liſchen
Hofes in Frankfurt geſtaltet werden. Der Neu=
bau
ſoll vierſtöckig ſein und unten Läden enthalten. Es
beſteht auch die Abſicht, in dem Neubau wieder ein
Hotel zu etahlieren, doch hat ſich dem Vernehmen nach
bisher kein Pächter für ein ſolches gefunden und würden,
falls ſich niemand zur Uebernahme des Hotels finden
ſollte, auch in dem vierten Haus Wohnungen und Läden
eingerichtet werden.
Das letzte Konzert der Kapelle des Leibgarde=
Regiments unter Leitung des Herrn Muſikdirektors
Hilge, das am Abend des Sedantages im ſtädtiſchen
Saalbaugarten ſtattfand, beſchloß die in dieſem Jahre
vom Wetterglöxk begünſtigt geweſenen populären Kon=
zerte
der beliebten Kapelle in ſchönſter Weiſe. Der Garten
war faſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Außer dem
beſonderen, der Bedeutung des Tages entſprechenden
feſtlichen Programm hatte auch das herrliche Wetter ge=
wiß
viele Hunderte hinausgelockt. Die Kapelle und ihr
Dirigent waran an dieſem letzten Konzertabend Gegenſtand
beſonders warwer Kundgebungen ſeitens des Publikums;
von durchſchlagender Wirkung erwies ſich wieder das
als dritter und letzter Teil unter Mitwirkung der Spiel=
leute
des Regiments geſpielte Schlachten=Tongemälde von
Saro. Vor Beginn dieſes Teiles wurde der Garten
durch die anläßlich der Verſammlung der Gas= und
Waſſerfachmänner hergerichtete Illumination mit Gas=
ſternen
, =Kronen, Wappen ꝛc. und dem Reichsadler feſt=
lich
erleuchtet. Zum Schluß gab Herr Muſikdirektor
Hilge noch 2 Stücke zu und ſpielte als letztes, der Stim=
mung
des Tages gerecht werdend, das Lied Deutſchland,
Deutſchland über alles; das von den Anweſenden zum
Teil mitgeſungen wurde. Die Kapelle hat durch dieſes
letzte, höchſt gelungene Konzert das Bedauern über das
Ende der Sommerſaiſon nur um ſo lebhafter empfinden
laſſen.
- Wie wir vernehmen, findet das Konzert zum
Beſten der Barmherzigen Schweſtern bereits am
12. Oktober d. J. ſtatt.
Zu der Mitteilung, daß der Haupttreffer der
Gothaer Lotterie von 25000 Mk. am erſten Ziehungs=
tage
in die hieſige Hauptkollektur L. F. Ohnacker gefallen
iſt, bemerken wir ergängend, daß über die Prämienbeträge
von 60000 und 40000 Mk. erſt am letzten Ziehungstage,
Samstag, den 5. d. Mts. die Entſcheidung fallen wird.
S Woogsplatz=Theater. DDirektion W. Röm=
held
) Aus dem Theater=Bureau ſchreibt man uns:
Nach eifrigen Bemühungen iſt. es der Leitung des Woogs=
platz
=Theaters gelungen, das Original= Tegern=
ſeer
Bauerntheater (28 Perſonen) unter Leitung
des Herrn Direktors R. Manz für einſechstägiges
Gaſtſpiel in der Zeit von Donnerstag, 19. bis
einſchließlich Donnerstag, 24. September, zu gewinnen,
was gewiß unſer Publikum lebhaft intereſſieren wird.
Nachdem wir im Auguſt recht kalte Tage gehabt
haben, hat mit Beginn dieſes Monats eine neue Hitze=
veriode
eingeſetzt. Die Temperaturmaxima an den
Tagen vom 31. Auguſt bis 2. September betrugen in
Celſiusgraden 236, 265 und 295. Morgens 7 Uhr hatten
wir an den genannten Tagen 4 147. 4 15,5. F 173 und
geſtern ſogar 4 204 Grad. In den Schulen fiel die
letzte Stunde wegen der Hitze geſtern aus, ein in dieſer
Jahreszeit gewiß ſeltener Fall.
2 Bei der großen allgemeinen Kaninchen=Ausſtellung
in Weinhe im in den Tagen vom 16. bis 17. Auguſt er=
hielten
die Mitglieder vom Kaninchen=Verein Darmſtadt

ſchen; wo es unter einem Glasrahmen mit Widmung
noch heute zu ſehen iſt.
Einheiterer Zwiſchenfall ereignete ſich im
Frankfurter Opernhaus in der erſten Vorſtellung des
Wagner=Zyklus. Cola Rienzi präſentierte ſich dem
Publikum auf einem ſtattlich aufgeputzten Pferde, das
beſonders durch einen wundervollen langen Schweif alle
mit Pferdeverſtändnis Begabten entzückte. Aber das
Entzücken über den impoſanten Pferdeſchwanz war nicht
von langer Dauer. War es die Freveltat eines heimlichen
Gegners des Tribunen, oder hatte die mächtige Stimme
des Rienzi=Forchhammer die Zuſammengehörigkeit ge=
ſprengt
, - wer kann die Urſache ergründen? Tatſache
bleibt nur, daß ein mächtiger Pferdeſchwanz ſich mit
einemmal am Boden wälzte, während das edle Roß ſein
armſeliges Schwanzſtümpchen, froh. der Bürde ledig zu
ſein, hin= und herwackeln ließ. Schallendes Gelächter er=
tönte
, und der nichts ahnende Herr Forchhammer ſah
völlig entgeiſtert an ſich und ſeinem Gäulchen herunter,
Um zu erfahren, wem die Heiterkeit galt. Erſt als er
das Monſtrum am Boden erblickte, ſich ſelbſt aber in
tadelloſer Verfaſſung ſah, beruhigte er ſich wieder. Ge=
ſchadet
hat ihm der Schreck zum Glück nicht.
Das bebrillte Zeitalter, in dem wir leben,
tritt ſo recht in die Erſcheinung, wenn man die Bilder
der Reichstagsabgeordneten in dem bekannten Kürſchner=
ſchen
Reichstag betrachtet. Von dieſen 397 Erwählten
des deutſchen Volkes tragen 104 Brillen oder Kneifer,
das iſt mehr als ein Viertel der Volksvertreter.
1 Ruhe im erſten Rangl Das Hoftheater in
Wiesbaden hat es, der Frkf. 3tg. zufolge, für nötig
befunden, durch eine in den dortigen Blättern veröffent=
lichte
Notis beſonders die Beſucher des erſten Ranges
zu ruhigem Verhalten während der Vorſtellungen zu
ermahnen.

[ ][  ][ ]

Rummer 20

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 4. September 1903.

Seite O.

Auguſt Geppert und Heinrich Raab auf Belgiſche
Rieſen=, Holländer= und Silberkaninchen 1. 2. u. 3. Preiſe.
8 Im Jahre 1902 wurde von der hieſigen Schutz=
mannſchaft
in 80 Fällen Anzeige, wegen Dier=
auälerei
erhoben. In 42 Fällen handelte es ſich um
rohe Mißhandlung von Jugtieren durch Stock= und
Peitſchenhiebe, Fußtritte; in 28 Fällen um Verwendung
von mit offenen Wunden behafteten Tieren zum Ziehen:
in 3 Fällen um Ueberladen von Hundefuhrwerken; in 6
Fällen um rohe Mißhandlung von Hunden, Katzen und
Schweinen und in 1 Fall um Erſäufen einer Kaßze in
einem öffentlichen Brunnen. Das gegen die Angezeigten
eingeleitete Strafverfahren hatte Geldſtrafen von 1 bis
34 Mark zur Folge. Zur Verhängung von Haftſtrafen
lag keine Veranlaſſung vor.
1 Während des verfloſſenen Monats Auguſt wurden
auf der hieſigen Naturalverpflegungsſtation 419 mittel=
loſe
Durchreiſende untergebracht, welche einen Koſtenauf=
wand
von 105 Mark verurſachten. Im vorhergehenden
Monat Juli fanden 435 loder mehr 16) Perſonen Unter=
kunft
und entſtanden 109 Mk. ſoder mehr 4 Mk.) Koſten.
1 Iugenheim, 3. Sept. Unſere geſtrige, aus anderen
Blättern entnommene Mitteilung, betr. das Garten=
feſt
auf Schloß Heiligenberg, bedarf der
Berichtigung. Nicht Seine Königliche Hoheit der
Großherzog hatte die Einladungen zu dem Feſte
ergehen laſſen, ſondern die Prinzlich Batten=
bergiſche
Familie. Seine Königliche Hoheit der
Großherzog wohnte dem Feſte als Gaſt bei.
v Neuſtadt i. O. 2. Sept. Ein ſcheußliches
Sittlichkeitsverbrechen wurde an einer Frauens=
perſon
auf dem Wege vom benachbarten Schloß=Nauſes
nach Frau=Nauſes zu im Walde abends zwiſchen 6 und
7 Uhr begangen. Der Täter, ein 25 Jahre alter un=
bekannter
Burſche, konnte bis jetzt nicht ausfindig ge=
macht
werden, weshalb die Großh. Staatsanwaltſchaft
zu Darmſtadt die ſteckbriefliche Verfolgung desſelben
bereits anordnete.
Mainz, 3. Sept. Der Mörder Detrois der in
Sponsheim ſeine Tante ermordet und beraubt hatte, wird
morgen früh hingerichtet, nachdem der Großherzog
von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch ge=
macht
hat.

Aus der Reichshauptſtadt, 2. Sept. Die Kaiſerin
iſt beute abend um 101 Uhr nach Merſeburg abgereiſt.
Die unter dem Protektorat der Prinzeſſin Friedrich
Leopold ſtehende Ausſtellung für Volkshygiene
und Wohlfahrtseinrichtungen wurde heute
eröffnet. Hofdomprediger Ohly hielt die Feſtrede, worin
er die Notwendigkeit einer ausgedehnten ſogialen Für=
ſorge
warm betonte. Die Ausſtellung iſt von mehr als
200 Firmen aus Berlin und andern Städten reichhaltig
beſchickt worden. Vom Standpunkte der Volkshygiene
beſonders intereſſant iſt ein vom Verein Berliner Mol=
kereibeſitzer
vorgeführter Muſterkuhſtall in vollem Vetrieb.
Wegen Aufreizung zum Klaſſenhaß. Aufforderung zum
Ungehorſam gegen die Geſetze, Gottesläſterung und Be=
ſchimpfung
der chriſtlichen Religion und anderer Reli=
gionsgeſellſchaften
ſtanden heute zwei Anarchiſten,
der 25jährige Redakteur Grunwald und der Ziſeleur
Imhof aus Mannheim vor der 1. Strafkammer des
Landgerichts I. Es handelt ſich um zwei Artikel, die in
der von Grunwald, redigierter Wochenſchrift Neues
Leben' erſchienen ſind. Der Gerichtshof ſprach den
Angeklagten Imhof frei, da deſſen Verfaſſerſchaft nicht
für genügend erwieſen erachtet wurde. Grunwald wurde
wegen Gottesläſterung, Religionsbeſchimpfung und Auf=
reigung
, aber nicht wegen Aufforderung zum Ungehorſam
zu 3 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von
1 Monat Unterſuchungshaft verurteilt.
Aachen, 2. Sept. Die Schließung der Alten=
berger
Spielbank erfolgte heute nachmittag gemäß
einer Verfügung der preußiſchen Regierung, welche die
Zuſtimmung der belgiſchen gefunden hat, auf Grund des
8 291 des code penal, wonach eine geſellſchaftliche Ver=
einigung
von mehr als 20 Perſonen ſich nur mit Genehmi=
gung
der Regierung und unter behördlich vorgeſchriebenen
Bedingungen bilden darf. Der Vorſtand der Spielbank
beabſichtigt, bei einem belgiſchen Gericht gegen die
Schließung Klage zu erheben.
Münſter, 1. Sept. Herzog Emanuel von
Aoſta traf heute vormittag 7 Uhr hier ein, um das
Weſtfäliſche Küraſſier=Regiment v. Drieſen, deſſen Chef
er iſt, zu beſuchen. Der Herzog begab ſich zunächſt zum
königlichen Schloſſe, wo ihm die Offigiere des Regiments
vorgeſtellt wurden. Um 9 Uhr war auf der Loddenheide
Parade des Regiments. Nachher nahm der Herzog im
Friedensſaale des Rathauſes einen ihm von der Stadt
angebotenen Ehrentrunk an. Dann folgte er einer Ein=
ladung
zu einem Frühſtück im Kaſino des Regiments
und überreichte dabei dem Offizierkorps drei mit reicher
Ziſelierarbeit verſehene ſilberne Becher zum Geſchenk.
Nach einem kurzen Beſuch in der Kaſerne reiſte der Herzog
um 3 Uhr zum Kaiſermanöver ab.
Bochum, 2. Sept. Wie die Weſtfäliſche Volksztg.
meldet, wurden bei dem Brande einer Wirtſchaft in
Höntrop die Wirtin und ein Dienſtmädchen ſchwer und
fünf andere Perſonen leicht verletzt. Nach Bewältigung
des Feuers wurde noch ein Mann durch Gasexploſion
ſchwer verletzt.
Peſt, 2. Sept. Die ungariſche Levante=Seeſchiffahrt=
Geſellſchaft teilt mit, daß der ihr gehörige Dampſer
Vaskapuu (2400 Tonnen) in der Nähe der bulgari=
ſchen
Küſte bei Burgas vorgeſtern nacht durch eine auf
bisher unaufgeklärte Weiſe erfolgte Exploſion in
Brand geraten ſei. Der Kapitän wurde tot auf=
gefunden
, der erſte und zweite Offigier, ſowie ſechs von
der Mannſchaft und ein Angeſtellter der Peſter Direktion,
welcher ſich auf dem Schiffe befand, werden vermißt.
Das Schiff, welches brennend auf das Feſtland lief,
iſt als verloren zu betrachten.
Späteren Meldungen zufolge kamen durch die
Exploſion insgeſamt 29 Perſonen um.
Mailand, 3. Sept. In der Golaſchen Spitzenfabrik
brach geſtern abend Feuer aus, welches das ganze Ge=
bäude
ergriff. Feuerwehr und Truppen waren ſofort zu,
Stelle, troßdem konnte der Brand bis Mitternacht nicht
unterdrückt werden.
Calais, 2. Sept. Der Engländer Holbein, welcher
geſtern abend von Dover losgeſchwommen war, um die
franzöſiſche Küſte zu erreichen, kam heute morgen um
5 Uhr bis auf zwei Meilen von Kap Gris=Nez. Strom
und Wind trieben ihn wieder hinaus ins offene Meer.
Holbein gab den Verſuch, den Kanal zu durch=
ſchwimmen
, auf und ſtieg in das Begleitboot.
Le Mans, 2. Sept. Eine mit mehreren Kilogramm
Dynamit geladene Bombe wurde in der letzten Nacht
vor der Kolonialwarenhandlung von Ocion, einem der
Führer der ſozialiſtiſchen Partei von Le Mans, zur
Exploſion gebracht. Sämtliche Waren wurden vernichtet

und alle Scheiben im Umkreiſe von 200 m zerbrochen.
Menſchen wurden nicht verletzt.
Evreux, 2. Sept. Unter den Reſerviſten des 28. Regi=
ments
, das heute vormittag ausrückte, kamen mehrere
Fälle von Sonnenſtich vor. Etwa 50 Mann mußten
in die Kaſerne zurückgebracht werden.
London, 3. Sept. In gans England iſt geſtern ein
furchtbarer Orkan niedergegangen, nachdem in den
letzten Tagen ſtarke Hitze geherrſcht hatte. Die niederge=
gangenen
Regengüſſe verurſachten vielfach Ueberſchwem=
mungen
. Der angerichtete Schaden iſt bedeutend. Die
Ernte iſt faſt völlig vernichtet.
Petersburg, 2. Sept. Der Kaiſer, die Kaiſerin
und die Kaiſerin=Mutter ſind auf den Jachten
Poljarnaia Swesda' und Standard= nach Libau ab=
gereiſt
.

VIIL. Landesfeſt des Heſſiſchen Hauptvereins des
Evangeliſchen Bundes.
II.
B. Groß=Umſtadt, 2. September.
Auch heute wieder ein herrlicher Sonnenſchein! Ein
halbſtündiges Feſtgeläute und Choralblaſen vom Turme
der fahnengezierten Kirche begannen würdig den Morgen.
Es war ernſte Arbeit, mit der der Tag ausgefüllt wurde,
zuerſt eine Vorſtandsſitzung und eine Sitzung
der Vertrauensmänner des heſſiſchen Hilfsausſchuſſes zur
Unterſtützung der evangeliſchen Bewegung in Oeſterreich.
Ein erfreuliches Bild über den Fortgang der Bewegung,
zumal in dem Bezirk unſres Landsmannes Vikar Göttert
in Judenburg, wurde entrollt. Aber dieſer Fortgang
ſtellt an die Evangeliſchen die ernſte Aufgabe, dieſes Werk,
das ſchon ſo herrliche Erfolge erzielt hat und noch Erfreu=
liches
verſpricht, aufs nachdrücklichſte zu unterſtützen. Die
Glocken, die zum Feſtgottesdienſt riefen, nötigten, die
Verhandlungen abzubrechen. Der Kirchengeſangverein,
die Chorſchule und die dichtgedrängte Gemeinde wechſel=
ten
mit Geſüngen. Pfarrer Walter=Worms predigte
im Anſchluß an das Schlußgleichnis der Vergpredigt
über die Herrlichkeit der evangeliſchen Kirche und über
ihre Grundlage, die Worte Jeſu. Nach dem Gottesdienſt
wurde am Kriegerdenkmal in kurzer erhebender Feier
durch Pfarrer Lic. Waitz der nationalen Bedeutung des
2. September gedacht.
Es folgte die geſchloſſene Mitgliederverſammlung
des heſſiſchen Hauptvereins des Bundes in
der Kronel Der Jahresbericht des Vorſtandes ergab
einen umfaſſenden Ueberblick über die Tätigkeit und das
Leben, ſowie über das erfreuliche Wachstum des Bundes.
Dem Rechner. Herrn Rummel=Darmſtadt, wurde für
ſeine Rechnung Entlaſtung erteilt. Von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog kam ein Telegramm, in dem er
für das Huldigungstelegramm herzlich dankte, was mit
einem jubelnden Hoch aufgenommen wurde. Nach dem
einfachen Mittageſſen folgte um 3 Uhr die zweite
öffentliche Hauptverſammlung. Die große
Halle und der Garten des Weißen Roſſes waren ſchon
lange vorher dicht beſetzt, ſo daß Ihr Verichterſtatter an
einem beſcheidenen Plähchen ſeinen Bericht auf dem
Knie ſchreiben muß. Aber trotz der drückenden Hitze
freut uns dieſe Fülle, denn ſie zeigt uns, wie freudig
die Groß=Umſtädter Gemeinde das Feſt mitfeiert. Nach
der Eröffnungsanſprache von Pfarrer Lic. Waitz, die
in ein dreifaches Heil auf den Evang. Bund ausging.
feierte Direktor Dr. Lahm in zündenden Worten Kaiſer
und Großherzog. Ein außerordentlich freundliches Be=
grühungsſchreiben
des Oberkonſiſtoriums wurde freudig
aufgenommen; dann begrüßten im Namen des Dekanates
Dekan Bergmann=Babenhauſen, im Namen des
badiſchen Hauptvereins Pfarrer Seitz, im Namen des
Frankfurter Vereins Pfarrer Dr. Dechent, des Guſtav
Adolf=Vereins Pfarrer Dingeldey=Darmſtadt die
Verſammlung. Viele Telegramme wurden verleſen. Ge=
ſänge
der Verſammlung und des Kirchengeſangvereins
verſchönten die Feier. Sodann ſprach Prälat Dozent
Lic. Niebergall=Heidelberg über das Thema Der
Proteſtantismus und das Deutſche Reich= Es war das
letzte, was Ihr Berichterſtatter mitanhören konnte. Vor
dem Vortrag des Generalſekretärs Lic. Bräunlich=
Halle über Der Proteſtantismus und Oeſterreich; ent=
führte
ihn die Eiſenbahn nach dem grünen Vogelsberg.

Deutſcher Städtetag.
H. F. Dresden, 2. September.
II.
In überaus großer Zahl waren die Vertreter der
deutſchen Stadtverwaltungen aus allen Teilen Deutſch=
lands
zu dem Erſten Deutſchen Städtetag er=
ſchienen
, der heute vormittag im Feſtſaale des Aus=
ſtellungspalaſtes
von dem Oberbürgermeiſter Geh. Finanz=
rat
a. D. Beutler mit etwa folgenden Worten eröffnet
wurde;Meine hochgeehrten Herren! Es gereicht mir zu
ganz beſonderer Freude und Ehre, den Erſten Deutſchen
Städtetag, auf dem 159 deutſche Städte vertreten
ſind, in der Hauptſtadt Dresden begrüßen zu können.
Der Städtetag iſt von um ſo größerer Bedeutung, da auf
demſelben Gegenſtände beraten werden ſollen, die die
Intereſſen aller deutſchen Gemeinweſen aufs tiefſte be=
rühren
. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß der Deutſche
Städtetag zu einer dauernden Einrichtung werden und
zur Förderung der Intereſſen und Hebung der deutſchen
Gemeinweſen führen wird. Die Erörterung der ſogialen
Frage auf dem Deutſchen Städtetag iſt um ſo wichtiger,
da in der gegenwärtigen Zeit der Kampf der Intereſſen
in ſehr heftiger Weiſe geführt wird. Es iſt deshalb er=
freulich
, daß das Thema, das der Deutſche Städtetag
zur Behandlung gewählt hat, nichts Aggreſſives in ſich
trägt; der Deutſche Städtetag hat den feſten Willen, bei
Behandlung des Themas Die ſogialen Aufgaben der
deutſchen Städtel lediglich das ins Auge zu faſſen, was
geeignet iſt, die Intereſſen der deutſchen Gemeinweſen zu
foͤrdern. Die Tatſache, daß die deutſchen Städteverwal=
ungen
in ſo großer Zahl ihre erſten Vertreter zu dem
Erſten Deutſchen Städtetage entſandt haben, gibt die
beſte Gewähr, daß der Deutſche Städtetag ſeine Be=
ratungen
lediglich im Intereſſe der deutſchen Gemein=
weſen
führen wird. (Lebhaftes Bravol) Ehe wir in
unſere Verhandlungen eintreten, erſuche ich Sie, den Ge=
fühlen
Ausdruck zu geben, die uns ohne Zweifel alle
beſeelen. Sie wiſſen, daß Se. Majeſtät der Kaiſer, der
augenblicklich in unſeren Mauern weilt, der ſogialen Frage
ſeine vollen Sympathien zuwendet. Ich erſuche Sie, mit
mir in den Ruf einzuſtimmen: Se. Majeſtät der Kaiſer
und Se. Majeſtät der König von Sachſen, der hohe Pro=
tektor
der Deutſchen Städteausſtellung, leben hoch l Die
Verſammelten erhoben ſich und ſtimmten dreimal lebhaft
in dieſes Hoch ein. - Auf Vorſchlag des Oberbürger=
meiſters
Beutler, wurde, danach Oberbürgermeiſter
Kirſchner (erlin) zum erſten Vorſitzenden gewählt.
Dieſer begrüßte danach den ſächſiſchen Miniſter des Innern
Freiherrn von Metzſch und die mit dem Miniſter er=
ſchienenen
Geheimen Räte. Miniſter des Innern Frhr.

v. Metzſch: Meine Herren! Ich freue mich, daß die
Vertreter der deutſchen Städte in ſo großer Zahl hier
erſchienen ſind, um über eine Frage zu beraten, die ge=
eignet
iſt, das Wirtſchaftsleben des deutſchen Volkes zu
heben. Die deutſche Städteausſtellung, auf deren Ge=
lände
Sie hier tagen, gewährt ein getreues Spiegelbild
von dem Aufblühen des deutſchen Städteweſens. Die
deutſchen Staatsregierungen wenden den Beratungen
dieſes Städtetages eine umſo größere Aufmerkſamkeit zu,
da dieſelben von der Ueberzeugung durchdrungen ſind.
daß. ein geſundes ſtädtiſches Gemeinweſen die ſicherſte
Stütze für ein geordnetes Staatsweſen bietet. Indem
Sie für Hebung des deutſchen ſtädtiſchen Gemeinweſens
arbeiten, tragen Sie dazu bei, die ſogialen Gegenſätze in
unſerem Volke auszugleichen und den ſogialen Frieden
herbeizuführen. Sie arbeiten ſomit für die kräftige Aus=
geſtaltung
der Zukunft unſeres geliebten deutſchen Vater=
landes
. Die deutſchen Staatsregierungen verfolgen Ihre
Beratungen mit lebhafteſtem Intereſſe und wünſchen
denſelben beſten Erfolg. Im Namen der Königl. Sächſ.
Staatsregierung heiße ich daher den Erſten Deutſchen
Städtetag herzlich willkommen.
Oberbürgermeiſter Adickes, Frankfurt a. M., nahm
darauf das Wort, um die Behandlung der Frage: Die
ſozialen Aufgaben der deutſchen Städte
einzuleiten. Der Redner warf zunächſt einen längeren
Rückblick auf die ſogialen Einrichtungen und Geſeßze der
verſchiedenen Staaten und auf die Vorſchläge der ver=
ſchiedenen
national=ökonomiſchen Schriftſteller. Es be=
ſchäftigen
ſich jetzt mit der ſogialen Frage, ſo etwa fuhr
der Redner fort, alle Berufsſtände. Es gibt ſogiale
Paſtoren, ſogiale Philologen uſw. Alle möglichen Leute,
Verufene und Unberufene, beſchäftigen ſich mit der Kritik
der ſogialen Frage. Es iſt kein Zweifel, wir befinden
uns im Zeitalter der ſogialen Entwicklung und des
ſogialen Fortſchritts. Angeſichts der ſchroffen ſogialen
Gegenſätze, die unſer öffentliches Leben beherrſchen, iſt
es Pflicht der Gemeindeverwaltungen, ohne jede Vorein=
genommenheit
alle Vorſchläge, von welcher Seite ſie auch
kommen mögen, aufs genaueſte zu prüfen, und ſoweit
es die Mittel der Stadt erlauben, für eine Ausgeſtaltung
der ſogialen Einrichtungen Sorge zu tragen. Die For=
derung
nach Verſtadtlichung aller öffentlichen Betriebe,
insbeſondere der Straßenbahnen, wird immer dringender.
Allein die Bedenken, die ſich der Ausführung dieſes Ge=
dankens
entgegenſtellen, ſind doch nicht zu unterſchähen.
Es gibt ohne Zweifel eine große Anzahl Gebiete,
wie 3. B. betreffs der ſtädtiſchen Kredit=Organiſation,
bei denen ſich eine Verſtadtlichung wohl empfiehlt.
Inwieweit das Wohnungsweſen zu verſtadtlichen iſt,
bedarf noch näherer Unterſuchung und kann in der
Hauptſache nur nach den ſtädtiſchen Verhältniſſen ge=
regelt
, werden. Eine Verſtadtlichung des geſamten
ſtädtiſchen Grundbeſitzes iſt ſelbſtverſtändlich von vorn=
herein
abzulehnen. Dagegen ſind die Baugenoſſen=
ſchaften
zu unterſtützen, und in Zeiten augenblicklicher
Wohnungsnot iſt es Aufgabe der Stadtverwaltungen.
helfend einzugreifen und für Beſchaffung genügender
Wohnungen, die den ſittlichen und geſundheitlichen Ver=
hältniſſen
entſprechen, Sorge zu tragen. Eine ander=
weitige
Regelung bei Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten, die
ganz beſonders von dem gewerblichen Mittelſtande ver=
langt
wird, iſt notwendig. Die Einigungsämter und
Gewerbegerichte haben ſich bei der Regelung von Lohn=
ſtreitigkeiten
aufs beſte bewährt. Die ſtädtiſchen Ver=
waltungen
können nichts Beſſeres, tun, als dieſen
Einrichtungen, volle Förderung zuteil werden, zu
laſſen. Pflicht, der ſtädtiſchen Verwaltungen, iſt
es, ſoweit, als möglich vermittelnd zu wirken,
im übrigen aber volle Neutralität, zu bewahren.
Eine ſehr weſentliche Aufgabe erwächſt den Stadtver=
waltungen
auch auf dem Gebiete des Bildungsweſens.
Die Stadtverwaltungen haben ein ſehr weſentliches In=
tereſſe
an der entſprechenden Ausgeſtaltung des Schull=
weſens
, insbeſondere des Volksſchulweſens, die ſtädtiſchen
Gemeinweſen müſſen jedoch der Fortbildnng der aus der
Schule entlaſſenen Jugend eine ganz beſondere Fürſorge
zuwenden. Es iſt dies eine dringende Forderung im
Intereſſe der moraliſchen Volksgeſundheit. Weitere
ſogiale Fürſorgen der ſtädtiſchen Verwaltungen beſtehen
in der Errichtung von geſund angelegten Parks und
Plätzen, in der Förderung von Einrichtungen,
die den Alkoholismus zurückdrängen, in der Er=
richtung
von Brauſe= und Schwimmbädern, in der
gehörigen Ausgeſtaltung der Krankenhäuſer u. ſ. w.
Wenn die ſogialen Gegenſätze einen Ausgleich erfahren
und die Sozialreform einen guten Fortgang nehmen ſoll,
dann müſſen die ſogialen Aufgaben der Städte im Ein=
verſtändnis
mit allen Ständen der Bevölkerung, auch der
beſitzenden, gelöſt werden. Zu weit gehende Forderungen
auf dem Gebiete der ſozialen Aufgaben ſind vom Uebel.
Sie verſchärfen nicht nur die ſogialen Gegenſätze, und
können auch dazu beitragen, die Mithilfe der beſitzenden
Klaſſen zu vereiteln. Ohne dieſe Mithilfe wird es aber
kaum möglich ſein, gute ſogiale Einrichtuugen auf die
Dauer zu ſchaffen. Wir wollen dieſen Weg unaufhalt=
ſam
weitergehen mit dem Grundſatz: Arbeiten und nicht
verzagen!
Es trat danach eine kurze Pauſe ein. - Oberbürger=
meiſter
Beutler (DDresden) bemerkt als Korreferent: Ich
kann den Ausführungen des Herrn Vorredners nicht
vollſtändig beipflichten. Ich halte dafür, die ſtädtiſchen
Verwaltungen haben bei Löſung ihrer ſozialen Aufgaben
nicht bloß die Lohnarbeiter, ſondern alle
Berufsſtände, zum mindeſten ebenſo den gewerb=
lichen
Mittelſtand zu berückſichtigen. Der Hand=
werker
, der Beamte, das Ladenfräulein uſw. erheiſchen
ebenſo der ſogialen Fürſorge, wie der Lohnarbeiter. Ich
bin auch der Ueberzeugung, daß. wenn ſelbſt alle Forde=
rungen
der Sogialdemokraten betreffs der ſogialen Auf=
gaben
der Stadtverwaltungen erfüllt werden, dies die
ſogiale Unzufriedenheit nicht aus der Welt ſchaffen würde.
Die Arbeitsloſenverſicherung und der Arbeitsnachweis
gehören nicht zu den ſogialen Aufgaben der Städte. Da=
gegen
iſt der Volksbildung vollſte Aufmerkſamkeit zuzu=
wenden
. Ganz beſonders iſt der Fach= und Fortbildungs=
unterricht
zu fördern, und damit die deutſche Familie
wieder zu Ehren gelange, ſind für die Mädchen Haus=
haltungsſchulen
zu errichten. Ganz beſonders muß auf
die Erhaltung des gewerblichen Mittel=
ſtandes
durch Verbeſſerung des Submiſſionsweſens,
Stärkung der Innungen, insbeſondere aber durch Grün=
dung
von Darlehns=, Unterſtützungskaſſen uſw. Bedacht
genommen werden. Es müſſen außerdem Leſehallen
allerorten errichtet und dem Wohnungsweſen volle Auf=
merkſamkeit
zugewendet werden. Auch das kommunale
Wahlrecht muß eine gerechtere Geſtaltung erhalten. Da=
durch
wird es möglich ſein, den wirtſchaftlich Schwachen
zu helfen und einen Ausgleich der ſogialen Gegenſätze zu
ſchaffen. Da die Referenten Leitſäße nicht aufgeſtellt
hatten, ſo wurde von einer Beſprechung Abſtand ge=
nommen
, ſondern nur beſchloſſen, die Vorträge drucken
zu laſſen. Gegen 2 Uhr nachmittags wurde die Verhand=
lung
auf Donnerstag vormittags 9 Uhr vertagt.

[ ][  ]

Geite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 4. Septenher 1905.

Nummer 207.

WVB. Dresden, 3. September.
Der Deutſche Städtetag beſchloß heute, alle drei Jahre
einen ſolchen einzuberufen. Die Geſchäfte führen bis da=
bin
Oberbürgermeiſter Kirſchner=Berlin. Bürgermeiſter
Back=Straßburg, Oberbürgermeiſter v. Vorſcht=München
und Oberbürgermeiſter Betler=Dresden.
Internationaler Kongreß für Volkshygiene.
W.B. Brüſſel, 2. September.
Heute vormittag wurde der internationale
Konhreß für Vokksbygiene unter dem Vorſitz des
Priſzen Albert von Beſdien im Beiſein des Miniſters
für öffentliche Arbeiten, des Indiſtrie=Miniſters und des
Bürgermeiſters von Bruſſel feierlich eröffnet. Ueber 500
AbgLordnete aller Länder nahmen an der Eröffnungs
ſitzüng teil, darunter zahlreiche Offiziere verſchiedener
Natiönen, politiſche Perſönlichkeiten, belgiſche Senatoren
und Deputierte. In ſeiner Eröffnungsrede wies Prinz
Albert auf die Rolle hin, welche der Hngiene bei der
Verbeſſerung der Lage der Arbeiter zufalle Der Prinz
lenkte ſodann die Aufmerkſamteit der Teilnehmer auf die
Notwendigkeit. Maßnahmen zur Bekampflng der Tuber=
kuloſe
bei Kindern und der Berufskrankheiten zu treffen.
Nach dem Prinzen erariff der Direktor des belgiſchen
Geſundheitsamts das Wort, um die Pflicht des Staates
darzulegen, bygieniſche Maßregeln mit geſetzlichen Zwangs=
mitteln
durchzuführen, wenn dies auf dem Wege der
Belehrung Anmöglich ſei. Es ſprachen noch Vertreter
verſchiedener Natiönen, darunter der deutſche Generalarzt
Schierning. Darauf eröffnete Prins Albert die in einer
ſtädtiſchen Schüle untergebrachte Ausſtellung für
Volkshygiene.
Heer und Flotte.
2 Das neue Ruckſackgepäck, das vor einigen
Tagen dem Kaſſer auf dem Nebungsplatz bei Altengrabow
Vorgeſtellt wurde, beſteht au einen waſſerdichten Prainen
Segeltuchbeutel, dem Ruckſack, der ſtatt des Torniſters
die Ausrüſtungsſtücke, wie Wäſche, ein Paar Schuhe,
Drillichzeug, Putzzeug u. ſ. w., aufnimmt. An Stelle des
Torniſters kritt ein ſtarker, mit Riemen verſchnürter. gut
gepolflerter Lederrahmen, der zur Aufnahme des Ruck=
ſacks
und zum Tragen des Sacks an den bisherigen
Tragriemen dient. Die Ausruſtungsgegenſtände befinden
ſich im Ruckſack in verſchiedenen Beuteln. Der Vorteil
des Ruckſacks beſteht darin, daß ſein Ledergeſtell den
Mann weniger drückt als der Torniſter, daß er waſſerdicht
iſt und leicht dem Tragegeſtell entnommen und wieder
eingefügt werden kann, ſowie daß Ausrüſtungsſtücke,
ohne Jaß das Tragegeſtell abgehängt werden müßte,
raſch und leicht entnonimen und ebenſo wieder beigefügt
werden können. Dieſen Vorzügen ſtehen, wis der
Königsberger Hartungſchen Zeikung= berichtet wird.
äuch Linige Nachteile hegenüber - die es zweifelhaft
erſcheinen Llaſſen, ob das neue Ruckſackgepäck in ſeiner
jetzigen Geſtalk unverändert zur Einführund gelangen kann.
2 Vor einiger Zeit wurde gemeldet. daß im preußiſchen
Kriegsminiſterium Verſuche im Gange ſind, welche dem=
nächſt
zur Wahl eines für den Felddienſt geeigneten
jogelanſiten pfeldgräuene Tuches führen würden.
Im Anſchluß hieran erfährk die Deutſche Wartel von
unterrichteter Seite, daß man ſich bei der Milikärbehörde
ſchon für eine beſtimmte Tuchfarbe entſchieden hat, die
allen Anforderungen, welche die moderne Kriegsführung
an die Bekleidung des Feldſoldaten in Bezug auf Un=
auffälligkeit
für das Auge des Gegners und eigene Be=
auemlichkeit
ſtellt, vorausſichtlich genügen wird. Die
Farbe des neuen Stoffes hat große Aehnlichreit mit der
der Kavallerie=Litewka und der der Unifoͤrmen der
Maſchinengewehr=Abtellungen. Sie erſcheinen (wie ein
Genliſch von grauen, grünlichen und bräünlichen Farben=
tönen
. Es werden nicht nur die litewkaähnlichen Waffen=
röcke
, ſondern auch die Beinkleider in dieſer Farbe her=
geſtellt
. Die Knöpfe werden in gleicher Farbe gehalten
werden. Man kann annehmer daß alle Waffengattungen
mit Uniformſtoffen dieſer Färbung verſehen werden,
wobei zu bemerken iſt, daß die neue Kleidung nur für
den Felddienſt in Betracht kommen ſoll. während die
bisherigen Uniformen für den Garniſonsdienſt beibehalten
werdene.
Letzte Nachrichten.
1 Potsdam, 3. Sept. Der Kronprins iſt heute
früh 8 Uhr 45 Min. hier eingetroffen.
-W.B. Frankfurt a. M. 3. Gept. Heute nachmittag
wurde im Wendelsweg (Sächſenhauſen) ein fünfjähriger
Knabe von einem Eiswagen überfahren. Das Rad
ging ihm über die Bruſk und drückte den Bruſtkorb ein,
ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat.
Metz. J. Sept. Der Bezirkspräſident von Loth=
ringen
keilk mit. daß, obwohl an der Notwaſſer=
leitung
in Gorze von ſeiten des Stadtbauamts Tag
und Nacht gearbeiket wird, dieſe doch erſt am Samstag
oder früheſtens am Freitag abend der Benuhung über
geben werden kann, ſo daß erſt dann die Waſſerkalamität
behoben werden wird.
Dresden, 3. Sept. Vom Hauptbahnhofe erfolgte
heute früh um 4½ Uhr die Abfahrt des Sonderzuges
fur die ſich zur Parade des 11. Armeekorps nach Erfurt
begebenden Gäſte. Prinz Albrecht von Preüßen 30g ſich
eine leichte Erkältung zu, weshalb er im Reſidensſchloß
zurückblieb. Der Herzog von Aoſta erhielt den Orden
der Rautenkrone.
WB. Dresden, 3. Sept. Wie das Dresdener
Journaſs meldet, ließ König Georg der Preubiſchen
Hauptkadettenanitalt Groß=Lichterfelde ſein Bild ſowie
das des Königs Albert behüfs Aufnahme in den dortigen
Feldmarſchallſäak durch den vjetzigen Militärbevöki=
mächtigten
in Berlin, Krug von Nidda. überreichen.
1 Leibzig, 3. Sept. Der Kaiſer kam geſtern abend
112 Uhr auf dem Uebergangsbahnhof an und verbrachte
die Nacht im Hofzug. Heuke morgen 6 Uhr erfolgte die
Weikerfahrt nach Exkurt. Kurz vor dem Kaiſer kann auf
dem Dresdener Bahnhof der König von Sachſen;
an, der ſich vom Bahnhof in das Schlöß begab und doͤr
übernachtete. Ein öffizieller Empfang fand nicht ſtatt.
König Georg reiſte heute morgen 7 Uhr 20 Minuten
nach Erfurt.
Erfurt, 3. Sept. Der Kaiſer traf heute morgen
um 9½ Uhr auf einer Halteſtelle unweit Erfurt ein ünd
begab''ich nach dem Abſchreiten der Chrenkompagnie
an der Spiße der Fahnenkompagnie nach dem Parade=
felde
. In zwei Sonderzügen trafen die übrigen
Fürſtlichkeiten ein. Die Kaiſerin kam um 9¾ Uhr vor=
mittads
an.
7.Br Erfurt, 3. Sept. Kurz vor 10 Uhr begann die
Parade des 1 Armeekows unter dem Kommando
des Generals v. Wittich. An derſelben nahmen teil:
Der Kaiſer, die Kaiſerin, König Georg von Sachſen,
der Herzog von Aoſta, der Großherzog von Sachſen=
Weimar, der Herzog von Sachſen=Koburg=Gotha, der

Herzog Karl Theodor in Bayern und der Erbprinz von
Hohenlohe=Langenburg. Das Wetter iſt ſchön aber heiß,
Das Publikum brachte den Majeſtäten und Fürſtlich=
keiten
lebhafte Ovationen dar. Der Kaiſerrſeßke
ſich an der Haltkeſtelie an die Spitze der Fahnen=
kompagnie
, führte die Fahnen vor die Front des Armee=
korps
und übergab dieſelben den Truppenteilen mit
einer kurzen Anſprache. Der Kaiſer ritt dakauf mit den
Fürſtlichkeiten die Fronten ab, die Kaiſerin folgte im
Wagen. Beim Vorbeimarſch führten der Großherzog von
Sachſen=Weimar der Herzog von SachſenKoburg=Gotha
und Herzog Karl Theodor in Bayern ihre Regimenter vor.
- w.B. Erfurt, 3. Sept. Nach dem zweiten Vorbei=
marſch
machte die Kaiſerin eine Nundfahrt längs der
Reihe der Kriegervereine und Zuſchauertribünen, überall
durch lebhafte Zurufe begrüßt. Auch der Kaiſerritt,
nachdem er eine kurze Kritik abgehalten hatte, die Front
der Krieger= und Militärvereine ab. welche begeffterke
Hochrufe ausbrachten. Dann begaben ſich die höhen
Herrſchäften zum Kaiſerpavillon an der Halteſtelle zurück,
von wo Um 12 Uhr die Abreiſe nach Merſeburg an=
getreten
wurde.
WB.: Merſeburg. 3. Sept. Das Kaiſerpaar
traf heute Nachmittag Um 2 Uhr 50 Min. unter Glocken=
geläute
hier ein. Die Stadt iſt reich geſchmückt. Auf
dem Bahnhof. wo eine Ehrenkompagnie Laufgeſtelit war
fand großer militäriſcher Empfang ſtätt Das Kaiſerpaar
fuhr ſodann unter einer Eskoͤrte der Seydlit=Küraſſiere
nach dem Schlöſſe, unterwegs von den Stadtvertretern.
der geſamten Bevölkerung, den Vereinen und Schulen
ſtürmiſch begrüßt. Die Fürſtlichkeiten. welche an den
Mansvern teiinehmen nehmen in Halle Wohnung.
- Kaſſel. 3. Gept. Der Rendant der Spar= und Vor=
ſchußkaſie
in Verleburg wurde verhaftet. Er ſoll
6006 Mark veruntreut haben.
CyEr Diren. 3. Gepk. Heute vormittag gegen
9 Uhr entgleiſte bei der erſt kürzlich dem Verkehr
übergebenen Strecke Hambach=Blenz von dem Verſonen=
3ug 784 die Maſchine und 5 Wagen. Perſonen ſind nicht
verletzt. Der Materialſchaden iſt bedeutend.
Wien, 3. Gept. König Edward iſt kurg nach
10 Uhr abgereiſt. In einer offenen Hofequipage gab
ihm der Käiſer das Geleite. Die Monarchen wurden
vom Publikum lebhafk begrützt. Auf dem Bahnhof
hielten die Monarchen kurzen Cerce ab und betraten ſo=
dann
den Perron, wo ſie ſich in herzlicher Weiſe ver=
abſchiedeten
, ſich zweimal kußten und Händedruck
wechſelten. Der König verabſchiedete ſich in huldvoller
Weiſe von den Herren des Ehrendienltes, während der
Kaiſer den Herren des Gefolges des Könias die Hand
reichte. König Eduard beſties hierauf den Salonwagen,
erſchien am Fenſter und unterhielt ſich bis zum Abgang
des Zuges mit dem Kaiſer. Nach Abgang des Zuges
winkten die Monaͤrchen einander zu, bis der Zug die
Halle verlaſſen hatte. Könia Eduard empfing'geſtern
den Miniſter des Aeußern Grafen Goluchowski in be=
ſonderer
Audienz.
VE.Wien, 3. Sept. Der Neuen Freien Preſſe=
wird
aus Serbien gemeldet, daß die an der Verſchwö=
rung
gegen das ermordete Königspaar unbeteiligten
Offiziere nunmehr entſchieden verlangen. daß die Ver=
ſchwörer
im Iutereſſe des Anſehens der Armee den
oͤrdentlichen Militärgerichten aüsgeliefert und ge=
ſetzlich
beſtraft werden. widrigenfalls ſie mit einem Maſſen=
austritt
aus dem Heere drohen.
2 Paris, 3. Sept. Infolge der großen Hitze,
die ſeik einigen Taghen anhält, ſind 4 Perſonen am Hitz=
ſchlag
geſtorben.
2 Montelimar, 3. Sept. Präſident Loubet
iſt geſtern abend un 11 Uhr nach Paris abgereiſt.
WB. Chriſtianig. 3. Sept. Nach den bisherigen
Wahlmännerwählen girt es für wahrſcheinlich.
daß die Partei der Nechten und die gemäßigte Linke im
Storthing die Mehrheit mit 59 bis 6d von insgeſamt 17
Stimmen haben werden.
London, 3. Sept. Das Weißbuch mit den
Sitzungsberichten des kanadiſchen Parlamients wurde heute
veröffentlicht. Dasſelbe enthält auch die Korreſpondens
betreffend den deutſchen Zolltarif.
- W.B. Konſtantinohel, 3. Sept. Die Exploſion
auf dem Dampfer: Vaskapun der ungariſchen
Levante=Seeſchiffahrtsgeſellſchaft erfolgte 16 Meilen von
Burgas. Es heißk jetzt, daß außer dem Kapitän noch
26 Perſonen getsket wurden. Da das Schiff vorgeſtern
hier fällig war. wird vermutet, daß die Exploſion am
Vorgeſtrigen Feſttage im hieſigen Hafen erfolgen ſollte,
was durch die verſpätete Abfahrt des Schiffes von Varna
vereitelt wurde)
Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum'.
Konzert um' 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadt=
Muſkk=Verein: Wiederbeginn der Pröben um 8 Uhr
in der Aula der Oberrealſchule.

Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Nachricht.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß mein innigſt=
geliebter
Gatte, unſer Vaker, Sohn, Bruder,
Schwiegerſohn und Schwager
(815351
Herr V. Barthel,
Schneidermeiſter,
nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
Um ſtilles Beileid bittet
die tieftrauernde Caltin
und Ainder.
Familie Karl Schärer.
Familie Gr. Aohielstädter.
Darmſtadt, den 2. September 1903.
Die Beerdigung findet Samstag, 5. Sept.,
nachmittags 3 Uhr, vom Leichenhauſe aus ſtatt.

Badener Derein.
Die Mitglieder und Landsleute benach=
richtigen
wir ergebenſt, daß unſer Vorſtands=
4 mitglied
[(15354
Herr Schneidermeiſter
neour-Purtke
4 am 2. d. M. geſtorben iſt.
Wir bitten, dem Verſtorbenen die letzte
5 Ehre zu erweiſen.
Der Vorstand.
Die Beerdigung findet Samstag, 5. Sept.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des
Darmſtädter Friedhofs aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß es Gott dem All=
müchtigen
gefallen hat, heute vormittag
9½ Uhr meinen lieben Mann, unſeren treu=
beſorgten
Vater, Großvater, Schwiegervater,
(5364
Onkel und Schwager
Herrn Karl Klink,
Lokomotioführer i. P.,
nach langem, ſchwerem Leiden zu ſich abzu=
rufen
.
Es bitten um ſtille Teilnahme
die kieftrauernden Hinkerbliebenen.
Darmſtadt, den 3. September 1903.
Die Beerdigung findet Samstag. 5. Sept.,
nachmittags 4½ Uhr, von der Leichenhalle
des ſtädtiſchen Friedhofes aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
5 die traurige Mitteilung, daß es Gott dem
4 Allmächtigen gefallen hat, meinen innigſt=
F geliebten Gatten, unſeren treubeſorgten Vater,
5 Bruder, Schwiegervater, Großvater, Schwa=
(513687
ger und Onkel
Hervo friedvich Veith,
Schneidermeiſter,
4 nach kurzem aber ſchwerem Leiden im Alter
z von 65 Jahren zu ſich zu rufen.
Die tieftrauernden Hinkerbliebenen.
Eberſtadt,
3. September 1903.
Köln,
Groß=Zimmern,
Die Beerdigung findet Samstag, 6. Sept.,
nachmittags 3½ Uhr, in Eberſtadt ſtatt.

Lodes-Anzeige.
(Statt beſonderer Mitteilung.)
Mittwoch vormittag 18 Uhr entſchlief
4 ſanft nach längerem Leiden im Alter von
72⁄₈ Jahren unſere liebe Mutter, Schwieger=
(5356
mutter und Großmutter
Frau Lehrer,
Wasner’ome.
Darmſtadt, den 3. September 1903.
Mühlſtraße 54.
Die trauernden Hinkerbliebenen.
4 Die Beerdigung findet Samstag, 5. Sept.,
vormittags 10 Uhr, vom Portal des Fried=
hofs
aus ſtatt.
Blumenſpenden dankend verbeten.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofhuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldgeſtel, für den Iyſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.