Darmstädter Tagblatt 1903


20. August 1903

[  ][ ]

AUOHt
Snſeraks

Abonnemenkspreis

166. Jahrgang.

monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mk.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
ngshlatk.
Auſlvorkes Unborh

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14. ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen,

Amtliches Organ für die Bebanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N104.

Donnerstag, den 20. Auguſt.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Der landwirtſchaftliche Bezirksverein Darmſtadt ladet zur Beſchickung und
zum Beſuche des
Samstag, den 20. Auguſt 1903

auf dem Pferdemarktplatze (Holzhof) ſtattfindenden
Easelmarkte

ein. Die Intereſſenten wollen hierbei folgende Punkte beachten:
1. Die Tiere müſſen längſtens um 9 Uhr auf dem Platze, an den Vorder=
beinen
mit ſtarken Schlingen gefeſſelt und von zwei Mann geführt ſein.
Auch können die Tiere an einem Naſenring geführt werden. Bei Zuwider=

handlung iſt Wegweiſung zu gewärtigen.
2. Auf dem Marktplatz iſt Gelegenheit geboten, Streu und Heu gegen Be=
zahlung
zu erhalten.
3. Die aufgetriebenen Faſel werden von der Körkommiſſion des Kreiſes Darm=
ſtadt
gemuſtert und wird den Eigentümern der als preiswürdig erkannten
Tiere eine Geldprämie aus den von dem Bezirksverein zur Verfügung
geſtellten Mitteln bewilligt.
L. Auf Antrag werden die als Zuchttiere geigneten Faſel nach den Be=
ſtimmungen
des Geſetzes vom 7. Auguſt 1901, die Anſchaffung und Unter=
haltung
des Faſelviehs betreffend, gekört.
6. Dieſe Ankörung hat nach Art. 6 des genannten Geſetzes für das ganze
Land Gültigkeit.
6. Die Ankörung erfolgt unentgeltlich.
7. Tiere aus Gemeinden, in denen die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen
iſt, ſind von der Zulaſſung zum Faſelmarkt ausgeſchloſſen.
Hiermit iſt gleichzeitig ein Ziegenmarkt verbunden.
Darmſtadt, am 7. Auguſt 1903.
Der L. Direktor des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Wick, Regierungsrat.
(3962a

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Gervinusſtraße zwiſchen Roßdörfer= und Kiesſtraße, und die Darm=
ſtraße
zwiſchen Wieners= und Beckſtraße wird wegen Vornahme von Dampf=
walzarbeiten
bis auf weiteres für den Fuhrwerks= und Fahrrad=Verkehr geſperrt.
Darmſtadt, am 17. Auguſt 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(4484
Dr. Kratz.

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Bauunternehmers Hein=
rich
Meyer I. von Eberſtadt iſt Termin
zur Gläubigerverſammlung auf

Mittwoch, den 16. September 1903,
vormittags 9 Uhr,
1
anberaumt.
Es ſoll beſchloſſen werden:
1) über das Geſuch des Gemein=
ſchuldners
um Gewährung einer
Unterſtützung, Erlaß von Miete,
2) über die Tätigkeit des Konkurs=!
verwalters bei Fertigſtellung der
zur Konkursmaſſe gehörigen Ge=
bäude
und Verwendung des auf=
13
genommenen Kapitals,
3) über die nachträglich angemeldeten
(14474
Forderungen.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1963.
Großherzogliches Amisgericht I.

Matragenftreu=Verkaunf.
Samstags bezw. Mittwochs,
den 22. 26. und 20. d. Mts.
vormittags von 10¼ Uhr ab,
kommt auf dem Hofe der neuen Kavallerie=
Kaſerne in Darmſtadt die Matratzen=
ſtreu
je einer Eskadron meiſtbietend zum
Verkauf.
(13696
Dragoner=Regiment Nr. 24.

Am Samstag. 22. Auguſt d. Js.,
1
von 9.36 vormittags ab,
wird auf dem hinteren Hofe der alten
Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt die
Matratzenſtren
einer Eskadron öffentlich meiſtbietend
(14472dk
verſteigert.
Dragoner=Regiment Nr. 23.

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über den
Nachlaß des Maklers Philipp Schyd=
lowskh
in Darmſtadt iſt zur Abnahme
der Schlußrechnung des Verwalters, zur
Erhebung von Einwendungen gegen das
Schlußverzeichnis der bei der Verteilung
zu berückſichtigenden Forderungen und
zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger über
die nicht verwertbaren Vermögensſtücke
der Schlußtermin auf:
Donnerstag. 13. September 1903.
vormittags 10 Uhr.,
vor dem Großh. Amtsgerichte hierſelbſt.,
Hügelſtraße 3133, Zimmer Nr. 35, be=
ſtimmt
worden.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1903.
Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts
(14480
Darmſtadt L.

Pferdeverhauf.
Am Freitag, den 21. d. Mts.
vormiktags 11 Uhr,
wird auf dem Hofe der Kaſerne Eſcholl=
brückerſtraße
ein dienſtunbrauchbares
Pferd
ſöffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung
[14473
verſteigert.
Train=Bataillon Nr. 18.

Ca. ⁵⁄ Morgen Hafer
zu verkaufen.
Kaſtanien=Allee 22.
[4497
BS-L0OOO M.
ſauf 1. Hypothek zu 4pCt. auszuleihen.
Näh. unt. T50 an d. Exp. (13720

Oeffentliche Auſſorderung.
Laut Obligation vom 7. April 1868 ſind die Grundſtücke der Johanues
Wolf II. Eheleute von Eberſtadt
Gemarkung Eberſtadt Flur 1 Nr. 690 und 691
dem Friedrich Büttel in Eberſtadt zur Sicherung einer Forderung von 425 fl.
verpfändet worden. Die Schuld ſoll längſt abgetragen, die Urkunde dagegen in
Verluſt geraten ſein.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Anſprüche aus der erwähnten
Obligation herleiten zu können glauben, aufgefordert, ihre Anſprüche bei dem
unterzeichneten Gericht innerhalb zweier Mouate anzumelden, da andernfalls
die Löſchung der Hypothek verfügt werden wird.
Darmſtadt, den 3. Juli 1903.
[14492.
Großherzogliches Amtsgericht H.

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einiger Zeit regelmäßig täglich friſche Sendungen Ruhrkohlen eintreffen und
lietzt noch zu ganz außergewöhnlichen Preiſen gegen Kaſſa ſowohl als auch bei
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1
Herene Zung.
Erzählung von Paul Lindau.
19)
Nachbrus verboten.
Ich beſitze nun nichts mehr, aber ich brauche auch
nichts mehr. Ich fühle mich völlig beruhigt. Bis
geſtern bin ich vor lauter Geſchäften mit Zahlen und
ſchwerfälligen Formeln, vor Beratungen mit meinem
Rechtsbeiſtande und Notar gar nicht zur Beſinnung
gekommen. Als ich endlich geſtern unter die letzte
Urkunde meine Unterſchrift ſetzte, atmete ich wie be=
freit
auf. Stundenlang habe ich dann allein in
meinem kleinen Zimmer geſeſſen und alles noch ein=
mal
überdacht. Bisweilen ſtürmte es wohl in mir
auf, aber die hochgehenden Wogen beſchwichtigten ſich.
Ich fühle es. daß das, was ich tue, wohlgetan iſt.
Ich weiß, ich werde es nie bereuen. Ich ſehne mich
aus dieſer Welt heraus, in die ich nun einmal nicht
ſtauge. Zwiſchen mir und dem Glücke, das mir die
Welt bieten könnte, erhebt ſich fürchterlich die Schuld
eines anderen; überall tritt ſie mir unerbittlich ent=
gegen
. Was hat es mir geholfen, daß ich durch die
Gnade unſeres Kaiſers einen bürgerlichen deutſchen
Namen habe führen dürfens Helene Jung war ver=

einſamt, ohne Anhang, ohne Verwandte, die ſie ein=
zugeſtehen
wagte. Mein Daſein war rätſelhaft, un=
gewöhnlich
, dunkel und forderte die Neugier heraus.
Ich zitterte beſtändig bei dem Gedanken, daß irgend
ein kückiſcher Zufall meine Herkunft verriete. In
den Augenblicken der argloſeſten Freude durchzuckte
mich plötzlich ein furchtbares Angſtgefühl und machte
mich ſchaudern. Die Sünde des Vaters wird an
mir heimgeſucht; ich muß mich beugen.
Ich krage mein Schickſal ohne Murren. Es hat
meinem Leben ja auch der Sonnenſchein nicht gefehlt.
Ich bin ſo glücklich geweſen, wie man ſein kann. Heute
morgen, nachdem ich den Brief von der Oberin
empfangen hatte, der mir die Aufnahme in das Kloſter
zuſagt, habe ich gebeichtet. Ich habe dem milden
und nachſichtigen Beichtvater alles geſagt, was ich auf
dem Herzen hatte, nur den Namen des Geliebten nicht.
Im Beichtſtuhle ſelbſt ging mir auf einmal ein Lied
durch den Kopf, das ich in meiner glücklichen Kindheit
von meiner aͤrmen Mutter habe ſingen hören - ein
deutſches Lied, an das ich ſeit langen, langen Jahren
nicht gedacht hatte:
Mit wem ich mich traute, das ſag ich euch nicht.
Mein Schatz iſt lieb und gut,

Trägt er eine goldene Kett am Hals,
Trägt er einen ſtrohernen Hut.
Soll Spott und Hohn getragen ſein,
Trag' ich allein den Hohn.
Ich kenn ihn wohl, er kennt mich wohl=
Und Gott weiß auch davon.
Unwillkürlich floſſen in meine Rede einige Wen=
dungen
, die mit dieſem Liede wörtlich übereinſtimmten.
Und ſeitdem will es mir nicht aus dem Sinn, und es
ſummt mir beſtändig in den Ohren. Auch vor Dir,
geliebte Anjela, will ich ihn verſchweigen. Du wirſt
mich nicht mehr fragen.
Und nun ſage ich Dir ein herzlich, ſchweſterlich
Lebewohll Für Deine Liebe und Treue, für Deine
Herzlichkeit und Verſchwiegenheit kann ich Dir nicht
ſo danken, wie ich möchte. Aber Du weißt, was
Du mir geweſen biſt - meine einzige, wahre Freundin,
meine einzige Vertraute. Lebe wohl, Anjelal Ich
bitte zu Gott, daß er Dich bald wieder geſund mache.
Schreibe nichts, das nicht jedermann leſen könnte.
Wenn ich Deinen Brief in München verfehle, laſſ=
ich
ihn an die Oberin des Kloſters nachſenden. Ich
glaube, die Briefe werden geöffnet. Und ſo ſcheids
ich denn aus dieſer Welt ruhig und gefaßt, mit liebe=

[ ][  ][ ]

neben der Mroneis.

14487a

neben der Aroneis,

Geits 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dönnerstag, den 20. Auguft 1963.

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vollſtem Gedenken an Dich. Ich küſſe Dich als Deine
beſte Freundin, die Du nun nicht mehr zu beklagen
haſt, als Deine Dich innig liebende Couſine, die einſt
Helene Mlodzinska war, die heute noch Helene Jung
iſt und in wenigen Tagen ſein und bis an ihr Ende
bleiben wird
Schweſter Reinhilde.
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Verlin, 23. Februar 1881.
Heute vor einem Jahre haben wir uns zum
erſtenmal geſprochen. Heute ſpreche ich zum letzten=
mal
zu Ihnen. Ich bitte Sie herzlich, nehmen Sie
das beifolgende Buch, das mir einſt teuer war und
das auch Ihnen gefallen hat, mit freundlicher Ge=
ſinnung
auf zur Erinnerung an Ihre Freundin
Helene Jung.
An Se. Durchlaucht
den Prinzen Reinhard zu Lohenburg.
Lohenburg.
In dem Pakete, das gleichzeitig mit dieſem
Briefe eintraf, lag jenes loſtbare Andachtsbuch aus

dem fürſtlich Mlodzinski=Prateckiſchen Familienſchatze,
das früher Reinhards Bewunderung erregt hatte.
Auf der erſten Seite ſtanden folgende von Helene
geſchriebenen Worte: Matthaeus 15. 4. Nam Deus
praecepit, dicens, honora patrem tuum et matrem,
et qui maledixorit patri aut matri, morto moriatur.
1875.
Reinhard war aufrichtig gerührt, als er das
ſchöne Buch aufſchlug. Er las die Bibelſtelle, die
Helene ſchon vor Jahren hier eingeſchrieben hatte:
Denn Gott hat geboten: Du ſollſt Vater und Mutter
ehren; wer aber Vater oder Mutter flucht, der ſoll
des Todes ſterben. Es las ſie wieder und ſchüttelte
den Kopf. Weshalb hatte ſich Helene gerade dieſes
natürlichſte und leichteſt zu erfüllende Gebot beſonders
einprägen wollen? Es blieb ihm unerklärlich, wie
alles, was mit Helene zuſammenhing.
Sein letzter Brief war uneröffnet an ihn zurück=
gelangt
; die Majorin hatte auf den Umſchlag die
Bemerkung geſchrieben: Fräulem H. J. iſt nach
Amerika gereiſt. Gegenwärtiger Aufenthalt un=
bekanntl
Andere Verſuche, auf anderem Wege etwas
über den Verbleib Helenes zu erfahren, waren ge=
ſcheitert
. Die Paſſagierliſten der deutſchen Dampfer
enthielten nicht den Namen der Geſuchten. Sie war
und blieb verſchwunden.

Aber nun ſtand der Geburtstag des Kaiſers
vor der Tür. Reinhard durfte ſich wieder nach der
Hauptſtadt begeben, und an Ort und Stelle hoffte er
mit Beſtimmtheit, über Helene Näheres zu ermitteln.
Am erſten Morgen nach ſeiner Ankunft - es war
wieder ein milder Frühlingstag, gerade wie vor einem
Jahre - ſchlug Reinhard denſelben Weg ein, den
er früher täglich genommen hatte. Frau von Zettwitz
empfing ihn mit derſelben vollkommenen Höflichkeit
wie ehedem, und ſie berichtete ebenſo gemeſſen, klar
und genau.
Fräulein Helene Jung, die ſich aller Herzen erobert,
hatte ſich kurz vor Neujahr verabſchiedet, ihr ſelbſt,
der Majorin, ein koſtbares Andenken aufgenötigt,
ihre Geſellſchafterin und Zofe fürſtlich beſchenkt und
war nach London gefahren, um über Liverpool oder
Southampton, in die Neue Welt, zurückzukehren.
Fräulein Jung hatte die Majorin darauf vorbereitet,
daß auf lange, lange Zeit kein Brief von ihr an=
kommen
werde, und wenn ſie gar nicht mehr ſchreiben
könne, ſolle die Majorin nicht Unrechtes von ihr
denken und ſie nicht der Undankbarkeit zeihen. Fräulein
Jung ſei beim Abſchiede ſehr gerührt geweſen. Sis
habe ſeitdem in der Tat kein Lebenszeichen mehr von
ſich gegeben.
(Schluß folgt.)

[ ][  ][ ]

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Für neu hinzukretende Abonnenten

wird das Abonnement für die Spielzeit 1903ſ0t vom 20. bis 22. Auguſt 1003 aufgelegt.
Die bezüglichen Wünſche werden von der Hauptkaſſe an dieſen Tagen, vormittags von
10-1 Uhr, mündlich entgegengenommen. Ebenſo ſind dort die gedruckten Abonnements=Bedingungen
erhältlich.
Auszug aus den Abonnements=Bebingungen.
1. Die Unterzeichnung der Abonnements=Anmeldung in Verbindung mit den Abonnements=Bedingungen
bildet einen rechtsgiltigen Vertrag zwiſchen dem Abonnenten und der Großherzoglichen Hoftheater=
Direktion für ſämtliche abonnierte Vorſtellungen.
2. Die Vorſtellungen beginnen am 6. Septenber 1903. Es finden 180 Vorſtellungen im Abonnement
ſtatt und zwar in jeder Woche fünf bezw. ſechs Vorſtellungen.
3. Das Abonnement wird eingeteilt in ein ganzes, halbes und viertel Abonnement, ſo daß vier,
von einander ganz unabhüngige, über die ganze Dauer der Spielzeit verteilte Serien ent=
ſtehen
, welche die Bezeichnung L, V, C und P tragen.
Das ganze Abonnement erhält die Buchſtaben A. V, C und D. die halben Buchſtaben
A. C und E. D, während auf die viertel Abonnements je ein Buchſtabe entfällt. - Jede Serie
umfaßt 45 Vorſtellungen.
4. Die Direktion behält ſich das Recht vor, viertel und halbe Abonnements in eutſprechender
Weiſe auf einen Platz zuſamuenzulegen.
6. Die Albonneuten verpflichten ſich entweder zur Uebernahme von 45, 90. 135 oder 180 Vor=
ſtellungen
, welche unter den A, B, G und w Abonnenten in der Spielzeit ſo verteilt werden,
daß hinſichtlich der Reihenfolge möglichſt Gleichmäßigkeit herrſcht und am Schluſſe der Spielzeit
alle vier Viertel die gleiche Anzahl Opern= und die gleiche Anzahl Schauſpielvorſtellungen haben.

6. Abonnementspreiſe:

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Einheits=
preis
für
71 Vorr
4 ſtellung. Platz. Abonnementspreis für 45 90 135 180 Mk. Mk. M. Mk. Mk. 3,00 I. Rang.. 135 270 405 540 2,00 II. Nang Balkon 1 90 180 270 360 168 II. 75.61 151,20 226,80 30240 132 II. 7 Balkon 5940 11880 178,20 237,60 4 1,00 IIL. 45 90 135 180 2,40 Parketloge 108 26 324 432 2,00 Sperrſitz 90 180 270 360 132 Parterre 5940 11880 17820 23760

Darmſtadt, den 19. Auguſt 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Auguſt 1903.

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Extra-Wunsch-Frogramm; 1) Stars= und Stripes=Marſch=
GBanner=Marſch) von Ph. Souſa. 2) Ouvertüre zu , Oberon= 3) Adelaide=
von
Beethoven. 4) Fantaſie aus Fauſt= 5) Mignon=Ouvertüre. 6) Aubade
printanière. 7) Ungariſche Rhapſodie. 8) Carmen.
Letzte Abteilung: Walzer mit Einlagen.
Aufang 8 Uhr.
Eintritt 50 Pfenuig.
Große Fllumination des Gartens.

Bei ungünſtiger Witterung Streichkonzert im Saal.

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Heute Donnerstag, den 20. Auguſt,
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der Kapelle des Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25.
Direktion: Stabstrompeter F. Mickley.
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Anfang 4 Uhr.
Eintrittt 40 Pfg.

Zur Feier des Namenstages Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs findet
Dienstag, den 25. Auguſt 1903, nachmittags von 2 Uhr ab, das
Rüatersshessen
auf dem Jagdſtand ſtatt. Gleichzeitig wird der Ekertpreis herausgeſchoſſen.
Anmeldeſchluß 4 Uhr.
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Der Vorstand.

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Nummer 194.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Auguft 1903.

Geſtte 10.
Die
deutſchen Gewerkſchaftsorgauiſationen.
Welche organiſierte Macht die Sozialdemokratie
in ihren gewerkſchaftlichen Zentralverbänden beſitzt,
beweiſt wiederum die Statiſtik der deutſchen Gewerk=
ſchaftsorganiſationen
für das Jahr 1902. Darüber
gibt ſich wohl niemand mehr einer Täuſchung hin,
daß dieſe Zentral= und auch Lokalverbände durchaus
im Dienſte der Parteiintereſſen der Sogialdemokratie
ſtehen und für ſie eine ſtets ſchlagfertige und ſofort
verwendbare politiſche Organiſation bilden. Dieſe
Zentralverhände haben nun im letzten Jahre nach
der Nationalliberalen Korreſp.; eine Zunahme von
55696 Mitgliedern erfahren und bildeten ſomit zu
Ende des Jahres ein Heer von 733206 Mitgliedern
und verfügen, über eine Jahreseinnahme von
11097744 Mark. Gegenüber dieſen ſozialdemokra=
tiſchen
Organiſationen können die übrigen gewerk=
ſchaftlichen
Organiſationen auch nicht annähernd
gleiche Mitgliederzahlen aufweiſen. Zwar verzeichnen
die Hirſch=Dunckerſchen Vereine eine Zunahme von
6086 Mitgliedern, erreichen doch damit aber erſt
102 851; der ihnen von den Sozialdemokraten ange=
ſagte
Untergang iſt alſo erfreulicherweiſe nicht ein=
getreten
. Die unabhängigen Gewerkſchaften' ſchloſſen
das Jahr 1902 mit einer Mitgliederzahl von 105248
ab; der Elſaß=Lothringiſche Buchdruckerverband und
die Elektromonteure haben ſich jedoch am 1. April
dieſes Jahres den Zentralverbänden angeſchloſſen,
wodurch ſich die=Unabhängigen' um ungefähr 16 000
Mitglieder vermindert, die Zentralverbände um die
gleiche Zahl vergrößert haben. Die chriſtlichen Ge=
werkſchaften
erfuhren eine Verminderung von 15
Mitgliedern; ihr Beſtand, wies Ende des Jahres
1902 8465¾ Mitglieder auf. Die unabhängigen:
Vereine nahmen um 6944 zu und zählten insgeſamt
56 595 und die lokalen Vereine- 10090 Mitglieder,
ſo daß zu Schluß des Jahres 1902 1092642 Arbeiter
in Gewerkſchaften organiſiert waren.
Die Nat.=3tg." bemerkt hierzu, daß die 733206
ſozialdemokratiſch organiſierten Gewerkſchafter immer=
hin
doch erſt 1442 Prozent der in den Branchen
überhaupt beſchäftigten Arbeiter repräſentieren. Buch=
drucker
und Buchdruckereihilfsarbeiter ſind 7958 ſo=
zialdemokratiſch
=gewerkſchaftlich organiſiert; es folgen
die Bildhauer mit 65,30, die Kupferſchmiede mit
54,10, die Handſchuhmacher mit 48.53, die Glaſer
mit 4432, die Steinſetzer mit 43,20, die Lithographen
und Steindrucker mit 42,20 Prozent. Von den
Metallarbeitern ſind, troßzdem ſie die abſolut meiſten
Mitglieder zühlen, doch nur 24,11 Progent in den
ſogialdemokratiſchen Gewerkſchaften organiſiert. In
27 Berufen ſind mehr als 20 und in 15 Berufen
mehr als 30 Prozent der Berufsangehörigen in der
Organiſation. Seit 1891, ſeitdem eine genaue Statiſtik
vorliegt, hatten die Gewerkſchaften eine Geſamtein=
nahme
von 62287743 und eine Geſamtausgabe von
55 254 131 Mark. Um rund 10 Millionen Mark
war die Einnahme der Verbände im Jahre 1902
höher als im Jahre 1891 und die Aus gaben
ſteigerten ſich um rund 9½ Millionen
Mark. Für Unterſtützungen wurden in dem ge=
nannten
Zeitraume 24 256 544 Mark verausgabt,
für Streiks 13046758 Mark. Die Bei=
tragsleiſtung
der Mitglieder war in den ein=
zelnen
Verbänden eine enorme. So zahlte jeder
Notenſtecher pro Jahr 73.40, jeder Buchdrucker 54,25,
jeder Bildhauer 39,99 Mark.

Der Bericht des ſozialdemokrati=
ſchen
Partei=Vorſtandes an den Parteitag
zu Dresden 1903 iſt erſchienen und gibt manches zu
denken. Bedeutende Fortſchritte und Erfolge werden
bei den Gewerbegerichtswahlen, den Kommunalwahlen,
den Landtags= und den Reichstagswahlen konſtatiert.
Ganz beſonders wird die erfolgreiche Agitations=
tätigkeit
gelobt und betreffs der Finanzen geſchloſſen:

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Naturheilbewegung und Kurpfuſchertum.
Der Kampf der Aerzteſchaft gegen das Kurpfuſchertum
nimmt immer ſchärfere Formen an und bedroht vor=
nehmlich
die in allen Kreiſen immer mehr Eingang
findende Naturheilbewegung. Angeſichts dieſer Bemüh=
ungen
der intereſſierten Aerzteſchaft haben ſich die Führer
der Naturheilbewegung zu energiſchen Gegenmaßnahmen
entſchloſſen. Im Altſtädter Hofr zu Verlin fand eine
Verſammlung der Führer der Vewegung ſtatt, an der
Delegierte aus allen Teilen Deutſchlands teilnahmen.
Durch Vermittelung verſchiedener hochgeſtellter Perſön=
lichkeiten
iſt eine Verbindung mit den höchſten leitenden
Stellen möglich geworden und wird gegenwärtig darauf
hingewirkt, dieſen über die wahren Veweggründe des
tobenden Kampfes entſprechende Aufklärung zu geben.
In der Verſammlung wurde hervorgehoben, daß gerade
die Anhänger der Naturheilkunde von jeher den Heil=
ſchwindel
und die Kurpfuſcherei bekämpft haben, und daß
ſie deshalb ganz entſchieden dagegen Verwahrung ein=
legen
müßten, daß die Praktiker der Naturheilkunde
ohne Wahl als Kurpfuſcher behandelt und ſo Opfer der
lex Nardenkötter werden. Ueber die Art der weiteren
Agitation und des Abwehrkampfes wurde vollſtändige
Einigung erzielt und wird von einflußreichen Perſönlich=
keiten
an die Miniſter der Einzelſtaaten zum Zweck der
Aufklärung herangetreten werden.

Kleines Feuilleton.
o Auf einen ſchlechten Witz hinein=
gefallen
iſt der Vorwärts; in ſeiner bekannten
Leichtgläubigkeit. Die famoſe Geſchichte von der Kaiſer=
inſel'
Pichelswerder, auf welche die Nordd. Allg. 3tg.

Die von Freund, und Feind anerkannte Opfer=
freudigkeit
unſerer Parteigenoſſen hat ſich im abge=
laufenen
Rechnungsjahre in glänzender Weiſe gezeigt.
Die Geſamteinnahmen, nach Abzug der übernommenen
Kaſſenbeſtände, ſind gegen das Vorjahr um 289 83873
Mark, die allgemeinen Einnahmen um 265 38383
Mark geſtiegen... Aber auch die Ausgaben der
Zentralkaſſe haben mit 55421188 M. eine noch nicht
dageweſene Höhe erreicht. Obenan ſtehen natürlich
die Ausgaben für die Koſten der Reichstagswahlen.
Sie ſind um 6884035 Mark höher als im letzten
Reichstagswahljahr 1898.. Der bisher, im Gegen=
ſatz
zu dem Defizit von 1898, beſtehende Ueberſchuß
werde aber wohl durch nachträgliche Rechnungen
noch ſehr zuſammenſchmelzen. Als Anhang wird
ein Bericht über die Tätigkeit der Genoſſinnen= in
Deutſchland veröffentlicht, aus dem hervorgeht, daß
man auch in der Bearbeitung der Frauen äußerſt
tätig geweſen iſt. Nach dem von der Vertrauens=
perſon
der Genoſſinnen Deutſchlands erſtatteten Be=
richte
haben ſich die Frauen ſehr tätig an der Wahl=
agitation
beteiligt, nachdem ſie vorher durch Ein=
richtung
von Leſe= und Diskutierabenden durch
politiſch geſchulte Genoſſen und Genoſſinnen die ent=
ſprechende
Vorbereitung erhalten hatten. Dieſen
Diskutier= und Leſeabenden wird anſcheinend von der
Parteileitung eine große Wichtigkeit beigelegt und es
wird geſagt, daß dieſe Vereine, troßz der Schwierig=
keiten
, die ihnen die Behörden in den Weg legten,
viele tüchtige Mitglieder gewonnen, hätten. Ueber
die Mitarbeit bei den Reichstagswahlen heißt es:
An der Kampagne für die Reichstagswahlen be=
teiligten
ſich die Genoſſinnen mit Feuereifer. Bei
allen Arbeiten halfen ſie mit. Unſere redneriſch
tätigen Genoſſinnen, kannten Ermüdung nicht;
wochen= und monatelang hielten ſie Tag für Tag in
zum großen Teile überfüllten Räumen Verſamm=
lungen
ab. Der Erfolg der geleiſteten Arbeit iſt be=
merkenswert
; im Kreiſe Dortmund, wo bis vor etwa
zwei Jahren jede Beteiligung von Frauen am poli=
tiſchen
Leben durch die Poligei behindert wurde, hatte
die Agitation in die Augen ſpringende Erfolge.
Der zum Oberpräſidenten von Heſſen=Naſſau
ernannte bisherige Regierungspräſident v. Wind=
heim
iſt 1857 in Groß=Oſchersleben als Sohn des
Amtsrats v. Windheim geboren. Er beſuchte in
Magdeburg das Gymuaſium, ſtudierte in Bonn und
Berlin und war als Referendar, und Aſſeſſor
in Koblenz und Wiesbaden tätig. Später war er
Hilfsarbeiter im Miniſterium des Innern und kam
dann als Landrat nach Ragnit. Bereits zum Regie=
rungspräſidenten
in Stettin ernannt, erhielt er 1895
das Polizeipräſidium von Berlin als Nachfolger des
bisherigen Polizeipräſidenten v. Richthofen. Nach
ſeinem Rücktritt von dieſer Stellung wurde er als
Regierungspräſident nach Frankfurt a. O. verſetzt.
Ausland.
- Am 5. September tritt das engliſche
Kabinett zuſammen, um über das Finanzſyſtem
zu beraten. Arnold Forſter, der Parlamentsſekretär
der Admiralität, erklärte in Belfaſt, er habe, während
er früher an Freihandel glaubte, die von Chamber=
lain
aufgeworfene Frage eingehend ſtudiert. Er ſei
zu dem Ergebnis gekommen, daß eine ſehr große
Aenderung des jetzigen Syſtems notwendig ſei.
Die römiſche Voce della Verita macht in
einem Leitartikel gegen das Wiener = Fremdenblatt=
hochwichtige
Enthüllungen über das Konklave. Sie
behauptet, das Veto Oeſterreichs ſei in einer
rauhen, verwegenen und unhöflichen Form ausgeübt
worden. Der klerikale Cittadino in Genua hatte
ſogar behauptet, die Kardinäle hätten dem Kardinal=
Biſchof von Krakau deshalb eine moraliſche Lektion
erteilen wollen, aber davon Abſtand genommen, aus
Angſt, dieſer möchte unter Skandal das Konklave
verlaſſen. Die Vocer nennt das Veto eine geſetz=
widrige
Einmiſchung und einen ungeheuren Angriff
und eine Beleidigung gegen das Kardinalskollegium;

geſtern zurückzukommen für nötig erachtet hat, lautete
nach ſeinem Hofberichterſtatter folgendermaßen: Die ge=
plante
große und ſehr koſtſpielige Heerſtraße, die vom
Verliner Schloß über Pichelswerder ſchnurgerade nach
Döberitz führen ſoll und deren Zweck nicht recht erſichtlich
war, wird ihre eigentliche Beſtimmung in einem Proiekt
erhalten, das auf gewiſſe ebenſo unbegründete wie düſtere
Stimmungen ſchließen läßt. Der Plan geht dahin, auf
der Inſel Pichelswerder ein Familienſchloß des Kaiſers
zu errichten, das der kaiſerlichen Familie zum künftigen
Aufenthalt dienen ſoll. Die ganze Inſel ſoll in den Be=
ſitz
der Krone überführt und dann ſtreng von der
Außenwelt abgeſperrt werden. Durch die Döberitzer
Heerſtraße könnten dann in kürzeſter Zeit Truppen um
die Inſel konzentriert werden. Aber dieſe hohenzollernſche
Veſte ſoll nicht nur ſtrategiſch=militäriſch, ſondern auch
politiſch geſchützt werden. Man geht mit dem Gedanken
um, die Inſel, den Heerſtraßenbezirk und die Spandauer
Staatswerkſtätten zu einem beſonderen Verwaltungs=
bezirk
und Reichstagswahlkreis zu vereinigen, in dem
nur noch Angeſtellte des Kaiſers wohnen würden, und
ſomit die ſchreckensvolle Möglichkeit ausgeſchaltet wäre,
daß der Bezirk des Schloſſes von einem Republikaner
vertreten würde. Und dieſe Sicherheitsmahregeln würden
endlich in der Reform gipfeln, daß die Truppen der
Garde nicht mehr direkt ausgehoben, ſondern nur aus
Elitemannſchaften der andern Truppen ausgewählt wür=
den
.: Aus den hinzugefügten Bemerkungen geht hervor,
daß der Vorwärts dieſe Erzählung tatſächlich geglaubt
und ernſt genommen hat.
Oſtendes Verluſte. In der Pariſer Ausgabe
des New=York Heraldu findet ſich eine Berechnung des
Verluſtes, den Oſtende infolge der Schließung der Spiel=
ſäle
erlitten hat. Im vergangenen Jahre erhielt die

ſie behauptet ferner, Italien habe das Veto veranlaßt
und nennt das Fremdenblatt; den Offizioſus des
Dreibundes. Der äußerſt heftige Artikel iſt verfaßt
von den dreibundfeindlichen jeſuitiſchen Rampolla=
Leuten.
Der König von Serbien ſtellte am Diens=
tag
dem Offizierkorps den Kronprinzen vor und
ſagte, er ſei überzeugt, daß alle um ihn in dieſem
feierlichen Augenblicke nur von den Gefühlen wahrer
Vaterlandsliebe durchdrungen ſeien. Er ſei glücklich,
den Thronfolger in den Kreis ſo ausgezeichneter
Söhne Serbiens einzuführen. Er hoffe, daß die
Offiziere ſeinen Sohn mit derſelben Liebe empfangen
werden, mit der er ihnen den Sohn übergebe. Kriegs=
miniſter
Solarowitſch erwiderte namens des Heeres,
alle ſeine Kameraden ſeien erfreut, den künftigen
König in ihren Reihen zählen zu können. Sie hofften,
daß er ſie auf den Weg des Ruhmes führen werde.
Nach der Vorſtellung war im Hofgarten Frühſtück,
dann Cercle, bei dem der König und ſeine Söhne
ſich mit den Ofizieren unterhielten.
- Zu dem Auſſtand in Mazedonien teilt
das Wiener Korreſp.=Bureau- mit: Die letzten
Aktionen des Komitees, ſowie andere Anzeichen weiſen
darauf hin, daß die Komitees die Mohammedaner
um jeden Preis aufs äußerſte zu erbittern beſtrebt
ſind, um Chriſtenmaſſacres in größerem Maßſtabe
zu provozieren und hierdurch eine europäiſche Inter=
vention
zu erreichen. Im Bildig und bei der Pforte
iſt dieſe Abſicht wohlbekannt. Es ergehen fortgeſetzt
ſtrenge Weiſungen an die Militärkommandos und die
Provinzialbehörden. Das ökumeniſche Patriarchat
führte bei der Pforte und an anderen Stellen ernſt=
lich
Beſchwerde über die von den Komiteebanden
gegen die griechiſche Landbevölkerung verübten Greuel=
taten
. Die Truppentransporte wurden durch Bahn=
ſtörungen
einige Male kurge Zeit unterbrochen, die
Konzentrierung iſt aber dadurch nicht aufgegeben.
Im Kreiſe Agoſtos, Wilajet Saloniki, wurden
vier türkiſche und griechiſche Dörfer von den Banden
gebrandſchatzt und geplündert. Konſulardepeſchen
melden, daß im Wilajet Saloniki neuerdings 16
Redifbataillone zweiter Klaſſe, im Wilajet Uesküb
7 Redifbataillone mobiliſiert werden. Im Engpaſſe
Selenko, einer Bahnſtation zwiſchen Uesküb und
Koprülü, fand infolge eines Bandenangriffs auf die
Bahnwache ein größerer Kampf ſtatt. Die Verluſte
ſollen auf beiden Seiten erheblich ſein. Nach den
letzten türkiſchen Angaben ſcheinen gegenwärtig drei
Zentren für die Bandenbewegung im Wilajet Mona=
ſtir
zu beſtehen. In Richo, einem 3½ Wegſtunden
von Monaſtir entfernten Orte, ſowie in je einem
Orte in den Kreiſen Kruſchewo und Florina ſollen
einige hundert Mann ſtarke Banden verſammelt ſein.
Das ruſſiſche Stationsſchiff Terez= geht dem=
nächſt
nach Saloniki ab, um den Leichnam Roſt=
kowskiis
nach Rußland überzuführen. Bei der Ueber=
führung
wird ein ähnliches Zeremoniell befolgt werden,
wie ſeinerzeit bei der Ueberführung der Leiche des
Konſuls Schtſcherbina.

Die Karthäuſermönche, welche Frankreich
verlaſſen mutzten, werden demnächſt in der alten Ziſter=
zienſerabtei
Cambron=Caſteau im Hainaut in Belgien,
die ſie vor kurzem wieder erworben haben, einziehen.
Die alte Abtei wurde, wie einem Berichte des Figaro
zu entnehmen iſt, im Jahre 1148 vom heiligen Bernhard
gegründet, und ſpäter von Karthäuſermönchen bis zur
franzöſiſchen Revolution bewohnt, dann verkauft und
von der Familie du Val de Beaulieu erworben, aus
deren Beſitz ſie nun wieder in den der Karthäuſer kam.
Sie iſt eine Perle der vlämiſchen Architektur. In der zu
ihr gehörigen alten Kapelle befinden ſich hiſtoriſche Grab=
denkmäler
, darunter das des Chevalier Gillon de
Tragegnies und ſeiner zwei Frauen, der Prinzeſſin
Gratiana von Syrien und der Beatrix OOſtrevant.
Die Karthäuſer werden bei der neuen Abtei, in deren
Nähe ſie noch weiteren Beſitz erworben haben, auch ihre
Deſtillerien wieder errichten.
1 Paris, 18. Aug. Prozeß Humbert. Der
Humbert=Prozeß muß dieſe Woche zu Ende gehen, und
die Dinge liegen nach der Vernehmung der Zeugen, die
man für die zwiſſendſten hielt, ſo, daß der Ausgang

Stadt von der Verwaltung der Spielſäle 2950000 Fr.
zugewieſen, während ſie in dieſem Jahre aus dieſer
Quelle nicht einen Centime Einnahme hatte. Unter dieſen
Umſtänden iſt es der Stadt unmöglich, in bisheriger
Weiſe für ſtädtiſche Verſchönerungen und Verbeſſerungen
Geld zu verausgaben. Einige der Hotels hatten in der
letzten Zeit der Saiſon einen Ausfall von nicht weniger
als 12000 Francs pro Tag zu verzeichnen. Man be=
rechnet
, daß die Geſamteinbuße der Oſtender Hotels
ſich für dieſe Saiſon auf 5 bis 6 Millionen Mark be=
laufen
wird.
Wie vornehme engliſche Damen ein
Nadelgeldi verdienen, darüber macht ein Lon=
doner
Journal recht überraſchende Mitteilungen: In der
letzten Zeit ſind einige Tatſachen bekannt geworden, die
auf den Handel mit Automobilen unter Leuten von
guter Stellung ein eigenartiges Licht werfen. Mehr als
eine Dame der engliſchen Geſellſchaft vermehrt auf dieſe
Weiſe ihr Einkommen ganz beträchtlich. Während des
letzten Jahres hat eine ſehr bekannte vornehme Dame
allein 20 Automobile verkauft, und da die Proviſion
15 bis 20 Prozent beträgt und der Preis eines Motors
zwiſchen 10000 und 20000 Mk. ſchwankt, iſt eine ſolche
Agentur natürlich ſehr vorteilhaft für die Dame, die
ihren reichen Freunden ein beſonderes Fabrikat anpreiſt.
Um ſeiner vornehmen Agentin zu helfen, ſtellt der
Fabrikant ein oder zwei Motore zu ihrer Verfügung,
und zwar gewöhnlich in ihrem Landhaus; dann ſchickt
er erfahrene Chauffeure in ſmarten Uniformen hin, und
hält die Wagen ſehr gut in ſtand; denn er weiß, daß
gutgehende Wagen eventuelle Käufer am meiſten be=
einfluſſen
. Die Dame hat es mit ihrem Anteil an der
Geſchäftsführung ganz leicht. Sie ladet gegen das Ende
der Woche mehrere Herren und Damen, die nicht Auto=

[ ][  ][ ]

Seite 11.

Aummer 194.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Auguſt 1803

noch für zweifelhaft gilt und es Leute gibt, welche auf
die Freiſprechung hin hoch wetten. Nach Eröffnung
der heutigen Sitzung wurde noch ein Zeuge vernommen,
deſſen Ausſagen ohne Intereſſe waren. Hierauf begann
Generalanwalt Blondel ſeine Anklagerede. Er ging
den ganzen Prozeß noch einmal durch und führte aus,
die Angeklagten ſeien der Fälſchung und Verwendung
gefälſchter Schriftſtücke ſchuldig. Thereſe Humbert unter=
brach
den Redner bisweilen. Blondel erklärte weiter,
weder die Millionen noch die Crawfords ſeien vor=
handen
, es handle ſich nur um einen von Thereſe Humbert
erfundenen Roman. Wenn ſich die Progeſſe 17 Jahre
hinſchleppen konnten, konnte dies nur geſchehen, dadurch,
daß ſich die Humberts gefälſchter Teſtamente und ge=
fälſchter
Rententitres bedienten. Außerdem ſei es durch
die Gaunerei gelungen, gerichtliche Beamte zu täuſchen.
Blondel erklärte, die Staatsanwaltſchaft habe die An=
gelegenheit
nicht eher verfolgen können, als die Klage er=
hoben
worden ſei. Die Humberts hätten Fälſchungen
begangen, da ſie das Teſtament der Erbſchaft gefälſcht
hätten. Ferner hätten ſie zahlreiche Gaunereien, be=
gangen
, wie die Verhandlung bewieſen habe. Er hielt
die Behauptung aufrecht, daß Frederice Humbert in
hohem Maße an der Sache beteiligt ſei. Das Ehepaar
hätte durch Vorlegung falſcher Schriftſtücke Guſtave
Humbert täuſchen können. Blondel ſprach ſodann von
den Mitteln. welche die Humberts angewendet haben,
Um die Gerichte und die Anwälte zu täuſchen. Niemand
habe 60 oder 100 Millionen in dem Geldſchrank geſehen
oder ſie gezählt. Die Fortſetzung der Anklagerede folgt
morgen.
L.W. Konſtantinopel, 16. Aug. Es läßt ſich
leicht verſtehen, daß den Sultan, der ja überhaupt in
einer ſtändigen Angſt vor Verſchwörungen und Atten=
taten
gegen ſeine Perſon ſchwebt, die Ereigniſſedes
Belgrader Königsmordes tief berührt haben.
Anfänglich ſchlief er keine Nacht, ſondern ſuchte den
Schlummer während des Tages. Doch da dieſes ſelbſt=
verſtändlich
aus den verſchiedenſten Urſachen nicht ſo
fortgehen konnte, hat er jetzt zu ſeinem Schutze eine
Elitewache gebildet. An ihrer Spitze ſtehen 8 Diviſions=
generale
, von denen ſtets je 2 den Nachtdienſt verſehen
müſſen, die Flügeladjutanten ſtehen Wache und werden
allabendlich fuͤr dieſen Zweck ausgeloſt. Da der Padiſchah
auch ſelbſt dieſen Offizieren nicht ganz traut, hat er noch
ein Mittel entdeckt, um es für ſie lohnend zu machen,
ihm die Treue zu bewahren. Am nächſten Morgen nach
dem Nachtdienſt werden ihnen nämlich für die hieſigen
Verhältniſſe geradezu lächerlich hohe Extragratifikationen
gezahlt, und zwar wie folgt: die Diviſionäre erhalten
je 50 Pfund Türkiſch, die Brigadegeneräle und Oberſten
je 30 Pfd. die Oberſtleutnants und Majore je 20 Pfd.
die Hauptleute je 10 Pfd. 1 Pfund Türkiſch - 20 Mk.)
Das Geld wird auch nicht, wie dies ſonſt hier üblich iſt,
nur verſprochen, ſondern tatſächlich in bar übergeben.
Man kann ſich daher leicht einen Begriff machen. daß
die Offiziere alles daran ſetzen werden, ſich dieſen erträg=
lichen
Poſten zu bewahren, beſonders da ſie ihren eigent=
lichen
Sold immer nur ſehr unregelmäßig und mit
monatelanger Verſpätung empfangen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
geſtern den Oberſtabsarzt Dr. Wilberg, Regimentsarzt
vom 1. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 23, den Stabs=
argt
Dr. Boßler, Bataillonsarzt des 1. Bataillons vom
Infanterie=Regiment raf Barfuß (4. Weſtfäliſches)
Nr. 17. den Rittmeiſter Stein von der Reſerve des Großh.
Train=Bataillons Nr. 18, den Oberleutnant a. D. Frhrn.
Schenck zu Schweinsberg von Eſſen, den Pfarrer Lenz
von Stockhauſen; zum Vortrag den Staatsminiſter Rothe,
den Juſtigminiſter Dr. Dittmar, den Finanzminiſter
Gnauth, den Präſidenten des Oberkonſiſtoriums D.
Buchner, den Ordenskanzler Oberſt 3. D. Frhrn. Röder
v. Diersburg, den Geh. Kabinettsrat Römheld.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten
geſtern vormittag der Beſichtigung im Schießen der
Reſerve=Feld=Artillerie=Abteilung durch den Komman=
dierenden
General auf dem Truppen=Uebungsplatze
bei. Darmſt. 3tg.)
- Verliehen haben Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
dem Forſtwart der Forſtwartei Kühkopf,
Förſter Karl Damm zu Forſthaus Kühkopf aus Anlaß
ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand das Silberne Kreuz
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen, dem
Ortsgerichtsmann Johannes Daum 1I. in Neutſch das
Allgemeine Ehrenzeichen mit der Iuſchrift: Für lang=
jährige
treue Dienſte
- In den Ruheſtand verſetzt haben Se. Königl.
Hoheit der Großherzog den Oberamtsrichter bei
dem Amtsgericht Lauterbach Philipp Hill unter Aner=
kennung
ſeiner treuen Dienſte auf ſein Nachſuchen.
- Entlaſſen wurde der Gefangenaufſeher, am
Provinzialarreſthaus in Mainz Jakob Neuroth ſeines
Dienſtes.
- Ernannt wurde der Gerichtsſchreibergehilfe Peter
Ketterle in Mainz zum Hilfsgerichtsſchreiber bei dem
Amtsgericht Mainz.

mobil fahren, zu ſich aufs Land ein. Ein Automobil
erwartet ſie an der Bahn und bringt ſie in wenigen
Minuten den mehrere Meilen langen Weg ins Haus; dieſe
kurge Fahrt genügt, um alle Vorurteile zu überwinden
und das Intereſſe an dem bis jetzt noch immer etwas
verdächtigen Beförderungsmittel zu wecken. Die Wirtin
iſt entzückt, daß die Fahrt ihnen ſo viel Vergnügen be=
reitet
hat; als ſie aber hört, daß ſie noch nie Automobil
gefahren ſind, äußert ſie ihr Erſtaunen und verſpricht
eine lange Automobilfahrt für den nächſten Tag. Der
Chauffeur verſichert ſich vorher, daß ſein Gefährt voll=
kommen
tadellos läuft, denn keinesfalls darf ein Unfall
vorkommen; und nachdem am nächſten Morgen das
Frühſtück eingenommen iſt, wozu man ſich bequem Zeit
läßht, wird eine hübſche kleine Fahrt nach der Meeres=
küſte
hin und zurück, etwa 100 Meilen, vor dem Eſſen
gemacht. Die Gäſte ſind nun ein für allemal bekehrt.
Sie beſtellen ebenſolche Gefährte und erwähnen den
Namen ihrer Wirtin, um beſonders gut bedient zu wer=
den
. Der Auftrag wird ausgeführt, und die Dame er=
hält
einen Check als Proviſion.
Herr Vanderbilt in Amerika. Kein
Prophet wird im Vaterland geehrt, auch in Amerika nicht.
Dort iſt Herrn Vanderbilt, dem eben in Deutſchland noch
ſo geehrten Gaſt, gleich bei ſeiner Rückkehr mit peinlicher
Rückſichtsloſigkeit begegnet worden. Während ihm in Danzig
ein Mitglied der königlichen Regierung zur Seite geſtellt,
wurde, um ihm Zollſchwierigkeiten zu erſparen, wurde
ihm bei ſeiner Rückkehr in New=York eine Strafe von
1000, andere ſagen 8000 Dollars aufgebrummt, weil er
ſeine 40 Koffer nicht genügend deklariert hatte.

- Das Großh. Miniſterium des Innern hat unterm
6. Auguſt 1903 den dem Heſſiſchen Landesverein vom
Roten Kreus angegliederten Sanitätskolonnen unter
denſelben Bedingungen wie jenem die Erlaubnis erteilt,
das in der Genfer Konvention zum Neutralitätszeichen
erklärte Rote Kreuzauf weißem Grunde, ſo=
wie
die Worte Rotes Kreuzr zur Bezeichnung der
Kolonnen zu gebrauchen. Es ſind dies die Sanitäts=
kolonnen
: Darmſtadt, (mit Zweigkolonne Roßdorff,
Offenbach (Freiwilliges Turner=Sanitätskorps), Bad
Nauheim, Mainz (Freiwillige Feuerwehr), Vingen,
Büdesheim in Rheinheſſen, Worms, Butzbach ( ſrieger=
verein
, Mainz (Veteranenverein und Kriegerverein), Alzey
(Kriegerverein), Oppenheim (Kriegerverein).
- Das 8. Jahresfeſt heiſiſchen Hauptvereins des
Ebangeliſchen Bundes findet am 1. und 2. September
in Groß=Umſtadt ſtatt.
F. Nachdem der Kriegerverein Darmſtadt am Diens=
tag
vormittag auf den hieſigen Friedhöfen die Toten
aus dem Feldzuge 1870f71 geehrt hatte, wurde am Abend
des 18. Auguſt eine Feier zur Erinnerung an die glor=
reichen
Waffentaten und des hierdurch errungenen Sieges
- die Gravelottefeier - imParkhotel; abgehalten. Trotz
des ungünſtigen Wetters hatten ſich die Mitglieder mit
ihren Angehörigen in recht großer Zahl eingefunden, ſo
daß es den ſpäter Kommenden recht ſchwer wurde, ein
Plätzchen zu finden. Eröffnet wurde die Feier durch
einen Marſch Das Siegesſchwert von der Kapelle des
24. Dragoner=Regiments unter der Leitung des Herrn
Muſikdirektors Stützel. Nachdem einige Muſikſtücke
geſpielt waren, beſtieg der 1. Vorſitzende. Herr Haupt=
mann
a. D. Waldecker, das Podium, um die Feſtrede zu
halten. Der Redner gedachte der großen Opfer, die der
Krieg gekoſtet, der errungenen Siege, der Wiederaufrich=
tung
des Deutſchen Neiches, dabei bemerkend, daß die
immer ſtärker an Zahl werdende Sogialdemokratie unſer
ſchönes Deutſches Reich. wofür unſere Kameraden aus
dem Jahre 1870f71 geblutet und geſtorben, vernichten und
eine Republik nach ihrem Sinne errichten wolle. Der
Redner forderte auf feſtzuhalten an dem Beſtande unſeres
ſchönen Vaterlandes. Der Redner ließ ſeine trefflichen,
mit vielem Veifall unterbrochenen Ausführungen in
einem dreifachen Hoch auf Seine Majeſtät den Kaiſer
und Seine Königl. Hoheit den Großherzog ausklingen,
in welches die Feſtverſammlung mit Begeiſterung ein=
ſtimmte
. Der 2. Vorſitzende, Herr Gerichtsvollzieher
Engel, weihte den Toten ein ſtilles Glas, worauf die
Muſik Des Kriegers Gebet ſpielte. Der offizielle Teil
des Feſtes endete mit Zapfenſtreich und Gebetl Der
zweite Teil des Feſtes beſtand aus Tanz, an welchem ſich
viele Paare beteiligten. Erwähnt ſei noch, daß der Herr
Gaſthalter vom Parkhotel; alles aufbot, um die vielen
Gäſte zu befriedigen, was ihm auch gelang.
Pr. Sch. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, findet
einem alten Herkommen gemäß zur Feier des Namens=
tages
Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs das Nitter=
ſchießen
der Priv. Schützengeſellſchaft Dienstag, den
25. Auguſt, nachmittags von 2 Uhr ab ſtatt. Anmelde=
ſchluß
4 Uhr. Außer den Ritterbechern werden zwei von
der Geſellſchaft geſtiftete Ehrenſcheiben und außerdem der
Ekertpreis herausgeſchoſſen. Nach Schluß des Schießens
Preisverteilung in Anweſenheit der Schützen und ihrer
Familien. Für muſikaliſche Unterhaltung ſorgt die
Kapelle Mickley.
2 Das für geſtern abend angekundigte, infolge un=
günſtiger
Witterung ausgefallene Wohltätigkeitskonzert
im Saulbau findet am Freitag, den 21. Auguſt, ſtatt.
Am nächſten Sonntag. 23. Auguſt, nachmittags
4 Uhr. wird auf der Rennbahn an der Heidelberger=
ſtraßze
der franzöſiſche Fußwettläufer, Herr
Ortegue Fußwettläufe gegen Reiter und Radfahrer
veranſtalten. Der Fußwettläufer Ortsque kommt aus
Paris und hat in den größeren Stadten, wie Rom,
Neapel, Florenz. Bologna, Mailand. Turin, Baſel und
Mülhauſen allgemeines Aufſehen erregt. Ueber ſeine er=
ſtaunlichen
Leiſtungen im Dauerlauf wird u. a. folgendes
mitgeteilt: Im Jahre 1892 legte er die Strecke von
Amſterdam nach Mailand, 2334 Kilometer, in 28 Tagen
zurück. dann die Diſtanz von Marſeille nach Paris,
833 Kilometer, in 7 Tagen, 6 Stunden und 35 Minuten.
Am 15. Mai 1893 ſchlug er in Port=Sand 2 Reiter, welche
gegenſeitig abwechſelten. Im gleichen Monat maß er ſich
gegen 6 egpptiſche Sais in Alexandrien. Von Alexan=
drien
begab ſich Ortsgue nach Smyrna, wo er ſich in
einem Rennen vom Engliſh=Sporting=Klub chronome=
trieren
ließ und die Diſtanz von 12000 Meter in 37
Minuten 43 Sekunden zurücklegte. In Konſtantinopel
lief er in einem Rennen über 100 Kilometer gegen 6
Touloumbaiis (Renner des Sultans). Nach einigen
Kilometern zogen ſich drei derſelben von dem Rennen
zurück und zwei weitere gaben ſich nach 50 Kilometern
beſiegt und der letzte ſank am 99. Kilometer ermattet zu=
ſammen
. Der Sultan belobte und dekorierte Ortsgue
für dieſe erſtaunliche Leiſtung. Am 16. September be=
ſiegte
er in dem großen Rennen Turin-Marſeille-
Barcelona (100 Kilometer) 121 Konkurrenten aller
Nationen und legte die Diſtanz in 12 Tagen zurück. Am
19. Juli 1896 begab ſich Ortsque nach Paris und ſtartete
an dem bekannten Marathon=Wettlauf, welcher von dem
Petit Journal; organiſiert war und legte die 40 Kilo=
meter
in 2 Stunden, 41 Minuten und 23 Sekunden
zurück. Ortsgue fordert ſämtliche Reiter, Rennfahrer und
Fußgänger auf, ſich mit ihm zu meſſen, und nimmt
Meldungen Herr Rudolf Lyncker, 1. Vorſitzender des
Radfahrer=Vereins Darmſtadt, entgegen. Es ſei noch be=
merkt
, daß Herr Ortsgue heute ſeine Trainierung auf der
Bahn an der Heidelbergerſtraße beginnen wird.
- Griesheim, 18. Aug. Bei dem geſtern hier abge=
halienen
Ferkelmarkt waren 125 Tiere aufgetrieben.
Der Abſatz war ein recht guter. Im Verlaufe von 1½
Stunden waren ſämtliche Tiere aufgekauft. Der Grund
hiervon mag darin zu ſuchen ſein, daß die Ernte= Aus=
ſichten
auf Futter=Artikel ſehr günſtig ſtehen. Ferkel
koſteten pro Stück 11-13 Mk. Einlegſchweine waren
keine aufgetrieben. Der nächſte Ferkelmarkt findet am
31. Auguſt ſtatt und hofft man, da dieſer Markt mit dem
gelegentlich des Kirchweihfeſtes ſtattfindenden Jahr=
markt
zuſammenfällt, auf einen zahlreichen Beſuch
ſeitens der Käufer wie Verkäufer.
P.A. Groß=Umſtadt, 19. Aug. Gelegentlich der am
26, 27. und 28. September d. J. dahier ſtattfindenden
landwirtſchaftlichen Provinzialausſtellung - verbunden
mit Tierſchau - wird eine Verloſung veranſtaltet.
Das Großh. Miniſterium des Innern hat die Ausgabe
von 10000 Loſen genehmigt, wovon 6000 Stück ſofort
zur Abſtempelung gelangten. Die Kollekte des Herrn
Wilh. Ittmann dahier hat den Vertrieb der Loſe über=
nommen
.
Mainz. 18. Aug. Nächſten Montag, den 24. Auguſt,
wird der Kaiſer zu einer Truppenſchau auf den großen
Sand nach Mainz kommen. An der Truppenſchau nehmen
teil die hier liegenden Regimenter, ſowie die in Frankfurt
garniſonierende Abteilung des Artillerieregiments Nr. 63,
ferner das 80, 116. und 118. Infanterie=Regiment. Der

Kaiſer kommt von Kaſſel und wird ſeinen Weg nach dem
großen Sande zur Truppenſchau durch die Rheinallee
nehmen. während der Rückweg über die Wallſtraße er=
folgt
. Nach der Truppenſchau wird der Kaiſer einer Ein=
ladung
des Großherzogs folgend, im Großh. Palais ab=
ſteigen
. Nach den bisher getroffenen Dispoſitionen iſt
der Aufenthalt des Kaiſers auf den einen Tag be=
ſchrünkt
. M. Tobl.)
Maiz, 18. Aug. Eine Rheinreiſel gehört zu den
Lieblingsplänen wohl jedes und jeder Deutſchen, und es
müſſen Gründe zwingender Natur ſein, wenn die Aus=
führung
derſelben für immer unterbleiben muß. Gilt
eine ſolche Reiſe an und für ſich als hoch intereſſant und
wunderſchön, wie mußte ſie erſt ſein bei den Teilnehmern
des Weinbau=Kongreſſes welche am 16. Auguſt
von der Sektkellerei Kupferberg Mainz zu
einer Sektfahrt eingeladen worden waren. Wir hören
darüber Folgendes: Die Abfahrt der beiden feſtlich ge=
ſchmückten
Doppeldeckdampfer erfolgte unter muſikaliſchen
Klängen und Böllerſchüſſen nachmittags halb 4 Uhr und
bewegte ſich von Mains aus rheinabwärts bis Caub,
wo gewendet wurde. Die Fahrt war von einem außer=
ordentlich
klaren Wetter begünſtigt. Trug dieſer Umſtand
an ſich zur Hebung der Feſtfreude bei, ſo wurde ſie
namentlich geſteigert durch die vorzügliche Aufnahme
ſeitens der Sektkellerei Kupferberg. Welcher Art die
Stimmung war, davon kann man ſich vielleicht einen
Begriff machen, wenn man berückſichtigt, daß die Geiſter
von zirka 1350 Flaſchen Kupferberg Gold ent=
feſſelt
wurden, und es mag dabei bemerkt werden,
daß ſie ihre Schuldigkeit reichlich getan haben. Die
Muſik wurde auf dem einen Dampfer von der Kapelle
des 87. Naſſ. Inf.=Regts. ausgeführt, auf dem andern
von der 23 Mann ſtarken Hauskapelle der Sektkellerei,
welche aus deren Arbeiterſchaft heraus gebildet worden
iſt. Man muß ſagen, daß die letztere, troßzdem ſie erſt
vor etwa Jahresfriſt ins Leben gerufen wurde, und der
weitaus größere Teil nicht einmal muſikaliſche Vorkennt=
niſſe
beſaß, ihre Aufgabe glänzend, gelöſt hat. Ein
originelles Experiment iſt dabei mit einem Inſtrumente
gemacht worden. Man hat der großen Trommel die
Form eines Weinfaſſes gegeben. Der Verſuch muß als
vorzüglich gelungen bezeichnet werden, weil infolge der
mittleren Wölbung des Inſtruments der Ton weicher
und runder geworden iſt. War ſchon die Hinfahrt pracht=
voll
, ſo war die Rückfahrt rein entzückend, da die Firma
Kupferberg für eine geradezu zauberiſche Illumina=
tion
der Rheinufer ſowie Höhenbeleuchtung geſorgt
hatte, wie man ſie bei ſolchen Anläſſen nur höchſt ſelten
ſieht, und die ſofort bei eintretender Dunkelheit ihren
Anfang nahmen. Freiwillig und nr aus Intereſſe an
dieſer Veranſtaltung hatte ſich eine große Anzahl Villen=
beſitzer
des Rheingaues dieſer Illumination angeſchloſſen,
welche ihre Gebäude oft feenhaft beleuchtet hatten. Der
Gipfel der ausgelaſſenen Freude wurde erreicht, als man
nach Mainz zurückehrte und auf der Rheinbrücke, die in
bengaliſcher Beleuchtung prangte, noch eine rieſig große
Flaſche Kupferberg Gold durch Brillant=Feuerwerk ſicht=
bar
wurde, welche aus ihrem Innern die markierten
Sektgeiſter' hervorſchleuderte. Der Jubel nahm hier gar
kein Ende. war es ja Kupferberg Gold ſelbſt geweſen,
welches die Stimmung auf dieſe Höhe gebracht hatte.
Unter den Feſtteilnehmern herrſchte denn auch nur ein
einſtimmiges Urteil, daß dieſer Tag mit ſeinem eigen=
artigen
Genuß jedermann lebenslang in Erinnerung
bleiben wird. Bemerkt ſei noch, daß ſich dieſer Feſtfahrt
Vertreter von ſtaatlichen und ſtädtiſchen, ſowie Militär=
Behörden angeſchloſſen hatten.
Mainz. 18. Aug. Der im Jahre 1875 in Harzheim
geborene Gärtner Georg Weygand hatte am 23. Ok=
tober
1896 im Walde in der Nähe von Darmſtadt,
einen ſcheußlichen Mord an einem 11jährigen
Mädchen verübt. Es gelang damals nicht, den Täter
ausfindig zu machen. Derſelbe diente ſpäter beim
4. Großh. Inf.=Regt. in Offenbach. wurde aber im
April 1898 wegen Geiſteskrankheit vom Militär ent=
laſſen
. Er kam in die Pflegeanſtalt Frankenthal, flüchtete
von dort nach Frankreich und trat bei der Fremden=
legion
ein. Weygand machte die Expedition nach China
mit. wurde dann wegen Krankheit entlaſſen und kehrte
Ende 1900 nach Deutſchland zurück. Im Februar 1901
wurde er als geiſteskrank und hochgradig gemeingefähr=
lich
erklärt und ſeine Unterbringung in die Kreis=
irrenanſtalt
Klingenmünſter verfügt. Aus der Pflege=
anſtalt
Frankenthal, wo W. bis zu ſeiner Ueberführung
nach Klingenmünſter vorläufig untergebracht wurde,
flüchtete er am 1. März 1901 und blieb ſeitdem ver=
ſchollen
. Unter den Namen Ludwig Nikolay und Joſ.
Jaquse aus Annecy trieb er ſich in Köln und Bentrup
Umher und es werden ihm zahlreiche Einbruchsdiebſtähle
zur Laſt gelegt. Auf dem Kronauerhof im Kreis Hanau
arbeitete er eine Zeitlang unter dem Namen Jaquse als
Gärtner. Zuletzt trieb er ſich unter den Namen Nikinich
und Nikolay in der Umgebung von Mainz und Frank=
furt
herum und er ſoll auch da viele Verbrechen verübt
haben. Im April wurde gegen den falſchen Nikolay von
der Staatsanwaltſchaft Mainz ein Steckbrief erlaſſen,
aber nur ſchwer war an den Verbrecher, deſſen wirklicher
Name nicht bekannt war, heranzukommen. Den Necher=
chen
des hieſigen Gendarmerie=Oberſtwachtmeiſters Engel
ſt es nunmehr zu danken, daß man auf des Ver=
brechers
Spur kam. Erſt hielt er ſich in Höchſt a. M.
auf und ſeit einiger Zeit in unſerer Stadt, wo er in der
Frauenlobſtraße mit einem Dienſtmädchen ein Verhältnis
anfing. Geſtern abend gelang es nun dem Gendarmen,
Hauſt, den Weygand, als dieſer auf der Frauenlobſtraße
zu ſeinem Verhältnis trat, mit ſeinem wahren Namen,
anzuſprechen, worauf dieſer heftig zuſammenfuhr und die
Flucht ergreifen wollte. Der in Zivil gekleidete Gendarm
griff aber gleich zu und verhaftete den gefährlichen
Menſchen. Als W. ſeine Sache als verloren anſah. gab
er ſeine wahren Perſonalien zu, er meinte dabei, daß es
wohl den Kopf nicht koſten werder. Darmſt. 3t9.)

Reich und Ausland.
Aus der Reichshaubtſtadt, 18. Aug. Die Re=
viſionsverhandlung
gegen den Fähnrich 3. S.
Hüſſener findet am 26. d. M. vor dem Neichs=
militärgericht
zu Berlin ſtatt. - Die zweite elek=
triſche
Vollbahn, die in der Nähe von Berlin
elektriſch betrieben werden ſoll, iſt die Strecke von Nieder=
ſchöneweide
-Johannistal nach Spindlersfeld mit einer
Länge von 4 Kilometern. Die Vorbereitungen für die
Aufnahme des elektriſchen Verſuchsbetriebes auf dieſer
Strecke waren ſchon zu Anfang der vorigen Woche be=
endet
. Die Verſuchsfahrten konnten aber nicht auf=
genommen
werden, da die Genehmigungen der Kaiſer=
lichen
Ober=Poſtdirektion Verlin, ſowie der Königlichen
Regierung in Potsdam noch nicht eingegangen waren.
Nachdem dieſe inzwiſchen erfolgt ſind, iſt der elektriſche
Vetrieb auf der Strecke jetzt aufgenommen worden. Er
geſchieht zunächſt verſuchsweiſe bei Nacht während der
Vetriebspauſen der Bahn. Bei der erſten Verſuchsfahrt

[ ][  ]

Aummer 194

Zeite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Auguſt 1903.

waren die Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion Berlin, die
Landespoligeibehörde, die beteiligte Geſellſchaft u ſ. w.
vertreten. Verwendet wird zunächſt ein einzelner Motor=
wagen
. Die Zuleitung des Etromes erfolgt, anders
als 3. B. auf der Hochbahn und auf der Strecke; nach
Lichterfelde, durch Oberleitung. Ein Zuleitungsdraht iſt
in eigentümlicher Weiſe üher' die Mitte der Geleiſe ge=
ſpannt
. Er hängt, durch ſenkrechte Drähte verbunden.
dn einem zweiten Draht, eine Enrichtüng, um dem
Leitungsraht einen gleichmäßigen, verhältnismäßig ge=
ringen
Widerſtand gegen die Stromabnehmer zu erkeilen.
München, 18. Aug. Das Befinden der Prin=
zeſſin
Rupprecht iſt nach dem abends ausgegebenen
Krankeitsbericht den Umſtänden nach ſehr gut.
Breft, 18. Aug. Auf den Panzerturm des Linien=
ſchiffs
Suffren wurde ein Verſüchsſchießen ange=
tellt
. Zuerſt wurden drei Schüfe von den Linienſchiff
Maſſena; auf die in der Nähe des Suffrene ange=
brachten
Ziele abgegeben, der vierte Schilß auf den Turm
ſelbſt.Das Geſchoß platzte durch den Anprarl am Turm.
Die Splitter flogen mehrere hundert Meter zurück. Der
½
Panzekkurm beſtand die Probe anſcheinend glt.
Anneey, 19. Aug. Dora Büchler, die Tochter des
Univerſitätsprofeſſors in Bonn, die ohne Begleitung von
Chamounie einen einſtündigen Spaziergang iſber Chäpeau
nach Mer de Glace zu unternehmen vorhatte iſt nicht
zurückgekehrt. Die Nachforſchungen der Gendarmerie
blieben erfolglos. Die Angehörigen vermuten ein Ver=
brechen
.
Hongkong, 18. Aug. Der chineliſche KreuzerHuantai=
ſtieß
mit dem engliſchen Dämpfer Empreß of India=
zuſämmen
. Der Kreuzer ſank. Der Kapitän und
13 Mann der Beſazung werden vermißt. Der engliſche
½
Dampfer trug erhebliche Beſchädigungen davon.
51½1
1
Vermiſchtes.
10
Eine große Fachausſtellung, welche das weit=
verzweigte
Gebiek der Metall= und Blech= In=
duſtrie
umfaſſen wird, veranſtaltet der Verband Deuſſcher
Klempner=Innungen in der Zeit vom 28. Mai bis 15. Juni
1904 im Etabliſſement Neue Welt= in der Haſenhaide
in Berlin. Die Ausſtellung wird die beſte Gelegenheit)
bieten, die bedeutenden Fortſchritte und Errungenſchaften
der Neuzeit auf den verſchiedenſten Gebieten der genannten
Induſtrie erſehen zu laſſen, welche die Blech=und Metall=
warenfabrikation
in allen ihren Zweigen, die Werkzeug=
und Blechbearbeitungsmaſchinenbranche das Beleuchtungs=
weſen
, Gas=, Waſſer= und elektriſche Inſtallation, Bade=
und Kloſettanlagen. Metall=Ornamentenfabrikation ꝛc. ꝛc.
Umfaßt. Von beſonderem Intereſſe für Fachleute und
Laien wird die Vorführung der neueſten Blechbearbei=;
Uungsmaſchinen im Betriebe ſein, und werden die ein
Tätigkeit vorgeführten Ziehpreſſen und andere Preſſen,
automatiſch arbeitende Maſchinen ꝛc. ein interefſantes
Bild der modernen Maſſenfabrikation in der Blechwaren=
induſtrie
bieten und die' hohe Leiſtungsfähigkeit der
letzteren vor Augen führen. Ein beſonderes Gepräge
werden der Ausſtelung auch die impoſanten Darbietuͤngen
der Berliner Lampenfäbrikanten geben, welche letztere in
einer Reichhaltigkeit ausſtellen werden, wie dies noch bei ;
keiner deraͤrtigen Ausſtellung der Fall war. Jede in
Bezug auf die Ausſtellung gewünſchte Auskunft wird
durch das Bureau der VXI. Fachausſtellung des Ver=
bandes
Deutſcher Klempner=Innungen, Berlin, Zoſſener=
ſtraße
43. erteilt.
22 Am 1. November d. J. wird in St. Petersburg
m den Pracht=Räumen des Kaiſerlichen Tauriſchen
Palaſtes die unter dem Alerhöchſten Protektorar Ihrer
Majeſtät der- Kaiſerin=Mutter'Maria Feodorowna
ſehende internationdale wiſſenſchaftliche und gewerbliche
Ausſtellung Die Kinderwelt eröffnet. Die Aus=
ſreikung
bezweckt, ein möglichſt vollſtändiges Bild des
Lebens des Kindes von der Geburt big zum 17. Lebens=
jahre
zu geben und alle Hilfsmittel, Velehrungs= und
Unterrichtsgegenſtände, hygieniſchen Maßnähmen. Be=
kleidungsweſen
, phyſiſche und möraliſche ErZiehungsmittel.
Nahrungsweiſe u. A. i umfaſſendſter Weiſe darzuſtellen.
Infolge Zer Einkührung des Anſchauungsunterrichts in
den Luſſiſchen Schülen sbietet ſich in dieſer Ausſtellung
den deulſchen Ausſteliern ein weites Feld für alle mös
lichen Lehrmittel, wie Klaſſengegenſtände, Karten, Bilder,
Leſebücher, Jugendausgaben ꝛc. ꝛc, in deren Verfertigung
gerade Deutſchland groß iſt und die in Rußland zumeiſt
nicht hergeſtellt werden Ein ferneres Gebiet größten
Umfanges bildet die Abteilung für allerhand Spiel=
zeugwären
zur Beſchäftigung und Belehrung, deren Her=
ſtellung
ſpeziell der deutſchen Induſtrie obliegt. Ebenſo
weit und Umfaſſend iſt das Feld der hygieniſchen Ab=
teilung
mit allen ihren Lehr= und Hilfsmitteln, den
medismiſch=pharmageutiſchen, chemiſchen und mechaniſchen
Artikein Und der im Zuſammenhang damit ſtehenden
Bekleidungs=Induſtrie. Was Deutſchland in allen dieſen
Zweigen leiſtet und bietet, iſt weltbekannt, und es bedarf
wohl nur dieſer Anregung, um alle intereſſierten Kreiſe
zur Teilnahme an der Aüsſtellung anzuregen. Von ver=
ſchiedenen
ausländiſchen Staaten iſt eine rege Beſchickung
zugeſagt und ſeitens der öſterreichiſchen Regierung eine
Unterſkützung der öſterreichiſchen Ausſtellung imn Höhe
von 80000 Kronen bewilligt worden. Umſömehr wird
es Sache der deutſchen Intereſſenten und der Behörden
ſein. kür ausgiebige Beteiligung auf der Ausſtellung zu
ſorgen und dem deutſchen Genier dem deutſchen Er=
ziehungsgeiſt
und der deutſchen Induſtrie eine bleibende
Stätte i Rußland zu verſchaffen. Verbunden mit der
Ausſtellung ſind zwei große öffizielle Kongreſſe pädago=
giſcher
und hygieniſcher Nichtung. ferner Kinderfeſte.
Vorträge, Vorleſungen und verſchiedene Aufführungen.
WeitereMitteilungen werden demnächſt durch das
Ruſſiſche Handels=Telegraphen=Bureau bekannt gegeben
werden.
Literariſches.

- Von Weltall und Menſchheit, Geſchichte
der Exforſchüng der Natur und der Verwertung der
aturkräfte, der ſo überaus erfolgreichen großen Publi=
Aation Hans Kraemers eutſches Verlagshaus Vong
Co., Berlin und Leipzigh deren Auflage ſchon jetzt,
alſo käum ein Jahr nach dem Erſcheinen der erſten Ab=
chnitte
, die Ziffer 50 000 beträchtlich überſtiegen hat, ſind
in den letzten Tagen wiederum 2 Lieferungen j35Und 38
ur Ausgabe gelängt, in denen zunächſt Profeſſor Dr.
Henry Pontonis ſeine geiſtvolle Geſchichte der Entwicke.
ung der Pflanzenwelt zu Ende führte, um dann ſeinem
Köllegen an der Vergakademie, Herrn-Profeſor Hr.
Louis Beushauſen, Platz zu machen, dem die Bearbei=
tung
des Abſchnittes Ze Entwickelung der 2 ierwekk=
ſugefallen
war. In Profeſſor Beushauſens einleitenden
Aüsführungen iſt namentlich ſeine Stellungnahme zu
Darwin und der Deszendenzlehre von Intereſſe. ſowohl
für die Anhänger wie für die Gegner der vielumitrittenen
Theorie. In den Illilſtrationen bietet namentlich Pro=

feſſor Pontonis eine Fülle von feſſelnden und zumeiſt
überhaupt zum erſtenmal publigiertent Material.
- Kerlchen alz Sorgen= und Sektbrecher
Von Felicitas Roſe. Band v1 der humoriſtiſchen Biblio=
thek
Provinsmäderr. Verlag von Nich. Bong.
Verlin. Preis broſch. 1 M., eleg. gebd. 150 Mk.
Originell wie ſein Titel iſt der Inhalt dieſes ſeueſken
Bandes der allſeitig mit ſo großem Beifall begrüßten
humioriſtiſchen Sammlung Provinzmädel:. Ein köſt=
licher
Humor, der an Reuter und Raabe erinnert, ein
tiefer Enſt. verklärt durch unerſchütterlichen Lebensmut,
durchziehei das ganze Buch und machen ſeine Lektüre
zu einem wirklichen Genuß. Die Friſche und Natuͤrlich=
keit
der Schreibweiſe. die ſcharfe Lebensbesbachtung. die
doch nie zut Bitterkeit und einſeitiger Auffaſſung der
Dinge führt, eine Fülle der intereſſanteſten Geſtalten
und Situatiönen, die nirgends etwas Gemachtes an ſich
tragen - alles dies vereinigt ſich zu einem überaus
wohltuenden Eindrück.- Einzelne Szenen ſind wahre
Kabinettsſtückchen der Darſtellung, und der hochdrama=
kiſche
Schluß beſonders, in dem das Kerlchen, das ſo
vielen über Untiefen und in Stürmen fortgeholfen hat,
nun ſelbſt in den Hafen des Glückes ſteuern darf. wird
niemaͤnden Unerſchüttert und unbefriedigt laſſen.
Eine hochintereſſante, geſundheitliche Frage die
nach dem Einfluß der Berufstätigkeit auf die menſchliche
Geſundheit. wird in dem neueſten (24) Hefte der Jülu=
ſtrierten
Zeitſchrift 3ur Guten Stünder==Preis
des Vierzehntagsheftes 40 Pfg. Deutſches Verlagshaus
Bong & Co, Verlin w. 5o von Dr. L. Lewinskrin
der dem vortenhaft beiannten Autor eigenen feſſelnden
und allgemein verſtändlichen Schreibweiſe behandelt, über
die Ferienkurſe an der franzöſiſchen Univerſität Grenoble
berichtet M. v. Bieberſtein in einem reich illuſtrierten,
wohl informierenden Artikel. Johanna Klemms prächtige
Erzählung Eva König-,Adolph Otts packender Roman
aus dem bäyriſchen Hochgebirge In den Abgrunde bil=
den
den auch den verwöhnteſten Leſer befriedigenden er=
zählenden
Teil des neuen Heftes. Wie die Auswahl des
literariſchen Teiles, ſo iſt auch die des künſtleriſchen
Schmuckes von feinſtem Geſchmack geleitet. Ein ſpeziell
der Zeitgeſchichte gewidmeter Teil, die ſo allgemein be=
liebte
Beilage Für unſere Frauen= und endlich die illu=
ſtrierte
Gratisbeilage Klaſſiſcher Humor der Weltlitera=
kuͤrs
vervollſtändigen auch dieſes Heft auf das glücklichſte.

w.B: Berlin, 19. Aug. Der Nationalzeitung= zu=
folge
beſiehen bei der Eiſenbahnverwalkung ſeit kanger
Zeik Voͤrſchriften, daß umfangreiche und folgen=
ſchwere
Eiſenbahn=unfälle ſobald als möglich
öffentlich bekannt gegeben und verbreitet werden. Worauf
die Verzögerung der Meldung des am letzten Samstag
bei Teltow ſtättgehabten Eſſenbahn=Unfalles zurückzu=
führen
iſt, wird enne von dem Miniſter der öffentlichen
Arbeiten eingeleitete Unterſuchung ergeben.
W.B. Braunſchweig, 19. Augr-Einer amtlichen
Mitteilung zufolge wurden vom 3. Auguſt bis 15. Auguſt
in der Gtadt Bräunſchweig 21 Typhusfälke ange=
meldet
gegen 127 Fälle in der Vorwoche. Jagegen
wurden in der letten Woche aus dem Kreiſe Blanken=
burg
32 Typhusſälle gemeldet gegen 5 in der Vor=
woche
.
WB. Brannſchweig, 19. Aug. Die Straf=
kammer
verurteilte den Arbeiter Jülius Warſtadt, der
bei der letzten Reichstagswahl auf einen farſchen
Namengewählt hatte, zu drei Monaten Ge=
fängnis
. Der Staatsanwalt hatte nur 5 Tage Ge=
fängnis
beantragt.
1½ Wismar, 73. Aug. Anläßlich der Hundert=
jahrfeier
iſt die Stadt feitlich geſchmückt. beſonders
der Baͤhnhof und der Marktplatz machen einen impblanten
Eindruck. Das Feſt wurde geſtern abend dürch eine
Illumination der Stadt und einen Fackelzug eingeleitet,
der heutige Tag begann mit einer Reveille. Zu dem
heutigen Feſſtage trak bald naͤch 10 Uhr vormittags der
Größherzog ein, begleitet vom Prinzgemahl Hein=
rich
der Niederlande und den anderen Mitgliedern
der Großh. Familie. Auf dem Bahnhof vom zweken
Bürgermeiſter Krüll begrüßt, ſchritten ſie darauf die Front!
der Ehrenkompagnie ab. Alsdann ritten der Groß=
herzog
und die übrigen Herzöge unter Glockengeläuke
durch das von den Vereinen und den Schulen gebildete
Spalier in feierlichem Zuge durch die Stadt nach dem
Rathauſe, wo der erſte Bürgermeiſter Jörges den
Großherzog in einer längeren Anſprache begrüßke. Red=
ner
gedachte darin der Vergangenheit und ſprach den
Dank der Stadt aus für die endgültige Wiedervereinigung
mit dem mecklenburgiſchen Hauſe. Er ſchloß mit eſnem
Hoch auf den Großherzog und das großherzogliche Haus.
Der Großherzög dankte in längerer Anſprache für
das Gelöbnis der Treue und ſprach die Hoffnung aus,
daß Wismar auch in Zukunft emporblühen und das
Kleinod ſeines Hauſes ſeint werde. Hierauf bewegke ſich
der feierliche Zug nach der St. Georgienkirche, wo ein
Gottesdienſt Itaktfand. Nach Beendigung desſelben
nahm der Großherzog auf dem Markte Parade ab
uͤber das dort aufgeſteilte A Vataillon des Fufilier=
Regiments Nr. 90- und begab ſich gegen Mittäg nach
dem Dampfer Fürſt Blüchern welcher eine Fahrt in die
See unternahm Während der Fahrt wurde das Früh=
ſtück
eingenommen. Um 2½ Uhr erfolgte die Rückkehr
des Gkoßherzogs und der übrigen Fürſtlichkeiken
von der Seefahrk. Nachmittags um 4 Uhr bewegte ſich
ein impoſanter Feſtzug der Innungen, Gewerke, Fabriken,
Korporationen und Vereine über den Marktplatz, wo die
Fürſtlichkeiten den Zug vorbeigehen ließen, nach dem
Feſtplatz.
WBL Wien, 19. Aug. Die Blätter veröffentlichen
in einem Privättelegramm einen Brief Sarafows
aus Gofia an die Direktion der Orientaliſchen Bahnen.
in dem der Generalſtab der revolutionären Komitees
von Mazedonien; und Adrianopel die Direktionen
verſtändigt, daß der Aufſtand zur Befreiung der
chriſtlichen Bevölkerung Mazedoniens und Adricnopels
von der Tüͤrkenherrſchaft neuerdings-beſchloſſen ſei.
Da wir, heißt es im dem Briefep hierber ndkwendig
gegen die Eiſenbahnen Attenkate werden verüben müſſen,
bitten wir die Direktionen aus Menſchlichkeitsgründen,
keine Reiſenden auf orientaliſchen Bahnen aufzunehmen,
damit keine unnützen Opfer zu beklagen ſind. Nach
einem anderen Privattelehramm wurde in Pleidin in
das Haus des Kaufmaͤnnz Gerkikow eine Bombe ge=
ſchleudert
, wobei drei Perſonen getötet wurden.
W.B. Paris, 19. Aug. Hümbertprozeß. Die
Verhandiung wlrde heute mittag unter groͤßem Andrange
des Publikums mit der Fortſetzung der Anklagerede des
Generalanwalts Blondel wieder aufgenommen.
ſ.Br. Ta Edte=St. Audrs, 79.Aug. Käpellmeiſter
Weingartner legte im Auftrage der Muſker Deutſchlands
im Geburtshauſe= Verid;; einen Trans nieder.

Weingartner wurde dabei der Gegenſtand herzlicher
Ehrungen. Abends wurde ihm von der Bevölkerung ein
Fackelzug dargebracht.
- W. Mädrid, 19. Aug. Dem Liberalu wird aus
Tanger gemeldet, der Kriegsminiſter ſei gezwungen.
Tazza zu verlaſſen und in das Lager des Sultans zu
flüchten, da die Aufſtändigen die Waſerleitungen, welche
die Stadt verſorgten, äblenkten. In Tagsa herrſcht
Elend und Verwirrung.-Der Sultan ordnete in dem
berühmteſten Heiligtum von Fez einen Stierkampf (2)
an, um dadurch die Hilfe Allahs zu erflehen.
W.B. Petersburg, 19. Aug. Nachrichten aus Port
Arthür zufolge überfiel vor einigen Tagen eine Chunchuſen=
bande
den Pulver= und Dynamitkeller bei der Station
Mandſchurick-Und verſuchte ihn in die Luft zu
ſprengen. Der Wachtpoſten wurde verwundet, gegen
20 Chunchuſen von den Koſaken gefangen= genommen.
Die Mehrzahl entkam.
W.B. Könſtantinopel, 18. Aug. Der italieniſche Bot=
ſchafter
tak geſtern wie kürglich die übrigen Bötſchafter,
neuerliche Schritte bezüglich eines wirkſamen Schutzes
der Könſuln in Masedonien.
W.B. Konſtautinopel. 19. Aus Nach den geſtrigen
Erhebungen wülrde die bulgariſche Tandbevöl=
kerungdes
Wilajets Monaſtir, welche ſich den
Banden anſchloß. auf 10 Tage unter der Vorſpiegelung
angeworben, daß in dieſer SZeit die Entſcheidung über
Mäkedonien durch eine europäiſche Intervention erfolgt
ſein werde Nachdem nun 15 Tage verfloſſen ſind und
die Vorſpiegelungen ſich nicht bewahrheitet haben, be=
ginnt
nach kürkiſchen Angaben der Abfall der irregeleiteten
Bevölkerung. So fanden in den Kreiſen Kaſtorla, Dibre
und anderen Orten Unterwerfungen flaͤt.)
W. B. Konſtautinobel, 18. Aug.- Die aus Sofia
verbreiteten Nachrichten über Bandenvorfälle ſind
teils faͤlſch. teils maßlos übertrieben. Nach türkiſchen
Angaben (wurde in einem Orte des Kreiſes Kruſchewo
eine einige hundert Mann ſtarre Komiteebande um=
zingelt
und keils vernichtet, teils gefangen genommen.
Ein Teil der Bande flüchtete. Die Gefangenen wurden
nach Monaſtir gebracht. Nach türkiſchen Berichten aus
Monaſtir verſuchte eine 200 Mann ſtarke Bande eine
kürkiſche Ortſchaft im Bezirke Sorrowitſch in Brand zu
ſetzen. Türkiſche Truppen verfolgten die Bande, der es
gelang, zu entkommen. In dem Orte Bofoaza im Be=
girke
Lenina- kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen
Truppen und einer Bande, die das Vorf durch Oynamit=
bomben
faſt vollſtändig in Brand geſteckt hatte. von
türkiſchen Truppen aber unter beträchtlichen Verluſten in
die Flucht geſchlagen wurde.
W.B. Komſtantinopel, 18. Aug. Int dritten Korps=
bereich
Saloniki beträgt die Geſamtſtärke der konzen=
trierten
Infanterie, Kavallerie. Artilkerie
und Speziaiwaffen zirka 170000 Mann. wodurch
man bei geſchickter Führung auch der ausgedehnteſten
Beweaung gewachſen zu ſein glaubt.
WE. New=York. 19. Aug. Geuter=Meldung) Nach=
richten
aus Ciudad=Bolivar zufolge wurden dort deutſche,
franzöſiſche und italieniſche Kalfleute verhaftet
weil ſie an den Präſidenten Caſtro Abgaben, die
bereits erhoben waren, nicht nochmals zahlen wollten.

Lodes-Anzeige.
Den heute nachmittag erfolgten ſanften
Tod unſerer lieben Tante
(14476
Cavoline frey
zeigen wir Verwandten und Freunden hier=
mit
an.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1903.
Im Aamen der Hinterbliebenen:
Oberſtabsarzt Weher.
Die Beerdigung findet Freitag, 21. Auguſt,
vormittags 11 Uhr, vom Sterbehauſe,
Bismarckſtraße 9, aus ſtatt.

Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg. 19. Aug. In Deutſchland iſt das
Wetter ziemlich kühl und küber meiſt Regen, im Weſten
ſtellenweiſe Gewitter; Fortdauer wahrſcheinlich.

Tageskalender.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Konzert um 18 Uhr im Reſtaurant Metropoler.
Konzert um 8 Uhr in der Stadt Pfüngſtadt.
Konzert um 4 Uhr im Hotel Zur goldenen Krone=
zu
Jugenheim.
Aüsſteklung von Meßbildaufnahmen Neckar=
ſtraße
3: geöffnet von 1121 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 21. Auguſt.
Pferde=Verkauf um 11 Uhr in der Train=Kaſerne.

Mauſoleum, zu beſuchen nach vorheriger Erlaubnis=
einholung
beim Großh. Hofmarſchallaͤmt.

Goltesdienſt in der israeliſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 21. Auguſt 1903.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr Min
Samstag, den 22. Auguſt 1803.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Predigt 9 Uhr
15 Min. Sabbatausgang 8 Uhr 20 Min. P

Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen Religions-
geſellſchaft
.
Samstan den 22. Auguſt.
Vorabend 6 Uhr 50 Min. Morgenz 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr Min. Sabbatausgang'8 Uhr
25 Min.
Wöchengottesdienſt von Sonntag, den 23. Auguſt an:
Morgens 6 Uhr Min. Nachmittags 6 Uhr 45 Min.
NB. Sonntag, 23. und Montag, 24. Auguſt:
Rausch Chaudesch Eiul.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuichdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldgeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.