Darmstädter Tagblatt 1903


11. August 1903

[  ][ ]

monatlich 50 Pfa., vierteljährlich 150 Mk.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Alluſtriorkes Unlerhaſkungsblatk.

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmitad.
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N6186.

Dienstag, den 11. Auguſt.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Feier des Namenstages Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.
vie Großherzogliche Freis=Schul=Kommiſſion Darmſtadt

an die Schulvorſtände des Kreiſes und die Vorſtäude der
Privatſchulen.
Wir beauftragen Sie, den 25. Auguſt in der ſeither ublichen Weiſe in
Ihren Schulen feiern zu laſſen.
Darmſtadt, am 6. Auguſt 1903.

von Graneh.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Feier des Sedantages.
Die Großherzogliche Freis=Schul=Kommiſſion Darmſtadt
an die Schulvorſtände des Kreiſes und die Vorſtäude der
Privatſchulen.
Wir empfehlen Ihnen, den 2. September in der üblichen Weiſe in Ihren
Schulen feiern zu laſſen.
G
Darmſtadt, am 6. Auguſt 1903.
(13975
von Granch.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die öffentliche Feuer= und Unfallmeldeſtelle im Hauſe Landwehrſtr. 64
iſt nach der Wohnung des Spezereihändlers Oskar Haaſe, Pallaswieſen=
ſtraße
121 verlegt worden.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(392seim
Dr. Kratz.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die öffentliche Impfung im Jahre 1903.
Die diesjährige öffentliche Impfung Für die nach 8 1. Ziffer I. wie 8 2 oder 3
des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen wird für die hieſige Stadt Mittwoch, den 22. l. Mts.,
nachmittags 5 Uhr und die folgenden Mittwöche, ſo lange das Bedürfnis dauert, im
Schulhauſe in der Rundeturmſtraße abgehalten werden.
Zmpfpflichtig im laufenden Kälenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetz=
beſtimmungen
die im vorigen Jahre geborenen Kinder, ſowie die rückſtändigen
früherer Jährgänge.
Wir laden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur Be=
nutzung
dieſer öffentlichen Vermine mit dem Bemerken ein, daß alle in denſelben vor=
genommenen
Impfungen für den Einzelnen unentgeltlich ſind. Wer die Termine nicht
benutzen will, müß die Iuipfuſig ſeines pflichtigen Kindes bis zum Jahresſchluß auf
ſeine Koſten bewerkſtelligen laſſen. widrigenfalls ihm im Januar nächſten Jahres zur
Nachholung der Impfung eine vierwöchige Friſt unter Strafandrohung geſetzt wird.
Außer den Pflichkigen werden in den Tarminen auch Ervachſene lauf ihren
Wunſch und Kinder, welche erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf den Wunſch
ihrer Vertreter geimöſt.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen vorge=
nommen
werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſen bei Meidung der geſetzlichen
Straſe, in dem 8 Tage ſpäter abgehaltenen Termine zur Nachſchun nochmals erſcheinen.
Kinder, deren Zürückſtellung von der Impfung wegen Kränklichkeit beanſprucht
wird, können gleichfalls in den Terminen dem Impfargt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere Benachrichtigung der
Schulvorſteher erfolgen.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß aus einem Hauſe, in welchem
aufteckende Krankheiten. wie Scharlachr Maſerni= Diphl erie. Krupp. Reuchhuſten. Rleckz
typhus, roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, die Impflinge
zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden dürfen und daß die Kinder zum Impf=
termin
mit rein gewaſchenem Koͤrper und mit reinen Kleidern gebracht werden müſſen.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
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an die Exped. (eden Mittwoch hier.)

Bekanntmachung.
Die Vorerhebung des Schulgeldes
für das Großherzogl. Realaymnaſium
und deſſen Vorſchule, die Ober= Real=
ſchule
, die Viktoriaſchule, die Vor=
ſchule
der Gymnaſien und die beiden
Mittelſchulen für das HII. Viertel=
jahr
1903 findet
Mittwoch, den 12. d. Mts., nach=
mittags
21 bis 5 Uhr,
in unſerem Dienſtlokal, Grafenſtr. 28,
ſtatt.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1903.
Die Stadtkaſſe.
(13808s,
Daub.

Bekanntmachung.
Dienstag. 22. September 1903,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Geſchwiſtern Heberer dahier
zuſtehende Hofreite:
Flur I. Nr. 808¾o - 357 Mr.
Kiesſtraße Nr. 49
in unſerem Bureau zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, 8. Auguſt 1903.
Großherzogl. Ortsgericht I.
(13
Müller.

Arbeitsvergebung.
Die bei Errichtung eines Leichenwagenhäuschens, ſowie Verlängerung der
Einſriedigung auf dem Friedhofe zu Wixhauſen vorkommenden Arbeiten und
Lieſerungen, als: Maurer=, Zimmer=, Dachdecker=, Schreiner=, Schloſſer=, Glaſer=
und Weißbinder=Arbeit, Lieferung von Ringofenſteinen, Zement= und Deckplatten,
Schwarzkalk und Zement ſollen an den Wenigſtnehmenden vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen ꝛc. liegen bei der unterzeichneten Stelle zur
Einſicht offen.
Offerten ſind bis zum 14. Auguſt d. J. nachmittags 2 Uhr, an die
unterzeichnete Stelle einzureichen.
Wixhauſen, den 8. Auguſt 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Wixhauſen.
Pfaſſ.
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Helene Zung.
Erzählung von Paul Lindau.
1)
Nachdruck verboten.
In dem kleinen Zimmer war es ſchlummerig
gew.nden. Die beiden hatten es nicht bemerkt; ſie
hatten gelacht und geſcherzt und Zeit und Raum ver=
geſſen
. Sie hätten wohl noch ſtundenlang ſo geſeſſen,
Kopf an Kopf traulich geſchmiegt, wenn nicht das
ungeduldige Hausmädchen in dem anſtoßenden Speiſe=
zimmer
durch andauerndes und höchſt auffälliges
Klappern mit den Tellern an die Wirklichkeit gemahnt
hätte.
Herr des Himmelsl Ein Viertel auf achtl rief
Reinhard mit einem Blick auf den Regulator in
komiſcher Verzweiflung. Und ich habe drei Herren
um ſieben Uhr zu Tiſch geladenl Und ich habe mich
um meine Sachen noch nicht gekümmert, und um
gehn Uhr geht der Zugl... Ich werde ſchon eine
Ausrede finden Und nun adieul Alſo es bleibt
dabei: Sie bekommen morgen eine Depeſche, tele=
graphieren
mir morgen früh und ſchreiben mir aus=

führlichl Adreſſe: Kammerdiener Karl Zacharias,
Lohenburg. Nichts weiter. Im Briefe ein geſchloſſener
Umſchlag mit einem Kreuze bei der Depeſche der Buch=
ſtaben
R. vor dem Namen. Zacharias iſt treu wie
Gold. Ich erhalte Depeſchen und Briefe uneröffnet
auf der Stelle... Und nochmals Adieul Wir ſehen
uns baldl Auf Wiederſehen!
Reinhard küßzte Helenen noch ein letztes Mal und
ſturmte haſtig davon. Sie ſah ihn lächelnd vom
Fenſter aus nach, ohne Schmerz, ohne Reue; ſie war
glücklich, ſie liebte ihn und wußte ſich geliebt.
Leichtfüßig und mit leichtem Herzen eilte Reinhard
zur nächſten Straße, wo er den Hotelwagen hatte
warten laſſen, und gab dem Kutſcher mit einem un=
gewöhnlichen
Trinkgelde die Weiſung, drauf los zu
fahren, was die Pferde nur laufen könnten. Er, der
vor wenigen Stunden ſo verzagt und tief verſtimmt
in demſelben Wagen geſeſſen hatte, lachte nun über=
mütig
und pfiff den Marſch aus=Fatinitza vor ſich hin.
Meine Helenel ſagte er einigemal und lachte ſeelen=
froh
dabei.

Die Gäſte, die eine halbe Stunde mit langen
Geſichtern auf ihren Wirt gewartet hatten, wurden
von der unwiderſtehlichen Heiterkeit des Prinzen, der
mit der Wahrheit, daß er im Geplauder mit einer
hübſchen jungen Dame die Zeit verſäumt habe, ſeine
Verſpätung zwar nicht entſchuldigte, aber doch erklärte,
bald entwaffnet. Die fröhlichſte Stimmung herrſchte
bei Tiſche. Karl Zacharias hatte alles beſorgt. Ehe
der Prinz in den Wagen ſtieg, warf er ſelbſt noch
einen Rohrpoſtbrief in den Kaſten.
Um zehn Uhr grüßte Prinz Reinhard vom Coupé=
fenſter
aus, während ſich der Zug in Bewegung ſetzte,
die drei Herren, die ihn zur Bahn begleitet hakten.
Der wetterwendiſche April machte ſeinem Rufe
alle Ehre. Sonnenſchein und Regenſchauer hatten
während der letzten Tage beſtändig gewechſelt. Geſtern
hatte ſich das junge Leben der Natur vertrauensvoll
geregt, im hellen, warmen Lichte hatten ſich an Bäumen
und Sträuchern die erſten grünen Zeugen der geheim=
nisvollen
, verjüngenden Triebkraft hervorgewagt, und
heute war der ganze Himmel mit einem leuchtenden
Grau überzogen, aus dem in ſchrägen, langgezogenen

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 11. Auguft 1903.

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Strähnen, von wirbelnden Flocken umtanzt, der Schnee
herniederfiel. Ein ſcharfer Wind pfiff aus Oſten und
beugte die kahlen Zweige der Laubbäume, die jetzt
wieder dürftig und kläglich ausſahen und vor Kälte
zu zittern ſchienen. Dazwiſchen erhoben ſich, wie aus
grauem, zerfaſertem Geſtrüpp, das widerſtandslos
gerzauſt wurde, großartig die mächtigen Edeltannen,
in ihrem üppigen, immergrünen Schmucke die mäch=
tigen
Arme ausbreitend. Während die dürren Aeſte
zappelig hin und her flogen, neigten ſich die Wipfel
der herrlichen Tannen mit würdevoller Ruhe und die
ſtarken Arme am unteren Stamme, auf die ſich zu=
ſammengeballte
Schneeflocken wie auf ein grünes Bett
gelagert hatten, folgten der Bewegung kaun merklich.
Auf Weg und Feld lag friſch gefallener Schnee in
handbreiter, lockerer Schicht. Auf der Fahrſtraße
hatten die ſchweren Wagen ihre Furchen und die
Hufe der ſtarken Pferde ihre Spuren ſchwärzlich in
die weiße Decke eingedrückt. Von den Bergen konnte
man heute nicht viel ſehen.
Zu dieſer frühen Jahreszeit und bei dem Wetter
eine Reiſe durch Tiroll
Es wollte den braven Wirtsleuten zur Poſt
in Sankt Valentin auf der Heid, dem wohlgenährten
Jgnaz Göglbacher und ſeiner kugelrunden Frau
Joſepha gar nicht einleuchten. Aber ſchließlich, was
ging ſie's an?
In einer ſechsſitzigen Chaiſe, mit ſechs Pferden
beſpannt, waren ſie geson Nachmittag von Landeck
heraufgekommen und hatten ſchon von da aus tele=
graphiſch
, die drei beſten Zimmer im erſten Stock
und zwei Stuben für die Vienerſchaft beſtollt. Heute
morgen hatten ſie weiſerfahren wollen, über Mals
auf das Stilfſer Joch zu, aber das ſchlechte Wetter
hatte ſie zurückgehalten. Um ſo beſſerl Mochte es
ſchneien, mas es vom Zimmel wollte, und tagelang!
Das war in glückverheißender Anfang für die kommende
Reiſezeit. Tolche Gäſte konnte man überall brauchen
auch in Sankt Balentin auf der Heid.

Feine Herrſchaften waren es unbedingt! Der
Kutſcher Franz Malzinger ſagte es ja auchl Der
Herr hatte den vom Fuhrherrn in Landeck geforderten
Preis ohne zu feilſchen gezahlt. Und der Herr ver=
ſtand
ſich auf Fuhrwerk und Pferde. Er hatte ſo=
gleich
den beſten Wagen und unter den zwanzig
Gäulen, die im Stall ſtanden, auf der Stelle die ſechs
kräftigſten herausgefunden. Und die großen, mächtigen
Lederkoffer mit ſchweren Metallbeſchlägen und das
elegante Handgepäck, das ſie bei ſich führten! Und
wie ſie ausſahenl Und der Diener, den man für
einen feinen Herrn, und das Kammermädchen, das
man für eine feine Dame halten konnte - die Gögl=
bacher
hatten einen geübten Blick und der Franz
Malzinger mit ſeinen pfiffigen waſſerblauen Augen auch
Nun ſaßen die drer vor dem aufgeſchlagenen,
dicken, etwas abgegriffenen und befetteten Fremden=
buche
und ſtudierten langſam die vier Namen, die da
eingeſchrieben waren: Die erſten vier Rummern des
Jahres. Sie wollten die Streitfrage, die ſich unter
ihnen erhoben hatte, ob die Herrſchaften Geſchwiſter
auf einer frühen Vergnügungsreiſe oder ein junges
Paar auf der Hochzeitsreiſe ſeien, durchaus zur Ent=
ſcheidung
bringen.
Frau Joſepha ſprach ſich mit Entſchiedenheit für
das blutsverwandtſchaftliche Verhältnis aus - man
dürfe ihr ſchon trauen, Cheleute ſchauten ganz anders
aus; aber wie denn? Andersl- während der Poſt=
wirt
ebenſo beſtimmt die Anſicht vertrat, daß der
Bund zwiſchen den beiden durch die Liebe geſtiftet
ei. Malzinger hielt ſich neutral. Er ſchmauchte
tüchtig aus ſeiner kurzen Pfeife, nahm darauf einen
gehörigen Schluck, wiſchte ſich den ſtarken, tief über
den Mund hängenden Schnauzbart, ſah ſehr klug aus
und meinte dann, es könne wohl ſo ſein und auch
anders.
Mit einiger Mühe entzifferten ſie die noch friſchen
Eintragimgen. Mr. N. Boung. Aſtoria. Orogon.
I. S. - Miß Ellen Joung. Karl Zacharias,
Kammerdiener. - Auguſte Schwedt, Kammerjungfer.

Die Wirtin triumphierte. Sie wußte ganz genau:
Miß war engliſch und bedeutete ſo viel wie un=
verheiratetes
Fräulein. Sie war ja in Innsbruck
als Stubenmädchen mit ſo viel Engländerinnen zu=
ſammengekommen
; und wenn die engliſchen Damen
nicht verheiratet waren, wurden ſie immer Miß=
angeredet
; die verheirateten Frauen hießen ganz an=
ders
. Der Göglbacher hatte zwar vor der Bildung
ſeines Weibes gehörigen Reſpekt, diesmal traute er
aber dem Frieden doch nicht; und Franz Malzinger
erklärte wiederum mit beſonderer Wichtigkeit, die
Poſtwirtin könne ſchon recht haben, oder auch der
Göglbacher.
Das=Gaſthaus zur Poſt St. Valentin=, wie auf
dem großen Schilde zu leſen ſtand, war ein ſehr
ſtattliches Gebäude. Eine ſteinerne Treppe, die hoch
genug war, um in ihrer Mitte einen Torweg für die
Wagen frei zu laſſen, führte von außen, von rechts
und links zu der Haustür und den im hohen Erd=
geſchoß
gelegenen Wirtshausräumen auf. Ueber der
Tür war das Schild der Poſthalterei angebracht.
Vom Hausflur führte eine breite Treppe in den oberen
Stock; da befanden ſich die Wohnräume für die Gäſte.
Im zweiten Stock waren die Böden und die Schlaf=
ſtuben
für das Geſinde. Im Giebel, der ſich in der
Mitte über der Tür auftürmte, waren noch drei ein=
fenſterige
Stuben angebracht. Rechts an der Fronk
auf mittlerer Höhe hing unter einem Schirmdach die
mit entſchiedenem Sinn für ſtark ſinnliche Wirkung,
aber ziemlich roh geſchnitzte, mit ſchreienden Farben
bemalte überlebensgroße Geſtalt des Gekreuzigten.
Am Mittelfenſter des Oberſtocks ſtanden in heiterſter
Lanne Helene und Reinhard und blickten auf das fröh=
liche
Schneegeſtöber, das ihnen die Ausſicht auf die
gegenüberliegenden Berge nahm und ſie zu einer Unter=
brechung
ihrer Fahrt genötigt hatte. Es beluſtigte ſie
aufs äußerſte, hier eingeſchneit zu ſein. Sie hatten
ja nichts zu verſümmen, ſie waren hier ſo gut wie
irgend wo anders und ſie brauchte keinen Sonnon=
chein
.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 186.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 11. Auguſt 1903.

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1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

7186.

Dienstag, den I. Auguſt.

1903.

Vom Tierſchutz.
Mitgeteill von E. Heußlein, Schriftführer des Tierſchutz=
vereins
für das Großherzogtum Heſſen.
II.
Der Präſident erwiderte, daß er aufrichtig mit den
Vierſchutzvereinen in Bezug auf die Notwendigkeit einer
Erweikerung der Genfer Konvention übereinſtimmte; er
ſtellte Fragen über die Vorſchläge des Vereines in Bezug
auf die Zuſammenſtellung der betreffenden Korps, die
entweder international ſein oder ſonſt als Hilfsorganiſation
in jede einzelne Armee eingereiht werden koͤnnten; er be=
ſtätigte
, daß die Schweizer Regierung vom Haager Friedens=
kongreß
erſücht worden ſei, eine ſpezielle Konferens zur Er=
örterung
der Genfer Konvention anzuregen, wenn der
richtige Augenblick dazu gekommen ſein würde. Rußland
hätte den Wunſch ausgeſprochen, die Sache in die Hand
zu nehmen, ſei aber zugunſten der Schweiz zurückgetreten,
in Anerkennung der trefflichen Reſultate, welche die Bundes=
ſtaaten
in Bezug auf die Genfer Konvention erreicht.
Da der Transvaalkrien Englands Intereſſe in Beſchläg
nähme und faſt alle Großſtaaten durch den chineſiſchen
Konflikt beeinflußt wären, hielt die Schweizer Regierung
jedoch den Zeiwpunkt noch nicht für geeignet-- Aund in
allen internationalen Fragen ſei nichts gefährlicher, als
die Ablehnung einer egangenen Einladung. Es würde
unmöglich ſein, allein für den Zweck, das Los der Pferde
zu befſern, eine internationale Konferenz einzuberufen.
denn die grauſamen Leiden, die der Krieg über Menſchen
verhängt, müßten notgedrungen in erſter Linie ſtehen,
und die letzten Kriege hätten nur zu klar bewieſep wie
viel noch für dieſe zu tun ſei. Jedoch erkannte der Präſi=
dent
die Notwendigkeit an, daß bei der nächſten Kon=
ferens
in der Genfer Konventionsfrage der Vorſchlag der
Tierſchutzvereine beraten werden müſſe. Wahrſcheinlich
würden große Einwendungen gemacht werden, denn die
Okkupation des Schlachtfeldes wäre oft ein wichtiger
ſtrategiſcher Punkt und die Furcht vor Mißbräuchen nahe=
liegend
. Jedoch verſprach er Mr. Colam, ſeinen Antrag
den Akten der Regierung über die Genfer Konvention
beizulegen und ſeinerzeit dem Schweiger Delegierten In=
ſtrüktionen
darüber zu geben. Perſönlich würde er die
Sache nach Kräften unterſtützen. da ſie ſeine volle Teil=
nahme
hätte. Er empfahl, für die Zeit des Einberufens
der Größmächte Anträge von allen Tierſchutz=Verelnen
anzuregen, entweder direkt oder durch Vermittelungen
ihrer reſpektiven Regierungen wodurch dem Einfluß der
Schweis größeres Gewicht geſichert würde.
WEin Repräſentant dieſes Vereins hat ſeitdem eine
Audienz bei Exzellens Deücher, dem jetzigen Bundes=
präſidenten
gehabt, um weitere Punkte über die notwendigen
Vorbereitungen dieſer Petition an die Genfer Konferenz

zu beſprechen. Ebenſo wie der verſtorbene Präſident
Hauſer ſprach auch Herr Präſident Deucher ſeine auf=
richtige
Sympathie für den Gegenſtand aus, in der Aeber=
zengüng
. daß dieſelbe in der ganzen Schweizer Republik
geteilt werden würde.
Es iſt bereits angeführt, daß im Jahre 1870 Frank=
reich
und Deutſchland, veſonders aber der letztere Staat,
Maßregeln frafen, durch welche in gewiſſem Grade die
Leiden der tötlich verwundeten Pferde abgekürgt und die
Erhaltung der leichter verwundeten erreicht wurde. Ob
dies auf Anlaß der Oberbefehlshaber geſchah oder durch
beſondere Fürſorge der Oberſten der Regimenter, iſt uns
nicht bekannt=es'ſcheint auch, daß keine Anderen Armeen
als die deutſche und franzöſiſche den Verſuch gemacht
haben, Schutzwege zu finden. wie hoffentlich die Genfer
Konvention fie ins Leben rufen wird.
Es iſt Tatſache, daß Soldaten, die ohne Erlaubnis
das Leben ihrer Tiere enden, einer ſchweren Strafe aus=
geſetzt
ſind Das Reſultat davon iſt, daß während der
Eile und Verwirrung und Aufregung des Krieges die
ſchwerverwundeten Tiere zurückbleiben und unſägliche
Qualen erdülden müſſen, bis die Tierärgte beim Oberſten
Bericht erſtattet und ſeinen Befehl zum Erſchießen der
Pferde erhalten haben. Es ſcheint, daß, wenn Militär=
fierärzte
die Verantwortung für die Geſundheit der Pferde
bis zu einem gewiſſen Grade haben und ſie in Krankheits=
fällen
entweder durch Arzneien oder Operationen kurieren,.
ihnen Autorität gegeben werden könnte, das Leben der
Tiere zu enden, im Fall die Humanität dies verlangte
und als wenn dies ohne ernitliche Eingriffe in die mili=
täriſchen
Vewegungen nach Beendigung der Schlachten
geſchehen könnte.
Während des Krieges ſchrieb ein engliſcher Offigier
an den Tierſchutz=Vereiſ wie folgt: Es ſcheint, daß die
allgemeine Regel in der Armee dahin geht, daß kein Pferd
ohne ſpezielle Erlaubnis des Oberſten getötet werden
darf, und unter den Subalternoffigieren herrſcht Ungewiß=
heit
über ihr Recht, den Befehl zum Töten eines Pferdes
zu erteilen, wenn dasſelbe während des Marſches un=
brauchbar
befunden wird. Infolgedeſſen wählt man von
zwei Uebeln das kleinere und anſtatt die armen Geſchöpfe
niederzuſchießen, läßt man ſie laufen und gibt ihnen die
Möglichkeit. ſich zu erholen. Ich kann aufrichtig jagen,
daß wenn dieſer militäriſche Gebrauch auch theoretiſch gut
ſein mag, ſo habe ich ihn während des gänzen Feldzügs
doch ſehr unbefriedigend gefunden. Das arme Pferd iſt
ſeinem Schickfal überlaſſen; lahm ſchwachr abgearbeitet,
ſoll es jetzt ſeine eigene Nahrung finden. Waſſer iſt ſelten
und das Tier iſt zu ſchwach. den Weg dahin zu ſuchen,
und ſelbſt wenn ihm dies gelingt, geräk es häukig in die
trügeriſchen ſumpfigen Teſche, die man hier ſo' häufig
findet; es ſinkt in den Schlamm ein und iſt zu ſchwach.
ſich herauszuarbeiten, daher krepiert es, wo es ſtecken ge=

blieben und verpeſtet das Waſſer. Wenn das Waſſer.
für ſeine ſchwachen Kräfte zu fern iſt, ſinkt es um und
ſtirbt den taurigſten Tod L an Hunger und Durſt. Ich
habe das jeden Tag hier geſehen in dieſem ſchrecklichen
Krieg. Auf eigene Verantwortung habe ich viele Dutzende
mit meinem Revolver kurgentſchloſſen niedergeſchoſſen.
Ich bin überzeugt, daß die einzige Art, dieſem Elend ab=
zuhelfen
, darin beſtände, den Subalternoffigieren mehr
Willkür zu geben.- Meine eigenen Erfahrungen ſind
traurig genug geweſen: an einem Tage habe ich oft 8
oder 9 Pferde erſchoſſen, die tagelang mit dem Lode ge=
rungen
hatten, und war mir ſelbſk nie ſicher, vor ein
Kriegsgericht Zeſtellt zu werden.
Es ruhen viele Schwierigkeiten auf dieſer Frage=
Verwaltungsſchwierigkeiten, die ernſte und erfahrene
Männer ſicher bis zu einem gewiſſen Grade anerkennen
werden, die aber dennoch ins Auge gefaßt werden ſollten
und dürch internationale Mahregeln zu beſeitigen wären.
In erſter Reihe, nach dem Verwunden und Töten der
Menſchen, ſtehen die Leiden, die man über die Tiere ver=
hängt
und die durch humane Inſtruktionen an die Tier=
ärzte
vermieden werden könnten. Unmöglich können ſich
dieſe haarſträubenden Leiden endlos wiederholen.
Neben dem humanen iſt aber noch ein pekuniärer
Punkt ins Auge zu faſſen: wenn leichtverwundete Pferde
vom Schlachtfeld entfernt und in Behandlung genommen
werden könnten. würde der Armee in den zurückgegebenen
Pferden ein wichtiges Material wiedererſtattek, das in
Kriegszeiten nicht ſo leicht zu erſetzen iſt. Es wird be=
hauptet
, daß durch tierärztliche Behandlung die Hälfte
der Pferde wieder dienſtfähig werden könnte, und tauſend
Pferde, die man auf die Art wiedergewänne, würden zu
Kriegszeiten von enormem Wert ſein, beſonders wenn
man die Koſten bedenkt, die allein der Transport der
Pferde bedingt.
Es iſt emn Vorteil, daß das Geſuch des Tierſchutz=
Vereins bereits den Akten der Schweizer Republik bei=
gelegt
iſt und daß der Bundespräſident für den Zeitpunkt
der Konferens ſeinen Einfluß geltend zu machen verſprach.
Das Geſuch geht dahin. daß Tierärzte nach den Schlachten
ihr Rettungswerk an Pferden ausüben können und dabei
unter dem Schutze der Konvention ſtehen, daß Pferde
ohne beſondere Erlaubnis des Oberſten von dieſen Beamten
getötet werden oder, wenn angemeſſen, zur Behandlung
und Heilung abgeführt werden können.
Inzwiſchen lef aus den Vereinigten Staaten Amerikas
die Nachricht ein, daß Präſident Rooſevelt der Haupt=
beförderer
einer Klauſeldſei, die dem Genfer Kongreß
vorgelegt werden ſoll, worin er empfiehlt, daß jedem
Armeekörps beſtimmte Tierärzte beigefügt werden mit
der beſonderen Aufgabe, verwundeten Pferden Beiſtand
zu leiſten und unheilbar verletzte zu töten - unter dem
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 11. Auguſt 1903.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 11. Auguſt 1903.

Nummer 186.

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N186.

Dienstag, den H. Auguſt.

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[ ][  ][ ]

Nummer 186.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 11. Auguft 1903.
Seite 10.

Fortſchritte des Deutſchtums in den
Reichslanden.
Die letzte Volkszählung hat bekanntlich ergeben,
daß die deutſche Sprache in den Franzöſiſch
redenden Landesteilen ſeit 1870 erfreuliche
Fortſchritte gemacht, hat. In, allen größeren
Gemeinden im franzöſiſchen Sprachgebiet haben ſich
durch Einwanderung ſtarke deutſche Minderheiten
gebildet. In Metz und Umgebung hat das Deutſche
ſogar nach und nach das Uebergewicht erlangt. Die
Fortſchritte des Deutſchen machen ſich auch dadurch
bemerklich, daß die Zahl der vom Gebrauch der
deutſchen Geſchäftsſprache befreiten Gemeinden von
378 auf 284 zurückgegangen iſt, eine Ziffer, die in
den nächſten Jahren eine weitere Verminderung
erfahren dürfte. Von günſtiger Wirkung iſt es, daß
die Zahl der Bürgermeiſter und Beigeordneten, die
des Deutſchen nicht mächtig ſind, immer mehr zurück=
geht
. Nach den von Dr. v. Vorries auf Grund
amtlicher Ermittelungen neuerdings, angeſtellten
Unterſuchungen haben zur Zeit von den 752 Gemeinden
Lothringens bereits 497 oder 66 pCt. des Deutſchen
mächtige Bürgermeiſter und Beigeordnete; in 128
Gemeinden beherrſcht wenigſtens einer der beiden
Gemeindeleiter das Deutſche, und nur in 117 gleich
17 pCt. ſind weder Bürgermeiſter noch Beigeordnete
des Deutſchen mächtig. Die betreffenden Gemeinde=
leiter
haben außer der Schule ihre deutſchen Sprach=
kenntniſſe
meiſt dem Aufenthalt in altdeutſchen
Garniſonen bei Ableiſtung der Militärpflicht zu ver=
danken
, der es überhaupt zuzuſchreiben iſt, daß der
junge männliche Nachwuchs im Deutſchen weit mehr
als der weibliche gefördert iſt. Im Intereſſe der
eutſchen Sprache würde es liegen, daß der an ſich
ja begreifliche Wunſch der Bevölkerung, ihre Söhne
in elſaß=lothringiſchen Garniſonen ausbilden zu laſſen,
nicht ſobald in Erfüllung geht. Selbſtredend iſt das
Lehrperſonal in ſämtlichen Gemeinden des Deutſchen
mächtig, nachdem das aus franzöſiſcher Zeit über=
nommene
Perſonal faſt vollſtändig entfernt worden
iſt. Dagegen hat unter der jungen Geiſtlichkeit die
Kenntnis der deutſchen Sprache noch nicht in
wünſchenswerter Weiſe Fortſchritte gemacht. Man
trifft nämlich noch vielfach Geiſtliche, die in den
80er Jahren ausgebildet wurden und das Deutſche
entweder nicht ordentlich gelernt oder ſpäter wieder
vergeſſen haben. Dieſe Herren erteilen den Religions=
unterricht
auch in ſolchen Schulen ausſchließlich auf
Franzöſiſch, in denen die Kinder der deutſchen Sprache
ausreichend mächtig ſind. Man darf wohl annehmen,
daß Biſchof Benzler nach dieſer Seite hin eine
Wandlung anbahnen wird.

Deutſches Reich.
Bezüglich der Kaiſertage am 1. und
2. September iſt nachſtehendes Programm auſgeſtellt
worden: Der Kaiſer triſft am 1. September, nach=
dem
er vormittags die Kaiſerparade abgehalten hat,
auf dem Dresdener Bahnhofe ein. Zunächſt begibt
er ſich nach dem königlichen Reſidenzſchloſſe. Auf
der Fahrt dahin wird das Bismarck=Denkmal von
Robert Diez, beſichtigt, deſſen Enthüllung am
30. Auguſt bevorſteht. Für den Nachmittag iſt ein
etwa zweiſtündiger Beſuch der Deutſchen Städte=
ausſtellung
angeſetzt. Abends findet eine Feſt=
vorſtellung
im königlichen Opernhauſe ſtatt, der ſich
ein großer Zapfenſtreich auf dem Theaterplatze
zwiſchen Elbe und Zwinger anſchließt.
Das Armeeverordnungsblatte ent=
hält
eine Kaiſerliche Ordre, nach der beſtimmt wird,
daß der Säbel beim Train in der für die Feldartillerie
vorgeſchriebenen Weiſe zu tragen iſt. Der Schlepp=
riemen
am Säbelkoppel fällt fort.
Ueber ernſte Bewegungen im Ruhr=
revier
laufen in den letzten Tagen allerlei Mel=
dungen
ein. Die Entwicklung der Dinge dränge auf
einen allgemeinen Bergarbeiterſtreik hin, ähnlich wie
im Jahre 1889. Unabläſſig treibt die Sozialdemo=
kratie
in dieſer Nichtung. Mit einem Gehen=Laſſen
oder einer völligen Nichtachtung der unter der Ober=
fläche
ſich anſammelnden Gärung der Bergarbeiter=
Bevölkerung, ſo ſchreibt zu dieſem Thema die Natl.
Korr. darf aber dieſe Bewegung weder für die
Regierung noch das Unternehmertum abgetan ſein.
Einer Wiederholung der Verhältniſſe und Ereigniſſe
vom Jahre 1889 kann nicht ruhig und gelaſſen ent=
gegen
geſehen werden. Wenn es ſich beſtätigen
ſollte, daß die Epidemie der Wurmkrankheit bereits
über 50000 Arbeiter ergriff, ſo muß die Regierung
Maßregeln ergreiſen, die über die Beſchlüſſe und
Gutachten der Konferenz vom 6. April hinausgehen.
Kurz: das in den Kohlenr. ren aufſteigende Ge=

wölk bedarf nicht nur der ſorgſamſten Beobachtung,
ſondern vor allem energiſcher Verſuche, um die zu=
nehmende
Spannung zwiſchen Arbeitgebern und
enehmern auf friedlichem Wege zu löſen.
- In der waſſerbautechniſchen Kon=
ferenz
, die, wie kurz gemeldet, am Freitag unter
dem Vorſiße des Landwirtſchaftsminiſters v. Pod=
bielski
im Oberpräſidium zu Breslau zuſammentrat,
wurden zunächſt die durch das letzte Hochwaſſer ver=
urſachten
Schäden an den Deichen beſprochen, wobei
die drei Regierungspräſidenten kurz über die Schäden
an öffentlichen ſowohl, wie an privaten Deichen
berichteten. Im Anſchluß daran wurde die Frage
der Koſtendeckung behandelt, ſowie, ob eine Ver=
legung
der Deiche und eventuell wo in Ausſicht zu
nehmen ſei. Insbeſondere wurde die Beſeitigung
der Deichanger an der Oder erörtert, über, welche
der Oderſtrombaudirektor referierte. Daran ſchloß
ſich eine Beſprechung über die Frage, wie ſich die
jetzigen Deiche an der Oder bewährt haben, ob und
welche Veränderungen hinſichtlich Stärke und Höhe
vorzunehmen und, wie die zur Zeit vorliegenden
Proiekte für neue Deiche, insbeſondere der bei Ohlau,
zu behandeln ſein werden. Ebenſo wurde die künftige
Behandlung des Deichvorlandes beſprochen. Einen
weſentlichen Punkt bildete die Beſprechung über die
Beſſerung der Abflußverhältniſſe bei Breslau im
Anſchluß, an das Projekt über die Regulierung des
Schwarzwaſſers, worüber Meliorationsbauinſpektor
Müller einen Vortrag hielt. Der Landeshauptmann
Frhr. v. Richthofen berichtete darüber, wie ſich die
auf Grund des Hochwaſſerſchußgeſetzes bereits ge=
machten
Ausführungen beim Hochwaſſer bewährt
haben, und welche Aenderungen in den aufgeſtellten
Projekten in Ausſicht zu nehmen ſind. Den Schluß
der Konferenz bildete eine allgemeine Beſprechung
über die Frage, inwieweit in ſchleſiſchen Regierungs=
bezirken
landwirtſchaftliche Notſtände zu erwarten
ſind. Das Ergebnis der Konferenz iſt beſtimmt, die
Grundlagen für die ſeitens der Regierung zur Ver=
hinderung
ähnlicher Hochwaſſerkataſtrophen zu er=
greifenden
Maßnahmen zu bilden. Die Konferenz
hatte über fünf Stunden gedauert.
Busland.
In der ungariſchen parlamentariſchen Unter=
ſuchungskommiſſon
erklärte Graf Julius An=
draſſy
gegenüber verſchiedenen Mitteilungen, daß
die vertraulichen Beſprechungen in der Kommiſſion ſich
ausſchließlich auf Geſchäftsordnungsfragen bezogen.
Wie das Ungariſche Telegraphen=Korreſpondeng=
Bureau meldet, fand am Sonntag nachmittag ein
Miniſterrat ſtatt, deſſen einzigen Gegenſtand der
Verlauf der Audieng des Miniſterpräſidenten bei dem
Kaiſer in Iſchl und die vom Miniſterpräſidenten
unterbreiteten Vorſchläge bildeten. Mit Rückſicht
darauf, daß die Vorausſotzungen zur Klärung der
Lage auf Grund des vom Grafen Khuen=Hedervary
unterbreiteten Programms hinfällig geworden ſind,
und da auch der Teil der Koſſuthpartei, der bisher
gegen die Obſtruktion Stellung nahm, nunmehr dieſe
Abmachung für nicht mehr bindend erklärte, be=
ſchloß
der Miniſterrat, einſtimmig zu
demiſſionieren.
Der Kaiſer wird ſeinen Iſchler Aufenthalt
unterbrechen und am 12. d. Mts. abends in Wien
eintreffen, um aus Anlaß der ungariſchen Kriſe
ungariſche Parlamentarier zu Rate zu ziehen.
Die franzöſiſche Budget=Kommiſſion
der Kammer hat ihre Arbeiten während der Ferien
eifrigſt fortgeſetzt und die Prüfung der Ausgaben
von zehn Miniſterien erledigt. E3 iſt ihr dabei ge=
lungen
, neue Erſparungen zu erzielen. An dem
Budget des Kriegsminiſteriums wurde ein Abſtrich
von drei Millionen Francs gemacht. Das Budget
beträgt nunmehr 678 Millionen Franes und iſt um
37 Millionen geringer, als es vor drei Jahren war.
Eine amtliche Darſtellung ſtellt in Abrede,
daß ein Attentat in Marſeille ſtattgefunden habe.
Die Revolverſchüſſe wären nicht auf Combes' Wagen
gerichtet geweſen. Der Sachverhalt. ſei folgender.
Auf den Wagen Combes wurde eine Tomate ge=
worfen
, welche den auf dem Bock ſitzenden Leibjäger
traf. Die Schutzleute verfolgten den Täter, den
ſeine Kameraden zu ſchützen ſuchten. Einer der
letzteren, Namens Picolo, feuerte den Revolver etwa
hundert Meter vom Wagen Combes ab. Picolo
und der Tomatenwerfer wurden verhaftet. Picolo,
der angetrunken war, leugnet, geſchoſſen zu haben.
Die Menge wollte Picolo mißhandeln, die Polizei
hatte Mühe, ihn zur Präfektur zu bringen. Picolo
erklärte bei dem Verhör, er ſei 21 Jahre alt und
brach in Tränen bei der Beſchuldigung aus.
Der ſechsläufige Revolver war nur mit fünf
Patronen geladen geweſen, nur zwei Patronenhülſen
ſteckten noch in der Trommel. Der zweite Ver=
haftete
, der die Tomate geworfen hat, iſt ebenfalls
ein Italiener; er iſt 19 Jahre alt und heißt Dachino
Agoſtio.
Kriegsminiſter General Andrs, welcher den
Vorſitz bei dem internationalen Preisſchießen in
Macon führt, äußerte bei dem Empfang der Offi=
ziere
, Frankreich könne mit der Abrüſtung nicht
den Anfang machen, jetzt, wo die Großmächte die
Rüſtungen verſtärkten. Wenn eines Tages die
Völker in Uebereinſtimmung miteinander abrüſteten,
werde Frankreich ſehen, was es zu tun habe. Aber

jetzt die Streitkräfte vermindern, würde bedeuten,
daß Frankreich auf die Ehre verzichte, an der Spitze
der Nationen zu marſchieren.
- Zum Kapitel der franzöſiſch=engliſchen Be=
ziehungen
hat ſich der franzöſiſche Deputierte Denys
Cochin dem Pariſer Korreſpondenten der Morning
Poſt= gegenüber geäußert und hierbei beſonders den
bekannten Vorſchlag eines Schiedsgerichtsvertrages
zur Regelung von Streitigkeiten zwiſchen Frankreich
und England abfällig kritiſiert. Herr Denys Cochin
verwarf dieſen Gedanken und meinte, er würde mehr
Streit verurſachen als ſolchen verhindern. Dann
kam der Deputierte auf die Lage in Oſtaſien zu
ſprechen und bemerkte, daß ſchon Frankreichs dortige
Verpflichtungen mit der Schiedsgerichtsidee unver=
einbar
wären.
Die letzte Rummer des ſerbiſchen amtlichen
Srpske Novine- enthielt in Form eines Ukaſes die
Ernennung des Militärattachss in Konſtantinopel,
Oberſtleutnants Ljubenow Leſchjanin, zum Hof=
marſchall
. Als die Verkäufer das Blatt auf den
Straßen ausriefen, liefen ihnen Poliziſten nach und
konfiszierten die Blätter. Bald darauf erſchien die
Rummer ohne die Ernennung Leſchjanins, gegen
welche die Offiziere, welche am Königsmorde
beteiligt waren, proteſtiert hatten, weil er ein
Günſtling König Alexanders geweſen ſei. Ueber
die Auslieferung des geheimen Mobiliſie=
rungsplanes
an Oeſterreich veröffentlicht
Stampar einen Artikel, worin ſie feſtſtellt, daß
dieſer Plan in Abweſenheit des Kommandanten des
7. Regiments, Oberſtleutnants Alexa Dimitriewitſch,
entwendet wurde und daß auf Grund der Ausſagen
von Zeugen der Verdacht auf den Oberleutnant Paul
Mihailowitſch fiel.
- Betr. der Uuruhen in Mazedonien erhielt
die Pforte Nachrichten über Niederbrennung
von fünf Dörfern bei Caſtoria im Wilajet
Monaſtir durch mazedoniſche Inſurgenten. Sämt=
liche
Einwohner dieſer Ortſchaften, Muſelmanen und
Griechen, ſeien getötet. Die Pforte macht dieſe Vor=
fälle
zum Gegenſtand einer Proteſtnote an die
Großmächte.
Nach Meldungen aus Saloniki, iſt eine
Mobilmachungsordre für 24 Rediſbataillone der Türkei
erlaſſen worden. - In einzelnen Dörfern des Wila=
jets
Monaſtir ſoll ſich die Landbevölkerung den
Komitatſchibanden angeſchloſſen haben, anderſeits
haben ſich mohammedaniſche Gegenbanden gebildet,
die mit den erſteren bereits verluſtreiche Zuſammen=
ſtöße
hatten. Nach Monaſtir ſind auch Artillerie=
verſtärkungen
abgegangen.
Paris, 8. Aug. Humbert=Prozeß. Nach=
dem
die Angeklagten, zunächſt Frau Thereſe Hum=
bert
, dann Fredsric Humbert und zuletzt die beiden
Daurignac in den Gerichtsſaal geführt worden waren,
verlas der Gerichtsſchreiber die Anklage=Akten. Thereſe
Humbert erhob gegen einige Abſchnitte derſelben leb=
haften
Widerſpruch, ſodaß der Vorſitzende ſie aufforderte,
ſich ruhig zu verhalten. Nach dem Zeugenaufruf, der die
Anweſenheit von 106 Zeugen ergibt, beginnt das Verhör
von Thereſe Humbert. Dieſe antwortet auf alle Fragen,
die der Vorſitzende ſtellt, mit großer Lebhaftigkeit und
beteuert unter großer Heiterkeit der Anweſenden die
Exiſtenz der Crawfords und ihre Ehrenhaftigkeit. Sie
verſpricht, alle ihre Schulden zu bezahlen, erklärt aber,
erſt dann ſprechen zu wollen, wenn alle Zeugen erſchienen
ſeien. Sodann richtet ſie heftige Angriffe gegen den
Juſtisminiſter. Nur mit Mühe gelingt es dem Vorſitzen=
den
, ſie zu unterbrechen, um einige Fragen über ihre
Familie und ihre Vergangenheit an ſie zu richten. Im
weiteren Verlaufe der Sitzung gibt der Vorſitzende, von
Frau Humbert oftmals unterbrochen, einen Ueberblick
über die Verheiratung und die verſchwenderiſche Lebens=
weiſe
der Angeklagten. Thereſe Humbert bleibt bei der
Behauptung, daß ſie durch Wucherer ruiniert worden ſei.
Hierauf wird die Sitzung unterbrochen. Nach Wieder=
aufnahme
derſelben wird Frsdsrie Humbert vernommen
und ſodann die Verhandlung auf Montag vertagt.
Petersburg, 9. Aug. Der Nowoie Wremja
wird unterm 8. Auguſt aus Wladiwoſtok gemeldet:
Die Stadt iſt von deutſchen Matroſen uberfüllt.
Schon den dritten Tag erdröhnt Kanonenſalut von deut=
ſchen
und ruſſiſchen Kriegsſchiffen. Der Donner der
Geſchütze iſt ein Symboldes Friedens, der hier
in den Gewäſſern des japaniſchen Meeres die Freund=
ſchaft
des ruſſiſchen Zaren mit dem deutſchen Kaiſer ein=
weiht
. Morgen wird Admiral Alexejew erwartet. Zu
den hier ankernden 12 ruſſiſchen und 2 deutſchen Panzern
mit Roſſijal und Fürſt Bismarck; an der Spitze wer=
den
noch 30 ruſſiſche und deutſche Panzer und Kreuzer,
ſowie über 10 Torpedoboote erwartet.
- Waſhington, 10. Aug. Das Marinedepartement
erklärt die Meldung. daß das europäiſche Ge=
ſchwader
der Vereinigten Staaten nach den Gewäſſern
des fernen Oſtens entſendet werden ſolle, für unrichtig.
Das Geſchwader werde wahrſcheinlich bis Dezember im
Mittelländiſchen Meere bleiben und dann nach Weſt=
indien
dampfen.
=Oyſterbay, 9. Aug. Freiherr Speckv. Stern=
burg
iſt der erſte Votſchafter, der zur Ueberreichung
ſeines Beglaubigungsſchreibens vom Präſidenten außer=
halb
Waſhingtons empfangen wurde. Der Empfang
Sternburgs im Sommerwohnſitze des Präſidenten wird
nicht als Prägedens angeſehen, es ſei denn, daß beim
Empfange eines Botſchafters wieder dieſelben Umſtände
vorhanden ſind, nämlich daß der Botſchafter zu dem
Poſten befördert wird, während er als bevollmächtigter
Miniſter bei den Vereinigten Staaten beglaubigt iſt.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am
8. Auguſt den Ober=Rechnungsreviſor Rechnungsrat
Georg Feick zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen unter
Anerkennung ſeiner treu geleiſteten Dienſte mit Wirkung

[ ][  ][ ]

Rummer 186.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 11. Auguſt 1903.

Seite 11.

vom 1. September 1903 bis zur Wiederherſtellung ſeiner
Geſundheit in den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am
8. Auguſt den Reviſionsgehülfen bei der Oberrechnungs=
kammer
Ferdinand Hoock aus Bensheim zum Ober=
rechnungsreviſor
bei der I1. Juſtifikatur=Abteilung der
Oberrechnungskammer mit Wirkung vom 1. September
1903 an ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich
geſtern vormittag 9 Uhr mit Sonderzug von Darmſtadt
zu den Verhandlungen des Anthropologen=Kongreſſes
nach Worms. In Begleitung befand ſich Generaladjutant
Generalmajor v. Wachter. - Se. Königl. Hoheit der
Großherzog gedenken im Laufe des Dienstags nach
Jagdſchloß Wolfsgarten zurückzukehren. DDarmſt. 3t9.)
Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiw. Feuerwehren durch Allerhöchſte Entſchliehung Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs dem Komman=
danten
der freiw. Feuerwehr zu Heidesheim Jakob
Schmelzer daſelbſt.
Tagesordnung für die öffentliche Sitzung
der StadiVerordneten=Verſammlung am Donnerstag.
den 13. Auguſt, nachmittags 3½ Uhr: 1 Mitteilungen.
2) Erweiterüng des ſtädtiſchen Krankenhauſes. 3) Ver=
kauf
von ſtädtiſchem Gelände zunächſt der Gardiſtenſtraße.
4) Erweiterung des Ortsbauplanes von Arheilgen. 5) Ge=
ſuch
um Dispenſation von den Beſtimmungen des 8 34
der Baupolizeiordnung und 8 70. Abſ. 1 der Aus=
führungs
=Verordnung zur Bauordnung. 6) Die Kies=
bergſträße
zwiſchen Moosberg= und Weinbergſtraße.
Herſtellungen im Forſthaus an den Hirſchköpfen.
8) Aenderung der Kaſſeführung im ſtädtiſchen Kranken=
haus
. 9) Abſchluß der Kaſſe der Knaben=Arbeitsanſtalt
für 1902,03. 10) Geſuch um Uebernahme der Unter=
haltung
eines Erbbegräbnisplatzes.
Der Vorſtand des heſſiſchen Hauptvereins des
Evangeliſchen Bundes erläßt folgende Einladung zu
ſeinem diesjährigen 8. Jahresfeſt in Groß=Umſtadt am
1. und 2. September: Niemals innerhalb der letzten 100
Jahre hat im politiſchen Leben der Völker der Vatikan
ſo als der höchſte Berg dageſtanden, der alle anderen
Höhen überragt, wie unter dem Pontifikat Leo XIII.
Fürſten und Staatsmänner pilgern zu ihm; die vom
römiſchen Klerus geleiteten Maſſen wallfahren dorthin,
um hier ihr Heil zu ſuchen. Aber auch niemals innerhalb
desſelben Zeitraums haben ſich in ſolchem Maße die Ge=
müter
der Völker innerlich von ihm abgewandt und nach
dem Berge der Seligkeit geſehnt, wo der Heliandi
ſteht und ſein Evangelium bringt, wie jetzt, da der
Ruf Los von Romi durch die römiſchen Lande geht.
Um ſo dringlicher iſt für das deutſch=proteſtantiſche Volk
die Mahnung, auf dem Verge ſich zu ſammeln, von dem
allein ihm Kraft und Hilfe koimmt für ſeine politiſchen,
kulturellen und ſittlich=religiöſen Aufgaben und Angelegen=
heiten
. Dazu will es der Evangeliſche Bund zur Wahrung
der deutſch=proteſtantiſchen Intereſſen, wie ein Heerbote,
in allen deutſchen Gauen auffordern, und ſo auch in
unſerem Heſſenland. In dieſem Sinne lädt er auf die
gedächtnisvollen Tage des 1. und 2. September zu ſeinem
diesjährigen Jahresfeſt nach Groß=Umſtadt ein. Die
evangeliſche Gemeinde Groß=Umſtadt, in der der Evange=
liſche
Bund ſeit einem Jahrzehnt beſteht und in Segen
wirkt, ruft allen ſeinen Mitgliedern und Freunden in
Stadt und Land ein hergliches Willkommen zu.
F. Geſtern wurde in Hahn der Vezirkstag des
Kriegervereinsbezirks Darmſtadt abgehalten. Der
Kriegerverein Hahn feierte auch am ſelben Tage ſein
3ojähriges Stiftungsfeſt und waren aus dieſem Anlaß die
Häuſer und Straßen mitFahnenſchmuck ꝛc. verſehen. Der
Bezirksvorſitzende, Herr Gerichtsvollzieher Engel aus
Darmſtadt, eröffnete vormittags im Hahnerhof die
Sitzung mit einem Gruß an die erſchienenen Vertreter
und brachte ein dreifaches Hoch auf Kaiſer und Groß=
herzog
aus. Vei Feſtſtellung der Anweſenheitsliſte ergab
ſich, daß ſämtliche 46 Vereine mit 5000 Mitgliedern, mit
Aulsnahme des Vereins Dieburg, Vertreter zu den Ver=
handlungen
geſandt hatten. Nach Verleſung des letzten
Protokolls durch den Bezirksſchriftführer, Herrn Ernſt,
erſtattete der Vorſißende ausführlichen Bericht über den
Delegiertentag in Bingen. Herr Oberleutnant a. D.
Lotheißen berichtete in ausführlicher Weiſe über die Ver=
ſicherungsgeſellſchaft
,Zürich'. Eine Anzahl Vereine haben
keine Liſten über ihre Verſicherungen eingereicht, weshalb
ſie auch keine Vonifikation erhalten komten. Bei nach=
träglicher
Einreichung ſolcher Liſten ſoll die Vergütung
nachbezahlt werden. In jedem Verein müſſe ein Ver=
freter
derZürichs ſein. Danin könne die Sache im Intereſſe
der Vereine viel beſſer gefördert werden. Der Krieger=
verein
Darmſtadt 3. V. habe 167 Mk. von der Zürich=
erhalten
. Nachdem nun die Auszahlung der verſchiedenen
Bonifikationen ſlattgefunden und die Haſſiakalenderbe=
ſtellung
entgegengenommen worden war, wurde zur
Vorſtandswahl geſchritten. Der ſeitherige Vorſtand wurde
einſtimmig wiedergewählt. Herr Höhler=Darmſtadt will
beſſer für das Verbands=Organ der Haſſia Der Heſſiſche
Kamerad= gewirkt haben. Der Vorſitzende der Kreis=
gruppe
des Flottenvereins Darmſtadt, Herr Oberlehrer
Lauteſchläger, ſchilderte hierauf in eingehender Weiſe Zweck

und Ziel des Flottenvereins und bat, die Kriegervereine
möchten die Veſtrebungen des Flottenvereins unter=
ſtützen
. Herr Hauptmann d. L. Waldecker=Darmſtadt em=
pfahl
den Beitritt als korporatives Mitglied. Herr Köhler=
Darmſtadt trat noch recht warm für die Waſſerbeſchädig=
ten
in Schleſien ein. Eine Tellerſammlung ergab den Be=
trag
von 30 Mk. für dieſen Zweck. Herr Hauptmann
Waldecker=Darmſtadt forderte zum Kampf gegen die
Sogialdemokratie auf. Sollten ſich unter den Krieger=
vereinsmitgliedern
Sozialdemokraten befinden, ſo ſeien
dies Heuchler. Herr Engel ſchloß die Verſammlung um
1 Uhr mit einem Hoch auf den Bezirk. Nachmittags
Um 2 Uhr wurde am Kriegerdenkmal der Feſtzug aufge=
ſtellt
. Derſelbe bewegte ſich unter Vorantritt der Kapelle
des 25. Art.=Regts. und einer großen Anzahl Feſtjung=
frauen
durch die reich mit Fagnen und Tannengrün
geſchmückten Straßen des Orts nach dem Feſtplatz. Hier=
ſelbſt
begrüßte der Bezirksvorſitzende, Herr Engel, im
Namen des Kriegervereins Hahn die Feſtgäſte und
brachte ein dreifaches Hoch auf Kaiſer und Großherzog
aus. Die Feſtrede wirde von Herrn Pfarrer Römhels
aus Hahn gehalten. Seine echt patriotiſche formvoll=
endete
Feſtrede klang in einem dreifachen Hoch auf die
deutſchen Kriegervereine aus. Als gewandte Rednerin in
Proſa erwies ſich Fräulein Kramer aus Hahn, welche
mit treffenden ſchönen Worten die Kriegsveteranen feierte
und ihre Nede in einem dreifachen Hoch auf die Veteranen
ausklingen ließ. Um 5 Uhr ſtellte ſich ein ſtarker Negen
ein, welcher das Kongert und die Geſangsvorträge ſehr
beeinträchtigte Abends fand Ball in zwei Lokalen ſtatt. Darmſtadt NMeckarſtraße 3 eine Ausſtellung von Groß=
8. Der Sachſenverein Darmſtadt beging am 8.ds.
die Feier des Geburtstages Sr. Majeſtät des
Königs Georg im Saale der Reſtauration Thiele,
Heerdweg 58. Bei der Begrüßung der zahlreich er=
ſchienenen
Gäſte und Mitglieder führte der Redner u. a.
aus, daß die Sachſen ſich wohl alle in dem ſchönen
Heſſenlande wohl und glücklich fühlen, und daß es wohl
allen eine zweite Heimaͤt geworden ſei. Das ſich an=
ſchließende
Hoch auf den Großherzog fand begeiſterte
Aufnahme. Die von dem Vorſitzenden gehaltene Feſt=
rede
gab ein Bild über die Vergangenheit des 7jährigen
Monärchen, gipfelte in dem Wunſche einer frohen Zu=
kunft
für das Haus Wettin und endigte mit einem
freudig aufgenommenen Hoch auf den König. Von dem
gut gewählten Programm gefielen ganz beſonders die
unter der Leitung ihres Dirigenten Herrn Etold ſehr
fein nuancierten und exakt zu Gehör gebrachten Lieder
des Doppelquartetts Darmſtadt. Auch das von dem
Vereinsmitglied Herrn Thiele recht geſchickt geſtellte
lebende Bild Hildigung Sr. Majeſtät König Georgs
fand ungeteilten Beifall. Die mit freudigem Jubel auf
das im Laufe des Tages an Se. Majeſtät den König
aboeſandte Huldigungstelegramm eingegangene Antwork
lautet: Ich danke dem Sachſenverein Darmſtadt herz=
lich
für den mir zugeſandten freundlichen Glückwunſch.
Georg.: Ein an die ſchöne Feier ſich anſchließender Ball
vereinigte die Feſtteilnehmer bis zur frühen Morgen=
ſtunde
.
Die Katholiken Darmſtadts veranſtalteten an=
läßlich
der Wahl und ſtrönung Pius K. am Sonntag
abend im Konkordiaſaale des Katholiken=Vereins eine
Feſiverſammlung, die gleich den früheren Kundgebungen
katholiſchen Lebens in der Gemeinde zahlreich beſucht
war und einen ſchönen, würdigen und erhebenden Ver=
lauf
nahm. Die Kapelle Hilge und der unter Leitung
des Dirigenten Herrn Lehrer Bernd ſtehende katholiſche
Kirchengeſangverein ſorgten in beſter Weiſe für die
muſikaliſchen Genüſſe. Mit dem Marſche Grüß Gott
wurde die Feier eingeleitet, worauf Fräulein Ella Scheuren
mit ausdrücksvoller Stimme den Prolog ſprach. Nach=
dem
der Beifall verklungen war, nahm Herr Dekan und
Geiſtlicher Rat Dr. Els das Wort zur Begrüßungsanſprache.
Muſtkvorträge, gemiſchte Chöre und gemeinſame Lieder
folgten, bis nach 9 Uhr der Feſtredner, Herr Seminar=
profeſſor
Dr. Jakob Schmidt in Mainz. den Feſtſaal
betrat und alsbald das Wort zur Feſtrede übernahm.
Begeiſtert ſprach der Feſtredner, Begeiſterung bei allen
Zuhörern war die Wirkung ſeiner Worte. In das Hoch,
welches er als Zeichen der Liebe und Verehrung auf den
Papſt ausbrachte, ſtimmten alle enthuſiaſtiſch ein. Herr
Geiſtlicher Rat Dr. Elg dankte hierauf dem Herrn Feſt=
redner
. Den Toaſt auf die weltlichen Autoritäten über=
nahm
Herr Rektor Gallei in Beſſungen. Dem Kirchen=
geſangverein
, der in ſo hervorragender Weiſe zur Ver=
herrlichung
des Feſtes beitrug, wurde der verdiente Dank
zu teil. Die erhebende Feier wird den Katholiken
Darmſtadts unvergeßlich ſein.
0. K. Vom ſchönſten Sommerwetter begünſtigt, fand
am Sonntag der 5. Ausflug der Sektion Darmſtadt!
des Odenwald=Klubs ſtatt. Etwas über 50 Teilnehmer
fanden ſich zu dem Zuge 623 Uhr der Main=Neckar=
Eiſenbahn ein, welcher dieſelben nach der Station Bens=
heim
brachte. Hier begann die Wanderung durch das
reigende Zeller Tal, auf meiſt ſchattigen ſchönen Wald=
wegen
nach dem Seidenbacher Eck. Hatte man unter=
wegs
ſchon die prächtigſten Ausblicke nach dem reizend
gelegenen Gronau, Feldberg, Melibokus ꝛc., ſo bot ſich
hier dem Auge der entzückendſte Blick in das wunderbar

ſchöne Weſchnitztal dar; kaum daß man ſich von hier
trennen konnte, um im nahegelegenen Scheidenbach bei
Gaſtwirt Grieſer nach gut 2ſtündigem Marſche das
wohlverdiente Frühſtück einzunehmen. Nach einſtündiger
Ruhepauſe ging es weiter auf ſchönen Wieſenpfaden
durch die Orte Lautenweſchnitz,. Mitlechtern und wieder
anſteigend nach dem hochgelegenen Kreiswald, wo ſich
die frohen Wanderer in anbetracht des noch gut drei=
ſtündigen
Marſches nochmals ſtärkten. Weiter ging es
dann, die Ortſchaften Bonsweiher und Oberliebersbach
paſſierend, nach dem Kreusberg, froh, das Ziel erreicht
zu haben, dem die Sonne hat es den Nachmittag doch
gar zu aut gemeint. Hier wurden die Wanderer von
einigen Mitgliedern der Sektion Laudenbach, welche es
ſich nicht nehmen ließen, den Darmſtädter Klubgenoſſen
entgegenzugehen, aufs herzlichſte begrüßt. Nachdem von
dem Pavillon, welcher voſt der Sektion Laudenbach neu
erbaut wurde, der prachtvolle Blick in die Rheinebene
genoſſen, ging es gemeinſam dem gaſtlichen Laudenbach
entgegen. Bald entwickelte ſich in dem neuerbauten, mit
Tannengrün und Blumen hübſch ausgeſchmückten Saale
des Gaſthofes Zur Roſe' gemeinſam mit der Sektion
Landenbach und der inzwiſchen eingetroffenen Sektion
Heppenheim ein gemütliches Zuſammenſein, bei dem nur
allzufrüh der Ruf zum Aufbruch mahnte. Nicht un=
erwähnt
ſoll bleiben, daß ſich Küche und Keller des
Roſen=Wirtes; Herrn Eberle, aufs beſte bewährte.
Von nächſtem Freitag ab findet im Dienſtgebäude
Großh. Zentralſtelle für die Gewerbe in
bildern nach Meßbildaufnahmen der Königl. Preußi=
ſchen
Meßbildanſtalt in Berlin auf die Dauer von etwa
vier Wochen ſtatt. Es iſt dies eine Ausſtellung photo=
graphiſcher
Bilder einer ſorgfältig ausgewählten Reihe
der wichtigſten Baudenkmäler Weſtdeutſchlands, insbe=
ſondere
Dome, Münſter, Kirchen, Kapellen, Ruinen,
Burgen, Rathäuſer uſw. in außergewöhnlich ſtarker Ver=
größerung
. Troßdem die Herſtellung dieſer eindrucks=
Bollen Großbilder oft bis zu einer zwölffachen Linear=
vergrößerung
geſteigert iſt, gewähren ſie größte Deutlich=
keit
in der klarſten Formen, ſo daß man bei ihrer
wunderbaren Tiefe in den Schatten und bei ihrem rein
ſchwarzen Ton unwillkürlich an eine Künſtlerhand er=
innert
wird. Außerdem tritt noch gegenüber den ge=
wöhnlichen
Photographien der Vorteil der gegen alle
äußeren Einwirkungen unempfindlichen und unveränder=
lichen
Farbe der Bilder hinzu. Die Auswahl dieſer 75
Großbilder iſt hiſtoriſch angeordnet. Durch die Meßbild=
Aufnahmen wird bezweckt, aus photographiſchen
Bildern, welche nach beſtimmten Negeln aufgeſtellt
ſind, geometriſche Aufzeichnungen in Grund= und Auf=
riſſen
zu erlangen, wobei es ſich um eine Umkehrung der
beim perſpektiviſchen Zeichnen üblichen Methode handelt.
Wenngleich dieſe Großbilder beim Meßbild=Verfahren
bisweilen dazu zu dienen haben, den baulichen Zuſtand
eines Bauwerks bis in alle Einzelheiten aus dem photo=
graphiſchen
Bilde erkennen zu laſſen, ſo ſind dieſe rieſigen.
bis zu 1501180 Zentimeter großen Prachtbilder doch nur
Nebenerzeugniſſe der Anſtalt für Meßbildaufnahmen in
der Denkmalpflege. Der Beſuch dieſer Ausſtellung kann
jedermann empfohlen werden.
1 Während des verfloſſenen Monats Juli ſind durch
die hieſige Poligei 1571 Milchreviſionen vorgenommen
worden. Hierbei wurden vierzehn Proben beanſtandet
und dem chemiſchen Unterſuchungsamt zur Unterſuchung
überwieſen. Außerdem war die Erhebung von zwölf
Stallproben erforderlich und ferner wurden 20 Liter
gewäſſerte Milch konfisziert.
1 Während des verfloſſenen Monats Juli ſind auf
der hieſigen Naturalverpflegungsſtation 435 mittelloſe
Durchreiſende untergebracht worden, wodurch 109 Mk.
5 Koſten entſtanden ſind. Im vorhergehenden Monat
Juni fanden 523 ſoder mehr 88) Perſonen Unterkunft,
wodurch ein Koſtenaufwand von 131 Mk. loder mehr
22 Mk.) verurſacht worden iſt.
N Aus dem Arbeitshaus Dieburg ſind während
des verfloſſenen Monats 15 Perſonen, welche daſelbſt
korrektionelie Nachhaft verbützten, zur Entlaſſung ge=
kommen
. Die längſte Dauer der Nachhaft betrug bei
einer Perſon 730 Tage, die kürzeſte Dauer bei acht
Perſonen 180 Tage.
½ Geſtern früh vermglückte in einem Werke der
Odenwälder Hartſteininduſtrie am Roßberg
bei Noßdorf ein Arbeiter dadurch, daß derſelbe von einer
Maſchine erfaßt wurde. Derſelbe, Huthmann mit Namen,
wurde noch vormittags tot in das hieſige ſtädtiſche
Krankenhaus eingebracht. Eine Familie von 9 Kindern
und Mutter verliert hierdurch ihren Ernährer.
5 Polizeibericht. In der Nacht vom 6. zum
7. d. M. ſind 17 Stallhaſen, welche ſich in einem
verſchloſſen geweſenen Stall am Oſtbahnhof befanden,
von einem Hund tot gebiſſen worden. - Am
Donnerstag iſt ein in der Neckarſtraße aufgeſtelltes
Fahrrad und am Samstag ein ſolches, welches in der
Heidelbergerſtraße aufgeſtellt war, geſtohlen worden.
- An einem Neubau in der Bismarckſtraße iſt am Freitag
nachmittag ein Spenglergehilfe beim Anmachen
einer Kandel abgeſtürzt und erlitt hierdurch ſchwere

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Vom Denkmal Treitſchkes im Vorgarten der
Verliner Univerſität hat Prof. Dr. Rudolf Siemering
jetzt die Ausführungen in Angriff genommen. Die Bild=
ſäule
in etwa anderthalbfacher Lebensgröße iſt im Ton=
modell
aufgebaut. Der Hiſtoriker erſcheint ſtehend auf
dem Katheder, angetan mit dem Profeſſorentalar. Er
iſt als ſchwungvoller Redner aufgefaßt: Kraftvoll ballt
ſich die linke Hand. während die rechte offen ſich aus=
breitet
und die lebhafte Rede begleitet; der Charakterkopf
iſt von Begeiſterung erſüllt. Die Geſtalt wird in Bronze
ausgeführt.

Kleines Feuilleton.
Ein Großneffe Pius x. lebt zur Zeit in
Bochum. Er heißt Talamini und iſt Fruchteis=
händler
. Pius iſt der Onkel ſeiner Mutter Angela
Talamini geborenen Sarto. Sie weilte noch im vorigen
Jahre drei Monate in Venedig beim Kardinal Sarto
als Gaſt. Talamini iſt 33 Jahre alt. Er erhielt die
Nachricht von der Wahl ſeines Großenkels am nachmittag
durch ein Telegramm ſeines Bruders, der Profeſſor an
der königlichen Experimentierſchule zu Nom iſt. Ein
zweites Telegramm ſandte ſeine Mutter aus ſeiner
Heimatſtadt Vodo di Cadore. Talamini ſollte Prieſter
werden, und der jetzige Papſt leitete ſeine Studien, die
Talamini aber im dritten Jahre abbrach. Wie er einem
Berichterſtatter erklärte, führte eine Liebesneigung dieſen
Umſchwung herbei. Talamini wurde dann Uhrmacher
und Kommandant der Feuerwehr in ſeinem Heimatorte.
Später ging er nach Amerika, und zwar nach Kalifornien.
Hier wurde er fieberkrank, und nach ſechsmonatigem
Aufenthalt kehrte er nach Europa zurück und kam nach
Bochum.

Eine Weltreiſeauf dem Rade. Peofeſſor
Mährich und Profeſſor Bemmchen aus Dresden planen
eine Reiſe um die Erde auf dem Rade, als deren Aus=
gangspunkt
Dresden feſtgeſetzt iſt. Die Tour ſoll zu=
ſlächſt
nach der böhmiſchen Grenze gehen; hierauf Durch=
querung
Oeſterreich=Ungarns. Dann wird paſſiert Ru=
mänien
, Bulgarien, Türkei, Perſien, Afghaniſtan; hierauf
durch China, Sibirien über die Bering=Straße durch
Nord= und Südamerika über Afrika nach Europa zurück.
Nachdem die Herren Profeſſoren dieſe Reiſeroute nach
den Radfahrkarten genügend ausgearbeitet haben und
die Weltreiſeausrüſtung bis ins kleinſte Detail vervoll=
ſtändigt
iſt, erfolgte am 1. Juli 1903 vom Altmarkt in
Dresden unter großem Andrange der Momentphoto=
graphen
die Abfahrt. Bald ſind die letzten Häuſer der
Neſidenz paſſiert, die Elbtalchauſſee iſt erreicht. Da
fällt ein Platzregen, ſo daß die Gummimäntel nötig wer=
den
. Unter ſtrömendem Regen fahren die Profeſſoren
durch die letzten Vororte Presdens. Plötzlich ruft Pro=
feſſor
Mährich zu ſeinem Kollegen: Nee, Baul, wenns
in Bärne (Virna) noch regnet, da kehrin mer wieder um"
1 Die neuen ſerbiſchen Interimsmarken
zu 1 Para ſind ſeit dem 4. Auguſt in den Verkehr ge=
bracht
worden und damit hat ein erneuter Wettlauf auf
dieſe ſerbiſchen Poſtwertzeichen begonnen. Die erſten
Interimsmiarken zu 1 Para ſind längſt nicht mehr auf
den ſerbiſchen Poſtämtern zu haben, und um den Bedarf
an 1 Paramarken während der Zwiſchenzeit bis zur erſten
Markenausgabe mit dem Bildniſſe des Königs Peter zu
decken, ſind nunmehr 60000 Stück der 5 Dinar= Interims=
marken
mit dem Ueberdruck 1 Para' hergeſtellt worden.
Die Poſt verkauft jedoch dieſe neueſten und jedenfalls
ſehr ſelten werdenden Marken nicht, ſondern verwendet
ſie ausſchließlich zur Frankatur von Druckſachen, deren
Vortoverpflichtung unter 5 Para ausmacht, d. h. für

Zeitungsſendungen im Inlande. Der Kampf um den
Beſitz dieſer Seltenheiten erfordert daher verſchärfte
Spitzfindigkeit.
Das Verteilen von Speckſeiten als
Prämien für beſonders glückliche und friedliche Eheleute
fand am Montag in Dunmow England) in Aufrecht=
erhaltung
einer ſeit Jahren und Jahrzehnten bewahrten
Ueberlieferung ſtatt. Zu dieſer Feierlichkeit wird alljähr=
lich
ein Schwurgericht; veranſtaltet, bei dem das Ge=
ſchworenenkollegium
aus ſechs Jungfrauen und ſechs
Junggeſellen beſteht und ein beſonders geachteter Bürger
iſt Richter: Für die Paare, die den Ruhm ungetrübten
ehelichen Friedens in Anſpruch nehmen, erſcheint ein An=
walt
, desgleichen ein anderer Bürger als Anwalt für
den Spender der Speckſeiten. Zwei Paare erſchienen
jüngſt vor dem Gericht= und leiſteten einen Eid. daß ſie
ſeit ihrer Verheikatung nicht ein einziges hartes Wort zu
einander geſprochen hätten. Eines der beiden Paare war
33 Jahre verheiratet und hat daher die Speckſeite ehrlich
und ehelich verdient.
Einvergeßlicher Schwiegerſohn. Letzt=
hin
begab ſich eine Dame aus der Proͤvinz nach Paris,
um ihre dort verheiratete Tochter zu beſuchen. Sie hatte
ihrem Gatten geſagt, in drei Tagen ſei ſie zurück; aber
es vergingen acht und zehn Lage, ohne daß ier alte
Herr ſeine Frau wiederſah oder Nachricht von ihr er=
hielt
. Er ſchrieb alſo an ſeine Tochter und erhielt von
dem Schwiegerſohn die überraſchende Antwort: Aber
Ihre Frau iſt doch zwei Tage nach Ankunft geſtorben
Und bereits beerdigt. Habe ich es denn vergeſſen,
Ihnen zu ſchreiben, lieber Schwiegerpapa? Der lieb'
Schwiegerpapa fand dieſe Vergeßlichkeit jedoch ſo ſonder=
bar
, daß er Anzeige erſtattete.

[ ][  ]

Gete 12

Darmſtädter Tayhlatt, Dienstag, den 11. Auguſt 1903.

Nummer 186.

Verletzungen am Kopfe. Er wurde in das ſtädtiſche
Krankenhäus verbracht.- Am Samstag vormittag ver
mißte eine Gemüſehändlerin aus Griesheim
heim Verlaſſen der Dampfſtraßenbahn an der oberen
Rheinſtraße einen Korb mit Gemüſen. Der Korb
and ſich ſpäter an der Ecke der Heidelberger= und Nied=
ſelſtraße
vor und fehlte ein Teil des Inhalts.
v Eppertshauſen, 9. Aug. Geſtern vormittag
weilte eine aus 8 Herren beſtehende Kömmiſſion' hier,
Um in Sachen des am letzten Dönnerstag auf ſo gräß=
üiche
Weiſe Ums Leben gekommenen Kindes, das von
Herrn S. Notſchild hier überfahren wurde, eine ein=
gehende
gerichtliche Unterſuchung des Tatbeſtandes und
eine Obduktion der kleinen Leiche vorzunehmen.
2 Nenſtadt i. D. 9. Aug. Vom Tode des
Ertrinkens wurde vorgeſtern ein dreijähriger Knabe
im letzten Augenblick durch den jungen Müllersſohn
Joh. Wieder von der nahen Wiedersmühle errettet. Das
Kind war beimSpielen in die an jener Stelle beſonders
tiefe Müniling gefallen und verſchwand alsbald in dem
Waſſerſtrüdel, als der junge Müller, der den Vorgang
bemerkt hatte, hinzuſprang und das Kind aus dem
naſſen Clemente herausholte.
J. Gießen, 18. Aus. Der Neubau der Veterinär=
Anſtalt zwiſchen der Frankfürtertrage ud dem Bahn=
körper
ſchreitet rüftig vorwärts, ſodaß die Nohbauarbeiten
bis Herbſt beendet jein werden.

Vermiſchtes.
In Reichenhall iſt am Samstag Boeren=Oberſt
Schielgeſtörben Er iſt nur 38 Jahre alt geworden.
Aus der preußiſchen Kavallerie trat er ſeiner Zeit als
Leutnant aus und kam als mittelloſer Einwanderer nach
Südafrika. wo er anfangs in einem Transport=Geſchäft
diente. Später wurde er Ratgeber und Miniſter des
Zulukönigs Dinizulu. Von ihm erhielt Schiel für wich=
tige
Kriegsdienſte große Landkomplexe zum Geſchenk, die

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 9. Aug. Zum Beſten der
Ueberſchwemmten hat die Kaiſerin nach derSchleſ. 3tg.:
die Herausgabe eines Werkes genehmigt, das geeignet iſt,
das Intereſſe weiteſter Kreiſe zu erwecken. Es handelt
ſich um die Veröffentlichung Phorographiſcher Aufnähmen.
die das Leben der kaiſerlichen Familie währenz-ihres
Sommeraufenthaͤltes in Kadinen veranſchaulichen. Heraus=
geber
iſt der ' bekannte, hervorragende Photograph
Ottomar Anſchütz in Berlin, der ſchön 1807 in ähnlicher
Weiſe für die durch die damaligen Hochwaſſer betroffenen
Schleſier erhebliche Mittel füſſig machte Damals koͤnnte
er über 4005 Mk. dem Hilfsausſchuß üverweiſen. Das
diesmarige Bilderwerk wird noch dadurch heſonders an=
ziehend
ſein. daß die Kaiſerin und die kaiſerlichen Prinzen
dazu ſelbſtgefertigte Aufnahmen beigeſteuert Jhaben.
Die Prinzen Auguſt Wilhelm und Oskar verabſchiedeten
ſich Freitag abend von der Kaiſerin und kehrten nach
Schluͤtz der Sommerferien nach Plön zurück. Samstag
begab ſich die Kaiſerin mit imgebung nach Elbing, be=
ſichtigte
dort die Haushaltungsſchülen' für Fabrik=
arbeikerinnen
, u. a das Marienhem, und beſuchte ſodann
die neuerbaute St. Annenkirche. Mittags kehrte die
Kaiſerin nach Kadinen zurüch:
Heidelberg. 9. Aug.- Has ſchöne ſonnige Wetter
iſt dem Zentenarjubiläum der iniserſität
bis Zum letzten Augenblicke treu geblieben Zwei Sonder=
züge
brachken geſtern nachmittag die Gäſte des Groͤß=
herzoglichen
Paares nach Schwetzingen. Unter ihnen
bemerkte man u. a. auch die Maler Hans Thoma und
Wilhelm Trübner, einen geborenen Heidelberger. Der
Größherzog und die Großherzogin unterzogen
ſich währens dreier Stunden unter ſchättigen Bäumen
des wohlbekannten Parkes der anſtrengenden Repräſen=
tationspflicht
. Eine Militärkapelle konzertierte. und in
dem benachbarten Orangeriegebäude, deſſen Wände Loſk=
bare
Göbelins ſchmückten, war ein kaltes Bufett errichtet.
Die Ruckehr erfoigte in ſpäter Abendſtunde- In der
Feſtſtadt ward hierauf eine Wiederholung des
Schloßfeſtes für die Bürgerſchaft arrangiert.-Heute
abend war Schloßbeleuchtung. Der gelinde Regen.
der einige Stunden vorher niederging. kam dem glänzenden
Schauſpiel zu ſtatten. Die Kontüren der erleuchteten
Faſſade hoben ſich ſcharf vom abendlichen Himmel ab.
Dann war Reunionin der Stadthalle.
Homburg i. d. Pfalz. 10. Aug. Geſtern nacht ſchlug
während eines ſchweren Gewitters der Blitz in die
Kolbſche Wirtſchäft in Klein=Ottweiler ein wo
aus Anlaß der Kirchweihe Tanzmuſikſtattſand. 3 Berg=
reure
und ein Mäochen wrden ſofort getötet,
eine Perſon ſchwer Und mehrere leicht verletzt. Außerdem
tötete der Blitz noch drei Kühe.
Braunſchweig, 9. Aug. Die Warnungen vor dem
Gifte des Göldregens werden in jedem Jahre
von neuem eindringlich wiederholt. Leider aber nicht
immer mit dem gewünſchten Erfolg. Die verheerende
Wirkung der Göldregenfrüchte liefert wieder einen furcht=
baren
Beweis. Hier iſt ein ſechs Jahre altes Mädchen.
das von den Früchten des Goldregens gegeſſen hatte,
an Vergiftung geſtorben. Ein Knabe, der gleichfalls von
den Schoten , liegt ſchwer krank danieder.
Plön, 9. Aug. Der Kronprinz ſowie die Prin=
zen
Auguſt Wilhelm und Oskar ſind geſtern
nachmittag hier eingetröffen.
Zichl, 10. Aug. Der geſtrigen Feſtvorſtellung
im Theater wohnten der Kaifer der König von
Rumänien, die übrigen Fürſtlichkeiten, Miniſter Graf
Goluchowski und die oberſten Höfwürdenträger bei. Der
Kaiſer und der König wurden beim Eintritt ehrfurchtsvoll
begrüßt; ſie wohnten der Vorſtellung bis zum Schluß
bei, ſodann ſoupierte der König beim Raiſer.
Liſſabon, 10. Aug. Geſtern abend-wurde hier und
in der Umgebung der Stadt um 10 Uhr 8 Min. eine
heftige Erderſchütterung-wahrgenommen, durch
welche mehrfacher Schaden angerichtet wurde Unter
der Bevölkerung herrſcht große Aufregung; Verluſte an
Menſchenleben ſind nicht gemeldet:
Philadelphia, 10. Aua. Während eines Ball=
ſpieles
brach' eine im Baſeballpark errichtete Tri=
büne
zuſammen, die von einer großen Zuſchauer=
menge
beſetzt war Vier Perſonen wurden getstet, 150
verletzt. Am Aufkommen von zwölf Perſonen wird ge=
zweifelt
.
Priohtlingſea 10. Aug. Als ſich in der vor=
letzten
Nacht neun Mann, die zur Beſatzung der ame=
rikaniſchen
Dampfiacht 8orenar gehörten, in einem
kleinen Fährboote, welches von einem Fährmann und
einem Arbeiter gerudert wurde, an Bord zurückbegeben
wollten, füllte ſich das Boot mit Waſſer und ſank.
Der Fährmann und ein Matroſe wurden gerettet, die
übrigen neun Mann ertranken.

ſich bis an die Küſte zur Santa Lucia=Bai erſtreckten.
Binizulu fandte ihn 1885 nach Verlin wegen der geplanten
und angebotenen Annexion durch Deutſchland. Da aber
die Engländer und Voeren ältere Rechte geltend machten,
hielt es Bismarck für angezeigt, ſich einer weitergehenden
Einmiſchung zu enthalten. Später wurde die Transvaal=
Regierung auf Schiel aufmerkſam und ernannte ihn als=
bals
zum Eingeborenen=Kommiſſarius für die Spelonken
in Nord=Transvaal, wo er ſich in den Kämpfen zwiſchen
Boeren und Baſuts hervortat und zum Adjutanten Piet
Jouberts avanzierte. Dann wurde er nach Prätoria ge=
rufen
und zum Chef aller Gefängniſſe Transvaals und
zum Artillerie=Kapitän ernannt, äuch zu ſeiner artilleri=
ftiſchen
Ausbildung von Staats wegen nach Preutzenge=
ſchickt
. Nach Jameſons Einfall entwarf Schiel den Plan
zum Fort Johannesburg, deſſen Bau er perſönlich ge=
leitet
hat. Als dann der Anheilvolle Krieg mit England
ausbrach. wurde Schiel an die Spitze des deutſchen Frei=
korps
geſtellt. Gleich in dem erſten größeren Gefecht bei
Eland sldagte an der Grenze von Natal iſt er in Gefangen=
ſchaft
geraken.- Auf St Helenä ſchrieb er ſeine Memoiren.
Nach Liner Vortrags=Rundreiſe durch Deutſchland er=
krantte
er ſehr ſchwer, um ſich nicht wieder zu erholen.
ur DieEheſcheidüng iſt durch die Beſtimmung
des Burgerlichen Geſetzbuches erſchwert. Seit 1900 häk
denn auch die Zahl der Eheſcheidungen einen bedeutenden
Rückgang erfahren. Nach einer amtlichen Aufſtellung
kamen im Deutſchen Reiche auf je 16003 Ehen 38 Ehes
ſcheidungen, 1900 81 Und 1901 nur 79.

Letzte Nachrichten.
w.B.: Berlin, 10. Aug. Die,Nationalzeitung= hört,
der Anlaß zur Einberufung des Krönräts
liege einzig und allein in der Frage der Hochwaſſerſchäden.
PW8Verlin. 10. Aug. In der Umgegend von
Berlin ereigneten ſich zwei Bootsunfälle. Bei
Nieder=Schönweide ertranken drei Perſonen bei dem
Verſuch. mit einem Boot zwiſchen einem Schleppkahn
hindurchzufahren. Ein anderes Boot mit zwei Penſoͤnen
fließ; ber -catwinkel mit einem Dampfer zuſaͤmmen.
Beide Inſaſſen ertranken.
- Neuwied, 10. Aug. Die Königin von Ru=
mänien
iſt geſtern nachmittag hier eingetroffen. Nach
der Begrüßung auf dem Bahnhöf durch die Behörden
begab ſich die Königin nach Schloß Segenhaus.
2ſB. Bremen, 10. Aug. Die geſtrige Vrobefahrt
des auf der Werft des'-Vulkanz in Stettin fur den
Norddeutſchen Loyd erbauten Doppelſchraubendampfers
Gneiſenaur it vorzüglich verlaufen.-Die- beiden
Maſchinen entwickelten eine Stärke von 6200 indigzierten
Pferdekräften. Die Geſchwindigkeit betrug 161 Seemeilen
in der Stunde, wodurch die vertragsmäzigen Be=
dingungen
nicht unerheblich überſchritten wurden. Der
für die Reichspoſtdampferlinie des Norddeutſchen Lloyd
beſtimmte Dampfer trifft vorausſichtlich morgen vormit=
tag
in Bremerhaven ein.
Ziegenhals, 10. Aug. Die Kaiſerin traf heute
um 8 Uhr hier ein und wurde vom Regierungspräſi=
denten
Holz und vom Landrat Jerin empfangen. Nach
der Vorſtellung einiger am Rettung=werk hervorragens
beteiligter Perſonen erfolgte die Fahrt nach der Notbrücke
an der Freiwaldäuerſtraße zur Beſichtigung der Lurch
das Hochwaſſer angerichteten Verwüſtünsen. Um
9 Uhr trat die Kaiſerin die Weiterfahrt nach Arnolds=
dorf
, Langenbrück und Neuſtadt an.
WB..Ziegenhals. 10. Aug. Bürgermeiſter Kern
überreichte der Kaiſerin nach der Begrüßungs=
anſprache
ein künſtleriſch ausgeführtes Album mit An=
ſichten
aus dem Ueberſchöemmungsgebiet und
eine Schrift über die Verwüſtungen. In Arnoldsdorf
wurde die Kaiſerin von Pfärrer Scholtz und dem
Gemeindevorſtand begrüßt: Die Kaiſerin beſuchte die
zerſtörte Kirche, drückke ihr herzliches Mitgefühl aus
und verſprach werktätige Hüfe ſodann wurde die Fahrt
nach Wachenau angetreten. Das Wetter iſt herrlich. Die
Kaiſerin ſprach wiederholt ihren Dank für den berzlichen
Empfang ſeitens der Bevölkerung aus.
W.B. Neuſtadt Oberſchleſien), 10. Aug. Die
Kaiſerinüberwies den Landräten der Kreiſe Neu=
ſtadt
und Neiſſe namhafte Beiträge zur ge=
eigneten
Verteilung an die durch Hochwaſſer geſchädigten
Bewohner.
WE.. Breslau, 10. Aug. Die Kaiſerin traf
mit Sonderzug gegen 5 Uhr nächmittags auf dem Ober=
ſchleſiſchen
Bahſhöf ein und wurde u. a. vom Herzog
Ernſt Günther von Schleswig=Holſtein begrüßt. Nach
der Begrüßzung fuhr die Kaiſerin nach dem königlichen
Schloß. auf dem die Kaiſerinſtandarte gehißzt wurde.
WB. Anklam, 10. Aug. Ein ſchweres Gewitter
mit heftigem Sturm und zwolkenbruchartigem Kegen ſo=
wie
ſchwerem Hagelſchlagrrichteke geſtern hier
und in der Umgebung großen Schaden an. Das Ge=
treide
iſt ſtrichweiſe vollſtändig niedereſchlagen, die
Hackfrüchte haben ſchwer gelitten, eine Scheune wurde
durch einen Blitzſtrahl in Flammen geſetzt. Bei den
Löſchungsarbeiten gerieten durch Umfallen einer brennen=
den
Mäuer mehrere Feuerwehrleute in Lebensgefahr,
koͤnnten ſich aber noch retten. Ein Feuerwehrmann wurde
verletzt. Im Vorfe Ziethen traf ein Blitz den Kirchturm,
die Spitze wurde zerſtört.
7 3⁄chl. 10. Aug. Nach dem geſtrigen Beſuche im
Theater nahm der König von Rümänien den Tee
in der Villa des Kaiſers ein und kehrte dann in ſein
Hotel zurück. Heute vormittag reiſten der Kaiſer und
der König mit den Mitgliedern der königlichen Familie
nach Ausſee und Grundiſee, von wo abends die Kückkehr
erfolgter An dem Ausfluge nahm auch der Miniſter
des Auswärtigen Graf Goluchowski, Oberhof=
meiſter
Fürſt Liechtenſtein und Generalſtabschef
Freiherr v. Beck teil.
W.B. Peſt, 10. Aug. Abgeordnetenhaus.
Miniſterpräſident Graf Khuen=Hedervary erklärt
unter großer Spannung des Hauſes, die Regierung hätte
ſich die Aufgabe geſteut die Beendigüngdes ex lex=
Zuſtandes herbeizuführen und eine normale Geſchäfts=
führung
im Parlament zu ermöglichen. Zu dieſem Be=
hufe
ſer die Erhöhung des Rekrurenkontingents
zurückgezogen worden. Die Ausſicht, daß die Re=
gierung
dieſe Miſſion würde erfuͤllen können. ſei anfangs
Verbeißungsvoll geweſen, doch die Möglichkeit des Ge=
lingens
der Aufgabe verminderte ſich bald, bis ſie völlig
geſchwunden war Darum hielt es die Regierung für
hre patriotiſche Pflicht. die Miſſion in die Hände des
Königs zurückzulegen und die Demiſſion zu
überreichen. Der König nahm dieſe an und be=
hielt
ſich die formale Erledigung des Demiſſionsgeſuches
für ſpäter vor. Der Miniſterpräſident erſucht das Haus, ſich
bis zur Bildung des neuen Kabinetts zu vertagen und
teilt mit, der König werde nach Ungarn kommen
1 Nom, 10. Aug. Gutem Vernehmen naͤch findet
das nächſte Konſiſtorium am z0. Auguſt ſtatt.

7 Geſtern abend waren die Faſſaden und Türme der Kirchen
feſtlich beleuchtet. Die väpſtliche Garde beging das
Krönungsfeſt abends im Hofe des Belvederen mit
Feuerwerk und Konzert.
-ſſB. Nom. 10. Aug. Der Papſt empfing heute
mehrere Kardinäle, unter denen ſich Kardinal Grüſcha
befand. Eine Anzahl Kardinäle iſt bereits abgereiſt.
Da für geſtern die Republikaner, Sozialiſten und
Freidenker eine Kundgebüng am Denkmaie Giordans
Brunos geplant' hatten, nahmen Carabinieri und Schutz=
leute
auf dem Canwo de Fiore und am Cavour=Denkmal
Aufſtellung. Der Tag iſt indeſſen ohne Zwiſchenfall ver=
laufen
.
0. Paris. 10. Aug. Im Amtsblatt wird ein Geſetz
veröffentlicht, betreffend die Abänderung der Zollſätze
für Viehünd Fleiſch.
WB. Paris. 10. Aug. Prozeß Humberth
Unter gleich ſtarkem Andrang des Publikums wie am
Samstäg wurde die Sitzung gegen Mittag eröffnet. Der
Präſident nimmt das Verhör Frederie Humberts
wieder auf.
2 Marſeille, 10. Aug. Eine Anzahl Sozialiſten
veranſtaltete geſtern vor dem konſervativen BlattSoleil
du Midis eine keindſelige Kundgebung uns Kluͤtz
mehrere Fenſter dess Redartionsbureaus ein. Drei
Prieſter burden auf der Straße von Ruheſtörern be
ſchimpft. Im Laufe des Abends kam es wiederholt zu
Raufereien' zwiſchen Nationaliſten und Sozialiſten.
Mehrere Perſonen wurden leicht verletzt. Die Poligei
nahm 12 Verhaftungen vor.
12 Lorient, 10. Aug. Anläßlich der Beendigung des
Ausſtande= in Hennebont veranſtalteten geſtern die
Arbeiter, deren Forderungen teilweiſe erfüllt ſind Ver=
ſammlungen
und Straßenkundgebungen, die lärmend
aber ohne Ausſchreitungen verliefen.
WV.B. Liſſabon. 10. Aug. Das geſtrige Erd=
beben
erforderte keine Opfer an Menſchenleben: der
Materialſchaden iſt gering. Das unterirdiſche Geräuſch
erſchreckte mehr als die Erderſchütterungen. Die letzteren
waren nicht ſo ſtark wie beim Erdbeben im Jahre 1858.
aber größer als am 13. Auguſt 1899.
. London, 10. Aug. Die Daily Chronicke' meldet
Chamberlain habe erklärt, er wiſſe nichts davon, daß
ſich, wie die Daily Maile mitgeteilt hat, die ſtändigen
Beamten des Schatzamtes und Handelsamtes gegen 8az
auf Beſteuerung der Nahrungsmittel gegründete Syſtem
der Bevorzugung der Kolonien ausgeſpröchen haben; auf
eine Anfrage derſelben Zeitung beim Schatzamt ſei keine
weitere Auskunft ertellt
Velgrad, 10. Aug. Die Kinder des Königs
und ſein Bruder Arſen ſind heute früh hier eingetroffen.
Sie wurden vom König. dem diplomatiſchen Körps Und
den Miniſtern auf dem Bahnhofe begrüßt. Der Miniſter=
präſident
richtete eine Begrüßungsanſprache an den Kron=
prinzen
, der in ſerbiſcher Sprache erwiderte. Unter leb=
haften
Kundgebungen der Bevölkerung ging die Fahrt
zur Kathedrale.- Nach dem Gottesdienſt begab ſich der
König mit ſeiner Familie in den neuen Konak.
Petersburg. 10. Aug. Der Regierungsbote ver
öffentlicht folgendes Telegramm des ruſſiſchen Bot=
ſchafters
in Könſtantinopel vom 8. d.: Der Konſul in
Bitolifiel als Opfer einer empörenden Freveltat. Der
Großvezier und der Miniſter des Aeußern erſchienen Bei
mir mit dem Ausdruck des Bedauerns namens des
Sultans. Ferid=Paſcha erklärte mir, der Mörder
ſei ein Gendarm namens Halim; er werde der ſtrengſten
Strafe unterwörfen werden. Der Vali von Monaftir
werde ſeines Poſtens enthoben. Graf Tamsdorff ſandte
dem Botſchafter in Konſtantinopel ein Telegramm, worin
es heißt: Der Kaiſer befahl, daß Sie ſich nicht auf die
Entgegennahme von Erklärungen beſchränken, ſondern
energiſchſt die ſtrengſte, unverzügliche Beſtrafung des
Mörders und aller Militär= und Zivilperſonen fordern.
auf die die Verantwortung für die freche Uebeltat fällt.
Nach Meldungen des Verweſers des Konſulates in Bitoli
iſt der Mörder ein Poligiſt. Der Konſul wollte nach
deſſen Namen fragen, weil iener trotz der Vorſchrift nicht
gegrüßt hatte. Der Poliziſt' ſchoß mehrmals und traf
den Konſul am Kopf und an der Hufte Anch das Pferd
wurde durch zwei Kugeln verwundet. Auf den Kutſcher
wurde in der Stadt geſchoſſen.
1Kiew, 9. Aug. Der Straßenbahnverkehr,
iſt wieder aufgenommen. Die Mehrzahl der Bäckereien
bleibt geſchlöſſen, weil die Arbeiter in den Ausſtand
getreten ſind. Koſaken und Fußſoldaten durchziehen die
Straͤßen.-Strenge Maßregeln gegen Zuſammenrotkungen
der Arbeiter ſind ergriffen. Die Wirtshäuſer ſind ge=
ſchloſſen
.
Konſtautinovel, 8. Aug. Die geſtrige Mitteilung
an die öſterreichiſch=ungaeiſche und ruſſiſche Votſchaft be=
ſagt
, daß am 3. Auguſt die Telegrapbenlinie von
Ochrida nach Mönaſtir und vier Brücken von den
Komitatſchis 3erſtört wurden. Die waffenfähige Be=
völkerung
der Umgebung flüchtete ins Gebirge und ſchloß
ſich den Banden an. In Sirola, 2 Stunden von
Ochrida, fand am 3. Auguſt ein ſechsſtündiger Banden=
kampf
ſtatt. 46 Kömitätſchis wurden getstet, die übrigen
flüchteten, nachdem ſie das Dorf angezündet hatten. Bei
Treniſchte und Meſchowiſchte waren gleichfalls Banden=
kämpfe
. 12 Komikalſchis, darunter ein berüchkigter Banden=
führer
, wurden getötet. In Diridie wurden 200 Sol=
daten
von Komiteebanden umſtellt. Es ſind Truppen=
verſtärkungen
dahin abgegangen. In Ochrida und Me=
ſchowiſchte
nahmen die Mohammedaner, wie immer, an
den Kämpfer gegen die Komiteebanden teil. Aus einigen
Orten der drei Wilajets trafen bei der Pforte Be=
ſchwerdedepeſchen
ſeitens der Mohammedaner und Griechen
über Gewaͤlttaten der Komitatſchis ein.n
W8. Konſtantinopel, 10. Augr Der ruſſiſche
Botſchafterempfing geſtern den Beſuch des kaiſer=
lichen
Prinzen Achmed, der im Auftrage des Sultans
deſſen Bedauern über den Zwiſchenfall in Monaſtir aus=
ſprach
. Prinz Achmed war von Turkhan Paſcha und
dem Kammerherrn Arif Bey begleitet.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 10. Aug. In Deutſchland iſt das Wetter
ruhig und trübe. im Süden kühler, im Oiten wärmer:
ziemlich kühles Wetter und Regenfälle wahrſcheinlich
Tageskalender.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Konzert um 8 Uhr im Burgbräu=
K onsert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metkopole.
Konzert um 8 Uhr in der Stadr Pfüngſtadk.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch 12. Auguſt.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 2 und 3 Uhr im
Schöfferhofn.
Botaniſcher Garten, Erbacherltr.9 geöffnet täglich
von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends mit Aug
nahme des Sonntags.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſexatenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.