Darmstädter Tagblatt 1903


10. August 1903

[  ][ ]

Inſerate

Abonnement=preis

166. Jahrgang.

monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Ml.,
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.

Verbunden mit,Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtast
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 33, in
Beſſungen von Blößer Voſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Eppedikionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N 185.

Montag, den 10. Auguſt.

1903.

B e k a u n t m a ch n n g.
Der landwirtſchaftliche Bezirksverein Darmſtadt ladet zur Beſchickung und
zum Beſuche des
19
Samstag, den 20. Auguſt 1903
auf dem Pferdemarktplatze (Holzhof) ſtattfindenden
.
Faselrarkats
ein. Die Intereſſenten wollen hierbei folgende Punkte beachten:
1. Die Tiere müſſen längſtens um 9 Uhr auf dem Platze an den Vorder=
beinen
mit ſtaͤrken Schlingen gefeſſelt und von zwei Mann geführt ſein.
Auch können die Tiere an einem Naſenring geführt werden. Bei Zuwider=
handlung
iſt Wegweiſung zu gewärtigen.
2. Auf dem Marktplatz iſt Gelegenheit geboten, Streu und Heu gegen Be=
zahlung
zu erhalten
3. Die aufgetriebenen Faſel werden von der Körkommiſſion des Kreiſes Darm=
Tiere eine Geldprämie aus den von dem Bezirksverein zur Verfügung
geſtellten Mitteln bewilligt.
des Geſetzes vom 7. Auguſt 1501, die Anſchaffung und Unter=
haltung
des Faſelviehs betreffend, gekört.
6. Dieſe Ankörung hat nach Art. 5 des genannten Geſezes für das ganze
Land Gültigkeit.
6. Die Ankörung erfolgt unentgeltlich.
7. Tiere aus Gemeinden, in denen die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen
iſt, ſind von der Zulaſſung zum Faſelmarkt ausgeſchloſſen.
Hiermit iſt gleichzeitig ein Ziegenmarkt verbunden.
Darmſtadt, am 7. Auguſt 1963.
Der 1. Direktor des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Wick, Regierungsrat.
113952a

Darmſtadt, am 5. Auguſt 1903.
Betreffend: Naturalleiſtungen für die Truppen.
Jas Großherzogliche Freisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden
des Kreiſes.
Wir empfehlen Ihnen, die Ihnen aus Anlaß von Einquartierung oder aus
ſonſtigen Gründen ſeitens der Truppenteile behändigten Beſcheinigungen über
Liefekung von Fourage und Geſtellung von Vorſpann ſtets alsbald an
uns einzuſenden, damit rechtzeitig die Liquidation der bezüglichen Beträge er=
folgen
kann.
Die Ihnen ſeitens der Truppenteile etwa behändigten Beſcheinigungen über
Quartierleiſtungen ſind dagegen nicht mehr an uns, ſondern direkt an den
betreffenden Truppenteil zu ſenden, wie dies auch auf den bezüglichen Be=
ſcheinigungen
mit roter Tinte vermerkt iſt.
(1392
von Grancy.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die öffentliche Feuer= und Unfallmeldeſtelle im Haͤuſe Landwehrſtr. 64
iſt nach der Wohnung des Spezereihändlers Oskar Haaſe, Pallaswieſen=
ſtraße
121 verlegt worden.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(3928oin
Dr. Kratz.

B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Bekämpjung der Kurpfuſcherei hat die von der Aerztekammer für
Brandenburg=Verlin eingeſetzte Kommiſſion folgende
6
Warnungi
an das Publikum veröffentlicht:
Während die vom Staate geprüften und approbierten Aerzte die öffentliche An=
preiſung
ihrer Leiſtungen als ſtandesunwürdig verſchmähen, ſuchen zahlreiche Perſonen
ohne gründliche Kenntniſſe dds leidende Publikum durch Zeitungsinſerate, auf den
Straßen verteilte Reklamen oder von Agenten kolportierte wertloſe Bücher anzulocken,
wobei ſie ſich trügeriſche Titel beilegen. Unerfüllbare Verſprechungen machen oder ge=
fälſchte
erkaͤufte oder erſchwindelte Dänkjagungen versffentlichen.
Die Unſummen, die für dieſe Reklämen gezahlk werden müſſen, beweiſen, wie
gewinnbringend dieſes Geſchäft iſt. Aus dem Exlaſſe des Herrn Kultüsminiſters vom
8. März 1899 ergibt ſich andrerſeits, daß in den acht Jahren 1890-1897 in Preußen
nicht weniger als 177 Verurteilungen nicht approbierter Heikkünſtler wegen fahrläſſiger
Körperverletzung oder fahrläſſiger Tötung zu insgeſamt 63 Jahren, 3 Monaten, 1 Tag
ſtadt gemuſtert und wird den Eigentümern der als preiswürdig erkannten Gefängnis Lrfolgt ſind.-Das Kurierverbot für nicht approbierte Perſonen iſt 1369 vom
Norddeutſchen Bundestage aufgehoben worden. weil die Mehrheit der Volksvertreter
annahm, daß das Publikum bereits aufgeklärt genug ſei. ſich vor ſchwindelhaften
4. Auf Antrag werden die als Zuchtiere geeigneten Faſel nach den Be=lCpekilationen auf die Leichtgläubigkeit Kranter ſelbit zu ſchützen. Möge demnach das
Publikum die Vorſicht, die es im geſchäftlichen Verkehr au üben gewohnt iſt, auch da
anwenden, wo es ſich um ſeine Gefundheit und ſein Leben handelt'Nuͤr der Litel
Arzt garantiert dafur, daß der Staat den Beſitzer dieſes Titels geprüft hat. Alle anderen
Titel betrachte man mit Mißtrauen. Alle Heilungsverſprechen ſind wertlos, denn wenn
ſie nicht erfüllt werden, kann die Schuld immer den Leidenden zugeſchoben werden.
Allen veröffentlichten Dankſagungen mistraue man, wenn man die Dankſagenden
nicht als ehrenwerte Perſonen kennt und ſelbſt befragt hät.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(39118
Dr. Kratz.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Polizei=Verordnung bringen wir andurch wiederholt zur
Kenntnis.
Darmſtadt, den 4. Auguſt 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Mr. Kratz.
Polizei=Verorduung,
betreſſend das Auf= und Abladen, ſowie den Trausport von Metall=
Gegenſtünden.
8 1. Bei dem Auf= und Abladen und bei dem Transport von Gegen=
ſtänden
, welche beim Herabwerfen oder bei dem Transport auf Wagen ein
ſtarkes Geräuſch verurſachen, wie eiſerne Tragbalken, Schienen, Metallröhren
und Stangen, Bleche, Ketten und dergleichen, ſind ſolche Einrichtungen zu treffen,
daß beläſtigendes Geräuſch vermieden wird. Namentlich müſſen derartige Metall=
gegenſtände
, welche bei dem Transport durch Aneinanderſchlagen ein ſtarkes
Geräuſch verurſachen, in zweckentſprechender Weiſe mit Stroh oder anderem
geeignetem Material unterlegt, oder ſo feſt mit einander verbunden werden, daß
der Lärm vermieden wird. Solche Gegenſtände dürfen beim Abladen nicht vom
Wagen herabgeworfen, ſondern müſſen, gegebenen Falles unter Anwendung ge=
ſeigneter
Vorrichtungen, langſam heraͤbgelaͤſſen werden.
8 2. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmung werden in Gemäßz=
heit
des 8 366 pos. 10 des St=G.=B. mit Geldſtraſe bis zu 80 Mark oder mit
(13859s0
Haft bis Zi 14 Tagen beſtraft.

Heſene Hung.
Erzählung von Paul Lindau.
10)
Pachdruck verboten.
Helenes Geſicht hatte während der Worte des
Prinzen einen ſtarren Ausdruck angenommen. Keine
Muskel bewegte ſich. Ihre Lippen blieben feſt ge=
ſchloſſen
, ihre Augen unverwandt auf eine kleine
Bronzefigur gerichtet, die ſie zufällig angeſehen, als
der Prinz zu ſprechen begonnen hatte. E3 trat eine
längere Pauſe ein.
Das iſt allerdings ſehr traurigl ſagte ſie end=
lich
, ohne den Blick zu wenden, und mit etwas tieferer
Stimme als gewöhnlich.
Ich weiß gar nicht wie ich es ohne Sie aus=
halten
ſoll, nahm Reinhard nach einer abermaligen
Pauſe das Wort. Ich komme mir hilflos vor wie
ein Kind. Wir wußten ja beide, daß es nicht dauern
konnte; es war zu ſchönl Aber wir mochten nicht
an das Ende denken. Und es darf auch kein Ende
ſeinl-Wir müſſen uns wiederſehen, gleich nach dem
Feſtel Ich finde ſchon einen Vorwand, um mich
von Hauſe zu entfernen. Die Notwendigkeit macht
erfinderiſch. Und der Verkehr mit Ihnen iſt mir
notwendig wie der Sauerſtoff zum Atmen. Seit
drei Wochen habe ich an lichts anderes denken
können, als an Sie; des Morgens bin ich mit dem
Gedanken erwacht: Wann werde ich Sie ſehen' Ich
habe nur die Stunden gezählt, die ich mit Ihnen
verbringen durfte; was ich ſonſt noch getan habe, iſt
wie ein langweiliger Traum verflüchtigt. 1nd nun
ſoll ich den Meinigen ein freundliches, harmloſes

Geſicht zeigen, ſoll ein aufmerkſamer Wirt für die
lieben Freunde und Verwandten ſein, ſoll der Prinzoſſin
Marianne womöglich den Hof machen .. und ſoll
Sie tagelang nicht ſehenl Ich hätte es ja nie für
möglich gehalten, daß zwei Menſchen ſo vollkommen
harmonieren und ſo wunderbar ſchnell in innige,
herzliche Beziehungen zu einander treten könnten wie
wirl Heute vor vier Wochen habe ich Sie zum
erſtenmal geſehen, es ſtimmt auf den Tagl Ich muß
es Ihnen ſagen, die reinſten, genußreichſten Stunden
meines Lebens - in dieſem Raume habe ich ſie
verbracht, und Ihnen danke ich ſie. Ich werde es
Ihnen nie vergeſſen!
Er hatte ihre Hände ergriffen und hielt ſie feſt
umſchloſſen. Sie ließ ihn rühig gewähren. Sie war
wie betäubt. Sie ſchloß die Augen, als ob ſie das
beſtändige Starren auf die Bronzefigur geſchmerzt
hätte; längſam ſchlug ſie die Lider wieder auf und
richtete den Blick mit tiefer Schwermut auf Reinhard.
Da hilft nun alles nichts, ſagte ſie ſchleppend,
während ſie ſich zum Lächeln zwang. Wir müſſen
eben vernünftig ſeinl Ich gebe noch mehr auf, als
Sie, denn ich bin nun wieder ganz allein. Sie finden
die Ihrigen, Sie haben Zerſtreuunngen
Ich mag mich nicht zerſtreuenl rief Reinhard
mit ſtarker Betonung, während er ihre Hände, die
er noch immer in den ſeinigen hielt, feſt drückte.
Was ſind denn das für Zerſtreuungen, die mich er=
wartenl
Was ſoll ich der Prinzeſſin Marianne ſagen,
das ich nicht ſchon geſagt, was kann ich von ihr
hören, das ich nicht'ſchon gehört hätttel Für eine
Stunde mit Ihnen verzichte ich willig auf alles,

was mir die anderen bieten könnenl Umſonſt ſogarl
Könnte ich nur allein ſein!
Ach, Sie wiſſen nicht, was Sie ſagen, Reinhardl
Sie ſind nie ſo recht allein geweſen.
Reinhard antwortete nicht. Es trat wieder tiefes
Schweigen ein. Ruhig zog Helene ihre Hände zu=
rück
. Reinhard erhob ſich und ging in heftiger Erregung
auf und ab. Sie blieb ſitzen und blickte wieder uns
verwandt auf die kleine Figur, die ſie früher kaum
bemerk hatte.
Riefe mich wenigſtens eine ernſte Pflicht von
hierl .. ſagte Reinhärd nach einer Weile halb für
ſich. Das würde mir . . . Er vollendete den Satz
nicht. Wieder hatte er das Zimmer einigemal durch=
ſchritten
. Ich hätte beinahe Luſt, meinem Vater zu
telegraphieren.. Er brach wieder ab. Schließlich
haben die Pflichten der Geburt doch auch ihre Be=
grenzung
, und es iſt unverantwortlich. Er ſtockte
wiederum und ſetzte ſeinen Spaziergang in dem mäßig
großen, behaglich vollen Raunie fort. Brütend blieb
er vor einem Tiſchchen ſtehen und nahm gedankenlos
auf, was darauf lag. Helene, die ſich nicht geregt
halte, und die ihm nun den Rücken wandte, konnte es
nicht bemerken.
Es war ein koſtbares Brevier aus dem fünfgehnten
Jahrhundert, auf Pergament von einer Meiſtkerhand
geſchrieben, mit Randzeichnungen und reich verzierten
Initialen in ſauberſter Ausführung, an denen ſich die
Kunſt eines geduldigen Mönches vielleicht ein Jahrzehnt
geübt hatte. Der Einband war nicht minder prächtig.
Der Deckel aus getriebenem Edelmetall war mit wunder=

[ ][  ][ ]

Geite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 10. Auguſt 1903.

Nummer 185.

Vergebung von Fußſteig=
Arbeiten.
Die Ausführung von ca. 920 am
Zementplatten=Fußſteigen in der Ma=
thildenſtraße
zwiſchen Martin= und
Hochſtraße, ſowie in der Moſerſtraße
zwiſchen Mathildenſtraße und Herdweg
ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamte, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1. während der Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Freitag, den 14. Auguſt l. J.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.

J. V.:
Heyd. (3885s0
Bekanntmahung
Montag, den 21. September 1903,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die der Privatin Fanny Goldberg
dahier zuſtehende Hofreite:
Flur I, Nr. 398- 43 Mtr. große
Kaplaneigaſſe 40
in unſerem Bureau zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1903.
Großherzogl. Ortsgericht I.
Müller. (13948a
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden
die dem Georg Philipp Hotz und Ehe=
frau
dahier gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
H 196⁸⁄₁₀ 255⁄₁₀ Hofreite
Martinſtr.,
M 196¹⁄₁₀
427 Grabgarten
daſelbſt
Montag, den 21. September 1903.
vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal ( Beſſunger=
ftraße
48) dahier öffentlich meiſt=
bietend
verſteigert.
Bemerkt wird, daß die Genehmigung
auch dann erfolgt, wenn der Schätzungs=
preis
nicht erzielt wird, jedoch andere
rechtliche Hinderniſſe nicht entgegen
ſtehen.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Weimar. (3935a
Ein Schanſeuſter
im Mittelpunkt der Stadt vom 1. Sept.
10
ab bis Weihnachten geſucht.
Offerten mit Preisangabe unt. 748
(3610mko
an die Exped.

Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung von Pflaſter in der kleinen Hundsgaſſe erforder=
lichen
Arbeiten und Lieferungen und zwar: Pflaſterarbeit, Pflaſterſteinlieferung.
Pflaſterſteinanfahren, Pflaſterſteinſetzen, Pflaſterſandlieferung, Kieslieferung und
Fuhrlöhne ſollen im öffentlichen Wettbewerbe vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf dem Bureau der unterzeichneten
Stelle offen, woſelbſt ſchriftliche Angebote bis 13. l. Mts., nachmittags
4 Uhr, entgegen genommen werden.
Arheilgen, den 7. Auguſt 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Benz.
(13925

Bekanntmachung.
Wir beabſichtigen, die Lieſerung. von 1000 Zentner Nußkohlen nach
den bei uns offen gelegten Bedingungen zu vergeben.
Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit Aufſchrift Kohlenlieferung
bis zum 13. Auguſt d. J., abends 6 Uhr, bei uns einzureichen.
Arheilgen, den 7. Auguſt 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
(39240d
Benz.

Darlslältor Holslll, opar- Ulll Prolluklionsgonoss6nsohaft
E. G. m. h. H.
Hlzl A d umH
zu der am Montag, den 12. Auguſt, abends 8½ Uhr, im Saale
Zur Ludwigshalle;, Obergaſſe 12, ſtattfindenden
ordendliohen Goneralversannalang.
Tagesordnung:

1. Bericht des Aufſichtsrats und des Vorſtandes.

2. Etwaige Anträge.
3. Statutenänderung 8 4.
4. Ergänzungswahl des Aufſichtsrats und des Vorſtandes.
5. Vortrag.
Der Aufſichtsrat.
J. V.. Otto Friedrich, Mauerſtraße 18.
E03 Etwaige Anträge müſſen längſtens bis 13. d. M. an den Unter=
zeichneten
eingeſandt werden.
(139290k

Hoine frannösischen Untorrichtsstunden,
Cram, Literat., Konvers.
haben wieder begonnen.
Neuammeldungen nachm. 2-3 Uhr Karlſtr. 20, 2. Stock.
V. WevI
1380180)
staatlich geprüfto französische Lehrerin.

Viermit die ergebene Mitteilung, daß ſich nunmehr meine Werkstätte im
Hauſe des Herrn Hofbuchbinder Georg Böcher,

Alexanderstrasse D,

befindet.
(13920s0i
WA. Juug,
Spenglerei und Inſtallationsgeſchäft.
Gleichzeitig empfehle ich mich zum Inlegen von Gas- und Wasserleitungen.
mosett= und Ranalanlagen. Badeeinriehtungen. Gaskochapparate in bewährten
Syſtemen, Gasglühlicht nebſt allen Aubehörtellen. Bierpressſonen aller Syſteme,
Spenglerarbeit aller Art. Reparaturen ſolid und billig.

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Cür Bettfedern und Daunen.
Denkbar beſte Einrichtung am Platze.
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nächſt der kath. Kirche. (4349a
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per Pfund 4 Pfa.
100 Pfund M. 3.50.
ERaAUSt EII0,
Kirchſtraße 1. (381780

vollſten Steinen wie beſäet. An den vier Ecken
war in eigenartigem Schnörkelwerk der Buchſtabe P
gleichfalls mit Edelſteinen in allen Farbeu beſetzt
waren.
fragte der Prinz, während er es bewundernd betrachtete.
Helene hatte ſich gewandt.
Das Gebetbuch meiner Mutter, ſagte ſie, das
einzige Andenken, das ich hier von ihr beſitze. Ich
muß heute ſehr zerſtreut geweſen ſein, daß ich es da
habe liegen laſſen. Ich hüte es ſonſt ſorgſamer.
Ich begehe doch keine Indiskretion ... ſagte der
Prinz, der das Buch wieder auf den kleinen Tiſch
legen wollte.
Durchaus nichtl Es iſt ſehr ſchön. Sehen Sie
ſich's nur anl
Wundervolll wiederholte er. Es würde jedem
Kunſtkabinett Ehre machen. Es muß einer fürſtlichen
Familie gehört haben. Da die Krone.
vor langen Jahren bei einem Antiquitätenhändler ge=
kauft
. Ich weiß es nicht genau. Soweit meine
Erinnerung reicht, iſt es immer im Beſitze meiner
Mutter geweſen. Und das iſt es, was es für mich
vor allem wertvoll macht. Nach den früheren Beſitzern
habe ich mich nie erkundigt.
Daß ſo etwas verkauft wirdl ſagte der Prinz
mit dem Ausdruck des Bedauerns, während er das
Buch aus der Hand legte.
Es war vielleicht ein ungeratener Sohn, bemerkte
Helene mit einer Abſichtlichkett, die dem Prinzen nicht
entging.
Wie meinen Sie das? fragte er.
Helene hatte ſich erhoben. Die beiden ſtanden
ſich gegenüber von Angeſicht zu Angeſicht.
Reinhard, ſprach Helene mit bewegter Stimme,
ich will ſehr offen mit Ihnen ſprechen. Sie ſollen
es nie bereuen, daß wir Freunde geworden ſind.
Von Ihren Selbſtgeſprächen habe ich gerade genug

erfaßt, um verſtanden zu haben, daß Sie in dieſem
Augenblicke es vielleicht darauf ankommen ließen, ſich
herausgearbeitet, darüber die Fürſtenkrone, deren Bügel mit Ihrer Familie zu überwerfen, um unſere Gemein=
ſamkeit
aufrecht zu erhalten. Das darf nicht ſein!
Hören Sie wohl, was ich Ihnen ſage - und Sie
Was iſt denn das für ein herrliches BuchL wiſſen ja, daß ich nur die Wahrheit ſage - eine
dauernde Verbindung zwiſchen uns, eine Verbindung,
die die Kirche ſegnen und die Welt anerkennen würde,
iſt unmöglichl Und wenn Sie ſich in leidenſchaftlicher
Unbeſonnenheit über alles hinwegſetzen wollten, wenn
Sie den Namen, den Sie von Ihren Vätern
geerbt haben und auf den Sie ſtolg ſein dürfen und
müſſen, wie etwas verhältnismäßig Geringfügiges
wegwerfen wollten, und wenn Sie vor mir knieten
als unabhängiger Mann und mir Ihre Hand böten,
ich würde niemals einſchlagen. Glauben Sie mir,
und fragen Sie mich nicht mehrl
Sie hatte das mit beinahe feierlichem Ernſte ge=
ſagt
. Der Prinz war ganz betroffen.
Ich ſoll nicht fragenl rief er. Sie verlangen
Jedenfalls. Ich glaube, meine Mutter hat es viel von mir, übermenſchlich viell Sie wiſſen ja gar
nicht, wie lieb ich Sie habel
Mein Gott! entgegnete Helene mit leichterem
Tone, die das Geſpräch von dem bedenklichen Ziele,
dem es zuſteuerte, ablenken wollte, nehmen Sie doch
die Sache nicht gar ſo ſchwerl Wir müſſen uns auf
einige Zeit trennen. Das tut auch mir in der Seele
leid, denn unſer Beiſammenſein hat mich beglückt, und
es wird mir Schmerzen bereiten, darauf, wenn auch
nur auf kurze Zeit, zu verzichten. Aber es iſt doch
keine Trennung fürs Leben. Wir werden uns ja
wiederſehen, bald! Wann Sie wollenl Und wo Sie
wollenl Ich bin freil Rufen Sie mich, ſo komme ichl
Ihre Hand daraufl
Meine Hand daraufl
Reinhard führte dieſelbe ſo leidenſchaftlich an
ſeine Lippen und küßte ſie ſo ſtürmiſch, daß Helene
ergitterte.
Ich will Ihnen etwas vorſpielen, rief ſie beinahe
heiter, indem ſie ſich ſchnell abwandte, um ihre Augen

nicht zum Verräter ihrer inneren Erregung werden zu
laſſen, das wird Sie auf andere Gedanken bringen.
Sie hatte ſich an den Flügel geſetzt und prälu=
dierte
- ſo munter, wie ſie ſcheinen wollte; aber un=
willkürlich
ging ſie zu einem Chopinſchen Notturno
über, das ſo ſchwermütig klang, wie ſie war. Reinhard
hatte, die Rechte auf die Lehne ihres Stuhles ſtützend,
ſich dicht neben ſie geſtellt und lauſchte ihrem kla=
genden
Spiele. Sie ſaß wie entgeiſtert da, den Blick
über den Flügel hinweg in die Leere gerichtet, mit
geſchloſſenen Lippen; ihr Buſen hob und ſenkte ſich
langſam. Wahrhaft ergriffen neigte Reinhard den
Kopf und ſtreifte faſt das ſchöne, ſchwarze Haar. Sie
fühlte es, es überlief ſie, aber ſie ließ es geſchehen.
Alles Blut wich ihr aus den Wangen, ſie war wie
entrückt, ihre Finger ſpielten die ſehnſüchtig= melan=
choliſche
Weiſe, und ihr Blick irrte noch immer über
das Inſtrument hinweg in die Weite. Reinhard hörte
ihre Atemzüge und fühlte ihren Hauch. Da ſtreiften
ſeine heißen Lippen ihre unheimlich kalten Wangen.
Sie zitterte. Liebkoſend legte er leiſe ſeine Hand um
den kleinen, runden Kopf und wandte ihn mit eigen=
tümlichem
Lächeln zu ſich. Sie folgte wie willenlos.
Jetzt berührten ſich ihre Lippen und er küßte ſie.
Sie ließ die Finger von den Taſten gleiten, ihre
Hände ſanken auf die Kniee und ſie neigte den Kopf,
wie ein verwundeter Vogel.
Er flüſterte ihr etwas zu, etwas Zärtliches, Be=
ſchwichtigendes
, Unverſtändliches, und küßte ſie noch=
mals
. Sie ſprang auf und bedeckte, den Kopf mit
einem Rucke hintenüber werfend, ihre Augen mit ihren
beiden Händen. Sie bedurſte der gewaltſamen Bewe=
gung
; ihr war, als müſſe ſie erſticken. Reinhard
umſchlang, wie um ſie zu ſtützen, ihre ſchmiegſame
Hüfte. Da nahm ſie die Hände von den Augen und
ſtrahlte ihn an mit einem Blicke voll innigſter Zärt=
lichkeit
, mit dem Lächeln ungetrübten Glücks.
Jortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Anmmer 185.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 10. Auguſt 1903.

Seite 3.

Tüchti, Maſchinennäherin
ſucht ſofort Beſchäftigung in einem Ge=
ſchäft
. Offerten unter T98 an die
Expedition d. Bl.
[x12109fs0
11215580) Kindergärtnerin 2. Klaſ=
ſucht
Stelle nur für tagsüber, am liebſten
zu einem Kind.
Näheres Ireneſtraße 93, 3. St.
13393a) Frauſ. Beſchäft. im Ausbeſ,
von Kleid. u. Weißz. Off. u. 887an Exp.

13565a) Mädchen nimmt n. Waſch.
A. Putzen an. Karlſtraße 58, Manſ.

Ein beſſeres Mädchen
welches im feineren Haushalt erfahrer
iſt, ſucht Stellung, am liebſten bei ein=
gelner
Dame oder älterem kinderloſen
Ehepaar auf 15. September. Offerten,
unter V 34 an die Exped. (122500d
813951) Eine Frau ſucht Lauf=
dieuſt
. Forſtmeiſterplatz 5.

112263) Eine Frau ſucht noch halbe
Tage zum Waſchen, nimmt auch Laufſt.
an. Heinheimerſtr. 3, Seitenb. 1 St. h.
712269) Mehrere brave Mädchen
allein und ein Kindermädchen ſuchen
Stelle zum 1. September.
Fr. Pebus, Balloupl. 6.
412268) Tücht. Mädchen, 27 Jahr
das kochen kann, ſucht Stelle ſofort.
Lr. Bebns, Ballonpl. 6.

Mädchem,
im Maſchinennähen geübt, finden dauernde
und lognende Beſchäftigung.
StrumpiwarenFabrik,
1391680) Frankfurterſtraße 26.

712260) Mädchen, die kochen und
nicht kochen, erhalten gute Stelle bei h.
Lohn. Röſe, Ernſt=Ludwigſtr. 18.

Große Anzahl Mädchen
aller Art finden ſofort und ſpäter gute
Stellen für hier und auswärts b. hohen
Lohn durch Frau Weißmantel, Eli=
ſabethenſtraße
42.
[512267

B13641) Laufmädchen oder =Frau
ſofort geſucht. Wittmannſtr. 3, 1. St.

13605) Wir ſuchen ſogleich
3 Verkäuferinnen
für Kurzwaren,
3 Verkäuferinnen
für Wirtſchaftsartikel.
ſeschwister Inopf.

51223330) Ein junger Mann zum
Brot ausfahren ſofort geſucht.
Schloßgaſſe 31.

312262) Ein williges, freundliches
Mädchen, das Liebe zu zwei Kindern
hat, baldigſt geſucht. Saalbauſtr. 78.

512202801) Tüichtiges Küchenmädch.
ſoder Frau geſucht. Wo ſagt die Exp.

512122180) Mädchen, welches ohne
Hausfrau einen kleinen Haushalt führen
gann, gute Zeugniſſe beſitzt, wird geſucht
Frau Neſeling, Marktplatz 7.

93360) Eine ſelbſtandige Kinder.
fran bei hohem Lohn nach Mannheim
geſucht. Frau Reßling, Marktplatz 7.

Penſ. mittl. Beamter,
50 Jahre, rüſtig, ſucht Beſchäftigung
gleich welcher Art für ganze oder halbe
Tage bei beſcheiden. Anſprüchen. Gefl.
Off. unt. T49 an die Exp. (36o9mko
Junger Kaufmann,
Chriſt, Oberheſſe, der mit Erfolg in
gemiſchtem Warengeſchäft konditioniert,
u. z. 3t. in einer kaufm. Lehranſtalt
ſich befindet, ſucht, beſtens empfohlen,
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unt. WI1 an die Exped. d. Bl. (1217580

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Nach der im Reichsverſicherungsamt angefertigten
Zuſammenſtellung, welche auf den Mitteilungen der
Vorſtände der Verſicherungsanſtalten und der zuge=
laſſenen
Kaſſeneinrichtungen beruht, betrug die Zahl
der ſeit dem 1. Januar 1891 bis einſchließlich
30. Juni 1903 von den 31 Verſicherungsanſtalten
und den 9 vorhandenen Kaſſeneinrichtungen bewilligten
Invalidenrenten (88 9, Abſatz 2. und 10 des In=
validitäts
= und Altersverſicherungsgeſetzes und 15,
Abſatz 2, des Invalidenverſicherungsgeſetzes) 957840.
Davon ſind infolge Todes oder Auswanderung des
Berechtigten, Wiedererlangung der Erwerbsfühigkeit,
Bezugs von Unfallrenten oder aus andern Gründen
weggefallen 335 436, ſo daß am 1. Juli 1903 liefen
622 404 gegen 596501 am 1. April 1903. Die
Zahl der während desſelben Zeilraums bewilligten
Altersrenten (88 9, Abſaß 4, des Invaliditäts= und
Altersverſicherungsgeſetzes und 15, Abſatz 3, des
Invalidenverſicherungsgeſetzes) betrug 409 230. Da=
von
ſind infolge Todes oder Auswanderung des
Berechtigten oder aus anderen Gründen weggefallen
247851, ſo daß am 1. Juli 1903 liefen 161379
gegen 164470 am 1. April 1903. Invalidenrenten
gemäß 8 16 des Invalidenverſicherungsgeſehes
(Krankenrenten) wurden ſeit dem 1. Januar 1903
bewilligt 27261. Davon ſind infolge Todes,
Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus an=
dern
Gründen weggefallen 13999, ſo daß am
1. Juli 1903 liefen 13 262 gegen 12764 am 1. April
1903. Beitragserſtattungen ſind bis zum 30. Juni
1903 bewilligt: a) an weibliche Verſicherte, die in
die Ehe getreten ſind. 973631 gegen 932642; b an
verſicherte Perſonen, die durch einen Unfall dauernd
erwerbsunfähig im Sinne des Invalidenverſicherungs=
geſetzes
geworden ſind, 1535 gegen 1362. 0) an die
Hinterbliebenen von Verſicherten 214095 gegen
205 229, zuſammen 1189261 gegen 1139233 bis
zum 31. März 1903.

Mißbrauch der Ruhetzauſen im Gaſt=
und Schankgewerbe.
Gegen den Mißbrauch der 24ſtündigen Ruhe=
pauſen
durch die in Gaſt= und Schankwirtſchaften
Angeſtellten richtet ſich eine gemeinſame Verfügung
der preußiſchen Miniſter des Innern und für Handel
und Gewerbe. Es iſt der Kreuzztg. zufolge zur
Kenntnis der Miniſter gelangt, daß in der Rhein=
provinz
in faſt allen größeren Städten und Orten
mit lebhaftem Fremdenverkehr in den Kreiſen der
Beteiligten die Meinung verbreitet iſt, infolge der
Vorſchrift über die Gewährung der 24ſtündigen
Ruhezeiten ſeien die Angeſtellten während dieſer
Ruhezeiten auch an Anordnungen nicht mehr ge=
bunden
, die der Prinzipal für die in ſeine Haus=
gemeinſchaft
aufgenommenen Gehilfen und Lehrlinge
im Intereſſe der Hausordnung insbeſondere über das
rechtzeitige Nachhauſekommen am Abend der freien

Tage getroffen hat. Die Folge davon iſt, daß die
Angeſtellten an dieſen Tagen vielſach einen Lebens=
wandel
führen, der ſie zur Arbeit am folgenden
Tage unfähig macht und ſchließlich ihre Entlaſſung
nach ſich ziehen muß. Der hierdurch veranlaßte
häufige Stellenwechſel hat für beide Teile große Un=
zuträglichkeiten
im Gefolge. Die Miniſter machen
deshalb darauf aufmerkſam, daß die Bundesratsver=
ordnung
nur die gewerbliche Beſchäftigung der An=
geſtellten
regelt und demnach auch nur die Ver=
pflichtung
beſteht, die Angeſtellten während, der
24ſtundigen Ruhezeiten nicht zu gewerblicher Arbeit
heranzuziehen; die Befugnis des Prinzipals, für die
ſeiner Hausgenoſſenſchaft angehörenden Angeſtellten
die im Intereſſe der Hausordnung erforderlichen
Anordnungen zu treffen, wird daher nicht berührt,
nur darf den Angeſtellten nicht entgegen den Ab=
ſichten
der Verordnung der Genuß der freien Tage
dadurch unmöglich gemacht werden. Die Orts=
behörden
werden mit entſprechender Anweiſung ver=
ſehen
.

Deutſches Reich.
Die Wahrnehmung, daß bisher in den Kreiſen
der bäuerlichen Bevölkerung nur in geringem Um=
fange
von der durch das Invaliden= Verſiche=
rungsgeſetz
bedeutend erleichterten Einrichtung
der freiwilligen Verſicherung ( Selbſtver=
ſicherung
und Weiterverſicherung) Gebrauch gemacht
worden iſt, hat dem preußiſchen Miniſter für Land=
wirtſchaft
Veranlaſſung gegeben, die Landwirtſchafts=
kammern
darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie ſich
ein Verdienſt ermerben würden, wenn ſie in dieſer
Richtung durch ihre Organe, beſonders die Wander=
lehrer
und die landwirtſchaftlichen Vereine, aufklärend
unter den bäuerlichen Betriebsunternehmern wirken
wollten.
Um eine Abänderung des Reichstags=
wahlrechts
ſoll ſich, wie die bisher nationalſogtale
Zeit- mitteilt, ſeit einiger Zeit auch ein dem Kaiſer
ſehr nahe ſtehender einflußreicher Hanſeat in dem
Sinn des Herrn Gieſebrecht bemühen= Gemeint
iſt Herr Ballin.
- Ein Kronrat wird, wie der=Münch. Allg.
3tg.- aus Berlin gemeldet wird, im Anſchluß an
den perſönlichen Vortrag ſtattfinden, den der Reichs=
kangler
nach der Rückkehr des Kaiſers von der Nord=
landreiſe
dieſem über die Hochwaſſerſchäden in Schleſien
halten ſoll.
- Die Verl. Pol. Nachr. erklären, daß die
in einem Teil der Preſſe auftauchenden Behauptungen,
aus Anlaß der ſchleſiſchen Hochwaſſer=
ſchäden
ſeien Meinungsverſchiedenheiten innerhalb
des Staatsminiſteriums hervorgetreten, jeder tatſüch=
lichen
Begründung entbehren.
An den Vorbeſprechungen über den
deutſch=ruſſiſchen Handelsvertrag haben,
wie die Frankf. Zeitung; mitteilt, in der erſten
Sitzung in Petersburg am Mittwoch als deutſche
Unterhändler im ruſſiſchen Finanzminiſterium teil=
genommen
: Körner, Wermuth, Luſenski, Menſchel,
Kapp, Söbel und Müller. Von dieſen ſind v. Körner
Direktor im Auswärtigen Amt und Wermuth Direk=
tor
im Reichsſchatzamt. Vortragende Näte ſind
Luſenski im Handelsminiſterium, Menſchel im Reichs=
ſchatzamt
und Kapp im Landwirtſchaftsminiſterium.
Außerdem nehmen noch eine Reihe von Vertretern
der Bundesſtaaten an dieſen Vorverhandlungen teil,
da man Wert darauf legt, daß nicht nur die Reichs=

ämter und Preußen in Petersburg vertreten ſind.
Zu den deutſch=ruſſiſchen Handelsvertrags=
verhandlungen
berichtet die Kreuzztg. aus einer
Auelle, die ſie für offiziös hält, daß Rußlands Ein=
willigung
in die deutſchen Mindeſtzölle nicht aus=
ſichtslos
; erſcheine, ſofern zwei Bedingungen er=
füllt
würden: 1) Entſprechende Kompenſationen auf
dem Gebiete des Verkehrs mit Vieh und tieriſchen
Produkten. 2) Gewährung der Getreidemindeſtzölle
nur an die Vertragsländer (alſo Rußland und Oeſter=
reich
=Ungarn) beſonders aber Ausſchließung Nord=
Amerikas und Argentiniens hiervon.
In den deutſchen Gewerkſchaften
treten die Beſtrebungen auf Einführung von Tarif=
verträgen
immer ſtärker hervor. Neue Tarif=
verträge
ſind wieder abgeſchloſſen worden in Dresden
und Leipzig zwiſchen Brauereiarbeitern und Braue=
reien
, in Plauen 1. V. in einer größeren Stickerei=
fabrik
, in Graudenz zwiſchen Malern und Maler=
meiſtern
, in Breslau bei den Spenglern und in
Berlin bei den Glaſern. Größer noch iſt die Anzahl
der Fälle, wo vorerſt nur Unterhandlungen geführt
oder Tarifverträge ausgearbeitet werden. Beſonders
bemerkenswert aber ſind die Beſtrebungen auf Ein=
führung
ſolcher korporativen Arbeitsverträge bei den
Parkettlegern, Formſtechern, Chemigraphen, Eylo=
graphen
, Buchbindern und Kontobucharbeitern, weil
hier nicht Verträge abgeſchloſſen werden ſollen, die
nur einen lokalen Charakter haben, ſondern welche
die Arbeitsverhältniſſe im ganzen Beruſ regeln. Man
gibt ſich der Hoffnung hin, daß dieſe allgemeinen
Arbeitsverträge dazu beitragen werden, zwiſchen
Unternehmern und Arbeitern friedliche Zuſtände her=
zuſtellen
.
Ausband.
- Wie italieniſche Blätter aus Rom melden,
beabſichtigten die Republikaner, die Sozia=
liſten
und die Freidenker am Sonntag eine
Kundgebung zu veranſtalten, durch die Stadt zum
Denkmal Giordano Brunos zu ziehen und Kränze
niederzulegen. Der Zug durch die Stadt wurde von
der Behörde verboten, es wurde nur geſtattet, vor
dem Denkmal Kränze niederzulegen, die aber nicht
im Zuge dorthin getragen werden dürſen.
- Das engliſche Oherhuus beendete nach
mehrtägigen Verhandlungen die Komiteeberatung der
iriſchen Landvorlage. Die iriſchen Peers
ſetzten die Annahme mehrerer von der Regierung
bekämpften Abänderungen durch, welche indeſſen die
Grundzüge der Vorlage nicht berühren.
Bei Verhandlung der Automobil=Bill im eng=
liſchen
Unterhauſe brachte die Regierung einen
Abänderungsantrag ein, durch den die Schnelligkeits=
grenze
in einer Stunde auf 20 engliſche Meilen feſt=
geſetzt
wird. Der Antrag wurde einſtimmig an=
genommen
.
Der parlamentariſche Verichterſtatter der=Daily
Newss verzeichnet das Gerücht. daß Chamber=
lains
Pläne wieder eine Aenderung erfahren
haben. Gegenwärtig gehe er mit dem Gedanken um,
Zölle auf Fabrikate vorzuſchlagen und das Erträgnis
zur Gewährung von Prämien auf britiſche Schiffe,
die koloniale Einfuhrartikel befördern, zu verwenden.
Wie die Daily Mail- erfährt, ſprachen ſich
die ſtändigen Beamten des Schahzamtes und des
Handelsamtes einſtimmig gegen das auf
Beſteuerung der Nahrungsmittel gegrün=
dete
Syſtem und die Bevorzugung der Kolonien aus.
Das Blatt fügt hinzu, dies ſei das praktiſche Ende

[ ][  ][ ]

Geite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 10. Auguſt 1903.

Nummer 185.

der Unterſuchung, worauf Balfour des öfteren Bezug
nahm. Es werde angenommen, daß dieſe Ent=
ſcheidung
des Departements von Sachverſtändigen
von größtem Einfluß ſein werde auf Balfours
Aeußerungen während der Parlamentsferien.
In bilgariſchen Regierungskreiſen wird er=
Härt, die Regierung ſei von dem Aufleben des Auf=
ſtandes
überraſcht, gedenke jedoch, die korrekte
neutrale Haltung beizubehalten. Sic halte die Be=
wegung
nicht für eine allgemeine, ſondern nur für
eine lokale.
Die Ruruhen in Mazedonien veranlaſſen
den türkiſchen Miniſter des Aeußern, Tewfik=
Paſcha, den öſterreichiſch=ungariſchen Botſchafter
v. Calice und den ruſſiſchen Botſchafter Sinowjew
zu verſichern, daß das Hauptaugenmerk der Pforte
darauf gerichtet ſei, die erbitterte mohammedaniſche
Bevölkerung in dem durch das Bandenunweſen be=
unruhigten
Gebiete an Ausſchreitungen zu ver=
hindern
. Tatſächlich erließ die Pforte dahingehende
Befehle an die Militär= und Zivilbehörden. Ver=
ſchiedene
Anzeichen ſcheinen darauf hinzudeuten,
daß in der letzten Zeil eine Verſtändigung zwiſchen
den armeniſchen und mazedoniſchen Komitees
erfolgte, und daß die kritiſche Lage in den kurdiſch=
armeniſchen
Wilajets benutzt wird, um Unruhe zu
ſchaffen. - Auf die jüngſt von ruſſiſcher und eng=
liſcher
Seite gemachten freundſchaftlichen Vorſtellungen
antwortete die Pforte, daß die Lage keineswegs gefahr=
drohend
ſei. Die Nachricht, daß 2000 Gewehre an Kurden,
welche nicht der Hamidiehreiterei angehören verteilt
ſeien, ſei falſch, ebenſo unrichtig ſeien die Nach=
richten
über größere Truppenbewegungen. Soweit
die vorliegenden Nachrichten eine Ueberſicht über die
ſeit dem 1. Auguſt neu angefachte mazedoniſche Be=
wegung
geſtatten, läßt ſich feſtſtellen, daß keine all=
gemeine
Bewegung exiſtiert und daß ſich die bisherigen
Bandenangriffe auf drei Gruppen beſchränken:
erſtens, auf die nordweſtlichen Grenzkreiſe der
Wilajetts Uesküb, nämlich Egri=Palanka, Kratova,
Kotſchana und Peſchtſchowo, zweitens auf die nörd=
lichen
Kreiſe des Wilajetts Monaſtir, nämlich Perlepe,
Kruſchewo und Ketſchewo, drittens auf den ſüdlichen
und weſtlichen Teil der Umgebung von Monaſtir
bis Station Ekſchiſu und bis zum Presbaſee. Die
Bewegung ſei jedoch keineswegs über das ganze
Gebiet dieſer drei Gruppen ausgedehnt.
Aus Saloniki, 7 Auguſt, wird gemeldet: Im
Wilajett Monaſtir herrſcht allgemeiner Auf=
ſtand
. Die Aufſtändiſchen ſteckten verſchiedene Höfe
mit eingeernteten Früchten in Brand. Aus verſchie=
denen
Orten werden Zuſammenſtöße mit Auf=
ſtändiſchen
gemeldet. In Kruſchewo erfolgte ein
Dynamitanſchlag. 30 Beamte wurden getötet und
türkiſche Familien hingemordet. Mehrere Bataillone
ſind nach dem Wilajett Monaſtir beordert. In
Saloniki herrſcht Ruhe, doch befürchtet man, daß
der Aufſtand weiter um ſich greifen werde.
Nach einer PekingerReuter-Meldung kehrt
man zu den früheren Zuſtänden in China zurück,
welche dem Staatsſtreich von 1898 folgten. Poli=
tiſche
Geſpräche unter den Chineſen haben plötzlich
ein Ende gefunden. Insbeſondere jene Chineſen,
welche Umgang mit den Mitgliedern der Reform=
partei
pflegten, ſchweben in größter Furcht, verhaftet
zu werden. Am Freitag wurden in Peking fünf
Anhänger der chineſiſchen Reformpartei
verhaftet; darunter befindet ſich ein Bruder des
Vizekönigs von Witſchang. Die Polizei hält alle
Tore der Stadt beſezt, um ein Entweichen von ver=
dächtigen
Perſonen zu verhindern.

IW Zürich, 7. Aug. Aus Brüſſel wird der
N. Z. 3t9. geſchrieben. daß die Kongohandels=
geſellſchaften
dem König bedeutende Abgaben
entrichteten. Außerdem ſei König Leopold Beſitzer der
Hälfte aller Aktien, ohne deren Nominalwert jemals ein=
gezahlt
zu haben. Dieſen beiden Behauptungen ſetzt der

Kongoſtaat ein uneingeſchränktes Dementi entgegen. Die
erwähnten Abgaben werden nicht an den König, ſondern
an die Kongoregierung entrichtet. Was aber den letzteren
Punkt betrifft, ſo hat König Leopold vor nicht langer
Zeit durch den belgiſchen Miniſterpräſidenten de Smet de
Naeyer in der Kammer die Erklärung abgeben laſſen,
daß er niemals Aktionär von Kongopapieren geweſen,
daß er weder ſelbſt noch durch Mittelsperſonen Kongo=
aktien
an der Börſe gekauft oder ſolche von den Handels=
geſellſchaften
erhalten habe. In der Erklärung wird aus=
drücklich
beſtritten, daß der König aus dem Kongoſtaate
jemals einen perſönlichen Nuhzen gezogen habe. Vielmehr
wurde und wird ſeine Zivilliſte durch die Auslagen für
den Kongoſtaat ſtark belaſtet.
(Algier, 7. Aug. Die Meldung des Madrider
Imparcials über einen Zuſammenſtoß zwiſchen
Marokkanern und Franzoſen auf franzöſiſchem
Gebiet iſt ungenau. Richtig iſt, daß die Marokkaner bei
der Verfolgung von Kabylen in franzöſiſches Gebiet
eindrangen. Sie wurden von Spahis feſtgenommen, auf
die ſie einige Schüſſe abgaben. Niemand iſt getötet oder
verwundet.
Stadt und Lond.
Darmſtadt, 10. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag den Oberſtleutnant v. Hertzberg vom Stabe
des 1. Kurheſſiſchen Inf.=Regts. Nr. 81, den Hauptmann
a. D. Metzke von Mainz; den Oberleutnant v. Wittich
vom 2 Garde=Regiment zu Fuß und den Leutnant
Streccius vom Inſ.=Regt. Nr. 84, letztere beide von der
Kriegsakademie zur Dienſtleiſtung beim 1. Großh. Drag.=
Negt. Nr. 23 kommandiert; den Stabsarzt Dr. Wadſak
von der Kaiſer Wilhelm=Akademie in Berlin, den Pro=
ſeſſor
Henk vom Realgymnaſium in Darmſtadt, den
Reichsgerichtsrat Ewald von Leipzig, den Kataſter=
Geometer Faul von Dieburg, den Leutnant Gaupp vom
Infanterie=Regt. Nr. 88. kommandiert zum Großh. Heſſ.
Train=Depot XVIII. Armeekorps, die Lehrer Jakob von
Wetterfeld und Feick von Büttelborn, den Kreisrat
v. Hombergk zu Vach; zum Vortrag den Staatsminiſter
Rothe, den Finanzminiſter Gnauth, den Ordenskangler
Oberſt 3. D. Freiherrn Röder v. Diersburg. den Mini=
ſterialſekretär
Dr. Valckenberg, den Miniſterialſekretär
v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Hauptſteueramtsaſſiſtenten bei dem Hauptſteueramt Mainz
Peter Jakob Karn zu Mainz zum Reviſionskontrolleur
bei dem Hauptſteueramt Mainz ernannt.
11 Die Hochzeit des Prinzen Andreas von Grie=
chenland
mit der Prinzeſſin Alice von Batten=
berg
findet am 9. Oktober hier ſtatt.
Ordensverleihung. Se. Maj. der Kaiſer haben
folgenden Perſonen die Erlaubnis zur Anlegung der den=
ſelben
verliehenen heſſiſchen Orden erteilt und zwar des
Ehrenkreuges des Verdienſtordens Philipps des Groß=
mütigen
dem Geh. Finanzrat Ottendorf, vortragen=
dem
Rat im Königl. preuß. Finanzminiſterium, des
Ritterkreuges 1. Klaſſe desſelben Ordens dem ſtellver=
tretenden
Direktor der Bank für Handel und Induſtrie
(Darmſtädter Banh Hermann Marks zu Berlin.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 22,
enthält: 1) Ueberſicht der für das Jahr 1903,04 genehmigten
Umlagen zur Veſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in
der Stadt Friedberg. 2 Vorleſungsvergeichnis der Groß=
herzoglich
Heſſiſchen Ludwigs=Univerſität zu Gießen,
Winterhalbjahr 1903,04. 3) Konkurrenzeröffnungen.
Das Programm der Techuiſchen Hochſchule
für das Studienjahr 1903,04 iſt ſoeben im Druck erſchienen.
Es enthält u. a. den Jahresbericht für das Studienjahr
190203. Einrichtung der Hochſchule, Aufnahmebedingungen,
Perſonalbeſtand. Das Perſonal=Verzeichnis weiſt 32
ordentliche Profeſſoren,8 Honorarprofeſſoren, außerordent=
liche
Profeſſoren und Profeſſoren im Nebenamt, 37Lehrer
und Privatdogenten und 35 Aſſiſtenten auf, Verzeichnis
der ordentlichen und außerordentlichen Vorleſungen und
Uebungen, die Studienpläne, Lehrmittelſammlungen ꝛc.
Preisaufgaben, Stiftungen und Schenkungen, Gebühren=
ordnung
. Aufnahme und Immatrikulation beginnen am
13. Oktober 1903 und 12. April 1904. Der Veginn der
Vorleſungen und Uebungen iſt für das Winterſemeſter
auf den 20. Oktober 1903 und für das Sommerſemeſter
auf den 19. April 1904 feſtgeſetzt. Die Rektoratsübergabe
findet am 20. Oktober d. J. ſtatt.
H.A. Wie die D. Z.u erfährt, wird am Sonntag,
16. Auguſt, die feierliche Grundſteinlegung zu der
ebangeliſchen Kirche in Zeltweg in Steiermark ſtatt=
finden
, zu deren Baufonds die evangeliſchen Glaubens=
genoſſen
im Großherzogtum Heſſen in beſonderem Maße
beigeſteuert haben. Die Feier beginnt 11 Uhr vor=
mittags
mit einem Feſtgottesdienſt, in dem Herr Senior
Kotſchy aus Wald die Feſtpredigt halten wird. Um
1 Uhr mittags findet im Gaſthof Rath ein gemein=
ſames
Eſſen und abends 8 Uhr im Schwerterbräuſaale
ein Familienabend ſtatt. Geiſtlicher der neuen Kirche
wird Herr Pfarrvikar Göttert in Judenburg, früher

Aſſiſtent an der Johannesgemeinde in Darmſtadt,
ſein. - Freundliche Gaben für den Kirchenbau, deren
derſelbe noch dringend bedarf, bittet man an Herrn Pfarrer
Lic. Waitz in Darmſtadt oder Herrn Kapitänleutnant a. D.
Grill in Bensheim gelangen laſſen zu wollen.
= Der Gartenbauverein unternimmt am Mittwoch,
den 12. Auguſt, einen Ausflug nach Ober=Urſel zur
Beſichtigung dortiger gärtneriſcher Etabliſſement= und
nach Homburg zur Beſichtigung der Parkanlagen. Näheres
iſt aus der Anzeige erſichtlich.
8. Polizeibericht. Am Freitag vormittag ſtieß
an der Ecke der Nieder=Ramſtädter= und Kiesſtraße
der vom Heerdweg kommende Motorwagen der elek=
triſchen
Straßenbahn mit einem aus der Kirch=
ſtraße
kommenden Milchfuhrwerk zuſammen. Per=
ſonen
wurden nicht verletzt, nur die Deichſel des Milch=
fuhrwerks
iſt abgebrochen. Ein Vuchhalter, welcher
in einem Dortmunder Geſchäft angeſtellt war und da=
ſelbſt
etwa 800 M. unterſchlagen hat, iſt am Frei=
tag
nachmittag dahier in Unterſuchungshaft genommen
worden. - Weiter wurde verhaftet ein Dienſtmädchen
wegen Diebſtahls und ein zugereiſter Seilergehilfe wegen
Ruheſtörung, Sachbeſchädigung und Widerſtand.
0 Wie ſich bei dem immer zunehmenden Wochen=
marktverkehr
herausſtellt, iſt der ſog. Schloßfreiheitsplatz
als ein vollſtändiger Erſatz für den Ernlt=Ludwigsplatz
zu betrachten. von welch letzterem er noch den Vorzug
des unmittelbaren Zuſammenhang mit dem Marktplatz
voraus hat. Von den Märkten der vergangenen Woche,
die ſich reichlicher Zufuhren, beſonders auch an Frühobſt,
Frühkartoffeln, Gemüſen, Gurken u. ſ. w. erfreuten, werden
folgende Durchſchnittspreiſe notiert:Butter½Kg.lL-1,10M.
in Partien 90-95 Pf., Eier 5-8 Pf., Handkäſe 4-10 Pf.
Schmierkäſe½ Ltr. 18-20 Pf., Frühäpfel¼ Lg. 15-25 Vf.
Frühbirnen! Kg. 25-40 Pf., Heidelbeeren¼ Ltr. 14 Pf.
Kirſchen K9. 25-30 Pf., Johannisbeeren¼ Ltr. 30 Pf.
Stachelbeeren¼ Ltr. 25 Pf., Himbeeren¼ Ltr. 25-30 Pf.,
Pfirſiche ½ K9. 40-60 Pf. Aprikoſen ½ K9. 40-45 Pf.
Pflaumen! Kg. 25-30 Pf. Erdbeeren¼ Ltr. 60 Pf.,
Frühkartoffein der Zentner 350-450 M. ½ Kg. 4 Pf.
Kumpf, 110 Liter, 60-65 Pf., Rettige 5-6 Pf.,
Paradiesäpfel ½ Kg. 25-30 Pf., Meerrettig 12 bis
15 Pf. Kernerbſen ½ Kg. 15-20 Pf. Karotten
p. Bündel 2--3 Pf., gelbe Rüben 3-4 Pf. rote Nüben
Kg. 5-6 Pf. Kopfſalat 5-8 Pf. 100 Stück 6 M.,
Endivien 6-7 Pf., Schälgurken 5- 20 Pf., Gurken zum Ein=
legen
100 Stück 60 Pf. bis 150 M. Kohlrabi 3-4 Pf.
Wirſing 5-6 Pf., Blumenkohl 40-50 Pf., Bohnen ¼ 89.
10-12 Pf., Weißkraut 20- 30 Pf., Rotkraut 20- 30 Pf.
Zwiebeln ½ K9. 5-6 Pf. Römiſch=Kohl p. Bündel
2 Pf., junge Gänſe 5-6 M., Enten 2-3 M., Hahnen
120-150 M. Suppenhühner 180-2,40 M. Lauben
50-60 Pf.
Urberach. 7. Aug. Gelegentlich einer behördlich
angeordneten Hausſuchung wurden in verſchiedenen
Häuſern Silber= und Goldwaren gefunden, die
von einem in Frankfurt a. M. verübten Einbruchs=
die
bſtahl herrühren ſollen. Die Gegenſtände ſollen
durch einen hier wohnhaften Kolporteur unter deſſen
hieſige Verwandten verſchleißt worden ſein. Die An=
gabe
des Kolporteurs, die Gegenſtände gelegentlich einer
Zwangsverſteigerung erworben zu haben, erwies ſich als
falſch. Die eingeleitete gerichtliche Unterſuchung dürfte
über die Herkunft der gefundenen Gegenſtände wohl bald
ſicheren Aufſchluß bringen.
- Aus dem Rodgau, 7. Aug. Wenn auch der
Roggen infolge des anhaltenden Regens heuer etwas
ſchwärger als ſonſt ausfallen dürfte, ſo hat doch der
Eintritt der günſtigeren Witterung unſere Bauersleute vor
ſchwerem Schaden bewahrt. Im übrigen hat der reich=
liche
Regen auf die Fluren überaus gunſtig eingewirlt.
Die Spätkartoffeln ſtehen jetzt ganz vorzüglich.
Auch die Futterpflanzen haben ſich vrächtig entwickelt
und die Grummeternte dürfte ebenfalls nicht ſchlecht
ausſallen.
Mainz. 7. Aug. Geſtern nachmittag ſind nach drei=
tägigen
Verhandlungen vor dem Provugial=Ausſchuſſe
die Enteignungsklagen der Eiſenbahn=Direktion
Mainz und der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft
gegen die Grundeigentümer von Kaſtel zum Abſchuſſe
gekommen. Die Klage richtete ſich gegen nicht weniger
als 534 Grundeigentümer und Nebenintereſſenten mit
zuſammen 517 Grundſtücken. Der Wert der Grundſtücke
beträgt nach den Abſchätzungen der Sachverſländigen der
Bahnverwaltung 750000 Mk. während die Grundeigen=
tümer
ſelbſt den Wert auf über 3000000 Mk. veran=
ſchlagen
. Es iſt dies die größte Enteignungsklage, die je in
Preußen und Heſſen anhängig gemacht worden iſt. Der
Urteilsſpruch wurde vertagt. Der Provinzial=Ausſchuß
hat aber, entgegen dem Antrage der Grundbeſitzer, die
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft in den Beſitz des Ge=
ſändes
eingeſetzt, ſo daß ſie nunmehr mit den Bau=
arbeiten
beginnen kann.
Grünberg. 8. Aug. Bei den Renovierungs=
Arbeiten der hieſigen Hoſpitalskirche hat man ein
ehr altes Taufbecken gefunden. Der wertvolle Fund iſt
neben dem Altar in einer Niſche aufgeſtellt worden.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Zur Weihe des Richard=Wagner= Denk=
mals
und zum Internationalen Muſikkon=
greß
hat der Kultusminiſter, Herr Dr. Studt, ſoeben
die ſchriftliche Erklärung abgegeben, daß er nach wie vor
dieſe Beſtrebungen mit dem größten Intereſſe verfolge
und dieſelben amtlich nach Kräften zu fördern ſuche." In
das Ehrenkomitee für die Nichard=Wagner=Denkmalsweihe
iſt er perſönlich eingetreten, hat ſein Erſcheinen bei der
Feier zugeſagt und wird zu dem Internationalen Muſik=
kongreß
einen Regierungs=Kommiſſar entſenden.
Peter Roſegger in Krieglach erſucht die
Frkftr. 3tg. um Veröffentlichung der folgenden Dank=
ſagung
= In jungen Jahren habe ich mir gedacht,
welch ein königliches Gefühl das ſein müßte, auf dieſer
Welt mehr zu geben als zu empfangen, der Menſchheit
Schuldherr zu ſein. Zeitweilig ſchien es, als wäre dieſe
ſtolze Würde mir beſchieden. Und nun in meinen alten
Tagen bin ich ſo tief in Schulden geraten! Das, was
ich jetzt empfangen, kann ich nimmermehr bezahlen.
Bin doch viel an Nachſicht und Güte gewohnt worden,
aber vor dieſer Hochflut an Ehren und Liebe ſteh ich
ratlos da, faſt verzagend. Ich weiß ja, daß es ein
großer Dank iſt und daß wahrer Dank keinen Gegen=
dank
erwartet, aber in mir iſt keine Ruhe, ſolange ich
nicht jedem, der mich in irgend einer Form zu meinem
60. Geburtstag begrüßt hat, gedankt habe. Und das iſt
nicht möglich. Es war ein grimmiges, herzfrohes
Unwetter. Ein Rauſchen in den Blättern wie Maienföhn
und Sommerſturm, ein Gießen und Strömen aus allen
Weltgegenden, aus allen Tiefen und Höhen - tagelang.
Ich habe mich umſonſt zu ſchützen geſucht und bin nun
naß bis auf die Haut. Der Gohurtstagsgruß iſt ein
branſerdes Lied geworden. Wohl ein Jahr lang werde
ich zu jeſen gaben varan, was in dieſen märchenhaften

Tagen freundlich, liebreich und ſchön an und über mich
geſchrieben worden iſt. Anzengruber hat einmal ſeinen
Geburtstagsgratulanten verſprochen, er, wolle fleißig
dafür dichten. Sollte der Dank von unſereinem nicht
beſſer darin beſtehen, das Dichten endlich ſein zu laſſen ?
Ich kann nichts verſprechen. Laſſet mich jetzt nur innig
danken, von dieſer Stelle aus nach allen Seiten hin,
jeder Körperſchaft und jedem einzelnen danken für alle
Grüße, für alle Spenden, für alle Ehrungen - für alle
Liebe. Und dann laſſet mich wieder zurückkehren zu mir
ſelbſt. Krieglach, 6. Auguſt 1903. Peter Roſegger.

Kleines Feuilleton.
Eine bemerkenswerte Strafe hat die
preußiſche Eiſenbahnverwaltung eingeführt. Die Un=
gezwungenheit
mancher Fahrgäſte, die beſchlagenen Abteil=
fenſter
mit den daran angebrachten Vorhängen abzu=
wiſchen
, erachtet, die Eiſenbahnverwaltung als Be=
ſchädigung
der Vorhänge, die in Zukunft mit Zahlung
von 6 Mk. beſtraft werden ſoll.
Eine geſprengte Ausſtellung iſt das
neueſte aus dem bekannten Kurort Wörishofen. Dort
war am vorletzten Sonntag eine Ausſtellung von deut=
ſchen
Schäferhunden veranſtaltet, dieſe jedoch mitten im
Ort - auf der Kaſinowieſe - untergebracht worden.
Natürlich trafen die Tiere einen oder zwei Tage zuvor
ein und die Bewohner Wörishofens nebſt etwa 2000
Kurgäſten mußten das Geheul und Gebell der Hunde
anhören. Am dritten Tage kam der Unmut darüber
zum offenen Ausbruch. Die Fremden drohten mit ſo=
fortiger
Abreiſe nb ſolcher Rückſichtsloſigkeit. Das wirkte.
Die Nusſtellung wurde ſofort wieder geſchloſſen und die
Hunz; weggeſchafft, noch ehe eine Prämiierung erfolgt
war. Und in Wörishofen iſt es wieder ruhig.

Ueber einen Münchener Turmkraxler
wird geſchrieben: Durch alle Blätter ging vor etlichen
Jahren die Nachricht von der kühnen Erſteigung des
Wiener Stefanturmes durch den Schieferdeckergeſellen
Pircher, der zum Geburtsfeſte des Kaiſers Franz Joſef
in der luftigen Höhe eine ſchwarz=gelbe Fahne anbrachte.
Jetzt hat er einen Nachfolger gefunden in München, in
der Vorſtadt Au. Von den vielen Ehrenbezeigungen,
die dem Stadtpfarrer Knoll zu ſeinem 50jährigen
Prieſterjubiläum zuteil wurden, war gewiß die Ehre die
höchſtel die ihm hoch drohen am Turmkreuz der Maria=
hilfkirche
zugedacht war. Am Samstag früh hieß es in
aller Mund, in der Au: Haſt den Kranz am Turm,
droben nit g'ſehn Lu und alles ſchaute hinauf und ſtaunte
über das Wageſtück, das da über Nacht ausgeübt
worden war. Der Kletterer, Max Krieger mit Namen,
iſt gegenvärtig Soldat, weder Blitzableiterſe'er noch
Schieferdecker oder Zimmermann, aber von jeher ein vor=
züglicher
ausdauernder Turner mit ungemein zäher
Muskelkraft. Am Freitag abend beſuchte er noch die
Hauptprobe für das Ständchen. Nach der Probe um
11 Uhr, ſtieg er mit einem rieſigen Kranz über die Turm=
vüchterſtiege
nebſt noch zwei jungen Leuten bis zur zweiten
Galcrie. Als die drei zum durchbrochenen Turmhelm
hinau= und hinauf zur Kreuzesblume in ſchwindelnder Höhe
ſahen, während der Sturmwind um den Turm heulte
und erſchreckt einige Dacheln' aus ihren Neſtern auf=
ſtoben
, meinten die zwei Begleiter, er ſolle doch lieber
unten bleiben, aber das half nichts. Am Blitzableiter=
draht
und an den gotiſchen Steinverzierungen und Turm=
rippen
gelangte der Kraxler mühſam in die Höhe. von
einer auf die andere ſich emporſchwingend, bis erſchließlich
mit ſeiner Laſt oben war bei der großen ſteinernen
Kreugesblume. Dieſe zu beſteigen, war das ſchwierigſte
Stück Arbeit. Doch mit einem entſchloſſenen Ruck und
Klimmzug, wobei der Körper faſt frei in der Luft hing.

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Seite 9.

Rummer 185.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 10. Auguft 1303.

Zwei wertvolle Scheiben aus dem Jahre 1547 trägt auch
das Fenſter neben dem Altar, auf der einen befindet ſich
unter dem Worte Petrus' ein Bildnis, während die
zweite Scheibe die Jahreszahl 1547 und einen Spruch
trägt. Man nimmt an, daß dieſe farbigen Scheiben aus
der alten Marienkirche ſtammen. Die Hoſpitalskirche
wurde in den Jahren 1734-37 erbaut und war dem
heiligen Petrus geweiht.
G Queckborn, 8. Aug. Korn und Gerſte ſind
nun geſchnitten. Die Körnerergebniſſe ſind vorzüglich,
die naſſe Erntezeit hat allerdings einigen Schaden ver=
urſacht
. Die durch die Trockenheit gebliebene Sommer=
frücht
bringt einen guten Körnerertrag, dies gilt in erſter
Linie vom Hafer. Der Stand der Wieſen verſpricht eine
reiche Grummeternte. Der Regen hat den ſeither fühl=
baren
Futtermangel behoben, Klee und Hackfrüchte ſtehen
ſehr gut.
5 Aus dem Vogelsberg, 8. Aug. In der Gemarkung
Volkartshain wird eine Fohlenweide hergerichtet;
die Pferdezucht iſt hier ſeit einigen Jahren im Auf=
ſchwung
begriffen.

1
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 7. Aug. Der Kaiſer
trifft am 1. September zum Beſuch der Städteaus=
ſtellung
in Dresden ein. In der Kuppelhalle des
Ausſtellungspalaſtes wird er von den verſammelten Ober=
bürgermeiſtern
und Bürgermeiſtern empfangen werden.
Die Kaiſerin hat am Donnerstag die Nogat be=
fahren
. Der Kronprinz hat geſtern auf der Land=
ſtraße
einen Pferdehandel gemacht. Als er frühmorgens
aus dem Barackenlager des Döberiter Uebungsplatzes
hinaustrat, ſah er ein Fuhrwerk herankommen neben
dem ein braunes Fohlen einherſchritt. Der Kronprinz
winkte dem Beſitzer, Händler Lindemann aus Buchow=
Carvzow, der ſich auf dem Wege zum Spandauer Pferde=
markt
befand, und fragte, ob er das Fohlen verkaufen
würde. Als eine bejahende Antwort erfolgte, wurde das
Fohlen für 300 Mk. auf der Stelle gekauft und in das
Lager geſchafft. Prinz Eitel Fritz wird vom
nächſten Jahre ab in Schloß Oliva bei Danzig all=
jährlich
einige Zeit zubringen. - Die geſündeſte!
Großſtadt des Deutſchen Reiches iſt Charlotten=
burg
. Nach einer Feſtſtellung des Statiſtiſchen Amtes
dieſer in amerikaniſcher Weiſe anwachſenden Stadt kamen
im Jahre 1900 überhaupt nur 2640 Sterbefälle vor gegen
2781 und 2729 in den beiden Jahren vorher, obgleich die
Bevölkerung um 3½ und 42 v. H. zugenommen hatte.
Im Jahre 1902 nahmn die Bevölkerung wieder um 3½
v. H. zu, die Sterbefälle gingen aber Auf 2285 zurück.
Die Vorſtände des Deütſchen Kriegerbundes
und des Preußiſchen Landes=Kriegernerbandes
haben aus ihren Notſtandsfonds weitere 12500 Mk. an
ihre durch die Ueberſchwemmungen geſchädigten Kame=
raden
abgehen laſſen, und zwar 10800 Mk= nach der
Provins Poſen und 2500 Mk. nach dem Regierungs=
bezirk
Frankfurt a. d. O. Weitere Summen werden
demnächſt nach Weſtpreußen abgehen. Die freiwilligen
Sammlungen innerhalb der Kriegervereine für Schleſien
nehmen einen erfreulichen Fortgang; bereits ſind mehr
als 10000 Mk. aus freiwilligen Sammlungen der Krieger=
vereine
an den Schleſiſchen Provinzial=Kriegerverband
abgegangen.
Heidelberg, 8. Aug. Zu dem Kommers der
Heidelberger Stusentenſchaft in der Stadt=
halle
hatten ſich geſtern abend etwa 1600 Teilnehmer
eingefunden. während weitere Tauſend Perſonen, meiſt
Damen, die Galerien beſetzt hatten. Um 9½ Uhr trafen
der Großherzog, der Erbgroßherzog, die
Miniſter, Prorektor Egerny, Oberbürgermeiſter Dr.
Wilckens und andere Ehrengäſte ein. Der Präſide des
Kommerſes, Studioſus Goecke, erſter Chargierter des
Korps Suevia;, teilte der Verſammlung mit, daß der
Großherzog den Ehrenvorſitz des Kommerſes zu führen
geruht habe. Nach dem erſten Geſange ergriff der Groß=
herzog
das Wort zu einem Hoch auf den deutſchen
Kaiſer; Studioſus Goecke brachte das Hoch auf den
Großherzog und auf das Großherzogliche Haus aus.
Darauf toaſtete Prorektor Czerny auf die Ehrengäſte.
Studioſus Tropp auf die Lehrer, Geheimerat Lewald
auf die Ruperto Carolo und die deutſchen Hochſchulen.
Studioſus Haffner brachte ein Hoch auf die Stadt
Hoch auf die Studentenſchaft. Nachdem in weiteren
Trinkſprüchen der Armee und der Damen gedacht war,
ſchloß der offigiele Teil des Kommerſes um 11 Uhr.
Wetzlar, 8. Aug. Bei dem Gauturnfeſt des
Gaues Heſſen wurde ein Ueberſchuß von über
2000 Mk. erzielt.
Nürnberg, 5. Aug. Die Heranziehung der Auto=
mobile
zum Pflaſterzoll beſchäftigt zur Zeit die
meiſten bayeriſchen Städte. 30 Städte haben den Zoll
bereits eingeführt, zwei weitere ſchicken ſich an, dies zu
zu einer einheitlichen Regelung von ſtaatswegen ab=
gelehnt
und will die Sache den einzelnen Gemeinden
auch in Zukunft überlaſſen. Der hieſige Magiſtrat hat
beſchloſſen, den Wünſchen der Automobiliſten auf Be=

war auch dieſe Schwierigkeit überwunden. Auf der
Kreuzesblume machte der Steiger kurze Raſt. Dann
kletterte er auf dem mächtigen Kreuze ſelbſt empor, be=
ſtieg
den Kreuzarm, ſtellte ſich aufrecht darauf Und warf
dann, ſich auf den Zehen ausſtreckend, den Kranz von
oben her über den Kreuzbalken herüber. Es ging nun
wieder abwärts, was eine vielleicht noch ſchwierigere
Arbeit war und äußerſte Vorſicht und Kaltblütigkeit
erforderte. Doch alles ging gut, und in einer Viertel=
ſtunde
war er wieder bei der zweiten Galerie, wo ihn
die Freunde mit banger Sorge erwarteten. Ueberraſchend
war ihm geweſen, daß der Turm bei dem Winde ſo
heftig ſchaukelte, und daß durch die durchbrochene gotiſche
Spiße der Wind einen Lärm machte, als gehe eine
elektriſche Maſchine.
Heimgeſchickt. Der Dichter Grabbe bekam
einſt von einem Hamburger Kollekteur ein Lotterielos
zugeſchickt, das, wie letzterer in ſeinem Schreiben be=
hauptete
, unbedingt mit einem Gewinn gezogen wer=
den
würde, und dann hieß es weiter: 7Aus dieſem
Grunde ſenden wir Ihnen das Los Nr. 2226 anbei und
erſuchen Sie, da die Ziehung binnen 14 Tagen ihren
Anfang nimmt, uns umgehend den Betrag, oder, im
Falle Sie Ihr Glück von der Hand weiſen ſelbſt das
Los zurückſchicken zu wollen.: Grabbe erwiderte darauf
ſogleich: Ihr Los. auf welches unbedingt; ein ſicherer
Gewinn in Ausſicht geſtellt wird, behalte ich. Zur Er=
ſparung
von Porto für Geldſendungeen erſuche ich Sie,
die Summe, die das Los koſtet, von dem ſicheren Ge=
winne
; abzuziehen und den Aeberſchuß gefülligſt auf
hier anweiſen zu wollen. Sollte das Los jedoch durch=
fallen
, ſo betrachten Sie den Verluſt als Strafe für
Ihren Aberglauben!

freiung vom Pflaſterzoll nicht ſtattzugeben, weil darin
eine Unbilligkeit gegen andere Fuhrwerksbeſitzer erblickt
würde, kommt ihnen aber inſoweit entgegen, als alle
Automobile, die der Perſonenbeförderung dienen, nur
als leichte Fuhrwerke beſteuert werden ſollen.
Eſſen, 7. Aug. Das Verl. Tabl. meldet, die
Frage der Behandlung und Entſchädigung wurm=
kranker
Bergleute wird in der nächſten Zechen=
beſitzerverſammlung
beraten werden.
Dresden, 6. Aug. Der Ueberſchuß der Städte=
ausſtellung
beträgt bereits 60000 Mk., ſo daß die
Rückzahlung des Garantiefonds von 50000 Mk. gewähr=
leiſtet
iſt.
Plauen, 8. Aug. Der Vogtländiſche Anzeiger=
meldet
: In der vergangenen Nacht brannte das aus
Hols erbaute Wohnhaus des Gütsbeſitzers Neudel in
Rentengrün bei Adorf nieder. Dabei verbrannten ſechs
Kinder, die auf dem Boden ſchliefen. Der Vater erlitt
bei dem Verſuch, die Kinder zu retten, ſchwere Ver=
letzungen
.
Kiel, 5. Aug. In der nächſten Zeit wird eine
größere Anzahl von ruſſiſchen Kriegsſchiffen
hier erwartet, die zur Verſtärkung der ruſſiſchen Flotte
auf der oſtaſiatiſchen Station beſtimmt ſind.
Huſum, 7. Aug. Ueber den Eiſenbahnunfall
zwiſchen Hoyerſchleuſe und Hamburg wird
amtlich gemeldet: Zwiſchen Hoyerſchleuſe und Hämburg
entgleiſten am 6. d. M. ſieben Wagen bei der Einfahrt
in Station Stedeſand. Eine Perſon wurde leicht ver=
letzt
. Perſonenverkehr wird durch Umſteigen aufrecht er=
halten
. Die Urſache der Entgleiſung iſt noch nicht feſt=
geſtollt
.
London. 7. Aug. Der Gonverneur von Bombay,
Lord Northeote, wird im Dezember zum General=
Gonverneur von Auſtralien ernannt.
London, 7. Aug. Aus Funchal erhielt die Admi=
ralität
ein Telegramm, in dem gemeldet wird, daß auf
dem KriegsſchiffeBlaker beim Manövrieren ein
ſchwerer Keſſelunfall ſich ereignete, durch den ein
Mann getötet zwei ernſtlich, und vier, davon zwei
Offigiere, leicht verletzt wurden.
Barcelona, 7. Aug. Ein heftiges Feuer zerſtörte
die Wohnungen der Arbeiterkolonie Esparraquera.
Einige Arbeiter ſind umgekommen, etwa 3000 Arbeiter=
familien
ſind obdachlos.
Bukareſt, 7. Ang. Der König und die Königin
haben heute mittag von Sinaia die Reiſe ins Ausland
angetreten.
Kajan, 7. Aug. Der Anlegeplatz für die Dampf=
ſchiffe
der Nadeſchda Geſellſchaft iſt mit allen auf ihm
vorhandenen Waren niedergebrannt. Mehrere
Menſchen kamen um.
New=York, 6. Aug. Die Meldung, daß der Brauerei=
beſitzer
Buſch in St. Louis ſich bemuht, den mit dem
Kaiſerpreis gekrönten Berliner Lehrergeſang=
verein
und eine deutſche Militärkapelle für das Welt=
ausſtellungsjahr
zu einer fünfwöchigen Kongert=
reiſe
durch Amerika zu veranlaſſen, erregt hier das höchſte
Intereſſe. Profeſſor Felix Schmidt hat den Rat der
Dirigenten des Liederkranz und des Arion' über die
Sache erbeten. Der erſtere iſt ganz begeiſtert von dem
Plan und macht einen Koſtenanſchlag für Buſch.

Heer und Flotte.
o Vize=Admiral a. D. Karl Theodo=
Paſchen feierte, wie das,B. Tuberichtet, am 8. d. Mts.
ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Geboren in Schwerin in
Mecklenburg. erhielt er ſeine Ausbildung auf der Marine=
ſchule
zu Trieſt, wurde 1853 öſterreichiſcher Seekadett
und dem Hafenadmiralat Venedig überwieſen. 1861
wurde er zum Linienſchiffsleutnant ernannt, Er kämpfte
1866 in der öſterreichiſchen Marine gegen Italien und nahm
Anteil an der Schlacht bei Liſſa. 1867 wurde Paſchen
als Kapitänleutnant in die norddeutſche Bundesmarine
übernommen, 1886 erfolgte ſeine Beförderung zum Kontre=
Admiral, 1889 zum Vise=Admiral und Ernennung zum
Stationschef der Marineſtation der Oſtſee. 1891 wurde
Paſchen in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches zur
Dispoſition geſtellt.

Handel und Verkehr.
G.) Frankfurt, 8. Aug. Börſenwochen:
Heidelberg aus; Bürgermeiſter Walz erwiderte mit einem bericht) Die abgelaufene Woche bot wieder ein ſehr
ruhiges Bild; die Umſätze blieben in engen Grenzen,
wenngleich einige Feſtigkeit nicht zu verkennen war. Di=
Situation an der New=Yorker Börſe iſt noch immer eine
ſehr ungünſtige und Kurſe der amerikaniſchen Eiſenbahn=
werte
haben dort einen lange nicht ſo niedrig geſehenen
Stand erreicht. Die deutſchen Börſen zeigen daher große
Zurückhaltung, obgleich, wie ſchon oft erwähnt, auch die
Börſengeſetzgebung einen Hauptfaktor der Geſchäftsträg=
heit
bildet. Die Erträgniſſe der Umſatzſteuer in Deutſch=
land
zeigen weiter ganz erhebliche Ausfälle und das Er=
tun
. Das Miniſterium hat die ihm gegebene Anregung trägnis im Juni d. J. iſt überhaupt, wenn man vom
September des Jahres 1901 abſieht, das geringſte ſeit 4
Jahren. In einem Bericht des hieſigen engliſchen
Generalkonſuls Oppenheimer an ſeine Regierung ſchreib=
derſelbe
u. a.: Die Börſenlage gibt unabläſſig Veran=
laſſung
zu Klagen. Das Geſchäft iſt lahm und die Aus=
ſichten
ſchwach, weil infolge der Börſengeſetzgebung ver=
ſchiedene
Zweige des Geldmarktes überhaupt nicht mehr
richtig ausgenützt werden können u. ſ. w.: Einheimiſche
Renten waren, mit Ausnahme von 3½ prozentigen
preußiſchen Konſols, eher ſchwächer. Ausländiſche Fonds
zeigten dagegen gute Haltung; beſonders für Italiener,
Spanier und Rumänier war größere Frage vorherrſchend.
Türkenwerte gut gehalten, trotz der fortgeſetzt ungünſtigen
Nachrichten aus Mazedonien. welchen man indes. in
Anbetracht der militäriſchen Maßnahmen ſeitens der Türkei
keine Bedeutungſchenkte. Am Bahnen=und Bankenmarkt,
war wenig Verkehr, nur Darmſtädter und deutſche Bank
ſind als beſſer hervorzuheben. Am Montanmarkt domi=
nierte
ſchwächere Haltung, namentlich bei Kohlenaktien,
doch war bei Wochenſchluß die Tendenz wieder erholt
auf beſſere Meldungen bezüglich Zuſtandekommens eines
Stahlwerkverbandes; ferner zirkulierte das Gerücht, daß
das Roheiſenſyndikat einen Poſten von 25000 Tonnen
Hämatit=Roheiſen nach England abgeſchloſſen habe.-
Der Kaſſainduſtriemarkt war feſt, nämentlich Schuckert
und Maſchinenfabrik Gritzner ſteigend. Privatdiskont
3⁄₈ Pros., in Berlin 3¼ Pros., 3 Heſſen 101,10, 3 pros.
deutſche Reichsanleihe 90,90, 3 proz. Heſſen 89,65. 3½ pros.
Darmſtädter 9960.

Vermiſchtes.
DBl. V. Flotten=Anſchauungsunterricht.
Bekanntlich läßt es ſich der Deutſche Flotten=
Verein ſchon ſeit Jahr und Tag angelegen ſein, den
Kinematographen in ſeine Dienſte zu ſtellen, um den
Binnenländern die Eigentümlichkeiten des Seeweſens in
lebender Photographie vorzuführen. Welchen Anklang
dieſe kinemaiographiſchen Flottenvorführungen gefunden
haben, geht daraus hervor, daß im vergangenen Winter=

halbjahr in 283 Städten ſolche Veranſtaltungen ſtatt=
fanden
, die von 708403 Perſonen beſucht wurden. Wie
wir hören, werden im Laufe der Sommermonate eine
ganze Reihe neuer kinematographiſcher See=
aufnahmen
durch den Flottenverein angefertigt, der
ſich hierbei der Unterſtützung durch die Marinebehörden
und großen Needereien zu erfreuen hat, und man darf
wohl annehmen, daß der Flottenkinematograph im Herbſt
mit einem tadelloſen neuen Programm vor das Publikum
hintreten wird.
Die der Miſſion in Südafrikageſchla=
genen
Wunden heilen immer mehr. Der eben ver=
öffentlichte
Jahresbericht der Verliner evangel. Miſſions=
geſellſchaft
bezeichnet das Jahr 1902 als ein Jahr reichen
Segens für ihre Stationen in der Kapkolonie, für Ri=
versdale
ſogar als das geſegnetſte ſeit der Gründung der
Station. In Transvaal ließen ſich im verfloſſenen Jahre
nicht weniger, als 965 erwachſene Heiden taufen. Der
letzte Jahresbericht vor dem Kriege gab die Geſamtzahl
der Getauften auf 37293 an, Ende 1902 war ſie auf
43 240 geſtiegen. Iſt ſchon dieſes Zahlenwachstum während
des Krieges überraſchend, ſo nicht minder der Umſtand.
daß die farbigen Gemeinden trotz der in den Notjahren
eingetretenen allgemeinen Verarmung größere Summen
für Erhaltung der Miſſion aufgebracht haben als zuvor.
Dieſen Lichtſeiten gegenüber fehlt es freilich im Geſamt=
bild
der ſüdafrikauiſchen Miſſion auch an Schatten nicht.
In den vom Kriegswetter am meiſten mitgenommenen
Gegenden gibt es Miſſionsplähe, die noch jetzt faſt
menſchenleer ſind. Von Adamshoop, das in Unmittel=
barer
Nähe der Schlachtfelder am Modderriver liegt,
ſchreibt Miſſionar Petrick, daß die dortige ſchöne Kirche
beinahe leer ſteht, denn auf dem ganzen Oppermannſchen
Grunde und in der Umgegend wohnen jetzt nur 27 Fa=
milien
. Es fehlen ſämtliche Betſchuanen, die einſt den
Ort bevölkerten. Und doch kann man unter den gegen=
wärtigen
Verhältniſſen kaum wünſchen, daß ſie jeßt zu=
rückkehren
, weil ſie hier buchſtäblich verhungern würden.
Sehr bitter iſt es auch für die Berliner Miſſionsgeſell=
ſchaft
, daß noch wenig Ausſicht für Zahlung der Schaden=
erſatzgelder
iſt. Ihre angemeldeten Forderungen betragen
etwa 500000 M. Für Springfontein und Bethanien
ſind ſie abgelehnt woͤrden, obwohl ſie von den Zivil=und
Militärbehehörden ſowie von Lord Kitchener ſeiner Zeit
ſchriftlich anerkannt wurden. Es iſt zu fürchten, daß die
Miſſion faſt leer ausgeht. Eine beim Auswärtigen Amte
eingereichte Denkſchrift ſoll darin Wandel ſchaffen.

Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Beröfentlichungen unter dieſer Ueberichriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
Nachdem an Stelle der früheren Weinwirtſchaft
Zum weißen Schwan' in der Kirchſtraße bald ein Neu=
bau
erſtehen wird, gewinnt dadilrch die Kirchſtraße
immermehr an äußerem Anſehen; hoffentlich ſolgen bald
dem Schwanen! weitere Neubauten nach. Des Herrn
Stadtverordneten für Anregung des ſeit langer Zeit
proiektierten Bogens zwiſchen Stadtkirche und Elgerts
Neubau in der letzten Stadtverordnetenſitzung ſei hier=
durch
dankend gedacht; vorausſichtlich hilft dieſe An=
regung
zu einer erwünſchten baldigen Ausführung dieſes
Bogens. Letzterer war voriges Jahr ſchon an Ort und
Stelle im Modell natürlicher Größe aufgeſtellt, zweifelloæ
würde aber der Eindruck ein größerer ſein, wenn der
Bogen noch mehr architektoniſche Schön=
heiten
aufweiſen könnte.
Ein Bewohner der Kirchſtraße.

Literariſches.
- Wiener Moden Das vorliegende Heft 20
enthält äußer vollſtändigen Toiletten für die gegenwärtige
Jahreszeit mehrere Krägen in Spitzen und Stickerei=
ausführung
, moderne Röcke für den Sommer, neue Bluſen
und neue Gürtel. Der Handarbeitsteil bringt die ſchön=
ſten
Häkel= und Stickereivorlagen, geſtickte Kiſſen, in
Holzausführung komponierte Bilderrahmen und Kaſſetten
für verſchiedene. Zwecke, Taſchen, Milieus und Mono=
gramme
im neuen Stil, ſowie einen weiteren Unterrichts=
brief
Filetarbeit. Mit dem reichhaltigen Unterhaltungs=
teil
und dem praktilchen Teil Für Haus und Küche=
vereint
, iſt die Wiener Model nicht nur Modeblatt,
ſondern auch ein Haus= und Familienjournal von hervor=
ragender
Bedeutung. Die vielſeitigen Anregungen und
Winke ſind für die Frau unentbehrlich.
Der Verliner Fiſcherei=Ausſtellung widmet das
neueſte (4.) Heft der Illuſtrierten Zeitſchrift Für Alle
Welt (Preis des Vierzehntagsheftes 40 Pf. Deuiſches
Verlagshaus Vong & Co., Berlin W. 57 einen aus
ſachkundiger Feder ſtammenden und reich illuſtrierten,
feſſelnden Artikel, dem ſich die weiteren populärwiſſen=
ſchaftlichen
Artikel in dem gleichen Hefte ebenbürtig an
die Seite ſtellen. Eine packend geſchriebene Novelle aus
der Kieler Woche Landrattens von Felicitas Roſe, der
beliebten Verfaſſerin des Provinzmädel, bildet neben der
ſpannenden Fortſetzung des ſenſationellen Romans Die
Templer vom Ringel von Robert Kraft, und dem
Schluſſe von Johannes: Blums Merkwürdiger Geſchichte
eines auferſtandenen Pompejaners den reichhaltigen er=
3ählenden Teil des neuen Heftes. Wiſſenswertes au=
allen
Ländern, das Neueſte aus dem Gebiete der Er=
findungen
und Entdeckungen, politiſch und zeitgeſchichtlich
Intereſſantes wechſelt hier in reicher Fülle und wird
durch prächtige Kunſtbeilagen und informierende Illuſtra=
tionen
trefflich unterſtützt. Auch das neue Heft gibt
wieder glänzendes Zeugnis von der Rührigkeit des Ver=
lages
und der Leiſtungsfähigkeit der Redaktion ſowie
des Mitarbeiterſtabes.
Die Krönung des Papſtes Pins x.
Rom, 8. Aug. Nach Karten zur morgigen
Krönungsfeier iſt große Nachfrage. Mit den
Karten wird eine Druckſache verteilt, in der es heißt, es
ſei der lebhafteſte Wunſch des Papſtes, daß man in der
Peterskirche keinerlei Beifallskundgebungen laut werden
laſſe, ſondern daß man ein der religiöſen Handlung ange=
meſſenes
Schweigen beobachte. Die Truppenab=
teilungen
werden moͤrgen früh 5 Uhr an der zur Peters=
kirche
führenden Treppe Aufſtellung nehmen und den
Eintritt des Publikums überwachen. Andere Abteilungen
werden unter den Kolonnaden und in den benachbarten
Kaſernen ſtationiert werden.
WB. Nom, 9. Aug. Heute vormittag 8½ Uhr
fand in der Peterskirche die feierliche Krönung
Pius X. ſtatt. Derſelben wohnten etwa 50000 Per=
ſonen
bei. Vor der Kirche waren Truppen aufgeſtellt,
welche die Ordnung unter dem zuſtrömenden Publikum
auftecht erhielten. In der Baſilika verſahen die päpſt=
lichen
Truppen den Dienſt. Um 8½ Uhr begab ſich der
Papſt begleitet von den Kardinälen, den Würdenträgern
und Nobelgarden zu Fuß, in den Portikus von St. Peter,
wo vor der Porta santa ein Thron errichtet war. Der
Papſt, in den päpſtlichen Gewändern, auf dem

[ ][  ]

Geſe 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 10. Anguft 1903.

Nummer 185.

Berlin 8. Aug. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung= ſchreibt: Sonntag wird in Nöm Pius x.
feierlich als Papſt gekrönt. Wir gedachten bereits
der ausgezeichneten menſchlichen Eigenſchaften des aus
dem jüngſten Konklave hervorgegangenen neuen Ober=
aulptes
der katholiſchen Chriſtenheit.-Wir machen dieſe
ſympathiſchen Grundzüge eines durch eine reiche Lebens=
erfahrung
gefeſtigten Charakters nicht zum Gegenſtand
politiſcher Berechnung, wollen Uns aber gern der Hoffnung
hingeben, daß die Perſönlichkeit des neüen Pontifex eine
Bürgſchaft für Erwiderung der vertrauensvollen Ge=
ſinnungen
bildet mit denen die deutſchen Katholiken ſich
ihrem höchſten Biſchof zuwenden. Die Wahl Pius' hat
die leitenden deutſchen Kreiſe mit Befriedigung erfulſt.
Aufrichtig vereinen wir uns mit den kathsliichen Mit=
bürgern
. Am Seiner Heiligkeit zum Krönungsfeſte herz=
liche
Glückwünſche ausauſprechen für ein langes, geſeg=
netes
, friedliches Pontifikak.
Letzte Nachrichten.
= Verlin, 8 Aug. Die =Berliner Korreſpondenz
meldet: Durch Verfügung des Juſtisminiſterslſind die
Gerichtskaſſen der Ueberſchwemmungsgebiere
in den Provinzen Schleſien und Poſen angewieſen,
gegenüber Perſonen, die Burch Ueberſchwemmungen in eine
bedrängte Lage gekommen ſind, bei Beitreibüng der Ge=
richtsköſten
mit Schonung vorzugehen und Stundungs=
geſuchen
tunlichſt zu entſprechen, wenn zu erwarten ſieht,

Haupt die Mitra, beſtieg hierauf den Thron, während
die Kardinüle auf den reſervierten Bänten Platz nahmen.
Sodann hielt Kardinal Rampolka, als Erzprieſter der
Baſilika, umgeben vom Kapital und der Geiſtlichkeit des
Vatikans, eine kurge lateiniſche Anſprache, in welcher er der
hohen Eigenſchaften des Papftes gedachte. Die Sünger der
Siktiniſchen Kapelle ſtimmten das =Tu es Pstrüse an.
Der Papſt nahm dann auf der =sedia gestatoriae Platz
und wurde unter Vorantritt der Kardinäle und Würden=
fräger
um 3½ Uhr durch das Mitteltor in die Baſilikage=
tragen
, begrüßt von den braufenden Zurufen der Menge und
von Trompetenfanfaren. Die Palaſtgarde erwies die mili=
täriſchen
Ehren.-Hierauf erteilte der Papſt den CLgen
und forderte durch eine Handbewegnng auf=mit den
Zurufen einzuhalten. Vor dem Hochaltar ſties der Papſt
von der sedlia gestatoria herab und verweilte einig=
Minuten in Anbetun= des ausgeſtellten Allerheiligſten,
während alle Kardinäe in feierlicher Form rniens den
Roſenkranz beteten. Darauf gab ſich der Papſt wieder
auf die sedia gestatoria' und ließ ſich, überall von er=
neiten
Zurnſen begrüßt. in die Klementiniſche Kapelle
tragen, wo ein anderer Thron errichtet war. Her Papſt
nahm auf dem Throne Platz. während die Kardinäle,
Erzbiſchöfe Biſchöfe Aebte und Pönitentiare auf be=
ſonderen
Bänten ſaßen. Der Papit ließ die Kardinäle
Patriarchen, Erzbiſchöfe und Biſchöfe zur Huldigung
zu und erteilte dänn mit lauter, klarer Stimme
dem Volke den Segen. Um 10½ Uhr zelebrierte
der Papſt die Meſſe am Beichtaltar. Trotz der glühenden
Sonſenſtrahlen iͤfl der Vetersplatz recht belebt. Nach dem
Segen wurde der Papſt mit den für die Abhaltung der
Meſſe vorgeſchriebenen Gewändern berleidet. während die
Karbinäle, Patriarchen, Biſchöfe und übrigen krchlichen
Würdenträger die ihrem Raͤng entſprechenden prieſterlichen
Gewänder anlegten. Darauf begab ſich der Papſt in
feierlichem Züges auf der sedia gestatoria' ſitzend, zu
dem Unter einem Baldachin errichketen Throne, um die
Meſſe zu zelebrieren. Die Menge begleitete den Papſt
fortdauerns mit lebhaften Zurufen.
-WrB. Röm. 3. Aug. Auf dem ganzen Wege durch
die Klementiniſche Kapelle bis zum Hochaltar ſchritt der
Veremonienmeiſter dem Papſte- voran Er zündete
dreimal Werg an, rufend: Heiliger Vater, ſo
ſchwindet der Ruhm der Weltr. Sobald der Papſt
beim Hochaltar Unkaͤm, ſtimmten die Sänger er
Sixtiniſchen Kapelie; das 'ecée sacerdos-mägnus:
an= Vor den Tribünen waren zur Rechten' und
Oinken Bänke aufgeſtellt für die Kardinäle, Patriarchen.
Biſchöfe, Abbés. Prälaten und übrigen Wuͤrdenträger.
Nachdem die Mitglieder des heiligen Kollegiums. die
Biſchöfe und Aebke den Eid geleiſtet hatten, die Kar=
dinäle
, indem ſie den Fuß das Knie und das Antlitz
des Papites küßken. währens die Biſchöfe pur den Fuß
und das Knie und die Aebte nur den Fuß kußten be=
gann
die Meſſe' nach dem für die Papalmeſſe vorge=
ſchriebenen
Zeremoniell. Nach dem Geſange und Ver=
leſung
der Epiſtel Uns des Evangeliums begab ſich
Kardſnal=Diakon Macchi, begleitet von den Richtern
Und Anvälten, zum Altar und verlas, währens der
Papſt auf dem Thron ſaß die für die Krönung vorge=
ſchriebenen
beſonderen Litaneien. In dem Augenhlicke.
als die Hoſtie gezeigt wurde, ſtimmten die filbernen
Trompeten den Lobgeſang an während ſich die Waffen!
ſenkten und die Menge in andachtsvollem Schweigen
verharrte. Nach Beendigung der Meſſe beſieg Zer
Papſt wiedernm die sedia gestatorial und wurde
Auf derſelben; nach dem vor dem Altarv errichteten
Pödimm'gebracht. Hier ſprach der älteſte Kardinal
Gebete fur den neu erwählter Papſt, dann nahm der
Kardinal=Diakon dem Papſte die Mitra ab. während
Kardinal=Diakon Machi dem Papſte die Tiara auf=
ſetzte
und hierbei mit lauter Stimme die Interniſations=
jormel
verlas. Schließlich verlas der Papſt einige Gebete
und erteilte dann, indem er ſich erhob, dem Volke feierlich
ſeinen Segen, das ihm lebhafte Ovationen bereitete. Als
der Papſtsgleich darauf die Kirche verließ, nahm er die
Gluckwünſche des Kollegiums der Heiligen entgegen.
Dann 3o1'er ſich in ſeine Gemächer zurück, wo er Um
1 Uhr 5 Min. wieder eintrae'
W.B. Rom, L. Aug. ur Leilnahme an der Krö=
nungsfeier
iſt auch der Bürgermeiſterund der
Pfäkrer von Rieſeerſchienen Bereits Uum 7½ Uhr
früh war die Vaſilika ſo überfülit, daß man niemand
ehr einlaſſen konnte. Der Papſt war bei Beginn der
feierlichen Handlung ſehr bewegt, wurde äber bald
der Bewegung Herr. Die lange Dauer der Zeremonie
wirkte auch auf ihn ermüdend, zumal 150 Perſonen zum
Fußkuß zugelaſſen waren und er unter der Hitze und den
ſchweren Gewändern ſehr zu leiden hatte.
5. Nom 8. Aug. Der Papſt empfing heute
vormitkag die Kardinäle Gibbons. di Pietro. Kerrata,
Reſpighi, Capecelatro, Sancha, Ajuti, Langenieux, Richard,
Laboüré, Lecot und Mathieu, und am Nachmittag die
Kardinäle Kopp. Fiſcher, Kaſchthaler, Gruſcha, Pusyna,
0½
Martin. Herrero, Svampa unld Muͤnarak.
1 Nom, 8. Aug. Die Kardinäle Langenieur
und Lecot verließen Röm. Von morgen ab werden
auch die übrigen Auswärtigen Kardinäle nacheinander
nor Rom abreiſen. Jetzt tritt das beſtimmte Gerücht
auf, Kardinal Vincenzs Vannutelli werde zum
Staatsſekretär ernannt werden.

daß durch die Stundung erheblichen wirtſchaftlichen
Schädiaungen vorgebeugt werden kann.
1 Wünchen, 8. Aug. Nach den M. N Nu iſt der
Boeren=Oberſt Schiel heute früh im Krankenhauſe
zu Reichenhall geſtorben und wird Montag in Reichen=
hall
beerdigt.
1 Köln. 8. Aug. Die Köln. 3tg.- meldet aus
Petersburg vom 8. J. M.: Von Pekins aus wurde ein
hoher Würdenträger nach der Provinz Mukden entſandt
zur Unterſuchung von Mitzbräuchen, die in bedeutendem
Umfange, beſonders in der Militärverwaltung und im
Verpflegüngsweſen, verübt wurden. Der militäriſche Be=
fehlshaber
in Mukden wird völliger Unfähigkeit beſchul=
digt
. - In Tibet herrſcht nach chineſiſchen Berichten
größe Erregung über einen angeblich zwiſchen dem Dalai
5 Lama und Rußland aͤbgeſchloffenen Gehemeverraz. Der
chineſiſche Bevollmächtigke in Liber iſt abberufen worden.
Der Geſchäftsträger telegraphierte nach Peking um
dringende Enltſendüng eines neuen Bevollmächtigten.
2 Dresden, 8. Aug. Das Dresdener Journal=
meldet
: Der Königſchenkte anläßlich ſeines Geburts=
tages
70 Strafgefangenen die Freſheit.
WB. Kiel, 9. Aug. Als der Werftdampfer Buſ=
ſarde
geſtern nachmitkag nach Beendigung des Schlepp=
dienſtes
in dan Vaubaſſiſt der Werft zürückkehrte, platzte
Auf demſelben ein Dampfrohr. DHuͤrg die Expköſion
wirde der Maſchiniſt Hollmann getötet, der Heizer
Meier ſchwer verbrüht.
Wien, 8. Aug. Der König und die Könioin
von Rumänienſind heute nachmittag hier eingetroffen.
Die Königin reiſt heute abend nach Gegenhaus bei Neu=
wied
ab.
WB. Wien, 9. Aug. Der Hiſtoriker Hofrat Onno
Klopp iſt heute vormittag zum Beſuche des Kaiſers
Franz Joſes nach Iſchl abgereiſt.
WB. Wien, 9. Aug. Der Hiſtoriker Hofrat Klopp
iſt geikorbem.
L. Heſt, 8. Aug. Die parlamentariſche Unterſuchungs=
Kommiſion hat heute das Unterſuchungsverfahren in
der Beſtechüngsaffäre abgeſchloſſen. da das bis=
herige
Material für die Beurteilüng des Vorfalles aus=
reicht
.
Marſeille, 8. Aug. Miniſterpräſident Combes
iſt nachmittags hier eingetroffen und allk Lem Bahnhoͤfe
ſehr warm empfangen worden. Zum Empfange war auf
dem Bahnhofe der Maire und die Stadtvertretung nicht
erſchienen, was von der Menge, die Combes ſtür=
miſche
Ovationen darbrachte, mit Schimpfworten auf die
Fernbleibenden aufgenommen wurde.
1 Marſeille, 8. Aug. Auf dem Kongreß der
Lehrer und Lehrerinnen Frankreichs und ſeiner
Kolonien verſicherte Miniſterpräſident Combes ſie in
Erwiderung auf mehrere Anſprachen des Wohlwollens
der Regierüng und beglückwünſchte ſie zu ihrer Anhäng=
lichkeit
an die Nepublik. Weder Bollangismus noch
Nationalismus hätten ſie erſchüttern können. Er begrüßte
ſie als Apoſtel der repüblikaniſchen Ideen der Zukunft.
Der Miniſterpräſident wurde ber ſeiner Ankunft und beim
Verlaſſen des Köngreſſes ſtuͤrmiſch begrüßt.- Seine Rede
wurde mit großem Beifall aufgenommen. Vereinzelte
Pfiffe wurden durch Ruſe: Es lebe Combes, nieder mit
den Pfaffen! ubertönt. 84 Verhaftungen wurden vorge=
nommen
.
wwß. Marſeille, 9. Aug. Der Kongreß der
Lehrer und Lehrerinnen Frankreichs ver=
anſtaltete
heute mittäg ein Feſtbankett, an dem gegen
3500- Perſonen teilnahmen. Cömbes, Pelletan
und Briſſon wurden begeiſtert begrüßt. Die Menge
begleitete die Wagen, in denen die Miniſter das Bankett
verließen, indem ſie Hochruke auf Combes und die Re=
publik
ausbrachte und die Marſeillaiſe anſimmte.
W.B: Marſeille, 9. Aug. Tel.) Als Combes, vom
Bankett des Lehrerkongreſſes zurückkehrend, die Präfektur
betrat, feuerte eine als Fiſcher gekleidete Perſon zwei
Revolverſchüſſe in der Richtung des Wagens ab. Combes
wurde nicht verletzt. Der Täter iſt verhaftet, er iſt
Italiener und nennt ſich Picolo.
Lorient, 8. Aug. Der Ausſtand in Henne=
bont
, der zu den Ruheſtörungen der letzten Tage ge=
führt
hat, iſt durch Bewilligung der von den Arbeitern
geforderten Lohnerhöhung beendigt worden
Bergen, 8. Aug. Der Kaiſer frühſtückte geſtern
beim deutſchen Konſul Mohr. Heute früh iſt die Hohen=
zollerns
mit dem Kaiſer nach Odde in See gegangen.
2 Hobe, 8. Aug. Der Kaiſertraf heute nachmiktag
auf der Höhenzollern zu kurzem Aufenthalt' hier ei.
An Bors iſt alles wohl. - Das Wetter iſt trübe.
2 Belgrad. 8. Aug. Der italieniſche Ge=
ſandte
überreichte heute dem Könige ſein Beglau=
bigungsſchreiben
.
v0Petersburg. 8. Aug. In der hieſigen deutſchen
Botſchaft fand geſtern ein Diner ſtätt, zu dem die
deutſchen Delegierten'für die Handelsver=
tragsverhandlungen
; der Finanzminiſter, der
Ackerbauminiſter, der Miniſter des Innern und die Mit=
glieder
der deutſchen Botſchäft und des Generalkonſulats
geladen waren.-Miniſter Witte blieb mit den übrigen
Gäſten nach dem Diener in angeregter Unterhaltung bis
Mitternachk in der Botſchaft.
Konſtantinopel, 8. Aug. Nach türkiſchen Angaben
hauſt eine hundertköpfige Komiteevande in den
Bergen von Bodena im Wilajet Saloniki. Dieſelbe
hat mehrere Mohammedanern gehörige Häuſer ſöwie
die Getreidebörſe niedergebrannt. In der Um=
gebung
von Dibre im Wilajet Monaſtir befindet ſich
eine 200köpfige Komiteebande, welche von türkiſchen
Truppen verfolgt wird. In Seres (Wilajet Saloniki)
wurde ein Bulgare verhaftet welcher Dynamitbomben
Linſchmuggeln wolite. -- Im Pildiz=Paſaſk und auf der
Pforte, die durch die erſten über das neue Auftreten von
Banden eingelaufenen Nachrichten ſehr erregt war. be=
ginnt
man ſich etwas zu veruhigen, nachdem die richtige
Stärke und der wahre Umfang der Bewegung erkannt
iſt. Die Bewegung iſt derzeit in erhöhtem Maße nur
auf das Wilaiet Monaſtir beſchränkt, während 'ſich im
Wilaiet Uesküb und Salonik in den letzten Tagen weniger
ereignet hat. Die Pforte verſichert, daß die geplante Ent=
laſſung
der mobilgemachten Redifs erſter und zweiter
Kätegörie und deren Erſetzung durch Truppen des gegen die
Albaneſen formierten Korps unter Marſchall Omer=
Ruſchdi=Paſcha trotz der jüngſten Ereigniſſe durch=
geführt
werde.
v Konſtantinopel, 8. Aug. Die Pforte ſtellte in Be=
antwortung
der ruͤſſiſchen Vorſtellungen wegen der
von Kurden gegen die Armenierrin den Wilajets
Erzerum und Bitlis geplanten Anſchläge jede Gefahr in
Abrede.
1 Salonik, 8. Aug. Nach hier eingegangenen Meldungen,
wurde heute früh der ruſſiſche Konſul in
Monaſtir, Roſtowski, von kuͤrkiſchen Soldaten naͤch

C2. Monvochel neaer eroetoenanr Cmlheund r.
ſchoſſen.
1 Calönik, 8. Aug. 10000 in vier Korps eingeteilte
Inſurgenten ſtehen im Wilajet Monaſtir unter
Waffen, 2000 kämpfen in Kaſtoria geen türkiſche Truppen.
Truppenketten' ſchüßen=Monaſtir.- Die Läden der Stadt
ſind geſchloſſen. Die Eiſenbahnarbeiter weigern ſich, weil
ſie von den Inſurgenteil mit dem Lode bedroht werden,
die Eiſenbahngleiſe auszubeſſern. Angeſichts der dem Ver=
kehr
drohenden Gefahr wird von verſchiedenen Seiten
verlangt, daß der Perſonenverkehr auf den Eiſen=
bahnen
in Mazedonien vorſichtshalber eingeſtellt
werde. Die Lage wird fur ernſt gehalten.
Familiennachrichten.
exarzausaaltavrrtaaraAsveæe.
2
Statt besonderer Mitteilung.
Arthur Sehifk
Alice Schifk, geb. Tuchmann
Vermählte.

London B. C.
London N. W.
652-665 Salisbury House. 113 Vellows Road
112255)
Hampstend.

RRRRRNaReRRRRRaenn,
Statt beſanderer Meldung.
Die glückliche Geburt eines munteren
Töchterchens
zeigen hocherfreut an
(13961
Ad. Contard und frau
Elisa, geb. Simmermacher.
Rittergut Stechau, Bez. Halle,
den 7. Auguſt 1903.
RéRe ReRanRreRs RRnRRre

Codes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß meine liebe
Frau, unſere gute Mutter, Tochter und
Schweſter;
(3962
Fran Hargarethe Jaymo,
geb. Schmunch,
heute nacht 2½ Uhr nach kurzem, ſchwerem
Leiden ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Im Lamen der kranernden Hinkerbliebenen:
Familie Jayme.
Camille Schmunek.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, 11. Auguſt,
nachmittags 2 Uhr, in Niedernhauſen ſkatt.

Danniagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
H bei dem plötzlichen Hinſcheiden unſeres lieben
1 Sohnes und Bruders
(3940
herrn Walter Moisenbure
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank, insbeſondere
Herrn Pfarrer Widmann für ſeine troſtreichen
) Worte am Grabe, ſowie den Vertretern der
Darmſtädter Studentenſchaft.
vie trauernden Zinterbliebenen:
F’amilie Meisenburg.
Tageskalender.
Konzert um 6 Uhr im Grünen Laub=
Konzert um 18 Uhr im ReitaurantMetropoles.
Konzert um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadt.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, H. Auguſt.
Wein=Verſteigerung um 9°Und 2 Uhr im
Schöfferhof
Mobilkarz ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Großh. Muſeumund Gemäldegalerie. Geöffnet
an Sonn= und Feiertagen von 10-1 Uhr. Dienskags,
Mittwochs und Freitags von 11-1 Uhr, Donnerstags
von 3-5 Uhr.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.