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166. JahrganJ.
56
Inſerate
monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
Verbunden mit,„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Boſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſöwie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Bnh
Freitag, den 31. Juli.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Abänderung des 8 25 des Statuts für die Handwerkskammer
zu Darmſtadt betreffend.
Vom 8. Juli 1903.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß nach Beobachtung
der Vorſchriften in 8 46 des Statuts für die Handwerkskammer zu Darmſtadt
vom 12. Degember 1899 (Reg=Bl. S. 1355 ff.) der 825 des Stakuts die
nach=
ſtehende Faſſung mit der Maßgabe erhalten hat, daß die abgeänderten
Be=
ſtimmungen bereits auf die diesjährigen Ergänzungswahlen Anwendung finden:
8 25. Die Wahl der Mitglieder und der Erſatzmänner des
Geſellen=
ausſchuſſes erfolgt auf ſechs Jahre. Alle drei Jahre ſcheiden in jeder Abteilung
die ſeit ſechs Jahren im Amte befindlichen drei Mitglieder und mit ihnen die
für ſie beſtimmten Erſahmänner, oder die an ihre Stelle getretenen Erſazmänner
aus. Die Ausſcheidenden ſind wieder wählbar.
Die Mitglieder des Geſellenausſchuſſes behalten, auch wenn ſie aus der
Beſchäftigung bei einem Mitglied einer der in 8 24 Abſ. 2 Ziff. 1 und 2
be=
zeichneten Vereinigungen austreten, noch während dreier Monate ſeit dem
Aus=
tritt ihre Mitgliedſchaft unter der Vorausſetzung bei, daß ſie im Bezirk der
Handwerkskammer verbleiben und keinen ſelbſtündigen Gewerbebetrieb beginnen.
Für ein behindertes oder vorzeitig ausſcheidendes Mitglied tritt für den
Reſt der Wahlperiode der Erſatzmann ein, der in der gleichen Abteilung und in
dem gleichen Wahlbezirk gewählt iſt. Scheidet auch dieſer vor Ablauf der
Wahl=
periode aus, ſo hat ſich der Ausſchuß durch Zuwahl eines weiteren Erſatzmannes
aus dem betreffenden Wahlbezirk und der gleichen Abteilung zu ergänzen. Der
ſo Gewählte bleibt nur bis zur nächſten regelmäßigen Ergänzungswahl im Amte.
Iſt die Wahlzeit des urſprünglichen Mitgliedes bis zu dieſem Zeitpunkte nicht
abgelaufen, hat alſo nicht ſchon die regelmäßige Ergänzungswahl eines
Mit=
gliedes und eines Erſatzmannes ſtattzufinden, ſo erfolgt gleichzeitig mit dieſer die
Erſatzwahl eines Mitgliedes und Erſatzmannes für den Reſt der Wahlzeit des
urſprünglichen Mitgliedes (3 Jahre).
Für vorzeitig ausgeſchiedene Erſatzmänner, für die nicht ſchon im
Weg=
der regelmäßigen Ergänzungswahl Neuwahl ſtatfindet, erfolgt gleichzeitig mit
der nächſten nach dem Ausſcheiden ſtattfindenden Ergänzungswahl für den Reſt
der Wahlzeit (3 Jahre) Erſatzwahl.
Darmſtadt, den 8. Juli 1903.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
In Vertretung:
Beſt.
13365)
Petri.
Behanntmachung.
Joſeph Guntermann, Fabrikant aus
Fredeburg, iſt am 6. Juli 1903 aus der
von ihm mit Philipp Klöppinger VIII.
in Pfungſtadt unter der Firma Joſ.
Guntermann in offener
Handelsgeſell=
ſchaft betriebenen Zigarrenfabrik
aus=
geſchieden. Das Geſchäft iſt von dieſem
Tage an mit allen Aktiven und Paſſiven/
auf Philipp Klöppinger VIII. in
Pfung=
ſtadt als alleinigen Inhaber übergegangen,
der dasſelbe unter der ſeitherigen Firma
weiter führt.
Eintrag zum Handelsregiſter iſt
er=
folat.
(13371
Darmſtadt, den 27. Juli 1903.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bekanntmachuug.
Freitag, den 11. September 1903,
vormeittags 10 Uhr,
ſoll die der Adan Müller Ehefrau
Sophie geb. Krämer, dahier zuſtehende
Hofreite:
Flur Nr. ⬜Mtr.
35 1501³⁄₁₀
226
Pankratius=
ſtraße 63,
in unſerem Bureau zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
10¼
Darmſtadt, den 27. Juli 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
Müller. -C-i3s7s.
Kobin Bogelküſig, Petroleumherd u.
C, Sofa billig zu verkaufen.
Hoffmannſtraße 2a.
[4116886₈
Betunntmnchung.
Dem Großh. Gerichtsvollzieher Carmier in Darmſtadt wird weiterer
Urlaub bis einſchließlich 10. Auguſt d. Js. bewilligt unter Belaſſung der
Stellvertretung durch den Gerichtsvollzieher=Aſpiranten Berlinghof.
Darmſtadt, den 30. Juli 1903.
Der Großherzogliche Landgerichts=Präſident.
Herzberger.
13864
Peffentliche Aufforderung.
Anſprüche an nachſtehende in der Gemarkung Beſſungen belegene Grundſtücke:
1) Flur IE, Nr. 42, 987 ⬜Mtr. Acker, das Jrrfeld,
2) Flur E, Nr. 43, 988 ⬜ Mtr. Acker daſelbſt,
3) Flur 1x, Nr. 44, 956 ⬜Mtr. Acker daſelbſt,
aus den abhanden gekommenen Erwerbsurkunden:
1. Kaufbrief vom 8. Mai 1873 Verkauf Johannes Müller II. Witwe
und Kinder an Thomas Meiſel Eheleute), 2. Kaufbrief vom 1. Juni
1875 (Verkauf Thomas Meiſel Eheleute an Georg Creter I. Eheleute)
ſind binnen einem Monat unter Vorlage des Kaufbriefs bei unterzeichnetem
Gerichte anzumelden, andernfalls die Löſchung der offenſtehenden Beſchränkungen
(13351
an den angegebenen Daten verfügt wird.
Darmſtadt, den 27. Juli 1803.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Die Gemeinde= und Kirchenſtener=
Nachtrags=Hebregiſter, Nr. I-IV der
Gemeinde Darmſtadt, ſowie Nr. L-IVder
Gemeinde Darmſtadt (Beſſunger
Stadt=
teil) für 1903ſ04 liegen zur Einſicht/
eines jeden Intereſſenten vom 30. Juli
an 8 Tage lang auf dem Bureau der
Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, offen.
Be=
ſchwerden gegen die Beitragspflicht
oder gegen das angenommene
Beitrags=
verhältnis müſſen binnen der erſten/
vier Wochen nach Ablauf der
Offen=
legungsfriſt entweder ſchriftlich oder
mündlich zu Protokoll bei Großherzogl.
Kreisamt vorgebracht werden. Später
vorgebrachte Beſchwerden finden keine
Verückſichtigung.
Darmſtadt, den 27. Juli 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
[13372
5½ Morteweg.
Hapftalien
auf erſte Hypotheken
nuszuleihen. Näheres, Nieder=
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Erzählung von Paul Lindau.
„
Nachbruck verboten.
Erbprinz Reinhard betrachtete noch immer die dunkle
Dame. Sie hatte ſich, während ſich die Reihen um ſie
lichteten und auf den Korridoren die äſthetiſchen
Wert=
ſchätzungen unternommen wurden, nicht vom Platze
erhoben und ſaß unbeweglich neben ihrer blonden
Nachbarin, mit der ſie kein Wort ſprach. Man hätte
daran zweifeln können, ob die beiden überhaupt
zu=
ſammen gehörten, wenn nicht einmal die Blonde, als
ſich die brünette Dame wie ſuchend umblickte ſich
ſchnell gebückt, dienſtfertig den zu Boden gefallenen
Fächer aufgehoben und ihn mit einer gewiſſen
Unter=
würfigkeit der Nachbarin gereicht hätte.
Freiherr von Wulpen, der in verſchiedenen Logen
Beſuche abgeſtattet hatte, kam gegen Ende des
Zwiſchenaktes wieder und berichtete, daß ſeine
Be=
mühungen, über die intereſſante Dame irgend etwas
zu erfahren, vergeblich geblieben wären. Es mußte
offenbar eine Fremde ſein. Wulpen hatte einen
jungen Offigier von den Gardes du Corps, der
Vor=
tänzer bei Hofe war, gefragt, einen Geheimen
Kommerzienrat, in deſſen Hauſe „toub Berlin
verkehrte, einen transatlantiſchen Attachs, der in jedem
Hauſe von Berlin W. Karten abgab und zu jeder
Geſellſchaft eingeladen wurde, und endlich den Lokal=
redakteur eines vielgeleſenen Blattes - die Dame
erfreute ſich der allſeitigen Unbekanntſchaft.
Währenddem hatten ſich die Reihen wieder gefüllt,
und der Vorhang hob ſich zum zweitemmal. Die
Teilnahme des Publikums ſteigerte ſich. In dieſem
zweiten Akt verdüſterte ſich die Stimmung erheblich
und die Verhältniſſe ballten ſich verhängnisvoll
zu=
ſammen: Elſa, die als Erzieherin in das Haus eines
älteren livländiſchen Barons eingetreten iſt, wird von
dieſem leidenſchaftlich geliebt und erwidert dieſe
ſtrafbare Leidenſchaft trotz der Verehrung, die ſie für
ihren Zögling, die ſechzehnjährige Tochter des Barons,
fühlt, und trotz der Verehrung, die ſie der ſtummen
Dulderin, der Gattin, entgegenbringt. Die beiden
Schlußſgenen dieſes Aufzugs - das Zwiegeſpräch
zwiſchen der Baronin und ihrem Manne, in dem
dieſe die völlige Entfremdung, das Ende ihres
häus=
lichen Glücks mit unheimlichem Schrecken wahrnehmen
müß, und die herzzerreißende Beichte Elſas, die hinter
ſich die Entehrung und vor ſich die Schande ſieht,
und die ſich verzweiflungsvoll zu Füßen der
unglück=
lichen Frau wirft, deren Vertrauen ſie getäuſcht, deren
Glück ſie vernichtet hat - dieſe beiden Szenen übten
eine tiefergreifende Wirkung, und der Erfolg des
Dramas ſchien entſchieden zu ſein.
Langſam leerte ſich diesmal das Parkett. Im=
Zuſchauerraune war es ſtiller als gewoͤhnlich. Um
ſo lebhaſter ging es auf den Korridoren zu. Irgend
jemand hatte das Wort„Plagiat= hingeworfen, und
verdächtigende, boshafte Worte ſind bei ſolchen
Gelegen=
heiten immer geflügelte. Mißgunſt und Reid hatten
auf dies Wort wie auf eine Loſung gewartet. Die
naive Ergriffenheit ſchämte ſich nachträglich, daß ſie
ſich aus Unkenntnis ins Garn hatte locken laſſen.
Die Stimmung war wie umgeſchlagen - niemand
vermochte recht zu ſagen, weshalb. Der eine und
der andere erinnerte ſich dunkel, daß ihm mancherlei,
was er eben gehört hatte, ſchon einmal geſagt worden
ſei. Dieſer Baron, dieſe Erzieherin, dieſe duldende
Frau, dieſe nichtsahnende Tochter - und die ganze
Umgebung; dieſer einſame, von dichten Waldungen
unſchloſſene Herrenſitz - was war es doch nür?
Das hatte man doch ſchon geleſen. In einem
franzöſiſchen Romanes Oder hatte man es ſchon
geſehens In einem franzöſiſchen Drama? Und
Lndigte es nicht tragiſchs Mit einem Morde oder
Selbſtmorde? Was war es nur?
Auf ſeinen unſichtbaren Schwingen hatte das
Ge=
rücht alle Räume des Hauſes durchflogen.
Der Prinz war bei Beginn des zweiten
Zwiſchen=
aktes von einem Adjutanten in die kaiſerliche Loge
beſchieden worden. Auch dahin war es gedrungen.
Auch da ſuchte man vergeblich nach dem Urbilde. Als
der Prinz ſich verabſchieden durfte und beim Beginn
des Schlußaktes wieder in ſeine Loge trat, bemerkte er
auf den erſten Blick, daß die
beide=
verſchwun=
Eite L.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag. den 31. Juli 1903.
Nummer 173.
Vergebung von Lauarbeiten.
Die zum Hörſaalbau des Phyſikaliſchen Juſtituts der Techniſchen/
Hochſchule zu Darmſtadt erforderlichen Ausbauarbeiten, nämlich: Schreiner=,
Schloſſer=, Kunſtſchloſſer= und Terrazzoarbeiten, Hartholzfußböden in
Asphalt, Putzer=, Stuck=, Anſtreicher= und Malerarbeiten, Waſſer= und
Gasinſtallation, werden hiermit unter Verweiſung auf den Miniſterial=Erlaß
vom 16. Juni 1893 zur Vergebung ausgeſchrieben.
Zeichnungen, Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen liegen auf unſerem
Bureau, Techn. Hochſchule Zimmer Nr. 66
wochentäglich von 8-12 und 2-6 Uhr
zur Einſicht offen und ſind Abſchriften gegen Erſatz der Schreibgebühren daſelbſt
erhältlich. Verſand nach außen findet nicht ſtatt.
Die Angebote müſſen bis zum
15. Auguſt, vormittags 11 Uhr,
eingereicht ſein. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 10 Tage.
Darmſtadt, den 28. Juli 1903.
Großherzogliche Haubehörde
für die Erweiterung der Techniſchen Hochſchule. (3368ti
Behanutmagung.
Die Lieferung des Bedarfes an Kartoffeln, Gemüſe, Viktualien ꝛc., ſowie
die Abgabe des Geſpüls ſoll für die Dauer der Anweſenheit des Bataillons auf
dem Uebungsplatz bei Darmſtadt vom 26. Auguſt bis 9. September 1903
ver=
geben werden.
Verſiegelte, mit der Aufſchrift =Angebot auf Lieferung von
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niſſen; verſehene Offerten ſind dem Bataillon bis zum 5. Auguſt 1903
ein=
zuſenden.
Die Bedingungen können auf dem Geſchäftszimmer I des Bataillons
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geſehen oder gegen Einſendung von 1 Mark in Abſchrift bezogen werden.
Bei der Lieferung von Kartoffeln erhalten Produzenten den Vorzug.
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Sonntag, den 2. und Montag, den 3. Auguſt
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den waren. Eine Weile tröſtete er ſich noch mit der
Hoffnung, daß ſie ſich verſpätet hätten; aber eine Szene
folgte der anderen, und die Handlung eilte ſchon ihrer
tragiſchen Löſung entgegen, ohne daß ſein Wunſch ſich
erfüllte.
Der letzte Aufzug, der durchaus nicht ſchwächer war
als die früheren, brachte das Stück aus ſchwer
auf=
weisbaren Gründen zu Fall. Die lockernde
Zwiſchen=
aktskritik hatte das Band zwiſchen Bühne und
Zu=
ſchauerraum gelöſt. Die Wirkungen verſagten plötzlich.
Es wurde unheimlich froſtig im Hauſe. Der an George
Sands „Jacques' erinnernde Schluß, der Selbſtmord
der Frau, die ſich opfermutig aus dem Wege räumt,
um der Verbindung der beiden Liebenden nicht mehr
entgegenzuſtehen, verſtimmte tief; und als einige
unvor=
ſichtige Freunde des Dichters den ſchüchternen Verſuch
machten, Beifall zu klatſchen, riefen ſie energiſch
pro=
teſtierende Ziſchlaute hervor.
Der Prinz hatte ſich nach dem Schluſſe der
Vor=
ſtellung unter allen möglichen Vorwänden am
Aus=
gange zu ſchaffen gemacht und beobachtete ſcharf das
Publikum, das, die Mängel und Vorzüge des Dramas
eifrig diskutierend, das Theater verließ. Er wartete,
obwohl er ganz gut wußte, daß die, die er
er=
wartete, nicht kommen würde. Endlich ſchloß er ſich
einigen Bekannten an und ſpeiſte mit dieſen bei
Langlet zu Nacht.
Reinhard dachte in ſeinem Zimmer noch viel
an die dunkle Dame, er dachte auch an das Stück;
er war verdrießlich, daß er die Spur der Unbekannten
verloren hatte, und es peinigte ihn, daß er den Weg
zu der ihm unbedingt bekannten Quelle des Stückes
nicht finden konnte. Er dachte an alle modernen
franzöſiſchen Dramen, die er geſehen, an die Romane,
die er geleſen hatte - er fand nicht das, was er
ſuchte.
Der arme Dichter, der das Werk redlichen
Be=
mühens und ernſthaften Könnens plötzlich vernichtet
ſah, hatte die Freunde, mit denen er ſich nach der
Aufführung verabredet, im Stich gelaſſen und ging
nachdenklich und traurig in ſeiner Stube auf und ab,
bis der Morgen dämmerte.
Diesmal griff Reinhard mit beſonderem Intreſſe
nach den Morgenblättern. Er hoffte, in ihnen den
Hinweis auf jene franzöſiſche Dichtung, der, wie er
mit faſt allen Beſuchern der geſtrigen Vorſtellung meinte,
das deutſche Trauerſpiel nachgebildet ſei, zu finden;
aber er ward zunächſt bitter enttäuſcht. Die kurzen
kritiſchen Bulletins über die verlorene Schlacht des
Dichters waren kaum etwas anderes, als eine beſtimmte
Wiederholung des unbeſtimmten Zwiſchenaktsgeredes.
Die Behauptung, daß das neue Drama ein Plagiat
ſei, wurde nun mit der Sicherheit einer unbeſtreitharen
Tatſache aufgeſtellt. Das Urbild aber wurde nicht
genannt. Der Zufall fügte es, daß Reinhart gerade
in dem letzten Blatte, das er, des Suchens müde, kaum
mit einem flüchtigen Blicke ſtreifte, das fand, was er
begehrte. Mit großer Aufmerkſamkeit las er nun die
nachſtehende Mitteilung:
„Man hat dem geſtern im königl. Schauſpielhauſe
aufgeführten Trauerſpiel Elſa mit Unrecht den
Vor=
wurf gemacht, daß es eine unerlaubte Aneignung einer
fremden Dichtung ſei. Der Verfaſſer iſt durch eine
wahre Begebenheit angeregt worden, die er für ſeine
Zwecke mit dichteriſcher Freiheit neu geſtaltet hat. Wenn
unſere ſchnell lebende Zeit nicht gar ſo leicht vergäße,
wenn nicht eine Schauertat, die zeitweilig die Welt in
Atem hält, der anderen auf der Ferſe folgte, ſo würde
man jene verbrecheriſche Tat, die unter dem Namen
„Der Gattenmord von Mlodzinyi vor etwa fünf
Jahren wochenlang mit allen ihren ſchrecklichen Einzel=
heiten die Spalten der Blätter füllte, im Gedächtniſſe
bewahrt haben.
Richtigl unterbrach Reinhard die Lektüre, wie
befreit aufatmend, das war's Mlodzinyl Die
Er=
mordung der Gräfin Mlodzinskal Und er las weiter:
„Wer ſich für dieſen Prozeß beſonders intereſſiert, kann
das Genauere im Xl. Bande der Sammlung
merk=
würdiger Kriminalgeſchichten nachleſen, in dem die
Verhandlungen mit großer Vollſtändigkeit
wieder=
gegeben ſind.”
Der Kritiker wandte ſich nun zu dem neuen Drama,
wies die Verſchiedenheiten und Uebereinſtimmungen
zwiſchen der Wahrheit und Dichtung auf und analyſierte
mit wohlwollender Genauigkeit das abgelehnte
Trauer=
ſpiel. Für dieſen Teil des Aufſatzes, für die eigentliche
Kritik, hatte Reinhard aber keine beſondere Teilnahme.
Er legte das Blatt beiſeite und ging langſam in ſeinem
Zimmer auf und ab. Er war ſo froh darüber, aus
der peinigenden Ungewißheit befreit zu ſein, daß er
im erſten Augenblicke daran dachte, dem ihm
unbe=
kannten Kritiker ein paar freundliche Zeilen des
Dankes für den gegebenen Hinweis zu ſchreiben.
Das eine Wort hatte in der Tat alle Einzelheiten
des Prozeſſes Mlodzinski wieder in ihm aufgefriſcht,
der ſeine Familie und ihn ſelbſt zur Zeit um ſo mehr
aufgeregt hatte, als die Verwandtſchaft ſeiner Mutter
in die polniſche Ariſtokratie hineinragte, und auch die
von ihrem Gatten ermordete Gräfin Mlodzinski mit
ſeiner Mutter, wenn auch nur weitläufig, verwandt
geweſen war. Und alles das hat ſeinem Gedächtnis
entſchwinden könnenl Zu ſeiner Entſchuldigung ſagte
er ſich, daß nach einem zwar nicht erteilten, aber
doch allſeitig beachteten Loſungsworte der Name
Mlodzinski in den Kreiſen, in denen er lebte, nie
wieder ausgeſprochen worden war.
(Fortſetzung folgt.)
Rümner 127.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag,. den 31. Juli 1903.
2
l
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Freitag, den 31. Juli.
1903.
Peter Roſegger.
Zum ſechsigſten Geburtstage des Dichters G31. Juli.
Von Egon Rosca.
Nachbruck verboten)
Peter Roſegger, der Dichter der Steiermark, der
liebenswuͤrdige Poet, durch deſſen Schriften der friſche
Hauch des Waldes weht, vollendet heute ſein ſechzigſtes
Lebensjahr. Manche werden da behaupten, daß er Run
ſchon zu den Alten gehöre. Aber er iſt jung geblieben in
ſeinen Schriften, jüng geblieben deshalb, weil er im
Reiche der Poeſie niemals zu den Alten und niemals zu
den Jungen oder Jüngſten ſich zählte, und nur immer
eins ſein wollte und wär: ein Dichter des Volkes. Aus
dem einfachen Waldbauernvolke iſt er hervorgegangen,
im Walde und unter Bauern hat Roſegger ſeine Jugend
verlebt, ſeine erſten tiefen Eindrücke empfangen. Vom
Walde und von den Bauern weiß der Dichter gar
an=
mutig zu erzählen, und wenn er dies tut, dann fühlt der
Leſer, daß der Dichter wirklich erlebt hat. was er da er=
Zühlt, nicht Wort für Wort ſo. wie ers berichtet, ſondern
wie er's mit dem zweiten Geſichte des Poeten geſehen
mit dem feinen Ohr des Dichters, das in die Tiefe der
Menſchenbruſt horchend zu dringen vermag, erlauſchte,
mit jenem feinem Geſicht und ſchärfen Gehör, dag'ſchon
dem keinen Waldbauernbuben in der einſamen Dorthütte
zu Alpl in Oberſteiermark eigen geweſen ſein muß, wo
Petri ſettenfeier Roſegger als armer Waldbauern Kind
am 31. Juli 1843 das Licht der Welt erblickte. „Schon
mancher Kopf iſt darüber geſchüttelt worden,” ſo ſagt
Roſegger ſelbſt im Vorwort zu ſeiner=Waldheimaks,
zwieſo ich in meiner Bauernhütte all die verſchiedenen
Zuſtände und Sitten und die vielen wunderlichen Kerle
kennen gelernt hätte und ob denn alles ſo bei der Hanv
geweſen, oder von allen Seiten herbeigekommen wäre=
Em ſich von mir beſchreiben zu laſſen? Die Frage iſt
ſehr gerechtfertigt, denn in einer entlegenen Waldbauer
n=
hütte kann ein blöder Junge nicht vkel Volksſtudien
ge=
macht haben.: Aber wie tief die Eindrücke dieſer
Kinder=
jahre doch waren zeigt der erſte Band dieſer „
Wald=
heimat in dem Roſegger dieſes ganze Kinderpäradies
vor den Blicken des Leſers erſtehen läßt, wo der „Ernſt
zum Spiel ward und das Spiel zum Leben. und an
jedem Ereigniſſe, das geſchah, und an jedem Menſchen,
den ich kannte, hing ein Stück meines kindiſchen Herzensv.
Dann kamen die Lehrjahre” die ſich auch noch in
der „Waldheimat” abſpielten- und von denen der zweite
Band ſeines ſo betitelten Werkes erzählt. „Für einen
Bauersmenſchen iſt er zu keber (zu ſchwächlich= zu nichtig).
wird halt ein Pfarrer oder ein Schneider müſſen werden
Das war das Ende einer Beratung, welche eines
Abend=
iſt der Stube des Waldbauern abgehalten wurde. Die
Mutter wollte ihn natürlich gern ſtudieren laſſen und
lief zum Geiſtlichen, ſeinen Rat erbittend. Der aber
meinte, der Junge ſollte nur Schneider werden, wenn er
keine anderen Anzeichen für den Prieſterberuf habe als
ſeine Schwäche.
So wurde Roſegger Schneider, zu ſeinem Glücke.
Jetzt erſt eröffnete ſich Ihm recht die Bauernwelt. „Die
Bauernhandwerker= V erzählt Roſegger, „als der Schüſter.
der Schneider, der Weber, der Faßbinder u. ſ. w., ſind
in vielen Alpengegenden eine Art Nomadenvolk. Sie
haben wohl irgendeine beſtimmte Wohnung, entweder
im eigenen Häuschen oder in der gemieteten Stube
elnes Bauernhofes, wo ihre Familie lebt, wo ſie ihre
Habſeligkeiten bergen und wo ſie ihre Sonn= und
Feier=
tage zuübringen; Am Montagmorgen aber nehmen ſie
ihr Werkzeug auf den Rücken oder in die Seitentaſche
und gehen auf die Ster. d. h. ſie gehen auf Arbeit aus
und heimen ſich im Bauernhauſe, wöhin ie beſkelit ſind.
für ſo lange ein, bis ſie die beſtimmte Arbeit, den
Haus=
bedarf. verfertigt haben. Dann wandern ſie wieder zu
einem andern Hofe. Der Handwerker wird in ſeinem
Sterhauſe wie zur Familie gehörig betrachtet und iſt in
wenigen Tagen eingeweiht in dte Verhältniſſe,
Eigen=
arten und Geheimniſſe des Hauſes. Ich habe im Läufe
meiner vier Schneiderjahre in ſiebenundſechzig
verſchie=
denen Häuſern' gearbeitet, und zwar in den oberen
Gegenden des Muͤrztales und im ſogenannten Jackelland.
Das war meine Hochſchule, in der ich das Bauerntum
im großen und einzelnen kennen lernten Und Sonntags,
wenn er daheim ſein durfte, ſaß der Bauer=Schneider bei
ſeinen Büchern und las und ſchrieb, und einmal hatte er
dann ſchließlich den Mut, das, was er geſchrieben, an
eine Zeitung zu ſenden.
Und in einer wunderherrlichen Skigze Als ich davon
ging=, erzählt Roſegger, wie um Weihnachten des Jahres
1864 plötzlich das''große Glück ihm ins Haus
herein=
ſchneite, wie er da von der Arbeik ins elterliche Haus
zurückkehrte, und die gute Mutter, der er noch in einer
beſonderen Skiae ein köſtliches Denkmal geſetzt hat, ihm
ſagte, auf der Poſt ſeien eine Menge Briefe für ihn und
in der Zeitung ſolle auch etwas von ihm ſtehen; und
wie er dann die Grazer „Tagespoſt” erhielt, in welcher
der Redakteur derſelben. Dr. A. V. Svoboda. einen
liebe=
vollen Artikel über den neuentdeckten „fteieriſchen
Natur=
dichters veröffentlicht hatte. „es möchten ſich Wohltäter
finden, die es dem jungen Naturdichter ermöglichen, aus
ſeinen kümmerlichen Verhältniſſen hervorzutreten und
ſich etwa in der Stadt eine entſprechende Ausbildung zu
erwerben= Und da regnete es zum Weihnachtsfeſt
freünd=
ſchaftlich beglückwünſchende Zuſchriften, Bücher, ſogar
Geldſpenden ins Bauernhaus, und der Buchhändler
Givatini aus Läibach machte dem jungen Dichter den
Antrag. in ſeine Buchhandlung einzutreten: während der
Lehrzeit ſollte Roſegser monatlich 8 Gulden und die
volle Verpflegung in ſeinem Hauſe ſowie das Reiſegeld
erhalten.
Roſegger griff freudig zu, aber nur wenige Tage
konnte er's in Laibach aushalten dann mußte er zurück
in die ſteieriſche Heimat. Rudolf Falb, der berühmte
Wettergelehrte, der damals als Lehrer in Graz an der
Mkademie für Handel und Induſtrie wirkte. verſchaffte
ihm an dieſer Lehranſtalt einen Freiplatz, und bald
ge=
hörte auch der Direktor dieſes Inſtituts, Franz
Davi=
dowsky. zu den Gönnern Roſeggers; er nahm ihn in
ſein Häus und hegte und pflegte Un wie ſeinen Sohn.
Und es fehlte ihm auch ſonſt nicht an Freunden.
Robert Hamerling würdigte ihn ſeines Verkehrs, und als
Roſegger die erſte Sammlung ſeiner Gedichte unter dem
Titel'nZither und Hackbrett, Gedichte in öberſteieriſcher
Mundarti im Jahre 1869 in die Welt ſandte. ſein erſtes
Büchlein, ſchrieb Hamerling ein freundliches Vorwort dazu.
Und während dem Poeten der ſteieriſche
Landesaus=
ſchuß ein Stipendium auf drei Jahre zu weiteren Studien
bewilligte, könnte nun Roſegger-weiter ſchaffen-und
lernen. Seitdem, das heiſk ſeit Beginn der ſiebziger
Jahre, erſchienen zahlreiche Werke aus ſeiner Feder, faſt
jährlich ein Werk, öft Sammlungen kleinerer Erzählungen,
wie „Sonderlinge aus dem Volk der Alpen=, dann größere
Schriften und Romane, deren Reihe er in den„Schriften
des Waldſchulmeiſters” im Jahre 1875 eröffnete in denen
er in packender Weiſe den Lebensgang eines Mannes
ſchildert, der in die Wirren und Umwälzungen der
Napoleöniſchen Kriege hineingeriſſen, an ſeinem inneren
Frieden ſchwer geſchädigt, nach Beendigung des
Be=
freiungskrieges in der Abgeſchiedenheit eines Waldtals
geiſtige Geneſung in ſelbſtlöſer Kulturarbeit findet. Wohl
mögen andere von Roſeggers größeren Arbeiten, wie der
Roman „Der Gottſuchers den der Dichter ſelbſt als ein
Gegenſtück zu erſterem bezeichnet, oder „Jakob der Letztel,
der die ſoziale Frage auf dem Lande, das Aufſaugen der
Bauern durch den Großgrundbeſitz, behandelt, oder ſeine
jüngſten größeren Romanwerke „Erdſegen, vertrauliche
Sönntagsbriefe eines Bauernknechtes;, ein moderner
Kulturroman, oder „Das ewige Licht, Erzählung aus den
Schriften eines Waldpfarrers; eher einer großzügigen
Konzeption entſprechen, echter in der Farbe der
Schilde=
rung bleiben die „Schriften des Waldſchulmeiſtersſ wie
die meiſten ſeiner kleineren Schriften. Da macht alles
den Eindruck des Erlebten, des unwillkürlich Gewordenen.
Oftmals wird gar nichts Sonderliches erzählt, aber wie
es erzählt wird, wie vom echten Zufte des Waldgebirges
angehaulcht. das iſt ergreifend, das prägt ſich dem Leſer
unvergeßlich ein, wie ſich eben nur die wenigen
Feier=
ſtunden des Lebens dem Gedächtnis einprägen.
Aus dem Waldbauernbuben iſt ein berühmter Mann
geworden. In ſeinem Werk Mein Weltleben' ſchildert
Roſegger, wie es ihm, zwie es dem Waldbauernbuben
bei den Stadtleuten ergings und er kann da von ſtolzen
Erfolgen, von großen Ehren und Freuden berichten. Die
Beſten ſeiner Zeit haben ihn aſerkannt, in hunderten
von Vorleſungen, die er in Nord und Süd, in Oſt und
Weſt hielt, hat er durch die eigenartige Einfachheit, mit
der er ſeine eigenen Dichtungen zum Vortrag brachte.
oft bis zu Tränen gerührt, oft heliſtes Lachen erregt und
Sturme des Beifalls hervorgerufen. Er hat vor vielen
fürſtlichen Perſonen ſeine kleinen herrlichen Skizzen aus
der Waldheimat geleſen, und wo er einmal gehörk wurde.
hat man ihn immer mit Sehnſucht wieder erwartet.
In dieſem ſeinem „Weltleben” erzählt er auch in
ſeiner innigen Weiſe von ſeinem reichbeglückten
Familien=
leben; der Dichter iſt, nachdem ihm der Tod ſein liebes Weib
frühzeitig raubte, zum zweitenmale glücklich verheiratet:
von ſeinen zahlreichen Freunden und Feinden, die dem
offenherzigen Kämpfer (für das Wohl der Schwachen,
für die eroft genug in ſeiner Zeitſchrift„Der Heimgarten'
eintrat, natürlich nicht fehlen konnten, und von allen
Dankeskundgebungen, die Roſegger in reicher Anzahl
zu=
gingen, häben ihn nach eigenem Geſtändnis am meiſten
ſolche gefreut, die aus den Krankenſtuben, aus den
Straf=
häuſern, aus den Hütten des Elends kamen mit dem
Bekenntnis: Du haſt uns getröſtet, erheitert, den Glauben
an Gott und Menſchen wieder gegeben. „Daß mir ſolches
manchmak gelungen, iſt meine ſtolze Freude; für die ich
Gott, der ſie gab, in Demut dankes
Der beſte Beweis aber, wie Roſegger ins deutſche
Volk mit ſeinen Schriften gedrungen iſt, iſt die Verbrei=
Ung ſeiner Dichtungen. Die „Schriften des
Waldſchul=
meiſters' erſchienen in 47. Auflage, ſeine anderen Dichtungen
erfahren fortgeſetzt Neuauflagen. Roſeggers Schaffen iſt
Gemeingüt des deütſchen Volkes geworden; nennt man:
die beſten Namen, ſo wird auch der ſeine genannt.
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D. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
NI7o.
Freitag, den 31. Juli.
1903.
SOOTO,
Ich beehre mich hierdurch zur allgemeinen und insbeſondere zur Kenntnis meiner werten Kundſchaft zu bringen,
daß ich die von mir ſeit 18 Jahren betriebene
Mirtſcaft dsr „Braurrei zum Holſiſchen Hof.
unterm Heutigen an Herrn
Bestaurateur Bermhard Bux
pachtweiſe übertragen habe.
Indem ich bei dieſer Gelegenheit für das meinem Unternehmen in ſo reichem Maße entgegengebrachte Vertrauen
meinen waͤrmſten Dank zum Ausdruck bringe, bitte ich, meinem Nachfolger mit gleichem Vertrauen geneigteſt begegnen
zu wollen.
Demſelben geht der Ruf eines küchtigen Faſchmanns voraus, ſo daß zu erwarten ſteht, daß das alte Renommee
deſſen ſich bisher mein Haus erfreute, auch fernerhin erhalten bleiben wird, unſomehr als ich meinem Nachfolger jeder=
Hochachtungsvoll
zeit mit Rat und Tat zur Seite ſtehen werde.
Eviedrish Sohönberger.
Wie aus vorſtehender Anzeige erſichtlich iſt, habe ich unterm Heutigen den
M6
Sraldi -aalssohank dor Branorol yum Hossisohon Hofé
A WHhelminenstrusse 1
pachtweiſe übernommen. Ich bitte, das Vertrauen, das ſeitens eines hochverehrlichen Publikums dieſer alten beſtens
renommierten Wirtſchaft bisher entgegengebracht wurde, geneigteſt auch auf mich übertragen zu wollen.
Ich werde durch Führung einer guten Küche und ſorgfältigſte Behandlung der zum Ausſchank gelangenden
Geträuke beſter Qualität beſtrebt ſein, mich derſelben würdig zu erweiſen.
Indem ich noch darauf hinweiſe, daß die Lokalitäten und insbeſondere der Wirtſchafts=Garten, einer der
ſchönſten in hieſiger Stadt, einen beſonders angenehmen Aufenthalt an den heißen Sommerabenden bietet, bitte ich um
geneigten Zuſpruch eines hochverehrlichen Publikumg.
Hochachtungsvoll und ergebenſt
13390)
Wermhard Wux, Bestaurateur.
G.
Der Unterzeichnete
hat ſeine jrzbliche Prapis wieder
C82Iömk
übernommen.
Dr. Göring.
9ührend meiner vierwüchigen
Abweſenheit vertreten mich
gütigſt die Herren:
Br. Barthol, Dr. Bodonheimer,
Dr. Göring, Br. Heyor,
Dr. Kolb, Dr. Laalesohlägor,
[1338
Dr. Löh.
Dr. Gutonborg.
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Rheinſtraße, zu haben.
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den bekannten Debitſiellen zu haben.
[13396
Rummer 177.
Geite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 31. Juli 1903.
Herr Dinlich eröffnet am 3. Auguſt einen Kurſus
für Stotternde, wo auch den minder Bemittelten
Ge=
legenheit geboten iſt, an demſelben teilzunehmen.
Der=
ſelbe hat ſelbſt 40 Jahre geſtottert und mit ſeinem
Ver=
fahren ſchon große Erfolge erzielt ſſiehe Inſerat). E13375
Für die Küche: Ein Geheimnis iſt für viele der
Umſtand, daß man in gewiſſen Haushaltungen, Cafss
und Hotels eine ausgezeichnet mundende Taſſe Kaffee
erhält, wenn der Kaffee zu Hauſe nicht ſchmecken will
und oft ſchlecht bekommt. Die Löſung iſt darin zu ſuchen,
daß die Köchin dem gemahlenen Vohnenkaffee eine
Meſſer=
ſpitze voll Pfeiffers a Dillers Kaffee=Eſſenz
guſetzt. Bei Anwendung derſelben muß man aber darauf
üchten, die echte, in den Doſen mik der Schutzmarke
Kaffee=Onkel, zu bekommen, da in letzter Zeit viele
Nach=
ahmungen in allen möglichen Aufmachungen in den
Handel gekommen ſind. — Sammler von Pfeiffer &
Dillers Serienkarten werden darauf aufmerkſam gemacht,
daß in Kürze die VI. Serie des Nibelungen=Zyklus aus=
[13330
gegeben wird.
Das Ende der notjonal=ſozialen Portei.
Die =Hilfe; das Organ der National=Sozialen,
bringt die Mitteilung, daß der Vorſtand der
natio=
nal=ſozialen Partei mit der Freiſinnigen
in Unterhandlung getreten iſt. Letztere iſt ſoweit Ilichen Arzneimitteln endgiltig geregelt hat.
gediehen, daß an einem Aufgehen der
national=
ſozialen Partei in die Freiſinnige Vereinigung nicht
ſogialen, der Ende Auguſt in Göttingen ſtattfindet, habe, die verbündeten Regierungen zu erſuchen, über
wird dieſes Aufgehen in die Freiſinnige Vereinigung
vorausſichtlich ſanktionieren. Pfarrer Naumann wird
ihm folgende Anträge untesbreiten:
in Zukunft den Wahlverein der Libergien, Schrader, bekannten, vom Bundesrate feſtgeſetzten Entwurfe
Barth, Gothein und ihre Freunde, als unſeren politiſchen mit der Maßgabe zu veranlaſſen, daß dieſe Beſtimmungen
Mittelpunkt an. Ein Geſinnungswechſel iſt mit dieſem am 1. Januar 1904 in Kraft treten. Es iſt dem=
Eintritt in eine befreundete Organiſation nicht verknüpft,
da weſentliche Unterſchiede in politiſchen Hauptfragen nach als ziemlich ſicher anzunehmen, daß mit dem
heute nicht mehr beſtehen. Es iſt vorauszuſehen, daß
wir in dem Maß unſerer Mitbetätigung im Laufe der
Zeit auch an der Leitung dieſes politiſchen Körvers be= funden haben wird.
teiligt ſein werden. Die Bereitwilligkeit, uns willkommen
zu heißen, iſt auf der anderen Seite vorhanden. 2. Unſere
Orts= und Provinzialvereine können beſtehen bleiben und
Weiſe an, wie ſie es jetzt gegenüber dem national=ſozialen
Hauptverein getan haben.
Der freiſinnige Abgeordnete Schrader hat Herrn
Pfarrer Naumann auf deſſen Mitteilung, daß er auf 1 dieſem Entwurfe enthaltenen Beſtimmungen gearbeitet.
ſozialen Vereins den oben genannten Antrag ſtellen
werde, folgende Erklärung abgegeben:
unter Aufgabe ihrer Stellung als ſelbſtändige politiſche verſicherungsweſens, die bekanntlich durch das Geſetz
Partei ſich dem Wahlverein der Liberalen durch Eintritt
in denſelben anſchließen, ſo ſind ſie uns als vollberech= eine einheitliche Regelung durch ganz Deutſchland
tigte Mitglieder willkommen. Dieſer Erklärung haben
ausdrücklich zugeſtimmt: Sämtliche gegenwärtige Mit=
Preußiſchen Abgeordnetenhauſes der Freiſinnigen Ver= ſicherungsvertragsentwurf bemerkbar machen, ein=
Lohn, die bisher, weil auf Reiſen, nicht zu erreichen waren.
Ich hoffe aber, deren Zuſtimmung noch eher zu erhalten,
haben. Es ſteht ſelbſtverſtändlich nichts entgegen, daß und es iſt deshalb zweifelhaft, ob ſich die Abſicht,
Sie die Namen der Zuſtimmenden mit der Erklärung 1 mit dem Entwurfe ſchon in der nächſten Tagung an
bekanntgeben.”
Die Freiſinnige Vereinigung zühlt im neuen
Reichstage ganze 8 Mitglieder, wozu dann der eine bringen laſſen.
Nationalſoziale v. Gerlach als neuntes hinzukommen
Stimmen.
Am Mittwoch abend wurde in London eine
Maſſenverſammlung der Bürger
abge=
halten, um gegen die Beſtenerung der Nahrungsmittel
Einſpruch zu erheben. Asquith trat als Hauptredner
auf. Es wurde eine Reſolution vorgelegt, worin
erklärt wird, daß Chamberlains Politik einen
folgenſchweren Wechſel der Handelspolitik bedeute,
der die Beſteuerung der Nahrungsmittel und der
Rohmaterialien notwendig mache und die ernſteſte
Gefahr für den Handel des Königreiches und für
die Wohlfahrt der Volksmaſſen bilde. Die
Ver=
ſammelten, würden, daher, alle Anſtrengungen
machen, um die Vorſchläge zu bekämpfen. Asquith
begründete die Reſolution und griff dabei
Chamber=
lann heftig an. Es ſei ganz richtig, ſo führte er
aus, daß die Verhältniſſe ſeit dem Jahre 1846 ſich
geändert hätten, aber ſie hätten ſich in der Richtung
geändert, die die Argumente zu Gunſten des
Freihandels verſtärkten. Chamberlains Vorſchläge
bedeuteten die unmittelbare Vermehrung von jährlich
8 Millionen Pfund für den Nahrungsaufwand des
Volkes. Es liege nicht der geringſte Grund vor, zu
glauben, daß die Kolonien geneigt ſeien, dem
Mutterlande irgendwelche Vorteile zu gewähren für
die vielen und ſchweren Opfer, die dieſes zu bringen
hätte.
Deutſches Reich.
— Es iſt nunmehr ſicher, daß der Bundesrat
Vereinigung wegen Verſchmelzung beider Parteien den Verkehr mit Geheimmitteln und ähn=
In einer von den zuſtändigen preußiſchen Miniſtern
an die Oberpräſidenten ergangenen Verfügung wird
mehr zu zweifeln iſt. Der Parteitag der National= ausdrücklich bemerkt, daß der Bundesrat beſchloſſen
den Verkehr mit Geheimmitteln und ähnlichen
Arznei=
mitteln, ſoweit nicht in einzelnen Bundesſtaaten
ſtrengere Vorſchriften beſtehen und in Geltung bleiben
1. Wir löſen den Berliner Hauptverein auf und ſehen ſollen, gleichförmige Beſtimmungen nach dem ſchon
Beginn des nächſten Jahres der Geheimmittelverkehr
in ganz Deutſchland eine einheitliche Regelung ge=
- Ein Geſetzentwurf über den
Privatver=
ſicherungsvertrag iſt bekanntlich in Fühlung
gliedern ſich dem Wahlverein der Liberalen in derſelben mit den Intereſſentenkreiſen ausgearbeitet und vor einiger
Zeit veröffentlicht worden. In den verſchiedenſten
Kreiſen wird zur Zeit an der Begutachtung der in
dem bevorſtehenden Delegiertentage des national= Es kann dies nicht Wunder nehmen, da ja die
brei=
teſten Schichten der Bevölkerung an dem
Verſiche=
rungsweſen intereſſiert ſind, jedenfalls weit mehr
Wein die Mitglieder der nationalsſogialen Parteiſ als an der öffentlicherechtlichen Seite des
Privat=
uber die privaten Verſicherungsunternehmungen bereits
gefunden hat. Es iſt nun ſelbſtverſtändlich, daß die
glieder des Reichstags und ſämtliche Mitglieder des gutachtlichen Aeußerungen, die ſich über den
Ver=
einigung, mit Ausnahme der Herren Ernſt und Pelta== gehend geprüft werden. Bei der Fülle des
höchſt=
wahrſcheinlich zu Tage tretenden Materials wird
als Sie von vorſtehender Erklärung Gebrauch zu machen eine ſolche Arbeit aber eine geraume Zeit beanſpruchen,
den Reichstag heranzutreten, wird zur Ausführung
— Ueber die Vorlage betreffend die
Kauf=
würde. Die freiſinnige Partei erhielt bei der letzten lmannsgerichte ſchreibt die Köln. 3tg., daß
Wahl 231000, die Nationalſozialen nur 30000 der Entwurf in der an den Bundesrat gekommenen
Form dem Reichstag nicht zugehen werde. Denn
im Bundesrat habe ſich eine entſchiedene Mehrheit
gegen dieſe Errichtung von Kaufmannsgerichten bei
den Gewerbegerichten ergeben. Ferner habe ſich
nicht nur der Reichstag, ſondern auch die Mehrheit
der Verbände von Handlungsgehilfen für den Anſchluß
der kaufmänniſchen Gerichte an die Amtsgerichte
und nicht an die Gewerbegerichte ausgeſprochen. Es
würden jetzt Erhebungen hinſichtlich einer
Ver=
billigung und Beſchleunigung des amtsgerichtlichen
Verfahrens bei allen Lohnſtreitigkeiten gemacht.
- Der „Bayeriſche Kurier= das führende
Münchener Zentrumsorgan, erklärt zu Vollmars
Rede, das Zentrum ſei mit der Ueberlaſſung eines
Vizepräſidiums im Reichstage an die
So=
zialiſten einverſtanden.
Ansland.
— Am Schluß der öffentlichen Sitzung des
ungariſchen Abgeurdnetenhauſes am Mittwoch
erklärte Vigepräſident Tallian, wenn die Abgeordneten
verſuchen wollen, das Manuſkript des Antrages auf
Verhandlung der Indemnitätsvorlage dem
Schrift=
führer und dem Vizepräſidenten zu entreißen, ſo
würde er dieſes Vorgehen als Eingriff in die
Unver=
letzlichkeit der Abgeordneten an den
Immunitätsaus=
ſchuß verweiſen. In der darauf folgenden geſchloſſenen
Sitzung unter dem Vorſitz des Grafen Apponyi
er=
klären die Abgeordneten Olah und Polonyi, bevor
die Beſtechungsangelegenheit nicht geklärt ſet, würde
eine geordnete Beratung nicht ſtattfinden. Als
Ur=
ſache für das Verlangen, daß eine geſchloſſene Sitzung
ſtattfand, geben ſie an, daß ſie das Vorgehen des
Vizepräſidenten, der einen Antrag des
Miniſterpräſi=
denten, den dieſer nicht mündlich vorgetragen habe,
durch ein liſtiges Manöver habe einſchmuggeln wollen,
in geſchloſſener Sitzung kritiſieren wollten. Der
Vizepräſident erklärt hierauf, daß ſein Vorgehen in
Bezug auf den Antrag des Miniſterpräſidenten der
Hausordnung entſprechend einwandfrei geweſen ſei.
Die Sitzung wurde darauf in eine öffentliche
ver=
wandelt. Von 7 Uhr abends ab aber verhandelte das
Haus wieder mit Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Es
ſprachen lauter Obſtruktionsredner über belangloſe
Dinge, nur um die Beſchlußfaſſung über den Antrag
des Miniſterpräſidenten zu verhindern. Der Abg.
Bazſonyi ſprach allein zwei Stunden. Vizepräſident
Tallian und Präſident Graf Apponyi wechſelten im
Vorſitz ab. Gegen halb 12 Uhr ließ die Oppoſition
die geſchloſſene Sitzung, deren Anordnung verlangt
wurde, weil in ſolchen Sitzungen über alles mögliche
geſprochen werden kann, wieder für öffentlich erklären.
Polonyi legte namens der Unabhängigkeitspartei
Ver=
wahrung gegen die Beſchlußfaſſung über den Antrag
des Miniſterpräſidenten ein, da dieſer geſetzwidrig ſei.
Nach dieſer Erklärung ſang die Unabhängigkeitspartei
einen Vers der ungariſchen Hymne ab und verließ
den Saal. Draußen und in den Wandelgängen ſangen
die Abgeordneten das Koſſuthlied. Als der Geſang
begann, unterbrach der Vorſitzende Tallian die Sitzung.
Schließlich führte Graf Apponyi aus, daß das heutige
Vorgehen der Regierungspartei durchaus geſetzlich
geweſen ſei und niemand in ſeiner Redefreiheit
be=
ſchränkt habe. Hierauf wurde der Antrag des
Miniſterpräſidenten von allen 167
Anweſen=
den einſtimmig angenommen, ſo daß in der
nächſten, am Freitag ſtattfindenden Sitzung die am
1. Mai unterbrochene Debatte über das
Budgetprovi=
ſorium fortgeſetzt werden wird. Die Sitzung ſchloß
kurz vor 1 Uhr nachts. Die Regierung hat einen
totalen Sieg errungen; doch iſt damit wenig
ge=
wonnen, da die Oppoſition noch genug Möglichkeiten
hat, die Obſtruktion fortzuſetzen.
Graf Khuen iſt entſchloſſen, wenn die
Indem=
nitätsvorlage nicht binnen Wochenfriſt erledigt wird,
den Reichstag trotz des ex lex=Zuſtandes
auf=
zulöſen.
- Im eugliſchen Puterhauſe erklärte Balfour
in Beantwortung einer Anfrage: Ich weiß beſtimmt,
das Kolonialamt wurde weder in irgend einer
amt=
lichen noch in einer nichtamtlichen Form ſeitens
Kanadas erſucht, Bevollmächtigte zu ernennen, die
über das Handelsabkommen mit
Deutſch=
land verhandeln, ſollten. Die einzigen
Mit=
teilungen, die wir von Kanada erhielten, ſind bereits
veröffentlicht. - Das Unterhaus nahm mit 224
gegen 144 Stimmen die zweite Leſung der
Brüſ=
ſeler Zuckerkonvention an.
— Die belgiſche Kammer genehmigte in der
Geſamtabſtimmung mit 69 Stimmen bei 51 Stimm=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
- Bei Siegfried Wagner. In der „Nat=3tg.”
leſen wir: Auf der Durchfahrt von Stockholm, wo er
Freunde beſucht, hat ſich S. Wagner einige Stunden in
Berlin aufgehalten. Wie alle Berühmtheiten, war er
nach einer Anfrage beim Hotel=Portier „nicht zu Hauſe=
und man erfuhr daß Siegfried ſich in einer Droſchke
pflichtgemäß durch die Siegesallee nach dem Zoologiſchen
Garten begeben habe. Vort war er denn auch. Das
ungemein charakteriſtiſche Profil, das leibhaftige Abbils
ſeines Vaters würde man unter Hunderttauſenden
her=
aus erkennen. Ganz allein ſitzt er bei einer Flaſche
Selters auf der Terraſſe und ſchaut dem bunten Treiben
da unten zu. Erſtaunt, doch freundlich begrüßt er den
Frageſteller und gibt Auskunft, manchmal etwas
aus=
beichend; er kennt die Zeitung und weiß, daß ſeine
Worte gewichtig ſind, denn hinter ihnen erklingt die
un=
ſterbliche Muſik ſeines Vaters. „Wie ich über die
Denkmalfrage denke, iſt jetzt ſchwer zu ſagen. Meine
Mutter und ich ſtehen der Sache abwartend gegenüber.
Im ganzen und großen ſtehen wir wie bisher auf dem
Standpunkt, den mein Schwager, der Kunſthiſtoriker
Geh. Rat Robert Thode aus Heidelberg. in dem
be=
kannten Vortrag präziſiert hat. Gegen Kommerzienrat
Leichner haben wir durchaus nichts, wir finden es ganz
ſchön, daß ein Privatmann ſo große Mittel für eine Lrein
künſtleriſche Sache aufwendet. Es iſt aber gewiß ſehr
begreiflich, daß wir uns nach dem früher Geſagten
reſer=
viert verhalten. Ob wir bei der Enthüllung des
Denk=
mals anweſend ſein werden, iſt ſehr fraglich, das ſind
alles ſehr heikle und noch nicht ſpruchreife Dinge, die
von einer künftigen Geſtaltung abhängen, - um ſo mehr
als ſich das Intereſſe von hoher Seite der Angelegenheit
ljietzt zuzuwenden ſcheint. — Der Aufführung des
WParſikal in New=York ſind wir, wie Sie wiſſen,
abhold. Wie ſollte dies Werk in der profanen Luft
irgend eines Theaters. von Künſtlern dargeſtellt, die nicht
die Bayreuther Schule genoſſen, zu voller und würdiger
Geltunc kommen1? Denn daß unſere erprobten Kräfte
auch für hohes Geld nicht Bayreuth verlaſſen werden,
das hoffen und wünſchen wir beſtimmt. Leider ſind wir
der Aufführung gegenüber machtlos, denn für Amerika
iſt der Parſifal=frei. Ich habe aber Briefe von
kunſt=
verſtändigen amerikaniſchen Wagnerianern erhalten, die
über den Gedanken einer Aufführung des „Parſifalz in
New=York entrüſtet ſind und die Hoffnung ausſprechen,
daß ſie nicht zuſtande kommen wird. - Ich ſelbſt!? Ich
habe eben eine neue Oper vollendet. Titel iſt noch
Ge=
heimnis. Na, ich will es Ihnen ſagen. „Der
Kobold=
heißt die Oper. Ich habe ſie noch keinem Theater
ge=
geben. Mein „Bärenhäuters iſt in Wien ausgezeichnet
gegeben worden. Heſch bot eine Glanzleiſtung als
Teufel.”
Kleines Feuilleton.
4 Heſſen in New=York. Wie neulich
mit=
geteilt wurde, zählt Darmſtadt 478 Vereine. Daß die
Vereinsbildung unter unſeren Landsleuten „drüben' auch
fröhlich gedeiht, beweiſt ſolgender Bericht der in New=
York erſcheinenden „Heſſen=Darmſtädter Zeitung; aus
New=York vom 18. Juli: Ein echter Heſſe iſt auch im
fernen Ausland ein anhänglicher Sohn der alten
unver=
geßlichen Heimat, an der mit zäher Treue ſein Katten=
Herz hängt, ob ſein Fuß ſie auch jahrelang nicht
be=
treten. Aus dieſem unauslöſchlichen Gefühl der Liebe
und Anhänglichkeit heraus hatte der Heſſen=Darmſtädter
Volksfeſt=Verein New=York ſich entſchloſſen, den Töchtern
und Söhnen des Heſſen=Darmſtädter Ländchens, die hier
eine zweite Heimat gefunden, durch ein Volksfeſt jene
frohen Erinnerungen wachzurufen und ihren Nachkommen
zu zeigen, welch ſchöne Sitten und Gebräuche ihre
Alt=
vordern pflegten. Das am letzten Sonntag in Sulzers
Harlem River Park ſtattgehabte Volksfeſt hätte unter der
Ungunſt der Witterung zu leiden, aber trotzdem hatte
ſich eine große Menge ſmehrere Lauſende) feſtesfreudiger
Landeskinder eingefuͤnden, um alle die munteren
Volks=
feſtfreuden durchzükoſten und ſich ſo recht ungezwungen
und mit voller Hingebung zu amüſieren. Nach dem
feierlichen Umzug des feſtgebenden Vereins durch den
Park fand die Einführung und Begrüßung folgender
be=
freundeter Vereine ſtatt: „Pfungſtädter K. U. Verein!,
„ Grünberger Kaſino= „Heſſen=Darmſtädter Marine”,
„Plattdeutſcher Volksfeſt=Verein! „Heſſiſcher Volksfeſt=
Verein; „Licher Klub=, „Bensheim und Umgegend K.
U. Verein' „Schottener K. U. Verein', „Alzeyer K. U.
Verein”, „Mainzer Karneval=Vereinl, „Cäcilia
Sänger=
bundi,„Schottener Männerchorl,„Deutſcher Kriegerbund”,
„Beethoven Männerchor= Zonnerstag nachmittag=
Kegelklub=, „Mondſchein=Kegelklub', „N.=Y. Turnvereins,
„Vereinigte Deutſche Geſellſchaften”, „Schneckenburger
K. ꝛ. Verein',„Deutſch=Amerikaniſche Schützengeſellſchaft;
„ Mucker Kegelklub=, „Arminia Geſangverein; „Melroſe
Turnverein; „Echo Kegelklub=, Vereinigte Kegelklubs¼
„New=York Turn=Verein; „Richard Müller Batterie;,
„Chriſt. Gerhardt Aſſociation;, „Deutſch=Amerikaniſcher
Turnverein Bloomingdale= „Germania Butcher Guard
Nr. 11 Was die regelmäßig wiederkehrende Bezeichnung
„ K. U. Verein' bedeutet, haben wir nicht ſicher
heraus=
bekommen können, vermütlich bedeutet ſie „
Kamerad=
ſchaftlicher Unterſtützungs=Verei'. Beſagtes Feſt verlief
übrigens ſehr ſchön nach folgendem Feſtprogramm:
Er=
öffnung des Feſtes um 2 Uhr nachmittags unter
Mit=
wirkung der Geſangvereine„Schottener Männerchor= und
„Beethoven Männerchor= und der Heſſen=Darmſtädter
Muſikkapellen von Prof. Phil. Wagner und H. Köhler.
Hierauf: Empfang der eingeladenen Gäſte, Tang= und
Rummer 177.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 31. Juli 1903
enthaltungen die Vorlage
und Einfuhr von Zucker.
betreffend die Fabrikation
0 Rom, 29. Juli. Zum Gedächtnistag König
Humberts fand heute abend eine große
Volks=
kundgebung ſtatt. Ein feſtlicher Zug, an dem
mili=
täriſche, politiſche und andre Vereine, Bürger, Arbeiter,
Schulen, ein Muſikkorps und die Munizipalgarden
teil=
nahmen, bewegte ſich mit zahlreichen Fahnen und
Krän=
zen zum Pantheon, wo er am Grabe König Humberts
vorbeiſchritt. Dann begab ſich der Zug zum Kapitol, in
deſſen Umgebung ſich eine Menge Volks angeſammelt
hatte. Der Deputierte Pinchia hielt eine Rede, die mit
großem Beifall und den oft wiederholten Rufen; „Es
lebe der Königl aufgenommen wurde. Am Grabe des
Königs fanden ſich die Miniſter, die Senatoren,
Depu=
tierte und eine große Volksmenge ein. In der Stadt
waren die Verkaufsläden geſchloſſen und die Flaggen
auf Halbmaſt aufgezogen. Die Blätter ſtellen den
groß=
artigen Verlauf der Kundgebung zum Gedächtniſſe König
Humberts feſt. „Giornale d’Italia” ſagt, Nom, das in
den letzten Tagen beim Lode des Papſtes ſich in
Wah=
rung der Ordnung und der Achtung bewundernswert
gezeigt habe, am Grabe des Papſtes im Gebet
ge=
beugt, habe heute ſeinem tiefen Empfinden für ſeinen
König, ſeine Fahne und ſeine Freiheit Ausdruck
ge=
geben.
Wie man der=Polit. Korreſp.' aus Rom berichtet,
wird, ſich die Königin=Witwe Margherita
demnächſt in Kiel auf einer engliſchen Jacht einſchiffen,
Um eine Nordlandsreiſe zu unternehmen. Die
Königin wird auf ihrer Reiſe Dänemark, Schweden,
und Norwegen beſuchen, Tromsö und das Nordkap
be=
rühren und ihre Fahrt vielleicht auch bis Spitzbergen
fortſetzen.
Bukareſt, 28. Juli. Die kronprinzliche
Familie ſieht in den nächſten Tagen einem freudigen
Ereigniſſe entgegen. Der hier als Autorität bekannte
Arzt,. Dr. Cantacuzino, hat bereits ſeinen ſtändigen
Aufenthalt in Sinaia genommen. Auch der interimiſtiſche
Miniſterpräſident. Juſtisminiſter E. Statescu, befindet
ſich nebſt dem Generalſekretär dort, um die
Zivilſtands=
akte ſofort aufnehmen zu können. - Bei der Heirat der
Prinzeſſin Marie von Edinburg mit dem Thronfolger
war von einem Damenkomitee eine Sammlung
ver=
anſtaltet worden, um der Prinzeſſin ein Hochzeitsgeſchenk
zu machen. In dem Dankſchreiben der Prinzeſſin
hatte dieſe erklärt, daß ſie dieſes Geſchenk zur Gründung
einer - den Bedürfniſſen der Zeit entſprechenden-
Wohltätigkeitsanſtalt zu verwenden gedenke. Die
Priw=
zeſſin hat nunmehr in einem Brief an den jetzigen
Kultus=
miniſter Haret bekannt gegeben, daß ſie die, inzwiſchen
auf 255000 Lei angewachſene Summe zur Errichtung
einer Haushaltungsſchule in der zweiten
Haupt=
ſtadt des Landes, Jaſſy, beſtimmt hat. Es iſt dort
bereits ein entſprechendes Gebäude mit großem Hof und
Garten erworben worden. Die Schulkaſſenverwaltung
wird für die weitere Einrichtung und Weiterführung der
Anſtalt ſorgen. Die Freude über dieſe Verwendung des
Geſchenkes iſt allgemem.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. Juli.
1
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden am
Samstag. 1. Auguſt weder Audienzen erteilen noch
Meldungen entgegennehmen, dagegen wird
Entgegen=
nahme von Vorträgen ſtattfinden.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 41 enthält:
Bekanntmachung, die Polizeiverordnung für die
Schiff=
fahrt und Flößerei auf dem Neckar betreffend.
0 Im Anſchluß an die Mitteilung über die
dies=
jährige Gemeindebeſteuerung in den Orten mit
Städteordnung ſeien nachſtehend noch einige Angaben
über die Beſteuerung in den Landorten gebracht.
Von größeren Landgemeinden erheben dieſes Jahr an
Gemeindeſteuern Neu=Iſenburg 119000 M. mit 142702%
Ausſchlag. Lampertheim 94000 M. mit 114507%
Aus=
ſchlag, Kaſtel 176000 M. mit 746050 Ausſchlag.
Viern=
heim, 82500 M. mit 137427% Ausſchlag, Koſtheim
75000 M. mit 124967% Ausſchlag, Pfungſtadt 94850 M.
mit 101,651% Ausſchlag u. ſ. w. Mit Ausnahme von
Kaſtel haben alſo auch die vorſtehend aufgeführten
größeren Lanogemeinden einen höheren
Gemeindeſteuer=
ausſchlag als unſere Stadt. Viel größer ſind
natur=
gemäß die Unterſchiede in der Gemeindebeſteuerung in
den eigentlichen Dorfgemeinden. Während ſich die
Ein=
wohner von Schaafheim im Kreiſe Dieburg des
niedrigſten Steuerausſchlags mit 112440 zu erfreuen
haben, ſteigt der Ausſchlag in der Gemeinde Unter=
Flockenbach mit Eichelberg im Kreis Heppenheim auf
255279% im laufenden Jahre der höchſte
Gemeinde=
ſteuerausſchlag im Großherzogtum. Es liegt alſo der
Fall vor, daß eine Gemeinde das 222fache an
Ge=
meindeſteuern erhebt, als die mit dem niedrigſten Ge=
1
meindeſteuerausſchlag.
0 Die Anlage des Schienengeleiſes der elektriſchen
Straſzenbahn im nordweſtlichen Stadtteil iſt jetzt bis
gur. Einmündung der Linie von der Liebigſtraße her in
die Pallaswieſenſtraße gediehen und dürfte daher das
Endziel, durch die Pallaswieſenſtraße bis zum
Schloß=
gartenplatz, jetzt bald erreicht ſein.
Der 1. Vorſitzende des Radfahrer=Vereins
Darmſtadt teilt uns folgendes mit: „Die Notiz in der
3. Beilage Ihres geſchätzten Blattes vom 28. cr., betr.
Gewährung von Zuſchüſſen, an hieſige
Vereine anläßlich größerer Feſtlichkeiten, beruht,
ſo=
weit es den Radfahrerverein Darmſtadt betrifft,
ent=
ſchieden auf einem Irrtum. Dieſer Verein hat ſich ſeit
Jahr und Tag nicht mehr an die verehrliche
Stadtver=
ordneten=Verſammlung gewandt, nachdem dieſelbe früher
die Gewährung eines Ehrenpreiſes zu den Radrennen
abgelehnt hatte, obwohl dieſe Veranſtaltungen durch
Heranziehung auswärtigen Publikums der Stadt
ent=
ſchieden Vorteile bringen, was auch in anderen Städten
anerkannt und gewürdigt wird.”
2 Woogsplatz=Theater. Herr Edmund May.
aus Berlin, welcher am 1. Auguſt im Woogsplatz=
Sommertheater ein kurzes Gaſtſpiel beginnt, gaſtierte
unlängſt auch in Leipzig und ſchreibt das „Leipziger
Tageblatt: Nr. 306 vom 19. Juni 1903 über dies
Gaſt=
ſpiel folgendermaßen: „Selten wohl iſt im Battenberg=
Theater ſo viel und ſo herzlich gelacht worden, als am
Mittwoch abend bei der Premiere des dreiaktigen
Luſt=
ſpiels „Der Herr im Hauſel von 1do Ottersleben, in
welchem Stück der Chef=Redakteur des„Verliner Theater=
Couriers: Edmund May, ein ſechstägiges Gaſtſpiel
er=
öffnete. Die Novität, welche ſich nicht in den
aus=
getretenen Geleiſen der modernen Luſtſpielliteratur
be=
wegt und auf Situationskomik, gewagte Scherze und
mehr oder minder gute Witze nur geringen Wert legt,
hatte einen großen Erfolg und verdankte denſelben zum
guten Teil der ſorgfältig vorbereiteten Darſtellung und
dem vortrefflichen Spiel der Mitwirkenden. Die Charaktere
ſind brillant gezeichnet und auf das humorvollſte
ausge=
arbeitet, das gilt namentlich von dem Muſikdirektor
Block, deſſen Darſtellung in den Händen des Gaſtes lag.
Edmund May hat die Rolle bis auf das kleinſte Detail
komiſch auszugeſtalten gewußt und ſich keine wirkſame
Nuance entgehen laſſen. Ohne ein Wort zu ſprechen,
verſtand er es ſchon durch ſein Mienenſpiel, die Heiterkeit
des Publikums zu erregen. Dabei hielt er ſich von jeder
Uebertreibung fern und ſtattete ſeinen Muſikdirektor mit
einer Reihe wirklich origineller und lebenswahrer Züge
aus, durch welche die Rolle nur gewinnen konnte. Man
muß den ſauertöpfiſchen Junggeſellen - wie er ihn
dar=
ſtellt - geſehen haben, und man wird gern zugeſtehen,
daß der Dichter einen beſſern Vertreter dieſer Rolle
gar=
nicht hätte wünſchen können. Das zahlreich erſchienene
Publikum amüſierte ſich vortrefflich und quittierte mit
reichem Beifall über die genußreiche Vorſtellung.”
2 Das für Mittwoch in Jugenheim, „Hotel zur
Krone= angeſetzte Kurfeſt mit Feuerwerk konnte wegen
zweifelhaften Wetters in verſchiedenen Teilen nicht zur
Geltung kommen und mußte infolgedeſſen das Feuerwerk
ausfallen. Es iſt nun das Kurfeſt auf nächſten
Mitt=
woch, den 5. Auguſt, verſchoben worden.
O Pfungſtadt, 29. Juli. Welche Bedeutung die
Ziegenzucht im allgemeinen hat und welchen Weltruf
der Ziegenzuchtverein Pfungſtadt, genießt,
beweiſt der Umſtand, daß in den letzten Tagen ein
Farmer aus Südafrika in Begleitung eines Dolmetſchers
aus Hamburg von Mitgliedern dieſes Vereins 19 Ziegen
und Böcke ankaufte. Dieſer Großfarmer betreibt nämlich
im Kaplande eine intenſive Milchwirtſchaft, wozu er
neben Rindvieh auch bedeutende Herden Angoraziegen
hält. Da jedoch die Milchergiebigkeit der Angoraziegen
ſehr gering iſt, ſo wurden dieſem Herrn die Saanenziegen
als gute Milchziegen empfohlen. Daß derſelbe mit deren
Einführung eine gute Rente erzielt, geht daraus hervor,
daß im Kaplande eine Flaſche Ziegenmilch C. 9 mit
2 Mk. bezahlt wird.
Große=Gerau, 29. Juli. In der Nähe von Ginsheim
wurden im Rhein zwei Leichen, ein Herr und eine
Dame, geländet, die zuſammengebunden waren. Wie
dem ,Gr.=Ger. Krsbl. von zuverläſſiger Seite mitgeteilt
wird, ſtammt der Mann aus Koblenz, die Frau aus
einem Orte der Umgebung Wiesbadens. Ein Kind,
welches das Paar ebenfalls mit in die Fluten genommen
hatte, iſt bislang nicht aufgefunden worden.
Erbach, 29. Juli. Der Bruder der Gräfin, Prinz
Albrecht zu Stolberg=Stolberg, iſt heute
morgen nach ſchwerem Leiden auf dem Jagdſchloſſe
Eulbach im Alter von 42 Jahren geſtorben. Der
ver=
ſtorbene Prinz iſt ein jüngerer Bruder des im Januar
d. J. 3 Tage nach dem Tode ſeines Vaters mit ſeinem
Jagdgewehr verunglückten Fürſten Wolffgang. In
einem Jahre ſind ſomit der Vater und zwei Söhne
ge=
ſtorben.
Mainz. 30. Juli. Der Verteidiger des zum Tode
verurteilten Raubmörders Detrois der
Rechts=
anwalt Herr Dr. Sichel, wird nun ein Gnadengeſuch
für Detrois an den Großherzog einreichen. Sollte dieſes
Geſuch abgeſchlagen werden, dann muß die Lodesſtrafe
m Detrois mit dem Fallbeil vollzogen werden.
Seite 9.
— Aus Oberheſſen, 30. Juli. In dieſen Tagen
wurde zu Friedberg in einer zahlreich beſuchten
Ver=
ſammlung von Vertretern oberheſſiſcher
Bezugsgenoſſen=
ſchaften unter dem Vorſißze des Direktors des Verbandes
der heſſiſchen landw. Genoſſenſchaften Geh.
Regierungs=
rat Haas die Gründung einer
landwirtſchaft=
lichen Hauptgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. mit
dem Sitze zu Friedberg beſchloſſen und das Statut
von Vertretern von 23 Genoſſenſchaften unterzeichnet.
Dieſes genoſſenſchaftliche Unternehmen ſoll den
gemein=
ſchaftlichen Einkauf landw. Bedarfsartikel und den
ge=
meinſchaftlichen Verkauf landw. Erzeugniſſe vermitteln.
Außer den dem Verband der heſſiſchen landw.
Genoſſen=
ſchaften angehörenden, eingetragenen Genoſſenſchaften
der Provinz Oberheſſen können auch alle in Oberheſſen
wohnenden Einzellandwicte, welche ein Gut von mindeſtens
50 Hektar bewirtſchaften, die Mitgliedſchaft erwerben;
beſteht jedoch in der betr. Gemeinde eine der
Haupt=
genoſſenſchaft bereits angehörige Bezugsgenoſſenſchaft, ſo
ſoll die Grenze 100 Hektar betragen. In beſonderen
Fällen iſt der Vorſtand ausnahmsweiſe ermächtigt,
Ein=
gellandwirte mit einer geringeren Wirtſchaftsfläche
auf=
zunehmen. nur darf die Zahl der Einzelperſonen ein
Dritteil der Geſamtzahl der Mitglieder der
Hauptgenoſſen=
ſchaft nicht überſteigen. Von den Pflichten der Mitglieder
iſt die Entrichtung eines Geſchäftsanteils im Betrage
von 100 Mk., welche ſofort eingezahlt werden müſſen und
die Uebernahme einer Geſamthaftſumme von 5000 Mk.
für jeden erworbenen Geſchäftsanteil, deren Höchſtzahl
100 beträgt, zu erwähnen. Auch hat jeder Genoſſe die
weitere Pflicht, auf je Mk. 5000 Wert der von ihm durch
die Hauptgenoſſenſchaft bezogenen Waren einen weiteren
Geſchäftsanteil zu erwerben. In den Vorſtand wurden
folgende Herren gewählt; Oekonomierat Karl Schlenke=
Gießen (Hardthof). 1. Direktor, Druckereibeſitzer und
Land=
tagsabgeordneter Otto Hirſchel=Offenbach a. M. 2.
Direk=
tor, Landwirt Friedrich Fendt=Büdingen, Landwirt Julius
Philippi=Wohnbach und Landwirt Friedrich Fenchel=
Griedel. Der Aufſichtsrat ſetzt ſich aus folgenden
Herren zuſammen: Geh. Regierungsrat Haas=Darmſtadt,
Präſident, Bürgermeiſter und Landtagsabgeordneter
Philipp Köhler VL=Langsdorf, Stellvertreter desſelben,
Landwirt Otto Schneider=Atphe, Domänepächter Karl
Hahn=Wenings, Beigeordneter Heinrich Eiſer=
Muſchen=
heim, Landwirt Philipp Stoll IL=Echzell, Landwirt Karl
Dietz=Rockenberg. Landwirt Karl Volz=Burggräfenrode
und Bürgermeiſter Wilhelm Holler=Ober=Hörgern. Auch
hat ſich die oberheſſiſche Hauptgenoſſenſchaft dem
Ver=
band der heſſiſchen landw. Genoſſenſchaften zu
Darm=
ſtadt, ſowie der landw. Reichsgenoſſenſchaftsbank zu
Darmſtadt angeſchloſſen. Das neue Unternehmen wird,
hinſichtlich des gemeinſamen Einkaufs enge Fühlung mit
der dem heſſiſchen Genoſſenſchaftsverband gleichfalls
an=
gehörigen Darmſtädter Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen
landw. Konſumvereine halten, ſowie ſicherlich dazu
bei=
tragen, den in Oberheſſen bisher ſo gerſplitterten Bezug
beim Einkauf von landw. Bedarfsgegenſtänden in die
richtigen Bahnen zum Nutzen der oberheſſiſchen
Land=
wirtſchaft zu lenken.
G Butzbach, 29. Juli. Trohdem die Arbeiten am
Bahnbau Butzbach=Lich ſehr raſch fortſchreiten,
wird es doch nicht möglich ſein, die Strecke ſchon am
1. Oktober zu eröffnen, wie geplant war. Man glaubt
allgemein, daß die Eröffnung erſt am 1. Januar
ſtatt=
finden werde. Die Brücken, Wegeüberführungen,
Waſſer=
kanäle ꝛc. ſind bereits vollendet, ebenſo die große
Straßen=
unterführung und der Einſchnitt bei Hof Kolnhauſen bei
Lich. Der Rohbau und Oberbau iſt ſtreckenweiſe bereits
gelegt. Dieſer Tage iſt mit der Herſtellung der
Bahn=
höfe begonnen worden. Bahnhöfe erhalten Griedel,
Gambach, Oberhörgern, Münzenberg. Münſchenheim,
Dorf Gill, Kolnhauſen. Das Fällen der Obſtbäume
wird demnächſt begonnen. Leider verliert Oberheſſen
durch den Bahnbau ca. 1300 Obſtbäume, die in den
Bahnköwper fallen. Von der faſt nur Landwirtſchaft
reibenden Bevölkerung wird die Eröffnung der Bahn
ſehnlichſt erwartet. Für den Zuckerrübenbau wird
die=
ſelbe einen bedeutenden Aufſchwung bringen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 29. Juli. Heute
kon=
ſtituierten ſich unter dem Vorſitz des Staatsſekretärs
Grafen Poſadowsky etwa 80 Herren aus Berlin und
Umgegend als Reichshilfskomitee zu Gunſten
der durch das Hochwaſſer Geſchädigten. Der
Kronprinz übernahm das Protektorat über die Tätigkeit
des Komitees. Es ſind ſofort 35000 Mk. nach Schleſien,
10000 Mk. nach Poſen und 5000 Mk. der Provinz
Brandenburg überwieſen worden. — An einem
Kraft=
wagen fur den Kaiſer wird ſeit zwei Monaten
auf der Kruppſchen Germaniawerft zu Kiel gebaut.
Prinz Heinrich hatte zuerſt eine Dampfmaſchine für einen
Kraftwagen dort beſtellt, - ſie iſt bereits ziemlich weit
gediehen - und jetzt hat auch der Kaiſer eine ſolche
Maſchine für ſich beſtellt. Außerdem ſtellt die Werft
einen Kraftwagen für eigene Rechnung her. Die Wagen
werden unmittelbar durch Dampfkraft getrieben: der
Dampf wird mittels Oelheizung erzeugt. Bekanntlich iſt
Promenademuſik, Theater=Vorſtellung, Preiskegeln, ſowie
Kaſperletheater und Kinderſpiele aller Art. Sodann fanden
folgende Aufführungen ſtatt:1) Hoher Beſuch in der Schule.
2) Fahnen=Anſprache. verbunden mit Tambourine=Tanz.
B Die Rückkehr des reiſenden Handwerksburſchen (Ort
der Handlung: Nieder=Saulheim. 1857.) 4) Komiſche
Pantomime. 5) Kaſperle=Theater. Abends:
Kinemato=
graphiſche Bilder. Die neueſten Bilder, direkt aus Paris,
unter anderen: „Die Reiſe nach dem Mondi „Blaubart”
„Schönheits=Konkurrenz½„Kampf mit Jerſey Mosquitos”
Spät am Abend gab es bengaliſches Feuerwerk und die
Muſikkapellen führten den großen heſſen=darmſtädtiſchen
Zapfenſtreich aus.
Endlich erreicht. Als heute der Huberbauer
zum Gottweiß wievieltenmale - es war wirklich eine
Sünde - ſein „Himmelſokroa' beim Melken der
un=
ruhigen Bleß ausgeſtoßen hatte, ſeiner neuen
ſchwarz=
weißen Kuh, die ihn immer mit dem zottigen Schwanz
in das edle Geſicht ſchlug. da kam gerade der Pfarrer
an der Stalltür vorüber. Der geiſtliche Herr hört das
vermaledeite Wort und ſtutzt. Gleich darauf tönts
wieder und ſo fort in kurzen aber regelmäßigen
Zwiſchen=
pauſen. Da kann er nicht mehr länger an ſich halten und
tritt in den Stall. der bald wie ein Kirchgewölbe von
der dröhnenden Bußpredigt des Gottesſtreiters
wider=
hallt. Als der Geſtrenge den Ort ſeiner Amtstätigkeil
verlaſſen hatte, ſtand der Huberbauer - Anſelm
Huber=
meyer - lange mit geſenktem Blick und trüben Mieren
da; mit der rechten Hand kraute er ſich hinter dem Ohre,
Um die Gedanken hervorzulocken. Denn er hatte ſchwer
nachzudenken. Er kämpfte einen geiſtigen Kampf. Die
Sünde des Fluchens ſah er wohl ein; aber auch den
harten, ſchmutzigen, naßklebrigen Schwanz, dieſen
ver=
maledeiten - er ſieht ſich bei dem Worte ängſtlich um
- auch dieſen fühlte er ſich klatſchend um Ohr. Naſe und
Mund ſchlagen. - Hm - Haltl jetzt hatte ers: es war
erreicht! Mit einer ſeinen Gliedmaßen ungewohnten
Haſt ſtolpert er über den Hof zum Schuppen hin, ein
überaus pfiffiges Lächeln um den Mund. Er kramte
und kramte in dem alten Gerät, bis er ein gut
zwei=
pfündiges Gewicht, es konnte auch etwas ſchwerer ſein,
herausgefunden hatte. Schmunzelnd reibt er ſich die
Hände und eilt dann wieder in den Stall. Mit
um=
ſtändlicher Weitſchweifigkeit knotet er an das Gewicht
eine kräftige Schnur, macht eine Schipperſchlinge hinein,
ſo etwas verſtand Anſelm, und flugs hing der Apparat
an dem Schweif der edlen Milchſpenderin. Stolg
be=
ſchaut der Huberbauer ſein Werk und murmelt befriedigt:
„Ru wirſt dein Schweif wohl ſtill halten! Den
Melk=
ſchemel, der bei dem plötzlichen Eintritt des ſchwarzen
Herrn umgefallen war, ſetzt er wieder an ſeine Stelle,
macht ſich's darauf bequem, nimmt den Melkeimer
zwi=
ſchen die Knie, zieht die Fingerſpitzen an den feuchten
Lippen vorbei, um die unterbrochene Arbeit wieder
auf=
zunehmen. Doch eine famoſe Einrichtung= ging's ihm
durch den Sinn, und auch die brave Bleß ſchaut ganz
vergnüglich drein. So nun kanns anfangen. Da -
er=
hält er einen Bumſer gegen die holde Wange. daß ihm
Hören und Sehen vergeht und das treue Eheweib
er=
ſchreckt, auf, ſein, fürchterliches Gebrüll, herbeieilt.
5 Zähne fand ſie im weitern Umkreis ihres gottverlaſſen
fluchenden Ehegemahls, die ihm das kräftige
Schweif=
wedelchen der treuen Bleß mit dem Gewichte
heraus=
geſchlagen. Der Pfarrer konnte ihm von Stund an das
Fluchen nicht mehr abgewöhnen. Köln. 3tg.)
( Koſtbares Kinderſpielzeug. In einer ſehr
angeſehenen Frankfurter Familie ſollte kürzlich ein
Familienfeſt begangen werden. Es fehlten einige Familien=
papiere; das älteſte Glied der Familie erinnerte ſich, daß
ſie in einem eichenen Koffer ſeit einem halben
Jahr=
hundert wohl aufbewahrt ſeien. Der Koffer ſtand mit
anderen Brüdern in einer ſog. Rumpelkammer. Es wurde
geſucht, Papiere aber wurden nicht gefunden, dagegen
zwei in Papier verpackte Geigen. Dieſe ſollten dem Enkel
als Spielzeug dienen und wurden zum Geigenbauer
Muſchke geſandt, um ſie etwas herrichten zu laſſen.
Der=
ſelbe entdeckte, daß das eine Inſtrument ein„Stradivarins”
das andere eine „Amati” ſei und daß beide zuſammen
einen Wert von rund 30000 Mark hätten. Der Enkel
wurde mit anderem „Spielzeug' reichlich bedacht.
Falſche Sparſamkeit. Ein hübſche Theater=
Anekdote erzählt Bixiou in der „Revue hebdomadaire”
Adolphe dEnnery ließ in dem Theater der Vorte=Saint=
Martin, deſſen Direktoren Ritt und Larochelle waren,
die „Reiſe um die Welt” aufführen. Bei der Inſgenierung
brauchte man einen Elefanten. Der ſparſame Larochelle
war der Meinung. daß man einen falſchen fabrizieren
laſſen ſollte. Aber Ritt entdeckte einen wirklichen, der
ſich für die Aufführung eignete und den er mietete. Er
war nicht ſehr teuer, 60 Franken pro Abend. „Sie ſollten
ihn kaufen; ſagte dEnnery. Larochelle hob die Arme
in die Luft und rief entſetzt: „Sie wollen mich ruinieren!
Wiſſen Sie, daß ich 8000 Franken dafür bezahlen ſoll ?
„Die Reiſe um die Welt= ſchlug aber leider ein, und
man gab einige 600 Vorſtellungen hintereinander. So
koſtete alſo die Miete des Elefanten - 36 000 Franken.
dEnnery erzählte dieſe Geſchichte ſehr gern, und er lachte
Tränen dabei.
Zerſtreut. „Was gabs geſtern bei
Kommerzien=
rats Zu - „Junge Gänſe.
- „Ach, gehen Sie, ich
meine, was es zu eſſen gab'?
Gene 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 31. Juli 1903.
Nuner 177.
Prinz Heinrich bereits im Beſitz eines derartigen
Kraft=
wagens, mit dem er häufig den Weg zwiſchen Kiel und
ſeinem Sommerſitz Hemmelmark zurückleat Und
gelegent=
lich auch längere Reiſen ausführk.-— Aus
Nahrungs=
ſorgen ſtürsten ſich heute abend nach 10 Uhr die zwei
in den zwanziger Jahren ſtehenden Schweſtern
Guth=
knecht, die eine Lehrerin, die andere Malerin, aus dem
dritten Stock ihres Wohnhauſes in der Lützowſtraße.
Beide wurden getötet-Die Vorbereitungen am
Fenſter hatten Menſchenmaſſen, die Polizei und die
Feuerwehr mit Sprungtuch herbeigezogen, doch kamei.
die Schweſtern den Bemühungen um Rettüng zuvor.
Würzburg, 29. Juli. Diebſtählemit
Leichen=
ſchändungen, die auf dem hieſigen Friedhofe in
großem Umfange vorgekommen ſind, erregen das groͤßte
Aufſehen. Ber der Stadtverwaͤltung lief eine Anzeige
ein, wonach der erſte ſtädtiſche Leichenwärter beſchuldigt
wird, Zinkfärge an einen Altwarenhändler verkauft zu
haben. Alle Nachforſchungen führten zur Beſtätigung
der Angabe. Schon ſeit vielen Jahren hat der Mann
nachts Gräber und Grüfte reicher Teute geöffnet, die
Zinkjärge ausgegraben, und die Leichen in der bloßen
Erde verſcharrt, und die wertvollen Särge nach dem
Ali=
warenhändler gebracht. Die Stadtverwaltung beſchloß.
die Sache ſofort der Staatsanwaltſchaft zu übergeben:
inzwiſchen iſt der Leichenwärter vereits vom Dienſte
ent=
höben worden. Auch der Altwarenhändler iſt wegen
Hehlerei in Unterſuchung genommen worden. In die
Angelegenheit ſollen noch zahlreiche andere Perſonen
ver=
wickelt ſein.
Nürnberg, 29. Juli. Das Deutſche Turnfeſt
hat auch geldlich ſehr günſtig abgeſchloſen. Es werden
nicht nur die Zeichner des Garankiefonds in keiner Weiſe
in Anſpruch geſommen, auch der Beitrag der Stadt mit
10000 M. braucht nicht angegriffen zu werden, da ein
namhafter Ueberſchuß fſtgestelk iſt.
Dresden. 30. Juli. Hie Presdener Nachrichten”
melden zur Verhaftung des Geheimen
Kommerzien=
rats Viktor Hahn: Schon ſeit längerer Zeit waren
über den Verhafteten Gerüchte in Umlauf, nach denen
er als Vorſitzender des Aufſichtsrats verſchiedener
Artien=
geſellſchaften Manipulationen vorgenommen habe, die
gegen Treu und Glauben verſtoßen. Der Grund zur
Verhafkung Hahns ſoll der Umſtänd geweſen ſein, daß
er vor längerer Zeit Effekten, die von ſeiner Kundſchaft
bei ihm deponiert waren, bei anderen Banken weiter
verpfändete. Die „Dresdener Nachrichten' fügen hinzu:
Wie -wir vereits Früher mitteilten, ſchwebten zwiſchen
Hahn einerſeits und engliſchen und öſterreichiſchen Banken
anderſeits Verhandlungen zum. Zweck der Unwandlung
des Banthauſes Eduard Rockſch Nachf. in eine Artieis
geſellſchaft. Die Verhandlungen ſollten dieſer Tage zum
Abſchluß gelangen.
Gunzenhaßden, 29. Juli. Von den Teilnehmern an
einem Hochseitsmahi in Sammenheim bei
Gungen=
hauſen ſind dreigehn Pavionen ſchwer erkrankt: ein
Teil=
ehmer iſt bereits geſtorben. Die Unterſuchung iſt
ein=
geleitet.
Thorn, 90. Juli. Die zweite Hochwaſſerwelle
der Weichſel erreichte 4½ Meter und überſchwemmte
das Ladegeleis der Ufereiſenbahn, wodurch der
Um=
ſchlageverkehr erſchwert iſt.
Breslau, 29. Juli. In der Stxafſache wegen der
Laurahürter Wahlkrawalle iſt jetzt. den Blättern
zufolge, auch der Vater des radikal=polniſchen
Abgeord=
neten Korfanth in Anterfuchungshaft genommen worden.
Mo, 29. Juli. Die „Hohenzollern, mit dem
Veur=
ſchen Kaiſer an Bord, iſt heute abend nach 6 Uhr
nach Drontheim in See gegangen.
New=York. 30. Juli. In Lowell MMaſſachuſetts)
jlog geſtern ein Pulverturm der dortigen
Pakronen=
zabeik in die Luft. Die Erſchütterung war ſo ſtark.
vaß ſie noch in dem 40 Meilen entfernten Bofton
ver=
pürt wurde. Die Patronenfabrik geriet in Brand. Die
nliegenden Häuſer ſtlrzten ein, wobei 25 Perſonen
ge=
tötet ünd 100 verwundet wurden.
Literariſches.
- Sogiale Bewegungen und Theorien/
vis gur modernen Akbeikerbewegung. Von
iſtdo Maier. 2. Auflage. (=Aus Nalur und
Geiſtes=
velt. Sammlung wiſſenſchaftlich=gemeinverſtändiſcher
darſtellungen aus allen Gebieten des Wiſſens. 2.
Bänd=
chenh) Verlaa von B. G. Teubner in Leipsig. 160 S.
Preis geh. Mk. 1.-. geb. Mr. 125. Auch däs zweite
Bändchen der Samnlung „Aus Natur und
Geiſteswelt=
iſt ſoeben in neuer Aufläge erſchienen. Dasſelbe will in
anregender Weiſe auf geſchichtlichem Wege in die
Wirt=
ſchafkslehre einführen, den Sim für alle die Fragen
wecken, deren Löſung die menſchliche Geſellſchaft in ſteter
Bewegung erhält, und ſo ein teilnahmsvolles Verſtändnis
erzeugen. Da der Verfaſſer neben gründlicher
Be=
herrſchung des Stoffes über eine feſſelnde Darſtellungs=
Jabe verkugt, wird kein Leſer das Schriftchen, ohne
Genuß oder Bereicherunz des wiſſens davon getragen
zu haben beiſeite legen. Dankenswert ſind auch die
jedem Abſchnitt angehängten Nachweiſe uber die
wichtig=
ſten Werke, die zu weikerer Belehrung dienen können.
Ueberall hat der Herausgeber in der zweiten Auflage
kleine Aenderungen und Verbeſſerungen vorgenommen.
durch die aber die Anlage und der Inhalt des Büchleins
nur wenig berührt ſind.
Aus dem Vatikan.
1 Nom, 29. Juli. Die 62 Kardinäle, welche am
Konklave teilnehmen, ſind jetzt ſämtlich in Rom
anweſend. Troßzdem durch das Zuſammenlegen des
ſechſten Totenamts in St. Peter und des erſten
Toten=
amks in der Sixtiniſchen Kapelle ein Tag der Novemdialien
geſrart wurde. bleibt der Eintritt in das Konklave Zoch
Auf Freitag. 31. ds. nachmittags 5 Uhr, feſtgeſetzt. Der
Heremonienpräfekt Riggi lud die Kardinäle durch ein
ſateiniſches Schreiben Zum Konklave ein. Von
zuver=
läſſiſer Seite wird beſtätigt, daß das Kardinalskollegium
die Proteſtnote hat ergehen laſſen. Die Note würde.
wie bei dem Lode Pius 1X., in der ſiebenten
Kon=
gregation beſchloſien; ſie hält ſich ſtreng an den Wortlaut
der damaligen Note, bedeutek alſo die ſtrikte
Aufrecht=
erhaltung des vatikaniſchen Intranſigentismus. Die
Note würde allen beglaubigten Mächten zugeſandt. Die
ſieben franzöſiſchen Kardinäle hielten
wieder=
holk Verſammlungen ab, teils bei Kardinal Mathieu,
teils in der Generalprokiratur von Sankt Sulpitius, wo
die meiſten von ihnen Wohnung genommen haben. Sie
erörterten die Lage in bezugs Auf das bevorſtehende
Konklave. Sie ſind übereingerommen, gemeinſam zu
handeln, und zwar unter Leitung ihres Seniors Langenieux.
Die Kardinäle habe dem Botſchäfter Niſard einen Beſuch
abgeſtattet, der morgen ihnen zu Ehren ein Feſtnlahl
geben wird. Auch die Kardinäle aus den übrigen
Staaten hielten Zuſamnienkünfte, ab und tauſchten
Beſuche aus.
2 Nom, 30. Juli. In der Sixtiniſchen Kapelle fand
heute der letzte große Trauergottesdienſt für den
Papſt ſtatt. Kardinal Vincenzo Vannutelli pontifizierte;
554 Kardinäle, das diplomatſche Korps und zahlreiche
Eingeladenen wohnten der Feier bei. Die Kardinäle
Ferkari, Ferra, Manara und Gotti erteilten die Abſolution.
Darmſtadt, 31. Juli.
J. Bei dem Einweihungsſchießen der
Priv. Schützengeſeilſchäftehielten die erſten
6 Preiſe: 1. Standfeſtſcheibe Ernſt Ludwig.1 Willi
Opel, Rüſſelsheim, 2. K. Bierbach, Darmſtadt.3.
Pfrezſch=
ner Ludwigsburg, 4. F. J. Bartels — Wiesbaden,
5. G. B. Weber, Groß=Amſtadt, 6. H. Wenzel,
Darm=
ſtadt. 11. Feldfeſtſcheibe Darmſtadt. 1. H. Müller,
Offenbach. 2. J. Heil, Offenbach. 3. W. Friedlein,
Darm=
ſtaͤdt ſStöckheim), 4. G. Schinidk. Rüſſelsheim, 5. J. Heil,
Darmſtadt s. A. Dorner, Rürnberg. III.
Standnieſſter=
ſcheibe. 1. A. Dorner, Nürnberg 54 Ringe, 2. J. Völker. Neu=
Iſenburg 54 Ringe. 3. H. Horn Frankfurt 54 Ringe,
3. F. Lehning, Büdingen 54 Ringe: 5. K. Bierbach,
Harmſtadt 5s Ringe. 6. Pfretzſchner, Lüdwigsburg 53 Ringe.
1* Feldmeiſterſcheibe. 1. A. Dorner, Nürnberg 55 Ringe,
2. J. Bölker, Neu=Iſenburg 52 Ringe, 3. A. W. Grüning.
Stuttgart 51 Ringe. 4. F. J. Bartels, Wiesbaden 51
Ringe, 5. Gg. Roth, Frankfurt 51 Ringe, 6. A. Kopp,
Offenbach 51 Ninge. V. Jagdſtand. 1. Guſtav Heß,
Darmſtadt 32 Ringe, 2. Aug. Riehl, Darmſtadt 32 Ringe,
3. Hax, Darmſtadt 31 Ringe. 4. Weſp, Darmſtadt
31 Ringe. 5. Frhr. v. Diemar Darmſtadt 31 Ringe.
6. Friedlein, Darmſtadt (Stockheim) 30 Ringe. VI.
Ton=
tauben. 1. Frhr. v. Diemar Darmſtadt. 2. Hickler,
Darmſtadt, 3. Weſp. Darmſtadt, mit je 25 Tauben und
je 24 Punkten, 4. Müller, Frankfurt 23¼ Punkte,
5. Kalbhenn, Darmſtadt 23 Punkte, 6. H. Nover,
Darm=
ſtadt 23 Punkte.
Letzte Nachrichten.
W.B. Berlin, 30. Juli. Die „Verl. Korr. meldet:
Mit ſofortiger Gültigkeit wird den von der
gentral=
kommiſſion der deutſchen Vereine vom Roten
Kreuz unterſtützten Miträmpfern aus den Feldzugen
von 1864, 1866 und 187071, die, obgleich ſie in gedrückten
Verhältniſſen leben, dennoch nicht von den für
mittel=
loſe - Kranke vorgeſehenen tarifmäßigen
Fahrpreis=
ermäßigungen Gebräuch machen können, zum Beſüch von
Kurorten auf den preußiſch=heſſiſchen Eiſenbahnen,
zu=
nächſt verſuchsweiſe auf die Bauer dieſes Jahres eine
Ermäzigung der Preiſe in der Weiſe gewährt. daß ſie
bei Benützung der 2. und 3 Wagenklaſſe auf halbe
Per=
ſonenzugseinzelpreiſe oder halbe Rückfahrkarten befördert
werden. Für Schnellzüge iſt kein Zuſchlag, für B=Züge
dagegen die tarifmäßige Platzgebühr zu enkrichten.
5. B. Berlin, 30. Juli. Die beiden Schweſtern,
die geſtern durch einen Sturz aus dem Fenſter
in der Lützowſtraße ihren Tod fanden, ſind die 45jährige
Lehrerin Hedwig und die Pjährige Porträtmalerin Wers.
Gutknecht aus Stettin. Sie haben ſich ſchon vor zwei
Jahren in der Kottbüſer Straße aus dem Fenſter
ge=
ſtürzt. wurden jedoch im Lazarus=Krankenhauſe wieder
hergeſtellt.
½1 Viebrich, 30. Juli. Heute morgen kurz nach
9 Uhr explodierte in der Färberei und chemiſchen
Waſchanſtalt Laueſen & Heberlein ein Benzinkeſſel. Ein
Arbeiter und mehrere Mädchen erlitten ſchwere Brans.
wunden und wurden nach dem Krankenhaus gebracht.
Ein Arbeiter konnte erit nach einer Stunde alls dem
Keller befreit werden. Der Luftdruck war ſo ſtark. daß
in ſämtlichen umliegenden Häuſern alle Fenſter eins
gedrückt wurden.
W.B. Heilbronn, 30. Juli. Unter zahlreicher
Teil=
nahme der Bevölkerung wurrde nach eine Feſtrede des
Pröfeſſors Lechler das Bismarckdenkmal durch
Oberbürgermeiſter Hegelmaier enthüllt.
W.B. Gleiwitz, 30. Juli. Der „Oberſchleſiſche
Wanderers melder: Auf der Wolfsgrube bei Zabrze
wurden durch herabfallende Geſteinmaſſen zwei Manz
erſchlagen. Beide warex verheiratet.
W.Bs Troppau, 30. Juli. Der Landespräſident
beſichtigte geftern die Hochwaſſerſchäden an der
Oppa und im Petersbachthale. Vie Gemeinden
bieten ein Bild ſchrecklicher Verwüſtung zablreiche
Bäuſer ſind eingeſtürzt, die Kurturen vverſchuftek reüns
ſtreckenweiſe zerſtört. Der Schaden beträgt mehrere
Milliönen Gulden. Das Elend der Bevölkerüng iſt ſehr
groß.
C½. Wien, 30. Juli. Eine Meldung der =Politiſchen
Korreſpondenz; aus Belgrad bezeichner die Anlahme, daß
die ſerbiſche Regierung die Verbreitung falſcher
Nachrichten über den Fürſten Ferdinand und
die Zuſtände in Bulgarien durch die Belgrader Blätter
in irgens einer Weiſe unterſtützt habe, oder auch nur
billigen könnte, als gang und gar unzutreffend. Die
Re=
gierüng ſei im Gegenteil bemüht, die freundnachbarlichen
Beziehungen zu dem Fürſtentum möglichit zu fördern
und allem aus dem Wege zu geher wäs zu einer
Ver=
ſtimmung auch nur den gerüngſten Anlaß bieten könnte.
„Wien, 30. Juli.
Vie'Einfriedigungs=
mauer des Wienflüſes ſtürgte geſtern Unterhalb
der Marxerbrücke zum Teil ein. Der leſamte Verkehr
über die Brücke wurde eingeſtellt. Obwohl die
Ab=
bröckelungen -während der Nacht andauerten und die
Riſſe ſich vergrößerten, iſſ keine weitere Gefahr für die
Brücke oder die Ufer vorhanden, ſo daß die Sperrung
wieder aufgehoben wurde.
= Peft, 30. Juli. - Liberale Blätter ſtellen feſt, dah
der Minitterpräſident Graf Khuen=Hederbary
Cälbilidlis
dent hahe indem
udielens des adkuniglie
abgewehrt' habe. Der Minifterpräſis
er ſeine Zuſtimmung zür Einſetzung
Alldb i enerin nosdbenuis 2d ldlsgeoleie ir
Beſtechung übergeben zu haben. er behält ich vor, vor
der parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion weitere
Enthüllungen über Papps Vorgehen Und Verhältniſſe zu
machen. Es verlautet, Dienes 'ſei geſtern nacht verreiſt.
WB. Peſt. 30. Juli. Die Hatvaner Fabrik der
ungariſchen Wagenbaugeſellſchaft ſteht in Flammen.
20 Wagenladungen Holz. große MagazineLund
Werk=
ſtätten ſind abgebrannt. Die Bevöſkerung und die
Feuerwehr der umliegenden Fabriken arbeiten an der
Bewältigung des Brandes, um eine weitere Verbreitung
zu verhindern.
WB. Peſt, 30. Juli. Die Bergarbeiter der
Amin=
der Bergwerke haben einſtimmig beſchloſſen, ſofort in
den Ausſtand zu treten, da die Direktion ihre
For=
derungen nicht genehmigt hat. Die Zahl der
Ausſtän=
digen beträgt 3500. Ruheſtörungen ſind bis jetzt niche
vorgekommen.
N.B. Drontheim, 30. Juli. Der deutſche
Kaiſer iſt kurz nach Mittag hier angekommen und
von der Feſtung mit Salut begrüßzt worden. Der Hafen
iſt mit Flaggen reich geſchmückt.
1 Loidön, 29. Juli. Das Unterhaus ſetzte die
Beratung der Vorlage, betreffend die Brüſſeler
Zucker=
konventiön, fort. Miniſter Chamberlarn verteidigte
in längerer Rede die Haltung, die angenommen werde,
wenn Oeſterreich=Ungarn eine Aenderung ſeiner
Geſetz=
gebung ablehne. Es würde, ſagte er, wenn die ſtändige
Kommiſſion' ſich gegen Oeſterreich=Ungarn ausgeſprochen
habe und dieſes Land ſich weigere, die Entſcheldung
an=
zunehmen, eine neue Konferens zür Beratung der Lage
einberufen werden muſſen.--Mik Bezug auf die zegen
die ſtändige Kommiſſion vorgebrachten Einwände, führte
der Miniſter aus, ſei es unſinnig, zu behaupten, daß die
anderen Mächte von den Intereiſen Englands abweichende
Intereſſen hätten. Was die Wirkung der Konvention
auf das Kartellweſen angehe, ſo beſtehe, ſoweit er
unterrichtet ſei, nicht die geringſte Wahrſcheinlichkeit, daß
ein internationales Kartell gebildet werde. Weiter etrlärtke
Chamberlain; „Das letzte Ziel des deutſchen
Prämien=
ſyſtems war die Erlangung eines Monopols, und das
Prä=
mienſytem war auf dem Wege, dieſes Monopol zu
ſchaffen. Wir gingen einem Zuſtande entgegen, bei dem
Deutſchland und Oeſterreich allein imſtande geweſen
wären, den Zuckerpreis in England zu regulieren. Erſt,
als wir unſere Polifik änderken und
Vergeltungsmaß=
nähmen androhten, gaben uns die fremden Näkionen
alles, um das unſere Vorgänger 40 Jahre lang gekämpft
hatten. Wenn wir keine Schritte zum Zuſtandekommen
der Kömvention getan und den fremden Nationen nicht
erklärt hätten. daß wir Prämien uicht dulden wollen, ſo
würde ſich die Prämienpolitik in großem Maße weiter
entwickelt haben.”Der Miniſter wies dann noch am
Schluſſe ſeiner Rede, in der er beiläufig die Bemerkung
machtel daß England am Vorabendeines groben
wirtſchaftlichen Kampfes ſtehe, auf die
Schädigung hin, welche die Prämien den britiſchen
Raffinerien zugefügt hätten, und betonte, die Konvention
werde zum Freihandel in Zucker führen, ſie werde
Eng=
land gegen die Möglichkeit eines Monöpols ſchüten und
eg is Den Stand'ſeten, Zucker von allen Märkten der
Welt zu erlangen. Sie werde auch Weſtindien zum
Segen gereichen. Das Haus nahm ſchließlich, wie ſchon
mitgeteilt, mit 224 gegen 144 Stimmen die zweite Leſung
der Vorlage an, mit der Minderheit ſtimmten 13
Unioniſten.
W.B. Grimsbh, 30. Juli. Ein ausgedehntes, dem
Tranſitverkehr dienendes Gebäude des hisfigen Docks iſt
heute in früher Morgenſtunde abgebraunt. Da'ſich
wertvolle Güter auf dem Lager Obefanden, wird der
Schaden auf mehr als 20000 Pfund Sterling geſchätzt.
2 Petersburg, 30. Juli. Flügeladiutant'Fürſt
Obolenski iſt in das Weichſelgebiet kommandiert.
Um unter die Bevölkerung der durch die
Ueber=
ſchwemmungen am meiſten geſchädigten Gegenden
namens des Kaſſers 200 000 Rubel zür verteilen.
uſ.B. Betersburg. 30. Juli. Die Ruſſiſche
Tele=
graphenagentur meldet aus Tiſlis vom 28. Juli:Auf
der Starton Michailowo, 112 Werſt von RierpUln Ver
Strecke Tiflis-Patum, ſtellten die Arbeiter die
Arbeit ein und führten Anordnungen herbei, indem
ſie einen Güterzug anhielten. Der Aufforderung der
Eiſenbahnobrigkeit, der Poligei und des Chefs des
Militärkommandos, auseinanderzugehen. folgte die Mende
nicht.- Als ſie darauf einen aus Vorſhom kommenden
Zug aufzuhalten verſuchte, rückte ein 40 Mann ſtarkes
Jommands nach mehrmaliger Warnung gegen die
Menge vor. die ' ſie mit einem Steinhagel und einigen
Revolverſchüſſen emnpfing. Es erſcholl das Kommando:
„Feuerj Zehn Arbeſter ſind tot. 18 verwundet.
Darauf wurde die Ruhe und der Zugverkehr
wiederher=
geſtellt
e Miſchni Nowgorod, 30. Juli. Die Zahl der beim
Brande des Vampfers „Peter L1 am 19. Juli
Um=
gekolnmenen beträgt 54.
11 Vaku, 30. Juli. Geſtern iſt in den
Petroleum=
werken ein neuer Brand ausgebrochen. 23 Bohrkuͤrme
wurden eingeäſchert.
anl
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Teil=
nahme an unſerem ſchweren Verluſte, für die
zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden, vor
allem aber Herrn Pfarrer Walz für ſeine
er=
hebende und tröſtende Grabrede, ſowie auch dem
Akademiſchen Maſchinen=Ingenieurverein für
ſeine Beteiligung ſagen wir unſeren innigſten
Dank.
(13363
Darmſtadt, den 30. Juli 1903.
Familie Luoao.
f’amllie falk.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 30. Juli. Meiſt trübes-Wetter mit
Regenfällen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Kongert um 18 Uhhr im Reſtaurant=Metropolel.
Konseri um 8 Uhr in der =Stadr Pfüngſtadkb.
Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montaa
von 9-T Uhr und nachmittägs von 3-5½
von 3-1 Uhr.
g bis Freitag
hr. Samstag
Gottesdienſt in der joraeliſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 31. Juli 1903.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.-
Samstag, den 1. Auauſt 1903.
Morgengottesdient 8 Uhr 30 Win. Sabbatausgang
8 Uhr 55 Min.
Gonntag. den 2. Auauſt 1903.
Morgengdttesdienſt 6 Uhr 30 Min. Abendgottesdienſt
7 hr 30 Min.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckepei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.