Abonnement=preig
monatlich 50 Pfa., vierteljährlich 150 Mk.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
166. Sahrgang.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Alluſtuorkes Anlerhalkungsblatk.
fuͤr das wöchentlich 6 mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N 164.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Donnerstag, den 16. Juli.
1903.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Hreisamts Darmſtadt.
In Arheilgen (Arheilger Ziegelhütte) iſt die Maul= und Klauenſeuche
erloſchen. Gehöftſperre iſt aufgehoben.
B e k a u n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Hausbeſitzer und Mieter, das wir
gegenwärtig auf Grund des Artikels 1 des Geſetzes, die polizeiliche
Beaufſichti=
gung von Mietwohnungen und Schlafſtellen betreffend, deſſen Wortlaut wir
untenſtehend im Abdruck folgen laſſen, mit einer allgemeinen Reviſion ſämtlicher
Mietwohnungen und Schlafſtellen in hieſiger Stadt beſchäftigt ſind.
Hierbei iſt die Aufſtellung einer Wohmungsſtatiſtik beabſichtigt, weshalb
wir erſuchen, den revidierenden Beamten möglichſt genaue Auskunft erteilen zu
wollen.
Wir beinerken noch, daß dieſe Reviſion gegenwvärtig im III. Polizei=
Revier ſtattfindet.
Darmſtadt, den 29. Juni 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei (aupolizei).
Dr. Gläſſing.
Der Artikel 1 zitierten Geſetzes lantet:
Die Geſunbheilsbeamten des Staates und die Ortspolizeibehörden, ſowie!
die von den letzteren Beauftragten ſind befugt, die zum Vermieten beſtimmten
Wohnungen und Schlafſtellen einer Unterſuchung in der Richtung zu unterwerfen,
vo aus deren Benutzung zum Wohnen oder Schlafen Nachteile für die Geſundheit
oder Sittlichkeit nicht zu beſorgen ſind.
Gleiche Befugnis ſteht den genannten Organen bezüglich der Schlafräumel
zu, welche von Arbeitgebern ihren Arbeitern (ehrlingen, Geſellen, Gehilfen,
Dienſtboten ꝛc.) zugewieſen werden.
G16422
Bekanntmachung.
Die Anlieferung der bei der
unter=
zeichneten Behörde im Voranſchlagsjahr
1903,04 erforderlichen
Schreibutaterialien
und die Herſtellung der in genannter
Zeit erforderlich werdenden Buchdruck=
und Buchbinderurbeiten ſoll im
Cub=
miſſionswege vergeben werden.
Angebote auf dieſe Lieferung ſind
ver=
ſiegolt bis zum
Wittwoch, den 22. Juli 1903,
vormittags 10 Uhr,
im Amtslokale Großh. Polizeiamts
(Hügelſtraße 3133. Zimmer Nr. 10)
abzigeben, woſelbſt auch Bedingungen
und Muſter einzuſehen ſind.
Darmſtadt, den 13. Juli 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
J. V.:
(2575
Gebhardt.
Korn=Verſteigerung auf
dem Halm.
Donnerstag, den 16. d. M.,
unch=
mitesgs 6 Uhr, wollen die
Unter=
geichneten das Korn von einem
Grund=
ſtück, an der Heidelbergerſtraße neben
der Madrennbahn gelegen, 3144 am groß=
(1084omd
verſteigern laſſen.
Jung & Häyritz.
Konkursverfahren.-
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen der Firma H. Schneider,
Kartonnagefabrik in Darmſtadt, und deren
alleinigen Inhabers Nichard
Wimmen=
fauer in Darmſtadt iſt zur Prüfung der
nachträglich angemeldeten Forderungen,
Termin auf
Samstag, den 25. Juli 1903,
vormittags 8½ Uhr,
vor dem Großh. Amtsgericht Darmſtadt !
Hügelſtraße 3133, Zimmer Nr. 23,
an=
beraumt worden.
Darmſtadt, den 9. Juli 1903.
Der Gerichtsſchreiber Großh Amtsgerichts
Darmſtadt I.
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Löhmiſche Frühgelbe,
ſowie Frühroſen
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bei größeren Poſten Preisermäßigung,
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Genehmigte Uebertragung aus dem Engliſchen.
MNachdruck verboten)
28)
Es war eine traurige Mahlzeit für Frank Gordon.
Um ihn herum wurde viel geſprochen; aber alle
Stimmen ſchienen ihm wie aus weiter Ferne zu
kommen. Er fühlte unwillkürlich, daß Briſeis Augen
ihn fragend anſchauten und wagte nicht, ſie anzublicken.
Er mußte fortwährend daran denken, wann Briſeis
nun wohl erfahren würde, daß ſie zu Hauſe blieb,
und wie ſie das wohl auſnehmen würde. Eine
zu=
fällige Beierkung der Mädchen, als ſie vom Tiſche
aufſtanden, verriet das getroffene Uebereinkommen;
ſaber entſchloſſen wandte er ſeinen Blick zur Seite.
Wahrſcheinlich, ſagte er ſich, würde ſie ſich nichts von
ihrer Enttäuſchung anmerken laſſen, ſie war ja kein
Kind mehr; ud wenn ſie auch erſtannt ſein ſollte,
ſo würde ihr heiteres Temperament ſehr bald über
die kleine Verſtimmung ſiegen.
Als ſie nachher die Mädchen an die Haustüre
begleitete, gab ſie ihm wie gewöhnlich die Hand und
ſagte ihm adien; vielleicht ſah ſie ihn dabei mit einem eruſt
fragenden Ausdruck an, aber er ſuchte es nicht zu
beachten und war froh, endlich fortzukommen und
ſich im Dinkel des Wagens verbergen zu können.
Glücklicherweiſe hatten die drei Mädchen genug
mit=
einander zu plandern, ſo daß er ſeinen Gedanken
nachhängen konnle. Solliſe dies das letzte Lebewohl
geweſen ſein? Auf ſolche Weiſes
10.
Als Gordon am Abend nach Hauſe kam, fand
er mehrere Briefe vor. Einen von der Fürſtin, der
er ſeinem Verſprechen gemüß mitgeteilt hatte, daß er
ſich mit Georgie Leſtrange verlobt habe,w elche
Nach=
richt ſie wohl nicht allzu ſehr überraſchen würde,
nachdem ſie ſie beide in Glen Skean Caſtle ſo
be=
ſtändig zuſammengeſehen habe. Die Fürſtin wußte
ihm in ihrem Brief merkwürdig wenig über ihre
künftige Schwiegertochter zu ſagen, deſto eingehender
behandelte ſie in launiger Weiſe die Schwankungen
in den Entſchlüſſen der Markgräfin von Plez=Gmunden.
Dann hatte er einen Brief von Lord Nockminſter, der
ihn für die erſte Hälfle des Dezember einlud und
einen von Lady Adela, die ihm ihre neueſte Novelle
zu ſenden verhieß und ihn bat, ihr ganz ehrlich und
anfrichtig ſeine Meinung darüber zu ſchreiben.
Ver wichtigſte von allen Briefen war jedoch
von Georgie Leſtrange. Dieſen Brief laß er immer
und immer wieder, als wenn er daraus die Schreiberin
noch beſſer kennen lernen möchte, beſſer und
in=
anderem Lichte noch, als das bei ihren
jugendlich=
übermütigen Streifereien durch die Berge, Moore
und Flußtäler von Inverneßſhire möglich geweſen
war. Miß Georgie war von ihrein neuen Aufenthalt
nicht entzickt. Sie behauptete, der Himmel Floridas
ſei ihr zu einförmig blau und zu weit von der Erde
entfernt. Sie müſſe Wolken in dem ſie umgebenden
Bilde haben — die der Landſchaft Licht und Schatten,
den Sonnemtergängen Farbenpracht und den
Mondſcheinnächten feierlichen Glanz verliehen. Alle
dieſe Betrachtungen führten naturgemäß zu
Er=
innerungen an ihren Aufenthalt in Schottland.
Erinnerſt Du Dich noch unſeres Nachhauſeweges
an dem Tag. wo wir im Silver Pool gefiſcht hatten?
Wie war der Abend wunderbar ſchönl Die Berge
im Weſten hoben ſich wie violetter Sammet gegen
das Abendgold ab; und alle die Spitzen von Aonach
Mor brannten wie im Feuer, und unten auf ſtillem
Waſſer neben den grünen Erlenbüſchen lag der
feuer=
rote Widerſchein. Aber am herrlichſten war es doch
abends bei Mondſchein; weißt Du noch, wenn wir
eine kleine Strecke in den offenen Wald hineingingen
und dem Schreien der Hirſche lauſchten, dann ſtand.
der goldene Mond gerade über Ben=na=Van= und
ein leichter Rebel ſlieg über dem Moor auf, und Lady
Behulslraso l. Darmskaet Sulstasse
für den Sommer, da sie leicht am
Fusse sitzen und die in dieser
Jahres-
zeit s0 starke Transpiration desselben
erleichtorn.
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Geite D.
Darmſtädter Taghlntt, Douterstag, den 18. Juli 1903.
Nummer 164.
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der Bücheburger Bauern.
Adela und Roſe und Sibyl ſtanden in weißen
Ge=
wändern da, wie drei Geiſtererſcheinungen, und keines
wagte in der Stille ein Wort zu ſagenl Das
Heide=
kraut duftete ſo ſüß, und unten im Tale rauſchte leiſe
der Strom. Weißt Du es noch? Hältſt Du das
alles ebenſo gern in der Erinnerung feſt, wie ich?
Ach, ich habe den ewig blauen Himmel ſatt, und
mein Herz ſehnt ſich nach einem wohlbekannten Lande
zurück, wo es Wolken und Scen und Regen und
wunderbaren Sonnenuntergang und geheimnisvolle
Nächte in den Bergen gibt:
Dahin, dahin
Möcht ich mit Dir, o mein Geliebter, ziehn
Nun, das war für Georgie wirklich ein poetiſcher
Erguß; und für den Augenblick wurde Frank das
Herz in der Bruſt weit, wenn er an die im
Hoch=
lande verlebte Zeit zurückdachte. Es war gewiß kein
allzu ſchlimmes Geſchick, woran ihn ſeine Pflicht
band; die luſtige Kameradſchaft in der nordiſchen
Wildnis würde auf ganz natürlichem Wege zu der
ernſteren Lebensgemeinſchaft führen, die vor ihnen
beiden lag.
Aber inmitten all dieſer hoffnungsvollen Gedanken
und Entſchlüſſe kam plözlich der alte Druck wieder
über ihn: die Erinnerung an ein Haus am
Devon=
ſhireiloi; — an eine offenſtehende Haustüre - und
einen letzten Blick, von dem er ſich abgewandt hatte.
Briſeis war es während des ganzen Lunchs
erbärmlich zu Mute geweſen - niemand hatte es
ielleicht bemerkt, aber nun hatte ſie das größte
Verlangen, ſich ſo bald wie möglich zurückzuziehen.
Nachdem die Mädchen mit Sir Francis fortgefahren
aren, ſagte ſie ihrer Tante, ſie wolle die angefangenen
Vorhänge für das Eſyimmer jertig ſticken, und ging
n3 Schulzummer, wo ihr Vetter Adalbert leſend auf
em Sofa lag.
Sobald er ſie ſah, legte er das Buch beiſeite
Briſeis, hat Sir Francis etwas mit Dir gehabt;
Wie kommſt Du darauf? fragte ſie ausweichend.
Er hat Dich noch nie zu Hauſe gelaſſen, wenn
er die anderen mitnahm.
O, das macht nichts. Jemand muß nun
ein=
mal zu Hauſe bleiben, warum nicht ich? Ich bin
ſo oft ins Theater gegangen. Er war immer ſo
freundlich gegen mich, ſo ſehr freundlich
Er ſprach kaum ein Wort mit Dir beim Lunch,
fuhr ihr Vetter fort. Er ſah Dich auf der Straße
ſo merkwürdig an — er kam von der anderen Seite
her -— als der andere Herr gerade ſo raſch wegging.
Ihr gleichgültiger Ausdruck veränderte ſich ſofort.
Haſt Du das auch bemerkt, Adalbert? War es ſo
auffallend? Ich hatte mich alſo nicht geirrt. Aber
was habe ich denn getan? Warum ſollte er mir
denn zürnen, wenn jemand mit mir ſpricht? Nein,
nein, es muß etwas anderes ſeinl fuhr ſie in wachſender
Erregung fort.
Sie ſtand am Tiſch und preßte die Finger
in=
einander; ihre Lippen zitterten und in ihren Augen
ſtanden Tränen. Der arme Junge ſah ihr erſchrocken zu.
Wenn Argyriades bereits verſucht hätte, mich zu
verleumden, ſprach ſie leiſe vor ſich hin. Wer kann
es wiſſen? Es iſt mir alles ein Rätſel, und ich habe
niemand, der mir raten kann, keinen Menſchen auf
der Welt. Wie gern wollte ich alles, alles opfern,
wenn ich nur dieſen Menſchen los werden könnte
Es handelt ſich ja nr um Geld .. was iſt Geld?
Ich könnte an meinem Vormund in Edinburgh
ſchreiben, daß er mir etwas verſchafft.
Iu ihrer Aufregung räumte ſie ſofort den Tiſch
ab und ſetzte ſich hin und ſchrieb an Mr. Murray,
ihren Edinburgher Rechtsanwalt, mit der Bitte, ihr
fünfundzwanzig Pfund vorzuſtrecken, wemn er es
möglich machen ſönge. Den Brief trug ſie der
Sicherhoit wegen ſelbſt in den nächſten Poſtkaſten.
Dann kehrte ſie zu den angefangenen Vorhängen
zurück und arbeitete anſcheinend ruhig daran weiter.
Aber das Herz wurde ihr immer ſchwerer, ſo
allein mit all ihren quälenden, angſtvollen Fragen
und Zweifeln.
Die alten Balladen berichteten von den Gordons
als: luſtig, tapfer und treulos - nun, ihretwegen
konnte denn auch dieſer Letzte ſeines Stammes,
plöhlich anderen Sinnes werden. Wenn er von ihr
glaubte, daß ſie dieſe oder jene Torheit oder
Schlech=
tigkeit begehen könne, wollte ſie ſich ihm gegenüber
gewiß nicht verteidigen.
In der Nacht ſchlug der Regen unaufhörlich
gegen die Fenſter ihres kleinen einſamen Dachſtübchens.
Sie hatte von Zeit zu Zeit geweint, denn ihr Stolz
konnte ihr ſchließlich doch auch keinen Troſt geben,
An Schlaf war nicht zu denken, dazu war ſie zu ſehr
überreizt. Schließlich öffnete ſie ihr Schreibpult und
ſuchte ein geſchriebenes Blatt hervor, in dem
zahl=
reiche Verbeſſerungen angebracht waren.
Schon öfter hatte ihr Frank Gordon geſagt, wie
ſehr er ſich für die kleinen Volkslieder itereſſiere,
die ſie halb aus der Erinnerung niederſchrieb, halh
neu dichtete, während ſie am Klavier ſaß. Er hatte
ſie ſogar gebeten, ihm eine dieſer Kompoſitionen zu
geben, und da ſie eines Nachmittags viel Muße hatte,
hatte ſie die Verſe und Noten eines ſolchen Liedes,
wie ſie ihr zufällig in den Sinn kamen, flüchtig
niederſchrieben. Als ſie die Handſchrift jetzt
heraus=
nahm, beſchloß ſie eine ſaubere Abſchrift davon zu
machen und ſie ihm dann hinzuſchicken - als ein
ſchüchternes Zeichen der Verſöhnung für den Fall, daß
er ihr irgend etwas übel genommen hatte. Jedenfalls
würde er durch die Art und Weiſe, wie er dieſen
kleinen Friedensvorſchlag aufnahm, zeigen, wie er zu
ihr ſtand.
(Furlſetzung folgt.)
Niemmmer 164.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Juli 1903.
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Donnerstag, den 16. Juli.
1903.
Daheim und draußen.
Von Generalmajor 3. D. Menges, Geſchäftsführendem
Vorſitzenden des Deutſchen Flotten=Vereins, Berlin
(früher in Darmſtadt).
Als am 18. Januar 1896 der Tag der
Grün=
dung des Deutſchen Reiches zum 25. Male
wieder=
kehrte, erinnerte unſer Kaiſer in zündenden Worten
an die gewaltig veränderten Verhältniſſe, die ernſte
Arbeit für die Sicherung des Deutſchtums erheiſchten.
Unſer Deutſchland iſt ein Weltreich geworden.
Tauſende von deutſchen Landsleuten wohnen in allen
Teilen der Erde; deutſche Güter, deutſches Wiſſen,
deutſche Betriebskraft gehen über den Ozean. Hieraus
erwächſt uns die Pflicht, dieſes größere Deutſche
Reich feſt an das Mutterland anzugliedern.” Nicht
ungehört verhallte dieſer Weckruf: ein ſchöner Erfolg
war am 10. April 1898 die Annahme eines
Flotten=
geſetzes. das zwar die Verſäumniſſe vergangener
Jahrzehnte einigermaßen wieder gut machte, nach
wie vor aber unſerer Flotte nur eine ſo geringe
Stärke ſicherte, daß ſie gegenüber den Schlachtflotten
der Haupt=Seemächte nicht in Betracht kommen
konnte.
Die dem Flottengeſetz von 1898 voraufgehenden
Verhandlungen beſtärkten indes immer weitere Kreiſe
in der Anſicht, daß es ſich nicht nur darum handeln
könne, den Mitgliedern des Reichstages die
Notwen=
digkeit einer ſtarken Wehr zur See darzulegen,
ſon=
dern daß es ebenſo wichtig erſcheine, in alle Schichten
des Volkes die Ueberzeugung zu tragen, daß heutigen
Tages für jeden Stand im deutſchen Vaterlande die
Ein= und Ausfuhr über See unentbehrlich iſt und
daß wir deshalb einer großen Handelsflotte und zu
deren Schutz einer mächtigen Kriegsflotte bedürfen.
Nicht Angriffskriege wollen wir mit letzterer führen,
aber unſeren überſeeiſchen Beſitzſtand wollen wir
wahren und unter den Weltmüchten die Stellung
behaupten, die durch glückliche Kriege errungen iſt.
Von dieſem Gedanken ausgehend, traten auf
An=
regung des Fürſten zu Wied angeſehene und
einfluß=
reiche Männer zuſammen und gründeten am 30. April
1898 den Deutſchen Flotten=Verein. Wie ſehr dieſes
Vorgehen einem tatſächlichen Bedürfnis entſprach,
beweiſt der Umſtand, daß der neue Verein, der Ende
des Jahres 1898 nach achtmonatigem Beſtehen ſchon
über 14000 Mitglieder zühlte, heute über 239000
Einzelmitglieder beſitzt und unter Anrechnung der
Perſonen in den als körperſchaftliche Mitglieder uns
angeſchloſſenen Verbänden die Zahl 630000
er=
reicht hat.
Der Ende des vorigen Jahrhunderts in
Deutſch=
land energiſch auflebende Flottengedanke hatte
patrio=
tiſch geſinnte Männer, wie den damaligen Erbprinzen
von Hohenlohe, den verdienſtvollen, inzwiſchen
ver=
ewigten Wirklichen Geheimen Rat Sachſe und andere
Herren dazu geführt, unabhängig von dem Deutſchen
Flotten=Verein am 8. Juni 1898 den „Hauptverband
Deutſcher Flotten=Vereine im Auslande- zu bilden.
Dieſer Verband ſtellte es ſich zur weſentlichſten
Aufgabe, die im Auslande lebenden Deutſchen zur
opferwilligen Mitwirkung bei der Entwickelung der
deutſchen Kriegsflotte anzuregen. Schon im Jahre
1896 hatte ſich nämlich in Valparaiſo in ähnlicher
Abſicht ein Deutſcher Flotten=Verein gebildet, der
durch jährliche Beiträge aller im Ausland lebenden
Deutſchen den Ausbau der deutſchen Kreuzerflotte
fördern wollte. Der Hauptverband Deutſcher Flotten=
Vereine im Auslande ſollte für dieſe von Valparaiſo
ausgegangenen und auch anderwärts auf fruchtbaren
Boden gefallenen Beſtrebungen einen gemeinſamen
Mittelpunkt bilden und unter Fernhaltung jeder
Parteipolitik dahin wirken, daß ſich dieſe Vereine zu
feſten Stützpunkten des Deutſchtums im Auslande
geſtalten.
In raſcher Folge bildeten ſich im Auslande
zahlreiche Flotten=Vereine, die zum Teil recht
erheb=
liche Beiträge an den Hauptverband ablieferten.
Ende 1902 wurden über 70 Vereine mit rund
4300 Mitgliedern gezählt: die geſammelten Beiträge
erreichten die Höhe von M. 442000. Es konnte ein
Flußkanonenboot in Beſtellung gegeben werden, das
der Hauptverband binnen kurzem der
Marineverwal=
tung überweiſen wird.
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Bei der Aehnlichkeit der Ziele, die von dem
Hauptverband Deutſcher Flotten=Vereine im
Aus=
lande und dem Deutſchen Flotten=Verein verfolgt
wurden, machte ſich immer dringender das Bedürfnich,
klarer Regelung des gegenſeitigen Verhältniſſes
geltend, weil andernfalls Reibungen entſtanden würen,
die im weiteren Verlauf, namentlich dem Auslande,
keinen hohen Begriff von der deutſchen Einigkeit
ge=
geben hätten. Gleichermaßen durchdrungen von dem
Gefühl, daß für das Verhalten nationaler
Genoſſen=
ſchaften große Geſichtspunkte maßgebend, bleiben
müſſen, ſind beide Vereine im vergangenen Jahre
zum Zwecke näherer Verbindung in Verhandlungen
getreten. Dieſe Beſtrebungen führten am 23. Januar
1903 zu einem Abkommen, welches am 29. März 1903
von der Haupt=Verſammlung des Deutſchen Flotten=
Vereins und am 5. Mai von der
Mitgliederver=
ſammlung des Hauptverbandes genehmigt wurde.
Als Arbeitsfeld gilt für den Hauptverband das
Aus=
land, für den Deutſchen Flotten=Verein das Deutſche
Reich. Gemeinſchaftliches Organ beider Verbände
wird die=Flotter. In hochherziger Entſchließung iſt
Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg=Schwerin,
Hoheit, von dem Poſten als Präſident des
Haupt=
verbandes zurückgetreten; an ſeiner Stelle hat der
Hauptverband den Präſidenten des Deutſchen Flotten=
Vereins, Fürſten Otto zu Salm=Horſtmar, Durchl.,
zum Präſidenten gewählt.
So iſt eine Einigung und, wie wir hoffen, eine
dauernde Einigung erzielt, die beide Vereine fördern
wird. Ebenſo wie wir überzeugt ſind, daß der
Deutſche Flotten=Verein ſeiner Aufgabe, aufklärend
über die Bedeutung von Seegewalt zu wirken, immer
erfolgreicher entſprechen und das deutſche Volk mit
Macht darauf hinweiſen wird, daß es über ſeine
ſchwarz=weißen oder blau=weißen Grenzpfähle
hinaus=
ſehen muß, ſo wünſchen wir, daß auch der
Haupt=
verband in friſchem Schaffen vorwärtsſchreiten und
unſere im Auslande lebenden Landsleute veranlaſſen
möge, ihr nationales Empfinden und ihre Liebe zur
alten Heimat durch Mitarbeit an Deutſchlands
Macht=
ſtellung zur See zu betätigen. Juli=Heft der „Flotten)
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Reigloſigkeit und Milde eignet ſich dieſe Seife ganz
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beſeitigt auf naturgemähem Wege Hautunreinheiten und
erzeugt einen wunderbaren Teint. Die, Patent=Myrrholin=
Seife' iſt laut ärstlichen Aeußerungen unerreicht in
Wirkung. Man verlange überall, auch in den Apotheken,
woſelbſt auch Proſpekte über die hochintereſſanten
Myrrholin=Bilder gratis zu haben ſind, nur dieſe Seife.
Die Jugendvernachläſſigung als ſoziale
Gefahr.
8R. So manche Nachtſeite der heutigen ſozialen
Zuſtände zeigt, wenn man ihre Herkunft deuten will,
auf das Heer der halbwüchſigen Burſchen hin:
Cherchez la jeunesse! Und Artur Dix hat recht,
wenn er den Kompler der hierher gehörigen Fragen
zu einem „Problem der Jugendlichen; ſtempelt (in
ſeiner leſenswerten Schrift „Die Jugendlichen in der
Sozial= und Kriminalpolitik= Jena, Guſtav Fiſcher).
Die Bedeutung der Jugendfürſorge und
Jugendver=
nachläſſigung darf nicht unterſchätzt werden, denn
heute ſchon iſt in den der Jugendentwicklung ſo
ge=
fährlichen Großſtädten die Altersklaſſe um das
zwanzigſte Jahr mehr als doppelt ſo ſtark wie es im
Durchſchnitt des Staates der Fall iſt. Die
Auf=
lehnung der Jugend gegen das Recht nimmt aber
leicht eine epidemiſche Form an, weil die Zeit der
geführlichen Unreife und des nicht genug bewachten
Ueberganges aus der freien Kindheit zur
Selbſtver=
antwortung zu leicht verderblichen Einflüſſen ſich
er=
ſchließt und dann weit in das Mannesalter hinein
kaum mehr gut zu machende Folgen äußert. Die
Kriminalſtatiſtik zeigt die ganze Größe des Problems.
Während die Zahl der Zuchthäusler überhaupt in
den letzten 20 Jahren troz der ſtarken
Bevölkerungs=
zunahme um 20 pCt. zurückgegangen iſt, hat die
Zahl der jugendlichen Verbrecher eine ſtarke Steige=
Tung aufzuweiſen, und zwar ſo, daß 1899 auf
100 000 der jugendlichen Zivilbevölkerung über 700
Verurteilungen kamen, während es 1882 nur 568
waren. Und dabei nehmen, was ſozialpolitiſch am
meiſten zu denken gibt, die Rückfälle einen recht
großen Raum ein, denn während die Steigerung bei
den erſtmalig Beſtraften betrug, betrug ſie bei
den Vorbeſtraften ¼ und etwa die Hälfte der
ſpäteren ſchweren und gewerbsmäßigen Verbrecher iſt
vor dem 20. Lebensjahre mit dem Gefängnis in
Be=
xührung gekommen. Und da dieſe erſchreckenden
Tatſachen in erſter Linie auf eine falſch geführte
Tatenluſt' zurückzuführen ſind, ſo iſt ja ihre
wirk=
ſame Bekämpfung verhältnismäßig nicht ſchwer,
wenn man ſich nur nicht länger den notwendigen
Maßnahmen verſchließen wollte.
Zweierlei Richtung hat die Auſgabe: eine heilende
und eine vorbeugende.
Die Jugendlichen, die ſich ſchon gegen das
Ge=
ſetz vergangen haben, müſſen einer ſchonenden ſogialen
Therapie unterzogen werden, die ihnen zwar den
Ernſt ihres Fehltritts vor Augen führt, ihnen aber
nicht den letzten Funken der Ehre vernichtet. So
lange das Kind die Schule beſucht, ſoll ſeine Tat
gwiſchen den Wünden der Schule bleiben. Wenn es
die Schule verläßt, muß es wiſſen, daß es noch nicht
mit einem Kainszeichen behaftet iſt, das ihm von
vornherein ungünſtigere Ausſichten im Lebenskampf
ſtellt. Aber auch hier, bis es die volle
Strafmündig=
keit erlangt hat, wird vor allen Dingen vor den
Gefängniſſen, den Hochſchulen des Verbrechens,
ge=
warnt. Ein hermetiſcher Abſchluß des einzelnen
Ge=
fangenen von den übrigen iſt - bei den gegenwärtig
noch ganz unzureichenden
Gefängnisverhältniſſen-
gänzlich ausgeſchloſſen. Jede Berührung mit
an=
deren muß aber das Gefühl der großen
Verbrecher=
gemeinſchaft, der von der Geſellſchaft Ausgeſtoßenen
ſtärken, und es iſt nichts begreiflicher, als daß dem
jungen Gemüt, das ſich alſo vor ſich ſelber
ge=
demütigt und gebrandmarkt ſieht, die große Achtung
vor der ehrlichen Lebensführung verloren geht. Hier
greift das heilſame Inſtitut der Fürſorgeerziehung
ein, die in der Tat als vorbeugendes Mittel benutzt
werden kann und in ihrer Handhabung immer mehr
zu einem ſolchen werden ſoll, vor allen Dingen aber
die bedingte Begnadigung, deren Einführung, wo ſie
noch nicht beſteht, keinen Augenblick mehr verzögert
werden ſollte, und endlich eine verſtändige
Ent=
laſſenenfürſorge. Ueber all dies ließe ſich viel ſagen,
doch würde dies hier zu weit führen.
Ebenſo wichtig wie die heilende Seite iſt die
allgemeine vorbeugende. Hier handelt es ſich,
abge=
ſehen von der Regelung des Lehrlingsweſens, der
Wohnungsfrage, der Arbeiterſchußzgeſeßgebung uſw.
in erſter Linie um die Bildungsfrage im weiteſten
Sinne. Den der Schule entwachſenen Kindern muß
möglichſt viel förderliche Beſchäftigung geboten
werden, die die freie Zeit ausfüllt, die jugendliche
Phantaſie und Tatenluſt in nützliche Bahnen lenkt
und vor allen Dingen den ſittlichen Halt in ihnen
feſtigt, der allein eine Gewähr für die Zukunft gibt.
Hier hat der allgemeine Fortbildungsſchulzwang ſeine
ſogialpolitiſch hochbedeutſame Aufgabe zu erfüllen,
dem ſich ausgiebiger Beſuch von
Haushaltungs=
ſchulen für die jungen Mädchen anſchließen ſollte.
Wenn mit all dieſen Mitteln der Fehlgegangene
mit ſanfter Gewalt zurückgeführt und von der
Ge=
ſellſchaft mit Wohlwollen wieder aufgenommen wird,
dann wird der erſchreckenden Zunahme der
Krimi=
nalität, der Jugendlichen Einhalt geboten werden.
Deshalb kann man auf die Wichtigkeit der
Jugend=
fürſorge nicht eindringlich geuug immer wieder
hin=
weiſen.
Eine gute Puregung.
Zu dem Kapitel Soldatenmißhandlungen
erhält die „Tägl. Rundſchau- folgende beachtenswerte
Zuſchrift eines Schulmannes, der auch wir gerne
Kaum gewähren: Bei der großen Mehrzahl der
be=
kannt gewordenen Fälle von Soldatenmißhandlungen
handelt es ſich meiſt immer um Rekruten, die nicht
im ſtande ſind, den normalen Anforderungen des
Dienſtes zu genügen, teils aus geringem
Auffaſſungs=
vermögen, teils aus körperlicher Ungeſchicklichkeit.
Vom erſten Tage an macht ſich ein ſolcher Mann
in der Korporalſchaft unliebſam bemerlbar, zieht ſich
bald den Haß ſeiner Kameraden zu, die ſeinetwegen
viele Uebungen öfters wiederholen müſſen und bringt
ſchließlich ſeine Lehrer nicht ſelten zur Verzweiflung,
die in ſteter Angſt leben müſſen, daß er ihnen jede
Vorſtellung verdirbt. Die militäriſchen Lehrer ſind
hier weſentlich im Nachteil gegenüber ihren Kollegen
an den Schulen, wo die Möglichkeit beſteht, einen
unbegabten Schüler ſchon nach kurzer Zeit
loszu=
werden, indem man ihn „ſitzen= läßt und ihm ſo die
Möglichkeit gibt, allmählich nachzukommen. Ja, in
neuerer Zeit hat man ſogar in zahlreichen Orten
be=
kanntlich Hilfsſchulen für Schwachbefähigte gegründet.
Von dieſen Einrichtungen hat man bisher beim
Militär keinen Gebrauch gemacht, dort werden die
Mannſchaften abgezählt und verteilt und ſollen zur
feſtgeſetzten Zeit ausgebildet ſein, ſelbſt wenn ſie in
der Schule nicht über die Unterklaſſe hinausgekommen
ſind. Viel würde ſchon gewonnen ſein, wenn man
wenigſtens das Schulentlaſſungszeugnis einſähe, man
würde in vielen Fällen ſoſort wiſſen, wen man vor
ſich hätte. Zweitens wäre es aber erforderlich, die
betreffenden Mannſchaften nach einer Probezeit zu
beſonderen Ateilungen zu vereinigen, die von
aner=
kannt tüchtigen Unteroſfizieren ruhigen Naturells
unterrichtet werden müßten. Ein erheblicher Teil
dieſer Rekruten würde jedenfalls vollſtändig
brauch=
bar für den Dienſt werden und dann in die
Kom=
pagnie eingereiht werden können, während über die
daſſernd Unfähigen beſondere Beſtimmungen getroffen
werden müßten.
Deuſſches Reich.
- Die Nordd. Allg. 3tg. ſchreibt: Während
der Gerichtsferien wird die Spruchtätigkeit des
Reichsverſicherungsamtes, wie in den früheren Jahren,
eine Einſchränkung erfahren. Vom 15. Juli bis
15. Septeinber werden zur Erledigung beſonders
eil=
bedürftiger Sachen ſowohl in Unfall= wie in
Inva=
lidenverſicherungsſtreitigkeiten wöchentlich mehrere
Sitzungen ſtattfinden. Auf die Friſten zur Einlegung
der Rechtsmittel des Rekurſes und der Reviſion (einen
Monat vom Tage der Zuſtellung gerechnet) hat die
Ferienordnung keinen Einfluß.
— Die Kommiſſion zur Vorbereitung
der Reform des Strafprozeſſes iſt wieder
zweimal zu mehrtägigen Beratungen im Reichs=
Juſtigamt zuſammengetreten. Gegenſtand ihrer
Be=
ratungen bildete die Frage, ob die Vorſchriften unſerer
Strafprozeßordnung über die Beſchlagnahme, die
Durchſuchung von Perſonen, die Unterſuchungshaft
und die Verteidigung einer Umgeſtaltung bedürfen.
Insbeſondere erſtreckten ſich die Beratungen auf die
Unterſuchung, ob die Vorausſetzungen für die
Er=
laſſung und die Aufhebung des Haftbefehls zu ändern
ſind, und ob es ſich empfiehlt, die notwendige
Verteidi=
gung=ſowie die Befuguiſſe des Verteidigers hinſichtlich
der Akteneinſicht und hinſichtlich des Verkehrs mit dem
verhafteten Beſchuldigten zu erweitern. Auch die
ſchon ſeit längerer Zeit von namhaften Kriminaliſten
geforderte Beſtrafung uneidlicher falſcher Ausſagen
beſchäftigte die Kommiſſion; ſie hatte die Frage zu
prüfen, ob im Zuſammenhange mit der Einſchränkung
der Zeugeneide die Straſbarkeit uneidlicher falſcher
Ausſagen eingeführt und wie ſie im eingelnen
ge=
ſtaltet werden ſoll.
Ein eigenartiges Wahlvorkommnis iſt
aus dem Wahlkreis Kolberg=Köslin zu
ver=
zeichnen. Bei der Stichwahl am 25. Juni wurden
in dem zu dieſem Wahlkreis gehörigen Orte Groß=
Saspe für den Konſervativen Malkewitz offigiell
ge=
zählt 60 Stimmen und für Dr. Barth nur 15 Stim=
men. Dem gegenüber erklären 36 Wähler aus dem
Orte ihre Bereitſchaft, zu beeiden, daß ſie bei der
Stichwahl Dr. Barth gewählt haben; weitere ſiebenh
Wähler haben ſich mündlich zu dieſem Eid bereik
erklärt. Das liberale Wahlbureau in Köslin hat bei
der Staatsanwaltſchaft daſelbſt die ſtrafrechtliche
Ver=
folgung der Schuldigen beantragt.
- Das „Dresdner Journal= ſchreibt: Das
Miniſterium des Innern veranſtaltete nach Schluß
des letzten Landtages Erhebungen über die
Zu=
ſammenſetzung der Zweiten Kammer, die
nicht als durch das Geſetz vom 28. März 1896
endgültig entſchieden angeſehen worden iſt. Das
Ergebnis habe die Regierung in ihrer Anſicht beſtärkt,
daß das Wahlrecht die unbeabſichtigte Wirkung hatte,
den Einfluß der in der dritten Wahlklaſſe gewählten
Wahlmänner auf die Wahl der Abgeordneten auf
ein den Grundſätzen der Gerechtigkeit nicht
ent=
ſprechendes Maß herabzudrücken. Die Regierung habe
daher eine Reſorm des Landtagswahlrechts
ernſtlich ins Auge gefaßt und gedenke, ſich hierzu
angeſichts der außerordentlichen Schwierigkeiten der
Aufgabe des Beirates einer Ende Auguſt oder
An=
fang September einzuberufenden Verſammlung zu
bedienen, an der namentlich auf dieſem Gebiete
be=
ſonders erfahrene Mitglieder beider Ständekammern
teilnehmen ſollen.
— Der Abg. Bebel ſpricht ſich in der „Neuen
Zeit= gegen Bernſteins Artikel aus, in dem die
ſogialdemokratiſche Vizepräſidentſchaft gefordert wird.
Er ſchreibt: „Es fehlte gerade noch, daß ſich die
Partei ihren großartigen Sieg vom 16. Juni durch
Betrachtungen verekeln ließe, wie ſie Genoſſe
Bern=
ſtein zum Jubel unſerer Gegner zum beſten gibt.
Sollte hier oder dort in der Partei ein Zweifel
be=
ſtehen, was die Wahl vom 16. Juni zu bedeuten
hat, dann empfiehlt es ſich, daß der Parteitag zu
Dresden klipp und klar ſeine Meinung darüber äußert.
Unſere Vertreter haben beſſeres zu tun, als über die
Niederlage des bürgerlichen Liberalismus larmoyante
Betrachtungen anzuſtellen und um die Gunſt der
bürgerlichen Parteien zu buhlen.:
Ausland.
— Anknüpfend an die Ausführungen des
unga=
riſchen Landesverteidigungsminiſters Kolosyuiry un
Wehrausſchuß des ungoriſchen Parlaments
be=
rechnet die ,Reichswehrs, daß das Zukunftskontingent
nach Einführung der zweijährigen Dienſtpflicht aus
25 600 für dreijährige Präſenz aſſentierten Rekruten
und 150000 für zwei Jahre verpflichteten Leuten,
zuſammen 175000 Mann, beſtände. Die 71900
Rekruten, die gegenüber dem heute noch giltigen
Kontingent von 163100 Mann jährlich mehr
einzu=
reihen wären, würden nun keine andere Erhöhung
des Geſamtfriedensſtandes des gemeinſamen Heeres
und der Kriegsmarine nach ſich ziehen, als die.
welche mit der in Ungarn zurückgezogenen
Wehr=
vorlage beabſichtigt war. Die Rekrutierungsergebniſſe
beweiſen, daß die Monarchie leicht imſtande iſt, das
erhöhte Jahreskontingent aufzubringen.
— Der König und die Königin von England
beabſichtigen bekanntlich demnächſt Jrland zu
be=
ſuchen. In Dublin kam es im Stadthauſe bei
Be=
ratung einer Adreſſe, welche dem König bei ſeinem,
Beſuch überreicht werden ſoll, zu tumultuariſchen
Szenen Die mit Nationaliſten beſetzte Galerie
zollte, unterſtützt von den katholiſchen Geiſtlichen,
dem die Adreſſe bekämpfenden iriſchen Aogeordneten
tobenden Beifall. Der Oberbürgermeiſter mußte die
Tribüne durch Polizei räumen laſſen. Es wird
be=
fürchtet, daß ähnliche Tumulte ſich während des
Königsbeſuchs ereignen werden. Auch in Belfaſt
kam es zu Kundgebungen gegen den Beſuch des
Königspaares. Zwiſchen Orangiſten und
Nationa=
liſten ereigneten ſich Zuſammenſtöße anläßlich der
alljährlichen Progeſſion der Mitglieder der
Frei=
maurerloge. Die Nationaliſten griffen die Orangiſten
mit Steinwürfen an. Die Poligei mußte einſchreiten,
wurde jedoch von der Menge in die Flucht geſchlagen.
Nachdem Verſtärkungen eingetroffen waren, gelang
es, die Ruhe wieder herzuſtellen. Sämtliche liberalen
Blätter Londons weiſen darauf hin, daß die
Be=
ruhigung der Gemüter in Irland weit davon entfernt
iſt, eine vollſtändige zu ſein, und daß das
engliſch=
iriſche Einvernehmen noch lange nicht zur Tatſache
geworden iſt.
— Visher ſind im Sandſchak Saloniki 3. im
Sandſchak Serres 5 und im Wilajett Monaſtir
2 Dörfer vom bulgariſchen Eyaröhat zum
ökume=
niſchen Patriarchat übergetreten, außerdem ſind in
Kukuſch, Wilajett Saloniki, einige bulgariſche Dörfer
römiſch=katholiſch geworden. Es verlautet, daß dieſer
letzte Uebertritt vom maledoniſchen Komitee ins Werk
geſetzt ſei und daß weitere Uebertritte vorbereitet
werden, um Rußland als Schutzmacht der Orthodoxie
zu reigen und zum Einſchreiten zu zwingen.
In der griechiſchen Kammer erklärte Ralli
in Beantwortung der Interpellation über vereingelte
Kundgebungen auf dem Peloponnes, die Negierung
werde die Ordnung aufrechr zu erhalten wiſſen.
Auf eine andere Interpellalſon, bebreſſend der vol
Seite 10.
Darmſtädter Tagolatt, Donnerstag, den 16. Juli 1903.
Rummer 164.
Ralli, er habe bereits die notwendigen Schritte
ge=
ſtan; die Regierung werde erwägen, ob die
Handels=
verträge mit Frankreich gekündigt werden müſſen.
Die Uebermittlung der Petitionen wegen
Kiſchinew durch den Präſidenten Rooſevelt an
Rußland iſt jetzt zweifelhaft geworden. Die
Ver=
treter der jüdiſchen Vereinigungen beſuchten, wie der
„Standard; aus New=York meldet, den Präſidenten
Rooſevelt in Oyſter Bay zwecks Beratung eines
end=
gültigen Beſchluſſes. Die Tatſache, daß die
ruſſi=
ſchen Behörden neuerdings ſchärfer gegen die
Schul=
digen vorgehen, hat eine Aenderung der Anſicht der
amerikaniſchen Regierung über die Angelegenheit
be=
wirkt. Sie beabſichtigt jetzt, die Petitionen
zurück=
zubehalten, bis ſich Rußland über ihre Annahme
geäußert, hat. Rußland wird die Petitionen
be=
ſtimmt ablehnen. Sie werden deshalb dem Archiv
des Staatsdepartements einverleibt werden.
Rooſe=
velt und Hey wünſchen der Sache ein Ende zu
machen und die Kiſchinew=Angelegenheit nicht mit
der Mandſchurei=Frage und anderen Fragen zu
ver=
quicken.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Juli.
2. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am 14. Juli auf Jagdſchlos Wolfsgarten den Kaiſerlich
Ruſſ. Generalleutnant und Kommandeur der 1. Garde=
Infanterie=Diviſion Graf Stenbock.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am 15. Juli den Oberſt Frhrn. Röder v. Diersburg,
Kommandeur des 3. Bad. Feldart.=Regts. Nr. 50
Karls=
ruhe), den Major Frandux, Führer des 1. Badiſchen
Feldart=Regts. Nr. 14 (Karlsruhe) und den Major von
Bauer, Abteilungskommandeur von demſelben Regiment,
den Hauptmann Breidenbach und den Oberleutnant
Werkmeiſter von der Reſerve des 1. Großh. Heſſ. Feld=
Art.=Regts. Nr. 25, den Diviſionspfarrer Fikenſcher, den
Muſeumsdirektor Profeſſor Dr. Back, den Oberlehrer
Lic. Dr. Preuſchen vom Ludwig Georgs=Gymnaſium,
den Pfarrer Wiſſig, den Architekten Hofmann, den
Oberamtsrichter Süffert und den Hotelbeſitzer Sprengel
von Bad Nauheim, den Profeſſor Dr. Dingeldey von
der Techniſchen Hochſchule, den Regierungsrat Kloos von
Mainz. den Pfarrer Rückert, den Oberlehrer Dingeldey
vom Realgymnaſium; zum Vortrag den Miniſterialrat
Braun, den Geh. Kabinettsrat Römheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
ordentlichen Profeſſor an der Landesuniverſität Dr. R.
Brauns zu Gießen zum Rektor der Landesuniverſität
für die Zeit vom 1. Oktober 1903 bis 30. September 1904
ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
von der Stadtverordneten=Verſammlung zu Bad
Nau=
heim zum erſten Beigeordneten der Stadt Bad Nauheim
gewählten Ortsgerichtsvorſteher Hch. Langsdorf zu
Bad Nauheim, ſowie dem zum zweiten Beigeordneten
der Stadt, Bad Nauheim, gewählten Kaufmann
R. Knieriem zu Bad Nauheim - die Beſtätigung
erteilt.
Ernannt wurden der Amtsgerichtsdiener Philipp
Ahr in Wörrſtadt zum Amtsgerichtsdiener bei dem
Amtsgericht Darmſtadt I1 mit Wirkung vom Tage des
Dienſtantritts ſeines Nachfolgers; der Vigefeldwebel
von der Halbinvalidenabteilung des 18. Armeekorps
Heinrich Frank zum Amtsgerichtsdiener, bei dem
Amtsgericht Wörrſtadt mit Wirkung vom Tage des
Dienſkantritts.
Entlaſſen wurde der erſte Gärtner bei der
Badeanſtalt Bad Salzhauſen, Friedrich Möſer zu Bad
Galzhauſen, auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
16. Juli d. J. ab.
O Eine Zuſammenkunft des deutſchen Kaiſers
mit dem Zaren in Darmſtadt? Der Wiener Neuen
Fr. Pr.: wird von hier gemeldet, daß an der hier im
September ſtattfindenden Hochseit des Prinzen
Nikolaus von Griechenland mit Prinzeſſin Alice
von Battenberg das deutſche Kaiſerpaar, der Zar und die
Zarin, ſowie das griechiſche Königspaar teilnehmen
werden. Ferner hätten verſchiedene andere deutſche
Fürſtlichkeiten ihr Erſcheinen in Ausſicht geſtellt.
Herr Finanzminiſter Gnauth Exs. hat einen
längeren Urlaub angetreten.
⬜ Die Diplom=Ingenieure und Aſſiſtenten am
elektrotechniſchen Inſtitut Herren Heinrich Hinden und
Adriaan C. van Roſſem haben ſich am 14. d. Mts.
Frankreich erhobenen Zoll auf Roſinen erklärt; an der hieſigen Techniſchen Hochſchule der mündlichen
Doktor=Jugenieur=Prüfung mit Erfolg unterzogen.
2 Darmſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck.
Die Preisrichter haben ihren erſten Umgang gemacht
und konſtatieren, daß der Wettbewerb gegen das
Vor=
jahr in erfreulicher Weiſe zugenommen hat. Bis jetzt
ſind über 100 Anmeldungen eingegangen und es iſt ſehr
bedauerlich, daß viele recht ſchöne Arrangements nicht
angemeldet wurden und nicht prämiiert werden können,
wenn die Anmeldung bis zum nächſten Umgang der
Preisrichter nicht erfoͤlgt! Es freut uns, daß die hieſigen
Einwohner dieſe ſchöne Beſtrebung ſo kräftig unterſtützen
und ſo zur Verſchönerung unſerer Stadt beitragen.
Auf der geſtern, ſtattgefundenen allgemeinen
Studentenherſammlung der hieſigen Hochſchule war
unter anderem die zu Friedberg beſtehende
tech=
niſche Schule Gegenſtand der Verhandlung. Es
wurde eine Reſolution gefaßt, den Senat zu erſuchen,
darauf hinzuwirken, daß der genannten Privatanſtalt die
Führung des Titels „Heſſiſche Gewerbeakademiei
unter=
ſagt wird.
Dinckjachen, Geſchäftspapiere und
Waren=
proben, die den veſonderen Bedingungen für dieſe
Ver=
ſendungsgegenſtände nicht entſprechen, ſind von den
Poſt=
beamten vielfach als ungureichend frankierte Briefe
be=
handelt worden. Dieſes Verfahren iſt nach einer
neuer=
lichen Verfügung des Staatsſekretärs des
Reichspoſt=
amtes unzuläſſig. Nach den Beſtimmungen der
Poſt=
ordnung ſind derartige Sendungen vielmehr von der
1 Beförderung auszuſchließen und den Abſendern
zurückzu=
geben.
- Güddeutſche Eiſenbahn=Gefellſchaft. Die
Ge=
ſamt=Einnahmen vom 1. April bis 30. Juni 1903 betrugen
1397 313 Mk. gegen 1354 342 Mk. in 1902, ſomit 42477
Mk. mehr.
9 Die Erbauung der elektriſchen Straßenbahn
in das Johaunesviertel iſt ſeit Anfang der vorigen
Woche vom Weſtende der Bismarckſtraße aus in Angriff
genommen worden und waren die Arbeiten Ende der
Woche bereits bis zur Einmündung in die
Wendelſtadt=
ſtraße gediehen. Die Linie führt bekanntlich von letzterer
Straße in die Liebightraße bis zur Kahlertſtraße. dieſe
entlang über die Frankfurterſtraße bis zum
Schloß=
gartenplatz. In der Bismarckſtraße wird Doppelgeleiſe
gelegt.
- Wie uns mitgeteilt wird, befinden ſich die
reſervierten Plätze zu dem am nächſten Samstag, 18.
im Saalbau ſtattfindenden Strauß=Konzert in den
vorderen Reiher vor dem Muſiktempel und auf der
Terraſſe. Sollte das Konzert wegen ungünſtiger
Witte=
rung nicht im Garten ſtattfinden können, ſo ſind die
vorderen Reihen im Saale für die reſervierten Plätze
beſtimmt. Da der Vorverkauf ſchon ſehr lebhaft iſt,
dürfte es angezeigt ſein, ſich möglichſt frühzeitia mit
Eintrittskarten zu verſehen. zumal die reſervierten Plätze
nuͤr in beſchränkter Anzahl ausgegeben werden können.
G. Vor Jahresfriſt trat hier eine ſog. Zahlſtelle der
Holzarbeiter ins Leben als Glied der ganz Deutſchland
umfaſſenden, mehrere Hunderttauſend von Arbeitern
zählenden chriſtlichen Gewerkſchaften. Dieſer Sektion
hat ſich nin vor einigen Tagen eine weitere angereiht,
die der Schuhmacher, welche bereits eine für den Anfang
recht anſehnliche Zahl von Mitgliedern umfaßt. Es wäre
zu wünſchen, daß auch Herren aus den höheren Ständen,
einerlei welcher Konfeſſion, die auf chriſtlichem Boden
ſtehen, die Beſtrebungen einer Organiſation unterſtützten,
welche als Gegengewicht zu den ſog. freien, in
Wirklich=
keit aber unker ſogialdemokratiſchem Einfluß ſtehenden
Gewerkſchaften, dienen ſoll.
2 In das ſtädtiſche Pfründnerhaus an der
Frank=
furterſtraße ſind im Juni ds. Js. 4 Perſonen neu
aufgenommen worden. Die Zahl der zu Ende gedachten
Monats verpflegten Pfründner betrug 76, worunter 33
Männer und 43 Frauen. Aus der mik dem
Pfründner=
haus verbundenen Kinderpflegeſtation konnten
5 Kinder wieder entlaſſen werden, während 8 neu
auf=
genommen werden mußten, ſo daß dort Ende Juni noch
15 Kinder in Pflege verblieben. - Aus dem
Armen=
haus an der Pallaswieſenſtraße ſind 15 PVerſonen
aus=
geſchieden und 6 neu eingetreten. Die Zahl der Ende
Juni verpflegten Armenhausinſaſſen belief ſich auf 53,
darunter 31 Erwachſene männlichen und 17 desgleichen
weiblichen, ſowie 5 Kinder beiderlei Geſchlechts.
H. Eine prächtige Kollektion, alterkümlicher
deutſcher Jagd= und Schützenwaffen iſt 3. 3t. in dem
Schaufenſter der Waffenhandlung von Louis Wesp,
Grafenſtraße 18. im Kaiſerſaal, in geſchmackvollem
Arrangement ausgeſtellt. Die altertümlichen Sachen ſind
der Privatſammlung des Herrn Malers Auguſt Horſt
hier entnommen und befinden ſich darunter wahre
Kabinettsſtücke von hohem Wert, welche das Auge eines
jeden Waffenliebhabers entzücken.
V Reichelsheim i. D., 14. Juli. Im benachbarten
Winterkaſten wurde bekanntlich ein größerer Komplex
Gelände zur Erbauung einer Heilſtätte
für weibliche Lungenkranke angekauft. Da
bereits auch die Bauproiekte und =Pläne fertiggeſtellt
ſind, wird der Bau ſelbſt in allernächſter Zeit in
An=
griff genommen werden. Man hofft, die Heilſtätte ſchon
im nächſten Jahre mit 60 Betken eröffnen zu können.
Auch die Erbauung einer Kinderſtation iſt im Anſchluß
an die Frauenheilſtätte vorgeſehen.
— Mömlingen i. Q. 14. Juli. Der hieſige
Ge=
meindevorſtand hat in Sachen der projektierten
Bach=
gaubahn die Summe von 60000 Mark für
Er=
werbung des Bahngeländes bewilligt. Ebenſo hat die
Gemeinde Großoſtheim die Stellung des Freigeländes
bedingungslos zugeſagt. Dagegen verhalten ſich die
Gemeinden Wenigumſtadt und Pflaumheim in dieſer
Frage ſehr reſerviert, und es dürfte, da das Projekt als
ſtaatliches Unternehmen nur bei Stellung des ganzen
Freigeländes möglich iſt, die Sache doch noch leider eine
Unliebſame Verzögerung erfahren.
Gieſen, 14. Juli. Herr Geh. Kirchenrat Profeſſor
D. Ferdinand Kattenbuſch hat, wie wir erfahren, den
an ihn ergangenen Ruf nach Göttingen angenommen.
5 Friedberg, 14. Juli. Die Enthüllungsfeier
des Kriegerdenkmals, verbunden mit einer
Zu=
ſammenkunft der in der ehemaligen Garniſon Friedberg
gedienten Jäger des vormaligen Garde=Jäger=Bataillons.
findet nächſten Sonntag ſtatt. Der Appell der Jäger
iſt vormittags 10½ Uhr in Steinhäuſers Biergarten,
wo=
ſelbſt der ehemalige heſſiſche Jägeroffigier Oberſt a. D.
Becker aus Darmſtadt einen Vortrag hält über den
Kampf des 1. Heſſiſchen Jäger=Bataillöns am 18. Auguſt
1870 bei Gravelotte. Die Enthüllung und Weihe des
Denkmals geſchieht um 2½ Uhr.
Reich und Ausland.
Verlin, 15. Juli. Aus dem Teltower
Magda=
lenen=Stift ſind 20 zur Zwangserziehung
unter=
gebrachte Mädchen ausgebrochen. 10 wurden
durch die Polizei zurückgebracht, die übrigen ſind nach
Berlin entkommen.
Haina, 14. Juli. Der Landesausſchuß hat bezüglich
der Errichtung eines Denkmals für Landgraf
Philipp den Großmütigen beim Landeshowital
hier beſchloſſen, als Platz den Kloſterhof zu wählen.
Für das Denkmal iſt die Form einer Bronzebüſte auf
einem den Größenverhältniſſen des Platzes angepaßten
und mit entſprechendem Bildwerk verzierten Sockel in
Ausſicht genommen. Die Ausarbeitung eines ſpeziellen
Denkmalsentwurfes wurde Profeſſor Wieſe in Hanau
übertragen. Die Koſten dafür ſollen den Betrag von
10000 Mark nicht überſteigen.
Heidelberg, 14. Juli. Profeſſor Kraepelin hat
den an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl für
Pſy=
chiatrie an der Univerſität München angenommen.
Das akademiſche Direktorium der Univerſität hat
nachſtehenden Aufruf an die Studentenſchaft
erlaſſen: „Kommilitonen! Vom 5.- 9. Auguſt werden
wir die Zentenarfeier der Erneuerung unſerer
Hochſchule feſtlich begehen. Das Feſt wird die geſamte
akademiſche Korporation, die gegenwärtigen und viele
früheren Dogenten und Studenten unſerer Ruperto=
Ca=
rola vereinigen, um in Gemeinſchaft mit den Deputationen
der Hochſchülen deutſcher Zunge, zahlreichen Abgeſandten
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und weiteren
Ehrengäſten unter der perſönlichen Leitung unſeres Rektor
magnificentiſſimus darzutun, daß unſere Hochſchule unter
einem günſtigen Sterne ſich entwickelt hat und ihrer
er=
habenen Aufgabe auch in Zukunft nachkommen will, ein
Hort zu ſein wiſſenſchaftlicher Forſchung und praktiſcher
Schulung für weite Kreiſe unſeres Volkes und zahlreiche
Fremde, welche bei uns Belehrung ſuchen. Wir rechnen
ebenſo, wie bei dem glanzvollen Jubiläum des Jahres
1886 auf die wirkſame Mithilfe unſerer Schüler und
werden uns herzlich freuen, wenn recht zahlreiche alte
Herren der Heidelberger Hochſchule bei dieſem Feſt ihre
Jugenderinnerungen auffriſchen und die Feſttage fröhlich
in uͤnſerer Mitte zubringen wollen. Das Programm iſt
ſo reichhaltig, daß für alle eine freudige Erinnerung
zü=
rückbleiben wird. Da in der Aula und in der
Peters=
kirche der Raum beſchränkt iſt, wird außer dem weiteren
Ausſchuſſe, welcher hoffentlich vollzählig und den
Sta=
tuten gemäß die Studentenſchaft vertreten wird, nur
ſo=
weit als Platz vorhanden iſt, der Zutritt möglich ſein.
Dagegen werden uns bei den Feſten in der Stadthalle
und auf dem Schloß ſo reichlich Karten zur Verfügung
ſtehen, daß allen billigen Wünſchen Genüge geleiſtet
werden kann. Der Fackelzug, welchen die
Studenten=
ſchaft unſerem Rektor magnificentiſſimus darbringen will,
wird in ſeinem glanzvollen Aufzuge Zeugnis ablegen
für die Begeiſterung und Dankbarkett, welche unſerem
ehrwürdigen und geliebten Landesherrn. dem
Mitbe=
gründer des deutſchen Reiches, entgegengebracht wird.
Der Feſtkommers am 7. Auguſt wird unſere
Kommi=
litonen mit den alten Herren und den Ehrengäſten in
alter Burſchenherrlichkeit vereinigen. So hoffen wir auf
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Das im weſentlichen durch die Schenkung des
Kommerzienrats Leichner zuſtande gekommene Richard
Wagner=Denkmal in Berlin ſoll am 1. Oktober
feierlich enthüllt werden. Der Feſtausſchuß verſendet ein
Umfangreiches Programm, deſſen Abwicklung ſich auf die
Zeit vom 30. September bis einſchließlich 5. Oktober
er=
ſtrecken ſoll. Der Ausſchuß rechnet damit, daß ihm für
den erſten Begrüßungsabend, ſowie für den mit der Feier
verbundenen internationalen Muſikkongreß die Räume
des Reichstags zur Vorfügung geſtellt werden, und teilt
mit, daß der Kaiſer, der für das vom Prof. Eberlein
ge=
fertigte Denkmal einen ſchön gelegenen Platz an der
Tier=
gartenſtraße gegenüber der hanſeatiſchen Geſandtſchaft
bewilligt hat, bei der Denkmalsweihe zugegen ſei und
die Uebergabe des Denkmals durch den Kömmerzienrat
Leichner entgegennehmen werde. Am 2. und 4. Oktober
ſollen drei große Konzerte veranſtaltet werden. In einem
Konzerte ſoll Weingartner, in einem anderen
Hofkapell=
meiſter Sucher dirigieren. Bekannt iſt übrigens, auch
durch die Erklärung von 26 deutſchen Muſiklehrern. daß
die hervorragendſten deutſchen Muſiker, insbeſondere die
Vertrauteſten des Nichard Wagner=Hauſes, ſich der Feier
fern halten und ſich mit der Berliner Veranſtaltung nich
befreunden können. An einem Abend ſollen in der
Hof=
oper die Meiſterſinger aufgeführt werden. Bei dem
ge=
planten Internationalen Muſik=Kongreß iſt der
Ehren=
vorſitz des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern in
Ausſicht genommen.
Im Wettbewerb um den Bau des
Dres=
dener Rathauſes hat, wie der „Dresd. Anz.” meldet,
das Preisgericht Entſcheidung getroffen. Es wurde kein
erſter Preis zuerkannt. Dagegen erhielten fünf zweite
Preiſe zu je 1000 Mark: Architekt Kroth=Darmſtadt,
verſelbe, der den erſten Preis beim Wettbewerb um den
Rathausbau in Kaſſel erhielt, Regierungsbaumeiſter
Oſtendorf=Berlin, der ſchon beim erſten Dresdener Wett=
bewerb einen Preis erhielt, die Architekten Jänicke und
Wilmſen=Verlin, Architekt Meckel=Freiburg i. B.
Die Schrift des Ariſtoteles vom Staate
der Athener, bei weitem der ſchönſte Papyrusfund,
der je in Aegypten gemacht worden iſt, wird nun von
F. G. Kenyon in London (der Papprus iſt Eigentum
des Britiſchen Muſeums) als Anhang zur Berliner
Aus=
gabe der Ariſtoteles=Kommentare neu herausgegeben
werden.
Kleines Zeuilleton.
- Wie das „Neue Wiener Tagblatt; aus Belgrad
berichtet, wurden in der Hinterlaſſenſchaft der Königin
Draga zwei Sparkaſſebücher, auf Einlagen bei zwei
Wiener Bankiers lautend, das eine mit 150000 Kronen
und das andere mit 30000 Kronen vorgefunden. Dieſe
Summe hat die Königin gleich nach ihrer Heirat bei
den Wiener Banken eingezahlt. Es wurde auch ein
Brillantendiadem im Werte von 40 000 Fres. gefunden,
das ſeinergeit als Hochzeitsgeſchenk des Zaren an die
Königin Draga gelangt iſt.
chin rekzbarer Künſtler. Ein Muſiker
namens Mathias v. Bülow, der ſich gegenwärtig in
Amerika aufhält, ſcheint ebenſo reizbar und ſelbſtbewußt
zu ſein, wie der verſtorbene große Künſtler Hans v.
Bülow. In Boſton ſchlug er neulich einer Kellnerin,
die ihn ſeiner Meinung nach nicht ſchnell genug bedient
hatte, eine Ohrfeige hin. Als er deshalb vor Gericht
kam, erklärte er dem Richter, in Deutſchland ſei es
all=
gemiein üblich. Dienerinnen, die ihren Dienſt nicht
pünkt=
lich verſähen, ſo zu behandeln. Außerdem ſeien Künſtler
ſeiner Art ſehr reisbarer Natur, und man müſſe dem
Rechnung tragen. Der Richter ließ ſich auch bewegen,
von einer Gefängnisſtrafe, die beantragt war, abzuſehen,
und verurteilte den jähzornigen Künſtler nur zu einer
Geldſtrafe von 109 Dollar. Eine amerikaniſche Zeitung
aber bemerkt, der Herr müſſe aus einem abſonderlichen
Teile Deutſchlands kommen. Ihr ſeien Gegenden
be=
kannt, wo eine ſo behandelte Kellnerin mit einer „
Wat=
ſchen; antworten würde, die der Herr von Bülow nicht
ſo bald vergeſſen würde.
Maskagni, der wegen ſeiner Abſetzung als
Di=
rektor des Konſervatoriums von Peſaro an den italieniſchen
Staatsrat appelliert hatte und von dieſem ſoeben
ab=
ſchlägig beſchieden iſt, iſt aufs höchſte aufgebracht und
ſchwört, ſeinem undankbaren Vaterlande den Rücken 3u
kehren, wenn dieſe Entſcheidung nicht alsbald wieder
aufgehoben wird. Er will ſich in Paris niederlaſſen und
ſo dem Beiſpiel mehrerer berühmter Komponiſten wis
Bellini, Donizetti, Cherubini und Roſſini folgen.
Ja=
er hat ſogar gedroht, daß Italien dereinſt nicht einmal
ſeine ſterblichen Reſte erhalten ſolle; er wird ſich auf dem
Pere=Lachaiſe begraben laſſen. Schrecklich!
Die „Köln. Volks=Itg.” erzählt folgendes
Geſchicht=
chen: Erſchien da dieſer Läge in einer Gemeinde
Nieder=
bayerns ein Brautpaarauf dem Standesamte
zum Aufgebot. Beide waren ledigen Standes und doch
trug das Familienſtandsgeugnis den Vermerk:„Dieſelbe
hat neun Kinder Der Beamte, dem das ſönderbar
vorkam, fragte nach dem Namen dieſer neun Geſchöpfe.
woſegen ſich der Bräutigam mit dem energiſchen Ausruf
verwahrte; „Wasl nöt a mal eins hat ſe, vielweniger
neun" Die Sache hat ſich ſo zugetragen: Der
Bürger=
meiſter hatte die Braut gefragt:Haben Sie Kinder?
und auf die Antwort; „Rein' hin flugs „Neun=
ge=
ſchrieben. Bevor das Aufgebot erfolgen konnte, mußten
der Braut die neun Kinder wieder amtlich aberkaunt
werden.
Warumer Pair wurde. Unter der
Negie=
rung Georgs III. erwarb ein Bankier, der ſich
irgend=
welche Verdienſte um den Staat oder, was damals
das=
ſelbe war, um die Perſon des Herrſchers erworben hatte,
eine Wohnune in unmittelbarer Nachbarſchaft eines
großen Londoner Parks und hegte alsbald den lebhaften
Wunſch, für ſich und ſeine Familie einen beſonderen
Rummer 164.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Jun 1vo5.
Seite 11.
ein erhebendes und herzerquickendes Feſt, welches der
ruhmvollen Tradition unſerer Hochſchule entſprechend
verlaufen ſoll: und dazu bedürfen und erbitten wirregſte
Beteiligung ſeitens unſerer Studentenſchaft.: ges. Czerny,
d. 3t. Prorektor.
Manuheim, 14. Juli. Ein Beſchluß der Stadt
Mannheim, die Schüler, welche ihren Wohnſitz
nicht in Baden haben ſalſo 3. B. in Ludwigshafen),
vom Schulbeſuch Mannheimer Mittelſchulen
auszu=
ſchließen, wirbelt viel Staub auf. Ein Schulmann führte
im Generalanz.; aus, daß die Stadt Mannheim kein
Necht habe, Schüler, deren Eltern nicht in Baden wohnen,
allszuſchließen. Abgeſehen davon, daß der bekannte
Be=
ſchluß des Stadtrats unbillig ſei, müſſe ihm auch jegliche
Rechtskraft abgeſprochen werden. Der Stadtrat habe
bei Aufnahme und Ausweiſungen von Schülern, welche
ihr Schulgeld bezahlen, überhaupt nicht mitguſprechen.
Das ſei ausſchlioßlich Sache der Direktoren und Lehrer,
welche ſtaatliche Veamte ſeien.
München, 14. Juli. Von der Wachſteinwand
ſtürsten zwei Führer von Walſerjoch und ein Student
ab. Alle drei blieben tot.
Kaſſel, 12. Juli. Gegen das Erkenntnis, welches
den ehemaligen Direktor der Trebertrocknungsgeſellſchaft,
Adolf Schmidt, zu 2 Jahren 8 Monaten Zuchthaus
verurteilte, iſt durch den Verteidiger Juſtigrat Seckel
Reviſion eingelegt worden.
Elberfeld, 13. Juli. Von einem traurigen
Ge=
ſchick wird die Familie des Kaufmanns Aug. Kerspe
von hier heimgeſucht. Voretwa zwei Jahren verſchwand
plötzlich ein 16jähriger Sohn, der in Barmen eine höhere
Lehranſtalt beſuchte und zu den ſchönſten Hoffnungen
berechtigte. Einige Zeit ſpäter wurde er in Vohwinkel
erhängt aufgefunden. Nach mehreren Monaten wurde
auch eine Tochter vermißt, die man nachher in
Cronen=
berg ebenfalls erhängt vorfand. Da ein Beweggrund,
für die Tat nicht vorlag, mußte angenommen werden,
daß ſie in geiſtiger Umnachtung Hand an ſich gelegt
hatten. Nunmehr wird bekannt, daß auch der Vater
ihrem Beiſpiele gefolgt iſt. Der Unglückliche, der in ſehr
guten Verhältniſſen lebte und hier allgemein das größte
Anſehen genoß, wurde ſeit dem 6. Januar d. J. vermißt.
Geſtern hat man ihn bei Kaiſerswerth als Leiche aus
dem Rhein gezogen. Er war an genanntem Tage nach
Düſſeldorf gefahren, um dort geſchäftliche Angelegenheiten
zu erledigen. Am nachmittag iſt er mit einem Bekannten
bis Vohwinkel zurückgefahren und dort ausgeſtiegen, um
gur Fahrt nach hier die Schwebebahn zu benutzen. Er
iſt hier aber nicht angekommen. Vermutlich iſt ihm in
Vohwinkel die Erinnerung an die dort verübte Tat ſeines
Sohnes gekommen, und unter dem Eindrucke dieſer
Er=
innerung hat er dann ſelbſt den Tod geſucht. (Köln. 3tg.)
Bergen, 15. Juli. Der Kaiſer empfing geſtern an
Bord der „Hohenzollern” den Hafenvogt Jverſen, dem
er den Kronenorden verlieh. Nach dem Frühſtück beim
deutſchen Konſul Mohr beſichtigte der Kaiſer die
Fontof=
kirche und kehrte dann nach der „Hohenzollern” zurück.
Trieſt, 15. Juli. Der Ausbruch der Peſt in Kiew
hat die Regierung zu beſonderen Schutzmaßregeln für
ſämtliche öſterreichiſch=ungariſche Häfen veranlaßt.
Paris, 15. Juli. In Rueilexplodierte geſtern
anläßlich der Nationalfeier ein Böller. Ein
zwölf=
jähriges Kind wurde getötet, 20 Perſonen verletzt. Ein
weiterer Unfall ereignete ſich in Marigny bei einer
Feſt=
vorſtellung. Ein Seil, an welchem eine Anzahl
Dar=
ſtellerinnen in der Luft hingen, riß. Die Frauen ſtürzten
herunter und trugen ſämtlich Verletzungen davon, darunter
13 ſchwer.
London, 13. Juli. Der neue König von
Serbienſcheint, einem Belgrader Briefe des „Daily
Exvreß' zufolge, den Drang zu empfinden, die
Verhält=
niſſe in ſeiner Hauptſtadt mit eignen Augen zu betrachten
und die Anſichten ſeiner Serben mit eigenen Ohren zu
hören. Vor einigen Tagen, trat er eines Abends in
Zivil allein in eine kleine Weinkneipe, wo Arbeiter und
kleine Leute beim Kartenſpiel zuſammenſaßen. Er ſetzte
ſich zu ſeinem Schoppen, hörte eine Weile dem Geſpräche
zu, zahlte und erhob ſich, um hinauszugehen. Dabei
wurde er indeſſen erkannt und von den Gäſten jubelnd
begrüßt. An einem anderen Tage ſchlüpfte er Morgens
ſehr zeitig aus dem Konak, ging auf den Markt, wo die
bäuerliche Vevölkerung der Nachbarſchaft in ganz früher
Stunde zuſammenſtrömt, und kaufte Obſt. An einer
Bude fand er den Käſe teuer und gab der Verkäuferin
offenherzig ſeine Anſicht zu erkennen. Die Frau aber
blieb ihm die Antwort nicht ſchuldig, ſondern rückte mit
einer ganzen Reihe von Klagen heraus, die in der
Erklärung gipfelten, die Steuern ſeien viel zu hoch.
Der neue König hörte ihr eine Weile ſchweigend zu
und rettete ſich dann durch den Rückzug vor dem
Strom der Beredſamkeit, die bei den Höckerinnen
auf dem Markte zu Velgrad noch überwältigender iſt als
bei ihren Schweſtern im weſtlichen und nördlichen Europa.
Am folgenden Tage machte der König wiederum uner=
kannt ſeinen Ausgang, ſetzte ſich in eine Droſchke und
fuhr zum Militärkrankenhauſe. Er wandte ſich mit der
höflichen Bitte an den Pförtner um die Erlaubnis, die
Krankenſäle zu beſuchen. die auch dem gut gekleideten
und Vertrauen einflößenden Herrn nicht verſagt wurde,
und ſo ging denn der König durch die verſchiedenen
Räume und plauderte mit den Patienten. Dabei ſtellte
ſich auf Nachfragen heraus, daß keiner von den Aerzten
zur Stelle war und daß derjenige, der Dienſt hatte,
drüben. dem Krankenhauſe gegenüber, im Cafs beim
Kartenſpiel ſaß. König Peter vernahm das, ohne eine
Miene zu verziehen, und bat einen Krankenwärter,
hinüber zu gehen und den Herrn Doktor zu bitten, ſich
ins Haus zu bemühen, weil ein fremder Herr ihn zu
ſprechen wünſche. Der gefällige Wärter eilte hinüber,
kam aber alsbald mit einer unſäglich groben Antwort
und dem Bedeuten zurück, der Doktor könne ſich nicht in
ſeiner Partie ſtören laſſen. Der fremde Beſucher vernahm
das, ohne ein Wort zu ſagen, ſchrieb ſich den Namen,
des groben Heilkünſtlers und Kartenſpielers in ſein
Notiz=
buch und ließ ſich dann das Beſucherbuch vorlegen, worin
er ſeinen vollſtändigen Namen und Titel eintrug. Vom
Krankenhauſe ging der König zu einer nahe gelegenen
höheren Schule. Er fand einen beträchtlichen Teil der
Schüler auf dem Spielplatze, erkundigte ſich, wo der
Klaſſenlehrer ſei, und vernahm, der Gospodin habe ſagen
laſſen, er könne erſt ſpäter am Nachmittag kommen. Der
König beſchloß, ſich die Sache näher anzuſehen. Er ſetzte
ſich der Schule gegenüber in ein Kaffeehaus und wartete
eine gute halbe Stunde bis zu der Zeit, wo der
Klaſſen=
lehrer längſt hätte eingetroffen ſein müſſen. Dann ging
er in das Klaſſenzimmer, nahm die Kreide, ſchrieb an die
Tafel: „König Peter iſt hier geweſen' und ging, ohne
weitere Worte zu verlieren, ruhig ſeiner Wege. Die
vor=
ſtehenden Anekdoten tragen für den, der Belgrad und
Serbien kennt, den Stempel der Wahrheit. Ob die Leute
für dieſe ruhig=ernſte Auffaſſung empfänglich ſind, muß
ſich bald zeigen. (Köln. 3tg.)
Hochwaſſer.
( Die „Schleſiſche Zeitung= berichtet über die
Hoch=
waſſerkataſtrophe in Schleſien: Das
gegen=
wärtige Hochwaſſer iſt das größte in Schleſien ſeit einem
halben Jahrhundert. Am ſchwerſten iſt von der
gegen=
wärtigen Kataſtrophe der oberſchleſiſche Regierungsbezirk
betroffen. Am ärgſten hat diesmal das Wetter an der
oberen Hotzenplotz und an der Freiwalder Viele gehauſt,
wo es geradezu Greuel der Verwüſtung hinterlaſſen hat.
Nächſtdem iſt der öſtliche Teil der Grafſchaft Glatz
be=
troffen ſowie die Oderniederung von Krappitz abwärts
bis unterhalb Breslau. Die Stadt Breslau mit den
von ihr umſchloſſenen ungeheuren Werten jeder Art iſt
ſchwer gefährdet. Bis jetzt läßt ſich der Umfang der
Verheerungen noch gar nicht abſehen, aber die
vorliegen=
den Meldungen zeigen immer mehr, daß der Schaden
weit größer iſt, als man ahnen konnte; gänzlich
unſchätz=
bar ſind die Verluſte, die die Ueberflutungen und
Dammbrüche an Gebäuden und Fluren verurſacht haben
und vielleicht noch anrichten werden. Die Zahl der
ein=
geriſſenen, fortgeſchwemmten und noch gefährdeten Häuſer,
Brücken und ſonſtigen Bauten überſteigt die ſchlimmſten
Befürchtungen, ſind doch im Kreiſe Neuſtadt auf einer
Strecke des Goldbaches allein von 20 Brücken 19
fort=
geſchwemmt und in den beteiligten Orten Wieſe und
Langenbrück über 50 Häuſer ſamt allem Mobiliar vom
Erdboden verſchwunden. Breslau iſt„Seeſtadt' geworden.
Schon innerhalb der Stadt zeigt die Oder eine
im=
poſante Größe und Wildheit. Staunend ſehen die
Men=
ſchen von den Brücken hernieder auf die ſo hoch an den
Uferrändern emporgeklommene, ſchon ziemlich dicht unter
den Brückenbahnen, dahinſchießende, ſtrudelnde und
quirlende, lehmfarbige Flut, die auf ihrem breiten Rücken
allerhand Trophäen daherträgt: entwurzeltes Schilf und
Geſträuch, entführtes Holzwerk und Heu, Baumzweige
und dergl. mehr. Recht merkwürdig nimmt es ſich auch
aus, daß die Laſtkähne mit den Bordrändern jetzt
höher ragen als die Deichkronen. Von den Brücken vor
der Stadt aber blickt man überall in Landſchaften hinein,
die ſeit geſtern ihren Charakter völlig verändert haben.
WB. Schrimm, 15. Juli. Die Warthe ſteigt
ſtark, Waſſerſtand 218 Mtr.
Krakau, 15. Juli. Die Salzgrubenorte
Wie=
liczka und Bochnia befinden ſich ſeit zwei Tagen in
Ueberſchwemmungsgefahr. Die letzten
Nach=
richten lauten günſtiger. Die Stadt Oſtrowitz an der
Weichſel iſt nahezu gerſtört. Vei Sandomir ſtehen
1000 Quadratkilometer unter Waſſer. In Ruſſiſch=Polen
iſt auf den meiſten Eiſenbahnſtrecken der Verkehr
ein=
geſtellt.
Peſt, 14. Juli. In Ilawa wurde durch
Ueber=
ſchwemmungen die Ernte mehrerer Ortſchaften ver=
Eingang in den Park zu bekommen. Nachdem ihm von
mehreren Behörden mitgeteilt worden war, daß dies
nicht möglich ſei, bat er den König, ſeinen Einfluß zu
ſeinen Gunſten geltend zu machen, aber ſelbſt das führte
nicht zum Ziel. Georg III, ſo heißt es, ließ ihn eines
Tages zu ſich kommen und ſagte zu ihm: „Es tut mir
leid. daß ich Ihnen dieſes Privilegium nicht erwirken
kann; aber wenn es Ihnen angenehm iſt, will ich Ihnen
dafür die Pairswürde verleihen — Und es war ihm
angenehm.
Eine niedliche Geſchichte, die von der
ge=
ſunden Vernunft der ſchottiſchen Landbevölkerung Bände
redet, wird von einem engliſchen Wochenblatt berichtet.
In einem ſchottiſchen Landbezirke, der gerade am
Vor=
abend einer Wahl für das Unterhaus ſtand, war eine
politiſche Verſammlung einberufen worden. Durch einen
unglücklichen Zufall konnte der Patron des Ortes den
Verhandlungen nicht beiwohnen, aber er fand einen
würdigen Stellvertreter. Ein alter, in der ganzen Gegend
wohlbekannter Bauer, wurde zum Vorſitzenden gewählt,
und er bewies ſofort, daß er die Fähigkeiten zu einem
hervorragenden Politiker beſaß, indem er folgende kurze
Anſprache hielt; „Meine Herren, ich danke Ihnen für
die Ehre, die Sie mir erwieſen haben. Da ich früher
ſchon immer dieſen Verſammlungen beigewohnt habe,
weiß ich. was ich zu tun habe, und ſtelle gleich meinen
erſten Antrag. Die für den konſervativen Kandidaten
ſind, ſollen die Hände aufheben fünf gut, und
nun die Gegenprobe: Die dagegen ſind, ſollen die Hände
aufheben fünfsehn Majorität, werft die anderen
hinaus, und dann können wir weiter verhandeln.”
Das verdächtige Paket. Der Poſtmeiſter
von Fletſchertown in England erhielt vor einigen Tagen
ein aus Italien angekommenes Paket, aus welchem ein
ſeltſames Geräuſch hervordrang. „Das iſt ſicher eine
Höllenmaſchine;, dachte der Poſtmeiſter und ließ ſofort
die Polizei holen, um nicht ganz Fletſchertown in die
Luft fliegen zu ſehen. Man öffnete das Paket mit der
nötigen Vorſicht, und heraus flog .. ein Schwarm
goldgelber Bienen, deren eine aus der rotblühenden Naſe
des Poſtmeiſters Honig ſaugen wollte. Aber
Fletſcher=
town war gerettet!
Blüten amerikaniſchen Humors. Im
Zuchthauſe. Paſtor: „Leiden Sie ergeben, armer Freund,
und geben Sie die Hoffnung nicht auf1 Verbrecher:
„Sie haben gut reden, ich ſoll die Hoffnung nicht
auf=
geben, aber wenn ich da herauskomme, werde ich 60 Jahre
alt ſein; wie kann ich da noch hoffen, einen Einbruch
vollführen zu können.- — Gaſt; „Kellner, hier iſt ein
gutes Trinkgeld, nun ſagen Sie mir aber auch, welche
Speiſen Sie mir empfehlen können.” Kellner: „Wenn ich
da ehrlich ſein ſoll, dann muß ich Ihnen raten, in ein
anderes Reſtaurant zu gehen und dort dieſelbe Frage zu
ſtellen. - Hausfrau; „Was iſt denn los mit Ihnen,
Bridget? Sie ſcheinen ſo aufgeregt.” Köchin; „Ihr.
Mann hat mich beleidigt; er ſagte mir, mein Kochen
er=
innere ihn ſo ſehr an das Jhrige, Madam.”- Sie;„Alle
Leute ſchauen uns an; könnte man es denn nicht
ver=
heimlichen, daß wir auf der Hochzeitsreiſe ſind 2u Er:
„Gewiß; Du verſuchſt einfach alles zu kaufen, was Du
ſiehſt, und ich verweigere Dir das Geld dazu." —
Toiletten=
elend. Mrs. Greene; „Bei der geſtrigen Soiree trug ich
doch mein neues pompöſes Kleid und niemand ſchien es
gu bemerken.; Mrs. Black: „nd ich trug mein altes,
ſchwarzes Kleid zum drittenmale, und jeder richtete ſeine
Augen auf mich.; — Dichter: „Bezahlen Sie für
Früh=
lingsgedichte Zu Redakteur: „ Und wiel Jedesmal, wenn
ich eines abdrucke, verliere ich ein halbes Duzend
Abon=
nenten.— Millionär: „Weshalb brachten Sie denn heute
in Ihrem Blatte nichts über die Heirat meiner Tochter
mit dem Herzoge zu Redakteur: „Wir hatten die Abſicht,
einen ausführlichen Bericht zu bringen, aber im letzten
Momente kam eine noch größere Kataſtrophe, die uns den
Raum wegnahm. - „Ihr guter, alter Onkel iſt alſo in
den Himmel eingegangen Pu „Weiß ich noch nicht; ſein
Teſtament wird erſt nach dem Begräbniſſe verleſen.”
nichtet. Auf der Schüttinſel bei Kescegfalva ſind die
Dämme arg beſchädigt. Eine Kataſtrophe ſteht dort
be=
vor. 20 Ortſchaften der Inſel ſind in Gefahr. Die
Eliſabetheninſel iſt überſchwemmt und die Waagbrücke
gleichfalls in Gefahr.
W.B. Gran, 15. Juli. Hier iſt Hochwaſſer
eingetreten. Die Dämme ſind gefährdet. Der
Notſtands=
ausſchuß erklärte ſich in Permanenz.
Die Krankheit des Papſtes.
. Rom 14. Juli. Bulletin 8 Uhr abends. Der Tag
verlief ziemlich ruhig; Puls ſchwach 88. Atmung 32,
Temperatur 368. Die Kräfte des hohen Kranken nehmen
langſam, aber ſtetig ab. Maszoni. Lapponi.
Der Papſt verbrachte einen Teil des Nachmittags im
Lehnſtuhl. Er nahm faſt keine Nahrung, nur etwas
Wein zu ſich. Mazzoni fand bei der Abendviſite den
Fortſchritt des Kräfteverfalls, aber den Geiſt klar. Die
Aerzte befürchten eine Zunahme des pleuritiſchen Erſudats.
Sie ſind in dieſem Falle, troßdem die Stunden des Papſtes
gezählt ſind, entſchloſſen, den dritten Bruſtſtich zu machen,
Um zu verhindern, daß der hohe Patient infolge
Still=
ſtandes des Blutumlaufs ſterbe. Die Aerzte glauben,
daß der Papſt die Nacht überſtehen wird.
1 Nom 15. Juli, 8 Uhr morgens. Die Zeitungen
melden, im Befinden des Papſtes ſei in der
ver=
gangenen Nacht keine Veränderung eingetreten.
1 Nom, 15. Juli. Die Fenſter im Gemache des
Papſtes wurden heute erſt kurz vor 8 Uhr geöffnet. Der
„Meſſagero” meldet, der Papſt habe lange gelegen, ohne
einzuſchlufen. Er habe wiederholt den Kammerdiener
gerufen, als ob er ihm etwas ſagen wollte, und es dann
aber nicht ausdrücken konnte. Auf Drängen der
Um=
gebung habe der Papſt etwas Kaffee, Fleiſchbrühe und
Wein zu ſich genommen. Alle 4 Stunden wurden dem
Papſt Einſpritzungen gemacht. Um ihm das Atmen zu
erleichtern, ſei Gauerſtoff angewandt worden. Von
11 Uhr abends bis 1 Uhr früh ſchlief der Papſt ziemlich
gut. Er ſprach dann unzuſammenhängende Worte, iſt
aber, wenn man ihn anrief, wieder zum Bewußtſein
ge=
kommen.
Der „Popolo Romano' meldet, um 4 Uhr früh ging
das Gerücht, daß der Zuſtand des Papſtes ſich
verſchlim=
mert habe. Das Gerücht fand keine Beſtätigung.
Der heutige Morgenbeſuch von Lapponi und
Mazzoni beim Papſte war ſehr kurz. Der Papſt lag
im Bette und wechſelte mit den Aerzten, die keine
Unter=
ſuchung vornahmen, wenige Worte. Die Aergte äußerten,
die Gefahr ſe auch heute nicht als unmittelbar
bevor=
ſtehend anzuſehen. Gleichwohl hat das heutige nicht
beunruhigend lautende Bulletin die im Vatikan herrſchende
äußerſte Beſorgnis nicht verringert.
W.B. Nom, 15. Juli, 12 Uhr mittags. Der
Zu=
ſtand des Papſtes iſt ſtationär. Das
Allgemein=
befinden war heute früh ein wenig beſſer infolge
nächt=
lichen Schlafes, der jedoch mehr ein leicht komatöſer
Zuſtand war. Das Bewußtſein iſt vollſtändig
wieder=
gekehrt. Während der Nacht ſagte der Papſt zu Lapponi
und ſeinem Diener Centra, die bei ihm wachten, ſie ſollten
ihm gehorchen und zur Ruhe gehen, er fühle ſich beſſer.
Laproni erwiderte: Sie ſind es jetzt, heiliger Vater, der
gehorchen muß. Manchesmal ſtellt, der Papſt ſich
ſchlafend, um der Umgebung Ruhe zu verſchaffen, oder
er bittet darum, ihn allein zu laſſen, da er ſchlafen wolle.
Die Ernährung des Papſtes leidet darunter, daß er
flüſſige Nahrung zwar gerne nimmt, feſte aber
zurück=
weiſt. Lapponi verließ heute früh 9 Uhr den Vatikan,
um nach ſeiner kranken Tochter zu ſehen, und kehrte um
10½ Uhr dorthin zurück. Um eine neue
Flüſſigkeits=
anſammlung im Bruſtfell des Papſtes möglichſt zu
ver=
hindern, entnehmen die Aerzte die Flüſſigkeit von Zeit
zu Zeit mit einer großen Pravazſpritze, die etwa 100
Gramm faßt. Die Nadel iſt ſo fein, daß der Papſt
keinerlei Schmerz empfindet. Die Aerzte erklären ihm
dabei, es handele ſich um eine Einſpritzung von
Arznei=
mitteln. Die geſtern abend eingetretene Erleichterung
wird auf die Flüſſigkeitsentnahme dieſer Art
zurück=
geführt.
2 Die römiſchen Korreſpondenten der Verl.
Volks=
zeitung= und der„Tägl. Rundſchau' ſtellen jeſt, daß über
die Vorgänge im Vatikan und im
Kardinals=
kollegium ſehr viel unwahre Dinge verbreitet und
ſelbſt von der offigiöſen Preſſe wiedergegeben werden.
In der „Kundſchau” wird darauf hingewieſen, daß die
italieniſchen Kardinäle, ſelbſt wenn ſie einig wären, die
nötigen 40 Stimmen zur Zweidrittelmehrheit im
Kon=
klave nicht beſitzen, die Agitation - die übrigens, ſo
lange der Papſt noch lebt, bei Strafe der
Exkommuni=
kation und Verluſt des Wahlrechtes verboten iſt - werde
erſt nach Eintreffen der ausländiſchen Kardinäle beginnen
und dann erſt werden ſich dieſe, nachdem ſie die
Stim=
mung der römiſchen Genoſſen kennen gelernt haben, mit
ihren Regierungen wegen der Papabili ins Einvernehmen,
ſehen. Ueber die Dauer des Konklave und deſſen Koſten
bei früheren Anläſſen macht der Korreſpondent die
fol=
genden intereſſanten Angaben: Die Wahl Gregors XVI.
dauerte 50 Tage, die Pius VII. 3½ Monate. die
Piusl VIII. 36 Tage und die Leos Xll. 26 Tage. Schöne
Ausſichten! Bei Pius 1X. und Leo XIII. ging es
ziem=
lich ſchnell. Die materiellen Vorbereitungen haben auch
bereits begonnen. Der päpſtliche Architekt hat beſchloſſen,
denſelben Plan wie beim vorigen Konklave zur
Aus=
führung zu bringen. So wird denn faſt der ganze
Vati=
kan als Konklave herhalten müſſen. Die Herren
Kardi=
näle werden auf dieſe Weiſe bequem wohnen, ſie werden
ſogar, wenn ihnen das Treppenſteigen ſchwer fällt, den
Fahrſtuhl benutzen können, der bei der Wahl Leos XIII.
noch nicht exiſtierte. Der Koſtenanſchlag wird ungefähr
derſelbe ſein, 58000 Lire für die Herrichtung der Zellen
und 20000 Lire für die Umgeſtaltung der Sixtina als
Wahlzimmer. Wahrſcheinlich wird man aber diesmal,
da die Sixtina infolge der Deckenreparaturen nicht
zu=
gänglich iſt, eine andre Palaſtkapelle zu dieſem Zwecke
ausſuchen. Im großen und ganzen ſoll das Konklave
Leos XIIL. nur 150000 Lire gekoſtet haben. Seine
Vor=
gänger haben durchweg größerer Summen hierzu
be=
durft. So Leo XII. 492000 Lire, Pius VIII. 638000
und Gregor XVl. 723000 Lire!! Mit der Wahl Peccis
waren darum ſo manche Leute in Nom unzufrieden
ge=
weſen. Die Konklaviſten, das von den Kardinälen ins
Konklave mitgebrachte Gefolge, murrten, weil der Papſt
einem jeden nur eine lebenslängliche Penſion von 116
Lire jährlich vermacht hatte. Früher, meinten die Leute,
hätten ſie weit mehr erhalten. Die Beamten der Dataria
erhielten zwar den ganzen Gehalt eines Jahres als
Gratifikation, aber den Schweizern verweigerte Leo die
1000 Dukaten, die ihnen gewohnheitsgemäß hätten
zu=
kommen ſollen. Ebenſo bot er dem Architekten des
Kon=
klave, Martinucci, ſtatt 1000 Dukaten und einer beſſeren
Stellung nur 1000 Lire an, mit denen ſich dieſer aber
nicht begnügen wollte. Er 309 den Papſt vor die
Seite 12.
Auhbl Liadt. de in un gon Sauuri
Kurialen auch für zuſtändig erklärten.
Darmſtüdter Tagblatt, Donnersing, den 10. Juli 1905.
Rummer 164.
Vermiſchtes.
Erfriſchungen auf den Bahnhöfen. Zu
der Verfügung des Eiſenbahmminiſters an die
Bahnhofs=
wirtſchaften. die das Animieren der Gäſte in der
Warte=
fälen Unterjagt, bringt der weitere Erlaß des Miniſters
eine willkommene Ergänzung. Sie bezieht ſich auf
Be=
reitſtellung billiger alkoholfreier
Genuß=
mitter Und enthäſt außerdem andere im Intereſſe der
Geſundheit und Bequemlichkeit der Reiſenden
willkom=
mene Anordnüngen. Es wird den Bahnhofswirten
auf=
gegeben, in den Warteräumen und auf den Bahnſteigen
Obſt und erfriſchende Getränke zu mäßigen Preiſen in
ausreichender Meſige vereitzuhalten. Im einzeſnen wird
beſtimmt: Selterswaſſer st 'möglichſt glasweiſe ſaus
Syphons) zum Preiſe von 5 Pfennig für das Glaͤs oder
in keinen Flaſchen zu 10 Pfoͤnnlig Zu verkaufen:
Zimo=
nade und Zitronenwaſſer'ſind L gleichfalls glasweiſe
(ſ Liter) mit 15 Pfennlig zu verabfolgen, Zuckerwaſſer
d Hiter) für 16 Pfonnig. Getränke und Bbſt ſollen
möglichſt zu allen Zügen, insbeſondere bei den
Schiell=
zügen, angeboten werden. Es iſt ferner im Intereſſe der
Geſundheik des reiſenden Püblikums darauf zu halten.
daß die Gettänke, namentlich auch Vier, nicht zu kall
und zwar nicht unter is Grad Celſius, verabreicht werden.
Die Preiſe der auf den Bufſets und auf den Schank=und
Speiſetiſchen oder am Zuge zum Verkauf geſtellten Waren
ſinſd durch Preistäfelchen, am beſten aus Porzellan oder
emailliertem Blech, deüslich zu bezeichnen, damit das
Publikum ſchneller abgefertigk wersen'kann und
Irr=
kümer vermieden werden. Aüch beim Verkauf von Wein
und anderen Getränken in Flaſchen, ſowie von friſchem
5bſt und dergleichen ſind die Preiſe deutlich anzugeben.
Die Vorſtände der Betriebsinſpektionen und der Stakionen
ſollen darauf achten. daß dieſen Wünſchen der
Verwal=
tung, die das Publikum dankbar anerkennen wird. überall
entſprochen werde.
Zur Trinrgeldfrage iſt vom Magiſtrate von
Nürnberg ein bemerkenswerter Bechluß gefaßt worden.
Es iſt dört jüngſter Tage die =raßenbahn ſtädtiſch
ge=
worden und es hat nun der Magiſtrat in die
Dienſt=
vorſchrift für das Perſonal der Straßenbahn
ausdrück=
lich das Verbot der Ainahme von Trinkgeldern
auf=
genommen. Der Magiſtrat iſt dabei von der Erwägung
ausgegangen, daß der Schaffner und Wagenführer uls
öffentliche: ſtädtiſche Beanite in Pflicht geſommen und
mit polizeilicher Gewalt im Betriebe der Straßenbahn
ausgeſtattet ſind. Als ſolche machen lie ſich durch die
Annahme von Trinkgeldern ſtrafbar.
rEine Schute auf dem Osean. Wie aus
Rew=York berichtet wird, wird im nächſten Jahre das
Schulſchiff „Youlug Americar ſeine erſte Reiſe von 12000
Meilen antreten mit einer Anzahl Kädetten an Deck, die
einen vierjährigen Vorbereitungskurſus für die akademiſche
Erziehung durchmachen ſollen. Es iſt ein vollſtändig
ge=
takeltes Seeſchiff von 2600 Tonnen, das mit allen modernen
Erforderniſſen verſehen iſt. Das neüe Unternehmen wird
von vielen hervorragenden Finanzleuten und. wie man
ſagt, auch von Präſident Rooſevelk unterſtützt. Beſondere
Sörgfalt ſoll auf freinde Sprachen, Geſchichte und
Staats=
wirtſchaft verwandt werden. Die Kreuzfahrt, die vier
Jahre daͤuern ſoll, wird die Kadetten zu faſt jedem
Welt=
teil briſigen. Sie werden alle roßen Städte beſichen,
Um ihre Studien zu verfolgen, aber an Vord des Schiffes
leben.
ö Ein 3yklon in Meſopotamien. Aus
Bagdad wird Könſtantiopler Biältern bevichtet, daß man
ſich ſeit Menſchengedanken nicht erinnern kann, eiſen ſo
heftigen 3yklon in Meſopotamien erlebt zu haben, wie
er Ende Mai vier Tage lang in der Gegend von Vagdad
gehauft hat. Der Cherquie der Samum des Orients,
blies ſo ungeſtüm, daß er Palmbäuie wie Strohhalme
knickte, Dächer von den Häuſern abhob und einen heißen
Sandregen über die alte Kallſenſtadt ergoß. In der
überhitzten und mit Staub gefättigten Luft konnte man
kaum atmen, das Thermometer zoigte im Schatten
15 Grad. Bei dem ſchrecklichen Sturm war der Tigris
aus ſeinem Bett getreten und ſah wie ein See aus.
Währens 'er ſonſtèin maieſtätiſcher Ruhe dahinfließt,
war er mit großen Wellen bedeckt, die in der Brandung
alles, was 'ihnen Widerſtand eiſtete zerbrachen. Die
vor kaum einem Jahre von Mamik Poſcha, dem Wali
von Bagdad, mit großen Köſten erbaute Schiffbrücke
wurde in einem Augenblick zerſtoͤrt und Fortgerifien und
die wütenden Wellen zerſtreuten ihre Trümmer weithin.
In dem Unwetter widen zwei Lunde Fahrzeuge, die
ctwa 5ö Perſonen von einen Ufer zum anderen
beför=
derten, in die Höhe gehoben und von den Wellen
ver=
ſchlungen. Nur acht Schiffbrüchige retteten ſich durch
Schwiminen. Man glaubt, daß mehrere Opfer auch
von Haifiſchen gefreſſen worden ſind. Dieſe Vermutung
iſt nicht Unwahrſcheinlich denn die den Perſiſchen Goff
ſicher machenden Häiliſche ſind ſchon öfter, verlockt
durch alles das, was der Tigris mit ſich führt, den Fluß
einzeln oder in Scharen bis Bagdad hinaufgekommen.
Dabei beträgt die Entfernung von Bagdad bis Schat=el=
Arab etwa 800 Kilomeker.
t Seide in natürlichen Farben. In
Snd=
frankreich haben die Seidenzüchter in den letzten Jahren
Verſuche angeſtellt, deren Erdebniſſe als höchſt
merk=
würdig bezeichnet werden müſſen. Es ſoll nämlich
ge=
lngen ſein, die Seidenraupen ſo zu behandeln. daß ſie
ihre Seide in irgend einer beliebigen Farbenſchattiekung
ſpinnen. Der gewöhnliche Cocon der Seidenraupe- iſt
weiß, gelb oder grün. Da nun der Farbſtoff in der
Seide von den Blättern herrührt, mit denen die Raupen
gefüttert werden, ſo vermutet man, daß es durch
künſt=
liche Färbung des Futters möglich ſein dürfte. der
natürlichen Seide irgend eine gewünſchte Farbe zu geben.
Wenn die den Seidenraupen zur Nahrung dienenden
Blätter mit einem unſchädlichen roten Färbſtoff
be=
ſtrichen wurden, ſo begannen die Raupen in der Tat.
ihre Cocons aus hellröker Seide zu ſpinnen. Andere
wurden mit blauen Liguſter=Blättern gefüttert, und das
Ergebnis war eine bldue Seide. Wenn die-gelben
Spinner mit rot gefärhten Blättern ernährt wurden, ſo
ging die Farbe der Seide in ein tiefes Orange über.
Das uſpruͤngliche Gelb der Cocons wird einem Farbſtoff
zugeſchrieben, der in den Blättern des Maulbeerbaumes
enthalten iſt.
Die Behandlung von Leder durch
Röntgenſtrahlen. Hr CCovana aus Eincinnati.
von Beruf ein Jahnarzt, ſol ei Verfahren erfunden
haben, um dürch Anwendung von Röntgenſtrahlen jede
Art von Leder in einer Zeit von 10275 Minuten zu
gerben Lederproben, die auf dieſe Art behandelt worden
find. ſind angeblich in keiner Weiſe von dem Leder zu
interſcheiden, das in den Gerbereien nach den vier
lang=
wierigeren und koſtſpieligeren Verfahren bearbeitet wor=
den iſt, die ſeit undenklichen Zeiten bis auf die
Gegen=
wart zu dieſem Zweck in Benutzung geweſen ſind.
Literariſches.
Neuerſchienene Broſchüren: Der Autor
Sir John Falſtaffs. Literariſche Enthülungen durch
einen Briefwechſel des ſiebzehnten Jahrhunderts. Von
Edwin Bormann Broſchierk 1 M. Edwin Vormanns
Selbſtverlag in Leipzig. Kann Deutſchland Weltpolitik
treiben; Eine voſkswirtſchaftliche Unterſuchung über
Deutſchland am Beainne des 20. Jahrhunderts von Dr.
Paul Meinhardt. Weimar, Hermann Große. - Die
Rechtsbehelfe des in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen
Kaufmanns. Erläutert von Th. von der Pfordten, Kgl.
Amtsrichter, Mit einem Anhang, enthaltend Konzepte
der diesbezüglichen Briefe und Formulare hierzu. Verlag
von A. H. Müller, Minchen.- Preis 8o Pf. — Gichk,
Rheumakismus und Hüftweh (chias). Urſachen,
Ver=
hütung und naturgemäße Behandlung.
Gemeinverſtänd=
lich dargeſtellt von Dr. E Kollegg. Preis o75 M. Leipzig.
Verlag von Edmund Hemme=--Für und wider 8e
Reformkleidung. Cönderdruck aus der Illuſtrierten
Zei=
tuna. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Preis 50 Pf.
- Die Hergleiden, ihre Urſachen und Bekämpfung,
ge=
meinverſtändlich dargeſtellt von Dr. J. Burwinkel in
Nallheim. 4. Auflage. Verlag der Aerztlichen Nundſchau
in München. Preis 720 M.). - „Tirdler Verkehrsbuchs.
Unentbehrlich für Reiſende in Tirol von Dr. von
Zi=
meter. Innsbruck, H. Schwick, k. u. k. Hofbuchhandluͤng.
Preis 36 Pf. - „ Erfinderaufgaben= betitelt ſich eine
Broſchüre des Patentbureau Reichalt é Schilling, Berlin 7.
Das nützliche und hübſch ansgeſtattete Buch enthält alles
wiſſenswerte für den berufsmäßigen. wie für den
Ge=
legenheitserfinder in denrbar knappfter und treffendſter
Weiſe; Preis 1 M. - „Die moderne Literatur und die
Sittlichkeit- von Dr. Heinrich Mayer=Benfey Verlag von
Hermann Seemann Nachfolger zu Leipzig. Preis 75 Pf.)
Die Steinkohlenzeit, d. h die Erdperiode,
in der diejenigen Pflanzenformen, aus welchen unſer
wichtigſtes Heizmaterial, die Steinkohle, ſich im Laufe
der Jährtauſende gebildet hat, die Fluren der vermutlich
von höheren Lebeweſen noch nicht bewöhnten Erde
be=
deckt haben, ſtellt eines jener Gebiete dar. die uns
nahe=
zu die beſten Aufrlärungen über die Entwickelungsgeſchichte
der Erde gegeben haben. Einer der glänzendſten
Ver=
ſuche, eine Vegetationslandſchaft aus der Steinkohlenzeit
mit allen wichkigen Pflanzenkormen im Bilde
wiederher=
zuſtellen, iſt in neuerer Zeit von dem ausgezeichneten
Hozenten der Pflanzenpalaeontologie an der Rgl.
Berg=
akademie zu Berlin, Prof. Dr Henry Potonié,
unter=
nommen worden, deſſen farbenreiche Schöpfung den
Haupt=
anziehlilngspunkt der 35. Vieferung der großen Publikation
Haus Graemers: Weltallund Menſchheitr,
Ge=
ſchichte der Erforſchung der Natur und Verwertung der
Natürkräfte Deutſches Verlagshaus Bong & Co., Berlin
und Leipzig), bildet.
In der Reiſezeit, in der der Wunſch nach einem
guten Büche während der Unvermeidlichen Regentage
meiſt gleich nach dem Wunſche nach beſierem Wetter
kommir wird es gewiß zahlreichen Freunden wahrhaͤft
guter Lektüre willkömmen ſein, zu hören, daß in der bei
Ernſt Keils Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
er=
ſchienenen Sammlung Illuſtrierter Novellen und
Er=
zählungen, die ſchon ſö viele hervorragende Arbeiten von
Ludwis Fulda, J. C. Heer. Paul Heyſe, Hans Olden,
Anna Nitter, Nudolph Stratz und Anderen umfaßk,
abermals vier neue Bündchen erſchienen ſind. Aich dieſe
zeichnen ſich. wie die älteren Bände dieſer wohlfeilen
Sammlung'Preis pro Bändchen 1 Mark durch
Utera=
riſch wertsollen Gehalt und vorzügliche Alluſtrationen
von der Hand erſter Künſtler ausr Eine Gabe, die
in=
folge der gegenwaͤrtigen politiſchen Wirren auf dem
Balkan ein aänz beſonderes Intereſſe gewinnt, iſt Rudoͤlf
Stratz' Erzählung Der Sxern von Anzora” zu
der Paul Hey überaus wirkungsvolle Inluſtraͤtionen
bei=
geſtellert hat. Wie Stratz die wundervollen
Landſchafts=
bilder des Drienks, ſo weiß Adolf Wilbrandt; in einer
Erzäͤhlune-Der Roſengartene dier ganze Pracht
der Tiroliſchen Alpenwelt vor den Leſerszu vannen.
Vortrefflichen bildlichen Schmuck weiſen auch die beiden
weiteren neu erſchienenen Bündchen auf, Eduard Engels
Erzählungen „Des Lebens-Würerſpier-in
denen die Kunſt des Verfaſſers, geheimnisvolle Vorgänge
in wirkungsvoller Weiſe vorzuträgen, zü voller Geltung
könnnt und Teo von Torns Jumorvolle -Capricens
die gleichfalls zweiſellos raſch viele Freunde finden
werden.
—Soeben iſt im Verlage von Hermann Seemann
Nachfolger in Leizig erſchienen: Gedichte des
Wänderers von Heinich Spiero. Preis M. 3.50.
Dieſes Büch gibt der Oeffentlichkeit eine neue, ſehr ſtarke
dichteriſche Perſönlichkeit, die ihr machtvoll rhythmiſches
Erleben mit ſouveräner Meiſterſchaft in harmöniſche
Verſe gezwungen hat. Dieſe Gedichte vibrieren vor
An=
ſchaulichkeit und Lebensjättigung, Spiero iſt weit
ent=
fernz, ein bloßer romantiſcher Föormeſpoet zu ſein, ſeine
Verſe zeugen vielmehr allenthalben von einer kunſileriſchen
Vollkraft, die ihres gleichen ſucht.
— Vollſtändige Kartoffel=Küche. Nach eigener
vieljähriger Erfahrung, herausgegeben von Marie
Aabel=Neue Ausgabe. 154. 2160. Tauſend.- Preis
50 Pf Backnang: J. Raths Verlag. Dieſes bereits in
153 000 Exemplären verbreitete Schriftchen enthält
An=
leikung zum Zubereiten der verſchiedenen Kartoffelſuppen.
Knödel, Nudel, Paſteten, Gemüſe, Salate ꝛc. ꝛ. Es iſt
ſehr reichhaltig, enthält vorzügliche Rezepte und iſt daher
preiswürdig und empfehlenswert.
Letzte Nachrichten.
WB.: Berlin. 15. Juli. Der „Reichsanzeigerl
ver=
öffentlicht eine kaiſerliche Verordnung' betreffend
die Ausdehnung der für Kauffahrteiſchiffe gelkenden
Vor=
ſchriften äuf die Gouvernementsfahrzeuge der
Schutz=
gebiete vom 5. Juli, ſowie den Staatsvertrag zwiſchen
dem Reich und Luxemburg, betreffend die Erbalung
einer Rebenbahn von Diedenhofen nach Bad Mondorf
vom 4. Februar.
wsk Verlin, 15. Juli. Die „Nordd Allg. 3t9.”
ſchreibt: Aus Kopenhageſ wurde einem Berliner Blätt
gemeldet, es verlaute Jort, daß der Kaiſer auf
Für=
bitte von däniſcher Seite die Begnadigung des zu
12 Monaten verürteilten Redakteurs Simonſen von der
Flensburger Zeitung in Ausſicht ſtellte. Wir können
er=
klären, däß dieſe Köpenhagener Verlautbarung der
Be=
gründung entbehrt.
uſſsL Berlin, 15. Juli. Die „Nordd. Allg. 3tg.”
ſchreibt:Einen neuen Beitrag zu den Ausſtreuungen
über angebliche Aeußerungen des Kaiſers hatte kürzlich
die „Münchener Poſk= geliefert. Das ſogialdemokratiſche
Blakt behäuptete, der Kaiſer habe kürzlich nach dem
Frühſtuck i Hamburg bei dem Geſandten von Tſchirſchey
dis Mrndal un anofmt gullunvsHol.
die Sogialdemökratie angekündigt. Trotz der Berufung
auf eingeweihte Kreiſe beruht die Erzählung mit allen
Zutaten auf plumper Erfindung.
- W.B. Dresden, 15. Juli. Das Bresdener
Journal=
meldet amtlich: Der König verlieh der vormaligen
Kronprinzeſſin Luiſe auf ihr Anſuchen den
Namen und Adelstitel einer Gräfin Montignoſs.
z wſ. B. Leipzig, 15. Juli. Zu der Meldung. daß die
Konkursverwalkung und der Gläubigerausſchuß der
Leipziger Bünt den Reſt der Konkursmaſſe-
Borbe=
haltlich der Zuſtimmung der Gläubigerverſammlung, an
eine Leipdiger Bankfirma unter Garantie einer Bekliner
Bank veräütßzert habe, erfährt die Leipziger Börſenhalle”
von authentiſcher Seite, daß dieſes Geſchäft durch den
Gläubigerausſchuß mit der Leipziger Hankfirma Erttel,
Freyberg u. Co. unter Garantie der Nationalbank für
Deutſchland abgeſchloſſen wurde.
W.B. Cadinen, 15. Juli. Die Kaiſerin iſt mit
den Prinzen Auguſt Wilhelm und Oskar heute mittag
hier eingetroffen.
- WB. Rihsgränſen, 15. Juli. Die neue
Eiſen=
bahn Gelibar=Ofoten, die nördlichſte von Schweden
und Norwegen, wurde geſtern durch König Oskar
feier=
lich eröffnet.
Peſt. 14. Juli. Der extreme Flügel der äußerſten
Iinken hielt heuke unter dem Vorſitz des Abgeordneten
Barabas eine von 27 Parteimitgliedern beſuchte
Kon=
ferenz ab. welche ſich dahin ausſprach, daß die Einheit
der Unabhängigkeitspartei gewahrt werden muſſe und
daß die Fortſeßung des Widerltandes gegen die
Regie=
rung. den die Mehrheit der Partei wünſche, geſichert
erſcheine.
W.B. Peſt, 15. Juli. In der Ortſchaft Hilic im
Komitat Haroniszek ſind bei heftigem Skurmwind
100 Häuſer mit Rebengebäuden niedergebrannt.
W.B.: Geuf, 15. Juli. Der Regierungsrat
geneh=
migte einen Erlaß, welcher LeopöldWölfling.
ehemaligen Ersherzog Leopold, die Eingehung der Eße
in Genk geſtattet.
WB.'Chiavenna, 15. Juli. Im Calandagebirge in
Graubünden fand ein großer Bergſturzſtatto Da
weitere Bergſtürge drohen, müſſen viele Häuſer geräumt
werden.
W.B. Cettinje, 15. Juli. Erbprinz Danilo
iſt ins Auslaͤnd abgereiſt.
1 Madrid, 15. Juli. Der von der Regierung mit
der Unkerſuchung der Eiſenbahn=Kakaſtröphe
be=
traute Ingenieur hat die Regierung erſucht, über die
EiſenbahnsGeſellſchaͤft die höchſte zuläſſige Strafe zu
verhängen.
UwB. Petersburg. 15. Juli. Zur
Flotten=
ergänzung für 1963 ſind 320732 Mann zum aktiven
Dienſt einbekufen. - Ein neues Geſetz gibt den
Fabrik=
arbeitern das Recht aus ihrer Mitte Vertreter, Staroſte,
zu wählen, die die Intereſſen der Arbeiter vor der
Fabrik=
inſpektion vertreten. - Für 46 Gouvernements ur eine
Reform der Kreispolizeiwachen angeordnet. In
An=
betracht der zehn Millionen Rubel betragenden
Aus=
gaben dafür, kommt die Rekorm in 15 Goüvernements
ſofort, in den übrigen bis 1909 zur Durchführung.
Waſhington, 14. Juli. Staatsſekretär Hay
erſuchte den Kaiſer von Rußland, drei Mitglieder des
ſtändigen Ausſchuſſes des Haager Schiedsgerichts
auszu=
wählen zur Regslung der auf die Entſchädigungs=
Forderungen an Benesuela bezüglichen Fragen.
2 Pekking.-14. Juli. Der amerikaniſche Geſandte
Conger iſt in Niutſchwang eingetroffen, um die
dortige Lage zu prüfen. Der ruſſiſche Geſandte Leſſar
kehrt heute zuruck.- Der ruſſiſchen Geſandtſchaft iſt von
dem Ergebniz der Beſprechung in Port Arthur noch
nichts bekannt.
Telegratzhiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 15. Juli. In Deutſchland wehen ſchwache
ſüdliche bis weſtliche Winde. meiſt wärmer, im Norden
trübe, im Süden heiter. Rubiges, meiſt heiteres und
trockenes wärmeres Wetter wahrſcheinlich.
Konzert um 8 Uh
Konzert um 8 Uh
Konzert um ½8
Tageskalender.
hr im Saalbau.
hr in der Stadt Pfungſtadt=
Uhr im Reſtaurant„Metropole-
Vorkrag von Herrn Ehmann um 8½ Uhr Mühlſtr. 24.
Ebenſo wie in unſerer Expedition
64
RUEsAturUtt od
werden Juſerate, ſowie Abonnements=
Beſtellungen jederzeit entgegengenommen:
Beſſungerſtraße 48
bei Hoinrich Blösser,
in
Eberſtͤdt
bei W. Schark.
Georgſtraße 14,
in Arheilgen
beies Dan H. Anthes L.,
Wulbſtraße,
in Griesheim,
bei Jakob Bocker V.,
Ludwigsſtraße 5.
Hupolition dos Darmsfällor Jaghlatts.
Gottesdienſt in der israeliſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 17. Juli 1903.
Vorabendgoktesdienſt 7 Uhr 20 Min.
Samstag, den 18. Juli 1903.
Morgengottesdienſk 8 Uhr 30 Min. Sabbatausgang
9 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 18. Juli.
Vorabend 7 Uhr 15 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr — Min. Sabbatausgang 9 Uhr
15 Min.
Wochengottesdienlt von Sonntag, den 19. Juli an:
Morgens' 6 Uhr - Min. Nachmittägs 7 Uhr 15 Min.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.