Darmstädter Tagblatt 1903


14. Juli 1903

[  ][ ]

Inſerake

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtast
Aluſtviorkes Unkerhaltungsbſabk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N 162.
Dienstag, den 14. Juli.

Abonnement= prei=
monatlich
50 Pfg, vierteljährlich 1.50 Mr.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſkr. Nr. 14, ſowie Aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Erlaß einer Polizeiverordnung, betr. den Betrieb der Schmalſpurbahn
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie beim Bahnhof Nieder=
Ramſtadt.
Nachſtehend abgedruckte Polizei=Verordnung bringen wir hiermit zur öffent=
lichen
Kenntnis.
(1245,
Darmſtadt, den 10. Juli 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. B. Dr. von Leouhardi.
Polizei=Verorduung.
betreffend die Schmalſpurbahn der Firma Odenwälder Hortſtein=Induſtrie, Aktien=
Geſellſchaft, zu Ober=Ramſtadt, Abteilung Heidelberg beim Bahnhof Nieder=Ramſtadt.
Mit Genehmigung Großh. Miniſkeriums des Innern vom 8. Juni 1903
zu Nr. M. d. J. HI. 5179, ſowie nach Vernehmung der Lokalpolizeibehörde und
der Gemeindevertretung von Nieder=Aamſtadt wird auf Grund des Art. 78 der
Kreisordnung vom 12. Juni 1874 für die Schmalſpurbahn der Firma Oden=
wälder
Hartſtein=Induſtrie, Aktien=Geſellſchaft, zu Ober=Ramſtadt, Abteilung
Heidelberg beim Bahnhof Nieder=Ramſtadt, hiermit verordnet wie ſolgt:
1. Zuſtand der Bahnanlage.
8 1. Fahrbarer Zuſtand der Bahn.
Die Bahn iſt fortwährend in einem ſolchen baulichenr Buftande zu erhalten, daß
jede Strecke, ſowelt ſie ſich nicht in Ausbeſſerung befindet, ohne Gefahr mit der von
der Aufſichtsbehoͤrde füͤr die betreffende Strecke feſtgeſetzten größten oeſchwindigkei
befahren werden kann. Namentlich muß die Ueberbrückuing der Kreisſtraße und des
anſchließenden Grabens in einem guten Zuſtande erhalten werden. Der Boden und
die Seitenwände der Ueberbrückung find ſo dicht herzuſiellen und zu erhalten, daß nichts
herunterfallen, nichts herabtropfen oder fließen kann.
II. Zuſtand der Betriehsmittel.
8 2. Einrichtung der Lokomotinen.
Die Lokomotiven unterliegen den die Anlage und den Gebrauch von Dampfkeſſeln
betreffenden Beſtimmungen und bedurfen beſonderer Konzeſſion Verordnung v. 30. XII. 91
Reg.=Blatt Nr. 1 v. 1892.
8 3. Zahl der Bremſen.
In jedem Zuge müſſen auher ven Maſchinenbrenſen ſo viele kräftig wirkende
Bremsvorrichtulngen angebracht und bedient ſeinl, daß der ſiebende Teil der in einem
Zuge enthaltenen Wagenachſen gebremſt werden kann.
III. Handhabung des Betriebes.
8 4. Fahrgeſckwindigkeit.
Es darf auf den Gleiſen mit keiner glößeren Fährgeſchwindigkeit als 6hem in der
Stunde gefahren werden.
85. Signale.
Bei eintretender Dunkelheit ſind zur Kemgeichjung des Anfangs und des Schluſſes
jedes ſich bewegenden Zuges Vaterienſignale anzuwvenden
8 6. Führung der Lokomotive.
Die Führung der Lokomiotiven dart Uur ſoſchen Perſonen übertragen werden,
welche mindeſtens 21 Jahre alt ſind und ihre Befähigung nach Maßgabe der Verdrs=
nung
vom 50. X11. 91 GReg.=Bl. Nr. 1 v. 1892, die Anlegung. den Vetrieb und die
Beaufſichtigung der Dampfkeſſel betreffend linsbeſ. 8 16h. nachgewieſen haben.
3 2. Bedicnung der Zige.
Die dienſttuenden Aufſeher, Bremſer und Lokomötioführer müſſen dem Kreisamt
namhaft gemacht werden, welches hötigenfalls den Befähiauligsnachweis verlangen kann.
3 8. Die Aufſeher, Bremſer ſollen mindeſtens 21 Jähre ait ſein. Ausnahmien
unterliegen der Genehmigung des Kreisanits. Es iſt ihnen von dem Betriebsleiter der
Bahnanlage eine ſchriftliche Dienſtanweiſung über ihre Dienſtverrichtungen und ihr
gegenſeitiges Dienſtverhältnis zu erteilen. Dieſe Dienſtanweiſung iſt dem Kreisamt zur
Genehmigung vorzulegen.
IV. Beſtimmungen für das Publikum.
39. Beſchüdigungen und Betriebsſtörungen.
Alle Beſchädigungen der Bahn Und 8er dazu gehörigen Anlagen, ſowie der
Betriebsmittel nebſt Zubehör, das Auflegen von Steinen. Holz und jönſtigen Sachen
auf das Gleis, das Mbrinigen ſonſtiger Fahrhinderniſſe ſins verboten, ebenſo die
Erregung falſchen Alarms, die Nachahmung von Signalen, die Verſtellung von
Ausweichevorrichtungen und überhaupt die Vornahme aller den Betrieb ſtörenden
Handlungen.
8 10. Beſtraſung von Uebertretungen.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorfaͤriſten werden ſöweit nicht auf Grund
anderweiter Strafbeſtiſſmungen eine höhere Stlaje verwirkt iſt. mit Geldſtrafe bis zu,
36 Mark, im Invermögensfalle mit entſprechender Haftſtraſe geahndet.
Darmſtadt, den 10. Juli 1963.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

Ziegenmarkt in Darmſtadt.
Der diesjährige Ziegen=(Bock=) Markt findet nunmehr Mittwoch, den
15. Juli l. J. vormittags 9 Uhr beginnend, in Darmſtadt auf dem Pferde=
marktplatz
(Holzhofallee) ſtatt.
Zugelaſſen ſind nur Ziegen und Böcke im Beſitze von Mitgliedern der in
der Provinz Starkenburg beſtehenden und anerkannten Ziegenzuchtvereine. Tiere
im Beſitze von Händlern bleiben ausgeſchloſſen.
Die Vereine werden hiermit äufgefordert, die ungefähre Zahl der zum
Auftrieb kommenden Tiere unter Angabe von Alter und Geſchlecht bis zum
10. Juli l. J. anzumelden. Im übrigen wird auf die geltende Marktordnung
verwieſen.
Die Marktkommiſſion wird, wie im Vorjahre, den Verlauf der Veranſtaltung
überwachen und iſt bereit, auf Verlangen auswärtiger Käufer Ziegen anzukaufen
und deren Verladung zu beſorgen.
Gemeinden iſt günſtige Gelegenheit geboten, ihren Bedarf an Ziegenböcken
für die bevorſtehende Sprungperiode auf dem Märkte zu decken.
Weitere Auskunft gibt der landwirtſchaftliche Provinzialverein in Darmſtadt,
Marienplatz 3.
Darmſtadt, den 1. Juli 1903.
Zer Präſideut des landwirlſchaflichen Provinzialvereins für Starkenburg.
[12445
Hans.
B e k a n u k m a ch u n g.
Vetreffend: Die öffentliche Impfung im Jahre 1903.
Die diesjährige öffentliche Impfung für die nach 8 1. Ziffer 1. wie 8 2 oder 3
des Reichsinipfgeſeßes Pflichtigen wird für die hieſige Stadt Mittwoch, den 22. l. Mts.
nachmittags 5 Uhr und dis folgenden Mittwoche, ſo lange das Bedürfnis dauert, im
Schülhauſe in der Rundeturmſtraße abgehalten werden.-
Impfpflichtig im laufenden Kalenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetz=
beſtimmüſigen
die im vorigen Jahre geborenen Kinder, ſowie die rückſtäudigen
früherer Jahrgände.
C Wir läden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur Be=
nutzung
dieſer öffentlichen Tormuine mit dem Bemerker ein, Laß alle in denſelden vor=
genommenen
Impfungen für den Einzelnen Unentgeltlich ſind.-Wer die Termine nicht
benuten will, muͤß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zum Jahresſchluß auf
zeine Koſten bewerkſtelligen laſſen, widrigenfalls ihm im Januar nächſten Jahres zur
Nachholung der Imofung eine vierwöchige Friſt unter Strafandrohung geſetzt wird.
Außer den Pflichkigen werden iſl den 2erminen auch Erwachſene auf ihren
Wunſch und Kinder, welche erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf den Wunſch
ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen vorge=
nommen
werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſer bei Meidung der geſetzlichen
Strafe, in dem 8 Tage ſpäter abgehaltenen Termine zur Nachſchau nochmals erſcheinen.
Kinder, deren=Zurückſtellung von der Impfung wegen Kränklichkeit beanſprucht
wird, können gleichfalls in den Terminen dem Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere Benachrichtigung der
Schulvorſkeher erfolgen.
1 Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß aus einem Hauſe, in welchem
arſteckende Kräukheiten, wie Scharlach Maſern, Diphtherie, Krupp. Keuchhuſten. Fleck=
tyohus
, roſenartige Entgündungen oder die ſlatürlichen Pocken herrſchen, die Imipflinge
zum allgemeinen Termiſr nicht gebracht werden durfen Und daß die Kinder zum Impf=
termin
mit rein gewaſchenem Koͤrer und mit reinen Kleidern gebracht werden müſſen.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(7395a
Marueweg.
4000 Meter Girlanden
aus Eichen= und Tannenreis ſind auf 1. Auguſt d. Js. zur Straßenaus=
ſchmückung
zu liefern. Dieſelben ſollen dicht und mit ſtarker Schnur gebunden
ſein und ſind in friſchem Zuſtande frei Verwendungsſtelle hier anzuliefern.
Angebote bitten wir bis zum
18. Juli d. Js., vormittags 10 Uhr,
einzureichen.
(2428oi
Heidelberg, den 10. Juli 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
Sieber.
N. Fries.

Bas Müdchen von Aihen.
Koman von William Vlack.
Genehmigte Uebertragnuig aus dem Engliſchen.
Macdrilck verboten)
26)
Meine liebe Briſeis, ſagte Mrs. Elliot nach dem
Lunch, als alle anderen das Zimmer verlaſſen hatten,
zu ihrer Nichte, ich habe heute gute Nachrichten
bekommen. Es iſt abgemacht, daß Miß Vinghams
jüngere Schweſter zu uns kommt unter weſentlich
günſtigeren Bedingungen. Ich glaube, liebe Briſois,
wahrſcheinlich haben ſie ſich dazu entſchloſſen, nachdem
ſie von der kleinen Geſellſchaft gehört haben, die der
Furſt und die Fürſtin mnit ihrer Gegenwart beehrten.
Ich will nun die Ankunft des lieben kleinen Mädchens
in acht Tagen durch eine kleine Tanzgeſellſchaft
feiern, und dazu müſſen wir doch ein paar Namen
von gutem Klang dabei haben. Unſer lieber Sir
Francis wird ſicher ſeinen Freund, Mr. Heatherſtone,
mitbringen können; ſein Name jieht jetzt in allen
Zeitungen infolge ſeiner Ausſtellung. Und dann
müſſen wir uns notwendig der Mrs. Hammersley
verſichern, das iſt ſie uns aüch ſchuldig, nachdem wir

ſo viel für ihren Wohltätigkeitsbazar taten. Wenn
Du gleich gehen möchteſt, liebe Briſeis, und mit dem
Omnibus oder mit der Bahn nach Nottinghill hinaus=
fahren
und Lady Hammersley bitten, zu uns zu
kommen? Wenn Du ſie den Abend wählen läßt,
der ihr am beſten paßt, dann kann ſie es uns gar
nicht gut abſchlagen.
So hatte Briſeis denn dieſen Auftrag zu über=
nehmen
. Vorher ging ſie jedoch auf ihr Zimmer
und überzählte ihre Barſchaft; es war wenig über
funf Pfund. Dieſe tat ſie in einen Umſchlag und
ſchrieb dazu folgende Zeilen:
Lieber Andreasl Ich ſchicke Dir fünf Pfund,
alles, was ich augenblicklich habe. Ich hoffe, Du
kannſt mir die Briefe heute Abend noch überſenden,
damit ich ſie morgen habe. Briſeis Valieri.
Briſeis Beſuch bei Lady Haimmersley war von
Erfolg gekrönt. Die muntere, gutmütige Dame ſagte,
daß ſie gern an dem und an dem Abend mit ihrer
Tochter käme, und Briſeis eilte mit dieſer neuen
Nachricht nach Hauſe. Von Stund an herrſchte in
Devonſhire Place eine einſige Geſchäftigkeit.

In dieſer Nacht ſchlief Briſeis nicht viel. Ihr
kamen immer wieder Zweifel, ob ſie auch richtig ge=
handelt
habe. Wäre es nicht beſſer geweſen, wenn
ſie ihrem erſten Antrieb gefolgt wäre und Argyriades
mit den Briefen nach ſeinem Belieben hätte ſchalten
und walten laſſen? In den Briefen ſtand ja nichts,
was ſie bloßſtellen konnte. Warum hatte ſie nicht
jede Unterhandlung kurz abgebrochen? Aber der
andere Weg'ſchien ihr ſo einfach und leicht: ſie zahlte
ein paar Pfund, erhielt die Briefe zurück, und damit
war alles in Ordnung.
So lag ſie und quälte ſich mit Gedankeu und
hoffte am Morgen auf den Briefträger.
Er brachte ihr jedoch kein Paket, ſondern nur
einen Brief von Argyriades, der reuig bekannte, dak
er durch die Verſicherung, die Brieſe ſeien ſchon in
ſeinem Beſitz, den Tatſachen vorgegriffen habe; ſie ſeien
noch nicht in ſeinen Händen, würden aber zweiſellos
in den nächſten Tagen anlangen. Wenn nicht, ſo
müſſe man vermuten, daß ſein Bruder Dimetri ſie
zurückhielte in der Vorausſehzung, ein kleines Geſchenk
Jafür zu erhalten. Wemi ſie alſo ung= uldig wäre

[ ][  ][ ]

Sene 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 14. Juli 1903.

Nummer 162.

(hm Handelsregiſter A. erfolgten heute
2) Einträge:
Neu die Firma:
Hauskunſt=Verlag Joſef Köſtler,
Verlag der Liebhaberkünſte: Zeit=
ſchrift
für häusliche Kunſt, Darm=
ſtadt
; Inhaber iſt Joſef Köſtler, Ver=
lagsbuchhandlung
in Darmſtadt.
Gelöſcht die Firmen:
1) Hauskunſt=Verlag von Otto
Schulze=Köln, Darmſtadt.
2) Louis Hauff, Darmſtadt.
Hinſichtlich der Firmen:
1) Heinrich Kichler, Darmſtadt:
Heinrich Kichler iſt am 1. Mai 1903
ausgeſchieden, Ludwig Kichler hat das
Geſchäft übernommen, auch die Firma
geändert in: Heinrich Kichler, Buch=
druckerei
und Verlag des Darm=
ſtädter
Täglichen Anzeigers. Hein=
rich
Kichler und Ludwig Kichler Ehefrau,
Louiſe geb. Müller, in Darmſtadt, haben
Prokura erhalten.
2) E. Ekerts Nachfolger Lorenz
Krauß. Darmſtadt: Mit dem 22. Juni
1903 iſt Geſchäft nebſt Firma auf Lorenz
Krauß Ehefrau, Liſa geb. Schlapp, in
Darmſtadt, übergegangen. Die Firma
iſt geändert in: C. Ekerts Nachfolger
Liſa Krauß.
3) L. Weip Nachfolger, Darmſtadt:
Die Firma iſt geändert in: Adolf
(12438
Schiele.
Darmſtadt, den 7. Juli 1903.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

In Bezug auf die Firma:
Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur
Rodberg A.=G. Darmſtadt,
iſt heute im Handelsregiſter B. einge=
[12435
tragen worden:
Als Vorſtandsmitglied iſt Direktor
Ludwig Baier in Mannheim beſtellt.
Darmſtadt, den 8. Juli 1903.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt L.

Bekanntmachung.
Dienstag, den 28. Juli 1903,
vormittags 10 Uhr.
ſoll die dem Spenglermeiſter Wilhelm
Gelfius hier zuſtehende Hofreite:
Flur Nr. ⬜Mtr.
1961¾⁄₁₀ 260 Roßdörferſtraße
Nr. 49
in unſerem Bureauzwangsweiſe verſteigert
werden.
Darmſtadt, 15. Juni 1903.
Großherzogliches Ortsgericht 1
J. V.:
Schneider,
älteſter Gerichtsmann. (10712a

Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 15. Juli 1903, vormittags 9 Uhr,
verſteigere ich im Saale der Reſtauration Zur Roſenhöhe:
1 komplettes Bett, 1 Schreibſekretär, 1 Sofa mit 6 Stühlen in grünen
Plüſch, 2 Büchergeſtelle, 1 Krankenfahrſtuhl, 1 Waſchkommode mit Mar=
morplatte
, 1 Kommode, Tiſche, Stühle und Seſſel, 1 zweitür. polierten
Kleiderſchrank, div. Spiegel, Bilder und Teppiche, div. Rauchutenſilien,
1 große Anzahl Bücher, juriſtiſche Werke und Zeitſchriften, Meyers
Konverſationslexikon Band 1-16, eine Anzahl ausgeſtopfte Vögel und
andere Tiere (1 Fuchs, 1 Dachs), 1 große Anzahl Rehgehörne, 2 Hirſch=
geweihe
(10= und 14=Ender), Piſtolen, Revolver, 2 Säbel und diverſe
Jagdutenſilien, 1 Bierſervice, div. Glas, div. Porzellan, 2 Huilliers,
div. ſilberne Deſſertmeſſer, Gabeln und Löffel, 4 ſilb. Leuchter, ſilberne
Serviettenringe, div. afrikaniſche Jagdtrophäen, 57 Paar Strümpfe, div.
Kleider, div. Vorhänge, Tiſchdecken, 1 Anzahl Herren= u. Frauenhemden,
1 große Partie Handtücher, Staubtücher, Leinentücher, Tiſchtücher, Taſchen=
tücher
, Bettüberzüge und Kopfkiſſenüberzüge, 51 Servietten, div. Nipp=
ſachen
u. a. m.
öffentlich meiſtbietend gegen gleich bare Zahlung.
Das Silberzeug, Hirſch= und Rehgeweihe und dergl. kommen zuerſt zum
Ausgebot.
Die Verſteigerung wird event. nachmittags um 2 Uhr fortgeſetzt.
Darmſtadt, 13. Juli 1903.
[2466
Emgol,
Großh. Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

RanGthauoudh
Mristallzucher per Pfund 30 Pfg.,
Hutzucher
32
Zum Ansetzon'
Kornbranntwein.
per Liter 70 Pfo.,
Echter alter Nordhäusor
90
Feinsprit, Hrrab, Bum, Hognak
und alle übrigen Artikel zum Anſetzen in beſter Qualität.
Holonialwaren-Honsumgoschäft
Anton Hraunwarth,
E Marktplatz 1½ und Landwehrſtraße 13.
(12434id
Telephon 1152.

Gperialmarke per Stück 7 Pfg., 100 Stück Hk. 6.50.

L. F. Ohnacker, Darmatadt, Ludwigstrasse I. C68775

Hinſichtlich der Firma:
G. Luther, Mühlenbauanſtalt,
Maſchinenfabrik und Eiſengießerei
vormals Gebrüder Seck, Darm=
ſtadt
, in Liquidation,
wurde heute im Geſellſchafts=Regiſter der
Eintrag vollzogen:
Die Liquidation iſt beendigt und
die Firma erloſchen.
Darmſtadt, den 8. Juli 1903.(12475
Großh. Amtsgericht Darmſtadt L.

Kolonial Lokerie Liehung H. August1903 OW.
4008 as. ll.40000 . Hauptgon. har ll. 10000 2⁄₈ R Gewinn bar M. 10000 3= Thar 1000 M. 3000 4 Gew. bar 500- N. 2000 20 bar 100 = 2000 200 bar 10= 2000 11600, bar aus. , 6000 1dowinn i. M. = 7 5000 i. fl. aus. - 7 2000
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Bitte provieren:
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5 Pfund M. 5.75.

12369si6i) Karlſtraße 47.
WB. Sonntags geſchloſſen.

1oyI &am John. Hannſakturmaren. G1254a

und die Schriften unverzüglich in ihrem Beſitz ſehen
wollte, ſo täte ſie am beſten, ihm noch einmal fünf
Pfund zu ſchicken, damit er dieſelben an Dimetri
weiter befördern könne.
Sie las das übrige kaum; ſie wußte, daß alles
Luge war. Mit zornflammenden Augen lief ſie auf
ihr Zimmer und ſchrieb ihm, er lüge, und ſie ver=
lange
die Briefe ſofort zuruͤck. Sie werde keine weiteren
fünf Pfund zahlen und nehme an, er wiſſe, wie man
hierzulande die Schurken beſtrafe, welche Erpreſſungs=
verſuche
machten. Sie erhielt keine Antwort darauf,
ſchrieb wiederholt und in ſchärferer Tonart - mit
demſelben Erfolg. Schließlich wollte ſie keinen Gedanken
länger daran verſchwenden.
Im Hauſe war ihre Aufmerkſamkeit auch genügend
in Anſpruch genommen, da die ganze Schar der
Mädchen alle Augenblicke herbeigelaufen kam und um
Rat und Hülfe bat. Und auch ſie ſelbſt ſah dem
kleinen Feſte eifrig entgegen. Sie dachte daran, wenn
Sir Francis wohl kommen würde, wollte ſie ihm
ihren erſten Tanz aufheben. Und dann hatte ſie
beſchloſſen, daß ſie als einzigen Schmuck in dem Gürtel
ihres ſchwarzen Kleides ein Sträußchen gelber Roſen
tragen wolle; er hatte einmal gelbe Roſen ſehr ſchön
gefunden, als ſie an einem Blumenladen in Regent
Street vorbeigingen. Ob er wohl noch daran dachte?

Frank Gordon kam erſt ziemlich ſpät. Als er
Ueberrock und Hut dem Diener übergab, konnte er
ſchon den gedämpften Klang der Muſik hören, und
gerade als er die Treppe hinaufſteigen und ſich einen
Weg durch die Paare bahnen wollte, die ſich unten
zuſammengefunden hatten, um ſich vom Tanze aus=
zuruhen
oder ein wenig zu plaudern, kam ihm Briſeis
aus dem Eßzimmer entgegen. Sie ſchien es eilig zu
haben, und hatte ſich nur zufällig herumgedreht, um
ſich nach dem ſo ſpät Kommenden umzuſehen; aber
im nächſten Augenblick blieb ſie ſtehen und ſah ihn
freundlich bewillkommnend an. Frank glaubte ſie
noch nie ſo ſchön geſehen zu haben wie in dieſem
Augenblick. Es herrſchte hier am Fuße der Treppe
eine Art Halbdunkel, und die ſchwarze Geſtalt mit
dem Strauß gelber Roſen im Gürtel hob ſich wirkungs=

voll ab. Ihr größter Liebreiz aber lag in ihrem
herzlichen und innigen Lücheln.
Sie kommen ſpät. Und ich hatte meinen erſten
Tanz aufgehoben für den Fall, daß Sie mich darum
erſuchen würden.
Dann laſſen Sie uns jetzt hinaufgehen, und wir
bilden uns ein, daß der nächſte Tanz der erſte ſei.
Ach nein, nein, antwortete ſie lächelnd. Ich habe
jetzt zu viel zu tun. Tante Klara kann nicht alles
beſorgen.
Wollen Sie mir denn gar keinen Tanz ver=
ſprechen
, fragte er vorwurfsvoll.
O ja, vielleicht ſpäter . wenn alle die
ſchüchternen jungen Damen engagiert ſind. Aber ich
werde Sie nachher bitten müſſen, Lady Hammersley
zu Tiſch zu führen; ſie will Sie gern kennen lernen,
ſie hat Verwandte irgendwo im ſchottiſchen Hochland.
Damit ging ſie leichtfüßig die Treppe hinauf und
verſchwand in der Menge, während er ihr etwas
mißvergnügt folgte, um Mrs. Elliot in aller Form
zu begrüßen.
Bis zu dieſem Augenblicke hatte er noch gar nicht
daran gedacht, mit Briſeis tanzen zu dürfen. Er
war ganz wie zufällig gekommen. Mrs. Elliot war
ſehr liebenswürdig gegen ihn geweſen; er hielt es für
ſeine Pflicht zu erſcheinen und war gern bereit, den
Lancier mit Miß Olga zu tanzen oder die lebhafte
kleine Ada die letzte Tour des Hochländer Schottiſch
zu lehren. Aber daß ſeine Hand Briſeis Hand um=
ſchließen
, ſein Arm ihre biegſame Geſtalt umfaſſen
ſollte, dieſe wunderbare Möglichkeit ſchien kaum in
der Natur der Dinge zu liegen. Trotz all ihrer
Lieblichkeit und ihrer freimütigen Offenherzigkeit
hatte er ſtets ihr gegenüber das Gefühl einer gewiſſen
geheimnisvollen Unnahbarkeit gehabt. Sie war nicht
wie andere Mädchen, mit denen man ſchnell auf
einen vertrauten Fuß kommt.
Sir Francis wurde durch Briſeis aus ſeinen
Träumen aufgeſchreckt. Sie kam freundlich zu ihm
heran.
Der nächſte Tanz iſt ein Walzer, ſagte ſie, auf
ihre Tanzkarte ſehend. Ich habe ihn Profeſſor
Drewer verſprochen: aber er iſt nicht im Zimmer;
viehleicht iſt er fortgegangen.

Wollen Sie mit mir tanzen? fragte er faſt
atemlos.
Ich will lieber noch eine Minute warten.
Sanft und lockend ertönten jetzt die Walzerklänge.
Briſeis ſah das lange Zimmer hinunter, als plötzlich
ein großer, magerer Mann erſchien.
Dies iſt unſer Tanz, nicht wahr? ſagte er
höflich zu Briſeis, und ſie - nun, vielleicht hob ſie
ein klein wenig unwillig die Augenbrauen, als ſie
ſich von Frank Gordon trennte und die Hand in
den ihr gebotenen Arm legte.
Frank Gordon aber ſtand da und ſah zu, wie
das Paar ſich unter die Tanzenden miſchte. Mit
verlangenden Augen verfolgte er die immer wieder
auftauchende Geſtalt - ſo ſchlank, ſo anmutig in
ihrer Hingebung an die gleitende Bewegung. Er
empfand einen ſtechenden Schmerz, das Herz krampfte
ſich ihm zuſammen.
Weshalb? Mochten die Mädchen an ihm vor=
beifliegen
mit wehenden Gewändern und ſich an=
ſchmiegen
; es berührte ihn nicht im geringſten. Aber
die ſchwarze Geſtalt mit den gelben Roſen: warum
verurſachte ihr immer wiederkehrender Anblick ihm
einen dumpfen, quälenden Schmerz? Warum befiel
ihn dabei ein hoffnungsloſes, müdes Gefühl von etwas
Unerreichbarem, ſo daß die Saitentöne der Violine
von nichts als Trauer, Entſagung und ſchmerzlichem
Abſchied zu reden ſchienen? Er hatte, während er
ſo daſtand, noch keinen rechten Begriff von der Trag=
weite
des Verhängniſſes, das über ihm ſchwebte, aber
er wußte doch, daß dieſes bedrückende Gefühl, dieſe
wilde, unvernünftige Eiferſucht etwas war, das un=
vorhergeſehene
Folgen nach ſich ziehen konnte.
Er befand ſich dicht an der Türe, und unwill=
kürlich
vorwärts tappend ſchob er die Vorhänge zurück
und trat hinaus auf den Treppenvorplatz, wo ſchon
verſchiedene Menſchen ſtanden, welche die kühle Luft
atmen wollten. Seine Abſicht war, irgend einen
glaubwürdigen Vorwand zu finden, um das Feſt
verlaſſen zu können und in der Einſamkeit ſeiner
Wohnung ſich klar zu machen, was nuin werden ſollte:
(ortſetzung folgt.)

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Bummer 162.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 14. Juli 1903.

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Dienstag, den 14. Juli.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Juli 1903.

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2AALAO
[46
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[ ][  ][ ]

D. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

Nl62.

Dienstag, den 14. Juli.

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Deutſche Aufgaben auf dem oberen
Jangtſe.
Unſere in Oſtaſien lebenden Landsleute begrütßen
mit Genugtuung die Tatſache, daß neuerdings auch
die deutſche Regierung ihr Augenmerk in höherem
Maße als bisher auf den oberen Jangtſe gerichtet
und, wie vor uns die Franzoſen, mit der Vermeſſung
der dortigen Flußläufe nachdrücklich begonnen hat-
einer
Pionierarbeit, die vor allem dem kleinen
Kanonenboot Vorwärts= übertragen iſt. Das
Reich beweiſt dadurch unzweifelhaft, daß es ſeiner=
ſeits
auch an den Arbeiten teilzunehmen gewillt iſt,
die den Mächten zur Laſt fallen, deren Handel und
Schiffahrt aus der freien Benuzung der Waſſerwege
Nutzen ziehen. Das iſt aus dem Grunde um ſo
wichtiger, weil Deutſchland, das zuletzt auf dem Felde
des Wettbewerbs in China erſchienen iſt, ſich mehr=
fach
dem Vorwarf ausgeſetzt hat, es ſuche zu ernten,
wo es nicht geſäet habe. Vom Oſtaſiat. Loyd=
wird
mit Sicherheit angenommen, daß den franzöſi=
ſchen
Vermeſſungsarbeiten bald auch Unternehmungen
wirtſchaftlichen Charakters folgen werden, die ſich die
Ergebniſſe jener zugute machen und neben den idealen
auch reale franzöſiſche Intereſſen ſchaffen werden.
Auf welchem Gebiete dieſe Unternehmungen zu
ſuchen ſein werden, liegt auf der Hand. Es iſt
jedenfalls kein Zufall, daß auch in engliſchen Kreiſen
gerade jetzt wieder die früher fallen gelaſſenen Pläne

einer Dampferverbindung über die Stromſchnellen
des Jangtſe zwiſchen Itſchang und Tſchungking auf=
genommen
werden. Der Beweis der Durchfuhrbar=
keit
eines ſolchen Unternehmens iſt nach den bis=
herigen
Erfahrungen wohl keinem Zweiſel mehr
unterworfen und die Löſung des Problems iſt ledig=
lich
noch eine Frage des Geldes. Unter dieſen Um=
ſtänden
verleiht das Organ der Deutſchen in Oſt=
aſien
der Hoffnung Ausdruck, daß auch von deutſcher
Seite dem Plan, eine Dampferverbindung von
Itſchang nach Tſchungking zu ſchaffen, wieder größere
Aufmerkſamleit geſchenkt wird. Die deutſche Dampf=
ſchiffahrt
auf dem Jangtſe liegt heute in den Händen
von zwei ſo mächtigen Schiffahrtsgeſellſchaften, daß
die finanzielle Seite neuer Verſuche keine Rolle
ſpielen kann. Es gilt nur, den geeigneten Zeitpunkt,
eine Dampferverbindung mit dem reichen, zukunfts=
vollen
Setſchuan zu ſchaffen, nicht zu verpaſſen.
Auf Anregungen, eine Dampferlinie über die Strom=
ſchnellen
bis hinauf nach Tſchungking und möglicher=
weiſe
noch weiter bis zu dem dann leicht erreichbaren
Sutſchau an der Mündung des Min=Fluſſes ins
Leben zu rufen, hat es in den letzten Monateu nicht
gefehlt. Mögen dieſe in Deutſchland nicht auf un=
fruchtbaren
Boden gefallen ſein.

Die Thronfolgefrage in Nußland.
Durch auswärtige Zeitungen iſt neuerdings die
Nachricht gegangen, der Zar beabſichtige eine Neu=
regelung
der Thronfolge und wolle dieſe ſeiner
älkeſten Tochter ſichern, falls ihm kein männ=
licher
Leibeserbe mehr geboren würde. Dieſe Nach=
richt
hat ſchon zweimal die Runde durch die Preſſe
gemacht: zuerſt bei der Geburt der zweiten Tochter

des Zaren und dann beim Tode des früheren Thron=
folgers
, des Großfürſten Georg. Beidemale hieß es.
die Frage ſei in einem Familienrat angeſchnitten,
aber auf entſchiedenen Widerſtand bei hervorragenden
Mitgliedern der kaiſerlichen Famlie, namentlich bei
der Zarin=Mutter und einem der Oheime des Kaiſers,
geſtoßen. Das wäre nur allzu begreiflich. Gewiß
mag es der Wunſch des ruſſiſchen Zarenpaares ſein,
eine der Töchter auf dem Thron zu ſehen, wenn ihm
der erſehnte männliche Erbe verſagt bleibt, aber es
bedürfte dazu ſchlechthin eines neuen Hausgeſehes.
das die männlichen Mitglieder des Hauſes Romanow
ſtark in Nachteil bringen würde. Die Art der Thron=
folge
iſt durch das in die Grundgeſetze aufgenommene
Statut des Kaiſers Paul vom 5. April 1797 feſt
geregelt. Dieſes Statut ſchließt die Frau keineswegs
von der Thronfolge aus, behält aber den männlichen
Mitgliedern unbedingt das Vorrecht der Nachfolge
vor. Das iſt bis jetzt auch ſo gehandhabt worden.
Nach dieſem Hausgeſetz iſt es auch ein Frrtum, wenn
man glaubt, die Schwierigkeiten könnten durch einen
freiwilligen Verzicht des jetzigen Thronfolgers, des
Großfürſten Michael, beſeitigt werden. Durch einen
ſolchen Verzicht würden die Anſprüche lediglich an
das nächſtſtehende männliche Mitglied der Zaren=
familie
übergehen, und nach menſchlichem Ermeſſen
könnte demnach die Krone, da reichlich männliche
Erben vorhanden ſind, niemals an eine Tochter
Nikolaus II. übergehen, ohne daß zuvor ein neue=
Hausgeſetz geſchaffen würde. Eine andere, ebenfall=
in
der Preſſe ſchon angeregte Frage iſt die, wie ſich
das Volk einer Zarin gegenüber verhalten würd.
Ganz abgeſehen davon, daß das Zarentum ſür
den Ruſſen mehr ein Begriff iſt, bei dem der
Träger gar nicht in den Vordergrund zu treien

[ ][  ][ ]

Nummer 162

Sente S.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 14. Juli 1903.

braucht, würde das ruſſiſche Volk gerade einer Frau
ſeine volle Sympathie entgegenbringen. Aber dieſe
müßte freilich ſehr charakterfeſt ſein, wollte ſie in
dieſen ſchweren Zeiten nicht der Spielball einer Hof=
kamarilla
werden.
Deutſches Reich.
Nach den Veröffentlichungen der Wahl=
ergebniſſe
im =Reichsanzeiger haben die ſogial=
demokratiſchen
Kandidaten, im Deutſchen Reiche
3008377 Stimmen erhalten, davon in Preußen
1647603, in Bayern 221506, in Sachſen 441764,
in Württemberg 99743, in Baden 72300, in Heſſen
68834 und in Elſaß=Lothringen 68267. Die
Ziffern zeigen in ſämtlichen deutſchen Staaten eine
bedeutende Zunahme gegen die Wahler von 1898.
Der Rechnungsabſchluß der Poſt=
und Telegraphenverwaltung für das
Rechnungsjahr 1902 wird in der Deutſchen Ver=
kehrszeitung
; veröffentlicht. Aus der Reichspoſt=
und Telegraphenverwaltung kannte man bisher nur
die Einnahmeziffern von 437 Millionen Mark,
welche diejenige des Vorjahres um 23¼ Millionen
Mark überſteigt. Die Ausgaben ſind gegen das
Vorjahr, nur um 8½ Millionen Mark gewachſen.
Infolgedeſſen ergibt das Rechnungsjahr 1902 gegen
das Vorjahr einen um 15 Millionen höheren Ueber=
ſchuß
, der, wenn auch die ordentlichen einmaligen
Ausgaben in den Vergleich einbezogen werden, 22
Millionen beträgt, ſo daß der Ueberſchuß der Poſt=
und Telegraphenverwaltung im Rechnungsjahr 1902
im ganzen 42466754 Mark beträgt. Der Ueber=
ſchuß
iſt größer, als in einem der Vorjahre. Nur
das Jahr 1899 erreichte annähernd denſelben Ueber=
ſchuß
mit 41528685 Mark. Im Etat der Poſt=und
Telegraphenverwaltung war ein Ueberſchuß von
43962382 Mark vorgeſehen. Der rechnungsmäßige
Ueberſchuß bleibt mithin immer noch um 1½
Millionen Mark zurück hinter dem etatsmäßigen
Ueberſchuß.
Der Staatsanzeigers veröffentlicht das
Reglement über die Ausführung der Urwahlen
zum preußiſchen Abgeordnetenhauſe,
das an Stelle des Reglements vom 18. September
1893 tritt. Das neue vom 14. März 1903 datierte
Reglement findet zuerſt bei der nächſten Neuwahl
des Abgeordnetenhauſes Anwendung.
- Am 10. ds. Mts. fand eine Beſprechung der
Vertreter, der verſchiedenen, Kammerfraktionen
Württembergs über die Vorbereitung zur Ein=
leitung
einer Verfaſſungsreviſion ſtatt. Die
Delegierten ſtimmten nach dem Schwüb. Merkur=
darin
überein, daß zur Vorbereitung der ferneren
Beratungen ein Referat ausgearbeitet werde, das die
Beſchlüſſe des vorigen Landtags über die Reviſion
umfaſſe. Die Zentrumsfraktion blieb der Beratung
fern; ſie will an ihr erſt nach Erledigung der
Steuerreform teilnehmen.
Die Ergänzungswahlen zum ſächſiſchen
Landtag finden Anfang September ſtatt. Es ſind
29 Abgeordnete zu wählen; von den erledigten
Mandaten haben die Konſervativen 18, die National=
ſiberalen
8, die Kammerfortſchrittler 2, ein Wild=
liberaler
1 innegehabt. Der Landtag, der 82 auf
ſechs Jahre gewählte Abgeordnete, 37 der Städte
und 45 des platten Landes, zühlt, von denen alle 2
Jahre der dritte Teil ausſcheidet, hatte bisher eine
konſervative Zweidrittelmehrheit. Nach dem Be=
ſchluſſe
des Nationalliberalen Reichsvereins in Dres=
den
iſt ein ſelbſtändiges Vorgehen der Nationallibe=
ralen
bei den Landtagswahlen zu erwarten in der
Abſicht, die Konſervativen zu ſchwächen. Eine her=
vorragende
Rolle wird im Wahlkampfe die Reform
des Wahlgeſetzes von 1896 ſpielen. Bemerkenswert
iſt, daß jetzt auch das Vaterland; das offizielle
Organ des Konſervativen Landesvereins, für eine
Reform des Wahlrechts eintritt, eine Vermehrung
der 37 Vertreter der ſächſiſchen Städte gegenüber
den 45 Abgeordneten des platten Landes verlangt
und eine größere Berückſichtigung von Bildung und
Intelligenz empfiehlt.
Ausland.
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe dauert
die Obſtruktion trotz des zweimaligen Abrüſtungs=
beſchluſſes
der Mehrheit der Unabhängigkeitspartei
fort. Der Führer der obſtruktioniſtiſchen Minderheit

Barabas will ſein Verhalten von der Stimmung
ſeiner Großwardeiner Wähler abhängig machen; fällt
die Entſcheidung der Wähler gegen die Obſtruktion
aus, ſo wird Barabas und mit ihm ſeine Gruppe
endgültig abrüſten. Koſſuth hat, um die Aufmerk=
ſamkeit
ſeiner Partei von den Wehrvorlagen abzu=
lenken
, für Dienstag die Anhänger des ſelbſtändigen
Zollgebiets aus allen Parteien zu einer Beſprechung
eingeladen.
- Im franzöſiſchen Miniſterrate berichtete
der Miniſter des Auswärtigen, Delcaſſs, über den
warmen Empfang, den der König, die engliſche Re=
gierung
und das engliſche Volk dem Präſidenten
bereitet hätten. Weiter teilte der Miniſter mit, daß
auf Grund der Krankheit des Papſtes der König
von Italien im beiderſeitigen Einverſtändnis ſeine
Reiſe verſchoben habe. Das Datum des Beſuches
des Königs von Italien ſei noch nicht beſtimmt, er
hänge von der Herſtellung oder von dem Tode des
Papſtes ab. Die Truppenſchau, die wegen des Be=
ſuches
auf den 19. Juli verſchoben war, findet daher
am 14. Juli vormittags ſtatt.
Der engliſche Daily Telegraph' veröffentlicht
den Inhalt einer Privatunterredung, die Delcaſſs
nach der Rückkehr aus London mit einem Freunde
hatte. Er ſagte, der dem Präſidenten Loubet in
London bereitete Empfang war großartig und lieferte
den Beweis für die Aufrichtigkeit und Loyalität der
engliſchen Regierung. Der tiefe Eindruck, den er
ſelbſt von dem Beſuche in London empfing, ſei, daß
die Reiſe der Friedensſache und damit der Menſch=
lichkeit
diente.
Dasſelbe Blatt meldet aus Waſhington, in
Regierungskreiſen werde verſichert, daß die Worte,
die der ruſſiſche Kriegsminiſter in Niu=
tſchwang
gegen die feindliche Haltung der Ver=
einigten
Staaten Rußland gegenüber geſprochen habe,
als bedeutſam angeſehen würden und einen ſchlechten
Eindruck gemacht haben. Marineſekretär Moody er=
Härte heute, die Lage im äußerſten Orient ſei derart,
daß ſie nicht geſtatte, die bei Manila befindlichen
Schiffe und 1500 Mann Truppen abzuberufen.
- Anläßlich des Geburtstages des Königs
wurden in ganz Serbien feierliche Gottesdienſte und
ſonſtige Feſtlichkeiten abgehalten. Dem in der Bel=
grader
Kathedrale zelebrierten Hochamte wohnten der
König. die Miniſter, das diplomatiſche Korps, die
Zivil=und Militärbehörden und ein zahlreiches Publi=
kum
bei. Nach der kirchlichen Feier fand im neuen
Konak großer Empfang des diplomatiſchen Korps,
der Miniſter, des Metropoliten, der höheren Geiſt=
lichkeit
, ſowie der Vertreter der Zivil= und Militär=
behörden
und des Offizierkorps ſtatt. Das Amts=
blatt
veröffentlicht eine Reihe von militäriſchen Be=
förderungen
, hauptſächlich von Subalternoffi=
zieren
, ſowie die Amneſtie von Prieſtern, die durch
geiſtliche Gerichte verurteilt wurden.
Die Parteigänger von Theotokis beſchloſſen,
das Kabinett Ralli trotz ſeines delyanniſtiſchen
Programms, das es entwickeln wird, zu unterſtützen.
Eine der Hauptforderungen Rallis iſt die Ver=
minderung
der Deputiertenzahl. Das neue Kabinett
ſollte ſich geſtern der Kammer vorſtellen. Es wird
ein Vertrauensvotum verlangen.
- Es werden Zuſammenſtöße türkiſcher und
bulgariſcher Truppen an der Grenze gemeldet.
Die Türken warfen den Bulgaren Grenzverletzung
vor, während letztere behaupten, die Türken hätten
das neutrale Gebiet beſetzen wollen. Samstag abend
wurden in Konſtantinopel die Miniſter plötzlich zu=
ſammenberufen
, um über die Lage zu beraten und
neue Truppen unter die Fahne zu rufen.
Von einem bulgariſchen Gewährsmanne, dem
die Gelegenheit dargeboten war, ſich über die unter
den Führern der mazedouiſchen Vewegung herr=
ſchende
Stimmung in mittelbarer, jedoch zuverläſſiger
Weiſe zu unterrichten, erhält die Polit. Korreſp. Mitteilung. daß allem Anſcheine nach der Auf=
ruhr
dem Erlöſchen nahe ſei. Bei den an der
Spitze der revolutionären Umtriebe ſtehenden Agi=
tatoren
, Boris Sarafow inbegriffen, ſoll ſich die
Ueberzeugung Bahn gebrochen haben, daß ihnen unter
den gegenwärtigen Umſtänden keinerlei Aus=
ſicht
winke, für die von ihnen verfochtene Sache
durch Fortſetzung der Beunruhigung der mazedoniſchen
Provinzen auch nur die geringſten Erfolge zu er=

zwingen. Die oberſten Leiter des Aufſtandes ſeien,
wie es heißt, in dieſer Erkenntnis zu dem Beſchluſſe
gelangt, den Kampf einzuſtellen, und man verſichert,
daß die jüngſten Aktionen der Aufſtändiſchen nicht
mehr als das Werk der oberſten Chefs anzuſehen
ſeien. Man habe ſich vielmehr dieſe Vorgänge aus
dem Umſtande, daß die Banden, denen die Wege
zur Flucht aus ihren Schlupfwinkeln durch die türki=
ſchen
Truppen abgeſchnitten ſeien, bei ihren Verſuchen,
ſich durchzuſchlagen, mit den letzteren zuſammenſtoßen,
aus der andauernden Kampfluſt einzelner untergeord=
neter
Führer der Revolte und aus heimlichem Ver=
rate
aus dem Lager der Aufſtändiſchen, wodurch es
zu Geplänkeln mit den Truppen komme, zu erklären.
Dieſe Zuſammenſtöße ſeien jedoch, wenn nicht alle
Anzeichen trügen, als die letzten Zuckungen der gegen=
wärtigen
revolutionären Bewegung zu betrachten.
In Sofia hege man, wie der Gewährsmann hin=
zufügt
, den lebhaften Wunſch, daß dieſer Eindruck
ſich als zutreffend erweiſen möge. Für die Pforte,
welche gegenüber allen bulgariſchen Forderungen und
Zugeſtändniſſen vor allem die Rückkehr der Ruhe in
Mazedonien verlangt, würde ſich dann in umſo
dringenderer Weiſe die Pflicht ergeben, das Reform=
werk
mit größtem Ernſte in Angriff zu nehmen und
im allgemeinen gegenüber den Wünſchen des Bulgaren=
tums
mehr Entgegenkommen zu bekunden.
- Aus New=York wird den Times= gemeldet,
daß Präſident Rooſevelt in dieſer Woche mehrere
amerikaniſche Juden empfangen werde, um mit ihnen
die Bittſchrift an den Zaren wegen der Vorgänge
in Kiſchinew zu beſprechen. Der Präſident ſowohl
wie Staatsſekretär Hay ſeien beide der Anſicht, daß
die Bittſchriſt ſofort abgeſchickt werden ſollte. Eine
Mitteilung der Regierung an die Preſſe beſage, daß
der Präſident und der Staatsſekretär über dieſe
Frage wie über die mandſchuriſche Angelegenheit
vollkommen gleicher Anſicht ſeien.
Durch einen in Tanger eingetroffenen Kurier
wird beſtätigt, daß der Kriegsminiſter El Menebhi
am 7. Juli Tazza nach ſiebentägigem Kampfe ge=
nommen
habe.
Reuter meldet aus Port Arthur vom
9. Juli über Tſchifu: Hier ſtehen etwa 30000 Mann
Truppen, weitere 16000 treffen mittels Eiſenbahn=
zügen
ein. Es herrſcht ungewöhnliche Tätigkeit in der
Ausbildung der Soldaten und der Seeleute. Ueber
den Zweck der hier ſtattfindenden Beratung erklären
die Beamten, der ruſſiſche Kriegsminiſter ſei zu dem
Zweck anweſend, um über Rußlands Intereſſen im
fernen Oſten Informationen zu ſammeln. Er wolle
die Zuſammenfaſſung der benachbarten ruſſiſchen
Beſitzungen unter eine Verwaltung erwägen. Von
den hohen Beamten wird das in den unteren Offiziers=
kreiſen
auftretende Kriegsgerede ſtreng mißbilligt.
Viele Admirale und Generale, darunter General
Wogack, ſind in Port Arthur anweſend. Die Ruſſen
ſcheinen überraſcht zu ſein über das ihnen in China
entgegentretende Verhalten Amerikas. In Port Arthur
vildete ſich eine Vereinigung unter dem Namen
Ruſſiſche Bergwerks= und Holzverarbeitungsgeſell=
ſchaft
für Oſtaſien die dem Namen nach eine
Handelsgeſellſchaft, in Wirklichkeit aber eine ſtaatliche
Einrichtung iſt. Sie iſt Eigentümerin von Holz=
konzeſſionen
am Balu und beabſichtigt in Niutſchwang.
in Mukden und in Charbin Straßenbahnen, ſowte
elektriſche Lichtanlagen zu bauen. Die Geſellſchaft
engagierte Ingenieure zur Erforſchung der Kohlen=
bergwerke
in der Mandſchurei.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Schullehrer W. Jäger zu Lich die Krone zum Silbernen
ſtreug des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Kataſteringenieur bei dem Kataſteramt K. Weinerth
zu Darmſtadt und den Kataſtergeometer M. Faul zu
Dieburg auf ihr Nachſuchen unter Anerkennung der lang=
jährigen
treu geleiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt
und denſelben das Ritterkreus 2. Kl. des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Reviſionskontrolleur bei dem Hauptſteueramt Mainz
K. Fuchs auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Garde=Unteroffigier E. Blum zum Pedellen an dem
Ludwig Georgs=Gymnaſium, ſowie den Vizewachtmeiſter

Kleines Feuilleton.
Bierkrawall in Schotten. Unſer Städtchen
galt ſeither als das Eldorado aller Biertrinker. Während
man ſonſt überall für ein Gläschen Bier (03 Liter)
10 Pfennig bezahlt, ſo konnte man dieſen Genuß hier bei
uns ſeither für 8 Pfg. ſich erlauben, ſodaß bei 5Döppen
ein Freiſchöppchen herausgetrunken! war. Man konnte
alſo durch Biertrinken hier etwas verdienen. Dieſem
idylliſchen Zuſtande ſuchen nun unſere hieſigen Wirte
ein jähes Ende zu bereiten. Sie haben einen Truſt
gebildet und verlangen jetzt nach alldeutſchem Muſter
10 Pfg. für ein o3 Gläschen Bier. Nur ein Häkchen hat
die Sache - der Ring iſt nämlich nicht geſchloſſen, da
einige Wirte das Schöpplein immer noch für 8 deutſche
Reichspfennige verkaufen. Selbſtredend ſind die 8=Pfennig=
Lokale ſtets dicht beſetzt, da ſämitliche anderen Wirte von
den Biertrinkern einfach boykottiert werden, weil dieſe
von dem Zehnerſyſtem nichts wiſſen wollen. Man iſt
allgemein geſpannt, wie der Bierkrawall' endigen wird,
der vor einigen Jahren ſchon einmal von den Wirten
in Szene geſetzt worden war, aber mit deren Niederlage
ausging.
Eine drollige Szene ſpielte ſich, ſo erzählen
die Verl. N. Nachr., im Kleinen Tiergarten ab. Eine

Dame kam mit ihrem Affen aus der Hochſchule für
Tierarzneikunde und trug ihn in einer Pappſchachtel
unter dem Arm. Plöhzlich machte ſich der Affe los und
ſaß im nächſten Augenblick auf der Spitze des höchſten
Baumes. Umſonſt war alles Locken und Bitten der
Herrin. Natürlich ſammelte ſich ſofort eine Menge von
Menſchen an. Die Herrin holte Kirſchen, aber das Tier
widerſtand der Lockung. Als alles nichts half, kam der
Dame ein guter Gedanke. Sie bat die Menge, etwas
zurückzutreten, nur ein kleines Mädchen behielt ſie bei
ſich. Dieſem ſtreichelte ſie Kopf und Rücken immer mit
den Worten: Mein liebes Fritzchen! Mein liebes Fritz=
hen
! Und ſiehe da, was alles andere nicht vermocht
hatte, das bewirkte die Eiferſucht. Daß die Herrin ein
fremdes Kind liebkoſte, das konnte Fritz nicht dulden; ſo
ſchnell er auf den Baum hinaufgeklettert war, ſo ſchnell
kam er jetzt herab. Ein Herr bot der Beſitzerin ſofort
einen Hundertmarkſchein für Ueberlaſſung des Tieres,
aber ſie lehnte den Verkauf ab.
Der engliſche Automobilhund. Die
neueſte Ausgelaſſenheit der engliſchen Geſellſchaft be=
ſteht
in der Mitführung des Lieblingshundes der ſchönen
Beſitzerin eines Motorwagens, deren Anlitz durch das
Trogen einer Naſe, Mund und Augen verdeckenden
ſtappe allerdings oft ſich den Blicken der Neugierigen

entzieht. Der Hund iſt in der gleichen Weiſe geſchützt
und trägt ein von einem Weſtendſchneider hergeſtelltes
chikes Röckchen mit Jnitialen und ſilbernen Knöpfen, ſo=
wie
ein ſchwarzes Brillenglas, das ihm ein merkwürdig
verwandtes Ausſehen mit ſeiner Herrin gibt. Man
nennt den Hund hier die ,Auto=Dogl.
Eine koſtbare Ladung. Der kürzlich von
New=York abgegangene Schnelldampfer des Norddeutſchen
Lloyd Kronprins Wilhelm' führt einen Schaß über den
Ozean nach Europa. Drei amerikaniſche Bankhäuſer
haben dem Rieſenſchiff große Summen, die für Paris
beſtimmt ſind, anvertraut. Das wertvolle Gut beſteht
aus 2750000 Dollars oder 11 Millionen Mark in Gold.
Eine ſo bedeutende Goldladung hat bisher ein deutſcher
Dampfer nicht aufzuweiſen gehabt.
Schönheitskonkurrenz. Max lim Streit
zum kleinen Fritzh: Unſere Bulldogge iſt doch viel ſchöner
als Eurel Fritz; Neinl olnſere iſt ſchöner! Warum
ſoll denn Eure ſchöner ſein? Max: Weil unſere häß=
licher
iſt
Eine Ueberraſchung. Student: Haben Sie
beim Verkauf der abgelegten Hoſe, die ich Ihnen vor
vierzehn Tagen ſchenkte, ein Geſchäft gemacht zu Hauſierer:
Gewiß, Herr Doktor, - ich hab ſie an Ihren Herrn
Papa für den doppelten Wert verkauft! GFl. Bl.)

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Rummer 162.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 14. Juli 1903.

Seite

Hch. Bertaloth zum Diener bei dem Landesmuſeum
ernannt.
- Ernannt wurden der Hilfsgerichtsſchreiber am
Amtsgericht Mainz J. Pitzer zum Regiſtrator am Land=
gericht
der Provins Rheinheſſen, mit Wirkung vom 13. Juli
1903 die Regierungsbauführer Franz Beck aus Hom=
burg
a. d. J, Fritz Hartmann aus Nieder=Modau,
Emil Moeller aus Offenbach a. M. Rudolf Reu=
ling
aus Darmſtadt und Eduard Wolfskehl aus
Darmſtadt zu Regierungsbaumeiſtern.
L. Vor der Strafkammer ſtand geſtern der Metzger=
meiſter
Karl Stenger II. von Seligenſtadt unter der An=
Flage, daß er in den letzten Jahren wegen Heranziehung
gur Kapitalrenten= Einkommen= und in den beiden letzten
Jahren wegen der Vermögensſteuer der Behörde abſicht=
lich
unrichtige Angaben über ſeine Vermögensverhältniſſe
gemacht oder die Mitteilungen ganz unterlaſſen habe.
Stenger ſtammt azs einer unvermögenden Familie, ſeine
Frau brachte mr 3 Gulden in die Ehe ein. Anfangs
der 1860er Jahre übernahm er das elterliche Geſchäft und
dehnte dasſelbe alsbald aus. Er trieb Viehhandel, ſolchen
mit Kaufſchillingen und Hypotheken in Heſſen und be=
ſonders
auch in Bayern, ſpäter führte er die Wirtſchaft
im Frankfurzer Hof und eine Apfelweinkellerei. Der
Steuerbehörde fiel es ſchon lange auf, daß ſeine An=
gaben
über ſein ſteuerpflichtiges Vermögen ſo niedrige
Zahlen aufweiſen; nachdem man zweimal trotz ſeiner
Angabe eine höhere Summe angeſetzt hatte, was er ſich
gefallen ließ, verlangte man Aufſtellungen von ihm und
Einſicht der Bücher, die ſein Sohn ausgezeichnet führte.
Der Angeklagte legte nun aber ſolche Schwierigkeiten in
dden Weg. daß nichts anderes als die Einleitung des
Strafverfahrens übrig blieb. Nun ergab es ſich, daß
derſelbe ein Vermögen von etwa 400000 Mark hatte,
140000 Mark hat er bereits unter ſeine 7 Kinder ver=
teilt
, über den Reſt verfügt er noch. Er hat dem Staat
im ganzen in nicht rechtsverjährter Zeit etwa 1035 Mark
worenthalten, ſeine Abſicht war auf mehr gerichtet, aber
bas Steuerkommiſſariat vereitelte dieſe durch ſeine
ſhöheren Anſätze. Stenger beruft ſich darauf, er habe die
Sache nicht verſtanden, habe er gefehlt, ſo bitte er um
Nachſicht. Das Gericht erachtete den Angeklagten der
abſichtlichen Steuerhinterziehung ſchuldig und erkannte
auf Geldſtrafen von 2472, 5106,80 und 715 Mark. Wegen
Her Poſten aus dem Jahre 1898,9 fand Freiſprechung
wwegen Verziehung ſtatt und ebenſo eine ſolche wegen der
Vermögensſteuer für 1902ſ3, weil nur für das erſte Jahr
490172 die Verpflichtung zur Deklaration beſteht. Eine
Folge dieſes Urteils iſt, daß Stenger ſowohl an Staats=
als
auch Gemeindeſteuern Nachzahlung zu leiſten und
ſämtliche Koſten zu tragen hat.
A.F.V. Dem Alice=Frauenverein für Kiankenßflege
im Großherzogtum Heſſen nebſt ſeinen ſämtlichen
Zweigvereinen iſt von Großh. Miniſterium des Innern
auf Grund des Reichsgeſetzes zum Schutze des Genfer
Neutralitätszeichens vom 22. März 1902 die Erlaubnis
zur Fortführung des in der Genfer Konvention zum
Neutralitätszeichen erklärten Roten Kreuzes auf
weißem Grunde zur Bezeichnung des Vereins und zur
Kennzeichnung ſeiner Tätigkeit erteilt worden. Dieſe Er=
laubnis
wird bekanntlich nur denjenigen Vereinen und
Geſellſchaften erteilt, welche ſich im Deutſchen Reiche der
Krunkempflege widmen und durch eine Beſcheinigung des
zuſtändigen Kriegsminiſteriums nachweiſen, daß ſie für
den Kriegsfall zur Unterſtützung des militäriſchen Sani=
tätsdienſtes
zugelaſſen ſind.
0 Unter der ortsanweſenden Bebölkerung des
Deutſchen Reiches, nach der Volkszählung vom 1. Des.
1900 56 367178 betragend, befanden ſich 778698 Aus=
Länder und 637113 aktive Militärperſonen. Die Anzahl
der Ausländer betrug in Preußen 368003, Bayern 106754,
Sachſen 133 175. Reichsland 65251, Württemberg 17083,
Baden 35033, Hamburg 16299, Heſſen 7019 u.ſ. w. Von
den aktiven Militärperſonen entfallen auf Preußen 361232,
Reichsland 78858, Bayern 61298, Sachſen 40 541, Würt=
temberg
23494, Baden 21403, Heſſen 18885 u.ſ. w.
9) Die in unſerer Stadt im Jahre 1902 erhobenen
ſtaatlichen Stempelabgaben belaufen ſich auf 94723 M.
60 Pf. Der bedeutendſte Poſten darunter entfällt auf
den Wirtſchaftsſtempel mit 37200 M., dann kommen der
Fahrradſtempel mit 17395 M. Stempel für Tanz=
beluſtigungen
mit 9900 M. Stempel für Neubauten
7536 M. 80 Pf., Jagdwaffenpäſſe 6140 M. Automaten
und Muſikwerke 2420 M. Luzuswagen 2680 M. u.ſ.w.
2 Der Hiſtoriſche Verein für das Großherzogtum
Heſſen veranſtaltet Samstag den 18. Juli einen Aus=
flug
nach Dreieichenhain. Das Programm ſieht vor:
Gang durch die Hanauer Koberſtadt (efeſtigungen der
Halltattzeit) nach Philippseich (65 Kilometer) und über
Das Götzenhainer Ningwäldchen nach Dreieichenhain
ſ3 Kilometer. von da nach Langen (3 Kilometer, zu=
ſammen
125 Kilometer, meiſt ſchattiger Waldweg.
Nachdem der Uebertritt des Darmſtädter Ver=
bandes
der Militäranwärter und Juvgliden zu dem
Verliner Verbande erfolgt iſt, haben ſich nun auch die
hier beſtehenden beiden Vereine obiger Verbände am
vergangenen Samstag zu einem Zweigverein des Ber=
Ainer Verbandes vereinigt. Nach einigen Auseinander=
ſetzungen
erfolgte eine Neuwahl des Vorſtandes. Der
neugewählte Vorſitzende Herr Eiſenbahnſekretär Kraus
machte, nachdem zahlreiche Neuaufnahmen ſtattgefunden
hatten, bekannt, daß nächſten Sonntag ein Ausflug nach
Pfungſtadt ſtattfindet. Hieraus geht hervor, daß der
neugegründete Zweigverein nicht nur die perſönlichen
Intereſſen wahren, ſondern auch Geſelligkeit und treue
Nameradſchaft hochhalten und pflegen will. Jeden
Donnerstag finden Vereinsabende ſtatt.
Am Donnerstag, den 16. Juli, abends 8 Uhr,
wird im evangeliſchen Vereinshaus, Mühl=
ſtraße
Nr. 24, Herr Chmann, der Vorſteher der arme=
niſchen
Waiſenhäuſer in Meſereh über das Werk der Ver=
ſorgung
der armeniſchen Waiſen und die ſonſtige Arbeit
des Deutſchen Hilfsbundes für chriſtliches Liebeswerk
im Orient: (Hilfsbund für Armenien) berichten. Der
Hilfsbund blickt jetzt auf eine ſiebenjährige Tätigkeit zurück.
Er unterhält zur Zeit eine Reihe blühender Anſtalten an
verſchiedenen Punkten des Orientes, u. a. in Meſereh am
oberen Euphrat 2 Knabenwaiſenhäuſer mit 246 Knaben
und 3 Mädchenwaiſenhäuſer mit 237 Mädchen. Mit
dieſen Anſtalten ſind Handwerkſtätten für die verſchie=
denſten
Gewerbe und Krankenhäuſer verbunden, die ſich
des weitgehendſten Vertrauens, auch der muhamedaniſchen
Bevölkerung, erfreuen. Herr Ehmann ſteht von Anfang
an in dieſer Arbeit und ſein Bericht wird deshalb
als aus der Erfahrung ſtammend beſonderes Jatereſſe
verdienen.
1 Die aus Anlaß des ſozialdemokratiſchen
Wahlſiegs am Sonntag nachmittag im ſtädtiſchen Saal=
bau
veranſtaltete Feſtlichkeit nahm während, ihres
12ſtündigen Verlaufs einen derart lebhaften Charakter an,
daß die Nachbarſchaft bis in den Morgen hinein aufs
empfindlichſte beläſtigt wurde. Vielfach war in der Stadt
die Frage aufgewocfen worden, ab es nicht im allge=

meinen Intereſſe richtiger geweſen wäre, zur Abhaltung
dieſer Veranſtaltung einen anderen Platz anzuweiſen.
Bensheim, 12. Juli. Herbes Schickſal hat eine
hochangeſehene Familie aus Mannheim getroffen. Der
Sohn des dortigen Landgerichtsrats Dr. Ullrich weilte
ſeit einigen Wochen zur Kur auf dem Felsberg bei Reichen=
bach
. Beim Spaziergang brach nun der 28 Jahre alte
junge Mann durch unglücklichen Fall das Bein und lag
ſeit 14 Tagen im Felsberghotel in ärztlicher Behandlung.
Die Eltern fuhren nun geſtern nach dem Felsberg, um
den Patienten abzuholen, und brachten ihn auch abends
hierher. Vor dem Hotel Zum Deutſchen Haus; wo der
Kranke zwecks Ueberfahrt nach Mannheim in einen anderen
Wagen verbracht werden ſollte, ſtarb der Unglückliche
jedoch in den Armen ſeiner Eltern, offenbar infolge eines
Schlaganfalles. Die Leiche wurde nach dem ſtädtiſchen
Hoſpital verbracht, von wo aus die Ueberführung nach
Mannheim erfolgte.
Offenbach, 11. Juli. In der Angelegenheit der
elektriſchen Bahnen im Kreiſe Offenbach
hatte am Montag eine Deputation der Stadt Offenbach.
beſtehend aus den Stadtverordneten Feiſtmann und
Stadtmüller 11., ſowie dem Beigeordneten Walter, eine
Unterredung mit dem Finansminiſter Dr. Gnauth.
Dieſer erklärte zunächſt, es ſei für die Regierung unmög=
lich
, der Stadt Offenbach die Konzeſſion für die Bahnen
zu geben, ohne daß gewiſſe Unterlagen dafür vorhanden
ſeien. Herr Feiſtmann machte darauf den Vorſchlag, es
möge bis zum 1. April 1904 der Stadt eine Art Vor=
konzeſſion
erteilt werden, damit ſie auf Grund derſelben
in der Lage ſei, die nötigen Erhebungen und Verhand=
lungen
zu pflegen. Der Finanzminiſter erklärte ſich
damit einverſtanden; zugleich aber ſtellte er die Be=
dingung
, daß längſtens bis zum 1. April 1906 die Strecke
Langen-Sprendlingen-Iſenburg gebaut ſein müſſe, da
für dieſe Orte, die unter der Verzögerung am meiſten zu
leiden hätten, die Baufriſt von fünf Jahren unbedingt
zu lang ſei. - In einer geſtern abgehaltenen Sitzung des
Ausſchuſſes hat ſich dieſer mit den genannten Vorſchlägen
und Bedingungen einverſtanden erklärt. Es ſoll ſo bald
als möglich mit den Unterhandlungen und der Ein=
forderung
von Offerten u. ſ. w. begonnen und die Ange=
legenheit
ſo gefördert werden, daß am 1. April nächſten
Jahres die genauen Unterlagen und Pläne für die
definitive Konzeſſionserteilung eingereicht und die Arbeiten
an der Strecke Langen-Sprendlingen-Iſenburg ſofort
begonnen werden können. Dieſe Strecke, ſoll aber
auch gleichzeitig bis Offenbach ausgebaut, werden,
damit nicht erſt der Verkehr von unſerer Stadt abgelenkt
wird. (Offenb. 3t9.)
Offenbach, 13. Juli. Die Frage über die nach=
trägliche
Heranziehung zu den Trottoir=
koſten
dürfte in ein neues Stadtum getreten ſein. Wie die
Offb. Z.- zuverläſſig hört, haben ſich die Anwälte v. Bren=
tano
und Dr. Guggenheim an den erſten zur Zeit leben=
den
Staatsrechtslehrer, Profeſſor Laband, um ein Gut=
achten
gewendet, und dieſer hat in ausführlicher Weiſe
ſeine Anſicht dahin begründet, daß 8 25 des Ortsſtatuts
die geſetzlichen Grenzen, welche der Autonomie der Ge=
meinden
durch Artikel 21 der allgemeinen Bauordnung
gezogen ſind, überſchreitet und deshalb ungiltig ſet.
Würde dieſe Anſicht Billigung der Verwaltungsbehörde
finden, ſo wäre die Stadt Offenbach nicht in der Lage,
von den jetzigen Beſitzern die Koſten zu erheben, müßte
vielmehr an die urſprünglichen Eigentümer oder deren
Erben herantreten.
Mainz, 12. Juli. Herr Geh. Kommerzienrat W. Röm=
held
feierte geſtern ſeinen 80. Geburtstag. Aus dieſem
Anlaß wurden ihm von den verſchiedenſten Seiten,
auch durch die ſtädtiſche Verwaltung, die herzlichſten
Glückwünſche ausgeſprochen. - Im Alter von 66 Jahren
iſt der Architekt Herr Philipp Berdells, der Erbauer,
des Mainzer Zentralbahnhofs, geſtorben. In ihm iſt
ein genialer Baumeiſter aus dem Leben geſchieden. Auch
das prächtige Verwaltungsgebäude der Eiſenbahndirektion
auf der Kaiſerſtraße, das Geſchäftshaus der Darmſtädter
Vank in Darmſtadt und noch viele andere hervorragend
ſchöne Gebäulichkeiten bilden Denkmäler ſeiner hohen
Künſtlerſchaft und ſeiner regen Tatkraft.
Ofthofen, 12. Juli. Infolge der niedrigen Ein=
kaufspreiſe
der Schweine haben verſchiedene
hieſige, Schweinemetzger beſchloſſen, einen Fleiſch=
abſchlag
von 4 Pf. per Pfund eintreten zu laſſen, ſo
daß das Pfund jetzt nur noch 58 Pf. koſtet. Auch ſind
ſämtliche Wurſtſorten im Preiſe entſprechend herab=
gegangen
.
Gießen, 12. Juli. Auf die Erklärung des Bürger=
meiſters
Mecum erläßt nun Pfarrer Dr. Naumann
nachſtehende Erklärung: Der neue Friedhof.
Nachdem ich bei der geſtrigen Beerdigung in der neuen
Friedhofskapelle die Leichenrede gehalten und ſich darauf
die Leidtragenden und eine nach Tauſenden zählende
evangeliſche Gemeinde um das offene Grab verſammelt
hatte, gab ich hier vor dem Vaterunſer=Gebet und der
Leicheneinſegnung folgende Erklärung ab, zu der ich mich
durch das in drei Schreiben gegen mich eingehaltene
Verfahren des Herrn Oberbürgermeiſters Mecum ge=
nötigt
ſah: Der Erwartung gegenüber, die von den ge=
ehrten
lieben Anweſenden jetzt gehegt wird betreffs deſſen,
was ich hier reden und tun werde, habe ich zu erklären,
daß der Großherzogliche Bürgermeiſter von Gießen, Herr
Oberbürgermeiſter Mecum, mir jede kirchliche Weihe des
Friedhofs, alſo jedes Gotteswort und Gebet zur Weihe
verboten hat; daß er desgleichen den Leitern und Kin=
dern
unſerer kirchlichen Knaben= und Mädchenchorſchule
das Singen in der Friedhofskapelle und am Grabe
ſtrengſtens unterſagt hat, und daß er dem Verbot an
mich die Drohung beigefügt hat, er werde dies durch
öffentlichen Anſchlag bekannt machen und nötigenfalls
Gewalt anwendenh Obgleich ich ſolches Verbot für
völlig ungerechtfertigt und ungiltig halte - denn der
katholiſche Oberbürgermeiſter von Gießen, hat, mir,
dem evangeliſchen Pfarrer in Gießen, kein Gotteswort
und kein Gebet hier zu verbieten - und obgleich ich
mich perſönlich auch vor der angedrohten Gewalt nicht
fürchten würde, ſo nehme ich doch von Herzen Rückſicht
auf die hochgeſchätten Leidtragenden, die tiefbetrübten
Herzens ihren lieben Toten zum Grabe geleitet haben
und weiche für jetzt, am offenen Grabe unſeres teuren
Entſchlafenen, der angedrohten Gewalt! Auf Wunſch
bringe ich zunächſt dieſe Erklärung zur Kenntnis der
ganzen Gemeinde. Weiteres wird folgen; insbeſondere
die Veröffentlichung und Zurückweiſung der drei Schrei=
ben
des Herrn Oberbürgermeiſters Mecum an mich, die
ſo waren, daß ich auf keines eine Antwort gab; ferner
die Richtigſtellung der unrichtigen Behauptungen in dem
geſtrigen Inſerat des Gießener Anzeigers Vor allem
wird der evangeliſche Geſamt=Kirchenvorſtand und die
evangeliſche Geſamt=Gemeindevertretung die Angelegen=
heit
in Verhandlung nehmen. Für heute ſei die Ge=
meinde
nur daran erinnert, daß eine unter Mitwirkung
des Geiſtlichen gehaltene Beerdigung eines Evangeliſchen
eine evangeliſche kirchliche Handlung iſt, in deren Ab=
haltung
, Art und Ausdehnung kein Bürgermeiſter, am

wenigſten ein katholiſcher, hineinzureden hat; daß ferner
eine evangeliſche Friedhofsweihe beſteht im Sprechen
von Gottesworten, im Halten einer Anſprache auf Grund
eines Bibelwortes über die Bedeutung u. ſ. w. eines
Friedhofes, und in einem Gebet um Gottes Schutz über
dem zur Ruheſtätte unſerer Entſchlafenen beſtimmten
Gottesacker, um Friedensruhe für die Toten, um Troſt
für alle jetzigen und künftigen Trauernden. Wie ſolche
Weihe den konfeſſionellen Frieden ſtören kann, wie ſich
beſonders auch, in Einmütigkeit mit ſeinem katholiſchen
Oberbürgermeiſter, der katholiſche Pfarrer, der doch nach
ſeinen römiſch=katholiſchen Grundſätzen unſere evangeliſche
Weihe gar nicht als kirchlich giltig anerkennt, ſich auf=
regen
mag, das iſt ſchier unbegreiflich! Wer in dieſer An=
gelegenheit
der Störenfried für den konfeſſionellen Frie=
den
iſt, das wird keinem Evangeliſchen zweifelhaft ſein.
Dr. Naumann, Pfarrer.
Gieſten, 11. Juli. Bei der am 10. ſtattgehabten
erſten Beerdigung auf dem neuen Friedhof war ein
gewaltiger Menſchenandrang, es waren wohl 1500 Men=
ſchen
anweſend. Faſt die geſamte Schutzmannſchaft mit
dem Oberwachtmeiſter war an Ort und Stelle, um
nötigenfalls einzugreifen und den Geiſtlichen Pfarrer
Naumann vom Friedhof zu entfernen. Pfarrer Naumann,.
der die Leichenrede hielt, unterließ zwar die Weihe, er=
ging
ſich jedoch in den heftigſten Angriffen gegen den
Oberbürgermeiſter Mecum, ſo daß die Angelegenheit
noch ein weiteres Nachſpiel, jedenfalls am Oberkonſi=
ſtorium
und Miniſterium, haben wird. Die evangeliſche
Geiſtlichkeit ſtützt ſich darauf, daß Gießen faſt durchweg
eine evangeliſche Stadt iſt, in der nur ein Neuntel
Katholiken und ein Achtundzwanzigſtel der Einwohner
Juden ſind. Die geſamte Stadt befindet ſich in begreif=
licher
Aufregung. die teils für den Oberbürgermeiſter,
teils für die Geiſtlichkeit Stellung nimmt. Man iſt auf
den Ausgang dieſer Sache ſehr geſpannt.
J. Gießen, 11. Juni. Geſtern tagte hier der dies=
jährige
Verbandstag heſſiſcher Vorſchuß=
und Kreditvereine unter dem Vorſitz des Ver=
bandsdirektors
Dr. Hanier=Kaſſel. Mehrere Vorträge
über das Kaſſenweſen wurden gehalten, darunter von
dem Vertreter Deutſchlands Dr. Krüger=Charlottenburg
und von Direktor Thorwart=Frankfurt a. M. Als Ver=
treter
der Stadt bezw. Regierung wohnten bei Beigeord=
neter
Curſchmann und Regierungsrat Dr. Heinrichs.
Nach dem Rechenſchaftsbericht gehören dem Verband
25 Vereine mit 19055 Mitgliedern an. Aus dem Groß=
herzogtum
Heſſen ſind 9 Vereine: Alsfeld, Bad Nauheim,
Friedberg, Butzbach, Gießen, Grünberg, Homberg, Reichels=
heim
und Schlitz, die übrigen aus Heſſen=Naſſau. Nach
dem Geſchäftsergebnis fur 1902 betrugen der Geſamt=
Kaſſenumſatz 395220765 Mk. das Vermögen des Ver=
bands
7754200 Mk., der Reingewinn 587050 Mk. die
Spareinlagen 20786900 Mk. Die Verteilung der Divi=
denden
bewegte ſich zwiſchen 4 und 13pCt. An die Ver=
ſammlung
ſchloß ſich ein gemeinſamer Ausflug nach dem
Philoſophenwald, wo Konzert ſtattfand. Der Verband,
beſteht 41 Jahre. Die Hauptverſammlung für ganz
Deutſchland findet in Danzig ſtatt.
G Friedberg,. 12. Juli. Die Kirſchenernte iſt
gegenwartig im Gange. Sie fällt allerdings gering aus,
man erzielte unter einer halben Ernte. Großen Verluſt
erleiden dadurch in erſter Linie die durch ihren Kirſchen=
reichtum
bekannten Orte Ober=Rosbach und Ock=
ſtadt
. Die Kirſchenpreiſe ſind daher ſehr hoch.
C Laubach, 12. Juli. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog iſt geſtern nachmittag 5 Uhr mit Gefolge
mitteht Sonderzugs hier eingetroffen. Am Bahnhof
wurde er von der Bürgerſchaft feſtlich empfangen. Die
ganze Stadt und beſonders die Straßen, durch welche
die höchſten Herrſchaften fuhren, waren aufs prächtigſte
mit Tannengrün, Kränzen, Guirlanden und Ehrenpforten
geſchmückt. Der Großherzog fuhr in das Schloß unſeres
Grafen, woſelbſt er Wohnung nahm. Am Abend
brachte die geſamte Bürgerſchaft dem hohen Gaſte einen
Fackelzug. Zahlreiche Häuſer waren feſtlich beleuchtet.
Heute vormittag fand Parade der Kriegervereine vor
dem Landesherren ſtatt. Bald nach Mittag begaben ſich
der Großherzog und die gräfliche Familie nach dem be=
nachbarten
Wetterfeld, um der letzten Aufführung
des Lutherfeſtſpiels unter Leitung des Lehrers Jakob
beizuwohnen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 12. Juli. Der Senior,
unter der Berliner Volksſchullehrerſchaft,
iſt gegenwärtig ein Herr, der gar nicht feſt angeſtellt iſt,
ſondern nur interimiſtiſche beſchäftigt wird, der Lehrer
Karl Neuhaus von der 195. Gemeindeſchule. Herr Neu=
haus
nähert ſich der Vollendung des 79. Lebensjahres
und iſt damit der weitaus älteſte aller noch amtierenden
Lehrer und Rektoren der Gemeindeſchulen Berlins.-
Auf den Rieſelfeldern hat vor einiger Zeit die Stadt
Berlin mit dem Anbau von Hanf begonnen. Nach
langen Verſuchen ward eine Hanſſorte erzielt, die für
Fabrikationszwecke geeignet erſchien. Verſchiedenen Fab=
riken
wurden davon Proben zugeſtellt. Darauf ſchickte
jüngſt eine ſehr große Hanfſpinnerei in Szegedin einen
Vertreter nach Berlin, der ſich über den hieſigen Hanfbau
eingehend unterrichtete. Die Mediz. Reform' hat eine
bemerkenswerte ſtatiſtiſche Unterſuchung über die Ein=
kommen
der Aerzte und der Rechtsanwälte
aufgeſtellt. Darin heißt es; Von den Aerzten Berlins
hatten im Jahre 1902 durch Praxis und Vermögen ein
Geſamteinkommen von unter 3000 Mk. 309 v. H. Von
den Berliner Rechtsanwälten hatten nur 10 v. H. eine
ſo geringe Berufseinnahme ohne Hinzurechnung des Ver=
mögens
. Eine Geſamteinnahme von 3000-5000 Mk.
die immer noch ein ungenügendes Einkommen darſtellt,
hatten von den Berliner Aerzten 173 v. H. während
von den Rechtsanwälten nur 12 v. H. eine Verufsein=
nahme
in gleicher Höhe hatten. Ueber ein Geſamtein=
kommen
von 5000-10000 Mk. verfügen in Verlin nur
278 v. H. der Aerzte, während von den Rechtsanwälten
50 v. H. eine gleich hohe Einnahme lediglich aus ihrem
Berufe hatten. Bei Einkommen von 10000-15000 Mk.
iſt das Verhältnis der Aerzte zu den Nechtsanwälten
751 12 v. H. - Iſt hiernach das Einkommen der Rechts=
anwälte
allein aus ihrem Berufe in allen Stufen ſchon
bedeutend höher, als das geſamte Einkommen der Aerzte,
ſo wird dieſes Verhältnis zu Ungunſten der letzteren
noch ſehr viel weiter verſchoben, wenn wir ergänzend
hinzufügen, daß bei den zum Vergleich geſetzten Ein=
nahmen
der Anwälte deren Einnahmen aus wirtſchaft=
lichen
Betrieben, aus dem Privatvermögen und aus
Notariatsgeſchäften gar nicht mit eingerechnet ſind. Was
dies aber bedeutet, wird man leicht ermeſſen können,
wenn wir hinzufügen, daß über ein Fünftel der Berliner
Rechtsanwälte, genau 22 v. H., Notare ſind.
Stuttgart, 13. Juli. Generalleutnant 3. D. March=
taler
, der die Feldzüge von 1866 und 1870 mitgemacht
hat. Onkel des württembergiſchen Militärbevollmächtigten
in Berlin, iſt im Alter von 82 Jahren geſtorben.

[ ][  ]

El

10.

Darmſtädter Lagblatt, Dienstay, den 14. Jüli 1203.

Karlsruhe. 18. Juki. Der Stadtrat hat beſchloſſen,
den mit der Firma Jäger &aE; Rumpf in Hanau abge=
ſchloſſenen
Vertrag über Ausführun=der Maurer=
und Steinhauerarbeiten am Reubau des neuen
ſtädtiſchen Krankenhauſes mit ſofortiger Wirkung zu
löſen; da die gelieferten Arbeiten und Materialien den
Vertragsbeſtimmüngen nicht entſprechen. Auch die aum
Schutz der Bauarbeiter am Neubau getroffenen Mäß
nahmen erſchienen der ſtädtiſchen Balikontrolle unge=
nügend
, ſo daß auf ihren Antrag hin die Polizeibehörde
die Einſtellung des Baues verfügte: Die Firmia Jäger &
Rumpf will nun gegen die Städt Karlsruihe mit Klage
vorgehen.
Honnef, 13. Juli. Geſtern ging ein heftiges Hagel=
wetter'
nieder. Die ganze 'Eknte wirse durch die
Hagelſchloßen vernichtet. In den Weinbergen iſt der
Schaden unberechenbar Während des Unwetters ſchlug
auf dem Rhein ein Nachen Um. Zwei Perſonen ſind
ertrunken, eine wurde gerettet.
Hirſchberg i. Schl., 13. Juli. Der 30. Abgeord=
netentag
des Beutſchen Kriegerbundes, zu dem
Vertreter von Kriegerverbänden aus allen Teilen Beutſch=
lands
eingetroffen ſind.- wurde durch den Vorſitzenden,
General der Infanterie v. Spitz, durch eine Rede er=
öffnet
, in der er beſonders die Notwendigkeit der
Bekämpfung der Sozialdemokratie darlegte, und die
mit einem Hochrufe auf den Kaiſer. die verbündeten
Fürſten und die freien Städte ſchloß. An den
Kaiſer wurde folgendes Teleçramm abgeſandt: Eurer
kaiſerlichen Majeſtät, legen die zum 30.. Abgeors=
netentage
des Deutſchen Kriegerbunides verſammelten
Abgeordneten von 140000s ehemaligen Soldaten ehr=
furchtsvollen
Gruß an den Stufen des Thrones nieder.
Mit den erneuten Ausdrücken der unverbrüchlichen Treue
und ſteten Gehorſams erklären die Führer der Krieger=
verbände
des Bundes den feſten Willen, den monarchiſchen
Sinn' und die Viebe zum Vaterlande unter den
Kameraden zu pfleçen, damit ſie als zweite Lrmee im
Bürgerrocke Curer Majeſtät auf dem Wege folge, auf dem
Allerhöchſtdieſelbe das deutſche Volk zur Größe und Zum
Ruhme führen. Als Ort des nächſten Abgeordneten=
tages
wurde Kiel gewählt.
Waruemünde. 12. Jlli. Die Segeljacht,Jduna
traf geſtern. von Warnemünde mit der Käiſerin und
den Prinzen hier ein. Von hier wird die Weiterreiſe
nach Kiel angetreten. Wegen ſtärker Gegenwinde mußte
die Fahrt nach der Neuſtädter Bucht und der beabſich=
tigte
Beſuch bei dem Grafen und der Gräfin Pleſſen
aufgegeben werden.
Aus der Schweiz. 12. Juli. Nach der N. 3. 3.
iſt Generalfeldmarſchall Graf Walderſee mit ſeiner
Gemahlin zu längerem Kurgebrauch in Bad Stachel=
bera
lſKankon Glarus eingetroffen
Stockholm, 13. Juli. Die deütiche ſchiffsbautechniſche
Geſellſchaft folgte geſtern einer Einladung des- königlich
ſchwediſchen Seglervereins zur Segelregatta' Rach
Sandhamn. Vön Sandhann aus ſetzte die Geſellſchaft
heute die Reiſe nach Varholm fort, wo die Stockhölmer
deutſche Kolonie-ein Feſtmahl gab. Bei demſelben
wurden Trinkſprüche auf den König von Schweden und
den deutſchen Kaiſer ausgebracht. Um 11 Uhr abends
erfolate die Rückkehr nach Stockholm.
London, 13. Juli. Die Blätter melden aus New=
York, daß geſtern 21 Perſonen an Hitzſchlag ge=
ſtorben
ſind.
New=York, 13. Juli. Ein ſchrecklicher Akt von
Lynchöuſtis fand in Devon, im Weſten Virginias,
ſtatt. Ein Reger, der beſchuldigt war, ein junges
Mädchen vergewaltigt zu haben, wurde eingefangen ünd
lebendig verbkannt. Während der Scheiterhäufen brannte.
wurde ihm die Zunge ausgeriſſen, die Augen aus=
geſtochen
, ſowie Hände und Füße abgehauen.

bis auf
dringens

den Ping
des Wa

Vermiſchtes.
Die Frauen im Eiſenbahndienſt.
Miniſter Budde hat unter dem 7. Juli eine Verſügung
an die Königlichen Eiſenbahndirektionen erlaſſen zur
Herbeiführung eines einheillichen Verfahrens für die
Annahme weiblicher Perſonen für die Fahrkarten=Aulsgabe.
den Telegraphen= und Fernſprechdienſt, ſowie den Güter=
abfertigungsdienſt
. Nach den bisberigen Berichten der
Direktionen haben die weiblichen Bedienſteten in ihren
Leiſtungen überall befriedigt.
Eneetektriſche Bahn auf den Mont=
Blanc. Die Gemeindeverwaltung von Saͤint=Gervais=les=
Bains hat die Anlage einer elektriſchen Bahn auf den
Mont=Blane genehmigt, die vom Bahnhof le Fanet aus
bis zum Gipfel der bekannten, 3800 Meter hohen Aiguille
du Goüter führt. Die geplante Linie erhält eine Länge
von 185 Kilometer und ſieben Stationen, die ſo gewählt
ſind, daß von ihnen aus die beſten Ausblicke in die Alpen=
welk
des Mont=Blanc getan werden können. Uebrigens
fährt die neue Bahn durch einen großen Tunnel von
2230 Meter Tiefe, der die letzte Strecke der Bahn darſtellt
und auf die Aiguille du Goüter führt.
Literariſches.
- Das Buchderdreizehn Erzählungen=
nennt
der bekaynte Münchener Dichter ErnſtSchür
ſein neueſtes Proſabuch (Verlag von Hermann Seemann
Nachfolger in Leipzig, Preis geb. Me. 3. Schur zeigt
ſich Auch hier in erſter Linie als ein Lyriker, der in ſeiner
Einzigart mit keinem einzigen anderen in Deutſchland
verglichen werden kann.- Aber ebenbürtig iſt er den
größten Lyrikern unſerer Zeit eben durch ſeine prachtvolle,
in Jeinem innerſten Weſen begründete Sicherſtellung.
Bas Buch trifft nicht jedermanns Geſchmack, aber literä=
riſchen
Göurmets wird es ohne Frage eine hohe Freude
bereiten.
- Von Max Nordau erſchienen ſoeben im Ver=
lage
von Carl Duncker, Herzoglich Bayer. Hofbichhand=
lung
in Berlin billige Ausgaben ſeiner Werke Ent=
arkunge
und Drohnenſchlachte, welche in allen
Buchhandlungen vorrätig ſind.

WE. Neiſſe, 13. Juli. Aus den Kreiſen
Neiſſe und Neuſtadt werden furchtbare Hoch=
waſſerſchäden
gemeldet. In Arnoldsdorf iſt die
Kirche eingeſturzt und der Friedhof verwüſtet, die Leichen
wurden fortgeſchwemmt. 50 Pioniere ſind von hier zur
Hilfeleiſtung abgegangen. In Wildbrunn ſind ſämtliche
Häuler umgeriſſen, in Langenbrück 32 Häuſer gerſtört.
c-W.Bl Brieg. 13. Juli. Im Bezirk der hieſigen
Waſſerbau=Inſpektion ſind 4 große Deichbrüche
vorgekommen.
1 Poſen, 13. Juli. Das Poſener Tagblatt
meldet aus Olobok, Kreis Oſtrowö: Die Prosnar iſt
über die Ufer getreten. Sie überſchwemmtehier
und in den Nachbarorten eine Fläche von ca. 1500 Hekkar.
Krakau. 13. Juli. Der Waſſerſtand der
Weichſel war geſtern ſachmittag 453 Meter über
dem normalen. Abends fiel das Waſſer. Der Regen
hat aufgehört.
Die Krankheit des Papſtes.
Roſ.. 12. Juli, 9 Uhr 50 Min. abends Auf dem
Petersplatz und in der Amgebung des Varikans
ſaͤmmelten ſich heute größere Menſchenmengen an. Die
Wachen im Vatikan. die verſtarkt worden waren, als ſich
das Befinden des Papſtes verſchlimmerte, ſind ſeit heute
wieder auf den gewöhnlichen Stand gebracht worden.
Die Aerzte fanden den Papſt heute in beſſerer Stimmung.
Er bedauerte, das Mazzoni ihm heute nicht erlaubte, das
Bett zu verlaſſen und daß er ſeit acht Tagen ans Zimmer
gefeſſelt ſei. Auch die Kaͤrdinäle die der Papſt nachmit=
kaͤgs
empfing. fanden daß das Geſicht des Kranken nicht
den Ausdrück eines Sterbenden habe Das Auge ſei, ſo
erzählten ſie, lebhaft, die Stimme klar, das Gedächtnis
vortrefflich.
1Nom. 13. Juli. Der .Italier zufolge hat das ge=
ſamte
Verſonal des Luirinal den Befehl Lr=
halten
. Rom nicht zu verlaſſen. Demſelben Blatte zu=
folge
hat der König beſchloſſen, im Fale des Ablebens
des Papſtes nach Rönt zurückzukehren, andernfalls werden
der König und die Königin=Mutter am 28. Juli, dem
Todestage des Königs Humbert, in Rom eintreffen.
-.Röm, 13. Juli. Der Krankheitsbericht
von moͤrgens 9 Uhr lautet: Vor Mitternacht war der
Papſt rihig, er empfand aber ſpäter von Zeit zu Zeit/
Vorſibergehende Unruhe. Die Unterſuchung der Bruſt
ergab keine Aenderung in dem vorgeſtern feſtgeſtellten
8 Zuſtande. Die Nierentätigkeit iſt öimmer ncheUun
genügend. Das Allgemeinbefinden iſt etwas deprimiert.
Puls' 82 Atmung 32. Temperatur 362.
N.B. Röm. 13. Juli. Giornale d’Italiau meldet:
Der Kardinal Vives begab ſich um 9½ Uhr in den
Hatikan. die anderen Kardinäle folgten päker. Der
Papſt empfing indeſſen niemanden. Die Aerzte
ſollen wegen der maͤngelnden Nierenfunktionen beun=
ruhigt
ſeiß da dieſelben ſtändig eine Kataſtrophe be=
fürchten
laſſen. Lapponi verließ den Vatikan um 9' ubr.
Man beſchäftigt ſich im Vatikan mit der Beſetzung wich=
tiger
Aemter. Naͤch derTribunas wird die Nächmittags=
Unterſuchung wegen der leichten Verſchlimmerung im
Befinden des höhen Kranken früher vorgenommen
werden. Das deprimierte Allgemeinbefinden ſetzte wäh=
rend
der Nacht den Vatikan in Unruhe. Faſt alle Ge=
ſandten
ſprachen heute früh im Vatikan vor
1 Roͤm 13. Juli, 11 Uhr vormittags. Als die Aerzte
beim Papſte eintrafen, wär derſelbe im Begriffe einzu=
ſchlummern
. Der Papſt ſagte, er füͤhle ſich ſchwach und
abgeſpannt. Man hak ihn ſchlafen laſien, da ver hüse
war. Vor dem Fortgehen nahmen die Aerate noch eine
flüchtige Unterſuchung vor. bei der ſie feſtſtellten, daß die
Flüſſigkeit in der Bruſthöhle ſich nicht vermehrk Jhabe.
daß er granke ſchwach war und ſich in weniger ge=
böbener
Stimmung befand Seit geſtern nahm der
Papit wenig Nahrüng zu ſich. Während des Beſuches
der Aerzte äm heutigen Moͤrgen befand ſich Rampolla
im Vorzimmer. As Mazzoni den Vatikan verließ.
hatten die Perſonen, die ihn ſahen, den Eindruck, daß er
beſorgt ſei- Mazzoni begab ſich zu Roſſoni, um ihn
über das Befinden des Papſtes zu unterrichten.
Letzte Nachrichten.
WB: Berlin, 13. Juli. Wie die Poſtu meldet, iſt
der Koſnanſchriftſteller Oskar Mediſtg; unter dem
Pfendonym Gregor Samarow bekannt, geſtern in Char=
lottenburg
geſtsrben

Nünlidier 16T.

Hochwaſſer.
Berlin, 13. Juli. Wie dem Verliner Tageblatt=
aus
Gräfenberg telegraphiert wird, ſind durch das
Hochwaſſerüngluͤck im Freiwalder Biele=Diſtrikt
50 Häuſer fortgeriſſen und 30 Menſchen getötet worden.
Freiwaldau, 13. Juli. Das Hochwaſſer
iſt zurückgetreten. Der angerichtete Schaden wird auf
viele Millionen geſchätzt.
WE.l Löwen Schleſien). 13. Juli. Die Stadt iſt

überſchwemmt. Infolge Ein=
ers
in eine in Betrieb' befindliche

Ziegelei entſtand eine
ziegelei zerſtörte.

Exploſion und Feuer, das die

WBs SSbeyer, 13. Juli. (Priv=Tel.) Für die hie=
ſige
Proteſtatiönskirche ſind heute 4 Glocken im
Geſamtgewicht von 450 Zentnern eingetroffen und feier=
lichſt
vom Bahnhofe zur Kirche geleitet worden. Divi=
ſionspfarrer
Vittel und Konſiſtorialrat Ney hielten An=
ſprachen
. Die Glockenweihe ſoll im Herbſt 1904 ſtatt=
finden
.
w.B. Jeuat, 13. Juli. Dem Präſidenten des evan=
geliſchen
Bundes, Grafen Wilko v. Winzingerode
äuf Bodenſtein wurde aus Anlaß ſeines 70. Geburts=
tages
von der hieſigen- Univerſität die Würde eines
Ehrendoktors der Theologie verliehen.
1. Garmiſch, 13. Juli. Der ſeit dem 27. Juni ver=
mißte
Student der Rechte Richard Teuſcher, der
Sohn eines Fabrikanten in Plauen, auf deſſen Auf=
findling
von den Eltern eine Belohnung von 5000 Mark
ausgeſehzt war, wurde am Samstag von einem Hirten=
knaben
kot aufgefunden. Er ſcheint beim Abitieg von der
Almſpitze an den Oiterfeldern abgeſtürzt und ſofort tot
geblieben zu ſehh.
- W.Kiel, 13. Juli. Gegen das Urteil des
Oberkriegsgerichts in Sachen Hüſſener legte heite der
Gerichtsherr Reviſionein.
ws' Konitz, Weſtpreußen, 13. Juli. Nach den nun=
mehr
vollſtändig vorliegenden Ergebüiffen der änt 10. Juli
ſtattgehabten Reichskagswahl im Wahlkreiſe Konitz=
Tuchel wurde Kulerski (Vole) mit 6024 Stimmen gewählt.
Es erhielten ferner Sikorski Pole) 2950. Aly konfy) 2890.
Bönig (Zentr.) 10. Schlichthols (Sos) 912 Stimmen. Zer=
ſplittert
ſind 6s Stimmen.
w.BL Bergen. 13. Juli. Der deutſche Kaiſer,
iſt um 1 Uhr 30 Min. hier eingetroffen.
1 Wien, 13. Juli. Wie die Nele Freie Preſſeu er=
fährt
, wird in römiſchen diplomatiſchen Kreiſen die Frage
lebhäft erörtert, wie die Angelegenheit des Beſuches des
Königs von Italien m Paris und des Gegen=
beſuches
des Präſidenten Loubet in Rom endgültig
zu reheln ſei. Die italieniſche Regierung ſei in eine Ziem=
lich
ſchwierige Situation geraten, weil dſie in der Erwar=
tung
. Leo XII1. werde ſich in der Beſuchsfrage entgegen=
kommend
zeigen, bereits Verabredungen mit der fran=
zöſiſchen
Regierüng getroffen- hatte, aus Gründen der
inneren franzöſiſchen Politik will Herr Loubet bekanntlich
nicht nach Röm kömmen, ohne auch den Papſt zu beſuchen.
Nun hat ſich aber der Päpſt durchaus intranſigent gezeigt
und erklärt, er könne unter keinen Umſtänden das Ober=
haupt
eines katholiſchen Staates empfangen, welches

anr ves gatndse Mloen nathldlir an undaes
Franz Joſeph. uAlle Verſüche den Papſt zur Aufgabe
ſeines Standpunktes zu bewegen, waren vergeblich. Da
inzwiſchen die 'ſchwere Erkränküng des Papſtes' ihren
Anfang genommen hat, ſo ſei den beteiligten Regierungen
nichts übrig geblieben, als die Erledigung der Frage zu
verſchleppen. DDie italieniſche und franzöſiſche Regiekung
hegt die Erwartung, daß der Nachfolger Leos XXII. ſich
nachgiebiger erweiſen werde, und es ſei ſicher, daß dieſe
Beſuchsaſigelegenheit auch bei der Papſtwahl eine Rolie
ſpielen werde. Die Vertreter der fränzöſiſchen Intereſſen
würden alles aufbieten, einem einer koſzilianten Er=
ledigung
der Frage geneigten Kardinal die Tiara zu
verſchaffen.
WB. Wien, 13. Juli. Reichofinangminiſter Kallay
iſt nach kurzer Krankheit geſtorben.
r Peſt, 13. Juli.-Geſtern it es in den Abendſtunden
in Großwardein wiederholk zu ¼ t igen Zuſammen=
ſtößen
zwiſchen den von er Verſammlung heim=
kehrenden
Maſſen und der Polzei gekommen. Letztere
grif die Menge mit blanker Waffe an, worauf ein Ziegel=
bombardemenk
auf dieſelbe eröfnet wurde, wöbei Vier
Voligiſten verletzt wurden. Nun ſchritten zwei Bataillone
Infanterie und eine Eskadron Huſaren mit blanker Waffe
ein und ſäuberten die Straßen. Vier Soldaten wurden
ſchwer verlegt. Da gegen das Militär auch Revolver=
ſchüſſe
fielen gab eine Kompagnie vier Salven ab, doch
wurde, da nür in die Lufk geſchoſſen wurde, niemand
verwundet. Zahlreiche durch Säbelhiebe verletzte Per=
ſonen
wurden ins Hoſpital gebrachk- Das Militär be=
ſetzte
die ganze Stadt. Gegen Mitternacht trat volle
Rühe ein. - Auch zwiſchen Sozialiſten und einer
Deputation Rumänen erfolgte ein Zuſammenſtoß.
wobei letztere blutig geſchlagen wurden. Erkf. 3t9.)
2⁄₂. Peſt. 13. Juli. In Nagy=Varad erſtattete
geſtern der Führer des Flügels der Oppoſikion welcher
die Obſtruktion und den Kanſpf gegen die neue Regierung
fortſetzen will, Abgeordneter Barabas. den Rechenſchars
berichk. Trotzdem ein Teil der Wählerſchaft beſchloſſen
hat. ihm ihr Mißtrauen auszuſprechen und ihn aufzu=
fordern
, die Obſtruktion einzuſtellen, kam es zu Tumulten.
bei denen Poligei und Militär einſchreiten mußken 7
Perſonen wurden verwundet. Die Polisei nahm 12 Ver=
haftungen
vor. Abends durchzogen Polizei= und Militär=
patrouilen
die Straßen.
WE. Mähriſch=Oſtran, 13. Juli. Unter den
Hüttenarbeitern in Witkowitz iſt ein Ausſtand aus=
gebrochen
, dem ſich bisher über 1300 Arbeiter an=
geſchloſſen
haben.
12 London, 13. Juli. Morgan hat laut einer Mel=
dung
derDailn Mail= aus New=York eine Gemälde=
ſammlung
im Werte von 25 Millionen Mark für die in
London zu errichtende Nationalgalerie angeboten. F. 3.)

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute morgen erlöſte Gott der Herr
unſene liebe Tochter, Schweſter, Enkelin und
Nichte
(12486
Maria Wiesenbach
im 17. Lebensjahre von ihrem langen ſchweren
Leiden. Sie ſtarb in der gewiſſen Hoffnung
ihrer baldigen Auferſtehung bei dem nahen
Kommen unſeres Herrn und Heilandes Jeſu
Chriſti.
Im Lamen der krauernden Hinterbliebenen:
Karl Wiesenbach, Baurat.
Darmſtadt, den 13. Juli 1903.
Die Beerdigung findet ſtatt Donnerstag, den
16. Juli, nachmittags 3 Uhr, die Einſegnung
im Hauſe, Gervinusſtraße 71, um ½3 Uhr.

Codes-Anzeige.
Wir machen hiermit die Mitteilung, daß
unſer lieber Sohn und Bruder E1782
Herrmann Vieck
4 im Alter von 25 Jahren nach langem Leiden
4 in Hofheim verſchieden iſt.
Gg. Fleok, Schmiedmeiſter,
und Familio.
Die Beerdigung findet in aller Stille in
Hofheim ſtatt.

Venlenlenre
Stammtiſch. Die Marine=Ausſtellung war hier
vom 3. bis 12. Februar 1900.
Tageskalender.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Konsert um 8 Uihr im Reſtaurant Thiele, Herdweg.
Konsert um 18 Uhr im Reſtaurank-Metropolen."
Konsert um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadtu.
Konzert um 8 Uhr im Reſtaurant Schmitz. Luiſenſt.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 15. Juli.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerüng um 9 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Verſteigerung um 9 Uhr Wendelſtadtſtraße 27.
Karuſſellplaß= Verſteigerung un 12 Uhr im
Rathaus zu Ober=Ramſtadt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Iuſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.