Inſerake
166. Jahrgang.
1 halbjährlich 3 Mr. einchl. Bringerlohn. Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatr werden angenommen in Darmſtadt
Alluſtworkes Hatorhalbungshlatk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Abonnement=preis
nonatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mk.,
Luswärts werden von allen Poſtämtern
Leſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
ans=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N 161.
Montag, den 13. Juli.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Poligei=Verordnung bringen wir mit dem Anfügen in
Erinnerung. daß unſer Feldſchutzperſonal angewieſen worden iſt, diejenigen, welche:
ich der fraglichen Arbeit bis Ende Augiſt l. J3. nicht unterzogen haben, zur
Anzeige zu bringen, worauf Beſtrafung der Sätmigen mit 1 bis 5 Mark und
Ausführung des Zurückſchneidens ꝛc. auf deren Koſten von Amtswegen eintritt.
Darmſtadt, den 2. Juli 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
HDr. Gläſſing.
Polizei=Verordnung.
Betreffend: Das Beſchneiden der Hecken.
Auf Grund des Art. 31 des Feldſtrafgeſehes vom 21. September 1841, der Art.
78und 4s V2 der Kr= und Prov=Ordn. mit Zuſtimmung des Kreis=Ausſchüſes ſowie
nit Genehmigung Großherzoalichen Miniſteriums des Rnern und der Juſtis vom
16. Dezember 1881 und Nr. M. J. 25744 wird unter Aufhebung der für die Gemarkung
Darmſtadt erlaſſenen Lokal=Poligei=Berordnung vom 25. April 1847 für den Kreis
Darmſtadt verordnet, wie folgt:
8 1. Alle Heckenl an vöffentlichen Fahr= und Fußwegen im Kreiſe Darmſtadt
nüſſen jeweilig und zwar in der Zeit zwiſchen dem 1. Auguſt des einen und dem
. März des folgenden Jahres ſoweit zurückgeſchnitten und jederzeit zurückgebunden
Herden daß lie nicht über die Nachbar= und Weggrenze hiliausragen.
3 2. Alle Garten=Einfriedigungen, ſoweit ſſe an öffentliche Wege oder Plätze
an=
prengeſ, ſind ſtets in ordnungsmäbigem Zuſtande zu erhalten und Ltwaige Lücken in
denſelben auszubeſſern.
83. Zuwiderhandlungen unterliegen einer Geldſtrafe von ein bis fünf
Reichs=
nark und wird außerdem das Zurückſchneiden der Hecken,. Z7. nfbinden der Schößlinge
ind die Ergänzung der mangelhaften Garten=Einſriedigunigen wenn nötig auf Köſten
der Säumigen von Amtswegen äusgeführt.
Darmſtadt, den 12. Januar 1885
Großherzogliches Kreisamt Darmfladt.-
(194000
Bekanntmachung.
Bekanntmachung.
Die in einem Gehöft der Dieburger= Die Gemeinde= und
Kircheuſtener=
ſtraße ausgebrochene Maul=und Klanen=Nachtrags=Hebregiſier, Nr. 1 der
Gemeinde Darmſtadt, ſowie Nr. 1 der
ſeuche iſt erloſchen.
Die angeordneten Sperrmaßregeln ſind Gemeinde Darmitadt (Geſſunger
Stadt=
teir) für 1903ſ04 liehen zur Einſicht
aufgehoben.
ſeines jeden Intereſſenten vom 13. Juli
Darmſtadt, den 10. Juli 1903.
lan 8 Tage lang auf dem Bureau der
Großherzogliches Polizeiamt.
Stadtkaſſe; Grafenſtraße 28. offen. Be=
Dr. Kratz. (12401 ſchwerden gegen die Beitragspflicht
Faſelochs-Derſteigerung.
Donnerstag, den 16. Juli 1003, nachmittags 3½ Uhr,
lüht die Gemeinde Rieder=Ramſtadt einen zur Zucht zu ſchiber gewordenen,
geſunden und gut gemäſteten Faſelochſen auf dem Rathauſe öffentlich
meiſt=
bietend gegen bare Zahlung verſteigern.
Nieder=Ramſtadt, den 8. Juli 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Appel.
(1230060
Belanntmachung.
Im Intereſſe einer möglichſt
früh=
zeitigen Inangriffnahme der Arbeiten/
zum weiteren Ausbau der
Fernſprech=
anlagen iſt es erforderlich, daß die
An=
meldungen neuer Fernſprechanſchlüſſe
ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt an die
Kaiſerlichen Telegraphenanſtalten
ein=
gereicht werden.
Verſpätet angemelbete und infolge
deſſen außerhalb des Bauplans
herzu=
ſtellende Anſchlüſſe können in dem
nächſten Bauabſchnitt nur dann
aus=
geführt werden, wenn die Antragſteller,
zu den entſtehenden Mehrkoſten einen
Zuſchuß von 15 Mark leiſten.
Ueber=
ſteigen jedoch dieſe Mehrkoſten 50 Mark,
ſo wird der wirkliche Betrag derſelben
Lingezogen.
Darmſtadt, den 8. Juli 1903.
Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion.
(12400
Kobelt.
oder gegen das angenommene
Beitrags=
verhäftnis müſſen binnen der erſten
vier Wochen nach Ablauf der
Offen=
legungsfriſt entweder ſchriftlich oder
mündlich zu Protokoll bei Großherzogl.
Kreisamt vorhebracht werden. Spater
vorgebrachte Beſchwerden finden keine
Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 10. Juli 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweh. (12419
Hengrasuerſteigerung.
Die am 5. Iſd. Mts. ſtattgehabte
Ver=
ſteigerung des Heugraſes ꝛc. von den
Seiterswieſen, frühere Beſſunger Wieſen
ꝛc., iſt ge=ehmiigt.
Die Mähſcheine ſind von nun ab bei
der Stadtkaſſe erhältlich und müſſen bis
zum 25. (d. Mts. in Empfang
ge=
nommen ſein.
Darmſtaͤdt, den 11. Juli 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. Jneger. - (12418
Brnanntmnhung.
Mittwoch, den 15. Juli l. Js., vormittags 12 Uhr,
werden auf dem hieſigen Rathauſe die zur Aufſtellung eines Karuſſells,
Schieß=
buden und dergl., während des am 7. und 8. September l. Js. ſtattfindenden
Kirchweihfeſtes zu benitzenden Plätze hieſigen Orts an die Meiſtbietenden
öffent=
lich verſteigert.
Bemerkt wird, daß der ſeitherige Marktplatz bedeutend vergrößert wurde,
ſodaß nunmehr der Platz für ein größeres Karuſſell ausreichend iſt und daß
die Aufſtelluug von Buden ohne Erlaubnis und Anweiſung der Großh.
Bürger=
meiſterei nicht mehr ſtattfinden darf.
Ober=Ramſtadt, den 3. Juli 1903.
(23880
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Fritſch.
Bekanntmachung.
Montag, den 13. Juli ds. 3s., nachmittags 2½ Uhr,
werden im Hauſe Ludwigshöhſtraſze 9 die zu einem Nachlaß gehörigen
Gegen=
ſtände, als:
Gold= und Silberſachen, eine ſilberne Damenuhr, Betten und
Leinen=
zeug, eiſerne Bettſtelle mit Strohmatratze, ein Kleiderſchrank,
Küchen=
ſchrank, Anrichte, Waſſerbank, Fräuenkleider, Haus= und Küchengeräte.
gegen bare Zahlung öfentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 9. Juli 1903.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt H Geſſungen).
[1226280
Weimar.
Der Nieder=Ramſtüdter Spar= und Darlehenskaſſen=Verein beabſichtigt für
ſeine Mitglieder
zirka 2000 Zentner Kohlen
und zwar: zirka 1606 Zentner Ruhr=Nußkohlen, gewaſchen und geſiebt 1 und II.
und zirka 450 Zentner Ruhr=Fettſchrot aus den beſten Ruhrzechen zu beziehen.
Die Abnahmezeit ſoll bis Ende Dezember 1903 ausgedehnk ſein. Die
Bezahlung erfolgt aus der Kaſſe des Vereins innerhalb 30 Tage für jede
Liefe=
rung. — Vieferanten wollen ihre Offerten
bis längſtens 20. Juli l. J.
ſan den Rechner des Vereins Wlh. Sehneider I, Nieder=Namſtadt,
ein=
reichen.
Nieder=Namſtadt, 8. Juli 1903.
Für den Vorſtand:
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Lodingungen zu verkaufen. Off. unt.
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Dus Müdchen von Alhen.
Joman von William Black.
Genehmigte Uebertragung aus dem öngliſchen.
1 geachdruͤck verboten)
Eine Purpurröte ſtieg der jungen Griechin bis
an die Schläfen. Der kleine Lahme im Fahrſtuhl,
der verwundert lauſchte, hatte ſeine blaſſe, ſchöne
Couſine noch nie ſo verwirrt geſehen.
Wo ſind jetzt die Brieſe? Haſt Du ſie mitgebrachts
O nein, ſie ſind viel zu wertvoll, um ſie bei
mir zu tragen.
Wertvolls wiederholte ſie unwillig. Sie ſind für
niemand von Wertl Aber ſie gehören mir, und ich
verlange, daß ſie mir wieder zugeſtellt werden. Mit
welchem Rechte wagſt Du ſie auch nur einen
Augen=
blick zu behalten2 Du mußt ſie mir umgehend ſchicken.
O gewiß, gewiß, teuere Freundin. Es iſt Dein
Glück, daß die Briefe in meine Hände gefallen ſind:
wenn mein Bruder Dimetri 'ſie zum Beiſpiel in
ſeinem Beſitz hätte. er mit ſeinem gefühlloſen
Herzen, er würde ſagen: Dieſe kompromittierender
Briefe.
Es ſind keine kompromittierenden Briefe, wie
Du ſehr wohl weißtl unterbrach ſie ihn zornig.
Sie ſprechen für ſich ſelbſt. Er lächelte ruhig.
Aber berühige Dich, teuere Freundin; Bimetri hät
die Briefe ja nicht, ſondern ich. Zimetri würde
ſagen: da iſt eine reiche, junge Dame, die reiche
Freunde und Verwandte hat; mit dieſen Bekenntniſſen
in der Hand kann ich ſo viel Geld erlangen, wie ich
will, mein Glück iſt gemachtl Aber ich bin nicht ſo;
nein. Ich bitte nur um etwas Entgegenkommen.
Es war mit großen Koſten verbunden, die Brieſe
von Athen hierherzubringen.
Sie hatte mittlerweile ihre Faſſung wieder erlangt.
Konnteſt Du ſie mir nicht gerad= ſo gut ſchickens
ſagte ſie mit nnverhohlener Verachtung. Es gibt
wohl keine Poſtverbindung zwiſchen England und
Griechenland;
2h aber die Papiere ſind zu wertvoll dazu.
Und wenn ſie kompromittierend wären, wie Du
meinſt, kam es Dir dann nicht in den Sinn, daß Du
am beiſten täteſt, ſie zu verbrennen?
7 Aber in dem Fall würdeſt Du nie erfahren
haben, daß ich Dir einen Gefallen tun wollte. Rein,
ich müß ſie Dir ſelbſt übergeben. Und darum empfehle
ich mich Deinem geneigten Wohlwollen, ehe ich Dir
die Briefe zurückgebe. Ich habe mein Beſtes getan
mit vielen Koſten; und ich habe nicht den Wunſch,
daß Du Dir irgendwie eine Blöße geben ſollteſt, daß
Du eine Demütigung erleiden möchteſt.
Eine plötzliche Empörung ergriff ſie; ſie ſprang
auf ihre Füße und ihre Augen blitzien.
1i dal Genug davonb rief ſie aus. Ich kenne
Dich, Andreas Arghriades. Ich weiß, daß Zu ein
Lügner und ein Dieb biſt. Ich weiß, daß Du Deiner
Mutter und Deiner Schweſter joden Pfennig abgepreßt
haſt, den ſie verdienen konnten. Und nun willſt Du
mir drohen, weil Du mich für ſchußlos hültſt.
Tu=
mit den Briefen, was Du willſt, Du ſollſt keinen
Penny von mir erhalten, keinen Penny!
Sie hielt inne, denn ſie zitterte am ganzen Leibe.
Der erſchrockene Knabe im Fahrſtuhle miſchte ſich
endlich ein:
Briſeis, was ſagt der Mann zu Dirs Beleidigt
er Dichs Warum wendeſt Du Dich nicht an einen
Poliziſten? Wenn ich Dir doch helfen könntel
Ziber Argyriades hatte eine Hand auf ihren Arm
gelegt, und es gelang ihr nicht ſoſort, ſich frei zu
machen.
Höre mich an, ſagte er mit ſanfter Ueberredung.
Ich habe durchaus nicht die Abſicht, Unheil anzurichten
Gel 2.
Durnſtübter Tagblatt, Montag, den 13. Jült 1503.
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Aber man muß leben, und die Papiere ſind wertvoll.
Wenn ich fie zum Beiſpiel jetzt jemand zeigen wollte,
jemandem wie dem Lord Francis Gordon. Ah.
warum ſiehſt Du denn ſo erſchrocken aus ? Begreifſt
Du nun, daß es mich ziemlich viel Zeit gekoſtet hat,
um die Verhältniſſe kennen zu lernen, damit ich mich
Dir ohne Schaden für Dich nähern konnte? Und
der Lord Francis Gordon hat viel Geld, und es
würde ihn am Ende intereſſieren, ein ſo vorzügliches
Franzöſiſch zu leſen. Komm, teuere Freundin, ſetze
Dich ruhig wieder hin. Es iſt ſo einfach für Dich,
die Briefe wiederzubekommen, ſo ſehr einfach; Du
brauchſt nie wieder ein Wort davon zu hören, und
die Gefahr, daß Mißverſtändniſſe daraus entſtehen
könnten, iſt völlig beſeitigt, ſobald die Briefe zu einem
Häuflein Aſche verbrannt ſind.
Sie nahm ihren Platz wieder ein; ihre Augen
hatten einen in ſich gekehrten Ausdruck.
Du willſt allſo damit ſagen, daß Du mir die
Briefe nur unter der Bedingung wiedergiebſt, daß vielen Ausgaben und meiner Mühe.
ich dafür bezahle?
Wenn Du es ſo ausdrücken willſt, antwortete
er mit einer entſchuldigenden Gebärde.
Wieviel willſt Du dafür haben?
Ein Strahl der Befriedigung ſchoß aus den kleinen
ſchwarzen Aeuglein.
Das will überlegt ſein. Wenn ich nicht in
äußerſter Bedrängnis wäre, glaubſt Du, ich würde
Dich um eine Drachme bitten? Wahrlich nicht!
Aber Du biſt reich und haſt reiche Verwandte, während
ich arm bin, und jeder muß für ſich ſorgen.
Wie viel willſt Du dafür haben?
Fünfzig Pfund, antwortete er langſam, und ſeine
kleinen Augen beobachteten ſie verſtohten.
Soviel beſitze ich nicht.
Dreißig?
Auch das nicht!
Zwanzig?
Vielleicht, wenn ich nach Edinburg ſchriebe.
Plötzlich hob er abwehrend beide Hände in die
Höhe und lachte.
Nun gib acht, wie Du überraſcht ſein wirſt:
Du gibſt mir häßliche Namen, und zum Dank will
ich Dir zeigen, was großmütig ſein heißt. Ich will
gar nicht weiter mit Dir handeln; die Briefe ſollen
Dir fofort zugeſtellt werden, und ich überlaſſe es Dir,
mir nach und nach ſoviel zu ſchicken, wie Dir beliebt..
nur ſo viel, wie Dir beliebt, in Anbetracht meiner
Ja, ja. Laß mich nur erſt die Briefe wieder
haben, dann ſchicke ich Dir
Und wenn ich, unterbrach er mit zögerndem
Lächeln, wenn ich Dich nun um ein kleines Darlehen
bitten dürfte
Ich habe nichts bei mir.
Aber zu Hauſe. Zwei Pfund, drei Pfund
Du ſiehſt, wie mich mein Auſenthalt in London
heruntergebracht hat. Du kannſt es mir ſchicken; ich
will Dir meine Adreſſe geben.
Damit nahm er eine Karte aus der Taſche und
übergab ſie ihr. Sie faltete ſie ſchnell zuſammen und
ſteckte ſie ein. Dann ſtand er auf.
Für heute leb wohl, teure Freundin.
Er lüftete den Hut und war verſchwunden.
Briſeis fühlte ſich von ſeiner Gegenwart befreit,
war aber noch ganz eingeſchüchtert.
Briſeis, ſagte ihr Vetter mit großen angſtvollen
Augen, was wollte der Mann von Dir? Warum regſt
Du Dich aufL Hat er Dich beleidigt? Ich konnte nichts
verſtehen, nur den Namen von Sir Francis Gordon.
Der Knabe rang nach Atem, während er ſprach,
ſo eifrig war er. Und dann füllten ſich ſeine Augen
mit Tränen. Ach, Couſine, ich bin ſo hülflos, ſo
unnütz im Leben ... wenn jemand Dir etwas Böſes
antun will, was ſoll ich dabei machen? Aber wenn
Sir Francis Gordon das wüßte, der würde Dir
helfen, dann würde Dich keiner mehr zu bedrohen
wagen, denke ich!
Still, ſtill, Adalbert, das verſtehſt Du nicht.
Sie erhob ſich.
Komm, wir müſſen jetzt nach Hauſe gehen.. Und
Adalbert, fügte ſie hinzu, ich habe das Vertrauen
Dir, daß Du kein Wort von dem, was Du geh=
und geſehen haſt, weiterſagſt, hörſt Du? Es iſt
nic=
von Bedeutung: es wird vorübergehen und bald vo
geſſen ſein!
Damit machten ſie ſich auf den Weg n=
Devonſhire Place.
(ortſetzung folgt.)
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Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 13. Jull 1903.
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Die deutſche Südpolar=Expedition.
Der „Reichsanzeiger' ſchreibt: v. Drygalskis
Vericht beginnt mit der Abreiſe von den Kerguelen
am 31. Januar 1902, wo das Inventar der „
Gauß=
ergänzt wurde und 40 Polarhunde an Bord genommen
wurden. Das Schiff erreichte am 3. Februar Heard
Eiland, von wo die eigentliche Südpolarfahrt
be=
gann. Die „Gauß= fuhr in ſüdöſtlicher Richtung
auf das von der Wilkes Expedition angedeutete
und der Challenger=Expedition aber in Frage
geſtellte Terminationsland zu. Nach einer
unruhigen Fahrt wurde am 13. Februar unter 61
Grad 58 Min. ſüdlicher Breite und 95 Grad 8 Min.
öſtlicher Länge das erſte Scholleneis erreicht, das
ein ſüdliches Vordringen zunächſt unmöglich machte;
daher erfolgte die Weiterfahrt in weſtlicher Richtung.
Das Terminationsland wurde nicht geſehen, obgleich
die von Wilkes aufgegebene Poſition dicht nördlich
paſſiert wurde. Vom 18. bis 22. Februar 1902
wurde ein wirkſamer Vorſtoß nach Süden
unter=
nommen, der mit dem Feſtkommen der „Gauß= im
Eiſe endete, das zur Ueberwinterung zwang. Das
Schiff wurde von allen Seiten von ſtarkem
Schollen=
eis umſchloſſen. Es lag in einer großen Bucht, 85
Kilometer vom Inlandeiſe entfernt. Die von der
Expedition neu entdeckte Küſte des antarktiſchen Landes
taufte Drygalski Kaiſer Wilhelm I. Küſte,
die Bucht, in der die =Gauß' lag, Poſadowsky=
Bucht und die eisfreie vulkaniſche Kuppe in einer
Höhe von 366 Meter am Sudrande der Bucht
Gauß=
berg. Auf dem Eiſe wurden Obſervatorien
für magnetiſche, meteorologiſche und aſtronomiſche
Unterſuchungen errichtet. Von April bis Auguſt
herrſchten heftige Schneeſtürme, die einen
Aufent=
halt im Freien häufig unmöglich machten. Ein
Matroſe verlor im Schneeſturm, 10 Meter vom Schiff
entfernt, den Rückweg und konnte nur mühevoll
ge=
rettet werden. Am 29. März 1902 ſtieg ein
Feſſel=
ballon auf, welcher eine wertvolle Umſchau von 500
Meter Höhe gab. Während der Expedition ereignete
ſich nur ein ſchwerer Krankheitsfall, welcher glücklich
verlief. Vom 18. März bis 4. Dezember wurden
ſieben Schlittenreiſen unternommen, auf denen das
Inland erreicht wurde. Am 8. Februar 1903 kam
die „Gauß' frei durch ſtarken Oſtwind. Die
Gauß=
fuhr den Nordrand des Weſteiſes entlang, das am
19. Februar 1903 unter 65 Grad 32 Min. ſüdlicher
Breite und 87 Grad 40 Min. öſtlicher Länge ſich
aus der Sicht verlor, näherte ſich dann dem Eiſe
wieder und kam vom 6. bis 14. März zum
zweiten=
male feſt. Es gelang ihr dann, offenes Meer zu
er=
reichen, worin ſie bis zu 64 Grad 51 Min. ſüdlicher
Breite bei 80 Grad 14 Min. öſtlicher Länge
vor=
drang. Die Fahrt war wegen der zunehmenden
Länge der Nächte ſchwierig. Am 8. April 1903
wurde die Umkehr beſchloſſen. Unter 64 Grad
68 Min. ſüdlicher Breite bei 79 Grad 33 Min.
öſt=
licher Länge wurde die Fahrt nach dem Norden
an=
getreten. Am 19. April wurden die Kerguelen
paſ=
ſiert. Am 11. Mai wurden die beiden erſten Schiffe
geſehen, deren einem eine Nachricht an den deutſchen
Konſul auf der Delagoabai mitgegeben wurde. Am 31.
Mai wurde Port Natal erreicht, wo an den deutſchen
Konſul in Durban ein Telegramm zur
Weiterbeförde=
rung an das Reichsamt des Innern geſandt wurds.
Am 9. Juni wurde glücklich der Hafen von
Simons=
town erreicht.
4 16
Cillage zum Darmſtädter
Montag, ben 13. Juli.
1903.
Das engliſch=franzöſiſche Einvernehmen.
Die franzöſiſche Preſſe hat in ihren Urteilen
über das politiſche Ergebnis der durch den Beſuch
König Eduards in Paris und namentlich den Beſuch
Herrn Loubets in London gekennzeichneten
An=
näherung zwiſchen Frankreich und England die
ver=
ſchiedenſten Auffaſſungen vertreten, beſonders in Tagen beſchäftigt, bringt das geheime direkte und
Hinſicht der Frage, ob das „herzliche
Einvernehmen=
nuͤr eine allgemeine politiſche Bedeutung beſitze oder
ob es auch ganz beſtimmte politiſche Fragen ins
Auge geſaßt, habe. Dieſen Verſchiedenheiten der
Auffaſſug läßt jetzt der „Temps= einen Artikel
folgen, der allem Anſchein nach nicht nur ſeine
private Neinung, ſondern auch die am Quai d Orſay
das Blatt die politiſche Tragweite der
engliſch=
franzöſiſchen Annäherung folgendermaßen: Das
ge=
wünſchte Ergebnis iſt erzielt worden; die
franzöſiſch=
engliſche Annäherung iſt eine vollzogene Tatſache;
Frankreich und Großbritannien können ſich einander
ohne Einſchränkung als „befreundete Nationen=
be=
handeln. Nach einem hiſtoriſchen Rückblick auf die
Anbahnung des neuen Einvernehmens, worin betont
wird, daß König Eduard dazu die Anregung gegeben
habe, fährt der =Temps= fort: Die äußere Politik
der dritten Republik iſt von einer derartigen Klarheit,
daß wir alle Anregungen, wenn ſie aufrichtig ſind,
und alle Anerbieten, wenn ſie vorteilhaft ſind,
an=
nehmen können. Stark durch unſer Bündnis haben
wir, im Cinverſtändnis mit unſerem Bundesgenoſſen,
die völlige geiſtige Freiheit (une parkaite liberté
desprith denen unſere Freundſchaft zu widmen, die
uns die ihrige anbieten. Nach Italien gibt uns
heute England ſeinen Wunſch und Willen zu
er=
kennen, der Politik der Nadelſtiche ein Ziel zu ſetzen
und freundſchaftlich. vernünftig, entgegenkommend
und ehrlich die Probleme zu regeln, die zugleich ſein
und unſer Handeln in Anſpruch nehmen. Wir ſind
bereit, England anzuhören und ihm zu antworten.
Hier iſe nicht der Ort, die Unterhandlungen vorweg
zu nehmen, die ſich notwendigerweiſe anknüpfen
werden; aber es iſt auch zwecklos, eine künſtliche
Diskretion über Fragen zu beobachten, deren
Wichtig=
keit uns ſchon die geographiſche Karte offenbart.
Frankreich hat Anſprüche, England auch; wir kennen
die ſeinigen, wie es die unſerigen. Um nur von
Nordafrika zu ſprechen, ſo weiß alle Welt, was
wir England anbieten und was wir von ihm fordern
können. Mögen denn die Unterhandlungen in Gang;
kommen; man wird zu bündigen Schlüſſen gelangen.
Die Politik des status qauo hat niemals
irgend eine Entſcheidung herbeigeführt.
Dagegen gibt es Abwicklungen Ciquidations), die
den Anfang neuer und fruchtbarer Unternehmungen
bilden.
Deiiſches Reich.
- Aenßerungen des Kaiſers über den
Aus=
fall der Reichstagswahlen, die bei einem
kürzlichen Luncheon an Bord der zur Kieler Woche
erſchienenen Pacht Vanderbilts gegenüber letzterein
getan ſein ſollen, werden der =Poſener Zeitung: der
wir die Verantwortung dafür überlaſſen, aus privater
amerikaniſcher Quelle berichtet. Danach ſoll der
Kaiſer geſagt haben, „daß er nicht daran denke, den
Reichstag aufzulöſen, ſelbſt dann nicht, wenn die
neuen Militärforderungen nicht durchgehen ſollten,
was kaum zu befürchten wäre. Er, der Kaiſer, habe
das Anwachſen der ſozialdemokratiſchen Stimmen
vorausgeſehen, hege aber dieſerhalb keine Beſorgnis
für die parlamentariſche oder Weltmachtſtellung
Deutſchlands. Was ihm bei gewiſſen, der
ſozial=
demokratiſchen Partei angehörigen Leuten unſympathiſch
ſei, wären die gehäſſigen Angriffe auf hervorragende
Männer Deutſchlands, die beſſeres um ihr Land
ver=
dient hätten.” — Im Verlaufe der Unterhaltung ſoll
der Kaiſer dann noch auf die Tatſache zu ſprechen
gekommen ſein, daß die Sozialdemokratie in den
Ver=
einigten Staaten faſt gar keine Fortſchritte mache,
obgleich man ihm geſagt habe, daß die ſoziale Lage
der Arbeiterklaſſen auch in Amerika zu wünſchen
Ubrig laſſe.
- Die,Nationalliberale Korreſpondenz=ſchreibt:
„ Nach der bei den Vertretern der einzelſtaatlichen
Regierungen vorherrſchenden Anſicht wird das Maß
der an die geſetzgebenden Körperſchaften
des Reiches zunächſt zu ſtellenben Geldforderungen
ſoweit herabgedrückt werden wie irgend möglich. Es
darf als ausgeſchloſſen gelten, daß die Mehrheit der
Einzelregierungen wie daß die Mehrheit der Parteien
im Reichstage, die Konſervativen eingeſchloſſen,
ge=
ſonnen ſein werden, Forderungen in beträchtlicher
Höhe zu bewilligen, für welche eine Deckung aus den
eigenen Einnahmen des Reiches nicht vorhanden iſt.
Da ſowohl bei dem einen wie bei dem anderen Faktor
der Geſetzgebung die Entſchloſſenheit eine feſte iſt, an
die Erſchließung neuer Reichseinnahmequellen nicht
heranzutreten, bevor ſich nicht erkennen läßt, wie ſich
die finanzpolitiſche Wirkung des durch die neuen
Handelsverträge zu modifizierenden neuen Zolltarifs
darſtellen werde, iſt auf das Allerbeſtimmteſte in
Abrede zu ſtellen, wie neyerdings wieder angedeutet
wurde, es ſeien bereits in abſehbarer Zeit Vorſchläge
der Reichsfinanzverwaltung zu gewärtigen, welche mit
neuen „Steuerplänen; der verbündeten Regierungen
zuſammenhängen.”
— Die bayeriſche Wahlgeſetznovelle,
womit ſich der bayeriſche Landtag in den nächſten
allgemeine Wahlrecht. Das Alter für die
Wahl=
als bisher.
— Die Rummer 33 des Reichsgeſetzblattes
ent=
hält die Bekanntmachung über den Beitritt des
Königreichs Dänemark mit Einſchluß der
Faröer zur Berner internationalen
Ur=
herrſchende Anſchauung wiedergibt. Darin umreißt heberrechtsübereinkunft vom 9. September 1886 der Egkorte des Zaren.
ſowie zu den am 4. Mai 1896 dazu getroffenen
Zuſahübereinkommen vom 6. Juli 1903.
Ausland.
— Angeſichts des Zuſtandes des Papſtes wird
die Reiſe des Königs von Italien nach Paris
in=
folge Uebereinkommens zwiſchen Frankreich und
Italien auf September verſchoben. Die Verſchiebung
entſpringt nicht politiſchen Erwägungen, ſondern
moraliſchen Gründen der Menſchlichkeit und
Zivili=
ſation und wird ihrem wahren Sinne nach gewuͤrdigt
werden. Das Papſttum hielt ſich im Kriegszuſtand
gegenüber Italien, das eine ganz beſonders höfliche
Nation hat, und das, wenn es auch ſeine Stellung
im Kampfe behauptet, doch dem Haupte der
katholi=
hätte gekonnt, wollte aber nicht ſich daran erinnern,
daß das Papſttum die Jubiläumsfeierlichkeiten wegen
des Todes des Königs Humbert nicht unterbrach.
Die Verſchiebung der Reiſe würde den Beifall der
geſitteten Welt finden. Der Empfang, der dem
König von Italien im September in Paris bereitet
werden wird, wird infolge des Aktes hohen
Zart=
gefühls der chriſtlichen Welt gegenüber um ſo
wärmer ſein. - Der „Popolo Romano= ſagt, die
Verſchiebung der Reiſe des Königs bis September
ſei ein außerordentlich erhabener Akt, der beiden
Staatsoberhäuptern und beiden Regierungen zur Ehre
gereiche.
- Im engliſchen Puderhaus wurde in zweiter
Leſung die Vorlage über die Marinebauten
mit 164 gegen 73 Stimmen angenommen. Bei der
Beratung der Vorlage über die Marinebauten teilte
der Zivillord der Aomiralität, Pretyman, mit, die
Regierung ſei der Anſicht, daß der neue
Flottenſtlütz=
punkt in Saint Margarets Hope vom ſtrategiſchen
Standpunkt aus wunderbar gelegen ſei. Derſelbe
nehme eine beherrſchende Stelle ein, was die
Nord=
ſee betreffe. Er befinde ſich in beträchtlicher
Ent=
fernung von irgend einer Torpedobootſtation, welche
durch einen möglichen Feind beſetzt werden könnte.
Die Pläne würden für die Flottenbaſis im
Maß=
ſtabe von Portsmouth oder Plymouth aufgeſtellt;
aber es folge daraus nicht, daß die Admiralität eine
große Flottenbaſis errichten werde. Nach
Fertig=
ſtellung der Pläne werde die Admiralität erwägen,
welches die dringendſten Erforderniſſe ſeien.
Nach einer Meldung des Daily
Telegraph=
aus Waſhington hatte Staatsſekretär Hay eine
Unterredung mit einer Abordnung
ame=
rikaniſcher Juden, betr. die von dieſen
ein=
gereichte Petition wegen der Vorgänge in Kiſchinew.
Es wird nunmehr wahrſcheinlich bei Rußland
an=
gefragt werden, ob es bereit iſt, die Petition
ent=
gegenzunehmen. Sollte die Antwort Nußlands
ver=
neinend lauten, ſo wird die Petition gar nicht
prä=
ſentiert werden.
— Ralli erklärte dem König von (
Ghviechen=
hand, er wolle die Kabinettsbildung uuter
der Bedingung annehmen, daß er das
Finang=
programm der früheren delyanniſtiſchen Mehrheit
bei=
behalten dürfe, oder daß, wenn das Programm von
der Kammer verworſen werde, der König der
Auf=
löſung der Kammer zuſtimme. Rally ſetzte Delyannis
in Kenntnis, daß er eine günſtige Löſung gefunden
habe. Der König nahm die Bedingungen Rallis an
und hat die Kammerauflöſung genehmigt. Die von
Nalli und Delyannis zuſammengeſtellte Miniſterliſte
wird morgen dem König unterbreitet, werden.
Mehrere Miniſter des alten Kabinetts werden ſich
darauf befinden. Das neue Kabinett wird, ſich
Montag der Kammer vorſtellen.
Man ſchreibt uns: In Nr. 158 des Tagblatts”
befand ſich ein Mrtikel, daß außer Bremen noch Neuß ä. L.
keine eigenen Müngen beſitze. Es'iſt dies ein
Irrtum. Neuß ä. L. beſitzt ſchon ſeil 1877 Landesmünzen,
und war Bremen noch der einzige Staat, welcher leine
Münzen ausprägen ließ.
FW. Aus Veking wird uns geſchrieben: In allen
europäiſchen Kreiſen herrſcht die Ainſicht vor, daß der
Haß'der Chineſen gegen die Fremden
ſtändig wachſe, und ein weit verbreiteter Aufrhr
bevorſtehe. Die Geſandten haben auch bereits alle
Maß=
reaeln getroffen, um in jedem Augenblick die Stadt
ver=
laſſen zu können. Sollte dies indes nicht möglich ſein,
ſo ſind auch umfaſſende Vorkehrungen für die Verteid:
gung vorbereitet. In den Kellern und Gärten der
Vot=
ſchuflshoteis befinden ſich bedentende Vorräle voſt
Mſſi=
tion und Lehensmilteln; die Botſchaftswachen wurden
bedeutend verſtärkt. Der Vertreter der Vereinigten Staaten
hat ſogar in Waſhington verlangt, daß die Regierung
ſich auf eine bewaffnete Intervention vorbereiten ſolle.
Die anderen Geſandten zeigen ſich weniger ängſtlich doch
haben ſie in ähnlichem Sinne ihren Regierungen
Mittei=
lung gemacht. Wie gewöhnlich will man dieſe Zuſtände
der Allgemeinheit verbergen. Warum, das bleibt eines
der vielen Nätſel der Kunſt der Diplomatie, und es ſteht
daher zuͤ erwarten, daß man vorſtehende Nachrichten als
unzutreffend bezeichnek. Vemaegenüber möchte ich
be=
mündigkeit dürfte weiter hinausgeſchoben werden tonen, daß dieſelben in keinem Pünkte anzuzweifeln ſind.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Juli.
- Se. Köligl. Hoheit der Großtherzog empfingen
am Freitag auf Jagdſchloß Wolfsgarten den Kaiſerlich
Ruſſiſchen Generalmdjor Baron Meyendorf, Kommandenk
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag' den Vigekonſul Fellmer, den Geheimen
Kommerzienrat Feldheim und den Landgerichtsrat
Fabricius von Mainz, den Oberförſter Krug von
Greben=
hain, den Profeſſor Hönig von der Realſchüle zu
Michel=
ſtadt. zum Vortrag den Finanzminiſter Gnauth, den
Geheimen Staatsrat Krug von Nidda, den Geheimen
Kabinettsrat Römheld.
Um 17 Uhr empfingen Se. Königl. Hoheit der
Großherzog den Käiſerlich Ruſſiſchen
Miniſter=
reſidenten Fürſten Küdaſcheff.
Am 4. Juli empfingen Se. Königl. Hoheit der
Großherzog außerdem noch den Gutsbeſitzer und
Großh. Bürgermeiſter Fritz Orb von Weſthofen.
Se. Königl. Hoheit der Groſeherzog begaben lich
Samstag nachmittag nach Taubach zum Beſuche Sr. Erl.
des Grafen. Am Sonntag ſchenkte der hohe Landesherr
dem Litherfeſtſpiel in Wetterfeld die Ehre ſeines Beſuchs.
ſchen Kirche gegenüber Rückſicht nimmt. Italien ( Die Rückunft auf Jagdſchloß Wolfsgarten ſtand
Sonn=
tag abend zu erwarten. Damſt. 3t9.)
Se. Maj. der Kaijer haben dem Direktor der
Vank für Handel und Induſtrie, Geheimen Juſtigrat
Dr. J. Nießer in Berlin die Erlaubnis zur Anlegung
des demſelben verliehenen Komturkreuges 2. Klaſſe des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen erteilt.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 38 enthält:
1) Bekanntmachung, die Veränderung von
Gemarkungs=
grenzen, welche zügleich Kreisgrenzen ſind. betr. 2
Be=
kanntmächung. die Abänderung des 8 25 des Statuts
für die Handwerkskammer zu Darmſtadt betr. 3
Be=
kanntmachung, die Errichtung von Uebergangsſtellen betr.
1 Militäkdieuftnachrichten. v. Storch, Major im
1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 33. zum Informationskurſus
des Militär=Reitinſtituts vom 28. Juni bis 25. Juli d. J.
kommandiert. v. Wilms, Rittmeiſter im 1. Großh.
Drag.=Regt. Nr. 23. zum 3. Informationskurſus der
Infanterie=Schießſchule vom 2. bis 14. Juli d. J. kom=
Mandiert.
— Mit Rückicht darauf, daß in der jüngſten Sitzung
der Zweiten Kämimer der Landſtände die Verzögermig
der Aufſtellung der neuen Wühlerliſten und die
Vor=
nahme der Neüwahl der hieſigen Landtagsabgeordneten
zur Sprache, gebracht worden iſt; wird uns von
kompetenter Seſte mitgeteilt, daß die Polizei bei
Auf=
ſtellung der Vählerliſten in keiner Weiſe mitzuwirken hat.
Uleber den zweiten Tag des Ausflugs der
Zweiten Ständekammer in den Vogelsberg enfnehmen
wir dem „Gieß. Anz.” das nachſtehende: In Grebenhain
war heute (. Juli) morgen frühzeitig alles munter.
Nachdem man ſich das Frühſtück in der „Kroner hakke
munden laſſen, gings teils zu Wagen, teils auf Schuſters
Rappen nach dem Bahnhof, um die aͤnderen
Abgeord=
neten, die aus Lauterbach und Herbſtein gegen 19 Uhr
hier eintreffen wollten, abzuholen. Die Herren erſchienen
wieder vollzählig, und unterwegs hatte ſich ihnen noch
Kreisrat Dr. Wallau von Lauterbach angeſchloſſen.
Am Bahnhofe beſtieg man darauf die geſchmückten
Wagen, um nach der eine halbe Stunde entfernten
Jung=
viehweide bei Crainfels zu jahren. Wir betraten das
Pferch, auf deſſen geebietem Graswuchs das junge
Rind=
vieh trampelte; zirka 90 Stück an der Zahl.
Bürger=
meiſter und Landtagsabgeordneter Schmalbach gab
einige Erläuterungen. Dann gings in voller Faͤhrk
weiter durch die Hauptſtraße von Ckainfeld., deſſen
Be=
wohner teilweiſe aus ihren zum Teil mit Stroh gedeckten
Häuſern Fahnen herausgehängt hatten. Die Witterung
war ſehe kühl, wenn essauch nicht regnete. Durch eine
prächtige Lindenallee fahrend. Techts und links über
Weidef und Wälder blickend und den Bau der neuen
Bahnlinie ſtellenweiſe beobachtend, näherte man ſich dem
Dörfchen Hartmannshain. Bald hielten die Wagen. Die
Reiſenden ſtiegen aus und erkletterten die Treppe des
Gaſthauſes, wo der Wirt Schmalbach ſeine Gäſte
be=
grühte. Die Frühſtückstafel war ſchon gedeckt und der
A fenthalt währte nicht lange. Es war mehr geboten,
als ſelbſt der ſtärkſte Landtagsabgeordnete vewältigen
konnte. Ein hübſches Gruppenbild wurde aufgenommen
und dann klar zur Abfahrt gemacht. Der Wein hatte
die Frierenden etwas erwärmt. Etwas anſteigend ging
darauf die Fahrt gen Herchenhain das raſch
paſſiert wurde, bis an geeigleter Stelle angehalten
wurde, von wo man, wie verabredet war, näch dem
1 Stunde entfernt gelegenen Ernſtberg'ſich begeben
ſoͤllte, um von dort das Projekt der Talſperre
für die Stadt Frankfurt in Augenſchein zu
nehmen. Trotz der rauhen Witterung hielt das Intereſſe
für das grohartige=Proiekt der Stadt Frankfurt
und für die Erläuterungen und Vortraͤge die
Wanderer da oben länger als eine halbe Stunde feſt.
Das ernſte Intereſſe der Volksvertreter vurde wieder
wachgerufen; als Miniſterialrat Braun in längeren,
hochmntereſſanten und bedeutſamen Ausführungen über
den Kulturplan des Vogelsbergs ſprach. Er wies zurück
auf den Plan, der im Jahre 1898 aufgenommen iſ und
gab zunähſt ein allgemeines Bild ilber Beſitz=, Waſſer=
und Vodenverhältniſſe des Vogelsberges. An dem
Kultur=
plan ſind intereſſiert 19 Gemeinden des Kreiſes Lauterbach
und 26 Gemeinden des Kreiſes Schotten, zuſammen
45 Geneinden mit 31940 Hektar. Der Vogelsberg iſt
Ausgangspunkt von Waſſerläuſen für Weſergebiet und
Rheingebiet mit je 18 Bächen. Was die Beſchaffenheit
des Vodens anlangt, ſo iſt er durch vieie
Baſält=
verwittsruagen mit hohem Gehalt an Kali und
Phosphor=
fünre zum Teil recht fruchtbar. „Wie Sie ſich auf unſerer
Tour wohl überzeligt haben', ſuhr Miniſterialrat Braun
fort, „ſehen die Dörfer im ganzen ſehr gut aus. Aber
roßdem iſt ein Mückgang gegon frühere Zeiten
vor=
haiden, der nachozwioſen werdeſt rann. Die Bevölkerung
hat ſeit 40 Jahren bedentend abgenommen; im Jahr=
GElle 8.
betrug ſie 21164 Einwohner. im Jahre 1900 nur 18639.
Auch die Beſitzverteilung iſt ungünſtig. Der Kleinbeſitz
iſt viel zerſplitterter als im übrigen Großherzogtum.
55 pCt. der Bevölkerung beſitzen weniger als 1 Hektar
Land. Der Gemeindebeſitz im Vogelsberg faßt 5083
Hektar (45 pCt. Viehweiden, 236 pCt. Wieſen, 17.4 pCt.
Darmſtädter Tagblatt, Montay, den 13. Juli 1203.
Nünnier 165.
Wald), der fiskaliſche Beſitz 4733 Hektar (895 pCt. Wald,
75 pCt. Wieſen) und der Fideikommißbeſitz 4000 Hektar
7786 pCt. Wald und 14 pCt. Wieſen). Mit dem
Rück=
gung der Vevölkerung geht Hand in Hand der
Rück=
gang der Ackerbauflache. - Wenn nun, ſo ſchloß
Miniſterialrat Braun, Bevölkerung, landwirtſchaftliche
Erträge und Ackerbaufläche im Zurückgehen, begriffen
ſind, dagegen aber die Steuern, beſonders in
ein=
zelnen Gemeinden, unerträglich hoch ſteigen, ſo iſt das
ein ungeſunder Zuſtand, der nicht länger fortdauern
darf. Man muß Maßregeln ergreifen, die die Dinge
zum Beſſern wenden. Da kommt folgendes in betracht:
1. Es muß erzielt werden die Erhöhung des
landwirt=
ſchaftlichen Rohertrages und die Sicherſtellung gegen
ſchädliche Einflüſſe. In erſter Linie wird es daher
er=
forderlich ſein, daß die Höhen aufgeforſtet werden, um
die bebauten Täler vor Sturm und Unwetter zu ſchützen.
Es würde, ſo ſagte Miniſterialrat Braun, der Kammer,
demnächſt ein umfangreiches Kartenmaterial zugehen,
worin die in Betracht kommenden Flächen farbig
kennt=
ich gemacht ſind. Ende des Sommers wird von der
Regierung eine 150 Seiten umfaſſende Denkſchrift
heraus=
gegeben, die auf alle Einzelheiten eingeht.
Miniſterial=
rat Braun erklärte weiter, daß der Wald auch mehr
ein=
hringe als Viehweiden. Aber auch die Viehweiden müßten
ſelbſtverſtändlich eine gründliche Verbeſſerung durch
Melio=
rierung erfahren. Dann hieße es, ein rationelles Wegenetz
zuſtande zu bringen, durch Anlegen von neuen Wegen,
Verbeſſerung der alten ꝛc. Endlich ſollte man - ganz
abgeſehen von dem Frankfurter Proiekt - an verſchiedenen
Stellen, wozu es der näheren Einzelunterſuchungen
be=
dürfe, Sammelbecken für Waſſerſchaffen. Was die Koſten
für all dieſe Pläne anlange, ſo würden ſich folgende
Aus=
gaben ergeben: Für die Aufforſtung pro Hektar 120 Mk.;
es ſind im gangen 5014 Hektar Gemeinde= und
bäuer=
liches Gelände, ſodaß ſich als Geſamtausgabe 601860 Mk.
ergeben würden. Für Viehweidenmeliorierung ꝛc. ſeien
315600 Mk. vorzuſehen und für Feldbereinigung 1800000 M.
Im ganzen würden ſich in den nächſten zwanzig Jahren
die Ausgaben für alle Vornahmen im Vogelsberg auf
rund drei Millionen Markſtellen. - Frage man ſich nun,
ſo ſchloß Miniſterialrat Braun, ob ſich dieſe Ausgaben
rentierten, ſo müſſe man dieſe Frage unbedingt bejahen.
Im Miniſterium ſei man nach dem Vortrag, den er dort
vor einiger Zeit gehalten habe, derſelben Meinung geweſen.
Die Kommiſſion, die ſich mit allen dieſen Dingen
be=
ſchäftigt hat, ſetzt ſich zuſammen aus: Miniſterialrat
Braun als erſten Vorſitzenden, Kreisrat Dr. Wallau,
Landeskulturrat Dr. Klaas, Forſtmeiſter Diefenbach in
Schotten und den Landtagsabgeordneten Weidner und
Schmalbach. Nach Miniſterialrat Braun ergriff Geh.
Oberforſtrat Dr. Walther das Wort, um zu bemerken,
daß zu den Aufforſtungen etwa 40 Millionen Pflanzen
erforderlich ſeien, was wohl viel Geld koſte, aber dringend
nötig ſei. Er erinnere daran, daß es vor vielen Jahren
ſehr energiſche Kreisräte gegeben habe, die die Fauſt
ge=
ballt und erklärt hätten: Das iſt richtig, und wenn Ihr
das Richtige nicht wollt, ſo müßt Ihr! Etwas Zwang
werde wohl auch bei den neuen Kulturplänen walten
müſſen. Kammerpräſident Geh. Regierungsrat Haas
dankte für die aufklärenden Worte beider Vorredner,
in=
dem er bemerkte, daß ſie ſich in der freien Natur noch
beſſer anhörten als in der Kammer. Sehr humorvoll
ſchloß er mit dem Bemerken, „man, wolle, den
Plan in reifliche - wohlwollendez erſcholl es
aus der Reihe der Verſammelten - Erwägung
ziehens worauf der Reſt getrunken und zu den Wagen
zurückmarſchiert wurde. Unterwegs verabſchiedete ſich
von der Geſellſchaft Geh. Oberforſtrat Dr. Walther.
Nun fuhren die Wagen nach Gedern. Im Gaſthaus
„Zur Traube: dem Poſtgebäude gegenüber, langte man
gegen 2 Uhr an. Der Ort hatte an den meiſten Häuſern
Fahnenſchmuck angelegt. Das Mittageſſen erfolgte in
zwei getrennten Räumen, ſo daß Reden unterblieben.
Nach dem Eſſen wartete man den um 4 Uhr 25 Min.
von Gedern abgehenden Zug ab, der die Teilnehmer des
Ausfluges in die Heimat zurückbringen ſollte.
W.S. Kunſtverein. Am Montag. den 13. ds. Mts.,
beginnen die diesjährigen Sommerferien, welche bis Ende
Auguſt dauern.
— Darmſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat zu der
Prämiierung wieder eine große Zahl wertvoller
Ehren=
preiſe dem Komitee zur Verfügung geſtellt. Auch die
Stadtverordneten=Verſammlung hat auf Antrag des Herrn
Oberbürgermeiſters wie im vorigen Jahre die Abgabe
von Ehrenpreiſen genehmigt. Von verſchiedenen Vereinen
und Privaten ſind ebenfalls Ehrenpreiſe geſtiftet, und
wäre es ſehr erfreulich, wenn dem ſchönen Zweck noch
recht viele Stiftungen von Pflanzen ꝛc. zuteil würden.
Da anfang nächſter Woche der erſte Umgang der
Preis=
richter ſtattfindet, iſt ſchleunigſte Anmeldung zum Wett=
bewerb nötig, da bekanntlich die Prämiierung von der
Anmeldung abhängig iſt.
2 Ortsgewerbeverein Darmſtadt. Der Ausflug
mit den Familienangehörigen des Vereins findet am
26. Juli l. Js. in das reigende Städtchen Eppſtein im
Taunus ſtatt. Die Koſten des Ausflugs ſind unbedeutend,
ſodaß jedem Gelegenheit geboten iſt, daran teilzunehmen.
— Der Beſuch der Städteausſtellung in
Dres=
den kann, nachdem bereits genügende Anmeldungen
vor=
liegen, zur Ausführung gebracht werden. Neben der
hochintereſſanten Städteausſtellung bietet die damit
ver=
bundene und einſchlägliche Induſtrieausſtellung für jeden
Gewerbetreibenden ein überaus lehrreiches Bild und iſt dabei
der Beſuch der Stadt und Umgebung. ſowie der herrlichen
ſächſiſchen Schweiz überaus lohnend. Näheres darüber ſiehe
Gewerbeblatt Nr. 27. Das vorläufige Programmlautet:
Abfahrt Montag. 24. Auguſt, abends 10 Uhr 30 Min.;
Ankunft in Dresden Dienstag früh 10 Uhr 17 Min.
Nachmittags: Beſuch der Stadt und Löbtau; Fahrt
mit der Schwebebahn. Mittwoch früh: Veſuch der Stadt
und der Ausſtellung unter ſachkundiger Führung ſtädtiſcher
Veamten. Donnerstag: Fahrt mittelſt Dampfer in die
ſächſiſche Schweiz. Freitag: Beſichtigung der
Sehens=
würdigkeiten Dresdens und zweiter Beſuch der
Aus=
ſtellung. Samstag mittag: Abfahrt nach Leipzig und
Beſichtigung der Stadt; Samstag abend 10 Uhr ab
Leipzig, Ankunft in Darmſtadt Sonntag früh 7 Uhr.
Die Bahnfahrkarte wird, ca. 22 Mk., die Koſten der
Hotelwohnungen 2 Mk. betragen und ſind im übrigen
die Lebensverhältniſſe dorten billig. Zu beiden
Aus=
flügen nimmt jetzt ſchon Herr Maurermeiſter G. Möſer I.
dahier, Stiftſtraße Nr. 19, Anmeldungen entgegen. Gäſte,
insbeſondere auch von auswärtigen Vereinen, ſind
will=
kommen.
2 Theater am Woogsplatz. Bei der heute,
Mon=
tag, den 13. Juli, ſtattfindenden letzten Aufführung des
vieraktigen Lebensbildes „Der Rentierl von Adolf
Stoltze wird auf Einladung der Direktion der Verfaſſer,
Herr Schriftſteller Adolf Stoltze aus Frankfurt a. M.,
vorausſichtlich während den Aufführungen anweſend
ſein und wird ſicherlich unſer Darmſtädter kunſtſinniges
Publikum es an dieſem Abend nicht an Ovationen fehlen
laſſen, ſondern durch zahlreichen Beſuch und reichlichen
Beifall Dichter und Darſteller auszeichnen. Weiter dürfte
es noch intereſſieren, daß außer Herrn Monato noch
eine geborene Frankfurterin, Frl. Elſe Strohecker, die
Tochter des leider zu früh verſtorbenen Künſtlers und
treff=
lichen Darſtellers Frankfurter Volkstypen Gg. Strohecker,
debutieren wird. Von der Veſetzung derübrigen größeren
Rollen wollen wir noch Fräulein Emilie Germann,
Fräulein Rudow und die Herren W. Elchsbacher ſowie
Herrn E. Meincke=Hohenfels erwähnen.
Immobilienverkehr. Das 1¼ſtöckige Haus
Roß=
dörferſtraße 6l, Herrn Güterverwalter Burg gehörend,
ging für 25000 Mk. in den Beſitz der Verbindung
„Friſiar über, welche dasſelbe als Korpshaus
ein=
richten wird.
9 Die Wochenmärkte waren in der vergangenen
Woche ſehr gut befahren und auch von kauſendem
Publi=
kum gut beſucht; beſonders der Samstagsmarkt bot das
Bild lebhafteſten Verkehrs. Die einheimiſchen
Früh=
kartoffeln, die in dieſem Jahre, der trockenen Witterung
wegen, mäßigeren Ertrag liefern, fangen doch jetzt an, in
größeren Mengen auf dem Markt zu erſcheinen. Sie
koſteten in letzter Woche das Pfund 8-9 Pf., der Centner
7-8 M. Daneben ſind auch noch alte Kartoffeln
vor=
handen, welche zu 80 Pf. p. Kumpf 10 Liter) verkauft
werden. Ausländiſche Kartoffeln p. ½ Kg. 8-10 Pf.
Sonſt ſind an Durchſchnittspreiſen zu notieren: Butter
½. Kg. 1-1110 M., in Partien 95 Pf. bis 1 M. Eier
5-7 Pf., Handkäſe 4, 5, 6--10 Pf., Schmierkäſe ¼ Otr.
16-18 Pf. Apfelſinen 7-8 Pf., Himbeeren ½ Ltr.
45- 50 Pf., Erdbeeren¼ Ltr. 45-50 Pf., Ananas¼ Ltr.
70 Pf. bis 1 M Kirſchen¼ Kg. 25-30 Pf., Sauerkirſchen
½. K9. 35- 40 Pf., Heidelbeeren¼ Ltr. 9-10 Pf.,
Stachel=
beeren 1 Ltr. 10-15 Pf., Johannisbeeren ½ Kg.
1825 Pf., Aprikoſen ½ Kg. 45-50 Pf., Radieschen
9. Bündel 2 Pf., Rettige 5-6 Pf., Rhabarber ½ Kg.
15-18 Pf. Paradiesäpfel ¼ Kg. 25- 30 Pf, Römiſch=
Kohl p. Bündel 2-3 Pf., Meerrettig 10-12 Pf., Bündel
Sellerie 1-2 Pf., Kernerbſen ¼ Kg. 10-15 Pf., Karotten
p. Bündel 4-5 Pf. Kopfſalat 5—6 Pf., 100 Stück 5 M.
Schälgurken 20-30 Pf., Gurken zum Einmachen 100 Stück
5 M. Kohlrabi z-5 Pf. Wirſing 10-12 Pf.,
Blumen=
kohl 20-50 Pf., Bohnen ¼ Kg. 35-40 Pf., neues
Weiß=
kraut 30-35 Pf., desgl. Rotkraut 40 Pf., Zwiebeln ½ K9.
8-9 Pf., der Centner 8-9 M. junge Gänſe 4-450 M.
Hahnen 130-150 M. Enten 250-3 M., Suppenhühner
2. 250 M., Tauben 50-60 Pf.
4 Aus dem Nodgan, 10. Juli. Der Bahn bau
Ober=Roden-Sprendlingen iſt nunmehr in
ein neues Stadium getreten. Die Vorarbeiten ſind
end=
gültig abgeſchloſſen, ſo daß die Vergebung der ſämtlichen
Arbeiten in zwei Loſen bereits ausgeſchrieben werden
konnte.
Gießten, 11. Juli. Oberbürgermeiſter Mecum
erläßt in den Zeilungen folgende Erklärung: „Der
neue Friedhof und ſeine Weihel. In den
erſten Tagen dieſer Woche wurde mir von verſchiedenen
Seiten mitgeteilt, Herr Pfarrer Naumann habe
ver=
gangenen Sonntag in der Predigt erklärt, er beabſichkige,
die Friedhofskapelle auf dem Rodtberg kirchlich zu weihen
und den Kirchenvorſtand hierzu einzuladen. Mit Rückſicht
darauf, daß die Friedhofskapelle konfeſſionslos iſt, habe
ich Herrn Pfarrer Naumann mit Schreiben vom 8. Juli
darauf aufmerkſam gemacht, daß ich eine derartige Weihe
nicht zulaſſen könne. Am 9. Juli erſchien ohne mein
Vorwiſſen im „Gießener Anzeigers die von Herrn
Pfarrer Naumann unterzeichnete Anzeige; „Der neue
Friedhof und ſeine Weihe= Aus denſelben Gründen,
die gegen eine kirchliche Weihe der Kapelle ſprechen,
konnte ich eine kirchliche Weihe des Friedhofs ebenfalls
nicht dulden. Herr Pfarrer Naumann hat auch nicht
das Verfügungsrecht über das der Stadt gehörige
Grundſtück des Friedhofs und kann einen Friedhof nicht
weihen, der weder ihm noch ſeiner Gemeinde gehört.
Die Anzeige vom 9. Juli enthält auch verſchiedene
Unrichtigkeiten. Der Friedhof iſt nicht interkonfeſſionell
oder allgemein konfeſſionell, ſondern nach allen bisherigen
Beſchlüſſen der Stadtverordneten=Verſammlung. die allein
hierüber zu beſtimmen hat, iſt er konfeſſionslos. Ferner
iſt es unrichtig, daß die Friedhofskapelle das
Kreuges=
zeichen erhalten hat, weil die Juden einen beſonderen
Platz wünſchten, ſondern umgekehrt, nachdem infolge
eines Verſehens die Friedhofskapelle mit dem
Kreus=
zeichen verſehen war, wurde für die Juden ein beſonderer
Platz beſtimmt. Es beſteht jedoch kein Zwang, daß die
Juden nun auf dieſem beſonderen Gebiet beerdigt werden
müſſen, ſondern auch der Jude wird auf dem, den Juden
nicht beſonders vorbehaltenen Teil des Friedhofs
be=
erdigt, wenn die Hinterbliebenen dies wünſchen und bei
einem Reihengrabe darauf verzichten, daß das Grab von
vornherein auf 90 Jahre unberührt bleibt. Es iſt ferner
nicht richtig, daß die Juden nach ihren Grundſätzen ihre
Toten nicht mitten unter den Chriſtlichen in denſelben
Reihen, begraben, wollen, vielmehr, iſt mir von
zuſtändiger Seite wiederholt verſichert worden, daß dem
kein Hindernis entgegenſteht. Weiterhin iſt für die
Evangeliſchen nicht ein beſonderes Gebiet des
Toten=
ackers beſtimmt, ſondern Evangeliſche, Katholiſche, Juden,
Andersgläubige und Ungläubige werden der Reihenfolge
nach durcheinander beerdigt. Es erſcheint daher
unſtatt=
haft, einem ſolchen Friedhof eine beſondere enangeliſche
Weihe zu erteilen, vielmehr könnte nur geſtattet werden,
daß jedes eingelne Grab, der Konfeſſion des Toten
ent=
ſprechend, für ſich geweiht wird. Nachdem aber Herr
Pfarrer Naumann die Anzeige und die Einladung zur
Weihe einmal erlaſſen hatte, habe ich ihm mitgeteilt, daß
ich die Weihe dulden würde, wem er mir bis mittags
12 Uhr eine vorbehaltloſe Beſcheinigung des katholiſchen
Pfarrers und der beiden Rabbiner übergeben würde,
wonach dieſe gegen die beabſichtigte Weihe nichts
ein=
zuwenden haben. Dieſe Beſcheinigung wurde nicht
bei=
gebracht, vielmehr hat der katholiſche Pfarrer in einem
an mich gerichteten Schreiben im Namen der katholiſchen
Gemeinde gegen eine evangeliſche Weihe des Friedhofs
Einſpruch erhoben. Zur Wahrung und Erhaltung des
bisher glücklicherweiſe ungetrübten konfeſſionellen Friedens
war ich daher genötigt, eine kirchliche Weihe des
Fried=
hofs zu unterſagen, vielmehr dieſe Weihe auf jedes
ein=
zelne Grab zu beſchränken.
- Bad Nauheim, 10. Juli. Bis zum 9. Juli ſind
13554 Kurgäſte angekommen, wovon an genanntem
Tage noch 6461 anweſend waren. Bäder wurden bis
zum 9. Juli 151500 abgegeben.
Reich und Ausland.
Ans der Reichshauhtſtadt, 11. Juli. Zu dem
Pro=
jekt eines Neubaues des Königlichen
Opern=
hauſes wird von der Generalintendantur geſchrieben:
Gegenüber den Gerüchten betreffs eines Um=, reſpektive
Neubaues des Königlichen Opernhauſes ſei nachſtehendes
bemerkt: Bereits ſeit Jahren hat die Frage, wie die in
feuerpoligeilicher und künſtleriſcher Beziehung völlig
un=
zureichenden Verhältniſſe des Vühnen=Hauſes des
König=
lichen Opernhauſes einmal endgültig geregelt werden
könnten, die Generalintendantur ſtark beſchäftigen müſſen,
und es iſt auch ſchon wiederholt verſucht worden, durch
Ausarbeiten von Umbau= und Neubau=Projekten dieſe
brennende Frage ihrer notwendigen Löſung
entgegenzu=
führen. Herr v. Hülſen iſt ſelbſtverſtändlich nach ſeinem
Amtsantritt pflichtmäßig auch an die Prüfung dieſes
vor=
gefundenen Materials herangetreten, ohne daß jedoch bis
jetzt irgend ein greifbares Reſultat gezeitigt werden konnte.
Die ganze Angelegenheit, bei der ja nicht allein die
Generalintendantur, ſondern auch die zuſtändigen
Mini=
ſterien und viele andre Behörden beteiligt ſein würden,
befindet ſich lediglich in dem Stadium einer ernſten und
gewiſſenhaften Vorprüfung, wie ſie nach Lage der
Ver=
hältniſſe geboten iſt.” — Kritiſche Zeiten fürdie
Saalbeſitzer ſind in Verlin hereingebrochen. Die
Reichshauptſtadt leidet zur Zeit nicht nur unter einer
Aeberfülle von Theatern, ſondern auch von Sälen; auch
hier hat man ſich „überſpekuliert: Ein Beiſpiel dafür,
wie ungünſtig die Verhältniſſe für die Saalbeſitzer zur
Kleines Feuilleton.
1 Ueber die Verhältniſſe der
Prin=
zeſſin Luiſe von Toskana früheren
Kron=
prinzeſſin von Sachſen, machen die „Leipz. N. N.” „auf
Grund von Erkundigungen an durchaus zuſtändiger
Stelle” folgende Mitteilungen: Die Prinzeſſin wird bis
zum Herbſt auf Schloß Ronno bleiben. Ihr fernerer
Aufenthaltsort iſt noch nicht beſtimmt. Sie wird ſich
aber ſicher nicht nach Deutſchland begeben, da ihr der
Aufenthalt in Deutſchland, ferner in einem Teile von
Oeſterreich nicht geſtattet iſt. Sie muß alſo dauernd im
Auslande leben. Der Prinzeſſin ſind bisher irgendwelche
Zugeſtändniſſe in Bezug auf ihren Verkehr mit den
älteren Kindern nicht gemacht worden. Das jüngſte Kind,
das ſie jetzt bei ſich hat, wird ſie bis auf weiteres bei ſich
behalten können. Die Prinzeſſin bezieht vom Dresdner
Hofe die bereits früher bekannt gewordene Rente von
30 000 Mark. Das Verhältnis zu Giron iſt von dem
Tage an, wo die Prinzeſſin nach La Metairie ging,
ge=
löſt und zwar endgültig gelöſt. Es beſtehen auch keinerlei
briefliche Veziehungen mehr. Die in den letzten Tagen
veröffentlichten rührſeligen Briefe, die von der Prinzeſſin
herſtammen ſollen, ſind ebenſo wie alle derartigen
Ver=
öffentlichungen in neuerer Zeit völlig erfunden. Die
Be=
ſtimmung, daß der Prinzeſſin ihr jüngſtes Kind nur bis
auf weiteres überlaſſen worden iſt, iſt von beſonderer
Wichtigkeit inſofern, als aus ihr deutlich hervorgeht, daß
ſich der Dresdner Hof einen weſentlichen Einfluß auf das
fernere Schickſal der Prinzeſſin vorbehalten hat.
Wenn man nachts baden geht. Aus
Gra3 ſchreibt man: Der rieſige Wetterſturz der letten
Tage hinderte drei Anhänger des Wörishofener
Waſſer=
propheten nicht, um mitternächtige Stunde im Baſſin
des Auersperg=Brunnens am Bismarckplatz mitten in
der inneren Stadt ein Vollbad zu nehmen. Sie ſtürzten
mit wahrer Wolluſt in das Becken, in welchem ſich ſonſt
nur Sonnenſtrahlen oder das milde Licht des Mondes
zu baden pflegen, und plätſcherten vergnügt darin herum.
Der Jüngſte unter ihnen benützte als moderner Kultur=
Menſch ſogar Seife und Schwamm und machte
Schwimm=
verſuche angeſichts der Neugierigen, die ſich trotz der
vorgerückten Stunde in Maſſe angeſammelt hatten. Das
zarte Geſchlecht fehlte nicht. Nach beendigtem Bad
machten die drei Herren vor dem Brunnen Toilette.
konnten dieſe aber nicht beenden. da ihnen auf bisher
unerklärliche Weiſe mehrere Kleidungsſtücke abhanden
gekommen waren. Dem Kleinſten fehlte das Hemd.
dem Langen der rechte „Trittlings, während der Dritte
die „Unausſprechlichen! vermißte. Nun erſchienen die
geſtrengen Wächter der Ruhe und Ordnung und machten
den Muſenſöhnen die Mitteilung. daß der Magiſtrat für
ſie nicht nur ein Freibad. ſondern auch eine Kabine zur
Verfügung ſtelle, welche ſich allerdings im Hauſe der
ſtädtiſchen Sicherheitsbehörde befinde. Die drei
Bade=
jünglinge, deren Hitze nun doppelt abgekühlt war,
muß=
ten dieſer liebenswürdigen Einladung wohl oder übel
Folge leiſten, wobei ſie allerdings das Unangenehme
mit dem Nützlichen verbanden und gleich die
Verluſt=
anzeige über ihre fehlenden Effekten erſtatteten. Die
heißblütigen Nachtwandler werden ſich übrigens für den
Scherz noch zu verantworten haben.
Eine durchgegangene Dampfwalze.
Auf der Straße von Beuſen nach Teiſchen befand ſich
dieſer Tage eine 15 Tonnen ſchwere Dampfſtraßenwalze
mit Geräte= und Spritzwagen. Die Maſchine, von dem
Führer Dinnebier und einem Heizer begleitet. kam abends
in Virkigt, eine halbe Stunde vor Tetſchen, an, und man
wollte im Gaſthauſe „Zur Ausſicht; übernachten, um
am andern Morgen zum Bahnhof zu fahren. Die
Straße fällt hier ziemlich ſteil ab. Der Führer wollte
die Maſchine noch etwas auf die Seite der Straße leiten,
damit Raum für durchfahrende Fuhrwerke vorhanden
ſei. Er hatte dabei das Unglück, die Herrſchaft über den
Koloß zu verlieren. Mit Schrecken ſahen die Wirtsleute
und Gäſte, wie ſich die Dampfwalze infolge ihrer
Schwere auf dem abſchüſſigen Terrain in raſche
Be=
wegung ſetzte, die ſich in wenigen Minuten in einen
auto=
mobilartigen raſenden Lauf verwandelte. Mit
donnern=
dem Getöſe ſchoß die Maſchine mit dem Führer und der
angehängte Wagen mit dem zweiten Manne die ſteile
Straße hinab, wobei der Erdboden bebte. Die beiden
Männer hielt man für verloren. Zum Glück hatte der
Maſchinenführer die Geiſtesgegenwart nicht ganz verloren
und er faßte den Entſchluß, um gröheres Unglück zu
ver=
hüten, die Maſchine womöglich zur Seite in den
Straßen=
graben zu lenken. Mit großer Anſtrengung ſteuerte er zur
Seite und mit ungeheurer Gewalt bohrte ſich die Maſchine
im Straßengraben tief ins Erdreich ein. Mit dem
Vorder=
teil ſtieß ſie an einen ſtarken Apfelbaum, der halb
um=
gelegt wurde; dabei löſte ſich der vordere Walzsylinder
vom Rumpf der Maſchine, wobei ein 15 Zentimeter ſtarker
Bolgen. der den Walssylinder mit dem Körper der
Maſchine vorn verbindet und beweglich iſt, zerbrochen
wurde. Ein ſtarker Pflaumbaum wurde zerbrochen, ein
Birnbaum beſchädigt. Die beiden Männer, welche die
arauſige Fahrt mitmachten, bliehen ohne Schaden und
ſind mit der Aufregung und dem Schrecken
davon=
gekommen.
Das Automobilrennen in Irland, das
mit dem Siege des deulſchen Wagens endete, hat nach
engliſchen Berechnungen mehr als zwei Millionen Mark
gekoſtet. Wenn man den Wert jedes der zwölf
Auto=
mobile, die an der Wettfahrt teilnahmen, durchſchnittlich
auf 70000 Mk. auſetzt, ſo koſtete das vollende Material
Muuek 161.
Darmſtähter Tüyblatt, Montag, den 13. Juli 1303.
Zeit liegen, gibt das Schreiben eines der größten Wirte
an Vereine, in dem er ſein Lokal zur Abhaltung von
Vergnügungen, =Verſammlungen, Kommerſen, Hochzeiten
u. ſ. w. empfiehlt. Es heißt dort u. a.. „Säle bis 1000
Perſonen, Garten 10000 Perſonen faſſend. Samstage,
Sonntage und Feiertage ſtets zu haben. Kein
Perſonen=
zwang! Kein Kaffeepauſenzwang! Säle, entgeltlich
für jede Verſonenzahl. Bei Abhaltung von diaffeepauſen
berechne Kaffee mit Kuchen 35 Pfg., ebenſo Speiſen zu
zivilen Preiſen. Von jedem Verein, jeder Geſellſchaft,
Hochzeit u. ſ. w. welche ihr Vergnügen bei mir
ab=
halten, erhält der Vorſtand und ſeine Mitglieder eine
viertel Tonne bis zu einer Tonne Bier gratis, je nach
Größe des Vereins, eventuell gewähre größeren Vereinen
von jeder ausgeſchenkten Tonne Bier 5 Mk. für die
Vereinskaſſe; falls noch Wünſche vorliegen, werden
ſolche bei Saalabſchluß gern gewährt.” — Aus der
Irren=
anſtalt Hersberge entſprang der gemeingefährliche
geiſtes=
kranke Hochſtapler und Hoteldieb Georg Manulesco;
er trat vor ſeiner Feſtnahme unter dem Titel eines
Fürſten Lahovary auf. — Die diamantene
Hoch=
zeit feierte heute das Ehepaar Anton und Mathilde
Lutzenkirchen in körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger
Friſche.
München, 10. Juli. In der heutigen Nachmittags=
Sitzung der Delegierienverſammlung des
Verbandes deutſcher Jounnaliſien= und
Schriftſtellervereine wurde nach eingehender
Diskuſſion ein Entwurf des Normalvertrags für Redak=
teure angenommen und der Vorort ermächtigt, über dieſe
Frage mit den Verlegervereinen ſich ins Einvernehmen
zu ſetzen. Schiedt=Leipzig erſtattete ein längeres Referat
über die Frage der Reichszwangsverſicherung für
Redak=
teure. Nach längerer Debatte wurde die Angelegenheit
bis zum nächſtjährigen Delegiertentag zurückgeſtellt. Dr.
Hirth ſchloß die Verſammlung mit dem Wunſche auf
Wiederſehen im nächſten Jahre in Graz.
P.A. Nürnberg, 11. Juli. Um auch denen
Gelegen=
heit zu einer ungeſtörten Beſichtigung des am Sonntag,
19. Juli, ſtattfindenden Feſtzuges zu geben, deren
Wohnung nicht an den Feſtſtraßen liegt, wird auf dem
Aeußeren Lauferplaßz eine Tribüne errichtet werden, auf
welcher den aus allen Städten Deutſchlands hierher
kommenden Berichterſtattern für die Zeitungen Pläze
eingeräumt werden, während für die übrigen etwa
800 Plätze Karten im Zigarrenhaus Noris,
Haupt=
markt 28. zu haben ſind.
Lübeck, 11. Juli. Der Feſſelkünſtler Williams
wurde hier wegen verſchiedener in Engiand verübter
Ein=
brüche verhaftet.
Swinemünde, 11. Juli. Der Kaiſer reiſte heute
früh an Bord der „Hohenzollerns nach Bergen ab.
Paris. 10. Juli. Bei einer bei dem Anarchiſten
Vermiggiani vorgenommenen Hausſuchung wurden
im Geldſchrank Juwelen von großem Werte und ferner
über 100000 Franks in Banknoten und Gold vorgefunden.
Vereits bei einer früheren Hauzſuchung wurden für über
eine Million Juwelen und ſonſtige Wertſachen
beſchlag=
nahmt. In Gerichtskreiſen wird verſichert, daß die
An=
gelegenheit ſenſationelle Vorkommniſſe zu tage fördern
werde.
Dabos, 9. Juli. In den letzten zwei Tagen ſind
hier große Schneemaſſen niedergegangen; die
Gegend bietet das vollendete Bild einer
Winterland=
ſchaft. Die Temperatur ſank in der letzten Nacht auf
den Gefrierpunkt, tagsüber ſteigt ſie bis auf J 5 C.
Das ſeit einigen Wochen auf den Almen befindliche
Vieh hat wieder eingetrieben werden müſſen, da an den
Berghängen und auf den Almen der Schnee 25 Ctm.
hoch liegt.
Agram, 11. Juli. Im Karſtgebiete ſind infolge
Wolkenbruchs große Ueberſchwemmungen
einge=
treten. In Skeljeus führten die Waſſermaſſen
zentner=
ſchwere Steine mit ſich fort und zerſtörten alle Brücken.
In Liefugine und Podksbiliak griff die Gendarmerie ein,
Um die Bewohner aus den vom Waſſer zerſtörten
Häuſern zu retten.
New=York, 11. Juli. Die Behörden gaben Beſehl,
wegen der andauernden enormen Hitze dieöffentlichen
Parks über Nacht offen zu halten, damit die Bevölkerung
ſich darin aufhalten kann. Die verſchiedenen
Wohltätig=
keitsvereine laſſen unter die ärmere Bevölkerung Eis
verteilen.
New=York, 11. Juli. Auf dem Thingwall=Pier brach
geſtern Feuer aus, das großen Schaden, namentlich
auch an Gütern und Reiſegepäck, verurſachte. Schiffe
lagen zur Zeit, als das Feuer ausbrach, nicht am Pier.
Es erfolgten drei Exploſionen. Der vordere Teil des
Pier brach zuſammen und ſtürgte in den Fluß. 150
Per=
ſonen, die ſich vor dem Feuer nach der Landſeite hin
nicht mehr retten konnten, brachten ſich auf dem Fluß in
Sicherheit.
Handel und Verkehr.
G) Frankfurt a. M. 11. Juli.
Görſen=
wochenbericht) Die Börſe iſt jetzt ganz in die
„Saison morte; eingetreten. Die leitenden Führer ſind
in den Bädern, und ſo haben wir nur von einem ganz
ſtillen Verkehr zu berichten. Auf politiſchem Gebiete war
insbeſondere die Londoner Nachricht verſtimmend, nach
welcher in China wieder fremdenfeindliche Bewegungen
allein 840000 Mk. Die Inſtandſetzung der Wege zur
Wettfahrt erforderte 30000 Mk. und die Rechnung für
die Beaufſichtigung des Weges wird etwa doppelt ſo
hoch ſein; davon will das Schatzamt ein Drittel bezahlen.
Die Ausgaben für die Transportkoſten der Wagen nach
Irland machen eine weitere beträchtliche Summe aus,
die aber bei weitem durch die Gehälter für die Chauffeure
und Fahrer übertroffen wird. Man hat geſchätzt, daß
die Wettfahrt eine Ausgabe von 400 000-800 000 Mk. in
Irland bedeuten würde, die von den Wettfahrern und
Beſuchern aufgebracht würde, aber daß dieſe Zahlen weit
hinter der Wirklichkeit zurückbleiben, erſieht man aus den
Preiſen, die für Pläßze gefordert wurden. Für ein
ein=
ziges Zimmer wurden 120 Mk. für die Nacht gefordert,
eine kleine Geſellſchaft hat in der Nähe von Kilmeade
400 Mk. für die Unterkunft während der Nacht gezahlt,
und ein kleines Stückchen Land neben der Rennbahn
Loſtete 3. B.; für eine Woche 400 Mk. Thomas Cook
and Sons errichteten in Kilruſch eine Tribüne für 3000
Zuſchauer; eine Firma ſchiffte nach Dublin Zelte ein, in
denen 500 Perſonen ſpeiſen und ſchlafen konnten; in
Kilcullen, Athy, Maryborough und anderswo waren
große Lager aufgeſchlagen, in denen Tauſende die Nacht
Zubrachten. Im gangen haben der Schätzung nach
250 000 Perſonen der Wettfahrt beigewohnt.
Preſſant. A.: „Euer Verein beſteht doch erſt
23 Jahre, und trotzdem wollt Ihr ſchon das 25jährige
Jubiläum feiern?” V.. „Das hat ſeinen guten Grund.
In den letzten Jahren iſt nämlich die Mitgliederzahl
fortwährend derart zurückgegangen, daß zu befürchten
iſt, der Verein beſteht in zwei Jahren gar nimmer!
aufträten. Obwohl dieſen ſchon mehrmals verbreiteten
Meldungen nur mäßiger Glauben geſchenkt werden darf,
ſo bewirkten dieſelben doch bei chineſiſchen Staatswerten
einen kleinen Kursrückgang. Türkiſche Werte haben ſich
wieder befeſtigen können, da der Verlauf der
Verſamm=
lung der engliſchen Bondholders eine günſtigere Auffaſſung
der Lage des Unifikationsproiektes erſcheinen läßt.
In=
zwiſchen hat die türkiſche Regierung, entſprechend den
Wünſchen des Bankenkonſortiums für die Unifikation,
demſelben eine neue Friſt von zwei Wochen gewährt.
Balkanwerte konnten ſich gut behaupten, da neuere
Nachrichten aus Sofia die friedliche Haltung des letzten
dortigen Miniſterrates hervorhoben, welcher gleichseitig
Abrüſtungen anordnete. Rumänier zeigten ſich recht feſt.
Die rumäniſche Regierung hat den Vetrügereien
gegen=
über, die ihre Beamten mit den Ziehungen der Renten
begangen haben, eine ſehr korrekte Haltung eingenommen.
Sie proponierte dem Emiſſionsſyndikat als der
autori=
ſierten Vertretung der Renteninhaber für die im Jahre
1901 erfolgte falſche Ausloſung als Entſchädigung
ent=
weder die Vergütung einer der Differens zwiſchen Kurs=
und Nominalwert entſprechenden Summe, oder die
Ein=
legung einer Supplementärziehung. Der Staat verzichtet
ferner auf den Teil, der auf ihn als Renteinhaber
ent=
fällt. Auf dem deutſchen Bankenmarkte war die
Mattig=
keit der 3 proz. deutſchen Reichs= und 3 pros. preußiſchen
Konſols bemerkenswert. Es ſcheinen von den für die
ver=
ſſaatlichten Bahnen ausgegebenen Konſols größere Poſten
auf den Markt zu lommen, und es zeigt ſich dabei. daß
der 3pros. Zinsfuß ſich bei unſeren Kapitaliſten noch nicht
eingebürgert hat. Am Bahnenmarkte ſind die Pfälziſchen
Gättungen, welche eben das meiſte Intereſſe und
Beach=
tung verdienen, wieder erholt; auch Lübeck=Büchener
und Gotthard anſehnlich höher; dagegen Oeſt.
Staats=
bahn und Lombarden offeriert und nachgebend. Banken
waren wenig im Handel und eher ſchwächer. Auf dem
Montanmarkt herrſchte keine gleichmäßige Tendenz. Zu
Beginn der Woche war die Haltung gebeſſert, auf die
Nachricht, daß weſtfäliſche Werke die Lieferung von
50000 T. Halbzeug und Schienen nach Amerika
über=
nommen hätten, ferner wurde in der letzten Sitzung der
Schweißeiſenwerke feſtgeſtellt, daß die rheiniſch=weſtfäliſchen
durchweg befriedigend beſchäftigt ſeien; weniger dagegen
die Siegener Werke, die hauptſächlich Qualitätseiſen
her=
ſtellen. Außerdem erhielt die Duisburger Maſchiner bau=
Aktien=Geſellſchaft größere Aufträge für England. wic
Krähnen und Maſchinen für Werfte und Hüttenvarke.
Dieſe Verichte ſind immerhin vertrauenerweckend für den
augenblicklichen Stand unſerer Induſtrie. Für
Kohlen=
aktien ſtimulierten die Berichte über die Verhandlungen
des Kohlenſyndikats. Der Entwurf des Kontraktes fand bei
den anweſenden Vertretern der Hüttenzechen einſtimmige
Annahme. Dieſelben erklärten ihren Beitritt unter der
Bedingung. daß ſämtliche Hüttenzechen beitreten und
keiner derſelben eine Ausnahmeſtellung eingeräumt werde.
Wie die „Köln. 3tg.- erfährt. war bei den
Verhand=
lungen nur die Gewerkſchaft Deutſcher Kaiſerz nicht
ver=
treten, Herr Thyſſen, deren Vertreter, ſoll ſich angeblich
im Auslande befinden. Am Induſtriegebiet herrſchte
gute Haltung, nur Elektrizitätswerte ſchwächer. Der
Geldſtand war in der abgelaufenen Woche ſehr flüſſig
und ging der Privatdiskonto auf 2½ pCt., in Verlin auf
2¾ pCt. zurück. 3pCt. Reichsanleihe 91,40. 3 pCt. Preuß.
Konſols 91,35. 3½ pCt. Heſſen 101,10, 3 pCt. Heſſen 90,
3 pCt. Darmſtädter 9975.
- In der General=Verſammlung des„Verbandes
Deutſcher Färbereien undchemiſcher
Waſch=
anſtalten” welche in den Tagen vom 28. bis 30. Juni
1903 in Dresden ſtattgefunden hat, wurde die Abhaltung
der 1. größeren Fach=Ausſtellung für die genannte Branche
zu Frankfurt a. M. in Ausſicht genommen. Die
Aus=
ſtellung ſoll umfaſſen: 1) Artikel der Teerfarben=Induſtrie.
2) Maſchinen und Apparate für die Färberei und Appretur.
8) Maſchinen und Apparate für chem. Wäſcherei und
Weiß=
wäſcherei. 4) Artikel des Transport=Gewerbes (
Auto=
mobile, Transport=Näder, Transport Wagen,
Verſandt=
körbe ꝛc.). 5) Veredelungs=Apparate, Pliſſier=, Gaufrier=
und Moirier=Maſchinen, Näh= und Stopf=Maſchinen ꝛc.
6) Artikel der Beleuchtungs=Branche ꝛc. 7) Artikel für
Läden, Schaufenſter= und Bureaux=Einrichtungen ꝛc.
8) Artikel der Reklame=Branche ꝛc. Die Ausſtellung würde
die erſie dieſer Art in großem Umfange werden.
An=
fragen werden von dem Schriftführer des Verbandes
Deutſcher Färbereien und chem. Waſchanſtalten, Herrn
A. Röver, i. Fa. Gebr. Röver, Frankfurt a. M.Niederrad,
entgegengenommen.
Hochwaſſer in Mähren und Schleſien.
Wien 11. Juli. Auch heute dauert der Regen
fort. Aus Mähren und Schleſien werden mehrfache
Ver=
kehrsſtörungen infolge Hochwaſſers gemeldet. Das
Militär leiſtet Hilfe. Aus Steyr wird gemeldet, daß der
Steyrfluß bedeutend gefallen iſt. Die Gerüchte von einer
Gefährdung der Waffenfabrik ſind unbegründet.
Wien, 11. Juli. Nachmittags horte der Regen
in Wienauf. Es herrſcht wieder prächtiges Wetter.
Troppau, 11. Juli. Der Vahnverkehr und die
telegraphiſche Verbindung zwiſchen Troppau und
Frei=
walden iſt unterbrochen. Im Würbental iſt ein
Wolkenbruch niedergegangen, infolgedeſſen wird hier
weiteres Steigen des Hochwaſſers erwartet. In
Oder=
berg iſt die Hochwaſſergefahr ſehr groß. Niklasdorf
iſt ſtark verwüſtet. 17 Häuſer ſind eingeſtürzt. Auch
Zuckmantel, wo 27 Häuſer zuſammenfielen, iſt ſchwer
geſchädigt. Das Waſſer der ſchwarzen Oppa ſteigt raſch.
An der Nordbahnſtrecke Troppau=Schönbrunn ſind alle
Gemeinden überſchwemmt.
Troppau 11. Juni. Das diesmalige
Hoch=
waſſer iſt das ſtärkſte ſeit lange. Kathrein in der
Nähe von Troppau ſteht unter Waſſer ebenſo die
niedriger gelegenen Stadtteile Troppaus. Viele Häuſer
mußten geräumt werden, eins iſt eingeſtürgt. Sämtliche
Gemeinden am Ufer der Oppa ſind überſchwemmt, die
Umgebung Jägerndorfs ebenfalls. Alle Brücken ſind
zer=
ſtört. Das Goldoppatal iſt furchtbar verwüſtet, dasjenige
der ſchwarzen Oppa ſteht unter Waſſer. Die
Uferge=
meinden haben ſtark gelitten; in Einſiedel ſind viele
Häuſer eingeſtürst. Aus Weſtſchleſien wird
Fallen des Waſſers gemeldet, aus Oſtſchleſien
da=
gegen Steigen. Die Oſtrawitza und Morawka
ſind aus den Ufern getreten und uberſchwemmen weite
Strecken.
W.B. Troppau, 12. Juli. Da das Wetter ſich
aufgeheitert hat, iſt die Lage im
Ueberſchwemmungs=
gebiet weſentlich gebeſſert worden. Die Verheerungen
in eingelnen Bezirken ſind groß. Zahlreiche Brücken ſind
gerſtört, ganze Straßenzüge weggeriſſen. Durch das
Hochwaſſer iſt die Wüſchentaler Glasfabrik gefährdet.
Im Jägerndorfer Bezirk ſind alle Verbindungen
unter=
brochen. Die Ernte iſt vernichtet, eine Menge Vieh iſt
umgekommen. Auch Verluſte an Menſchenleben ſind zu
beklagen. Ueberall leiſtet das Militär Hilſe.
Die Meanſheir des Donnads
1 Nom, 10. Juli. Im Vatikan ſieht man mi=
Spannung dem Verhalten des Quirinals für den
Todes=
fall Leos entgegen. Ein Berufungsfall iſt nicht
vorhan=
den, da bei Pius' Tode Viktor Emanuel gerade einen
Monat vorher geſtorben und daher die Trauer bereits
verhängt war.
1 Nom, 10. Juli, 8 Uhr abends. Die Entwicklung
der Krankheit verläuft weiter ungünſtig. Das
Waſſer bildet ſich ſchon wieder. Nach Magzoni iſt in
wenigen Stunden ein dritter Einſtich nötig, der aber nur
ausführbar iſt, wenn die Herztätigkeit nicht noch ſchwücher
wird. Die mikroſkopiſche Unterſuchung des Serums
er=
gab. daß Krankheiten der Gewebe oder Neugebilde
aus=
geſchloſſen ſind. Nach Roſſoni iſt die Krankheitsurſache
zurückgetretener Schweiß.
1 Nom, 11. Juli, vormittags 8 Uhr 30 Min. Wie
die „Voce della Veritau meldet, hielt um 1 Uhr früh die
Erleichterung, welche der Bruſthöhlenſtich dem Papſte
brachte, an. Auch um 4 Uhr morgens war das
Beſin=
den unverändert.
1 Nom, 11. Juli. Das Bulletin von heute früh
9 Uhr lautet: Der Papſt ruhte die Nacht in
Zwiſchen=
räumen. Der Puls beträgt 90 in der Minute. In der
Widerſtandsfähigkeit iſt ſeit geſtern abend keine
Aende=
rung eingetreten. Die Atmung iſt 30, die Temperatur 36.
Die Nierentätigkeit iſt immer noch mangelhaft. Das
Allgemeinbefinden iſt ziemlich erleichtert.
1 Rom, 11. Juli. Eine Sonderausgabe der „
Tri=
bunal meldet, die Schwäche des Papſtes habe
zu=
genommen. Eine Abordnung von Prälaten traf aus
Neapel hier ein und brachte die Mitra des heiligen Januarius
nach dem Vatikan. Kardinal=Staatsſekretär Rampolla
empfing die Abordnung und ließ die Mitra in das Zimmer
des Papſtes bringen. Wie verſichert wird, erklärte Lapponi
um 11 Uhr im Vorzimmer, der Papſt fühle ſich erleichterter
als heute früh.
Rom, 11. Juli, 121 Uhr mittags. Das „Giornale
dItalia” meldet in einer Sonderausgabe, die Krankheit
des Papſtes bleibe weiter ſehr ernſt. Es ſei ein einzig
daſtehender Fall, daß der Kranke ihr Widerſtand geleiſtet
und dabei noch von Zeit zu Zeit einen kleinen Teil der
verlorenen Kräfte wiedergewonnen habe. Die Gefahr
rühre hauptſächlich von einer ſehr mangelhaften
Nieren=
tätigkeit her, welche ein Stärkerwerden der Hergtätigkeit
hindere. Die Flüſſigkeit in der Bruſt beginne ſich wieder
zu bilden. Die Aerzte hätten in ihren Krankheitsberichten
den Ernſt der Lage abgeſchwächt, da ſie fürchteten, der
Papſt könne die Krankheitsberichte leſen. In allen Kirchen
werden fortwährend Gebete abgehalten.
1 Rom, 11. Juli. Die „Tribuna' meldet: Während
des Tages verlangte der Papſt öfter zu trinken. Die
Nierentätigkeit iſt beſſer, die Diarrhoe geſchwunden.
Die herzanregenden Mittel vertrug der Papſt gut. Die
Empfänge werden ſehr beſchränkt und ſind kurz. Morgens
empfing der Papſt ſeine drei Nichten, die ſich darauf
be=
ſchränkten, die Hand zu küſſen. Zu einem Kardinal ſagte
der Papſt, er ſei in großer Gefahr geweſen und fühle,
daß dieſelbe noch nicht vorüber ſei. Laglich wünſcht der
Papſt, den Sakriſtan Pifferi zu ſehen. Dem „Giornale
dItalia' zufolge iſt die Beunruhigung im Vatikan
ge=
ringer geworden, doch gebe ſich niemand einer Illuſion
hin. Die Aerzte hätten erklärt, daß, wenn nicht
Kom=
plikationen eintreten, der jetzige Zuſtandvielleicht
noch Wochen dauern könne.
1 Nom, 11. Juli. Als die Aerzte des Papſtes heute
abend erſchienen, mußten ſie, da der Papſt ſchlief, etwa
eine Stunde warten, ehe ſie zur Unterſuchung ſchreiten
konnten. Sie fanden den Papſt, der heute das Bett nicht
ver=
ließ, lebhafter, erſuchten ihn jedoch, wenig zu ſprechen,
um Ermüdung zu vermeiden. Das Befinden
verſchlech=
terte ſich nicht. Er hat natürlichen Schlaf und ſetzt der
Nahrungsaufnahme keinen Widerſtand entgegen. Der
Papſt läßt die ärztlichen Unterſuchungen willig und mit
Intereſſe geſchehen. Nach dem ärztlichen Beſuch empfing
der Papſt die Kardinäle Mocenni und Ferratas.
Auf eine Bemerkung, daß man in Frankreich für den
Papſt bete, erwiderte dieſer: „Felix infirmitase. Die
Kardinäle küßten dem Papſte, ehe ſie das Gemach
ver=
ließen, die Hand und empfingen den Segen von ihm.
WB. Rom, 12. Juli. Das vormittags 9 Uhr
aus=
gegebene Bulletin lautet: Der Papſt verbrachte eine
ruhige Nacht. Der Schlaf von einigen Stunden trug
ſichtlich zur Beſſerung des Allgemeinbefindens des Papſtes
bei. Der Puls iſt weniger klein und etwas kräftiger.
Er beträgt 82, die Atmung 30, die Temperatur 36.4. Die
Harnabſonderung iſt gering. gez. Maszoni. Lapponi.
W.B. Nom, 12. Juli. Der Papſt verließ das Bett
nicht. Die Aerzte fanden ihn bei ziemlich guten Kräften
und gehobener Stimmung. Mazzoni ſagte beim
Ver=
laſſen des Vatikans, bei dieſem Stande der Krankheit
könne man zufrieden ſein. Eine unmittelbare Gefahr
beſtehe nicht.
W.B. Rom, 12. Juli. Mazzoni gab ſeine
anfäng=
liche Abſicht, den Papſt am ſpäten Abend noch einmal
zu beſuchen auf. Der Papſt ruht gegenwärtig.
Auch Lapponi begab ſich auf ſein Verlangen zur Ruhe.
In der Umgebung des Vatikans herrſcht Stille, die nur
durch die Abfahrt der Wagen der Prälaten und der
anderen hohen Perſönlichkeiten, die in ſpäter Stunde den
Vatikan verlaſſen, unterbrochen wird.
W.B. Rom, 12. Juli. In einer Sonderausgabe der
Tribuna” wird gemeldet, Magsoni ſei eine Stunde beim
Papſt geweſen und habe feſtgeſtellt, daß der Zuſtand
ſich nicht verſchlimmert habe. Der Papſt zeigte
gröhere Lebhaftigkeit in ſeinen Bewegungen. Er
be=
grüßte Mazzoni mit der Hand und ſagte, er befinde ſich
ziemlich gut. Maszoni machte dem Kranken eine
Ein=
ſpritzung unter die Haut mit künſtlichem Serun. Er
ſtellte feſt, daß die Krankheit einen vollkommen normalen
Ver=
lauf nehme. Der Papſtwollte das Bett verlaſſen, Magzoni
aber riet, noch einige Stunden zu warten. Auf die Frage
des Verichterſtatters, ob noch Hoffnung beſtehe,
ant=
wortete Mazzoni;„Warum nicht ?½ — Roſſoni leidet an
einem leichten Fieberanfall.
W.B. Rom, 12. Juli. Nach der „Italier leidet
Rampolla infolge übermäßiger Arbeit während der
letzten Zeit an Schlafloſigkeit und fiebrigen
Zu=
ſtänden. Lapponi verordnete ihm Ruhe, aber Rampolla
ſetzt die angeſtrengten Arbeiten den ganzen Tag fort.
Giornale d’Italia; zufolge verlautet, der Architekt des
Vatikans habe für den Zuſammentritt des Konklaves
ſchon einen Plan aufgeſtellt. Mehrere im Vatikan
wohnende Familien haben die Aufforderung erhalten,
die Wohnungen zu verlaſſen, die für die Zwecke des
Konklaves dienen ſollen. Nach dem,Meſſaggerg; ordnete
der Papſt an, die Depeſchen der Souveräne zu
beant=
worten und mit Papſt Leo XIIL. zu unterzeichnen.
erhielt folheiidec Tolo=
Die geſtern eingelelene leich
Naupolla.
WB. München, 12. Juli. Der päpftliche
Nun=
ginm: Nom. voemittags 1 7
ng hüſ an.
Gele 10.
WB. München. 12. Juli. Nach einem hier
ein=
getroffenen Telegramm aus Rom erklärte Lapponi geſtern
abend im Vatikan den verſammelten Kardinälen, daß
wider Erwarten im Befinden des Papſtes wirkliche, wenn
auch nur leichte Beſſerünc eingetreten ſei. Zwei warme
Bäder führten vermehrte Nierentätigkeit herbei. In der
Lunge und im Bruſtfell hat ſich keine Flüſſigkeit wieder
angeſammelt.
Literariſches.
Im Verlag von J. G. Cotta Nachf. in Stuttgart
erſchienen „Grillparzers Briefelund
Tage=
bücheri. 2 Bde. zu je 1 M. Aus der Sammlung der
Cottaſchen Bibliothek der Weltliteratur.) Herausg. und
mit Anmerkungen verſehen von Carl Gloſſy und Auguſt
Sauer. Als Ergänzung zu der zwanzigbändigen
Aus=
gabe von Grillparzers Werken desſelben Verlags
er=
ſcheinen des Dichters Briefe und Tagebücher hier zum
erſtenmale in chröndlogiſcher Reihenfolge. Es ſind 284
Briefe auls den Jahren 1303-187t, von denen 63 bisher
ungedruckt waren. Die Tagebücher umfaſen die Zeit
vön 1808-1866. Sehr ausfuͤhrlich und von
bewunderns=
wertem Fleiße Zeugnis ablegend ſind die dem 2. Bande
angehängten Anmerkungen.Ein genaues Regiſter
er=
möglicht die Orientierung über Sachliches und
Perſön=
liches in erwünſchter Welſer
Letzte Nachrichten.
2 Berlin, 11. Juli. Die Nak. 3tg. ſchreibt: Ein
Hamburger Blatt hat kürglich gemeldet, der Kaiſer
habe dem amerikaniſchen Admira Cotton geſagt, er
werde die Prinzen Heinrich und Adalberrvon
Preußen in Erwiderung des amerikaniſchen
Flotten=
beſuchs in Kiel mit einem Geſchwader nach Nordamerika
entſenden. Wie wir von gut unterrichteter Seite hören,
iſt die Meldung Unrichtig.
-Verlin 11. Juli. Die=Nordd Allg. 3tg.u meldet:
Die „Poſener Zeitung= brachte dieſer Tage eine
Mittei=
lung' über ein angebliches Geſpräch des Kai'ers mit
dem Amerikaner Vanderbilt, in dem der Kaiſer lich
über die Frage der Reichstagsauflöſung, über däs
An=
wachſen der ſogialdemokratiſchen Stimmen und über
ſonſtige innerdeutſche Verhältniſſe geäußert haben ſoll.
Dieſe Mitteilung beruht auf Erfindung.
W.B. Köln, 12. Juli. Heute vormittaͤg elf Uhr wurde
das von dem Bildhauer Schreiber geſchäffene
Denk=
mal des Gründers der katholiſchen Geſellenvereine
Kol=
ping, vor der Minoritenkirche, in der Kolping begraben
liegt, feierlich enthüllt. Vierhundert Geſellenvereine aus
Deutſchland= Oeſterreich=Ungarn, Schweiz, Frankreich,
Bel=
gien, Holland. England und Amerika waren teils voll=
Zählig erſchienen, teils entſandten ſie Vertreter. Die Zahl
der Teilnehmer betrug ca. 15000. Die Straßen ſind
ge=
ſchmückt. Der Feier wohnten u. a. Kardinal Fiſcher,
Weihbiſchof Müller Regierungspräſident Balan und
Oberbürgermeiſter Becker bei.
2 Wen, 11. Juli. Der Kaiſer richtete an Miniſter
Rezek folgeldes-Handſchreiben: „Lieber Dr. Regek!
Indem ich Ihrer Vitte um Enthebung vom Amte eines
Miniſters willfahre und mir Ihre Wiederverwendung
im Dienſte vorbehalte, ſpreche ich Ihnen für Ihre mit treuer
Hingebung und Unermüdlichem Eifer geleiſteten
patrio=
tiſchen Dienſte meine vollſte Anerkennung und meinen
Dank aus Iſchl, 10. Juli 1903. Franz Jöſer."
w.B. Wien, 12. Juli. Staatsminiſter v. Goluchowski
iſt heute nach Paris abgereiſt. Er wird ſich von dort
zum Sommeraufenthalt näach Vittel, Departement Vosges.
begeben.
Paris, 11. Juli. Entgegen anderslautenden
Mel=
dungen würde das Rundſchreiben des Miniſters des
Innern, das die Schließung der nicht dem Kon=
Lordät unterworfenen Kapellen anordnet
nicht zurückgenommen. es tritt vielniehr erſt jetzt in vollem
Umfanae in Wirkſamkeit. Der Präſident des
Miniſter=
rats erklärte in Anweiſungen, die er kürzlich von neuem
den Präfekten zu geben Gelegenheit hatte. daß die
Kapellen, die das Ruͤndſchreiben, betrifft, und die nicht
dem Konrordat ünterworfen ſind: in drei Gruppen
ein=
zuteilen ſeien: Erſtens die Kongregationen angehörigen
Kapellen, denen die Genehmigung durch das Parament
verſagt iſt, dieſe ſind zu ſchließen. Zweitens private
Kapellen in Inſtituten, wie Tyceen, Kollegien,
Kranken=
häüſern ꝛc.; dieſe dürfen nur uͤnter der Vorausſetzung
Fortbeſtehen. daß ſie ſich auf das Perſonal aus dieſen
Inſtikuten beſchränken und dem Publikum keinen Zutritt
gewähren. Drittens private Kapellen zu weichen das
Publikum zugelafſen wird: dieſe dürfen nur unter der
Bedingung weiterbeſtehen, daß ſie als Annexe der
Pfarr=
kirche beträchtet werden und nach der Vorſchrift des
Ge=
ſetzes über die Kirchenfabrik von der letzteren verwaltet
werden. Der Miniſterpräſident notifigierk im Laufe der
nächſten Woche den Unterricht ertellenden Frauen=
Longregationen den Beſchluß, durch den die Kammer
ihnen die Genehmigung verſagt.-Der Miniſterpräſident
jetzt die Prüfung der Genehmigungsgeſuche fort, die von
nicht genehmigten, aber genehmigten Kongregationen
an=
gehörigen Niederlaſſungen geſtellt ſind. Ueber tauſend
derartiger Geſuche harren noch der Entſcheidung.
WB. Liſſabon, 11. Juli. Das Dekrerſſit
unter=
zeichnet worden. betreffend den Bau einer Eiſenbahn
von Lourenço Marques nach der Grenze von
Swaſi=
land, ſowie betreffend den Ausbau der Hafenanlagen
von Lourenzo Marques.
W.B. Trelleborg, 12. Juli. Der deutſche Poſtdanwfer
Imverator, welcher mit Paſſagieren von Saßnitz
kahnr ſtieß morgens 8i Uhr Bicht bei dem hieſigen Hafen
mit dem Stettiner Dampfer,Robert Köppeni zuſammen.
deſſen Bug in den Backbordbug des „Imrerator'
hinein=
rannte. Imperator:, dem einige Platten eingedrückt
wurden und welcher oberhalb der Waſſerlinie ein großes
Toch hatte, lief in den hieſigen Hafen ein und ländete
die Paffagiere. Unmittelbar darauf füllte ſich das
Vorderſchiff mit Waſſer und ſank, während das
Hinter=
ſchiff durch waſſerdichte Schotten über Waſſer gehalten
wurde. „Robert Köppen- lief ſpäter ebenfalls mit einem
großen Leck im Bug ein.
WB. Stockholm, 12. Juli. Nachmittags 6 Uhr
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 13. Juli 1903.
Alliseovoain Desn dnuihn dälbnldih
Montelius mit einer beifällig aufgenommenen Anſprache
begrüßt, in der er die Bedeutung des germeniſchen
Ge=
meinſamkeitsgefühls und der dentſch=ſchwediſchen
Schiff=
fahrt hervorhob. Redner ſchloß mit einem Hoch auf die
beutichen Gäſte. Nach mehrſtündigem Aufenthalt fand
ein Feſtmahl ſtatt, bei dem der Vizepräſident, Konſul
Achelis, für den Wilikommengruß dankte und ein Höch
auf die Gaſtgeber ausbrachte.
1 Sofia 11. Juli. Die öffigiöſe „Novi Vek' ſchreibt
unter der Spitzmarke „Beruhigende Nachrichten”: Die
Regierung nahm die Erklärung einiger Mächte, daß die
Türkeikeinerleiaggreſſive-Pläne hege.
ferner daß dieſe Mächte bereit ſeien, wegen der
Zurück=
ziehung der kürkiſchen Truppenverſtärkungen an den
bul=
gariſchen Grenzen zu interbenieren, insbeſondere aber
oie türkiſchen Erkläkungen bezüglich der Schonung der
bulgariſchen Elemente in Mazedönien, welchen auch die
neueſten Maßnahmen der Türkei Rechnung tragen, freudig
zur Kenntnis. Es liege auch, ſo bemerkt das Blatt, eine
ſpontane Kundgebung des Sultans vor, nach der
der=
ſelbe dem bulaariſchen Elemente demnächſt beſondere
Be=
weiſe ſeines Wohlwollens zu geben verſpreche,
beiſpiels=
weiſe die Einräumung größerer Beteiligllng an der
Ver=
waltung. Die bülgäriſche Regierung habe ihre
Gegen=
maßnahmen. insbeſondere die Einberukung der Reſeroiften
der Grenzdiſtrikte zu einer längeren Waffenübung ſofort
widerrufen. Der allaemeine Eindruck geht dahin, daß die
Gefahr eines Konfliktes geſchwunden ſei.
„ Belgrad, 11. Juli. Der König betraute auf den
Vorſchlag des Kriegsminiſters den bisherigen
Komman=
danten des 6. Infanterieregiments Oberſtleutnant Peter
Miſitſch mit der Leitung der Militärabteilung des
Kriehsminiſteriums.
W. B. Bukareſt, 12. Juli. In der Angelegenheit der
betrügeriſchenZiehungen der rumäniſchen Rente
ſprach das Zuchtpolizeigericht nach fünftägigen
Verhand=
lungen das Urteil. Dasſelbe lautet für den Beamten
des Finansminiſteriums, Pariſiano, auf fünf Jahre
Ge=
fängnis und 2000 Fränés Geldbüße, für DimitresLo.
Be=
amter desſelben Minifteriums. auf vier Jahre Gefängnis
wegen Fälſchung öffentlicher Urkunden. Als Mitſchuldige
wurden der Wechsler Dan Albahary zu drei Jahren und
2000 Francs Geldbuße und deſſen Brüder Moreno
Alba=
hary zu 115 Jahren verurteilt. ferner wegen gleichen
Ver=
gehens und Erpreſſungsverſuches gegen den rumäniſchen
Staat der Vankier Behar zu drei Jähren, ſowie der
Bank=
beamte Bally wegen Erpreſſungsverſuches gegen Dan
Albahary zu 1 Jahren Gefängnis. Sämkliche
Ange=
klagten, außer Bally. wurden äußerdem jolidariſch zur
Zahlunig von 500000 Francs wegen Schädigung des
moraliſchen Anſehens des Staates verurteiſt.
1 Mßen, 11. Juli. Das Kabinert Ralli iſt
zu=
ſtande gekommen. Die Zuſammenſehung it folgende.
Präſidiüm und Aeußeres und interimiſtiſch Finanzen
Ralli, Inneres Mavro Michalis, Krieg interimiſtiſch
Marineoberſt Konſtantinidis, Juſtie Merlopulo,
Unter=
richt Pharmarspulo. Letzterer iſt der Reffe von Delyannis.
Die Miniſter werden heute noch den Eid leiſten.
„Prordar, das Organ Delyannis, billigte die
Zuſammen=
ſehung des neuen Kabinets ohne Emnſchränkung. Die
Theskokiſten ſcheinen, um der Auflöſung des Käbinetts
vorzubeugen, geneigt, das Miniſterium zu unterſtützen.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 12. Juli In Deutſchland ziemlich
kühl, vielfach heiter, das Binnenland hätke vielfach
Ge=
witker ziemlich kühles, trübes Wetter mit Regenfällen
wahrſcheinlich.
Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Freunden und Bekannten die traurige
¾ Mitteilung, daß heute morgen 10 Uhr mein
Bater,
Schwieger=
guter Gatke unſer lieber
Mitſidiſer 16x
Dercdtlender
Theater am Woogsplatz, Anfang 8½ Uhr: „Der
vater und Großvater
(12431
Privatier,
im 78. Lebensjahre plötzlich verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 12. Juli 1903.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Montag, 13. Juli,
nachmittags 5¾ Uhr, vom Hauſe,
Wendel=
ſtadtſtraße 8, aus ſtatt.
Rentiers.
Könzert um 18 Uhr im Reſtaurant,Metropoles.
Konsert um 8 Uhr in der „Stadt Pfüngſtadka
Generalverſammlung der Vereinigten
Ortskranken=
kaſſe um 8 Uhr in der „Stadt Pfungſtadts.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 14. Juli.
Mobiliar=ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr Hochſtr. 32.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Todes-Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluſſe
entſchlief heute früh 10¼ Uhr ſanft und
gottergeben nach längerem, ſchwerem Leiden,
verſehen mit den Tröſtungen unſerer hl.
Re=
ligion, mein teurer, unvergeßlicher Mann
Herr Marl Müller,
kgl. Oberexpeditor der kgl. bayeriſchen
Staatseiſenbahnen,
im 49. Lebensjahre.
[12404
Um ſtilles Beileid bittet
die tieftrauernde Gatkin:
Joseſine Möller,
gob. Schweitzer.
Aſchaffenburg, den 10. Juli 1903.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 12. Juli,
nachmittags 5 Uhr, vom Leichenhauſe aus h
und der Trauergottesdienſt Montag, den 6
13. Juli, vormittags 10 Uhr, in der St.
Agathakirche ſtatt.
Tades-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute nachmittag wurde unſer lieber
Bruder
Profeſſor
Dr. Leopold Conzen
von ſeinen langen ſchweren Leiden durch einen
ſanften Tod erlöſt.
(12398
Darmſtadt, den 10. Juli 1903.
Im Lamen der Hinkerbliebeneu:
Wilhelm Conzen.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. Juli,
nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehauſe,
Frankfurterſtraße 23, aus ſtatt.
Darmſtadl.
GOOCS-AT3CIOC.
Gott dem Allmüchtigen hat es gefallen, unſer langjähriges verdienſtvolles
Ehrenmitglied
horrn Proſeooor Dr. Leovold Conzon
aus dieſem Leben abzurufen.
Da eine offigielle Beteiligung nicht gewünſcht wird, ſo bitten wir diejenigen
Kameraden, die den Dahingeſchiedenen zur letzten Ruheſtätte geleiten wollen, ſich
Montag, den 13. Juli, nachmittags 4¼ Uhr, am Eingang des Darmſtädter
(12430
Friedhofs einfinden zu wollen.
Der Vorſtand des Hriegervereins Darmſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.