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vierteljährlich.
Verbunden mit „Wohnungs=Anzeigern und der Sonntags=Beilage:
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N158.
Donnerstag, den 9. Juli.
1903.
Amlliche Pachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſladt.
Genehmigte Verloſungen: 1) Unternehmer: Der Vorſtand der
Kunſt=
genoſſenſchaft I. E. V. zu Karlsruhe. Gegenſtand: Verloſung von Kunſtwerken,
Gemälden, Skulpturen ꝛc. im Dezember 1903. 60000 Loſe 1 Mark. Der
Vertrieb der Loſe iſt im Großherzogtum geſtattet.
2) Unternehmer: Der Ortsvorſtand zu Reichelsheim i. O. Gegenſtand:
Verloſung von Vieh, landwirtſchaftlichen Gebrauchsgegenſtänden und Werkzeugen
gelegentlich des am 30. September d. J. in Reichelsheim i. O. ſtattfindenden
Viehmarktes. 4000 Loſe 1 Mark. Der Vertrieb der Loſe iſt in der
Pro=
vinz Starkenburg geſtattet.
3) Unternehner: Starkenburger Bienenzüchterverein. Gegenſtand:
Ver=
loſung von Honig gelegentlich der am 22. bis 24. Auguſt d. J. in Bensheim
ſtattfindenden Generalverſammlung. 2400 Loſe 50 Pfg. Der Vertrieb der
0
Loſe iſt in der Provinz Starkenburg geſtattet.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Ferien des Kreis=Ausſchuſſes im Jahre 1903.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenitnis gebracht, daß die geſetzlichen
Ferien des Kreis=Ausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt mit dem 21. l. Mts.
beginnen und am 1. September l. Js. endigen.
Während dieſer Ferien, welche auf den Lauf der geſetzlichen Friſten ohne
Einfluß ſind, dürfen in öffentlicher Sitzung nur ſchleimige Sachen zur
Verhand=
lung gelangen.
Darmſtadt, den 3. Juli 1903.
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt.
J. B.: Dr. von Leouhar.i.
C2177am
Be kau ntm a chu n g.
Betreffend: Den Betrieb und die Benutzung der für den Kreis Darmſtadt
errichteten Kreis=Abdeckerei.
Kreis=Abdeckerei=Orduung.
Unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung Großherzoglichen
Miniſteriums des Innern vom 3. Juli 1903 zu Nr. M. d. J. 120978 wird
für den Kreis Darmſtadt verordnet:
8 1. Die Leichen gefallener, getöteter oder bei der Schlachtung für
ungenießbar erklärter Tiere, ſowie Teile von Tieren, welche bei der Schlachtung
für ungenießbar erklärt worden ſind, dürfen nur durch die Kreisabdeckerei nach
Maßgabe der weiter folgenden Vorſchriften beſeitigt und vernichtet werden.
Die Gemeindewaſenplätze und die im Kreiſe vorhandenen Abdeckereien ſind
aufgehoben und dürfen fernerhin nicht mehr benutzt werden.
8 2. Der Eigentümer der gefallenen Tiere oder deſſen Vertreter iſt
ver=
pflichtet, ohne Verzug und jedenfalls innerhalb 2 Stunden nach dem Verenden,
nach der Tötung oder Ausſchlachtung, oder nach endgültiger Entſcheidung, daß
ein geſchlachtetes Tier als ungenießbar zu behandeln ſei, der Bürgermeiſterei
derjenigen Gemeinde, innerhalb deren Gemarkung ſich die Leichen oder die zu
beſeitigenden Teile befinden, Anzeige zu machen, bei ſelbſtändigen Gemarkungen
derjenigen Bürgermeiſterei, welcher dieſelben zugeteilt ſind. Dieſe Anzeige muß
Namen und Wohnort des Eigentümers, Tierart, Alter, Farbe und Zahl der Tiere!
enthalten. Verendet das Tier nach 10 Uhr abends, ſo kann die Anzeige auch
noch am andern Morgen bis ſpäteſtens 7 Uhr erſolgen.
8 3. Gefallene oder wegen Krankheit gekötete Tiere dürfen nur in der
Kreisabdeckerei abgeledert werden, ſoweit deren Abledern nicht überhaupt
ver=
boten iſt.
8 4. Die vorſtehenden Beſtimmungen finden keine Anwendung auf
Saug=
ferkel und Sauglämmer im Alter von weniger als 2 Monaten, auf Hunde und
Katzen (mit Ausnahme der an Wut verendeten oder deshalb getöteten), auf
tot=
geborene oder während der Geburt verendete Tiere, ſowie auf Geflügel und Wild.
In dieſen Fällen darf der Eigentümer die Verſcharrung an einem ihm zur
Verfügung ſtehenden Orte vornehmen.
Er kann indes auch die Verbringung in die Kreisabdeckerei durch eine
gemäß 8 2 zu bewirkende Anzeige verlaugen, oder, wenn ſich gerade Gelegenheit
bieten ſollte, die Tiere dem Leiter des Abdeckereifuhrwerks mitgeben.
8 5. Der Eigentümer gefallenen Großviehes iſt verpflichtet, bei deſſen
Verladung die erforderliche Hilſe zu leiſten. Geſchieht dies nicht, ſo hat die
Bürgermeiſterei Hilfe auf Koſten des Eigentümers zu ſtellen.
8 6. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen werden, ſoweit nicht
die Strafvorſchrift der Artikel 299 bis 309 des Polizei=Strafgeſetzes oder ſonſtige
ſchärſere Strafbeſtimmungen Platz greifen, mit Geldſtrafe von 10 Mark bis zu
30 Mark oder mit Haft geahndet.
Außerdem hat die Polizeibehörde die Beſugnis, die Tiere oder Tierteile auf
dem Wege des Zwanges weggunehmen und in die Kreis=Abdeckerei zu verbringen;
alsdann hat der Eigentmmer die hierdurch entſtehenden Koſten zu zahlen.
8 3. Der Tag des Inkrafttretens der Kreis=Abdeckerei=Ordnung wird
beſonders verkundigt werden.
Darmſtadt, am 7. Juli 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. Wick.
Ta ri f
der Kreis=Abdeckerei für den Kreis Darmſtadt.
Genehmigt durch Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern vom 3. Juli 1903
zu Nr. M. d. J. I. 20978.
1. Die Kreis=Abdeckereikaſſe vergütet den Eigentümern für das Ueberlaſſen
der Haut gejallener Tiere in den Fällen, in welchen das Abledern nach den
be=
ſtehenden Beſtimmungen zuläſſig iſt.:
4 Mk.,
1. für 1 Stück Rindvieh über 2 Jahre alt
1-2
2
2. „ 1
nichks,
3. „ Tiere unter 1 Jahre.
3 Mk.,
4. „ 1 Pferd über 2 Jahre alt
5. „ 1 „ unter 2 Jahren nichts,
6. „ Militärpferde
nichts,
7. „ fette Schweine aus den Schlachthäuſern. 4 Pf. pro Kilo.
II. Die Haut gefallener Tiere kann von den Eigentümern nicht
zurück=
verlangt werden, auch nicht gegen Erſtattung der Abholungskoſten.
II. Die Abholung der unter 1. Zifſer 1-7 bezeichneten Tiere geſchieht
unentgeltlich.
IV. Auch ſämtliches Kleinvieh, als: Kälber, Ziegen, Hunde, Katzen, Geflügel,
Sauglämmer, Saugferkel, neugeborene und ungeborene Tiere, wird umſonſt
ab=
ſgeholt, ebenſo die Eingeweide geſchlachteter Tiere. Der Eigentümer hat jedoch
keinen Anſpruch auf Abholung durch eine beſondere Fuhre. Die Abholung ſoll
vielmehr gelegentlich bei einer Durchfahrt geſchehen. Nur wenn der
Geſchäfts=
betrieb dies geſtattet, kann der Verwalter der Kreis=Abdeckerei die Abholung
durch eine beſondere Fuhre anordnen.
V. Die Eigentümer von Rindvieh im Alter von mindeſtens 1 Jahre,
ſwelchen für das betreffende Tier Entſchädigung auf Grund des Geſetzes vom
7. Juli 1896
24. September 1006, die Entſchädigung für an Milzbrand, Rauſchbrand und
Schweine=
rotlauf gefallene Tiere betreffend, geleiſtet wird, haben der Kreis=Abdeckereikaſſe
zu vergiten:
1. für 1 Stück Großvieh von über 2 Jahren . . . . 15 Mk.,
10 „
2. „ Rindvieh von 1-2 Jahren
V. Die Koſten der Benachrichtigung der Anſtalt trägt die Gemeindekaſſe.
Darmſtadt, den 7. Juli 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(12202
J. V. Wick.
ſie es mir nicht ſelbſt erzählt? fragte der junge Gordon
mit großen Augen.
Es war keine Zeit dazu: alles iſt ſo in Eile
gegangen, Komm hier herein ins Frühſtückszimmer
und ſetz' Dich .. Du weißt doch etwas von ihrem
Bruder Perey, dem Obſtzüchter in Florida? begann
Nockminſter drinnen.
Ja, ich habe von ihm gehört; geſehen habe ich
ihn nie.
Nun, ſein Teilhaber ſchreibt jetzt, daß er einen
Malariaaufall gehabt hat, ziemlich heftig, und daß
eine ſchreckliche Gleichgiltigkeit und Schwäche
zurück=
geblieben iſt Zerrüttetes Nervenſyſtem, weint
fortwährend ohne Grund und redet in einem fort
von ſeiner Schweſter; in ſeinem halbwachen Zuſtande
fleht er fortwährend, ſie kommen zu laſſen. Das
hat Miß Georgie natürlich in große Aufregung
ver=
ſetzt; ſie wußte kaum, was ſie anfangen ſollte. Dem
Briefe auf dem Fuße folgte die Drahtnachricht, daß
Mr. und Mrs. Martinez de la Pena, Nachbarn von
ihm in Florida, mit der Barbarie nach Ainerika
zu=
rückgingen und ſie unter ihren Schutz nehmen könnten,
wenn ſie reiſen wollte. Nun kannſt Du Dir wohl
denken, was für ein Telegraphieren und Packen und
Reiſen in den lehten ſechsunddreißig Stunden vor
ſich gehen mußte; aber uun ſind wir glücklich hier.
Das Müdchen von Athen.
Roman von William Black.
Genehmigte Uebertragung aus dem Engliſchen.
Nachdruck verboten)
„
8.
Als Frank Gordon nach Hauſe kam, war das
erſte, was er bei dem Betreien ſeines Zimmers erblickte,
eine Drahtnachricht, die ſehr in die Augen fallend
auf dem Kaminſims lag. Er riß ſie auf und
über=
flog den Inhalt - der ihn ſehr überraſchte:
Komm morgen früh mit dem erſten Zug.
Dringend. Nockminſter, Adelphi=Hotel, Liverpool.
Sofort ſchloß er aus dieſer geheimnisvollen
Aufforderung, daß ſie irgendwie mit Georgie Leſtrange
in Zuſammenhang ſtehen müſſe. Sie hatte ihm nicht
ſelbſt telegraphieren wollen und hatte darum
Rock=
minſter gebeten. Aber warum? Nun, das einzige,
was ihnt zu tun übrig blieb, war im Kursbuch
nach=
zuſehen; er fand, daß der Morgenzug nach Liverpool
um ſieben Uhr fünfehn Minuten aus Caſton abging.
Und dann ſetzte er ſich hin und ſchrieb ein Billet an
ſeine Mutter, worin er ſie bat, am nächſten Tage
ſeine Abweſenheit zu entſchuldigen. Er ſchlief in
dieſer Nacht unruhig, und wenn er wachte, quälte
ihn ein banges Gefühl der Erwartung.
Bald nach Mittag langte er in Liverpool an;
er ging geradeswegs zum Adelphi=Hotel. Lord
Rockminſter ſtand, wie er aus der Ferne ſehen konnte,
vor der Türe und rauchte gemächlich eine Zigarre.
Es iſt ſchön von Dir, daß Du gekommen biſt,
ſagte Nockminſter. Ich habe nämlich die
Draht=
meldung aufs geratewohl abgeſchickt.
Aber was iſt denn los?
Wenn Du es gleich wiſſen willſt: Miß Leſtrange
geht heute mit der Barbarie nach New=York, und
ich dachte, Dir läge daran, das zu wiſſen.. Siehſt
Du, Frauk, ich will ganz offen mit Dir reden, fuhr
er fort, denn Frank war ſo verwirrt, daß er keine
Antwort geben konnte - ich nehme an, daß zwiſchen
Dir und Miß Georgie etwas beſteht; aber es geht
mich nichts an, und ich will gar nicht in das Geheimnis
gezogen werden, verſtehſt Dus Ich will gar nichts
wiſſen. Nur ſchien ſie ganz unvernünftig verſtört
und traurig zu ſein; und ich wußte ſo gut wie gewiß,
daß ſie Dir nicht telegraphiert hatte. Vielleicht dachte
ſie, ein Brief würde alles beſſer erklären, denn ſie
ſitzt jetzt im Damenzimmer und ſchreibt. Hoffentlich
habe ich nun keine große Dummheit gemacht.
Aber was ſoll das alles eigentlich heißen?
Warum geht ſie nach Amerika? Und warum hat
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 9. Juli 1903.
Nummer 158.
Betriebsordnung der Kreisabdeckerei.
1. Aufſicht.
8 I. Die Kreisabdeckerei unterſteht der Auſſicht des Kreisausſchuſſes.
5 2. Der Betriebsleiter ſowie die übrigen Bedienſteten der Abdeckerei ſind auf
dieſe Betriebsordnung zu verpflichten und unterſtehen der Disziplinarſtrafgewalt des
Kreis=Ausſchuſſes.
II. Umfang des Betriebs.
8 3. Die Abdeckerei übernimmit die Beſeitigung und Vernichtung von Tierleichen und
Tierleichenteilen nach Maßgabe der Poligei=Verordnung (Kreis=Abdeckerei=Ordnung) vom
Heutigen.
84. In Seuchefällen wird ſeitens der Abdeckerei nach Möglichkeit auch die
unſchädliche Beſeitigung von anſteckungsfähigen Abfällen wie Streu, Dünger und dergl.
übernommen.
II. Beuntzung der Anſtalt durch Dritte.
8 5. Der Sektionsraum der Abdeckerei ſamt den vorhandenen Geräten ſteht,
ſolange es der Betrieb erlaubt, nach Einholung kreisamtlicher Erlaubnis gegen Haftung
für etwaige Beſchädigungen den im Kreiſe anſäſſigen und den die Praxis ausübenden
Tierärzten ſowie den Behörden zur Verfügung, wobei die Bedienſteten, ſoweit
abkömm=
lich, Hilfe zu leiſten haben. Die Zeit hierſür iſt wenn tunlich mit dem Vetriebsleiter!
vorher zu vereinbaren.
8 6. Im übrigen iſt das Betreten der Abdeckerei ohne kreisamitliche Erlaubnis
unterſagt.
WV. Verwendung und Aufbewahrung der Erzeuquiſſe und Abfälle.
8 3. Die in der Anſialt gewonnenen Erzeugniſſe dürfen nur in einem ſolchen
Zuſtand in den Handel kommen, in welchem ſie als Nahrungsmittel nicht mehr ver
wendbar ſind.
8 8. Die zur weiteren Verwendung beſtimmten Häute dürfen in der Abdeckerei
nicht zum Trocknen aufgehängt werden und müſſen innerhalb 3 Tagen aus der
Ab=
deckerei entſernt werden, ſoweit nicht eine beſondere Erlaubnis hierfür vom Kreisam,
aus poligeilichen Gründen oder zur Wahrung privatrechtlicher Anſprüche erwirkt iſt.
8 9. Die abgenommenen Mähnen und Schweife, Haare, Huf= und Klaueneiſen
ſind an einem trockenen Orte aufzubewahren.
V. Entſchädigungen und Gebühren.
8 10. Für Tiere, welche in der Abdeckerei abgeledert werden, erhallen die
Eigen=
tümer eine Entſchädigung aus der Abdeckereikaſſe nach Maßgabe des für die Abdeckerei
aufgeſtellten Tarifs.
Für das Abholen derjenigen Tierkadaver, welche nicht abgeledert werden dürfen,
iſt an die Abdeckereikaſſe eine Vergütung nach Maßgabe des Tarifs zu entrichten.
VI. Wegſchaffung und Verarbeitung der Tierleichen ꝛc.
8 II. Der Vetriebsleiter hat nach erhaltener Benachrichtigung ſo raſch als es die
Jahres= und Tageszeit geſtattet und unter Einhaltung der in Art. 299 des Polizei=
Strafgeſetzes beſtimmten Friſt die angemeldeten Tiere ꝛc. ausſchließlich vermittelſt der
für die Abdeckerei beſchafften Fuhrwerke abzuholen.
8 12. Der Abdeckereifuhrmann hat ein Buch bei ſich zu führen, in welches die
Ortspolizeibehörde die Art, das Alter, die Farbe und die Zahl der verladenen Tiere bezw. eine
Bezeichnung der verladenen Tierteile, den Namen des Eigentümers, ſowie den Tag und
die Stunde der Verladung einzutragen hat. Dieſes Buch iſt den Poligeiaufſichtsorganen
auf Verlangen jederzeit vorzuzeigen und ebenſo denſelben eine Prüſung der Ladung
zu geſtatten.
8 13. Das Wegſchaffen der Tierleichen und deren unſchädliche Beſeitigung ſowie
die Tötung lebender Tiere in der Anſtalt erfolgt nach Maßgabe der einſchlägigen
23. Juni 1880
Beſtimmungen des Reichsgeſetzes vom 7. Mai 1894- über die Abwehr und
Unter=
drückung von Viehſeuchen und der hierzu erlaſſenen inſtruktionellen und landesrechtlichen
Vorſchriften.
8 14. Die auf Antrag des Eigentümers oder auf Anordnung der zuſtändigen
Behörde in der Anſtalt zu vollziehenden Tötungen von Tieren erfolgen ausſchließlich in
dem hierfür und für die Obduktion der Tiere beſtimmten Raum. Erweiſt ſich aus
irgend welchen Gründen die Tötung eines Tieres vor der Verbringung in die Anſtalt
als notwendig, ſo ſteht hierfür auf vorherige Anzeige ein Bedienſteter der Anſtalt zu
Verfügung. Die Tötung hat auf die kurzeſte und ſchmerzloſeſte Weiſe, im gegebenen
Fall nach beſonderer Anweiſung des beteiligten Tierarztes leventuell unter Benutzung
einer Schlachtmaske) ſtattzufinden.
8 15. Die zur techniſchen Verarbeitung beſtimmten Tierleichen und Teile von
ſolchen ſind direkt in den Sektionsraum und von hier aus ebenfalls unmittelbar in den
Eindampfungsapparat zu verbringen. Das Vergraben der vorgenannten für die
Anſtal=
beſtimmten oder dorthin verbrachten Abfälle iſt verboten. Nur bei ganz außergewöhn
licher, mit den Apparaten nicht mehr zu bewältigender Anhäufung, bei längeren
Betriebs=
ſtörungen ꝛc. kann das Kreisamt geſtatten oder anordnen, daß die Leichen oder
Leichen=
teile auf dem bei der Anſtalt befindlichen Gelände nach Maßgabe der einſchlägigen
geſetzlichen Beſtimmungen verſcharrt werden.
VII. Maßnahmen bei auſteckenden Krankheiten.
8 16. Die Leichen derjenigen Tiere, welche mit einer anſteckenden Krankheit
behaftet waren, bei denen die Benutzung von Leichenteilen, einſchließlich der Haut nach
den geltenden geſetzlichen Beſtimmungen unzuläſſig iſt (bei Milzbrand, Rauſchbrand,
Rotz und Tollwut), ſind mit allen ihren Teilen und Abfällen, ausſchließlich der Eiſenteile,
welche geeignet (durch Glühen) zu desinfizieren ſind, in die Apparate zu verbringen und
zu vernichten. Von den Leichen der mit anderen Krankheiten behafteten Tiere können
lnach vorgängiger Genehmigung des Kreisveterinärarztes oder deſſen Stellvertreters)
Haut und Haare u. ſ. w. abgenommen und verwertet werden.
8 17. Die Desinfektion der Wagen, Geräte und Betriebsräume der Anſtalt hat
auf Anordnung und nach Anweiſung des Kreisveterinärarztes zu erfolgen. Dieſelbe
kann erforderlichen Falls auf alles, was mit verſeuchten Tieren in Berührung gekommen
iſt, ausgedehnt werden.
Vi. Beſondere Vorſchriften für den Betriebsleiter und ſeine Gehilfen.
8 18. Dem Betriebsleiter der Anſtalt liegt ob:
1. Die Führung des geſanten Betriebes.
2. Die Fürſorge für Inſtandhaltung der maſchinellen Einrichtungen, der
ge=
ſamten Baulichkeiten und der vorhandenen Geräte.
3. Die Herſtellung der in der Auſtalt zu gewinnenden Erzeugniſſe.
4. Die geſamte Buchführung der Auſtalt.
5. Die Handhabunig des Hausrechts, der Sicherheit, Ordnung und Reinlichkeit!
der Anſtalt.
8 19. Der Betriebsleiter hat dafür zu ſorgen, und darüber zu wachen, daß die
Vorſchriſten dieſer Betriebsordmuing ſowie die etwaigen beſonderen Anordnungen des
Kreisamts und des Kreisveterinärarztes, ſowohl ſeitens ſeines Stellvertreters als auch
der daſelbſt beſchäftigten Perſonen jederzeit genaueſte Beachtung finden und daß etwaige
Uebertretungen behufs Einſchreitung zur Kenntnis des Kreisamts gelangen. Mängel
l irgendwelcher Art ſind ſofort dem Kreisamte zur Anzeige zu bringen. Stellvertreter
des Betriebsleiters iſt der Gehilfe.
5 20. Dem Betriebsleiter iſt ein Gehilfe beigegeben, welcher mit allen Einrichtungen
und Vorkomnniſſen ſo genau vertraut zu machen iſt, daß er im Falle der Erkrankung
l oder ſonſtigen Verhinderung des Erſteren deſſen Vertretung übernehmen kann, ſodaß
der Betrieb keine Unterbrechung zu erleiden braucht.
8 21. Die Anſtalt darf nie ohne Aufſicht gelaſſen werden und der Betriebsleiter
darf dieſelbe nur verlaſſen, nachdem er vorher ſeinen Stellvertreter mit der
Geſchäſts=
führung beauftragt hat. Falls die Abweſenheit über Nacht oder länger dauern ſoll,
iſt bei dem Kreisamt unter Angabe des Grundes um Urlaub nachzuſuchen. In
Er=
krankungsfällen des Betriebsleiters oder eines Hilfsarbeiters iſt dem Kreisamte ſofort
Anzeige zu erſtatten.
8 22. Die Arbeitszeit des Betriebsleiters, der Gehilfen und Bedienſteten
des=
ſelben richtet ſich nicht nach den ortsüblichen Arbeitsſtunden, ſondern nach dem jeweiligen
Anfalle des zu verarbeitenden Materials. Der Betrieb der Anſtalt geht auch an Sonn=
und Feiertagen weiter, wenn die Notwendigkeit dazu vorliegt.
8 23. Der Betriebsleiter, im Verhinderungsfall deſſen Stellverlreter, iſt
ver=
pflichtet, bei den amtlichen und vorgeſchriebenen Obduktionen und auf Wunſch auch bei
den privaten, alle nötige Beihilfe zu leiſten, die Tierleichen entſprechend vorzubereiten,
ſowie während der Obduktion die Zerteilung der Kadaver und Oeffnung der
Körper=
höhlen unter Verückſichtigung der jeweils erteilten beſonderen Weiſungen vorzunehmen.
Hierbei ſind die zur Reinigung und eventuellen Desinfektion nötigen Geräte und
Materialien, Waſchſchüſſeln, Handtuch ꝛc. bereit zu ſtellen und nach Beendigung der
Obduktion die verwendeten Geräte und Inſtrumente gründlich zu reinigen und zu
desinfigieren.
5 24. Dem Vetriebsleiter und ſeinem Perſonal iſt unterſagt, für ihre
Dienſt=
leiſtungen den Eigentümern der Tiere oder ſonſtigen Veteiligten beſondere Gebühren in
Anrechnung zu bringen, oder von denſelben Trinkgelder zu verlangen oder in Empfang
zu nehmen.
8 25. Der Betriebsleiter hat ſich nicht nur gegenüber ſeinen Vorgeſehten, ſondern
auch im Verkehr mit den die Anſtalt Beſuchenden eines höflichen Benehmens zu
be=
fleißigen. Gegenüber den Bedienſteten der Anſtalt ſoll er freundlich aber beſtimmt
ſlauftreten.
8 26. Der Betriebsleiler iſt dafür verantwortlich, daß weder Fleiſch noch Fett ꝛc.
ohne beſondere amtliche Verfügung aus der Anſtalt weggegeben werden, auch dürfen
Leichen und Leichenteile nirgends liegen oder liegen gelaſſen werden, außer in dem
Verlegungsraum behufs alsbaldiger Fullung der Apparate.
Teile von Tierleichen dürfen nür inſoweit zurückbehalten werden, als ſolches durch
Verordnung geſtattet iſt.
8 27. Erweiſen ſich bei den in die Anſtalt verbrachten Tieren oder Tierleichen
Erſcheinungen von anſteckenden Krankheiten, ſo iſt von dem Betriebsleiter bezw. dem
Anſtaltsperſonal unverzüglich dem Kreisveterinärarzte und dem Kreisamte entſprechende
Anzeige zu erſtatten, das bezügliche Tier aber unter beſonderer Rückſichtnahme auf
Erhaltung der verdächtigen Erſcheinungen in entſprechende Verwahrung zu nehmen.
. Beſondere Vorſchriften für die Bedienſteten, welchen die Ueberführung
der Tierleichen obliegt.
8 28. Der die Verbringung der Tierleichen in die Abdeckerei ausführende
Be=
dienſtete hat alsbald auf Geheiß des Betriebsleiters der Abdeckerei mittelſt des ihm
bezeichneten Fuhrwerks die angemeldeten Tierleichen und Leichenteile abzuholen.
8 29. Der Führer des Abdeckereifuhrwerks hat ſich bei der Ortspoligeibehörde
derjenigen Gemeinde, aus welcher die Kadaver ꝛc abzuholen ſind, die vorgeſchriebenen
Einträge in ſein Dienſtbuch machen zu laſſen, ſobald er die Tiere ꝛc. verladen hat.
8 30. Er hat die Verladung unter Mithülfe des Eigentümers zu beſorgen.
Wird die Hilfe verweigert, ſo iſt die Bürgermeiſterei auf Erſuchen verpflichtet, Hilfe auf
Koſten des Eigentümers zu ſtellen.
8 31. Der Leiter des Abdeckereifuhrwerks hat ſich bei den Lokalpolizeibehörden
aller auf der Hin= und Rückfahrt zu paſſierenden Orte zu erkundigen, ob in der
betreffen=
den Gemeinde Tiere ꝛc. vorhanden ſind, die von der Abdeckerei abzuholen ſind und
bejahendenfalls dieſelben, wenn in dem Fuhrwerk der nötige Raum dazu
vor=
handen iſt, mitzunehmen, nachdem der vorgeſchriebene Eintrag in ſein Dienſtbuch
von der Polizeibehörde gemacht iſt. Bei jeder Ueberführung nach der Ahdeckerei ſind
ſoviel Tiere ꝛc. ſwenn vorhanden) mitzunehmen, als dies mit Rückſicht auf die Zugkraft
der Zugtiere und die Tragkraft des Wagens möglich iſt. Die Erkundigungen bei der
Ortspoligeibehörde müſſen ohne jeden unnotigen Aufenthalt eingezogen werden.
8 32. Tierleichen, welche mit einer anſteckenden Krankheit behaftet ſind, dürſen
mit anderen Tierleichen, die nicht mit anſteckenden Krankheiten behaftet ſind, nicht
zu=
ſammen verladen werden.
8 33. Der Trausvort hat ununterbrochen vor ſich zu gehen. Bei Fahrten nach
Orten, welche über 2 Stunden von der Anſtalt entfernt ſind, iſt es dem Leiter des
Fuhrwerks geſtattet, an dem Orte der Abholung, jedoch vor dem Aufladen der Tiere,
zur Fütterung der Pferde und zur eigenen Erfriſchung zu einem kurzen Aufenthalt in
einem Wirtshauſe einzukehren.
Das Einkehren oder Halten vor Wirtshäuſern in den bei der Durchfahrt berührten
Orten und überhaupt das Einſtellen iſt verboten.
Das Mitniehmen von Perſonen auf dem Fuhrwerk iſt gleichfalls unterſagt.
8 34. Der Wagen iſt derart zu ſchließen, daß eine unberufene Perſon ihn nicht
ſöffnen kann und aus demſelben Tiere oder Leichenteile nicht herausſehen oder verloren
gehen können.
8 35. Von den in die Abdeckerei zu verbringenden Tieren oder Tierleichenteilen
dürfen keinerlei Teile eitfernt, auch während der Ueberführung keinerlei Veränderungen
an denſelben vorgenommen werden.
8 36. Bei der Abladung der Tiere in der Abdeckerei hat der Lenker des
Fuhr=
werks den Bedienſteten der Anſtalt entſprechende Beihülfe zu leiſten.
Darmſtadt, am 7. Juli 1903.
J. V. Wick.
Die Kabine iſt genommen und alles in Ordnung.
Wir haben weiter nichts mehr zu tun, als noch unſer
Frühſtück einzunehmen und dann in aller Ruhe an
Bord zu gehen.
Nockminſter ſpielte nachläſſig mit einer Gabel.
Er ſah plözlich auf. Hör, Gordon, wenn Du meinſt,
daß meine Einmiſchung ziemlich überflüſſig geweſen
ſei, haſt Du noch Zeit genug, nach dem Bahnhof
zurückzugehen, ehe eine Menſchenſeele etwas von
Deinem Hierſein ahnt.
Bewahre, bewahrel gab Frank Gordon faſt
unwillig zur Antwort. Ich muß ſie ſehen,
ſelbſt=
verſtändlich muß ich ſie ſehen. Und ich will Dir
auch ſagen, Rockminſter: Du haſt ſo ziemlich das
Richtige getroffen, nur, weißt Du, formell hat noch
niemand Kenntnis davon. Ich finde es ſehr lieb
von Dir, daß Du alle dieſe Mühe auf Dich genommen
haſt und mit ihr hergereiſt biſt.
Mein lieber Junge, was blieb mir denn ſonſt
übrig! wehrte Nockminſter gleichmütig ab. Aber
ich muß mich jetzt eimal nach ihr umſehen.
Er hatte nicht zu gehen, denn gerade in dieſem
Augenblick erſchien Miß Georgie in der Türe des
Kaffeezimmers. Als ſie ſah, wer ſich hinter ihm
erhob, um ſie zu begrüßen, ſtand ſie ſtill wie aus
Holz geſchnitzt, ja faſt zuckte ſie ein wenig zurück,
als ob ſie nicht wüßte, ob ſie bleiben oder was ſie
ihm ſagen ſollte. Dann aber nahm ſie ihren Mut
zuſammen, obgleich tiefe Röte ihr Geſicht bedeckte,
und ging ihm eitgegen.
Wie geht es Ihnen? fragte ſie, als ob das die
natürlichſte Frage von der Welt ſei. Dann wandte
ſie ſich wieder an Rockminſter:
Mr. und Mrs. de la Pena fragen eben, wann
Sie das Lunch einzunehmen wünſchen; ſie ſcheinen
gern ſehr zeitig an Bord gehen zu wollen.
Wir wollen jetzt gleich hier eſſen. Wo ſind die
De la Penas? Im Schreibzimmer3 Ich will ſie holen.
Sobald er fort war, blickte ſie auf.
Wie konnteſt Du es wiſſen? Ich habe Dir
geſchrieben, faſt den ganzen Morgen, aber der Brief
ſteckt noch in meiner Taſche. Wie biſt Du
her=
gekommen?
Nockminſter ſchickte mir geſtern Abend eine
Drahtnachricht, antwortete er ganz einfach.
Lord Nockminſter? widerholte ſie, und die
Verlegenheit auf ihrem Geſichte nahm zu. Aber
aber, hatte denn Lord Rockminſter Kenntnis . wie
konnte er vermuten.. 8
Er hat ganz richtig vermutet, antwortete Frank
Gordon kühn, daß es Dir lieb ſein würde, mich noch
einmal zu ſehen, ehe Du fortgehſt. Es war ganz
recht von ihm, mich zu benachrichtigen.
O Frank, Du biſt immer ſo gutl ſagte ſie mit
eiſer Stimme.
Dein Bruder iſt ſo ſchwer kranks fragte er,
denn Lord Rockminſter und die braunfarbigen Geſichter
der De la Penas erſchienen gerade in der Türe.
Ich will Dir den Brief ſemes Kompaguons gleich
zeigen.
Während der Mahlzeit befand ſich Georgie
Leſtrange unter einem ungewohnten Druck und Zwange.
Vielleicht war es ihr unangenehm, daß die Fremden
ihre Schlüſſe aus der Anweſenheit des jungen Mannes
ziehen würden, vielleicht war ſie auch abgeſpannt.
Sie befand ſich wie in einer Betäubung, als ſie
an Vord des Schiffes ging, achtete nicht auf die
Menſchen um ſich her und warf keinen einzigen
Blick auf den rieſigen Strom, auf dem die kleinen
Fahrzeuge nach allen Richtungen hin= und herſchoſſen.
Mrs. de la Pena führte ſie hinnter ins Schiff, in
ihre Kabine. Hier brachte Georgie ihr Handgepück
unter, dann kehrte ſie wieder auf das Deck zurück.
Frank, ſagte ſie halblaut und ſteckte ihm geſchickt
ein Papier zu, das iſt der Brief, den ich Dir
ge=
ſchrieben habe; Du wirſt Pereys Adreſſe darin
finden, wenn Du mir vielleicht einmal ſchreiben
willſt...
Wenn ich Dir vielleicht einmal ſchreiben willl
Die Glocke ertönte zum zweiten Male.
Jetzt mußt Du Abſchied nehmenl. Leb wohl,
Frank, ſagte ſie - und hob das Geſicht mit den
tränenerfüllten Augen zu ihm empor.
Er ſagte ihr Lebewohl und küßte ſie, ohne ſich
an die vielen Reiſenden zu kehren. Dann ſtieg er
die Falltreppe hinunter, und faſt unmittelbar darauf
ſetzte ſich das große Schiff langſam in Bewegung.
Sie blieb auf dem Radkaſten ſtehen und winkte ſo
lange mit dem Taſchentuch, bis es ihr unmöglich
war, noch etwas zu erkennen. (Fortſ. folgt.)
Rummer 158.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 9. Juli 1903.
Seite 3.
Dienſtanweiſung
für die Groſherzoglichen Bürgermeiſtereien betreffend, das
Abdeckerei=
weſen im Kreiſe Darmſtadt.
8 I. Die Bürgermeiſtereien haben ſofort nach Empfang der in 8 2 und
8 4 der Polizeiverordnung vom Heutigen vorgeſchriebenen Anzeige die
Kreis=
abdeckerei durch Fernſprecher zu benachrichtigen, damit die Abholung erfolgen!
kann. Sind ſie nicht unmittelbar mit der Kreisabdeckerei durch Fernſprecher
verbunden, ſo haben ſie die Nachricht telegraphiſch oder durch öffentlichen
Fern=
ſprecher der Kreisabdeckerei mitzuteilen, welche ſodann das weitere veranlaßt.
8 2. Erhält die Bürgermeiſterei Kenntnis, daß der Anzeigepflicht nicht
genügt iſt, ſo hat ſie ſofort die Anzeige zu veraulaſſen und wenn nötig die
Leichen oder Leichenteile bewachen oder wegnehmen zu laſſen bis die nach
Vor=
ſchriſt des 8 1 zu veranlaſſende Abholung erfolgt (8 6 Abſatz 2 der
Kreis=
abdeckerei=Ordnung vom Heutigen).
8 3. Die Bürgermeiſtereien haben darüber wachen zu laſſen, daß die
Be=
gleiter des Abdeckereifuhrwerks den bei Verladung und Ueberführung zu
beobachten=
den Vorſchriften genau nachkommen, die Begleiter wenn nötig hierzu anzuhalten
und dem Kreisamt über Zuwiderhandlungen zu berichten.
84. Dem Leiter des Abdeckereifuhrwerks, der hierfür ein Buch- Formular2 ſich führt, iſt in dieſes Buch unter Beidrückung des Bürgermeiſtereiſiegels
einzutragen: Art, Alter, Farbe und Zahl der verladenen Tiere oder
Be=
zeichnung der verladenen Tierteile, Namen der Eigentümer, Tag und Stunde der
Verladung.
Der gleiche Eintrag iſt in das bei der Bürgermeiſterei zu führende
Ver=
zeichnis - Formular 1 - zu machen, aus dem vierteljährlich dem Kreisamt,
ein Auszug - Formular 5 — einzureichen iſt.
Darmſtadt, den 7. Juli 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. Wick.
Darmſtadt, den 7. Juli 1903.
Das Großherzogliche Ereisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Auf vorſtehende Poligeiverordnung, nebſt Tarif, Betriebsordnung und
Dienſtanweiſung wollen Sie in ortsüblicher Weiſe aufmerkſam machen. Den
in Ihren Dienſtbezirken beſchäftigten Waſenmeiſtern und Abdeckerei=Unternehmern
wollen Sie eröffnen, daß ſie ihre Tätigkeit vom Tage des demnächſt
ſtatt=
findenden Inkrafttretens der Polizeiverordnung einzuſtellen haben.
J. V.: Wick.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Arbeiten für die elektriſche Straßenbahn werden
die Kreuzungspunkte der Bismarck= und Wendelſtadtſtraße, ſowie der
Liebig= und Pallaswvieſenſtraße auf kurze Zeit für den Fuhrwerksverkehr
polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 6. Juli 1903.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Wr. Kratz.
(12174
B e k a n n t m a ch n n g.
Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß neuerdings in den Häuſern
Feldbergſtraße 30 (Eigentümer: Schreiner und Spezereihändler Peter Seibert,
1. Führer der Darmſtädter freiwilligen Sanikätskolonne) und -
Frankfürter=
ſtraße 59 (ſtädtiſche Oktroierhebeſtelle) je eine öffentliche Feuer= und
Unfall=
meldeftelle eingerichtet worden iſt.
Darmſtadt, den 3. Juli 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
C2059md
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im Winter 190304.
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200
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51
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Submiſſionswege vergeben werden.
Anlieferung erfolgt auf jedesmalige Beſtellung in Quantitäten
von 50 bis 100 Zentnern.
Angebote unter Bezeichnung der Zeche ſind binnen 8 Tagen/
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 1. Juli 1903.
(11730
Direktion der Heſſ.=Thür. Staatslotterie.
In Vertretung: Gramms.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Hausbeſitzer und Mieter, das wir
gegenwärtig auf Grund des Artikels 1 des Geſetzes die polizeiliche
Beaufſichti=
gung von Mietwohnungen und Schlafſtellen betreffend, deſſen Wortlaut wir
untenſtehend im Abdruck folgen laſſen, mit einer allgemeinen Reviſion ſämtlicher/
Mietwohnungen und Schlafſtellen in hieſiger Stadt beſchäftigt ſind.
Hierbei iſt die Aufſtellung einer Wohnungsſtatiſtik beabſichtigt, weshalb
wir erſuchen, den revidierenden Beamten möglichſt genane Auskunft erteilen zu
wollen.
Wir beinerken noch, daß dieſe Reviſion gegenwvärtig im HI. Polizei=
Neoier ſtattfindet.
Darmſtadt, den 29. Juni 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei GBaupoligei).
Dr. Gläſſing.
Der Artikel 1 zitierten Geſetzes lautet:
Die Geſundheitsbeamten des Staates und die Ortspolizeibehörden, ſowie
die von den letzteren Beauftragten ſind befugt, die zum Vermieten beſtimmten/
Wohnungen und Schlafſtellen einer Unterſuchung in der Richtung zu unterwerfen,
ob aus deren Benutzung zum Wohnen oder Schlafen Nachteile für die Geſundheit
oder Sittlichkeit nicht zu beſorgen ſind.
Gleiche Befugnis ſteht den genannten Organen bezüglich der Schlafräume,
zu, welche von Arbeitgebern ihren Arbeitern (Lehrlingen, Geſellen, Gehilfen,
(11642a
Dienſtboten ꝛc.) zugewieſen werden.
B e k a n n t u a ch u n g.
Nachſtehend geben wir die Straßenzüge bekannt, in denen im Laufe dieſes
Sommers Fußſteig= und Fahrbahn=Befeſtigungen zur Ausſührung gelangen.
Wir empfehlen den Auliegern dieſer Straßenzüge, etwa beabſichtigte Anſchlüſſe
ihrer Grundſtücke an den Straßenkanal, an die Verſorgungsrohre oder an die
Lichtkabelleitung unter Beachtung der hierüber giltigen Beſtimmungen
baidigſt=
herſtellen zu ſtellen.
Zu Aufbrüchen der neuen Fußſteig= und Fahrbahn=Befeſtigungen wird in,
den nächſten Jahren die Zuſtimmung der Stadtverwaltung nur dann erteilt;
werden, wenn die Geſuchſteller der Stadt gegenüber die Verpflichtung
über=
nehmen, für alle infolge des Auſbruches veranlaßten Schädigungen der
Straßen=
befeſtigung, insbeſondere auch für die nachträglich etwa eintretenden Senkungen
des Uutergrundes, aufzukommen und hierfür entſprechende Kaution hinterlegen.
Darmſtadt, den 4. Juli 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
Keler.
A. Herſtellung von Chauſſierungen.
1. Gutenbergſtraße, zwiſchen Lichtenberg= und Taunusſtraße, Chauſſierung der
Fahrbahn und Pflaſterung der Floßrinnen.
2. Lichtenbergſtraße, zwiſchen Kranichſteiner= und Gutenbergſtraße, Chauſierung
der Fahrbahn und Pflaſterung der Floßrinnen.
3. Seekatzſtraße, zwiſchen Klappacher= und Klemensſtraße, Chauſierung der
Fahrbahn und Pflaſterung der Floßrinnen.
4. Mollerſtraße, zwiſchen Innere Ring= und Emilſtraße.
5. Schwanenſtraße, „
6. Liebfrauenſtraße, zwiſchen Heinheimer= und Lichtenbergſtraße.
W. Herſtellung von Fahrbahu=Pflaſterungen.
Alexanderſtraße, vom Haupteingang der Kaſerne= bis über die Magdalenenſtr.
2. Erbacherſtraße, zwiſchen Mühl= und Stiftſtr., Neupflaſterung der Fahrbahn.
3. Eſchollbrückerſtraße, zwiſchen Heidelberger= und Artillerieſtr., Pflaſterung
der Fahrbahn.
4. Wilhelminenſtraße, zwiſchen Auna= und Wilhelmſtr., Erneuerung des
Fahrbahupflaſters.
5. Rheinſtraße, zwiſchen Eruſt=Ludwig= und Paradeplah.
C. Herſtellung von Fußſteig=Beſeſtigungen.
1. Blumenthalſtraße, Fußſteig vor dem neuen Volksſchulhauſe.
2. Emilſtraße, zwiſchen Frankfurter= und Mollerſtr., Fußſteig auf der Nordſeite.
3. Heinheimerſtraße, zwiſchen Liebfrauen= und Inneren Ringſtr., Fußſteig
auf=
der Weſtſeite.
4. Mathildenſtraße, zwiſchen Martin= und Hochſtr., Fußſteig auf der Südſeite.
5. Moosbergſtraße, zwiſchen Ludwigshöh= und Kiesbergſtr., Fußſteig auf der
Südſeite.
6. Moſerſtraße, zwiſchen Mathildenſtr. und Heerdweg, Fußſteig beiderſeits.
7. Innere Ringſtraße, zwiſchen Pankratius= und Lichtenbergſtr., Pflaſterſtreiſen
auf der Südſeite.
8. Dieburgerſtraße, zwiſchen Straße Nr. 18 und der Inneren Ringſtr.,
Pflaſter=
fußſteig auf der Südſeite.
9. Eichbergſtraße, zwiſchen Anna= und Hermannſtr., Fußſteig auf der Weſtſeite.
10. Erbacherſtraße, zwiſchen Mühl= und Stiftſtr., Verbreiterung des Fußſteigs
auf der Südſeite und Neuherſtellung eines Fußſteigs auf der Nordſeite.
11. Gervimusſtraße, zwiſchen Heinrich= und Kiesſtr., Weſtſeite.
12. Rheinſtraße, zwiſchen Wilhelminen= und Graſenſtr., beiderſeits.
13. Lagerhausſtraße, Fußſteig vor dem Neuen Gymnaſium und dem Bezirks=
ſchulhauſe.
14. Mühlſtraße, zwiſchen Lindenhofſtr. und Woogsplatz, Fußſteig auf der Oſtſeite.
15. Pfründnerhausſtraße, zwiſchen Pallaswieſen=und Emilſtr., Fußſteig beiderſeits.
16. Sandbergſtraße, Fußſteig auf der Südſeite.
D. Neueinſteinung von Straßenfahrbahnen.
1. Beſſungerſtraße, zwiſchen Heidelbergerſtraße und der Main=Neckar=Bahn.
2. Weinbergſtraße, zwiſchen Wingertsgäßchen und Kiesbergſtraße.
3. Heinrichſtraße, zwiſchen Wilhelminen= und Karlſtraße.
4. Darmſtraße, zwiſchen Wieners= und Beckſtraße.
5. Bismarckſtraße, zwiſchen Wendelſtadt= und Kaſerneſtraße.
6. Wilhelminenſtraße, längs des Juſtiggebäudes.
7. Bahnhofſtraße, zwiſchen Eſchollbrücker= und Riedeſelſtraße.
8. Mollerſtraße, zwiſchen Schloßgarten= und Emilſtraße.
9. Pfründnerhausſtraße, zwiſchen Schloßgarten= und Pallaswieſenſtraße.
10. Taunusſtraße, zwiſchen Kranichſtemer= und Dieburgerſtraße.
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AufgeiOnOm.
4fl
V. Bhsk is Bäid FTaU.
oeoooeooe
=
214⁄₈
gum Darmſtädter Tagblatt.
N 158.
Donnerstag, den 9. Juli.
1903
Sie äußerſt reichhaltige und kunſtvoll arrangierte
2 Deutſch=Koloniale zagb=Ausſtellune, welche von
allen Beſuchern einſtimmig als ſehenswert bezeichnet
wird, wurde, um vielfachen Wünſchen zu entſprechen.
vom 15. Juli bis 10. Auguſt ausgedehnt, um den Beſuch
auch den Sommerfriſchlern und in der Ferienzeit zu
ermöglichen. Hierdurch wird die mit dieſer Ausſtellung
verbundene Lotterie, welche nach Schluß derſelben
vorzu=
nehmen iſt, erſt am 11. Buguſt er. in Karlsruhe
gezogen. Bei dieſer Lotterie komhen 2328 Gewinne mit
40000 Mk. wovon der Hauptgewinn 10000 Mk., 3
1000 Mk., 4 500 Mk., 20 100 Mk. ꝛc. bar ohne Abzug
zur Verloſung. Loſe 1 Mk., Porto und Liſte 25 Pfo,
ſind, ſo lange Vorrat, vom Generalagent J. Stürmer,
Straßburg i. E, und allen inſerierten Losverkaufsſtellen
zu beziehen. Das Nähere iſt aus den Juſeraten ꝛc. zu
[12215
erſehen.
Eine Rede bes Kardinals Fiſcher.
Bei dem Feſtmahle, das dem aus Nom
zu=
rückgekehrten Kardinal=Erzbiſchof Dr. Fiſcher zu
Ehren am Dienstag nachmittag in Köln von der
Bürgerſchaft gegeben wurde, antwortete dieſer auf
eine Anſprache des Abgeordneten Aoeren mit ſolgender
Rede:
„Wenn ich heute das Wort ergreife, ſo tue ich dies
mit 'ſehr gemiſchten Gefühlen. Liegt doch eine von
den Majeſtäten, der das erſte Hoch gelten ſoll, von
einer gefährlichen Krankheit ſchwer getroffen danieder.
Die ganze geſittete Welt nimmt Anteil an dieſem
Ge=
ſchick des Heiligen Vaters, unſeres Oberhirten, und gewiß
als einer der erſten unter allen Monarchen des
Erd=
reiches unſer erhabener Kaiſer und König, der in einem
innigen Verhkltnis zu unſerem Heiligen Vater ſteht. Aus
dem Munde des Kaiſers ſelbſt habe ich es vernommen,
wie ſehr er den Heiligen Vater ſchätzt, und der Heilige
Vater hat mir verſchiedene Male geſagt, daß er unſeren
Kaiſer hoch ehre, ja bewundere. Er ſagte mir noch vor
einigen Tagen: e vous prie d'exprimer ma sinedre
vénération, mon profond sentiment et mon amitis
vers votre empereur.: Wie ſchön, wie erhebend war
das untrügliche Zuſammenwirken zwiſchen Papſt und
Kaiſer! Wie ſchön war das Zuſamnentreffen dieſer
beiden Herrſcher vor einigen Wochen! Es war ein
welt=
geſchichtlicher Moment. Wenn der Papſt und der Kaiſer
auch in mancher Beziehung verſchieden ſind, ſo müſſen
wir bei dieſen doch die Kongenialität anerkennen, in der
ſie in ihrem Schaffenseifer auf allen Gebieten des Lebens
zuſammenwirken. Dieſes Zuſammenwirken der beiden
größten Herrſcher der Jehtzeit auf den Gebieten des
Geiſtes und der Macht iſt um ſo wichtiger, als der Geiſt
der Verneinung, der Zerſtörung und des Apiflurzes auch
in unſerem Vakerlande weitere Verbreitung gefunden hat.
Da tut es not, daß alle ſtaatserhaltenden Kräfte ſich
zuſammenſchließen, und daß diejenigen, die berufen ſind,
an der Spitze zu ſtehen, die Geiſter zu leiten und das
Schwert zu führen, zuſammenarheiten zum Wohle des
Baterlandes und zum Schutze der Gerechtigkeit. Da iſt
es nötig. daß beide Gewalten ſich begegnen, wie wir es
ljüngſt geſehen haben bei der Zuſainmenkuſft zwiſchen Papſt
und Kaiſer. Möge Gottes Vorſehung das Leben und
Schaffen der beiden Herrſcher noch lange erhalten! Ich
ſpreche aus dem Herzen und aus der Geſinnung unſeres
Kaiſers, wenn ich heute namentlich den Wunſch äußere,
daß Gott den Heiligen Vater trotz ſeines hohen Alters
moch lange erhalten möge in der bisherigen geiſtigen
Friſche und Schaffenskraft, nicht nur zum Wohle der
katholiſchen Kirche, ſondern auch zum Wohle der geſamten
Menſchheit. Papſt und Kaiſer leben hoch”
Deutſches Reich.
Die 36 Großſtädte die gegenwärtig das
Deutſche Reich zühlt, ſind nun im
Reichsparla=
ment vertreten durch 34 Sozialdemokraten, 5
Ultra=
montane, 3 Freiſinnige, 1 Antiſemiten und 1 Polen.
Im einzelnen entſandten die Großſtädte: Berlin 5
Sozialdemokraten und 1 Freiſinnigen, Hamburg 3
Sozialdemokraten, München, Leiy=ig. Breslau und
Dresden je 2 Sozialdemolcalen, pra. Jurt a. M.
Nürnberg, Hannover, Magd-'urg. Stetzi.. Chemnitz.
Charlottenburg=Schöneberg=
Riço=
königsberg,
Stuttgart, Bremen, Altona, Elberfeid, Halle,
Dort=
mund, Barmen, Mannheim, Braunſchweig, Kiel und
Karlsruhe je 1 Sogialdemofraten, Köln, Düſeldorf,
Aachen, Eſſen und Kreſeld je einen Ultramontanen,
Straßburg und Danzig je 1 Freiſinnigen, Poſen 1
Polen, ſowie Kaſſel 1 Antiſemiten. Von den 81
Mandaten, die die Sozialdemokratie bei den jüngſten
Reichstagswahlen eroberte, ſtammen alſo nur 34 aus
großſtädtiſchen Wahlkreiſen, dagegen 47 aus den
Provinzen.
- Gleich dem Abgeordneten Vernſtein hat
nun=
mehr auch der Abgeordnete v. Vollmar jeine Auſicht
jüngſt in einer Münchener Verſammlung dahin
aus=
geſprochen, daß die ſogialdemokratiſche Partei den
Anſpruch auf dieerſte
Vizepräſidenten=
ſtelle im Reichstage ſtellen und ſich hiervon
durch formaliſtiſche Erwägungen nicht abwendig
machen laſſe.
— Mehrfach ſind neuerdings Angaben über
ver=
änderte Ausſichten des im Bundesrate eingebrachten
Geſetzentwurfs wegen kaufmänniſcher
Ar=
beitsgerichte gemacht worden.
Meinungsver=
ſchiedenheit beſteht, wie die „N. L. C. hervorhebt,
in zweierlei Richtung: einmal in der Nichtung. ob
es rätlicher ſei, die Angliederung der neuen
Sonder=
gerichte an die Amts= oder an die Gewerbegerichte
vorzunehmnen, dann in der Richtung, ob eine
Ver=
billigung des Verfahrens zu erreichen ſei, wenn nicht
allgemein das Beſtreben, mit einer Beſchleunigung
nach einer Verbilligung des Verfahrens bei Fragen
des Arbeitsvertrages vorzugehen, ſich durchſehe. Die
im preußiſchen Staatsminiſterium beſtehenden
gegen=
ſätzlichen Auffaſſungen über die Opportunität der
ſEinbringung einer Vorlage ſpeziell nur über
kauf=
männiſche Arbeitsgerichte konnten als nicht mehr
fort=
beſtehend angeſehen werden von dem Augenblicke an,
in dem der beregte Geſetzentwurf im Bundesrate
eingebracht worden war. Hier zeigte ſich alsbald.
daß eine Mehrheit dafür nicht gerade leicht zu
ge=
winnen ſein würde. Jusbeſondere erhoben gerade
ſolche Regierungen Bedenken, von denen es bekannt
iſt (wie von denen der Hanſaſtädte), daß bei ihnen die
Rückſichtnahme auf die von dem Handelsſtande in
den Vordergrund geſtellten Iutereſſen eine Sorge
erſter Ordnung iſt. Wirde noch vor der
Be=
endigung der Geſetzgebungsperiode die Frage zur
Entſcheidung gebracht ſein, ſo wäre ihre Erledigung
wahrſcheinlich noch mit viel größeren Schwierigkeiten
belaſtet worden als die Beratung der
Kranienver=
ſicherungsnovelle.
- In Württemberg iſt eine neue
Verzöge=
rung im Zuſtandekommen der Steuervorlagen
eingetreten. Die erſte Kammer iſt trotz der
Em=
pfehlung des Miniſters v. Piſchek dem Beſchluß der
Abgeordnetenkammer zu dem Geſetzentwurf, betr. die
Beſteuerungsrechte der Gemeinde= und
Amtskörper=
ſchaften, nicht beigetreten. Ebenſo lehnte ſie die
obligatoriſche Einführung der Warenhausſteuer ab
und beſchloß bezüglich der Vorausbelaſtung der
Er=
tragsſteuer einen Satz von 4 p6t.
- Bei Krupp in Eſſen iſt jetzt tatſächlich eine
große Anzahl Feldhaubitzen mit
Rohrrück=
lauf beſtellt worden. Anſcheinend werden ſämtliche
Feldhaubitzen=Batterien der preußiſchen Armee mit
Rohrrücklaufgeſchühen, ausgerüſtet, werden. Die
Schießverſuche mit dieſen Geſchützen ergaben eine
bisher unerreichte Feuerwirkung. Es iſt als ſicher
anzunehmen, daß auch die nichtpreußiſchen
Kontin=
gente dieſe Geſchütze einſühren werden.
— Der Senat von Bremen hat beſchloſſen,
der von der Bürgerſchaft ausgegangenen Anregung
zu folgen und Reichsmünzen mit
bremi=
ſchem Hoheitszeichen prägen zu laſſen. Außer
Reuß ä. L. war Bremen bisher der einzige
Einzel=
ſtaat, der das nicht tat. Mit Recht erklärt der
Senat, daß zu dieſer Sonderſtellung gar kein Grund
vorliege. Die Koſten für rund 1 Million Mark
be=
liefen ſich nur auf 2500 Mark, ſpielten alſo keine
Nolle. Daher beantragt er bei der Bürgerſchaft die
Bewilligung dieſes Poſtens, um dafür Münzen
ver=
ſchiedener Art im Geſamtbetrage von etwa 1 Million
Mark herſtellen zu laſſen.
Lusland.
— Die Kriſis in Oeſterreich=Augarn iſt
end=
gültig beigelegt. Der Kaiſer überreichte perſönlich
dem Miniſterpräſidenten von Körber nachſtehendes
Handſchreiben:
Lieber Dr. v. Körber! Nach reiflicher Ueberlegung
und eingehender Prüfung der Gründe, welche Sie
ver=
anlaßt haben, mir Ihre und des Geſamtminiſteriums
Demiſſion anzubieten, vermag ich nicht, trotz der
Schwierig=
keiten, die nach Ihrem Dafürhalten die Lage beherrſchen
und hemmend auf Ihre Tätigkeit wirken, Ihrer Bitte
um Enthebung zu willfahren. Angeſichts der in der
allernächſten Zeit ihre Regelung erheiſchenden
hochwich=
tigen Angelegenheiten, welche bewährten Kräften
anver=
traut bleiben müſſen, bedarf ich Ihrer mir überaus
wert=
vollen Dienſte auch fernerhin. Indem ich Ihrer und der
übrigen Mitglieder des Miniſteriums für die vielfachen
bisherigen Verdienſte mit Dank und Anerkennung
ge=
denke, Zähle ich auf Ihren ſooft erprobten Patriotismus und
verſichere Sie meines fortdauernden vollen Vertrauens.
Franz Joſef.
Das Entlaſſungsgeſuch des Miniſters Rezek
iſt angenommen worden.
Bei der Beſprechung des Programms des neuen
Kabinetts im ungariſchen
Abgeordneten=
hauſe weiſt der Miniſterpräſident in längerer Rede
die von Koſſuth und Barabas gegen ſeine Perſon
gemachten Angriffe zurück. Am Schluſſe der Rede
kam es zu einer heftigen Szene. Graf Lhuen
Heder=
vary ſagte in Berichtigung der Behauptung, die
An=
regung zu dem Ermüchtigungsgeſeßze ſei von Franz
Koſſuth ergangen, daß der Gedanke von dem
Finanz=
miniſter von Lukacs ſtamme; er ſei Koſſuth nur
mitgeteilt worden. Auf einen Zwiſchenruf Ugrons
erhob ſich Koſſuth erregt von ſeinem Siße und rief:
Der Verleumdung muß einmal ein Ende gemacht
werden.: Er fügte hinzu, daß er das Wort
Ver=
leumdung nicht auf Ugron beziehe, es ſei allgemein
belannt, von welcher Seite er verleumdet werde. Bei
dieſen Worten Koſſuths rief in der Journaliſtenloge
der Redakteur des Loſſuthſchen Organs „Egyetertes”
Vlexander Fengoe dem Redakteur des Koſſuth
feind=
lichen Blattes„Magyar Szo= zu: „Von
allernieder=
trächtigſter Seite: Infolge dieſes Wortwechſels kam
es zwiſchen den beiden Redakteuren zu Tätlichkeiten,
die in der Wandelhalle fortgeſetzt wurden. Wie
ver=
lautet, wird der Präſident die beiden Redakteure vom
Beſuch der Journaliſtenloge ausſchließen.
In der belgiſchen Kammer erklärte der
Eiſenbahnminiſter in Beantwortung einer
Interpel=
lation, betr. den Bau einer Eiſenbahn von Loewen
nach Aachen, daß die neue Linie den Weg um 2¼
Stunden abkürzen werde.
- Im elgliſchen Oberhauſe brachte Miniſter=
0½.
präſident Balfour einen Geſetzentwurf ein, der die
0
beſtehenden Beſtimmungen über die Automobile ab=
ändert. Der Entwurf ſieht vor, daß die Wagen
ein=
getragene Erkennungszeichen tragen müſſen und
ſtellt=
das rückſichtsloſe Fahren unter Strafe. Die jetzige
Geſchwindigkeitsgrenze von 12 Meilen in der Stunde
wird aufgehoben, die Lokalbehörden dürfen ſie jedoch
in ihren Bezirken oder in einzelnen Teilen derſelben
beibehalten oder eine niedrigere Grenze feſtſetzen. Auf
die Verletzung der Vorſchrift ſind hohe Strafen
ge=
ſetzt worden.
- In der ſpaniſchen Kammer unterzog Moret
die auswärtige Politik des Kabinetts einer heftigen
Kritik. Er wies darauf hin, daß Präſident Loubet
nach Algier gegangen ſei, ohne Spanien zu berühren,
und daß der König von England die Küſte der
iberiſchen Halbinſel beſuchte, ohne den König von
Spanien zu ſehen. Die einzige Kundgebung
Frank=
reichs ſeien Scheinangriffe auf Cartagena geweſen.
— An entſcheidenden Stellen Bulgariens wird
die Anſicht, daß die bulgariſche Politik eine
Störung=
des Friedens auf dem Balkan beabſichtige, für irrig.
erklärt. Bulgarien habe ſoeben durch Natſchewitſch!
erklären laſſen, daß es Wert auf ein gutes
Ein=
vernehmen mit der Türkei lege. Allerdings habe
man gehofft, daß der Sultan die Schwierigkeit der
Lage der neuen bulgariſchen Regierung gegenüber
dem Lande würdigen und der Regierung die
Ver=
folgung der friedlichen Politik erleichtern werde.
Dieſe Hoffnung beſtehe auch heute noch und gipfele
in Zugeſtändniſſen an das bulgariſche Element in
den Provinzen. Würden ſie nicht gewährt, ſo wärel
die Lage der Regierung eben erſchwert, woraus nochl
nicht zu folgern ſei, daß Bulgarien in Verkennung
der allgemeinen Lage kriegeriſche Abenteuer beginnen
wolle, möglich aber ſei die Wiederkehr der früheren
Regierung, deren Amtsführung der Pforte Grund zu
Beſchwerden geliefert habe. Die Maßregeln für die
Kriegsbereitſchaft der bulgariſchen Truppen ſeien ſehr
beſcheiden und gingen durchaus nicht über das Maß
hinaus, das auch in tiefem Frieden geboten ſei.
50000 Mannlicher=Gewehre mit 10 Millionen Patronen
ſeien beſtellt, außerdem ſchwebten Verhandlungen
wegen Ankaufs von Munition und Geſchützen. Man
habe Grund, die Meldungen üher die Anſammlung
türkiſcher Truppen an der Grenze nicht für
ſehr=
übertrieben zu halten, und werde natürlich durch
ühnliche Schritte antworten, was lediglich defenſive
Zwecke habe. Die ganze Abwickelung der
orientali=
ſchen Frage könne ſich entweder friedlich unter
Ein=
vernehmen der Türken und Bilgaren vollziehen
oder es merde trotz der Friedensliebe der Mächte
und trotz nüchterner Abwägung der Umſtände durch
Bulgariens Leiter ganz ohne Zutun Bulgariens der
Krieg ausbrechen, deſſen Ergebniſſe bei der heutigen
Sachlage dem bulgariſchen Intereſſe kaum förderlich
ſein könnten. Deswegen werde Bulgarien auch
ohne die Ratſchläge der Müchte, die natürlich in erſter
Linie ihre eigenen Intereſſen verfolgten, ruhig
ab=
warten. Man könne aber nicht verlangen, daß es
unbewaffnet warte. Man hoffe viel von dem neuen
Regime in Serbien, aber man kenne die
Schwierig=
keiten einer Verſtändigung.
- Es verlautet beſtimmt, England wolle die
diplomatiſchen Beziehungen mit Gerbien erſt wieder
aufnehmen, wenn die beiden Mitglieder der
Regie=
rung, die zu den Verſchwörern gehörten,
ausgeſchie=
den ſeien. Der Geſandte Bonham werde abberufen
und durch einen Nachfolger erſetzt werden, der ſeine
Beglaubigung erſt nach Umbildung der Regierung
dem König Peter überreichen werde.
- Das griechiſche Kabigett hat dem König
ſeine Demiſſion angeboten. Bei Einreichung der
Demiſſion erklärte Theotokis dem König, daß die
Ordnung nur durch ſtrenge Mittel wiederhergeſtellt
werden könne. Die Lage ſcheint ſehr verwickelt.
Die Sitzung der Deputiertenkammer am 7.
ds. verlief ſehr bewegt. Ein Deputierter aus Pyrgos
teilte eine Depeſche mit, welche die dortige Lage als
äußerſt ernſt ſchildert. Danach ſei eine neue
Ver=
ſammlung einberufen. Die Regierung erklärte, daß
die amtlichen Nachrichten nicht beunruhigend lauteten.
Bewaffnete Bauern hielten mehrere
Eiſen=
bahnzüge an und wollten auf ihnen nach Athen
fahren, um dort Kundgebungen zu Gunſten des
Korinthenmonopols zu veranſtalten. Als ſie an
ihrem Vorhaben mit Gewalt verhindert wurden,
zerſtörten ſie den Eiſenbahnkörper an mehreren Stellen.
— Die japauiſche Vegierung erhob offiziell
die Forderung des Ausgleichs für die am 1. Juli in
Silber gezahlte Rate der Entſchädigungsſumme unter
Zugrundelegung der Goldbaſis.
- Auf die Vorſtellungen des Vizekönigs von
Liangkwang wurden der Gouverneur und, alle
höheren Beamten von Kwangſi wegen Begünſtigung
des Aufſtandes in der Provinz ihrer Poſten
ent=
hoben.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
geſtern den Hauptmann Büchner, Militärlehrer am
Nadettenhaus Wahlſtatt, den Leutnant Frhrn. v.
Dörn=
berg vom 1. Großh. Drag.=Negt. Nr. 23, den Leutnant.
der Roſerve v. Petersdorſ=Camipen von demſelben Regi=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den
1903.
Rummer 158.
ment, den Kommerzienrat Glückert, den Oberlehrer
Nennſtiel von der Realſchule zu Alzey. den Geheimen,
Kommerzienrat Strecker von Mainz; zum Vortrag
den Generaldirektor des Hoftheaters und der Hofmuſik
Werner.
- Ernannt wurde der Dammwärteraſpirant Hch.
Molter aus Viebesheim zum Dammwärter mit dem
Wohuſitz in Frei=Weinheim.
Se. Exzellens Herr Staatsminiſter Nothe hat
geſtern einen längeren Urlaub angetreten.
nn. Von der Techuiſchen Hochſchule. Unter
Führung des Herrn Privatdogenten Dr. Greim
unter=
nahmen die Studierenden der naturwiſſenſchaftlichen
Ab=
teilungen eine Exkurſion nach Heidelberg zur
Beſichtigung der aſtrnvomiſchen und aſtrophyſikaliſchen
Abteilung der Sternwarte auf dem Königſtuhl. - Zum
Vorſitzender der Diplomprüfungskommiſſion für das
Jahr 1903104 wurde Herr Geh. Baurat Profeſſor Koch
ernannt.
Die m Ghuſten der Pauluskirche zu
Beſſungen geplarte Lotterie von ſelbſtgefertigten
künſtle=
riſchen Gegenſtänden iſt, wie wir hören, auf den Herhſt
dieſes Jahres verſchoben worden. Gaben für
die=
ſelbe werden von Herrn Pfarrer Rückert (
Herrngarten=
ſtraße 33) ſowie den Oberſammlerinnen des
Kirch=
bau=Frauenvereins jederzeit gerne und dankbar
entgegen=
genommen.
G.D. Alle diejenigen, die an den Goethedenkmals=
Ausſchuſ voch Forderungen irgendwelcher Art zu
erheben haben. werden freundlich erſucht, ihre
Nech=
nungen bis ſpäteſtens Ende des laufenden Monats an
Herrn Hofbuchdruckereibeſitzer Carl Wittich hier
ge=
langen laſſen zu wollen.
- Heſſiſcher Zentralverein für Errichtung billiger
Wohnungen zu Darmſtadt. Ueber das weitere
Fort=
ſchreiten der Tätigkeit des Vereins iſt folgendes zu
be=
richten: Die am 28. Mai unter dem Vorſitze des
Frei=
herrn von Heyl ſtattgehabte Hauptverſammlung des
Vereins war ſtark beſucht und die auf derſelben
ge=
haltenen Vorträge dürften in weiteren Kreiſen das
Intereſſe für die Hebung der Wohnungsverhältniſſe der
minderbemittelten Klaſſen geweckt und neu angeregt
haben. Die Beſtrebungen des Vereins auf Ausbreitung
der gemeinnützigen Vautätigkeit gewinnen immer mehr
an Ausdehnung. In letzter Zeit ſind neue
Baugenoſſen=
ſchaften eutſtanden in Aſtheim, Egelsbach und Butzbach,
in einigen anderen Orten ſteht die Gründung von
Bau=
genoſſenſchaften in Ausſicht. Die Anregung zu dieſen
Gründungen ging zum Teil von Arbeitern aus, zum
Teil von Angehörigen anderer Stäude (Arbeitgebern,
Pfarrern, Lehrern, Kaufleuten u. ſ. w.) Als
be=
ſonders bemerkenswert verdient hervorgehoben zu werden,
daß auch in ländlichen Gemeinden die
Be=
deutung der gemeinnützigen Beſchaffung von
Klein=
wohnungen erkannt wird, was bisher u. a. dadurch zum
Ausdruck gekommen iſt, daß die Gemeinderäte einiger
Gemeinden in den Kreiſen Alsfeld und Groß=Gerau
be=
ſchloſſen haben, zur Erbauung derartiger Wohnungen bei
der Landeskreditkaſſe Gelder aufzunehmen. Für die
Er=
bauung ländlicher Kleinwohnungen kommt es ganz
be=
ſonders darauf an, daß die Herſtellungskoſten möglichſt
niedrig gehalten werden, damit die für Verzinſung und
Tilgung aufzubringenden Beträge mit dem Einkommen
der Leute im Einklang ſtehen. Es iſt dem Zentralverein
gelungen, Material an Bauplänen zu beſchaffen, welches
dieſe Umſtände berückſichtigt und dabei hinſichtlich der
Raumeinteilung nicht nur den Wohnbedürfniſſen
ge=
nügend Rechnung trägt, ſondern durch Aulage von Stall
und Tenne auch die Möglichkeit zum Betriebe kleiner
Landwirtſchaft und Viehzucht bietet. An Hand dieſes
Materials, für deſſen Erweiterung der Zentralverein
fort=
geſetzt bemüht bleibt, erſcheint es möglich, auch den
minder=
bemittelten Vewohnern des flachen Landes zu guten und
geſunden Wohnungen zu verhelfen.
2 Nächſten Saustag findet in der Stadt
Pfungſtadt bei den allbeliebten „Bükeburger
Bauerur ein Benefig für Herrn Verthold Reiſig, den
Dirigenten und Violiniſten, ſowie unübertrefflichen
Dar=
ſteller der Damenrollen in den humoriſtiſchen Enſembles,
ſtatt, an welchem Abend ein vollſtändig neues Programm
zur Ausführung kommt. Wer die Geſellſchaft kennt,
wird es ſich nicht entgehen laſſen, den beliebten Künſtler
zu ehren, und wer noch nicht da war, dem können wir
einen Veſuch beſtens empfehlen.
1 Geſtern nachmittag kurz vor 3 Uhr ging vor dem
Ludwigsdenkmal ein noch junges Pferd durch und
rannte mit dem kleinen Wagen durch die Rheinſtraße der
Bahn zu, bis es kurz vor dem Bahnübergang ſich des
Wagens infolge eines Zufalls entledigte und dann über
den Bahnübergang weiterraſte. Kurz darauf ſtürzte
das=
ſelbe und konnte man ſeiner habhaft werden. Durch die
Beſonnenheit des Vahnwärters, der die bereits
ge=
ſchloſſenen Bahuſchranken vor dem heranraſenden Pferde
öffnete, iſt weiteres Unglück verhütet worden. Das
Pferd hat nur einige Hautabſchürfungen erlitten.
X Heppdiel i. O. 7. Juli. In einem hieſigen
Steinbruche, wurde ein für Geologen ſehr
inter=
eſſanter Fund gemacht. In einer mächtigen Schicht
Rotſandſtein entdeckte man nämlich die Verſteinerung
eines ſchlangen= oder aalartigen Tieres ven ca. 78
Centi=
meter Länge, 5 Centimeter Breite und 7 Centimeter
Kopſbreite. Der Kopf iſt noch ſehr gut erhalten; ebenſo
ſind die Nippen= und Wirbelknochen ganz deutlich
ſicht=
bar. An Nippen zählte man ca. 65.
2 Worms. 8. Juli. Zum Jubiläum des
Soldaten=Vereins - das bekanntlich kommenden
Samstag, Sonntag und Montag in großem Stile
ge=
feiert wird - hat Se. Majeſtät der Kaiſer eine
Fahnen=
ſchleife und einen goldenen Fahnennagel geſtiftet. Veides
wird gelegentlich des Feſtes dem Verein durch Herrn
Kreisrat Dr. Kayſer in feierlicher Weiſe überreicht
wer=
den. An dem Feſtzuge, der ſich am Sonntag nachmittag
2 Uhr in Bewegung ſetzt, beteiligen ſich annähernd
90 militäriſche Vereine. Von den Präſidialmitgliedern
der „Haſſiar haben bis jetzt ihr Erſcheinen zum Feſte
zu=
geſagt: Herr Oberſtleutnant a. D. Cramolini und Herr
Hauptmann d. L. Waldecker aus Darmſtadt. Ein Appell
ehemaliger 118er (Jahrgang 1872-75 ſoll am Sonntag
vormittags im Gaſthaus „Zum Rheintal abgehalten
werden.
5 Friedberg. 6. Juli. Das Feſt der goldenen
Hochzeit feiette Nendant i. P. Weigel und ſeine
Ehe=
frau. Herr Weigel ſteht im 80. Lebensjahr.
Lanbach. 6. Juli. Nächſten Samstag wird der
Großherzog mit Gefolge mit einem Sonderzuge um
halb 6 Uhr nachmittags in hieſiger Stadt eintreffen und
am Bahnhoe feſtlich empfangen werden. Am Abend
wird die Bürgerſchaft dem Großherzog einen Fackelzug
bringen, zu deſſes Beſtreitung aus der hieſigen Stadtkaſſe
ein Betraa von 500 Mark bewilligt wurde. Am Sonntag
Morgen findet eine Parade der 8riegervereine des hieſigen
Bezirksvereins ſtatt, worauf ſich der Großherzog zu dem
Lutherfeſtſpiel nach Wetterfeld begeben wird.
Reich und Auslend.
Aus der Reichshauptſtadt, 7. Juli. Der König
von Numänien hatte den hieſigen rumäniſchen
Ge=
ſandten Dr. Beldiman beauftragt, dem hieſigen 2. Garde=
Dragoner=Regiment ſein (des Königs von Rumänien.
Reiterbild in der Uniform der 9. Dragoner, deſſen Chef
der König von Rumänien iſt, zu überreichen. Aus
dieſem Anlaß fand am Samstag im Offigzierskaſino des
2. Garde=Dragoner=Regiments eine entſprechende
Feier=
lichkeit ſtatt. - Zu Ehren der Geheimen Regierungsräte,
Profeſſoren J. Raſchdorff und Dr. A. Paalzow,
fand aus Anlatßz ihrer Vollendung des 80. Lebensjahres
im Künſtlerhauſe eine Feier ſtatt. Zu den Teilnehmern
gehörten Vertreter des Miniſteriums, ein großer Teil
der Lehrerſchaft und Abordnungen der Studierenden
der Techniſchen Hochſchule, zahlreiche Gelehrte und viele
Künſtler, darunter Exsellenz v. Mengel.-Die Berliner
Elektrizitätswerke, laſſen mit Geltung vom
1. Januar 1904 eine Ermäßigung des Preiſes für
elektriſches Licht um 27 pCt. (von 55 auf 40 pro
Kilo=
wattſtunde) eintreten, um der Konkurrenz der Gaspreiſe
zu begegnen. Damit wird der Berliner Lichtpreis bikliger
als der in den anderen größeren Städten. - 76311
Fremde fanden im Juni in Berlin Unterkunft, davon
wohnten 61841 in Gaſthöfen, 2805 in Mietszimmern und
11 622 in ſonſtigen Anſtalten zur Beherbergung von
Reiſenden. - Ein erſchütternder Vorfall hat ſich
im Grunewald am Uſer der Havel zugetragen. Ein
Forſtarbeiter hörte Hilferufe. ſah dann einen jungen
Mann, der bis zum Knie im Waſſer ſtand, und rief ihm
zu, er möge doch an das nur wenige Schritte entfernte
Land gehen. Jener erwiderte darauf verzweifelt. daß er
nicht ſehen könne. Der Forſtarbeiter ging nun hin und
führte den Mann ans Ufer. Der Unglückliche hatte eine
Schußwunde im Kopf; er hatte ſich töten wollen und
auf ſeine rechte Schläfe gezielt; die Kugel war aber
durch beide Augen gegangen. Der ſo mit einemmal
ſeines Augenlichts Veraubte, der die Tat dicht am See
vollbracht hatte. war dann aufs Geratewohl
weiter=
gegangen und ins Waſſer geraten. Der Aermſte, ein
Techniker aus Verlin, erzählt, daß er 300 M.
unter=
ſchlagen und ſich aus Furcht vor den Folgeu dieſer Tat
das Leben habe nehmen wollen. Er iſt nach dem
Kreis=
krankenhauſe in Groß=Lichterfelde gebracht worden.
8. Juli. Dem „Lokalanzeiger” zufolge richtete der
Kaiſer an den Präſidenten des Londoner
Automobil=
klubs auf die Mitteilung vom Siege des deutſchen
Automobils im Gordon=Bennet=Pokalrennen ein
Dank=
telegramm.
Fraukfurt, 7. Juli. Die Stadtverordneten bewilligten
4000 Mark zur Verbeſſerung der Wählerliſten
und erſuchten gleichzeitig den Magiſtrat, bei den nächſten
Landtagswahlen Wahlkarten zu verſenden, die als
Ausweis dienen. — Nechtsanwalt Byck hat ſich heute
auf dem Friedhofe erſchoſſen, angeblich wegen
größerer Unterſchleiſe.
Frankfurt, 8. Juli. Geſtern ſtarb hier nach langem
Leiden der frühere Polizei=Präſident A. v.
Hergen=
hahn.
Ulm a. D. 7. Juli. Reichstagsabgeordneter Bebel
hat eine neue Erbſchaft im Betrage von 400 000 Mk.
gemacht. Der Erblaſſer iſt der vor kurzem in einer
Münchener Heilanſtalt verſtorbene ehemalige bayeriſche
Leutnant Kollmann. Er vermachte Bebel bereits im
Jahre 1879 die Hälfte ſeines 800 000 Mk. betragenden
Vermögens, weil ihm Vebel neinen großen Dienſt
ge=
leiſtet”.
Kleines Feuilleton.
2 Derunerſättliche Kammerdiener. Aus
dem Leben des Reichsverweſers erzählt die Wiener
Morgen=Zeitung; folgende Anekdote: Ein engliſcher
Ge=
lehrter, Sir Thomas Auckland, beſuchte den Erzherzog
Johann von Oeſterreich in deſſen ſchlichtem Jagdhauſe,
dem Brandhof. Der Hausherr begrüßte ihn mit größter
Liebenswürdigkeit und trug der alten Haushälterin, die
im Brandhof das Ssepter führte, auf, ein recht
vorzüg=
liches Mahl zu bereiten und auch den von Sir Thomas
mitgebrachten Kammerdiener aufs beſte mit Speiſe und
Trank zu verſorgen. Beides geſchah. Der engliſche
Diener, der kein Wort Deutſch verſtand, ließ es ſich
vor=
trefflich ſchmecken. Nach drei oder vier Gängen legte er
geſättigt Meſſer und Cabel hin und ſagte artig: „Thank
vou. No moreh” Schweigend entfernte ſich die
Haus=
hälterin, kehrte aber bald wieder mit einer dampfenden
Schüſſel zurück. Der äußerſt höfliche Kammerdiener
wurde verlegen. Zu jener Zeit war das „Nötigenz noch
ſehr gebräuchlich und das Neinſagen bei Tiſch galt oft
geradezu als Beleidigung. Durfte er nun die
Haus=
hälterin eines ſo hohen Herrn beleidigen? Nein, das
war unmöglich. So verzehrte er denn tapfer, was ihm
die alte Frau vorgeſetzt hatte, ſagte aber dann, mit einer
abwehrenden Handbewegung, ſehr beſtimmt und lebhaft:
„No more! No morel” Jedoch es währte nicht lange
und eine neue Speiſe erſchien. Mit krampfhafter
An=
ſtrengung machte ſich der Engländer auch über dieſe, um
nach getaner Arbeit ſein „No morelö noch dringender zu
wiederholen. Nach einer kurgen Erholungspauſe ward
neuerdings ein Gericht vor ihn hingeſtellt. In ſeiner
unerſchütterlichen Höflichkeit langte er zu, obwohl ihm
bereits ſchier der Angſiſchweiß auf die Stirn trat, rief
aber in verzweifeltem Ton; „No more, no morelh
Nun eilte die Haushälterin faſt weinend zum Ersherzog.
„Kaiſerliche Hoheit. i weiß mir nimmer zu helfen. Der
Kerl is net zum Erſättigen. Immer ſagt er; „No mehr,
no mehr! — Jetzt hab' i ihm halt noch an Sterz kocht”
Ein Möbeltransportwagen geſtohlen.
Dieſe Nachricht dürfte wohl in der reichen
Diebſtahls=
chronik bis jetzt doch noch nicht verzeichnet ſein und Ben
Akiba würde ſicher wieder einmal ſehr in Verlegenheit
kommen. In Freiburg i. B. wurde nämlich der neueſte
Diebeskoup ausgeführt. Als Herr Möbeltransporteur
Hoppe vor einigen Tagen die Häupter ſeiner Lieben (in
dieſem Falle die Möbelwagen) zählte, da entdeckte er zu
ſeinem nicht geringen Schreck, daß einer derſelben fehlte.
Seit dem 25. Juni iſt einer ſeiner großen gedeckten
Möbelwagen ſpurlos vom Lagerplatz verſchwunden.
Wo=
hin ſich der - oder was eher anzunehmen iſt - die
Diebe mit ihrer reſpektablen Veute gewandt haben, iſt
nicht bekannt. Im Hexental ſoll der Wagen auf luſtiger
Fahrt noch geſehen worden ſein, ſeither aber fehlt jede
Spur. Bis heute iſt es der Polizei und Gendarmerie
noch nicht gelungen, die Täter ausfindig zu machen und
den geſtohlenen Wagen zu entdecken. Wer weiß, vielleicht
hat e: beim gegenwärtigen Umzugstermin - in der
Schweiz bereits wacker gedient
( Der gewiſſenhafte Gerichtsvollzieher.
Aber, Herr Gerichtsvollzieher, was wolln S denn ?
DHenn is ja ſchon pfänd - „Ganz recht, Bauer,
aber ſie hat gegackert! Jetzt wart ich gleich aufs Ei
auch noch.
Aus dem Rheingau, 7. Juli. Die Tage, wo der
Winzer am meiſten zwiſchen Furcht und Hoffnung
leo=
ſind vorüber. Die Trauben konnten ohne jegliche Störung
ſchnell und ununterbrochen verblühen, womit die
Hoff=
nung für den Herbſt eine feſtere Grundlage erhalten.
Vielen Wein kann es geben, auch wenn der Cauerwurm,
deſſen Vorgänger, der Heuwurm, mitunter recht zahlreich
vorhanden iſt, einen Teil der Ernte vorweg nehmen ſollte.
Auch in Bezug auf die Qualität ſind die Ausſichten nicht
ſchlecht. Wir wiſſen zwar nicht, was die nächſten vier
Monate alles bringen können, aber der jetzige Stand der
Weinberge berechtigt doch zu ſchönen Hoffnungen.
Kaſſel. 7. Juli. In dem Prozeß Schmidt,
bejahten die Geſchworenen die Schuldfragen wegen
betrügeriſchen Bankerotts und Betruges unter Ausſchluß
mildernder Umſtände. Der Staatsanwalt beantragte
4¼ Jahr Zuchthaus. 5 Jahre Ehrverluſt und 3000 Mark
Geldbuße. Der Gerichtshof erkannte auf 2 Jahre
8 Monate Zuchthaus, wovon 8 Monate auf die
Unter=
ſuchungshaft angerechnet werden und 3000 Mark
Geld=
buße; die Ehrenrechte wurden Schmidt belaſſen. In der
Begruͤndung des Urteils wird geſagt, es ſei die geringſte
zuläſſige Strafe auf betrügeriſchen Bankerott unter
Aus=
ſchluß mildernder Umſtände angenommen, weil einerſeits
ein verhältnismäßig geringfügiges Obiekt bei dem Betrug
und den ſyftematiſchen, fortgeſegten Fälſchungen vorliege,
anderſeits ſei die Nichterfüllung der Pflicht durch den
Aufſichtsrat und die ſeitherige Unbeſcholtenheit des
An=
geklagten erwogen. Deshalb wurden dem Angeklagten
die bürgerlichen Ehrenrechte belaſſen.
Dusburg. 7. Juli. (Prozeß Terlinden)
Bank=
direktor Endemann von der Hannoverſchen Bank hat bei
Prüfung der Bücher keinen Argwohn geſchöpft. Der
Schaden, den ſeine Bank erlitten habe, ſei auf eine
Million abgeſchätzt. Direktor Weyer von der Deutſchen
Bank konnte keine eingehende Einſicht in die
Terlinden=
ſchen Bücher vornehmen. weil Terlinden dies verweigerte.
Rechtsanwalt Hecking, Verwaiter der Konkursmaſſe der
Frau Terlinden, ſagt über die in Amerika
beſchlagnahm=
ten 40000 Mk. aus, die nach der Behauptung
Terlin=
dens Eigentum ſeiner Frau ſeien. Verſchiedene Werte
ſeien, zwiſchen Terlindens Konkursmaſſe und, der
Aktiengeſellſchaft ſtreitig. Die Aktiva der Terlindenſchen
Maſſe betrügen 60998 Mk. die Paſſiva 3774760 Mk.
Nach Zugang der ſtreitigen Werte würden die Aktiva
260998 Mk. betragen. Zeuge Simſon von der Firma
Warſchauer & Co. bekundet, am 11. Januar 1900 ſeien
Terlinden auf 400 Aktien je 1000 Mk. geliehen worden,
da die Auskünfte immer günſtig lauteten und gute
Grundſtückstaxen vorlagen. Die Forderungen ſeiner
Firma betrügen ungefähr 1200000 Mk. Die Bank
er=
hielt 47 pCt. Dividende. Die 2=Millionen=Anleihe wurde
in verſchiedenen Naten bezahlt. Bei der Vernehmung
des Bankdirektors Tretzdorf, des Vertreters der
Rheini=
ſchen Bank, ſowie des Bankdirektors Heinſeeth vom
Dort=
munder Bankverein müſſen Terlinden und Kosbadt
zu=
geben, daß die Rheiniſche Bank nur Gefälligkeitswechſeb
als Warenwechſel bekommen habe. Zeuge Salomonſohn
von der Verliner Diskonto=Geſellſchaft ſagt aus,
Ter=
linden habe 400000 Mk. Kredit gegen Aktien bekommen.
Er habe in geſchickter Weiſe alle Bedenken zu
zer=
ſtreuen gewußt. Ein Wechſelverkehr habe nicht beſtanden.
Kriminal=Kommiſſar Schnellrath=Verlin hat die
Ermitte=
lungen nach bei Seite geſchafften Konſols und Geldern
geleitet. Bei der Durchſuchung am 15. April 1902 fand
er in der Wohnung der Frau Terlindens einen
dort verborgen gehaltenen Beutel mit 3060 Mk.
Zeuge Kaufmann, Homberg. den Terlinden, im
Februar 1901 engagierte, um die Geſchäftsführung
in andre Bahnen zu lenken, ſagt aus, daß ihm
Briefe und Bücher vorenthalten wurden. Es ſtehe
feſt, daß, der Rohgewinn, nicht dem Umſatz
ent=
ſprochen, habe. Hierauf, wird, die
Beweisauf=
nahme, geſchloſſen und die Sitzung unterbrochen.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung begann
Staatsan=
waltsrat Kühne ſein Plaidoyer. Er beleuchtete die
ein=
zelnen Anklagepunkte und bemerkte, es bedürfe keiner
Widerlegung. daß die von Terlinden hergeſtellten und
in Verkehr gebrachten Duplikatsaktien ein gewöhnliches
Verbrechen ſeien. Nach 3½ſtündiger Rede unterbrach der
Staatsanwaltſchaftsrat ſein Plaidoyer, das er morgen
vormittag fortſetzen wird.
Brenen, 7. Juli. Die hieſigen Blätter melden, daß
zwiſchen der Reichspoſtverwaltung und der
Hanſalinie ein Abkommen abgeſchloſſen worden iſt,
wonach letztere die Beförderung von Poſtfrachtſtücken
nach den von ihren Schiffen angelaufenen oſtindiſchen
Hafenorten Bombay, Colombo, Calcutta, Karachi,
Ma=
dras, Nangoon zu mäßigen Sätzen angenommen hat.
Ferner werden mit den Dampfern der Geſellſchaft künftig
von Bremen und Hamburg gewöhnliche und
einge=
ſchriebene Briefe nach den vorbezeichneten Hafenorten
befördert werden, falls die Abſender dieſes wünſchen.
Die Schiffe werden auch mit einer Seepoſteinrichtung
verſehen. Die Hanſalinie hat infolge des Abkommens
das Necht erhalten, auf den Dampfern ihrer oſtindiſchen
Linie, welche deutſche Poſt an Vord haben, die
Reichspoſt=
flagge zu führen.
V.W. Prag, 6. Juli. Nichts kann die Zerfahrenheit
der hieſigen Verhältniſſe beſſer illuſtrieren, als die Art
und Weiſe, in der die Feier zum Andenken an die
Ver=
brennung von Huß in Konſtanz begangen wird. Dieſelbe
ſollte ſich diesmal ganz beſonders großartig geſtalten, da
gleichzeitig der Grundſtein für ein dem Reformator zu
errichtendes Denkmal zu legen war. Auf dem Rathaus
prangte daher ſchon am Aend zuvor im feuerroten
Lichte das Symbol der Huſſiten zwiſchen den Zahlen
1359 und 1415. umgeben von Guirlanden in
verſchwen=
deriſchem Flammenſchmuck. Nicht nur aus allen Teilen
Böhmens, auch aus Frankreich, Konſtanz, New=York ſind
Abordnungen eingetroffen, um ſich dem Zuge zur
Denk=
malsſeier anzuſchließen. Die Feſtlichkeiten werden5 Tage
dauern, es findet Freilheater ſtatt und des Abends
beſtrahlen enorne Scheinwerſer den Ziskaberg, auf dem
eine Koloſſalſtatue dieſes Huſſitiſchen Heerführers errichtet
iſt. Aber eine derartige Veranſtaltung konnte natürlich
nicht ohne eine antideutſche Demonſtration vor ſich gehen,
und die tſchechiſchen Studenten zogen daher vor das
deutſche Kaſino. vor dem ſie ſich diesmal mit dem
Ab=
ſingen von Spottliedern beguſigten. Als Gegenſtück
dazu müſſen proteſtantiſche Abordnungen aus
Reichs=
deutſchland erwähnt werden. Die klerikalen Elemente
Prags hatten, um ihren Widerſpruch gegen die Feier
auszudrücken, einen Pilgerzug nach Welehrad veranſtaltet,
an dem ſich unter Führung des Erzbiſchofs Skrbenski
die Grafen Albert Schönborn, Deym, Noſtis. Prinz
Lobkowitz u. a., zuſammen 400 Verſonen. beteiligten. Die
tſchechiſchen Sozialiſten- eine Spegialerfindung Prags:
begehen wiederum die Feier völlig geſondert von allen
anderen Parteien. Es gehtdoch nichts über die Einigkeit!
Termonde, 6. Juli. Auf dem Landgut
Vonder=
vrecken brach vor einigen Tagen Feuer aus, als ſich
die zur Hochzeitsfeier der Tochter des Hauſes
ge=
ladene Geſellſchaft zu Tiſche ſetzen wollte. Die Flammen
Rummer 158.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 9. Juli 1903.
Seite 11.
griffen ſo reißend um ſich, daß nicht einmal die Ausſteuer
der Braut und die Mitgift gerettet werden konnten. Auch
das Vieh verbrannte. Der Geſamtſchaden beziffert ſich
auf 50000 Francs.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröſſentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
- Die Bewohner der Neuen Kaup= und
Pankratius=
ſtraße haben in letzterer Zeit durch dort wohnende
Stus=
dierende viel zu leiden. So wieder am Dienstag in
ſpäten Nachtſtunden; zuerſt gerieten mehrere miteinander
i Tätlichkeiten und als den Skandalmachern ſeitens der
n ihrer Ruhe geſtörten Vewohner über das
rückſichts=
loſe Betragen derſelben Vorhalt gemacht wurde, wandten
ſich die Störenſriede gegen die Vewohner mit Schimpfen
und Drohungen. Ciner derſelben gab ſogar einen Schuß
ab, doch gertrümz. rte derſelbe glücklicherweiſe nur eine
Straßenlatersic. Eine verſchärfte polizeiliche Aufſicht in
der Nachtzeit wäre in genannten Straßen ſehr erwünſcht.
Loybets Beſuch in CVgland.
C London, 7. Juli. Um 1 Uhr fuhr Präſident
Loubet mit dem Botſchaſter Cambon und Gefolge
im Staatswagen, von einer Abteilung Leibgarde
ge=
leitet, nach Guildhall, wo er vom Lordmayor
und den ſtädtiſchen Vehörden mit, großem Poup
empfangen wurde. Nach Leberreichung ener Adreſſe in
einem Käſichen nahmen die hohen Gäſte, unter ihnen der
Prinz von Wales und andere Mitglieder des königlichen
Hauſes, die meiſten Miniſter und andere Würdenträger
das Frühſtück ein. Der Lordmayor brachte in herzlichen
Worten einen Trinkſpruch auf Präſident Loubet aus.
Dieſer erwiderte: „Ich ſchließe mich gern den Wünſchen
an. die Sie für das herzliche Einvernehmen zwiſchen
beiden Völkern zum Ausdruck brachten, non denen jedes
einen notwendigen Platz in der Geſchichte der Ziviliſation
einnimmt. Das Gefühl ihrer gemeinſamen Intereſſen
muß ihnen den Geiſt der Verſöhnlichkeit und des
Ein=
vernehmens einflößen, der, wie Sie richtig bezeichneten.
der Sache der Menſchheit dienen wird. Die
Anweſen=
heit des Miniſters des Aeußern der Republik an meiner
Seite iſt Ihnen ein Unterpfand für den Wert, den die
ganze, franzöſiſche Regierung darauf legt, zwiſchen
unſeren beiden Ländern dieſe glücklichen
Freundſchafts=
beziehungen zur Entfaltung zu bringen. Ich erhebe mein
Glas zu Ehren des Lordmayors und des Gemeinderats.”
London, 7. Juli. Die Auffahrt des
Präſi=
denten Loubet zum Frühſtück in der Guildhall war von
herrlichem Wetter begünſtigt und verlief, wie ſchon die
pünktliche Ankunſt in der Guildhall um 1 Uhr andentete,
programmgemäß. An der ganzen weit ausgedehnten
Wegeſtrecke hatten ſich große Mengen Zuſchauer
ein=
gefunden, in den Straßen in Nähe der Guildhall
wurde das Gedränge mitnnter ziemlich bedenklich. als
gegen die Mittagsftunde die Menge durch zahlreiche
Angeſtellte, unter ihnen viele junge Frangoſen aus den
Geſchäſtshäuſern der City einen namhaften Zuwachs
erfuhr; zudem ſind gernde in der Nachbarſchaft der
Guildhall die Straßen eng. Ueberall wurde Loubet
herzlich begrüßt, ebenſe der Prinz und die Prinzeſſin
von Wales und andere Glieder der königlichen Familie.
die ſich kurz vorher in der Guildhall einfanden, um dort
Loubets Ankunft abzuwarten. Lord Roberts kam, ohne
erkannt zu werden, in geſchloſſenem Wagen an. Die
Ausſchmückung der Straßen in der City erhebt ſich kaum
über das Uebliche, machte aber bei der ausgezeichneten,
von Hitze freien Witterung einen höchſt freundlichen
Eindruck. Loubet, der in den paar Stunden ſeines
Hierſeins ſchon hart geplagt wurde, ſah recht befriedigt
und vergnügt drein, er erwiderte die Vegrüßung der
Menge in der ihm eigenen gewinnenden Weiſe. Auf
dem Rückwege von der Guildhall, der durch breitere
Straßen zum Teil am Flußufer entlang führte, wurde
Loubet von der ſehr zahlreich verſammelten Menge aufs
lebhafteſte begrüßt; ſeine ungezwungenen freundlichen
Manieren wirken augenſcheinlich ſympathiſch auf jeden,
der ihn ſieht oder mit ihm zuſammentriſft.
London, 7. Juli. Unter den geſtrigen
Schau=
luſtigen bei der Auffahrt des Präſidenten nach dem
St. James Palaſt beſanden ſich auch die fünf Kinder
einſchließlich des etwa ſechs Monate alten Jüngſten des
Prinzen und der Prinzeſſin von Wales. Sie hatten auf
der Terraſſe von Marlborough Houſe Platz gefunden.
Als der Wagen mit dem König und Herrn Loubet ſich
näherte, machte der König Herrn Louhet auf ſeine
Enkel=
kinder aufmerkſam, deren Begrüßung Herr Loubet, im
Wagen aufſtehend, aufs lebhafteſte erwiderte. Gleich wie
geſtern, wird der Beſuch des Herrn Loubet auch heute
von allen Vlättern des langen und breiten beſprochen,
und das herzliche Willkommen hervorgehoben. das ihm
allenthalben die engliſche Bevölkerung entgegengebracht
habe, und das bei der geſtrigen Aufjahrt in Piccadilly
und St. James Street, der Hauptheimat der Klubs.
eine begeiſterte Art annahm. Hierbei ſpielten zweifellos
politiſche Erwägungen mit, deren Bebeutung im
Klub=
lande erklärlicherweiſe beſſer als vom großen Haufen
ge=
würdigt wird. Nebenher wird denn auch heute die
politiſche Seite des Beſuchs in den Blättern erörtert und
hervorgehoben, daß es ſich. obſchon Herr Loubet vom
Miniſter Delcaſſs begleitet iſt, nicht um den Abſchluß
eines förmlichen Abkommens handle, ſondern daß man
voll zufrieden damit ſein würde, wenn der Beſuch dauernd
zu einem freundlichern Verkehr zwiſchen den beiden
Nationen führen würde. Aebrigens weiſt der „Daily
Telegraphi darauf hin, es ſei kein Geheimnis, daß Herr
Loubet mit der Hoffnung hierhergekommen ſei, die
wenigen zwiſchen England und Frankreich ſchwebenden
Schwierigkeiten zu ſchlichten. Bei friſchem Nordweſtwind
bleibt die Witterung günſtig, ſo daß die bevorſtehende
Auffahrt zum Frühſtück in der City Erfolg in
Aus=
ſicht hat.
London. 8. Juli. Geſtern nachmittag ſtattete
Präſident Loubet mehreren Mitgliedern der
Königs=
familie Beſuche ab und kehrte dann nach dem York=
Houſe zurück, von wo er ſich zum Feſtmahl nach der
franzöſiſchen Botſchaft begab. Der König traf dort um
7¼ Uhr ein und wurde von Loubet empfangen. Unter
den Gäſten befanden ſich der Prinz von Wales, Balfour,
Chamberlain, Roſebern, der Herzog von Devonſhire,
Lansdoone, Selborne, Brodrick, Campbell=Bannerman.
der amerikaniſche, der deutſche und der ruſſiſche
Bot=
ſchafter. Reden wurden nicht gehalten. Loubet trank
auf das Wohl der königlichen Familie. Man vemerkte
daß ſich Chamberlain andauernd mit Delcaſſs unterhielt.
Der König verließ zuerſt die Votſchaft, um ſich zur
Feſt=
vorſtellung im Coventgardentheater zu begeben. Loubet
folgte alsbald nach. In den Straßen brachte ihm die
Menge begeiſterte Huldigungen dar. Das Theater bot
ein prächtiges Bild. Der Zuſchauerraum war reich
ge=
ſchmückt, überall waren La=France=Roſen angebracht,
be=
ſonders waren die Logenbrüſtungen gänzlich davon
bedeckt. Die geſamte Ariſtokratie Englands wohnte der
Vorſtellung bei. Kaum betraten die Majeſtäten, Loubet,
und die Mitglieder der königlichen Familie die Loge, ſo
ſpielte das Orcheſter die Marſeillaiſe und die engliſche
Nationalhymne. Die Miniſter und Hofwürdenträger
nahmen zwei Logen rechts und links von der königlichen
ein. Die Vorſtellung endete um Mitternacht. Der König,
die Königin und Präſident Loubet begaben ſich nach dem
Buckinghampalaſt, bezw. dem York=Houſe zurick.
WBL London, 8. Juli. Nach dem Frühſtück im
Schloſſe Windſor begab ſich Präſident Loubet nach
dem Mauſoleum in Frogmore, um am Grabe der Königin
Viktoria einen Kraus niederzulegen.
— Ueber den weiteren Verlauf der
Erkraukung des Papſtes
liegen folgende Meldungen vor:
1 Nom 7. Juli. Geſtern hat der Papſt beſtimmt,
daß ſeine Neffen, die bereits die eine Hälfte ſeines
Ver=
mögens früher erhalten haben, auch die andere Hälfte
erben. Ferner ſtellte er Beſtimmungen auf, nach denen
die Erſparniſſe, die er als Papſt gemacht hat und die
mehrere Millionen betragen, als ſtändiger, unantaſtbarer
Geheimfonds an ſeinen Nachfolger übergehen.
Nom, 7. Juli. Die Opecation nahm folgenden
Verlauf: Mazzoni betrat den Vatikan kurz nach 12½ Uhr
mittags mit dem Operationskaſten, den er im Vorzimmer
zurückließ. As der Papſt Magzoni erblickte, beunruhigte
er ſich etwas, wurde aber wieder ruhig, als er die ſichere
Miene Mazgonis ſah. Der Papſt fragte, ob es ſich um
eine geringfügige Sache handle und fuhr auf die
Ant=
wort Maszonis, daß er in wenigen Minuten fertig ſein
werde, fort, Magzoni ſolle nur ohne weiteres das
Er=
forderliche tun, er habe Vertrauen zu ihm. Der Papſt,
der auf einem Lehnſtuhl ſaß. wurde darauf von dem
Kammerdiener auf das Bett gelegt. Man entblößte nur
die Bruſt. Der Papſt betete ſchweigend. Die Operation
begann um 1 Uhr. Magzoni wurde von Lapponi
unter=
ftützt. Mazzoni machte zunächſt mit einer Metallſpritze
eine Kokain=Einſpritzung. um den betreffenden Teil der
Bruſt unempfindlich zu machen. Der Papſt ſelbſt
unter=
ſtützte ihn und gab kein Zeichen des Schmerzes von ſich.
Mazzoni machte ſodann mit derſelben Nadel einen
Ein=
ſtich und entzog zunächſt eine kleine Menge Flüſſigkeit.
Nachdem dieſer Verſuch geglückt war, nahm Mazzom die
endgültige Flüſſigkeitsentziehung vor. Die Operation
ging ſehr gut von ſtatten. In ganz kurzer Zeit wurden
840 Gramm blutiger Füüſſigkeit entfernt. Magzoni
er=
klärte dem Papſt. daß die Operation zu Ende ſei. Dieſer
erwiderte: Wie? Sie ſind ſchon fertig? Auf die
be=
ſtätigende Antwort Magzonis fügte der Papſt hinzu:
Warum habe ich nihts geſühlt, während ich früher
ein=
mal bei einer anderen Einſpritzung Schmerzen gehabt
habe? Magzoni antwortete. dies ſei auf einen neuen
Apparat zurückzuführen, den er dem Papſt nach ſeiner
Geneſung zeigen werde. Der Papſt erwiderte: Ja, ſo
wird's ſein, aber ſicher kommt ihrer wunderbar geſchickten
Hand das größere Verdienſt zu. Nach der Operation
betupfte Magzoni die Wunde mit in Kollodium
ge=
tränkter Watte. Hierauf zogen die Aerzte ſich zurück und
faßten das Bulletin ab. Um 3 Uhr verließ Magsoni den
Vatikan.
1 Nom, 7. Juli. „Giornale dItaliau meldet, die
von Profeſſor Mazsoni nach einem Probeſtich ausgeführte
Operationſei der letzte Verſuch, das Leben des
Papſtes zu verlängern. Seit heute morgen habe ſich der
Zuſtand des Herzens ſehr verſchlimmert, derjenige der
Lunge dagegen leicht gebeſſert, die Stimme ſei ſchwach.
zuweilen werde es dem Papſte ſchwer, ſich verſtändlich zu
machen. Das Vewußtſein ſei vollkommen klar. Der
Papſt kenne den Ernſt ſeines Zuſtandes. Wiederholt
habe er verlangt, ſein lateiniſches Gedicht gedruckt zu
ſehen. Das baldige Ende ſei jedenfalls unvermeidlich.
Rom, 7. Juli. Profeſſor Magzoni erklärte
gegenüber einem Vertreter der „Agenzia Stefani” die
Gejahr drohe ſtetig, aber die Krankheit ſei unberechenbar.
Es ſei möglich, daß der Papſt noch drei Tage
lebe.
1 Nom, L. Juli. Nach dem
Krankheits=
bericht von heute morgen gewinnt in hieſigen
Aerzte=
kreiſen allgemein die Anſchauung Raum, daß Lapponi
und Mazsoni eine falſche Diagnoſe geſtellt haben.
Es handelt ſich nicht um Lungen= ſondern um
Nippen=
fellentzündung, was auch der Fiebermangel
wahrſchein=
lich macht. Die Unterſuchung des abgezapften
Blut=
ſerums deckte Beſtandteile, wie es ſcheint, tuberkulöſen
Charakters auf. Dieſe Diagnoſe ſtellt einen langwierigen
Krankheitsverlauf in Ausſicht, falls nicht Komplikationen
eintreten und die Kräfte raſch ſchwinden. Einen Zweifel
an der Nichtigkeit der bisherigen Diagnoſe äußerte ſchon
geſtern auch der Miniſter Baccelli, bekanntlich ein
nam=
hafter Kliniker. Auch der Vatikan hat den Fehler jetzt
erkannt und tröſtet ſich mit dem Gedanken, daß die
Er=
kenntnis noch nicht zu ſpät komme.
1 Nom 7. Juli. Bulletin von 8 Uhr 25 Min.
abends: Das ziemlich befriedigende Beſinden des
Papſtes, von dem das letzte Bulletin Mitteilung machte,
hält an. Der Blutumlauf und die Atmung ſind langſam,
aber in fortſchreitender Veſſerung begriffen.
Nom 8. Juli. Um 9½ Uhr vormittags wurde
folgender Krankheitsbericht ausgegeben: Die
Nacht verging ziemlich ruhig, obſchon der Papſt keinen
erquickenden Schlaf hatte. Der Puls iſt raſch, aver
regel=
näßig. die Atmung nicht ſo frei wie geſtern abend. Der
Zuſtand des Papſtes geſtattet keine lange Unterſuchung,
doch kann man ſeſtſtellen, daß der Prozeß in der Lunge
die Neigung hat, ſich zu löſen, und daß bis jetzt die
Flüſſigkeit im Bruſtfell ſich nicht zu erneuern ſcheint.
Der Zuſtand des erlauchten Greiſes kann uns indeſſen
nicht beruhigen angeſichts des Depreſſionszuſtandes, der
ſich von Zeit zu Zeit ſchärfer bemerkbar macht.
W.B. Nom, 8. Juli. Magzoni traf den Papſt
heute früh in ziemlich gedrückter Stimmung im Bette
liegend. Der Papſt ſagte ihm, daß in ſeinem Zuſtand ein
Rückſchritt eingetreten ſei. Er fühle ſich ſchwach, geſtern
habe er ſich beſſer gefühlt. Er beklage dies, weil er
heute viel zu tun habe. Mazzoni äußerte ſpäter, der
Papſt wolle aufſtehen, um ohne Hilfe alles ſelbſt zu tun.
Gegen 11 Uhr wolle er ſich aus dem Bett erheben und
ſich in den Lehnſtuhl ſetzen. Die Cyanoſe, breite
ſich an den Händen, aus. Der Papſt, nehme
noch Nahrung an, aber nur ſehr wenig. Die
Tem=
peratur ſchwanke zwiſchen 363 und 364. Magzoni
wird mit Lapponi abends um 7½ Uhr den Papſt
be=
ſuchen, wenn nicht eine unvorhergeſehene Verſchlimmerung
eintritt. Die der Bruſt entzogene Flüſſigkeit wird heute
analyſiert werden. Maszoni macht den Eindruck, daß er
die Hoffnung aufgegeben hat, die er geſtern Abend noch
hegte. — Der Papſt rief geſtern abend ſeinen Sekretär
Angeli und ſagte zu ihm, er bedauere, daß er nicht an
dem morgen beginnenden neuntägigen Gebete zu Ehren
der Maria del Cannine teilltehmen könne, die der Papſt
ſehr verehrt und deren Ricd er ſteis auf der Bruſt trägt;
denn er werde morgen ſterben. Obgleich Angeli ein=
dringlich erklärte. daß dieſe Vorausſetzung des Papſtes
grundlos ſei angeſichts des guten Befindens, beſtand
der Papſt darauf und gab ſich ſinnendem Schweigen hin.
W.B. Nom, 8. Juli. Im Vatikan gab ſich alles,
da der Papſt die Nacht ruhig verbrachte, der Ruhe hin.
Selbſt Lapponi ſchlief von 1-6 Uhr morgens. Die
Nobelgarden blieben in den Quartieren, nur die Wache,
die ſich ſtets im Vorzimmer des Papſtes befindet, blieb
auf dem Poſten. Graf Maroni, der Nefſe des Papſtes,
iſt geſtern abend zurückgekommen, um den Befehl über
die Abteilung Nobelgarde zu ühernehmen. Der erſte,
der heute morgen im Vatikan erſchienen iſt, war Maeſtro
Veroſi, der, nachdem er gute Nachrichten über den Papſt
erhalten hatte, ſich entſchloß, heute aufs Land zu gehen.
un eine wichtige muſikaliſche Arbeit zu vollenden. Peroſi
ntte Rom nicht verlaſſen können, wenn der Zuſtand des
Papſtes ganz hoffnungsles wäre, denn Peroſi würde
als Leiter der ſixtiniſchen Napelle an allen auf den Tod
des Papſtes folgenden Feierlichkeiten teilnehmen müſſen.
Kardinal Vives, der in den letzten Tagen ſtets um
6¼ Uhr morgens zum Vatikan gegangen iſt, war heute
morgen bis 6 Uhr noch nicht dort geweſen. Vertraute
des Vatikans beſtätigen, daß die Nacht vorübergegangen
iſt, wie ſonſt, wenn der Papſt ſich wohl befand.
WB. Nom. 8. Juli. Die Zeitungen veranſtalten
fortwährend, Sonderausgaben über das Befinden
des Papſtes. Die Umgebung des Vatikans iſt ſehr
belebt. Rampolla hatte morgens 8½ Uhr eine
viertel=
ſtündige Unterredung mit Lapponi. Das „Giornale
dItalia” meldet: Die Beſorgnis wegen einer
Lungen=
entgundung des Papſtes halte noch immer an; das Herz
arbeite ſchwach, die Nierentätigkeit ſei ungenügend. Einer
der Aerzte ſagte, vor der Operation ſei die Zukunft
vollſtändig dunkel geweſen, jetzt gebe es einen kleinen
Lichtſtrahl. Jemand, der den Papſt mehrere Male
be=
ſuchte, erklärte. ſein Organismus ſei einzigartig, er bilde
eine Ausnahme von den für alle Menſchen geltenden
Geſetzen. Bei ihm könnte nichts mit Beſtimmtheit
vorausgeſagt werden. Einem Vertreter des „Giornale
dItalia' gegenüber erklärten die Aergte, die
Flüſſig=
keit könne ſich von neuem bilden. Es ſei nicht
ausgeſchloſſen, daß die Operation, wiederyolt
werden, müſſe. Die, geſtrige Operation, wurde
vorgenommen, um die Leiden des Kranken zu lindern.
Während der ganzen Nacht war die Umgebung des
Vatikans menſchenleer. Die Kardinäle begaben ſich gegen
9 Uhr nach dem Vatikan. Der „Tribuna' zufolge
ver=
ließ der Papſt um 10½ Uhr das Vett, ging ohne Hilfe
zum Lehnſtuhl und nahm Fleiſchbouillon und etwas
Wein zu ſich. Mazzoni kehrte um 1½ Uhr in den
Vati=
kan zurück, um ſich mit Lapponi und Rampolla zu
be=
ſprechen. Es verlautet, es handelte ſich bei der Beſprechung
darum, ob es zweckmäßig ſei, einen dritten Arzt
hinzu=
gzuziehen. nämlich den Senator Cardarelli aus Neapel.
Maggoni verließ den Vatikan um 3 Uhr.
W.B. Nom, 7. Juli. „Italie meldet, der Papſt
äußerte den Wunſch, daß Kardinal Gottiſein Nach
folger werde. Die „Tribuna” tritt der Pariſer
Meldung entgegen, wonach die italieniſche Regierung
4 Kandidaten für den päpſtlichen Stuhl haben ſollte.
Das Blatt erklärt, die italieniſche Regierung ſei und
bleibe die eifrige Schützerin der Unabhängigkeit des
Konklaves.
W.B. Nom. 7. Juli. Der „Tribuna' zufolge, wür
den in dem Konklave zwei Strömungen 31
Tage treten, die eine für Gotti, die andere für Nam
polla. Auch Seraſino Vanutelli, di Pietro und
Cape=
celatro hätten Anhänger.
Eine Papſtwahl wird durch ein Kollegium von
Kardinälen vollgogen in einem in Nom abzuhaltenden
ſogenannten Konklave, wie es durch die Beſchlüſſe des
Konzils von Lyon im Jahre 1274 eingerichtet worden iſt;
den Namen führt dieſe Einrichtung davon, daß die
Kar=
dinäle eingeſchloſſen bleiben. bis die Wahl des neuen
Papſtes vollzogen iſt. Zunächſt wird in einer beſonderen
Sihung des Kollegiums der Fiſcherring des letzten Papſtes
mit deſſen übrigen Siegeln von dem Kacdinal
Camer=
lengo, dem päpſtlichen Kämmerer, zerbrochen. Zehn Tage
nach dem Lode des Papſtes verſammelt ſich dann das
Nollegium in der Peterskirche zur Hörung der Meſſe
De sancto Spiritu= und zur Veranſtaltung einer
feier=
lichen Prozeſſion in der Kapelle Sixtus IV., wo die
Kardinäle die Befolgung der für die Wahl beſtehenden
Geſehe beſchwören. Hierauf ziehen ſich die Kardinäle in
die im Vatikan für ſie eingerichteten Zellen zurück, deren
ſo viele ſind, als das Kollegium Mitglieder zählt. Die
Wände der Zellen beſtehen aus Wollzeug, ſo daß man
in der einen Zelle jedes in der angrenzenden Zelle laut
geſprochene Wort vernehmen kann. Alle Zugänge werden
vermauert, die Türen mit doppelten Schlöſſern verſehen.
Erſt nach beendeter Wahl dürfen die Kardinäle das
Konklave verlaſſen. Jeder ſchriftliche oder mündliche
Verkehr mit den Eingeſchloſſenen iſt unterſagt. Für
ge=
hörige Bedienung iſt durch einen Zeremonienmeiſter und
einen beſonderen Diener geſorgt. Zwei Drittel der
Stimmen ſind für die Wahl ausreichend. Das
Skru=
tinium beginnt Tag für Tag auf ein vom
Zeremonien=
meiſter gegebenes Zeichen und geſchieht ſchriftlich in der
Sixtiniſchen Kapelle, in welche ſich die Kardinäle morgens
7 Uhr aus ihren Zellen begeben. Die drei Mächte
Frank=
reich, Oeſterreich und Spanien haben das Recht, gegen
die bevorſtehende Wahl eines ihnen mißliebigen
Kandi=
daten zu proteſtieren; nur ein Proteſt iſt zuläſſig.
Zu=
gleich mit der Annahme der Wahl gibt der neue Papſt
den Namen an, den er führen will.
Vermiſchtes.
Vom 7. bis 9. Auguſt d. J. wird in Wiesbaden
der 5. Deutſche Krankenpfleger=Kongreß
ab=
gehalten werden, der, wie in den Vorjahren, auch
dies=
mal von dem Bunde der Standes=Vereine der Deutſchen
Krankenpfleger, Maſſeure und Heilgehilfen (
Kranken=
pflegerinnen, Maſſeurinnen und Heilgehilfinnen), deſſen
Mitgliederzahl inzwiſchen auf 750 Perſonen angewachſen
iſt. veranſtaltet wird.
2 Herr Albert Krimmert, Bankier in New=York,
Bowling Green Building. 9 Greenwich St., iſt von der
Königlich Preußiſchen Regierung zum General=
Ver=
treter der Königl. Preußiſchen Bäder und
Kurorte für Amerika ernannt worden. Dieſer
Ernennung zufolge und im Hinblick auf die von Jahr
zu Jahr ſteigende Zahl der zwecks Erholung Europa
be=
ſuchenden Amerikaner, beablichtigt er in New=York eine
„Zentral=Auskunftsſtelle für europäiſche Bäder und
Kur=
orten ins Leben zu rufen, deren Aufgabe es jedoch nicht
nur ſein ſoll, Auskünfte zu erteilen, ſondern eine intenſive
und zweckdienliche Propaganda für den Beſuck
2 Uropäiſcher Badeorte zu machen. Eine
hervor=
ragende amerikaniſche Monatsſchrift „Honſehold=Ledgeri.
Auflage 300 000. hat ſich bereit erklärt, die europäiſchen
Bäder einer Beſprechung zu untersiehen und mit Photo
graphien auszuſtatten. Ferner ſoll demnächſt ein Werk:
The European Watering Places and Health-Resorise
Gelte 12.
iin New=York in engliſcher Sprache erſcheinen, welches im
Format dem deutſchen Bäder=Almanach gleich, illuftriert
und in feinſter Ausſtattung gehalten wird Es ſoll nicht
nür ausführliche Beſchreibungen der einzelnen Bäder,
ſondern auch wiſſenſchaftliche Abhandlungen über die
Heilmittek und Klranwendungen der europäiſchen Bäder
im allgemeinen enthalten und wird daher ſowohl dem
amerikaniſchen Arzt als willkommenes Nachſchlagewerk
dienen, als auch dem Laien ein wertvoller Ratgeber für
ſeine Eiropareiſe ſein. Es exiſtiert bis jetzt in Amerika
kein derartiges Werk über die europäiſchen Kur= und
Badeorte und die wenigen Eingelproſpekte, die von den
bekannteren Plätzen erhältlich ſind. erfüllen meiſt nicht
ihren Zweck. da die wenigſten in der Landesſprache
ab=
gefaßt ſind. Herr Alberk Krimmert hat ſeine
Unter=
ſtützung zugeſagt und ſich bereit erklärt, 10 000 Exemplare
für eigene Rechnung zu übernehmen.
Landwirtſchaftliches.
O Ziegenmarkt in Darmſtadt. Der
dies=
jährige Ziegen=Wocke) Markt finder mmmehr Mittwoch
den 15. Juli l. J. vormittags 9 Uhr beginnend. in
Darm=
ſtadt auf dem Pferdemarktplatz (Holzhofallee) ſtatt.
Zu=
gelaſſen ſind nür Ziegen und Böcke im Beſitze von
Mit=
gliedern der in der Provinz Starkenburg beſtehenden und
änerkannten Ziegenzuchtvekeiner Tiere im Beſitze von
Händlern bleiben ausgeſchloſſen. Die Vereine werden
hiermit aufgefordert, die ungeſähre Zahl der zum
Auf=
trieb kommenden Tiere unter Angabe von Alter und
Ge=
ſchlecht bis zum 10. Juli l. J. anzumelden. Im übrigen
wird auf die geltende Marktordnung verwieſen. Die
Marktkommiſſion wird. wie im Vokjahre, den Verlauf
der Veranſtältung überwachen und iſt bereit, auf
Ver=
langen auswärtiger Käufer Ziegen anzukaufen und deren
Verladung zu beſorgen. Gemeinden iſt günſtige
Gelegen=
heit geboken ihren Bedarf an Ziegenböcken für die
bevor=
ſtehende Sprungveriode auf dem Markte zu decken.
Weitere Auskunft aibt der landw. Provinzialverein in
Darnſtadt, Marienplatz 3.
Ecroß=Gerau. Mit 571 Tieren war der letzte
Ferkelmarkt beſchickt. Dem gegenüber hatten ſich
aͤber auch die Käufer geradezu maſſenweiſe eingefunden.
Die natürliche Folge war, daß ſich ein ſehr reges Geſchäft
entwickelte und der koloſſale Auftrieb in fät ſtaunend
kurzer Zeit ganz verkauft wurde. Die Preiſe waren
ungefähr dieſelben wie am vorletzten Markte und tofteten
Ferkel 3-15 M. Springer 18-22 M. und Einlegſchweine
60 M. pro Stück. Mit dem nächſten Ferkelmarkt, der an
Montag, den 13. ds. Mts., ſtattfindet, iſt wieder eine
Prämierung verbunden.-Wie immer, ſo wird auch
dieſer Markk einen großen Auftrieb init 2ieren von
vor=
züglicher Qualitäkt anfweiſen und die Frequens von ſeiten
der Käufer ebenfalls in keiner Weiſe zurückſtehen.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 9. Juli 1903.
Numner 158.
Literariſches.
Die „Neue Muſik=Zeitung: Verlag von
Carl Grüninger, Stuttgart beſchäftigt ſich in der No. 16
ihres 24. Jahrganges in erſter Linie mit dem Frankfurter
Sängerwettſtreit, dem ein längerer Artikel mit fünf
Illu=
ftrationen: Porträt des Dirigerten des ſiegreichen
Ber=
liner Lehrergeſangvereins. Prof. Feliæ Schmidt, 2
Grüppen=
bilder dieſes Vereins, Portrüt des Preischorkomponiſten
Georg Meßner und Gedenkblatt zum erſten Frankfurter
Sängerwettſtreit 18as von Ruſtige gewidmet iſt.
Autzer=
dem iſt der Refrain des „Stundenchors' in einem
Fat=
ſimile der Handſchrift Wilhelm Kienzls den deutſchen
Männergeſangvereinen zum Andenken beigegeben. Der
Artikel ſchlägt am Schluß vor, daß künftiohin dem
künſt=
leriſchen Werte des ſelbſtgewählten Chors bei Beuxteilung
der Geſamleiſtung eines Vereins eine gewichtige Stimme
zuerkannt werden möge. Aus dem ſoſſitigen Inhalt der
Rummer ſei ein Aufſatz: „Niederländiſches Muſikleben:
erwähnt und eine Hümoreske aus dem Ungariſchen
„Unſere Harfev. Das Vierteljahrs=Abonnement auf dieſe
populäre Fachzeitſchrift betrigt bei Lieferung von 6
Rummern mit 24 Seiten Muſikbeilagen nur 1 Mk.
Das Einkochen der Früchte. Eine
Samm=
lung über 200 erprobter Hausrezepte von Marie Aabel.
2. Auflage. Neile vollſtändige Ausgabe. Preis 50 Pf.
Backnang: J. Raths Verlaa. Dieſes äußerſt
empfehlens=
werte Büchlein enthält: Die Vereitung der Fruchtſäſte.
Hausſchnäpſe, Creme, Kompotte, Sulgen. des Gefrorenen,
der Marmeladen, der feineren kalten und warmen
Ge=
tränke. der in Eſſig eingemachten Früchte, wie der in
Blechbüchſen eingemachten Früchte und Gemüſe. Der
Preis iſt zu dem reichen Inhalt ſehr mäßig.
Zu den hervorragenden Erſcheinungen auf dem
Gebiete logialpolitiſcher Fachliteratur geſellt ſich das von
den Kaiſerlichen Expedierenden Sekretären im Reichs=
Verſicherlingsamt Ernſt Funke und Walter Hering
ver=
ſahte Werkchen „Diereichsgeſetzliche
Arbeiter=
verſicherung (Kranken= Unfall= und
Invaliden=
verſicherungſs, deſſen zweite, das 6. bis 15. Tauſend
um=
faſſende Aüflaͤge ſ38 Seiten 8°. Preis éo Pf.,
Partie=
preiſe 55 und 50 Pf.) ſoeben im Verlage vön Franz
Vahlen in Berlin W. 8. Mohrenſtraße 1314 erſchienen iſt.
Es behandelt auf allen drei Gebieten der
Arbeiterver=
ſicherung den Kreis der Verſicherten, ihre Anſprüche, die
Verfolgüng der Anſpruͤche und die Koſten des Verfabhrens
nach dem neueſten Stande der Geſetzgebung und
Recht=
ſprechung (die vorliegende Auflage berückſichtigt auch die
neueſte Novelle zum Krankenverſicherungsgeſetze vom
25. Mai 1903he
Darmſtadt, 9. Juli.
L. Der Kreisausſchuß verhandelte geltern zuerſt
über das Geſuch des Adam König aus Wolfskehlen um
Erteilung einer Wirtſchaftskonzeſſion für das Haus
Innere Ringſtraße 35 dahier. Der Geſuchſteller iſt der
Schwiegervater des früheren Wirtes Hahn, dem wegen
Kuppelei ſeine Konzeſſion verluſtig ging.-Gegen König
Liegt perſönlich nichks vor, da jedoch zü fürchten ſei, daß
Hahn beim Wirtſchaftsbetrieb mit täkig ſein werde, ver
hält ſich das Polizeiamt ablehnend. Das in Betracht
kommende Haus gehört dem Hahn, der daſelbſt ein
Ladengeſchäft betreibtVorher ſollte der Rechtskonſulent
Kling die Wirtſchaft führen, was jedoch nicht zur
Aus=
führüng kommen konnte. Nach längerer Verhandlung
wurde dem Geſuchſteller die Erlaubnis zum
Wirtſchafts=
betrieb unter Verfällung in die Koſten ſowie zur
Zah=
lung einer Gebühr von 3 M. in die Kreiskaſe verſagt.
- In Pfungſtadt fand vor einiger Zeit die Wahl eines
Bautechnikers ſtatt, wobei der künftige Schwiegerſohn des
mitwirkenden Gemeinderats Steinmetz. namens Koch.
mit einer Stimme Mehrheit gewählt wurde. Der
Bürgermeiſter erachtete dieſe Wahl für unailtig dnd 2
ro=
nete eine Neuwahl an, bei welcher Steinmetz nicht
mitwirkte und Peter Zimmermann gewählt wurde.
Hies wurde mit Rekurs angefochten und es dreht
ſich jetzt; um die Frage, ob der abſtimmende Vater
der Braut des Koch in eigener Sache tätig war
oder nicht. Der Kreisausſchuß wird ſeine Entſcheidung
darüber demnächſt verkündigen.- Nunmehr kamen die
Geſuche der Herren Heinrich Fahrenkampf und Willy
Römheld dahier um Geitattuͤng der Aufführung von
Variétsvorſtellungen zur Verhandlung. Erſterer will im
Anſchluß an die ihm erteilte Erlaubnis zur Aufführung
von Spezialitätenvorſtellungen im Juni, Juli und Aülguſk.
während das Theater geſchloſſen ſei, im Orpheum Operetten
und Schauſpiele aufführen. Das Polizeiamt Nk dem
Geſuch nicht abhold. vordusgeſetzt, daß Herrn Fahrenkampf
die erforderlichen Geldmittel zür Verfügung ſtehen, was
der Fall iſt. Herr Fahrenkampf erläuterte ſein Geſuch
damit. daß er 10000 Mark Pacht zahle und
Spezialitäten=
vorſtellungen nur 8 Monate im Jahre geben könne. Im
Sommer 'ſeien nur Operetten ꝛc. möglich. Werde ſein
Geſuch abgelehnt, ſo bedeute dies für ihn eine ſchwere
finanzielle Schädigung. Das Geſchäft werfe im Winter
nicht ſo viel aus, daß er im Sommer ohne Geſchäft das
Perſonal erhalten könne. Nachdem Rechtsanwalt
Hall=
wachs das geſtellte Geſuch begründet hatte, erklärte
Re=
gierungsaſſeſſor Piſtor, dls Vertreter des Poligeiamts.
Laß gegen die Perſon und die eſchäftsfuͤhrung des
Ge=
ſuchſſellers nichts vorliege, er beantrage jedoch, über dieſe
erſt nach Anhörung des Herrn Römheld zu entſcheiden.
Dieſer Auſicht widerſprach Rechtsanwalt Hallwachs unter
Hinweis darauf. das Herr Fahrenkanpf als der
ſeß=
haftere zu betrachten und in erfter Linie zü berückſichtigen
fel. Der Lreisausſchuß erteilte Herrn Fahrenkampf näch
kurger Beratung die Erlaubnis in dei Angegebenen
Um=
fange. Herr Kömheld beabſichtigt dahier Uund in
anderen Städten das ganze Jahr hindurch Vorſtellungen
auf dem Gebiet der Oper, der Operette, des Schauſpiels
und Luſtſpiels zu geben. Die finanzielle Unterlage iſt
inſoweik gegeben, ds der Vater desſelben bereit iſt eine
Unterſtütling bis zu 3000 Mark zu hewähren. Darüber,
daß der Geſuchſteller bisher vereiks mit Erfolg als
Theaterdirektor tätig war, beſteht kein Zweifel. Herr
Römheld erklärte zur Begründung ſeines Geſuchs. daß
ihm ſeitens des Poligeiamts die Verſicherung erteilk
worden ſei, daß kein Unternehmen neben dem ſeinigen
genehmigt werde. Daraufhin; habe er mit der
Turn=
gemeinde auf 6 Jahre einen Vertrag abgeſchloſſen.
Regierungsaſſeſior Piſtor beſtritt, daß Cohne jede
Ein=
ſchränkung die Verſicherung gegeben worden ſe; daß kein
weiteres Unternehmen zugelaſſen werde und ſprach ſich
für das Geſuch aus. Ver Kreisausſchuß erteilte auch
Herrn Nömheld die nachgeſuchte Erlaubnis.
Letzte Nacheichten.
W.B. Duisburg, 8. Juli. Proseß Terlinden.)
Der Staatsanwalt-Kühne nimmt ſene geitern
ab=
gebrochenen Ausführungen wieder auf und beleuchtet
die Vorgänge bei der Gründung, bei der Aufſtellung
der Bilanz und der Buchführung. Vei der Eröffnungsbilanz
wäre eine Schuldenlaſt vor 13 160 000 Mark vorhanden
geweſen. Die Lagerbeſtände wären zur
Hälfte'ge=
fälſcht; Bezüglich der Aufſtellung falſcher Taxen.
der Anfertigung von Doppelaktien und der Herſtellung
des gefälſchten Reichsſtempels ſei die Schuldfrage gans
klar. Hierauf geht der Staatsanwalt ausführlich auf die
bekannten Verbindungen ein und bezeichnet Verſinder
Und Kosbadt gleich ſchuldig. Das Terlinden allein den
Rutzen gehabt Jhabe. tehe der Mittäterſchaͤft Kosbadts
nicht enſgegen, namentlich ſei die Frage nach der
Mit=
täterſchafk Kosbadts wegen der Aktienſtempel unbedingt
zu bejähen. Mildernde Umſtände ſeien Uirgends
herzu=
leiten. Vielleicht verdiene Kosbadt einige Milde, weil
er unter dem Banne Terlindens geltanden habe. Für
letzteren ſei eine ſtrenge Strafe am Platze.
3 VB; Hanuvoer, 8. Juli. Als Feſtort für das
nächſte im Jahre 1906 ſtattfindende Bundesſchießen
wurde in der heute mittag abgehaltenen Sitzung des
Geſamtausſchuſſes München gewählt. Einladungen
waren außer von München noch von Hamburg und
Büſſeldorf ergangen.
u1 Brüßſek. 7. Juli. Die Zuckerkommiſſion
trat heute zu einer Sitzung zuſammen, um die Abſicht
Deutſchlands einer Prüfung zu unterziehen, die dahingeht.
Rußland die Heräbſetzung der Ausgleichszölle zu
be=
willigen, um den nachträglichen Anſchluß Rußlands an
die Konvention vorzubereiken. Verſchiedene Abordnungen
zeigten ſich einmütig bereit. die Möglichkeit. die Artiket;
der Konvention gibt. zu benutzen, um die anfangs
feſt=
geſetzten Ausgleichszölle herabzuſetzen. Der Betrag, um
den die Zölle herabgeſetzt werden ſollen. wird morgen
beraten.
= Baris, 8. Juli. Es heißt, der Advokat Ferdinand
Labori werde die Verteidigung der Humberts
end=
gültig übernehmen.
W. B. Paris, 8. Juli. Hieſige Blätter weiſen mit
Befriedigung darauf hin, daß die Einnahmen äus den
indirekten Steuern im Juni den Voranſchlag um
mehr als 12 Millionen überſteigen und die
Geſamit=
einnahmen aus den indirekten Steuern in der erſten
Hälfte des Jahres 1903 über 44 Millionen betragen.
Dies ſei die beſte Widerlegung der ungünſtigen Gerüchte.
welche die Oppoſition über die Finanzlage Frankreichs
verbreitet.
WB. Konſtantinopel, 8. Juli. Die Pforte teilte
ſchriftlich der öfterreichiſch=ungariſchen und der ruſiſchen
Botſchaft mit, daß nach den Berichten des
General=
inſpekkors Hilmi Paſcha die Unterſuchungen forklalkend
ergeben, daß die revolutionärelmazedoniſche
Bewegung ihre Wurzeln in Bulcaͤrien habe.
Die Pforte erſucht die Botſchafter, die Regierungen Zu
veranlaſſen. daß ſie einen entprechenden Einfluß in
Sofia Ausüben.
W.B. New=York, 8. Juli. Unweit der Station
Rockfiſh in Virginien fand ein Zuſammenſtoß
zwi=
ſchen einem Perſonenzug und einem Güterzug
ſtatt. 23 Perſonen ſind getöket, darunter mehrere öſter
reichiſche Einwanderer.
Familiennachrichten.
RRexRRRRRRs RrRRRrRi
An Zlelle jeder beſonderen Anzige.
[10561
Die Geburt eines geſunden Mädchens
zeigen hocherfreut an
Eudwig Traiser und Frau
nelene, geb. Hermes.
Darmſtadt, den 8. Juli 1903.
Ce AeAoneuiN
röRRaRrneN
RRRRN)
Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute vormittag 7¾ Uhr verſchied ſanft
und Gott ergeben unſere liebe Tante
Frau Katharino Hever,
Wilwe des Verkmeiſters Christian Hoyer,
wovon wir Verwandte, Freinde und Bekannte
ſchmerzerfüllt in Kenntnis ſetzen.
Im Aamen der kieflrauernden hinlerbliebenen:
C. Grosse.
Darmſtadt, den 8. Juli 1903.
Die Beerdigung findet Freitag. nachmittags
2 Uhr, vom Eliſabethenſtift aus ſtatt.
Einſegnung 20 Min. vorher. (12223
Lodes-Inzeige.
(Statt jeber beſonderen Mitteilung.)
Geſtern abend ¾9 Uhr entſchlief nach
längerem Leiden ſanft dem Herrn meine
liebe Frau, unſere gute Mutter und
Groß=
mutter
(12184
Frau
Anna Waitz,
gob. Greiſk,
im 74. Lebensjahre.
Im Lameu der lrauernden Hinkterbliebenen:
Johs. Waitz,
Hofbuchhändler.
Darmſtadt, den 8. Juli 1903.
Die Beerdigung findet Freitag, 10. Juli,
nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehaus,
Eliſa=
bethenſtraße 16, aus ſtatt.
Kodes-Anzeige.
Geſtern abend entſchlief ſanft nach kurzem
Krankenlager unſere liebe Schweſter, Tante,
Großtante und Urgroßtante
G10644
Fränloin Harie Stricker
im 84. Lebensjahre.
Familie Spiess.
Familie Reuler.
Familie Jensen.
Familie Ffannmüller.
Darmſtadt, den 8. Juli 1903.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag nachmittag
um 14 Uhr, die Einſegnung ¹ Stunde
vorher.
Goltesdienſt in der jsraeliſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 10. Juli 1903.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag den 11. Juli 1903.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Sabbatausgang
9 Uhr 25 Min.
Gotteodienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstal den 11. Juli.
Vorabend 7 Uhr 25 Min.- Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachntittags 5 Uhr — Min. Sabbatausgang 9 Uhr
25 Min.
Wöchengottesdienſt von Sonntag, den 12. Juli an:
Morgens'é Uhr - Min. Nachmittägs 7 Uhr 15 Min.
Ns. Sonntag, den 12. Juli: Faſten des 17. Tamus.
Tageskalender.
Freiſinnige Partei: Vortrag von Prof. Dr. Harnack
um 8½ hr im „Kaiſerſaalz.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Konsert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropolen.
Konsert um 8 Uhr in der „Stadt Pfüngſtadtn.
Konzert um 4½ Uhr im Hotel„Zür göldenen
Krone=
zu Jugenheim.
1 Verſteigerungskalender.
Freitag, 10. Juli.
Hofreite=Verſteigerung des Georg Emrich
Müller=
ſtraße) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Korn=Verſteigerung um 6 Uhr am alten
Dorn=
heimerweg.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, vergutwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, ofür den Inſexatenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.