166. Jahrgang.
Zuſerak=
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatr werden angenommen in Darmſtast
Aluſtvierkes Unterhaltungsblatl.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Abonnemenk=preis
monatlich 50 Pfg, viertellährlich 150 Mk.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende
Lag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N 156.
Dienstag, den 7. Juli.
1903.
B e k a n n t m a ch u u g.
Betreffend: Die Kreisſtraßen: hier die Sperrung der Kreisſtraße Darmſtadt-
Roßdorf behufs Umbaus des Eiſenbahnübergangs an der Halteſtelle
Glasberg.
Es wird hiermit zur Kenntnis der Intereſſen gebracht, daß die Kreisſtraße
Darmſtadt-Roßdorf und zwar von der Roſenhöhe bis zum Bahnübergang an
der Halteſtelle am Glasberg am Samstag, den 11. und Sonntag, den
12. Juli l. Js. behufs Geleisumbaus aüf dem Straßenübergang an der
erwähnten Halteſtelle für Fuhrwerke geſperrt iſt.
0⁄
Der Durchgangsverkehr erfolgt durch den alten Roßdörſer Weg.
Darmſtadk, den 29. Juni 1963.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graneh.
G17513
B e k a n n t m a ch u n g.
Vetreffend: Die öffentliche Impfung im Jahre 1963.
Die diesjährige öffentliche Impfung für die nach 8 1. Ziffer 1. wie 8 2 oder 3
des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen wird für die hieſige Stadt Mittwöch, den 22. l. Mts.,
nachmittags 5 Uhr und die folgenden Mittwoche, ſo lange das Bedürfnis dauert, im
Schulhauſe in der Rundeturmſtraße abgehalten werden. ”
Zmpfpflichtig im laufender Kalenderjahre ſind nach den erwähnten
Geſetz=
beſtimmungen die im vorigen Jahre geborenen Kinder, ſowie die rückſtändigen
früherer Jährgänge.
Wir laden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur
Be=
nutzung dieſer öffentlichen Termine mit dem Bemerken ein, daß alle in denſelben vor=
genommenen Impfungen für den Einzelnen Uneutgeltlich ſind. Wer die Termine nicht.
benutzen will, muß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zum Jahresſchluß auf
ſeine Koſten bewerkſtelligen laſſen, widrigenfalls ihm im Januar ſächſten Jahres zur
B e k a n n t m a ch u n g.
Da ſich bei Eintritt der heißen Jahreszeiten die Klagen über Muſizieren
namentlich Klavierſpielen bei öffenen Fenſtern, wieder mehren, ſehen wir
uns veranlaßt, die hieſigen Einwohner zu Lrſuchen, zur Vermeidung polizeilichen
Einſchreitens wührend des Muſiziereus die Feuſter geſchloſſen zu halten.
Darmſtadt, den 2. Juli 1903.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kratz.
(1990ik
Hengrasverſteigerung.
Donnerstag, den 9. lſd. Mts., nachmittags 3 Uhr, wird das
Hengras von den ſtädtiſchen Seiterswieſen in dem Oberfeld, um 3¼ Uhr die
Grasnutzung von einem Geländeteil am Steinbrückerteich, um 4 Uhr die
Heu=
grasernte von den Scheftheimerwieſen und den hierzu gehörigen Wegen, ſodann
im Anſchluß hieran das Heugras von den früheren Beſſunger Gemeindewieſen!
am Ende des Heuwegs, Wieſe am Dengelbaum und die gezäunte Wieſe, an Ort
und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Vor der Verſteigerung der Grasnützung am Steinbrückerteich gelangt die
Grasnutzung von den Wegen und Schneiſen des ſtädtiſchen Oberwaldes zum
Ausgebot.
Zuſammenkunft: um 3 Uhr am Molkenbrunnen, um 3½ Uhr am
Ober=
waldhaus und un ½ Uhr auf dem Scheftheimerweg am Waldausgang.
Darmſtadt, den 3. Juli 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
(19380i
Nachholung der Impfung eine vierwöchige Friſt unter Strafandrohung geſetzt wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwachſene auf ihren
Wunſch und Kinder, welche erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf den Wunſch
ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen
vorge=
nommen werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſen. bei Meidung der geletzlichen
Strafe, in dem 8 Tage ſpäter abgehalkenen Vermine zür Nachſchau nochmals erſcheinen.
Kinder, deren Zürückſtellung von der Impfunig wegen Kränklichkeit beanſprucht
wird, können gleichfalls in den Terminen dem Imipfargt vorgeſtelt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſoſldere Beſtachrichtigung der
Schulvoriteher erfolgen.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß aus einem Hauſe, in welchem
anſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maͤſern. Diphtherie, Krupp Reilchhuſten,
Floͤck=
ryphus roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, die Impflinge
gum allgemeinen Termin nicht gebracht werden dürfen und daß die Kilder zum
Impf=
termin mit rein gewaſchenem Aörver und mit reinen Kleidern gebracht werden mülſel.
Darmſtadk, den 16. April 1963.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(7395a
Verfleigernnoh-Anzeige.
ueherſicht.
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten in der Zeit vom 16. bis
30. Junk 1903.
Weizenp. Sacka180 8o. M.17.-bis 1750.
Korn „ „ „ „ 14.75, 15.-
Gerſte „ 7 „ 15.50 17-
Hafer „ „ „ „ „ 15. - „ 16.—
Butter per ½ Kilo M. 1.10.
Butter in Plrtien M. I.-.
Eier per Stück 6 Pfg.
Eier in Partien per 25 Stück M. 1.25.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 8.-
Kartoffeln per 25 Kilo M. 2.-.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. 50 Kilo M. 450.
Hei
Darmſtadt, den 4. Juli 1903.
Großh. Poligeinmt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die Aulieferung von 100 lfd. Mtr.
Zementröhren mit eiförmigem 50ſ75om
weitem Profil ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1. während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 9. Juli l. J.
vormiktags 10 Uhr.
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 4. Juli 1903.
Städtiſches Diefbauamt.
(1949oi
Keller.
Donnerstag, den 9. Juli, vormittags 9 Uhr,
erſieigere auf Antrag des Konkursverwalters Herrn Rechtsanwalt Dr. Geßner
in dem Konkurs der Kunſtverlagsbuchhandlung Sandſtraße 1 parterre:
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ſchrank, 2 Seſſel, 1 Lehnſtuhl, 1 Wanduhr (Jugendſtil),
Vorhänge, 6 Fächer, 6 Holgbrandkaſten, 6 Ledermappen,
6 handgemalte Taſſen, 8 Spitzenkragen, ferner ein großes
Quantum beſtes unbedrucktes Druckpapier.
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Ecazi.
Bas Müdchen von Athen.
20)
Roman von William Black.
Genehmigte Uebertragung aus dem Engliſchen.
Gachdruck verboten)
Die Linden und Fichten zeichneten ſich ſchwarz
wie Ebenholz gegen den klaren, dinklen Himmel
ab=
als Frank Gordon unmittelbar nach dem Abendeſſen
ſich aus dem Schloſſe ſtahl und in die Einſamkeit des
Waldes flüchtete. Mit vorgeneigtem Kopfe, die Hände
in den Taſchen, ſchritt er langſam dahin und verſuchte
ſich davon zu überzeugen, daß er der glücklichſte Mann
im ganzen engliſchen Reiche ſei.
Wo in aller Welt hätte er einen köſtlicheren
Schatz entdecken ſollen? Hier, mitten in dieſer
geheimnis=
vollen Stille, in dem durchſichtigen Mondlicht, konnte
er ſich ſo ein gut Bild von ihr machen mit ihrem
Frohſinn, ihrer übermütigen Lanne, ihrem ganzen
ſonnigen Temperament, und er malte ſich den Glanz
und das Licht aus, das ſie in die alten öden Räume
von Grantly Caſtle bringen würde.
und troßdem - irgend etwas bedrückte ihn noch;
was es war, wußte er nicht, es ließ ſich aber nicht
günzlich abſchütteln. Zweifellos war er der glücklichſte
Menſch von der Welt; aber das große, wunderbare
Glück war ihm zu unerwartet in den Schoß gefallen,
und das verwirrke ihn und machte ihn faſt ein wenie
bange. Indes war ja nun alles abgemacht, und es
blieb ihm nichts anderes übrig, als ſich zum hundertſten
Male immer wieder vorzuhalten, daß ſein
unver=
hofftes Glück unendlich größer ſei, als er es verdiene.
In Gedanken verſunken wanderte er fort, bis er
erſchrocken merkte, wie ſpät es geworden war; ſchnell
kehrte er nach Haͤuſe zurück.
Zwiſchen ein und zwei Uhr des Morgens, während
er noch immer wach im Bett lag, hörte er an ſeiner
Tür ein leiſes Raſcheln, im nächſten Augenblick klopfte
es — ein einziges Mal - und darauf vermeinte er,
den ſchwachen Laut forteilender Fußtritte zu vernehmen.
Er ſtreckte die Hand aus und drehte das elektriſche
Licht auf, und da ſah er, daß ein weißes Billet unter
der Tür hereingeſchoben worden war und nun in die
Augen fallend auf dem Parkettfußboden lag. Schnell
hob er es auf. Es war ein eigentümliches Schreiben,
mit Bleiſtiſt und zuſammenhanglos auf mehrere einzelne
Blätter hingeworfen.
Morgen früh reiſt Du fort, alle Menſchen werden
dann dabei ſein, ich kann nicht auf dieſe Weiſe Abſchied
von Dir nehmen. Frank, ich wollte Dir ſchon heute
abend etwas ſagen; aber alles konnte ich Dir nicht
ſagen, Du würdeſt zu ſchlecht von mir gedacht haben.
Und doch verdiene ich aͤlles, was Du von mir denkſt.
Es fing damit an, daß ich meinen Scherz mit Dir
treiben wollte, und es war zu viel Gelegenheit, um ein
bischen Unheil zu ſtiften und ich war ſo töricht-
und natürlich mußt Du mich verachten und ich weiß
auch nichts, was ich zu meiner Entſchuldigung
ſagen könnte.
Aber doch nicht alles war Scherz - Frank,
das glaubſt Du mir doch - ich ſchwöre Dir, das,
was heute Abend geſchehen iſt, war ehrlich und
auf=
richtig, wie auch das Ende ſein maa: ich verſichere
Dir, daß ich nicht mit Dir ſpielte. Du glaubſt mir
das, nicht wahr? Denke nün von mir, was Du
willſt; ich könnte Dir noch vieles ſagen, aber ein
Mädchen mag ſich doch nicht zu ſehr herabſetzen -
und nun gehſt Du auch fort. Ich weiß, daß ich oft
ſchlecht geweſen bin, aber ſeitdem mein Bruder Perey
lach Florida ging, bin ich mir immer allein überlaſſen
geweſen, und Lauf die Dauer wirde ich doch vielleicht
kreuer ſein, als mancher ernſte Charakter mit
hoch=
trabenden Grundſätzen.
Weiter will ich nichts ſagen. Verachte mich, ſo
viel Du willſt, ich muß es hinnehmen und will nicht
darüber klagen. Aber, Frank, nicht alles war Spiel,
das glaubſt Bu mir doch? Ich weiß recht gut, wie
die Männer - einige wenigſtens - von uns Frauen
denken. Wenn Du auch ſo denkſt - dann
meinet=
wegen. Warum ſollte ich es mir zu Herzen nehmens
Frank Frank, ich weiß nicht, was ich alles
ſchreibe. Aber Du biſt nicht wie alle anderen; Zu
Geite 2.
Weißbinder=Arbeiten.
Die bei Erbauung eines
Mittelſchul=
hauſes vorkommenden äußeren
Verputz=
arbeiten ſollen vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte,
Grafenſtraße 30, Zimmer Nr. 9, während
der Dienſtſtunden offen, woſelbſt auch
die Angebotsſcheine abgegeben werden.
Angebote ſind bis
Samstag, den 11. Juli 1903.
vormittags 10 Uhe,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen
Darmſtadt, den 4. Juli 1903.
Stadtbauamt.
Frenah.
(119340i
Iu Ponuroaltio der . 3ulos
vormitkags 10 Uhr,
werden auf dem Hofe des
Prain=
depots, Holzhof=Alle Nr. 13, öffentlich
gegen Barzahlung verſteigert:
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darunter Trageſättel und Geſchirrteile!
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Ketten, Waſſereimer, ferner: Bohrer,
altes Eiſen, Schlüchterbeile, Genicker,
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2. Juli 1503.
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L. Hufuageh, Waldſtr. 7. (0032a
Stoink ohlenbonngsgesellschaft „Prioſlos
Die verehrlichen Geſellſchafter werden hiermit benachrichtigt, daß die
Anfuhr der Kohlen
in den nächſten acht Tagen beginnt, weshalb der Aufbewahrungsort gefälligſt
bereit gehalten werden wolle. Diejenigen Mitglieder, welche die Kohlen erſt
ſpäter zu erhalten wünſchen, werden gebeten, dies dem Rechner ſofort,
anzumelden.
Wir fordern alle Mitglieder, welche ihre Kohlen für kommenden Winter
noch nicht beſtellt haben, hierdurch auf, dies bis längftens Ende Juli tun zu
wollen, weil ſonſt die in den Saßungen vorgeſehenen Nuchteile eintreten könnten.
Wir erlauben uns noch beſonders darauf aufmerkſam zu machen, daß der
möglichſt frühzeitige Bezug der Kohlen, beſonders aber der Authrazikkohlen
und Bribetts nötig iſt, da beide Sorten von September ab ſchwieriger zu
be=
ziehen ſind.
Ammeldungen neuer Geſellſchafter nimmt der Rechner des Vereins, Herr
N. Eakhfusts, Marktplatz 10, noch entgegen.
Darmſtadt, den 1. Jili 1903.
(1555mis
Nor Vorstand.
Nummer 156.
Vereinigte Ortokrankenkaſſe Darmſtadt.
zur
14
Ordentlichen Generalverſammlung
Montag, den 13. Juli, abends 8 Uhr, im weißen Saale der
„Stodt Pfungſtadtn.
Hagesoränung:
1) Abnahme der Rechnung des Vorjahres.
2) Wahl des Ausſchuſſes für die Prüſung der Rechnung des laufenden
Jahres.
3) Berichterſtattung vom Krankenkaſſen=Kongreß in Berlin.
4) Die Novelle zum Krankenverſicherungsgeſetz und ihr Einfluß auf das
Statut.
6) Die Anſtellungsverhältniſſe der Beamten. Ref.: Herr Sames.
Der Vorstand:
Stephau, Vorſitzender. (11992
VV. Die Herren Delegierten werden gebeten, recht pünktlich zu erſcheinen.
Poolbsdi uud Jurikuror
408
EAU GAIAAUSSR rNO0n
Grossh. Ress. Aurhaus mit vopondaneen.
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Bekanntmachung.
Die Vorerhebung des Schulgelbes
für die beiden Mittelſchulen für das
H. Vierteljahr 1903 findet
Mittwoch, der 8. l. Mts.,
nachmittags von 2½ bis 5 Uhr,
in unſerem Dienſtlokal, Grafenſtr. 28.
ſtatt.
Darmſtadt, am 2. Juli 1903.
Die Stadtkaſſe.
Daub.
(1703s,
Zechſeine Chüringer
Corvohatwursk,
hart und weich,
per Pjund 1,40 Mi.
per 10 Pfund 13.50 M.
Hälelne
Gohivken,
5—8 Pfund ſchwer,
per Pfund 85 Pfg.
¼ Holonialnaron. Jonsun-Gogohält
Anton Graunwarth,
Landwehrſtraße 13,
Marktplatz H½. O10a
Ein noch ſof nener
GTSAOTN
(3 Flammen) iſt wegen Anſchaffung
eines größeren billig abzugeb. (1796soi
Näh. Inſelſtraße 18. 1. St.
Gbstaüohierei C437a
DOSshOk
liefort frei ius Kauls:
Himbeeren 1, per Pſd. 50 Pſo.
Himbeeren I
40 „
Hachelbeeren
Mvolamon.
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1 Baustüre
2 Ranalrahmen.
3 11703a) Sehnetergagso 16.
Franzöſ. Stunden, beſ. Grammatik
5 (20 Stdn.), für Unter=Primaner der
Ober=Realſchule geſucht. Oſſ. mit Preis
biſt ſo hochherzig und nachſichtig, und vielleicht —
vielleicht beurteilſt Du mich nicht ſo hart. Schreibe
mir, bitte, nicht, das würde mir nur Unruhe machen
- ſage nur: Leben Sie wohl, ehe Du wegfährſt,
.G.
dann verſtehe ich Dich.
Sinnend hielt Frank Gordon den Brief einige
Zeit in der Hand. Rein, er wollte nicht hart urteilen,
überhaupt nicht urteilen über das arme unglückliche
Geſchöpf, das ſo unter dem Bewußtſein ſeiner
Tor=
heiten zu leiden ſchien.
Es war ja nur das neckiſche Spiel eines
an=
mutigen Kützchens geweſen. Dieſer hingekritzelte Brief
war durch und durch aufrichtig, das lonnte er ſehen.
Er war in ſeiner Art ſogar rührend. Was ſollte er
nur tun oder ſagen, um ſie zu beruhigen - ehe der
Wagen fortfuhr?
Viel Zeit hatte er am anderen Morgen
aller=
dings nicht für ſie, denn während ſchon das Gepüäck
aufgeladen wurde, war ſie noch immer nicht erſchienen.
Bereits wollte er widerſtrebend einſteigen, als ſie
furchtſam aus der Türe herauskam.
Leben Sie wohl, ſagte ſie und gab ihm die
Hand mit zu Boden geſchlagenem Blick.
Leben Sie wohl, antwortete er ſehr freundlich,
und leiſer fügte er hinzu: Sie müſſen ſich nicht wieder
ſolche törichten Gedanken machen. Das paßt gar
nicht zu Ihnen.
Wollen Sie mir ſchreiben? fragte ſie und
ver=
ſuchte ihn einen Augenblick anzuſehen.
Natürlich, ſobald wir in Grantly ſind,
ant=
wortete er.
Und dann ſagte er ihr noch einmal Lebewohl
und ſtieg in den Wagen - in der ſtillen Hoffnung,
daß niemand den kleinen Vorgang bemerkt habe.
Denn er hatte beſchloſſen, das glückliche Geheimnis
fürs erſte noch für ſich zu behalten. Auch als er in
Grantly angekommen war und mit ſeiner alten Ver=
trauten Joan Gordon eine Privatunterredung hatte,
äußerte er kein Wort über eine bevorſtehende
Ver=
änderung in ſeinem Leben. Miß Joan hingegen hatte
ihm Nachrichten mitzuteilen, die ihn nicht wenig
über=
raſchten.
Frankie, ſagte ſie zu ihm, als der Fürſt und die
Fürſtin ſich in ihre Zimmer zurückgezogen hatten,
um ſich zum Eſſen umzukleiden, Du erinnerſt Dich
wohl noch des alten Herrn, jenes Botanikers und
ſeiner Nichte, die im letzten Mai einmal hier waren?
Ob ich mich ihrer noch erinnerel Wie oft habe
ich nicht nach ihnen geforſcht! Und ich kann nie
ohne Gewiſſensbiſſe an ſie denken.
Gewiſſensbiſſe ?
Gewiſſensbiſſe, ja gewiß. Und dann fuhr er in
bitterem Tone fort: Daß ich es ſo an echt ſchottiſcher
Gaſtfreundſchaft fehlen ließ; ein Stückchen Braten,
ein Glas Wein, ein Händedruck an der Türe, und
man läßt ſie wieder in die weite Welt hinauswandern
- ſie, die ganz fremd in der Gegend waren - und
ſieht ſie niemals wieder. Wenn ich die beiden doch
noch wiederfinden könnte.
Frank, ſagte Joan Gordon ernſt, Du kannſt nicht
mehr von ihnen beiden ſprechen. Der arme alte
Mann ſtarb kurz nach ſeinem Beſuch hier; ich glaube
in Aberdeen. Es iſt eine traurige Geſchichte: ich
würde es Dir ſchon geſchrieben haben, aber ich wußte
ja, daß Du bald kämeſt.
Und nun berichtete Tante Joan, daß ſie kürzlich,
als ſie bei Freunden in der Stadt zu Mittag gegeſſen,
Mr. Murray, den Edinburgher Rechtsanwalt, getroffen
habe, der die Vermögensverhältniſſe John Elliots
zuletzt geordnet und ihr alle Einzelheiten über das
Schickſal dieſer beiden Menſchen mitgeteilt hatte.
Frank Gordon erſchien ungewöhnlich ernſt bei dieſen
Nachrichten.
Ihre Tante, eine Mrs. Elliot, Devonſhire Place,
wiederholte er. Und er fürchtet, daß ſie im Hauſe
durch alle möglichen Arbeiten und Hülfeleiſtungen
ausgenutzt wird ? Tante Joan, wenn ich nach London
komme, will ich ſofort nach ihr ſehen.
Lieber Junge, verſetzte die herzensgute, aber
praktiſch denkende Miß Joan, was willſt Zu da
machen ? Du kannſt Dich doch unmöglich zum Retter
unglücklicher junger Damen aufwerfen.
Schottiſche Gaſtfreundſchaftl ſagte er mit
wieder=
kehrender Bitterkeit. Ja, Tante Joan, wenn ich mich
auch nicht zum Retter aufwerfen will.. aber,
ſo=
bald ich nach London komme, ſuche ich ſie auf und
entſchuldige mich bei ihr... und bezeige ihr meine
Teilnahme, auf jeden Fall, und
Ja, ja Frank, Du haſt immer Deinen Willen
durchgeſetzt. Tante Joan ſchüttelte den Kopf und
erhob ſich, denn es klingelte zum Eſſen. Einen
Augenblick blieb ſie jedoch noch in der Türe ſtehen:
Nun, Frankie, wenn Du ihr Deine Teilnahme
aus=
drückſt, kannſt Du ihr auch ein paar freundliche
Worte von mir ſagen. Damit war ſie auch ſchon
zur Türe hinaus.
Nach dem Eſen ging er auf ſein Zimmer und
ſchrieb an Miß Georgie Leſtrange. Es fiel ihm gar
nicht ſo ſchwer, wie er gefürchtet hatte. Es war
ein freundlicher, einfacher, natürlicher Brief, ohne
irgendwelche gefühlvolle Anwandlungen. Er machte
ſich über ihre Selbſtvorwürfe und Bekenntniſſe luſtig,
bat ſie um alle ihre Photographien und wollte gern
wiſſen, ob ſie bald nach London zurückkehre, denn da
ſeine Mutter und der Fürſt ſich nur noch wenige
Tage dort aufhielten, würde er dann Herr ſeiner
Zeit ſein. Es war ein freundlicher Brief, und er
empfand eine gewiſſe Erleichterung, als das Schreiben
fertig war und er es in den Umſchlag ſteckte.
(Fortſetzung folgt.)
Rummer 156.
Darmftüdter Tagblatt, Dienstag, den 3. Juli 1903.
Seite Z.
Diemstag,
V.
Amd Mittwoeh
S. Buli,
Fortsotzung des Vorkaufes billiger Blusen.
96
59.
NHack
Fortsotzung das brtauſos nurüobgogelnte, ſarbiger Mpatoas.
Fortsotzung dos Vorlaufes gämillohor Roslo.
Fortsstaung dos Vorlauſes in Waschstoſſon mib 10 p0h. Coonto.
Ge
Fortsotaung des Vorkaufos in Hohta-rstoſſon und Danst-Aonſoktion
mé I5 UV. SeomtO-
Holophon 172.
Ludvigsplatz 9. ciso=
Mdienbrauerei Gessen iw Gessen
„
v2 ollieſerautn 8r. Rönigl. Fohelt des Grossherzogs von Gessen
empfiehlt
ihre vorzüglichen, garantiert reinen und nur aus allerbesten Malzen und feinsten hopfen
hergestellten Exportbiere nach Pilsener, Wiener und Bayeriseher Brauart.
Deselven ains den Plsener, Wlener und münchener Bieren glelehwerlg. hallen zleh gut in Flasehen und aind wegen irer versmmlehlielt
2 2 a allseilig bellebt. 2
In Flaschen und Gebinden zu beulehen alureh lle
co77
Riederlage D. Gebermehl, Burmſtandt, Eliſabetheuſtrahe 53, Telephon Br. 547,
und de verrauſslelle Joh. Goppel, Rolonialwaren und Delagesen, Soderstrase ſol.
Miii
477y
1
00000,
nolld addr gyd NRd-hdlConol,
l
in Griginal=Körhen von 60-70 pfund
Per 100 Ffnnd Mh. S.
Pfund 10 Pfg, 10 Pfund D0 Pig.
w. Lei Abnahme von 10 Griginal Förben an biliger. -
ſlld Schotbische Voll-Ioringo.
ollo joläud. Hathos=Noringo.
E0a0OCh
4 firchsirasse I.
d3
900000
Felephon 137.
1.
vorm. Verd. Hoye,
1197800o
Gorresheim boi Düssoldork.
Grö8gto Naschenkabrik der Hodlt. 2 hrliche Produltion ea. 140 Mlillinon Paschon.
Awveigfabrikten; Porta Westkalica, Kroumacher Glashütte, Glashütte
Teutoburg Brackwede i. W. Gaskabrik Hörstel i. W.
Waschem
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faschen, Müch- ü. Oeſiaschen; Demishns, Korbflaschen u. Balſions.
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Darmſtädter Tagblatt. Dienstag, den 2. Juli 1903.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 7. Juli 1903.
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Geſchäften war, und dauernd bei mir zu bleiben gedenkt, iſt es mir nun möglich,
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Bedarf in beſſern Sachen zum Teil auswärts zu decken. Speziell mache ich auf
Anfertigung von Pariſer und Wiener Toiletten aufmerkſam, und werden
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von der Kapelle des 1. Großh. H.fl. Iufant=(Geibgarde) Regtb. Ar. 15
unter Leitung des Muſikdirektors Herrn Wilh. Gg. Eilge.
Wiederholung des am Donnerstag, den 25. Juni, mit ſo
großem Beifall aufgenommenen Programms:
„Verdi Abend u. S. W.
Eintrilt 40 Pie.
Anfang 8 Uhr.
Bei ungünſtiger Witterung Streichmuſik im Saal.
Abonnementskartons (12 Karten) zu 3 Mark abends an der Kaſſe.
hdr CollnOslallrald 1M8l6, Heroweg.
Dienstag, den 7. Juli 1903:
GOEses mILAT-GGnOTL
ausgeführt von der
Fapelle des Leib=Bragoner=Regiments Zr. 24 ſKaiſer Nikolaus).
Eintritt 25 Pfg.
Anfang 8 Uhr.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 156.
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5068 125 95 288 328 48 403 16 22 64 90 94 99 556 604 721 36 62
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601 23 38 200) 49 737 (200) 801 962 67 12085 208 74 90 308 483 533
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643 703 10 808 26 956
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88 913 17328 91 569 763 86 91 18211 354 90 529 82 601 840 949 95
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88 824 937
20167 490 581 679 786 802 798 986 21079 17784 219 25 312
530000) 91 434 98 547 [200 73 651 81 90 782 81776 250) 22193 201
[300 6 63 316 539 99 889 ſ200) 936 23122 33 35 41 201 304 44 71134
880 903 24085 254 347 473 510 (250) 654 1300) 84 901 84 1200)
25108 11 84 388 511 56 687 809 36 64 74 921 29 66 85 26066
73 (250 91 146 237 82 338 44 8789 (250 432 40 45 536 80 841 66 77
929 27027 74 186 213 34 46 66 31148 550 08 738 49 815 068 2800043
44 7 163 711400 8790 381 405 48 515 58 67 603 720 58 830 42 66 997
29115 275 306 66) 759 860 1200 68
30044 297 518 42 49 50 620 31054 106 10 408 71 79 577 250)
787 98 844 56 908 19 32011 78 188 252 342 86 88 414 522 63 75 80 670
854 60 9½1 33009 62 160 234 81 483 668 707 45 61 76 875 34000 73
202 35 330 52 53 569 601 16 37 732 80 808 40 95 968 81
35003 19 57 99 268 350 65 613 34 753 61 3615763 288 310 1400)
22 41 403 520 740 55 61 78ſ200) 823 960 3705269 290 321 525 88 653
733 53 836 79 38010 72 8¾ 113 57 80 220 455 86 520 56 819 41 76 77
39036 123 33 39 58 25 85 363 536 57 690 742 860 87 907
40101 63 66 1200) 75 207 321 46 87493 542 49 708 79 808 72931
75 79 41202 5 48 97 459 541 621 28 745 78 81089 42047 325 34 48
470 501 33 605 44 716 23 858 62 90 43102 3 99 347 443 91 763 821 69
99 957 44190 208 44 316 69 407 23 26 95 503 626 97 752 848 61 85 969
45095 114 89 200 44 74 86 95 301 25 482 651 908 11 46072 73
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67 21 46 58 8793 421 92 544 54 7180 605 15 37 755 840 938 95
50123 248 49 63 327 70 510 28 67 72 646 12001 63 705 61809 46
907 51000 1 23 34 192 220 328 51 84 574 71264 1 839 52152 253
82 88 355 457 66 658 834 981 200) 53032 114 81 300 404 80 508 682
705 32 947 71 54053 191 337 403 21 514 639 60 70 734 45 86 90 841978
55088 110 63 297 33751 430 46 507 2 44 51 60 655 719 28 38 64
925 56087 135 234 43 344 95 450 89 581 638 753 61 859 97933 (300)
57008 72 137 66 510 601 73 83 714 45 803 34 51 75 81 940 72 58028
174 509 752 98 59097 102 92 299 349 400 13 38 45 66 72 503 41 62161
740 44 78 866 903 80 36 49
60000 34 204 96 300 92 461 500 647 68 824 936 52 80 61085 106
12 66 276 362 6704 400 504 14 22 2788 619 44 808 2165 92797 62003
4 15 103 678490 259 79 200) 393 521 32 615 20 56 842 6499 18 63000
3748 50 70 110 (300) 264 3b3 51761793 710 838 761300) 96 1200) 900
64066 72 136 74 331 84 434 511 649 731 35 844 53 8797680
65003 9 67 172 248 347 48 52 65 97 (250) 41787 ſ200 527 774
935 72 66113 16 53 221 46 1250 304 26 42 57 811016 55 67064168
249 64 384 402 31 56 71 506 21 46 92 642 (300) 753 56 64 86 867 976
68025 112 68 228 352 404 22 628 718 801 965 69067 163 77 522 85 621
47 961
70070 110 66 82 83 476 81 513 60 630 743 957 (250) 99 71001
32 59 104 41 43 309 40 414 506 250) 54 628 729 83 87894 72056 136
76 205 317 88 454 58 62 591 746 51 80 804 6 48 93 903 18 22 72 73182
207 386 433 556 606 52 720 36 879 74004 107 30 32 70 225 375 400 35
[200) 655 712 872 931
75058 68 137 80 2l 74 75 82 313 2 412 569 82 86 623 86 733 97
838 908 33 76033 55 7 113 30 37 378 457 54280 606 713 46 988 77003
13 37 57 294 96 345 65 430 86 (300) 503 80 639 41 46 (200) 839 68 903
70 78038 45 82 141 43 57 213 200 84 91 99 391 407 l200 547 71 642
55 701 5 8711 76 79036 41 83 182 338 435 51 59 520 21 23 744 12000)
818 98 900 22 51
80126 238 609 28 68 769 91 874 975 81010 47 89 278 862 79 410
[250) 26 503 652 700 82 869 920 57 82020 84 95 282 336 65 477529 49
67 655 76 864 946 8307 118 62 73 215 338 40 415 16 597 611 15 704
77 810 901 50 72 84083 169 265 351 453 565 630 97 808 82 968
85017 79 96 109 24 247 80 87 330 7 76 458 633 62 737 927 63
8602 168 223 49 76 332 402 22 504 696 863 905 3754 73 87023 30 48
179 339 412 505 512 600 703 39 826 46 993 (200) 88006 87 95 96 193
27181346 449 88 665 83 708 849 973 89055 107 55 314 84 401 14 32
98 509 80 640 93 735 835 951 58 80
90058 94 137 44 7295 282 98 380 438 592 1200) 609 31 866 72 74
903 83 91035 44 56 124 210 329 439 48 500 11 613 28 700 66 821 94
945 46 92006 122 48 24 84 323 49 99 417 73 76 510 51 640 92 98 789
927 48 49 93026 28 41 133 47 223 81 200) 307 23 24 534 601 887919
36 94001 21 146 61 468 80 533 40 53 81613 25 7049689980694 922 26
95089 197 257 (2000) 335 502 657 94 74550 815 2794 96002 58
133 48 98 216 346 94 427 44 502 32 73 607 742 87 814 4750 66 67 907
97027 71 116 26 287 361 427ſ250) 45 47 996 98166 306 41461 68 587
626 31 44 49 53 75 808 20 44 940 93 99063 66 112 53 78 221 85 315 22
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1.
D. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
76 156.
Dienstag, den 2. Juli.
1903.
Für das Kind nur das Bosto!
Wenn Kinder beim Waſchen weinen, ſo iſt dies oft
nur ein Aufſchrei gegen die bedauernswerte Unſitte,
Kinder mit ſodaſcharfer Seife zu waſchen. Mütter, die
ihr eure Kinder liebt, gebraucht zum Waſchen eurer
Babys keine andere Seife als Boerings überaus milde
und fettreiche Enlen=Seife. Dieſe Seife iſt allſeits
äner=
kannt als Unverfälscht rein und frei von Sodaſchürfe.
Preis 40 Pfg. per Stück.
(1203211
Erprobtes Rezept. Bratwurſt in Bier: Für
6 Perſonen. Vereitungsgeit 1 Stunde. Zwei Pfuͤnd
Bratwurſt legt man ca. ½ Stunde in Bier, dann trocknet
man dieſelbe mit einem reinen Tuche ab, läßt in einer
Bratpfanne etwas Bütter heiß werden, gibt die
Brat=
wurſt hinein und brät ſie auf allen Seiten goldgelb an.
Dann gießt man ungefähr 1 Liter ſüßes Bier zu, gibt
eine Brokrinde, ein Stückchen Zitronenſchale, einige
Zwiebelſcheiben und etwas Salz und Pfeffer zu und
ſchniort die Wurſt noch Ungefähr ½ Stunde gut zugedeckt.
Dann legt man ſie auf eine erwärmte Platte, gießt die
entfettete Sauce durch ein Sieb, kocht ſie dann noch
ein=
mal auf, vollendet mit 6-8 Tropfen Maggis Würgze und
gießt ſie über die Wuirſt.
I2050
Zur Typhusbekämpfung.
Machdem die in dem letztjährigen Etat für die
Förderung der Bekämpfung des Typhus begehrten
150000 Mark vom Reichstage bewilligt worden
waren, hatte ſich, wie bereits kurz mitgeteilt wurde,
auf Veranlaſſung des Reichskanzlers in den jüngſten
Tagen eine Kommiſſion in die weſtlichen Gebiete des
Vaterlandes begeben. Sie befand ſich unter Leitung
des Präſidenten des kaiſerlichen Geſundheitsamtes
Geh.=Rats Prof. Dr. Köhler. Vom Reichsamt des
Inuern nahm an der Reiſe der Geheime
Ober=
regierungsrat Bumm teil, vom preußiſchen
Kriegs=
miniſterium Oberſtabsarzt Dr. Paalzow, vom
Mi=
niſterium des Innern Geheimrat Maubach. vom
Finanzminiſterium Geheimrat Dulheuer. Für die
elſaß=lothringiſche Regierung war Medizinalrat Dr.
Biedert, von Bayern Stabsarzt Dr. Hertel, von
Oldenburg Regierungsrat Dr. Troſt delegiert. Die
Kommiſſion beſichtigte in wenigen Tagen in
Straß=
burg, Landau, Saarbrucken, Metz und Trier die
teils ſchon in Betrieb befindlichen Einrichtungen,
teils noch der Ueberführung in die Wirklichkeit
ent=
gegenſehende Plüne. In Trier ſtießen auch die
Kommiſſarien des preußiſchen Kultusminiſteriums zu
ihr: Miniſterialdirektor Förſter und Geheimrat
Profeſſor Dr. Kirchner. Unter Zuziehung der Leiter
ſämtlicher Typhusſtationen fand hier eine Beratung
ſtatt, in der der Plan feſtgeſtellt wurde, nach
dem ſämtliche Stationen in Uebereinſtimmung mit
den Verwaltungsbehörden vorzugehen haben, um
eine ſyſtematiſche Bekämpfung des Typhus nach der
Anregung des Geheimrats Prof. Dr. Koch zu
er=
zielen.
Lonbets engliſche Reiſe.
Die großen Vorbereitungen, die zur
Bewillkomm=
nung des franzöſiſchen Gaſtes die Eity von London
getröffen hat, entſprechen den franzoſenfreundlichen
Stiminungen. deren Trägerin vorzugsweiſe die
Kauf=
mannſchaft Englands iſt. Ebenſo wie unſere
hanſea=
tiſchen Landsleute die deutſch=engliſchen
Mißverſtänd=
niſſe als ſchwere Kalamität empfinden, ſo leidet auch
der engliſche Handelsſtand unter den Folgen jeder
isolation, ſo splendid ſie auch manchen Politikern und
Publiziſten vorkommen mag. Bei mehr als einer
Gelegenheit haben Spannungen zwiſchen England
und Frankreich die City ſchwer verſtimmt, zuletzt in
den Zeiten des Boerenkrieges, gegen den ſich die
Franzoſen faſt noch leidenſchaftlicher erregt hatten
als die bis auf den heutigen Tag dafür geſchmähten
Deutſchen. Zwiſchen den Völkern der beiden durch
den Kanal getrennten, oder ſoll man ſagen
verbun=
denen, Länder hat es von jeher ein Auf und Nieder
der Beziehungen gegeben. Aus ihren Tagebüchern
wiſſen wir, mit wie aufrichtiger Freude Königin
Viktoria und ihr Gemahl in den vierziger Jahren
die freundſchaftlichen Beziehungen zu Louis Philipp
gepflegt haben. Die Doppelzüngigkeit des Orleans
in der Frage der ſpaniſchen Heirat ſtörte dieſes
Ein=
vernehmen von Grund aus. Auch mit Louis
Napo=
leon wurden in perſönlichen Begegnungen die beſten
Beziehungen unterhalten, die im Krimkriege ihren
politiſchen Ausdruck fanden. Aber ebenſo häufig ſind
die Beiſpiele ſchwerſten Zerwürfniſſes zwiſchen den
beiden Mächten, deren Rivalitüt auch der beſte Wille
ſo bald nicht beſeitigen wird, Es iſt charakteriſtiſch,
wie ſelbſt aus den duftigen Blumenſträußen, die jetzt
hüben und drüben gewunden werden, das Unkraut
der Zwietracht nicht ganz verſchwinden will. Der
Pariſer „Times==Korreſpondent macht ſich zum
be=
geiſterten Propheten der neuen Annäherung. „Frühere
Mißverſtündniſſe; ſo erklärt er, ſind ausgeſtorben.
An ihrer Stelle ſind jene Gefühle wieder äufgelebt,
die bei mancher Gelegenheit im vergangenen
Jahr=
hundert England und ſeinen großen Nachbar in die
Lage ſetzten, Hand in Hand die führende Rolle zu
ubernehmen für die Sache des Fortſchritts und der
Kultur. In demſelben Briefe aber wird die in der
Tat ſehr ſonderbare Art kritiſiert, wie der
Abgeord=
nete Etienne die Verſtändiging in Taten umſetzen
möchte. Als Fürſprecher der parlamentariſchen
Kolonialgruppe erhebt er zahlreiche Forderungen ohne
Gegenleiſtung. Von Frankreich geliebt zu werden,
dieſes wonnige Gefühl ſoll den braven Engländer
in dem Maße befriedigen, daß er mit offenen Händen
Zugeſtändniſſe macht. Die ägyptiſche Frage ſoll
ge=
regelt werden, wenn man auch bezüglich der Zeit und
der Form der Räumung Aegyptens durch die
eng=
liſchen Truppen nicht drängen und ſich auf
Eng=
lands Ehrenwort verlaſſen will; Verſtändigung
be=
züglich Marokkos ohne Aufteilung dieſes Landes,
aber mit der Verſicherung der Vorherrſchaft
Frank=
reichs, das eine Art franzöſiſchen Schuhſtaates la
Tunis bilden müßte; Berichtigung der Grenzen der
engliſchen und franzöſiſchen Beſitzungen am Niger
und am Tſchadſee, ſelbſtverſtändlich zu gunſten
Frank=
reichs, da die zu Papier gebrachten Abmachungen die
Verbindung der franzöſiſchen Poſten am Niger und
am Tſchadſee noch nicht geſichert haben; in Siam wird
das Grenzgebiet am Mekongbecken als zu Cambodga
gehörig für Frankreich in Anſpruch genommen, oder
es wird wenigſtens eine wirkſame franzöſiſche
Kon=
trolle verlangk; in Neufundland wird die Erhaltung
des status aus oder entſprechende Entſchädigungen für
franzöſiſche Zugeſtändniſſe gewünſcht und ſchließlich
ſollen die Neuen Hebriden zwiſchen Frankreich und
Auſtralien aufgeteilt werden.
Alle dieſe mehr oder weniger beſcheidenen Wünſche
geben das richtige Bild von der Zahl ungelöſter,
zwiſchen Frankreich und England ſchwebender Streit=
und Machtfragen. Es wird niemandem einfallen,
von der bevorſtehenden Londoner
Freundſchaftsbe=
geguung eine Löſung zu erwarten. Troßdem macht
ſich auf dieſe engliſche Reiſe niemand mit froheren
Gefühlen als Delcaſſo, der franzöſiſche Miniſter des
Aeußern. Die Allianz mit Rußland. das ihn in
Balkanfragen recht unfreundlich hat ſitzen laſſen,
ge=
nügt ſeinen politiſchen Anſprüchen nicht. Frankreich.
England, Rußland und Italien - um dieſen
Vier=
bund zu ſchaffen, möchte er noch recht lange Miniſter
des Auswärtigen bleiben, auch wenn Herrn Combes
der Kulturkampf vor der Zeit ſtürzen ſollte. In den
Begegnungen Loubets mit den Königen Eduard und
Viktor Emanuel ſieht er wichtige Etappen auf dem
Wege zum beharrlich verfolgten Ziele.
Deutſches Reich.
- Es wird beſtätigt, daß die
Reichstags=
einberufung zum 24. November erfolgen ſoll.
— Das in ſeinem 24. Jahrgang (1903) ſoeben
fertiggeſtellte Statiſtiſche Jahrbuch für das
Deutſche Reich, das der Praxis und
Wiſſen=
ſchaft ein handliches Nachſchlagebuch für die Statiſtik
des Reichs ſein will, behandelt wie bisher in Form
von leicht verſtändlichen Ueberſichten alle diejenigen
ſtaats= und volkswirtſchaftlichen Gebiete, Uber welche
jährlich zuſammenfaſſende ſtatiſtiſche Nachweiſe
ge=
geben und Summen für das Reich gezogen werden
können. Die einen längeren Zeiträaum umfaſſenden
Jahresreihen ſind durch die neueſten Angaben
er=
günzt. Beſondere Berückſichtigung haben ferner die
jetzt vollſtändig vorliegenden Ergebniſſe der
Volks=
zühlung 1900, ſowie die Erhebungen von 1900 über
die Forſten und Holzungen. den Weinbau und den
Viehſtand gefunden. In Verfolg der Beſtrebungen,
die Zuſammenſtellungen auch auf einzelne beſondere
nicht zur eigentlichen Reichsſtatiſtik gehörigen Zweige
der Statiſtik auszudehnen, ſind neuaufgenommen
neben den ſchon im Vorjahre über die Finanzen der
Bundesſtaaten gegebenen Ueberſichten nunmehr auch
ſolche über die Sparkaſſen und die Volksſchulen im
Reiche. In einem Anhang, der dem Jahrbuch aus
Anlaß der in dieſem Jahre in Berlin ſtattfindenden
Tagung des Internationalen Statiſtiſchen Inſtituts
beigegeben wurde, iſt verſucht worden, eine Reihe
von ſtatiſtiſchen Nachweiſeninternational darzuſtellen.
Die am Schluß des Jahrbuches befindlichen Karten
behandeln in dieſem Jahre wichtigere Ergebniſſe der
Volkszählung 1900, der Krankenverſicherung 1900
und des auswärtigen Handels 1902.
— Der Landtag von Koburg=Gotha
nahm die Aenderungen des Schulgeſetzes mit
erheb=
lichen Zulagen für Lehrer und Direktoren nach
mehrtägiger Verhandlung an und bewilligte 21000
Mark Staatszuſchuß.
Ausland.
— Nach der „Neuen Freien Preſſe= iſt die
öſterreichiſch=ungariſche Kriſe endgültig beigelegt,
es werde ein kaiſerliches Handſchreiben erſcheinen,
welches dem Miniſterpräſidenten v. Koerber vollſtes
Vertrauen ausſpricht. Nur Rezeks Demiſſion werde
angenommen.
- In Frankreich ſteht eine abermalige
Wieder=
aufnahme des Dreyfus=Progeſſes in Ausſicht. Die
„Europeens veröffentlichten eine Mitteilung, daß eine
Dreyfus freundliche Perſönlichkeit nach Genua
ge=
kommen ſei, um Dokumente zur Rehabilitierung von
Dreyfus zu ſammeln. Dieſe Perſönlichkeit habe
er=
klärt, bereits erlangt zu haben, daß der Progeß vor
den Kaſſationshof und nicht vor das Kriegsgericht
zurlckverwieſen werde. Der Bericht des Anwalts
von Dreyfus, Mornard, ſei bereits fertiggeſtellt und
p. e. Ddieſer
Bericht ſtütze ſich auf folgende Punkte: 1) daß der
vorgebrachte Kaiſerbrief niemals in Wirklichkeit
be=
ſtanden hat und teilweiſe von General Mercier
ge=
fülſcht iſt, 2) daß die Zeugenausſagen Cernuſchis
vor dem Kriegsgericht zu Rennes falſch waren und
zum Teil vom Hauptmann Marchand veranlaßt
wurden, 3) daß mehrere Dokumente, die in dem
Bordereau genannt wurden, von einem
Artillerie=
offizier der Schule von Fontaineblau geliefert worden
ſind. Alle dieſe Tatſachen könnten bewieſen werden
und infolgedeſſen werde die Vorladung des Generals
Mercier beantragt; der Artillerieoffizier ſowie als
weitere Mitſchuldige Kommandant Lauth und
Hauptmann Jung ſollen ebenfalls gerichtlich verfolgt
werden.
- Die „Köln. 8tg.- meldet aus Petersburg:
Nach Meldungen aus Wladiwoſtok iſt der ruſſiſche
Kriegsminiſter Kuropatkin infolge eines kaiſerlichen
Auftrages plötzlich von hier abgereiſt. Er änderte
ſeinen Weg weſentlich. Man ſimmt an, daß der
Beſuch des Miniſters in Nicolajewsk den Zweck
ver=
folgte, die Befeſtigungen zu beſichtigen, was für den
Fall eines Konfliktes mit Japan und England eine
beſondere Bedeutung haben würde.
- In Serbien macht ſich unter den Offizieren
der in der Provinz ſtehenden Truppen gegenüber den
vom Könige demonſtrativ bevorzugten und mit
Rang=
erhöhungen und Belohnungen förmlich überſchütteten
Königsmördern eine gewiſſe Erregung bemerkbar.
In Riſch und Kragujewatz fanden
Ofiziersverſamm=
lungen ſtatt, in welchen gegen eine derartige
Bevor=
zugung meuteriſcher Offiziere gegenüber den anderen,
die ihren Treueid gehalten, entſchieden proteſtiert
wurde. Außerdem ſind die Offigiere erbittert, well
ihnen das ſeit drei Monaten rückſtändige Gehalt
bis=
her noch immer nicht ausgezahlt wurde, wührend die
in Belgrad befindlichen Kameraden förmlich mit Geld
überſchuttet wurden.
- In Saloniki geht neuerdings das Gerücht,
es ſeien Anſchläge der Komitees zu erwarten. Der
öſterreichiſch=ungariſche und der ruſſiſche Botſchafter
lenkten die Aufmerkſamkeit der Pforte auf dieſes
Gerucht, welche bei dem Vali in Saloniki anfragte.
Dieſer antwortete, er garantiere perſönlich für die
Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung. Sollten
dennoch von einzelnen Perſonen oder Banden
An=
ſchläge verſucht werden, ſo würden dieſelben durch
die umfaſſenden Vorſichtsmaßregeln, die er getroffen
habe, vereitelt werden.
— Nachrichten aus Griechenland zufolge ſandte
der Kriegsminiſter anläßlich ſtürmiſcher
Hollsver=
ſammlungen, welche wegen Fallenlaſſens, des
Korinthenmonopols, in Phrgos ſtattfanden, eine
Schwadron Kavallerie dorthin. Die Oppoſition
er=
blickt in den Erklärungen des neuen Miniſteriums
über das Budget die Aufftellung eines neuen Budgets
und verlangt, daß dasſelbe an eine beſondere
Kom=
miſſion der Kammer verwieſen werde. Da die
Regierung anderer Anſicht, iſt, ſind, lebhafte
Debatten zu erwarten. Die Blätter melden ſogar
gerüchtweiſe, daß die Oppoſition geſchloſſen ihre
Mandate niederlegen werde. Die Lage ſcheint
ge=
ſpannt zu ſein, doch verſichert die Regierung, daß die
Ordnung uberall aufrechterhalten und das Budget
ohne Schwierigkeiten bewilligt werden würde.
—- Präſident Rooſevelt hielt am Samstag in
Huntington auf Long Island eine Rede, in der er
ſagte, Amerika ſtehe in Beziehungen des
Wohl=
wollens zu allen Vökkern und er glaube, daß dieſe
Amerika gegenüber gute Geſinnungen hegten. Eine
Flotte erſter Klaſſe würde ſie in dieſer erhalten.
Amerika brauche eine gute Flotte, als billigſte
Friedensverſicherung. Rooſevelt tat auch eine
Aeuße=
rung. die man als auf die Truſts bezüglich auffaßt.
Er ſagte, die Regierung des Landes ſei weder eine
Regierung durch den Pöbel noch durch die
Pluto=
kratie. Die Verbrechen der Habgier und Hinterliſt
müßten ſo ſtreng wie Verbrechen der Gewaltſamkelt
beſtraft werden.
— Nach Meldungen aus Koren beſchwerte ſich
der ruſſiſche Geſandte beim Miniſter des Aeußern
über Landankäufe durch Japaner, Englünder,
Ameri=
kaner und Deutſche, da dieſelben außerhalb ihrer
Konzeſſionen Häuſer bauen, was den Ruſſen nicht
erlaubt würde. - Das Geſuch des franzöſiſchen
Geſandten um eine Konzeſſion zur Goldgewinnung
in Tſchang=Tſchou wurde von der koreaniſchen
Re=
gierung abſchlägig beſchieden. Der koreaniſche Miniſter
des Innern machte den Miniſter des Aeußern darauf
aufmerkſam, daß auf der Inſel Kejede viele Japaner
eingetroffen ſeien und mit der Anpflanzung von
Maulbeerbäumen begonnen hätten. Die
Ankömm=
linge behaupten, ein Japaner habe vor vier Jahren
mit der koreaniſchen Regierung einen Pachtvertrag
auf dreißig Jahre abgeſchloſſen.
rw. Charleroi, 4. Juli. Die Bevölkerung
unſeres Diſtriktes befindet ſich in großer Aufregung
wegen der fortgeſetzten Dynämitattentate, die
mit Recht oder Unrecht den Anarchiſten in die Schuhe
geſchoben werden. Das Direktorialgebäude der Kohlen.
Seite 10.
Rummer 156.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 2. Juli 1903
werke von Arſimont wurde durch eine Bombe faſt ganz
gerſtört; die Unterſuchung hat ergeben, daß eine
ſachver=
ſtändige Hand die betreffende Bombe gelegt haben muß.
Weniger Wirkung übte eine andere Bombe aus, welche
gegen das Haus eines Beamten der Kohlenwerke Bonne
Espérance in Lambuſart gerichtet war. obgleich ſie aus
15 Dynamitkartuſchen beſtand: denn Neulinge haben ſich
anſcheinend ihrer bedient. Viele andere Anſchläge wurden
glücklicherweiſe im Keime erſtickt, ehe ſie Schaden
an=
richten konnten. Menſchenleben ſind wie durch ein
Wunder bisher nicht zu beklag n geweſen; was aber die
Bewohner ſo ängſtlich macht, iſt, daß alle dieſe Attentate
zweifellos mit den großen Dynamitdiebſtählen
zuſammen=
hängen, die vor einiger Zeit in vielen Kohlenbergwerken
begangen wurden, und dieſes Quantum kann auch nicht
einmal zum hundertſten Teil verbraucht ſein, ſo daß man
fortwährend in der Furcht vor neuen Schreckenstaten lebt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Groſtherzog haben den
Profeſſor Dr. Friedrich Dingeldey zum Rektor der
Cochniſchen Hochſchule für die Zeit vom 1. September
1903 bis 31. Auguſt 1904, den cußerordentlichen Profeſſor
bei der philoſophiſchen Fakultä. der Landes=Univerſität
Dr. Wilhelm Sievers zum ordentlichen Profeſſor in der
philoſophiſchen Fakultät der Landes=Aniverſität ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben der
Gemeindehebaime B. Bley zu Treis=Horloff die
Silberne Medaille des Ludrwigs=Ordens zum 24. Juni
1903 verliehen.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Lokomotiv=
heizer in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft
Stephan Dietz zu Mainz.
— Die Hochzeit des Prinzen Andreas von
Griechen=
land, der zur Zeit im 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23
hier eine Uebung mitmacht, mit der Prinzeſſin Alice von
Battenberg findet, Blättermeldungen zufolge, auf
Ein=
ladung des Großherzogs im Herbſt d. J. im hieſigen
Reſidenzſchloß ſtatt.
⬜ Verſonalveränderungen im Bezirk der Ober=
Poſtdirektion Darmſtadt. Seine Majeſtät der Kaiſer
haben dem Poſtdirektor Münch in Bad=Nauheim bei
ſeinem Scheiden aus dem Dienſt den Roten Adlerorden
4. Klaſſe verliehen. - Verſetzt ſind; der Poſtdirektor
Jäger von Ziegenhals nach Bad Nauheim, die
Poſt=
praktikanten Eckel von Mainz nach Darmſtadt, Heinichen
von Darmſtadt nach Falkenſtein (Vogtland) und
Stras=
burg von Worms nach Aachen; der Ober=
Telegraphen=
aſſiſtent Andreß von Darmſtadt nach Mainz, die
Poſt=
aſſiſtenten Görke von Wermelskirchen nach Darmſtadt,
Gretſchel von Darmſtadt nach Liſſa (es. Poſen),
Neu=
mann von Darmſtadt nach Eberbach (Baden) und Scheer
von Nierſtein nach Solingen. -
Etatsmäßigan=
geſtellt ſind; als ſolche die Poſtpraktikanten Alt in
Friedberg, Kitzing in Gießen und Moog in Bad
Nau=
heim; als Poſtaſſiſtent: der Poſtanwärter Weber und
als Telegraphenaſſiſtent der Telegraphenanwärter
Pap=
ſtein in Mainz; als Poſtverwalter; der Poſtaſſiſtent
Gonter in Wendelsheim. Beſtanden hat: die höhere
Verwaltungsprüfung der Poſtpraktikant Falkenſtein in
Mainz. Angenommen ſind; zu Poſtgehilfen: die;
Gymnaſiaſten Großmann und Hemer in Mainz, Wilh.
Schmidt in Gießen; zum Telegraphengehilfen: der
Poſt=
gehilfe Webel in Mainz; zu Telegraphengehilfinnen:
Marie Kühnlein in Mains und Julie Lorey in
Darm=
ſtadt. - In den Ruheſtand tritt: der Poſtdirektor
Münch in Bad Nauheim. -
Freiwilligausge=
ſchieden ſind; die Telegraphengehilfinnen Diemer in
Mainz und Vogler in Darmſtadt. — Geſtorben ſind.
der Ober=Poſtaſſiſtent Löwer in Darmſtadt und der
Poſt=
ſekretär a. D. Klieſch in Heppenheim (ergſtraße).
1. Der Provinziglausſchuſe hatte ſich am Samstag
m erſter Linie mit dem Geſuch eines Herrn Voos von
Bensheim um Geſtattung der Errichtung einer Wirtſchaft
mit Gartenbetrieb in der Heppenheimerſtraße 91 zu
be=
faſſen. Dasſelbe war damit begründet, daß in dortiger
Lage früher ſchon eine Wirtſchaft beſtand und daß die
von dem neuen Bismarckturm auf dem Hemsberg
zurück=
kehrenden Perſonen, ſowie Landwirte und Taglöhner von
Zell, die von ihren in der Bensheimer Gemarkung
ge=
legenen Wieſen heimkehren, hier zweifellos gerne etwas
einkehren würden. Die Stadtverwaltung Bensheim hat
dreimal die Bedürfnisfrage bejaht, der Kreisausſchuß
aber das Geſuch abgelehnt, weil die dortige Gegend noch
nicht genug ausgebaut ſei. Der dagegen verfolgte Nekurs
an den Provinzialausſchuß wurde verworfen unter
Ver=
urteilung des Voos zur Tragung der Koſten und zur
Zahlung von 5 Mark in die Provinzialkaſſe.
Von Birkenau nach Hambach iſt eine Kreisſtraße
er=
baut worden. Mit faſt allen Grundbeſitzern, die Gelände
abtreten, kam eine Einigung wegen des Preiſes zuſtande.
Einer aber verlangte für ſeinen Teil, den er zum Garten=
und Gemüſegelände ernannte, 611 Mark, was zur Folge
hatte, daß das Enteignungsverfahren eingeleitet wurde.
Da ein Vergleichsvorſchlag, bei dem die Gemeinde 476 M.
bot, von dem Beſitzer abgelehnt wurde, trat die
Orts=
kommiſſion in Tätigkeit, die das Gelände „hochl auf
353 Mark ſchätzte. Der Provinzialausſchuß ſetzte die
Ent=
ſcheidung aus. um vorerſt genaue Pläne einzufordern.
Mit dieſer einſtweiligen Entſcheidung war der Landwirt
nicht einverſtanden, derſelbe verlangte, obwohl er
Betei=
ligter iſt, Gebühren und ſtellte außerdem in Ausſicht, daß
er „bis nach Leipzig gehe, um voll und ganz entſchädigt
zu werden.”
G.H. Vom Hoftheater. Aus den neuen
Abonne=
ment=Bedingungen, welche dieſer Tage zur Ausgabe
ge=
langten, geht hervor, daß in der kommenden Spielperiode
die Zahl der Abonnement=Vorſtellungen von 160 auf 180
erhöht wird. Die Viertel=Abonnements A. B. C. D
wer=
den alſo in Zukunft je 45 Vorſtellungen umfaſſen. Zu
dieſer vermehrten Tätigkeit ſieht ſich die Leitung unſeres
Hoftheaters veranlaßt, weil die pekuniären Anforderungen
an das Kunſtinſtitut einer ſtändig wachſenden Steigerung
unterworfen ſind und eine Erhöhung der Eintrittspreiſe
wenigſtens für die nächſte Zeit vermieden werden ſollte.
Nur bei einzelnen Platzgruppen hat eine aus techniſchen
Gründen notwendige Abrundung ſtattgefunden. - Es
möge bei dieſem Anlaß wieder einmal darauf
hinge=
wieſen ſein, daß die Billetpreiſe an unſerem Hoftheater
immer noch geringer ſind wie bei allen Nachbarbühnen.
Man zahlt beiſpielsweiſe für einen Sperrſitzplatz:
in Darmſtadt,
3.50 bezw. 3.— Mark,
im Königl. Theater in Wiesbaden 650
5.50
im Frankfurter Opernhaus 5.
4,30
im Frankfurter Schauſpielhaus. . 4,50
im Hoftheater zu Mannheim . 4. — Mark.
2 Am 4, 5. und 6. d. M. hielt die hieſige „
Lands=
maunſchaft Haſſo=Voruſſiau ihr fünftes
Stiftungs=
feſt ab. Son Samstag morgen hatten ſich verſchiedene
A. H. a. H. eingefunden; am betreffenden Abend fand
der Feſtkommers auf dem „Karlshof ſtatt, zu dem außer
den Korporationsangehörigen viele Gäſte und die
Ver=
treter der Heidelberger Landsmannſchaften erſchienen
waren. Mit all dieſen Gäſten ſowie den Couleurſchweſtern
und Verkehrsdamen wurde am Sonntag ein Ausflug
nach Auerbach (Hotel zur Krone) veranſtaltet, an dem
über 100 Perſonen teilnahmen. Montag ſchloß ein
Katerbummel das Stiftungsfeſt, auf deſſen Verlauf die
Landsmannſchaft ſtols ſein kann, zeugt es doch von einem
ſtetigen Wachſen, Blühen und Gedeihen der noch nicht
alten Korporation.
0. Der Männerchor Humanitas hatte am letzten
Samstag in den Räumen des Saalbaus ſein diesjähriges
Sommerfeſt veranſtaltet, das von der Witterung in
beſonderem Maße begünſtigt war. Der ſchöne
Saalbau=
garten prangte im einheitlichen Schmucke hunderter von
roten Lampions und wurde außerdem durch zahlloſe
bunte Illuminationsflämmchen taghell erleuchtet. Den
erſten Teil des Programms bildete das übliche
Garten=
konzert deſſen inſtrumentaler Teil von der Kapelle
Hilge beſtritten wurde. Obgleich etwas ſchwach beſetzt,
brachte die Kapelle ihr abwechslungsreiches Programm,
aus dem die Lortzingſche Feſtouverture, der „
Mendels=
ſohnſche Liederſtraußl von Oertel und ein hübſches
Menuett von Herrn Muſikdirektor Hilge ſelbſt
hervor=
gehoben ſein mögen, in ſehr anſprechender Weiſe zu
Gehör. Lebhafte Anerkennung erntete Herr Konrad
für den tüchtigen Vortrag des Konzertes für Klarinette
von K. M. von Weber. Der Vereinschor beteiligte
ſich unter Leitung ſeines neuen Dirigenten, Herrn Dr.
Prelinger, mit vier Nummern an dem Programm,
von denen der Stundenchor des Frankfurter
Preiswett=
ſingens; Kiengls „Volkslied: eine freilich recht
harm=
loſe Kompoſition, das meiſte Intereſſe in Anſpruch
nahm. Wir freuten uns der Wahrnehmung, daß der
Chor, was Friſche der Rhythmik, Sorgfalt der
Ton=
ſchattierungen und Glanz des Stimmaterials angeht, ſeine
frühere Höhe jetzt bereits wiedergewonnen zu haben
ſcheit. Seine übrigen Vorträge beſtanden in
Engels=
bergs Soweitl Webers„Lützows wilder Jagd' und dem
melodiöſen,Liebesgruß= unſres einheimiſchen Komponiſten
Philipp Orth. Recht ſtörend machte ſich allerdings bei
einzelnen p=Stellen der durch herumſpielende Kinder
ver=
urſachte Lärm im Garten bemerkbar; es dürfte ſich für
die Folge gewiß empfehlen, das Mitbringen von kleinen
Kindern für derartige, bis tief in die Nacht ſich
aus=
dehnende Veranſtaltungen von vornherein auszuſchließen.
- Zwiſchen 11 und 12 Uhr nahm das
Tanzvergnü=
gen im Gartenſaale ſeinen Anfang. dem von der
tanz=
luſtigen Jugend ſelbſtverſtändlich lange und eifrig ge=
huldigt wurde.
7 Am Sonntag fand im Städtiſchen Saalbaugarten
ein vom Heſſiſchen Fechtverein Waiſenſchutz
veran=
ſtaltetes Sommerfeſt ſtatt mit Konzert der Kapelle
des Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 und
unter gütiger Mitwirkung des Geſangvereins „
Lieder=
zweig! (Dirigent Herr Brückmann), der mehrere Chöre
in trefflicher Ausführung zu Gehör brachte. Durch eine
ſehr, reich dotierte Lombola war außerdem, für
Unterhaltung des zahlreich erſchienenen Publikums
ge=
ſorgt. Herr Aures ſprach den Dank des Vereins aus für
das zahlreiche Erſcheien und brachte ein begeiſtert
auf=
genommenes „Fecht Heil auf den Zweigverein
Darm=
ſtadt aus. Hierauf ergriff Herr Burggraf das Wort,
um allen Denen Dank auszuſprechen, die im verfloſſenen
Halbjahr zum Beſten des Vereins gewirkt hatten. und
die Beförderungen kund zu geben. Zum Hauptfechtwart
wurden befördert Frau Flora Stolßze und Herr Heinrich
Hubach=Griesheim. Zu Oberfechtwarten wurden
er=
nannt: die Herren Michael Fiſcher. E. Frommann,
Konrad Koch. Wilh. Langjahr, Jak. Lich. Ernſt Reichelt,
Heinr. Schmidt, Ludw. Schmidt. Zu Fechtwarten: Frau
Marg. Hubach=Griesheim, Frau Marg. Hubach=Darmſtadt,
Frl. Klara Eppert, Frl. Charlotte Lehrmund. die Herren,
M. Viſchoff, Bernh. Habich=Klein=Gerau, Karl
Lauten=
ſchläger, Heinr. Lippert, Friedr. Pabſt, Gg. Scherer, Wilh.
Staub, Ludw. Schwinn und Gg. Wolf. Allen wurden
die betreffenden Urkunden und Abzeichen überreicht. Nach
dem zweiten Teil des Konzerts, der um 8 Uhr ſeinen
Anfang nahm, erfreute ein munteres Tänzchen die
tanz=
luſtige Jugeno, und hielt die Geſellſchaft noch lange in
heiterer Stimmung beiſammen.
Wr. Am Sonntag fand auf dem „Karlshof” das
Sommerfeſt des Vezirksvereins „Martinsviertel”
ſtatt. Beginn des Feſtes war 4 Uhr, aber bereits um
15 Uhr waren die ausgedehnten Lokalitäten ſo
über=
fuͤllt, daß viele Späterkommende umkehren mußten. Die
Feier wurde durch ein Konzert einer Abteilung der
Kapelle des Inf=Regts. Nr. 115 eingeleitet. In den
Pauſen wurden die Erſchienenen durch Geſangsvorträge.
ausgeführt von dem preisgekrönten „Darmſtädter
Doppelquartett” erfreut. In einer ſchneidigen Anſprache
des Vorſitzenden Herrn Stadtverordneten J. H. Möſer
wurden die Sänger beſonders gefeiert. Hieran ſchloß
ſich eine weitere Rede des Vorſitzenden, worin dieſer
an=
führte, daß der Bezirksverein kein Vergnügungsverein
ſei, troßdem es aber für gut befände, durch eine
gelegent=
liche Familienfeier den Zuſammenhang im Bezirke zu
pflegen, um damit die Vereinszwecke zu fördern und dem
Ganzen zu dienen. Auch war für mancherlei
Beluſti=
gungen der Jugend Sorge getragen; viele der Kleinen
werden lange an die ſchönen Spiele zurückdenken und
das nächſte Sommerfeſt herbeiſehnen. Der Abend wurde
bei Konzert, Feuerwerk und Tanz in animierter
Stim=
mung verbracht und erſt gegen 12 Uhr kehrten die
letzten heim.
Im Saalbau findet heute abend wiederum ein
Militär=Konzert, gegeben von der Kapelle des Großh.
Heſſ. Inf.=(Leibgarde=Regiments Nr. 115 unter Leitung
des Herrn Muſikdirektors Hilge, ſtatt. - Ferner
konzer=
tiert im Garten=Reſtaurant Thiele am Heerdweg heute
abend die Kapelle des Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24.
Wir machen hiermit nochmals auf das am
Mitt=
woch im „Parkhotel ſtattfindende Konzert zum
Beſten des Charlottenheims aufmerkſam und
wäre es ſehr zu wünſchen, daß der Beſuch des edlen
Zweckes wegen ein reger wäre, zumal der Eintrittspreis
einem jeden anderen Konzertpreis gleichſteht.
1 Morgen, Mittwoch, findet auf der„Ludwigshöhe”
das 17. Kur=Konzert und im Anſchluß daran,
abends 8 Uhr beginnend, ein Sommerfeſt ſtatt,
welches diesmal inſofern eine Neuerung aufweiſt, als
damit Reunion verbunden ſein ſoll. Es iſt alſo den
tanzluſtigen Damen und Herren Gelegenheit geboten, die
Konzertpauſen mit einem Tänzchen auszufüllen.
Es wird ferner Jllumination der ganzen Anlagen,
ſowie eine Beleuchtung des Turmes und ſchließlich
ge=
meinſchaftlicher Heimgang unter Vorantritt der
Kapelle-
diesmal derjenigen des Leib=Drag.=Rgts. Nr. 24 (Dir. Herr
Stützel) - ſtattfinden.
- Bekämpfung der Tuberkuloſe in Heſſen. In
die der Invalidenverſicherungsanſtalt, (roßherzogtum
Heſſen gehörige Ernſt Ludwig Heilſtätte bei Sandbach
i. O. wurden im Monat Juni 53 ſeit 1. Januar 1903 252)
lungenkranke Männer neu aufgenommen und 37 ſeit
1. Januar 1903 216) im gleichen Zeitraum wieder
ent=
laſſen. Ende Juni befanden ſich noch 111 Perſonen in
Pflege. Bei dieſer ſtarken Inanſpruchnahme der
Heil=
ſtätte wurde die Männerſtation in Eberbach bei
Reichels=
heim i. O. im März wieder eröffnet und in dieſe bisher
18 lungenkranke Männer eingewieſen. Die
Invaliden=
verſicherungsanſtalt läßt ihre weiblichen Lungenkranken
in Reichelsheim i. O. (Penſion Göttmann verpflegen
und wurden in der Zeit vom 1. Januar 1903 bis 30. Juni
1903 dort 73 weibliche Lungenkranke in Pflege genommen
und 57 wieder entlaſſen. Ende Juni befanden ſich noch
37 Frauen und Mädchen dort in Behandlung.
Wir=
weiſen wiederholt darauf hin, daß in dieſen Anſtalten
auch minderbemittelte Perſonen, die der reichsgeſehlichen
Invalidenfürſorge nicht unterliegen, gegen mäßige
Pen=
ſionsſätze Aufnahme finden können.
— Mit der im September d. J. in Gießen
ſtatt=
findenden Landwirtſchaftlichen Ausſtellung iſt eine
Verloſung verbunden; der Generalvertrieb der Loſe wurde
Herrn L. F. Ohnacker in Darmſtadt übertragen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Dem Privatdozenten Lic. Dr. Walter Köhler in
bießen iſt bei ſeinen Arbeiten über den ſchwäbiſchen
Reformator Johannes Brenz ein glücklicher Fund
ge=
lungen; er entdeckte auf der Stuttgarter Staatsbibliothek
den als verloren angeſehenen Codex Suevo-Hallensis,
ine wichtige hiſtoriſche Handſchrift aus Schwäbiſch=Hall,
die zur Erhellung des Reformationszeitalters beiträgt.
Die Handſchriften=Sammlung der Tübinger
Iniverſitätsbibliothek hat eine Vereicherung
erfahren durch denkwürdige Briefe Juſtinus Kerners
und durch eine Sammlung von etwa 6000 Briefen, die
an den ſchwäbiſchen Gelehrten und Staatsmann Robert
v. Mohl gerichtet ſind.
1 Profeſſor Dr. Thümmel wurde zum ordentlichen
Profeſſor für praktiſche Theologie in Jena befördert.
Richard Wagner=Denkmal. Der Präſident
des Komitees für das Berliner Richard Wagner=
Oenkmal, Herr Kommerzienrat Leichner, hat eine
Kabeldepeſche von der Harvard=Univerſität in
Cam=
bridge, Maſſachuſſets, erhalten, durch welche dem
Komitee die Mitteilung gemacht wird, daß Profeſſor
James K. Paine als offizieller Delegierter dieſer
alt=
verühmten Alma mater den Feſtlichkeiten der
Denkmals=
eihe anwohnen wird. Die St. Andrews=Univerſität in
Hlasgow benachrichtigte gleichgeitig das Komitee. daß
ſie zu der Feier ihren derzeitigen Rector magnificus, den
Philanthropen Andrew Carnegie entſenden werde.
Was iſt auf dem Saturn los? Am
2. Juni ſah Prof. Barnard auf der Lick=Sternwarte lin
Californien) nördlich von der Mitte der Saturnſcheibe
einen hellen Flecken, den nach telegraphiſcher
Benach=
ichtigung auch Dr. Hartwig auf der Remeis=Sternwarte
zu Bamberg ſah. Am 27. Juni morgens 2 Uhr 20
Mi=
nuten mittlerer Zeit von Bamberg ſtand dieſer Fleck
oder weiße Streifen mitten auf der Saturnſcheibe.
Etwas Aehnliches hat man früher nur einmal am Saturn
geſehen, nämlich im Dezember 1876. Damals erſchien
ein runder weißer Fleck auf der Scheibe dieſes Planeten
und konnte bis zum 2. Januar 1877 verfolgt werden.
Seine Bewegung, infolge der Umdrehung des Saturns
um ſeine Achſe, zeigte, daß dieſe Rotationsdauer
10 Stunden 14 Minuten 24 Sekunden beträgt. Der
Planet Saturn beſitzt ein außerordentlich hohes
Reflexions=
vermögen ſeiner Oberfläche; wenn nun jetzt auf derſelben
ein hellweißer Fleck lebhaft hervortritt, ſo iſt es
wahr=
ſcheinlich, daß dieſer nicht eine lediglich von der Sonne
beleuchtete ungeheure Wolke, ſondern eine ſelbſtleuchtende
(glühende) Maſſe bildet. Demgemäß muß ſich
gegen=
wärtig auf dem Saturn ein großartiger, ungewöhnlicher
Vorgang abſpielen, über den hoffentlich die
ſpektro=
ſkopiſchen Unterſuchungen einige genauere Aufklärung
geben werden.
Kleines Feuilleton.
2 Voneiner folgenſchweren
Automobil=
fahrt weiß die „Münchener Allg. 3tg” folgendes zu
erzählen: Ein ſeltenes Malheur widerfuhr, kürglich
einem jungen Künſtler, der ſich zu einem Ausfluge in
die Umgebung Münchens eines Schnauferls bediente, das
er ſelbſt lenkte. Anfangs ging die Sache ganz gut, als
der junge Mann aber mit ſeinem Benginroß in eine
kleine Ortſchaft bei Großheſſelohe kam, ging das Unglück
an. Der Automobiliſt fuhr einem Anwohner mitten
durch den Holszaun in den Gemüſegarten und richtete
unter den jungen Kohlrabi und gelben Rüben eine rieſige
Verheerung an. Der Oekonom kam mit zwei Söhnen
herbei, komplimentierte den Künſtler mit kräftigen
Aus=
drücken und forderte ſchließlich für Jaun und
Gemüſe=
garten 200 Mk. Entſchädigung. Da aber der Automobiliſt
in dieſer Beziehung momentan ohne genügendes
Ben=
zin! war, behielt der Oekonom das Schnauferl als Pjand
zurück, während deſſen Lenker mit der Bahn nach
Mün=
chen zurückfuhr, um die zur Auslöſung ſeines Fahrzeuges
nötigen Mittel zu holen. Allein das Schickſal forderte
noch ein weiteres Opfer: Kaum war der Eigentümer
des Automobils abgedampft und die Gemüter beruhigt,
als ein Sohn des Oekonomen, ein angehender
Jugend=
bildner, den Motor beſtieg, um ſich ein wenig im
Auto=
mobilfahren zu üben. Er konnte aber den Verſchlußhebel
nicht mehr finden, und das Vehikel ging in raſendem
Tempo ſo lange querfeldein, bis ſich ihm ein Baum als
Hindernis entgegenſtellte. während es dem „neuen Herrn
und Beſitzer' gelang, noch frühseitig abzuſpringen. Als
der Künſtler zurückkehrte, um ſein Fahrzeug abzuholen,
bezw. auszulöſen, fand er es in einem ſolchen Zuſtande,
daß er es per Bahn zurückſpedieren mußte! Nunmehr
fordert der Künſtler im Klageweg durch ſeinen Anwalt
500 Mk. Entſchädigung für ſein Automobil, der Oekonom
200 Mk. für ſeinen Zaun und Garten, und zudem
ſchweben gegen beide, wie auch gegen den Sohn des
Oekonomen, verſchiedene Anzeigen wegen Beleidigung.
Sachbeſchädigung und Uebertretung der
Automobilfahr=
ordnung!
Jenatzy, der Sieger im Automobil=
Rennen um den Gordon Bennet=Pokal, hat
einen Mercedes=Wagen im Wert von 40000 Mk. erhalten.
Außerdem wird er, wie es heißt, noch 120 000 Mk.
be=
kommen. Für die deutſche Automobil=Induſtrie bedeutet
der Sieg von Jenatzy einen glänzenden Erfolg. Der
deutſche Automobilklub ſoll vom Großherzog von
Mecklen=
burg=Schwerin die Mitteilung erhalten haben. daß das
Rennen auf ſeinem Gebiet abgehalten werden könne,
falls es bei Berlin nicht ſtattfinden dürfe. Letzteres iſt
wohl jetzt ſchon als ſicher zu betrachten.
Eine Flaſchenpoſt aus dem Jahre 1702.
Aus London wird dem „Rh. K.= geſchrieben: Nach
einer Konſtantinopeler Meldung des „Standard= hat
ein griechiſcher Fiſcher in einem abgelegenen Teil der
Rummer 156.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 7. Juli 1903.
Teite 11.
g. Nachdem die Beſitzer der an der Juneren
Ning=
ſtraße zwiſchen Dieburgerſtraße und Seitersweg gelegenen
Grundſtücke nunmehr das zum Straßenbau erforderliche
Gelände an die Stadt abgetreten haben, iſt derſelben
jetzt auch die Bauerlaubnis erteilt worden. Hiermit ſind
in ſchönſter, geſündeſter Höhenlage mit herrlicher Fernſicht
eine Anzahl Villenbauplätze erſchloſſen worden. Das
dieſem Gelände an der Aeußeren Ringſtraße
gegenüber=
liegende große Grundſtück, welches an die Großh.
Roſen=
höhe grenzt und ſeither Frau Kaufmann Kühn gehörte,
ging in Großherzoglichen Beſitz über.
— Der verhaftete Rechtskonſulent Kling wurde nach
eingehender Vernehmung durch den Unterſuchungsrichter
vorerſt wieder aus der Haft entlaſſen, zudem er in vollem
Umfange geſtändig iſt.
Polizeinachricht. Sonntag vormittag wurde
ein ſchon oft beſtrafter Handarbeiter von hier wegen
Sittlichkeitsverbrechen in Unterſuchungshaft
Ehrenpreis. geſtiftet von Sr. Kgl. Hoheit dem
Groß=
herzog, erhielt Quartettverein=Ehrenfeld bei Köln; in der
2. Kl. den 1. Preis und 2. Ehrenpreis Männerchor=
Hom=
burg, den 2. Pr. Sängerkreis=Mannheim, 3. Pr.
Lieder=
blüte=Griesheim; in der 3. Kl. den 1. Pr. und Ehrenpreis
Andreſcher Männerchor=Offenbach, den 2. Pr. Sängerkranz=
Dietzenbach. 3. Pr. Cäcilie=Lich; in der 4a. Kl. den 1. Pr.
und Ehrenpreis Frohſinn=Fechenheim, den 2. Pr.
Lieder=
tafel=Marburg, den 3. Ober=Mörlen, den 4. Sängerluſt=
Roßdorf, den 5. Heiterkeit=Gießen; in der 4b. Kl. den
1. Pr. und Ehrenpreis Germania=Schlierbach; in der
4. Kl. den 1. Pr. und Ehrenpreis Silbersdorfſches
Männerquartett Mainz.
5 Alsfeld, 4. Juli. Die Antiſemiten des
Wahl=
kreiſes Alsfeld=Lauterbach=Schotten, wollen
gegen die Wahl des liberalen Reichstagsabgeordneten
Kreisrat Dr. Wallau=Lauterbach Proteſt einlegen.
genommen.
N Aus dem Arbeitshaus Dieburg wurden während
des verfloſſenen Monats Juni 18 Perſonen, welche
da=
ſelbſt korrektionelle Nachhaft verbüßten, entlaſſen. Die
längſte Dauer der Nachhaft betrug bei einer Perſon
730 Tage. die kürzeſte Dauer bei zwei Perſonen 180 Tage.
ꝛ Mümling=Crumbach i. O., 5. Juli. Die
Geiſtes=
gegenwart des an dem Bahnübergang an der Ortsſtraße
dahier ſtationierten Bahnwärters der Odenwaldbahn
verhütete dieſer Tage ein folgenſchweres Unglück. Die
Pferde des Landwirts Lohnes waren durch die bei der
großen Hitze beſonders heftig tobenden Inſekten ſcheu
geworden und gingen durch. In toller Jagd raſte das
Gefährt, auf welchem außer dem Fuhrmann noch mehrere
Kinder ſaßen, durch die Ortsſtraßen nach dem
Bahn=
übergang zu, wo bereits wegen eines Perſonenzuges die
Barriere geſchloſſen war. Da das Gefährt doch nicht
zum Stehen zu bringen war, öffnete der Bahnwärter
kurz entſchloſſen die Barriere und in wilder Jagd raſte
der Wagen über den Bahnkörper, als gerade der Zug
einherſauſte. Der Wagen war gerade noch darüber
ge=
kommen und die Daraufſitzenden kamen mit dem Schrecken
und einigen Hautabſchürfungen davon. Hätte der
Bahnwärter ſich engherzig an ſeine Dienſtvorſchrift
ge=
halten, ſo wäre wohl ein entſetzliches Unglück ſicher
ge=
ſchehen.
- Babenhauſen, 5. Juli. In unſerem Städtchen
wurde heute der diesjährige Kreisfeuerwehrtag
der freiwilligen Wehren im Kreiſe Dieburg abgehalten.
Die hieſige Wehr verband hiermit das Feſt ihres 25 Beſtandes. Am Vormittag fand
Feſtgottes=
dienſt für beide chriſtlichen Konfeſſionen ſtatt. Hieran
reihte ſich um 11 Uhr eine größere, ſehr exakt ausgeführte
Uebung der hieſigen Feuerwehr. Die
Generalverſamm=
lung der ſämtlichen Wehren des Kreiſes wurde um
12 Uhr durch Herrn Kreisfeuerwehrinſpektor Völker im
„Löwen' eröffnet. Herr Völker zeigte in kurzem
Rück=
blick, wie ſich das freiwillige Feuerlöſchweſen im Kreiſe
innerhalb weniger Jahre bedeutend gehoben habe. Im
Weiteren referierten die Herren Kommandanten Wagner=
Urberach und Rödler=Dieburg über die brandmarſchmäßige
Ausrüſtung einer Feuerwehr für Hilfeleiſtung außherhalb
des Wohnorts, während die Herren Grimm=Münſter
und Holzapfel=Groß=Umſtadt über Mannſchaftswagen
und Transportvergütung ſprachen. Herr Kreisrat
Loch=
mann ſtellte kräftige Unterſtützung der freiwilligen
Feuer=
wehr in Ausſicht.
Bad=Nauheim, 5. Juli. Der Geſangverein
„Frohſinn feierte, heute, ſein 6ojähriges
Jubiläumsfeſt verbunden mit Fahnenweihe
und Geſangwettſtreit. Geſtern abend fand auf dem
Feſtplaß eine Vorfeier ſtatt. Im ganzen beteiligten ſich
am Geſangwettſtreit 35 Vereine mit rund 1300 Sängern.
Gegen 11 Uhr war der Geſangwettſtreit zu Ende, worauf
ſich die Sänger nach der Terraſſe begaben zur
gemein=
ſamen Probe der Maſſenchöre. Kurz vor 3 Uhr wurde
der Feſtzug aufgeſtellt und bewegte ſich durch verſchiedene
Straßen nach dem Feſtplatz, der ſich nahe der Uſa am
Gradierbau befand. An dem Feſtzug beteiligten ſich im
ganzen 63 Vereine. Gegen 4 Uhr traf der Feſtzug am
Feſtplatz ein. Der Jubelverein ſang den
Begrüßungs=
chor: „Das deutſche Liede von Zerlett. Die
Begrüßungs=
rede hielt Dirigent Bechtholdsheimer. Bürgermeiſter
Dr. Keyſer begrüßte namens der Stadt und überbrachte
deren Glückwünſche. Seine Rede ſchloß mit einem Hoch
auf Kaiſer und Großherzog, worauf die Nationalhymne
geſungen wurde. Der zum Ehrendirigenten ernannte
Rektor Hahn=Gießen toaſtete auf den Geſangverein
„Frohſinn; Hierauf wurde als Maſſenchor vorgetragen
„Wer hat dich, du ſchöner Waldr. Die Ueberreichung
der neuen Fahne geſchah durch die Feſtdamen Fräulein
Linkmann, Simrock, Schäfer, Knieriem. Präſident Krug
dankte und betonte, daß ſie allezeit das deutſche Lied und
die Liebe zu Fürſt und Vaterland pflegen wollten.
Friedrich Will Witwe, welche vor nahezu 60 Jahren die
erſte Fahne überreicht hatte, gratulierte dem feſtgebenden
Verein. Fahnenſchleifen, Pokal, Ehrendiplome und
Bannernägel wurden dem Jubelverein überreicht.
Hier=
auf wurde der Maſſenchor geſungen: „Wenn ſich der
Geiſt; von Kalliwoda. Um 6½ Uhr war
Preisver=
teilung. In der 1. Kl. den erſten Preis und den erſten
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 5. Juli. Der langjährige
Mitarbeiter der„Kreuszeitung;, Militärſchriftſteller Major
Scheibert, iſt in Groß=Lichterfelde im Alter von 73
Jahren geſtorben. - Da die Fuldaſche Scheidungsaffäre
trotz des Wunſches und Beſtrebens, ſie diskret zu halten,
in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt, ſo ſei, um falſchen
Gerüchten vorzubeugen, über die Ehe Ludwig
Ful=
das folgendes mitgeteilt: Ludwig Fulda weilt bereits
ſeit Monaten bei einer hochangeſehenen Familie, die ihn
mit ſtiller Zärtlichkeit umgibt. Der Wunſch nach
Schei=
dung beruht auf pſychologiſchen Motiven, die das
Zu=
ſammenleben des Ehepaares erſchwerten. Selbſt das
leiſeſte unmoraliſche Motiv iſt bei beiden Parteien
aus=
geſchloſſen. Trotz der Schwierigkeiten, die das neue
Bürgerliche Geſetzbuch gerade den Eheſcheidungen bereitet,
iſt der Fuldaſche Eheſcheidungstermin infolge eines
Me=
morandums, in dem Fulda dem Gerichte in obiektiver
Weiſe die Motive klarlegte, noch für dieſen Monat
ange=
ſetzt worden. Fulda erledigt die Affäre in abſolut
vor=
nehmer, ſeiner würdiger Weiſe. Frau Fulda, eine der
reizvollſten Erſcheinungen der Berliner Geſellſchaft, war
als Jda Theumer Mitglied des Deutſchen Theaters.
Die älteſte Einwohnerin Verlins, die verwitwete
Frau Bürgermeiſter Charlotte Diederich, iſt im Alter
von 100 Jahren 7 Monaten geſtorben. Am 1. Dezember
v. J. konnte ſie den 100. Geburtstag in geiſtiger Friſche
feiern und ward bei dieſer Gelegenheit vom Kaiſer, der
Stadt Verlin und dem 149. Stadtbezirk mit Glückwünſchen
und Ehrengaben bedacht. - Die Hitze am Freitag
war ſo groß, daß gegen 6 Uhr die Temperatur in Berlin
bis auf 36 Grad Celſius ſtieg. Dabei war die Luft
un=
erträglich ſchwül. 68 Pferde wurden vom Hitzſchlag
ge=
troffen, 3 mußten der Abdeckerei überwieſen werden. In
das Asphaltpflaſter drückten die ſchweren Laſtwagen tiefe
Rinnen. An der Schloßfreiheit verſank das linke
Hinter=
rad eines Speditionswagens förmlich in der aufgeweichten
Maſſe, ſo daß der Wagen buchſtäblich ſtecken blieb und
erſt nach längerem Bemühen wieder frei gemacht werden
konnte. Von 6 Uhr abends ab ging das Thermometer
langſam zurück und fiel dann, als um 11 Uhr ein ſtarkes
Gewitter losbrach, fortgeſetzt und raſch, zuletzt bis auf
18 Grad. - Zum Bau eines neuen Theaters in
Berlin iſt die polizeiliche Erlaubnis erteilt worden. Es
handelt ſich um die Umwandlung des bisherigen Wilhelm=
Theaters in der Friedrichſtraße 236 zu einem modernen
Theaterbau, in welchem vor allem das Luſtſpiel im Genre
des Reſidens= und Neuen Theaters gepflegt werden ſoll.
Die Direktion des Neuen Theaters übernimmt Direktor
Georg Eger, welcher bisher mit einer deutſchen Truppe
in Bukareſt und Ofen=Peſt weilte.
Viebrich, 4. Juli. Von ihrem Schutzengel be
hütet wurde geſtern nachmittag auf dem Wilhelmsplatz
während des ſchweren Gewitters eine Anzahl Kinder,
welche dort den Vorbereitungen für das Turnfeſt zuſahen.
Bei Ausbruch des Gewitters flüchteten ſie zuerſt in eine
Holzbude, verließen dieſelbe aber bald wieder und ſuchten
in einem der Bierzelte Schutz. Kaum waren ſie dort
angelangt, als ein Blitzſtrahl die Bretterbude vollſtändig
gertrümmerte.
Duisburg, 3. Juli. In der geſtrigen
Schwurgerichts=
verhandlung gegen Geth. Terlinden u. Gen. waren
im Zuhörerraum mehr Perſonen anweſend, als Karten
ausgegeben werden. Um eine Ueberfüllung des ohnehin
kleinen Raumes zu verhindern, werden täglich nur 30
Zutrittskarten verausgabt. Der Vorſitzende ließ ſofort
die Karten prüfen, wobei ſich herausſtellte, daß auf
mehreren derſelben das vorgeſtrige Datum in dasjenige
von geſtern verändert war. Er bemerkte, daß in dieſer
Handlung das Vergehen der Urkundenfälſchung vorliege
und ließ die Namen der Inhaber der gefälſchten Karten
zur Strafverfolgung der Sache feſtſtellen.
Hannover, 5. Juli. Zum 14. deutſchen
Bundes=
ſchießen trafen zahlreiche Abordnungen aus dem In=
und Auslande, ſowie aus Amerika ein. Als Vertreter
des Protektors, des deutſchen Kaiſers, traf um 12½ Uhr
Prinz Friedrich Leopold von Preußen ein. Nachmittags
3 Uhr begann in der Feſthalle ein großes Feſtbankett.
Vom Kaiſer iſt bei dem Vorſitzenden des Feſtausſchuſſes
folgendes Telegramm eingegangen: „Ich erſuche Euer
Inſel Carpathos eine luftdicht verſchloſſene Flaſche
ent=
deckt, die ein Schreiben des Wortlauts enthielt: „2.
No=
vember 1702. Das Schiff „Clown” an deſſen Deck wir
uns befanden, kenterte im Oktober 1702. Das geſchah
ſo ſchnell, daß wir kaum Zeit hatten, uns auf dieſe
Juſel zu retten, wo wir nun ohne Trank und Nahrung
ſind. Wer immer dieſes Blatt findet, wird im Namen
der Menſchlichkeit gebeten, es an die Regieruug zu
be=
fördern. Einer der Matroſen. Nanter.: Das
zwei=
hundert Jahre alte Dokument iſt von einem griechiſchen
Doktor und Antiquitätenſammler angekauft worden.
Ueber die Senſationsaffäre
Soco=
lescu wird aus Bukareſt, 2. Juli, geſchrieben: Die
neueſte Senſation hierſelbſt iſt die Verhaftung des
her=
vorragendſten Architekten, den Rumänien zur Zeit
auf=
zuweiſen hat, Socolescu, wegen Brandſtiftung.
Dem=
ſelben verdankt Bukareſt eine Reihe der ſchönſten und
prächtigſten Gebäude, u. a. ſtammen die Paläſte des
Telegraphen= und Hauptpoſtamtes. ſowie der ſtaatlichen
Depoſiten= und Erſparnisbank von ihm. Seit dem
Jahre 1899, dem Jahre der großen Mißernte, ruht hier
jedoch faſt jede Bautätigkeit, und auch Socolescu hatte
darunter zu leiden. Sein Verdienſt war gleich Null,
während ſeine koſtſpieligen Bedürfniſſe die alten blieben.
Als daher vor zwei Jahren ſeine auf einem freien Platze
lagernden Baugeräte verbrannten, beſchuldigte man ihn
bereits der Brandſtiftung, indeſſen konnte ihm nichts
be=
wieſen werden und er ſtrich die Verſicherungsſumme von
60 000 Francs nach hartem Kampfe mit der
Verſiche=
rungsgeſellſchaft Dacia ein. Seit der Zeit trug er einen
beſonderen Haß gegen die Verſicherungsgeſellſchaften zur
Schau und er gab ſogar Flugſchriften heraus, in welchen
ngebliche Unkorrektheiten derſelben veröffentlicht wurden.
Lun hat der Mann das Pech, daß in einer der letzten
Nächte, wenige Stunden, nachdem er nach Sinaia
ge=
fahren war, in ſeinem Hauſe Feuer ausbrach und daß,
nachdem es gelöſcht war, 7 Brandherde entdeckt wurden,
von denen die Mehrzahl noch intakt waren und deren
Entſtehen unzweifelhaft auf Socolescu zurückgeführt
werden mußte. Auch ſonſt hatte er ſich verdächtig
ge=
macht, indem er bei ſeiner nur aufzwei Tage berechneten
Reiſe nach Sinaia ſeine Wertpapiere, ſowie ſeine
Ver=
ſicherungvolige mitnahm, daß er ſein Haus, ſowie ſeine
Wirtſchaftseinrichtung weit über den Wert verſichert
hatte, wie 3. B. die Garderobe ſeiner Frau allein mit
60000 Francs verſichert war. Dazu kam, daß bekannt
wurde, daß Socolescu bedeutende Schulden und keine
entſprechenden Einkünfte habe. Man verhaftete
infolge=
deſſen Socolescu ſamt ſeinem Diener, der der
Mittäter=
ſchaft beſchuldigt und auch bereits geſtändig iſt:
Soco=
lescu beſtreitet jede Schuld und hat ſogar die Naivetät,
die Verſicherungsgeſellſchaft Dacia zu beſchuldigen, daß
ieſe es geweſen, welche den Brand angelegt habe, um
ſich an ihm zu rächen. Socolescu hat nun freilich viele
einflußreiche Freunde, denen er es bereits zu verdanken
hat, daß das Tribunal den Haftbefehl wider ihn aufhob.
Er iſt auf Befehl des Staatsanwalts, der hiergegen
reku=
riert hat, in Haft behalten worden.
Für den Anfang. „Nun, ſchlägt das neue
Mädchen auch ordentlich ein ?u - „Das will ich meinen:
drei Fenſterſcheiben ſind ſchon zum Teufel””
Einefeinfühlige Bürgerſchaft ſcheint die
Stadt St. John in Kanada zu beſitzen. Eine von
Andrew Carnegie zur Errichtung einer Stadtbibliothek
angebotene Summe von 5000 Dollars wurde
zurück=
gewieſen, „weil Carnegie ſein Geld auf nicht ſehr anſtändige
Weiſe erworben habe=
Hochwohlgeboren, dem Feſtausſchutz gegenüber nochmals
zum Ausdruck bringen zu wollen, wie ſehr ich es bedauere,
daß es mir nicht vergönnt war, der Eröffnung des
14. deutſchen Bundesſchießens beiwohnen zu können.
Gleichzeitig bitte ich den geſamten Teilnehmern des
14. deutſchen Bundesſchießens meinen Gruß zu entbieten
und meinem Wunſche Ausdruck zu geben, daß die
Feſt=
tage in Hannover ungetrübt und zu jedermanns
Be=
friedigung verlaufen mögen. Wilhelm, I. L."
6. Juli. Prinz Friedrich Leopold von
Preußen nahm, nachdem er den Feſtzug in
Augen=
ſchein genommen hatte, an dem von der Stadt Hannover
gegebenen Frühſtück teil, bei welcher Gelegenheit er das
Kaiſerhoch ausbrachte. Nach dem Frühſtück unternahm
der Prinz eine Rundfahrt über den Feſtplatz und trat
um 3 Uhr 30 Min. die Rückreiſe an. An dem Bankett
in der Feſthalle, welches der Vorſitzende des
Feſtaus=
ſchuſſes, Senator Fink, mit einem begeiſtertaufgenommenen
Hoch auf den Kaiſer eröffnete, nahmen 2500 Perſonen
teil, darunter der Regierungspräſident v. Philipsborn,
Volizeipräſident v. Steinmeiſter, der Landesdirektor, die
Vertreter der ſtädtiſchen Kollegien. Um 5 Uhr begann
das Wettſchießen in der Schießhalle.
Bozen, 4. Juli. Von der Coſtonſpitze am weſtlichen
Ufer des Gardaſees ſtürzte ein gewiſſer Martin Onetti
aus Brescia ab und fand dabei ſeinen Tod.
Prag, 5. Juli. Heute vormittag fand die
Grundſtein=
legung für das Hußdenkmal ſtatt.
Grah Ungarn), 5. Juli. In den Kohlengruben
zu Annavögly ſind 1200, zu Uidoreg 160 Arbeiter, welche
eine Lohnerhöhung fordern, ausſtändig. Infolge
drohender Haltung der Ausſtändigen wurde die
Gen=
darmerie verſtärkt und zwei Kompagnien Infanterie her=
A7gezogen.
Paris, 6. Juli. Der Luftſchiffer Santos Dumont
unternahm heute über dem Nennplatz in Auteuil einen
Aufſtieg. Während der Fahrt geriet der Motor in Brand.
Dumont vermochte das Feuer zu löſchen und das
Luft=
ſchiff auf ein Boot in der Seine herabzulaſſen und ohne
weiteren Schaden in den Schuppen zu bringen.
Madrid, 5. Juli. Der für Unterſuchung des
Eiſen=
bahnunglückes auf der Strecke Bilbao=Saragoſſa
beauftragte Beamte ſtellte feſt, daß es auf
Nachläſſig=
keit im Dienſt zurückzuführen ſei. Von den
Ver=
letzten ſind noch vier geſtorben.
New=York, 5. Juli. Das neue amerikaniſche
Tele=
graphenkabel durch den Stillen Osean, das
die Vereinigten Staaten über Honolulu und Guan mit
den Philippinen verbindet, wurde heute eröffnet. Der
Präſident der Kabelgeſellſchaft, Mackay, der gleich
Rooſevelt in Oyſterbay im Staate New=York ſich befindei,
ſandte ein Telegramm um die Welt an die Adreſſe des
Präſidenten, das dieſen nach 10 Minuten erreichte.
—- Ueber den weiteren Verlauf der
Erkraukung des Papſtes
liegen folgende Meldungen vor:
1 Rom, 5. Juli, 9 Uhr abends. Das „Giornale
dItalia” meldet, eine eingeweihte Perſönlichkeit habe
er=
klärt, die Hoffnung. daß der Papſt die Krankheit
über=
winde, ſei äußerſt ſchwach, doch beſtehe keine
augenblick=
liche Lebensgefahr. Die Lungenentzündung rühre von
einer Erſchlaffung des Herzens her und ſei weder mit
Fieber noch Huſten verbunden. Es ſei nicht richtig, daß
der Papſt einen Ohnmachtsanfall gehabt habe oder an
Darmſtörungen leide. Obgleich ſich der Zuſtand
ſtünd=
lich verſchlimmert, fühlt ſich der Papſt zuweilen
er=
leichtert und mehr bei Kräften. Als Mazzoni ihn heute
früh wieder beſuchte, fand er ihn im Lehnſtuhl ſitzend.
den der Papſt jedoch bald wieder mit dem Bett
ver=
tauſchte. Der Papſt, iſt ſich ſeiner ſchweren Erkrankung
bewußt, jedoch ruhigen Mutes, er klagt nur über große
Schwäche. Der Kämmerer ordnete ſtreng an, keine
un=
befugten Perſonen in den Vatikan einzulaſſen. Die
„Tribuna” meldet, nachmittags habe ſich das falſche
Ge=
rücht verbreitet, der Papſt ſei geſtorben. Allerdings
be=
ſtätige ein hoher vatikaniſcher Würdenträger, daß die
Hoffnung ſeiner Erhaltung gering ſei. Von Seiten der
italieniſchen Regierung ſind alle im Falle des Ablebens
nötigen Anordnungen getroffen.
11 Uhr abends. Eine Sonderausgabe des „
Oſſer=
vatore Romano” meldet; Heute abend 8¾ Uhr holte
der päpſtliche Sakriſtan Monſignor Pifferi, gefolgt von
16 brennende Kerzen tragenden Kardinälen, in
feier=
licher Weiſe das Viatikum aus der Pauliniſchen Kapelle
und begab ſich nach dem Zimmer des Papſtes.
Oberſt=
kämmerer Mſor. Bisleti trug die Stola, die der Papſt
im Augenblick der Kommunion entgegennahm. Mehrere
Kerzen tragende Prälaten und Laien ſchloſſen ſich dem
Zuge an. Nachdem der Zeremonienmeiſter mit lauter
Stimme das Glaubensbekenntnis verleſen hatte, ſprach
der Papſt mit lauter Stimme das =Domine non sum
dignuse und empfing die Kommunion unter tiefer
Be=
wegung der Anweſenden.
Die Darreichung der Kommunion des Papſtes
erfolgte auf deſſen Verlangen, nachdem mittags Visleti
und der Majordomus Cagiano de Agevedo dem Papſt
vom Ernſt ſeines Zuſtandes Mitteilung gemacht hatten.
Es war ein ergreifendes Schauſpiel. Der Papſt nahm
das Sakrament mit tiefer Vewegung und innigſter
Hin=
gebung und ſprach das zmea culpaz mit klarer,
verſtänd=
licher Stimme, ſchien aber von äußerſter Schwäche. Nach
Darreichung der Wegzehrung ſprach Kardinal Vanutelli
Gebete. Die in Rom anweſenden 16 Kardinäle, welche
ſämtlich zugegen waren, traten nacheinander heran und
küßten die Hand des Papſtes. Einer der Kardinäle
ſprach „Unſere Gebete werden Euch erretten, heiliger
Vater” worauf der Papſt erwiderte „Ich gehe hin zur
Ewigkeit”.
11½ Uhr abends. Der Papſt nahm abends, ehe er
die Kommunion empfing, auf dringendes Bitten der
Aerzte die ihm verordnete Arznei. Die Aerzte erklärten,
wenn der Papſt dieſe weiter nehme, bleibe noch einige
Hoffnung. Zwei Herde in der rechten Lunge ſchienen
gegenwärtig lokaliſiert und hätten nicht die Tendeng, ſich
auszubreiten. Nach dem „Meſſagero= hätten die Aerzte
geäußert, nur wenn die Lungenkongeſtion ſich ausdehne,
beſtehe unmittelbare Lebensgefahr.
Heute abend iſt in der Petruskirche das Allerheiligſte
ausgeſtellt. Der Kardinalvikar hatte eine öffentliche
Auf=
forderung zu Gebeten für den Papſt erlaſſen und
an=
geordnet, daß morgen in allen Kirchen und Kapellen das
Allerheilgſte eine Stunde lang ausgeſtellt wird und von
den Prieſtern Gebete pro pontifice infirmo abgehalten
werden.
1 Nom, 6. Juli. Die „Voce della Verita” meldet,
in dem Befinden des Papſtes ſei während der Nacht
keine, bemerkenswerte Aenderung eingetreten. Seine
kräftige Natur erweiſe ſich als wunderbar widerſtands
fähig. Nach dem „Meſſagero” dagegen hat die
Entzün=
dung auch den linken Lungenflügel ergriffen, die Auf
löſung ſtehe unmittelbar bevor.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 7. Juli 1903.
Unter den Depeſchen, die heute im Vatikan einliefen
und die Teilnahme an der Erkrankung des Papſtes
aus=
drückten, befand ſich ein Telegramm des deutſchen
Kaiſers, ſowie des Königs von Spanien.
1 Nom, 6. Juli. Während der Nacht wurde dem
Papſt zweimal etwas Fleiſchbrühe gereicht. Gegen
Tagesanbruch ließ ſich der Papſt in den Lehnſtuhl tragen,
in dem er noch ſaß, als um 8½ Uhr Lapponi und
Maszoni erſchienen. Das gange Perſonal des päpſtlichen
Vorzimmers wachte die Nacht, nur der Majordomus, der
noch etwas leidend iſt, ruhte ein wenig. Kardinal
Oreglia verließ den Vatikan geſtern abens und wird
heute vormittag 10 Uhr dorthin zurückehren. In der
Peterskirche wurde die erſte Meſſe vom Pönitentiar des
Ordens der Konventualen geleſen, der das Privilegium
hat, am Bette des Papſtes Gebete zu verrichten, wenn
der Todeskampf beginnt. Die Konventualen erhielten
bisher keine Anweiſung, ſich für dieſe Aufgaben bereit zu
halten. Heute früh 7 Uhr wurde in der Peterskirche
wieder das Allerheiligſte ausgeſtellt. Viele Prülaten und
Laien wohnten der Meſſe in der Peterskirche bei. Die
Umgebung des Vatikans hat ihr gewöhnliches Ausſehen.
Anſammlungen von Menſchen ſind nicht zu bemerken.
1 Nom, 6. Juli. Bulletin von 9 Uhr vormittags.
Der Papſt verbrachte die Nacht faſt ſchlaflos. aber
weniger unruhig als die vorhergehende. Der Zuſtand
der Lunge iſt unverändert. Der Papſt hatte etwas
Huſten mit wenig Auswurf. Die Ernährung iſt
ge=
nügend, der Puls ſchwach, aber nicht intermittierend.
Die Temperatur iſt unter der normalen. Der Zuſtand
des Kranken hat ſich nicht gebeſſert, aber ſicher auch nicht
verſchlimmert.
W. B. Nom, 6. Juli, 11½ Uhr vorm. Dem Bericht
über das Befinden des Papſtes wurde mit
Un=
ruhe entgegengeſehen. Eine Anzahl Perſonen erwarteten
vor der großen Brongetür die Veröffentlichung des
Be=
richtes. Der verhältnismäßig befriedigende Inhalt des
Berichtes rief Freude heroor. Der Bericht läßt wieder
etwas Hoffnung ſchöpfen, doch beſtätigten die Aerzte,
als ſie kurz nach der Veröffentlichung den Vatikan
ver=
ließen, daß die Erkrankung ernſt ſei, und fügten hinzu,
die Lage ſei dieſelbe wie geſtern, der Krankheitszuſtand
der Lunge ſei unverändert und immer noch auf den
rechten Lungenflügel beſchränkt. Die Aerzte verhehlen
nicht, daß von Augenblick zu Augenblick eine
Ver=
ſchlimmerung eintreten und der Papſt entſchlafen könne.
Der Papſt iſt vollkommen geiſtesklar. Eine hochgeſtellte
Verſönlichkeit des Vatikans erzählte heute vormittag, der
Papſt ließ ſich einen Schreibtiſch bringen und ſchrieb
längere Zeit.
SwB. Rom, 6. Juli, nachmittags 5 Uhr. Der
Papſt hat mit einigem Appetit gegeſſen. Die leichte
Beſſerung hält an, indes iſt die Gefahr bei weitem noch
nicht entfernt. Im Vatikan iſt man jedoch ruhiger.
Lapponi verließ den Vatikan kurs nach 4 Uhr. Um
7.30 Uhr findet eine neue Beratung zwiſchen Lapponi
und Maszoni ſtatt, nach der wahrſcheinlich ein
Krankheits=
bericht ausgegeben wird. Kardinal Oreglia befindet ſich
im Vatikan. Die Beſuche der Kardinäle, Diplomaten,
klerikalen Ariſtokraten und anderer dauern fort.
W.B. Rom, 6. Juli. Dem Vernehmen nach wird
Kardinal=Kämmerer Oreglia heute ſeine Wohnung
verlaſſen und in den Vatikan überfiedeln. Der Kardinal
hatte eine längere Beſprechung mit ſeinen Sekretären. Er
gab Anordnungen über alle Papiere, die er in den Vatikan
mitnimmt. Oreglia wird mehrere Zimmer des 3. Stockes
faſt über den Gemächern des Papſtes nahe
den=
jenigen Rampollas bewohnen. Im Falle, daß ein
Kon=
klave zuſammentritt, wird Oreglia durch den Vigekämmerer
Paſſerini unterſtutzt. Das für das Konklave zu befolgende
Zeremoniell geht den Kardinälen nicht gedruckt zu,
ſondern wird vom Zeremonienmeiſter geſchrieben auf der
Grundlage des alten Zeremoniells, wenn nicht Leo XIII.
über das Konklave elne Bulle verfaßt hat, von der erſt
nach ſeinem Tode Kenntnis genommen werden dürfe.
W.B. Rom, 6. Juli. Hem „Vopolo Romano'
zu=
folge hatte der franzöflſche Botſchafter geſtern zwei
Be=
ſprechungen mit Kardinal Rampolla. Das Blatt
ſagt, man knüpfe hieran allerlei Vermutungen, weil beim
Lode Pius 14. der frangöſiſche Botſchafter die Leitung
des Sicherheitsdienſtes Im Vatikan übernahm. - Die
„Voce della Verita= ſchreibt: Als der Papſt beim
Em=
pfange der Kommunion bei „mea culpa, mea maxima
culpa' anlangte, habe er dreimal die Arine ausgebreitet
Rummer 156.
und dann zum Zeichen der Gottergebenheit unter der
Bruſt gekreuzt. Nach dem Empfange des Sakramentes
richtete er an jeden Kardinal herzliche Worte.
W.B. Nom, 6. Juli. Wie die „Capitalen meldet,
trafen im Vatikan heute morgen gegen 500 Depeſchen
ein, darunter vom Kaiſer von Oeſterreich, den Königen
von England und Portugal, dem Präſidenten Rooſevelt.
Der „Tribuna” zufolge hat Königin Margherita
Nach=
richten über das Befinden des Papſtes verlangt. Der
Päpſt ſoll der „Capitalel zufolge die letzte Oelung
ver=
langt haben, welche abends dürch den Sakriſtan der
apoſtoliſchen Paläſte Pifferi gegeben wird.
W.B.é Nöm, 6. Juli. „Giornale dtalia' ſchreibt:
Die Beſſerung im Befinden des Papſtes it nicht derart,
daß eine Wiederherſtellung zu hoffen iſt. da
unwahr=
ſcheinlich iſt, daß die leichte Beſſerung den ganzen Tag
anhält. Man befürchtet, daß abends die bei ſolchen
Kränkheiten, beſonders bei alten Leuten gewöhnliche
Verſchlimmerung eintritt. Perſonen des Vatikans ſagen,
Hoffnung und Stimmung ſeien ein wenig gehoben.
Haudel und Verkehr.
2 Eine füͤr die Geſchäftswelt und das Publikum
wichtige Entſcheidung des Kammergerichts teilt die
Zeitſchrift „Das Rechk= mit. Eine Firma mit einem
Jahresertrage von 3200 M. hat nämlich, wie das
Kam=
mergericht ausführt, nicht einen derartigen Umfang, daß
ſie das Necht hat, ſich „Verſandhaus' zu nennen.
Dieſer Zuſaß iſt geeignet, den Gewerbebetrieb in den
Augen des Publikums, der Kunden und Lieferanten
umfangreicher erſcheinen zu laſſen, als er tatſächlich iſt,
und iſt deshalb unzulaͤſſig. „Verſandhaus; darf
eine Firma mit deraͤrtig geringem Ertrage ſich nur
nennen, wenn ſie ihre Kunden nicht am Orte der
Handelsniederlaſſung, ſondern auswärts ſucht, wenn ſie
mit umfangreicher, koſtſpieliger Reklame, unausgeſetzten
in die Augen fallenden Bekanntmachungen in der Preſſe,
regelmäßiger Zuſendung von Preisverzeichniſſen oder
dergleichen arbeitet, eine größere Anzahl von Reiſenden
oder Agenten unterhält, ſowie auch ein reichhaͤltiges
Lager und zahlreiches Perſonal hält, um jede Beſtellung
ſofort ausführen zu können.
Vermiſchtes.
Aus Damen und Herren der erſten Geſellſchaftskreiſe
hat ſich in Berlin ein Komitee gebildet, das die Gründung
eines Vereins zur Errichtung von
Heim=
ſtätten für bedürftige Töchter von verſtor=
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei,
benen Offigieren und höheren Beamten
anſtrebt. Dem Komitee gehören u. a. an: Frau
General=
leutnant Küper als Vorſihende, Frau Staatsſekretär
Stephan, Frau Major Lübeck, Frau Staatsminiſter
Gräfin Poſadowsky, Frau General v. Alten und Frau
General Hencke. Die Ziele des Vereins ſind ſehr
an=
erkennenswert, da tatſächlich nur zu oft die Töchter
ver=
ſtorbener Offiziere und höherer Beamten ſich in einer
ſehr beklagenswerten finanziellen Lage befinden, die
da=
durch um ſo ſchwieriger wird, als eine befriedigende
Erwerbstätigkeit nur zu häufig nicht erreicht werden
kann. Das Komitee bittet um Beitrittserklärungen und
Zuwendungen von Unterſtützungen, die an den
Schatz=
meiſter Bankier Paul Krauje=Berlin, Dorotheenſtr. 38.
eingeſandt werden können.
sr. Verſicherungspflicht von
Lehrer=
linnen. Das Reichsverſſcherungsamt hat kürzlich eine
Entſcheidung gefällt, welche den Kreis der gegen
In=
validität verſicherten Lehrerinnen erheblich einzüſchränken
geeignet iſt. In vielen Städten iſt es üblich, daß
die=
jenigen Lehrerinnen, die an den öffentlichen Volksſchulen
angeſtellt werden wollen, zunächſt längere oder kürzere
Zeit aushilfsweiſe an dieſen Volksſchulen tätig ſein
müſſen und erſt, wenn ſie ſich während dieſer
Vertretungs=
zeit bewährt haben, zur Anſtellung gelangen. Dfeſe
Hilfslehrerinnen hat nun das Reichsverſicherungsamt für
nicht invalidenverſicherungspflichtig erklärt, indem es
an=
nahm, daß ihnen, da ſie in der Mehrzahl tatſächlich
ſpäter zur Anſtellung kommen, eine Anwartſchaft auf
Penſion zuſtehe. Eine Anwartſchaft auf Penſion iſt u. a.
aber nur dann gegeben, wenn es feſtſteht, daß die
Penſionsberechtigung nach einer Reihe von Jahren
er=
reicht wird. Die Hilfslehrerinnen haben eine ſolche
An=
wartſchaft nicht; ſie haben zwar Ausſicht, einmal im
öffentlichen Schuldienſte zur Anſtellung zu gelangen,
er=
werben aber durch ihre Tätigkeit als Vertreterinnen
keinen Anſpruch auf Anſtellung. Viele werden auch
tat=
ſächlich nicht angeſtellt, gehen vielmehr zu einem anderen
Berufe über. Die ganze Zeit ihrer Tätigkeit als
Hilfs=
lehrerin geht ihnen für die Verſicherung verloren, was
deshalb von beſonderer Bedeutung iſt, weil ſie vielfach
vor ihrer Tätigkeit als Hilfslehrerinnen der
Invaliden=
verſicherungspflicht ebenſo unterlegen haben, wie nachher.
Aber auch diejenigen, die das Ziek der Anſtellung wirklich
erreichen, können unter Umſtänden die Wohltaten der
Invalidenverſicherung ſchwer, entbehren, denn die
Penſionsberechtigung wird erſt nach langen Jahren
er=
reicht, und in den erſten Jahren der Penſionsberechtigung
iſt überdies die Penſion ſo gering. daß ihre Ergänzung
durch die Invalidenrente als durchaus erwünſcht
be=
zeichnet werden muß.
Literariſches.
Die Wechſelbezlehungen zwiſchen
Stadt und Land in geſundheitlicher Beziehung und
die Saulerung des Landes. Von Dr. E. Roth Reg=
und Geh. Med=Rat in Potsdam. Mit einem Anhang
und acht Tafeln. gr. 8. geh. Braunſchweig, Verlag von
Friedr. Vieweg ∓ Sohn. Preis M. 250. Zum
erſten=
male iſt in dieſer höchſt beachtenswerten Schrift eine
zuſammenfaſſende Darſtellung der Wechſelbeziehungen
zwiſchen Stadt und Land in geſundheitlicher Beziehung
gegeben, die allen denen beſonders willkommen ſein wird,
die an der Löſung der zahlreichen hier vorliegenden
Auf=
gaben mitzuwirken berufen ſind; neben den Aergten, den
Medizinal= und Verwaltungsbeamten ſind es vor allem
die Vertreter der Stadt= und Landkreiſe, die Magiftrate
und Landräte, deren tatkräftige Mitwirkung hierbei
un=
erläßlich iſt.
Darmſtadt, 7. Juli.
— Tagegordnung der
Stadtverordnetenver=
ſammlung am Donnerstag, den 9. Juli, nachmittags
3½ Uhr. 15 Mitteilungen. 2 Aenderungen des
Bau=
planes für die Mathildenhöhe. 3) Verkauf ſtädtiſchen
Ge=
ländes an der Beckſtraße. 4) Ankauf von Gelände zu der
Straßenkreugung Grünerweg=Ohlyſtraße. 5) Geſuche um
Dispenſation von baulichen Beſtimmungen: a. des 8 32
des Ortsbauſtatuts und des 833 der Baupolizeiordnung,
b. des 834 des Ortsbauſtatuts. 6) Geſuch um Geſtattung
einer Ausnahme von 86 des Ortsbauſtatuts. 7) Geſuch
um Erweiterung des Fußſteigs Ecke der Luiſen= und
Eli=
ſabethenſtraße. 8 Erneuerung des Fußſteigbelags in der
Rheinſtraße zwiſchen Wilhelminen= und Grafenſtraße.
9) Berechnung des Oktroi von Branntwein. 10) Verkauf
des Vogelſchaubildes der Stadt. 11) Die Umgebung des
Alicedenkmals. 12) Geſuch des Komitees „Darmſtadt im
Blumenſchmuck= um Bewilligung von Ehrenpreiſen.
13) Geſuch des Herrn J. C. Heß. Pachtung eines
Schau=
fenſters am Rheintor betr. 14 Geſuche um Genehmigung
zum Ausſchank bezw. Kleinverkauf von Branntweiß für
Karlſtraße 15. für Alexanderſtraße 12 und für
Rhein=
ſtraße 47.
Letzte Nachrichten.
WB. Kreuznach, 6. Juli. Der Fürſt von
Monte=
negro iſt mit ſeiner Familie zu einem zweiwöchigen
Beſuch ſeines Schwiegerſohnes Peter Nikolajewitſch hier
eingetroffen.
85.B. Köln, 6. Jult. Der „Kölniſchen Zeitung! wird
aus Petersburg vom 4. Juli gemeldet: Die Lage auf
dem Balkan wird an leitender ruſſiſcher Stelle als
lſehrernſt, aber ruhig aufgefaßt, in der Hoffnung,
die Turkei, und beſonders Bulgarien, werden den
ein=
dringlichen wohlgemeinten Ratſchlägen Oefterreich=
Un=
garns und Rußlands, die in vollem Einvernehmen mit
den übrigen Großmächten handeln, folgen und die Ruhe
und Ordnung ihres Landes aufrecht erhalten. Man
erkennt die ſchwierige Lage der Türkei an und verſichert,
daß wenn Bulgarien einen Krieg leichtfertig vom Zaune
breche, es auf keinerlei Unterſtützung Rußlands rechnen
könne und die Verantwortung allein zu tragen habe.
Die allgemeine Anſicht iſt, ein Krieg Bulgariens mit der
Türkei würde mit einer blutigen Abfuhr Bulgariens
enden. Bulgarien irre, ſo verſichert man, wenn es nach
einem erfolgreichen Kriege auf die Einverleibung
Maze=
doniens rechne. Mazedonien werde Bulgarien
keines=
wegs einverleibt werden. Die ruſſiſche Regierung ſei
feſt entſchloſſen, für utopiſtiſche Beſtrebungen auf dem
Balkan keinen Tropfen Blut ſeiner Söhne zu opfern.
W.B. Duisburg. 6. Juli. PProseß Terlinden.)
l Durch Zeugenausſagen wurde in der heutigen
Verhand=
lung erwieſen, daß die Grundſtülckstaxen auf Veranlaſſung
Terlindens viel zu hoch, teilweiſe um 100 pCt. zu hoch,
angeſetzt wurden. Der Zeuge erhielt für eine ſolche Taxe
von Terlinden 1090 Mark.
WB. Kaſſel, 6. Juli. Prozeß Schmidt.
Zu=
nächſt wird Franz Schmidt, Handelschemiker in
Ham=
burg, vernommen, der vom 1. November 1899 bis zum
15. Mai 1900 als Chefingenieur bei der Trebergeſellſchaft
in Kaſſel. vorher bei allswärtigen Tochtergeſellſchaften,
angeſtellt war. Er meldete ſich ſelbſt zur Zeugenſchaft,
um dagegen Einſpruch zu erheben, daß. wie es ſcheine.
der Angeklagte Schmidt ihn als Mitſchuldigen
hinzu=
ſtellen ſuche. Er ſagt aus, als er nach Kaſſel kam, habe er ein
großes Chaos vorgefunden. Das Bergmannſche Verfahren,
erwies ſich überall als unbrauchbar. Er ſeibſt wollte die
Magazinsretorte ſtatt der rotierenden Retorte einführen,
da jene vorteilhafter geweſen wäre. Da er den Direktor
Schmidt nicht dafür gewinnen konnte, ſei er ausgeſchieden
und habe dieſem geſagt, wenn wir uns wiederſehen, iſt
die Trebergeſellſchaͤft ein Aktenbündel.
1- Kiel, 6. Juli. Heute Vormittag 8 Uhr begann vor
dem Oberkriegsgericht die Reviſionsverhandlung
gegen den Fähnrich Hüſſener. Die Berufung des
Gerichtsherrn erſtreckt ſich nur auf die Annahme des
Ge=
richts, daß ein minder ſchwerer Fall vorgelegen habe.
Die von Hüſſener gegebene Darſtelung des Gachverhalts
deckt ſich mit den vom Angeklagten in der erſten
Verhand=
lung gemachten Angaben. Der juriſtiſche Beiſitzer,
Marine=
kriegsgerichtsrat Coeſter, ſucht durch einige Fragen die
Widerſprüche aufzuklären, die im Bericht enthalten ſind.
Die Beweisaufnahme ergibt im Vergleich zur erſten
Ver=
handlung keine weſentliche Aenderung des Tatbeſtandes.
Gegen 2 Uhr wurde die Beweisaufnahme geſchloſſen.
worauf eine einſtündige Vauſe eintrat.
Travemünde. 6. Juli. Auf der
Nordland=
reiſe, die von Warnemünde aus angetreten wird.
werden den Kaiſer begleiten: Generaladjutant Graf
Keſſel, der Chef des Marinekabinetts, Vigeadmiral von
Senden=Vibran, die Generaladjutanten Generalleutnant
v. Scholl und Generalmajor v. Moltke, Oberſtleutnant
v. Plüskow, Flügeladjutant Fregattenkapitän Grumme,
Generalargt Leuthold. Haugmarſchall Freiherr von
Lyncker, Prinz Albert von Schleswig=Holſtein, Prinz
Sayn=Wittgenſtein, Fürſt zu Eulenburg=Hertefeld,
Oberbürgermeiſter Heinhe, Geſandter v. Tſchirſchky und
Bögendorff und die Profeſſoren Güßfeld und
Saltz=
mann.
W.B. Huſum, 6. Juli. Der erſte Tag des
Heimats=
feſtes zur Erinnerung an das 300jährige Beſtehen
Huſums iſt bei herrlichem Wetter glänzend verlaufen.
Jahlreiche Ehrengäſte waren zugegen und eine ungeheure
Menſchenmenge durchflutete die Straßen. Auf die
Er=
gebenheitsadreſſe der Bürgerſchaft antwortete der Kaiſer
aus Travemünde mit einem Telegramm. Die
Auf=
führung des Fraßenſchen Feſtſpiels „Heimatsfeſt' fand
beim Publikum jubelnden Beifall.
WB. Paris, 6. Juli. Kurz vor 12 Uhr iſt Präſident
Loubet in Begleitung des Miniſters des Aeuhern,
Delcaſſs, nach Boulogne ſur Mer abgereiſt um ſeine
Reiſe nach England anzutreten. Bei ſeiner Abfaͤhrt wurde
er von einer zahlreichen Menge begrüßt, die Hochrufe
auf den Präſidenten und die Republik ausbrachte.
W.B. Bouloone, 6. Juli. Präſident Loübet traf
heute um 10 Uhr vormittags hier ein und begab ſich,
von der Menge lebhaft begrützt, an Bord des Kreuzers
„Guichen welcher gegen 12 Uhr nach Dover in
See gi
- WiB. Bouloone, 6. Juli. In der Erwiderung auf
die Begrüßzungsanſprache des Bürgermeiſters gab der
Präſident Loübet der Hoffnung Ausdruck, daß ſeine
Reiſe ebenſo wie die frühere von gutem Erfolge für die
Wahrung des Weltfriedens begleitet ſein möge und für
die Befeſtigung der Freundſchaftsbande, die bereits
zwiſchen Frankreich und dem großen Nachbar beſtänden,
ſowie für die Erweiterung der Handels= und induſtriellen
Beziehungen, an welchen alle Franzoſen lebhaften Anteil
nehmen müßten, denen die Größe Frankreichs und der
Nepublik am Herzen le=
WB.: Stockholm, 6. Juli. Der Fabrikanten=
verein ſperrte wegen Lohnſtreitigkeiten
in einer hieſigen Gießeret ſämtliche in den dem
Fabrikanten=
verein angehörenden ſchwediſchen Gießereien und
mecha=
niſchen Werkſtätten beſchäftigte Arbeiter aus. Von der
Ausſperrung find 17000 Arbeiter betroffen.
t. B. Belgrad, 6. Juli. Blättermeldungen zufolge
ſind die Staatsräte Paſitſch und Wuitſch von ihren
Aemtern zurückgetreten.
W.B. Pittsburg, 6. Juli. Der See in Oakford, einem
Vergnügungsorte in der Nähe von hier, trat infolge
eines Regenſturmes uber die Ufer, durchbrach den Damm
und ſtrömte das Tal hinunter. Etwa 50 Menſchen.
ſollen ertrunken ſein. Es iſt ein großer Schaden an
Grundeigentum angerichtet worden. Hie nächſtgelegenen
Städte ſind überſchwemmt, die Peſnſyloaniaeiſenbahn
iſt unterwaſchen.
Dankſagung.
Für die
bei dem ſo
vergeßlichen
vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſchmerzlichen Verluſte meines un=
Gatten, unſeres guten Vaters
Herrn Jakob Spohr,
für die reichen Blumenſpenden, insbeſondere
Herrn Pfarrer Waitz für die troſtreiche
Grab=
rede ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Im Bamen der lranernden hinterbliebenen:
Gustav Spohr,
Großherzogl. Hofmuſiker.
Darmſtadt, den 6. Juli 1903. (11976
Tagegkalender.
Konsert um 8 Uhr im Saalbau.
Konzert um 8 Uhr im Reſtaurant Thiele, Herdweg.
Konsert um ¹8 Uhr im Reſtaurant=Metropoler.
Konzert um 8 Uhr in der „Stadt Pfüngſtadt”
Ausſtellung von Schülerarbeiten der Kunſtſchule von
Adolf Beyer, Saalbauſtr. 73; geöffnet von 11-1 Uhr
und 3-5 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 8. Juli.
Mobiliar= ꝛ. Verſteigerung um 3 Uhr im
„Schöfferhofn.
Großh. Muſeumund Gemäldegalerie. Geöffnet
an Sonn= und Feiertagen von 10¼ Uhr. Dienstags,
Mittwochs und Freitags von 11-1 Uhr, Donnerstags
von 3-5 Uhr.
Gewerbe=Bibliothek u. Vorbilderſammlung. Der
Leſeſaal iſt geöffnet; an allen Wochentagen von
10-12½ und 2½ — 5¼ Uhr (Samstag=Mittag
ausge=
nommen). — Leſeabende: Dienstags und Freitags
abends von 8-10 Uhr.
verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.