E
5H
D 1
GGGO,
166. Jahrgang.
Suſerate
Abonnement=preis
monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Ml.,
fuͤr das wöchentlich smal erſcheinende Tag=
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: ßlatt werden angenommen in Darmſtadt
halbjährlich 3 Ml. einſchl. Bringerlohn.
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 33, in
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſſungen von Blößer Beſſungerſtraße
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aude
vierteljährlich.
Aſſuſlvierkes Anterkal
ungsblakk.
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N6 155.
Montag, den 6. Juli.
1903.
Dernſedt n. Darndods.
Betreffend: Den Rundgang der Wieſenvorſtände.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Landkreiſes.
Nach Artikel 7 der Wieſenpolizeiordnung vom 3. Mai 1845 iſt im März,
Juli und Oktober der Wieſengang von den Wieſenvorſtänden unter Zuziehung,
der Feldſchützen und Wieſenwärter vorzunehmen.
Wir beauftragen Sie deshalb, dieſelben zu dem im Juli vorzunehmenden
Wieſengang baldigſt aufzufordern und uns das hierüber aufzunehmende Protokoll
bis läugftens 10. Auguſt d. Js. vorzulegen.
In dieſen Protokollen haben die Wieſenvorſtände, was Sie denſelben noch
beſonders eröffnen wollen, hauptſächlich folgende Punkte aufzunehmen:
1) ob die Anordnungen, welche Sie bei dem letzten Wieſengang getroffen
haben, befolgt worden ſind und welche nicht;
2) welche Anordnungen von den Wieſenvorſtänden zur Beſeitigung der bei
dem diesmaligen Wieſengang vorgefundenen Mängel von ihnen getroffen
worden ſind oder vorgeſchlagen werden; hierbei wird den
Wieſenvor=
ſtänden beſonders empfohlen, ihr Augenmerk nanentlich auch auf die
Reinigung der Wieſen von Geſtrüpp, Geſträuch, Moos ꝛc. auf die
Entfernuſig der Herbſtzeitloſen, des Erdauswurfs aus den Be= und
Entwäſſerungsgräben, auf die Verebenung der Maulwurfshügel und
dergleichen und auf die Unterhaltung der Be= und Entwäſſerungsgräben
zu richten und hierbei nach den beſtehenden Beſtimmungen zu verfahren;
8) Verbeſſerungsvorſchläge in Bezug auf größere Wieſenfluren, namentlich
ſolche, zu deren Lusführung die Bildung von Waſſergenoſſenſchaften nach
dem Geſetze vom 30. Juli 1887 über die Bäche und nicht ſtändig,
fließenden Gewäſſer (Regierungsblatt S. 159) erforderlich iſt.
Zu Nr. 2 erläutern wir daß Ste in der Regel, inſofern kein beſonderer
Anſtand vorliegt, jedem der betreffenden Wieſenbeſitzer ſpeziell eröffnen wollen,
welche Mängel der Wigſenvorſtand vorgefunden hat, und daß dieſe Mängel binnen
der vom Wieſenvorſtand zu befüimmenden Friſt ſo gewiß zu beſeitigen wären, als!
ſonſt die nötigen Herſtellungen auf Koſten der Säumigen angeordnet würden.
Nach fruchtloſem Ablauf der geſetzlichen Friſt wollen Sie nach Anhörung des
Wieſenvorſtandes weitere Anträge ſtellen. Jedenfalls ſind die von Ihnen
getroſſenen Anordnumgen in den von Ihnen einzuſendenden Protokollen
einſt=
weilen zu erwähnen.
Das Protokoll über den Rundgang iſt von allen Teilnehmern zu
unter=
zeichnen. War ein Mitglied des Wieſeiwvorſtandes verhindert, am Rundgange
teilzunehmen, ſo iſt dieſes am Schluſſe des Protokolls zu bemerken.
Sollte der Wieſenvorſtand, der außer dem Großherzoglichen Bürgermeiſter!
oder Beigeordneten mindeſtens noch aus zwei Ortseinwohnern, welche Wieſen
beſitzen oder ſolche zu benutzen oder zu verwalten haben, beſtehen ſoll, nicht
mehr vollſtändig ſein, ſo wollen Sie den Gemeinderat wegen Ergänzung des
Wieſenvorſtandes vernehmen und uns die Auträge des Gemeinderats in
beſonderer Verhandlung vorlegen.
(1956
von Graney.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Polizei=Verordnung bringen wir mit dem Anfügen in
Erinnerung, daß unſer Feldſchutzperſonal angewieſen worden iſt, diejenigen, welche
ſich der fraglichen Arbeit bis Ende Auguft l. Js. nicht unterzogen haben, zur
Anzeige zu bringen, worauf Beſtrafung der Säumigen mit 1 bis 5 Mark und
Ausſührung des Zurückſchneidens ꝛc. auf deren Koſten von Amtswegen eintritt.
Darmſtadt, den 2. Juli 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Dr. Gläſſivg.
Polizei=Ver or dn u n g.
Betreffend: Das Beſchneiden der Hecken.
Auf Frund des Art. 31 des fkeldſtrafgeſetzes vom A. September 1841, der Art.
178 und 16. V, 2 der Kr= und Prov=Ordn. mit Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes ſowite
mit Genehmigung Großhenodlichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom
36. Dezember 183 und Nr. M J. 25744 wird unter Aufhebung der für die Gemarkung
Darmitadt erlaſſenen Lutgl=Polizei=Verordnung vom 25. April 1877 für den Kreis
Darmitadt verordnet, wie falgt:
5 1. Alle Hecken aſt öffentlichen Fahr= und Fußwegen im Kreiſe Darmſtadt
müſlen jeweilig und zwar in der Zeit zwiſchen dem 1. Auguſt des einen und dem
1. Märs dés fölgenden Jahres ſoweit zurückaeſchnitten und jedergeit zurückgebunden
werden daͤß ſte Rcht übek die Naͤchbar= und Weggrenze hinausragen.
54 Alle Garten=Einfriedigungen, ſoweit ſie an öffentliche Wege oder Plätze
an=
grengen, ſind ſtets in ordnungsmäßigem Zuſtande zu erhalten und Ctwaige Lücken in
denſelben Augzubeſſekn.
8 3. Zuwiderhündlungen unterliegen einer Geldſtrafe von ein bis fünf
Reichs=
mark und wild außerdem das Zuruͤckſchnetden der Hecken, Zurückbinden der Schößlinge
und die Ergänzuns der mangelhaften Garten=Einfriedigungen wenn nötig auf Koſten
der Gäumigen Pöfk Amt=pegc ausgeführt.
Varmſtadt, den 42. Jänuar 1885.
[1194000
Größherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
e k a n n t m z ah u n g.
Aus der von den Baurat Klunk's Ehelenten dahier zum Andenken an
deren am 6. Oktober 1870 verſtorbenen Sohn, Dr. med. Klunk, gegründeten
Stipendienſtiftung für Studierende der Wedizin ſoll ein Stipendium von
jährlich 257 Mr. 14 Pfg. vergeben werden.
Vorausſetzungen zum Bezuge des Stipendiums ſind:
1) Heimatberechtigung in Darmſtadt, eventl. einem anderen Orte der Provinz
Starkenburg;
2) gute Zeugniſſe über ſittliches Verhalten und fleißige Benutzung der Studienzeit;
3) mindeſtens einjähriges Studium auf einer deutſchen Hochſchuie;
2) daß die Bewerber nicht bereits ein Stipendium haben, welches ihnen
aus=
reichende Mittel zum Unterhalt und zur Pflege ihrer Studien gewährt, ſo
daß der Beſitz eines geringeren anderweiten Stipendiums den Bezug des
gegenwärtigen nicht unbedingt ausſchließt.
Da das Stipendium bis nach Ablauf des vierten Studienjahres bezogen
werden kann, ſo kann ſich die Verwilligung, je nach bereits zurückgelegter
Studien=
zeit, auf 1, 2 und bezw. 3 Jahre erſtrecken.
Die Entſcheidung erfolgt durch die hieſige Stadtverordnetenverſammlung.
Bewerbungen um das Stipendium ſind unter Vorlage entſprechender Zeugniſſe
bis längſtens Moutag, den 3. September d. Js. bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 3. Juli 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Murneweg.
Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurerarheiten
für Herſtellung eines Rohrkanals in der
Goetheſtraße ſollen verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1 während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Montag, den 13. Juli l. Js.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle eingureichen.
Darmſtadt, den 3. Juli 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
(1868s0
Keller.
Bekanntmachung.
Die Aulieſerung von 100 lfd. Mtr.
Zementröhren mit eiförmigem 50ſſhem
ſ weitem Profil ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1. während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 9. Juli l. J.,
vormittags 10 hr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 4. Juli 1803.
Städtiſches Tiefbauamt.
(1949oi
Heller.
Das Mädchen von Athen.
Joman von William Black.
Genehmigte Uebertragung aus dem Engliſchen.
Nachdruck verboten)
19)
Im Nachmittage des Jagdtages kehrten der junge
Laird von Grantly und Miß Georgie und John Tod
von einem erfolgloſen Gange den Fluß hinauf zurück.
An der Mündung des Corriera ſiel Frank Gordon
ein, daß er Tod mit den Fiſchereigerütſchaften nach
Hauſe ſchicken und er ſelber mit Miß Georgie woch
ein wenig in den Wald ſchlendern könne, um die
zuriickehrenden Jäger zu begrüßen. So drangen ſie
denn durch Buſchwerk und Farnkräuter, bis ſie die
weite bammloſe Ebene und die Berge vor ſich hatten.
Oben angelaugt, blieb die junge Dame ſtehen, drehte
ſich um und ſprach in feierlichen Tönen zum Fluß
hinunter:
Leb wohl, geliebter Fluß, leb wohl! Meine
Schritte werden hinfort nicht mehr an Dir entlang
wandern, niemals mehr!
Wari?, fragte ihr nüchterner Begleiter.
Warnn, waruin? Sie reiſen ja doch morgen
mit dem Fürſten und der Fürſtin fort!
Ja, aber Sie könnten doch auch mit Lady
Rock=
minſter auf den 7'chjung gehen.
km Eiſo verloren. Sie rührl
keinen J'ß, ſo Biige vas Waſſer ſo niebrig ſieh
und ich finde es doch zu nett, am Ufer zu ſitzen und
Aepfel zu eſſen und den großen Salmfiſchen zuzuſehen,
ob man nun angelt oder nicht.
Sie ſchritten über das Moor auf einen der
Saumpfade zu, die in die Berge hinein führten.
Dort angelangt, konnten ſie ſich freier bewegen, da
ſie nicht mehr auf den Weg zu achten brauchtey.
Von den heimkehrenden Jägern erblickten ſie aber
nichts. Zufrieden wanderten ſie in den goldenen
Abend hinein durch die ſtille, vom ſüßen Duſt des
Heidekrautes erfüllte Luft. Schon ſchlichen aus den
einſamen Schluchten am Aonach matte Purpurſchatten
empor; aber weſtwärts glühte noch der ganze
Himmel und die Höhen um Glen Loch erſchienen
ganz durchſichtig, ſie ſahen faſt aus wie große
Meeres=
wellen, die langſam ſeewärts ſtrömten.
Es war ein großartiger Anblick von majeſtütiſcher
Stille, aber Miß Georgie Leſtrange ließ ſich nicht
davon einſchüchtern. Sie lachte und planderte und
gab, ſich ab und zu kleinen Anwandlungen
träumeriſchen Gefühles hin.
Wo bleiben denn die Leute? fragte er immer
wieder. Ihr aber ſchien ſo wenig an der Rückehr
der Jäger gelegen zu ſein, wie an den Schatten, die
allmählich auf Aonach Moor herabſanken.
Sagen Sie doch, Sir Franeis, möchten Sie nicht
ein kleines Andenken haben an die ſchönen Tage, die
wir zuſamnen am Skean zubrachten? Ich habe
ämlich darüber nachgedacht. Erzühlten Sie mir
icht von einem Wildhüter am Awe, der zu einer
euen Salmfliege rotes Haar gebraucht hat, das ihm
in Mädchen ſeiner Bekanntſchaft gab? Das war
ieſig ſchlau von ihm, nicht? Und die Fliege ſing
gut, nicht wahr? Nannten Sie ſie nicht „die
Hochlandsmaid:?
Sir Francis hörte kaum, was Georgie ſagte, ſo
ufmerkſam ſpähte er nach den fernen Höhen hinüber.
Zie müſſen einen anderen Weg zurückgegangen ſein, wenn
ie nicht einen angeſchoffenen Hirſch verfolgen mußten.
Aber ihre nächſte Frage brachte ihn wieder zu
hren Gedanken zurück.
Iſt mein Haar rot genug?
Miß Georgie, antwortete er mißbilligend, ſolche
Fragen fordern aufdringliche Antworten heraus.
hhr Haar iſt nicht rot; ich wage nur nicht zu ſagen,
vas ich darüber denke, denn dann würden Sie mich
ür anmaßend halten.
Iſt es denn für eine Salmfliege rot genngs
dann ſchneiden Sie nur ruhig für drei oder vier ab,
und dann können Sie dabei in Zukmft an die
lücklichen Zeiten am Skean denken.
Er ging nicht auf ihre Aufforderung ein, er war
viel zu erſchrocken.
Haben Sie keine Schere bei ſich ?2 fragte ſie
e eine in die
rmlos weiter. Mir iſt, als ob=
Taſche geſteckt härl=
Seſte 2.
Darmſtädter Tngblatt, Montag, den 6. Juli 1903.
Aummer 155.
Futtergras=Verſteigesung.
Die am 29. l. Mts. ſtattgehabte
Ver=
ſteigerung der Grasnutzung von der
Fürſtenwieſe in der Geniarkung
Gries=
heim iſt genehmigt.
Die Mähſcheine ſind von nun ab bei
der Waſſerwerkskaſſe, Grafenſtraße Nr. 28.
erhältlich und müſſen bis zum 15. Juli
daſelbſt abgeholt ſein.
Darmſtadt, den 30. Juni 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
11939
Jaeger.
Weißbinder=Arbeiten.
Die bei Erbauung eines
Mittelſchul=
hauſes vorkommenden äußeren
Verputz=
arbeiten ſollen vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte,
Grafenſtraße 30, Zimmer Nr. 9, während
der Dienſtſtunden offen, woſelbſt auch
die Angebotsſcheine abgegeben werden.
Angebote ſind bis
Samstag, den 11. Juli 1903,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 4. Juli 1903.
Stadtbauamt.
(119340i
Freuah.
Im Handelsregiſter erfolgten heut=
2 folgende Einträge:
Reneingetragen die Firma:
Johonnes Maul, Darmſtadt;
In=
haber Johannes Maul in Darmſtadt.
(Angegebener Geſchäftszweig:
Bierhand=
lung.) Als Prokuriſtin iſt die Ehefrau
des Inhabers, Katharina geb. Gröninger
daſelbſt, beſtellt.
Gelöſcht die Firma:
Rudolf Wößeer, Darmſtadt.
Hioſichtlich der Firmen:
1) Blogs Engel & Co.,
Darm=
ſtadt: Fritz Kraus in Darmſtadt iſt als
Teilhaber ausgeſchieden. Die offene
Handelsgeſellſchaft iſt am 27. Juni 1903
aufgelöſt.
2) G. Ruyeſt Biſchbou,
Darm=
ſtadt: Die Prokurn der Ehefrau
Buſch=
pbaum iſt erloſchen, Eliſabeth Buſchbaum
in Darmſtadt iſt nunmehr als
Pro=
kuriſtin beſtellt.
3) Ferb. Wetzel, Darmſtadt: Jakol
Göbel, Kaufmann in Darmſtadt, ha
ebenfalls Prokura erhalten. (11935
Darmſtadt, den 30. Juni 1903.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
B e k e n n tm a ch u n g.
Am 24. Oktober l. J. wird gemäß der Johann Geinrich
Fehr-
ſchen Stiftung die Verteilung der diesjährigen Unterſtützungen an
Handwerks=
meiſter, welche auf unverſchuldete Weiſe zurückgekommen und hieſige Bürger oder
dahier unterſtützungswohnſitzberechtigt ſind, ſtattfinden. Es ſind fünf
Unter=
ſtützungen mit je 400 Mk. zu vergeben.
Indem wir dies zur öffentlichen Kenntnis bringen, bemerken wir, daß zu
Bewerbunggn um dieſe Unterſtützungen auf unſerem Bureau, Stadthaus, Rhein=/
ſtraße 18,. Zimmer Nr. 9, an allen Wochentagen, vormittags von 10-12 Uhr,
an die Intereſſenten Formulare ausgegeben werden, welche auszufüllen und bis
langſtens
Mittwoch, den 22. Juli ds. Js. vormittags 12 Uhr,
bei uns wieder einzureichen ſind. Es wird genaueſte und wahrheitsgetreue
Be=
antwortung der geſtellten Fragen anempfohlen und es hat ſich jeder Bewerber
ſelbſt zuzuſchreiben, wenn infolge mangelhafter Beantwortung die betr. Geſuche
die gewünſchte Berückſichtigung nicht finden. Eingaben, die nicht auf dieſes
Formular geſchrieben ſind, können nicht mit in Betracht gezogen werden.
Eine perſönliche Vorſtellung der Bewerber findet ohne ausdrückliche
Be=
ſtellung nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 3. Juli 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Dr. Gläſſing.
(11933
Hengrasverſteigerung.
Donnerstag, den 9. lfd. Mts., nachmittags 3 Uhr, wird das
Heugras von den ſtädtiſchen Seiterswieſen in dem Oberfeld, um 3½ Uhr die
Grasnutzung von einem Geländeteil am Steinbrückerteich, um 4 Uhr die
Heu=
grasernte von den Scheftheimerwieſen und den hierzu gehörigen Wegen, ſodann
im Anſchluß hieran das Heugras von den früheren Beſſunger Gemeindewieſen
am Ende des Heuwegs, Wieſe am Dengelbaum und die gezäunte Wieſe, an Ort
und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Vor der Verſteigerung der Grasnutzung am Steinbrückerteich gelangt die
Grasnutzung von den Wegen und Schneiſen des ſtädtiſchen Oberwaldes zum
Ausgebot.
Zuſammenkunft: um 3 Uhr am Molkenbrunnen, um 3¼ Uhr am
Ober=
waldhaus und um 4 Uhr auf dem Scheftheimerweg am Waldausgang.
Darmſtadt, den 3. Juli 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
(11938oi
Rafabast,
Kohosfaserstriche,
beſtes, haltbarſtes und billigſſes
Zindematerial für Zeben und
Gbſtbäume,
empfehlen in neuer Ware
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11943) Warktplatz im Rathaus.
Das
Wanderer-Fahvradh
ist als beste deulsche Marke allgemein anerkannt und erhielt auf
den damit beschickten Aussiellungen steis die höchsten
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nungen. Das Wanderer-Rotorzweirad verbindet äussersk
elegante Form mit gediegener, bewährier Konstruktion.
4308a) J. Dorges a. West, Grafenstrasse 26.
Geffendliche Zuſſorderung.
Anſprüche an die in der Gemarkung
Darmſtadt belegenen Grundſtücke:
Flur. Nr. ⬜ Meter.
1. II. 139 65 Hofreite
Holz=
ſtraße,
2. II. 148 6 ½
Seitenbäu=
chen kl.
Bach=
gaſſe
aus der abhanden gekommenen
Erwerbs=
urkunde Kaufbrief vom 20. September
1856, Verkauf Appfel an Pfeil, ſind
binzen vier Wochen,
unter Vorlage des Kaufbriefes bei
unter=
geichnetem Gericht anzumelden,
andern=
falls die Löſchung der offen ſtehenden
Beſchränkung an dem angegebenen Datum
verfügt wird.
(11836
Darmſtadt, den 2. Juli 1903.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Original. Hallor's
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117030) Schmstergasse 16.
Ja freilich.. aber ich kann doch nichts von
Ihrem Haar abſchneiden, es würde ja dadurch entſtellt.
Durchaus ncht, nehmen Sie nur die Schere
heraus. Hinter den Ohren können Sie ſo viel
ab=
ſchneiden, wie Sie wollen, das ſieht kein Menſch.
Aber wirklich... nein das darf ich mir denn
doch nicht erlauben.. ſolche Freiheit wage ich mir
gar nicht herauszunehmen.
Mir ſcheint doch, man könnte nach mir gerade
ſo gut eine Salmfliege nennen, verſetzte ſie kühl.
Warum denn nicht „engliſche Maid= ebenſo gut wie
„Hochlands mnaid=?
So machte er ſich denn mit bebenden Fingern
an die heikle Aufgabe und ſchnitt äußerſt beſcheiden
etwas von dem rotgoldnen Gekräuſel ab. Endlich
hatte er die kleinen Strähnchen zuſammen, glättete
ſie ſorgſam und legte ſie vorſichtig in ſein Taſchenbuch.
Sie nahmen ihre Wanderung wieder auf. „Die
engliſche Maid: wiederholte ſie, aber keinen Namen;
das iſt ein Geheimnis zwiſchen uns beiden, und Sie
können mir ſpäter einmal ſchreiben, ob ich Ihnen
Glück gebracht habe.
Immer noch keine Spur von den Jägern zu ſehen.
Her goldene Glanz im Weſten erblaßte allmnählich und
ein ſeltſam klares Zwielicht ſchlich über das Land.
Kommen Sie, wir müſſen umkehren, ſagte er
mit größerem Nachdruck, und ſie gehorchte.
Plötzlich blieb er ſtehen und ſpähte in die
geheimnis=
volle Dämmerung hinein. Sehen Sie ſie? flüſterte er.
Ihre Augen ſahen nach der angedeuteten
Rich=
ung, und als ſie ſich an den leichten Rebel gwöhnt
hatten, der über der rotbraunen Ebene hing, erkannte
ſie ſieben Hindinnen und einen Hirſch, die ruhig
graſten und noch nichts von der Nähe der beiden
Menſchen ahnten. Da warf eine der Hindinnen den
ſchmalen Kopf empor, ſpitzte die Ohren und äugte
nach ihnen; ſo ſtand ſie wohl drei Sekunden, dann,
mit den ſchlanken Läufen anſcheinend kaum den Boden
berührend, trottete ſie zu ihren Kameraden, wandte
ſich um und ſtarrte ſie wieder an. Jetzt waren ſie
alle alarmiert; ſelbſt der würdevolle Hirſch hob ſeinen
Kopf mit dem ſtattlichen Geweih und betrachtete
ernſthaft die Eindringlinge. Frank Gordon wußte,
was jetzt geſchehen würde. So lange er völlig
ſtill=
ſtand, verhielten ſie ſich auch regungslos. Cobald
er ſich aber bewegte, flohen ſie davon, wie der Pfeil
von der Bogenſehne geſchnellt, und verſchwanden faſt
augenblicklich in dem blaßblauen Nebel.
Ein hübſches Bild, nicht wahr? fragte er im
Weitergehen.
Keine Antwort.
Wie herrlich der Hirſch ausſah, als er ſein
Geweih aufwarf und äugtel
Ja . ja freilich. Es klang ein ungewohnter
Ton aus ihren Worten.
Er ſah ſie von der Seite an und merkte zu ſeinem
Schrecken, daß ſie geweint hatte.
Nun, was gibt es denn? Was fehlt Ihnen?
Nichts, ſagte ſie mit leiſer, ſaſt erſtickter Stimme;
nur daß heute unſer letzter Tag iſt, und da habe ich
nachgedacht und ich weiß, was Sie von mir denken
müſſen.
Wenn Sie wüßten, was ich von Ihnen denke,
antwortete er ernſthaft, würden Sie nicht weinen,
wenigſtens hoffe ich das nicht.
Aber ich weiß es ja . .. ich weiß esl ſagte ſie
heftig und fuhr dann ganz verzweifelt, faſt überſtürzenh
fort: Gut, wir ſind nun am Ende des Spieles
an=
gelangt, und wenn Sie jetzt fortgehen und mich für
ſchlecht und abſcheulich halten, habe ich es nicht beſſer
verdient.
Sie brach in Tränen aus, wandte ſich von ihm
ab und verbarg ihr Geſicht in den Händen.
Er nahm jedoch eine ihrer Hände in ſeine beiden,
als ob er ſie damit beruhigen und tröſten wollte.
Ich verſtehe Sie wirklich gar nicht. Was ſollten
Sie ſich denn vorzuwerfen haben?
O, ſprechen Sie nicht ſo mit mir, ſchluchzte ſie.
Ich habe die ganze Zeit gefühlt, daß Sie anders ſind
wie die andern Männer, ſo ſelbſtlos und nachſichtig
und großmütig. Aber denken Sie von mir, was Sie
wollen, Sie werden mich bald vergeſſen haben.
Sie hob ihre tränenvollen Augen zu ihm auf
und dann - wer weiß auf weſſen Antrieb und aus
welchem überwältigenden Gefühl heraus - trafen
ſich beider Lippen in einem langen, leidenſchaftlichen
Kuſſe.
Und ſo waren zwei junge Leben aneinandergekettet.
(Fortſetzung folgt.)
Rummer 155.
Darnſtädter Tagblatt, Moniag, den 8. Juli 1903.
Seite
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5. Antrag auf Abänderung des 3 11 der Vereinsſatzungen.
6. Beſprechung über die beantragte Errichtung eines Ortsſtatuts, die
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4 76442 62 507 44 773 815 67011 94 132 90 231 84 318 22 60 98 418
33 39 61 552 200) 75 616 71 78 710 22 39 813 74 80 931 99 68089 131
60 69 3t 31 433 45 52 73 551 629 89 97 728 90 812 18 936 47 8oo47
66 76 25 303 57 749 259) 910 38
70064 181 217 304 32 65 439 59 518 47 C06 735 815 83 912 68
71152 69 86 92 238 349 81 420 29 36 70 597 645 48 60 65 86 705 819
96 87 32054 76 209 49 380 420 34 532 76 624 73 758 837939 63 84
73074 126 274 300 449 60 538 (300) 632 833 58 907 68 73 74150 71
241 54 311 79 84 91 413 28 513 (200) 63 71 96 619 67 70 713 52 56 67
75005 77 95 241 67 358 526 73 6471250) 77783 828 72 9571000]
90 76093 149 222 43 33 38 400 27 831³ 045 7700 94 112 28 50 81
219 313 61 419 42 47 55 (200) 98 550 (400) 606 757 93 861 974 79079
185 277 312 15 55 422 67 79 ſ250) 567 89 711 88 847 79029 85 121 55
219 54 304 11 30 47 40166 75 90 544 72 614 25 748 54 78 806 96 945 93
88105 14 19 260 430 (250) 58 545 47 644 65 731 3750 801 11915
64 81039 32 46 107 213 16 46 345 460 (203) 593 625 720 997 82048
151 64 232 36 49 406 546 85 684 200) 92 715 38 826 55 91 200) 931
40 83 83001 17 63 149 63 75 90 203 44 40 56 63 326 37 424 60 87524
70 66 1250) 80 96 723 44 811 14 90 84181 252 75 321 475 511 12 19
42 87 620 746 78 856 75 250) 902
85062 206 29 316 5 98 469 511 13 32 38 88 634 4755 825 44
86004 7720 146 259 84 379 413 33 50 89 l200) 514 36 76 84 746 80735
1250) 50 950 78 87038 88 (300) 97 101 3 83 287 370 414 40 59 577 87
55 650 738 46 87 821 43 91 8804 71 89 140 (200) 51 70 216 70 454 576
630 56 66 730 57 922 89106 18 205 10 39 74 361 415 20 23 24 595 677
796 97 864 912 52 76
90084 200) 182 83 213 60 327 65 83 409 70 91 606 62 99 792 813
15 99 992 91001 95 266 96 334 49 72 80 97 425 52535 56 620 34 40 67
73787822 90 914 34 9sl2l 327 72 (230) 96 522 97 637 74 895 916 60
93042 65 216 338 95 402 9 28 765200 006 12 71 70353 81791651 63 66
94014 82 96 272 318 61 455 522 260) 655 200) 71960 74 807 60949 39
85106 1400) 83 222 302 30 53 418 36 523 37 76 85 92 682 789 9
806 11 21 32 64 96 600 85 96010 70 (209) 111 [200) 321 29 99 403
2 519 (200 646 54 62 800 78 841300) 820 1 51 H7o62 125 45 50 225
23 36 44 390 484 89 57188 603 744 56 64 78808 25 26 55 68 951 80 88
48063 68 105 62 218 55 „39 81 579 30 643 742 86 80 94 911 43 43 80½
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iſt bis 10. Auguſt verreiſt.
Herr Dr. Machenhauer,
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Zeit vertreten.
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Wührend meiner Abweſenheit
bis Ende Juli haben die Güte
mich zu vertreten die Herren:
Dr. Buhhold, Viktoriaſtr. 56,
Dr. Eappsl, Sandſtr. 22,
Dr. Kolb, Riedeſelſtr. 23,
Dr. Langsdori, Hügelſtr. 4,
Dr. böb, Ernſt=Ludwigſtr. 20,
Dr. Mayer, Roßdörferſtr. 1,
Dr. Soheiers, Zimmerſtr. 8.
Dz. Mou. HOIIdollIol,
O0000004
GOHoGdAtGehOt
Ich bin vom 5. Juli bis
10. Auguſt
(1969
verreiſt.
Dr. Lovsor.
GeGsGtGaGeGON
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Während meiner Abweſenheil
werden die Herren Hr. Dr.
Buchhold, Heyer (Merkur),
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Bell, Erth HL.
die Güte haben, mich zu vertreten.
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Aus=
ſtellung für Volksgeſundheitspflege und Volkswohlfahrt
G1. bis 24. Juni 1903) wurde der bekannten Maggi=
Geſellſchaft in Berlin für ihre altbewährten Erzeugniſſe
die goldene Medaille, Ehrenpreis der Stadt Stettin,
zuerkannt.
(11970
Zur Reform des Schwurgerichts.
Bei der in Ausſicht genommenen Neugeſtaltung
des Strafprogeſſes wird die Frage nach der Reform
der Schwurgerichte eine; cheige Rolle ſpielen. Iſt
doch die Zahl der Gegner dieſer einſt ſo populären
Tribunale ſtändig im Wachſen begriffen, und
be=
gegnet man doch überall dem Wunſche, Maßnahmen
zu treffen, die Fehlſprüche der Geſchworenen zu
ver=
hüten geeignet ſind. Einige höchſt beachtenswerte
Vorſchläge zur Roform der Schwurgerichte hat jetzt
Landgerichtsdirektor Winkler in der bekannten
Zeit=
ſchrift Das Recht: (Hannover, Helwingſche
Ver=
lagsbuchhandlung) zur Diskuſſion geſtellt. Zunächſt
weiſt Winkler auf das Erfordernis hin, daß zu
Ge=
ſchworenen nur Männer berufen werden, die durch
Intelligenz. Charakterfeſtigkeit und Lebenserfahrung
wirklich zu dieſem Amte befähigt ſind.
Erfahrungs=
gemäß verſagen aus ſolchen Perſönlichketten
zu=
ſammengeſetzte Geſchworenenbänke faſt nie, während
Fehlſprüche in der Regel auf die mangelhafte
Quali=
ſikation der beteiligten Geſchworenen zurückzuführen
ſind. Da nun ein ausreichendes, ſolchen hohen
An=
forderungen genügendes Geſchworenenmaterial häufig
nicht zur Verfügung ſteht, ſo iſt es geboten, die Zahl
der Geſchworenen herabzuſetzen; und zwar
befür=
wortet Winkler, ſie von 12 auf 6 zu ermäßigen.
Doch ſeine Vorſchläge reichen noch weiter. Von der
Erwägung ausgehend, daß die von den Geſchworenen
zu löſenden Aufgaben oft außerordentlich ſchwierig
ſind, regt er an, einen Bernfsrichter, der ein
Stimm=
recht nicht auszuüben hat, an den Beratungen der
Geſchworenen teilnehmen zu laſſen, wenn dieſe durch
Mehrheitsbeſchluß ein ſolches Verlangen, ſtellen.
Doch ſoll der delegierte Richter nicht der Vorſitzende
des Schwurgerichts, ſondern einer der Beiſitzer ſein,
damit nicht etwa die Erteilung der Rechtsbelehrung.
die im vollſten Lichte der Oeffentlichkeit gegeben
werden muß, in das Beratungszimmer verlegt wird.
Winkler nimmt an, daß auf dieſem von ihm
vorge=
ſchlagenen Wege den hervorgetretenen Mängeln der
Rechtſprechung der Schwurgerichte mit Erfolg
ent=
gegengetreten werden kann. Dagegen hält er eine
weitere Beſchränkung der Zuſtändigkeit der
Schwur=
gerichte nicht für zweckmäßig, hält es auch nicht für
erſtrebenswert, den Schwurgerichten - was häufig
gefordert wird - die Meineidsprogeſſe abzunehmen.
Bei dem wiſſentlichen Meineide handelt es ſich, wie
Winkler, betont, un ein beſonders ſchweres
Ver=
brechen, das eine Art bürgerlichen Tod nach ſich
zieht. Bei einer ſolchen Verhandlung üben die
Ge=
ſchworenen gewiſſermaßen eine Kritik und Kontrolle
über unſer Gerichtsverfahren aus. Auf dieſe
kon=
trollierende Tütigkeit gebildeter Laien aber darf
im eigenſten Intereſſe der Rechtspflege nicht
ver=
zichtet werden.
Deiſſches Reich.
— Der „ Staatsanzeiger: veröffentlicht das
Ge=
ſetz, betr. bie Bebauung und Benntzung ehemaliger
Wallgrundſtücke in Frankfurt a. M. vom
4. Juni 1903.
— Miniſter Budde hat durch einen Erlaß an
die Königlichen Eiſenbahndirektionen genehmigt, daß
ſtändigen Arbeitern der Staatseiſenbahnverwaltung,
ebenſo wie bisher ſchon für den Kirchenbeſuch, ſo
auch für den Schulbeſuch ihrer Kinder und für
den Einkauf von Lebensbedürfniſſen verſuchsweiſe die
freie Fahrt in II. Wagenklaſſe gewährt werden
kann.
- Als Mittel zur Verhütung der
Wahlſchwinde=
leien iſt die Einführung amtlicher
Wähler=
karten vorgeſchlagen worden die jedem
Wahl=
berechtigten zugeſtellt werden und als Legitimation
dienen ſollen. Dieſer Vorſchlag verdient jedenfalls
Beachtung, er könnte vielleicht auch dahin modifiziert!
werden, daß die amtlichen Wahlkuverts den Wählern
gegen Empfangsbeſcheinigung vorher eingehändigt
würden. Um aber jedem Mißbrauch auch dieſer
Legitimation vorzubeugen, wären ſtrenge
Strafvor=
ſchriften erforderlich, die ſowohl den berechtigten
Inhaber der Karte oder des Kuverts als auch den
Mißbraucher treffen müßten. Vielleicht könnte bei
der Gelegenheit auch das Problem der Wahlpflicht
gelöſt werden. Das wäre jedenfalls eine
Wahl=
rechtsreform, gegen die ſich weſentliche und
grund=
ſätzliche Bedenken kaum erheben ließen.
— Eine Milderung der Beſtimmungen über die
Aufenthaltserlaubnis von Ausländern
in Elſaß=Lothringen iſt nach dem „B. T.”
inſoweit eingeführt worden, als nunmehr die
Be=
fugnis zur Geſtattung des Aufenthalts, die bisher
nur dem elſaß=Lothringiſchen Miniſterium zuſtand, auch
den reichsländiſchen Kreis= und Polizeidirektionen
erteilt worden iſt.
Die radikalen Polen Oberſchleſiens
ſandten einen mit tauſenden von Unterſchriften
be=
deckten Einſpruch an den Papſt gegen den
Kardinal Kopp. Ebenſo veranſtalten ſie
Samm=
lungen für die Opfer der Vorgänge in Laurahütte.
— Ueber die Verſchiebung der
geplan=
ten Verſtaatlichung der Pfalzbahnen
ſchreibt die=Münch. Allg. 3tg.: Alles in allem, iſt
daran feſtzuhalten, daß es hauptſüchlich finanzielle
Gründe waren, die vorerſt die Verſtaatlichung der
Pfalzbahnen nicht opportun erſcheinen ließen. Aber
auch politiſche oder ſtrategiſche Gründe waren zur
Zeit nicht vorhanden, durch die eine Erwerbung der
Pfalzbahnen in dieſem Augenblick notwendig
ge=
worden wäre. Die Pfälzer waren bisher mit dem
Betrieb, ihrer Bahnen zufrieden, und von der
ein=
ſichtigen und ganz vortrefflichen Leitung der
Pfalz=
bahnen iſt auch fernerhin zu erwarten, daß ſie dem
üffentlichen Intereſſe ohne allzuſtarke Betonung des
privatwirtſchaftlichen Moments gerecht werde. Und
für die Durchſezung eventuell auftauchender neuer
ſtrategiſcher Forderungen hat der bayeriſche Staat
immer noch ſeine Zwangsmittel, ſo welche nötig
wären, auch ohne Eigentümer der Bahnen zu ſein.
Und ſchließlich bleibt dem bayeriſchen Staat nach
Maßgabe, der ſogenannten Fuſionsbeſtimmungen
immer noch die Möglichkeit der Erwerbung der
Pfalzbahnen, nach je einjähriger vorausgehender
Kündigung. Die „Münch. Allg. 3tg.- hält im
übrigen an der Anſicht feſt, daß die Pfalzbahnen,
wenn auch der gegenwärtige Moment nicht eben
günſtig war, einmal doch verſtaatlicht werden müſſen.
- In den Erörterungen über die öſterreichiſche
Kriſſs ſprechen faſt alle öſterreichiſchen Blätter ihre
Genugtuung über das Erſtarken des deutſchen
Gemeinſamkeitsgefühls und den Zuſammenſchluß der
Deutſchen aus. Das iſt immerhin erfreulich; denn
das war nicht immer ſo. Die „Neue Freie
Preſſe=
ſchreibt faſt mit Begeiſterung:
Da wären wir nun an dem Punkte angelangt, wo
die Deutſchen keinen Spaß mehr verſtehen dürfen. Die
Rolle des dummen Kerls, der ſich um die „
Arbeits=
fähigkeit” des Reichsrates ſorgt und müht. während die
Herren Obſtruktioniſten durch ihren Reſidenten und
evollmächtigten Miniſter die Beamtenſtellen mit ihren
Schützlingen beſetzen und durch Dringlichkeitsanträge
den Gang der Staatsmaſchine regeln - dieſe Rolle wird
das deutſche Volk nicht länger ſpielen, noch ſie durch
ſeine Vertreter ſpielen laſſen. Die Tſchechen wollen nicht,
daß die Deutſchen bei Entſcheidungen, die den deutſchen
Beſitzſtand und die Kräfteverhältniſſe in einem von zwei
Volksſtämmen bewohnten Lande auf das nachhaltigſte
berühren, auch nur gehört werden. Mit welchem Rechte
nehmen ſie einen ſtändigen Fürſprecher und Anwalt in
der Regierung ſelbſt in Anſpruch? Die Tſchechen wollen
Krieg mit dem Reiche, der Reichsvertretung und der
Regierung. Da iſt es ganz unmöglich, daß in einer zur
Betreuung des Reiches beſtellten, der Reichsvertretung
verantwortlichen Regierung ein Vollmachtträger der
Tſchechen ſitze. In jedem anderen Lande wenigſtens
wäre es undenkbar, daß ein Miniſter nach einem
Miß=
erfolge, wie ihn Rezek am 23. v. Mts. erlitten, nach
24 Stunden im Amte bliebe. Aber freilich - in einem
nderen Lande wäre ſolch ein Miniſter einer
Obſtruk=
tionspartei überhaupt undenkbar.
Die nationale „Oſtdeutſche Nundſchau; betont
die Macht der vereinigten Deutſchen:
Es iſt ſchon einmal ſo, daß die deutſchen Völker jetzt
auch etwas gelten und die Politik des Grafen Taaffe
gründlich abgetan iſt. Dahin führt kein Steg mehr
zurück, und wenn Pacak heute Miniſterpräſident wird,
kann er gegen den Willen der Deutſchen die Univerſität
in Mähren nicht errichten. Das ungeſchriebene, aber für
immer unabänderliche Staatsgrundgeſetz lautet: Nationale
Veränderungen nur im nationalen Einvernehmen! Nicht
weniger als 150 Abgeordnete ſchützen dieſes Recht.
Noch begeiſterter drückt denſelben Gedanken das
„Grazer Tageblatt; aus:
Alles iſt unbeſtimmt, alles „fließt; Aber einen feſten
Halt gibt es doch: den vor kurzem vollzogenen
Zu=
ſammenſchluß der deutſchen Parteien. Er war das Werk
der gebietenden Stunde, er war die äußerſte Notwendig.
keit. Möge das vereinigte Deutſchtum ſich nun als Fels
bewähren, an dem, was auch kommen mag, jede Kraft
zerſchelle, die gegen das Deutſchtum zielt! Herr von
Koerber ſollte wiſſen, wie er 150 deutſche Abgeordnete
einzuſchätzen hat. Er ſollte begreifen, daß ein Sieg der
Tſchechen über ſeine Schwäche noch ſchlimmeres im
Ge=
folge haben könnte, als ſeinen politiſchen Untergang, und
daß er vorläufig nichts Klügeres tun kann, als - ins
Bad zu reiſen und den Herbſt abzuwarten.
— Nachdem das italieniſche Parlament die
ſchweizeriſch=italieniſche Uehereinkunft, betr. die
Uebertragung der italieniſchen Simplonkonzeſſion auf
die Eidgenoſſenſchaft, ratifiziert hat, beruft der
Bundesrat die Bundesverſammlung zu einer
außer=
ordentlichen Seſſion auf den 26. Oktober d. Js. ein
behufs Ratifikation dieſer Uebereinkunft und
even=
tueller Genehmigung des Vertrages über den
Rück=
kauf der Jura=Simplonbahn.
— Die franzöſiſche Depuliertenkammer nahm
mit 485 gegen 45 Stimmen die Vorlage, betr. die
direkten Steuern, an.
Wieder taucht in der konſervativen Preſſe das
Gerücht auf, der Miniſterpräſident und Miniſter des
Innern, Combes welcher der mit Aufruhr
drohen=
den Einwohnerſchaft von Lourdes durch den Abg.
Fould das Verſprechen geben ließ, er werde die
Wallfahrtsgrotte nicht ſchließen laſſen, gehe mit dem
Plan um, die große nationale Pilgerfahrt zu ver=
hindern. Dieſe findet gewöhnlich im Auguſt und
September, ſtatt und beſteht aus einer Anzahl
Sonderzügen, welche aus allen Landesteilen Kranke
und Gebrechliche nach Lourdes bringen. Nun ſoll
der Miniſterpräſident, an die verſchiedenen
Eiſen=
bahngeſellſchaften das Anſinnen geſtellt haben, den
Pilgern die bisherigen Preisermäßigungen nicht zu
bewilligen, auch heißt es, er ſei überdies entſchloſſen,
die Sorge für die öffentliche Geſundheit als Grund
eines ausdrücklichen Verbots vorzuſchützen.
Im Senat kam am Freitag Miniſterpräſident
Combes auf die von Chamaillard wider ſeinen Sohn
erhobenen Vorwürfe zurück und weiſt dieſe als
Ver=
leumdungen ſchärfſtens zurück. Im weiteren
Ver=
laufe der Sitzung wird die Vorlage, welche die
Re=
gierung ermächtigt, durch eine Anleihe 65 Millionen
Francs für öffentliche Arbeiten in Franzöſiſch=
Weſt=
afrika zu beſchaffen, mit der von der
Deputierten=
kammer beigefügten Zuſatzbeſtimmung angenommen,
daß die Lieferungen nur an franzöſiſche
Gewerbe=
reibende vergeben werden dürfen. Duboſt wendet
ſich gegen dieſen Vorſchlag, der einen Induſtrieſchutz
zum Schaden der öffentlichen Finanzen darſtelle, und
fragt, wie ſich die Regierung den Konſequenzen dieſes
von den franzöſiſchen Gewerbetreibenden eingeräumten
Monopols entziehen werde. Kolonialminiſter Doumergue
erwidert, die Regierung werde in allen Fällen, wo
von Lieferanten zu weitgehende Forderungen erhoben
werden, ſich an das Parlament wenden. Nach
leb=
hafter Debatte beſchließt ſodann mit 150 gegen 117
Stimmen der Senat auf Verlangen des
Miniſter=
präſidenten Combes eine Abendſitzung abzuhalten.
Um 9 Uhr abends wurde die Sitzung wieder
auf=
genommen. Zur Beratung ſtand das Geſuch des
Saleſianerordens vom Dom Bosco um Genehmigung.
Senator Berenger trat für den Orden ein, der weder
Politik treibe noch eine geſchäftliche Tätigkeit
aus=
übe, ſondern ſich lediglich mit der Erziehung der
Kinder des Volkes befaſſe. Miniſterpräſident Combes
trat den Ausführungen entgegen und ſagte: Die
Sale=
ſianer ſind Kosmopoliten, ihre Tätigkeit gilt weniger
den Waiſenkindern, als dem Rutzen des Ordens. Wir
leben nicht mehr in der Zeit, wo das bloße Gewand
als Emblem der Tugend der Menge Ehrfurcht
ein=
flößte. Unſer ſkeptiſches Zeitalter glaubt nicht mehr
an ſpontane religiöſe Beruſungen. Senator Balgan
ruft, den Redner unterbrechend. „Auch nicht an
dauernde Berufungen, Sie ſind das Beiſpiel dafürl
Combes fährt fort: Der Staat darf den
Privat=
unternehmungen nicht die Ausübung ſeiner
Humani=
tätspflichten überlaſſen. Er laſſe der von der
Reli=
gioſität eingegebenen Hingebung alle Gerechtigkeit
widerfahren, aber das Wort Nächſtenliebe eignet ſich
nicht zur Bezeichnung einer Pflicht der bürgerlichen
Geſellſchaft. Die Orden ſind ein Anachronismus,
und der Glaube bildet keine Rechtfertigung mehr für
ſie. Die Triebfeder des religiöſen Berufes iſt oft
das perſönliche Intereſſe. Wir müſſen den
Ordens=
anſtalten, die den Charakter induſtrieller und
kom=
merzieller Betriebe haben, die Genehmigung verſagen.
Die Fortſetzung wurde hierauf auf Samstag vertagt
und die Sitzung um Mitternacht geſchloſſen.
Der zur Prüfung der Frage der Trennung
von Staat und Kirche eingeſetzte
Kammer=
ausſchuß hat folgende vier grundſätzlichen Beſchlüſſe
gefaßt, die der Berichterſtatter während der
Parla=
mentsferien zu einem ausführlichen Bericht zu
ver=
arbeiten hat: 1) Der auszuarbeitende Geſetzentwurf
ſoll ſich auf die Trennung von Staat und Kirche
beſchränken und die Ordensgenoſſenſchaften
unberück=
ſichtigt laſſen. 2) Der Entwurf ſoll ein Höchſtmaß
von Freiheit einführen und nur die durch die Rückſicht
auf die öffentliche Ordnung durchaus benötigten
Aus=
nahmen von den Beſtimmungen des gemeinen Rechts
zulaſſen. 3) Die Vereinigungen, die ſich auf Grund
des Vereinsgeſetzes bilden, ſollen zu Verbänden
zu=
ſammentreten dürfen, um die Ausübung des Kultus
zu ſichern. 4) Staatsunterſtützungen an die
Kultus=
vereine und =Verbände ſind ausgeſchloſſen. Ueber
die Frage der Zuläſſigkeit von Unterſtützungen durch
die Departements und Gemeinden waren in der
Kommiſſion zwei entgegengeſetzte Meinungen mit
gleicher Stimmenzahl vertreten.
— Die holländiſche Zweite Kammer nahm
die Vorlage, betr. die Reviſion des
Zuckerſteuer=
geſetzes in Gemäßheit der Brüſſeler
Zuckerkonven=
tion, an.
- Zur Lage am Balkan ſchreibt die „Köln.
3tg.- in einer entſchieden inſpirierten Mitteilung
auf Grund zuverläſſiger Nachrichten, daß die Pforte
vor jedem Gedanken einer gewaltſamen Löſung der
ſchwebenden Frage zurückſchrecke. Der Sultan werde
ſich nur gezwungen zum Kriege verſtehen. Bulgarien
müſſe ſich darüber klar werden, daß jeder Verſuch,
die Ruhe zu ſtören, die einmütige Verurteilung
Enropas erfahren würde. Die Ereigniſſe in Serbien
ſcheinen gewiſſe bulgariſche Kreiſe überzeugt zu haben,
daß im Fall eines Krieges mit der Türkei von dieſer
Seite nichts zu fürchten ſei. An der kriegsluſtigen
Stimmung beſtimmter Perſonen an der leitenden
bulgariſchen Stelle ſei nicht mehr zu zweifeln,
in=
deſſen würde Bulgarien hoffentlich noch zur Einſicht
Selte 10.
Tarzſtädter Tagblatt, Montag, den 6. Juli 1903.
kommen und erkennen, daß es beim Aufrollen der
mazedoniſchen Frage völlig vereinzelt daſtehen werde.
— Aus Lallamarnia in Marokko wird
ge=
meldet: Am 2. Juli gab ein dem Stamm Mehaya
angehöriger Mann im Lager Sidi=Piſſa bei Udja
einen Piſtolenſchuß auf Muley Mohamed, den
Bruder des Sultans, ab. Dieſer wurde nicht
ge=
troffen. Die Kugel verwundete einen Soldaten. Der
Attentäter wurde ſofort ſeſtgenommen und lebendig
verbrannt.
I.W. Belgrad, 1. Juli. Die Skupſchtina
wurde geſchloſſen und die Neuwahlen auf den
14. September feſtgeſetzt. Es war aber auch die höchſte
Zeit, denn die Gemüter begannen ſehr ſtark aufeinander
zu platzen und hätten den Monarchen, der ſich redlich
be=
müht, allen Parteien gerecht zu werden, in die größte
Verlegenheit verſetzt. Pie man es aber allen recht machen
ſoll, gilt im allgemeinen alscir bisher ungelöſtes Problem.
Der König gab zum Poſchiad den Miniſtern und
Abge=
ordneten ein Bankelt, ſo daß die letzteren wenigſtens
einen angenehmen Eindruck imtnehmen werden. An Er=
Hlärungen, wie ſo gegen alles Herkommei gehandelt und
das Land nicht ſofort befragt wird, fehlt es natürlich
nicht. Erſtens ſteht die Ernte vor der Tür, und dadurch,
daß die Stupſchtina nicht tagt, werde eine Periode der
politiſchen Ruhe eintreten, die es der Bevölkerung
er=
laubte, ſich lediglich ihrer berufsmäßigen Tätigkeit
hin=
zugeben. Im weiteren wird angeführt, daß die aufgelöſte
Kammer unter der Dynaſtie Obrenowitſch und unter
einer anderen Konſtitution, als die augenblicklich in Kraft
ſtehende iſt, gewählt worden ſei. Es müßten alſo neue
Volksvertreter auf Grund dieſer eingetretenen Aenderungen
erwählt werden. Das ſagt allerdings noch immer nicht,
warum die Neuwahlen nicht ſofort vorgenommen werden.
Daß wir übrigens in eine Veriode der Ruhe eintreten
werden, kann kein obiektiv Urteilender annehmen. Ganz
im Gegenteil, das jetzige Miniſterium wird alles Mögliche
tun, um die „Stimmung zu präparieren; und dazu
ge=
hört vor allen Dingen die Abſetzung aller Beamten, die
einer anderen Richtung huldigen. Auf dieſe Weiſe iſt
jede Stabilität in der Verwaltung ausgeſchloſſen. Die
Skupſchtina ſelbſt iſt eigentlich noch nicht aufgelöſt,
ſon=
dern nur vertagt; aber die Ausſchreibung neuer Wahlen
bringt nach der Verfaſſung die Auflöſung von ſelber mit
ſich. Eine der erſten Fragen, die die neuen Abgeordneten
zu löſen haben werden, iſt die Entſcheidung über die
Vermehrung der Zivilliſte, ſowie über die Jahrgelder, die
für eine große Anzahl von der Familie Karageorgewitſch
angehörigen Mitgliedern beantragt werden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Juli.
- Se. Kgl. Hoheit der Groſherzog empfingen am
Samstag den Generalmajor Mudra, Inſpekteur der
2. Pionier=Inſpektion, den Rittmeiſter der Landwehr=
Kavallerie 1. Aufgebots Moller, den Oberleutnant vom
Landwehr=Train Friedmann, den Oberleutnant der
Reſerve Diſch, ſowie die Leutnants der Reſerve
Schiff=
macher, Fries, Hofmeyer und Bücking, letztere ſieben zur
Dienſtleiſtung beim Großh. Train=Bataillon Nr. 18
kommandiert; den Oberleutnant Hingſt vom Sächſiſchen
Leib=Grenadier=Regiment Nr. 100, den Oberleutnant
v. Platen und den Leutnant v Chappuis vom 3. Garde=
Regiment zu Fuß, den Leutnannt v. Stülpnagel vom
2. Garde=Regiment zu Fuß, den Oberleutnant v.
Rohr=
ſcheidt vom Füſilier=Regiment Nr. 80 und den Leutnant
Lyncker vom Infanterie=Regiment Nr. 88. letztere ſechs
von der Kriegsakademie zur Dienſtleiſtung beim 1. Großh.
Feldartillerie=Regiment Nr. 25 kommandiert; den
Gerichts=
ſchreiberaſpirant Streb von Dietesheim, den Oberſt la
guite Frhrn. v. Heyl, den Oberbürgermeiſter Köhler und
den Sanitätsrat Dr. Köhl von Worms, den Maler
Ciſſarz von der Künſtlerkolonie, den Oberförſter Ohl von
Ober=Roßbach; zum Vortrag den Staatsminiſter Nothe,
den Geh. Kabinettsrat Römheld.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben aus
Anlaß der am 3. Juli ſtattgefundenen Betriebseröffnung
der neuen Grube Ludwigshoffnung das Silberne Kreus
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen dem
Oberſteiger bei der Grube Ludwigshoffnung, E. Keller
daſelbſt, das Allgemeine Ehrenzeichen mit der
In=
ſchrift „Für treue Arbeitr dem Bergmann Hch. Haxt
zu Beienheim, dem Bergmann J. Erb zu Beienheim
verliehen.
- Ernannt wurde der Gerichtsvollzieher mit dem
Amtsſitze in Grünberg Jakob Hauburger zum
Ge=
richtsvollzieher mit dem Amtsſitze in Ober=Ingelheim
mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ſeines
Nach=
folgers.
Beauftragt durch Entſchließung Großh.
Miniſte=
riums des Innern wurde der Großh. Regierungsaſſeſſor
Ernſt Piſtor in Darmſtadt mit Wahrnehmung der
Dienſtverrichtungen eines Kreisamtmannes bei dem Großh.
Kreisamt Alsſeld.
- Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiw. Feuerwehren durch Allerhöchſte Enſſchließung Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs dem Mitgliede der
freiw. Feuerwehr zu Lollar Jak. Läufer, den
Mit=
gliedern der freiw. Feuerwehr zu Heuchelheim Karl
Steinmüller I., Jakob Kreiling V. Philipp
Germer HI. Wilh. Hofmann II., Phil. Rinn XV.,
Wilh. Ruppert und Georg Volkmann.
1 Ordensverleihungen. Se. Maj. der Kaiſer
hat, den nachbenannten Offizieren ꝛc. die
Erlaub=
nis zur Anleyung der ihnen verliehenen nichtpreußiſchen
Inſignien erteilt, und zwar des Komturkreuges 2. Klaſſe
des Großh. Heſſiſchen Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen; dem Oberſten Weygand, Vorſtand des
Bekleidungsamts des 11. Armeekorps; des Nitterkreuzes
2. Klaſſe desſelben Ordens: dem Rechnungsrat Liebich.
Rendanten beim Vekleidungsamt des 11. Armeekorps.
Eine neue Ausſtellung für Architektur und
Innendekoration auf der Mathildenhöhe beſindet ſich in
der Vorbereitung. Sie wird zwar ihrer Vorgängerin
vom Jahre 1901 an Ausdehnung beträchtlich nachſtehen,
ſoll aber auch dafür ausſchließlich einem vraktiſchen Zweck
dienen. Es beſteht die Abſicht, in der Nähe der
Künſtler=
kolonie eine Gruppe von drei Häuſern zu errichten, die in
ihrer haulichen Ausführung und inneren Einrichtung
1 Muſter moderner Wohnungen für Bürger= und
Beamten=
familien darſtellen ſollen. Die von Prof. Olbrich
ent=
worſenen Pläne haben die Zuſtimmung des Großherzogs
gefunden, der für das Unternehmen eine bedeutende
Summe zur Verfügung geſtellt hat. Mit der Ausführung
des beachtenswerten Projekts iſt der ſtärdige Ausſchuß
der Künſtlerkolonie betraut. Vorausſichtlich wird die
Ausſtellung bis zum Spätſommer nächſten Jahres
fertig=
geſtellt fein.
- Die zweite Ausſtellung der Kunſtſchule von
Adolf Veyer (Saalbauſtraße 73) findet am 6. und 7. Juli,
vormittags von 11-1 und nachmittags von 3-5 Uhr
ſtatt. Allen denen, die ſich für das Werden und Schaffen
aufſtrebender Talente. und es ſind recht beachtenswerte
darunter, irgendwie intereſſieren, ſei der Beſuch dieſer
Ausſtellung aufs wärmſte einpfohlen. Sie unterſcheide
ſich weſentlich von der erſten im Vorjahre; vor allem
dadurch daß nunmehr die erſten Reſultate der unter
Leitung von Herrn Profeſſor Habich ſtehenden
Bild=
hauerklaſſe vorgeführt werden. Auch kann man ein
bedeutſames Vorrücken der die verſchiedenen Techniken
der Malerei betreibenden Schüler der Anſtalt deutlich
konſtatieren. Wir finden diesmal neben den noch immer
ſehr zahlreichen Zeichenſtudien eine größere Anzahl
farbiger Arbeiten in Oel, Paſtell, Aquarell ꝛc. Beſonders
machen wir darauf aufmerkſam, daß keinerlei Kovien
oder nach Vorlagen gefertigte Arbeiten zur Ausſtellung
gelangen.
— Monatsbericht des Arbeiterſekretariats
Darm=
ſtadt, unentgeltliche Auskunftsſtelle für jedermann. In
den 25 Tagen des Monats Juni, an denen das
Arbeiterſekretariat dem Publikum zur
Be=
nutzung geöffnet war, wurde dasſelbe von 166 und
Zwar von 19 weiblichen und 147 männlichen Perſonen
in Anſpruch genommen und wurden folgende Fälle
erledigt: Gewerbeſtreitſachen 35. Unfall=, Invaliden=
und Krankenkaſſenſachen 57, Gemeinde= und
Dienſtboten=
ſachen 7. Armenſachen 4. Steuerſachen 8. Strafſachen 8.
Mietſachen 14. Ehe= und Vormundſchaftsſachen 6,
Erb=
ſchaftsſachen 4, Alimentenſachen 1, Schuldforderung= und
Pfändungsſachen 21, Militärſachen 2, ſonſtige Sachen7
zuſammen 179 Auskünfte. Duvon wurden 151 mündlich
und 28 ſchriftlich erledigt. Von den Beſuchern waren 91
aus Darmſtadt und 75 von auswärts. Organiſiert!
waren 41 gewerkſchaftlich und 20 politiſch, denen 105
Nichtorganiſierte gegenüberſtehen. Eingegangen ſind 29
Schriftſtücke, während 48 abgeſandt wurden.
D.V Heute abend findet eine
Mitgliederver=
ſammlung des Detailliſte vereins ſtatt und dürfte
es für die Mitglieder geboten ſein, unter Hinweis auf
die Wichtigkeit der bereits bekannten Tagesordnung recht
zahlreich zu erſcheinen.
Heute abend findet im Woogsplatz=Theater das
letzte Gaſtſpiel des Müller=Herfurth=
Theaters ſtatt, worauf wir beſonders aufmerkſam
machen.
— Der nach Unterſchlagung namhafter Geldbeträge
von hier ſeinerzeit verſchwundene Nechtskonſulent J. Kling
hat ſich, wie die „Darmſt. 3tg. erfährt, der Behörde
geſtellt.
8e Polizeinachricht. Ein Kellner aus Hannover,
welcher nur enen Tag bei einem hieſigen Reſtaurateur
in Stellung war, iſt am Freitag nach Unterſchlagung
von 31 Mark flüchtig gegangen.
1 Wähend des Monats Juni ſind durch die hieſige
Polizei 1472 Milchrevißionen vorgenommen worden.
Hierbei wurden neun Proben beanſtandet und dem
chemiſchen Unterſuchungsamt zur Unterſuchung überwieſen.
8 Liter gewäſſerte Milch ſind konfisziert worden und
Nummer 155.
ferner iſt die Erhebung von 4 Stallproben erforderlich
geworden.
0 Während auf den Wochenmärkten immer noch
vorjährige Kartoffeln zu haben ſind und durchſchnittlich
zu 70 Pf. p. 10 Liter (Kumpf) verkauft werden, ſind jetzt
auch die erſten einheimiſchen Frühkartoffeln erſchienen.
Sie ſind allerdings noch recht teuer, 12-13 Pf. p. ½K9.,
während ausländiſche 10-12 Pf. koſten. Sonſt ſind an
Durchſchnittspreiſen zu notieren: Butter¼ Ko. 1-1,10 M.,
in Partien 90-95 Pf. Eier 5-7 Pf., Handkäſe 4-10 Pf.,
Schmierkäſe ; Ltr. 16-18 Pf., Apfelſinen 10 Pf., Kirſchen
½. Kg. 30-40 Pf., Erdbeeren ½ Ltr. 45-50 Pf., Ananas
¼ Ltr. 60 Pf. bis 1 M., Stachelbeeren Ltr. 15-20 Pf.,
Johannisbeeren 1 Kg. 20-25 Pf., Heidelbeeren¼ 2tr.
8. 9 und 10 Pf., italieniſche Aprikoſen 1 Kg. 50 Pf.,
Radieschen p. Bündel 2 Pf., Rettige 5-10 Pf. Rhabarber
Kg. 15-18 Pf., Römiſch=Kohl p. Bündel 2-3 Pf.,
Meerrettig 10-12 Pf., Bündel Sellerie 2-3 Pf.,
Kern=
erbſen ½ Kg. 12-15 Pf., Karotten p. Bündel 3.-4 Pf.
große 10-12 Pf., Kopfſalat 5-6 Pf., 100 Stück 4-450 M.,
Spargel ½ Kg. 40 Pf., Schälgurken 20-30 Pf.,
Kohl=
rabi 3. 4 und 5 Pf. Wirſing 10-15 Pf., Blumenkohl
25- 40 Pf., Zwiebeln ½ Kg. 9-10 Pf., Bohnen ½ K9.
40-60 Pf., junge Gänſe 4-5 M. Enten 280-3 M.
Hahnen 120-160 M., Suppenhühner 2- 250 M., Tauben
50-60 Pf.
Bieber, 3. Juli. In der letzten Nacht wurde im
benachbarten Oſtbahnhof zu Offenbach, der Endſtation
der Nodgaubahn, ein Einbruch ausgeführt. Die
Diebe drückten das Fenſter am Schalter der
Fahrkarten=
allsgabe ein und ſtiegen von hier aus in das
Stations=
gebäude. Sie erbrachen die Kaſſe, mußten ſich aber mit
der Erbeutung von ganzen 45 Pfg. begnügen. Die
Spitzbuben ſcheinen mit den lokalen Verhältniſſen und
Beſtimmungen der Bahnbehörde genau bekannt zu ſein.
Jedenfalls wußten ſie, daß mit Beginn des neuen
Monats auf der hieſigen Stationskaſſe alle Beträge der
ganzen Strecke einzuliefern ſind, und daß am 2. Juli
wohl gegen 20000-25 000 Mk. hier zuſammen kommen.
Der dienſthabende Beamte hatte glücklicherweiſe in
pünkt=
lichſter Befolgung ſeiner Dienſtvorſchrift das Geld ſofort
abgeliefert. Aus Aerger über ihren Mißerfolg zerriſſen
die Spitzbuben die im Dienſtraume angebrachten Plakate
und Akten.
Mainz. 4. Juli. Der Staatsanwalt beantragte gegen
die 19 Angeklagten im Gau=Bickelheimer
Fried=
hofsſkandal empfindliche Gefängnisſtrafen, und zwar
von 11½ Monaten bis zu 3 Monaten herab.
Gießen, 3. Juli. Heute verübte hier Dr. Karl
Kempf der Inhaber des Kalkwerkes Kempf &am; Hif in
Albshauſen bei Wetzlar, durch Erſchießen Selbſtmord,
Die Gründe für die Tat ſind nicht bekannt. Kempf iſt
Beſitzer eines, und zwar des einzigen in Oberheſſen
be=
findlichen vor dem Walltor in Gießen belegenen
Fidei=
kommißgutes. - Herr Geh. Kirchenrat Profeſſor D. perd.
Kattenbuſch hat einen Ruf an die Univerſität
Göt=
tingen erhalten.
C Holzheim (Kreis Gießen), 3. Juli. Geſtern mittag
kurg vor 1 Uhr entſtand hier, wie bereits kurg gemeldet,
ein Großfeuer auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe. Es
brach bei Landwirt Konrad Grieb aus und fand in den
gefüllten Scheunen reichlich Nahrung, ſo daß es im Nu
in mehreren Hofreiten brannte. Als die Feuerwehren
aus Dorf=Gill, Grüningen, Ober=Hörgern, Hambach,
Lang=Göns eintrafen, entſtand Waſſermangel, und
in Fäſſern mußte das Waſſer in den Nachbarorten
ge=
golt werden. Erſt gegen 6 Uhr gelang es, das Feuer auf
ſeinen Herd zu beſchränken. Im ganzen brannten 25
Ge=
bäude nieder, darunter 4 Wohnhäuſer, 10 Scheunen mit
Stallungen; zwei Wohnhäuſer ſind derartig beſchädigt,
daß ihr Abbruch von Nöten iſt. Es kamen nur einige
leichte Verlezungen vor. Sämtliches Vieh konnte gerettet
werden. Die Abgebrannten ſind verſichert, teilweiſe
aller=
dings gering.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 3. Juli. Der Kaiſe:
tritt ſeine norwegiſche Reiſe am 6. Juli von
Trave=
münde an; die kaiſerliche Jacht „Hohenzollern' wird
be=
gleitet ſein von dem Kreuzer„Rymphe' und dem
Tor=
pedoboot „Gleipner” - Zu der Nachricht. Prinz
Heinrich und Prinz Adalbert von Preußen
würden die Weltausſtellung in St. Louis im
nächſten Jahre beſuchen, wird weiter gemeldet, daß der
Kaiſer anläßlich des Diners, das der amerikaniſche
Ge=
ſandte in Berlin, Mr. Charlemagne Tower, am vorigen
Freitag in Kiel gab, dem Admiral Cotton zugeſagt habe,
er werde die beiden Prinzen mit einem Geſchwader nach
Nordamerika in Erwiderung des jetzigen amerikaniſchen
Beſuches entſenden. Das Geſchwader wird unter dem
Befehle des Prinzen Heinrich ſtehen, während Prinz
Adalbert, der dann als Leutnant 3. S. Dienſt tun wird,
in dieſer Eigenſchaft ſich an Vord eines
Geſchwader=
ſchiffes einſchiffen würde. — Der Ferienverkehr
er=
reichte diesmal einen Umfang. wie in keinem Jahre
zu=
vor. So mußten geſtern 3. B. vom Anhalter Bahnhofe
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Babel und Bibel. Es iſt vielfach die Anſicht
verbreitet und auch in den Beſprechungen der Preſſe
er=
wähnt worden, daß der kürzlich erſchienene Vortrag von
Profeſſor Friedrich Delitzſch „Im Lande des einſtigen
Paradieſes; der in Ausſicht genommene „dritte
Vor=
trag über Babel und Bibel' ſei. Das iſt unzutreffend.
Der Vortrag „Im Lande des einſtigen Paradieſes” ſteht
außerhalb der Reihe der Vorträge über Babel und Bibel.
Wie man uns mitteilt, wird der „dritte Vortrag über
Babel und Bibelr von Profeſſor Delitzſch vorausſichtlich
im Laufe des kommenden Winters gehalten und dann
auch in Buchform bei der Deutſchen Verlags=Anſtalt in
Stuttgart erſcheinen.
Kleines Feuilleton.
Einwenig angenehmes Wahlergebnis
hatte Prinz Alexander von Hohenlohe=Schillingsfürſt,
der bei der letzten Reichstagswahl für Hagenau=
Weißen=
burg kandidierte. In der Eigenſchaft eines
Bezirks=
präſidenten vom Oberelſaß hat Prinz Alexander ſeinen
Wohnſitz in der Hauptſadt ſeines Bezirkes, in Kolmar.
Die Wahlkampagne brachte es nun mit ſich, daß der
Prinz zuweilen von Kolmar abweſend war, um den
Kreis Hagenau=Weißenburg zu bereiſen. Während einer
ſolchen Fahrt waren ihm in ſeiner Wohnung zu Kolmar
Siegelringe, Broſchen, Orden und andere Gegenſtände
im Werte von 8000 bis 10000 Mark aus einer Schatulle
geſtohlen worden. Der Verdacht lenkte ſich ſchließlich auf
einen jungen Schreinergeſellen, der damals in den
Wohnräumen der prinzlichen Familie gearbeitet hatte.
Die benachrichtigte Polizei nahm bei dem Verdächtigen
eine Hausſuchung vor und förderte aus einem Verſteck
uim Keller außer dem größten Teile der geſtohlenen Wert=
Jachen auch noch ein ſeidenes Kleid der Gemahlin des
Prinzen, Schuhe und einige Kiſten Zigaretten zutage.
Die Zigaretten waren es geweſen, die den Dieb
ver=
rieten; er hatte ſie unvorſichtigerweiſe bei der Arbeit im
Bezirkspräſidium geraucht, bis den Bedienten der feine
Duft aufgefallen war. In einer Weſtentaſche des
Spitz=
buben fand man, nach dem „B. L.=A.”, ſpäter zwiſchen
loſen Streichhölzern den Kronenorden des
Bezirkspräſi=
denten. Außer einer mit Brillanten beſetzten Buſennadel
konnten jetzt alle geſtohlenen Sachen ihrem Eigentümer
wieder zugeſtellt werden.
Eine glückliche Erbin. In Mancheſter ſtarb
vor einigen Tagen ein alter Fabrikant, der ſeit langen
Jahren recht einſiedleriſch lebte. Noch dem Tode ſeiner
Frau und ſeiner übrigen Verwandten hatte der Alte nur
Sinn für ſein Geſchäft, und man ging ihm aus dem
Wege, da er verſchloſſen und mürriſch war. Nur ein
kleines vierjähriges Mädchen zeigte keine Scheu vor dem
Alten und zum Staunen der Dienerſchaft duldete dieſer
nicht nur, daß das Kind im Hauſe herumtollte, ſondern
ſchien ſelbſt, wenn die Kleine da war, an kindlichen
Spielen Gefallen zu finden. Schließlich mußte das
Mädchen auch an ſeinen Mahlzeiten teilnehmen, und er
nannte ſie „ſeinen kleinen Sonnenſchein. Als der Alte
ſtarb. war die Kleine 9 Jahre geworden, und es ſtellte
ſich heraus. daß er ihr ſein ganzes Vermögen in Höhe
von mehr als 12½ Millionen Mk. hinterlaſſen hat, unter
der Bedingung. daß ſie ſeinen Namen onnimmt.
1 Was iſt ein Kuß? Dieſe von Dichtern und
Witzbolden oft aufgeworfene und verſchieden
beant=
wortete Frage wird im Juliheft von Fleiſchers Deutſcher
Revuer durch einen Arzt fachmänniſch gelöſt. Der
Züricher Profeſſor Hermann Eichhorſt rückt dem
Kuß=
rätſel mit der ganzen grauſamen Vorurteilsloſigkeit des
Arztes der Gegenwart zu Leibe. So erklärt er den Kuß
einſach als eine „mediziniſche Rückſichtsloſigkeit” ebenſo
wie das Ausſpucken im Beiſein anderer Menſchen, wie
das Verſchenken von Kleidern Verſtorbener an Arme
oder wie die Unterlaſſung der Desinfektion der Näume
und Gebrauchsgegenſtände nach anſteckenden Krankheiten.
Der Verfaſſer des Aufſahes „Mediginiſche
Rückſichts=
loſigkeiten” iſt auf den lebhaften Widerſpruch aller Laien,
nicht nur der Verliebten, gefaßt und nimmt ihre
Ein=
wände vorweg: „Das Küſſen eines naheſtehenden und
von uns geliebten Menſchen eine Rückſichtsloſigkeit?
Sind wir doch gewohnt, den Kuß als ein äußeres
Zei=
chen größter Liebe und Vertraulichkeit anzuſehen, und
läßt ſich doch mit einem einzigen Kuß oft mehr als in
vielen, vielen Worten ausdrücken! Und dennoch muß
der Arzt das Küſſen unter beſtimmten Umſtänden für
eine grobe mediziniſche Rückſichtsloſigkeit erklären.
Dar=
über ſollte man ſich um ſo mehr klar ſein, als nicht nur
die Angehörigen eines Kranken geneigt zu ſein pflegen,
den Kranken mit Liebkoſungen zu überſchütten, ſondern
auch viele Kranke in erhöhtem Maße das Verlangen
tragen, ihren Dank für Anſopferung und Pflege durch
größere Freigebigkeit mit Küſſen zum Ausdruck zu
bringen.” Prof. Eichhorſt führt dann weiter aus, daß
bei vielen anſteckenden Krankheiten, insbeſondere ſolchen,
bei denen ſich die Anſteckungsſtoffe im Auswurf, im
Speichel u. ſ. w. befinden, trotz der größten Reinlichkeit
der Kuß zum Krankheitsüberträger, alſo geradezu
ge=
fährlich wird, und erkennt als eine Milderung der
Ge=
ahr den vielfach beſtehenden Brauch an, nicht auf den
Mund, ſondern auf die Stirn zu küſſen. Verliebte
wer=
den damit wahrſcheinlich nicht zufrieden ſein, aber
Ver=
liebte ſind ja auch nie ganz zurechnungsfähig; jeder
nüchterne Menſch aber wird nach Eichhorſt unter die
geſundheitlichen Schutzmaßregeln, die jeder ſich ſelbſt und
den Mitmenſchen gegenüber zu beobachten verpflichtet iſt,
auch die Vermeidung des Kuſſes rechnen.
Rummer 155.
Darmſtädter Tagblatt, Diontag, den 6. Juli 1903.
Seite 11.
17 Züge mehr, als zu gewöhnlichen Zeiten, gefahren
werden. Beſondere Züge gehen nach München, Eiſenach,
Frankfurt, Leipzig. Dresden, Wien u. ſ. w. Als ein Erfolg
erſten Ranges hat ſich der neue preußiſch=bayeriſche
Schnellzug über Saalfeld nach München erwieſen, der
die Fahrzeit Berlin-München über zehn Stunden
ver=
kürzt. Er muß ſchon ſeit Mittwoch in zwei Teilen
ge=
fahren werden. Für heute ſind ſogar deren drei
vorge=
ſehen. Nach München gehen außerdem heute vom
An=
halter Bahnhof nicht weniger als drei Sonderzüge.-
Die Aufhebung de= Zwanges zum Verhängen
der Schaufeuſter an Sonn= und Feſttagen
ſoll fin Berlin bevorſtehen. Wiees heißt, har der
Polizei=
päſidenr v. Borries einer Abordnung von Kaufleuten
gegenüber erklärt, daß er der Aufhebung oder Milderung
der Vorſchriften nicht abgeneigt ſei. Die Frage iſt für
Berlin lange nicht ſo wichtig wie für die Geſchäftsleute
der Provinz; es ſtehl aber zu erwarten, daß die
Volizei=
behörden der Provinzialſtädte folgen, falls Berlin mit
der Aufhebunz vorangeht. - Bei den Uebungen der
Telegraphen= und der Luftſchiffer=Abteilung mit
draht=
loſer Telegraphie ereignete ſich ein eigenartiger
Un=
fall. Auf einer Wieſe bei Wilhelmsruh waren zwei
Feſſelballons etwa 150 Meter von einander entfernt
auf=
gelaſſen worden. Bei dem Winde gerieten beide Ballons
in große Schwankungen und ſtießen dermaßen zuſammen,
daß der eine unbrauchbar wurde und außer Dienſt
ge=
ſtellt werden mußte.
4. Juli. Die Pfaffſche Möbelfabrik in der
Leughofſtraße wurde geſtern abend von einem gewaltigen
Schadenfeuer heimgeſucht. Nach 2½ſtündiger Arbeit
gelang es der Feuerwehr, die Gefahr zu beſeitgen. Der
eingetretene ſtarke Gewitterregen half dabei. Niemand
iſt verunglückt. Die Wiederaufnahme des Betriebes
er=
folgt morgen. — Der Chefredakteur Bachler von der
„Staatsbürger=Zeitung; iſt geſtern geſtorben.
München, 4. Juli. Heute Nacht ging ein heftiges
Unwetter über die Stadt nieder. Der Regen ergoß
lich in Strömen und verurſachte allenthalben
Ueber=
ſchwemmungen namentlich in den Keller=Lokalitäten.
Die Feuerwehr wurde verſchiedentlich zu Hilfeleiſtungen
alarmiert. Das Unwetter dauerte eine volle Stunde.
Neuſtadt a. H. 3. Juli. Zur Zeit findet hier
eine Ausſtellung pfälziſcher Frauenarbeit
ſtatt. Was Frauenarbeit zu leiſten imſtonde iſt, zeigt
in hervorragendem Maße die Ausſtellung der Pfälzer
Frauenvereine, insbeſondere auch die Schauſtellung der
Pfaffſchen Näh= und Stickſchule Kaiſerslautern, die der
bekannten Nähmaſchinenfabrik ſeit Jahren zur
Unter=
weiſung von Verkäuferinnen und Käuferinnen
ange=
gliedert iſt. Wie vielſeitig die Verwendung der
Näh=
maſchine iſt, und welche wunderſchönen Sachen die
ge=
ſchickte Frauenhand damit hervorbringen kann, beweiſen
die, ausgeſtellten, Gegenſtände. Vor allem fallen
zwei große Wandſchirme auf, die nach Entwürfen des
bekannten Künſtlers Hans Dietrich Leipheimer=
Darmſtadt geſtickt, ſind und verſchiedene
Tech=
niken des Maſchinenſtickens, wie Applikation in
Verbin=
dung mit Grainier= und Plattſtich in vollendeter Weiſe
vor Augen führen. Auch einige Decchen und Kiſſen nach
Zeichnungen des leider zu früh verſtorbenen talentvollen
Künſtlers Patris Huber aus Mainz ſind
aus=
geſtellt. Auch die rechts und links ſich anſchließenden
Stilleben der berühmten Blumenmalerin C. Klein ſind
reigende Bilder, von denen man es kaum glauben ſollte,
daß ſie auf der Nähmaſchine entſtanden ſind.
Duisburg, 3. Juli. Terlinden=Prozeh. In
der heutigen Verhandlung wurde feſtgeſtellt. daß
Ter=
linden von der Aktiengeſellſchaft Terlinden Patente für
10000 M. gekauft und ſie an Sürmondt für 1½ Millionen
verkauft hat, trohdem er zu dieſer Transaktion nicht
be=
rechtigt war. Ueber die in der Bilans vom 31. Dezember
1900 aufgeführten 638755 M. 3½ pros. preußiſcher
Kon=
ſols befragt, erwiderte Terlinden, er habe dieſe
Wert=
papiere beſeſſen. Die Norddeutſche Vank, von der die
Konſols ſtammen ſollen, erklärt dagegen, niemals Papiere
an Terlinden geliefert zu haben. Alsdann wurden die
Verbindungen Terlindens mit 17 von ihm geſchädigten
Banken beſprochen. Terlinden muß in verſchiedenen
Fällen zugeben, daß er über= Reitwechſel falſche Angaben
gemacht habe. In weiteren Aeußerungen verſuchte er
fortwährend, Kosbadt als ſeinen böſen Geiſt hinzuſtellen.
Kosbadt erklärt, daß er über einzelne Bankverbindungen
den Banken gegenüber nicht habe ſprechen dürfen, daß
die Bankdirektoren, welche Auskunft einholen ſollten,
Sonntags oder abends beſtellt worden ſeien, damit
Ter=
linden ihnen die Vücher nicht vorzuzeigen brauchte.
Ter=
linden begründet dies damit, daß dem Perſonal nichts
von der Anweſenheit der Bankbeamten bekannt werden
ſollte. Nachdem die Vernehmung der beiden
Hauptan=
geklagten, Terlinden und Kosbadt, damit beendet iſt,
be=
ginnt diejenige der Ehefrauen derſelben. Frau Terlinden
gibt zu, für 5000 M. Konſols von der Mutter Terlindens
bekommen zu haben, die ſie ungewechſelt und für die
Verteidigung ihres Mannes in Amerika verwandt habe.
Frau Kosbadt beſtreitet entſchieden, etwas davon
ge=
wußt zu haben, daß die ihr im Auftrage ihres Mannes
übergebenen 9000 M. nicht ſein rechtmäßiges Eigentum,
geweſen ſeien. Hierauf werden Briefe, die Terlinden
von Amerika aus an ſeine Frau geſchrieben, verleſen.
Buchreviſor Heß, über die Einſtandsbilanz, welche bei
Gründung der Geſellſchaft aufgeſtellt wurde, vernommen,
erklärt, die Bilanz ſei falſch geweſen die Aktiengeſellſchaft
ſei mit einer Schuldenlaſt von etwa 24000 M. gegründet
worden. Die Weiterverhandlung findet morgen
vormit=
tag 8½ Uhr ſtatt.
Dresden, 3. Juli. Intereſſant für Handwerker
dürfte folgendes ſein: Die Stadt Dresden ſteht nämlich
im Begriff, eine durchgreifende Aenderung des
Submiſſionsweſens nach den Vorſchlägen der
Dresdener Gewerbekammer einzuführen. Die wichtigſten
Neuerungen ſind folgende: 1) Die Vergebung von
Ar=
beiten und Lieferungen an General=Unternehmer iſt
aus=
geſchloſſen. 2) Bei einem Ausſtande iſt die Lieferzeit
entſprechend zu verlängern und die erzielte Lohnerhöhung
im Preisanſchlag in Anrechnung zu bringen. 3) In der
Regel ſind bei ver engeren Wahl nicht zu berückſichtigen
Perſonen und Firmen, die für ſich in Strafanſtalten
arbeiten laſſen oder vorwiegend Ausländer beſchäftigen.
auch ſich bereits im Konkurſe befinden und andere in
ihrem Vermögen geſchädigt haben. 4) Der Zuſchlag iſt
nicht mehr dem Mindeſtfordernden, ſondern dem
Mittel=
preis zu erteilen. Dieſer iſt aus der Summe aller in die
engere Wahl gekommenen Angebote zu ermitteln, jedoch
ſind vorher diejenigen Angebote auszuſcheiden. die den
Voranſchlag um 10 pCt. überſchreiten oder um 20 pCt.
darunter zurückbleiben. 5) Späteſtens 3 Monate nach
Fertigſtellung der Arbeiten hat die Schlußabrechnung zu
erfolgen. — Die Dresdener Stadtveroroneten haben den
Entwurf einſtimmig angenommen und demnächſt tritt er
in Praft.
Leißzig. 4. Juli. Tolſtois Broſchüre „Du ſollſt
nichttötens, Be igvon Tiederichs in Leipz ) wurde
wegen Beleidigung ves deutſchen Kaiſers beſchlag,
nahmt. - Im Verſonenzug Nr. 25 zwiſchen Halle
und Leipzig ſchoß ſich eine 25jährige unbekannte
Dame, anſcheinend eine Ausländerin, eine Kugel durch
den Kopf. Sie war ſofort tot. Vorher hatte ſie
Schwefel=
ſäure getrunken.
Gotha, 2. Juli. Geſtern hat ſich in der Leitung der
Lebensverſicherungsbank für Deutſchland
in Gotha ein wichtiger Wechſel vollzogen, indem der
Generaldirektor Prof. Dr. Emminghaus, der länger als
30 Jahre an der Spitze der Bank ſtand, und
Bank=
direktor Heinrich ausſchieden. Zum Nachfolger des
erſteren wurde der ſeitherige Direktor der Bank, Dr. jur.
Samwer. gewählt, und an die Stelle des Herrn Heinrich
trat der bisherige Oberlandesgerichtsrat Stichling in
Jena, früser Staatsanwalt in Gotha. Das Ausſcheiden
der beiden Direktoren und die Einführung der
Nach=
folger in ihre neuen Aemter geſtaltete ſich in dem
Sitzungsſaale des Bankgebäudes zu einem feierlichen
Akte. Der Regent der Herzogtümer Koburg=Gotha ließ
Dr Emminghaus durch Staatsminiſter Hentig ein die
Verdienſte des Scheidenden würdigendes Handſchreiben,
ſowie das Komturkreus erſter Klaſſe des Sachſen=
Erneſtiniſchen Hausordens überreichen.
Vozen, 4. Juli. Der ſeit 3 Tagen vermißte Dr.
Pawel aus München wurde in der Kemetſcharte tot
aufgefunden.
Nom, 4. Juli. Der Schnellzug Rom=Piſa, der
Rom geſtern nachmittag um 2 Uhr 30 Minuten verließ,
iſt beim Einlaufen in den Bahnhof von Montalto
ent=
gleiſt. 7 Perſonen, darunter ein Reiſender, ſind ſchwer
und mehrere andere leicht verletzt.
Geuf, 3. Juli. Aus Chamouniz wird noch berichtet:
Einer der Touriſten berichtet ſelbſt, er ſei mit ſeinen ſechs
Kameraden Dienstag Nachmittag bei der Schutzhütte
Aiguille du Gouter; angelangt und dort von einem
Blitzſtrahl getroffen worden. Es ſeien alle, mit
Aus=
nahme eines Touriſten, der unbeſchädigt geblieben ſei,
leicht verletzt worden. Zur Stunde iſt alles wohlbehalten
in Chamouniæ eingetroffen bis auf die von St. Gervais
und Leſtouches abgegangenen Hilfskolonnen. Von der
Schutzhütte hatten die Touriſten Notſignale gegeben.
Am Donnerstag Nachmittag trafen als erſte Hilfe vier
Träger ein.
Chamonniz, 3. Juli. Der Korreſpondent der
Schweizeriſchen Depeſchenagentur vernimmt vom
Stu=
denten Othmer folgende Einzelheiten über die
Erleb=
niſſe der deutſchen Studenten: Wir gingen Montag
morgen 6 Uhr nach Aiguille du Gouter. Auf
halbem Wege ſahen wir uns von drohenden Rebeln
umgeben und dachten, es ſei vorſichtiger, anzuhalten und
in der Hütte zu bleiben. Kaum waren wir eine halbe
Stunde in der Schutzhütte, als von Oſten und Güdweſten
Gewitter losbrachen. Wir trafen Vorſichtsmaßregeln,
entfernten alle metallenen Gegenſtände, welche geeignet
ſchienen, den Blitz anzuziehen, und kauerten uns dann
in einer Gruppe zuſammen, während draußen das
Ge=
witter mit ununterbrochenem Donner tobte. So harrten
wir zwei Stunden, als plöhlich ein Blitz in die Hütte
ſchlug und alle traf, ausgenommen mich ſelbſt und Emil
Hammacher. Alsbald ſprangen wir beide ins Freie und
blieben draußen bis am Hals im Schnee, bis das
Ge=
witter ausgetobt hatte. Dann traten wir wieder in die
Hütte, um nach den Kameraden zu ſehen. Kurt Stiller
war an beiden Knien verletzt, doch nicht ſchwer, Hans
Schmidt hatte 3 Wunden im Rücken und an den
Schultern, Bernhard Kaufmann 2 Wunden am Arm und
am rechten Bein, Krombholz Wunden am Unterleib und
einige eriſtere Verlethungen am Nücken. Sein Heid und
Kleid wieſen große Brandſtellen auf. von der Leyden
hatte 2 Wunden an der Hüfte und am rechten Arm.
Alle hatten merkwürdige Viſionen im Augenblick des
Blitzſchlages. Mehrere blieben ſtundenlang bewußtlos.
Während der ganzen Nacht ſchloſſen wir kein Auge.
Mittwoch morgen wollten wir weitermarſchieren. Wir
gaben den ganzen Tag Notſignale ab. Erſt Donnerstag
ſahen wir die erſte, von Bellepue kommende Hilfskolonne
und warteten dieſelbe ab. Wir marſchierten dann nach
der Hütte Vallot und von dort nach Chamouniz, wo
wir heute eintrafen.
London, 3. Juli. Der Sieger im Internationalen
Automobilrennen, um den Gordon=Bennett=Preis,
Jenatzy=Deutſchland, brauchte nach allen
Ab=
zügen für die ganze Strecke von 369 engliſchen Meilen
6 Stunden 39 Minuten 9 Sekunden. Im Durchſchnitt
hielt er eine Geſchwindigkeit von 56 engliſchen Meilen
gegen 65 Meilen auf der Rennfahrt Paris-Bordenux in
der Stunde. Der Zeitunterſchied zwiſchen dem zweiten
und dritten Sieger de Kuyff und Farman, welche
fran=
zöſiſche Panhard=Wagen fuhren, betrug weniger als eine
Minute. Ueber die weiteren Ergebniſſe liegen noch keine
amtlichen Ziffern vor. Jenatzy ſoll ein Kind überfahren
haben, das ernſtlich verletzt wurde. Todesfälle ſind
je=
doch nicht zu verzeichnen. Der einzig verunglückte Fahrer
iſt der Engländer Jarrot, deſſen Automobil entzwei
brach und ihn in weitem Bogen herausſchleuderte, wobei
er ſich einen Bruch des Schlüſſelbeins guzog. Das
ſport=
liche Verhalten des Barons de Cadres, der umkehrte, um
Jarrot Beiſtand zu leiſten und dann ſeinen Wagen vor
der Tribüne anhielt, um die Freunde Jarrots zu
be=
ruhigen, wird in Sportkreiſen hoch gewürdigt. Der
deutſche Sieg im Motorrennen erregte nicht geringes
Aufſehen und liefert heute faſt den Hauptſtoff der
Tagesunterhaltung ſowie einen ziemlichen Anteil in den
Zeitungserörterungen. Man hatte vor dem Rennen in
Irland, wie in London die Ausſichten Deutſchlands
ziemlich gering bewertet. Die Cannſtatter Feuersbrunſt,
die die für das iriſche Rennen gebauten Motorwagen,
zerſtörte und nur gewöhnliche Wagen für den Wettkampf
übrig ließ. war der Hauptgrund dieſes Vorurteils.
Da=
zu kam, daß Amerika und Frankreich das
Hauptkontin=
gent an Sportleuten wie Neugierigen des Auslandes
ſtellten, und Frankreich überdies ſtets in Irland
be=
ſondere Sympathitn genoß; ferner iſt Paris in England
durch den Königsbeſuch und durch den in wenigen Tagen
bevorſtehenden Präſidentenbeſuch in London ſehr in Mode
gekommen. Um ſo größer iſt aber unter dieſen Umſtänden
der Eindruck des unerwarteten Sieges auf die öffentliche
Meinung. Er iſt jedenfalls bedeutend größer, als er
unter gewöhnlichen Verhältniſſen und ohne gewiſſe
Im=
ponderabilien geweſen wäre. Die Blätter beſprechen
durchweg das Ergebnis mit freundlichem Beifalle.
Haudel und Verkehr.
G) Frankfurt 4. Juli.
Börſenwochen=
bericht. An der Börſe dokumentiert ſich anhaltend
große Stille und hat die vorherrſchende Hitze bereits
einen weſentlichen Teil der Beſucher zur Reiſe in die
Sommerfriſche veranlaßt. Demgemäß waren die
Kurs=
ſchwankungen ſehr geringe, obgleich die verſchiedenen
orliegenden Nachrichten hinreichende Veranlaſſung zu
Bewegungen hätten geben können. Zu den Details der
Börſenveränderungen übergehend. ſind zunächſt die
Deutſchen Nenten als recht feſt zu erwähnen; ferner
Italiener und ganz beſonders die verſchiedenen
argentini=
ſchen Staatswerte, auch Serbiſche Renten bleiben gut
behauptet. Das Vorgehen des neuen Königs erweckt
Vertrauen; er hat in den liberalen Ländern Europas
viel Gutes gelernt und es bleibt zu hoffen, daß er es in
ſeinem Lande in Anwendung bringen wird. Schwächer
ind Portugieſen und Bulgaren, letztere etwas tangiert
durch das Ausfuhrverbot von Pferden und Maultieren,
eitens der bulgariſchen Regierung. - Auf dem
Bahnen=
markt machte die Erklärung der bayeriſchen Regierung
in Sachen der pfälziſchen Bahnen unliebſames Aufſehen
und der Kurs der Ludwigshafener=Bexbacher und der
pfälziſchen Nordbahn ermäßigte ſich ganz weſentlich.
Man befürchtet in Fachkreiſen allgemein, daß die
bayeriſche Regierung, nur einen günſtigen
Augen=
blick abwarten will, um die obigen Linien, zu
billigem Preiſe erwerben zu können. — Der
Banken=
markt war durchweg feſt geſtimmt; beſonders für
Diskontokommandit und deutſche; auch die Aktien des
Schaaffhauſenſchen Bankvereins avancierten um mehrere
Prozent auf angebliche Verhandlungen des
Kohlenſondi=
kats mit der internationalen Bohrgeſellſchaft, deren
Aktien=
kapital zum größten Teil im Portefeuille dieſes Inſtituts
ruht. Der Montanmarkt bleibt weiter zuverſichtlich
ge=
ſtimmt. In erſter Linie ſtimulierte wohl die optimiſtiſchere
Auffaſſung der Induſtrielage in den Vereinigten Staaten
und die Beobachtung, daß die Auslandsnachfrage in der
letzten Zeit etwus reger auf dem heimiſchen Markt
ge=
worden iſt; ebenſo beeinflußte die Lokomotiobeſtellung
der Preußiſchen Staatsbahn günſtig den Markt. Für
Kohlenwerte war ebenfalls reges Intereſſe auf die
dem=
nä hſt beginnenden Beſprechungen über die Erneuerung
des Kohlenſyndikats und auf die Beſtrebungen desſelben,
von vornherein dafür zu ſorgen, daß nicht ſpäter noch
durch Erſchließung neuer Felder die Zwecke des
Syndi=
kats durchkreuzt werden. Der Kaſſainduſtriemarkt war
ſehr ſtill. Eiſen= und Kohlenaktien, ſowie Weſtdeutſche
Juteſpinnerei, Aluminium= und Silberhütte Braubach
ſind weſentlich höher; dagegen Friedrichshütte,
Akkumu=
latoren Boeſe, Aſchaffenburger Maſchinenpapier= und
Lederwerke Spicharz anſehnlich niedriger. Privatdiskont
3 pCt., in Berlin 3 pCt. 3½ pCt. Heſſen 10095, 3 pCt.
Heſſen 90 15. 3 pCt. Reichsanleihe 91,70. 3½ pCt.
Darm=
ſtädter 11902 er 99,80, 31 pCt. Darmſtädter 11891 er) 9920,
3½ pCt. Darmſtädter 1897er 100.
Darmſtadt, 6. Juli.
2 Der Zweiten Kammer iſt eine
Regierungs=
vorlage, betr. Entwurf eines Geſetzes die
Umwand=
lung und Ablöſung der Streuberechtigungen in
fremden Waldungen zur Beratung zugegangen.
tr Einen kleinen Auflauf verurſachte geſtern mittag
in der oberen Saalbauſtraße ein plötzlich von Tollwut
befallener Hund. Derſelbe, von einem größeren Knaben
an der Leine geführt, wurde unruhig, biß ſeinen Führer
in den Finger, wand ſich in Krämpfen an der Erde und
gab dann, als er mit Waſſer begoſſen worden war,
Zeichen der Tollwut von ſich, ſodaß ein Vorübergehender
ihn zur Verhütung weiteren Unheils durch Stockhiebe
tötete. Der Knabe wurde zum nächſten Arzt geführt,
der die Wunde ſogleich entſprechend behandelte.
Letzte Nachrichten.
- h.: Griesheim, 5. Juli. In der Nacht von
Sams=
tag auf Sonntag entſtand gegen 11 Uhr auf dem
Truppenübungsplatz ein Feuer, dem zwei mit
Scheiben=
material angefüllte Schuppen zum Opfer fielen. In
unmittelbarer Nähe des Brandherdes befindet ſich das
Pulvermagazin, das eine Zeit lang ſtark gefährdet war.
Da man das Auffliegen desſelben befürchtete, wurden
die zur Zeit auf dem Schießplatze übenden Feldartillerie=
Regimenter Nr. 27. 61 und 63 alarmiert; alle
verfüg=
baren Mannſchaften, die nicht beim Löſchen beſchäftigt
waren, wurden mit den Pferden in die Nähe Griesheims
beordert. Um 2 Uhr morgens war das Feuer gelöſcht
und damit die ernſte Gefahr beſeitigt. Wie verlautet,
liegt Brandſtiftung vor; der zur fraglichen Zeit
ge=
ſtandene Poſten will nämlich zwer Soldaten in der Nahe
der Scheibenſchuppen geſehen haben.
E Mainz. 4. Juli. In dem Friedhofsprozeß
verkündete der Gerichtshof nach einſtündiger Beratung
folgendes Urteil: Der Gerichtshof hat durch die
Ver=
handlung für feſtgeſtellt erachtet, daß bei der von dem
Neben=
kläger auf dem interkonfeſſionellen Friedhof in Gau=
Bickelheim vollzogenen Beerdigung des Beſitzers Michael
beſchimpfender Unfug an einem zu gottesdienſtlichen
Hand=
lungen beſtimmten Orte verübt worden iſt. Es liegt
mit=
hin eine Verletzung des 8 166 des Straf=Geſehesbuches
vor. Eine Verletzung des 8 167 des Straf=Geſetzbuches
hat der Gerichtshof nicht für vorliegend erachtet, weil er
nicht der Anſicht iſt, daß die Störung einer
gottesdienſt=
lichen Handlung ſtattgefunden hat. Auch eine Bedrohung
und Beleidigung hat der Gerichtshof nicht für
nachge=
wieſen erachtet. Ebenſo iſt in der Verhinderung des
Aufwerfens der drei Handvoll Erde in das offene Grab
nicht die Störung einer religiöſen Handlung erblickt
worden. Das Ausreißen des Kreuges und das
Auf=
heben des Pfahles iſt nicht für genügend nachgewieſen
erachtet worden. Der Gerichtshof hat alſo auf Grund
der 88 167, 168 und 241 und 185 des Strafgeſetzbuches
alle Angeklagten freigeſprochen. Vollſtändig freigeſprochen
ſind die Angeklagten Schröder, Heinrich Brandt, Johannes
Arnold und Frondorf, da deren Schuld nicht genügend
nachgewieſen. Vei der Strafzumeſſung der 15 anderen
Angeklagten hat der Gerichtshof die Art der Teilnahnre
an dem Spektakel und die Vorſtrafen der einzelnen
An=
geklagten in Betracht gezogen. Im Namen des
Groß=
herzogs hat daher der Gerichtshof auf Grund des 8 166
des St.=B. verurteilt: Lohrum zu 3 Monaten, Johann
Hammer und Beck zu je 3 Monaten, Gruber zu 2 Monaten,
Michael Arnold, Scheck und Erbnich zu je 3 Wochen,
Franz Brandt und Groben zu je 2 Wochen, Schwalbach
und Haas zu ie 1 Woche, Schnabel zu 5 Tagen,
Hils=
dorf zu 3 Tagen Gefängnis. Soweit Freiſprechung
er=
folgt iſt, ſind die Koſten des Verfahrens der Staatskaſſe,
ſoweit Verurteilung erfolgt iſt, den Angeklagten auferlegt.
1 Berlin, 4. Juli. Die Abendblätter melden aus
Charlottenburg: Heute früh um 3 Uhr erſchoß
in dem unbebauten Teile der Windſcheidtſtraße ein etwa
2jähriger Mann ein etwa 20iähriges Mädchen und dann
ſich ſelbſt. Es ſcheint ſich um ein Liebespaar zu handeln.
Der Selbſtmörder hatte einen Pfandſchein auf den Namen
Friedrich Wichterich aus Kottbus bei ſich.
Kaſſel, 4. Juli. Prozeß Schmidt. Der
Sach=
verſtändige Plaut kritiſiert zunächſt die Bilanz von
189911900 und dabei namentlich die Buchführung des
Ufawaldes, ſowie die Gewinnung aus dem
Steinbeisver=
trage, wo es ſich um ein bosniſches Waldgeſchäft handelte.
Er erklärt es für unzuläſſig, Gewinne, wie es hier
ge=
ſchehen ſei, zu buchen, die vielleicht im Verlaufe von
20 Jahren gemacht werden könnten. Das Konſortialkonto
bei der Leipziger Bank habe in der Luft geſchwebt. weil
es an wirklichen Gegenwerten fehlte. Die ruſſiſchen
Geite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 6. Juli 1903.
Rummer 155.
Tochteraktien ſeien als ſolche nicht zu betrachten. Der
Schätzung auf 50 Millionen woräits ſich eine Uhterbilans Mr. Taͤndorbilt aͤuf deſſex Luſtjacht -Northſtar.”
von 36 Millionen ergibt. Wäre damals der Konkurs an=
8 Prozent Dividende ergeben. Der Augeklagte hält dem= tötet und ſechs Perſonen ſchwer verietzt
gedenüber daran feſt. daͤß die von ihm in die Bilanz
ein=
ſammengebrochen wäre. ſo wäre auch Schmidts Konkars alles programmgerecht verläuft- kfr. 3t9.)
gewiß geweſen. Die Generalverſammlung am 3. Januar
2 Nom, 4. Juli. Der Papſt war ſeit dem erſten nommenen Antrag Debuſiy der Zollkommiſion nachdem
geweſen ſein.
Philiter und Troſtörf nur einmal im Hauptbuch nachge= wird zunächſt kein Prankheitsbericht ausgegeben.
ſehen hätten, würden ihnen die groben Unrichtigkeiten
ſo=
gemein. Bücherreviſor Heß faßt am Schluß ſein Gutachten Mazzoni eine Beſprechuing; möglicherweiſe wird ein
Todes-Anzeige.
habt, weil die Querſchreiber nicht umſonſt ihre Unterſchriften wollent-Lapvoni begab ſich heute vormittag auf klurze
Heute verſchied nach längerem Leiden
für Wechſelſtempelmarken bezahlt worden. Terlinden habe ſich Aufenthalt nach dem Vatikan zurück.
I mein lieber Gatte, unſer guter Vater,
Groß=
um ſonſt nichts gekümmert, als darum. ſich über Waſſer zu
A vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel,
halten. Dabei hätten ihm alle Angeſtellten geholfen. Keiner Bulletins erfolgte, nachdem Dr Lapponk uns Prof.
habe ſeine Pflicht gekan. Es ſeimik Nachſäfſigkeit und Leicht= Maszoni gemeinſam den Papſt etwa eine halbe Stunde
füßigkeit gearbeſket und Millionen verpülvert worden. unterſuchtChatten” Während des aͤrztlichen Beſuchs
Louis Hoyl,
Terlinden habe den Angeſtellten ſelbſt ein ſchlechtes Bei= weilten der-Majordomüs Mgr. Cagiano de Azevedo,
Baurat i. P.
von Terlinden mitgenommenen 105 006 M. abzüglich der täger in den päpiklichen Vorzimmern. Im Vatikan
der Frau Terlinden gehörigen 40000 M. der Konkurs= war in der Frühe die Kenntnis des wahren Zuſtandes
maſſe entzogen wurden. Auch ſei es unwahrſcheinlich, des Papſtes noch nicht verbreitet. Von der Veröffent=
Die trauernden Hinterbliebenen.
daß Kosbadk bei der Gründung der Actienaeſellſchaft von lichuſg des Bulletins war man daher allgemein ſchmerz=
Darmſtadt, den 4. Juli 1903.
) Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
worden Beide hätten ganz genau gewußt, daß Terlinden gemeinſame Beratung ab Der Kardinalvikar ordnete in
Blumenſpenden verbeten. (11975
nach Amerika wollte. -Ans dem Konkürſe ſeien etwa älten Kirchen Gebeke für den Papſt an. Heute aͤbend
12½ Progent zu erwarten. Alsdaun wird mit der Ver= werden Lapponi und Magzoni den Papſt wieder beſuchen
der Norddeutſchen Kredikbank in Hamburg bekundet, daß Anzahl Mitglieder des diplömatiſchen Korßs erſchienen
die Bank nie ein Depot von 660500 M. von Terlinden im Vatikanz um ſich über das Befinden des Papſtes zu
m Diskontverkehr geſtanden. Es ſeien nur Reitwechſel finden des Papſtes etwas. Maazoni äußerte, die
Krank=
unter der Bezeichnüng Kundenwechſel begeben worden. heit zeige Reigung, ſich auszudehnen, daher iſt der Zu=
Kodes-Anzeige.
naͤmens der Aktiengeſellſchaft verpfändet. Zeüge Schulte Lapponi und Magzoni haben dem Neffen des Papſtes,
Geſtern abend 11 Uhr entſchlief zu
Heidel=
er habe verſchiedene Gefälligkeitswechſel gegeben, welche Ter= das Befinden des hohen Kranken ernſt iſt.
A berg. wo ſie ihre Geſundheit zu kräftigen
linden ſtets ſelbſt abgeholt habe, ſpäter auch Blanko=Akgepte.
ä hoffte, meine innigſtgeliebte, teure Mutter
Verlinden habe eine Hypothek von 26000 M. auf ſeinem erklärt, der Papſt verbrachte eine ziemlich gute Nacht,
Mechſel vorgelegt woͤrden. Zeuge Seven bezog 'ſeit 1895 „Tribhtna- zuſolge reichte Lapponi nachts angeſichts der
Frau Johanna Wüst,
Dafür habe er Wechſel -unterſchreiben müſſen. Als Bei der Unterſichung jagte der Papſt zu Maszoni, es ſei
geb. Jaxor,
Mark Wechſel gelaufen. Es ſeien bei ihm ebenjalls allen Kirchen werden Gebete für den Papſt abgehalten
Hoſtdirektorswitwe,
nach kurzer, ſchwerer Krankheit im 68.
Lebens=
badt dieſe gefälſcht habe. Mit dem Zeugen Dietz=Köln Römanos und „Voce della Veritas fordern in Sonder=
(11974
54 jahre.
hat Terlinden ähnlich verfahren. Auf ihn liefen zuletzt äusgaben, in denen der Krankheirsbericht mitgeteilt wird.
800000 M. Wechſel. Zeuge Legrand, Konkursverwalter zu Gebeten für die Geneſunch des Kirchensberhauptes
Darmſtadt, den 4. Juli 1903.
im Konkurſe Wilterberg, des Schwagers von Terlinden. auf. — Der König, der ſich ſeit geſtern in Raccohigi
Gegierunggrat Dr. Verdinand Wüst,
über 820000 M. ausgeſtellt habe. Er habe die Terlindens finden des Papſtes unterrichtet, ebenſo Zanardelli und
Großh. Kreisamtmann.
für brave Leute gehalten. Bürgermeiſter Wippermann die Runtiaturen im Auslande.
ſtellt Terlinden ebenſalls ein gntes Tenhlundsgeugnis aus.
Nach Vernehmung weiterer Zeugen wird die Verhandlung gebung des Vaikans und der Vätikan zeigen das
Die Beiſetzung findet zu Worms ſtatt.
auf Montag vertagt.
des Prinzen Ludwig Ferdinand zu Vayern hielt heüte dem Vatikan begeben, unter ihnen die Kärdinäle Sere=
Mih.
eine geſchäfliche Sitzung ab. Die Verhandlungen leitete Rampolla benachrichtigte heute vormittag das heilige
2. Der Abdruck des betreffenden Artikels iſt leider
Herzog Viktor von Rakibor. Im Laufe der Begrüßungs= Kolleginm von dem Zuſtand des Papſtes-Kardinäl=
G. Sch. Das Reaiment ſteht in Freiburg i. Br.
Heinrich von Preußen, ein Begrüßungstelegramm geſandt l erſchien er dort aufs neue und verweilt noch daſelbſt.
Tageskalender.
Gaſtſpiel des Müller=Herfurth=Theakers.
Heinrich ausgebracht wirrde. Nach den geſchäftlichen reiche Nachfrage=Telegramme im Vatikan ein
Verhandlungen folgte nachmittags eine große
Automobil=
gemeinde von 112 Uhr im Gemeindehaus.
Huldigung dargebracht wurde.
im Reſtäurant„Zur Operi=
Bundesſchießen trafen zahlreiche Abordnungen aus die Atmung ſehr ſchnell, Puls abgeſchwächt, aber nicht
Adolf Beyer Saalbaulftr. 73½ geöffnet von 11-1 Uhr
Vertreter des Protektors, des deutſchen Kaiſers, traf um kommen klär Tapponi.- Mogsoni.
12 Uhr Prinz Friedrich Leopold von Preußen ein.
Verſteigerungskalender.
Herſelbe bezab ſich dirert nach der Wohnung des Regie= von Kadinälen' und Würdenträgern Umgeben. 8 Uihr
Dieſstag, 7. Juli.
rungspräſidenten und nahm dort vom Baſkon aus den abends vom päpſtlichen Sakriſtan Pitteri Sdie
Ske'be=
urmift. öße 16.
3 Uhr begann in der Feſthalle ein großes Feſtbankett. genügende Kraft habe, um die Nacht zu überleben.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwartlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
Travemünde, 4. Juli. Prins Heinrich von
Angeklagte beſtreitet dieſe Anſicht. Der Sachverſtändige Preutzen nahm hier auf dem „Meteor' Wohnung. Der der Vörlage, betreffend das Verfahren bei der
Tiqui=
führt weiter dus, daß die Büchingsweiſe bezweckte, das Kaiſer börte heute morgen die Vorträge des Finanz= dation des Vermögens der Kongregatiönen
ſtarke Engagement bei der Oeipziger Bank zü verdecken. miniſters Freibern von Rheinbaben und des Geheimrats vorgenommenen Abänderungen, wurden mit 328 gegen
Sachverſtändiger Plaut beanſtändet in der Bilans für v. Valentini. Unternahm mit der Kaiſerin einen Spazier= 178 SStimmen genehmigt. Das Haus tritt dann in die
18991806 insgeſame 16 Milliönen Attiva, ſodaß nur 24 gang auf dem Priwall und folgte um 1 Uhr mit dem Veratung des Antrages Dehuſſiy, betr. Erhöhung der
Millionen Aktiva bleiben. Dis-Paſſivæ beziffert ſeine Prinizen Heinrich einer Einladung zum Frühſtück bei Einfuhrzölle auf Vieh und Fleiſch ein, der vom Senat
gemeldet worden, ſo hätte er ſtatt 3½ Prozent Dividende bei dem Umſturs eines Zückerſtapels eine Perſon ge= herabgeſetzt wird. Debliſſiy beſteht auf einem Zoll von
geſtellten Forderungen güt geweſen ſeien. Auf die Frage. heute mittag 1 Uhr vom Kaiſer in dreiviertelſtündiger 20 Francs feſtzuſehen, wird mit 356 gegen 217 Stimmen
ob er glaube, daß Schnidt, als er am 14. März 185 Audienz empfangen. Wie beſtimmt verlautet, hat der angenommen.-Därauf wird die Vorlage im ganzen mit
ſeiner Tochter die Hambürger Hypothek ſchenkte die Lage Kaſer die Demiſſion des Kabinetts Körber aͤbgelehnt 394 gegen 168 Stimmen angenommen. Das Haus nimmt
der Trebergeſellſchaft und ſeines eigenen Vermögens und das Miniſterium wird bis auf Rezek im Amte bleiben. dann den vom Genat genehnigten Text der Vorlage
wirklich für gut gehalten habe, orwiderte der Sachver= Es iſt noch die Form der kaiſerlichen Entſchließung feſt= betreffend den Bau von Schulen an und vertagt ſich bis
ſtändige, um dieſer Anſicht zu ſein, hätte Schmidt ein großer auſtellen, welche morgen oder übermorgen erwartet wird. abends 9 Uhr.
Sptimiſt ſein müſſen. Jeder intelligente und praktiſche 1 Die kaiſerliche Entſcheidung ſoll eine Vertrauenskund=
Menſch wuͤrde die ganz troſtloſe Lage erkannt haben. gebung für Körber'enthälten. Bas „Fremdenblatt= ratung über das Genzömigungsgeſuchder
Allerdings glaube er nicht, daß Schniidt im vollen Um= ſchreibk, man faſſe die heütige Audienz günſtig auf und Saleſianer tritt Lamarzelie für die Geluͤchſteller ein.
fange den Ernſt der Lage erkannt habe. Entſprechend höffe, daß die Kriſe nunmehr bald ihren Abſchluß finden An der weiteren Debatte beteiliaten ſich der Berichterſtatter
undert der Sachverſtändige auch die Bilanz des Schmidt= werde. Dem „Vaterland: zufolge wirs keine Sommer= Saint Germain und Admiral Cuverville. Das
Genehmi=
ſchen Privarvermögen= ſodaß ſich auch da eine Unter= ſeſſion ſtattinden. dafür aber Verhandlungen mit den gungsgeſuch wird ſchließlich mit 158 gegen 103 Stimmen
bilanz von 3227787 Mark ergebe. Sachverſtändiger Plaut Tſchecheſ Der Reichsrat werde etwa im September zu= abgelehnt. Das Haus nimmt dann mit 273 gegen 2
erkärt, wenn die Treber=Geſellſchaft im Jahre 1906 zu= ſammentreten, natürlich vorausgeſeßr daß auch in Ungarn Stimmen die Vorlage betreffend die diretten Steuern
ſs9g war eine geſchickt inſgenierte Komödie Schmidts. Eintreien ver großen Hize unpäßlſch. Lapponi nahm der Antrag Debüſſy an das Halis zurückgelangt war.
Die damaligen Vertreter der Tochtergeſellſchaft müßten an, daß durch einen Wechſek in ſeier Behandlungsweiſe Der Geſetzentwurf, betreffend Erhöhung der Vieh= und
wider beſſeres Wiſen geredet haben.-Seiner Ueberzen= eine Böyſerung bewirkt werden würde und riet zu Spazier= Fleiſchzölle wird mit der im Antras Debuͤſy vorgeſehenen
gung nach ſeien bei der Trebergeſellſchaft zunächſt die gängen im Gärten des Vatikans. Troß der Spaziergänge Abänderuna Angenömmen!
Dividenden jeſtgeſtellt worden und danach die Bilanzen. nahnen die Fräfte aber nicht zu. Nach dem geſtrigen
Schmidt arbeitete nicht in ſeine eigene Taſche, betrachtete Einpfang der Ungaͤriſchen Plger traten Anzeichen von Senats und der Kammer würde heute durch
aber die Treber=Geſellſchaft als ſein Geſchäft. Er, Zeuge, Schioäche mit Atmungsbeſchwerden auf. In der letzten Dekret verfügt.
glaube, daß bei der Trebergeſellſchaft ein Gewinn über= Nacht hatte der Papſt keinen Schlaf und war unruhig.
haupt nichk erzielt wurde, Kauni ſelbſt bei dem Trocken= Lavponi ſchlief in einem an das Gemach des Papſtetz nahm einen ſtürmiſchen Verlauf. Die Politik des neuen
avparatgeſchaͤfk.- Wenn Schmidt zuletzt noch an eine anſtößenden Zimmer, ſeine Hilfe wurde jedoch nicht be= Kabinetts wurde pon der Oppoſition unter lebhaften
Rektung glaubte, müſſe er ein jehr unfähiger Kaufmann nökigk. Heute morgen hielt das Unwohlſein in gleicher Kundgebungen heftig angegriffen. Es wird der Vorwurf
Weiſe an. Lapponi reichte ein erleichterndes Mitter erhoben, dieſe Politik werde zum Ruin führen. Dely=
VDuisburg, 4. Juli. Progeß Terlinden. worauf der Papſt bis gegen 11 Uhr ruhte. Die Ruhe l annis greift die Deputiertenr welche ihn im Stich ge=
Bücherreviſor Heß=Oſetin bekundet, daß Terlinden und ermöglichte dem Pavſte, einige Nahrung zü nehmen. Daß laſſen haben; an. Dieſe erwidern in heftiger Weiſe, wo=
Kosbadt in der Buchführung unkundig waren. Die Befinden beſſerte ſich Heute abend Uüm 8 Uhr beſuchte bei ſie das Miniſterium als unfäbig hinſtellen. Die=
Fälſchungen ſeien ungeſchickt gemacht, ein Gewinn= und ; Lapponi den Papſt und ſtellte feſt, daß die Beſſerung ; Situng wird ſodann unter großer Uſruhe des Hauſes,
Verluſt=Konto ſei überhaupt üicht vorhanden und in der andauert. Er ging wieder nach Hauſe wo er mit ſeiner aufgehöbenrd
Bilanz nicht aufgeführt geweſen. Für die unrichtige Auf= Kanniie ſpeiſte; kehrte aber vorſichtshalber nach dem
ſtellung der Vermögenslage ſeien ganz raffinierke An=) Valikan zurück, wo er wieder übernachten wird. Morgen Kreiſe des Bildizpalais und der Pfoͤrte ſind zwar über
trengüngen gemacht. Wenn aber die Bankdirektoren früh findet eine Beſprechung mit Mazzoni ſtatt.- Es die bulgariſchen Beſchuldigungen und
Be=
fort aufgefallen ſein. Die Banken hätten nicht das Ge= zuhig verbracht, ſo daß Dr. Japponi 526 Stunden glauben jedoch, daß die Mißverſtändniſſe ſich im beideks
ringſte getanz um ſich über die Geſchäftslage zu infor= ſchlafen konnier Der Zuſtand iſt unverändert und weder ſeitigen Intereſſe aufklären und beilegen laſſen werden.
mieren. Es ſei ununterbrochen mit Verluſt gearbeitet; eine Beſſering noch eine Verſchlimmerung feſizuſtellen. Irgendwelche weiteren Verwicklungen ſeien jedenfals nicht
worden. Die Sorgloſigkeit des Aufſichtsrats bei den Indeſſen iſt der Zuſtand fortdauernd'ernſt-Gegen zu befürchten - Auch Oeſterreich=Ungarn und Rußland
Reviſionen erleichterte däs Treiben des Angeklagten un= 1 Uhr morgens- hatten Dr. Lapponi und Profeſſor bemüihen ſich in dieſem Sinne.
dahin zuſammen, daß die Bilanzen ſämtlich unrichtig auf= Krankheitsbericht ausgegeben. Doch bedarf es hierbei
geſtellt wurden. Das Entſtehen der Unterbilanz jei auf der größten Vorſichtsmaßregeln, weil der Papſt die
eine bodenlos ſchlechte Wirtſchaft zurückzuführen. Bei den Zeitgen leſen willt uns die Aerzte den Eindruck, den
Wechſeltransaktionen habe Terlinden große Verluſte ge= der Paßſt durch die Berichte empfangen könſte, vermeiden
gegeben hätten. Es ſeien in gans kurzex Zeit 11000 M. Zeit nach Hauſe und kehrte dann zum dauernden
W.B. Nom, 5. Juli. Die Veröffentlichung des erſten
ſpiel gegeben. Es ſei mit Sicherheit anzinehmen, daß die ) Oberſtkämmerer-Migr Bisletis undCLandere
Wuͤrden=
den beteiligten Banken für ſeine Arbeiten 7000 Mark be= lich betroffen. Die päpſtlichen Truippen bleiben
kon=
kommen häbe. Auch die von Kosbadt mitgenommenen ſigniert. Heute früh hielten Kardinalkämmerer Oreglio. die
g060 Mark ſeien unreell erworben und der Maſſe entzogen Kardinäle de Pietro, Gotti, Macenni und Rampolla eine
nehmüng der Zeugen begonnen. Vankbeamter Wulfſ von und wiederum einen Lrdriheitsbericht ausgeben Eine
gehabt habe. Sie habe mit der Aktiengeſellſchaft Terlinden erkundigen Gegen Mittag verſchlimmerte ſich das Be=
Verlinden habe die Artien perſönlich übergeben und ſtland ernſt, wenn auch augenblicklich nicht beunruhigend.
aus Sterkrade, früher Merkführer bei Terlinden, ſagt aus, Grafen Canillo Pecci, ſowie Rampolla mitgeteilt, daß
W. B. Nom, 5. Juli, 4 Uhr nachmittags. Lapponi
Grundſtück ſtehen. Es ſeien ihm auch mehrfach gefälſchte doch ſei ſein Zufland der Schwäche wegen ernſt. Der
Waren von Terlinden, der ihm beim Beginn der Geſchäfts= Herzſchwäche Neismittel, gab ſtärkende Nahrung und
ver=
verbindung 15000 Mark zum Aufkaufen geliehen hätte. ſuͤchte durch Lageveränderung Tinderung zu ſchaffen.
der Konkurs ausbrach= ſeien auf ſeinen Namen 60000 das erſte Mal, daß er ihn nicht zülberſichtlich finde In
jalſche Wechſel vorgekommen; er habe ſich das ver= und das Allerheiligſte ausgeſtellt, was als Beſtätigung
beten, worauf ihm Kosbadt mitgeteilt habe, daß er (Kos= des ernſten Zuſtändes angeſehen wird. „Oſſervätore
ſagt aus, daß Winterbeka Terlinden Gefälligkeitswechſel vefindet, wird durch Fortlaufende Depsſchen von dem Be=
WB. Rbm., 5. Juli. 6 Uhr abends) Die
Umi=
gewöhniiche Bildu nur ſieht manz daß zahlreiche
W.B. München, 5. Juli. Unter dem Ehrenvorſitz Kardinäle und andre kirchliche Würdenträger' ſich nach
vormittag der vierte deutſche Automöbiltag fino, Vannutelli, Gotti und di Pietro. Staatsſekretär
anſprachen teilte Prins Ludwig Ferdinand mik, daß der kämmerer Oreglio begab ſich um 11 Uhr nach dem Vati= nicht ſtatthaft.
Frotektor des deuiſchen Aukomobilverbandes, Prins kan und blieb eine Sunde dort. Um 4 Uhr nachmitkags
habe, worauf ein dreifaches Hurrä auf den Pringen Aus Italien und allen Ländernt der Welk gehen zahl= Theater am Woogspkatz= Anfang 8½ Uhr: Letztes
WB. Moin, 5. Juli. (Telh. Aeber das Befinden Konzerk um 8 Uhr im Reſtaurant-Metropolen.
Forſofahrt Lurch die Hauptſtraßen der Stadt, bei welcher des Pavites: bei welchem die Aergte jenile Hepatiſation Konzert Um 8 Uhr in der=Stadt Pfungſtadt”
vor der Reſidenz dem Prinzregenten Luitpold eine 1 der Lunge feſtſtellten, würde Abends 846 Uhr ſolgendes Erſatzwahl zur Gemeindevertretͤlig er Martins=
Bulletin ausgeceben: Seit früh här die Schwäche leicht
W.B. Hannover, 5. Juli. Zum 14. deutſchen Zugenommen=Der Zuſtand der Bruſt iſt unveränderk. Verſammlüng des Bereins der Detailiſten um 9 Uhr
dem In= und Auslande, ſowie aus Amerika em. Als Unregelmüßig. Temveratur Unternormal, Bewußtſein volli= Ausſtelkung von Schülerarbeiten der Kunſtſchule von
uſſ.E: Nom, 6. Juli. (el.) Der Papſt empfing, und 3-5 Uhr.
Vorbeimarſch des Feſtauges in Augenſchein Nachmittags ſakramenter Man glaubt im Vatitan. daß der Papſt Mobiliar=ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
Paris, 4. Juli. Kammer. Die vom Senat an
dahin abgeändert wurde, daß der Zoll auf Ochſen. Kühe
VB. Züllichan, 5. Juli. In Tichicherzig wurden uns Stiere im Mintmaltarife von 20 auf 15 Francs
20 Fraucs. Der Ackerbauminiſter tritt für einen Zoll
Wien. 4. Juli. Miniſterpräſident Körber wurde von'15 Francs ein. Der Altrag Debuſſy. den Zoll auf
12 Paris' 4. Juli. Senat. In der fortgeſezten
Be=
an. Das Haus überweiſt den von der Kammer ange=
WB. Paris, 4. Juli. Die Schließung des
1 Athen, 4. Juli. Die heutige Kammerſitzung
4 Kouſtantinopel, 4. Juli. Die maßgebendſten
ſchwerden mißgeſtimmt und behaupfen, daß die Pforte,
- W. Momt, 5. Juli.=Der Papſtshät die Nacht mehr Grund zu Beſchwerden gegen Bulgarien habe,