Darmstädter Tagblatt 1903


19. Juni 1903

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Inſerake

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Alluſtverkes Anterhalkungsblatk.
Autliches Orgau für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

N 144.

Freitag, den 19. Juni.

B e k a u n t mn a ch n n g.
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt Pro 1903.
Es wird hierdurch zur Kenntnis der Intereſſenten gebracht, daß nach An=
ordnung
der Großhorzoglichen Ober=Erſat=Kommiſſion im I. Bezirk der 49. In=
fanterie
=Brigade das Aushebungsgeſchäft (Generalmuſterung) im Kreiſe
Darmſtadt vom 23. Juni bis 2. Juali l. Js. in der ſtädtiſchen Turnhalle,
gegenüber der Stadtkapelle hier, ſtattfinden wird.
Es haben zu erſcheinen:
I. Diehstag. den 23. Juni 1903, vormittags 7½ Uhr:
1) Die als daneruh untauglich bezeichneten Militärpflichtigen, ſoweit den=
ſelben
Ladung zugegangen iſt.
2) Die zum Landſturm L. Aufgebots vorgeſchlagenen Militärpflichtigen.
3) Die zur Erſolz=Reſeroe in Vorſchlag gebrachten Militärpflichtigen.
II. Wittzvoch, den 24. Juni 1903, vormittags 7½ Uhr:
Ferner die zur Erſatz=Reſerve in Vorſchlag gebrachten Militärpflichtigen.
III. Freitag, den 26. Juni 1903, vormittags 31 Uhr:
Ferner die zur Erfatz=Reſerbe in Vorſchlag gebrachten Militärpflichtigen.
IV. Samsing, den 25. Juni 1903, vormittags 7½ Uhr:
1) Ferner die zur Erfatz=Aeſerve in Vorſchlag gebrachten Militär=
pflichtigen
.
2) Die von den Truppenteilen als untauglich abgewieſenen Militärpflich=
tigen
, welche Beveszkigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt beſitzen.
3) Die für brauichbaär erklärten Leute des Jahrgangs 1801.
V. Montag. den 20. Juni 1903, vormittags 7½ Uhr:
1) Ferner die für hrauchbar erklärten Leute des Jahrgangs 1901.
2) Ferner die von den Truppenteilen als untauglich abgewieſenen Militär=
pflichtigen
, welche Verechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt beſitzen.
Vl. Dienstah, ben 33. Juni 12903, vormittags 31 Uhr:
1) Ferner die für brnuchbar erklärten Leute: a. des Jahrgangs 1901,
b. des Jahrgangs 1963.
2) Ferner die von den Truppenteilen als untauglich abgewieſenen Militär=
pflichtigen
, welche Verechtigung zum einjährig=freiſwilligen Dienſt beſitzen.
VöA. Mittwuch, den 4. Juli 1963, vormittogs 7½ Uhr:
1) Ferner die für brauchbar erklärten Leute: a. des Jahrgangs 1902,
b. des Jahrgangs 1903 bis Los Nr. 380.
2) Ferner die von den Truppenteilen als untauglich abgewieſenen Militär=
pflichtigen
, welche Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt!
beſitzen.
vIIL. Donnerstag, den 2. Juli 1903, vormittags 7½ Uhr:
1) Ferner die für Gauchbar erklärten Leute: a. des Jahrgangs 1903,
b. die Ueberzähligen des Jahrgangs 1901.
2) Ferner die von Truppeſteilen abgewieſenen Militärpflichtigen, welche
Berechtigung zum einjährigefreiwilligen Militärdienſt beſitzen.
Im übrigen wird auf die jedem Militärpflichtigen ſpeziell zugegangene
Ladung verwieſen.
Alle Mililärpflichtigen ꝛc. haben pünktlich zu den angegebenen Zeiten zu
erſcheinen und ihre Loſungsſcheine, bezw. ſonſtige Militärpapiere vorzulegen.
Diejenigen, welche ohne genügenden Enkſchuldigungsgrund ſich vor der
Ober=Erſaz=Kommiſſion nicht ſtellen, oder zu ſpät kommen, werden mit Geldſtrafe
bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Auch können dieſelben
unter Umſtänden vorweg; oder als unſichere Dienſtpflichtige; ſofort einge=
ſtellt
werden.
Die von der Erſatz=Kommiſſion wegen zeitiger Untauglichkeit Zurück=
geſtellten
: haben vor der Ober=Erſatz=Kommiſſion nicht zu erſcheinen.
Schließlich wird noch darauf hingewieſen, daß alle diejenigen Angehörigen
von Militärpflichtigen, welche auf Grund ihrer häuslichen und gewerblichen
Verhältniſſe die Befreiung ihrer Söhne vom Militärdienſt in Antrag gebracht
haben, ſich der Ober=Erſaß=Kommiſſion an den Tagen vorzuſtellen haben, an
welchen ihre Cöhne bei der Aushebung erſcheinen.
Darmſtadt, den 13. Juni 1903.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr. v. Leonhardi, Kreisamtmann.
(0691ik

pe.
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft pro 1903; hier Zugänge Militärpflichtiger.
Der Zivil=Yorſihende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf die Beſtimmung des 8 46 pos. 13 der Wehr=Ordnung
vom 22. November 1888 (Reg=Bl. Nr. 27 von 1894) hinweiſe, nach welcher
von jeder Ab= und Anmeldung eines Militärpflichtigen zur Stammrolle infolge
Aufenthaltswechſels, behufs Berichtigung der alphabetiſchen und Reſtantenliſten
hierher Mitteilung zu machen iſt, empfehle ich Ihnen die entſprechenden Anzeigen
bei Anmeldungen unter Vorlage des Loſungsſcheins - für jeden Mann
getrennt, alsbald zu erſtatten und dies insbeſondere bei ſolchen Militärpflichtigen,
die ſich im laufenden Jahr zur Aushebung zu ſtellen haben.
Co644omk
Hr. v. Leonhardi.

B e k a n n t m a ch u n g.
Vetreffend: Ausführung des Geſetzes zum Schuhe des Genſer Neutralitätszeichens
vom 22. März 1902.
Das rubrizierte Geſetz mit den darauf bezüglichen Beſtimmungen des
Reichskanzlers bringen wir nachſtehend zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 12. Juni 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graneh.
NNr. 2854.) Geſetz zum Schutze des Genfer Neutralitätszeichens.
Vom 22. März 190½.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnäden Deutſcher Kaiſer, König
von Preußen ꝛc.
verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesrats
und des Reichstags, was folgt:
8 1. Das in der Geufer Konvention zum Neutralitätszeichen erklärte
Rote Areuz auf weißem Grunde ſowie die Worte Aotes Krouz= dirfen, unbe=
ſchadet
der Verwendung für Zwecke des militäriſchen Sanitätsdienſtes, zu ge=
ſchäftlichen
Zwecken, ſowie zur Bezeichnung von Vereinen oder Geſellſchaften
ſoder zur Kennzeichnung ihrer Tätigkeit nur auf Grund einer Erlaubnis gebraucht
werden.
Die Erlaubnis wird von den Landes=Zentralbehörden nach den vom
Bundesrate feſtzuſtellenden Grundſätzen für das Gebiet des Reichs erteilt. Die
Erlaubnis darf Vereinen oder Geſellſchaften, welche ſich im Deutſchen Reiche der
Krankenpflege widmen und für den Kriegsfall zur Unterſtützung des militäriſchen
Sanitätsdienſtes zugelaſſen ſind, nicht verſagt werden.
Die von dem Buldesrate ſeſtgeſtellten Grundſäßze ſind dem Reichstag als=
bald
zur Kenntnisnahme mitzuteilen.
8 2. Wer den Vorſchriſten dieſes Geſetzes zuwider das Rote Kreuz
gebraucht, wird mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft
beſtraft.
83. Die Anwendung der Vorſchriften dieſes Geſetzes wird durch Ab=
weichungen
nicht ausgeſchloſſen, mit denen das im 8 1 erwähnte Zeichen wieder=
gegeben
wird, ſofern ungeachtet dieſer Abweichungen die Gefahr einer Verwechſe=
lung
vorliegt.
8 4. Dieſes Geſetz tritt am 1. Juli 1903 in Kraft.
5 5. Die Vorſchriften dieſes Geſetzes finden keine Anwendung auf den
Vertrieb der bei der Verkündung des Geſetzes mit dem Roten Kreuze bezeichneten
Waren, ſofern die Waren oder deren Verpackung oder Umhüllung nach näherer
Beſtimmung des Reichskanzlers mit einem amtlichen Stempelabdrucke verſehen
werden.
8 6. Bis zum 1. Juli 1906 darf das Rote Kreuz fortgeführt werden:
1. in Warenzeichen, die auf Grund einer vor dem 1. Juli 1901 erfolgten
Anmeldung in die Zeichenrolle eingetragen worden ſind;
2. in Firmen, die auf Grund einer vor dem 1. Juli 1901 erfolgten An=
meldung
in das Handels=oder Genoſſenſchaftsregiſter eingetragen worden
ſind;

5)

Das Müdchen von Athen.
Noman von William Black.
Genehmigte Uöbertragung aus dem öngliſchen.
1 Nachdruͤck verboten)
Tante Joan ſchwieg ein paar Augenblicke. Und

noch eines möchte ich Dir ſagen, Frank, mein lieber
Junge. Wenn Du jemals daran denken ſollteſt,
dieſem alten Hauſe eine Herrin zu geben, werde ich
Dir nicht im Wege ſein, Dir nichk und ihr nicht.
Ich brauche nur ſchnell meine paar Sachen zu packen
und nach Edinburgh abzudampfen; da wohnen Car=
michaels
, Ramſays, wo ſich ſchon ein Winkelchen
für mich findet.
Bei dieſen Worten überzog eine helle Röte ſein
hübſches Geſicht, und in ſeiner Verlegenheit konnte er
kaum Worte finden.
Tante Joan, aber . was . was denkſt
Du denn eigentlich? Wie kannſt Du meinen, daß
ich mir gleich ſo etwas in den Kopf ſetze. Eine
ganz Fremde wie ſie ich dachte mir wohl, daß
Du Dich für ſie intoreſſieren würdeſt... ja, das
dachte ich allerdings, aber wie kannſt Du nr denken,
daß ich gleich

Nun ich weiß nicht, ich weiß nicht, antwortete
Fräulein Joan vorſichtig. Soviel wie ich davon
verſtehe, wäre es auch gar keine große Torheit, denn
Du haſt es nicht nötig, nach Geld zu heiraten,
Frank- und die Elliots von der Lea ſind eine ebenſo
alte Familie wie die Gordons von Grantly. Du
brauchſt es mich nur wiſſen zu laſſen
Ganz gewiß, ſagte er und legte ſeine Hand auf
ihren Arm um ſie wieder ins Haus zu führen.
Aber was ſollte wohl aus Grantly ohne Tante Joan
werden?
Sie ſtreichelte die Hand, die auf ihrem Arme
lag; denn ſie liebte ihren Neſſen herzlich und war
auch ſtolz auf ihn, obgleich er bis dahin noch nicht
viel geleiſtet hatte.
Es iſt ſehr großmütig von meinem jungen Herrn,
ſagte ſie halb lachend, ſo zu einer beſcheidenen Dienerin
zu ſprechen. Aber ſie weiß, was für eine Stellung
ihr zukommt; und wenn die Braut heimgeführt wird,
wird ſie nichts weiter von ihr wollen, als einen Kuß,
und dann fort mit dem erſten Zug nach Edinburgh.
Und dann bemerkte Tante Joan ganz ohne Uebergang,
denn ſie liebte es nicht, in Gefühlen zu ſchwelgen:

Frank, laß Wentworth auch Deinen Tamo Shanter
in die Reiſetaſche ſtecken; nichts iſt ſo bequem auf
dem Kopf im Eiſenbahnabteil, als eine weiche Mütze.

Als John Elliot und ſeine Nichte in Sauchory
anlangten und das Gaſtziinmer betraten, galt der
erſte begierige Blick des alten Herrn dem Serviertiſchchen,
wo mehrere Brieſe und Zeituͤngen lagen. Und ſicherlich
wäre er ſofort darauf zugeeilt, um die für ihn be=
ſtimmten
herauszuſuchen, wenn er nicht in demſelben
Augenblicke die Gegenwart einer Fremden bemerkt
hätte, die zwiſchen den beiden Fenſtern im Schatten
ſaß. Zu ſeinem Erſtaunen rief Briſeis:
O. Du biſt es. Tante Klaral Und Du haſt uns
gar nicht wiſſen laſſen, daß Du kommen wollteſtl
In ſeinel ungewöhnlichen Ueberraſchung vergaß er
ſogar die erſehnten Brieſe. Hoffentlich bringſt Du uns
keine ſchlechten Nachrichten, Flara, ſagte er in ner=
vöſer
Angſt.
Mrs. Alexander Elliot, die ſich jetzt erhob und
die Angekommenen begrüßte, war eine Frau von
mittleren Jahren, etwas unterſehter Geſtalt und einem

[ ][  ][ ]

Rummer 141.

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 19. Juni 1903.

3. in Namen rechtsſähiger Vereine, ſofern die Vereine nach ihren Sahungen/
bereits vor dem 1. Juli 1901 das Rote Kreuz in ihren Namen ge=
führt
haben.
Aenderungen, die ſich infolge dieſes Geſetzes an den unter Nr. 2. 3 be=
zeichneten
Firmen und Vereinsnamen erforderlich machen, werden gebührenfrei
in das Handelsregiſter und das Vereinsregiſter eingetragen, ſofern ſie vor dem
1. Juli 1906 zur Eintragung angemeldet werden.
8 2. Warenzeichen, welche das Rote Kreuz enthalten, ſind von der Ver=
kündung
des Geſeßes ab von der Eintragung in die Zeichenrolle ausgeſchloſſen,
ſofern nicht die Anmeldung vor dem 1. Juli 1901 erfolgt iſt.
Kaiſerlichen Inſiegel.
Gegeben Charlottenburg Schloß, den 22. März 1902.
Wilhelm.
C. 8.)
Graf von Poſadowsky.
GNr. 2962) Bekanntmachung, betreffend die Stempelung der bei der Verkündigung
des Geſetzes zum Schußze des Genfer Neutralitätszeichens vom
22. März 1902 (Reichs=Geſetzbl. S. 125) mit dem Roten Kreuze
bezeichneten Waren. Vom 8. Mai 1903.
Auf Grund des 8 5 des Geſetzes zum Schutze des Genſer Neutralitäts=
zeichens
vom 22. März 1902 (Reichs=Geſetzbl. S. 125) wird über die Stempelung
der bei der Verkündigung des Geſetzes mit dem Roten Kreuze bezeichneten Waren
folgendes beſtimmt:
1. Wer auf Grund des 8 5 des Geſetzes nach deſſen Inkrafttreten (1. Juli
1903) mit dem Roten Kreuze bezeichnete Waren vertreiben will, hat die
Stempelung der Waren bei der Polizeibehörde des Ortes, in welchem
ſich die Waren befinden, zu beantragen.
2. Sofern die Polizeibehörde nicht ermittelt, daß die Waren erſt nach dem
Waren. entweder mit dem Abdrucke des Dienſtſtempels der Polizeibehörde
oder mit einem Stempelabdrucke zu verſehen, welcher in farbiger Aus=
führung
(blau auf weiß) den Reichsadler und die Bezeichnung Reichs=
geſetz
v. 22. 3. 1902. 8 5." trägt.
3. Der Stempelabdruck wird auf den Waren, deren Verpackung oder Um=
hüllung
oder auf einem Papierſtück angebracht, welches mit den Waren,
deren Berpackung oder Umhüllung durch einen Klebeſtoff zu verbinden iſt.
4. Der Stempelabdruck iſt durch einen Beamten der Polizeibehörde oder
unter der Aufſicht eines ſolchen Beamten anzubringen.
5. Für das Verfahren werden Koſten und Stempel nicht erhoben.
Berlin, den 8. Mai 1902.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Graf von Poſadowsky.
(10897
Darmſtadt, 12. Juni 1903.
Betreffend: Wie oben.
Das Großherzogliche Freisamt Darmſtadt
an die Großherzogl. Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf vorſtehende Bekanntmachung geben wir Ihnen auf:
1) Sofort durch öffentliche Bekanntmachung den Gewerbetreibenden anheini=
zugeben
, die Abſtempelung der Waren mit Rückſicht auf die Beſtimmungen des
am 1. Juli 1903 in Kraft tretenden Geſetes vom 22. März 1902 baldigſt!
nachzuſuchen.
2) Sofern Sie die Abſtempelung nicht ausſchließlich mit Ihrem Dienſt=
ſtempel
vorzunehmen beabſichtigen, ſich rechtzeitig mit der erforderlichen Anzahl
der in Nr. 2 der vorſtehenden Bekanntmachung des Reichskanzlers erwähnten
auf der Rückſeite gummierten Stempelabdrücke zu verſehen, welche Sie in der
Reichsdruckerei, Berlin 8WV. 68. Oranienſtr. 91, zum Preiſe von 30 Pfg. für
1000 Stück erhalten können.
3) Weiſen wir Sie darauf hin, daß für Waren, auf welchen das Rote
Kreuz in eingetragenen Warenzeichen oder Firmen angebracht iſt, gemäß 8 6
Nr. 1 und 2 des Geſetzes eine Abſtempelung nicht erforderlich iſt, ſoweit es ſich
um den Vertrieb bis zum 1. Juli 1906 handelt.
4) Etiketten und Umhüllungen, welche das Rote Kreuz tragen, ſind gemäß
8 6 des Geſetzes nicht für ſich allein, ſondern nur in Verbindung mit den Waren,
für welche ſie beſtimmt ſind, zur Abſtempelung zuzulaſſen.
5) Bei Waren, deren Brauchbarkeit durch längeres Liegen beeinträchtigt
wird, wie g. B. bei Nährmitteln, Jodoform= und Sublimat=Verbandſtoffen, wird
die Vermutung dagegen ſprechen, daß ſie ſchon vor dem 26. März 1902 mit dem
Roten Kreuz bezeichnet ſind. Sofern daher das Gegenteil nicht glaubhaft gemacht
wird, iſt ihre Abſtempelung zu verweigern. - Nr. 2 der Bekanntmachung des
Reichskanzlers. Im übrigen ſollen die Ortspolizeibehörden zur Anſtellung ein=
gehender
Ermittelungen in gedachter Richtung nicht verpflichtet ſein, ſofern hierzu
nicht etwa ein beſonderer Anlaß vorliegt.
6) Saͤmtliche Abſtempelungen ſind bis zum 1. Juli d. Js. zu erledigen.
Die unbenutzt gebliebenen Stempelmaͤrken ſind zu vernichten.
Ueber den Befolg ſehen wir Ihrer Berichterſtattung bis längſtens
1. Auguſt l. Js. entgegen.
von Graueh.

B e k e n n tm a ch u n g.
Betreffend: Jagdpoligei.
Da in letzter Zeit Klagen bei uns eingelaufen ſind, daß Hundebeſitzer ihre
Hunde unbeaufſichtigt auf dem Felde und im Walde herumlaufen laſſen, wobei
dieſelben der Jagd häufig Schaden zufügen, bringen wir die hier in Betracht
kommenden Geſehesbeſtimmungen nachſtehend zur Kenntnis.
Artikel 25 des Jagdſtrafgeſetzes:
Wer einen Hund in fremdem Jagdgebiet bei ſich hat und denſelben
außerhalb der erlaubten Verbindungswege über 100 Schritte von dieſen
Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrücktem) entfernt frei herumlaufen läßt, ſowie Derjenige, deſſen Hund ohne von jemand
mitgenommen zu ſein, allein in der angegebenen Weiſe frei herumläuft, wird
mit einer Geldſtrafe von 1 Mk. bis 5,20 Mk. beſtraft."
Erläuternd wird hierzu bemerkt, daß erlaubte Berbindungswege nur ſolche
ſind, welche zwei Ortſchaften mit einander verbinden.
Darmſtadt, den 16. Juni 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graueh.
Betreffend: Wie oben.
Darmſtadt, den 16. Juni 1903.
Das Großherzogliche Freigamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die vorſtehende Bekanntmachung wollen Sie wiederholt in ortsüblicher
. Weiſe zur Kenntnis Ihrer Gemeindeangehörigen bringen.
von Graney.
(0882
B e k a n n t m a ch u ng.
Betreffend: Die Vermeidung von Staubentwickelung bei Bauten.
Unter Bezugnahme auf unſere früheren Bekanntmachungen weiſen wir
26. März 1902 mit dem Roten Kreuze bezeichnet worden ſind, ſind die ſwiederholt darauf hin, daß nach Maßgabe der beſtehenden geſetzlichen Beſtim=
mungen
diejenigen Beſtrafung zu gewärtigen haben, welche es unterlaſſen, bei
Bauten, namentlich beim Abbruch von Gebäuden ꝛc. und bei der Er=
nenerung
des Verputzes alle Vorkehrungen zu treffen, welche geeignet
ſind, eine beläſtigende Staubentwickelung zu verhindern. Insbeſondere iſt
vor allem dafür Sorge zu tragen, daß:
1) der Berputz und das Mauerwerk vor dem Abſchlagen ꝛc. und während
dieſer Arbeiten ausreichend benüſt wird, daß
2) Bauſchutt nicht auf die Erde abgeworfen, ſondern abgetragen oder
in Gefäßen abgelaſſen und hierbei ebenſo wie beim Aufladen auf
Wagel und Abfahren ausreichend benäſzt wird, daß
3) deraͤrtige Bauarbeiten, bei welchen eine Staubentwickelung nicht ganz zu
vermeiden iſt, nur in den frühen Morgenſtunden (vor 8 Uhr
vormittags) vorgenommen werden.
Die Schutzmännſchaft iſt mit Ueberwachung beauftragt.
Darmſtadt, den 17. Juni 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
- C0891

Zeugras-Yerteigerung.
Montag, den 22. Juni d. J., vorm. 10 Uhr beginnend,
ſoll das Heugras von zirka 18 Morgen Wieſen der Gemeinde Traiſa
ſabteilungsweiſe an Ort und Stelle meiſtbietend verſteigert werden.
Traiſa, den 18. Juni 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
110899
Walter.

Bekanntmachung.
Freitag, den 3. Juli 1903, vorm.
9 Uhr,
ſoll das den Maurermeiſter Heinrich
Meyer l. Eheleuten zu Eberſtadt da=
hier
zuſtehende Anweſen:
Flur Nr. 7Mtr.
4 635⁄₁₀ 371 Hofreite Innerel
Ringſtraße,
8 636¹⁄₁₀ 274 Hofreite zwiſchen
der Frankfurter=
Chauſſee und dem
Liebfrauenpfad,
4 636¾ 315 Hofreite Innere
Ringſtraße,
202 Bauplatz daſelbſt,
4 636¾
4 636⁄₁₈ 280

4 636¾ 378
in unſerem Bureau zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, 19. Mai 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
(9321
Müller.

Garten So.

Vorschraubungen, Strahlrohre,
Rasensprenger, Schlauchwagen.
Herm. Reinmüller,
Schulstrasse l, am Ludwigsplatz.
Telephon 315. (8773a

pOunmitader und
(94390k
KiVorhlek abzugeben.
Wilhelmſtraße 55, 2. St. r.

verkümmerten, grämlichen Geſicht mit traurigen, müden
und doch einige Schlauheit verratenden Augen und
einem entſchloſſenen Zug um die dünnen Lippen.
Sie machte den Eindruck eines Weſens, das ſchon
manches Schwere im Leben durchgemacht hat, aber
doch ſo leicht nicht den Mut verliert.
Rein, Onkel John, keine ſchlechten Nachrichten
wenigſtens ſiehſt Di ſie hoffentlich nicht dafür an.
Und Du mußk verzeihen, wenn ich Dir ſo plötzlich
läſtig falle. Du weißt, wie ſchwierig es iſt, ſchriftlich
etwas zu erklären, und dann iſt es ſo leicht, daß die
Antwort aufgeſchoben oder vergeſſen wird. Darum
dachte ich, ich täte am beſten, gleich ſelbſt zu kommen
und Dich aufzuſuchen.
Handelt es ſich um Geld? fragte John Elliot
ängſtlich.
81 Um Edward. Und dann fuhr ſie ſchnell und
erregt fort: Du weißt, wie ich mich mit meinen arm=
ſeligen
Mitteln abgequält habe, um die drei Knaben
Tüchtiges lernen laſen, vielleicht ſogar ſo ſehr.
daß die Mädchen zu kurz gekommen ſind. Habe ich
nicht alles für ſie getans Kann eine Mutter noch
mehr tunL Bei allen ihren Studien habe ich ihnen
geholfen, immer mit ihnen Schritt gehalten und Nacht
für Nacht, wenn alles im Hauſe ſchlief, habe ich über
den Büchern geſeſſen, um ihnen beſſer bei der Vor=
bereitung
auf ihre Prüfungen helfen zu können. Und
die Mädchen haben ihnen auch geholfen in ihrer Weiſe,

haben ſich die Kleider ſelbſt gemacht und ſich ihr
Taſchengeld vom Munde abgeſpart. Nun, wir haben
auch etwas damit erreicht. Ich will mich ja nicht
rühmen, aber ſieh nur John an in Sandhurſt, wie
ausgezeichnet er ſich macht, und Alexander auf der
Warſpitel Und jetzt iſt noch Edward da, der ſo
glänzende Ausſichten hat wie nur einer. Er hat nun
gerade ſein Reifezeugnis für die Univerſität bekommen
und könnte ſich nun ſo gut im Cajuskollege in
Cambridge immatrikulieren laſſen, um Medizin zu
ſtudieren. Aber Du weißt ja, Onkel John, drei Jahre
in Cambridge..
Oukel John war immer unruhiger geworden;
er wußte, was kommen würde.
Zweihundertfünfgig Pfund jährlich wenigſtens.
fuhr ſie fort, vielleicht auch zweihundertachtzig, obgleich
er ſo ſparſam iſt und ſich ſo einzurichten verſteht.
Aber wie ſoll ich das möglich machen, ohne daß mir
jemand aus der Verwandtſchaft hilft? Ich weiß wohl,
daß ich Dich nicht bitten ſollte, weil Du ſchon oft
ſo freigebig gegen uns geweſen biſt. aber dies iſt
ja auch ein ganz beſonderer Fall: es handelt ſich um
Edwards ganze Zukunſt. Wenn Du uns helfen
könnteſt...
Aber Klara, ſagte der alte Botaniker in nervöſer
Haſt, es iſt unmöglichl Ganz unmöglich Es
tut mir ſchrecklich leid. Zu weißt, wie gern ich
etwas für Dich und die Deinigen tun würde... aber

die Verhältniſſe... ganz offen geſagt: ich habe nicht
die Mittel dazu. Aber warum gehſt Du Sir Patrick
nicht an? Er, als Haupt der Familie..
Sir Patrick kenne ich, ſagte ſie mit einem Anflug
von Spott. Ich weiß, was ich von dem bekäme; er
würde mir eine ſchwungvolle Rede halten und ſich
dann höflichſt verabſchieden.
Jetzt miſchte ſich Briſeis ins Geſpräch.
Bitte, halte mich nicht für aufdringlich, Tante
Klara, ſagte ſie mit ſanfter Stimme. Aber ich mache
es mir ſo oft zum Vorwurfe, daß ich mich ſelten
jemand nützlich machen kann; nun könnteſt Du mir
ſo gut Gelegenheit dazu geben. Soll ich Dir ſagen,
wie es ſich machen ließe ? Das Geld, welches mir
mein Vater hinterließ, war in dreiprozentigen indiſchen
Papieren angelegt; dann hörte Onkel von einer
amerikaniſchen Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft, die ſechs
Prozent gab; und nachdem er ſich genauer danach
erkundigt hatte - um ganz ſicher zu gehen, weißt
Du -, tauſchten wir meine Papiere gegen die
amerikaniſchen Aktien um, ſo daß meine Einnahmen
ſich dadurch verdoppelt haben. Wenn Du nun die
Hälfte von meinem Kapital nehmen und das Geld
zu dem Studium von Edward gebrauchen wollteſt,
dann würde ich doch noch eine ebenſo große Ein=
nahme
haben wie zu Anfang, nicht wahr ? Ich würde
nicht ſchlechter dran ſein, Ju aber um ſo viel beſſer.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 142.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 19. Juni 1903.

Seite 3.

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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmftädter Tagblatt, Freitag, den 19. Juni 1903.

Rummer 141.

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Die Reichstagswahlen.
Das Reſultat.
Bis jetzt liegt das Reſultat aus 387 Wahl=
kreiſen
vor; es fehlen alſo noch 10, nämlich 6
uus Bayern, 3 aus Mecklenburg und 1 aus Sachſen=
Altenburg. Dieſe Wahlkreiſe waren bisher vertreten
durch insgeſamt 3 Konſervative, 5 Zentrum, 1 Bauern=
bund
und 1 Sogialdemokrat. Wir führer nachfolgend
die Reſultate an und fügen die entſprechenden Ziffern
der Hauptwahl des Jahres 1898 i jlammern hei.
Endgültig gewählt ſind 205 (18 Ahgeordnete:
es finden 182 (188) Stichwahlen ſtatt. Gewähl=
ſind
30 (38) Konſervative, 6 (10) Reichsparteiler,
83 (85) Zentrum, 5 (10) Nationalliberale. 53 (32)
Sogtaldemokraten, 14 (13) Polen, 1 (5) Antiſemit.
6 (6) Elſäſſer, 2 (3) Bauernbund, ½ (1) Däne,
4 (9) Wilde, 0 (2) Freiſinnige. An der Stichwahl
ſind beteiligt: 36 (48) Konſervative, 121 (101) Sy=
zialdemokraten
, 24 (38) Freiſinnige Volksparteiler,
65 (70) Nationalliberale, 10 (11) von der Freiſin=
nigen
Vereinigung, 4 (4) Elſäſſer, 8 (4) Polen,
16 (25) Reichsparteiler, 1 (7 vom Bund der Land=
wirte
, 5 (1) Antiſemiten, 35 (40) vom Zentrum,
9 (4) Wilde, 6(4) vom Bauernbund, 8(9) Deutſche
Volkspartei, 8 19) Welfen, 6 (6) Reformparteiler.
Bei den Stichwahlen im Jahre 1898 wurden ge=
wählt
19 Konſervative, 10 Reichsparteiler, 23 Zen=
trum
, 39 Nationalliberale, 24 Sozialdemokraten,
29 freiſinnige Volkspartei, 11 freiſinnige Vereinigung.
5 Reformparteiler, 1 Pole, 8 Welfen, 8 ſüddeutſche
Volksparteiler.
Soweit bis jetzt feſtgeſtellt iſt, gewinnen die
Sozialdemokraten 14 Siße und verlieren 2, die Kon=
ſervativen
gewinnen 2 und verlieren 5, die National=
liberalen
gewinnen 2 und verlieren 6, das Zentrum
verliert 3 und gewinnt 1, die Freiſinnige Volks=
partei
verliert 7. die Freiſinnige Vereinigung 7, die
Deutſche Volkspartei 3, die Reformpartei 3. Der
Bund der Landwirte verliert 3 und gewinnt 1
(Schwäbiſch=Hall), die Welfen verlieren 2, der
Bauernbund, die Reichspartet, die Antiſemiten und
die Wilden je 1 Sitz. Den größten Verluſt haben
die Freiſinnigen erlitten; auch der Bund der Land=
wirte
hat ſeine Führer Röſicke, Dr. Hahn und Lucke
verloren. Das Zentrum, die Konſervativen und die
Nationalliberalen ſcheinen im ganzen und großen
ihren Beſitzſtand zu behaupten.
Preßſtimmen.
Zu dem Ausſall der Wahlen ſchreibt die Frankf.
3t9." Es ergibt ſich heute ſchon, daß der nächſte Reichs
tag kein weſentlich anderes Vild als der verfloſſene auf=
weiſen
wird. Weiter bleibt das Zentrum die ausſchlag=
gebende
Partei und wieder iſt die Regierung bei jeder
Mehrheitsbildung auf dieſe Partei angewieſen. Wirſind
die letzten, die den ſtarken Stimmenzuwachs der Sozial=
demokratie
als eines der wichtigſten Symptome dieſer
Wahlen unterſchätzen, wenn aber die Sogialdemokraten
und ihr Zentralorgan unter dem berauſchenden Einfluß
ihrer erſten Siegesnachrichten und beſonders wohl unter
dem glänzenden Erfolge in Berlin von einer Weltwende
der deutſchen Politik deklamieren und ausrufen: nſer
das Reich, unſer die Welt ſo ſind das erregte Phan=
taſien
, die ruhiger und nüchterner Betrachtung nicht ſtand=
halten
. Man war auf den Stimmen= und Mandatzu=
wachs
der Sogialdemokraten gefaßt, wenn das auch aus
begreiflichen Gründen vor den Wahlen ſo offen nicht
ausgeſprochen worden iſt. Wir haben vor den Wahlen
geſagt, daß es an den parlamentariſchen Machtverhält=
niſſen
nichts ändert, ob die Sogialdemokraten im Reichs=
tage
wie bisher 58 Sitze oder ob ſie 70 haben (2) und
wir wiederholen heute, es ändert wenig. auch wenn ſie
auf einige 70 Siße kommen ſollten. Sie bleiben eine
Minderheit, ſie bleiben es auch mit der übrigen Linken
zuſammen. zumal ſie ſelbſt zu ihren Sitzen auf Koſten
dieſer Linken gekommen ſind, wie wir ſchon jüngſt ſchil=
derten
, ſogar auf Koſten dieſer Linken durch ihre Wahl=
taktik
in mehreren Fällen den Konſervativen Mandate
verſchafft haben. All die aufgeregten Fragen, die heute
unter dem erſten Eindruck des ſtarken ſogialdemokratiſchen
Stimmenzuwachſes aufgeworfen werden, ob und wie der
neue Reichstag arbeiten und Beſtand haben werde, ob
der Reichskanzler ſich werde halten können, beantworten
ſich ſehr einfach. Es wird im großen und ganzen ſo gut
und ſo ſchlecht, namentlich aber ſo ſchlecht gehen, wie bis=
her
. Die Gogialdemokratie, die heute vor Jubel und
Stolz ſich kaum zu faſſen weiß, wird noch oft und bald
empfinden, daß ſie doch nur eine Minderheit iſt und ſie
wird auch praktiſch empfinden, daß die Schwächung der
bürgerlichen Linken, die zwiſchen ihr und den reaktionären
Parteien ſteht, auch für ſie einen Verluſt bedeutet.
Die Norddeutſche Allgemeine Jeitung; ſchreibt in
einem Artikel über die Wahlen mit Bezug auf die Er=
ſolge
der Sogialdemokraten: Die Berechtigung unſerer
ſeit Monaten, wiederholt ausgeſprochenen Mahnung an
die bürgerlichen Parteien, die Sozinldemolrotie als ge-
meinſamen
Gegner zu betrachten und bei der Wahltattik

danach zu verfahren, wird durch dieſe Thatſache erneut
bekräftigt. Bei der gegenwürtigen Sachlage erſcheint es
uns als Pflicht aller Parteien. bei den Stichwahlen jede
andere Rückſicht beiſeite zu laſſen und, wo irgend ſogial=
demokratiſche
Kandidaturen in Frage kommen, geſchloſſen
gegen dieſe zu ſtimmen.
Der Königsb. Hart. 3tg.: wird von ihrem parla=
mentariſchen
Verichterſtatter geſchrieben: Von dem Aus=
fall
der Wahlen, ſo ſchrieb man vor einiger Zeit, hänge
das Schickſal des Reichskanzlers und ſein Verbleiben im
Amte ab. Der Kaiſer ſollte geäußert haben, wenn die
Sogialdemokratie ſich bei dieſen Wahlen ſtark vermehre,
ſo läute dieſer Luftzug von links dem Reichskanzler das
Sterbeglöcklein. Der Kaiſer hat, wie wir zuverläſſig er=
fahren
, einen ähnlichen Ausſpruch nicht getan, im Gegen=
teil
, es wird uns beſtimmt verſichert, daß ihn der Ausfall
der Wahlen wenig errege. Der Kaiſer zeige nur dann
ein beſonderes Intereſſe für den Reichstag, wenn es dort
zu einem Konflikt komme oder wenn eine Forderung ab=
gelehni
werde, die er im Intereſſe des Deutſchen Reiches
für beſonders notwendig halte. Man nahm auch an,
daß die Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit der
Wahlen einer Anregung des Kaiſers ihre Entſtehung
verdanken. Soweit möchten wir indes nicht gehen, wohl
aber entſpricht die Verſagung der Wahlhilfe an die Kon=
ſervativen
, über die deren Preſſe fortgeſetzt klagt, dem
direkten Wunſche des Reichskanglers, der inſonderheit in
dem preußiſchen Miniſter des Innern, Freiherrn von
Hammerſtein, einen verſtändnisvollen Mitarbeiter gefunden
hat. Die Landräte wußten auch, daß es ihm ernſt mit
ſeinem Wunſche war, ſie möchten ſich, abgeſehen von den
polniſchen Landesteilen, einer Einmiſchung in die Wahlen
enthalten.
Die Jägliche Nundſchau betont, daß der neu=
gewöhlie
Weichstag mehr nach links neigen wird als der
vorige ¼ra daß das Centrum und die Sogialdemokratie
i ihe. vic. mächtigſten Parteien ſein werden. Die
Hauzpeilceidung ſei allerdings auf die Stichwahlen
verlegs; =3 ſe; nzunehmen, daß ſie wie 1898 das düſtere
Bild jorrigermz werden. Beſtehen bleiben dürfte aber
der Sesh. nai, wie von dem neugewählten Reichstag noch
weniger Mafteuliches zu erwarten haben als von dem
früheren, und daß ſich mit dieſem Reichstag nicht lange
wird regiezer laſſen und daß er kein natürliches Ende
nehmen wird. Das Anſchwellen der Sogialdemokratie
- ſo führt das Blatt weiter aus - geſchah zumeiſt auf
Koſten der Linksliberalen, die ihr mit ihrer Agitation
trefflich vorgearbeitet haben. Die Freiſinnige Vereinigung
insbeſondere bezahlt ihr Zuſammenarbeiten mit der
Sogialdemokratie in der Obſtruktionszeit mit dem Ver=
luſt
mehrerer Mandate und es iſt bezeichnend, daß der
erſte freiſinnige Wahlkreis, der der Sozialdemokratie
zuerſt in die Hände fiel, Kiel iſt, von wo die berühmte
Kieler Parole des Herrn Abg. Barth, der Zuſammen=
ſchluß
mit der Sogialdemokratie bei den Wahlen ausging.
Die Verl. N. Nachr. ſagen: Je ſchneller die ſogial=
demokratiſchen
Bäume in den Himmel zu wachſen drohen,
um ſo eher werden ſchließlich alle bürgerlichen Parteien
noigedrungen ſich zur Abwehr zuſammenſchließen. Der
Vorwärts ruft, Sachſen ſei ganz das rote Königreich!
geworden. Und doch bietet gerade Sachſen ein Beiſpiel,
welches die Genoſſenz nachdenklich machen könnte. Als
ſie im ſächſiſchen Landtage erſt 15 Sitze errungen hatten,
forderten ſie vor 7 Jahren in ihrem Uebermut, daß das
ſchon recht liberale ſächſiſche Wahlrecht noch mehr demo=
kratiſiert
werde; die Landtagsmehrheit, ſogar der Kam=
merfreiſinn
, ging darauf ein, aber in umgekehrter Nich=
tung
: man revidierte das ſächſiſche Wahlrecht nach dem
Muſter des preußiſchen, derart, daß bei den nächſten
Neuwahlen alle Sogialdemokraten aus der ſächſiſchen
Zweiten Kammer wieder beſeitigt wurden. Es iſt ſicher=
lich
auch nicht das Jdeal einer Volksvertretung. wenn
die breiteſten Volkskreiſe in ihr nicht repräſentiert ſind.
Daß aber am Ende ſelbſt Freiſinn und Zentrum, bevor
der Triumphruſ des Vorwärts junſer das Reich, unſer
die Welt wahr und bevor die Umſturzpartei im Reichs=
tag
völlig ausſchlaggebend wird, eine entſprechende
Aenderung des Neichstags=Wahlrechts vornehmen, iſt
ſicher, mag man heute noch ſehr ſich verwahren und des
lieben populüren Scheins wegen jeden als ſchändlichen
Neaktionär und Verräter behandeln, der nicht auf die
Weisheit und Unantaſtbarkeit des allgemeinen gleichen
Neichstagswahlrechts ſchwört.
Im übrigen ſtellt dem Siegestaumel der Sozial=
demokraten
die Berliner Preſſe - mit Ausnahme
der Staatsbürgerzeitung;, die an eine ſogialdemokra=
tiſche
Reichstagsfraktion von mehr als 100 Mann glaubt,
und in Singer ſchon den Präſidenten der Republik ſieht
eine nüchterne Auffaſſung der Lage gegenüber. Man
verweiſt darauf, daß bei einem geſchloſſenen Zuſammen=
gehen
der bürgerlichen Parteien von Stichwahlhoffnungen
der Sogialdemokratie nicht allzuviel in die Wirklichkeit
treten wird. Man ſieht das Weſentliche weniger in der
Verſchiebung nach links, die im Falle einer erheblichen
Vermehrung der ſogialdemokratiſchen Mandate eintreten
wird, als in dem Verſchwinden der Ueberagrarier von
der parlamentariſchen Bühne. Verſchiedene Blätter be=
tonen
, daß die Nationalliberalen ſich gut behauptet,
haben, indem ſie neben einigen Siegen im erſten Wahl=
gang
in nahezu 70 Kreiſen, zum Teil unter Ausſchaltung
der Bündler und Freiſinnigen, in ſehr ausſichtsvolle
Stichwahlen treten. Die Befürchtung, daß der künftige
Reichstag in nationalen Fragen verſagen werde, hält die
Kreuggeitung' für ausgeſchloſſen, ſofern das Zentrum
bei der Haltung verbleibe, die es in den letzten Jahren
eingenommen habe. Deshalb ſolle man nicht durch
Aebertragung konfeſſioneller Fragen auf das politiſche
Gebiet eine grundſätzlich feindliche Stellung zum Zentrum
ſchaffen. Schließe ſich mit den Nationalliberalen auch
noch die Freiſinnige Volkspartei, ſoweit die Abwehr
ſogialdemokratiſcher Angriffe in Betracht kommt, dieſem
Bunde an, dann ſei den an die Wahlen geknüpften Be=
fürchtungen
vollends der Voden entzogen. Die Frei=
ſinnige
Vereinigung erntet jetzt den Erfolg ihrer Haltung
bei den Zollkämpfen; mit ſchneidendem Hohn überläßt
man ſie ihrem Schickfal. Dr. Barth habe die Situation,
in die Stichwahl mit einem Sogialdemokraten gekommen
und auf die Hilfe der Konſervativen angewieſen zu ſein,
verdient. Da er den Unterſchied zwiſchen ſich und Herrn
Singer ganz verwiſcht habe, ſo werden die Konſervativen
ſich nicht ſehr für ihn bemühen. Auch die Germania
meint, ſollte die Freiſinnige Vereinigung auch bei den
Stichwahlen ausgeſchaltet werden, ſo würde das nicht
gerade zu bedauern ſein. Die Deutſche Tageszeitung
beſchränkt ſich vorläufig darauf, die ſchwere Niederlage der
Bündler zugugeben und ſchiebt die Schuld daran in un=
bewußter
Selbſterkenntnis einer unerhörten Agitation gu.
Die Freiſinnige Zeitung: des Abg. Nichter ſagt: Die
ganze Kraft der Partei muß in den nächſten Tagen zu=
ſammengefaßt
, werden, um die Stichwahlen zu einem
möglichſt günſtigen Ergebnis zu führen. Soweit ſich
überhaupt das Geſamtergebnis der Wahl bis jetzt er=
kennen
läßt, wird der Reichstag in ſeinen Mehrheits=
verhältniſſen
unverändert bleiben, vielleicht ſogar infolge

der Taktik der Sogialdemokratie eine weitere Verſchiebung
nach rechts erhalten. Die Zentrumspartei bleibt aus=
ſchlaggebende
Partei.
Die Vorgänge in Serbien.
Das Journal de Genéve: veröffentlicht folgende
Proklamation des Königs von Serbien:
An das ſerbiſche Volkl Die Gnade Gottes und der
Wille des Volkes beriefen mich auf den Thron meiner
Vorfahren. Ich erkläre, daß ich mich der Entſcheidung
des Volkes unterziehe und heute den ſerbiſchen Thron
beſteige. Ich betrachte es als meine erſte Pflicht, Gott
für die Gnade zu danken. und ſpreche gleichzeitig die
Hoffnung aus, daß die Mächte meine auf geſetzlichem
Wege vollzogene Thronbeſteigung anerkennen werden,
dies um ſo mehr, als ich entſchloſſen bin, Serbien einer
Aera der Ruhe, Ordnung und Wohlfahrt zuzuführen.
Ich erkläre, daß ich mein Königswort gebe, daß ich die
Rechte aller achten werde. Ich werde mein möglichſtes
tun, um ein konſtitutioneller König und Hüter der Ge=
ſetze
und des Wohlergehens meines teuren Volkes zu
ſein. Darum fordere ich mit meinem erſten Manifeſt alle
Kirchenhäupter, Staatsbeamte und Militärchefs auf, in
ihren Funktionen zu verbleiben. Ich empfehle ihnen, die
ihnen anvertrauten Obliegenheiten gewiſſenhaft zu er=
füllen
und erkläre, daß ich alle die perſönlichen Vorkomm=
niſſe
, welche in den letzten 40 Jahren unter den außer=
ordentlichen
Verhältniſſen einander folgten, der Ver=
geſſenheit
übergebe. Jeder aufrichtige Serbe wird unter
meiner Regierung den nötigen Schutz für ein moraliſches
und materielles Leben finden. Die Deviſe meiner Dynaſtie
war immer: Für das heilige Kreus und unſere teure
Freiheit! Mit dieſer Deviſe, die mich einerſeits an die
Armee und andererſeits an die orthodore Kirche bindet.
beſteige ich den Thron als Peter 1., König von Serbien.
Ich bitte Gott, ſeine Gnade über mein Volk zu ver=
breiten
und ſende allen meine königlichen Grüße.
Die Abreiſe des Königs von Serbien aus
Genf wird vorausſichtlich bis Sonntag verſchoben.
Im engliſchen Unterhauſe erklärte Bal=
four
in Beantwortung einer Anfrage über die Be=
ziehungen
Englands zu Serbien, die
diplomatiſchen Beziehungen hätten mit dem Tode
des Königs aufgehört und ſeien nicht erneuert wor=
den
. Die Regierung habe erwogen, ob ſie ihrer
Mißbilligung über die Verbrechen, welche der ſerbiſchen
Hauptſtadt Unehre bereiteten, durch Abberufung des
britiſchen Vertreters Ausdruck geben ſolle, ſie habe
es aber für beſſer erachtet, daß derſelbe an ſeinem
Platze bleibe, um die Ereigniſſe zu beobachten und
zum Schutze der engliſchen Intereſſen die nötigen
Schritte zu ergreifen. Er werde bei der neuen Re=
gierung
nicht beglaubigt werden, ehe die engliſche
Regierung im Beſitze genauer Nachrichten darüber
ſei, wie jene zur Macht kam. Die Regierung höre,
daß andere Mächte, über deren Haltung Nachrichten
eingingen, ihren Vertreter anwieſen, die vorläufige
Regierung als de facto-Autorität anzunehmen, mit
der die laufenden Geſchäfte zu erledigen ſeien.

Deutſches Reich.
- Zu den Gerüchten über den Rücktritt des
preußiſchen Juſtizminiſters Schönſtedt
bringt die Tägliche Rundſchau; eine neue Lesart.
Dem Blatte wird von zuverläſſiger Seite mitgeteilt,
daß zwar dem Miniſter ſelbſt Rücktrittsgedanken
fern liegen, daß aber ultramontane Kreiſe ein
gewiſſes Intereſſe daran haben, dieſen Rücktritt bald
vollzogen zu ſehen, indem kein anderer als der
Führer des Zentrums, Reichsgerichtsrat Dr. Spahn,
Ausſicht haben ſoll, den freiwerdenden Seſſel einzu=
nehmen
. Tatſache ſei jedenfalls, daß Dr. Spahn
in letzter Zeit im Juſtizminiſterium mehrfach aus=
und eingegangen iſt.
Ausland.
- Die öſterreichiſche Regierung legt im
Herbſt dem Parlament ein neues Wehrgeſetz vor,
das im Entwurf bereits fertig iſt. Das Geſetz ſieht
zwetjährige Dienſtzeit vor mit 6-8jähriger
Reſervezett, je nach den Truppengattungen.
Der Nationalrat der Schweiz nahm mit 97
gegen 22 Stimmen einen Beſchluß an, durch den
dem Bundesrat ein Kredit von 21700 000 Francs
zur Neubewaffnung der Feldartillerie
mit dem 75 Zentimeter=Rohrrücklaufgeſchütz der
Firma Krupp in Eſſen bewilligt wird. Ein Antrag,
gleichzeitig auch die Organiſation der Artillerte
neu zu ordnen und den Beſchluß einem Referendum
zu unterſtellen, wurde mit 95 gegen 56 Stimmen
abgelehnt.
- In einer Verſammlung der Abgeordneten
der die Mehrheit bildenden Gruppen der franzüſi=
ſchen
Kammer wurde einſtimmig beſchloſſen, den
vom Kongregationsausſchuß, beſchloſſenen
Wortlaut betreffend die Säkulariſation der Kongre=
ganiſten
beizubehalten und die Kammer zu erſuchen,
über den Bericht der Kommiſſion am nächſten Mon=
tag
zu beraten.
- Im engliſchen Uuterhauſe erklärte Bal=
four
auf eine Anfrage Buxtons, betreffend den Schrift=
wechſel
mit Deutſchland über die Behand=
lung
Canadas, in den Jahren 1900 1901
und 1902 habe kein Schriftwechſel mit Deutſch=
land
ſtattgefunden. Der Schriftwechſel ſei im
Jahre 1903 kurz vor dem Monat Mai auf=
genommen
worden. Nach dem Scheitern der Ver=
handlungen
mit Montreal habe kein Schriftwechſel
mehr ſtattgefunden. Buxton ſagt dann, es ſei nicht
richtig, zu ſagen, daß beharrlich Vorſtellungen an
Deutſchland gerichtet wurden. Balfour erwidert
hierauf und teilt die Tatſachen mit; Buxton müſſe
ſelbſt die Schlüſſe daraus ziehen. Auf eine Anfuags

[ ][  ][ ]

Rummer 141.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 19. Juni 1903.

Seite 9.

bezüglich der Unterſuchung über das Finanzſyſtem
erklärt Balfour, dieſelbe habe bereits begonnen.
Da die amerikaniſchen und japaniſchen Ver=
treter
, welche über Handelsverträge mit
China verhandeln, gewichtige Einwendungen gegen
die Verlegung der Vertragsverhandlungen von
Schanghai nach Peking machten, gab das chineſiſche
auswärtige Amt nach.

Stodz und Land.
Darmſtadt, 19. Juni.
- Ernannt wurde durch Entſchließung Großh.
Miniſteriums der Juſtis der Gerichtsacceſſiſt Auguſt
Seibert in Gießen zum Gerichtsaſſeſſor.
4 Die Wahlen im Großherzogtum. Bei den
Stichwahlen in Heſſen haben die Nationalliberalen
ſehr gute Ausſichten. Sie beſaßen bisher 3 Mandate
und kommen, wie ſchon erwähnt, ſechsmal in die Stich=
wahl
. Die früheren Vertreter v. Heyl (Worms) Oriola
(Friedberg) und Haas (Erbach) werden zweifellos wieder=
gewählt
werden, da ihnen bei der Hauptwahl nur wenige
Stimmen an der Mehrheit gefehlt haben. Außerdem
hat der nationalliberale Kandidat in Gießen die beſte
Ausſicht gewählt zu werden, ſo daß die Nationalliberalen
mindeſtens 1 Mandat, hinzugewinnen würden; die
Antiſemiten, welche bisher, 2 beſaßen, haben!
das eine ſchon jetzt verloren und das andre in der Stich=
wahl
zu behaupten. Ob die Sozialdemokraten,
welche ebenfalls zwei Mandate beſaßen, dieſelben behal=
ten
werden, hängt von der mit großer Spannung er=
warteten
Stichwahl in Offenbach, bezw. derienigen in
Mainz ab. Die freiſinnige Partei hat auch in
Heſſen am ſchlechteſten abgeſchnitten. Im Jahre 1898
war Bingen=Alzey der einzige Wahlkreis des Deutſchen
Reiches, in dem ſie bei der erſten Wahl ein Mandat er=
rungen
hatte; diesmal iſt ſie auch hier nur noch knapp in die
Stichwahl mit dem Zentrum gekommen. Ihr Kandidat;
erhielt 5335 (gegen 7287 im Jahre 1898), der national=
liberale
5286 ſgegen 4276) Stimmen. An der Wieder=
wahl
des freiſinnigen Kandidaten, in der Stich=
wahl
beſteht wohl kein Zweifel. Das Zentrum hat
gegen 1898 inſofern einen Fortſchritt zu verzeichnen, als
es diesmal dreimal in die Stichwahl kommt (898 nur
in Mainz); ob es das bisher innegehabte eine Mandat
behalten wird, hängt von dem Ausgang der Stichwahl
in Mainz ab, wo den Wahlziffern nach zu urteilen die
Chancen diesmal weniger günſtig ſind als 1898, wenn die
Wahlbeteiligung in der Hauptwahl auch eine ſchwäch=
liche
geweſen und eine lebhaftere Beteiligung bei der;
Stichwahl zu erwarten iſt.
L. Die geſtrige Schwurgerichtsverhandlung gegen
den 21 Jahre alten Taglöhner Wilhelm Körner
von Reinheim, wegen Körperverletzung;
mit tödlichem Erfolg bot ein abſtoßendes Bild
von zyniſcher Roheit. Der Angeklagte ſaß abends bis
Mitternacht mit dem Dienſtknecht Heinrich Ehrhardt, der
auf dem benachbarten Illbacher Hof beſchäftigt war,
dem Arbeiter Juſtus Mollzahn und anderen in der
Katzenmeierſchen Wirtſchaft in Reinheim. Nach und
nach tat wohl der Alkohol ſeine Wirkung. Anfange;
tanzte Mollzahn mit Ehrhardt, dann trank er demſelben;
ſein Bier aus, was dieſen nicht aufregte, als er aber
auch noch nach deſſen Zigarren griff, ſagte dieſer ganz
anſtändig, wer kein Geld habe, brauche keine Zigarren
zu rauchen und entfernte ſich. Mollzahn und Körner
folgten ihm nach und ſchlugen ihn und warfen ihn nieder,
letzterer lediglich aus Raufluſt. Derſelbe iſt als jähzorniger
Menſch bekannt, er iſt beſtraft auch wegen Körperverletzung
und hat ſchon zweimal drohend das Meſſer gezogen, ohne
daß dazu irgend ein Anlaß vorlag. Einmal durchſtach er
einem Vorbeigehenden unveſehens den Hut. Ehrhardt wollte
ſich in die Büſche ſchlagen und lief die Straße nach
Hahn hinaus, er wurde von dem Angeklagten jedoch
alsbald eingeholt, gewürgt und erhielt ſchließlich von
dieſem mit einem großen Meſſer einen Stich in den
rechten Oberſchenkel. Der Verletzte ſchrie jämmerlich um
Hülfe und eilte in den benachbartenDarmſtädter Hof
wo eine gefährliche Verletzung durch das Anſtechen der
Schlagader feſtgeſtellt und alsbald ein Notverband an=
gelegt
wurde. Der Verlehte wurde nach Hauſe verbracht,
wo er einige Tage das Vett hütete, am 3. Februar er=
ſchien
er jedoch im Eliſabethenſtift hier. um ſich einer
Operation zu unterziehen, die Herr Dr. Kolb vornahm, ſpäter
erwies ſich auch noch eine Amputation des Beines
als notwendig, auch dieſe rettete ihn nicht mehr, am 2. März
hauchte der 19 Jahre alte bedauernswerte junge Mann
ſeine Seele aus. Vorher bezeichnete er den Angeklagten,
der bis dahin hartnäckig geleugnet hatte, als Täter, dieſer
gab alsdann der Wahrheit die Ehre. Er bemerkt jedoch
dagu, daß ihm Mollzahn zugeredet habe, ihm zu helfen.
Er, habe für den nächſten Samstag Bier verſprochen.
In Wahrheit hatte Mollzahn, ehe an einen Streit zu
denken war, die Anweſenden für den nächſten Samstag
zu einem Geburtstagshumpen eingeladen. Ein beſon=
ders
ſchlechtes Licht wirſt auf die Tat der Umſtand, daß
bei dem Vorfall das Portemonnaie des Getöteten mit
4 Mark Inhalt abhanden kam. Im Publikum nahm

man daher einen Straßenraub an, für den jedoch ge=
nügender
Beweis nicht vorhanden iſt. Der Sachver=
ſtändige
, Medizinalrat Dr. Lehr, beſtätigt, daß der Tod
des Ehrhardt, troßzdem daß alles, was möglich war, hier
geſchah, infolge der Vecletzung eintrat. Die Geſchworenen
würdigten den Fall richtig, indem ſie dem Angeklagten
mildernde Umſtände verſagten. Das Gericht verurteilte
denſelben zu 4 Jahren6 Monaten Gefängnis
wovon 4 Monate durch die erlittene Unterſuchungshaft
verbüßt ſind. Das bei der Tat gebrauchte Meſſer wurde
eingezogen. Von einer Zuchthausſtrafe wurde abgeſehen,
weil Körner noch jung iſt und ihm die Möglichkeit ge=
laſſen
werden ſoll, ſeiner Militärdienſtpflicht zu genügen.
Er trat die Strafe alsbald an.
- 50jähriges Jubiläum. Eine ſehr erhebende Feier
fand am Mittwoch in den Räumen der Bank für Handel
und Induſtrie ſtatt. Der verdiente Direktor der Bank,
Herr Adolf Hügel, welcher ſchon ſeit deren Gründung
daſelbſt tätig iſt, feierte ſein fünfzigiähriges
Dienſtjubträum, aus welcher Veranlaſſung dem=
ſelben
beſondere Ehrungen zuteil wurden. Herr Geh.
Kommerzienrat St. C. Michel=Mainz hielt in Anweſenheit
der Direktoren, Beamten und Dienerſchaft in zu Herzen
gehender Weiſe eine warme Anſprache, in welcher er der
großen Verdienſte und unermüdlichen Arbeitskraft des
Jubilars gedachte und demſelben im Namen des Auf=
ſichtsrats
die herzlichſten Glückwünſche ausſprach. Im
Namen der Direktion wurde Herrn Hügel gleichfalls
mit warmen Worten der Anerkennung eine hübſche
und ſehr wertvolle Landſchaft in Oel überreicht.
Die Beamtenſchaft ſtiftete dem Jubilar ein ſehr ge=
ſchmackvolles
Blumenarrangement, während ein ſehr
ſinniges Geſchenk die Dienerſchaft überreichte, beſtehend
in einem hübſchen Lorbeerbäumchen mit 50 goldenen
Blüten. Auf die verſchiedenen Anſprachen dankte der
Jubilar, ob der ehrenvollen Ovationen ſichtlich gerührt,
in ſeiner ſchlichten Weiſe. Auch von den Direktionen in
Berlin, Frankfurt ꝛc. der verſchiedenen auswärtigen
Niederlaſſungen der Bank und den zahlreichen Freunden
des Jubilars trafen zahlreiche Glückwunſchtelegramme
an den noch ſehr rüſtigen Jubilar ein. Auch wir
wünſchen demſelben, daß er ſein hohes Alter in gleicher
Rüſtigkeit und Geiſtesfriſche noch recht lange genießen
möge. NN. H. Vlksbl.)
= Das Komite Darmſtadt im Blumen= und
Pflanzenſchmuck hat einen ſehr erfreulichen Zuwachs
erhalten. Eine Vereinigung hieſiger Damen hat ſich dem=
ſelben
als beſonderes Damenkomitee angegliedert
und wird ſeine ſo ſchönen Beſtrebungen in dankenswerter
Weiſe kräftig unterſtützen helfen. Die Anmeldungen zum
diesjährigen Wettbewerb haben ſich gegenüber dem Vor=
jahre
bereits verzehnfacht, und iſt es nur freudig zu be=
grüßen
, daß die hieſige Einwohnerſchaft ein ſo reges
Intereſſe für die auf die Verſchönerung unſerer Stadt
hinzielenden Beſtrebungen des Komitees zeigt.
9 Für die Zeit vom 23. Juni bis 4. Juli d. Js. iſt,
beim hieſigen Train=Bataillon Nr. 18 eine Kranken=
träger
=Aebung angeordnet, zu welcher 1 Feldwebel,
23 Unteroffigiere und 157 Mann einberufen ſind und
hier einquartiert werden. Von auswärtigen Truppen=
teilen
nehmen an dieſer Uebung 2 Stabsärzte, 2 Ober=
ärzte
und 2 Aſſiſtenzärgte teil. Weiter findet beim
Leibgarde=Regiment Nr. 115 vom 26. Juni bis
einſchließlich 9. Juli eine Landwehr=Uebung ſtatt,
zu der 17 Unteroffigiere und 273 Mann einberufen ſind.
Auch dieſe werden hier einquartiert.
8e Am Mittwoch abend gegen 10 Uhr ereignete ſich
im Hauſe Allee Nr. 3 ein ſchwerer Unglücksfall. Der
Werkmeiſter Chriſtian Stephan, welcher vormittags mit
ſeiner Braut Frl. Eliſabeth Hamm ſtandesamtlich getraut
worden war, beabſichtigte vorgeſtern nach der kirchlichen
Trauung mit ſeiner jungen Frau eine Hochzeitsreiſe nach
der Schweiz anzutreten. Aus dieſem Anlaß ordnete er
am Mittwoch abend ſein Reiſegepäck, bei welcher Ge=
legenheit
ihm ein Rvolver zur Hand kam. Beim
Hantieren mit demſelben ging ein Schuß los, welcher die
junge Frau ſo unglücklich in die linke Bruſt traf, daß
ſie ſofort tot zuſammenbrach.
Von anderer Seite wird uns über den tragiſchen
Vorfall noch folgendes mitgeteilt: Der genannte junge
Ehemann ſuchte in einer Schublade der Kommode nach
den Kofferſchlüſſeln, dabei fand er einen Revolver; er
zeigte ihn ſeiner Frau, und ihn vor ſich haltend, ſagte er
zu ihr: Den könnten wir eigentlich auch mitnehmen=
in
dieſem Augenblick entlud ſich der Nevolver infolge
irgend einer unglücklichen Bewegung. Der Revolver war
von der Mutter des Stephan als Pfandobiekt von einem
Studenten, der bei ihr gewohnt hatte, zurückbehalten
worden. Er wußte nicht, daß der Revolver geladen war
und konnte es auch wohl kaum annehmen; vermutlich
hatte die Mutter es auch nicht gewußt und ihn unbeſehen
in die Schublade gelegt.
8. Unfall. Der Telegraphenarbeiter Ludwig Schmidt,
welcher am Mittwoch nachmittag in der Blumenthalſtraße
mit Anbringeneinerneuen Leitungbeſchäftigt
war, ſtürgte, da die Telegraphenſtange in der Erde ab=
brach
, mit dieſer herunter und erhielt ſchwere Verlehungen.
Er mußte ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht
werden.

1 Woogsplatz=Theater. Wie bereits erwähnt, bringt
das Wiesbadener Operetten=Perſonal am nächſten Sams=
tag
, 20. Juni, die hier lange nicht gegebene melodiöſe
Operette Die ſchöne Helenal von Jacques Offen=
bach
zur Aufführung. Ueber die glänzende Aufführung
ſchreibt das Wiesbadener Tagblatt folgendes: Fräulein
Erich, die erſte Opernſängerin vom Kölner Reſidenz=
theater
, gab die Titelrolle mit routinierter Beherrſchung
des Offenbachſchen Genres. In der durch Offenbach
inſpirierten draſtiſchen Komik leiſteten die Herren Linke
(Kalchas) und Nothmann (Menelaus) geradezu Zwergfell=
rſchütterndes
. Herr Kißling hatte den Paris: über=
nommen
. Durch ihn wurde das Männliche der Partie
ſtärker unterſtrichen, als es ſonſt bei dem trojaniſchen
Hirten=Paris der Fall zu ſein pflegt, ſo daß eine höchſt
befriedigende Leiſtung zu ſtande kam. Ein ſüßes Pärchen
waren die klaſſiſchen Unzertrennlichen Oreſtr (Fräulein
Wendt) und Pylades: (Fräulein Schittenhelm). Ebenſo
hatten die beiden Ajaxe; das Ehepaar Agamemnon
und der Achill' gut vointierte Momente.
Dreieichenhaun, 16. Juni. Von einem Unfall. der
leicht ſchlimme Folgen hätte haben können, wurde heute
morgen das großherzogliche Gefährt betroffen.
Dieſes, ein prachtvoller Vierſpänner, hatte gerade unſern
Ort paſſiert, als kurg vor dem Lore das eine Vorderrad
herausging und der eine Kutſcher, ein älterer Mann, ein
Stück geſchleift wurde. Der zweite Kutſcher brachte glück=
licherweiſe
die Pferde bald zum Stehen, während einige
gerade in der Oberförſterei beſchäftigte Maurer den
Mann, zwar mit zerriſſener Livree, aber doch nicht ernſt=
lich
verletzt, unter dem Break hervorſchafften.
Mainz, 18. Juni. In der Strafſache gegen den
Mörder Detrois bejahten die Geſchworenen nach
kurzer Beratung die Schuldfragen. Der Angeklagte
wurde zum Todeverurteilt.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. Juni. Der Kaiſer
und die Kaiſerin erſchienen geſtern abend bei Pro=
feſſor
Reinhold Begas zu längerem Beſuch. Der Beſuch
galt in erſter Reihe dem Bismarck=Sarkophag,
den der Kaiſer für die Denkmalskirche des neuen Domes
beſtimmt hat. Das Werk wird dort an der Südwand
einen hervorragenden Platz erhalten. - Der Kaiſer
reiſte heute abend 11 Uhr 20 Min. nach Meppen ab.-
Der Elitewahlbezirk im erſten Wahlkreis,
in dem die Miniſter und ſonſtige hohen Würdenträger
ihre Stimme abgeben. 30g auch diesmal beſondere Auf=
merkſamkeit
auf ſich und es fehlte auch nicht an kleinen
ſcherzhaften Vorgängen. Die Sogialdemokraten glaubten,
dem vorehmen Charakter dieſes Wahllokals dadurch
Rechnung tragen zu müſſen, daß ſie ihren Zettelverteiler
am Eingang mit weißer Weſte und Zylinder ſeines
Amtes walten ließen. Daß die Miniſter dem Phots=
graphen
nicht entgingen, iſt ſelbſtverſtändlich. Es wird
noch hinzugefügt, daß der Zettelverteiler trotz ſeiner
weißen Weſte kein großes Glück hatte; denn als er
Herrn v. Podbielski den Stimmzettel für Dr. Arons
überreichen wollte, klopfte der Miniſter auf ſeine Rock=
taſche
, in der er ſeinen Zettel wohlgeborgen hatte. Auch
Graf Poſadowsky, machte eine abwehrende Hand=
bewegung
. da er gleichfalls ſeinen Zettel mitgebracht
hatte. Kurz vor Toresſchluß ſoll man nach dem Reichs=
kanzlerpalais
geſandt haben, um den Reichskanzler zur
Stimmabgabe zu bewegen; aber Graf Bülow, der un=
päßlich
iſt, kam nicht, obwohl ſich noch kurz vor ¾7 Uhr
das Gerücht verbreitete, er nahe. Dagegen war kurz
nach 3 Uhr der Juſtisminiſter Dr. Schönſtedt erſchienen;
ihm folgte bald der bayriſche Geſandte Graf v. Lerchen=
feld
, der Reichsſchatzſekretär Frhr. v. Thielmann, der
Chef der Reichskanzlei Conrad. der Chef des Zivil=
kabinetts
Dr. v. Lucanus. Bald nach ihm trat der
Bankier Julius Bleichröder, der Schwiegervater des
ſogialdemokratiſchen Kandidaten, an die Urne. Ein=
geweihte
wollen wiſſen, daß er ſeine Erholungsreiſe
eigens deswegen unterbrochen habe, um gegen ſeinen
Schwiegerſohn zu ſtimmen.
Frankfurt, 17. Juni. In dem Hauſe Niddaſtraße
Nr. 11 wurde heute nachmittag 4 Uhr das 21 jährige
Dienſtmädchen Bortenweiler von ſeinem Geliebten er=
ſchoſſen
.
Marienwerder, 17. Juni. Durch den heute früh
niedergegangenen wolkenbruchartigen Negen iſt
auch im Gebiete zwiſchen Mewe und Biſchofswerder
großer Schaden angerichtet worden. Die Heuernte iſt
vernichtet. Die Eiſenbahnſtrecken Marienwerder-Freyſtadt
und Marienwerder-Thorn ſind geſperrt.
I.W. Sofia, 15. Juni. Die Mitteilung eines hieſigen
Journals, daß die Magedonier Peſtbazillen in die
Waſſerleitungen von Saloniki und Konſtantinopel
werfen wollten, ſcheint in den betreffenden Plätzen
ganz ernſthaft genommen zu werden und hat beſonders
an erſtgenanntem Orte eine förmliche Panik hervor=
gerufen
. Die Bevölkerung beſtürmt die Verwaltung der
Waſſerwerke, die ſchärfſten Vorſichtsmaßregeln zu er=
greifen
, damit kein Unbekannter ſich der arteſiſchen
Brunnen nähere. Die Aerzte hielten eine Konferens ab,
Um über Heilmittel gegen die Peſt zu beraten, und
die Apotheker wurden aufgefordert, ein Antipeſt=

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Ein eigenartiges Muſikfeſt findet, wie
das B. T.u meldet, vom 24. bis 26. Oktober in der neu
errichteten Stadthalle zu Heidelberg ſtatt. Es ſoll
in erſter Linie zur praktiſchen Erprobung einer Reihe
vort techniſcher Neuerungen dienen, die nach Angaben
des Profeſſors Dr. Ph. Wolfrum bei dem Bau der
Stadthalle eingeführt worden ſind. So kann zum Bei=
ſpiel
das Orcheſterpodium, das aus vier Etagen beſteht,
durch eine Perſon in wenig Augenblicken in jeder Höhe,
Steigung ꝛc. eingeſtellt, es kann auf das Niveau des
Saalbodens gebracht und in der Tiefe geſenkt werden.
Die auf einer Empore aufgeſtellte Orgel iſt ein großes
Schwellwerk, der Spieltiſch kann an beliebigem Orte,
beim Dirigenten oder ſonſt wo im Saale aufgeſtellt
werden; er iſt durch ein Kabel mit dem Pfeifenkörper
verbunden, die Regiſtrierung, das erescendo und de-
crescendo
erfolgt durch elektriſche Kraft. Die Chöre
können gleich dem Orcheſter auch unſichtbar muſigieren.
Der Kammermuſikſaal ermöglicht ebenfalls unſichtbares
Muſisieren. Hierzu kommt die Einrichtung, das Licht in
den verſchiedenſten Stärkegraden zur Mitwirkung=
heranzuziehen
.
Ein Kongreß der Kapellmeiſter der
Armee und Marine iſt für Oktober in Verlin in
Ausſicht genommen. Die Tantiemenfrage iſt für die
Maſſenkonzerte, die von den Berliner Militärkapellen
veranſtaltet werden, jetzt eine brennende geworden. Die
Wiener Geſellſchaft der Autoren, Komponiſten und
Muſikverleger macht große Anſtrengungen. um eine Ver=
pflichtung
zur Tantiemenzahlung in Berlin überall
durchzuſetzen. Eine Verſammlung von Kapellmeiſtern

der Garde, zu der auch Komponiſten und Muſikverleger
erſchienen waren, beſchäftigte ſich am Montag mit der 1
Frage, inwieweit die Kapellmeiſter den Komponiſten
entgegenkommen könnten. Im allgemeinen war keine
Stimmung dafür vorhanden. die Beſtrebungen der Kom=
poniſten
zu unterſtützen. Schließlich wurde beſtimmt,
daß nach dem Manöver eine allgemeine Verſammlung
ſämtlicher Muſik=Direktoren und Kapellmeiſter der Armee
und Marine in Berlin zuſammentreten ſoll, die das
Verhältnis zwiſchen Dirigenten und Komponiſten regeln
wird.

Kleines Feuilleton.
Eine luſtige Geſchichte von Kaiſer
Wilhelm I1. und Richard Strauß wird der
Dresd. 3t9. zufolge in Berlin erzählt. Der Kaiſer
äußerte jüngſt in der Oper, er liebe die alten einfachen
Opern mehr als die kompligierten modernen. und fragte
den danebenſtehenden Hofkapellmeiſter Nichard Strauß,
bekanntlich den modernſten der modernen, um ſeme Meinung.
Strauß erlaubte ſich, der Anſicht des Kaiſers zu wider=
ſprechen
; da wandte ſich Wilhelm 11. in komiſcher Ent=
rüſtung
zu den Umſtehenden und ſagte: Da ſehen Sie
nun, was für eine Schlange ich an meinem Buſen ge=
züchtet
habe! Seitdem nennen die ſpottluſtigen Berliner
den Kapellmeiſter Strauß die Hofbuſenſchlange:
( Der falſche Kaplan. Dem B. T wird
aus Paris berichtet: Seit Monaten ſucht die Pariſer
Poligei den KLaplan Roſenberg, der zahlloſe Schwinde=
leien
verübt und in faſt genialer Weiſe den hohen Klerus
und zahlreiche fromme Perſonen begaunert hat. Vor
Kurzem hieß es, Roſenberg ſei endlich in Cyrien, wo er

Gaſt dortiger Mönche geweſen war, verhaftet worden
und unterwegs nach Paris. Am Montag nun wurde
der Verhaftete mit einem ſeiner Opfer, Madame Civet,
konfrontiert. Aber kaum hatte die Dame ihn erblickt,
als ſie ausrief: Das iſt ja gar nicht Roſenberg! Man
hatte einen harmloſen Reiſenden von Syrien nach Paris
transportiert. Der irrtümlich Verhaftete erklärt, daß er
den Kriminalbeamten gegenüber fortwährend, beteuert
hahe, es müſſe ein Irrtum vorliegen, daß die Beamten
ihm aber nicht glauben wollten.
Das Blutbad in Belgrad. Eine der
rührend tragiſchſten Szenen ſpielte ſich im Hauſe des
Miniſters des Innern Teodorowitſch ab. Auch er wurde
mitten in der Nacht in ſeinem Schlafgimmer von Sol=
daten
überfollen, als plöhlich die 18jährige Tochter des
Bedrohten. vom ungewohnten Lärm geweckt, herbei=
ſtürzte
. Entſetzt warf ſie ſich zwiſchen die Soldaten und
ihren Vater, fiel den Eindringenden zu Füßen und flehte
um Schonung. Mit Gewalt wurde ſie zurückgeſchleudert,
doch raffte ſie ſich wieder empor, um mit ihren ſchwachen
Armen den teuren Vater zu ſchützen. In dieſem Augen=
blick
feuerte ein Soldat, der nach dem Kopf des Miniſters
gezielt hatte, den Schuß ab. Ein doppelter Schrei er=
tönte
, und zwei Köwer ſanken zu Voden. Derſelbe
Schuß hatte Vater und Tochter getroſſen.
Im Wagner=Konzert. Wenn ich Ihren
roſigen Teint betrachte, meine Gnädige - Dame:
O. Sie Schmeichler" So muß ich doch ſagen: Allen
Reſpekt vor Leichner: (Luſt. Vl.)
( VorGericht. Bei Beſtimmung der Jeugengebühr:
Richter. Leben Sie vom Taglohn ? Jeuge: Ahl Ich
bin ja Nachtwächter.

[ ][  ]

Darnſtüdter Tagblatt, Freitag, den 19. Juni 1903.

Serum= vorrälig zu hallen. Wenn auf die erwähnte
Notis hin bereits eine derartige Beſtürzung herrſcht, ſo
muß man ſich fragen: Was wird paſſieren, jalls auch
mr ein Fall dort vorkommt, der für peſtverdächtig
erachſet werden kann?
Ebndun, 18. Junk. Auf der Jondoner Untergrund=
bahn
koliid
-radtbahnöüge.
Ein mit Paſſagienn angelöllter Wagen wurde vöilig
gertrümmert und mehrere andere Magen beſchädigt. Einis
furchtbare Szens jolgte. Viele Vaſjagiere lagen in den
Trümmern eingellommt. Das Grchret und Geſtöhn der
Verlehten erſülhh den Vahnhof. Enſt nach längeter
ſchwerer Arooit mit Beiley und Süchen gelang es die
Opfer bes Ijalles su beſooien. Im Cangen wurden 27
Perſonen verleyt.
Literguſ hes.
Benb 23 der bekannten
Neiſebücher.
Samnhn
zuö Neiſejührer (erlag von
ri Goldſhmdt. Borhin W. 32. deurlrſtanſr. 125)
erſchien Die Schwaizu feeis gob. ¾ .) 21. Aufloge
1903-1904. mit 12 Karken; jerner Vund 43. Karls;
had und Amigebungen Priis ; M. 50 Pf) 15. öuſ=
lage
190-596½ niit ½ Karten, uird Vond G. Jeipoig
(Preis 60 Pf.) mit nesrom Man vnß Loipsig. Grieböns
Reiſeführer zeichpeſ ſich durch praſtiſche Brauchborkeit
alls, die nöteger Meaben ſiſd wur; und kar, weil
ſchweiſige Schilöcrungen vermieden woeden. Durich iöre
abſolute Unparteilichkeit haben ſich ſhriebens Neiſeführer
allgemeincs Velleänen erworbe. Dem prait'ſch geord=
neten
Sloff eittſpricht die Mratl'ahe und handliche Forn:
der Reiſebücher. - In Woczlg meiſehlcheroenlag in
Leipzig iſt in der Somneraushase =9as neu erſchienen
die vom Kaiſerl. Goh. Wechuungörat W. A. Schulge in
Verlin bearbeiete ahrwlonkarte von Europal,
die auf einem Biakt in übenislicher Weiſe alle wich=
tigen
Verkehrsverbindungen zwiſchen den Hauptverkehrs=
orten
von Eiropa erlennen und ſchieil adleſen läßt. Für
alle, welche größere Neiſen uilemehmien, wird ſich die
Fahrplaukarte als ein Zeit und Mülhe erſparendes Hilfs=
mittel
erweiſen. Bei dem billigen Prois von mr 50 Pf.
wird ſich für jedermann die Auſchafjung lohnen.
Die Mezobolinn in Wozbien.
(Lehte Nachrichten.)
= Velgrab, 18. Juni. Die an der Verfaſſung von
1588 vorgenommenen Nenderungen wurden von der
Skupichtina mit 118 gegen 3 Stimmen und hierauf
vom Senat einſtimig genehmrigt. Die Deputation
reiſt morgen feöh nach Geuf ab und überbringt dem
Könige einen Aboruc der abooänderien Verfaſſuſig von
1888 Zur Einſicht. Nach ſeinem für nächſten Mittwoch
zu erwartenden Eistreſfen in Belgrad wird der Hönig iſ
jeierlicher Sihung der Nationalverſammlung die Berſaſ=
ſung
untergeihnen und den Eid leiſten.
Wetersbürg, 18. Juni. Der Regierungsboten
veröffentlicht ein Commmiqué, wonach König Peter
von Serbien anerlannt und ihm die Beſtraſung der
Mörder zur Pflicht gemacht wird.
.Becérersburg, 17. Juni. Das vom Re=
gierungsboten
: veröffentlichte Communigus lautet:
Eine Woche iſt ſeit dem Tage der blutigen Um=
wälgung
in Velgrad vergangen, von welcher die
kaiſerliche Regierung, weil Serbien ohne geſehliche Ge=
walt
war, in offigieller, allgemein üblicher Form nicht in
ſenntnis geſeht werden kommte. Indem Mlßland ſtreng
den Standpunkt der Nichteinmiſchung in die
inneren Lingelegenheiten der Ballanſtaaten
einhält und es auch für umöglich hält, mit den Leitern,
die eigenmächtig die Gewalt ergriſſen haben, in irgend
welchen Berlehr zu teten, wariete es die Beendigung der
Wirren ab, um ſein Berhalten zu den ſreiquiſſen im
Königreiche kar feſlzuſtellen. Ih der außerordent=
lichen
Sihung vom 15. Juni der Skupſchsma und
des Sonats wurde die goſetliche Ordnung wieder
hergeſtellt, und Peter, Karaßcorgewitſch einſtimmig
zum König, gewählt, der das an ihn, gerichtete
Erſichen der Vollsvertreter annahn und den ſer=
biſchen
Thron uiter dem Nanien Keter L. zu beſteigen,
einwilligte. Sofort nach der Wahl wandte ſich der Fürſt
telegraphiſch an den Kaiſer mit dem Geſuch um Liner=
kennung
als König. worauf die Alterhöchſie ielegraphiſche
Antwort in beſtütigendem Sinne erfolgte. Indem die
kaiſerliche Regierung die Wahl des neuen Mon=
archen
, des Nachkonzmens einer rihmeeichen Dynaſlie,
begrüßt, und dem Oberhaupte des Nißland glaubens=
verwandten
ſerbiſchen Volles voilen Epfolg zum guten
Beginnen wünſcht, kann er doch nicht unhim, die Zuver=
ſicht
auszuſprechel, daß König Peter I. vermöge ſeiner
Gerechtigkeit feſten Willen an den Tag legen wird, indem
er allen voran Mahnabmen zur Unterſuchung der
verabſcheuungswürdiger, lebeliat erpreift und die
treubrüchigen Verbrecher, die mit der Schmach
des Königsmordes bedeckt ſind, ſtrenger Strafe
unterwirft. Natürlich lann, nicht die ganze
ſerbiſche Airmee für das das öſſentliche Gewiſſen
empörende Berbeechen verantworllich gemacht, wer=
bon
. Doch wire es für die innere Rube Serbiens
gefährlich. die von den Mililärs in gewaltſamer Weiſe
vewerkſtielligte Stagssuntwilzung ohne die erforderliche
Sühne zu laſſen. Solche Linterlaſſung würde unvermeid=
lich
in ungünſtigem Simne auf die Vegiehungen aller
Staaten zu Seibien einwirken und damit für Serbien
in der Morgenröte der beginnenden Regierung Peters I.
ernſtliche Schwierigkeiten ſchaſſent. Das glaubensvor=
wandte
Nußland ſondet Gott Gebete um Nuhe für die
Sccle des vorseitig umgekommenen Hönigs Hexander
und ſeiner Geniahlin, indem es den Sogen des Aller=
höchſten
auf die Ragierungsmühen Perers l. zum Wohle
und Gedeihen des ſerbiſchen Nolles bergoruft.
Lobte Vashelchbon.
WB. Besbn. 18. Juni. Minnchr ſind ſümt=
liche
397 Wahlergebniſſe bekannt, davon ſind 185
Stichwahlen. Cewäht ſind: 31 Konſervative, 88
Zentrum, 14 Polen 6 Neichsbartei, Vosialdemokraten,
4 Wilde, 6 Eſſüer, 5 Mationalliberale, 1 Däne,
Reformpartei, 3 Bonernbund. - An den Stich=
wahlen
ſind beſciligt. 37 Konſervative, 122
Sogialdemokraten, 21 Freiſisvigs Vollspartei, 65 Natio=
nalliberale
, 11 Freiſinnige Bereiſtioing, ½ Eſöſier,
Polen, 16 Neichspartei, 1 Bund der Landwirte, 5 Mrti
ſemiten. 35 Jentrum, 10 Wildc. 6Baueruöund, 8 Deutſche
Volkopartei, 8 Welfen, 8 Ceformpariei.
W.B. Alſenſtein, 18. Juni. Bor dem Schwur=
gericht
begann heute die Berhandlung in dem Peo=
zoſſe
gogen die Beſißeroften Przogoda. die beici;

iſt, ihre vier Ehemänner vergiftet und den fünften zu
vergiften verſucht zu haben. Die Angeklagte beſtreitet
ihre Schuld.
NBr Shbillenort, 18. Juni. In Anweſenheit des
Königs von Sachſen, der Kömiginwitwe Carola,
1
ogin von Genva und der Prinzeſſin Mathilde
Sachſen jand im Sybillenorter Parke die feierliche
Enthülbung des Gedenkkreuges ſtatt, welches die
ſöniginwitwe jür den König Albert errichten ließ. Fürſt=
biſchof
von Kopp ſegnete das Kreus ein und hielt die
Gedenkeede auf König Albert.
V.B.Wien, 18. Juni. Der Kaiſer empfing heute
tag den deutſchen Milſtörattachs von Vülow iſt einer
onderen Andienz. Verſelbe überreichte dem Monarchen
die nette Nang= und Quartierliſte der deutſchen Armee.
VV. Wiöl, 17. Inni. Der Khedive von
Aegypten iſt aus Konſtantinopel heute früh hier ein=
92t
Mt. 18. Juni. Graf Apponyi meldete ſeinen
Rücklritt vom Präſidium des Abgeordnetenhauſes an.
Aageblish beabſichtigt Lpponyi auch, ſein Abgeordneten=
mandat
niederzulegen. Als Präſident des Abgeordneten=
hauſes
iſt Deſider Peregel, der frühere Miniſter des
nnern im Labinett Banſſy, in Ausſicht genommen.-
Der ausſcheidende Handelsminiſter Lang und der
Miniſter für Kroatien, Cſeh, erhielten den Eiſernen
Kronenorden erſter Klaſſe.
ſL=Peſt. 18. Juni. Wie die Blätter melden,
ſchreitet die Bildung des neuen Kabinetts nur lang=
ſam
verwärts.
NB. Bern, 18. Juni. Der Ständerat erteilte mit
27 gegen 1 Stimme dem Bundesrate die Ermächtigung
zur Kündigung von Anleihen der verſtaatlichten
Bahnen und zur Ausgabe von 3 progentigen Bundes=
bahrobligationen
.
VB. Nonno (Südfrankreich. 17. Juni. Prin=
zeſſin
Luiſe von Toskana iſt hier eingetroffen
und im Schloß der Baronin Lavirt=Viktor abgeſtiegen.
Lanbor, 18. Juni. Unterhaus. Valfoür betont
die Einmütigkeit der Regierung in der Politik eine Unter=
ſuchung
des Finanzſoſtems anzuſtellen und erklärt, wenn
die Kolonien mit dem Mutterlande in enge handels=
politiſche
Beziehungen treten wollen und das Ausland
die Kolonien zu ftrafen ſuchen würde, könne die Regierung
nicht teilnahmslos zuſchauen. Chamberlain ſagt; er
erhebe nicht einen Tadel gegen Deutſchland, das ſein un=
zweifelhaftes
Rocht ausübe. Deutſchlands Vorgehen ſei
keine unfreundliche Handlung, dieſe werde ſich auch nicht
öndern, ſolange Englands Politik ſei, ſich dieſem Vor=
gohen
zu unterwerfen. Chamberlain geht auf die Haltung
Nanadas ein, das den engliſchen Gütern Vorzugsbehand=
lung
bewilligte, und erklärt, Deutſchland handelte in
voler Ausübung ſeines Rechts, als es Kanada dem
Schema der Tarifbeſtimmungen unterwarf, nach dem
kanadiſche Güter in Deutſchland einem höheren Zoll
unterliegen. Vor wenigen Wochen hätten deutſche
Zeitungen erklärt, daß die deutſche Politik dahingehe,
Jianada dafür zu ſtrafen, daß es England beſondere Ver=
günſtigungen
einräume, um andere Kolonien abzu=
ſchrecken
, dioſem Beiſpiel zu folgen, wobei man beſonders
angebliche Plüne für eine Vorzugsbehandlung Englands
in Südafrika im Auge habe. Chambexlain fährt fort, er
bodauere die gegenwärtige Politik, welche eine feindliche
Ausnahmebehandlung einer engliſchen Kolonie möglich
mache. Auf Greys Anfrage, wie ein ſolcher Fall zu
verhindern ſei, erwidert Chamberlain, da liege die Voraus=
ſehung
vor. ob man ſich mit einem ſolchen Falle zu
beſchäftigen habe oder nicht. Er habe ausgeführt, wie
die Angelegenheit vor kurgem in Deutſchland ſtand. Jetzt
ſei ein ſchwer zu verſtehender Wechſel der Meinung einge=
treten
. In der deutſcher Preſſe ſei nicht mehr von Unter=
ſcheidungsmaßnahmen
gegen Kanada die Rede.
.B. Löndon. 18. Juni. Im Arſenal zu Wool=
wich
erplodierte heute morgen ein Lydditgeſchoß.
14 Berſonen wurden getötet, 2 verletzt.
W.B. Goßia, 17. Juni. (Agence Bulgare) Der
Staatsgerichtshof füllte das Urteil gegen mehrere
Miniſter des Kabinetts Jwantſchow. Der frühere Mi=
niſternräſident
Jwantſchow und der frühere Miniſter der
öffentlichen Arbeiten. Tontſchew, wurden wegen Außer=
achtlaſſung
der Beſtimmungen des Geſehes über die Ver=
gebung
der öffentlichen Arbeiten bei der Anlage eiſerner
Hangards und wegen Gewährung von Subventionen an
die deuiſche Levante=Linie ohne Ermächtigung der
Sobranje zu je 8 Monaten 2 gsarbeit, der ehemalige

Miniſter des Innern, Radoslawow, wegen politiſcher
Delikte zu 8 Monaten Kerker verurteilt. Der ehemalige
Finanzminiſter Tenew wurde freigeſprochen. Der Ge=
richtshof
beſchloß, alle Verurteilten der Begnadigung durch
die Sobranje zu empfehlen.
Tageskalender.
Konzert um 8 Uhr im Schützenhof=
Konzert um 18 Uhr im ReſtaurantMefropole=
Generalverſammlung der Zentralſtelle für Arooits=
und Wohnungs=Nachweis um 8½ Uhr im caalbau.
Welt=Panorama -oderſtraße 2.
G.
Gewerbe=Bibliothek u. Vorbilderſammlung. Der
Leſeſaal iſt geöffnet; an allen Wochentagen von
10-12½ und 2½ 5½ Uhr (Samstag=Mittag auso
nommen). - Leſeabende: Dienstags und Freita,
abends von 8-10 Uhr.

Todes-Anzoige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefalle

meine liebe, gute Schweſter

Fräuloin Iwise Vyormann
von längerem Leiden heute vormittag 12½ Uhr
im 72. Lebensjahre durch einen ſanften Tod
zu erlöſen.
Darmſtadt, den 18. Juni 1903.
Im Lamen der krauernden Hinberbiiebenen:
Emilie Eyermann.
Die Beerdigung findet Samstag. 20. Juni,
nachmittags 3½ Uhr, vom Eliſabethenſtift
aus, die Einſegnung 20 Minnten vor=
her
ſtatt.

Todes-Anzeige.
Hierdurch allen Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, meine unvergeß=
liche
Gattin, unſere treubeſorgte Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Großinutter
Frau bva Garia Hoilig.
g0b. Bardonner,
nach langem, ſchwerein Leiden in ein beſſeres
Jenſeits abzurufen.
(10880
Die tieftrauernden Zinterbliebenen:
Familie Meidig.
Familie Arämer.
Familie Fornoff.
Darmſtadt, den 18. Juni 1903.
Die Beerdigung findet Samstag, 20. Juni,
nachmittags 6 Uhr, vom ſtädtiſchen
Krankenhauſe, aus ſtatt.

GSsTAUTOON
(tatt bosonderer Anzoigo.)

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Vermandten, Prennden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, dass
hente mittag 1 Uhr mein guter, treubesorgter Gatte, unser lieber Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
Worr Hofepengler Adolk WI.

nach kurzem, schwerem Leiden in kaum vollendetem 56. Lebensjahre sankt
verschieden ist.
Um stille Teilnahme bitten
(10880

die tisstravarnde Galiin
nobst Kindern.

Darmstadt, 17. Juni 1903.

Auf Wunsch des Verstorbenen findet Vonerbestattung in Offonbach statt.
Die Eincognung erkolgt Samstag. 20. Juni, vormittags 9½ Uhr, im Sterbehause, Grafenstrasso 33

Druck und Berlag: L. C. Witkich'ſche Hyfbuchdruckere
Darmſtadt.
ion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. roſt,