Abonnementspreis
monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
Inſerate
166. Jahrgang.
Verbunden mit„ Wohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Aluſtwerkes Unkerhalkungsblabl.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N135.
Freitag, den 12. Juni.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Gewerbeunfallverſicherungsgeſetzes.
Nachdem wir die Wahrnehmung gemacht haben, daß bis jetzt nur ein Teil
der gemäß 8 35 des Gewerbeunfallverſicherungsgeſetzes zur Anmeldung
verpflich=
teten Betriebsunternehmer ihrer Anmeldepflicht Genüge geleiſtet hat, bringen wir
unſere Bekanntmachung vom 19. November v. Js. nachſtehend wiederholt zur
Kenntnis der Beteiligten mit dem Bemerken, daß wir bei fortgeſetzter
Nicht=
erfüllung der Anmeldepflicht zu unſerem Bedauern genötigt werden, gegen die
ſäumigen Betriebsunternehmer nunmehr mit Geldſtrafen vorzugehen.
Nach den Beſtimmungen des Gewerbennfallverſicherungsgeſetzes unterliegen
Betriebe, welche der Lagerung oder der Beförderung von Gütern dienen, der
Unfallverſicherung, wenn ſie mit einem Handelsgewerbe, deſſen Inhaber im
Handels=
regiſter eingetragen ſteht, verbunden ſind.
Ein Lagerungsbetrieb im geſetzlichen Sinne liegt vor, wenn es ſich handelt
um: Auspacken von Kiſten und Ballen; Verbringen er Waren in und aus den
Räumen; Verpacken der verkauften Waren; Umpacken, Inſtandhalten und
Be=
handeln der lagernden Waren; Aufräumen und Reinigen der Räume.
Bei den der Beförderung von Gütern dienenden Betrieben iſt die Art und
Größe des Fahrzeugs und die Art der bewegenden Kraft gleichgültig.
Ins=
beſondere gehören hierher die von Handelsgeſchäften zum Ausjahren von Waren
an die Kunden verwendet werdenden Fahrzeuge.
Mit Bezug auf vorſtehendes werden diejenigen im Handelsregiſter
ein=
getragenen Gewerbetreibende, welche ihrer Anmeldepflicht bis jetzt nicht Genüge
geleiſtet haben, aufgefordert, ihren Betrieb alsbald bei uns anzumelden. Formulare
für die Anmeldung ſind bei unſerem Bureau: Waldſtraße 6 erhältlich.
Betriebsunkernehmer, welche ihrer Anmeldepflicht nicht genügen,
können mit Geldſtrafe bis zu Dreihundert Mark belegt werden.
Wir fügen noch an, daß u. a. die nachbezeichneten Gewerbezweige der
Unfallverſicherung unterliegen:
Baumaterialienhandlungen
Milchhandlungen
Bierhandlungen
Möbelhandlungen
Brennmaterialienhandlungen
Nähmaſchinenhandlungen
Bücherhandlungen
Ofenhandlungen Kachel=u. Porzellanöfen)
Droquenhandlungen
Papierhandlungen
Eier=, Butter= und Käſehandlungen
Pelzwarenhandlungen
Eiſenkurzwarenhandlungen
Polſterwarenhandlungen
Galanteriewarenhandlungen
Sämereienhandlungen
Glas= und Porzellanwarenhandlungen, Sattlerwarenhandlungen
Haushaltungsartikelhandlungen
Schuhwarenhandlungen
Kolonialwarenhandlungen
Seifenhandlungen
Konfektionsgeſchäfte
Seilerwarenhandlungen
Lederhandlungen
Spielwarenhandlungen
Manufakturwarenhandlungen
Tapetenhandlungen
Materialwarenhandlungen
Techniſche Artikelhandlungen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. Dr. Gläſſing.
C0232id
Bekanntmachung.
Gut gewonnenes, trockenes und
mög=
lichſt aus Süßgräſern beſtehendes
Pferde=
hen wird zu den höchſten Tagespreiſen
angekauft. Die Anlieferung kann direkt
von der Wieſe aus erfolgen. (0489fs
Großherzogl. Proviantamt Darmſtadt.
Städtiſche Straßenbahn.
Mit Genehmigung der zuſtändigen
Behörden iſt für die Straßenbahnlinie
Ernſt Ludwigsplatz - Landskronſtraße
laußer den bisherigen Haltepunkten ein
weiterer Haltepunkt an der
Sand=
bergſtraße errichtet worden.
Varmſtadt, den 8. Juni 1903.
Städtiſche Straßenbahnverwaltung.
(0501ks
Fehmer.
Heugras=Verſteigerung.
Montag, den 15. d. Mts. vormittags 8½ Uhr beyinnend,
wird das Heugras von den Nachtweidewieſen, den Loſen 23 und 26, ſowie 38
bis 76 der Viehweide, dem Gelände am Erlen= und Lichtwieſenweg, der Speck=,
Licht= und Blümwieſen, ſowie die Grasnutzung von der Böſchung der
Jauchen=
grube ꝛc. hinter dem Schießhaus, ſodann
Dienstag, den 16. d. Mts. vormittags 8½ Uhr beginnend,
das Heugras von den übrigen Loſen der Viehweide, der Lehmkaute, der kleinen
Steckertswieſe, der Licht=, Vorder=, Schul= und Breitwieſe ꝛc. an Ort und Stelle
ſöffentlich meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft: Montag: an Los 1 der Nachtweide, hinter dem
Schieß=
haus; Dienstag: an der Kreuzung des Kirchen= und Böllenfalltorwegs.
Darmſtadt, den 9. Juni 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(0485fs
J. V.: Jaeger.
Spilung des Waſſerrohrnetzes.
Im Laufe der nächſten Woche wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes
nach unten angefügtem Spülplan vorgenommen. Da die Möglichkeit vorliegt,
daß während der Spülung in den betreffenden Straßenzügen die Waſſerabgabe
während der Zeit von 10-5 Uhr nachts auf kurze Zeit unterbrochen wird, ſo
werden die Konſumenten gebeten, ſich vorher mit Waſſer verſorgen zu wollen.
Spülplan.
1 In der Nacht von Monkag, den 15. zu Dienstag, den 16. Juni wird
geſpült:
Spülbezirk VI.
In dieſem Spülbezirk liegen alle Straßenzüge öftlich der Mühlſtraße, ſüdlich des
Teiles der Nieder=Ramſtädterſtraße zwiſchen Mühl= und Karlſtraße, öſtlich des Teiles
der Karlſtraße zwiſchen Nieder=Ramſtädter= und Heinrichſtraße, nördlich des Teiles
der Heinrichſtraße, welcher von der Karlſtraße aus nach Oſten führt und füdlich der
Dieburgerſtraße, mit Ausnahme des Leiles der Aeußeren Ringſtraße zwiſchen
Dieburger=
ſtraße und Seiterswieſenweg.
Von den dieſen Bezirk eingrengenden Straßenzügen wird mitgeſpült der angegebene
Teil der Heinrichſtraße.
2) In der Nacht von Mittwoch, den 12. zu Donnerstag, den 18. Juni
wird geſpült:
Spülbezirk VIII.
Dieſer Spülbezirk umfaßt alle Straßenzüge ſüdlich der Heinrichſtraße, weſtlich
des Teiles der Heidelbergerſträße, zwiſchen Heinrichſtraße und Eſchollbrückerſtraße und
ſuͤdlich der Eſcholbrückerſtraße.
Von den dieſen Bezirk einſchliehenden Straßen wird mitgeſpült die
Eſchollbrücker=
ſtraße, auberdem werden mitgeſpült die Straßen innerhalb der Mathildenhöhe.
Darmſtadt, den 26. Mäi 1903.
10503to
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.
Großherzogl. Handelskammer Darmſtadt.
Wir bitten diejenigen Firmen, welche an den Handelsbeziehungen zu Kanada
und zu Dänemark intereſſiert ſind, dies umgehend unſerem Sekretariat zu
Darm=
ſtadt, Wilhelminenſtraße 34, mitzuteilen.
Gleichzeitig richten wir an ſümtliche Firmen unſeres Bezirks das
Er=
ſuchen, uns in ihrem eigenen Jutereſſe baldgefälligſt mitteilen zu wollen, ob
ſie irgendwelche Handelsbeziehungen mit dem Auslande unterhalten. Die An=
(10486f.
gabe der Länder iſt erwünſcht.
Der Vorſitzende:
Der Syndikus:
C. Parens.
Dr. Human.
Dn der Allſtadt ein gut rentierendes
29 gö Haus
(künft. Straßengelände) unt. Zünſtigen
Bedingungen zu verkaufen. (898oimdt
Näh. in der Exped. d. Bl.
zu 4½ pCt, auf mehrere Jahre feltſtehend,
mit Nachlaß zu verkaufen. (10472ds
Gefl. Off. unt. K 12 an die Exp.
Kraft des Hchickſals!
Roman von A. von Gersdorff. Machdr. verb.)
31)
Roſalie ſchien der Anſicht, daß in gewiſien Fällen
Zwangsernährung durchaus nötig ſei, und ſtopfte ihr
kleine Happen der-trotz Steintopf -etwas vertrockneten
Sandwiches in den Mund und hielt ihr ein
Portwein=
glas voll Rotwein ſo an die Lippen, daß Renate trinken
mußte, wenn ſie nicht alles verſchütten wollte.
Endlich ließ ihr Roſalie jo weit Luft, daß ſie die
einzige Frage, die ihr in der Seele brannte,
hervor=
bringen konnte:
Wo iſt Wilhelms
Fortgefahrenl
Fortgefahren?, Renate faßte verzweifelt die
Hände ihrer Schwägerin, welche eben ein zweites
Glas Rotwein einzuſchenken ſich bemühten.
Wohin? Nach Wildaul ſchrie ſie auf.
Ach wo, nach dem alten Hühnerbein.
Das iſt nicht wahr. Die paar Schritte läßt
Wilhelm nicht anſpannen!
Roſalie zuckte ärgerlich. Sie hatte ſich dumm
genug fangen laſſen.
Na, dann nach der Stadt. Da geht ja der Weg
an Altendecken vorbei, und wenn's ſo gegoſſen hat,
dann fährt er den Sandweg doch lieber, weil er
leichter iſt für die Pferde. Sei nun bloß vernünſtig
und iß noch einen Happen und nimm noch einen
Schluck Wein. Ich tue ja was Verbotenes, aber
dann ſoll's doch wenigſtens Wirkung haben, und
manchmal muß man geradezu das Verbotene tun,
alles kann ſich ſo n Mann ja nicht denken, was in
uns vorgeht.
Dann hat er einen abſichtlichen Umweg gemacht
und iſt doch nach Wildau gefahren.
Na, denn laß ihn fahren, entgegnete Roſalie
ärgerlich. Wo der Schettliner iſt, paſſiert kein
Unglück.
Ja, weißt, ahnſt Du denn?.
Ach freilich. Alles weiß ich und ahne ich, ſogar
meine eigenen Dummheiten und Voreiligkeiten. Na,
jeder macht's gut auf ſeine Weiſe. Wenn Du etwa
glaubſt, daß Du nie welche gemacht haſt;
Renate winkte abwehrend mit der Hand, ihre
Augen glänzten plötzlich fieberhaft.
Auch ich — auch ich will gut machen auf meine
Weiſe.
Roſalie ſchwieg, ſtellte das Eßgeſchirr vorſichtig
auf den Spiegeltiſch, als fürchte ſie, daß es in Renatens
Nähe nicht ſicher ſei und ſagte ruhig:
Liebes Kind, Du kommſt mir verdächtig vor
und zutrauen tn ich Dir manches. Du oiſt allzeit
ein ziemlich ſtilles Waſſer geweſen, aber ein tiefes.
Dein ſelger Vater hat mal mit mir geſprochen-
ja, ja, ſtarr mich nur noch ſo ungläubig an - mit
mirl Und hat mir ſo von Dir und den zwei Seelen
in Dir geſprochen. Gemerkt hab ich's mir, verſtanden
hab ich's vielleicht nicht ſo ganz, das tn ich erſt heute.
Dein Vater war ein guter und ein kluger Mann.
Ich hab; bis jetzt immer geglaubt, Dummheit
und Gutſein, Herzensgutſein gehe ſo Hand in Hand,
aber Dein Vater hat mich ſchön widerlegt.
Mein Vater, Roſalie? Mit Dir hat er von mir
geſprochen und ſo
Ja, Dein Vaterl Dein Vater konnte eben mehr
als Brot eſſen, der konnte auch unſereins richtig
durch=
ſchauen, und zu mir hat er geſagt, ich ſoll wachen,
und wenn die Zeit kommt, bei Dir hat er geſagt,
die Zeit, wo Du ins Feuer oder ins Waſſer, oder
meinetwegen in unſer Moor rennen wollteſt, dann
ſollt ich Dich am Nockſchoß halten und danach hat
er zu keinem Menſchen mehr ein Wort von Dir
geſprochen.
Renate hatte die Hände gefaltet zum Himmel.
Ihre Schwägerin aber beobachtete ſie ſo mißtrauiſch,
vie ſie nur je ein Bect in ihrem Gemüſegarten beſah,
auf dem die Einſaat eigentlich lüngſt hätte aufgehen
müſſen.
Noſalie verzeih mir, wenn ich Dich je beleidigte.
Noſalie lachte
Geite 2.
Bekanntmochung.
Vetr.: Die Lieſerung von Leunſidünger.
Die Anlieſerung von 100 Zentner/
Thomasmehl und 100 Zentner Kainit
ſoll verdungen werden.
Die Lieſerungsbedingungen, welche
an=
zuerkennen ſind, liegen auf dem
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 13. während der
Dienſſtunden zur Einſicht oſſen.
Die=
ſelben ſind auch daſelbſt erhältlich.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 18. lſd. Mts.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 6. Juni 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Jneger. (10457fs.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird die
der Franz Arnold Brockhoff Ehefrau
geb. Haſtert dahier gehörige Hofreite:
Flur Nr. ⬜ Mtr.
III 204⁷⁄₁₀ 546⁄₁₀ Hochſtraße
Montag, den 22. Juni 1903,
vormittags 10 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (
Beſſunger=
ſtraße Nr. 19) dahier öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Wir bemerken hierzu, daß
Geneh=
migung der Verſteigerung auch dann
erſolgen werde, falls kein der Schähung
entſprechendes Gebot eingelegt wird.
Darmſtadt, den 26. Mai 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
J. V.:
Nohl, Gerichtsmann. (9766a
Bekanntmachung.
Freitag, den 10. Juli 1003,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Spengler Georg Emrich.
Eheleuten dahier zuſtehende Hofreite:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
4 331³⁄₁₀ 154 Muͤllerſtr. 23
in unſerem Bureau zwangsweiſe
ver=
ſleigert werden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
Müller.
(9757a
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. Juni 1903
Rummer 135.
isd
oine vollkommen reine
9 é
und
orsthlassige Naushaltungseifo
von
höchster Reinigungskraft
dei
daher behält
überraschend geringer
8ie ihren
Abnutzung.
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feſten Preis von M. 160 zu
ver=
kaufen. Näh. Exp.
(10407t
Son hind, in allen Sachenl ne alte erſahrene
Perſon beleidigen! Nein, beruhige Dich.
Wenn mein Vater ſo zu Dir geredet hat, dann
darf ich Dir auch alles, alles ſagen.
Brauchſt Du nicht. Weiß alles von Wilhelm.
Aber Wilhelm iſt eben Dein Mann und ich bin
bloß Deine Schwügerin. Soll ja immer ein heikler
Poſten ſein, beinah wie Schwiegermutter, ſie lachte
hart und ſpröde auf, ſagte Paſtor Steinthal, und
dann kam immer was von Sanſtmut, Selbſtlloſigkeit,
höherer Ueberlegung, die ſolch eine zweiſelhafte Perſon
haben müſſe; na, und gewöhnlich ließ ich ihn dann
mit ſeiner Weisheit ſlehen. Nie hat der ja eine
Schwägerin oder eine Schwiegermutter gehabt. Wie
will er wohl urteilen über ſo was. Gewiſſermaßen
recht hat er ja nun wohl behalten, und ich — unrecht,
ſchwer unrecht.
Roſalie, ich weiß nicht was ich anſangen ſoll,
weißt Du denn vom Kirchhof, von meinem erſten
Mann, den ich heute dort traſs flüſterte ſie ſchen.
Weiß ich alles. Auch daß Du ihn noch lieb haſt
und um jeden Preis wieder haben willſt. Ueberleg's
Dir, ſage ich bloß, überleg's Dir, nicht zu ſchnell.
Roſalie, haſt Du denn eine Erſahrung, eine
wirkliche, was Lieben heißt?
Ob ich ſie wirklich habe, weiß ich nicht. Kann ſein,
kann auch nicht ſein. Son gewiſſen ſanſten
Sehn=
ſuchtszug hab ich wohl eimmal auch gehabt, vor
hundert Jahren, aber weißt Du, wie ich ihn mal
geſehen habe, er war vier Stunden lang im Amt
ge=
weſen, und ſie, nämlich die Paſtorin, hatte ihm eine
ſtärkende Kohlſuppe gelocht, und er kam im Hausrock
in ſo' ner Art Jäger= oder Schwißheind zum Mittag,
da wußt ich nicht recht, was ich mit den
Danles=
worten, die ich ihm für ſeine yhimmliſche Rede= über
die freiwillige Entſagung und ihren Frieden ſagen wollte,
noch für Gutes tät, der war ſo ganz Menſch, ſo gar
nicht entſagend und himmliſch, über der allerdings einzig
daſlehenden Kohlſuppe der Frau Paſtorin Lieſe daß ich
mich beinaheſchämte, ihn einſtmals fürmein Ideal
ge=
halten zu haben. Ich weiß ja auch nicht, wie ſo was kommt
und geht, und hab auch lein ſo richtiges Verſtändnis
ſür Deinen erſten auf dem Kirchhof. Sind doch alle
Menſchen, wenns auch wirkliche Gottesmenſchen ſind,
wie der Paſtor, oder unglückſelige
Schickſalsnar=
ren, wie Dein erſter. Solche Art Kohlſuppe, wenn
ſie das Menſchliche fühlen, iſt ihnen Erſaß ſür alles.
Da weint doch keine richlige Frau oder nimmt ſich's
Leben darüberl Die Männer, ob ſie Paſtoren oder
gönige ſind, haben da gar keine Danlbarkeit für.
Höchſtens noch eine Sorte Eitelleit, Gott verzeih's
mir, und ſpeziell will ich niemand gemeint haben.
Das„Menſchliche; na weißl Du, eine Art Kohlſuppe,
glaub's nur, weiler nichts, iſt's immer. Wenn Du
bloß Kinder hätteſt, die drauſen ſchreien, al= wenn
ve am Spieſ ſlecken, uder Du müßteſt unn gerade
jeht, ausgerechnet eben jeht, wo Du in allerhöchſten
Regionen ſchwimmſt, Deinen Bengels die
Nechenauf=
gaben nachſehen, oder's lateiniſche Verbum abhören.
Du wärſtne ganz brauchbare Frau und lachteſt über
all die Anhängſel, die ja bei jedem Menſchen ſo
ums wirkliche herumbambeln.
Noſalie, die bei ihrer Predigt doch etwas heiße
Wangen und leuchtende Augen belommen hatte, erhob
ſich von dem Stuhl, auf dem ſie ſich niedergelaſſen,
faſt etwas beſchämt.
Sie hatte von ſich geſprochen, von ihren
Ge=
fühlen! Wie unnütz. und was ſollte Nenate denken!
Bei der verlor ſie ja alle Achtung als vernünftige
Schweſter Wilhelms!
Da fragte Nenate etwa ſo halb unbewußt, halb
geiſtesabweſend:
Noſalie ... hatteſt Du . .. haſt Du hmeinen
Vater ſo auch mit der Kohlſuppe abgeſpeiſt?
Ach Unſinn! Er iſt tot und begraben, und ihm
iſt wohler als ihm je auf Erden war, im Verein
mit Deiner lieben Mama, die auch beſſer für einen
Reſoluten als für einen Dulder gepaßt hätte.
Das meine ich nicht, hätteſt Du meinen
heiß=
geliebten guten Vater, ich meine, kannſt Du Dir
denken, daß ich ihn ſo über alles
Ja, kanus mir denken, daß man ihn über alles
lieben muß und darf, aber falſch verſtehen wie Du,
nein, ſalſch verſtanden hätt ich ihn nicht, obwohl ich
in all ſolchen Sachen unter Dir ſlehe, was die
Herzensdinge betrifft, und meinetwegen auch unter
Deiner Mama.
Du meinſt, ſeine lehten Worte über mich wären
zu Dir geweſen, waren es auch ſeine lehzten Worte
auf Erden? fragte Nenate mit erſticktem Schluchzen.
Ja - Ich kann's nicht leugnen, und daß Du's
nur weiſt, ich hab ihn, natürlich, wie er ſchon tot
war, auf ſeine Stirn gelüßt, die an beiden Seiten ſo
ſchrecklich tief eingefallen war von ſeinen vielen
Leiden, die reinen Knochen, aber nach mir kein anderer.
- So, Nenatchen, nnn ſei recht beſonnen. Keiner
ſoll Dir dreinreden und keiner Dich verſtören, ſagt
Wilhelm, und uun machs mit Dir allein ab, was
werden ſoll und was Du tnn willſt. Der liebe Gott
iſt ja bei den Schwachen mächtig, ſagt der Paſtor.
Wenn Du was brauchſt, klingle nur, dann lomme
bloß ich.
O Gott, Noſalie, mich ängſtigt's ſo furchtbar,
wo Wilhelm iſt, was alles für namenloſes Unglück
geſchehen kann
J wo wird denn? Sei Du bloß vernünftig.
Einer muß doch eben weichen, und mit dem Andern
findeſt Du Dich ab, wie der liebe Gott will. Lieber
Gott, das iſt doch alles ganz einſach. Leg Dich eine
Stunde ſchlaſen, Nenatchen, Einer geht, und der Andere
bleibt, das hängt von Dir ab. Und damit hollal Für
Schauerromane hat Roßberg leinen Boden.
Sie ging und ſchloß die Tür, ſo behutſam, als
ließe ſie eine Kranke zurück.
Renate hörte aber gleich drauhen wieder ihren
ſchallenden Schritt und das Klirren des vorſichtig
getragenen Geſchirrs von der Treppe her.
Wilhelm war in Wildenaul Sie wußten
es-
ſie ſahen es — Wilhelm ſtand Dagobert gegenüber.
Herrl erbarme Dich meinerl
Sie ſehte ſich ans Feuſter und ſtarrte auf den
Parkweg, wo der Wagen heraufkommen mußte, der
ihn zurücbrachte. Seine Rücklehr erwarte, dann
zu ihm, ihn anflehen.... was?
So ſaß ſie ſtundenlang ganz ſtill und ſah auf
den Weg, als müſſe daher unwiderruflich Tod oder
Leben kommen.
Einmal pochte es leiſe an die Tür, und Roſalie
kam herein und ſtellte Kaſſee und Weißbrot vor ſie hin.
Sie ſah nicht auf, nur flüchtig mit leiſer
Dankes=
berührung ſtreifte ſie die kleine, aber rauhe und
ſeucht=
kalte Hand der Schwägerin.
Ach, welch andere, hochmütig abwehrende Gefühle
hatten ſie erſüllt, wenn ſie ſonſt die Schwägerin mit
ihren unerbetenen Dienſtleiſtungen vor ſich ſah
Na ja, na ja. Das wird alles nicht ſo heiß
gegeſſen, wie's gekocht wird, murmelte Roſalie begütigend.
Und woher kam Noſalie, der Spröden, in ihrer Art
auch hochmütigen, die im Bewußtſein des hochgeſchätzten
Wertes doch immerhin eine recht ſtarke Antipathie
gegen Renatens Perſönlichkeit empfand, dieſe „Roſe im
Gemüſegarten' ihres Brudersldie ſanfte, entſchuldigende
Güte, die ihr ſonſt ſehr fern lag?
Aus derſelben Herzensquelle kam s, wie bei Renaten:
Schuldbewußtſein und Danlbarkeit.
Ach jal Dieſe beiden Gefühle, wenn ſie den
Menſchen ſo überfallen, die fördern aus dem tiefſten
Schacht harten Felsgeſteins auch der ärmſten Herzen
die edlen Goldkörner hervor... wenn überhaupt welche
daliegen.
Hat Dir Wilhelm geſagt, daß ich mein Zimmer
nicht verlaſſen ſolle, oder dürſe? fragte die heiße, leiſe
Stimme.
I bewahrel Wilhelm iſt doch kein Ritter
Blau=
bart! Er hat nur geſagt, Du brauchſt es nicht zu
verlaſſen, und ich ſoll Dir alles bringen, und die
Dienſtboten können glauben, Du wärſt nicht ganz wohl.
Alſo könnte ich ausgehen?
Aber natürlich! Rein, Renatchen.. nur leine
Phantaſicen. Du biſt ganz frei ... kannſt gehen,
wohin Du willſt.
Noſalie ſtreichelte Renatens Haar und eilte
ge=
ſchäftig davon.
Sie hatte große Wäſche im Hauſe und konnte
die Tagelöhnerfrauen, die zu Waſchtagen befohlen
wurden, ihrer Anſicht nach keinen Moment ohne
Aufſicht laſſen... ſonſt taten ſie nichts wie ſchwatzen.
(Schluß folgt.)
Rummer 135.
A AAAN
Hochfeine
Eier=Gemüſe=Andel
„Käthchen von Heilbronn”
per Pfund 45 Pfo.
dalld olard; nalIGI
delikate, süsse Frucht,
per Pfund 35 Pfg.
per5 Pfund Mk. 1.60.
Hochfeines
Miſch=Obſt.
Horis landaul,
Mathildeuplatz 1. C0512
StoechIp's
Konſumgeſchäft,
Karlſtraße 74¼
Grössten Verdienst.
Goldgrube für faſt jedes offene
Geſchäft, ſeien es Hotels,
Reſtaura=
tionen, zumal an Ausflugsorten
Konfi=
türen=, Kolonialwaren=, Drogen=u.
Süd=
fruchthandlungen, Konditoreien,
Apothe=
ken, Trinkhallen ꝛc. bringt der ſelbſt
Selters= und Mineralwaſſer, mouſſ.
Limonaden, ſowie Eis (hartes
kriſtall=
klares Roheis, ſowie Speiſeeis jeder
Art) erzeugende Apparat. (Pat. ang.)
Ohne alle Vorkenntniſſe kann man
täglich Hunderte Liter Mineralwaſſer
über 500 Prozent billiger herſtellen,
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Algemene Wählerverſammlung
im großen Saale des Schützenhofes
Jamstag, den 13. Juni d. J., ubends!9 Ahr.
Der Kaudidat, Herr Rechtsanwalt Dr. Steim, wird ſein Programm entwickeln.
Zu dieſer Verſammlung ſind alle Wähler eingeladen.
104836)
Der Wahlausſchutz für die Kandidakur Flein.
ſan die Mitglieder und Freunde des dentſchen Reſormvereins Darmſtadt
und der chriſtlich=ſozialen Partei im Wahlkrcis Darmſtadt Groß=Geran.
Der Ausfall der Reichstagswahl des Jahres 1898 ſchreibt uns unſer jetziges Verhalten
ge=
bieteriſch vorl Die Schärfe des Wettbewerbes zwiſchen unſerem damaligen Kandidaten und dem der
nationalliberalen Partei hat eine ſo läſſige Beteiligung an der Stichwahl zur Folge gehabt, daß der
Sieg mit geringer Mehrheit dem Sozialdemokraten zufallen konnte.
Am 16. Juni wird es ſich darum handeln, dem gemeinſanſen gefährlichen Feinde den
Wahl=
kreis wieder zu entreißen, den er nur der Uneinigkeit der ſtaatserhaltenden Parteien verdankt! Es
hat zu dieſem Zwecke eine Verſtändigung zwiſchen unſerem und dem nationalliberalen Wahlkomitee
dahin ſtattgefunden, daß ein gemeinſamer Kandidat aufgeſtellt werden ſoll. Die Wahl iſt auf
Herrn Rechtsauwalt Dr. Theodor Stein zu Darmſtadt
gefallen. Unſere Beauftragten konnten ſich davon überzeugen, daß dieſer Mann die Eigenſchaften beſitzt,
die wir billigerweiſe von einem gemeinſamen Kandidaten fordern können, der nicht zu uns gehört.
In ſeinen politiſchen, wie beſonders auch in ſeinen ſozialen Auſchauungen fanden ſich vielfache
Berührungspunkte mit unſern Grundſätzen. Er iſt dazu ein ganz unabhängiger, maßvoller Charakter,
der ſich in ſeinem Hauptamte, dem eines Vorſitzenden des Darmſtädter Gewerbegerichts, allgemeine
Anerkennung verdient hat.
Wir denken natürlich nicht daran, in der Betätigung unſerer eigenen politiſchen und ſozialen
Beſtrebungen künftighin nachzulaſſen; wir halten es aber für unſere Pflicht, der gemeinſamen Gefahr
gegenüber, ſelbſt mit ſonſt gegneriſchen Parteien zuſammenzugehen, wenn uns das durch ihr Verhalten
ermöglicht wird.
Unſere Mitglieder und Freunde fordern wir dringend auf, am Wahltage Mann für
Mann für Herrn Dr. Th. Stein abzuſtimmen, getren unſerm Grundſatz:
„Zuerſt das Vaterland, dann die Parteik=
1048l60
Darmſtadt, am 7. Juni 1903.
Der deu'ſche Peformverein
Darmſtadt.
Die chriſtlich=Jozigle Partei,
Mitgliedſchuft Durmſtadt und Amgegend.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt. Freitag, den 12. Juni 1903.
Rummer 135.
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es Wahlkreiſes Darmſadt-Gruß-Geran!
Der Worte ſind genug gewechſelt; es kommt zur Tat, zur entſcheidenden Wahl
am 16. Juni ds. Js.
Im Jahre 1898 wurde der Sozialdemokrat gewählt. Er, wie ſeine Genoſſen und Anhänger
ſtrengen Alles an, am 16. Juni wieder den Sieg für die Sozialdemokratie zu erringen.
Iu unſerem Wahlkreiſe iſt die Sozialdemokratie die zu bekämpfende Partei.
Gegen dieſe muß Alles, was national geſinnt, ſich vereinigen und geſchieht dies, ſo wird die
Sozial=
demokratie geſchlagen.
Wir bekämpfen die Sozialdemokratie:
1) weil ſie die birgerliche Freiheit vernichtet, den Terrorismus im politiſchen
und wirtſchaftlichen Leben einführt und die Klaſſenherrſchaft des
Prole=
tariats zum Durchbruch bringen will;
2) weil ſie die Sicherheit des Vaterlandes durch Verſagung aller Mittel zur
Erhaltung unſerer unbedingt uotwendigen Wehrkraft gefährdet;
3) weil ſie unſere Beſtrebungen zum Wohle der minderbemittelten Klaſſe
unſerer Bevölkerung niemals unterſtützt hat;
4) weil ſie die politiſche Moral vergiftet, die Würde des Deutſchen Reichstags
dreiſt mißachtet hat und dieſen um ſein verfaſſungsmäßiges Auſehen bringt;
5) weil ſie unſere vaterläudiſchen Gefühle aufs empörendſte verletzt, unſere
durch Blut und Sieg errungenen wertvollen Güter verſpottet und
ver=
ächtlich macht;
6) weil ſie in ihren letzten Zielen unſere jetzige Staats= und
Geſellſchafts=
ordnung zum Umſturz bringen will;
2) weil ſie durch Untergrabung aller Antorität und durch Verhetzung die
ganze ſittliche Grundlage des Volkes veruichtet.
Wir wollen die Zahl der ſogialdemokratiſchen Abgeordneten im Reichstag nicht vermehren,
wir wollen keinen ſozialdemokratiſchen Vertreter haben; das läßt ſich in unſerem Wahlkreiſe nur
erreichen, wenn Alle ſich
zur Wahl des Rechtsauwalts Dr. Stohim dahier
verbinden.
Alle übrigen Kandidaturen erleichtern unter Umſtänden nur den
Sozial=
demokraten den Sieg. Von nationalliberaler Seite aufgeſtellt, wird Herr Dr. Stein bereits
im erſten Wahlgang in dankenswerter Weiſe unterſtützt von der deutſchen Reform= und der
chriſtlich=
ſogialen Partei.
Auf zur Wahl! Auf jede Stimme kommt es an. Wer müchte die
Ver=
ſantwortung tragen, daß er durch Nichtwahl mit zum Siege der Sogialdemokratie beitrage?
Die Zeit iſt ernſt und ſchwierig.
Soll Deutſchlaud der Herrſchaft der Soziuldemokratie überautwortet
werden ?
(04826o0
Das wollen Tauſende und Abertauſende nicht, das will die große Mehrheit unſeres Volkes
nicht. Jeder muß zum Ausdruck dieſer Anſicht der ungeheuren Mehrheit des deutſchen Volkes am
Wahltage mitwirken.
Wählt in dieſem Sinne den einzigen Landidaten, welcher
den ſozialdemskratiſchen Gegner ſchlagen kann,
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Auf zur Wahl! Das Vaterland ruft alle
mational goſiunten Söhne!
29
Darmſtadt, im Juni 1903.
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[ ← ][ ][ → ]„135
1903.
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Zur Friſis in England.
Die Sitzung des Unterhauſes am Dienstag war
die aufregendſte ſeit vielen Jahren, nicht wegen der
Reden an ſich, die ſich kaum über den Wertſtand der
gewöhnlichen Parteikämpfe erhoben, ſondern wegen
der allgemeinen Spannung, womit man den
Auf=
kärungen über die weitere Entwickelung der Dinge
entgegenſah. Das Haus, ſo berichtet die „Köln. Ztg.
war in all ſeinen Räumen ſtärker beſeht als ſeit
langer Zeit. Sehr bemerkt wurde, daß der
Kolonial=
miniſter nicht wie ſonſt neben dem Premier, ſondern
in einer gewiſſen Abſonderung unter den
Unterſtaats=
ſekretären ſaß. Er lehnte, bequem ausgeſtreckt, auf
der Miniſterbauk, hatte eine etwas größere Orchidee
im Knopfloch, hatte ſein Augenglas nicht eingekniffen
und erſchien, wie überhaupt ſeit ſeiner Reiſe nach
Afrika, hager und bleich. Sein Geſicht war wie
ge=
wöhnlich eine unbewegliche Maske. Die erwartete
Anfklärung kam im Verlaufe der Rede des
Schaß=
kanzlers und wurde, was gewöhnlich nur bei
Mit=
teilungen über auswärtige Politik vorkommt, von
ſchriftlichen Aufgeichnungen abgeleſen. Es ging daraus
hervor, daß in dem Kabinettsrat tatſächlich eine
vor=
läufige Einigung über die Behandlung des Planes
Chamberlains in dem Sinne erzielt wurde, daß
die Frage zunächſt offen bleibt und den Gegenſtand
einer Kommiſſionsunterſuchung über die Gründe
da=
für und dagegen bilden wird, und daß im Kabinett
der status quo erhalten bleibt. Die Freiheit der
Hand für die einzelnen Miniſter geht ſoweit, daß
der Schaßkanzler ſich ſofort als einen ausgeſprochenen
Freihändler und einen Gegner des Chamberlainiſchen
Planes bekannte. Die Oppoſition jubelte
ſelbſtver=
ſtändlich über dieſes Ergebnis, das als eine
Nieder=
lage Chamberlains dargeſtellt wurde. Wie ſehr
be=
ſtimmt und nicht ganz unwahrſcheinlich verſichert
wird, wäre im Kabinettsrat Herr Chamberlain,
unterſtützt vom Premier, der Zahl nach in der
Min=
derheit geweſen. Da er aber das Haupt der
Regie=
rung hinter ſich hat, iſt von Rücktritt, troß der
auch heute ſehr regen Gerüchte, weder bei ihm
noch bei ſeinen Gegnern die Nede. Es
handelt ſich darum, ohne weitere Konſlikte im
Kabi=
nett den Reſt des Arbeitsprogramms abzuarbeiten
und die nächſten zwei Monate zu überſtehen. Lange
wäre allerdings eine Lage wie die heutige bei dem
beſten Willen nicht zu halten. Iſt aber eine
Unter=
ſuchung im Gange und die parlamentariſche
Ferien=
zeit erreicht, ſo bietet ſich den beiden Parteten des
Kabinetts eine ausreichende Gelegenheit, von den
Wählern Dampf ausſtrömen zu laſſen. Chamberlain
gedenkt, im Oktober einen großen Redefeldzug im
Lande zu beginnen. Er äußert ſich, wie zuverlüſig
verlautet, mit größter Zuverſicht in ſeinen
Erwar=
tungen auf Unterſtützung durch das Publikum der
Wähler und über den ſchließlichen Lusgang der
Wahlen, die über ſeinen Plan ſtattfinden werden.
Seine unfehlbare Witterung für die herrſchenden
Volksſtrömungen und die zu erwartenden
Wahl=
ergebniſſe ſind in ſeinem engeren Kreiſe
ſprichwört=
lich geworden, und ſeine Prophezeiungen in letzterer
Hinſicht ſollen bisher jedesmal eingetroffen ſein. Aus
den Artikeln der Blätter iſt kaum etwas
hervorzu=
heben. Die Oppoſition ſucht eine ſiegestrunkene
Haltung zu zeigen. In den miniſteriellen Zeilungen
tritt Zurückhaltung allgemein zu tage.
Am Mittwoch wurde im Unterhauſe die
Debatte über den Abänderungsantrag Chapelin
fortgeſezt.
Dilke lliberah bekämpft den Antrag Chapelin und
betonl, das Haus habe das Nocht zu verlangen, daß ihm
Gelegenheit gegeben werde, ſein Urteil über die Politik
Chamberlains zu ſprechen. Es ſei geſagt worden,
Eng=
land ſei töricht, daß es die Politik weiter verfolge, die
von der Politik der ganzen Welt abweicht, und betoni
worden, daß die Unionſtaaten und Deutſchland unter
dem Schutzzollſyſtem aufblühten, allein der Ausfuhrhandel
Englands ſei gleich dem Ausfuhrhandel Frankreichs,
Deutſchlands und der Anionſtaaten zuſammengenommen,
und Englands Handel mit Deutſchland, von dem man
angenommen habe, daß er engliſche Waren ausſchließe,
iſt noch in Zunahme begriffen. Redner beſtreitet, daß
die Schuhzollländer England auf den Weltmärkten
ver=
drängen. Im weiteren Verlaufe der Veſprechung erklärt
Acquith (liberal), es ſei ein ungelöſtes Geheimnis, warum
die Regierung im vergangenen Jahr den Kornzoll
auf=
erlegte und den Zoll in dieſem Jahre wieder aufhebe.
Das Haus werde mit unklaren Erklärungen einzelner
Miniſter nicht zufrieden ſein wollen. Es habe ein Recht
darauf, ein Geſamturteil des Kabinetts zu erhalten. Sind
die Anſichten des Finanzminiſters Ritchie die Anſichten
der Regierung ? Die Rede Nitchies war eine überzeugende
Widerlegung der Trugſchlüſſe Chamberlains. Bei den
Worten des Nednerz erſcheint Chamberlain im
Saale und nimmt unter andauerndem Beifall der
Mini=
ſteriellen an Balfours Seite Plaß. Loquith fährt fort:
Ich freue mich, Chamberlain noch auf der
Negierungs=
bank ſizen zu ſehen. Asquith ſchließt: Wir ſehen zwei
Miniſter auf derſelben Bank, welche underſöhnlich geteilte
Auſichten haben über Fragen, welche näher als irgend
eine andere Fragc die C
gänzliches Aufgeben der Ueberlieferungen
und Regeln des öffentlichen Lebens. Tagegen, daß in
einer ſo wichtigen Sache zwei verantwortlichen Miniſtern
geſtattet werden ſoll, nicht nur entgegengeſette Auſichten
allszuſorechen, ſondern euch als Vropeçandiſten zieie;
mit ceinander unverträglicher politiſcher Anſchauungen auf
e in Ende machen würde. - Grey ſliberal) erklärt
die durch die Regierung geſchaffene Lage als unmöglich
und unhaltbar, beſpricht die Stellung der ſich zum
Frei=
handel bekennenden Mitglieder des Kabinetts und fragt,
was ſie zu tun gedenken, während Chamberlain einen
Kreugzug zu Gunſten von Vorzugszöllen unternehme.
Nachdem die Regierung die Frage der Vorzugszölle
auf=
geworfen, könne ſie die Entſcheidung darüber nicht in der
Schwebe laſſen.
Unter lautem Beifall ergreift Valfour das Wort
und erklärt; Mit dem Kornzoll war nicht eine
Schuhzoll=
maßregel beabſichtigt, ſondern er wurde eingeführt, weil
die Negierung Geld brauchte; er werde abgeſchafft, weil
die Regierung die Einnahmen aus dieſem Zoll, nicht
mehr nötig habe. Vezüglich der Verantwortlichkeit der
Miniſter herrſchten große Mißverſtändniſſe. Was man
von der Regierung verlangen könne, ſei gemeinſames
Handeln und gemeinſame Verantwortlichkeit.
Gleich=
mäßigkeit in den Aeußerungen der Miniſter ſei aber
nicht erforderlich. Wenn aber ein Miniſter glaube, daß
die zwiſchen, ihm, und ſeinen Kollegen herrſchende
Meinungsverſchiedenheit nicht bedeutend genug ſei, um
ſeinen Nücktritt zu rechtfertigen, ſo habe er auch die
Ver=
antwortung für die Handlungen der Regierung
mitzu=
tragen. Das ſei die geſunde Auffaſſung der
kon=
ſtitutionellen Lehre. Er würde von ſeiner Pflicht
abge=
wichen ſein, wenn er jetzt bei dieſer oder irgend einer
anderen Gelegenheit irgend eine die Finanzen betreffende
Erklärung abgegeben hätte. Er gehöre nicht zu jenen
ſelbſtvertrauenden Leuten, welche glaubten, daß das vor
50 oder 20 Jahren unter gans anderen Umſtänden
ein=
geführte Finanzſoſtem ewig in Kraft bleiben müſſe. In
einer großen kompligierten Gemeinſchaft, wie der unſrigen,
müſſen von Zeit zu Zeit große Veränderungen in
Er=
wägung gezogen werden. Die Miniſter ſollten verſuchen,
wenn das Kabinett glaubt, daß die Zeit gekommen ſei,
unter neuen Umſtänden entſtandene neue Schwierigkeiten
zu prüfen, ihre Anſichten im Stillen und Verborgenen
reifen zu laſſen. Die jetzt vorliegende fiskaliſche Frage
iſt unvergleichlich ſchwieriger und kompligierter als es die
von Peel und Gladſtone aufgeworfenen Fragen waren.
Die kolonialen Fragen berühren nicht nur die öffentliche
Meinung Englands ſondern auch die aller unſerer
Kolonien mit Selbſtverwaltung. Ich habe meine
An=
ſichten in vollkommenſter Aufrichtigkeit auseinandergeſetzt
und würde meine Pflicht verletzen, wenn ich meine
abgeſchloſſene Ueberzeugung ausſprechen wollte, wo eine
ſolche nicht beſtehe. — Campbell Bannerman führt aus:
Das bedeutendſte Mitglied des Kabinetts nächſt dem
Premierminiſter erklärte, er ſei bereit, das fiskaliſche
Syſtem des Landes unzuwerfen, und wolle dies zur
Frage bei den nächſten Parlamentswahlen machen. Wir
ſind daher zu der Frage berechtigt, ob dies die
be=
ſchloſſene Politik der Regierung ſei. Wir behaupten, daß
die Erfahrung lehrte, daß nicht die Lehren des
Frei=
handels, ſondern des Schuhzollſyſtems veraltet ſind.
Das Haus ſchreitet hierauf zur Abſtimmung
über den Abänderungsantrag Chaplin. Der Antrag
wird mit 424 gegen 28 Stimmen abgelehnt.
Die zweite Leſung der Finanzbill wird auf den
nächſten Freitag anberaumt. Das Haus vertagte ſich
darauf.
Deutſches Reich.
- Die Ankunft des amerikauiſchen
Geſchwaders im Kieler Hafen iſt auf den
25. Imi, den erſten Tag der Kieler Woche, feſtgeſezt
worden.
- Die „Verl. Pol. Nachr.” ſchreiben zu der
Meldung. betreffend eine Konferenz ſämtlicher
deutſcher Finanzminiſter: Es ſcheint, daß
mau es hier mit einer zwecks Ausbeutung zu
Wahl=
zwecken erfundenen Nachricht zu tun hat, und ſchon
bemächtigte ſich auch die radikale Preſſe der Sache
in dem Sinne, daß ſie das drohende Geſpenſt einer
Erhöhung der Brau= und Tabakſteuer an die
Wand, malt. Tatſächlich, iſt an maßgebenden
Stellen über eine demnächſtige Finanzminiſter=
Kon=
ferenz nichts bekannt. Die Nachricht war von
der „Ratlib. Korr.” gebracht.
Ausland.
- Die „Politiſche Korreſpondenz; veröfentlicht
ein hochoffiziöſes Kommnniqus über die Lage in
Uugarn. Es fehle an jeder Grundlage zu einem
Kompromiß, und ein Kompromiß würde weder jetzt
noch ſpäter, weder über die Militärfrage noch andere
Fragen geſchloſſen werden. Wenn die Obſtruktion
fortdauere, ſo müßten es ſich die
Obſtruktionspar=
teien gefallen laſſen, daß man ſie als
Revolutions=
parteien behandelt, zu deren Vekämpfung
verfaſſungs=
mäßige Mittel nicht ausreichen. Der Oppoſition
müſſe geſagt werden, daß ihr falſches Spiel einmal
ein Ende nehmen müſſe.
— Die italieniſche Kummer beendete am
Mitt=
woch die Debatte über die von dem Sogialiſten
Morgari und dem Konſervativen Franchetti
ge=
forderte Enquete, betreffs der Marineverwaltung
Im Verlaufe der Diskuſſion verteidigte Morin ſeinen
Nachfolger im Marineminiſterium, Bettolo, gegen
die Anſchuldigung, daß er ſich an Aktien der
Stahl=
werke Terni bereichert habe, und wies entrüſtet alle
übrigen Anklagen gegen die Marineverwaltung zurück.
Er bat ſchließlich das Haus, den Antrag auf
Unter=
ſuchung abzulehnen. So werde das Haus die Ehre
der Marine wahren, mit welcher die Kraft und die
Wohlfahrt des Landes eng verbunden ſei.
Marine=
miniſter Bettolo erklärte: Was die perſönlichen
Be=
ſchuldigungen betreffe, ſo ſei leider auch ein ganzes
makellos verbrachtes Menſchenleben nicht imſtande
ſich gegen Falſchheit und Verleumdung zu ſchühen.
Wozu nütze ein reines Leben, wenn es nicht das
Recht übe, die Verleumdung zu verachten. Im
Namen der Regierung bittet Miniſter Bettolo
ſchließ=
lich das Haus, den Vorſchlag, eine Unterſuchung
an=
zuſtellen, nicht in Erwägung zu ziehen. Der Antrag
auf Einleitung einer Unterſuchung wurde mit 188
gegen 149 Stimmen abgelehnt.
Stast ud Land.
Darmſtadt, 12. Juni.
1 Ernennungen ꝛc. Sc. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog haben den Forſtaſſiſtenten Guſtav Krug zu
Forſthaus Woogsdamm zum Oberförſter der
Ober=
förſterei Grebenhain ernaunt, dem forſttechniſchen Beamten:
des Forſtvermeſſungs= und Taxationsbureaus,
Forſi=
aſſeſſor Karl Delp zu Darmſtadt den Titel als
Ober=
förſter verliehen, - dem Pfarrer Wilhelm Dittmar zu
Walldorf die dritte Pfarrſtelle an der unierten
evange=
liſchen Gemeinde zu Offenbach, Dekanat Offenbach,
über=
tragen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Schloßverwalter Heinrich Obſt zu Friedberg und demt
Hoflakai Friedrich Neiter dahier das Ehrenzeichen für
25 Hofdienſtjahre verliehen.
Iu den Ruheſtand verſetzt wurden der
Zug=
führer in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft
Karl Heinrich Möſer zu Darmſtadt mit Wirkung vom
1. Auguſt 1903 an, der Bahnwärter in der Heſſiſch=
Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Chriſtoph Koch zu
Lorſch mit Wirkung vom 1. Juli 1903 an.
Dem „Militärwochenblatt” zufolge wurde Se. Kgl.
Hoheit Prinz Audreas von Griechenland, Leutnant der
Griech. Kav., bis auf weiteres zur Dienſtleiſtung bei dem
1. Großh. Heſſ. Drag.=Rgt. Nr. 23 zugelaſſen.
Am Tage der Reichstagswahl wird der
Darm=
ſtädter Bicycle=Klub in Gemeinſchaft mit dem
Velocipedklub eine Stafſettenfahrt veranſtalten,
um die Wahlreſultate aus den 48 Orten des Wahlkreiſes
durch ſeine Mitglieder per Rad einholen zu laſſen.
Be=
reits bei den letzten Wahlen hatte der Vieycle=Klub ſich
dieſer ſehr dankenswerten Aufgabe untergogen und es
dadurch fertig gebracht, daß das Geſamtreſultat ſchon
ca. 2 Stunden nach Schluß des Wahlaktes hier bekannt
war, während früher mit Hilfe des Telegraphs ꝛc. oft
die gange Nacht darüber verging. Die Reſultate werden
wie früher ſofort nach Eintreffen jeden Staffettenfahrers
in der Reſtauration „zur Stadt Pfungſtadt: öffentlich
angeſchlagen und ſind daſelbſt, jedermann ohne
Unterſchied der Partei zugänglich. Bei der bevorſtehenden
Wahl wird dieſe ſportliche Leiſtung der beiden Vereine
ganz beſondere Anerkennung verdienen, weil der
Wahl=
akt erſt um 7 Uhr geſchloſſen wird, und die Zählung der
Stimmen durch die neu eingeführten Kuverts längere
Zeit beanſpruchen wird als in früheren Fällen.
9 Der erſte und wohl auch wichtigſte Gegenſtand
der Tagesordnung der heutigen Stadtverordnetenſihung
betrifft die Eulseiterung des ſtädtiſchen
Elektrizitäts=
lerks. Den Stadtverordneten iſt darüber eine eingehend
begründete Vorlage zugegangen, welche, wie wir hören.
in den drei Anträgen gipfelt: 1) Die Erweiterung nach
dem vorgelegten Entwurf gutzuheißen und den
erforder=
lichen Kredit von 780000 Mk. zur Verfügung zu ſtellen;
2) zu genehmigen, daß die infolge der Erweiterung nötig
werdende Niederlegung von Teilen der Hofreiten
Luiſen=
ſtraße 12, 18, 20 und 22 alsbald bewirkt werden darf
und 3) daß das Vorderhaus der Hofreite Luiſenſtraße 22
für die Zwecke des Bureaus der Elektrizitätsverwaltung
benutzt und hergerichtet wird.
Höherer Anordnung zufolge ſind bei der hieſigen
Stadt=Feruſprechaulage Vorrichtungen zu treffen, welche
das „Abläuten; ſeitens der Teilnehmer am Schluſſe
eines Geſprächs entbehrlich machen. Die Ausführung
der für den neuen Betrieb bei den Teilnehmer=
Sprech=
ſtellen erforderlichen Aenderungen durch Perſonal des
Kaiſerlichen Telegraphenamts wird alsbald beginnen.
N Während des verfloſſenen Monats Mai wurden
durch die hieſige Polizei 1913 Milchreviſionen
vorge=
nommen. Hierbei ſind 15 Proben beanſtandet und dem
chemiſchen Unterſuchungsamt zur Unterſuchung
über=
wieſen worden. Außerdem iſt die Erhebung von 7
Stall=
proben erforderlich geworden.
N Nüchſten Sonntag, den 14. Juni, macht der hieſige
Esangeliſche Arbeiter= und Handtverker=Vereig einen
Familien=Ausflug nach Meſſel. Dieſe
gemein=
ſamen Spaziergänge erfreuen ſich großer Veliebtheit und
auch dieſes Mal ſteht zu erwarten, daß ſich recht viele
Mitglieder des Vereins zu einer Wanderung durch den
ſchönen Park und zu einigen Stunden fröhlichen
Bei=
ſammenſeins zuſammenfinden. Der Abmarſch erfolgt um
2 Uhr vom Ballonplah aus. (Siehe Inſerat.)
r Herrſcher= und Fürſten=Poſtkarten.
So=
eben, erſchienen hochintereſſante Poſtkartennenheiten
in künſtleriſch ſchöner Ausführung zu dem erſtaunlich
niedrigen Preiſe von 10 Pfg. das Stück. Es handelt
ſich um „Deutſchlands Bundesfürſten und
Bundesfürſtinnen= ſowie Europas
Herr=
ſcherund Herrſcherinnen auf je einer Karte
ungemein geſchmackvoll und vornehm gruppiert und
aus=
geführt und vollſtändig porträtähnlich dargeſtellt. Jeder
Sammler, ſowie jeder Gebildete überhaupt, jeder Soldat,
Schüler und Schülerinnen werden dieſe hiſtoriſch
wert=
vollen Karten mit Freude begrüßen. Den
General=
vertrieb dieſer Karten für Darmſtadt hat die hieſige
Firma Arnold Rode, vorm. Heinrich Elbert,
übernommen, doch ſind dieſelben auch in ſämtlichen
beſſeren Papierhandlungen erhältlich.
N. Geſtern nachmittag entſtand in dem Hauſe
Luiſen=
ſtraße 2 ein Kaminbrand, welcher durch die
herbei=
gerufene Feuerwache alsbald gelöſcht wurde.
: Groß=Geran, im Juni. Der herrliche, beglückende
Lenz hat ſeinen Einzug gehalten. In unſerem prächtigen
Stadtparke blüht und grünt es an allen Ecken und Enden.
Unermeßlich iſt die Zayl der Ausflügler, die auch
heuer wieder hierher eilen, ſich im Schatten der alten
Baumrieſen zu ergehen und ſich zu erquicken; ſchon die
zirka eine halbe Stunde lange, vom Bahnhof nach dem
Parke führende herrliche Kaſtanienallee übt auf den
Paſſanten einen eigenartigen Reis aus. Dabei bietet
auch unſere Stadt ſelbſt noch gar manche
Sehenswürdig=
keiten. Auch unſer Verſchönerungsverein hat in den
letzten Jahren eine rege Tätigkeit entfaltet, den Fremden
den Aufenthalt in unſeren Mauern ſo angenehm wie
nur irgend möglich zu machen. Daher auch die ſtarke
Frequenz. In den Forſthäuſern „Groß=Gerauer
Falltor=
haus; „Mönchbruch; und „Körner' ſind die Räume faſt
zu klein, die Naturfreunde alle aufzunehmen, die
tag=
täglich ankommen, unſerer Stadt und ihrem Walde
einen Beſuch abzuſtatten. Unſer von prächtigſten
Zoch=
wil - belebter Park bietet zweifellos einen Ausflugsort,
wie man ſich ihn ſchöner und zweckentſprechender kaum
denken kann. Stundenlange herrliche Spaziergäſge in
friſchem Waldesgrün, auf weichen Moosmatten, idylliſche
Nuheplätzchen inmitten eines Tannen= und Fichtenhaines,
der keinen Sonnenſtrahl hindurch läßt. Dabei im Walde
verſteckt die beſten Erfriſchungsorte, die bei mäßigen
Preiſen der lukulliſchen Genüſſe in Hülle und gulle
bieten. Darum auf nach dem Groß=Gerauer Wildpark!
1 Worms, 11. Juni. Hier iſt heute ein öffentlicher
Proteſt zverfaſſungstreuer Bürger in Stadt und Land”,
erſchienen, in dem geſagt wird: „In allen Kreiſen des
ſtaatserhaltenden Bürgertums, der zur Führung des
Kreiſes und der Gemeinden berufenen Männer und
Beamten herrſcht ein Gefühl der Entrüſtung darüber, daß
der von einigen Perſonen aufgeſtellte Kandidat Profeſſor
Staudinger, welcher als Großherzoglicher Beamter
berufen iſt, die Verfaſſung des Reiches und des
Groß=
herzogtums hochzuhalten, erklärt hat, für die revolutionäre
und republikaniſche vaterlandsloſe Umſturzpartei
einzu=
treten, deren Programm das Neich und den Staat
ver=
nichten, die Verfaſſungen umzuſtürgen und den
Zucht=
hausſtaat einführen würde. Als Staatsbürger proteſtieren
wir dagegen, daß ein Mann in der Ehrenſtellung eines
Beamten' und öffentlichen Iugenderziehers offenkundig
die Männer der Revolution, die erklärten Feinde der
Monarchie, mit einer künſtlich in unſeren Kreis
hinein=
getragenen Agitation durch Wort und Tat und durch die
angeſtrebte Zerſplitterung unſerer Stimmen unterſtützt."
Worms, 10. Juni. Generalfeldmarſchall
Graf Walderſee iſt heute nachmittag mit dem
Schnellzuge um 3 Uhr 17 Min. hier eingetroffen. Ein
zahlreiches Publikum hatte ſich am Bahnhofe, deſſen
Perron mit einer Palmengruppe geziert war,
einge=
funden. Beim Ausſteigen wuͤrde der Generalfeldmarſchall
von Herrn Oberſt Dietlein nebſt Adjutanten empfangen
und von Herrn Oberbürgermeiſter Köhler im Nanen
der Stadt und der Bürgerſchaft begrüht, wofür Seine
Exzellens dem Herrn Oberbürgermeiſter Dank ſagte.
Unter Hochrufen des zahlreichen Publikums fuhr der
Generalfeldmarſchall dirch die mit Fahnen geſchniückten
Straßen nach dem Heylshof, wohin alsbald unter
klingendem Spiel die vier Fahnen des Negiments
ver=
bracht wurden. Vor dem Heylshof iſt ein militäriſcher
Doppelpoſten ſtationiert. W. 3tg.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 10. Juni. In einer
ſlark beſuchten Verſammlung im hieſigen Architektenhauſe
wurde die Gründung einer deutſchen
homöo=
patiſchen Liga beſchloſſen. 1400 Perſonen traten
ſofort bei; Vorſitzender des Ehrenausſchuſſes iſt Graf
Görtz=Schlitz, Oberheſſen. Zum Vorſitzenden des
ge=
ſchäftsſührenden Ausſchuſſes wurde Herr praktiſcher Arzt
Dr. med. Kröner=Potsdam gewählt. — Den
amerika=
niſchen Mormonenmiſſionaren ſind jetzt die
Ausweiſungsbefehle zugeſtellt worden. Es handelt ſich
in Preußen um ungefaͤhr 85 Perſonen. Das Bureau
der Miſſion auf dem europäiſchen Kontinent wird von
Berlin nach Zürich verlegt. - Die „Nationalgeitung:
meldet: Das Bofinden der wegen des Peſtfalles in
der Charits beobachteten Perſonen war bis zum
Diens=
tag abend gut. Im Verwaltungsgebäude iſt eine
ſtändige Volizeiwache, beſtehend aus einem Wachtmeiſter
und 10 Schutzleuten. Der Polizeipräſident von Berlin
wies die Magiſtrate voz Charlottenburg, Schöneberg
und Nindorf an, darauf zu halten, daß ſtändig
Jſolier=
häuſer und Baracken vorhanden ſind und dieſe nicht zu
anderen Zwecken benutzt werden. — Die Behörden üben,
wie den Blättern mitgeteilt wird, die allergrößte Vorſicht.
Dr. Sachs hat ſich allem Anſchein nach ſchon am Diens=
5a9. 2. ds., angeſteckt. Troßdem war er aber am
Mitt=
woch, 3. ds., im Inſtitut noch wohl und munter und
ſehr luſtig. Erſt am Mittwochabend erkrankte er. Es
ſind nün Fälle bekannt, daß die Krankheit in der 10 Tage
währenden Quarantäne erſt am 9. Tage ausbrach.
Da=
her werden alle Mahregeln nach wie vor mit der größten
Strenge durchgeführt. — Eine von 4000 Perſonen
be=
ſuchte Verſämmlung, in der der
Reichstags=
abgeordnete Singer ſprach verfiel infolge tumultuariſcher
Zuſammenſtöße zwiſchen Sozialdemokraten und
Mit=
gliedern des Deutſchnationälen
Handlungsgehülſen=
verbandes der Auflöſung.
Frankfurt, 10. Juni. König Chriſtian von
Däſemark iſt hente vormittag mit Gefolge in
Frank=
furt eingetroffen und hat im= Frankfurter Hof= Wohnung
genommen. Der König begab ſich kurz nach 1 Uhr nach
Hanau zur Beſichtigung des Allanen=Reginients, deſſen
Ehef er iſt, und wo' er mit dem Offigierkorps im
Offigierskaſino das Frühſtück einnahm. Gegen 5 Uhr
kehrte Se. Majeſtät von Hanau zurück und dinierte im
„Frankfurter Hofn.
Marburg, 11. Juni. Geſtern abend "11 Uhr traf
mit dem Frankfurter Schnellzuge der Großherzog
von Mecklenburg=Schwerin zum Beſuch des
Ge=
heimerats Prof. Dr. Küſter hier ein. Letzterer nahm ihn
am Bahnhof in Empfang.
Amſterdam, 10. Juni. In der vorigen Woche
wurde in einer der größern Banken Amſterdams ein
un=
gemein frecher Diebſtahl verübt. Der Kaſſenbote
einer anderen Bank, der einen Sack mit Effekten im
Werte von 40 000 Gulden einen Augenblick an der Kaſſe
neben ſich niederlegte, Um Wechſel einzukaſſieren, fand
an deſſen Stelle einen anderen ähnlichen Sack, der nur
Zeitungen enthielt. Die Vank hatte dem Kaſſenboten
noch einen ihrer Angeſtellten der größeren Sicherheit
wegen mitgegeben, aber dieſer war in dem Augenblick,
wo der Diebſtahl ausgeführt wurde, gerade an einem
anderen Schalter beſchäftigt, wo er ebelfalls einen
Auf=
trag auszuführen hatte. Bis jetzt fehlt von dem Diebe
oder den Dieben jede Spur. Da die geſtohlenen Stücke
durchweg amerikaniſche Zertiſikate ſind wird es Mühe
kLoſten, ſie zu verſilbern. Bekanntlich beſteht aber in
London ein größeres Vankinſtitut, das nur geſtohlene
Effekten kauft, dieſe 3. 4 auch 5 Jahre ruhig liegen läßt
und ſie dann, wenn der Diebſtahl einigermaßen vergeſſen
oder durch andere in den Hintergrund gedrüngt iſt, ver=
haben ſollten, dann iſt jede Ausſicht auf Ergreifung der
Täter hoffnulgslos.
Oſt=St.=Louisſteht unter Waſſer. Die Flut
von 25 Fuß Tiefe und hundert Fuß Breite durchbrach
den Eiſenbahndamm der Baltimore and Ohiobahn. Der
ſind geſchloſſen.
Der Untergang des „Libaus.
Ein Reuterſches Telegramm gibt die nachſtehende
Schilderung des Unterganges der „Libauz aus dem
Munde eines Paſſagiers wieder, die dieſer einem
Vertreter des „Soleil du Midi= gegenüber machte. „Ich
bin von Beruf Seemann, befand nich aber als Paſſagier
an Vord der „Libant. Als wir den Hafen von Marſeille
verließen, ging Alles vorzüglich, und es war nichts
vorhanden. was die ſchreckliche Kataſtrophe, der wir
entgegen gingen, hätte vorausſehen laſſen können.
Außer=
dem war das Wetter ſo gut wie nur möglich, und die
See ſehr ruhig. Sämtliche Paſſagiere an Bord ſaßen zu
Tiſch, als unſere Aufmerkſanteit durch ein ungewöhnliches
wiederholtes Blaſen der Damipſpfeife in Anſpruch
genom=
men würde. Einige der natürlicher Weiſe beunruhigten
Paſſagiere eilten an Deck, während die übrigen ihre Mahl=
Zeit ruhig fortſehten. Ich gehörte zu den Paſſagieren, die
auf die Brücke eilten. Wir erkannten ſofort den Ernſt
der Lage. Die=Inſulaire' kam in voller
Fahrgeſchwindig=
keit auf Uns zu, während die Dampfpfeifen beider
Dampfer abwechſelnd pfiffen. Die „Inſulaire” ſehte den
Kurs in unſrer Nichtung fort. Der Kapitän der „Liban=,
der auf der Brücke ſtand, gab alle möglichen Vefehle,
aber den Befehl, die Drehung des Rades zu machen,
die uns hätte retten können, gab er nicht. Einige
Paſſa=
giere, die durch die Gefahr entſetzt und erregt waren, fingen
an, dem Kapitän Vorwürfe zu machen. Ich bin für
meinen Teil der Anſicht, daß die Verantwortung des
letz=
teren eine ſehr ſchwere iſt. Ich habe ihn auch wenige
Augenblicke vor dem Zuſammenſtoß getadelt. Nach
eini=
gen Augenblicken der furchtbarſten Spannung erfolgte der
Zuſammenſtoß. An Vord, herrſchte eine allgemeine
Panik. Paſſagiere und Mannſchaften ſtürzten auf Deck
und verſuchten, Rettungsboote herunterzulaſſen. Das
Schiff war im Sinken begriffen, und es konnte nur
ein Voot heruntergelaſſen werden. Die Paſſagiere
ver=
ſuchten die Seile mit ihren Meſſern zu durchſchneiden.
In dieſem Augenhlick gelang es mir mit einigen
Ma=
troſen des Schiffes ein Boot ins Waſſer zu laſſen und
es mit meinen Kameraden zu beſteigen. In demſelben
Moment ſank die,Liban” und wir mußten mit Hilfe der
Ruder uns ſchleunigſt abſtoßen, um nicht in den Wirbel
zu geraten, der uns hinuntergeriſſen haben würde. Wir
kehrten aber unmittelbar darauf an die Unglücksſtelle
zu=
rück, um nach Kräften an dem Rettungswerk mitzuwirken.
Es gelang uns, 12 Menſchen aufzufiſchen, von denen 6
aber aufgehört hatten, zu leben. Wir brachten die
Auf=
gefiſchten an Bord der „Blechampi. Während der
Rettungsverſuche hatten faſk alle meine Kameraden
Vei=
letzungen davongetragen."
Revolution in Serbien.
1 Mit einer entſetzlichen Neuigkeit aus Belgrad
über=
raſchte der Telegraph geſtern vormittag die Welt. Galten
die Zuſtände in Serbien zwar ſchon längſt als
beiſpiel=
los zerfahren und troſtlos, ſo hatte man mit der
Mög=
lichkeit einer nahen gewaltſamen und blutigen Revolutioſ
doch nicht gerechnet; die Vorbereitungen zu einer ſolchen
müſſen in aller Stille getrofſen worden ſein, da man
durch den Ausbruch derſelben vollſtändig überraſcht
wor=
den iſt. Ausgegangen iſt ſie von der Armee. Dieſe
proklamierte in der Nacht vom Mittwoch auf
Don=
nerstag Peter Karageorgiewitſch zum König
von Serbien. Das Militär drang in den
Königs=
palaſt und ermordete den Königund die Königin,
nach einer anderen Meldung auch den vielfach als
Throu=
prätendenten genannten Bruder der Königin. Ferner
wurde der Miniſterpräſident, der Generaladſutant
Petro=
witſch und der frühere Kriegsminiſter Pawlowitſch
er=
ſchoſſen. Ob damit die Liſte der Proſkribierten
abge=
ſchloſſen iſt, kann vorerſt nicht konſtatiert werden. Eine
zweite Depeſche aus Belgrad meldet: Eine in den Straßen
angeſchlagene Proklamation teilt mit: Heute nacht wurde
König Alexander und Königin Draga erſchoſſen; eine
neue Regierung wurde gebildet und die Verfaſſung vom
6. April 1901 wieder in kraft geſetzt. Die Volksvertretung
wurde auf den 15. Juni berufen. Dann folgen die
Uuterſchriften der neuen Miniſter. Das Ereignis wurde
ruhig Gaufgenommen, es ſpielte ſich zwiſchen halb elf
und zwei Uhr nachts ab. Die Leichen des Königspaares
ſind im Konak geborgen.
Mit der Ermordung des unglücklichen Königs
Alexander iſt die Dynäſtie Obrenowitſch
er=
loſchen. Die Vorgänge im ſerbiſchen Königshauſe ſind
noch in friſcher Erinnerung. König Alexander, geb.
2. Augüſt 1856. hatte ſich am 1. April 1893 für
groß=
jährig erklärt und an Stelle ſeines Vaters die Regierung
übernommen. Am 23. Juli 1900 vermählte er ſich mit
Draga Maſchin, welcher Schritt ihm viele Feindſchaften
einbrachte und verhängnisvoll für ihn geworden iſt. Der
König behauptete damals, ſeine Eltern ſeien ſchuld daran,
daß er keine Frau aus einem ebenbürtigen Fürſtenhauſe
lauft. Wenn die Zertifikate dahin ihren Weg gefunden) habe erhalten können, eine Behauptung, die nicht gerade
unwahrſcheinlich iſt. Dadurch, daß der König die Schild
ſeiner Eltern hat büßen müſſen, war ſein Schickſal be=
Saint=Louis, 10. Juni. Die ſüdliche Hälfte von mitleidenswert und iſt ſein Ende tragiſch geworden. Es
fehlte ihm nicht an gutem Willen, aber er hatte keine
bahnte ſich einen Weg durch den Damm. Ein Strom Gelegenheit, ihn zu betätigen oder vergriff ſich in den
Mitteln.
Der zum König proklamierte Peter,
Kara=
nördliche Teil von St=Louis iſt bedroht, die Geſchäſte l georgiewitſch iſt ein Sohn des Fürſten Alexander
Karageorgiewitſch, der am 21. März 1843 zum Fürſten
von Serbien gewählt und am 24. Dezember 1858 wieder
abgeſetzt wurde. Sein Sohn Peter iſt 1846 in Belgrad
geboren. Er war ſeit 1883 mit der Prinzeſſin Zorka,
einer Tochter des Fürſten von Montenegro, verheiratet,
doch iſt dieſelbe bereits am 17. März 1900 geſtorben.
Dieſer Ehe entſtammt ein Sohn, der in Petersburg
er=
gogene vierzehnjährige Georg Karageorgiewitſch,
der jetzt als eigentlicher Kronprätendent gilt. Auf
Alexan=
der Harageorgiewitſch folgten Miloſch Obrenowiiſch
(1860) und deſſen Sohn Michael, der 1868 ermordel
wurde. Deſſen Nachfolger war Milan, der 1853 den
Titel eines Königs annahm. Die für Serbien
verhäng=
nisvoll gewordenen Kämpfe zwiſchen den Häuſer
Obrenowitſch und Karagieorgewitſch haben mit dem
Blut=
bad am 11. Juni einen ſchrecklichen Abſchluß gefunden.
Wir laſſen die im Laufe des geſtrigen Nachmittags
noch eingegangenen Meldungen nachſtehend folgen:
Belgrad, 11. Juni, 7 Uhr 20 Min. Heute
er=
ſchien folgende Proklamation: „An das ſerbiſche
Volk! Heſlte nacht ſind der König Alexander und die
Königin Draga erſchoſſen worden. In dieſem ernſten
und ſchickſalsſchweren Augenblick haben ſich die Freunde
unſeres Vaterlandes und unſeres Volkes geeinigt und
eine neue Regierung gebildet. Indem die
Negie=
rung dies dem ſerbiſchen Volke bekannt gibt, iſt ſie über=
3eugt, daß ſich das ſerbiſche Volk um ſie ſcharen und ihr
verhelfen werde, daß im Lande überall die Ordnung und
die Rechtsſicherheit aufrechterhalten bleibe. Die
Regie=
rung verlautbart hiermit, daß von dem heutigen Tage
die Verfaſſung vom 6. April 1901 mit allen Geſetzen. die
bis 25. März d. J. a. St. in Geltung waren, in Fraft
tritt. Die mit der Proklamation vom 24. März a. St.
aufgelöſte nationale Volksvertretung wird für den
2. Juni a. St., das iſt der 15. Juni n. St., nach
Belgrad einberufen: Es folgen die Unterſchriften
der neuen Miniſter. Es ſind dies Jowal
Awakumo=
witſch, Miniſterpräſident ohne Portefeuille, Lubomir
Kaliewitſch, Miniſter des Aeußeren, Stoian Protitſch,
Miniſter des Innern, Georg Gentſchitſch, Handelsminiſter,
General Jowan Attanazkowitſch, Kriegsminiſter, Dr.
Woiielaw Welikowitſch, Finanzminiſter, Oberſt Alexander
Maſchin, Miniſter für Bauten, Ljubomir Stojanowitſch,
Kulkusminiſter, und Ziubomir Schiwkowitſch,
Juſtis=
miniſter. Das heitige Ereignis wurde vom Heere
aus=
geführt. Die Straßen durchwogt eine große
Menſchen=
menge. Die in das Miniſterium des Innern fahrenden
neuen Miniſter werden durch lebhafte Zurufe begrüßt.
Belgrad, 11. Funi. Ein Privattelegramm der
7Löln. 319. von vormittags 8 Uhr 25 Minuten
meldet: Man erzählt in Velgrad, König Alexander
habe in letzter Zeit tatſächlich die Abſicht verwirklichen
wollen, ſich von Draga zu ſcheiden. Die Königin habe
dies bemerkt und hintertreiben wollen. Einige hohe
Militärs hätten Draga in der letzten Nacht gewaltſam
aus dem Konak entfernen wollen, ſeien aber auf
Wider=
ſtand bei den Anhängern der Königin geſtoßen. In
erbittertem Gemehel ſei alsdann das Königspaar mit
ſeinem Anhang gefallen.
W.B. Velgrad. 11. Juni. Die „Kölniſche 3ig."
meldet weiter aus Belgrad von 10 Uhr 26 Minuten
vor=
mittags: Die Aufregung und mit ihr die
Menſchen=
anſammlungen in den Straßen Belgrads waren in den
Morgenſtunden ſtetig. Troß des ſtrömenden Regens
zogent Tauſende in den Straßen in der Nähe des
Königs=
ſchloſſes auf und nieder. Ueberall ſind Truppen aller
Waffengattungen, auch Kanonen, aufgeſtellt. Das
Mili=
tär trägt nicht mehr die Kokarde mit dem Namenszug
Alexanders, ſondern Blumen und grüne Zweige oder
Blätter an Stelle der Kokarde. Junge Leute rotten ſich
zuſammen, ſchwenken Fahnen und ziehen umher unter
dem Ruf „Es lebe Karageorgiewitſch: Faſt alle Häuſer
Velgrads haben Fahnen aufgeſteckt, jedoch ſind keine
ſchwarzen Trauerfahnen darunter. Vom Königsſchloß
weht keine Standarte mehr. Einige behaupten,
Kara=
georgiewitſch weile ſeit geſtern in Belgrad. Andere
behaupten das Gegenteil. Niemand weiß, woran
man iſt.
Der „Kölniſchen Zeitung; wird von Vormittags
11 Uhr weiter gemeldet: Bas Ereignis der heutigen
Nacht würde zwiſchen 10½ und 2 Uhr vom 6. den
Namen des Königs von Runänien führenden Regiment,
wie es heißt unter dem Kommando der Oberſten
Miſchitſch und Maſchin, ausgeführt. Letzterer iſt im
neuen Kabinett Bautenminiſter, er war mit der Königin
Draga verſchwägert, ſein Vruder war mit ihr verheiratet.
Die Soldaten danigen Nachts in den Konak ein und
er=
ſchoſſen den dienſttuenden Adjutanten Oberſt Naumowitſch.
Nach einer anderen Verſion hätte der König Alexander
ſelbſt den Oberſten Naumowitſch erſchoſſen, weil dieſer
den Soldaten das Tor geöffnet und daher unter dem
Verdacht der Mitwiſſerſchaft geſtanden habe. Wer den
König und die Königin erſchoſſen hat, iſt nicht vokannt.
Gleichzeitig wurden der Generaladjutant Laſa Petrowitſch,
der Miniſter des Innern Welimir Theodorowitſch, der
Kriegsminiſter Mildwon Pawlowitſch und die Mitglieder
Kleines Feuilleton.
Die Ratten als Peſtträger. Die Peſt iſt
wahrſcheinlich urſprünglich eine Rattenſeuche, die von
dieſen Tieren auf den Menſchen übergegangen und auf
ihn, vermitlich durch das Ungeziefer der Natten (Flöhe ꝛc.).
übertragen werden kann. Zeigt ſich alſo irgendwo ein
auffälliges Sterben unter den Ratten, ſo iſt der Verdacht
berechtigt, daß es ſich um Peſt handelt. So traf unlängſt
der Dampfer „Weſtfalia”d in Hamburg mit Kleie und
Leinſamen aus Roſair (Argentinien) ein. Bei dem
Ent=
laden in Hamburg fanden ſich, wie in den „
Veröffent=
ichungen des kaiſerlichen Geſundheitsamts; berichtet
wird, in einem Laderaum zwiſchen Kleieſäcken lote
Natten in größerer Zahl. Es wurde feſtgeſtellt, daß die
Ratten an Peſt verendet waren. Das weitere Löſchen
des Schiffes war bei dem erſten Auftauchen des
Peſt=
verdachts auf Anordnung der Behörde eingeſtellt worden.
Das Schiſf wurde in einem entlegenen Teil des Hafens
abgeſondert und in die ſämtlichen Laderäume, in die
Kammern der Mannſchaften und in die übrigen
Schifſs=
räume Generatorgas eingeleitet, um etwa noch vorhandene
lebende Ratten zu töten. Der bereits gelöſchte Teil der
Ladung wurde auf Vernnreinigung duch Natten Stück
für Stück beſichtigt, die Kleie in rattenfreie Schuten
ge=
laden und vier Wochen lang gelagert, bevor ſie den
Em=
pfängern ausgeliefert wurde. Beim Abräumen der in
dem Kaiſchuppen befindlichen, aus der „Weſtfaliar ſtam=
menden, mit Kleie gefüllten Säcke fand ſich ein
Ratten=
kadaver, der bereits in Fäulnis übergegangen und
augen=
ſcheinlich mit den Säcken aus dem Schiffe entfernt
wor=
den war. Durch die bakteriologiſche Unterſuchung konnte
feſtgeſtellt werden, daß dieſe Natte an Peſt verendet war.
Die weitere Entladung des Schiffes wurde unter
Vor=
lichtsmaßregeln ausgeführt. Dabei wurden in dem
ver=
ſeuchten Laderaum etwa 130 tote Natten gefunden, in
dem benachbarten Laderaum 180 tote Mäuſe. Die
Natten waren bis auf 30, die an Peſt verendet waren,
durch das im Generatorgas enthaltene Kohlenoryd
ge=
tötet worden; nur 4 Natten boten neben
Kohlenoryd=
vergiftung noch Peſtbefund dar. Die Mäuſe erwieſen
ſich ſämtlich bis auf eine durch Kohlenozyd getötet. Die
ubrigen Laderäume des Schifſes waren frei von
Ratten=
kadavern; es konnte daher ängenommen werden, daß ſich
die Seuche unter den Ratten tatſächlich auf den einen
Laderaum beſchränkt hatte. Kultusminiſter Dr. Studt
hat infolge des bekannten Laboratoriumspeſtfalles in
Berlin angeordnet, daß der Nattenplage eine erhöhte
Aufmerkſamreit zugewendet wird. Es wird auf die
Ge=
fahr einer Peſtverſchleppung durch Natten ganz beſonders
aufmerkſam gemacht. Die Arbeiter in den Pumpſtationen
und der Kanaliſationsverwaltung ſind angewieſen, jede
tote Natte Unter Beobachtung aller Vorſichtsmaßregeln
abzuliefern und jede verdächtige Erſcheinung ſofort
anzu=
zeigen. Da mali wirkſame Mittel zur Belämpfung der
Naͤttenplage geſunden hat, ſo iſt dieſen ekelhaften un=
nützen Naoern, die eine Gefahr für eine
Peſtver=
ſchleppung bilden, jetzt leichter beigukommen. Für
Ver=
lin iſt dieſe Gefahr zum Glück nicht groß, weil ſie
da=
ſelbſt duich die Kanaliſation zum größten Teil
ver=
ſchwunden ſind.
Spinngewebe als Kleiderſtoff. Vor
mehreren Jahren konnten die Warſchauer Blätter
mit=
teilen, daß der Ingenieur Demange die merkwürdige Jdee
gefaßzt habe, Spinnen zu züchten. Er verließ bald darauf
Warſchau, um Direktor einer Fabrik in Varcelona zu
werden. Dieſer Tage nun erhielten ſeine Verwandten
in Warſchau zwei Stücke prachtvollen Stoffes aus
Spinn=
geweben. E5 erweiſt ſich. daß die Zilchtverſuche des
Herrn Demange zu guten Reſultaten geführt haben. Der
hellbraune, bezw. ſchwarsgefärbte Stoff zeichnet ſich durch
Leichtigkeit und Glanz aus.
Im Automobil. Der bisherige
Reichstags=
abgeordnete für Frihlar, Homberg und Ziegenhain,
Liebermann v. Sonnenberg, teilt in einem offenen Brief
folçendes mit= „Ich werde, um es zu ermöglichen.
meinen Freunden überall noch die Hand zu drücken, in
den nächſten Tagen mit dem Automobil den Wahlkreis
durchfahren und in den Dörfern auf einige Minuten,
halten. Wer gerade zu Hauſe iſt, den bitte ich zu
mir=
zi kommen.” Hoffentlich fährt Herr Liebermann von=
Sonnenberg dabei nicht gerade einige ſeiner beſten Preundel
Zu Tode.
eite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. Jani 1393.
Rummer 135.
der Familie der Königin in ihren Wohnungen
überraſcht und, wie es''heißt, alle niedergemacht.
Der König, die Königin und die übrigen Toten
werden heüte in einfächen Särgen beſtattet werden.
Der König dürfte im Kloſter Nakswitza beigeſetzt werden,
die übrigen auf dem hieſigen Friedhofe. Die
Skupſch=
tina und der Senat werden am 15. Juni die hente
durch die Armee erfolgte Proklamation des Fürſter
Peter Karageorgiewitſch zum König durch
eine formelle Wahl ſanktionieren. Große Volksmengen
durchziehen die Stadt unter Kundgebüngen für die neue
Regierung.
Velgrad, 11. Juni. Der „
Nationalzeitung=
geht aus Semlin folgende Barſtellung über die Leſtrigen
Vörgänge in Velgrad zu: Ein Trupp Offiziere
zo9 nachts nach dem königlichen Palais und forderte in
Vereinbarung mit dem radikalen Führer Liuba
Zirko=
witſch den König auf, zu gunſten Karageorgiewitſchs
abzüdanken. Der König weigerte ſich und erſchoß den
die -rrkunde unterbreikenden Overſten Naumöwitſch.
Die Offigiere ließen nun den 8riegsminiſter und den
Miniſter des Innern, holen und ermordeten das
Königspaar, den Adjutanten Petrowitſch und die
königstreuen Offigiere Der Anführer des Militärs war
Oberſtleutnayt Miſchitſch vom 6 Infanterie=Regiment,
welcher die Königin ermordete. Die Königin und ihre
Geſchwiſter wurden mit einer Hacke erſchlagen, der
König erſchoſſen. Die Königin war ſofort fot. Der
König lebte noch eine Mimilte. Die Urſache des
Auf=
ſtandes war die vor einigen Tagen erfolgte Rückkehr des
Bruders der Königin, des Thrönkandidäten Lunjewitza.
Die überlebenden bisherigen Miniſter wurden verhaftet.
Sonitag ſoll ein feierliches Leichenbegängnis ſein. Für
den Abend wird eine Feſtbeleuchtüng geplaut In
Belgradherrſchtungeheurer Fubelun
ß. Wien. 11. Juni. Die „Neue Freie Preſſes
er=
wähnt, daß der Juſtigminiſter Schiwkowitſch ulld der
Milliſter des Innern Protitſch. welche von Peter
Kara=
georgiewitſch in das neue Käbinetk berufen ſeien, unter
König Milan zu 20 Jahren Kerker verurteilt worden
wareſt. Der Handelsminiſter Gentſchitſch ſei der
Haupt=
gegner der Königin Braga geweſen und vom König
Alexander wegen Majeſtälsbeleidigung verurteik woreiſ.
Vermiſchtes.
Der Unlerausſchuß zur Erreichung des
Reichs=
verſicheruſgszwanges für Inoaliden=
Alters;, Witwen= und Waiſenpenſionder
Privatangeſtellten der etwa 350 60b
Handlungs=
gehilfen, Fabkikbeamte, Wverkmeiſter, Tochniker
Privät=
lehrer, Rodakteure, landwirtſchaftliche Beamts u. ſ. w.
ver=
tritt, hielt dieſer Tage in Eiſenach eine Sitzung ab. in
der der von der Reichsregiernnig gewünſchte, Elde
Gey=
tember an die deutſchen Privatängeſteliten zü verſendende
Fragebogen ſeſtgeftellt und ebenſo der Vegriff
Privat=
angeſtellker nach dem Anſtelluſosverhältnis wie es 8 6z2
des B. G.=B., 8 59 des H.=G. B 8133a der G=O. und
8 88 des Verggeſetzes regelf definiert wurde Auch die
nicht penſionsberechtigten Angeſtellten im Staats= und
Kommunaldienſt ſollen in den Zwang einbezogen
wer=
den. Die Vewöging für den Penſionsverſicherungszwang
macht in den beteiligten Kreiſen große Fortſchritte und
es dürfte angebracht ſein, daß ſich die Reichstagskandidaten
zu der Frage des Hwaſgs und der Zuͤziehuſig der
Prinzi=
pale zu Linem Teil der Koſten erklaren.
Stübentenheim. Kürzlich war von der
ge=
planten Errichtung eines Studentenheims in Breskau
die Rede; während man in Deutſchland dieſe
Eil=
richuälgen „och' firgens kennt, beſitzt Veſterreich ſchon
verſchisdene Stuͤdentenheime, 3. B. in Wien. In dieſen
Tagen iſt mn auch in Cgernowitßz ein ſolches Heim,
unier dem Namen „Kaiſer Franz Joſeph Univerſitäts=
Studentenheim; eröffnet worden. Das Heim iſt aus
einer Stiſtung errichtet, welche auf Anrehuig Les
Univerſitäts Profeſſors Dr. v. Halbau anläßlich des
50jährigen Regierllngsjubiläums des Kaiſers Franz
Joſeph' ins Leben getreten iſt Der Feier wohnte v. a.
auch der Landespräſident der Bukowina, Konrad Prinz
zu Hohenlohe=Schillingsfürſt, bei. Das Studentenheim
iſt ein ſeundlicher einſtöckiger Bau, in dem den
Studieren=
den vorläufig 20 genügend große helle Zimmer mit
vollſtändiger Einrichtuͤng Zur Verfügung ſtehen. Sobald
die finanzkelen Umſtände der Stiftung es gestatten, ſoll
ein zweites Stockwerk und der Anbau eines Flügels die
Zahl der Zimmer verdoppeln. Ein Leſeſaal von
aus=
reichenden Dimienſionen, in dem eine Menge Zeitungen
aufllegen us eine junge Vibliothek der Asgeſtaltung
harrt, gibt den Studenten Gelsgenheit, ihrem Leſes
bedürfnis zu genügen. Ein im Souterrain gelegenes
Badehimmer mit bequener Diiſch=Einrichtung entſpricht
den Knforderungen der Hygiene, wie das neue Haus
überhaupt in jeder Beziehung mödern gebaut und
ein=
gerichier iſt. Die Veleuchtuͤng iſt duſchweg elektriſch.
Loͤgeſehen von einer Hausordſlung. der ſich jeder
Be=
wohner des Studentenheims zu fügen hat, unterſtehen
die Herren keinerlei Zwaug uſd übernehnen durch
Be=
nugüig des köſtenloſen Quartiers - dem ſich ſpäkerhin
auch ſoch freie Veköſtigung zugeſellen ſoll - keinerlei
Verpflichtung.
Literariſches.
Reiſebücher Deutſche Alpen. Zweiter
Teil: Salzbuirg=Berchtesgaden, Salgkammergut,
Giſela=
bahn, Hohe Tanern, Unkerinntal, Zillertal, Brennerbahn.
Püſterkal und Dolomiten, Bozen. 7. Auflage. Mit
27 Karten, 5 Plänen und 8 Pandramen. In Leinwand
gebunden'5 Mr. - Dresdem: Sächſiſche Schweiz
und Tauſißer Gebirge. 6. Aiflage. Mit 12
Kar=
ten. 9 Plänen und 4 Panoramen. Vereinsbuch des
Gebirgsvereins für die Sächſiſche Schweiz. Not
kar=
tonierk 2 Mk. -MMeyerzReiſebücher. Verlag
des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig und Wien)
Die „Deuiſchen Alpenk'ſind in der ſoeben erſchienenen
7. Auflage von Franz Kucharz in Wien bearbeitet,
einem ausgezeichneten Jienner des ganzen Gebietes, der
in dem Werk ſöwohl den Anſprüchen der Vergſieiger
gerecht geworden iſt, wozu ihm die vielſeitige
Wirkfam=
keit der Allpenvereine genügens Stoff bot, als ach für
den bequemeren Touriſten den beſten Führer abgibt,
mn ihm auf ſeinen Streifzügen in jeder Hinſicht vollen
Genuß zu verſchaffen. Durch einen neuen Plan, der
Bozen mit Gries verbindet, iſt einem weitgehenden
Bedürfnis Rechnung getragen.— Der Verfaßſer von
„Dresden, Sächſiſche Schweis und das Lauſitzer Gebirge:
hat in der neuen Auflage dem modernen Sport des
Radfahreſs und Photographierens durch prartiſche
Winte uns Angabe geeigneter Touren beſondere
Auf=
merkſamkeit geſchenkt was vielen Reiſenden ſehr
will=
kommien ſein wird. Der äußerſt praktiſche Und vieleitige
Führer iſt durch Neuſtiche der Dresdener Stadtpläne,
ein Panorama des Schneebergs und eine Karte von
Morißburg vereichert worden und kann vollen Anſpriſch
machen, ein für den Reiſenden dieſes Spezialgebietes
unentbehrlicher Begleiter genannt zu werden. 2 Pie
reiſt manin der Schweiz? Ein Buch zum Luſt=
und Planmachen. Von Prof. Dr. Kinzel. 2
Un=
gearbeitete und ſtark vermehrte Auflage Biegſam gebd.
2⁄ Mk. 20 Pfg. Verlag von Fr. Bahnk in Schöerin i. M.
Selten haben Reiſebücher ſo ungeteilte Frende gemacht,
wie die Büchlein von Prof. Kinzel, deren eines für
Ober=
bayern und Tirol ſchon in 5. vermehrter Auflage
erſchienen iſt und in der Tat eine Lücke ausfüllt. Aber
unbedingt gilt das Gleiche von Prof. Kinzels„Schweiz,
das jetzk zum zweitenmal - durchgearbeitet und
ver=
mehrt 2 allsgeht. Nicht als ob die kleinen handlichen
Bände die großen Führer von Bädeker oder Meher
verdrängen oder entbehrlich machen wollten - das
be=
anſpruchk der Verfaſſer nicht Wer aber geſchickt,
genus=
reich und billig reiſen will, der findet in dem Verfaſſer
ſeinen gemüt= und verſtändnisvollen Ratgeber. Er wird
Geld und Kraft ſparen und erquickt und geſtärkt an Leib
und Seele zurückkehren, Dank dem erfahkenen und
fein=
ſillnigen Führer.
Vilnter dem Titel„Die Bildungder
Stimme=
hat der naͤmhafte Gelängspädagoge Heinr. Herrmann
eine von ernſter Erfaſſung der Auſgabe zeugende Arbeit
geliefert und ſoeben (im Verlage von Schuſter u. 2öffler,
Verlin) erſcheinen laſſen. Des Antors Wiſſen und ſeine
auf Grund deſſen aufgeſtellten Schlüſſe über die
menſch=
liche Stimme, ihre Verwending. Aulsbildung und
Ver=
wertung zum Kunſtgeſang. wie ihn die heitigen
Au=
forderungen der dramatiſchen Ausdrücksfähigkeit bedingen.
bilden den reichhaitigen und lehrreichen Inhalt der
Aus=
führungen des Buches, die durchaus in populärer,
allge=
meint verſtändlicher Faſſung gehalten ſind. In den Text
gedruckte Zeichnülnigen der in Betracht kommenden Organe
Armungswerkzeuge. Kehlkopf, Anſatzrohr mit den
Reſſonanshohlräumen erläutern dieſen auf das
an=
ſchaulichſte Zicht Uuͤr der werdende, ſondern auch der
fertigel ceſangsbefliſſene wird von dem Buche mit
Inlereſſe denntnis nehmen und vielleicht noch mänches
daraus lernen können.
Die Kärikatur der europäiſchen
Völker von Ediard Fuchs. Die neſerſchieſſen
Hefte 2-4 bringen wie Lieferung 1 wiederum eine Fülle
der geiſtreichſten und amüſanteſten Karikaturen, welche
die reichbewegie Zeit der Jahre 1848.1850 in
Deutſch=
land, Frankreich, Oeſterreich und Italien hervorgebracht
hat. Die Februarrevolution in Frankreich. die
Er=
hebungen in Berlin und Wien ziehen in einer Reihe
faszinierender Karikaturen auf Lollis Philipp, Friedrich
Wiſhelm IV. den Prinzen von Preußen, Metternich
u. ſ. w., ſowie auf die politiſchen und geſellſchaͤftlichen
Vorgänge dieſer ereignisreichen Epoche an Uns vorüber.
Ihnen ſchließen ſich die ſcharfen Sakiten auf die
Frank=
furter Nätionalverſammlung an und ſchon taucht Louis
Napoleon vor unſeren Blicken auf. Neue Geiſen, nelle
Gebiete! Jedes Heft koſtet 75 Pfeunig.
Lotzte Nachrichten.
W.B. Verkin, 11. Jun; Kapitäuleutnant Friedrich
von Bülow von der Marineakademie iſt zum
perſöͤn=
lichen Adintanten des Prinzen Heinrich und der
bisherige Adjütant des Prinzen Heinrich. Kapitänleutnant
v. Egisy. Unter Verlelhung des Kronenordens vierter
Flaſſe züm Artillerieoffizier des großen Kreuzers „Fürſt
Vislarck' ernanlerl
WB. Baruim i. d. Mark, 11. Juni. An der
Ein=
weihungsfeier der neuen Kirche nahm das Kaiſerpaar,
der Ruſtüsminiſter und die Spitzen der geiſtlichen iſid
welllichen Behörden teil. Die Weiherede hielt der
General=
ſuperintendent der Kürmark, Köhler.
CiſeB. Aöaldheim i. S. 11. Juni. Im Nachbardorfe
Maſaͤnei hat heüte früh der Gntsbeſißer Müller ſeine
Wirtſchafterin, die verehelichte Langhof. durch
Beil=
hiebe ermordet aufgefunden. Es'liegt Raubmord
vor. Der Täter iſt noch nicht ermittelt.
WB: Stettin, 11. Juni. Heute mittag wurde in
Gegenwart des Oberpräſidenten von Maltzan die
Aus=
ſtellung für Volksgeſündheitspflege und
Volkswohlfahrt eröffſet.
b.Br Kiel, 11. Juni. Die Unterſuchung des
Schiffs=
bodens des imi Trockendock der käiſerlichen Werft
liegen=
den Krenzers „Amazonel ergab keine
Beſchädi=
gungen
- WE. Vern, 11. Juni. Der Ständerat hat in ſeiner
Zuſtimmung zum Natioſialrat und Bundesrat den
Auf=
trag zür Büsarbeitung eines neuen Bankgeſezes
ohne Direktive bezüglich der zu wählenden Grundlagen
erteilt.
London, 11. Juni. Der „Standard= ſchreibt:
Balfours geſtrige Rede im interhauſe gelte
als deulliche Erledigung der Annahme, daß die
Meinungs=
verſchiedenheiten innerhalb der Regierllug zu etwas,
was einer Kabinetskriſis wegen der Tariffrage gleiche,
führen würden. Es beſtehe Grund zur Annahme: 8ß
Chamberlain zwar für die Auſtellung einer Unterſuchung
ſndErötterung der Frage ſei, aber nicht einen aͤktiven Feld=
3ug unternehnie, den ſeine Gegner eriärlen. Er ſuche
wahr=
ſcheinlich die Anſichtei der Kolönial=Regierungeſt zu erjahren.
Die immittelbare Zukunft hänge in hohem Maße von der
Haltung der konſervativen Frelhändler ab. welche große
Bedentende Grippen der Partei biſldeten. - Der
Standars=
ſagt, Balfours Darlegung ſei unleugbar ſchwach. Es
ſei ſchwer zu glauben, daß die Harmonie, welche
er=
forderlich iſt. damit däs Käbinett arbeiten kann,
fort=
dauern könne, wenn die führenden Männer desſelben an
der Spitße ſich vekämpfender Gruppen ſtehen.
Cham=
berlains Vorſchlag ſei durchaus heilſam und patriotiſch.
ſeine Ausführung aber könne nur das Werk von Jahlen
ſein. „Evening=Poſt= geſteht offen die ſehr bedeutenden
Schwierigkeiten ein, die für die Regierung ein Verſuch
mit ſich bringe, das Land zu regieren. ohne die
Zoll=
frage, über welche die Anſichten der Miniſter geſpalten
ſind. zu berühren.
iß B. Wellington Meuſeelandl. 10. Juni. Menter=
Meldung.) Preinierminiſter Seddon hielt in Chriſt
Church eine Rede, in welcher er ausführte, wenn
Groß=
britannieſ die Eröffnungen der Kolonien mit
Geringſchätzung aufnähme, dürfte es ſich nicht beklagen,
wenn die Kolonien Gegenſeitigkeitsverträge mit freniden
Mächten abſchließen. Großbrikannien trage aber in dieſem
Falle die Verantwortung für den Zerfall des Reiches,
welcher unvermeidlich folgen müſſe.
- W.B. Peking, 10. Juni. Der ruſſiſche Geſandte
Leſſar hatte heute ſeit ſeiner Rückkehr aus Eilopa die
erſte Unterredung mit dem Prinzen Tſching, der un
ver=
gangener Woche zweimal den Luſſiſchen Finanzagenken
Pokotiloff empfing. Frhr. Mumin von Schwarzenſtein
wurde heute von der Kaiſerin=Witwe empfangen.
Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Oipheum.
Konzert um 8 Uhr im „Schützeſthofn.
Nonzert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropoler.
Welt=Paſorama Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Samstag. 13 Juni.
Hofreite=Verſteigerung des Theodor Meiſter
Weck=
ſtraße 12) um 9 Uhr auf dem Ortsgericht I
Heugras=Verſteigerung um 2ß Uhr im
Brücher=
ſchen Saale zu Aeheilgen.
H0) Unſer heuliges Platt enthält die Rode von
Profeſſor Dr. BTalil vom Donnerstag. 4. Juni d. J.
dls Beilage.
[10507
Gottesdienſt der jgraelitiſchen Religiansgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 12. Juni.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstaͤg, den 13. Jami.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Predigt 9 Uhr
15 Min. Sabbatausgang 9 Uhr 35 Min.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute früh verſchied nach langem, ſchwerem
Leiden unſere gute Schweſter, Schwbägerin
und Tante
im 79. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 11. Juni 1903.
Die tranernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag. 13. Juni,
nachmittags 4 Uhr, vom Eliſabethenſtift aus
ſtatt; Einſegnung 20 Minuten vorher.
Vodes-Auseioe.
(tatt besonderer Anzeige.)
Gott dom Allmächtigen hat es gefallen, heute früh unseren lieheu, guton Vator,
Schwiegerrator, Grossvater, Brudor, Sohwager und Onkel
Jacob Sohnchmann, Gastwirt.
nach schiverem, mit Goduld getrugenom Leiden im 71. Lehensjahre zu sich abzurufen und
bitten um stille Toilnahme.
Die tiekbetrübten Hinterbliobenen:
Christian Schuchmann und Frau Eligabeth, geb. Sohunk.
Margarethe Henning, geb. Schuchmann.
Carl Schuchmann und Frau Helons, geb. Schunhz.
Christiane Sehichmann.
Jacob Schuchn ann und Frau Anna, geb. Gauer,
und Enkel.
Darmstadt, den 11. Juni 1903.
Die Beerdigung findet Samstag. den 18. Juni, nachmittags 4 Uhr, vom Itorbehause,
10523
Eoke der Erbacher- und Beckstrasse 2. ans Statt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Fraſt, ſämtlich in Darmſtadt.