166. Jahrgang.
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sblatl.
Alluſtrierkes Unkerhalh.
vierteljährlich.
Inſerake
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Vekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
W134.
Donnerstag, den 11. Juni.
190¾
Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung
vom 3. ds. Mts. bringen wir zur öffentlichen
Kenntnis, daß die Wahlſtellen für ſämtliche
21 Wahlbezirke in der aus dem nebenſtehenden
Plane erſichtlichen Ordnung im ſtädtiſchen
Saalbau untergebracht ſind, und zwar:
für die Pahlbezirhe 1-10 im großen Saale,
„ „ Il-16 „ Garkeuſaale,
„ „ „ 17-A „ Garderoberaum.
Der Zugang zu ſämtlichen Wahlſtellen
iſt von der Aiedeſelſtraße aus durch den
Vor=
ſaal zu nehmen.
Der Wahlberechtigte, welcher abſtimmen
will, begibt ſich an die Wahlſtelle ſeines im
Plane durch Ziffern kenntlich gemachten
Be=
zirks, entnimmt dort von der durch den
Wahl=
vorſtand aufgeſtellten Perſon einen
abge=
ſtempelten Umſchlag, verfügt ſich ſodann in
der Pfeilrichtung an den Nebentiſch, ſteckt
dort unter Benutzung einer der aufgeſtellten
Abſonderungsvorrichtungen ſeinen Stimmzettel
unbeobachtet in den Umſchlag, tritt an den
Vorſtandstiſch, nennt ſeinen Namen ſowie auf
Erfordern ſeine Wohnung und übergibt, ſobald
der Protokollführer den Namen in der
Wählerliſte aufgefunden hat, den Umſchlag
mit dem Stimmzettel dem Wahlvorſteher oder
deſſen Vertreter.
Wähler, welche durch körperliche Gebrechen
behindert ſind, ihren Stimmzettel eigenhändig
in den Umſchlag zu legen und dieſen dem
Wahlvorſteher zu übergeben, dürfen ſich der
Beihilſe einer Vertrauensperſon bedienen.
Wir machen ausdrücklich darauf
auf=
merkſam, daß der Wahlvorſteher Stimmzettel,
welche die Wähler nicht in dem abgeſtempelten
Umſchlag, oder welche ſie in einem mit einem
Kennzeichen verſehenen Umſchlag abgeben
wollen, zurückzuweiſen hat, ebenſo die
Stimm=
zettel ſolcher Wähler, welche ſich der
Ab=
ſonderungsvorrichtung nicht bedient haben.
Der Wähler darf nur ſolange die
Ab=
ſonderungsvorrichtung benutzen, als unbedingt
erforderlich iſt, um den Stimmzettel in den
Umſchlag zu ſtecken.
Darmſtadt, am 6. Juni 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(10470
Kroft des Hchickſals!
Roman von A. von Gersdorff. Machdr. verb)
30)
Und nun glaubſt Du ihm doch hoffentlichz rief
Frau von Anſchar mit höhniſchem Auflachen, und wirſt
alles gutmachen und ſo ſchnell als möglich einen
Skandal anrichten, der uns alle vor der ganzen Welt
zu Grunde richtet! ſchloß ſie verzweifelt. Renate ſtarrte
mit leerem Blick vor ſich hin.
Ich weiß nicht, was ich tun werde, murmelte ſie.
Tochter, Tochterl ſieh Dich vor, ſagte da ihre
Mutter im Flüſterton, mit Lamprecht iſt nicht zu
ſpaßen. Laß den Menſchen jetzt laufen, wohin er
will, wende Deinen ganzen Einfluß auf, daß er Europa
wieder verläßt, ehe Dein Mann etwas merkr.
Ein bitteres Lächeln, ein verzweiſelter, faſt irrer
Blick waren die Antwort.
Herr Gott, Du meinſt, er hat ſchon —
Ich weiß es nicht.
Auch etwa nicht, wozu er fähig iſts Er jagt
Dich fort und den ſchießt er totl
Warum denn?
Frag doch nicht ſo töricht. Oder ionnſt Du ihn
etwa nicht? Oder willſt Du mir am Ende vorreden,
daß Deine ganze Liebe dieſem Menſchen ſchon wieder
gehört, ganz gleich wie er etwa darüber denkt?
Renate, die ſich abgewendet hatte und zum Fenſter
hinausſah, bemerkte jetzt mit faſt unnatürlicher
Ge=
laſſenheit:
Da kommt Wilhelm. Er wird hier heraufkommen.
Es iſt beſſer, Du gehſt auf Dein Zimmer.
Ganz entſetzt ſprang Frau von Anſchar auf und
verließ das Zimmer.
Aber es dauerte lange. Immer noch kam er
nicht. Und er hatte ſie am Fenſter geſehenl Sie
ſtand und ſtarrte nach der Tür, als ſolle dort im
nächſten Augenblick der Henker eintreten - der Tod.
Aber.. war ſie denn ſchuldig?
Was hatte ſie denn getanz
Was hatte ſie ſich denn ſo zu fürchten, zu grauen
vor dem Manne - ihrem Manne?
und in ihrem Herzen flüſterte eine Stimme:
Ja ſchuldig.. ſchuldig wirſt Du ſein .. am
Schickſal beider.. des Mannes, den Zu liebſt, und
des Mannes, dem Dugehörſt. Ein Verſchweigen, ein
kluges Abwenden undenkbar, ſie wußte nun
be=
ſtimmt:Wilhelm hatte ſie auf dem Kirchhof beobachtet.
Sie wußte auch: Er ließ nicht mit ſich reden,
ſich nicht überreden. er war ſteinern und unerbittlich.
Sonſt, wenn er ſie vom Reiten zurückgekehrtzwußte,
war er ſofort gekommen, ſie nach dem Verlauf zu
fragen. Des Pferdes wegen, nicht etwa ihretwegen,
obwohl ſie beide „ihren Wert für ihn hatten” wie
er heute geſagt. Er kam nicht. Sie blieb allein.
Niemand kam ſie zu ſtören, zu fragen. allein ſich
ſelbſt überlaſſen. ausgeſtoßen.
Eine wilde Erbitterung ſtieg in ihr auf. Was
hatte ſie denn getan?
Gut. Wenn er nicht hören wollte, wenn er ſie
ohne jeden Grund verdammte und wie eine überführte
Verbrecherin behandelte, der man, aus höheren
Gründen, den Weg zur Flucht offen ließ, ſo wollte
ſie ihn benützen.
Ein unſeliges Feuer brannte in ihren Augen.
Mit haſtigen Händen legte ſie ihr Reittleid ab und
das gewöhnlich von ihr getragene dunkelblaue
Tuch=
kleid des Tages an.
Was war er ihr denn? Was war ihr denn ſein
Haus L. Was war ſie ihm denn?
D.. ſie wußle das wohl .. wie hätte ſie nicht
ſollen.
Geite D.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Jumi 1903.
Nummer 134.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Hreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verloſung. Unternehmer: Landwirtſchaftlicher Bezirksverein
Offenbach und der Obſt= und Gartenbauverband für den Kreis Offenbach.
Gegenſtand: Verloſung von Obſt, Obſtprodukten, Pflanzen und Gartengeräten.
4000 Loſe 050 Mk. das Stück. Der Vertrieb der Loſe iſt im Großherzogtum
geſtattet.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Gewerbeunfallverſicherungsgeſetzes.
Nachdem wir die Wahrnehmung gemacht haben, daß bis jetzt nur ein Teil
der gemäß 8 35 des Gewerbeunfallverſicherungsgeſetzes zur Anmeldung
verpflich=
teten Betriebsunternehmer ihrer Anmeldepflicht Genüge geleiſtet hat, bringen wir
unſere Bekanntmachung vom 19. November v. J3. nachſtehend wiederholt zur
Kenntnis der Beteiligten mit dem Bemerken, daß wir bei fortgeſetzter
Nicht=
erfüllung der Anmeldepflicht zu unſerem Bedauern genötigt werden, gegen die
ſäumigen Betriebsunternehmer nunmehr mit Geldſtrafen vorzugehen.
Wir fügen noch an, daß u. a. die nachbezeichneten Gewerbezweige der
Unfallverſicherung unterliegen:
Baumaterialienhandlungen
Milchhandlungen
Vierhandlungen
Möbelhandlungen
Brennmaterialienhandlungen
Nähmaſchinenhandlungen
Bücherhandlungen
Ofenhandlungen Kachel=u. Porzellansfen)
Droguenhandlungen
Papierhandlungen
Gier=, Butter= und Käſehandlungen, Pelzwarenhandlungen
Eiſenkurzwarenhandlungen
Polſterwarenhandlungen
Galanteriewarenhandlungen
Sämereienhandlungen
Glas= und Porzellanwarenhandlungen Sattlerwarenhandlungen
Haushaltungsartikelhandlungen
Schuhwarenhandlungen
Kolonialwarenhandlungen
Seifenhandlungen
Konfektionsgeſchäfte
Seilerwarenhandlungen
Lederhandlungen
Spielwarenhandlungen
Manufatturwarenhandlungen
Tapetenhandlungen
Materialwarenhandlungen
Techniſche Artikelhandlungen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. Br. Glüfſing.
(0232idi
B e k a n n t n e G n i g.
Der Nachtrag zur Heberolle üher die Beitrüge zur land= und
forſt=
wirsſehaftlichen Beruſsgenoſſenſchaft für das Jahr 1002 liegt von heute
an während vierzehn Tagen auf der unterzeichneten Bürgermeiſterei — Bureau:
Waldſtraße 6 - zur Einſicht offen. Innerhalb einer weiteren Friſt von zwei
Wochen, nach Ablauf der Offenlegungsfriſt, kann der in der Heberolle als
beitragspflichtig in Anſpruch Genommene gegen die Beitrags=Berechnung bei dem
Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft Einſpruch
erheben (ſ. 8 15 der Verordnung vom 31. Mai 1902, Regierungsblatt S. 208).
Darmſtadt, den 3. Juni 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Dr. Gläſſing.
(osssmd
Bekanntuachung.
Die bei Goſſen= und Bankett=Herſtellung in der Amerbach=, Schul= und
Aliceſtraße notwendige
1. Pflaſter= und Chauſſierarbeit veranſchlagt zu 604 Mk.
2. Lieferung von Bankettrandſteinen, 600 If. m
aus Baſaltlava oder Granit, veranſchlagt zu 2415
216
3. Eiſenlieferung veranſchlagt zu
ſollen im Wege ſchriftlichen Angebots vergeben werden. Voranſchläg und Akkord
liegen bei unterfertigter Stelle zur Einſicht offen und ſind daſelbſt auch die
Gebote bis längſteus Samstag, 13. Juni d. Js., vormittags halb 10 Uhr
einzureichen.
Ober=Ramſtadt, den 26. Mai 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
C039Imd
Fritſch.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den L. Juni 1303, nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Saale, Rundeturmſtraße 16, öffentlich zwangsweiſe gegen
Varzahlung:
3 Büfetts, 3 Vertikows, 6 Sofas, 1 Divan, 5 Kleiderſchränke, 1
Glas=
ſchraul, 2 Schreibſekretäre, 3 Waſchtiſche, 2 Pianinos, 4 Betten, 3
Näh=
maſchinen, 1 Fahrrad, 2 Pferde, 80 Wirtstiſche, 1 Billard, 6 Stühle,,
1 Nollwagen und verſchiedene andere Gegenſtände.
Darmſtadt, den 10. Juni 1903.
TInéure, Großh. Gerichtsvollieher,
10414)
Bleichſtraße 9.
Große Baumatervalien
Verſteigerung.
Freitag, den 12. Juni l. Js., vormittags 9½ Uhr,
werden an der Abbruchſtelle Magdalenenſtraße 14116
Bauholz in allen Dimenſionen, eichene Pfoſten, Glasabſchlüſſe, Fenſter
und Türen, Fußbodenriemen, eine große Partie eiſerne Träger, eine
Gußſäule (330 m hoch), hölzerne Treppen, 1 Füllregulierofen,
Waſſer=
ſteine und ſonſtiges Baumaterial
mit unbedingtem Zuſchlag gegen bare Zahlung verſteigert.
344r.
1
A CRElSTARUIO
echt engl., souie Fanzerkassetten, zurüchges.
Fahrrider, Héskaunasehinen etc. vorden
wegen Umzug zu enorm billigen Preisen aus-
(0411afso
verhauft.
MöAller &a; Oler, Hisahethenstasse 98.
Geſchäſtoverlegung und Eröſſaung.
Meiner hochgeſchätzten Kundſchaft, werten Nachbarſchaft, ſowie Freunden
und Gönnern zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich nunmehr mein Geſchäft nach
GoShsurasse 4
gegenüber der Hirſchapotheke,
verlegt habe und daſelbſt eine
Ochſen= und Kalbswetzgerei
betreibe. — Ich bitte bei Bedarf von nur prima Ochſeu= und Kalbfleiſch um
ferneren geneigten Zuſpruch und empfehle mich
hochachtungsvoll
28rimd
Calzob Vormohl,
Ochſen= und Kalbsmetzger.
Fkall= und Zor=Einrichtung,
wie neu, billig zu verkaufen.
Näheres Hermannſtraße 39.
(8942imd
Noſalie war ihr keine gütige Schweſter geweſen.
Mehr als einmal hatte ſie von ihr gehört: Kümmere
Dich nur um gar nichts als um Deine eigene ſchöne
Perſon. Bleib ſchön, liebenswürdig, damit allein iſt
Wilhelm ſchon ganz zufrieden. Du biſt, um poetiſch
zu ſein, die einzige Roſe in ſeinem großen, nützlichen
Gemüſegarten, und wie es da weiter heißt: Wenn
die Roſe ſelbſt ſich ſchmückt-Schmückt ſie auch den
Garten.
Ja - ſo hatte Noſalie oft oder ähnlich zu ihr
geſagt, und ſie hatte ohne weitere ſchlimme Gedanken
- das ſo hingenommen und danach gelebt.
Da die Mittagsglockel Heute ungewöhnlich früh.
Ihre Mutter ſollte zur Bahn gefahren werden, der
Zug ging ſo ab von der Station, daß immer zu den
Feſttagen, wo Frau von Anſchar Roßberg beſuchte,
früher geſpeiſt werden mußte.
Heut war das ganz unnstig. Renate wußte zu
genau, daß ihre Mutter diesmal nicht fahren würde.
Das war auch gut, ſehr gut. Sie fürchtete ſich,
hinunter zu gehen. Sie ſah ihren Mann und Roſalien
wie unerbittliche Richter vor ſich ſtehen, die Schuldige
zu entſezlicher Rechenſchaft ziehend.
Die Schuldige? Ja, ja, flüſterte die leiſe
Stimme in ihrer Bruſt, die ſich nicht betäuben, nicht
überhören ließ. Untreu - doppelt untren —
pflicht=
vergeſſen, grauſam, ſelbſtſüchtig, trügeriſch im Herzen
und in Gedanken - liebelos-
Nein, neinl Das doch nichtl Sie - liebelosl
Wie namenlos hatte ſie geliebtl Sie - untreu?
Sie war alt geworden über der Treuel Treue?
flüſterte dieſe unerbittliche Stimme, „tote Treu=
Und ſelbſtſüchtig gar - Siel? Trügeriſch2
Sie? die nichts heißer wünſchte, als allein hier zu
wirtſchaften - ohne Roſalien?
Konnteſt Du die Pflichten der Anderen leiſten ?
War's nicht Neid, Trotz, Gleichgiltigkeit gegen das
Behagen des Mannes und anderer Menſchen?
Aber grauſam, ſelbſtſüchtigs Nein, das allein
nicht! Niemals.
Wirklich nichts Frag ihn - frag ihn.
Hatte ſie nicht ihr ganzes Leben nur für andere
gelebt?
Zeig mir die Stunde, zeig mir den Tag, wo
Du Dich ſelbſt vergeſſen gehabt.
Vaterl Vaterl O, daß Du tot biſt, Du weißt,
daß ich lieben, treu ſein, Opfer bringen konntel
Dir wenigſtens-
Ihm —2 Dem nachſichtigſten, gütigſten,
zärt=
lichſten Vater, der nie ein Großes von Deiner
Opfer=
freudigkeit forderte?
Längſt hatte ſie das Zeichen der Tiſchglocke
vergeſſen, ruhelos hin und her wandernd.
Da - das Nollen eines Wagens zog ſie
un=
willkürlich zum Fenſter.
Mein Gottl Die Mutter - ſie reiſte wirklich
ab ohne Lebewohl - und ſie weinte in ihr
Taſchen=
tuch. Sie weinte bitterlich!
Mutter! Mutter! rief Renate, mit Mühe das
Fenſter aufreißend.
Der Ruf verhallte, zu ſpät. Es war ſchon ſtill
geworden im Park .. der Wagen verſchwunden.
Unhörbar ſank der graue Regenſchleier zwiſchen
den kahlen Bäumen, den zitternden Sträuchern nieder
auf die ſchwarze, feuchte Erde
Vergebens, zu ſpätl Wann haſt Du je Deiner
Mutter Herz geſucht, ihr auch nur Entſchuldigung
ihrer Schwäche gegönnt? Wann haſt Zu es der
Mühe wert gefunden, aufrichtig, liebevoll Dein offenes
Herz und Lieben, wenn Du denn eins haben wollteſt,
ihr zu zeigen? Und ſie? War ſie nicht am Ende
ſelbſtloſer als Du geweſen? Wenn ſie Unrecht tat?
War's nicht für Dich? Haſt Du's nie gefühlt?
Hatteſt Du je mehr als einen kalten Dank für rein
äußerliche Gaben, die Du auch annahmſt?
Ja, ja, liebelos, grauſam und undankbar.
Es wurde leiſe, ganz ſchüchtern an die Tür geklopft.
Renatens trockene Lippen vermochten kein Herein
zu formen.
Sie blieb auf dem Stuhl am Fenſter ſitzen, auf
den ſie geſunken war, die Hände läſſig im Schoß.
Um einen Spalt breit öffnete ſich die Tür.
Renate ſchrak empor. Roſalie...
Sich noch einmal ſcheu umblickend, ſchlüpfte ſie
herein.
Ich ſoll wohl nicht? Wilhelm hat's auch
ver=
boten. Niemand ſoll Dich ſtören, Du wärſt nicht
wohl... Ruhe, nur ungeſtörte Ruhe brauchteſt Du.
Daß Du nichts eſſen wollteſt, ſagte er auch. Aber
eſſen mußt Du, Renatchen, eſſen muß der Menſch,
Leib und Seele muß zuſammenhalten, ganz egal,
welches krank iſt. Ich hab geſehen, wie Wilhelm
Deine Mutter, die ganz wie ſterbend ausſah und
verängſtigt, — o Himmell in ſeine Stube rein winkte,
und ſonſt hörte man ſeine Stimme durchs ganze
Haus, beſonders, wenn er ärgerlich iſt. und nach
ſeinem Geſicht war ers auf Deine Mutter.. Gott!
ſie iſt auch zu faſelig, nimm's nicht übel. Seine
Stimme hörte ich diesmal gar nicht, nur daß die
Alte einmal aufſchluchzte.. wie ein Aufſchrei war's.
Sieh mal hier, Renatchen, ganz ſchöne Sandwiches
non geſtern, mit Faſan und da Leberwurſt, die magſt
Bu doch ſo gern, im Steintopf halten ſie ſich
tage=
lang friſch, und eine Halbe Rotwein Allerbeſten hab
ich noch dem Kahlberg aus den Fingern geriſſen,
ſo=
zuſagen. Du mußt eſſen, das verſtehen Männer nicht.
Denn Du wirſt Kraft brauchen, Du kriegſt was zu
tragen, ſag ich bloß!
Renate wollte etwas ſagen. Ganz immöglich.
(Fortſetzung folgt.)
Rummer 134.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Juni 1903.
Geite 3.
Frankfurter Hypothekenbank.
Pfandbrieſverloſung am 6. Juni 1903.
Bei der am 6. Juni 1903 vor Rotar ſtattgehabten Verloſung ſind von unſeren
3¹⁄₁₀ Pfandbriefen der Serien 12, 13 und 19
die folgenden Nummern zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1903, mit welchem
Tage die Verzinſung endigt, gekündigt worden. Es beziehen ſich dieſe Rummern
auf ſämtliche Literae, alſo auf alle Stücke, welche eine der Nummern tragen.
No. 237, 337, 349, 500, 625, 652, 728, 779, 858, 863, 875, 906, 914, 956
1039, 1054, 1062, 1093, 1418. 1648, 1652, 1689, 1733, 1761, 1781, 1818,
1986, 2002, 2062, 2108, 2109, 2197, 2292, 2395, 2515, 2549, 2591, 2646,
2905, 3002, 3172, 3201, 3303, 3566, 3572, 3645, 3679, 3694, 4010, 4147
4170, 4201, 4286, 46567, 4930, 4944, 5018, 5054, 5133, 5328, 5398, 5951,
6244, 6371, 6727, 6832, 6948 7011, 7053 7144, 7186, 7202, 7318, 7327
7512, 7730, 8132, 8458, 8500, 8653, 8737, 8800, 9034, 9125, 9127, 9137
9181, 9238, 9283, 9307, 9984, 10079, 10128, 10130, 10188, 10227, 10468,
10475, 10502, 10755, 10835, 10998, 11158, 11424, 11685, 12351, 13096,
13417 13511, 13599, 13615, 13680, 14214, 14426, 14654, 14680, 14697,
14704, 14739, 14888, 14923, 15015, 15339, 16008, 16152, 16463, 16540,
16625, 16627, 16644, 16651, 16791, 16904, 16918, 17203, 17277, 17339,
17353, 17414, 17542, 17567, 17641, 17723, 17556, 17783 17830, 18333
18361, 18802, 18937, 18992, 19316, 19327, 19352, 19418, 19446, 20157
20218, 20264, 20285, 20452, 20504, 20672, 20771, 21070, 21149, 21195,
21229, 21230, 21236, 21373, 21781, 21864, 22348, 22379, 22389, 22429
22639, 22707, 22765, 22858, 23037, 23089, 23123, 23179, 23628, 23750,
24107, 24118, 24128, 24188, 24271, 24978, 24286, 24511, 24685, 24772,
25169, 25437, 25811, 26162, 26775, 26826, 26836, 26865, 26912, 27275
27359, 27373, 27407 27433, 27476, 27561, 27637 27752, 27760, 27893,
27907, 28085, 28132, 28318, 28351, 28911, 29017, 29262, 29552, 29649
29792, 29831, 30135, 30140, 30337, 30424, 30654, 30720, 30789, 30833,
30841, 30859, 30893, 60042, 60067, 60355, 60531, 60993, 61044, 81172,
61307, 61503, 61669, 61765, 61813, 62155, 62322, 62481, 62482, 62592
62646, 62680, 62767 62775, 62901, 62994, 63460, 6350b, 63797, 63813,
64093, 64190, 64195, 64214, 64317, 64458, 64522, 64591, 64881, 64891
64936, 65091, 65170, 65472, 65669, 65779, 66917, 66501, 66597, 66673
66714, 66840, 67095, 67186, 67446, 67529, 67955, 68220, 69101, 69257,
69357 70093, 70587, 70712, 70909, 71409, 71516, 72200, 72312, 72747
72755 72843, 73008, 73050, 73207 73286, 73473 73573. 73821, 74088
74112, 74133, 74343, 74420, 74623, 74743, 75226, 75606, 75889 75911,
76148, 76421, 77274, 77730, 7802b, 78042, 78116, 78151, 78834, 78905,
79315, 79367, 79747, 100169, 100207, 100346, 100845, 101254, 101590,
101640, 101853, 102028, 102509, 140099, 140156, 140401, 140877. 140937,
141152, 141628, 141681, 141867, 142060, 143221, 143323, 143473.
Die Rückzahlung dieſer heute gekündigten Pfandbriefe erfolgt vom 1. Oktober
1903 ab. Auf ſolche Stücke, welche erſt nach dem 31. Oktober 1903 zur
Ein=
löſung gelangen, wird für die Zeit vom 1. Oktober 1903 ab bis auf weiteres
ein Lolgiger Depoſitalzins vergütet.
Ans früheren Verloſungen ſind noch rückſtändig:
Ser. 12, Lit. N. No. 6343, 10538.
Ser. 19, Lit. N. No. 140189.
Die Einlöſung erfolgt in Frankfurt a. M. an unſerer Kaſſe, auswärts bei
unſeren Coupons=Einlöſungsſtellen, insbeſondere in:
Darmſtadt bei der Bank für Handel und Induſtrie,
Gießen „ Herrn A. Heichelheim,
Mainz „ Herren Schmitz, Heidelberger & Co.
Ebendaſelbſt wird auf Wunſch der Umtauſch der verloſten Stücke gegen
neue 3½oige Pfandbriefe der Serie 19 zum Tageskurs beſorgt.
Die Kontrolle über Verloſungen und Kündigungen unſerer Pfandbriefe
über=
nehmen wir auf Antrag koſtenfrei; Antragsformulare, aus welchen die
Be=
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60 94 409 76 511 20 30 73 77 h30) 681 750 865 66 78 910 50 97 2016
31 97 [150) 176 92 206 49 84 334 419 653 54 65 789 809 30 904 83 8
3023 47 94 197 224 376443 88 537 89 642 90l 2 18 55 81 4097 122 288
484 599 684 772 879 959
5035 49 85 96 232 54 80 334 53 96 440 60 78 82 542 75624 48 82
[150) 92 737 65 77881 90 95 918 43 6061 137 76 241 349 493 509 758
912 93 200) 7004 7 27 38 260 98 402 564 83 641 761 93 819 35 38 58
92 95 903 8015 231 47 313 70 (200) 76 503 61 80 660 788 60) 95 97
956 63 72 86 9093 108 34 366 476 543 621 74 87 709 46 98 813 988
10065 148 92 411 44 66 92 565 613 14 75 706 74 93 812 28 38 93
90 11070 106 44 90 92 99 323 86 1300) 411 713 49 95 150) 864 206)
966 12002 37 48 94 304 530 671 85 86 722 808 966 70 13038 54 69
140 315 54 57 407 41 61 73 527 7 84 97 736 60 826 28 973 7999 14070
74 84 101 55 227 301 66 81 494 2000)
15036 282 360 475 508 94 ſ50) 644 731 49 59 899 919 21 31 8995
16015 31 103 62 202 11 41 340 45 72 400 508 68 603 880 17035 154 66
74 83 98 212 28 355 66 420 505 797 809 930 99 18000 52 68 108 35 83
242 57 73 365 403 27 602 53 89 97 919 38 ſl50) 99 19001 24 43 75 115
41 442 524 69 632 99 863 99 909 (150) 18 68 98
20023 48 71 140 47 328 66 77 453 84 534 60 84 628 61 150) 74
735 39 1150) 830 70 78939 21061 111 231 55 84 390 464 66 549 55 89
827 28 22002 129 77 300 44 402 15 677 706 7 810 99 903 73 23010 18
70 78 116 72 204 34760 442 543 600 27 56 707 10 802 24049 129 388
94 428 58 683 808
25020 93 160 242 9 363 441 629 99 867 26071 84 [200 187
326 (300) 534 52 720 883 84 962 27143 364 535 46 730 816 25 90 948
74 87 28012 58 145 82 369 98 453 513 150) 66 690 838 75 916 30 66
20042 71 109 92 267 396 450 51 58 549 69 721 88 812 933 41
30029 82 124 36 68 301 11 453 6s 71 505 800 17 911 31052 87
280 319 22 407 (300 u. e. Pr. v. 50000 13 694 713 150) 29 85 96 965 76
32057 141 302 63 416 41 69 76 562 620 743 802 51 66 70 33030 50 74
79 85 86 123 293 326 532 683 726 2 841 34007 42 62 98 102 301 19
456 574 613 24 769
35036 109 26 50 265 357 440 60 553 55 658 62 99 744 84769 980
36091 1200) 200 545 93 751 842 73 95 200) 959 67 37098 299 1290
381 593 622 24 41 758 832 35 969 99 38069 97 175 294 391 428 565 639
790 803 68 925 70 72 3911742 73 97 278 456 530 64 637 706 49 896
40516 87 642 62 90 846 68 81 95 921 41018 31 34 40 43 151 201
76 302 15 64 537 644 711 33 82 824150) 97916 88 42095 194 285 315
5780 407 150 504 47 1150 81 793 824 35 54 978 (50) 43023 161 66
[50) 228 (300 36 382 85 406 40 150) 60 51751 804 90 91 821 53 61
44081 189 336 90 410 873 998
45087 173 203 ſ200) 302 86 674 9 722 813 974 46078 163 204
309 78 479 511 631 747 825 44 83 931 37 47o28 76 77 115 65 66 233
542 643 82 (200) 86 704 25 150) 61 854 927 48008 43 113 466 600 14
25 30 78 735 65 822 999 49060 120 48 85 324 523 662 76 88 74266 869
87953 70
50059 74 134 43 20l 1746 95 421 524 606 51123 202 8295 96
419 38 59 84 657 816 77 52027 92 211 36 89 375 92 470 570 654 821
75 80 967 53073 175 274 330 624 81190 54139 80 237 66 303 512 3
43 49 64 84 655 721 40 839 910 30
55383 456 86 503 61 610 85 93 710 41 816 911 56210 31 63 312
63 460 504 27 48 608 59 86 796 90l 22 34 57045 91 99 175 90 213 384
65 636 82 700 15 51 89 99 806 31 36 42 90 915 87 58133 65 68 71 235
328 55 79 98 408 29 571 695 746 51 79 93 840 915 59031 70 100 19 235
84 446 405 16 35 62 1400) 71 85 658 736 809 30 60 75
60086 217 41 47 545 60o 1 24 733 64 82 99 933 61037 52 65 193
293 392 455 502 58 7 92 603 32 N813 57907 62007 26 49 114
381 300) 436 69 603 845 71 82 63135 309 77 411 81 575 803 (50]
927 300) 64651 123 47 249 59 76 82 303 1200) 30 74 82 739 86s
93711000)
65053 69 9 100 86 272 332 419 26 90 550 620 5300) 9 95 825
66123 37 238 89 312 88 439 90 522 32 603 762 843 59 963 84 (3000]
67014 95 185 257 4777053797884 68011 12 20 38 68 206 406 28 53 520
87621 755 60 800 38 98 967 72 69045 169 74 93 237 59 306 96 564
673 88 736 45 812 93
= 70166 264 324 44 40 473 659 7 740 924 51 55 1200) 71012 47
81 110 37 42 72 79 l200 94 229 311 89 525 44 83 607 82 700 1 16 50
55 76 97 851 924 86 (50) 93 72045 85 315 41 1400 54 444 538 54 62
70 ſſ50) 83 648 58 96 704 905 51 73100 315 39 417 150) 76 85 90 504
81 624 62 150) 700 1 84 35 62 98 802 29 l50) 44 929 74047 80 121 29
238 80 304 21 511 671 739 53 66 809 66 (000) 98 961
75333 484 1200) 501 11 13 16 (300) 53 56 72 725 54 833 925 76108
41 50 201 14 17 371 407 29 530 40 653 93 721 62 817 56 65 (200) 949
77055 129 30 87 623 35 716 40 900 25 44 78060 88 152 84 287 347 92
488 562 68 603 704 1755 803 31 984 79068 79 8 A78 336 93 42
29 36 56 556 75 832 975
8007 165 7 245 397 431 529 55 150) 83 91 624 89 738 62 866
81008 170 3 58 59 99 403 11 54 573 83 94 680 85 870 967 8211736
263 382 87 518 649 67 70 734 4769 98 83993 900 10 20 55 83002 1200)
45 83 103 80 150) 224 322 30 534 58 89 857 70 820 51 94 84011 4616¾
83 520 33 803 38 91
83015 28 114 23 42 282 331 558 63 673 700 16 810 33 903 38
86060 138 99 321 82 568 637 732 64 87006 19 26 146 223 60 85 347
451 76 528 36 743 0 76 88069 81 115 31 223 405 25 87 505 24 50)
30 80 767 805 93 919 38 89069 84 l50) 129 84 377502 N 1200) 83
600 72 764 81 800 982
80031 81 100 88 233 345 460 (300) 82 530 (200) 625 67 95 778
92 817 91007 196 350 417 71 532 7788 638 6077 82 863 86 900 92106
263 370 411 590 611 52 67 86 781 828 37 40 929 93035 45 90 97 101
256 71 361 92 448 58 5200) 522 602 78 706 28 91 94023 31 30 188 207
21 346 75 408 28 150) 702 78 887 990
95033 365 430 84 372 623 73 710 1400) 882 965 96098 122 246 67
310 30 57 432 37 [50) 52 82 515 21 68 004 77 81 719 29 836 76 981
97068 168 92 225 (400) 64 73 150) 308 58 74 85 465 86 526 703 5 803
982 97 48007 28 87 98 158 310 25 48 440 150) 540 85 6151150) 45 780
843 9902 3661 92 200 57 345 96 439 7691 500 25 34 92 71 2978150)
84 809 51 65 964
B. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
El34.
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an eine rationelle Hautpflege zu gewöhnen,
damit die Poren geöffnet bleiben und die
für die Geſundheit ſo wichtige Haut=
P atmung ſtattfinden kann. Hierdürch
wer=
den viele Hautſtörungen vermieden,
be=
ſonders das ſo häufig auftretende
über=
aus ſchmerzhafte
[0454D
Wundsein der Kinder
im zarteſten Alter. Hervorragende Profeſſoren und Aergte
empfehlen die als beſte Kinderſeife tauſendfach erprobte
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unver=
gleichlichen Milde und abſoluten Reigloligkeit ſowie auch
antiſeptiſchen und neubildenden Eigenſchaften allen anderen
Seifen vorzuziehen, und beſtehe man darauf, ſtets nur
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Die Firma P. Rettig, Inh. Hugo Haehner wird
ihre neuen' Geſchäftsräülme am Kapellplatz heute
Donnerstag, 11. ds. Mts. eröffnen. Dieſe alte
Darmſtädter Firma war durch verſchiedene
Stadter=
weiterungen mehrmals gezwungen, ihre Geſchäftsräume
zu verlegen, troßdem hat dies altbekannte Geſchäft
namentlich unter dem jetzigen Inhaber an Umfang
be=
deutend zugenommen. Durch den Erwerb der im Zentrun
der Stadt gelegenen Grundſtücke Soderſtraße 2 früher
am Pädagog) hat ſich die Firma für weitere Zukunft
ausreichende Lokalitäten geſichert.
fo415"
Im engliſchen Unterhauſe
ſtellte am Dienstag bei dichtgedrängtem Hauſe Hicks
Beach bezüglich der Beſprechung der Vorzugszölle
eine Anfrage an den Sprecher, ob die Beſprechung
der von Chamberlain vorgeſchlagenen Zollpolitik
bei dem Abänderungsantrage Chaplins zum
Finanz=
geſetzentwurfe oder bei dem Geſetzentwurfe ſelber
ſtattfinden ſolle. Der Sprecher erwidert, nach der
Geſchäftsordnung für die Sprecher müſſe die
Be=
ſprechung bei dem Abänderungsantrag Chaplin einzig
und allein auf die Kornzölle beſchränkt werden.
Das Haus beginnt die Beratung des
Finanzgeſetz=
entwurfs in Verbindung mit dem Ankrag Chaplin.--I
Begründung des gegen die Aufhebung des
Korn=
zolles gerichteten Antrages führte Chaplin ſkonl.) aus,
der Vorſchlag, dieſen Zoll wieder abzuſchaffen, ſei von
zahlloſen Freunden der Regierung mit Unbehagen und
Mißfallen aufgenömmen worden. Jedes Argument, das
während des letzten Jahres zutage getreten ſei, ſpreche
dafür, daß der Zoll jetzt in Kraft bleibe. Der
Handels=
miniſter Ritchie tat einen nicht wieder gut zu machenden
Mißgriff in der Politik. Die Abſchaffung des Zolles ſei
den Anſichten Chamberlains entgegengeſetzt. Die Politik
der Regierung. die einzige Waffe wegzuwerfen, mit
der ſie die von Chamberlain verkündeten großen
Ideen zur Verwirklichung bringen könnte, ſei
unbe=
greiflich.
Im Laufe der Debatte erklärte, Schatzſekretär
Ritchie, die Regierung halte die Anſtellung einer
Unter=
ſuchung über die Frage der Vorzugstarife für
not=
wendig Ex würde überraſcht ſein. wenn eine ſolche
Unterſuchung irgend ein praktiſches Mittel dartun würde,
eine ſoͤlche Politik auszuführen. Er ſei ein überzeugter
Freihändler, und wie er gegenwärtig beraten ſei, köſine
er ſich nicht zu einer Politik bekennen, welche er für
ſchädlich für die Intereſſen Großbritanniens und ſeiner
Kolonien halte. - Hicks Beach ſagt, er habe, als er
Schatzkanzier geweſen ſei, den Kornzoll als fiskaliſche
Maßnahne infolge des ungeheuren Anwachſens der
Staatsausgaben vorgeſchlagen, nicht als Schutzzoll.
Einige Kreiſe ſcheinen anzuiiehmen, daß der Zoll für die
Zwecke der Vorzugsbehandlung der Nolonien gebrauchk
werden ſoll. Wenn die Regierung beſchloß, den Zoll auf=
Zuheben, um dieſes Mißverſtändnis zu beſeitigen, ſo habe
ſie guten Grund gehabt. Er ſtimme mit Chämbeke
laim überein, daß der Birminghamer Rede
des=
ſelben zuviel Bedeutung beigelegt worden
ſei, aber es handle ſich nicht um dies allein, da
Chamber=
lain ſeine Aſſichten nochmals wiederholt und auch Lord
Baljoür eine Rede darüber gehalten hat. Die von
Val=
ſour vorgeſchlagene Stellungnahme ſei aber unmöglich
und der Regierung, ſowie der konſervativen Partei
un=
würdig. Eine weſentliche Aenderung in der Fiſanzpolitik
iſt vorgeſchlagen worden, eine Aenderung iſt aber nur
mit Zuſtimmung der öffentlichen Meinung
Groß=
britamiens ausführbar. Glauben Chamberlain und
Balfour Ausſicht zu haben, die allgemeine Zuſtimmung
zu erlangen ? Chamberlains Vorſchlag hat die liberale
Partei geeinigt. Wenn die Regieriig auf ihrem
Vor=
ſchlag beſteht,. wird ſie die unioniſtiſche Paltei zerſtören.
1 Ich appelliere an die Miniſter, die etwa anderer Anlicht
ſind wie Chamberlain, ihre Anſichten frei auszuſprechen.
Ich bin gegen die Politik der Grundſäße Chamberlains,
welche Gröhbritannien ſchädigen und mehr dazu beitragen
würden, das Reich zu ſpalten als zu einigen.
Schaßkanzler Ritchie geht auf Hicks Veachs Rede
ein und ſagt, die Regierung ſei entſchloſſen, die Ausgaben
für Heer und Marine, ſowie für andere
Verwaltungs=
zweige zu vermindern, ſoweik es die Intereſſen des
Landes zulaſſen. Nach dem großen Kriege könlen jene
Ausgaben nicht plößlich herabgeſeßzt werden. Die
Regie=
rung ſei zu dem Entſchluͤß gekommen. den Kornsöll
abzuſchaffen. Die Fräge der Vorzugsbehandlung
der Kolonien ſei eine wichtige. Das Land werde darüber
entſcheiden. Auf den Zwiſchenruf: Wann' entgegnet
Redner:Nicht jeztu. - Chamberlain und andere
Mitglieder hätten nurfürſichſelbſtgeſprochen,
nichk für die Regierung. Er glaube nichk daß die
be=
ablichtigte Unterſuchung ein praktiſches Mittel ergebe für
die Durchführung der Politik der Vorzugsbehändlung
der Kolönien.- Er ſei überzeugter Freihändler und
könne ſich nicht zu einer Politik bekennen, die ſeiner
An=
ſichk nach Großoritannien und ſeine Kolonien ſchädigen
würder (eifall bei der Oppoſition. Redner erwidert
auf einen Zwiſchenruf, daß er teils für die Regierung,
teils für ſich ſelbſt geſprochen habe. Er rechtfertigt die
Aufhebung des Kornzolles, von dem nur die
aus=
ländiſchen Landwirte Vorteil gehabt hätten. Bei der
Nortdauer würden die Verbraucher in der Güte oder im
Preiſe benachteiligt werden. Auf die Dauer falle jede
Erhöhung des Brotpreiſes auf die ärmſten Gruppen.
Der Zoll wurde ohne Beſchwerde getragen von den
leitenden Klaſſen, die für den Krieg und die dafür
nötigen Geldaufwendungen waren. Er wurde erhoben in
einer Zeit der nationalen Not, und abgeſchaͤfft, als
freundlichere Ausſichten ſich eröffneten. Vies ſei keine
Inkonſequenz. Wenn auch einige Anhänger der Regie=
rung dadurch verletzt ſeien, werde doch das Land das
Verhalten der Regierung unterſtuͤtzen.
Fowler liberäl ſagk, der Vorhang vor dem Kabinett
ſei gelüftet. Die Mitglieder und Anhänger der
Regie=
rung hätten ſich unter einander widerſprochen. Es liege
kein Anlaß vor für eine Unterſuchung der Finanzvolitik.
Unter dem Freihandel habe England einen
beiſpiel=
loſen Aufſchwung'gehabt. Im weiteren Verlaufe
ſprachen eine Anzahl Anhänger der Regierung gegen
dieſe wegen des Wechſels Uhrer Politik betreffend Leden
Kornzoll, und betonten den außerordentlichen Charakter
der politiſchen Lage, die durch das Vorgehen der
Re=
gierung geſchaffen ſei.
Deutſches Reich.
— Die Reichstagswahl wird
möglicher=
weiſe heftige gewerkſchaftliche Kümpfe im
Gefolge haben. Wie aus Berlin gemeldet wird,
wird in den ſogialdemokratiſchen Gewerkſchaften aufs
lebhafteſte für die Arbeitsruhe am 16. Juni agitiert,
damit der ſozialdemokratiſchen Partei die nötige
An=
zahl von Helfern für den Wahltag zur Verfügung
geſtellt werden kann. Von verſchiedenen kleineren
Gewerkſchaften liegen ſchon Beſchlüſſe vor, am
Wahltage vollſtändige Arbeitsruhe eintreten zu laſſen.
Auch die Metallarbeiter, Holz= und Bauarbeiter,
ſcheinen ſich anſchließen zu wollen. Die
Arbeit=
geberverbände, ſollen aber nicht geneigt ſein, ſich
dieſen neuen Feiertag abzwingen zu laſſen. Es
werden in dieſen Tagen Konferenzen abgehalten,
um die Arbeitgeber zu energiſchem Widerſtand zu
veranlaſſen und ein planmäßiges Vorgehen gegen
alle, die ohne Grund am 16. Juni der Arbeit fern
bleiben, herbeizuführen.
- Die Köln. 3tg. ſchreibt: Dieſer Tage lief
durch die Zeitungen die Nachricht, daß für den
Herbſt eine gemeinſchaftliche Beſprechungaller
Finanzminiſter der deutſchen
Bündes=
ſaaten in ähnlicher Weiſe wie ſie zuletzt vor zehn
Jahren in Frankfurt a. M. ſtattgefunden hat, in
Ausſicht genommen ſei. Dieſe Nachricht läuft nach
den von uns eingezogenen Erkundigungen den
Tat=
ſachen weit voraus. Es iſt ausgeſchloſſen, daß eine
Entſcheidung über eine ſolche gemeinſame Beratung
erfolgen kann, bevor der preußiſche Finanzminiſter
dazu Stellung genommen hat. Dieſer aber beſindet
ſich zur Zeit noch in den Vereinigten Staaten und
wird nicht vor Anfang Juli hierher zurückkehren.
Freilich iſt nicht zu verkennen, daß, je dringender,
die Aufgabe wird. die Reichsfinangen auf eine
neu=
geregelte zuverläſſige Grundlage zu ſtellen, eine ſolche,
zemeinſame Beſprechung der einzelſtaatlichen
Finanz=
miniſter unter dem Vorſitz des Reichsſchabſekretärs
um ſo wünſchenswerter wird.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Juni 1903.
Rummer 134.
Ausland.
— Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus
be=
riet am Dienstag die Dringlichkeitsanträge des Abg.
Klofatſch, in denen die Regierung aufgefordert wird,
Aufklärung über ihre bezüglich des Balkans
be=
folgte Politik zu erteilen und gefragt wird, warum
ſie nichts zur Einhaltung des Berliner Vertrages
ge=
tan habe. In der Begründung kritiſierte Abg.
Klo=
fatſch abfällig die Balkanpolitik Oeſterreich=Ungarns,
ſowie die Verwaltung der okkupierten Provinzen.
Der Miniſterpräſident bemerkte, ſämtliche Großmächte
mußten wohl in der Auslegung des Berliner
Ver=
trages einig ſein, da ſie die von Oeſterreich=Ungarn
mit Rußland bezüglich Mazedoniens eingeſchlagene
Politik billigten und unterſtützten. Die von
Oeſter=
reich=Ungarn und Rußland bezüglich Magedoniens
gemachten Reformvorſchläge ſeien im Rahmen des
Berliner Vertrages gehalten. Er konſtatiere gern,
daß auch die Pforte dieſer Anſicht ſei und die
Durch=
führung der Verbeſſerungen in der Verwaltung in
voller Loyalität anſtrebe. Es ſei eine der wichtigſten,
für die Erhaltung des europäiſchen Friedens neu
ge=
wonnenen Grundlagen geweſen, daß die Kabinette
Oeſterreich=Ungarns und Nußlands zu einer
Ver=
ſtändigung über die gemeinſame Behandlung der in
Betracht kommenden Fragen gelangten. Der
Miniſter=
präſident verweiſt die draſtiſchen Erzühlungen des
Antragſtellers in das Gebiet der Phantaſie und ſtellt
feſt, daß er den ihm verfaſſungsmäßig gebührenden
Einfluß auf die äußere Politik in vollem Maße übe.
Am Schluſſe ſeiner Rede ertönte langanhaltender
Beifall und Händeklatſchen. Nach weiterer kurzer
Debatte wurde die Dringlichkeit des Antrages
Klo=
fatſch abgelehnt.
— Die italieuiſche Kammer nahm das
Ma=
rinebudget in geheimer Abſtimmung mit 182
gegen 137 Stimmen an.
— Die belgiſche Kammer verwies den vom
Finanzminiſter vorgelegten Geſetzentwurf, betreffend
die Verlängerung des Rechts des Rückkaufs der
Kongoeiſenbahn durch den belgiſchen Staat
auf weitere 15 Jahre, an eine beſondere Kommiſſion.
- In der ſpaniſchen Kammer erklärte in
Beantwortung einer Anfrage, betreffend die
franzö=
ſiſche Figuig=Expedition, der Miniſter des
Aeußeren, die Expedition habe lediglich die
Beſtim=
mung, die Aufſtändiſchen zu züchtigen. Die ſpaniſche
Regierung dürfe ſich in dieſe Angelegenheit nicht
einmiſchen.
Engliſche Blätter berichten, daß Präſident
Rooſevelts Reiſe durch den Weſten der
Vereinigten Staaten, tatſächlich faſt, einem
Triumphzuge glich. Die wilden Bewohner des Weſtens
konnten ſich nicht genug erfreuen an der Ungezwungenheit,
mit der der Präſident mit ihnen verkehrte, an ſeinem
wilden Reiten und an der Treffſicherheit ſeiner Büchſe.
Der Enthuſiasmus der Cowboys nahm ſtellenweiſe einen
ſolchen Umfang an, daß der Präſident ſelbſt in
Unter=
kleidern an das Fenſter kommen mußte, um ſeinen
An=
hängern eine Rede zu halten. In Jdaho lief der Zug
des Präſidenten morgens um 3 Uhr ein, und die
In=
ſaſſen ſchliefen den Schlaf des Gerechten, als ſie durch
einen Höllenſkandal geweckt wurden. Die ganze
Stadt=
bevölkerung hatte ſich verſammelt und machte ihrer
Freud=
durch Hornblaſen, Abſchießen von Feuerwaffen aller Art
und furchtbarem Gebrüll Luft. Der Präſident beſuchte
ſogar im Süden die Gegend, die den Desperados von
Woyming zum Zufluchtsort dient. Die
Vorſichtsmaß=
regeln, die man getroffen hatte, erwieſen ſich als
voll=
ſtändig überflüſſig, denn kein Attentäter würde gewagt
haben, unter den rauhen Freunden des Präſidenten ſeine
Hand gegen dieſen zu erheben. Der Präſident traf auf
ſeiner Reiſe viele Cowboys, die während des ſpaniſchen
Krieges in ſeinem Reiterregiment gedient hatten, und
gewann ſich auch die Herzen der Vergleute, mit denen
er Schweinefleiſch und Bohnen aß. Die Begeiſterung
erreichte den Höhepunkt, als er Pate wurde bei dem Baby
eines Noughriders. Die politiſchen Freunde des
Präſi=
denten glauben, daß deſſen Ausſichten für die kommende
Präſidentenwahl durch die Reiſe außerordentlich
ge=
ſtiegen ſind.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
geſtern den Oberſtleutnant Frhrn. v. Waldenfels, Kom=
Kleines Feuilleton.
Der politiſchreifſte Ortim Deutſchen
Reich iſt Mörſtadt in Rheinheſſen. Wie die „Wormſ.
3tg.- mitteilt, war Mörſtadt der einzige Ort, wo am
Tage der letzten Reichstagswahl ſämtliche Wähler ihr
Wahlrecht ausgeübt haben, wo die Wahlhandlung
bereits in der Mittagsſtunde geſchloſſen werden konnte,
nachdem der letzte der Wahlberechtigten ſeine
Kranken=
ſtube verlaſſen und ſich an die Wahlurne begeben hatte.
Säntliche Stimmen der 138 Wahlberechtigten fielen a2,
denſelben Kandidaten, auf den Freiherrn Heyl zu
Herrnsheim.
Die Unglückszahl 13 und der Fürſt
Ferdinand von Bulgarien. Der Fürſt iſt ſehr
abergläubiſch. Gegen den Freitag, und ganz beſonders
gegen die böſe Zahl 13. hegt er entſchiedene Abneigung.
Dieſem Umſtande ſoll es zuzuſchreiben ſein, daß der
bulgariſche Vautenminiſter Popow in Beantwortung der
Feſtrede des Fürſten gelegentlich der jüngſt vollzogenen
Eröffnung des Haſens von Burgas und mit Bezugnahme
auf die am 18. Mai a. St. 1890 erfolgte Einweihung
der Eiſenbahnſtrecke Jamboli=Burgas ſeine Rede mit
folgender ungewöhnlichen Wendung begann: „Vor.
zwölf Jahren und zwölf Monaten geruhten
Euere königl. Hoheit” u. ſ. w.
Radica und Doodica. Das Hindumädchen
Radica, das mit ſeiner Zwillingsſchweſter Doodica
zuſammengewachſen war und vom Zirkus Barnum nach
Paris gebracht wurde, iſt bekanntlich von ſeiner
tuber=
kuloſen Schweſter durch Dr. Doyen getrennt worden.
mandeur des 2. Großh. Dragoner=Regiments Nr. 24, den
Hauptmann und Batteriechef Reichert, ſowie den
Leut=
nant Brandenburg vom 2. Großh. Feld=Artillerie=
Regi=
ment Nr. 61, die Leutnants der Reſerve Hausmann,
Gebhardt und Langenbeck von demſelben Regiment, den
Leutnant Riedeſel Frhrn. zu Eiſenbach vom Jäger=
Batail=
lon Nr. 11, den Leutnant der Reſerve Koerner vom
1. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 23, den Kammerherrn
Frhrn. Ueberbruck v. Nodenſtein aus Bensheim, den
evangel. Pfarrer Reeg von Worms, den Vorſitzenden der
„Hottonia' Zachmann; zum Vortrag den Staatsminiſter
Nothe, den Finanzminiſter Gnauth. den Geheimen
Kabinettsrat Römheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Kaſernenwärter Michael Diehm bei der
Garniſonver=
waltung Gießen das Allgemeine Ehrenzeichen mit der
Inſchrift „Für langjährige treue Dienſte; am Bande des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großzherzog gedenken
ſich am 16. d. M. zum Beſuche Seiner önigl. Hoheit
des Großherzogs Wilhelm Ernſt nach Weimar zu
be=
geben. DDarmſt. 3t9.)
k Wie wir zuverläſſig erfahren, beabſichtigt Se.
Königl. Hoheit der Großherzog, in Wolfsgarten einen
indiſchen Gartentempel zu erbauen. Herr
Architekt Friedrich Ollerich hier iſt mit der
An=
fertigung der Pläne nach Angaben Seiner Königl. Hoheit
und mit der Ausführung des Baues von allerhöchſter
Seite beauftragt worden und hat zu dieſem Zwecke im
Neuen Palais mehrfach Beſprechungen mit Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog gehabt. Der Tempel ſoll ganz
aus rotem Sandſtein und in der typiſchen reichen
indiſchen Detailarchitektur ausgeführt werden.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 18.
enthält: 1) Aeverſicht der von Großh. Miniſterium des
Innern für das Etatsjahr 1903,04 genehmigten Umlagen
der Kommunalbedürfniſſe in den Gemeinden des Kreiſes
Oppenheim, Steuerkommiſſariatsbezirk, Oppenheim.
2) Ueberſicht über die für 1903,04 zur Erhebung
ge=
nehmigten Umlagen der Stadt Worms. 3)
Dienſt=
nachrichten. 4) Dienſtentlaſſungen. 5) Dienſtenthebungen.
6) Ruheſtandsverſetzungen. 7) Konkurrenzeröffnungen.
8) Sterbefälle. 9) Berichtigungen.
4 Mit der Bekanntmachung in unſerer heutigen
Nummer über die Neichstagswahl am nächſten
Diens=
tag hat ſich Großh. Vürgermeiſterei nach zwei Nichtungen
hin ein dankenswertes Verdienſt um die Wählerſchaft
erworben. Erſtens durch die nochmalige Velehrung über
die Vorſchriften, nach welchen jetzt - infolge Einführung
beſonderer Beſtimmungen über den Schutz der
Wahlfrei=
heit - der Wähler ſeine Stimme abzugeben hat und
dann durch Beigabe eines Grundriſſes über die
Eintei=
lung des Erdgeſchoſſes des ſtädtiſcher Saalbaues in die
21 Wahlbezirke der Stadt. Möchten ſich nun auch alle
Wahlberechtigten am Wahltage die betreffenden
Beſtim=
mungen und die Einteilung des Saalbaus recht gut
merken, damit der gewünſchte Erfolg auf eine glatte
Ab=
wickelung des Wahlgeſchäftes nicht ausbleibt.
L. Die geſlrige Schwurgerichtsverhandlung gegen
den 32 Jahre alten Fabrikanten Valentin Wolf von
Pfungſtadt wegen Totſchlags hatte eine große
Menſchenmenge angelockt. Der Angeklagte iſt beſchuldigt,
am 23. Februar (dem Tage vor Faſtnacht) in Pfungſtadt
ſeinen Bruder Ludwig durch einen Nevolverſchuß in den
Unterleib vorſätzlich, jedoch ohne Ueberlegung getötet zu
haben. Er ſelbſt gibt on, daß er mit dem Verſtorbenen
gemeinſam die vom Vater gegründete Zigarrenfabrik
betrieben habe. Beſonders in der letten Zeit habe er
bemerkt, daß ſein Bruder ihn hinausdrängen wollte,
der=
ſelbe ſei ſehr heftig und unverträglich geweſen und habe
ihn mehrfach mißhandelt. Seine Stimmung ſei nicht beſſer
geworden, als er hörte, der Verlebte unterhalte mit ſeiner
Frau ein Verhältnis, ein Gerede, was gans grundlos war.
Infolge der häuslichen Zwiſtigkeiten beſuchte der Angeklagte
mehr als gut das Wirtshaus, aber auch ſein Bruder ließ
es darin nicht fehlen. Wohl in einer Katerlaune faßte
der Angeklagte den Entſchluß ſich ſeinem Bruder, der 5
Jahre jünger wie er und viel ſtärker war, gegenüber
beſſer vorzuſehen. Er kaufte ſich daher zu einem
Revol=
ver die erforderlichen Patronen. Am 22. Februar hatte
er bis morgens ½5 Uhr gezecht und andern Tags
eine Geſchäftstour nach Frankfurt gemacht. Auch dies
reigte zum Wein= und Biergenuß. Mittags trafen ſich
die Brüder in Pfungſtadt in der „Poſt=, wo es
natür=
lich alsbald zum Streit kam und der Angeklagte, der mit
dem Wortwechſel angefangen hatte, eine Ohrfeige erhielt.
Derſelbe ging nach Hauſe und ſtellte ſich an das Tor. Ein
vorbeigehender Mann ſagte ihm, er ſolle ſchlafen gehen
und teilte ihm mit, daß ſein Bruder geſagt habe, wenn
er nicht ruhe, gebe es noch etwas. Er blieb auf dem
Poſten bis ſein Bruder kam, mit dem der Krach alsbald
wieder losging. Der Angeklagte behauptet, der andere
habe ihn an beiden Armen gefaßt, er habe, um
ſchlim=
meres zu verhüten, den Revolver gezogen und
los=
geſchoſſen. Töten habe er ſeinen Bruder nicht wollen.
Dieſer wurde ſo ſchwer getroffen, daß er andern Tags
bereits eine Leiche war. Dem behandelnden Arzt und
dem Gericht gegenüber ſprach er ſich dahin aus, daß der
Angeklagte ohne Urſache und ohne ein Wort der Drohung
geſchoſſen habe, er würde ſonſt auf die Seite geſprungen
ſein. Vorübergehende beſtätigen dieſe Schilderung
inſo=
fern, als dieſelben die Zwei geſticulieren und beiſammen
Radica brachte den letzten Winter in Hyeres zu, kehrte
aber ſchwächer als vorher nach Paris zurück; ſie kann
ihr Bett kaum mehr verlaſſen. Die Tuberkeln, denen
Doodica bald nach der Operation erlag, haben ſich auch
bei Radica in den Knochen feſtgeſetzt und werden ſich
nicht mehr vertreiben laſſen. Sie wird in Paris im
Hauſe der Dames du Calvaire mit großer Liebe und
Sorgfalt gepflegt.
EWAndere Länder andere Sitten.
Ruſ=
ſiſche Blätter berichten aus Wladiwoſtok, daß dort zwei
Chineſen noch lebend aus dem Waſſer gezogen wurden,
die mit den Zöpfen an einander gebunden waren. Die
Unterſuchung über dieſen Fall ergab folgendes: Der
Chineſe Ot=na=fu hatte im vergangenen Jahre dem
Chineſen Ze=men=Na 70 Rubel auf 6 Monate geliehen.
Letterer zahlte nach einiger Zeit erſterem 25 Rubel ab.
die geſtellte Friſt für die Ablieferung der reſtierenden 45
Rubel verſtrich jedoch, ohne daß ſich Ze=men=Na ſeiner
Verpflichtung entledigte; er behauptete, das nötige Geld
nicht zu beſitzen. Als der Gläubiger eines Tages ſeine
Schuldner erblickte, verlangte er energiſch Zahlung, doch
da dieſer erklärte, er beſitze nichts, ſchlug er ihm vor, ſich
mit ihm gemeinſam zu - vertrinken; mit der
Motivie=
rung: Dein Geld gehört mir, mein Geld gehört mir,
alſo mußt du mit mir gemeinſam ſterben." Der Schuldner
ging auch auf dieſen ſonderbaren Vorſchlag ohne weitere
Weigerung ein. Beide banden nun ihre Zöpfe feſt
an=
einander. damit nicht der andere hierbei betrüge, und
darauf ſtürzten ſie ſich gemeinſam ins Waſſer. Hier aber
begann der ſtärkere Gläubiger den ſchwächeren Schuldner
zu würgen, bei dem hierbei ſich entſpinnenden Kampfe
ſtehen ſahen, von einem Angriff des Ludwig bemerkte
aber niemand etwas. Wohl aber ſteht feſt, daß der
An=
geklagte einem Zeugen, der ihn zur Ruhe mahnte, den
Revolver zeigte und einen Schuß in die Luft abgab.
Ueber den Geſtorbenen lautet das Urteil einer Reihe von
Zeugen geradezu vernichtend. Derſelbe wird als roher
Trinker hingeſtellt und als Zerſtörer ehelichen Glückes,
allerdings nicht bei ſeinem Bruder, ſondern bei einem
andern. Im Gegenſatz hierzu wirft der Umſtand ein
gutes Licht auf ihn, daß er, als er auf den Tod dalag,
nur um das Schickſal ſeines 4jährigen Kindes jammerte,
welches durch ſeinen Tod allein daſteht. Auch wird er=
Zählt, daß er für das Geſchäft viel mehr Sinn gehabt
habe wie der Angeklagte.
Zu den Reichstagswahlen. Die
Zentrums=
partei hielt am Dienstag im Concordiaſaale eine gut
beſuchte Wählerverſammlung ab. die mehr den
Charakter einer erweiterten
Vertrauensmännerverſamm=
lung an ſich trug. Der Vorſitzende des Wahlkomitees
warf zunächſt einen Rückblick auf das für die Kandidatur
Schmitt in Stadt und Land Geſchehene und ſchloß mit
einem warmen Appell zu eifrigſter Wahlbeteiligung.
Hierauf ergriff ein Mitglied des Wahlkomitees das
Wort, um eine Anzahl Stellen aus dem Wahlflugblatt
Nr. 3 der ſogialdemokratiſchen Partei, die ſich auf das
Verhältnis der Religion zur Politik und die Bekämpfung
des „katholiſchen Pfaffentums” bezogen, einer
vernichten=
den Kritik zu unterziehen. Derartige Angriffe ſeien nur
ehrenvoll, da hieraus hervorgehe, daß die katholiſche
Geiſtlichkeit zu den Führern im Kampfe gegen die
Sozial=
demokratie gehöre, und ſei es allerhöchſte Zeit, daß
die zahlreiche Arbeiterſchaft, unſeres Wahlkreiſes
dem Einfluſſe, dieſer Partei, entzogen würde.
Sodann rechtfertigte Redner die Aufſtellung von
Zähl=
kandidaturen ſeitens des Zentrums in ſämtlichen in
Be=
tracht kommenden Wahlkreiſen und erklärte hinſichtlich
der hier zu erwartenden Stichwahl, daß es gegen die
Ehre der Zentrumspartei verſtoße, bedingungslos für
die Kandidatur Stein oder Kloeden einzutreten. Zum
Schluſſe betonte Redner die Notwendigkeit, die jetzige
Begeiſterung wach zu halten und ſofort nach der Wahl
einen Preßverein zu gründen, der vermittelſt Flugblätter
die hieſigen Katholiken über die aktuellen Fragen auf
dem Laufenden halte.
— Sonntag. 14. Juni, findet zu Bingen im Saale
der Aktienbrauerei der Delegiertentag der
Krieger=
kameradſchaft Haſſia ſtatt. Von 8bis 9 Uhr vormittags
werden im Sißungsſaale die Vollmachten der Vertreter
entgegengenommen und die den Vereinen aus der
Ver=
bandskaſſe zukommenden Vergütungen ausgezahlt. Um
9 Uhr beginnen die Verhandlungen. Nachmittags 2 Uhr
findet im Pariſer Hof: Feſtbankett ſtatt. (Gedeck ohne
Wein 2 Mark. Tags zuvor, am 13. Juni, nachmittags
4 Uhr, hält das Geſamtpräſidium eine Sitzung im „
Eng=
liſchen Hofr ab. Am Abend des 13. Juni veranſtalten
die Binger Vereine zu Ehren der bereits eingetroffenen
Vertreter, Ehrengäſte und Präſidialmitglieder einen
Feſt=
kommers im „Engliſchen Hofr. Sowohl zu dem
De=
legiertentag, wie zu allen feſtlichen Veranſtaltungen
haben alle Mitglieder der Kriegerkameradſchaft Haſia
Zutritt.
R. WV Die Ehrenurkunde, wodurch der Nichard=
Waquer=Verein Darmſtadt Herrn Dr. Ludwig
Wüllner in Köln zu ſeinem Ehrenmitgliede ernannt
hat, iſt gegenwärtig im Schaufenſter der Arnold
Berg=
ſträßerſchen Hofbuchhandlung auf kurze Zeit zur Anſicht
des Publikums ausgeſtellt. Die Urkunde, die von Herrn
Bernhard Wenig. Lehrer an der Kunſtgewerbeſchule in
Hanau, in feinkünſtleriſcher Weiſe hergeſtellt worden iſt,
trägt oben den Leitſpruch des Vereins: „Ehret eure
deutſchen Meiſter; Dann bannt ihr gute Geiſter! und
hat folgenden Wortlaut; „Der Nichard Wagner=Verein
Darmſtadt überreicht dem Meiſterſänger Dr. Ludwig
Wüllner, von deſſen hoher Künſtlerſchaft er oft ein
be=
wundernder und dankbarer Zeuge geweſen iſt, mit dieſer
Urkunde die Ernennung zum Ehrenmitgliede. Darmſtadt,
den 19. Januar 1903. Der Vorſtand (folgen die
Unter=
ſchriften).” — Wie wir hören, hat Herr Dr. Wüllner
be=
reits feſt zugeſagt, im kommenden Winter im hieſigen
Wagner=Verein zwei, weitere Liederabende zu
geben.
- Stand der Darmſtädter Volksbank, e. G. m. b. H.
am 31. Mai 1903. Aktiva. Kaſſebeſtand 63464 M.
88 Pf. Bankverkehr=Konto 805289 M. 25 Pf. Mobilien=
Konto1231 M. 56 Pf. Zinſen=Konto 822 M. 44 Pf.
Debi=
toren=Konto 1323829 M. 48 Pf. Wechſel=Konto und
Deviſen=Konto 864 295 M. 9 Pf. Effekten=Konto,
Cou=
pons= und Sorten=Konto 333780 M. 36 Pf.
Verwal=
tungskoſten=Konto 12621 M. 7 Pf. Haus=Konto und
Unterhaltungskoſten=Konto 100 527 M. 88 Pf. Vorſchuß=
und Vorſchußwechſel=Konto 696 430 M. 46 Pf. Lombard=
Konto 251581 M. 83 Pf. Summa 4453874 M. 30 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Konto 18872 M. 60 Pf. Dividende=
Konto 2776 M. 58 Pf. Reſervefond 182028 Mark-P
Gewinn=Reſerve= und Delcredere=Konto 55022 M. 13 Pf.
Geſchäftsanteile 1350607 M. 38 Pf. Depoſiten,
Spar=
kaſſe, Giro=Kreditoren ꝛc. 2752874 M. 19 Pf. Penſions=
und Unterſtützungsfonds 82693 M. 42 Pf. Summa
4 453874 M. 30 Pf. Umſchlag im Mai 2763572 M.
52 Pf. Zahl der Mitglieder 1742.
1 Das Publikum nutzt die Erleichterung, die ihm
aus der Einziehung der Zeitungsgelder durch die
wurden beide von anderen Leuten bemerkt, noch lebend
aus dem Waſſer gezogen und auf die Polizei gebracht.
Das mißverſtandene Stichwort. Direktor
Heigi, einer der berüchtigſten Schmierenpaſchas, hielt es
für ſein Direktorenrecht, nie eine Rolle zu lernen,
wo=
durch er nebſt ſeinen Schauſpielern auch den Souffleur
oft in die hellſte Verzweiflung verſetzte. In einem
ent=
ſetzlichen, aber zugkräftigen Ritterſchauſpiel hatte er die
Rolle des Raubritters Dagobert von Bluthauſen
über=
nommen. In ſeiner erſten Szene hatte er erregt
aufzu=
reten und nach ſeinen auf Raub ausgeſchickten Geſellen
mit dem Angſtruf zu ſpähen: „Sie kommen noch nicht!
Mit einer Miene, die dem Galeriepublikum die
Gänſe=
haut auffahren machte und das weibliche Parterre einer
Schreckensohnmacht nahe brachte, tritt alſo der Ritter
Dagobert auf und ſteuert direkt dem Souffleurkaſten zu,
mit aufgeblähten Nüſtern der Worte harrend, die er zu
ſprechen hatte. Der Souffleur flüſterte ihm zu: „Sie
kommen noch nicht! Heigi ſchweigt, ſchneidet ein
vitendes Geſicht und ſchleicht mit ſtummem Spiele
hinter die Kuliſſe. Dort kommt ihm der Inſpizient in
den Wurf, dem er wutentbrannt zudonnert; „Oie Eſel,
was ſchicken's mich denn viel zu früh naus. Iſteh wie
der Ochs am Berg vorm Kaſten und wart auf meine
Red, da ſchreit mir der Souffleur zu: Sie kommen
noch nicht!
Enkantterrible. Der kleine Hans lals im
Zirkus der „dumme Aujuſtu vergeblich verſucht, ſich
nütz=
lich zu machenh: „Mutter - ſieh mal, grad wie der
Papa beim Umzug!
Rummer 134.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Juni 1903.
Seite 14.
Briefträger ꝛc. erwächſt, noch nicht gehörig aus. Es
dürfte dies daran liegen, daß die Einrichtung immer
noch nicht allgemein bekannt iſt. Die Einziehung der
Zeitungsgelder durch die Briefträger erfolgt in der Zeit
vom 15. bis einſchließlich 25. des letzten Monats im
Bierteljahr koſtenlos. die Briefträgel ꝛc. ſind zur
voll=
giltigen Quittungsleiſtung über die erhobenen
Zeitungs=
gelder berechtigt. Die Vorteile, die die Einrichtung für
das Publikum bietet, ſpringen in die Augen, wenn man
berückſichtigt, daß, der regelmäßige Fortbezug, der
Zeitungen geſichert, der Gang zur Poſt und das Warten
an den Schaltern, die am Vierteljahrsſchluß beſonders
ſtark in Anſpruch genommen ſind, erſpart wird.
Während des Monats Mai d. J. ſind im
ſtädtiſchen Krankenhauſe 462 Kranke verpflegt worden,
an zuſammen 6017 Pflegetagen, ſo daß die
durchſchnitt=
liche Tagesbelegung 194 Kranke betrug. Im Mai v. J.
waren die betreffenden Zahlen: 427 Kranke, 6106
Pflege=
tage und 197 Kranke als durchſchnittliche Tagesbelegung.
M. Sonntag. 21. Juni, findet, das diesjährige
50. Fubel=Feldbergfeſt ſtatt. Am Vorabend findet auf
dem Feldberg im Hauſe des Gaſtwirtes Sturm ein
Feſt=
kommers ſtatt, zu welchem u. a. auch der Vorſitzende der
deutſchen Turnerſchaft, Dr. Ferd. Götz (Leipzig) ſein
Er=
ſcheinen zugeſagt hat. Um 10 Uhr wird der Feldbere
beleuchtet werden und gleichzeitig viele von demſelben aus
ſichtbare Höhen, wie der Neroberg, Leniaberg, Rochus
berg, Loreley, Waſſerturm Biebrich, Niederwalddenkmal,
Bubenhäuſer Höhe, Landskrone und andere, was
jeden=
falls einen prachtvollen Anblick gewähren wird. Am
Feſttage ſelbſt beginnt vormittags 10 Uhr, nach
voraus=
gehenden allgemeinen Freiübungen. das Wettturnen in
den volkstümlichen Uebungen. Zu dem Wettturnen
haben ſich bis jetzt ſchon über 500 Turner gemeldet,
darunter auch etwa 30 unſerer Darmſtädter
Ver=
eine. Zwiſchen 10 und 12 Uhr findet Sonderwettturnen
im Dreiſprung ſtatt. Nachmittags 2 Uhr beginnen die
Wettſpiele und abends 6 Uhr findet die Preisverteilung
ſtatt. Die Darmſtädter Vereine werden an dem
Feſtſonntag, wie viele andere Vereine, Turnfahrten nach
dem Feldberg unternehmen, welche noch in den
Tages=
blättern bekanntgegeben werden.
2 Der Direktion des Woogsplatztheaters iſt es,
wie erwähnt, gelungen, das Tegernſeer Bauerntheater
für ein vierabendliches Gaſtſpiel zu gewinnen. Die
weit=
berühmte Truppe wird ab 13. bis einſchließlich 16. Juni
zum erſten Male in Darmſtadt ſpielen und begibt ſich
dann zu einem längeren Gaſtſpiel nach Wiesbaden. Das
L. Köhlerſche Tegernſeer Bauerntheater, hat an 150
Bühnen und nahezu allen Großſtädten Deutſchlands,
Oeſterreichs, der Schweiz, Hollands und Belgiens mit
ungeteiltem Beifall gaſtiert. Im abgelaufenen Spieljahr
hatte die Truppe die Ehre, vor der Königin Wilhelmina
von Holland nebſt Gemahl, dem Prinzen Albert von
Belgien nebſt Gemahlin und Prins Rupprecht von Bayern
nebſt Gemahlin ſpielen zu dürfen. In den Monaten Juli
und Auguſt finden die Vorſtellungen in L. Köhlers
Bauerntheater in Tegernſee und Gmund ſtatt. Das
En=
ſemble der „Tegernſeeru ſetzt ſich, wie erwähnt, aus den
verſchiedenſten Berufsarten zuſammen; alle Mitglieder
ſind auf das Sorgfältigſte ausgewählt und geſchult, aber
dabei natürlich, urwüchſig und derb geblieben. Nur
her=
vorragend begabte Kräfte haben in demſelben Aufnahme
gefunden, und iſt der Unternehmer unaufhörlich beſtrebt,
durch Neuengagements und Ergänzungen aller Arten das
Enſemble zu feſtigen.
- Die Beſucher der Vorſtellungen des Berliner
Apollotheaters (Lyſiſtratan im Orpheum ſeien darauf
aufmerkſam gemacht, daß die Verwaltung der
ſtädti=
ſchen elektriſchen Straßenbahn in bereitwilligſter Weiſe
angeordnet hat, daß nach jeder Vorſtellung an der
Oden=
waldbahnbrücke (Dieburgerſtraße=Ringſtraße) 6 Wagen,
bereitſtehen und ſomit die Beſucher noch nach allen
End=
punkten der Bahn Fahrgelegenheit finden.
— Traiſa, 9. Juni. Am Sonntag, den 7. Juni,
vollgog ſich hier eine ſchöne patriotiſche Feier. Aus
An=
laß des mehr als 2jährigen Beſtehens des hieſigen
Kriegervereins wurde demſelben vom Kaiſer eine
Fahnenſchleife verliehen, die am Sonntag von
Herrn Regierungsrat Wick feierlich überreicht wurde.
Nachmittags 3 Uhr verſammelte ſich der hieſige
Krieger=
verein nebſt Gemeinderat, Schulvorſtand, Geſang=,
Ge=
werbe= und Turnverein, Feuerwehr, der kameradſchaftliche
Kriegerverein LL=Darmſtadt und die beiden Kriegervereine
Ober= und Nieder=Ramſtadt, in der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße und zogen mit Muſik geſchloſſen an das
Krieger=
denkmal. Inzwiſchen, kurz vor halb 4 Uhr, traf Herr
Regierungsrat Wick per Wagen bei dem Bürgermeiſter
ein und wurde vom Präſident des Kriegervereins Herrn
W. Leißler und dem Herrn Bürgermeiſter empfangen
und von denſelben an das Kriegerdenkmal geleitet.
Gleich darauf begann der Feſtakt. Die Muſik ſpielte
einen Choral, ein Geſangsvortrag vom Geſangverein
Eintracht= folgte. Hierauf ergriff Herr Regierungsrat
Wick das Wort, um die Fahnenſchleife an der Fahne zu
befeſtigen. In zu Herzen gehenden Worten ſchilderte der
Redner die Bedeutung dieſer ehrenvollen Auszeichnung
und brachte ein Hoch auf den Kaiſer aus. Der
Präſi=
dent Herr Leißler dankte in bewegten Worten im Namen
des Vereins für die ehrenvolle Auszeichnung. Der
Ge=
ſangverein „Eintracht; ſang hierauf das Lied „Das iſt
der Tag des Herrn;, worauf der Bürgermeiſter im
Namen der Gemeinde Traiſa den Verein zu der ihm
zu=
keil gewordenen hohen Auszeichnung beglückwünſchte und
mit einem Hoch auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog
ſchloß. Hiermit hatte die eigentliche
Ueberreichungs=
feier der Fahnenſchleife ihr Ende erreicht. Unter
klingen=
dem Spiel begaben ſich nun alle Feſtteilnehmer in den
ſchönen ſchattigen Garten des Gaſtwirts Ph. Walter zu
einem gemütlichen Beiſammenſein. Kongert und
Lieder=
vorträge der Geſangvereine Eintracht” und des
kamerad=
ſchaftlichen Kriegervereins I1=Darmſtadt wechſelten
mit=
einander ab. Auch wurden noch Anſprachen gehalten
von den Herren Kaufmann Hahn=Darmſtadt, Präſident
des Kameradſchaftlichen Kriegervereins II. Dr. Gans
und Kaufmann Block aus Nieder=Ramſtadt und dem
Jubelverein Glückwünſche ausgeſprochen. Gegen 8 Uhr
war der offizielle Feſttag zu Ende und die auswärtigen
Kameraden kehrten in die Heimat zurück. Der
Jubel=
verein ſowie die Vereine und Feſtteilnehmer des Orts
begaben ſich aus dem Garten in den Saal zur
Tanz=
beluſtigung und von dem Turnverein wurden einige
Turnervorſtellungen vorgeführt. Hier blieb man noch
bis gegen Mitternacht beiſammen. Der Kriegerverein
Traiſa kann mit Stolz auf das herrlich verlaufene Feſt
zurückblicken und es als ein weiteres Ehrenblatt ſeiner
Geſchichte anfügen.
- Dieburg, 9. Juni. In hieſiger Stadt wird
dem=
nächſt mit dem Bau eines neuen
Realſchul=
gebäudes begonnen werden, da die ſeitherigen Räume
im biſchöflichen Konvikte nun nicht mehr bei dem ſteten
Wachstum der Anſtalt (ealſchule mit Progymnaſium)
ausreichen. Auch in dieſem Jahre hat die Anſtalt eine
hedeutende Zunahme in der Frequenz zu verzeichnen.
Sie wird zur Zeit von 222 Schülern beſucht, von welchen
genau 111 der Gymnaſial= und 111 der Realſchulabteilung
angehören. Katholiſch ſind 179, evangeliſch 33 und
israelitiſch 10 Schüler. 123 Schüler ſtammen aus Heſſen.
69 aus Preußen, 27 aus Bayern, 2 aus Sachſen=Weimar
und 1 aus China.
Oſthofen, im Juni. Gegenwärtig wird unſere
Berg=
kirche umfaſſenden Wiederherſtellungsarbeiten
unter=
zogen. Durch den leitenden Architekten Profeſſor Bronner
in Mainz wurden die Wände gründlich unterſucht und
ein wertvolles Freskobild „Die Legende der heil.
Katharine von Alexandrial von ſeiner Tünchhülle frei
gelegt. Das Bildwerk gehört der Mitte des XIIl.
Jahr=
hunderts an und einzelne Teile ſind wohl erhalten,
während andere infolge des ſchlechten Mauergrundes und
durch ſpätere Veränderungen an der Wand ſtark gelitten
haben. Die einzelnen Vorgänge der Legende ſind in
halb=
lebensgroßen ausdrucksvollen Figuren in zwei Reihen
übereinander zur Darſtellung gebracht. Das Bildwerk
bildet ein weiteres intereſſantes Glied in der Reihe jener
ſelten gewordenen mittelalterlichen Wandmalereien, die
in unſerem Lande in den letzten Jahren aufgefunden
wurden und nun, dank der ſtaatlichen Denkmalpflege, der
Nachwelt erhalten bleiben. Darmſt. 3tg.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptftadt, 9. Juni. Der Kaiſer
und die Kaiſerin mit den Damen und Herren ihrer
Umgebung erſchienen heute nachmittag zu den Rennen
in Hoppegarten. Kurz vorher waren eingetroffen Prinz
und Prinzeſſin Friedrich Leopold, Prinz Joachim Albrecht
und andere Fürſtlichkeiten, die hier weilende Abordnung
der Royal Dragoons, ſowie Generaloberſt v. Hahnke.
Der Kaiſer überreichte im Pavillon den ſiegreichen Reitern
den Ehrenpreis. Nach dem Rennen um den ſilbernen
Schild des Kaiſers, den „Pring Hamlet”, Beſitzer
Wein=
berg, gewann, verließen die Majeſtäten den Rennplatz.-
Zu dem Mord an der Lina Hoffmann wird neuerdings
berichtet, daß man in unterrichteten Kreiſen mehr und
mehr ſich zu der Anſicht derjenigen hinneigt, welche von
Anfang an der Ueberzeugung waren, daß überhaupt
kein von dritter Hand ausgeführter Luſtmord, ſondern
ein Selbſtmord des Mädchens vorliegt, deſſen Leiche
ſpäter, angeſpült oder ans Ufer gezogen, von rohen
Menſchen, wie ſie am unteren Laufe der Spree ſich
herumtreiben, verſtümmelt wurde. Man glaubt, daß die
Tote aus Aerger über den wohlgemeinten Tadel ihrer
Pflegemutter ſelbſt ins Waſſer gegangen iſt. — Ein
ſchweres Brandunglück dem zwei kleine Kinder
zum Opfer fielen, hat ſich in Schöneberg ereignet. Der
in der Merſeburger Straße 2 im zweiten Stock des
Quer=
gebäudes wohnende Maurer Schwartz hatte mit ſeiner
Frau gegen Abend die Wohnung auf kurze Zeit
ver=
laſſen; in dieſer waren ihre drei Kinder, zwei Mädchen
im Alter von neun Monaten und vier Jahren, ſowie
ein fünfjähriger Knabe, ohne Aufſicht zurückgeblieben.
Als die Eltern nach einer halben Stunde zurückkehrten,
ſtand die Wohnung in hellen Flammen. Die Feuerwehr
war bereits mit den Löſchungsarbeiten beſchäftigt. Wie
ſich zum Entſetzen der Eltern herausſtellte, waren die
beiden jüngſten Kinder ein Opfer der Flammen geworden.
Die Wohnung ſelbſt war vollſtändig ausgebrannt. Der
fünfjährige Knabe war unverſehrt geblieben; er war, als
die Schlafſtube zu brennen begann, die Treppen
hinunter=
geeilt, ohne Lärm zu ſchlagen. Die Wehr war, wie
VBerliner Blätter berichten, erſt durch Nachbarsleute, die
durch den dichten Rauch aufgeſchreckt wurden,
herbei=
gerufen. Die Urſache des Brandes iſt wohl darauf
zurückzuführen, daß der fünfjährige Knabe mit
Streich=
hölzern ſpielte.
Köln, 10. Juni. Im Eifelgebiet ſind ſchwere
Gewitter niedergegangen. Viel Vieh wurde vom
Blitz erſchlagen und von den Fluten fortgeſchwemmt.
Das Getreide iſt vernichtet. Zahlreiche Häuſer ſind
unterwaſchen und dem Einſturg nahe.
Oberkaſſel, 8. Juni. Als der Graf=Regent des
Fürſtentums Lippe der zum Sommeraufenthalt hier
weilt, am Samstag eine Wagenfahrt machte, begegnete
ihm auf der durch das letzte Unwetter erheblich
ein=
geengten Straße eine Abteilung des auf einer
Felddienſt=
übung begriffenen Huſaren=Regiments aus Bonn. Das
Pferd eines Huſaren ſcheute beim Vorbeireiten, hob
ſich in die Höhe und ſchlug mit den Beinen über den
Köpfen der Regenten=Familie um ſich. Der Huſar riß
mit aller Gewalt ſein Pferd zurück und wurde hierbei in
den Wagen des Regenten geſchleudert. Im nächſten
Augenblicke hatte aber der Reiter das Tier wieder in
ſeiner Gewalt. Durch den Zwiſchenfall hat Niemand
Verletzungen erlitten.
HF. Gneſen, 9. Juni. Geheimbundproz 6.
Poligeikommiſſar Peſchmann ſagt aus, er habe bei
einem Mitgliede der angeklagten Verbindung, einem
Zögling des Prieſterſeminars namens Gerlathki in Poſen,
Hausunterſuchung gehalten und das Gefundene zu den Akten
eingereicht. Dieſer Gerlatzki ſei nicht mehr aufzufinden;
dem Vernehmen nach befinde ſich derſelbe in Belgien.
Der Dolmetſcher verlieſt das bei Gerlatzki vorgefundene
Schriftſtück. In dieſem werden „die Kollegen;
auf=
gefordert, ſich mit polniſcher Literatur und Geſchichte zu
beſchäftigen, um ſich gleich der rutheniſchen, kroatiſchen,
galiziſchen Jugend und der im „Königreich; aktionsfähig
und politiſch ſelbſtändig bezw. unabhängig zu machen.
„Die jetzige polniſche akademiſche Jugend ſteht, wenn ſie
von der Univerſität kommt, ratlos da, weil ſie es
ver=
ſäumt hat, ſich durch die erforderliche Bildung
aktions=
fähig und politiſch unabhängig zu machen. Es iſt aber die
höchſte Zeit, daß die polniſche Jugend rüſtig arbeitet,
Um ſich für die Aktion vorzubereiten” Hierauf wird die
Begründung des gerichtlichen Uteils aus dem im
November 1901, in Poſen verhandelten, „polniſchen
Akademiker=Prozeß' wider Karras und Genoſſen verleſen.
Danach iſt von der Strafkammer in Poſen feſtgeſtellt
worden, daß die polniſchen Geheimverbindungen bezwecken,
den Nationalſchatz in Rapperswyl (Schweig) zu verwahren.
Der Endzweck der geheimen Verbindungen ſei, einen
bewaffneten Aufſtand, der Polen, gegen Nußland.
Oeſterreich und Preußen zu organiſieren, um die
ehema=
ligen polniſchen Landesteile gewaltſam loszureißen und
zu einem ſelbſtändigen Königreich Polen zu vereinigen.
— Es folgt alsdann die Verleſung des Erkenntniſſes aus
dem Thorner Gymnaſiaſten=Geheimbund=Progeß, in dem
bekanntlich 60 Gymnaſiaſten wegen geheimer Verbindung
ngeklagt und zum größten Teile verurteitt wurden.
Nach noch einigen Verleſungen wird gegen 8¼ Uhr abends
die Verhandlung abgebrochen. — Kurz nach 9 Uhr
vormit=
tags eröffnete der Vorſitzende heute wiederum die Sitzung.
der Kriminalkommiſſar Günther bekundet: Ich bin ſeit
10 Jahren bei der politiſchen Polizei in Poſen und habe
ganz beſonders die Aufgabe, die polniſche Bewegung zu
überwachen. Ich habe nun aus dem beſchlagnahmten
Kaſſabuch der hier angeklagten Verbindung entnommen,
daß es ſich um eine dauernde Verbindung handelte. Das
entnahm ich, da von einem Präſes, einem Kaſſenführer,
monatlichen Beiträgen, Strafgeldern, Ausgaben einer
Bibliothek u. ſ. w. die Rede iſt. Ich entnahm aus der
geſamten Einrichtungen der Verbindung. daß dieſe
voll=
ſtändig den Beſchlüſſen früherer polniſcher
Schüler=
kongreſſe und auch anderen polniſchen Schüler=
Ver=
bindungen u. a. der „Marianeni=Verbindung entſprach.
Dafür ſprach der Umſtand, daß alle Mitglieder
Deck=
namen hatten. Es war außerdem beſchloſſen, die in
Lemberg erſcheinende Zeitung „Teka” Polaku und den
Przeglad wszechpolskiu zu halten. Die „Tekal iſt das
Organ der polniſch=akademiſchen Jugend. Sein Motto
lautet: Losreißung der polniſchen Landesteile von
Ruß=
land, Oeſterreich und Preußen und Wiederaufrichtung
eines ſelbſtändigen polniſchen Königreichs. Der „Volaki,
eine in Krakau erſcheinende Zeitung, iſt ein
polniſch=
revolutionäres Blatt. Der in Lemberg erſcheinende
„Przeglad wszechpolskis iſt das Organ der polniſchen
Nationaldemokraten und wird im Auftrage der polniſchen
Nationalliga herausgegeben. Ich habe ferner erſehen,
daß es auch bei der Gneſener Schülerverbindung üblich
war, an Gruppenführer Ringe zu geben, eine Statiſtik
aufzuſtellen, und Kongreſſe, zu, beſchicken. Die
Kongreßorte ſollten augenſcheinlich nur dem Präſes
und den Gruppenführern bekannt werden.
Krimi=
nalkommiſſar, Günther bekundet, noch von einer
Reihe polniſcher Bücher, die er aufgefunden habe.
Es wird danach ein Brief eines früheren Gneſener
Gymnaſiaſten, Namens Schreiber, der ſich augenblicklich
in Rußland aufhält, an den Angeklagten Janaozewski
verleſen. In demſelben wird die Zukunft der Polen als
„ungemein düſter' bezeichnet. Es ſei deshalb notwendig,
daß die polniſche Jugend alle ihre Kraft aufraffe, damit
die polniſche Nation, im Stande ſei, die Schwierigkeiten
zu beſeitigen. „Per aspera ad astral. Ich bedauere,
daß ich dem Gneſener Progeß fern bleiben muß, ich bin
aber im Geiſt unter Euch. Ich kenne den Verräter.
Möge dieſer die Früchte ſeines gemeinen Verrats
ge=
nießen. Die polniſche Jugend wird trotz alledem
unbe=
irrt auf ihrem eingeſchlagenen Wege unaufhaltſam
vor=
wärts gehen.: Zum Schluß wird die Marienburger
Rede des deutſchen Kaiſers erwähnt und bemerkt, daß
dieſelbe bei den Polen in Rußland ſehr abfällige
Beur=
teilung erfahren, habe. Damit iſt die Beweisaufnahme
geſchloſſen. Wie bereits mitgeteilt, beantragte der
Staats=
anwalt Gefängnisſtrafen von 1 Tag bis 2 Monaten, die
Verteidiger beantragten Freiſprechung. Das Urteil
lautete; Schwemin und v. Powicki wurde zu je 6 Wochen,
Grogeriewics und Danielewski zu je 3 Wochen, Grodzki
2 Wochen und 11 Angeklagte zu 1 Woche bis zu einem
Tage Gefängnis verurteilt. Drei Angeklagte erhielten
einen Verweis, fünf wurden freigeſprochen.
Paris. 10. Juni. Wie die Agence Havas aus
Peking meldet, ſteht das Gebäude der
Finanz=
verwaltung, worin vier Millionen Taéls lagern, in
Flammen. Die europäiſchen Truppen unterſtützen die
Arbeit der chineſiſchen Feuerwehr, die den Brand mit
Fahnen und Gongs bekämpfen wollen. Das brennende
Gebäude grenzt an die ausländiſchen Geſandtſchaften.
I.W. London, 8. Juni. Etwas ganz beſonders
originelles iſt die Auffaſſung. die man in hieſigen
Automobilkreiſen mit Bezug auf das Unglück
gelegentlich der Wettfahrt Paris-Madridhegt. Derengliſche
Automobilklub beruft ſich demgegenüber auf die Statiſtik
und ſagt, daß in London die gefährlichſten Fahrzeuge für
das Publikum gerade die am langſamſten fahrenden ſeien,
nämlich die Rollfuhrwerke. Dieſelben verurſachen
un=
gefähr 70 Todesfälle durch Ueberfahren per Jahr, andere
Laſtwagen 43, Droſchken und Ommbuſſe 17, Fahrräder 4
und Automobile lediglich 1. Der Klub kommt alſo ſehr
weiſe zu dem Schluß, die Behörden ſollten ſich nicht um
die Schnelligkeit der Automobile, ſondern um die
Lang=
ſamkeit der Roll= und Laſtwagen bekümmern. Selbſt
wenn die Statiſtik in Bezug auf Automobile richtig
wäre, würde das ja natürlich auch nichts beweiſen, denn
nicht die Zahl der Toten, ſondern die Zahl der in
Betracht kommenden Gefährte wäre in Berückſichtigung
zu ziehen. Immerhin iſt dieſe Beweisführung
charak=
teriſtiſch genug.
Roſtow am Don, 10. Juni. Als der Dampfer
„Moskwa' nach einer Vergnügungsfahrt auf dem Don
in Aſow landen wollte, drängte ſich die Menge auf die
Schiffsbrücke. Dieſe brach durch. Die Zahl der
Opfer ſoll groß ſein.
Handel und Verkehr.
- Adler Heſſiſche Verſicherungsbank.
auf Gegenſeitigkeit in Darmſtadt. Der
Ge=
ſchäftsbericht für das Jahr 1902, genehmigt in der
ordentlichen Generalverſammlung vom 8. Juni 1903.
führt aus: Die Weiterentwickelung unſeres Geſchäftes
im abgelaufenen Geſchäftsjahre ergibt ſich aus folgenden
Zahlen: Insgeſamt waren zu erledigen 777 Anträge
über 1087550 Mk., wovon 618 Anträge über 686900 Mk.
angenommen wurden. Eserhöhten ſich der
Verſicherungs=
beſtand von 1201800 Mk. pro ultimo 1901 auf 1597200
Mark Verſicherungsſumme. Die Prämieneinnahme
lab=
züglich der geſtundeten Prämien des Vorjahres) von
5552794 Mk. pro ultimo 1901 auf 6193366 Mk. Die
Prämienreſerve von 3426710 Mk. pro ultimo 1901 auf
73385.40 Mk. Der Garantiefonds von 137400 Mk. pro
ultimo 1901 auf 223200 Mk. Die Geſamtaktiva von
17912438 Mk. pro ultimo 1901 auf 309 28472 Mk. Die
Erhöhung des Garantiefonds auf 300000 Mk. iſt im
Februar dieſes Jahres erfolgt. Troßzdem wir in unſeren
Bemühungen auf die raſchere Ausbreitung unſeres
Ge=
ſchäftes infolge der verſchiedenen neugeſetzlichen
Anforde=
rungen gehemmt wurden, ſo iſt unſer Geſchäft auch im
verfloſſenen Jahre in guter Vorwärtsbewegung geblieben,
ſodaß die aufgewendeten Koſten fruchtbringend, wie die
ſteigenden Zugänge pro 1. Quartal a. c. gegenüber dem
Vorjahre ergeben, angelegt ſind. Wie in den Vorjahren,
ſo haben wir auch im verfloſſenen Jahre ein äußerſt
günſtiges Reſultat in der Sterblichkeit aufzuweiſen, was
uns mit um ſo größerer Freude erfüllt, als es uns ein
Beweis iſt, daß die von uns beobachtete Geſchäftsführung
einer gewiſſenhaften Vorſicht entſpricht. Abſchreibungen
wurden ausreichend vorgenommen. Der erzielte
Ueber=
chuß von 890,10 Mk. wurde zur weiteren Abſchreibung
auf die erſten Einrichtungskoſten vorgetragen. Das in
der ordentlichen Generalverſammlung vom 9. Mai 1902
gewählte Mitglied unſeres Aufſichtsrates, Herr W.
Emmrich in Beaunſchweig, ſchied infolge Uebertrittes in
ie direkten Dienſte der Bank wieder aus. Am 1.
Ok=
tober a. p. verlegten wir unſere Bureauräume nach
Hügelſtraße 67. Im verfloſſenen Jahre hat ſich der
ſeuzugang erheblich günſtiger entwickelt, wie in der
gleichen Zeit des Vorjahres. Es wurden im 1. Quartal 2.6.
insgeſamt neu beantragt 256 400 Mk. gegen 130 200 Mk.
in der gleichen Zeit des Vorjahres. Gern ſprechen wir
unſeren Herren Mitarbeitern und den übrigen Förderern
unſerer guten Sache unſeren herzlichen Dank aus.
Seite 1D.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Juni 1903.
Rummer 134.
Z. hntandan des Abar
Marſeille, 9. Juni Der Kapitän des
Liban=
ſagt in ſeinem Bericht, er habe, als er der „
Inſulaire=
anſichtig wurde, nach links geſteuert. Trotz der Signale
ſei die „Inſulaires vollſtändig rechts geſteuert und er
habe wegen der Nähe der Küſte einen Zuſammenſtoß
nicht vermeiden können. Er habe verſucht, den Libans
auflaufen zu laſſen, aber er habe das Schiff nicht mehr
in ſeiner Gewalt gehabt, da die Schraube Außer Waſſer
war. Das Schiff ſei raſch geſunken. Er habe allen
befohlen, auf die Maſte zu ſteigen und die
Rettungs=
bodte herunterzulaſſen. Das Schiff vſei zuſehends
ge=
ſunken, er ſelbſt ſei ins Waſier gezogen worden und
habe nichts mehr geſehen.
Der Berichk des Kapvitäus Arnaud, des
Komman=
danten der „Inſulaire; beſagt, daß der Liban= nach
dem Austauſch von Signalen ihm den Wege verlegte
Und ihm die Steuerbordſeite zeigte, ſodaß ein
Juſammen=
ſtoß Unvermeidlich war. Hie 'Jnſulaire ſtoppte und
ließ die Maſchinen rückwärts arbeiten, aber der Abſtand
war ſo gering, daß er den „Liban; an der
Steuerbord=
ſeite in der Höhe des Fockmaſtes anrannte Der Bug
der „Inſulaire; gerſchellte am „LibanrDer Kapitän
kann'ſich nicht erklären, wie der Libau;, troßdem er
alles aufbot, Um die Route einzuhalten, gemäß den
Vorſchriften und Signalen, ſich nach der lnken Seite
herumzidrehen. vollſtändig auf die Steuerbordſeite
ge=
laͤngen konnker
Vermiſchtes.
Die Wundergrotte auf Capri. Zu den
weltberühmten Grotten der Inſel Capri, der von Kopiſch
entdeckten Blauen der mächtigen Weißen, der Mithrag
grotte ü ſ. w., iſt im vergangenen April oberhalb der
Grotta Bianca eine bishers ünbekannte herrliche
Tropf=
ſteinhöhle aufgefunden worden, die der Entdecker. der
bekannte Ueberbrettl=Mann H. H. Ewers. die Grotta
Maraviglioſa getauft hat. In der letzten Nummer der
Illuſtrierten Zeitunig=ſchildert Ewers die Grotte, deren
Beſuch vorläufig nicht ohne Schwierigkeiten möglich iſt,
folgendermaßen: Gewaltig weitet ſich die Grotte dſe ihr
Licht von unten empfängt. Man kann wohl 100 Meter
eben fortſchreiten, dann ſteigt ſie langſam nach oben.
etwa 200 Meter weit. Die größte Breite, beträgt
50 Meter, die größte Höhe 80-100- Meter. Wo man
hinblickt. bietet ſich ein anderes. von der Natur in Stein
gemeißeltes Bild. Hier fliegt aus der blaulen Decke eine
Schar'ſchneeweißer, ſpitzſchnäbeliger, langhalſiger Reiher.
die auf den Köpfen grüne Krönchen von Venushaar
tragen. Dort ſteht eine Gruppe mannshoher, brauner
Pilze, und dahinter fallen weiße, faltige Vorhänge herab,
dork liegt auf einem Felsvorſprung ein rieſenhafter,
ſchwarzgrüner Polyp.- Wie die blauen Pfähle, an denen
die venetianiſchen Schiffer ihre Gondeln binden raͤgen
hier mächtige 20 Meter hohe Stalagmiten vom Boden
empor, dort ſtehen andere dicht gedrängt zuſammen, wie
ſilberne Orgelpfeifen. Im Hintergrunde hörte ich
Waſſer=
tropfen klaſſchen. Ich trat auf die Stelle zu und fand
eine Art Gletſchermühle; in rundem Becken ein paar
weiße Steine die während vieler Jahrhunderte der
fallende Tropfen abgeſchliffen hat. In der Mitte ſcheint
der Boden einen runden, grünen See zu bilden, den ein
ſteinerner Kranz von gelben Himmelsſchlüſſeln und
rot=
braunem Goldlack umgibt. Dort an der Seite, vor einem
tiefen glühheißen Spalt ſtehen ſonderbare Gewächſe, blaue
Säulen, die wie mit Perlen beſetzt ſindWeiter nach
hinten folgen andere, grüne die braune Korallenzweige
fragen. Durchſichtige, waſſerklare Strohhalme hängen
hier von der Decke, dort Mechelner Wpitzen und Brüſſeler
Kanten. Man preiſt die Grotta Azzura wegen ihrer
wundervollen blauen Farbe, und man tut recht daran;
und doch iſt ihre Farbe arm im Vergleich zu dem
über=
reichen Farbenſpiel der Grotta Maraviglioſa. Der
türkisblaue Meeresſpiegel wirft am Eingang ſeinen
blaugrünen Reflex wie bei der Grotta Asguras auf die
Felſen, dann geht die Farbe in ein gartes Smaragdgrün
uͤber, um ſich ſchließlich bis zum tiefſten Azurblarr Zu
ver=
tiefen. An einer Stelle iſt eine Gruppe von Stalaktiten
völlig roſa getoͤnt. während gleich daneben marmorweiße,
zinnsbergelbe und tiefſchwarze ſtehen. Und keine dieſer
Farben verdrängt die andere, ſie ſcheinen alle durch eine
wunderbar zarte Harmonie vereinigt zu ſein.
Literariſches.
- Außerordentlich beliebt und dieſes Beiſalls
voll=
kommen würdig iſt die „Jugendgartenlauben,
farbig illuſtrierte Zeitſchrift für die Zugend, Verſag von
E. Kempe in Leipzig, vierteljährlich nmur 1 Mark. Die
Zugendgartenlalbes iſt wohl einzig in ihrer Art dach
die Fülle von Stoff zur Unterhaltung und Belehrung.
Gediegen, vornehm, billig. Jedes Kind wird ſie mit
Intereſſe leſen und ſich däran erfreuen.
Darmſtadt, 11. Juni.
7 Schwurgericht. Die Verhandlung in der
Strafſache gegen den Fabrikanten Wolf von Pfuſgttadt
wegen Totſchlags wurde geſtern abend zu Ende geführt.
Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage wegen
Körper=
verletzung mit tödlichem Erfolg unter Zubilligung
mildernder Umſtände: worauf das Gericht eine
Gefäng=
nisſtrafe von 3 Jahren ausſprach: Der Verurteilte
trat dieſelbe ſofort an. Durch die Unterſuchuigshaft
ſind 3 Monate bereits verbüßt.
Letzte Nachrichten.
1 München, 10. Juni. Nach einer Meldung au
Berchtesgäden liegt daſelbſt der Boerenöber,
Schielhoffnungslos danieder
Stuttgark 10. Juni. Heute Nacht negen 3 Uh
iſt die große Fabrik'der Daimrer=Motoren
Geſellſchaft In Cannſtatt zum großen
Teil=
niedergebrannt.- Die; Montierungshalle un
mehrere Schuppen ſind vollſtändig eingeäſchert. Di
Schmiede=Werkſtatt, und die anderen
pabritgebänd=
erlitten ſchwereſ Schaden, ebenſo acht benachbarte Privak
häuſer. Der Schaden wird auf 1. Millionen Mar
geſchätt. Her Betrieb der Fabrik ruht vorerſt ganz.
Vo=
den' 850 Arbeitern der Fabrik werden etwa 450 au
längere Zeit arbeitslos.
u8ſh. BL Hanau, 10. Juni. Um 2 Uhr traf der
König von'sänemark aus Wiesbaden zum
Beſuc=
des hieſigen 6. Mlanen=Regiments, deßſen Thef der Kön
ſt ein. Das Regiment hätte bei der Kaſerſe Auffeeihn,
genominen.-Nach der Abſiahme der Parade 7
fand im Kaſino ein Frühſtück ſtatt, worauf auf der
Exerzierplatz ein Exerzieren des Regiments zu Pferd=
erfolgte. Um 4 Uhr fuhr der König ab, von einer
Schwadron bis zum Oſtbahnhof begleitet.
dwt. Kiel. 10. Juni.-Vas erſte Geſchwader
unter dem Bejehl des Prinzen Heinrich taf heute
früh von den Uebungen im atlantiſchen Ozean aͤuf der
Föhrde ein und lief nach Vornahme größerer Manöver
und Angrißfsübungen um 111. Uhr in den Hafen ein.
Linz, 10. Juni. Kaiſer Franz Joſef wohnte
geſternt vörmittag, von der Bevölkerung und den
Feſt=
teilnehmern ſtürmiſch begrüßt, dem erſten öſterreichiſchen
Landesſchießen in dem Nachbarorte Flein=München bei.
In einer Anſprache betonte der Kaiſer, er begrüße das
Wiederauſleben des Schützengeiſtes, da die eifrige Pflege
des Schützenweſens dem Pätriotismus und der
Wehr=
fähigkeit der Bevölkerung zugute komme. Der Kaiſer
be=
ſichtigte ſpäter das Denknak der Kaiſerin Eliſabeth vor
dem Landhauſe und bemerkte hier. das Dentmal'ſei emn
neuer Veweis der dynaftiſchen Empfindungen und des
Zartſimnes der Bevölkerung. der ihn in ſeinem Innerſten
tier ergriffen hat. Am Nachmittag kehrte der Kaiſer nach
Wien zurück.
N.B. Liſſabon, 10. Juni. Das amerikaniſche
Geſchader verlies heute Liſſabon und begibt ſich nach
dem Norden.
Londön, 9. Juni. Unterhaus. (ortſetzung.)
Von den folgenden Rednern unterftützte Gorſt kkonſervati)
die Aufhebung des Kornzolks: Chamberlains
perſönliche Anſichten könnten ſpäter die der Regierung
werden. Bryée ſliberah begrüßt die Aufhebung des Zolles
und wendet ſich gegen Die zu gunſten des
Schutzzoll=
ſoſtems angeführken Gründe. Nichk dieſes, ſondern die
be=
merkenswerte Eitwickelung der deutſchen Induſtrie
habe die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutſchland
vermehrt und zugleich die Lohnerhöhung, die eingetreten
iſt, bevirkt. Vie Regierung ſcheine unverſöhnlich
ent=
zweit zu ſein. Die Lage ſer gefährlich. Das Land wolle
die Abſichten der Regierung ekfahren. Sekretär im
Schatz=
amt. Elliot weiſt auf die Vorſchläge im Budget hin, in
denen die Anſchauungen der Regierung zun Ausdruck
kommen. Er verteidigt die Aufhebung des Zolles. Die
weitere Veratung wird auf morgen vertagt. Viel
be=
ſprochen wird die Abweſenheit Balfours und
Chamber=
lains in der Abendlitzung.
2 London. 10. Jüni. Die Blätter bemerken, wenn
auch die geſirige Debatte im Unterhauſe dazu
gedient hat. die Luft zu klären, ſo ſeien doch die
Meinungsverſchiedenheiten im Schoße des Kabinetts, die
geſtern enthüllt worden ſind, ſo bemerkenswert, daß ſich
die Kriſis in der Politik eher verſchlimmert als
gemildert hat. Ein ſoforkiger Appell an das Land werde
ſlicht für wahrſcheinlich angsſehen. Viele begeiſterte
An=
häniger des Freihandels in der konſervativen Partei ſeien
der Anſicht, daß dem Kolonialminiſter nichts
anderes übrig bleibe, als ſeine Entlaſſung zu
geben. Die Bedeutung der Gefolgſchaft Chambeklais
ſei, wie ſich bei der geſtrigen Beſprechling ergab,
un=
erwartet gering. Dies Verkreter des Bänktbeſens im
Unterhauſe ſeien faſt einſtimmig gegen ihn. Bisher ſei
auch nicht ein einziger Politiker erſten Nanges zu ſeiner
Unterſtühung aufgetreten. Erfahrene Parlamenkarier
er=
klärten in den Wändelgängen. daß eine ſolche politiſche
Situation nicht beſtanden hat ſeit der denewürdigen
Spaltung der Liberalen bei der Homerule=Bill.
= London, 10. Juni. In einer Rede in Biſhop=
Stortford führte Roſebery, bezugnehmend auf die
Steigerung des Wohlſtandes, die von den Vereinigten
Staäten üund Deutſchland dem Schutzzollſyſtem
zugeſchrieben werde, aus. man könne hiermnit keinen
Vergleich ziehen, da das begrenzte engliſche Inſelreich
einen ſo großen Teil ſeines Nahrungsbedarfs vom
Aus=
lande erhalte und die Vereinigten Staaten und Europa
imſtande ſeien, ſich mit allem ſelbſt zu verſehen. Biete
dein Deutſchland ein glückliches Beiſpiel2 In
Deutſch=
land fand infolge der Beſchwerden der durch die Zölle
geſchügten Landwirtſchaft ein parlamentariſcher Krieg
Zuiſchen den verſchiedenen Parteien ſtatt. Das
zuſtande=
gekommene Kompromiß könnte kaum ein Frieden
ge=
ſlannt werden. Wenn, wie behauptet, das
Schitzzoͤll=
ſoftem eine Steigerung der Löhne als Gegengelicht
gegen die Steigerung der Nahrulügsmittelpreie zeitige,
ſo'müſſe der Tanswirt auch höhere öhnk zaͤhlen.
Lehterer ſei dann vielleicht in ſchlechterer Lage als
gegenwärtig.
W.B. Eimonstown, 9 Juni. Das Schiff der
hier eingetroffenen wSüdpökar=Expedikion,
=Gaußi, zeigt außen Spiren vom Feſtſitzen im Eis=
Auf der Ausreiſe in Kapſtadt leate „Gauß' bei den
Verguelen=Inſeln an. wo die Geſellſchaft an Land ging.
Im 14. Februar wurde Treibeis angetroffen? Jäſi
22. Februar auf 665 Grad ſüdlicher Breike und 36 Grad
öſtlicher Länge war das Schiff von Eis eingeſchloſſen.
Das neu efldeckte Kaiſer Wilhelm 11=Lans war mit
Ausnahme eines erloſchenen Vilkans mit Eis bedeckt.
Die Expedition lag hier faft ein Jahr lang im Eiſe feſi
und die Mannſchaft bezog Winterquartiere. Zu dieſer
Zeit wurden viele wiſſenſchaftliche Unterſuchungen
aus=
goführt. Als die Winterquartiere ſchließlich geräumt
wurden, zeigte es ſich. daß die Jahreszeit ſchon zu ſehr
vorgeſchritten und die Weiterfahrt durch furchtbare
Schnee=
ſtürme und Dunkelheit erſchwert warr Das Schiff ging
dann nordwärts und verließ die Eisregion an' 8. April 1963.
„ Gauß' fuhr darauf nach Durban aus, paſſierte die
Ker=
öneleminſeln und lief die St. Pauls= und die Neu=Amſter=
Laminſeln am. Die Mitglieder der Expedition erfreuten
ſich giter Geſundheit, während der ganzen Krelzfahrt
ereignete ſich kein Krankheitsfall und Anfall. Prsfeſſor
von Orygalski ſpricht mnit höchſter Anerkennung von dem
Verhalten des Schiffes auf der See und im Eſe. Er
er=
flaͤrt. daß die Proviantausruſtung noch für 2 weitere
Jahre ansreichend ſei. Das Ergebnis der
Expedi=
tion ſei kurz folgendes: Entdeckung von neuem
Vand im-Polarkkeiſe und erfolgreiche
Durchfüh=
rung einer ſehr großen Anzahl von Unternehmungen,
die sfür die Wiſſenſchaft von Intereſſe ſind. Die
Gauß; habe weder das Schiff der britiſchen antarktiſchen
Expedition Discovery; noch deſſen Entſatzſchiff geſehen.
Die währens der Expedition gemachten Sammlungen
ſeien nach Verlin abgeſandt worden.
Veni=Luif. 9. Juni. Heute trafen Abgeſandte
eines Teils der Vewohnerſchaft von Figig ein, Ur ihre
vollſtändige Unterwerfung anzübieten. General
OConner lehnte es ab, ſie zu empfangen, mit der
Er=
kärnluig. er würde nur mit den Behörden verhandeln.
Der General hat kein Vertrauen in die
Anterwerfungs=
verſprechen der Führer der Stämne wegen ihres
moha=
medaniſchen Fanatismus. Er wird 24 Stunden auf die
Uebergabe der Behörden ſelbſt warten. Wenn dieſe Friſt
abgelaufen iſt, wird er ein erneutes Vorgehen beſtimmen.
Die- Vewohner Figigs- ſind dürch die Beſchießung
erſchreckt und erſtaunt, daß kein Franzoſe verletzt iſt. Die
franzöſiſchen Beyörden beſchloſſen. die Oaſe Figig
nichrlzu zerſtören. Doch müſſen die Bewoher die
Koſten der Beſchießung bezahlen und die des Morde=
und der Plünderung Schuldigen ausliefern, ſowie ihre
Waffen und Schießvorräte den Franzoſen übergeben.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Hiermit allen Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, unſere
unvergeß=
liche, innigſtgeliebte Tochter, Braut, Schweſter,
Schwägerin und Tante
(0419
Wv.
9
nach kurzem, aber ſchwerem Leiden aus dieſem
Leben abzurufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die kieftrauernden Hinterbliebenen:
Ferdinand Wetzel und Frau.
1a006 Göbel.
Georg Biermann und Frau.
Darmſtadt, den 9. Juni 1903.
Die Beerdigung findet Freitag, 12. Juni,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehaus,
Beſſunger=
ſtraße 102, aus auf dem Beſſunger
Fräed=
hof ſtatt.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe der
Teilnahme anläßlich des Ablebens unſeres lieben
Vaters, Bruders, Onkels und Schwagers
Herrn f. Morz
ſagen wir Allen auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank.
[10434
Die trauernden Hinterbliebenen.
Kirchliche Anzeigen.
Katholiſche Gemeinden.
Homierstag, 11. Juni.
Fronleichnam.
Pfarrkirche: Vorm. von 16 Uhr an: Gelegenheit zur
hl. Beichte. Um 6 Uhr: erte hl. Meſſe. Um 5 Uhhr.
Austeilung der hl. Kommunion.-Um 8 Uhr:
Militär=
gottesdienſt. Um 9 Uhr: Hochamt mit ſakramenkaliſcher
Prozeſſion. Um 11 Uhr letzte hl. Meſſe. Nachm. Um
3 Uhr: ſakramentaliſche Beſper. Freitag und Samstag.
vorm. um 81 Uhr: Segensmeſſe und abends um
17 Uhr: ſakramentaliſche Andacht.
St. Martiuskapelle zu Beſſungen: Donnerstag, vorm.
von 6 Uhr an= Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr:
Austeilung der hl. Kommunion. Um 8 Uhr: Hochami
mit Predigt. Nachm. um 3 Uhr: ſakramentaliſche Andacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Donnerstag. vorm.
um ½7 Uhr: hl. Meſe. Nachm. um 4 Uhr: Verſammlung
im Mädchenheim. Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle der Engliſchen Fräulein: Donnerskag, vorm. um
7 Uhr: hl. Meſſe.
Holtodienſt in der Synagoge der joraeliliſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 13 Juni.
Vorabend 7 Uhr 30 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr - Min. Gabbatausgang 9 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 14. Juni an:
Morgens 6 Uhr-Min. Nachmittags 7 Uhr 15 Min.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg. 10. Juni. Ziemlich warmes Wetter
ſtellenweiſe Regen und Gewitter wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheumr.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Könzert um 6 Uhr im Katholiken=Verein.
Konzert um 58 Uhr im Reſtaurant=Metropole=
Alldeutſcher Verband. Vortrag vön Edmund Hocke
Um 8 Uhr in der „Stadt Pfungſtadt.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 12. Juni.
Acker=Verſteigerun. des Hch. Brunner um 10 Uhr
auf dem Ortsgericht I.
Möbiliar. ꝛc. Verſteigerung um 9 und 2 Uhr
Nundeturmſtraße 16.
Baumaterlalien= ꝛc. Verſteigerung um 9½ Uhr
Magdalenenſtraße 14116.
Städtiſche Leſe= und Bücherhalle, Louiſenſtr. 20.
Die Leſehalle iſt geöffnet an Wochentagen von
10-2 und von 6-9 Uhr, Sonntags von 11-1 und
von 5-9 Uhr. Bücheraüsgabe fmdet ſtatt:
Diens=
tags, Donnerstags und Freitags von 10lL12½ und
vön 7-9 Uhr: Samstags von 10½ -½ und von
C½ 9 Uhr.
Mauſoleum, zu beſuchen nach vorheriger
Erlaubnis=
einholung beim Großh. Hofmarſchallamk.
„27 Unſere heutige Stadtauflage enthält eine
Beikage von Jacob Nohl, Inſtallationsgeſchäft,
Martinſtraße 24. Telephon 348. betr. „Gaskocher=
E10463
Neuheiten”
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.