Darmstädter Tagblatt 1903


28. Mai 1903

[  ][ ]

Abonnemenk=prei=

166. Jahrgang.

monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 M. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.

Verbunden mit,Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Alluſtrierkes Unterhaltungsblatk.

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatk
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Orgau für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

123.

Donnerstag, den 28. Mai.

1903.

Amtliche Aachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Nachſtehend wird eine Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem Truppen=
übungsplatze
bei Darmſtadt für die Zeit vom 3. bis 12. Juni l. Js. zur öffent=
lichen
Kenntnis gebracht. Die Abſperrungsgrenze, ſowie die Dauer der Ab=
(9683
ſperrung ſind in der Zuſammenſtellung enthalten.
Zuſammeuſtellung
der Schießtage auf dem Truppenübungsplatz in der Zeit vom 3. bis 12. Juni 1903.

Datum Tag Truppenteil Dane.
Abſpe.
von x der
rrung Die Abſperrung
erſtreckt ſich 3. Juni Mittwoch I. Batl. Inf=Regt. 87 76 V. 126 N. bis zum Landgraben 5. Freitag 87. 66 V. 120 N. Montag Leibgarde=Regt. 115 66 V. 120 N. 10. Mittwoch 4 115 60 V. 122 V. 12. Freitag 115 6 V. 12⁄₈ M. C

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Erweiterung der elektriſchen Straßenbahn, hier: vom Saalbau
durch die Heinrichſtraße bis zur Heidelbergerſtraße.
Die Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt beaͤbſichtigt die elektriſche Straßen=
bahn
vom Saalbau durch die Heinrichſtraße bis zur Heidelbergerſtraße zu
erweitern.
Im Auftrag Großh. Miniſteriums der Finanzen haben wir die Offenlegung
der über das fragliche Projekt ausgearbeiteten Pläne und Beſchreibungen
von Freitag, den 20. d. Mts. bis Saustag, den 13. Juni d. Js.
in dem Regiſtraturzimmer des Großh. Kreisamts Darmſtadt (Neckarſtraße 3.
2 Stiegen hoch) während der Geſchäftsſtunden angeordnet und Termin zur

Entgegennahme von Einwendungen und Anſprüchen auf
Montag. den 15. Juni d. Js., vormittags 11 Uhr,
in den Sitzungsſaal des Kreis=Ausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt Geckarſtraße 3.
2 Stiegen hoch) anberaumt.
Darmſtadt, den 25. Mai 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. Wick.
(9672

Lekanntmachung.

Die Lieferung von Grüngemüſe, Spezereiwaren und Molkereiartikeln
für die Küche der Abteilung ſoll vom 1. Juli d. J3. ab auf ein Jahr vergeben/

werden.
Die Lieſerungsbedingungen liegen auf dem Geſchäftszimmer Nr. 31 - Aha=
ſtraße
Mittelbau - zur Einſicht offen.
Gleichzeitig ſoll der Verkauf des Spülichts und der Knochen aus der
Kuche der Abteilung vom 1. Juli d. J. ab kontraktlich anderweitig vergeben werden.
Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift bis zum Eröffnungstermin,
den 12. Juni d. Js., vormittags 11 Uhr, verſchloſſen und portofrei eben=
daſelbſt
abzugeben.
Zuſchlagsfriſt 10 Tage.
Darmſtadt, den 26. Mai 1903.
(9673
Küchenverwaltung
der L. Abteilung Feldartillerie=Regiments Nr. 25.

Ser fahnenflüchtige Dragoner Hilde=
T brandt der Leib=Eskadroſt des
1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments
(Garde=Dragoner=Regiments) Nr. 23 iſt
zu ſeinem Truppenteil zurückverbracht.
Die erlaſſenen Steckbriefe bezw. ange=
ſtellten
Recherchen werden hiermit auf=
gehoben
.
(9688
von Vernuth,
Oberſtleutnant und Regiments=
Kommandeur.

Brenn=,Bau= und Rutzholz=
Verſteigerung.
Die am 18.19. I. Mts. ſtattgehabte
Verſteigerung von Brenn= Bau= und
Nutzholz aus dem ſtädt. Oberwald iſt
genehmigt. Die Abfuhrſcheine ſind von
Donnerstag, den 28. l. Mts. ab bei
der Stadtkaſſe erhältlich und müſſen bis,
zum 11. k. Mts. daſelbſt abgeholt ſein.
Ueberweiſung und 1. Abfuhrtag des
Holges:
Dienstag, den 2. Juni l. Js.
Darmſtadt, den 26. Mai 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger. (569md

Kleeverſteigerung.
Freitag, den 29. lſd. Mts., nach=
mittags
4½ Uhr,
wird die Kleenutzung von den verſchie=
denen
ſtädtiſchen Grundſtücken vor und
hinter dem Schießhaus an der Nieder=
Kamſtädterſtraße an Ort und Stelle
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft am Schießhauſe.
Darmſtadt, den 26. Mai 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. Ineger. (96sömd

Iransport-Dreivad,
vorzüglich erhalten, ſehr billig abzugeben.
(O651mdk,
Karlſtraße 30.

Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 28. Mai 1903. nachmittags 3 Uhr,
verſteigere ich im Saale Nundeturmſtraße 16 öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
8 Kleiderſchränke, 2 Küchenſchränke, 5 Sofas, 1 Vertikow, 3 Schreib=
tiſche
, 1 Pianino, 2 Fahrräder, 1 Nähmaſchine, 1 Ladeneinrichtung.
1000 Vord, 1 Hebmaſchine und verſchiedene andere Gegenſtände.
Ferner noch zirka 40 Ballen Tapeten.
Die Tapeten werden für heſtimmt verſteigert.
Darmſtadt, den 27. Mai 1903.
TBalüre, Großh. Gerichlsvollieher,
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Bleichſtraße 9.
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Krafk des Hchickſals!
19)
Roman von A. von Gersdorff. (Machdr verb)

Renate ſah Wilhelm ſo groß und fragend an,
daß er, ſich vom Sofa erhebend, im Zimmer hin und
her zu gehen anfing.
Nun alſo, weiter ſah und hörte ich nichts.
Aber die Ente ſahſt Du fallen? fragte Roſalie.
Wie vom Blitz getroffen.
Auf unſrer Seite? War der Schütze etwa auf
unſrem Revier - da am Tannengang - weißt Du
- das iſt doch noch die nächſte Stelle?
Nein, von Altendecken her, ſagte Wilhelm auf
einmal ganz ruhig werdend und ganz zerſtreut Renatens
fleißige Hände betrachtend; na. biſt Du böſe, Altchen
kennſt doch nun ſchon meine Art. Er hob ihr Kinn
mit der Hand in die Höhe.
Gewiß, was ſoll ich denn böſe ſein? Daß Du
Dich ſehr ärgerſt, kann ich begreifen - beſonders, da
die Grenze zwiſchen Roßberg und Altendecken gerade
durch den Entenpfuhl führt, ſchloß ſie mit halbem
Lächeln Du kannſt nicht eimnal genau wiſſen, ob
es nicht gerade eine von Deinen Enten war, die Dir
verloren ging. Aber das Auſpaſſen wird am Ende
ſchwierig ſein.
Meinſt Du? Wie witzig Du ſein kannſt! ſagte
er mit rauhem Lachen.

J Wilhelm, nu laß die Entengeſchichte gehen.
Die Welt hat doch da nichts dran verloren und
Roßberg auch nicht. Wir haben noch ſoviel wichtiges
zu bereden auf Deinen Geburtstag über acht Tage,
ich hab mir noch ein paar ſehr wichtige Fragen notiert.
Nun laß hören.- Wilhelm ſtand am Sofa neben
Renate.
Dieſer fanatiſche Näheifer iſt gar nicht länger
mit anzuſehen, ſagte er und griff nach der Handarbeit.
Sie ſah erſtaunt lächelnd zu ihm auf.
Na, was ſagſt Du denn, mein kluges Frauchen,
zu der ganzen Entengeſchichte? Sollen wir ſie laufen
laſſen, wie ſie will?
Aber natürlich. Gewiß hat der alte Hühnerbein
mal einen guten Tag gehabt. Roſalie lachte.
Du kennſt den alten Hühnerbein, ſcheint's, noch
immer nicht, Renatchen, wenn Du Dir den mit
der Jagdflinte in den zittrigen Händen vorſtellen
kannſt!
Na, wenn er ſelbſt auch nicht, ſo kann's am Ende
doch einer aus dem Altendecker Hauſe ſein, meinte
Wilhelm freimütig. Er ſoll ja wieder ſo eine Art
Käufer für das Gut bei ſich haben.
Roſalie zuckte mit den runden Schultern. Na,
vielleicht geniert's den nicht, daß die Wieſendrainage
nur auf dem Papier ſtattgefunden hat - in Wirklich=
keit
aber immer noch nicht. Nun ſieh mal her,
Wilhelm. Der große Saal oben ... wird diesmal

kaum gehen zum Diner an Deinem Geburtstage
die beiden alten, morſchen Dielen ſind ja unläugſt
völlig eingeſtürgt, und die Mäuſe und Ratten kommen
da in aller Gemütsruhe bei hellem Tage hervor und
So laß die Mäuſe und die Ratten und meinet=
wegen
die Kröten und die Katzen an meinem
Geburtstagsdiner teilnehmen. bloß keine Enten!
knurrte er in wirklich recht lieblichem Scherz.
Keine Enten? Aber Wilhelml Wir haben doch
an jedem Geburtstage bis jetzt Enten zum Diner.
Er ging hinaus, ehe Roſalie den Satz beendet,
der die fetten Bratenten zum Diner viel intereſſanter
waren als die ganze Tümpelgeſchichte, und die letztere
ſchon vergeſſen hatte.
Sie ſagte jetzt weiter nichts und Renate auch
nichts. Schweigend nähten beide weiter. Sie hatten
ſich nichts über die wilde Ente und den Schützen
mitzuteilen, und Wilhelm hatte ebenſo ſeine böſen Tage
wie jeder Mann, er hatte auch ſeine guten. Man
mußte ſie nur abzupaſſen wiſſen.
Zwiſchen dieſem Abend, der für die Joylle im
Schloß recht bezeichnend war, und Wilhelms Geburts=
tage
, dem größten Feſt des Hauſes, lagen noch acht
außerordentlich geſchäftige Tage für Gattin und
Schweſter und Hausleute- Renate hatte ſich lediglich
um die Blumenarrangements zu kümmern, um die ſich

[ ][  ][ ]

Beſte 2.

Darmſtadter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

Nummer 123.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die öffentliche Fener= und Unfallmeldeſtelle im Hauſe Hochſtraße 58
iſt nach der Wohnung des Schuldieners der Viktoriaſchule, Hochſtraße 44,
verlegt worden.
Darmſtadt, den 22. Mai 1903.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Kratz.
(957omdk

Verßeigerung
eines MirkhaftsAuurntars.
Donnerstag, den 4. Juni l. J., u. nötigenfalls am folgenden/
Tage von vormittags 9 Ly und nachmittags 2½ Uhr an,
verſteigere ich auf freiwilligen Antra die vollſtändige Einrichtung des Gaſthauſes
Zum weißen Schwanen: dahier irchſtraße Nr. 12 öffentlich gegen bare
Zahlung.
Es kommen zum Ausgebot:
Die Einrichtung von 8 Freidenzimmern: je 1 bezw. 2 Betten mit
Roßhaar= oder Wollmatratzen, 1 Soſa, 1 Tiſch, 1 Waſchtiſch mit Gar=
nitur
, 1 Nachttiſch, 2 Stühle, 1 Spiegel und Vorhänge; die ohere
Saaleinrichtung: 1 Tafelklavier, 7 Tiſche, 24 Liener Rohrſtühle,
1 Regulator, 2 Spiegel, Bilder, 3 elektriſche Lampen, Vorhänge und
Kleiderleiſten; die untere Saaleinrichtung: 1 Ausziehtiſch, 4 große
Tiſche, 40 Fournierſtühle, 1 Glasſchrank=Aufſatz, 1 Tiſch mit Marmor=
platte
, 1 Eisſchrank, 2 Spieg.l., Bilder, 4 elektr. Lampen, Draperien
und Kleiderleiſten; die Kücheneinrichtung: 1 großer Reſtaurationsherd
(2,1670,95 Mete.), 1 Küchenſchrank, 1 Porzellanſchrank, 2 große An=
richten
, 2 Tiſche, Geſchirrbretter, 1 Wage, jämtliches Küchengeſchirr von
Kupfer, Eiſen und Porzellan, Wirtſchaftsgläſer, Beſtecke, Huiliers ꝛc.,
1 elektr. Lampe; das Keller=3uk. 1.: 7 Halbſtückfäſſer, 3 Hektofäſſer,
Einmachfäſſer, die Faßlager, Stühen, Trichter, 2 Schränke; ferner
9 eiſerne Stallkrippen und 9 Raufen, 6 Lattierbäume, eiſerne Oefen,
1 zweirädr. Handwagen, 3 Geſindebetten, Betttücher, Kiſſenbezüge, Hand=
tücher
, bunte Tiſchdecken. Vervietten u. a.
EA. Scharmamm,
Amtsgerichtstaxator.
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keine berahlten zugaben, dafür besto Qualität.

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der gute Wilhelm am wenigſten kümmerte. Eher tat
er ſchon einen neugierigen Blick in Roſaliens Speiſe=
kämmerchen
, wo es ſo appetitlich nach ſeinen Lieblings=
gerichten
, den ſchweren und ſchwerſten Wild= und
Aalpaſteten, duſtete. Seine Freuden an ſeinem
Geburtstagsfeſte beſtanden in trefflichen materiellen
Genüſſen und lagen in Roſaliens Händen. Außer
dem Blumen= und Dekorationsfache hatte Renate ſich
aur noch einem beſonders zu widmen, und das war
ihre Toilette. Sie hatte die Pflicht, ſo ſchön, ſo
glücklich auszuſehen, ſo liebevoll wie möglich gegen
das Geburtstagskind, ihren hohen, ſtattlichen Gatten,
zu ſein, wie es ihre Glückſeligkeit verlangte und der
Anſtand erlaubte.
Und es hätte nicht Renate ſein müſſen, mit ihrer
allgeit liebenswürdigen Herzensgüte, ihrer reichen
Dankbarkeit für alles ihr freundlich Gebotene, wenn
ſie ihrer Geburtstagspflicht nicht in vollem Maße
nachgekommen wäre, ſo gut ſie es irgend verſtand.
Fremde Leute, geſelliges Beiſammenſein fand äußerſt
ſelten und eigentlich nur in größerem Maßſtabe zum
größten Feſttage des Hauſes ſtatt. Alſo konnte
jedermann, deſſen Beobachtung auf dem Oberflächlichen
blieb, nur das herzlich liebevolle Verhältnis zwiſchen
den Gatten loben.
In der regen Geſchäftigkeit dieſer acht Tage
wurde von dem Krauttümpel oder Entenpfuhl gar
nichts mehr erwähnt unter der Familie Lamprecht.
Die Sache war auch von zu geringer Wichtigkeit,
und dann paſſierte auch nichts ähnliches wieder. Die
Entenidylle blieb fernerhin ganz ungeſtört und
träumeriſche Stille hing über dem ziemlich tiefliegenden
und vom Roßberger Park nordwärts vor dem Winde
geſchützten Moor.
Am Spätnachmittag vor dem größten Feſttage
des Schloſſes Roßberg, als ſchon milder, rötlicher
Sonnenſchein den Abend einleuchtete, ſchritt Baron
von Lamprecht die Flinte im Arm, Hahn in Ruh,
mit nicht den geringſten böſen Abſichten gegen die
lieben Rebhühnerchen, am Altendeckener Feldwege, der
zum Teil noch zu Roßberg gehörte, durch den ſchon
ziemlich düſter liegenden Tannengang die ſchmale,
trockene Grasnarbe entlang dem erwähnten Feldweg=
zu
. Es ſah wirklich aus, als wollte er den wegen
mancher wunderlichen Eigenheiten hierorts beſprochenen
alten Herrn von Hühnerbein beſuchen.
Sonſt tat er das zwar nie und verkehrte nur
geſchäftlich und wenn's gerade ſo traf. auf eine Minute
an dem beiderſeitigen Grenzgraben zuſammen.

Je näher er heute dieſem kam, ohne an dem milden
Abend, der ſehr zum Spaziergang lockte, die hagere
Geſtalt des alten Herrn mit dem großen grauen
Schlapphut zu bemerken, je verſtimmter ſchien Herr
von Lamprecht auszuſehen.
Ueberhaupt war Wilhelms Geſicht nicht von der
ſonſtigen gemütlichen Seelenruhe, ſondern ernſt und
ſeine ſehr vollen Lippen eigentümlich zuſammengepreßt.
Auf einmal ertönte eine Stimme neben ihm, wie
aus der Erde herauf .. er erſchrak ordentlich, ſo
nervenſtark er war.
Na wollen Sie an dem alten Nachbarn ganz
vorbeigehen. Allverehrteſter? und aus dem Greng=
graben
heraus ſtieg auf ganz bequemen Stufen zum
Wege herauf der alte Hühnerbein.
Wie kommen Sie denn daher? Warum haben
Sie denn da Stufen hinunter machen laſſen? fragte
Lamprecht, dem ein naheliegender Witz auf der
Lippe ſchwebte.
Ach . aus Gaſtlichkeit, wiſſen Sie, und ich
wollte nun bloß mal nachſehen. Der neue Käufer
. . la la...ho, ho.. ſonderbarer Kunde,
kenne mich nicht recht aus mit ihm.
Lamprecht lachte, Ne - wenn er ſich nur mit
Ihnen auskennt. Der ſchlaue Alte war doch land=
bekannt
.
Es lag ein Kompliment in dem Satz. Der alte
Hühnerbein grinſte ein wenig.
Sie meinen wegen der Wieſen?
Hm, ja - das iſt nun der dritte, der die
Drainage auf dem Papier nicht haben willl
Wird ſich beſinnen - ich
Sagen Sie mal - weshalb denn die Stufen da
in dem Graben - für den?
Er behauptete, er müſſe an der Stelle an die
Enten ran kommen - großer Nimrod - aber die
Sorte Moraſt müßte er erſt mal unterſuchen, da in
dem Graben - grad an dieſer Stelle.
Und er hat's gemacht? fragte Lamprecht in
gewiſſer Spannung.
Weiß nicht. Er ſagt's.
Eine kleine Pauſe, in welcher beide Herren auf
dem Sandwege weitergingen gegen Altendecken.
Aber die Klitſche kauft er Ihnen deshalb doch
nicht abl,
Na, das iſt noch garnicht ſicher - oder meinet=
wegen
, es iſt faſt ſicher. Denn nämlich. ich ſagte
ſchon, 3 iſt ein dunſler stunde. jo'ne Art Uusſänder,
er findet da was Gutes an den ſauren Wieſen.

Märchen, brummte Lamprecht, das hat er Ihnen
aufgeredet aus irgend einem Grunde.
Wie? Was meinten Sie? Der alte Hühnerbein
war nämlich ſchwerhörig, manchmal tat er aber auch ſo.
Ich meinte nur, ob Ihre Nipsſchläge ſich gut
anlaſſen.
Manl Ungleiche Saat. Hier alles übervoll-
da
kahle Stellen. Aber da komen wir erſt faſt im
Schummer hin, er und ich und die Paar Hand voll
laß ich nachſchmeißen.
Was will er denn mit den ſauren Wieſen machen?
Weiß nicht! Ausländiſche Verſuche, Blödſinn.
Er iſt jetzt aber doch abgereiſt, habe ich gehört?
Ja. Ich denk aber wohl, er kommt wieder!
Na, wiſſen Sie, ich dächte nicht ſo, lachte
Lamprecht. Mir kommt es nur vor, als ob er einen
höflichen Grund geſucht hätte, Ihnen zu entwiſchen,
indem er ſich die Sache überlegen geht.
Kann ja auch ſein. Mich wunderts auch, was
er hier bei uns, bei dem Kleinbauernvolk eigentlich
will. Er hat denn doch bloß bei Ihnen Verkehr, ſo
auf der Nähe, und ſo'nen ganz alter iſt es auch noch
nicht.
Ja, das auf alle Fälle, ſagte Lamprecht und
blieb ſtehen, die Flinte aus dem Arm ziehend, die
ein wenig gerutſcht war.
Na? Sehen Sie was? Das Schießen ſo im
Halbdunkel mag ich nicht.
Ja, manchmal geht es doch nicht anders, wenn
man das Wild kennt, und es wechſelt einen noch an.
Vahl Machen Sie keine Geſchichten, hier kommt
jetzt nichts.
Jedenfalls möchte ich Ihnen hier Gutenacht=
ſagen
. Ich habe kein Vergnügen vom Jagen bei
dunklem Himmel und Regen noch dazu. Da kommts
herauf, in fünf Minuten haben wir bös Wetter.
Sie haben recht; ich will auch nach Hauſe. Sie
kommen doch morgen zum Diner nach Roßberg
Allemal an Ihrem werten Wiegenfeſt. Küß
Ihrer ſchönen Gemahlin die Hand.
Danke, werd's beſorgen.
Aber noch einmal wandte ſich der Alte um.
Wenn der Käufer aber telegraphiert, daß er kommt
mit nem Notar, komm ich nicht und muß verzichten!
krüchgte er wie eine alte heiſere Krähe zurück.
Nun, hoffen wir, daß er nicht telegraphiert.
(ortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

vvIEAETOOIN

Abteilung
-MWASGUO

Meisse und karbige Oberhemden
Serviteurs
fragen und Manschetten
Aravatten
Hosenträger, Regenschirme
Reform- und Macco-Hemden
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Rummer 123.

Darmſtädter Tagblatt. Donnerstag, den 28. Mai 1903.

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Seite L.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

Nummer 123.

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I. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

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Donnerstag, den 28. Mai.

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Darmſtadter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

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Verhältniſſes zur Natur und die eigentümliche Art ſeiner
Naturbetrachtung in einem ſeiner herrlichſten Gedichte
anſchauen will, der leſe den Eingang zu ſeinem =Ilmenau.
Der Dichter ſpricht hier zu Berg, Tal und Hain wie zu
ſeinen vertrauten Freunden und lieben Bekannten und
teilt uns ſogleich in den erſten Zeilen dieſe trauliche, be=
hagliche
Stimmung mit. Er ſucht Erguickung und Er=
friſchung
auf dieſen ſanft anſteigenden Vergeshöhen, die
ſeine ſoͤrgliche Hand bepflanzt, und ſpricht ſie ver=
traulich
an:
Ich hab' es wohl auch mit um euch verdienet,
Ich ſorgte ſtill, indes ihr ruhig grünet.
Wir fühlen ſogleich ſeine innigen Beziehungen zu
dieſer Landſchaft, die ihm bis auf jeden Strauch und
Baum vertraut war, die er zu allen Jahreszeiten dem
Schnee, dem Regen, dem Stuͤrm entgegen= durchwandert,
in deren Frieden er ſich erlabt, wenn Ruhe über allen
Wipfeln lagerte. Hier beobachtet er die ſich ballenden
Wolken und die wallenden Nebel, die, wie Geiſter der
Luft gecen einander zu kämpfen ſcheinen, und die in ſeiner
Naturbetrachtung eine ſo große Rolle ſpielen. Denn oft
und gern ſchaut er nach oben, beobachtet Bildung und
Zug der Wolken und knüpft an das Geſchaute Bemier=
kungen
, die ſeine meteorologiſche Veobachtung erkennen
aſſen. Er ſieht 3. B. ſich auflöſende Cirruswolken, darauf
auch die Auflöſung der zuſammengeballten ziehenden
Wolken der unteren Regionen und ſchließt daraus auf
Steigen und Fallen des Barometers, oder, wie er es
nennt, auf Waſſerverneinung und Waſſerbejahung.
Geſpräch mik Eckermann vom 22. März 1824.)
bilden Wolken,

ruhigem Genuß und endlich zu wiſſenſchaftlicher Durch=
dringung
. Im Werther= zeigt ſich die maßloſe und
heiße Sehnſucht nach dem All, der Trieb, die Unendlich=
keit
zu umfaſſen und zu durchdringen, oft in ergreifender
Form. Welche Begierde, mich in den unendlichen Raum
zu ſtürzen, über dem ſchauerlichen Abgrund zu ſchweben!
Mit welchem Verlangen hole ich tiefer und tiefer Atem,
wenn der Adler in duͤnkler, blauer Tiefe unter mir über
Felſen und Wäldern ſchwebt und große Kreiſe zieht.
Dort das Wäldchen! Ach könnteſt Du Dich in ſeine
Schatten miſchen! Dort die Spitze des Berges! Ach,
könnteſt Du von da die weite Gegend überſchauen!
Die in einander geketteten Hügel und vertraulichen Täler!
O. könnte ich mich in ihnen verlieren= Ferner:
Wenn das liebe Tal um mich dampft und die hohe
Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finſter=
nis
meines Waldes ruht und nur einzelne Strahlen ſich
in das innere Heiligtum ſtehlen, ich dann im hohen
Graſe am fallenden Bache liege und näher an der Erde
tauſend mannigfaltige Gräschen mir merkwürdig werden:
wenn ich das Wimmeln der kleinen Welt zwiſchen Hal=
men
. die unzähligen, unergründlichen Geſtalten der
Würmchen, der Mückchen näher an meinem Herzen
fühle und fühle die Gegenwart des Allmächtigen, der
uns nach ſeinem Bilde ſchuf, das Weſen des Allein=
liebenden
, der uns in ewiger Sonne ſchwebend trägt und
erhält-
Dieſe allgemeine, heiße Naturandacht und Innigkeit,
die noch im Würmchen das Verwandte findet und liebt,
wich allmählich einer ruhigeren, eingehenderen Natur=
betrachtung
, dieſe wiederum leitet ihn zur ernſten wiſſen=
ſchaftlichen
Forſchung. Wie das Weimarer Leben ihm
Land= und Waldluft nahebringt, ſo führt ſeine amtliche
Beſchäftigung ihn mit Votanik, Forſtkultur, Bergbau und
Gcologie zuſammen. Aber niemals verlernt er, die Natur
in all ihrem Leben und Weben innig nachzuempfinden
und ihren Geheimuiſſen mit tiefer Hingebung zu lauſchen.
Wer eine poetiſch tief empfundene Schilderung dieſes

Dichteriſches Naturempfinden.
Von Richard Wulckow.
Nachdruck verboten)
III.
Hoch auf den ſonnigen Höhen menſchlichen Glückes
mit freiem Ausblick auf Welt und Natur ſteht Goethe.
Weit, hoch, herrlich der Blick
Nings ins Leben hinein,
Vom Gebirg zum Gebirg
Schwebet der ewige Geiſt,
Ewigen Lebens ahndevoll.
Wir haben ſeine Stellung zur Natur, ſein inniges
Umfaſſen der Naturobiekte, denen er mit naivem Kinder=
auge
und zugleich mit den Augen des begnadeten Sehers
gegenüber zu ſtehen ſcheint, im vorigen Artikel in kurzen
Zügen dargelegt und kommen jetzt noch auf einige Einzel=
heiten
und Eigenarten ſeines gewaltigen Naturempfindens
und Nachſchaffens zurück. Wir ſahen, wie er ſich ſogern
und ganz mit der Natur eins fühlt, wie er in ihr aufgehen,
ganz in ihr leben und weben möchte. Die Natur wird
ihm zu einem perſönlichen Geiſt, zu einem Gotte, in
deſſen Anblick er ſich ſtärkt in dem Vewußtſein, daß er
ein Teil iſt von dem Allumfaſſer, dem Allerhalterl. In
dieſer Empfindung wurzelt ſeine geiſtige Verührung mit
Spinoza. Die Liebe der Natur wird Liebe Gottes; mit
tauſendfacher Liebeswonne umdrängt der Frühling ihm
das Herz; er fühlt ſich geruſen und weiß zuerſt nicht,
wohin; aber eins fühlt er: es ſtrebt hinauf, hinauf. Di=
Wolken neigen ſich der ſehnenden Liebe; ſie tragen ihn
aufwärts! Umfangend umfangen! Aufwärts an Deinen
Buſen, alliebender Vater
Von der glühenden Naturſchwärmerei ſeiner Jugend
wie ſie ſich ſo rührend und innig im Werther; zeigt
von dem phantaſievollen Hängen und Haflen an den
Erſcheinungen, an der Landſchaft dem Wechſel de
Jahreszeiten und des Werters gelangt er dann zu

[ ][  ][ ]

Rummer 123.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

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In dem Tagebuch ſeiner letzten Reiſe in die Schweis
(797 notiert'er, wie er, am Fall des Rheines ſtehend.
das Schauſpiel betrachtet, das ihm die aufſteigenden
Dünſte bieten, die ſich mit dem auf den Höhen lagernden
Nebel vereinigen. Dazu bemerkt er kurg, wie bei heftigen
inneren Empfindungen in ihm Liebe zum Nebels vor=
handen
ſei und ſo zwiſchen dem Vorgange in der Natur
und dem Seelenzuſtande eine innerliche Beziehung ſtatt=
finde
. Aber auch das feſte Geſtein in der Natur weiß
er in Beziehung zum Menſchen zu bringen. In einem
merkwürdigen Aufſat über den Granit rechtfertigt er den
Uebergang von der Betrachtung und Schilderung des
menſchlichen Herzens, des jüngſten, mannigfaltigſten, be=
weglichſten
, veränderlichſten, erſchütterlichſten Teiles der
Schöpfung, zu der Beobachtung des älteſten, feſteſten,
tiefſten, unerſchütterlichſten Sohnes der Natur.
Das ihm eigene Sichverſenken in der Natur gibt ſich
bei ihm in den verſchiedenſten Formen kund. Er über=
nachtet
in ſeiner ſtürmiſchen Wanderzeit mit Vorliebe
im Freien, er füttert die Vögel, pflanzt Blumen und
Bäume und freut ſich nach langen Jahren, daß er jetzt
unter dem Schatten derſelben die heißen Sommertage
genießen kann. Er ſitzt mit Eckermann in ſeinem,Garten,
der, obgleich nur wenige Minuten von der Stadt gelegen,
doch durch nichts an die Nähe derſelben erinnerte, da die
hohen, dichten Bäume die Ausſicht auf dieſelbe verhüllten,
wobei man nach Weſten und Südweſten frei über eine
weite Wieſe blicken konnte. Im Laufe der Unterhaltung
ſagte er: Ich habe dieſe Bäume vor vierzig Jahren alle
eigenhändig gepflanzt, ich habe die Freude gehabt, ſie
Veranwachſen zu ſehen, und genieße nun ſchon ſeit ge=
raumer
Zeit die Erquickung ihres Schattens. Das Laub
dieſer Eichen und Buchen iſt der mächtigſten Sonne un=
durchdringlich
; ich ſißze hier gern an warmen Sommer=
tagen
nach Tiſche, wo dann auf dieſer Wieſe und auf
dem ganzen Park umher oft eine Stille herrſcht, von der
die Alten ſagen würden, daß der Pan ſchlafe.
Was wir in den erſten Zeilen dieſes Aufſatzes dar=
legten
, daß es in der Menſchennatur liege, ſich in Wald
und Feld und auf Bergeshöhen reiner und glücklicher zu
fühlen und von dem Odem der Natur Entlaſtung von

Leid, Mühſal und Krankheit zu hoffen, das trifft gerade
bei Goethe in höchſtem Maße zu. An vielen Stellen
ſeiner Gedichte, am ergreifendſten und vorbildlichſten aber
im Fauſt' finden wir die Belege. Die bekannten Worte,
die Fauſt an den Mondenſchein ſehnſuchtsvoll richtet,
bilden dafür das bezeichnendſte Paradigma:
O könnt ich doch auf Bergeshöhn
In deinem lieben Lichte gehn,
Um Bergeshöhle mit Geiſtern ſchweben,
Auf Wieſen in deinem Dämmer weben,
Von allem Wiſſensqualm entladen,
In deinem Tau geſund mich baden.
Es iſt nicht ohne Intereſſe, eine Stelle aus Rouſſeaus
Nouvelle Heloise C. Brief 23) zum Vergleiche beranzu=
giehen
, wo Juliens Freund eine Schilderung der Gebirgs=
landſchaft
giebt und ſagt: Jeder empfindet, wenn es
auch nicht jedem zum Bewußtſein kommt, daß man im
Gebirge, wo die Luft reiner und feiner iſt, leichter atmet,
leichter geht und leichteren Gemüts iſt; während zugleich
die Empfindung der Luſt herabgeſtimmt und die Leiden=
ſchaften
gemäßigter werden. Unſere Betrachtungen neh=
nen
auf den Bergeshöhen einen großartigen und er=
habenen
Charakter an, wie er den uns umgebenden Ge=
genſtänden
entſpricht; es geſellt ſich ihnen ein ſtilles
Entzücken bei, dem nichts Herbes oder Sinnliches an=
haftet
. Indem man ſich über die Wohnungen der
Menſchen erhebt. läßt man, ſo ſcheint es, alle niedrigen
und irdiſchen Empfindungen dort unten, und je mehr
man ſich den Regionen des Aethers nähert, deſto ent=
ſchiedener
nimmt die Seele etwas von deren unantaſt=
barer
Reinheit an. Man wird in dieſen Höhen ernſt,
doch nicht ſchwermütig, friedvoll, doch nicht unempfind=
lich
.; Unſere deutſche Naturlyrik birgt einen unermeß=
lichen
Schatz edler und inniger Empfindung, ergreifender
Naturbilder und ſchöner, tiefer Gedanken, einen Schatz,
der ſich aus dem reinſten Schauen und Empfinden des
deutſchen Volksgemüts gebildet hat. Es iſt tief zu be=
klagen
, daß dieſe reichen Schätze mit ihren gemütbildenden
Kräften bei der Erziehung unſerer Jugend ſo wenig aus=
gemünzt
werden und daher auch dem gebildeten Teile
des Volkes keine Begleiter auf dem Lebenswege werden

können. Man nimmt es ruhig hin, daß unſere männliche
Jugend auf den höheren Lehränſtalten ihr Gedächnis mit
einer Menge von Homer= oder Vergilverſen beſchweren
muß. die nicht in Seele und Gemüt dringen, ſondern zu=
gleich
mit dem Schulſtaub abgeſchüttelt werden, und
ebenſo kühl iſt man dagegen, daß ihr die köſtlichſten
Perlen Goetheſcher Lyrik völlig fremd bleiben, die ſich
doch in den Händen geſchmackvoller und feinfühliger
Lehrer zu einem ethiſchen Bildungsmittel erſten Range=
geſtalten
würden. Der deutſche Unterricht war und bleibt
auf unſeren höheren Schulen das gemißhandelte Aſchen=
brödel
, und keine Reform= bringt darin gründlichen
Wandel. Auch auf den Mädchenſchulen geſchieht nicht
genug, und wo wirklich der Wille vorhanden iſt, die
Herzen unſerer Mädchen mit ienen ewigen Schönheiten
zu erfüllen oder ſie wenigſtens mit einem Hauche der=
ſelben
zu berühren, da fehlt oft die Kraft, das Verſtänd=
nis
, die Schulung der Lehrenden.
Es giebt gegen die Schäden der Zeit, wie ſie ſich bei
unſerer Frauenwelt ſo oft in unerfreulichſter Weiſe durch
Gleichgiltigkeit, Nangel an Herzenswärme und regem
Gefühl abſviegeln, kein beſſeres Heilmittel als eine ſorg=
fältig
gewählke Lektüre und geſchmackvolle Erklärung
unſerer Dichter, als die methodiſche Gewöhnung zum
Nachempfinden des Schonen. Wer unſere herrlichen Na=
turlieder
in Kopf und Herzen trägt und die Natur mit
den Augen unſerer großen Dichter anzuſchauen und nach=
zuempfinden
gelernt hat, wem bei dem Leſen von Goethes
einzigem Liede An den Mondi das Hers ſo recht warm
und das Auge feucht geworden iſt, der iſt meiſtens gefeit
gegen jede zweideutige und vergiftende Lektüre, wie ſie
jetzt auch da beliebk wird, wo man Adel und Reinheit
des Empfindens als etwas Natürliches und Notwendiges
fordern ſollte; der lieſt auch gewiß keines von jenen
modernen Erzeugniſſen des Naturalismuss, auf die die
bittere Fenie Goethes Anwendung findet, welche er dem
Breslauer Romanſchreiber Johann Timotheus Hermes
an den Kopf warf, als dieſer ſein ſchnödes Buch: Für
Töchter edler Herkunft veröffentlicht hatte:
Töchtern edler Geburt iſt dieſes Werk zu empfehlen,
Um zu Töchtern der Luſt ſchnell ſich befördert zu ſehn.-

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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag. den 28. Mai 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

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Donnerstag, den 28. Mai.

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Rummer 123.

Darmſtädter Tagblatt. Donnerstag, den 28. Mal 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

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Woog, am 27. Mai 1903.

[ ][  ][ ]

N 123.

Donnerstag, den 28. Mai.

1903.

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welche ſich auf eine ſo große Anzahl Empfehlungen hervor=
ragender
Aerzte ſtützen kann wie die Patent=Myrrholin=
Seife;. Man verlange überall, auch in den Apotheken,
woſelbſt auch die 400 hochintereſſanten Myrrholin=Bilder
gratis zu haben ſind, nur dieſe Seife, dann iſt man
ſicher, das Beſte zu erhalten, was geboten werden kann.

Der Kaiſer in Danzig.
Der Kaiſer traf am Dienstag nachmittag 3 Uhr
30 Minuten, von Pröckelwitz kommend, in Marien=
burg
ein und fuhr in Begleitung des Landrats
nach dem Schloß. Auf dem Wege dorthin bildeten
Schulkinder Spalier. Auf dem Schloßhof ließ ſich
der Kaiſer den Brandmeiſter der freiwilligen Feuer=
wehr
, Monath. vorſtellen, der ſich bei dem Groß=
feuer
am 6. Dezember 1902 beſonders auszeichnete.
Sodann erfolgte eine kurze Beſichtigung des Schloſſes,
Um 4 Uhr 45 Min. fuhr der Kaiſer nach Danzig
weiter und traf dort nachmittags kurz vor 6 Uhr
zum Stapellauf des Linienſchiffes l-
ein
. Dem Hauptportal der Schichauwerft gegenüber
war eine mit Fahnen und Guirlanden geſchmückte
Halteſtelle für den kaiſerlichen Sonderzug eingerichtet.
Auf dem Weg. von der Halteſtelle bis zur Tauf=
kanzel
bildeten die geſamte Danziger Garniſon und
die Mannſchaften der im Hafen liegenden Kriegs=
ſchiffe
Spalier. An der Taufkanzel ſelbſt war eine
Ehrenkompagnie aufgeſtellt. Zum Empfange des
Kaiſers waren anweſend die Prinzen Adolf und
Moritz von Schaumburg=Lippe, der Statthalter von
Elſaß=Lothringen, Staatsſekretär v. Tirpitz, der kom=
mandierende
General des 17. Armeekorps und der
Kommandeur der Leibhuſaren=Brigade. Trotz des
ſchlechten Wetters hatte, ſich eine unabſehbare
Menſchenmenge angeſammelt, welche den Kaiſer auf
dem Wege zur Taufkanzel mit donnernden Hurras
begrüßte. Vor der Kanzel erwarteten die geladenen
Ehrengäſte, der Beſitzer der Schichauwerft, Geheim=
rat
Zieſe und die leitenden Direktoren den Kaiſer.
Der Kaiſer ſchritt die Front der Ehrenkompagnie ab
und beſtieg mit dem Statthalter und den oben ge=
nannten
Herren die Taufkanzel. Der Statthalter
hielt die Taufrede und wies zunächſt auf die hohe
Ehre hin, die der Kaiſer nicht nur ihm, ſondern
auch dem Lande, das er vertrete, dadurch erwieſen
habe, daß er ihn mit der Taufe des Schiffes beauf=
tragt
habe. Es ſei ein erhebender Beweis für das
Vertrauen, das der Kaiſer dem Lande entgegenbringe
und die gnädigen Geſinnungen, die Seine Majeſtät
für dasſelbe hege, wenn er eines der mächtigſten
Schiffe der Kriegsmarine mit deſſen Namen ſchmücke.
Mit tiefem Dank empfinde das Land die Ehrung
und ſei ſtolz darauf, ſeinen Namen unter der deut=
ſchen
Flagge nach den fernſten Weltteilen getragen zu
ſehen. Der Taufakt bekräftige von neuem, daß das,
was wir vor einem Menſchenalter in heißem Ringen
erworben haben, für alle Zeiten durch ein neues
Band feſt mit uns vereint bleibe. Darauf taufte
der Statthalter das Schiff auf den Namen
Elſaßr. Der Kaiſer begab ſich mit dem Gefolge
zur Ablaufkanzel; nach wenigen Minuten war das
Schiff frei und glitt in das Element, während die
Wache präſentierte und die Muſik die National=
hymne
ſpielte. Nach Beendigung des Stapellaufs
beſichtigte der Kaiſer die kaiſerliche Werft und fuhr
gegen 7 Uhr zu Wagen nach Langfuhr zum Be=
ſuch
des Offizierkaſinos, der Leibhuſarenbrigade.
Dort traf der Kaiſer gegen halb 8 Uhr ein. Die
beiden Regimenter hatten vor dem Offizierkaſino
Aufſtellung genommen. Nachdem der Kaiſer die
beiden Regimenter begrüßt hatte, fand im großen
Saal des Kaſinos ein Feſtmahl ſtatt, bei dem der
Kaiſer zwiſchen dem General v. Braunſchweig und
v. Mackenſen ſaß. Abends 10¼ Uhr reiſte der
Kaiſer nach Potsdam zurück.

Die Wettfahrt Paris-Madrid vor der
Kammer.
Die franzöſiſche Kammer beſchloß in ihrer
Dienstagsſitzung die ſofortige Verhandlung der Inter=
pellation
des Nationaliſten Congy über die von der
Regierung erteilte Genehmigung der Wettfahrt
Paris-Madrid.
Congy erinnert daran, daß Waldeck=Nouſſeau nach
der Wettfahrt Paris-Berlin im Jahre 1901 unter dem
einſtimmigen Beifall der Kammer, ſich in aller Form
darauf verpflichtet habe, daß kein Rennen dieſer Art mehr
geſtattet werden ſolle. Solche Blutbäder dürften nicht
mehr erlaubt werden, man geſtatte ja auch keine Pferde=
rennen
auf der Landſtraße.
Miniſterpräſident Combes: Ich tat unrecht
daran dieſe Wettfahrt zu geſtatten. Die
vorhergehende Regierung hatte aber ſelbſt ſchon zwei
Schnelligkeitsrennen erlaubt. Nach langem Zögern habe
ich endlich dem Drängen der Automobil=Induſtrie nach=
gegeben
. Ich habe die Vorſichtsmaßregeln verſchärft, und

alles, was menſchliche Vorausſicht erſinnen könnte, iſt in
dieſem Falle geſchehen. Ich konnte nicht annehmen, daß
die Automobile die raſende Geſchwindigkeit
von 120 Kilometer in der Stunde einſchlagen würden.
Sie allein iſt die Urſache aller Unglücksfälle ge=
worden
und in ihr allein liegt die Gefahr bei ſolchen
Fahrten. Die Regierung iſt keineswegs ge=
willt
, neue derartige Verſuche zugeſtatten.
Man darf aber auch nicht durch übertriebene Maßregeln
eine Induſtrie zu grunde richten, die vielmehr Ermutigung
verdient. Derartige Fahrten können in Zukunft aber nur
auf beſtimmten Rennbahnen ſtattfinden.
Binder (Nat): Man muß ſich in der Tat vor Ueber=
treibungen
hüten und darf nicht eine wichtige Induſtrie
zu grunde richten. Der Verkehr der Automobile darf um
der vorgekommenen Unfälle willen nicht allzu ſtreng ge=
regelt
werden. - Graf de Dion (der bekanntlich ſelbſt
eine große Automobilfabrik beſitzt) meint, es kämen
weniger Unglücksfälle mit dem Automobil als mit dem
Pferde vor. Man dürfe eine Induſtrie nicht gefährden,
die Tauſenden von Arbeitern Brot verſchaffe. Congy:
Was die Miniſter auf der Tribüne verſprechen, wird nie=
mals
gehalten. 6 Menſchen ſind getötet und etwa 15
verletzt worden. Alle dieſe Unglücksfälle wären nicht
vorgekommen, wenn der Miniſterpräſident nicht die Ge=
nehmigung
erteilt hätte.
Miniſterpräſident Combes verlangt einfachen Ueber=
gang
zur Tagesordnung. Der Nationaliſt Auffray be=
kämpft
dieſen Antrag, da Combes ſelbſt zugegeben habe,
unrecht getan zu haben, als er die Genehmigung zur
Fahrt erteilte. Die einfache Tagesordnung wird darauf
angenommen.
Deutſches Reich.
Einem Beſchluß des preußiſchen Staatsmini=
ſteriums
entſprechend, ſind, wie im Reichs= und
Staatsanzeiger mitgeteilt wird, die Reſſortminiſter
erſucht worden, durch geeignete Anordnung dafür
Sorge zu tragen, daß bei den bevorſtehenden Reichs=
tagswahlen
den Beamten ihres Reſſorts die
Ausübung des Wahlrechts an den Tagen der Haupt=
Stich= und Nachwahlen möglichſt erleichtert werde.
Die Schaffung eines deutſchen Hand=
werkerbundes
wird von den Inuungsverbänden
Deutſchlands erſtrebt. Zu den bevorſtehenden Reichs=
tagswahlen
iſt ſoeben ein zweiter Aufruf vom Vor=
ſtande
des Zentralausſchuſſes der Vereinigten Innungs=
verbände
Deutſchlands in Berlin erlaſſen.

- Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe
wurden, wie ſchon mitgeteilt, am Dienstag die kroa=
tiſchen
Angelegenheiten zum drittenmal auf=
gerührt
durch zwei Interpellationen über die ver=
weigerte
Audienz und über die angebliche Rückſichts=
loſigkeit
der Wiener Polizei gegen kroatiſche Studenten
und die Beleidigung des kroatiſchen Volkes. Biankini
ſprach von Servilismus der Regierung gegenüber
den allmächtigen Magyaren und von Unterbindung
des Verkehrs zwiſchen Volk und Krone; für das
kroatiſche Volk, das viele glorreiche Blätter in der
habsburgiſchen Geſchichte mit Blut und Tränen ge=
ſchrieben
, ſei ſein König heute nicht zu Hauſe. Körber
antwortete äußerſt ſcharf, indem er die dalmatiſche
Agitation als ſchwindelhaft und lügneriſch darſtellte,
unter dem lebhaften Beifall der Deutſchen und ſtür=
miſchen
Zwiſchenrufen der Kroaten: Sie Amtstele=
gramml
Zum Schluß ſchrieen die Kroaten: Abzug
Körbei! Biankini kündigte einen abermaligen kroa=
tiſchen
Dringlichkeitsantrag an. Auch die Galerien
beteiligten ſich einigermaßen, da ſie mit dalmatiſchen
Vertretern, ihren Familien und ſlawiſchen Studenten
gefüllt waren. Die Abgeordneten aus Dalmatien
ſetzten einen Ausſchuß ein, um eine Kundmachung
an die kroatiſche Bevölkerung auszuarbeiten. Die
nächſte Sitzung wurde auf den 5. Juni anberaumt.
Der franzöſiſche Senat nahm nach Ableh=
nung
einiger Abänderungsanträge die erſten 16 Ar=
tikel
des Militärgeſetzes an.
- Im engliſchen Uuterhauſe fragte Leng
(liberal) den Kolonialminiſter, ob irgendwelche amt=
liche
Vorſchläge betreffs der Tarife in den Kolo=
nien
, durch die den engliſchen Waren Vorzugsſätze
bewilligt würden, gemacht ſeien und ob irgendwelche
Verhandlungen zwiſchen der engliſchen Regierung
und den Kolonialregierungen bezüglich gegenſeitiger
Tarifzugeſtändniſſe ſtattgefunden hätten. Chamberlain
verneint die Anfrage. Charles Me. Arthur Ckonſ.)
fragt an, ob die Regierung bei dem Meinungs=
austauſch
mit den Signatarmächten der Berliner
Kongoakte zu einer Verſtändigung zu gelangen ſtreben
wolle bezüglich der Tragweite ſowohl der Beſtim=
mung
, welche vollkommen die Handelsfreiheit feſt=
ſetzt
, als derjenigen, welche Monopile unterſagt.
Cranborne erwidert, der Meinungsaustauſch werde
ſich beſtimmt ſowohl auf die im Artikel 1, als auf
die im Artikel 6 enthaltenen Beſtimmungen erſtrecken.
- Das Oberhaus vertagte ſich bis zum
11. Juni.
1Aus Baden 25. Mai. Der erſte ſozial=
demokratiſche
Bürgermeiſter in Baden wurde
am Freitag in Iſpringen bei Pforsheim mit 150 gegen
106 Stimmen gewählt. Da die Bürgermeiſter in Baden
der Beſtätigung durch die Krone oder Negierung nicht
bedürfen, ſondern lediglich eine Prüfung der Wahl durch
die zuſtändigen Verwaltungsbehörden erfolgt, wird der
Wahl des Genoſſen: Wilhelm Haug als Bürgermeiſter
von Jſpringen wohl nichts im Wege ſtehen, wenn nicht
Momente perſönlicher Art gegen ihn vorgebracht werden

können, die ihn als unwürdig für dieſes Amt erſcheinen
laſſen. (Frkf. 3t9.)
Bremen, 26. Mai. In einer heute abgehaltenen
Verſammlung der Maler=, Tiſchler=, Glaſer= und Dach=
deckermeiſter
wurde mit überwiegender Majorität be=
ſchloſſen
, ſich dem Beſchluß der Maurer= und
Zimmermeiſter auf Ausſperrungſämtlicher
Arbeiter anzuſchließen und ſämtliche Arbeiter am
Samstag zu entlaſſen, falls die Klempnergeſellen bis
dahin die Arbeit nicht wieder aufgenommen haben.
1 Nom, 26. Mai. Die Ankunft des Königs.
Viktor Emanuel in London iſt auf den 8. Juli
feſtgeſetzt worden. Drei oder vier Tage vorher trifft der
König in Paris ein, um den Präſidenten Loubet zu be=
ſuchen
.
L.w. Amſterdam, 25. Mai. In den allgemeinen
Jubel, den die Ankunft der Königin Wilhel=
mina
hervorgerufen hat, die, von ihrem Gemahl in der
Uniform eines Contreadmirals begleitet, hier eingetroffen
iſt, wirft die Nachricht einen Wermutstropfen, daß der
frühere Präſident des Oraniefreiſtaates, Steiin, Eng=
land
den Treueid leiſten will, um nach Südafrika zurück=
kehren
zu können. Der Präſident Krüger, der ja auch
jetzt wieder in unſrem Lande weilt, hat ſich über dieſen
Schritt ziemlich abfällig geäußert. Wenngleich das
Internationale Schiedsgericht im Haag
ſchon einige negative Erfolge zu verzeichnen hat, ſo beſitzt
es doch immer noch kein eigenes Heim, und ein ſolches
ich zu verſchaffen, ſcheint augenblicklich ſeine Hauptſorge
zu ſein. Ueber den Platz, wo der Friedensgerichtshof er=
richtet
werden ſoll, iſt ein heißer Streit entbrannt, der
ſeine Löſung dahin gefunden hat, daß das Palais auf
dem Wege nach Scheveningen ſeine Stätte erhalten ſoll.
1 Madrid 26. Mai. Prinz Heinrich unter=
nahm
heute einen Ausflug nach Escorial. Im Kloſter
fand ein Frühſtück zu Ehren des Prinzen ſtatt, worauf
die Nückfahrt nach Madrid erfolgte. Hier beſichtigte
Prinz Heinrich das Genie=Laboratorium und das
Militärhoſpital. Abends fand zu Ehren des Prinzen in
der deutſchen Botſchaft eine Feſtlichkeit ſtatt.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großeherzog empfingen
geſtern den Oberſtleutnant a. D. Goldmann, den Ritt=
meiſter
Vaath, Adjutant des Generalkommandos des
XVIII. Armeekorps, den Oberleutnant Krug v. Nidda
vom Lehr=Regiment der Feld=Artillerie=Schießſchule, den
Leutnant Jaeſchke vom 1. Großh. Feld=Artillerie=Regiment
Nr. 25. die Oberzollinſpektoren Meiſinger von Crefeld,
und Dr. Becker von Harburg, den Dr. jur. Frhrn. Heyl
zu Herrnsheim, attachiert der Großh. Heſſ. Geſandtſchaft
in Berlin, die Oberlehrer Profeſſor Luley und Dr. Bender
von Gießen, Zimmer von Darmſtadt und Müller von
Bingen, den Regierungsrat Rach von Darmſtadt, den
Profeſſor Dr. Zimmer von Alzey, den Bürgermeiſter
Ernſt, den Fabrikanten Link, den Kaufmann Muͤck und
den Landwirt Bonhäuſer von Wimpfen, den Beigeord=
neten
Kommerzienrat Heyligenſtaedt von Gießen, den
Oekonomen Seibbold von Nieder=Eſchbach, den Vorſtand
des Verkehrsvereins Stemmer von Darmſtadt; zum
Vortrag den Staatsminiſter Rothe, den Geheimen
Kabinettsrat Römheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
ordentlichen Profeſſor der Chemie in der philoſophiſchen
Fakultät der Vereinigten Friedrichs=Univerſität Halle=
Wittenberg, Geheimen Regierungsrat Dr. Jakoh Vol=
hard
das Komturkreuz 2. Klaſſe des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Hauswärter im ſüdlichen Kollegiengebäude zu Darmſtadt
Karl Ebel bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit
mit Wirkung vom 1. Juni 1903 an in den Ruheſtand
verſetzt.
In dem ſchönen Garten des Neuen Grohh.
Palais fand am Dienstag nachmittag von 4-6 Uhr
ein Gartenſeſt ſtatt, an dem etwa dreihundert
Perſonen aus der hieſigen Geſellſchaft, teilnahmen;
auch viele Kinder in luftigen, hellen Sommerkleidern
waren, zugegen. Seine, Königliche Hoheit, der
Großherzog erſchien, nachdem ſich die Geladenen im
Garten am Palais verſammelt hatten, mit der kleinen
Prinzeſſin Eliſabeth an der Hand, der ſich die Gräflich
Erbachſchen Kinder und die übrigen fürſtlichen Herr=
ſchaften
angeſchloſſen hatten. Nach kurzer Begrüßung
begaben ſich die Großh. Herrſchaften, gefolgt von den
Feſtteilnehmern, in den hinteren Teil des Gartens, wo=
ſelbſt
für Kinderſpiele und Jugendbeluſtigungen, wie
für Erfriſchungen u. ſ. w. beſtens geſorgt war. Während,
des Gartenfeſtes konzertierten die Kapellen des Großh.
Inf=Regts. Nr 115 und des Großh. Garde=Dragoner=
Regiments Nr. 23.
Herr Lehramtsaceeſſiſt Tſchöpe, bisher am hieſigen
Neuen Gymnaſium tätig, hat ein Dekret als Oberlehrer
am Realgymnaſium in Dortmund erhalten.
Zu den Reichstagswahlen in Heſſen. Am Diens=
tag
abend nahm der Kandidat der Nationalliberalen
Partei für den Wahlkreis Darmſtadt=Groß=
Gerau, Herr Dr. Stein, Veranlaſſung, ſich den Wäh=
lern
in Weiterſtadt vorzuſtellen. Gerade in dieſem,
mit Arbeitern dicht beſetzten Orte ging erausführlich auf
die dieſe Wähler intereſſierenden Fragen der Sogialreform,
ein, betonte ſein eifriges Streben, hier mit allen Kräften
an einem Ausgleich der Gegenſätze zwiſchen Arbeitgeber
und Arbeiter mitguarbeiten. Sodann beſchäftigte er ſich
mit den landwirtſchaftlichen Fragen. Ausgehend von der
Tatſache, daß die Landwirtſchaft in den letzten Jahren
ſich in einer ſchwierigen Lage befinde, ſagte er zu, für
ihren Schutz eingutreten, ſoweit es unter Verückſichtigung
der anderen Verufsſtände möglich ſei. Auch ein Gegner,
Weißbinder Körner, kam zum Worte. Ihm trat alsbald
Herr Dr. Stein in wirkſamer Weiſe entgegen, und ſtellte
deſſen Behauptung, daß die mittlere und kleine Land=
wirtſchaft
gar keinen Vorteil von den Zöllen hätte, an
Hand von Zahlen richtig. Gegen die wiederholten Ein=
wendungen
des Genannten und die vielfachen Zwiſchen=
rufe
aus der Verſammlung wandten ſich weiter die Herren
Bruchhäuſer und Dr. Oſann II. Die Ausführungen des
Kandidaten Dr. Stein fanden bei den übrigen Teil=
nehmern
der Verſammlung lobhaften Beifall.
Im Wahlkreis Offenbach hat Landtagsabg.
Hauck zu Gunſten des Dr. Becer ſeine Kandidatur für
die Reichstagswahl zuriickgezogen. Aus dem Wahl=
kreis
Ghießen meldet der Gieß. Anz. Die Be=
mühungen
des freiſinnigen und des nationalliberalen

[ ][  ][ ]

Seite 18.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

Nunnner 123.

Vereins, einen gemeinſamen Kandidaten für die Reichs=
tagswahl
zu finden, haben endlich zu einem guten Er=
folge
geführt. Herr Kommerzienrat Heyligenſtädt hat
ſich bereit erklärt, die ihm von beiden Parteien ange=
botene
Kandidatur anzunehmen. Der Name dieſes
Mannes bürgt dafür, daß die liberale Wählerſchaft mit
den beſten Ausſichten dem Wahltage entgegenſehen kann.
Aus dem ärztlichen Geſchäftsbericht pro 1902,
welchen die Invalidenverſicherungsanſtalt Großherzog=
tum
Heſſen über das von ihr eingeleitete Heilver=
fahren
bei Lungentuberkuloſen veröffentlicht
hat, entnehmen wir, daß in der in ihrem Eigentum,
ſtehenden (im Jahre 1901 in Vetrieb genommenen) Ernſt
Ludwig=Heilſtätte im Jahre 1902 538 männliche Lungen=
kranke
behandelt worden ſind. Die Heilſtätte verfügt über
122 Betten; troßzdem iſt ſie im Sommerhalbjahr nicht im
Stande, allen Aufnahmegeſuchen zu entſprechen, ſo daß
ein Teil der Kranken in der Penſion Krichbaum in Eber=
bach
bei Reichelsheim untergebracht werden muß. In
dieſer unter der Leitung des Herrn Dr. Fiſcher in Reichels=
heim
ſtehenden Station wurden in 1902 weitere 97 Pfleg=
linge
wegen Lungentuberkuloſe behandelt. Die weiblichen,
an Lungentuberkuloſe Erkrankten werden in der Penſion
Göttmann in Reichelsheim i. O. ſärztlicher Leiter Herr
Dr. Sell daſelbſt) verpflegt, im Jahre 1902 insgeſamt 147
Perſonen. Von denjenigen Pfleglingen, welche die vor=
geſchriebene
dreimonatliche Kur durchgemacht hatten, konnte
ein großer Teil als weſentlich gebeſſert und wieder voll=
kommen
erwerbsfähig, ja als geheilt entlaſſen werden.
Bei vielen Pfleglingen konnte eine ganz bedeutende Ge=
wichtszunahme
lin einem Falle von 47½, Pfund) kon=
ſtatiert
werden. Der Erfolg der Kuren wird immer noch
dadurch etwas beeinträchtigt, daß ſich die Erkrankten nur
ſchwer entſchließen, ſofort bei den erſten Anzeichen der
ſchleichenden Krankheit die Heilſtätte aufzuſuchen. Wenn
durch das Fortſchreiten der Krankheit die körperliche
Widerſtandsfähigkeit ſchon ſtark gelitten hat, iſt natur=
gemäß
eine Beſſerung und Heilung ſchwerer zu erzielen.
Von den Leidenden, welche ihre Aufnahme beantragen,
müſſen daher immer noch viele, da bei ihnen die Tuberku=
loſe
zu weit vorgeſchritten iſt, als für die Anſtaltsbehand=
lung
ungeeignet abgewieſen werden.
0 Am Ende des Etatsjahres 1899,1900 betrugen nach
dem nunmehr im Regierungsblatt veröffentlichten Ab=
ſchluß
die Paſſiven, der Heſſiſchen Staatsſchuld
286 644 65702 Mk. denen an Aktiven 19 178085.95 Mk.
gegenüberſtanden, ſo daß eine reine Staatsſchuld von
267466 571,04 Mk. verblieb. Der Abſchluß des vorher=
gegangenen
Jahres ergab einen reinen Paſſiobeſland von
241981 145,22 Mk., ſo daß eine Schuldvermehrung um
25 485 425,82 Mk. vorliegt. Die Vermehrung iſt in der
Hauptſache durch Begebung von weiteren 3½ Millionen
der 3progentigen Anleihe vom 3. November 1897 für
Herſtellung von Nebenbahnen und für ſonſtige Staats=
bedürfniſſe
und durch Begebung eines 4progentigen An=
leihens
von 21½ Millionen für Erbauung von Neben=
bahnen
entſtanden.
Wie wir Stuttgarter Vlättern entnehmen,
iſt Herr Dr. Haus Pockh der Baſſiſt der dortigen Hof=
bühne
, nach mehr als 2jähriger Tätigkeit mit Schluß der
abgelaufenen Saiſon aus dem Verband der aktiven Mit=
glieder
ausgeſchieden und in den Ruheſtand getreten.
Dieſe Nachricht wird auch hier, wo Herr Pockh bis zum
Jahre 1876 am Hoftheater engagiert war und zu den
beliebteſten Mitgliedern zählte, der auch ſpäter noch als
Gaſt auf der Hofbühne erſchien, intereſſieren. Auch durch
Familienbande iſt Herr Dr. Pockh noch mit unſrer Stadt
verbunden.
In Folge des in letzter Zeit ſehr ſtarken Beſuches
der Patriz Huber=Ausſtellung und weil angenommen
werden darf, daß zahlreiche Iutereſſenten und Freunde
Huber'ſcher Kunſt gerade an Pfingſten Zeit finden werden,
die Ausſtellung eingehender zu ſtudieren, ſo wurde die
Dauer derſelben bis zum 8. Juni verlängert. Da
inzwiſchen auch die Darmſtädter Kunſtzeitſchriften Ge=
legenheit
gefunden haben, auf dieſe hochbedeutſame
Ausſtellung, welche übrigens den größten Teil der
Parterre=Näumlichkeiten des Gewerbe=Muſeums, Neckar=
traße
3, füllt, nachdrücklichſt hinzuweiſen, ſo dürfte wohl
auf einen lebhaften Beſuch von auswärts zu rechnen ſein.
Die Ausſtellung bietet mit zwei komplett eingerichteten
Zimmern und mehreren hundert Gegenſtänden und Ent=
würfen
aus allen Gebieten der modernen Wohnungs=
kunſt
einen vollſtändigen Ueberblick über das Schaffen
und Streben dieſes hochbegabten Künſtlers, der im Vor=
jahre
, erſt 24jährig, ein ſo tragiſches Ende fand.
Zur Verichtigung. Zur Teilnahme an den Ver=
handlungen
der Generalverſammlung des Deutſchen
Bühnen=Vereingu ſind u. a. erſchienen und im
Britannia=Hotel; abgeſtiegen, nicht wie geſtern
irrig gemeldet, im Hotel sur Traubel: Baron von
Poſſart=München, von Vigneau=Weimar, Freiherr von
Meyſenburg=Gera, Intendant und Kammerherr Freiherr

von Gilſa=Kaſſel, Intendanzrat Liebig=Altenburg.
Billona=Hamburg, Gelke=Wien, Melitz=Baſel, Vollmann=
Freiburg, Otto=Zwickau, Reck=Nürnberg, Hanſing=Glogau,
Beck=Bonn, Zimmermann=Düſſeldorf, Richardts=Halle,
Loewe=Breslau, Hagen=Roſtock, Rudolph=Hannover,
Hartmann=Leipzig, Gregor=Elberfeld, Lange=Frankfurt
a. O., Engel=Straßburg i. E., Illing=Helmſtedt.
Der Vertreter der Basler Miſſion, Herr Miſſionar
Ruhland dahier, wird auch in dieſem Sommerhalbjahr
wie früher ſchon monatlich eine Miſſionsſtunde im
Evangel. Vereinshauſe, Mühlſtraße 24 halten, und zwar
die erſte heute Donnerstag abend 8. Uhr.
Heute Donnerstag) beginnen die beliebten Sommer=
konzerte
im ſtädtiſchen Saalbau. Die Kapelle des
Leibgarde=Regiments hat ſich von jeher die Aufgabe
geſtellt, dieſe Konzerte nur im künſtleriſchen Sinne zu
geſtalten und das Beſte, was von einer gutbeſetzten
Infanterie=Kapelle geleiſtet werden kann, zu bieten.
Hierbei ſei bemerkt, daß die Kapelle unſeres heſſiſchen
Leibgarde=Regiments 6 Mann ſtärker iſt als alle Kapellen
der Linienregimenter und doppelt ſo ſtark, als die von
berittenen Truppen. Das heutige Konzert beginnt mit
einer Wagner=Abteilung als Nachfeier des 90. Geburts=
tages
des großen Meiſters. Wir wünſchen dieſen
Sommerkongerten beſten Verlauf und ſtets ſchönſtes
Wetter! Näheres beſagen die Anzeigen.)
R. Ein Mann trat geſtern früh. offenbar im Zu=
ſtande
der Unzurechnungsfähigkeit, nur mit einem
Hemd und einem Filzſchuh bekleide t, in eine Reſtauration
der Fuhrmannſtraße und ſetzte ſich dort an einen Tiſch.
Auf Veranlaſſung der Polizei wurden ſeine Kleider her=
beigeholt
und der Mann mittelſt Droſchke fortgeſchafft.
Mainz. 26. Mai. Die am Montag früh auf dem
Schienengleiſe zwiſchen Hochheim und Koſtheim gefundene
Leicheeines Soldaten wurde geſtern Nachmittag
in das hieſige Lagarett gebracht. Man ſtellte feſt, daß
der Verunglückte der Musketier Schmitt I. von der
8. Kompaguie des 81. Infanterie=Regiments war. Er
hatte am Sonntag nach Mainz Urlaub erhalten und war
Abends wieder zurückgefahren. In angetrunkenem Zu=
ſtand
ſcheint er ſich zum Wagenfenſter hinausgelehnt und
das Gleichgewicht verloren zu haben. Er ſtürzte auf die
Schienen und kam unter die Räder, die ihm beide Arme
und ein Bein abfuhren und den Kopf zermalmten. Der
Tod muß unter dieſen Umſtänden ſofort eingetreten ſein.
J. Friedberg. 26. Mai. Die Gründung einer
höheren Töchterſchule wird vorausſichtlich erſt
im nächſten Frühjahr vollzogen, faſt alle hieſigen Ein=
wohner
ſtehen der Sache ſehr ſympathiſch gegenüber.
Da vorläufig kein geeignetes Lokal zur Verfügung ſteht,
ſo verlautet, daß das Wernerſche Gebäude, in dem be=
reits
früher ein Inſtitut untergebracht war, in Ausſicht
genommen ſei.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 26. Mai. Das Kaiſer=
paar
wird vorausſichtlich am 2. k. Mts. in Wiesbaden
eintreffen und dort für etwa fünf Tage im Königlichen
Schloſſe Wohnung nehmen. - König Eduard von
England hat dem 1. Garde=Dragoner=Regiment, deſſen
Chef er iſt, ſein Oelporträt in Lebensgröße zum Ge=
ſchenk
gemacht, welches am Samstag mittag überreicht
wurde. - Wie einer in verſchiedenen Blättern abge=
druckten
Berliner Korreſpondenz zu entnehmen, hätte der
Kaiſer den Reichskanzler Grafen Bülow auf der
Nomfahrt zum Domherrn von Brandenburg ernannt.
Die Einführung des Kanzlers in dieſe Würde ſolle in
dem Ende Dezember abzuhaltenden Domkapitel ſtatt=
finden
. Dem Grafen Caprivi war bekanntlich gleichfalls
ſolche Sinekure verliehen worden.- Die Verwendung
von Schulkindern zum Maikäferſammeln
iſt auch in dieſem Frühjahr im Regierungsbezirk Potsdam
behördlich geſtattet. Es dürfen zur Steuerung der immer
mehr zunehmenden Verheerungen, welche in den Forſt=
kulturen
durch die Maikäferlarven angerichtet werden,
Schüler der Ober= und Mittelſinfe derjenigen Volks=
ſchulen
, welche von großen Forſten eingeſchloſſen oder
ihnen benachbart ſind, bei dem Mangel anderweitiger
Arbeitskräfte gegen Entgelt zum Einſammeln der Käfer
herangezogen werden. Der Unterricht ſoll während der
Zeit anderweit verlegt werden.
Ahrweiler, 27. Mai. Armeebiſchof Aßmann iſt
heute früh geſtorben.
Stralſund, 27. Mai. Hier wurde eine in Barth
abgehaltene Wählerverſammlung der vereinigten
nationalen Parteien von Sogialdemokraten unter Führung
ihres Kandidaten Genzen in tumultuariſcher Weiſe ge=
ſtört
. Die Polizei mußte wiederholt mit blanker
Waffe einſchreiten. Sämtliche Fenſter des Saales ſind
zertrümmert. Der konſervative Reichstagskandidat von
Riepenhauſen wurde mit Steinen beworfen.

Konitz, 26. Mai. Für den ermordeten Gymnaſiaſter
Winter iſt jetzt auf dem Kirchhof ein Sandſtein=
Denkmal errichtet worden. Eine ſeiner Inſchriften lautet:
Gewidmet von ſeinen Volksgenoſſen; eine andere:
Irret euch nicht, Gott läße ſich nicht ſpotten.
London, 26. Mai. Die internationale Tele=
graphenkonferens
trat heute unter Anweſenheit
von Vertretern ſämtlicher Regierungen und Geſellſchaften,
die die internationale Telegraphenkonvention unter=
zeichneten
, zuſammen. Die Konferens. die vom General=
poſtmeiſter
Auſten Chamberlain eröffnet wurde, wird ſich
mit der Verbeſſerung des telegraphiſchen Dienſtes im
Intereſſe des Publikums und mit der Herabſetzung der
Gebühren beſchäftigen. Der König wird die Teilnehmer
an der Konferens im Schloß Windſor empfangen.
London, 27. Mai. Die amtliche Unterſuchung des
Handels mit ſüdafrikaniſchen Lazarettdecken hat
ergeben, daß unter Nichtachtung allgemeiner und ſpe=
zieller
Armeeverordnungen Militärbeamte 200000 ent=
behrlich
gewordene Decken an einen Buchmacher und
einen Kantinenwirt zum Preiſe von 20 Pf. das Stück
verkauft haben. Den verkaufenden Veamten ſei der ge=
fährliche
Charakter der Decken bekannt geweſen. Die
beiden Käufer hätten von den Decken 180000 Stück weiter
nach England abgeſetzt und 250 M. pro Stück erhalten.
Die ſchuldigen Behörden in Südafrika ſuchen einen Teil
der Verantwortung auf das Londoner Kriegsminiſterium
abzuwälzen, indem ſie behaupten, im Einklang mit den
Befehlen gehandelt zu haben, die nach Beendigung des
Krieges peinlichſte Sparſamkeit geboten.
Arras, 26. Mai. Bei dem Feuer, das geſtern bei
einem Hochzeilsmahl auf der Zitadelle durch Umfallen
einer Petroleumlampe entſtand, ſind drei Frauen
ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten be=
trägt
27. von dieſen ſind 8 Perſonen ſchwer verletzt.

Prozeſe Hüſſener.
III.
H* Kiel, 26. Mai. Eine große Anzahl von Schutz=
leuten
ſind zur Aufrechterhaltung der Ordnung unter
dem Kommando des Polizeikommiſſars Ehmſen auf=
geboten
. Als die Eingangstüren zum Sitzungsſaale
geöffnet werden, iſt der Andrang des Publikums faſt
lebensgefährlich. Kurz vor 9 Uhr wird der Angeklagte
von 2 Infanteriſten auf die Anklagebank geführt. Er iſt
ein mittelgroßer, ſchlanker, hübſcher uunger Mann.
Pünktlich 9 Uhr erſcheint der Gerichtshof. Nachdem der
Angeklagte Auskunft über ſeine Perſonalien gegeben,
verlieſt der Vertreter der Anklage danach den bereits
bekannten Anklagebeſchluß, worauf der Angeklagte den
Hergang der Tat erzählt. Der Verhandlungsleiter
bemerkt: Sie ſagten früher, Sie wollten den Soldaten
urſprünglich nicht zur Wache bringen, ſondern nur ver=
hindern
, daß er mehr Alkohol zu ſich nähme. Angekl.:
Das iſt richtig. Verhandlungsl.: Sie ſagten, Sie hätten
Hartmann, kurz ehe dieſer ſich zur Flucht wandte, los=
gelaſſen
? Angekl.: Jawohl. Verhandlungsl.: Wieviel
Schritte vor der Flucht war das ? Angell.: Genau
kann ich das nicht mehr ſagen, aber mindeſtens 10 Schritte
vor der Flucht. Verhandlungsl.: Weshalb haben Sie
den Hartmann losgelaſſen? Angekl.: Weil ich meinen
Dolch loshaken wollte, um ihn erforderlichen Falles
ziehen zu können. Verhandlungsl.. Sie ſagten, es habe
Ihnen dabei die Erzählung eines Offigiers in einer
Inſtruktionsſtunde vorgeſchwebt. Angekl.: Jawohl.
Der Offigier erzählte damals, ein Offigier habe einmal
einen Soldaten feſtnehmen wollen, er habe aber ſeinen
Degen nicht losgehakt. Der Soldat habe den Offigier
geſchlagen und dieſer habe von ſeiner Waffe keinen
Gebrauch machen können. Der Täter ſei unentdeckt
geblieben und der Offizier mußte ſeinen Abſchied nehmen.
Verhandlungsl.: Befürchteten Sie denn, von dem Sol=
daten
geſchlagen zu werden ? Angekl.: Ich hatte
wenigſtens die Empfindung. Verhandlungsl.: Eine
Gefahr, daß der Täter nicht ermittelt werden könnte, lag
aber in dieſem Falle nicht vor, da Sie Lütſcher kannten.
Angekl.: Jedenſalls hielt ich es für meine Pflicht,
Hartmann auf die Wache zu bringen. Verhandlungsl.:
Sie waren aber doch nicht berechtigt, von Ihrer Waffe
Gebrauch zu machen. Angekl.: Laut Inſtruktion bin
ich ſogar verpflichtet. Verhandlungsl.: Das iſt falſch.
Sie ſollen ſich außerdem den Dolch kurz vor der Tat
haben ſchleifen laſſen. Angekl.: Das iſt richtig. Ver=
handlungsl
.- Sind Sie nicht inſtruiert worden, daß
Sie Betrunkenen gegenüber beſonders vorſichtig ſeien und
Betrunkenen aus dem Wege gehen ſollen? Angekl.:
Das iſt mir bekannt. Ich habe es für meine Pflicht
gehalten, den Mann, der ſo betrunken war, daß ihm der
Speichel vor dem Munde ſtand, zu verhindern mehr
Alkohol zu ſich zu nehmen. Verhandlungsl.: Sie ſollen
zu Hartmann geſagt haben, ich befinde mich im Dienſt.
Angekl.: Das muß ein Mißverſtändnis ſein. Ich ſagte

Frühlingsabend auf der Kühruh.
Die Wälder ſind grün
Und blau iſt die Luft.
Ich hör viel Vögel ſingen.
Der Blumen ſüßer, berückender Duft
Lockt Falter auf ſchimmernden Schwingen.
In leuchtendem Gelb
Blüht des Ginſters Strauch,
Leis wiegen ſich maigrüne Lärchen.
Hui, über die Saaten weht Lenzeshauch
Und ſchmeichelt den Fluren und Bergen.
Mein trunkener Blick
rrt froh im Gefild,
Sieht überall grünende Maien,
Wohin er auch ſchweift, ein Frühlingsgebild,
Ein Koſen, ein Blütengedeihen.
Der Abend naht ſacht,
Die Sonne vrſinkt.
Es zieht der Sternen Herde
Dem Hirten voraus; gar heimlich er winkt.-
Er küßt ſeine Liebſte, die Erde.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Neu=Iſenburg, 21. Mai. In der Zeit vo
Pfingſtſönntag, den 31. Mai, bis Freitag, den 5. Ju=
findet
gelegentlich der Hauptverſammlung des Heſſiſch
Landes=Lehrer=Vereins hier eine Lehrmittel= un
Kunſtausſtellung ſtatt, welche ein ſehr inte
eſſantes Vild über den gegenwärtigen Stand unſer=
Erziehungsmittel zu geben verſpricht. Ganz beſonde
wird hierbei die Kunſtabteilung intereſſieren, da di
im Vordergrunde des Intereſſes ſteht. dieſelbe dürfte d
her auch den ſog. Clouz der Ausſtellung bilden. A.
dieſem Grunde wird ihr auch ein beſonders brei=
Spielraum eingeräumt werden. Da dieſe Aöteilung
den bewährten Händen der Kunſthandlung von Mil
u. Nühle in Darmſtadt liegr, welche ſich ſchon wiederho
durch Ausſtellungen über Die Kunſt im Lebe

des Kindesi hervorgetan hat, ſo kann man ein um=
faſſendes
und überſichtliches Vild dieſes hochaktuellen
Themas mit Recht erwarten. Die ſchöne Waldlage
Neu=Iſenburgs und die bequeme Verbindung mit Darm=
ſtadt
und Frankfurt werden das ihrige dazu beitragen,
daß viele ihren Pfingſtausflug mit einem Beſuch dieſer
Ausſtellung verbinden, umſomehr, als dieſelbe für
jedermann koſtenlos von morgens 8 bis abends 7 Uhr
geöffnet ſein wird.
Der am Montag verſtorbene Bildhauer Profeſſor
Calandrelli war der Sohn eines 1832 aus Rom
berufenen Edelſteinſchneiders und am 9. Mai 1834 in
Berlin geboren, wo er 1847 auf der Akademie, dann bei
Dankberg. Friedrich Drake und Auguſt Fiſcher ſeine
Ausbildung erhielt. die er in Italien vollendete. Er
lieferte verſchiedene plaſtiſche Vildniſſe zum Schmuck des
Verliner Nathauſes, eines der Brongereliefs (däniſcher
Krieg) am Sockel der Siegesſäule und das Siegesdenk=
mal
für den 5. Berliner Stadtbezirk, die Marmorſtatue
von Cornelius in der Vorhalle des Alten Muſeums
1881) das Neiterſtandbild Friedrich Wilhelms IV. für
ie Freitreppe der Nationalgalerie, ſowie das Krieger=
denkmal
am Friedrichshain zu Verlin, eine Statue des
Generals Vork für Höln, das Neiterſtandbild Kaiſer
Wilhelms I. in Bromberg (1833) das Standbild des
Kurfürſten Friedrich 1. für Frieſack 1894) und das des
Kurfürſten Friedrich II. für die Berliner Siegesallee
[1898).
Ein zwiſchen dem Grafen Hoensbroech und
dem Kaplan Dasbach entbrannter Streit um den
Arſprung des Grundſahes: Der Zweck heiligt die
Mittel, iſt jetzt um einen bedeutenden Schritt weiter
gekommen. Wie das V. Tu aus Trier meldet, hat
Raplan Dasbach nunmehr drei katholiſche und drei
evangeliſche Univerſitäts=Profeſſoren als Mitglieder des
Schiedsgerichtes ernannt. Es bedarf nur noch der Zu=
ſtimmung
des Crafen Hoensbrooch zu dem Tasbachſchen
Schiedsgericht, das nicht gans ſeinen Bedingungen ent=
ſpricht
.

Kleines Zeuilleton.
Spinnſtubeund Spinnrocken. In Karls=
ruhe
iſt die letzte Woche eine Ausſtellung für Haus=
ſpinnerei
und Strohflechterei eröſfnet worden. In Vaden,
in ſeinen großen Waldbezirken, iſt ja das Spinnen unter
der Bevölkerung noch zu Hauſe. Man ſpinnt im Schwarz=
wald
zwar nicht ſo fein, wie in Holland, aber Holland
machte Spitzkragen für Königinnen, und der Schwarz=
wald
macht Leinenhemden für Bauern. Dieſe Haus=
induſtrie
ſchafft eben das Einfachſte, aber Beſte und ſtellt
es in den eigenen Dienſt. Auf dem Weltmarkt gelten
die ſelbſtgeſponnenen Sachen nichts; aber für den Selbſt=
gebrauch
ſind ſie außerordentlich wertvoll. Zimmer an
Zimmer iſt dort gefüllt mit dem Veſitz der Bauern an
ſelbſtgeſponnener, im Orte gewebter Wäſche. Manche
Stücke ſind ſchon 150 Jahre alt und ſehen noch wie neu
aus. Man hat die Bauern gebeten, ihre Leinenſchränke
aufzutun und ſie haben ihr Beſtes geſchickt. In Baden,
wird noch brav geſponnen; aber eine Abnahme macht
ſich doch in vielen Gegenden ſchon ſehr bemerkbar. Die
Großherzogin, die ſelbſt eine fleißige Handarbeiterin iſt,
hat es ſich zur Aufgabe geſtellt, dieſes ſittliche Kapital
dem Lande zu erhalten und eifrige Bemühungen ſind
nach dieſer Seite hin entfaltet worden. Sie hat in ihrer
Jugend auch ſelbſt geſponnen und jetzt noch Selbſtge=
machtes
ausgeſtellt; wenige Fürſtinnen der Gegenwart
haben wohl noch ſelbſt am Spinnrocken geſeſſen. Die
Großherzogin beſitzt eine eigene Sammlung von Spinn=
rädern
; ſie hat daraus allein 60 Stück geſchickt und 30
hat ſie ſonſt noch von Badener Damen geliehen, ſo daß
damit und den 200, die die Schwarzwälder Bäuerinnen
geſchickt haben, alle Formen von Spinnrädern der Ver=
gangenheit
und Gegenwart zu ſehen ſind. In der Form
gibt es unter den 300 Nädern keine zwei gleichen, aber
das iſt gemeinſam, daß alle Flachsſpinnräder leicht ge=
arbeitet
ſind. In einem Raume ſigen echte Schwarz=
waldmädchen
in ihrer Dorftracht und ſpinnen - für
einen großen Teil der Frauenwelt der Jetztzeit gewiß
eine große Sehenswücdigkeit! Heute ſteht das Spinnrad,

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Rummer 123.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

Seite 19.

nur, als er 3ögerte, meinem Befehle Folge zu leiſten, ich
befehle Ihnen dienſtlich, mir zu folgen. Auf die Auf=
forderung
des Verhandlungsleiters muß der Angeklagte
auf die Anklagebank treten und zeigen, in welcher Weiſe
er Hartmann mit dem Dolch in der Hand nachlief.
Verhandlungsl.: Haben Sie ſich denn nicht klar gemacht,
daß Sie den Mann durch den Dolchſlich töten könnten ?
Angekl.: Daran dachte ich nicht. Ich hatte nur die
Abſicht, den Mann zu verwunden, um ihm zu zeigen,
daß ich Ernſt machte. Ich glaubte nicht, daß der Mann
dadurch den Tod erleiden würde. Ich chatte auch nach
der Tat noch die Hoffnung, daß der Mann nicht ſterben
werde. Verhandlungsl: Wenn Sie nun gewußt hätten.
daß der Mann durch Ihren Dolchſtich den Tod erleiden
würde, hätten Sie alsdann den Mann auch geſtochen ?
Angekl. Das kann ich nicht ſagen. Ich hatte jedenfalls
die Abſicht, dem Mann nur eine derartige Wunde
beizubringen, daß er nicht weiter laufen konnte. Ver=
handlungsl
.: Sie ſollen bei Ihrer Einlieferung auf der
Poligeiwache geſagt haben, Sie ſeien es Ihrer Offiziers=
ehre
ſchuldig geweſen, Hartmann den Stich zu verſetzen ?
Angekl.: Das iſt richtig. Verhandlungsl.: Sie ſind
aber doch noch gar nicht Offizier. Angekl.: Ich war
aber der Meinung, auch die Fähnriche haben bereits
ebenſo wie die Offigiere, ihre Ehre zu wahren. Ver=
handlungsl
.: Sie ſollen zu Polizeibeamten geſagt haben:
Wenn ich meine Waffe ziehe, muß ich ſie auch gebrauchen.
Angekl.: Das iſt uns in der Inſtruktioneſtunde geſagt
worden. Verhandlungsl.: Sie ſollen auch geſagt haben:
Wenn ich meine Waffe ziehe, muß Blut fließer? Angekl.:
Das habe ich auch geſagt. Verhandlungsl.: Sie hatten
doch aber den Mann'ſchon ſo geſchlagen, daß er blutete.
Angekl.: Ich hielt es für meine Pflicht, meinem Befehl
unbedingten Gehorſam zu verſchaffen, und den Mann
am Fliehen zu verhindern. Verhandlungsl.: Sie ſollen
zu den Polizeibeamten geſagt haben: Sie ſind doch
auch Soloaten geweſen und kennen die Pflichten eines
Vorgeſetzten widerſpenſtigen Untergebenen, gegenüber.
Angekl.: Das habe ich geſagt. Verhandlungsl. Als
Sie ſich im Arreſtgebäude befanden, ſollen Sie ſich mit
dem Unteroffizier Schröder, über die verſchiedenen
Militärachſelklappen unterhalten haben? Angekl.: Das
iſt richtig. Ich ſuchte Schröder, der über das Vor=
kommnis
untröſtlich war, zu beruhigen. Verhandlungsl.:
Sie ſollen verſchiedene Soldaten und auch einen Unter=
offigier
wegen Nicht= oder nichtvorſchriftsmäßigen Grüßens
geſtellt haben? Angekl.. Das habe ich allerdings getan.
Den Unteroffigier konnte ich als ſolchen nicht erkennen,
da er den Mantel hochgeſchlagen hatte. Verhandlungsl.:
Sie ſollen ſich mit Kameraden verabredet haben, gegen
Soldaten auf Urlaub, wegen nichtvorſchriftsmäßigen
Grüßens ganz beſonders ſcharf vorzugehen? Angekl.:
Gans beſonders ſcharf wurde nicht verabredet. Ver=
handlungsl
.: Sie geben aber zu, ſich verabredet zu
haben. wegen, nichtvorſchriftsmäßigen Grüßens auf
Urlaub ſcharf vorzugehen? Angekl.: Eine Verabredung.
die Leute zu ſtellen, iſt nicht getroffen worden. Ver=
handlungsl
.: Sie haben aus dem Arreſt in Eſſen einen
Brief an die Mutter Hartmanns geſchrieben ? Angekl.:
Jawohl. Mein Bruder kam zu mit und ſagte: Junge.
was haſt Du getan. Als ich ſagte, daß mir das
Geſchehene leid tue, riet mir mein Bruder, an die Mutter
des Erſtochenen zu ſchreiben. Ich bemerke im Uebrigen,
daß ich nur den Unteroffigier Schröder kannte. Lütſcher
war mir, ebenſo wie Hartmann vollſtändig unbekannt.
Beiſitzer Gerichtsaſſeſſor Wachsmuth: Waren Sie an
dem fraglichen Abend ganz nüchtern ? Angekl.: Jawohl.
Ich war bei einem Bekannten und hatte vort nur ſehr
wenig getrunken. Der Verteidiger Nechtsanwalt Stobbe
beantragt hierauf, den Brief, den der Angeklagte an die
Mutter Hartmanns und auch die Briefe. die er aus der
Unterſuchungshaft an ſeine Mutter geſchrieben hat, zu
verleſen, endlich verſchiedene Artikel aus Eſſener Blättern,
aus denen hervorgehen werde, daß der Zeuge Lütſcher
der Preſſe Material geliefert habe, daß er in ſozial=
demokratiſchen
Verſammlungen das Wort ergriffen und
auf die Notwendigkeit der Beſeitigung des Kadaver=
gehorſams
hingewieſen habe. Der Gerichtshof behält ſich
die Beſchlußfaſſung hierüber vor und vernimmt zunächſt
die Zeugen. Zeuge Oberleutnant 3. S. Weiße ſagt aus:
Der Angeklagte ſei ein ganz unberechenbarer Charakter,
ganz unverträglich und, jähgornig. Er, habe den
Fähnrichen wiederholt in der Inſtruktionsſtunde ein=
geſchärft
, nur in den dringendſten Fällen von der Waffe
Gebrauch zu machen. Er habe allerdings einmal in der
Inſtruktionsſtunde ergählt, in Danzig ſei ein Offizier.
der in Zivil ausging und von Soldaten und Ziviliſten
angerempelt und geſchlagen wurde, gezwungen worden,
ſeinen Dienſt zu quittieren, da der Täter nicht erwittel=
werden
konnte. Er, Zeuge, habe dabei geſagt, wenn der
Offigier bewaffnet geweſen wäre, dann wäre es ſeine
Pflicht geweſen. von ſeiner Waffe Gebrauch zu machen.

mißachtet im Winkel, und doch war ſeine Erfindung im
16. Jahrhundert eine großartige Errungenſchaft. Täglich
kann man in der Ausſtellung etwa 50 ſchmucke Mädchen
mit friſchen Geſichtern und roten Armen an ihren Rädern
ſitzen ſehen und ſpinnen. Alle 3 bis 4 Tage ſind es an=
dere
, die von allen Teilen des Landes in ihren verſchie=
denen
Trachten kommen, und ſo nebenher noch eine
Trachtenausſtellung darbieten. Wie ſie hier ſpinnen, ſo
ſpinnen ſie zu Hauſe, ſo haben ihre Mütter geſponnen
und die Schränke mit Leinen gefüllt, bis der Bräutiaam
kam und ſie in das eigene Heim holte, für deſſen Aus=
ſtattung
ſie ſo fleißig ihr Nädchen gedreht hatten. Da=
neben
iſt ein Raum ganz gefüllt mit Sofakiſſen und
anderen weiblichen Handarbeiten in farbiger Wolle,
durchbrochen auf ſeidenem Untergrunde. Alles iſt von
der Großherzogin von Baden ſelbſt auf der Strickmaſchine
hergeſtellt und hergebracht worden, um zu einem wohl=
tätigen
Zwecke verkauft zu werden.
Eine Leihbibliothek für Blinde ſoll auf
Anregung eines bekannten Blindenlehrers in Zürich er=
richtet
werden; bereits hat ſich ein Komitee zur Verwirk=
lichung
des Plans gebildet. Blindenbibliotheken. d. h.
Sammlungen von Büchern in Blindenhochdruckſchrift, be=
ſitzen
bis jetzt nur Wien, Leipzig, Genf und Paris; die
Pariſer Aſſociation de Hauys hat eine Bibliothek von
7000 derartigen Bänden. Erfinder der in ihrer Einfach=
heit
geradezu genialen Blindenſchrift iſt der Franzoſe
Louis Braille; Braille verwendet für Buchſtaben, mathe=
matiſche
Zeichen, Noten und allerlei Abkürzungen ein
Syſtem von ſechs Punkten, durch deren Kombinationen
unſere ſämtlichen Schriftzeichen erſetzt werden können.
Der Druckfehlerteufel. Die Glauchauer
Zeitung; Nr. 102) berichtet über den feſtlichen Einzug
des Königs Georg in Dresden: Ein kleines Mädchen
überreichte einen Blumenſtrauß. Die Schleife, des
Straußes trug das gutgemeinte, ſinnige Sprüchlein:
Duftige Bluten, Maiengrün
Nach dem trüben, langen Winter
Bringen ihrem hohen Herrn
Flohbeglückt die Sachjenkinder

Verteidiger: Haben Sie nicht auch einmal in der
Inſtruktionsſtunde geſagt: Wenn man erſt einmal ſeine
Waffe zieht, dann ſoll man auch energiſch von ihr
Gebrauch machen ? Zeuge: Das habe ich nicht geſagt.
Zeuge Oberleutnant 3. S. Dziobeck bekundet ebenfalls.
daß der Angeklagte ein ganz unberechenbarer Charakter
ſei und bei ſeinen Kameraden nicht beliebt.
Darauf gelangen das Sektionsprotokoll und die Aus=
ſagen
des Stabsarztes Dr. Skorzewski=Eſſen und des
Medizinalrats Dr. Roſſini=Eſſen zur Verleſung. Danach
iſt der Tod Hartmanns durch Verblutung infolge des
Stichz in die Lunge erfolgt. Der Stoß muß mit großer
Kraft geführt worden ſein. Dem Befunde nach hat
Hartmann an dem fraglichen Abend eine große Quanti=
tät
Alkohol zu ſich genommen. Nach kurzer Beratung
beſchließt ſodann der Gerichtshof, die erwähnten Briefe
des Angeklagten zu verleſen. In dem Briefe an die
Eltern des Erſtochenen bittet der Angeklagte um Ver=
Zeihung. Er bedauere den traurigen Ausgang, aberſeine
harte, harte Soldatenpflicht habe ihn genötigt. ſo zu
handeln. In einem Brief an ſeine Mutter ſchreibt der
Angeklagte u. a., er werde ſicherlich freigeſprochen, auf das
Gerede ungebildeter Leute brauche man doch nichts zu geben.
Sollte er dennoch verurteilt werden, ſo hätte er aller=
dings
den Namen einer Familie geſchändet, aber Gott
der Allmächtige werde ihn davor bewahren. Während,
einiger Stellen aus den Briefen an ſeine Mutter weint
und ſchluchst der Angeklagte. Danach wird der Student
des Bergfachs. Ewald Lütſcher als Zeuge vernommen.
Dieſer ſchildert die Vorgänge in der Nacht des Oſter=
ſamstags
ähnlich wie der Angeklagte. Verhandlungsl.:
Haben Sie auch in ſogialdemokratiſchen Verſammlungen
geſprochen? Jeuge: Gott bewahre. Das iſt eine gemeine
Lüge, und vollſtändig aus der Luft gegriffen. Ich wollte
auch eine Berichtigung an die Rheiniſch=Weſtfäl. Arbeiter=
geitung
ſchicken, ich hielt es aber unter meiner Würde,
mit dieſen Leuten zu politiſieren. Der Zeuge tritt zum
Schluß noch einmal vor und bemerkt, er habe die Artikel
in den Blättern zu ſeiner Rechtfertigung veröffentlicht,
da er ſich in Eſſen nicht mehr auf der Straße ſehen laſſen
durfte. Man habe allgemein mit Fingern auf ihn ge=
zeigt
und gerufen: Da läuft der Feigling, der
ſeinen Freund auf offener Straße totſtechen läßt.
Nach der Vernehmung weiterer Jeugen tritt eine kurze
Pauſe ein. Nach Wiedereröffnung der Sitzung wird
Volizeiſergeant Haſchke=Eſſen als Zeuge vernommen. Der=
ſelbe
iſt, nachdem die That geſchehen, herbeigekommen
und hat den Angeklagten mit dem Unteroffigier Schröder
zur Wache begleitet. Er berichtet über den Hergang,
ebenſo Poligeiwachtmeiſter Kuhnert. Zeuge Unteroffizier
Vorſcholte ſagt: Im November vorigen Jahres ſei er
in Eſſen am Bahnhof entlanggegangen. Da ſei der An=
geklagte
von hinten an ihn herangetreten und habe ge=
fragt
: Wollen Sie nicht grüßen ? Er habe geſagt: Ich
bin Sergeant beim Bezirkskommando und habe das nicht
nötig. Der Angeklagte ſagte hierzu nichts und ging fort.
Eine Anzahl weiterer Zeugen, Musketiere aus Eſſen=
Ruhr, bekunden, daß ſie ebenfalls von dem Angeklagten
wegen Nichtgrüßens geſtellt worden ſeien. Die letzte
Zeugin, Frau Schlächtermeiſter Aldejohann, bekundet:
Ich kenne den Angeklagten ganz genau. Eines Tages
ſtand ich vor einem Schaufenſter. Da trat der Ange=
klagte
an einen Soldaten heran und ſagte mit lauter
Stimme: Weshalb grüßen Sie nicht? Stehen Sie
ſtramm, ſonſt trete ich Ihnen in den Leib, daß Ihnen
die Därme herauskommen. Angeklagter: Ich beſtreite
dieſe Aeußerung ganz entſchieden. Ich habe mich nie=
mals
in dieſer Weiſe einem Untergebenen gegenüber aus=
gedrückt
. Verhandlungsleiter: Frau Aldejohann, Sie
hören, was der Angeklagte ſagt, halten Sie Ihre Aus=
ſage
aufrecht oder können Sie ſich vielleicht irren ?
Zeugin: Nein, ich irre mich nicht. Ich war durch den
Vorgang ganz erregt, ſo daß er mir deutlich in der Er=
innerung
geblieben iſt. Ich kann mich auch nicht in der
Perſon irren, da ich Hüſſener ganz genau kenne. Ver=
handlungsleiter
: Sie haben doch auch kein Intereſſe
gur Sache und werden ſich auch nicht durch ein falſches
Zeugnis unglücklich machen ? Zeugin: Gewiß nicht. Die
Beweisaufnahme iſt damit beendet.
Es nimmt das Wort zur Schuldfrage der Vertreter
der Anklage Marinekriegsgerichtsrat, de Vary. Er
ſchildert zunächſt in eingehender Weiſe den Sachverhalt
und führt dann aus: Die Beweisaufnahme hat ergeben,
daß Hartmann keineswegs ſo betrunken war, daß es
erforderlich geweſen wäre, den Mann zu verhaften: es
war das um ſo weniger notwendig, als Hartmann ſich in
Geſellſchaft von Freunden befand. Der Angeklagte war
abſolut nicht berechtigt, von ſeiner Waffe Gebrauch zu
machen. Die Beweisaufnahme hat aber andererſeits auch
nicht ergeben, daß der Angeklagte den Tod des Hartmann
gewollt habe. Der Angeklagte hat lediglich aus Prahlerei
und perſönlicher Eitelkeit gehandelt. Es liegt mithin eine
vorſätzliche Mißhandlung eines Untergebenen mit tödlichem
Ausgange vor. Der Angeklagte hat ſich mithin im Sinne
des 8 123 und wegen unbeſugten Waffengebrauchs im
Sinne des 8149 des Militarſtrafgeſetzbuches ſchuldig
gemacht. Von Notwehr kann nicht im entfernteſten die
Rede ſein. Ebenſo wenig können mildernde Umſtände
Platz greifen. Andererſeits wird bei der Strafzumeſſung
in Erwägung zu ziehen ſein, daß der Angeklagte ein noch
ſehr junger Menſch iſt, der, wie ſeine Briefe beſagen, noch
nicht vollſtändig entwickelt iſt. Ferner müſſe beachtet
werden, daß falſche Ehrbegriffe an der Tat des Ange=
klagten
ſehr viel ſchuldig ſeien. In Anbetracht aller
dieſer Umſtände beantrage ich 6 Jahre Zuchthaus
und Ausſtoßung aus der Marine.
Vert. R.=A. Stobbe gibt zu, daß der Vorfall mit
Recht große Aufregung in der öffentlichen Meinung
hervorgerufen habe. Allein die Preſſe hat den Vorfall,
verführt durch gewiſſenloſe Rexorter, furchtbar aufge=
bauſcht
. Selbſt in politiſchem Sinne iſt das Vorkommnis
ausgebeutet worden. Das Vorkommnis hat in Form
einer Interpellation den Reichstag beſchäftigt. Ich ſtehe
nicht an zu ſagen, der Herr Staatsſekretär des Reichs=
marineamts
. v. Tirpitz, hätte beſſer daran getan, wenn
er die Beantwortung der Intervellation abgelehnt hätte,
bis Sie meine Herren Nichter Ihren Richterſpruch gefällt
hätten. Der Herr Staatsſekretär ſagte, er verurteile den
Vorfall unter dem Vorbehalt, daß die öffentliche Gerichts=
Sihung die Wahrheit aller Einzelheiten erbringe. Wenn
der Herr Staatsſekretär mit der Beantwortung der
Interpellation gewartet hätte, dann würde ſeine Antwort
der Interpellation jedenfalls ganz anders ausgefallen
ſein. Der Verteidiger geht alsdann auf den Tatbeſtand
ein und bemerkt, das Vorkommnis ſelbſt ſei vollſtändig
ungeklärt. Man ſei in der Hauptſache auf die Angaben
des Angeklagten angewieſen. Der Angeklagte hat aber
ſo offen und frei hier Rede geſtanden, daß man nicht
annehmen kann, er ſei von der Wahrheit abgewichen.
Es ſei nicht richtig, als Motiv des Vorgehens des Ange=
klagten
eitlen Dünkel anzunehmen. Er war mit Leib
und Seele Coldat. Man müſſe dem Angeklagten wenigſtens
glauk=n, daß er ſich angegriffen fühlte. Das genüge aber,
um ihn zum Ziehen der Waffe zu berechtigen. Wenn

der Angeklagte ſich im Irrtum über ſeine Machtbefugniſſe
befand, ſo ſei das etwas anderes, als eine bewußt ſtraf=
bare
Handlung. Nach einem reichsgerichtlichen Erkenntnis
ſei es nötig, daß der Nachweis erbracht werde, daß der
Angeklagte die Inſtruktion gekannt hat, weil ihm ſonſt
der Dolus nicht nachgewieſen werden könne. Es frage
ſich, ob der Angeklagte ſich zu dem Vorgehen berechtigt
hielt. Er ſei überzeugt, wenn Hartmann nicht getötet,
ſondern leicht verletzt worden wäre, wäre er wohl kaum
unter Anklage wegen Mißhandlung geſtellt worden, wenn
er Hartmann hätte laufen laſſen, dann wäre ihm ſeitens
der Vorgeſetzten der Vorwurf nicht ſchneidigen Vorgehens
gemacht worden. Aus allen dieſen Erwägungen müſſe
man die Ueberzeugung gewinnen, daß der Angeklagre
dieſer Meinung ſein konnte und ſein ganges Verhalten
auch jetzt hier beweiſe. daß er dieſe Ueberzeugung hatte,
ſo handeln zu müſſen. Daher beantrage ich in der
Hauptſache Freiſprechung und bitte, gegebenenfalls den
Angeklagten nur wegen disziplinwidriger Behandlung
eines Trunkenen zu beſtrafen. Auf alle Fälle bitte er
um Anrechnung der Unterſuchungshaft.
Der Kriegsgerichtshof verurteilte den
Angeklagten Hüſſener wegen körperlicher Mißhandlung
eines Untergebenen mit tödlichem Ausgang unter An=
nahme
eines minder ſchweren Falles zu einer Ge=
fängnisſtrafe
von 4 Jahren und Degra=
dation
. Wegen Ungehorſams gegen einen Dienſtbefehl
wurde auf 14 Tage Gefängnis erkannt. Beide Strafen
wurden auf 4 Jahre und eine Woche zuſammengezogen.
Die Woche Gefängnis wird durch die Unterſuchungs=
haft
als verbüßt erachtet. Der Angeklagte behält ſich
die Erklärung, ob er die Strafe antritt oder Berufung
einlegt, vor.

Den Urteilsgründen iſt zu entnehmen: Das
Gericht iſt zu der Ueberzeugung gelangt, daß der Ange=
klagte
tatſächlich die Abſicht gehabt hat, den ſtark ve=
trunkenen
Hartmann in Sicherheit zu bringen, und daß
er zunächſt etwa geſagt habe: Gehen Sie mit. Das
Gericht hat für erwieſen angenommen, daß obiektiv kein
tätlicher Angriff vorlag. Das Gericht bedauert, daß
eidesſtattliche Vernehmungen ſtattgefunden haben, jedoch
hat es den hier abgegebenen Jeugenausſagen vollen
Glauben beigemeſſen. Was die rechtliche Seite anbetreffe,
ſo habe Hüſſener ſich einer Uebertretung der dienſtlichen
Vorſchriften ſchuldig gemacht, indem er den Hartmann
gleich anfuhr: Ich gebe Ihnen dienſtlich den Befehl,
mitzugehen und ihn am Arme faßte. Für den Ge=
brauch
des Dolches habe der Angeklagte ſelbſt keine
triftigen Gründe angeben können, weder weshalb er.
davon Gebrauch gemacht, noch weshalb er es in dieſer=
Weiſe getan, habe. Seine Ausſagen finden keinerlei
Unterſtützung in der Inſtruktion. Wenn der Angeklagte
glaubte, einen Angriff abwehren zu müſſen, ſo hätte der
Schlag auf den Arm zur Abwehr genügt, während der
Stich dem Hartmann auf der Flucht beigebracht iſt. Daß
der Angeklagte in Erregung gehandelt hat, kann nicht
angenommen werden. Ein Strafausſchließungsgrund
lag weder nach dem Reichs=, noch nach dem Militär=
ſtrafgeſetzbuch
vor. Nach lezterem, 8 121, kann von der
Waffe Gebrauch gemacht werden bei Notwehr oder bei
dringender Gefahr. Hier lag aber weder ein Fall
äußerſter Not, noch dringender Gefahr vor. Das Gericht
hat dem Angeklagten geglaubt, daß er ſich nicht klar
war, aus welchen Gründen er die Waffe benutzt hat,
daß er aber geglaubt habe, zu ſeinem Vorgehen in der
Notwehr berechtigt geweſen zu ſein. Aber auch dann iſt
er über die notwendigen Grenzen der Abwehr hinaus=
gegangen
. Ein paar Schritte hätten genügt, um den
Hartmann zu faſſen. Das Gericht glaubt dem Ange=
klagten
, daß er nicht die Abſicht gehabt habe, den Hart=
mann
zu töten, ſondern daß er nur den Entſchluß hatte,
die Flucht zu verhindern. Es iſt daher körperliche Miß=
handlung
als vorliegend erachtet worden.

Letzte Nachrichten.
Verlin, 27. Mai. Staatsminiſter v. Pode=
wils
nahm geſtern Mittag mit den Herren des Aus=
wärtigen
Amts das Frühſtück beim Fürſten v. Lichnowski
ein. Abends 6 Uhr fand beim Reichskanzler das zu
Ehren des Staatsminiſters gegebene Diner ſtatt. Nach
dem Diner verweilte Se. Exzellenz zunächſt mit dem
Reichskanzler allein, ſpäter auch mit dem Grafen Poſa=
dowsky
zuſammen in mehrſtündiger Beſprechung und
verließ das Palais des Reichskanzlers erſt gegen Mitter=
nacht
. Heute vormittag 10 Uhr begab ſich der Staats=
miniſter
nach Potsdam, wo er vom Kaiſer in Audienz
empfangen wird und ſodann am Paradefrühſtück teil=
nimmt
. Am Nachmittag wird der Staatsminiſter noch=
mals
mit dem Reichskanzler und ſpäter mit dem Grafen
Poſadowsky Beſprechungen haben. Für morgen ſind
weitere verſchiedene Beſprechungen mit den Staats=
ſekretären
der Reichsämter und verſchiedenen preußiſchen
Miniſtern beabſichtigt.
1 Potsdam, 27. Mai. Der Kaiſer traf heute früh
7 Uhr 40 Min. hier ein und fuhr nach dem Stadtſchloß=
wohin
ſich auch die Kaiſerin vom Neuen Palais be=
geben
hatte.
W.B. Potsdam, 27. Mai. Die für heute angeſetzte
Parade wurde wegen regendrohenden Wetters auf
Befehl des Kaiſers auf eine Stunde ſpäter verlegt. Um
10 Uhr ritt der Kaiſer in der Uniform des Regiments
der Garde du Corps vom Schloßhof durch das Brücken=
portal
nach dem Luſtgarten. Hier hatte die ganze Gar=
niſon
unter dem Befehl des Generalleutnants v. Moltke
in offenem Viereck Aufſtellung genommen. Anweſend,
waren die ganze Generalität, fremdherrliche Offigiere und
das Hauptquartier des Kaiſers. Der Kaiſer ritt die
Front ab. während die Kaiſerin und die hier anweſenden
Prinzeſſinnen mit den Kindern am Fenſter des Schloſſes
ſtanden. Hierauf nahm der Kaiſer Aufſtellung gegenüber
dem Denkmal Friedrich Wilhelms I. Sodann fand
Parademarſch ſtatt, zuerſt in Zügen, dann in Kompagnie=
front
reſp. Eskadronfront. Das zweite Mal waren der
Kronprinz. Prinz Joachim und beide Söhne des Prinzen
Friedrich Leopold mit eingetreten. Der Kaiſer führte
zweimal das Regiment Gardes du Corps der Kaiſerin
vor. Nach der Parade nahm der Kaiſer zahlreiche mili=
täriſche
Meldungen entgegen und begab ſich dann nach
dem Stodtſchloß zurück.
W.B.. Potsdam, 27. Mai. Der bayeriſche Miniſter=
präſident
Frhr. v. Podewils wurde vor der Früh=
ſtückstafel
beim Kaiſerpaar auch von der Kaiſerin
empfangen.
Frankfurt, 27. Mai. Das Erbprinzenpaar
von Sachſen=Meiningen wird heute abend nach
längerem Aufenthalt im hieſigen Palaſthotel Fürſtenhof
über München nach Meiningen zurückkehren.
WB; Kaſſel, 27. Mai. Das Oberkriegs=
gericht
des 1. Armeekorps als Verufungsinſtanz ver=
handelte
gegen den Unteroffigier Degen im 14. Ulanen=
Regiment wegen Mordverſuchs. Derſelbe war in der
erſten Inſtanz vom Diviſionsgericht freigeſprochen worden,
er ſollte ſeine Geliebte, die Dienſtmagd Eliſabeth Hemel=

[ ][  ]

Seite 20.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Mai 1903.

Rummer 123.

in den Fuldafluß geſtürzt haben, ſie konnte ſich jedoch
retten. Die Berüfungsverhandlung führte zu einem
Schuldſpruch. Der Angeklagte wurde zu 3 Jahren
Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverluſt und Ausſtoßung
aus dem Heere verurteilt.
WV.B. Homburg, 27. Mai. Die Tochter des aus den
Freiheitskriegen bekannten Generals Grafen Bülow
v. Dennewitz, Frau Luiſe v. Bülow, Witwe des
Kammerherrn Eduard v. Bülow und Stiefmutter des
bekannten Komponiſten v. Bülow, iſt heute im Alter von
90 Jahren geſtorben.
WB. Wien, 27. Mai. Das Fremdenblatt= ver=
öffentlicht
eine Korreſpondenz aus Konſtantinopel, die
ausführt, daß die von Oeſterreich=Ungarn und Rußland
aufgeſtellten und von der Pforte angenommenen
Reformen nicht aufgegeben, ſondern nur aufgeſchoben
ſeien. Der Aufſchub in der Durchführung der Reformen
ſei aber naturgemäß in der Lage der Verhältniſſe
begründet. Es ſei den Entente=Mächten augenblicklich
unmöglich der Pforte die unverweilte Durchführung
der Reformen zugumuten, es ſei aber Lewiß, daß in
dem Augenblicke, wo die Verhältniſſe die Durchführung
der Refoͤrmen geſtatten, die Entente=Mächte den nötigen
Druck auf die Pforte ausüben werden, um die ſofortige
Einleitung der nötigen Magregeln zu veranlaſſen.
wB. Mailand, 27. Mai. In der letzten Nacht brach
im Packhof des Bahnhofes vor der Porta Garibaldi
Feuer aus, das bald verſchiedene Lagergebäude er=
griff
und mehrere davon zerſtörte. Aufgebotenes Militär
löſchte den Brand nach dreiſtündiger Tätigkeit. Der
Schaden iſt beträchtlich.
1 Antwerpen, 27. Mai. Der engliſche Dampfer
Huttersfield;, Kapitän Beals, der geſtern abend nach
Grimsby abgegangen iſt, ſtieß in der Nähe der Boie 48
bei Säftingen mit dem norwegiſchen Dampfer to=
zuſammen
der von Rotterdam kam. Huddersfield=
ſank
. Die Beſatzung iſt gerettet. Die Paſſagiere, un=
gefähr
15 bis 20 Perſonen, ertranken. ts= iſt am
Bug beſchädigt. Die Ertrunkenen ſind größtenteils See=
leute
, die nach England zurückfuhren, um die Löhne in
Empfang zu nehmen.
W.B. Antwerpen, 27. Mai. Beim Untergang
des DampſersHuddersfieldi ſind 22 Paſſagiere
ertrunken, ſämtlich öſterreichiſche und italieniſche Aus=
wanderer
.
W.B. Paris, 27. Mai. Der Miniſterpräſident ver=
hängte
über den Pfarrer von St. Denis die Gehalts=
ſperre
, weil derſelbe in ſeiner Kirche einen Redemp=
toriſten
=Pater predigen ließ.
London. 27. Mai. Das Unterhaus beendete
nach langer Debatte die Spezialberatung der Londoner
Unterrichtsvorlage, ſodaß nur noch die dritte Leſung zu
erledigen iſt. Die Regierung machte den abweichenden
Anſichten der Oppoſition ſowohl, als ihrer eigenen
Anhänger beträchtliche Zugeſtändniſſe, wodurch das Ge=
ſetz
weſentlich umgeſtaltet wird.
WB. Bukareſt, 27. Mai. Bei den geſtrigen für den
zweiten Wahlkörper vorgenommenen 25 Stichwahlen
für die Departementsräte wurden 25 liberale Kandidaten
mit großer Majorität gewählt. Das definitive Wahl=
ergebnis
, auf das die Oppoſitionellen große Hoffnung
geſetzt hatten, iſt folgendes: 524 Liberale, 15 Konſervative
und Anhänger der Cantacuzeniſten, ein Junimiſt.
W.B. Konſtantinopel, 27. Mai. Die Agence de
Conſtantinople bezeichnet die Meldung des Pariſer
Figaror von einer angeblichen allgemeinen Mobili=
ſierung
der türkiſchen Truppen als vollkom=
men
grundlos. Ein ſolcher Befehl ſei nicht ergangen.
Tageskalender.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 28. Mai.
Klee=Verſteigerüng um 4½ Uhr: Zuſammenkunft
am Schießhaus.
Kiſten= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr im Rauh=
fouragemagazin
an der Eſchollbrückerſtrahe.
Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 28. Mai.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 30. Mai.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Sabbatausgang
9 Uhr 20 Min.
Schonnaus-Pest: Montag, den 1. und Dienstag,
den 2. Juni.
Sonntag, 31. Mai.
Vorabendgottesdienſt 1 Uhr 30 Min.
Montao. 1. Juni.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 35 Min. Predigt 9 Uhr
15 Min. Abendgottesdienſt 9 Uhr 10 Min.
Dienstag, 2. Juni.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Feſtesausgang 9 Uhr
15 Min.

Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren
unvergeßlichen, hoffnungsvollen Sohn
harl Leuthner,
cand. medl.,
nach kurzer Krankheit infolge einer Lungen=
entzündung
im 25. Lebensjahre in Freiburg
im Breisgau zu ſich abzurufen. (9679
Vie trauernden Eltern:
konsul Louis Leuthner
und Frau.
Darmſtadt, den 25. Mai 1903.
Auf Wunſch des Verſtorbenen findet die
Feuerbeſtattung in Heidelberg ſtatt.

Am 25. d. Mts. verschied der
Grossherzogliche Kammerherr und Oberstleutnant a. D.
Frhr. Moritz Schencl zu Schweinsberg.
Der Entschlafene war Hitbegründer und lange Jahre Master des Hessischen
Reitervereins und hat für diesen sein ganzes hohes reiterliches Können und
Wollen eingesetat.
Seine Ritterlichkeit, sein frischer, fröhlicher Reitergeist werden allezeit
voranleuchten!
Ein dankbares Andenken ist dem allverehrten Freunde und tatkräſtigen
Förderer unserer reiterlichen Bestrebungen für immer gesichert.

9674)

lm Namen des Hossischen Reitervereins:
v. Sehmidt,
Generalmajor und lommandeur der 25. kavallorie-Brigade
(Grossherzoglich Hessischen).

Am 25. Mai starb zu Darmstadt der

Grosshorzogliche Oborstleutnant a. D.
4A Me uzotroh SohektR zu SéhrftradnJus
Der Verstorbene gehörte dem Regiment von 1867-1880 an und stand
zu demselben weiterhin im besonders nahen Verhältnis als pers. Adjutant des
2. Inhabers Sr. Grossherzogl. Hoheit des Prinzen Heinrich von Hessen.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst hat er stets die innigsten
Beziehungen zum Regiment unterhalten, und werden wir diesem treuen Kameraden,
dem Schneidigen Jagdreiter und stets hilſfsbereiten Berater in sportlichen Dingen
ein treues Andenken bewahren.

Im Ramen des
Proiherr von

Offizieskorps;
Waldenkols,

9721)
Oberslleutnant und Hommandeur des Hess. Leib-DragonerRegiments.

Todes-Anzeige.
(tatt jeder besonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die schmeraliche Hitteilung, dass
unser teurer Vater, Schwiegervater, Grossvater, Urgrossvator, Bruder, Schwager,
Onkel und Grossonkel
horr Rontnor Jacob Hugonochüth
heute mittag 12 Uhr nach langem, schweren Leiden im 79. Lebensjahre sanft
verschieden ist.
(9725
Um stille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliehenen.
Darmstadt, Kreuznach, Essen und Marburg, den 27. Mai 1903.
Die Beerdigung findet Preitag, den 29. ai, nachmittags 5 Uhr vom Sterbehause Langegasse 51
aus 8tatt.

Gottesdienſt in der Synagoge der israeliliſchen Religions-
geſellſchaft
.
Samstag, den 30. Mai.
Vorabend 7 Uhr 30 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr- Min. Sabbatausgang 9 Uhr 20 Min.
Schownaus-Fest.
Montag. den 1. Juni.
Vorabend 7 Uhr 50 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr - Min. Abends 9 Uhr 30 Min.

Dienstag, 2. Juni.
Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachmittags 5 Uhr Min.
Feſtesausgang 9 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt von Mittwoch, den 3. Juni an.
Morgens 6 Uhr - Min. Nachmittags 7 Uhr 15 Min.
Unſere heutige Stadtauflage enthält eine
Beilage, betr. Adler-Rüder. Vertreter: Müller
[9720
C Ober, Karlſtraße 50.

Druck und Verlag: L. C. Witlich ſche Hoſouchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für