An
der
Inſerake
166. Jahrgang.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage: hlatt werden angenommen in Darmſtadt
Aluſkuerkes Unkorhallungsblabk.
Amtliches Organ für die Bekanutmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
7I5.
Montag, den 18. Mai.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Reichstagswahlen.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die behufs der Neuwahl
eines Abgeordneten zum Deutſchen Reichstag im Wahlkreis Darmſtadt-Groß=
Gerau für die Stadt Darmſtadt angefertigten Wählerliſten von Dienstag.
den 19. Mai, bis Dienstag, den 26. Mai d. Js., beide Tage einſchließlich,
je vormittags von 9-12 Uhr und nachmittags von 2-5 Uhr, im Stadthaus,
Rheinſtraße 18,. Zimmer Nr 11, zu jedermanns Einſicht ausgelegt ſind.
0
Einſprachen gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der Liſten ſind innerhalb
8 Tagen nach Beginn der Auslegung, bei Meidung des Ausſchluſſes, bei uns
vorzubringen.
Darmſtadt, den 12. Mai 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
904930)
J. V. Dr. Gläſſing.
Erdarbeiten.
Zur Vorbereitung der Bauſtelle für die Erweiterung der Techniſchen
Hochſchule, füdlich der Hochſchulſtraße dahier, ſind zunächſt rd. 4000 chm
Grundmaſſen abzuheben und fortzufahren.
Zur Vergebung dieſer Arbeit werden Angebote bis zum 23. Mai d. J.
vormittags 11 Uhr, von uns entgegengelommen, auch ſind die bezüglichen
Vergebungsunterlagen bei uns bis dahin zur Einſicht ausgelegt. Die
Zuſchlags=
friſt beträgt 8 Tage.
Darmſtadt, den 15. Mai 1903.
Großh. Baubehörde für die Erweiterung der Techniſchen Hochſchule.
Krauz.
G91120¹
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
Uyerrefeht,
mögen des Zimmermeiſters Julius
Briddigkeit von Darmſtadt iſt nach h an Ausgiebigkeit, Schönheit und
erfolgter Abhaltung des Schlußtermins
zartem Farbenton iſt meine
aufgehoben worden.
Darmſtadt, den 13. Mai 1903.
Cröme-Parbe
Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts
Darmſtadt I.
zum Färben von
- (9115₈
Vergebung von
Fußſteig=
arbeiten.
Die Herſtellung des
Zementplatten=
fußſteigs auf der Oſtſeite der
Heidel=
bergerſtraße zwiſchen Weinberg= und
Moosbergſtraße ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 1. während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Samstag, den 23. Mai l. J.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 16. Mai 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
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11)
Dagobert aber war ſo erſchrocken, ſo außer ſich,
daß Renate Mühe hatte, ihren jungen Gatten von der
völligen Grundloſigkeit von Mannas Behauptung zu
überzeugen.
Weißt Du, Mamachen, daß ich Dir eine ſehr
intereſſante Geſchichte zu erzählen habe, die auch dabei
ſehr traurig iſt und Dein ganzes Mitgefühl erregen
wirdl begann Renate - nach Verabredung mit
Dagobert, als ſie nach dem Diner mit ihrer Mutter
gemütlich in der Kaminecke beim Kaffee ſaß. Du biſt
ja ſo gut und haſt ſo viel mehr Lebenserfahrung,
als wir.
Ah, eine Familiengeſchichte wohls
O nein! Es handelt ſich nur um Freunde
Dagoberts oder vielmehr um ſeinen einzigen Freund,
der ſich großer Vermögensverluſte halber das Leben
genommen hat und ſeine junge Frau mit dem Kinde
Dagoberts Fürſorge empfohlen hat.
Ein recht angenehmer, fürſorglicher Freundl rief
Frau v. Anſchar mit ärgerlichem Spott, packt ſeine
Familie und ſeine Sorgen auf anderer Leute Schultern
und macht ſich aus dem Staube!
O. Mama, ſo mußt Du nie zu Dagobert reden
von ſeinem armen Freundel rief Renate aus.
Ja, aber liebe Tochter, Dein Mann hat ja nicht
einmal für Euch genug ſcheint mir und ſoll noch für
fremder Leute Witwen und Waiſen ſorgen? Wenn
Du ihm das auch nur mit einem Gedanken zumuteſt,
nicht alles tuſt, was in Deinen Kräften ſteht, ihm
von jeder ſentimentalen Anwandlung zu großmütigen
Wohltaten abzuhalten, biſt Du eine recht törichte
Frau - nimms nicht übel!
Höre doch nur erſt ordentlich zu Ende, Mama.
Von Unterſtützung und Wohltaten, d. h. von
Geld=
geben iſt noch mik keinem Worte die Rede geweſen,
denn die junge Frau hat ſehr reiche Eltern.
Ah ſol Das iſt dann etwas anderes. Was
geht Euch und mich denn aber die Geſchichte an.
Du kennſt die Eltern und kennſt auch die junge
Frau - wenigſtens dem Bilde nach.
Nicht möglichl Wer iſt es denn? Das
intereſſiert mich ja ſehrl Und dazu Freunde
Dagoberts?
Die Frau, von der ich ſpreche, iſt ſehr, ſehr
unglücklich.
Läßt ſich denken! Der Mann ſelbſtgemordet,
ſie in ſchlechten Verhältniſſen - verlaſſen! Aber
Du lieber Himmel, wenn ſie reiche Eltern hat, kann
ſie ja noch von Glück ſagen.
Ja, aber mit den Eltern iſt ſie ganz und gar
zerfallen. Du kennſt die troſtloſe Geſchichte, wemn
auch nur zum Teil und nicht ganz richtig. Es iſt
die Tochter der alten Baums aus dem Hotel in
Chillon, in dem wir wohnten - Du haſt ſelbſt das
wunderſchöne Bild dieſer Erika Baum hinter dem
Markartſtrauß gefunden - weißt Du noch?
Was hab ich gefunden? Wen meinſt Du
eigentlich? Ich verſteh Dich gar nicht, liebe Tochter!
Dieſe Mamſell Baum, die da vor Jahren weggelaufen
iſt, hinter dem Mohren= oder ſonſt einem exotiſchen
Häuptling her, und glaube ich, Muhammedanerin
geworden iſt, weil er ſchon ſechs oder ſieben Frauen
hatte - na ſo war doch die Geſchichte; Was lachſt
Du denn ſo furchtbarl Traurig find ich die Sache
- freilich auch nur für die arinen Eltern - was
Du und ich und Dagobert aber - ja, Du lachſt
und lachſt! - — Jadurch werde ich nicht klüger!
Mamal Mamal Du wirfſt ja alles
durch=
einander - aber das iſt auch wieder ganz natürlich.
Die Geſchichte iſt ja auch romantiſch genug, aber ſo
toll, wie ſie der Stiefelpuzer bei Schloß Chillon Dir
erzählt hat, iſt ſie doch nicht.
Aber dasſelbe Frauenzimmer meinſt Du wirklichs
O, ſo darfſt Du wirklich nicht von dieſer
unglücklichen, verlaſſenen Fran jprechen, liebſte Mama.
J, tu mir doch nicht leid, unterbrach Frau von
Anſchar entrüſtet ihre Tochter. Dieſe Geſchichte iſt
weniger traurig als dunkel, recht dunkel! Wie kommt
Dein Mann zü der Perſon? Was hat Dein Mann
für ein Intereſſe an der -2 fügte ſie plötzlich mit
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Mai 1903.
Nummer 115.
Verſteigerung von altem Baumaterial.
Infolge baulicher Veränderungen im Hauſe „Wilhelminenſtraße 32”
werden daſelbſt
Mittwoch, den 20. Mai l. Js., vormittags 9 Uhr,
einige alte Fenſter, Lüden, Flügeltüren, Glasabſchlüſſe, 1 Holztreppe,
1 eiſerner Speiſenaufzug für Handbetrieb mit Holzverkleidung, 1
Röder=
herd (123,73 em), eiſerne Treppengeländer, eine größere Partie altes
Bleirohr, Eiſen, Zinkblech, Sandſtein=Treppenſtufen und Platten, ſowie
altes Bauhol;
(91060
öffentlich gegen bare Zahlung verſteigert.
Hl. Scharmamm,
Amtsgerichts=Taxator.
Jugenheim.
A Ehr Härome.
ATUIP”
4)
Bezugnehmend auf den Urteilsſpruch der I. Strafkammer
Großh. Landgerichts Mainz gegen Herrn Dr. Schlamp vom Hofe
in Nierſtein erklären die Unterzeichneten hiermit zur Vermeidung
von Jrrtümern und Verwechslungen jeglicher Art ausdrücklich, daß
ſie mit dem Genannten in keinerlei geſchäftlicher Beziehung/
geſtanden haben noch ſtehen.
[7905
Nierſtein, den 15. Mai 1903.
Wilheim Sohlamp, Weingutsbeſiher.
Goiurich Sohlamp, Peingntsbeſitzer.
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vom 3. Juni ab jeden Mittwoch ſtatt. — Als beſondere
Arrangements ſind an verſchiedenen Mittwochen
große Gartenfeſte mit Roͤnnion und Canz
vorgeſehen. Die Konzerte werden von der vollſtändigen Kapelle
des Artillerie=Regiments Nr. 25 unter perſönlicher Leitung ihres
Stabstrompeters Herrn Mickley ausgeführt.
Duzendkarten zu M. 3.60 ſind in den Geſchäften:
Papiergeſchäft Hol, Inh. Edg. Vetastein, Eliſabethenſtr.,
Zigarrengeſchäft ferber, Rheinſtraße,
Friſeurgeſchäft 0. Hasse, Heidelbergerſtraße,
zu beziehen. Dieſelben ſind übertragbar.
Entree an der Kaſſe 40 Pfg., Linder 20 Pfg.
Eu Anfang der Lonzerte nachmittags 4 Uhr. 7
Dutzendkarten haben für ſämtliche Konzerte, welche von der
Kapelle veranſtaltet werden, Giltigkeit und zwar:
Darmstädter Konzertgarten Gurg-Bräu),
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Schützenhotgarten,
Volksgarten Waldfriode,
Auerbach, Hotel zur Krone 1 jeden Donnerstag
Bensheim, Hotel Deutsches Hausſabwechſelnd Konzert.
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werden zu bedeitend herabgeſetzten Preiſen ausverkauft. Der
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kauf dauert bis auf weiteres jeden Tag von morgens 8 bis
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erkennung aussprechen, nioht nur über die
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Art und Weise, wie sie die Wäsche schont”
ſehr ſcharfer Betonung einem ſo ſcharfen, faſt
lanern=
den Blick hinzu, wie Renate noch nie an ihrer lebhaften,
heſtigen aber gutmütigen Mutter bemerkt hatte.
Ich ſagte Dir ja, entgegnete Renate etwas
kleinlaut, daß ſie - eben dieſe Erika Baum - die
richtige Witwe von Dagoberts beſtem Freunde iſt,
der nur dieſe eine Frau hatte, d. h. auf ein
Mal-
früher hatte er allerdings-
Mit einem faſt beleidigenden Kopfſchütteln
be=
trachtete Frau von Anſchar Renate, die fleiſchigen
Hände mit einer Bewegung der Ergebung im Schoße
haltend.
Nun erzähle bloß mal die ganze Sache der Reihe
nach. Du verhaſpelſt Dich ja immer zu, widerſprichſt
Dich, ſo daß ich unmöglich klug daraus werden kann.
Ja, liebſte Mama, Du läßt mich ja gar nicht
zu Worte kommen. Alſo die Geſchichte, die Dir der
Stiefelputzer in Chillon erzählt hat, iſt ganz falſch.
Dagobert kennt ſie gang genau. Es hat da nie ein
exotiſcher Prinz mitgeſpielt, ſondern nur ein einfacher
Kaufmann, ein Spanier, den Dagobert in Braſilien..
In Braſilien .. alſol Vitte, weiter... ich
fange an, zu begreiſen, warf Frau von Anſchar etwas
ſpöttiſch ein.
Ja, den er in Braſilien kennen gelernt hat und
ſich ſehr mit ihm befreundet. Diejer Herr war auch
einmal in Montreux und har da die Erika Bauiz.
ein bezauberndes, bildſchönes Geſchöpf von ſiebgehn
Jahren.
Sogt Dein Mann.
„N
[789441
Ja; kennen gelernt. Sie iſt doch auch bezaubernd,
Mama, das haſt Du doch ſelbſt geſunden.
Allerdings. Voll und ganz der Anſicht Deines
Mannes.
O. Du brauchſt wirklich nicht ſo zu ſpotten, liebſte
Mama. Die arme Frau iſt wirklich in großer Not.
Aus der Dein Man ihr heraushelfen wird.
Sie möchte um jeden Preis die Verſöhnung mit
ihren alten Eltern erringen, ihnen das Enkelchen
bringen und jetzt, da der Mann tot iſt, hofft ſie..
Wieder ins warme Neſt zurück zu können. Ja,
das iſt ſehr glaublich.
Und nur dazu ſoll und will ihr Dagobert helfen
und ich auch.. und Du auch, gute beſte Mama.
Frau von Anſchar erhob ſich und trat ans Fenſter,
mit den Fingern taktmäßig auf die Scheiben trommelnd,
wozu in dieſem Moment gerade die Nebelhörner eine
fürchterliche Melodie heulten.
Na ſchön, ſagte Frau von Anſchar.. ſich mit
einer entſetzten Geberde die Ohren zuhaltend
denn laß ſie doch hinfahren und den Verſuch machen!
Was will das Frauenzimmer denn jetzt von Dir und
mir und Tagoberte!
O. Mama, dieſe Ausdrücke ... wie kannſt Du
nur? ſagte Renate ſchmerzlich und leiſe.
Ihre Mutter zuckte die Achſeln.
Du haſt rocht. Das iſt eine überflüſſige Frage
von mir. Ich ſollte freilich die Welt und die Menſchen
beſſer kennen, um mir da ohne viel Fragen meinen
Vers drauf machen zu können. Sie will Dagoberts
Vermittlung, ſeinen Beiſtand, und den kann er ihr
nicht ſo gut mehr angedeihen laſſen, als wenn er
noch Junggeſelle wäre, kann mir alles denken.
Mama, willſt Du einen Menſchen, den Du gar
nicht kennſt, von dem Du nur weißt, daß er unglücklich
iſt und bereut, der niedrigſten Geſinnung verdächtigen?
Denn das höre ich aus Deinem Ton, das ſehe ich
ja in Deinem Geſicht. O, wenn doch der Vater
hier wärel
Hat ſie an Dich geſchrieben oder an ihn? An
Dagobert? fragte Frau von Anſchar ernſt und
ſehr ruhig jetzt, ohne von der ſchmerzlich empörten
Frage der Tochter im geringſten berührt zu erſcheinen.
Nein. Dagoberts Freund Alvareto hat vor ſeinem
Tode an ihn geſchrieben. Dagobert erzählte mir alles
und bat mich, an die Witwe eine Einladung zu
ſchicken, hierher zu kommen und mit uns beiden
freundſchaftlich zu beraten, was zu tun ſei, um die
ſehr, ſehr harten Herzen der alten Baums zu
er=
weichen.
Das haſt Du natürlich getan, und ſie kommt
demnächſt hier an.
Ja, Mama, ſagte Renate, von dem ruhigen Ton,
dem ſtillernſten Geſichtsausdruck ihrer Mutter ſehr
beruhigt, und Dagobert meinte, ich ſolle die ganze
Geſchichte mit Dir beſprechen.
Sehr verſtändig von Dagobert. Für klug habe
ich ihn immer gehalten.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den
1903.
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Erprobtes Rezept. Lombardiſche Suppe (Soupe
la Pavie). Für 1-2 Perſonen, in 10 Minuten
herzu=
ſtellen. Ein halbe Maggi=Bouillonkapſel wird in reichlich
¼ Liter kochendem Vaſſer zur Kraftbrühe aufgelöſt.
Inzwiſchen röſtet man in flacher Pfanne 3-4
Weißbrot=
ſcheiben in Butter, nimmt ſie heraus, gießt die Kraftbrühe
zu der braunen Butter, ſchlägt vorſichtig 2-3 friſche Cier
hinein, ſo daß die Dotter ganz bleiben und gibt wenig
Pfeffer und Salz darüber. Wenn das Weiße anfängt,
ſich zuſammenzuziehen, nimmt man die Pfanne vom
Feuer, rührt 4-5 Tropfen Maggis Würze in die Suppe,
taucht die geröſteten Brotſcheiben hinein, ſtreut geriebenen
Parmeſan= oder Schweiserkäſe darüber und gibt die ſehr
wohlſchmeckende, nahrhafte und leicht verdauliche Suppe
ſofort in der Pfanne zu Tiſch. Nimmt man 3 Eier und
4 Brotſcheiben pro Perſon, ſo ſtellt das Gericht eine
vollſtändige Abendmahlzeit dar.
[8939
Große und kleine Reichstagswahlkreiſe.
Die Ungleichheit der
Reichstags=
wahlkreiſe erfährt eine Illuſtration durch die
jetzt vorliegenden Reſultate der Volkszählung vom
1. Dezember 1900. Die Frkf. 3tg. gibt folgende
diesbezügliche Zuſammenſtellung: Die 397
Wahl=
kreiſe verteilen ſich auf eine Geſamtbevölkerung von
66 367178. ſodaß durchſchnittlich auf 142000
Ein=
wohner ein Wahlkreis käme. In Wirklichkeit zählen
74 weniger als 100000 Einwohner und 36 mehr
als 200 000 Einwohner. Welche gewaltigen
Unter=
ſchiede zwiſchen den größten und den kleinſten
Wahl=
kreiſen beſtehen, erhellt aus der nachſtehenden kleinen
Tabelle. Es entfallen auf:
die 10größten Wahlkreiſe. 4208123 Einwohner
nämlich:
1. Berlin VL.
2. Teltow=Beeskow=Storkow.
3. Bochum,
4. Verlin IV
5. Hamburg I11.
6. Leipsig=Land
7. München 11
8. Dortmund
9. Eſſen.
10. Duisburg
durchſchnittlich 490812
die 10 kleinſten Wahlkreiſe. 617073 Einwohner
nämlich:
1. Neuß ä. 2
68396
2. Oſtpriegnitz
67362
3. Koburg
66814
66780
4. Sigmaringen
5. Deutſch=Krone
63 908
6. Gebweiler,
61344
7. Rappoltsweiler
61064
60355
8. Löwenberg
9. Waldeck
57918
10. Schaumburg=Lippe
43132
durchſchnittlich 61707
Der größte Wahlkreis Berlin VI, hat alſo die
fünfgehnfache Einwohnerzahl des kleinſten,
Schaum=
burg=Lippe; und die durchſchnittliche Einwohnerzahl
der 10 größten Wahlkreiſe iſt achtmal ſo groß wie
die der 10 kleinſten. Da das Verhältnis der
Wahl=
berechtigten in beiden Kreiſen der Einwohnerzahl
ent=
ſprechend (durchſchnittlich entfällt auf 4 Einwohner
ein Wahlberechtigter), ſo würde die Stimme eines
Wählers in Schaumburg=Lippe ebenſo ſchwer wiegen,
wie 15 Stimmen in Berlin VI. Nach dem
Reichs=
wahlgeſetz ſoll auf je 100000 Einwohner ein
Ab=
geordneter gewählt werden.
696 608
680 444
566813
46½ 783
418614
421 749
421 102
406 134
402 941
389 835
Deutſches Reich.
— Die Vorſchriften des jetzt veröffentlichten
Geſetzentwurfs über den
Verſicherungs=
vertrag ſollen keine Anwendung finden auf
Ver=
ſicherungsverhältniſſe, die bei den eingeſchriebenen
Hilfskaſſen oder bei den von Innungen oder
Innungsverbänden errichteten Unterſtützungskaſſen
begründet werden. Das Gleiche gilt von
Verſiche=
rungsverhältniſſen, die bei Berufsgenoſſenſchaften
gemäß 8 23 des letzten Unfallverſicherungsgeſezes
be=
gründet werden. Unberührt bleiben ferner die
landes=
geſetzlichen Vorſchriften über Verſicherungsverhältniſſe,
die bei den Hilfskrankenkaſſen oder Knappſchaftskaſſen
begründet werden, über Verſicherungsverhältniſſe, die
bei einer nach Landesrecht errichteten öffentlichen
Anſtalt unmittelbar kraft Geſetzes eutſtehen, ſowie
über Verſicherungen, die bei einer ſolchen Anſtalt
in=
folge eines geſetzlichen Zwanges genommen werden.
Unberührt, bleiben ſchließlich die landesgeſetzlichen
Vorſchriften, nach welchen der Verſicherer nur
ver=
pflichtet iſt, die Entſchädigungsſumme zur
Wieder=
herſtellung des verſicherten Gegenſtandes zu zahlen
ſowie über die Buchführung der Feuerverſicherungs=
Agenten.
— Die vom techniſchen Amt des bayeriſchen
Kanalvereins abgeſchloſſenen Unterſuchungen über
den Main=Donaukanal haben ergeben: Zur
Herſtellung einer Waſſerſtraße für die Großſchiffahrt
von Kehlheim über Nürnberg nach Aſchaffenburg iſt
eine Koſtenſumme von 250 Millionen vorzuſehen.
Die Bedenken hinſichtlich der Waſſerverſorgung werden
als nicht gerechtfertigt bezeichnet. Von mechaniſchen
Hebewerken genügen äußerſten Falles ſolche, deren
Konſtruktion bereits erprobt iſt. Das erſte Stück
Arbeit beſteht darin, die Zugänge zum künftigen
Donau=Mainkanal herzurichten. Bayern müſſe aber
baldigſt an das Projekt herantreten, weil es ſonſt
von drei Seiten durch die Tätigkeit der
Nachbar=
ſtaaten gefährdet werde.
Ausland.
- Bei dem letzten Hofball in Peſt wurde
all=
gemein bemerkt, daß der König den Präſidenten des
ungariſchen Abgeordnetenhauſes, Grafen Albert
Apponyi, mied und nicht anſprach. Die
Ver=
nachläſſigung Apponyis war ſo auffallend, daß
Ap=
ponyi beim Miniſterpräſidenten Beſchwerde führte.
Apponyi iſt bei Hof mißliebig, weil er gegenüber
der Oppoſition zu nachgiebig iſt. Ebenſo auffallend
war, daß der Thronfolger Erzherzog Franz
Ferdi=
nand nur einen einzigen ungariſchen Politiker, den
Präſidenten der Volkspartei, Grafen Johann Zichy,
anſprach, die liberalen Politiker aber ganz überſah.
- Das bulgariſche Kabinett hat
demiſ=
ſioniert.
- In der Anſprache, welche der engliſche
Premierminiſter Balſour an die Abordnung richtete,
die um Beibehaltung des Getreidezolles
bat, führte er aus: Der Getreidezoll war eine
Kriegs=
ſteuer und wäre ohne Krieg nicht vorgeſchlagen
worden. Schutzzölle könnten in England nicht aus
zufälligen Anläſſen eingeführt werden, ſondern nur
auf Verlangen des ganzen Volkes. Er könne nicht
ſagen, daß das gegenwärtige Syſtem notwendig ein
dauerndes ſein müſſe, und könne ſich wohl denken,
daß der Fall eintrete, daß das Land ſage, es dürfe
nicht länger zur Zielſcheibe für andere Länder
ge=
macht werden, die unter anderen Bedingungen leben.
Er glaube, zukünftig werde eine allgemeine
Frei=
handelspolitik herrſchen, gegenwärtig herrſche aber
in allen ziviliſierten Ländern ein Schutzzollſyſtem,
außer in England, das davon nach vielen Richtungen
hin großen Gewinn habe.
Vremerhaven, 15. Mai. Die 1600 von der
Werft Tecklenborgentlaſſenen Arbeiter beſchloſſen
geſtern abend in einer Verſammlung, aufs neue
Ver=
handlungen mit der Firma einzuleiten. Sie wählten
da=
zu eine Kommiſſion von drei Mitgliedern, welche den
Landrat von Geeſtemünde, Dr. Dyes, erſuchen ſoll, er
möge neue Einigungsverhandlungen mit der
Werftdirek=
tion anknüpfen. Für den Fall, daß dieſe ſcheitern ſollten,
wird das Geeſtemünder Gewerbegericht zwecks Einigung
angerufen werden.
Amſterdam, 16. Mai. Die ſchon einige Zeit
hie und da auftauchenden Gerüchte über eine neuerliche
Verſchlechterung im Befinden der Königin
Wil=
belm ina nehmen leider feſtere Formen an. Das
kränk=
liche Ausſehen der jungen Frau mußte ſeit Wochen jedem
auffallen. Die holländiſche Preſſe hatte bisher darüber
geſchwiegen. Heute bringt aber der „Telegraafü eine
Apeldoorner Korreſpondeng. die die Beſorgniſſe verſtärkt.
Es ſtellt ſich heraus, daß der Haager Arzt Roeſſingh. der
die Königin in derletzten Krankheit behandelte, am 9. Mai
mit dem Apeldoorner Leibarzt Pot auf Schloß Loo
weilte zur Unterſuchung. Dieſer ungewöhnliche Veſuch
erregt Befürchtungen, wiewohl das Unwohlſein
vorder=
hand nicht ernſter Art ſein kann, da die Königin dieſer
Tage wiederholt mit dem Prinzen und deſſen Mutter
längere Ausfahrten machte. Dies, ſowie die jüngſte Reiſe
nach Bückeburg, weiſt darauf, daß ſchwerlich beſondere
Umſtände im Spiel ſein werden. Immerhin darf man
daran nicht zweifeln, daß der Königin Geſundheit noch
immer gart iſt und größter Schonung bedarf. Ihr
Be=
finden iſt überhaupt ſeit dem vorigen April noch nicht
wieder ſo geweſen, wie es ſein ſollte. Entgegen der erſten
Meinung. hat die Krankheit empfindlich nachgewirkt.
Man darf ſich alſo nicht wundern, wenn ein Rückfall ſich
bemerkbar macht. Ende Mai ſoll die Königin ihren
jähr=
lichen Beſuch in Amſterdam machen und die neue Börſe
eröffnen. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß man, falls der
Beſuch ſtattfindet, von beſonderen Anſtrengungen der
Königin abſieht.
Paris, 15. April. Die Königin von
Por=
tugal, Donna Amelia, die ſich augenblicklich in Paris
befindet, hat ſich nach der „Voſſ. 3tg.” geweigert, den ihr
angekündigten Beſuch des Präſidenten Loubet,
zu empfangen. Sie iſt die Schweſter des Herzogs von
Orleans und gilt als die ſtärkſte Stütze der klerikalen
Partei Portugals; darin ſucht man den Grund ihres
Verhaltens. Die Weigerung iſt natürlich in möglichſt
höflicher Form geſchehen, ſie erregt aber dennoch den
Un=
willen der Liberalen Portugals. Beſonders auffällig iſt
es, daß das halbamtliche Blatt Novidades” erklärt, daß
die Königin nicht mehr eine Prinzeſſin von Orleans,
ſondern die Königin von Portugal iſt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag den Generalmajor v. Lyncker, Kommandant
von Darmſtadt, den Generalmaior Frhrn. v. Ledebur,
Kommandeur der 50. Inf.=Brigade (2. Großh. Heſſ.). den
Oberſtleutnant 3. D. v. Raven, Kommandeur des
Land=
wehrbezirks 1 Darmſtadt, den Oberleutnant Soldan vom
2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, den Oberleutnant Bauer
v. Bauern vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, den
Ober=
finangrat i. P. Weigel und den Regierungsaſſeſſor Dr.
Michel von Darmſtadt, den Profeſſor Dr. Strack und
den Privatdogenten Dr. Helm von Gießen, den Geheimen
Regierungsrat Dr. Roesler von der Königl. Preuß. und
Großh. Heſſ. Eiſenbahndirektion Mainz. den
Muſeums=
konſervator Kramer von Gießen, den Regierungsrat
Fuchs, den Bankdirektor Parcus, den Geheimen
Kommer=
zienrat Merck, den Kommerzienrat Jakobi und den
Medizinalrat Dr. Merck von Darmſtadt, den Amtsrichter
Mann von Worms, den Stationsvorſteher a. D. Bachert
von Neu=Iſenburg, den Landgerichtsrat Schäfer und den
Ingenieur Schiele von Gießen, den Hofkapellmeiſter Willem
de Haan; zum Vortrag den Staatsminiſter Rothe, den
Geheimen Kabinettsrat Römheld.
Ernennungen. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog haben den Palaisinſpektor Daniel Germann
mit Wirkung vom 1. Juni 1903 an zum
Jagdzeug=
inſpektor ernannt. — Der Großh. Geheime Oberfinangrat
Weigel iſt infolge ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand
von den Funktionen des Vorſitzenden der
Landes=
kommiſſion für Steuerſachen mit Wirkung vom 1. d. Mts.
an entbunden und der Großh. Oberfinanzrat Gläſſing
zum Vorſitzenden dieſer Kommiſſion ernannt worden.
Zu Vertretern des Vorſitzenden wurden beſtellt der
Großh. Oberfinongrat Dr. Knell und der mit
Aushilfe=
leiſtung bei der Abteilung für Steuerweſen des Großh.
Miniſteriums der Finanzen beauftragte Großh.
Steuer=
kommiſſär Frenz.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der Zugführer
in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbaöngemeinſchaft Johannes
Schwalb zu Groß=Umſtadt mit Wirlung vom 1. Juli ab.
- Das Groſh. Regierungsblatt Nr. 34 enthält:
Bekanntmachung. die Anlegung des Grundbuchs betr.
Amtlicher Bekanntmachung zufolge ſind die
Wähler=
liſten für die Reichstagswahl von Dienstag, den
19. Mai, bis Dienstag. den 26. Mai d. Js., beide Tage
einſchließlich, je vormittags von 9-12 Uhr und
nach=
mittags von 2-5 Uhr, im Stadthaus, Rheinſtraße 18.
Zimmer Nr. 11. zu jedermanns Einſicht ausgelegt,
worauf auch an dieſer Stelle hingewieſen ſei.
Zu den Reichstagswahlen in Heſſen. Im
Wahlkreis Offenbach=Dieburg hatte man gehofft,
daß ſich die ſtaatserhaltenden Parteien auf einen
Kandi=
daten einigen würden, um der Sogialdemokratie das
Mandat zu entreißen. Das Zentrum hat nun in dem
Stadtrechner Uebel=Dieburg eine eigene Kandidatur
auf=
geſtellt, die von vornherein ausſichtslos iſt, und die
Nationalliberalen und Freiſinnigen (beider Richtungen)
haben Dr. Becker=Sprendlingen als gemeinſamen
Kandi=
daten proklamiert. - In der Vertrauensmänner=
Ver=
ſammlung der nationalliberalen Partei des Wahlkreiſes
Mainz wurde, wie das „Mainz Tobl. mitteilt, Herr
Rechtsanwalt Dr. F. Pagenſtecher=Mainz einſtimmig zum
Reichstagskandidaten gewählt.
- Großh. Hoftheater. Wir wollen nicht verfehlen.
nochmals auf die 3ykliſche Veranſtaltung von
Richard Wagners „Nibelungenring; hinzuweiſen,
mit der in dieſer Woche die diesjährige Spielperiode
einen würdigen Abſchluß finden wird. Wie bekannt,
werden zu den vier Abenden am heutigen Tag.
vor=
mittags von 11-1 Uhr und nachmittags von ½4-5 Uhr
an der Hoftheaterkaſſe Karten zu ermäßigten Preiſen
ab=
gegeben. Die große Verehrung für Richard Wagner und
ſeine Werke in unſerer Stadt läßt darauf ſchließen, daß
der „Ring: des Meiſters gewaltigſte Schöpfung, eine
ſtarke Anziehungskraft ausüben wird.
- Es dürfte unſer theaterfreundliches Publikum
intereſſieren, zu vernehmen, daß unſer Heldenbariton Herr
Auguſt Kieß, der in den drei „Alberich==Rollen des
„Rings des Nibelungen; zum letztenmale als engagiertes
Mitglied unſerer Hofbühne auftreten wird, ſich den
morgigen „Rheingolde=Abend zu ſeiner offigiellen
Abſchiedsfeier gewählt hat. Gehört doch gerade
die „Alberich==Partie zu den glänzendſten Leiſtungen des
begabten jungen Künſtlers. Herrn Kieß, der von nächſter
Saiſon ab unter vorteilhaften Bedingungen an die
Hof=
oper in Dresden engagiert iſt, wird es bei ſeinem
Ab=
ſchied an mannigfachen Sympathiebeweiſen gewiß nicht
fehlen.
L. Vor der Strafkammer ſtand am Samstag der
ledige Wagner Heinrich Neff von Steinbach bei
Michelſtadt wegen Verbrechens der Verleitung
3um Meineid. Der Angeklagte hatte mit der Marie
Kaffenberger von da ein längeres Liebesverhältnis,
welches er erſt abbrach, als das Mädchen ihm mitteilte,
daß es im andern Stand ſei. Am 10. November 1902
gebar die Naffenberger ein Mädchen, wegen deſſen er,
da, er, ſich in Güte, nicht dazu verſtand, auf
Zahlung von Alimentationsgeld, am Amtsgericht
Michelſtadt verklagt wurde. Er beſtritt ſeine
Ver=
pflichtung und fand eine gewiſſe Unterſtützung in dem
Zeugen Wilhelm Kaffenberger, einem Vetter der Klägerin,
der aus Haß gegen dieſe erklärte, er habe ebenfalls kurze
Zeit vor Oſtern deren Liebe beſeſſen. Um ſeine Lage
noch günſtiger zu geſtalten, ſchrieb Neff anonym an die
als Zeugin benannte Hebamme Ihrig in Steinheim,
einen Brief, in dem er als „beſorgte Nachbarin' ihr
ent=
ſchieden zuſetzte, am Gericht eine Ausſage zu machen, die
unwahr, aber dem Neff günſtig geweſen wäre. Der
Brief wurde am Gericht vorgelegt und Neff, als
Schreiber ermittelt und, wie oben bemerkt, angeklagt.
Er beruft, ſich darauf, daß ihm ſein Vater, der
danach auch nicht, gerne Alimente, zahlte, und
inzwiſchen verſtorben iſt, den Brief aufgeſezt, diktiert und
zur Poſt gegeben habe, er habe ſich nichts dabei gedacht.
Die Staatsbehörde ſah den Neff als Mittäter an und
beantragte 2 Jahre Zuchthaus gegen ihn, die
Verteidi=
gung und das Gericht nahmen jedoch nur an, daß es
ſich um eine Beihilfe des Sohnes ſeinem Vater
gegen=
über handelte und erkannte auf 1 Jahr Gefängnis,
welche Strafe der Verurteilte alsbald antrat. Im
Zu=
ſammenhang mit dieſem Ausgang iſt ſelbſtverſtändlich
auch der Alimentationsprozeß nunmehr für den Neff
aus=
ſichtslos.
Sein 50jähriges Vernfsjubiläum begeht heute
Herr Georg Verth, Metteur in der L. C. Wittichſchen
Hofbuchdruckerei. Herr Berth konditionierte nach ſeiner
hier verbrachten Lehrzeit 1857 in der Buchdruckerei von
W. Keller in Gießen und 1858 in Harburg. 1850-1861
war er als Metteur des „Theologiſchen Literaturblatts”
bei C. W. Leske tätig und trat nach kurzem Aufenthalt
in Aſchaffenburg, wo er in der Karl Wailandtſchen
Buchdruckerei arbeitete, am 18. Auguſt 1866 in der L. C.
Wittichſchen Hofbuchdruckerei ein, wo ſein 25jähriges
Jubiläum an demſelben Tage des Jahres 1891
gefeiert wurde. Ueber 27 Jahre iſt er Metteur der
„Darmſtädter Zeitung: die in ihm einen treuen und
pflichteifrigen Mitarbeiter beſitzt. Möge es ihm, dem
älteſten aktiven Buchdruckergehilfen Darmſtadts, noch
lange Jahre vergönnt ſein, ſeinen Berufspflichten in
ungeſchwächter Kraft obzuliegen!
Die Einnahmen der Süddentſchen Eiſenbahn=
Gefellſchaft im Monat April betrugen: 1)
Per=
ſonenverkehr: 337853 M. (gegen 345608 M. im April
v. J.) 2) Güterverkehr: 78541 M. 182904 M.). 3) Neben=
Einnahmen: 4903 M. (4935 M.). mithin Geſamt=
Ein=
nahmen 421 297 M. (133 444 M.). Die Geſamt=Einnahmen,
vom 1. April 1902 vis 30. April 1903, unter
Berück=
ſichtigung der bisher ermittelten Differenzen, betrugen
421 297 M. lgegen 433 444 M. im vorigen Jahre),
mit=
hin weniger 12147 M.
I. Das vielbeſprochene Drama von Paul Heyſe,
„Maria von Magdalar wird Tamstag. 23. Mai
ſnach=
dem die polizeiliche Erlaubnis erfolgt iſth durch Herrn
Regiſſeur Franz Kaner vom Stadttheater in Mainz
im Saale des Hotels „Zur Traube; zum Vortrage
ge=
bracht. Die Vorleſung beginnt abends 8 Uhr.
8 Den erſten Gewinn der Darmſtädter
Frühjahrs=
pferdemarktlotterie erhielt ein Landwirt aus Frankiſch=
Crumbach. Der 3. Preis fiel nach Steinberg, der 4. Preis
nach Sandhofen, der 6. Preis nach Hamm, der 8. Preis
nach Walldürn.
2 Die Hauptwanderzeit beginnt jetzt um Pfingſten.
Wer in unſere nächſte und auch weitere Umgegend
Aus=
flüge machen will, ſei hiermit nochmals auf die rechtzeitig
erſchienene neue (9.) Auflage der Odenwaldkarte (
heraus=
gegeben vom Odenwaldklub) aufmerkſam gemacht.
Die=
ſelbe iſt im Papierhaus Elbert und in allen Buch= und
Papierhandlungen des Klubgebietes zu haben.
Verzeichnis der in der Zeit vom 1. Mai bis
15. Mai 1903 an das hieſige Ferniprechnetz
an=
geſchloſſenen Teilnehmer: Anſchluß=Nummer, 291:
Jakob Berth, Inh. Ferdinand Verth, Baugeſchäft,
Moſer=
ftraße 15. 1218. Brauer u. Heyl, Aophalt= und Beton=
Baugeſchäft, Frankfurterſtr. 90; 1199: G. Brück, Malt
den
der
Rummer 115.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Mai 1903.
anſtalt, Pallaswieſenſtr. 85. 1214. H. Buchhammer,
Sattlerei und Wagenbauanſtalt, Eliſabethenſtraße 44;
1193: Florian Gentzſch. Ingenieur, Emilſtr. 9 II; 1208:
Theodor Heyl, Mode=, Manufaktur= und
Weitzwaren=
geſchäft, Ludwigſtr. 1; 1210: Dr. med. J. Jung,
Land=
wehrſtr. 14; 1217: Hrch. Keller, Wwe, Zimmergeſchäft,
Darmſtraße 49: 1211: Valentin Köhler, Gaſthaus zum
goldenen Hirſch, Schloßgraben 15; 1198: H. Krauskopf,
Schuhmachermeiſter, Mauerſtraße 3: 1061: S.
Lauden=
heimer, Zigarrenfabrik. Waldſtraße 38. 1207: Dr. Löb,
Ernſt=Ludwigſtraße 20; 1209: Chr. Möſer,
Fuhrunter=
nehmer, Wendelſtadtſtraße 45½ 1196: Kaſpar Nover
u. Söhne. Hofweißbindermeiſter, Frankfurterſtraße 24;
1212: Joſeph Püthe, Wwe, Hauptkollektur, Stiftsſtr. 11:
1216: Wilhelm Seifert, Kalbs= und Hammelsmetzger,
Viktoriaplaßz 8; 1141: Großh. Staatsſchuldenkaſſe,
Luiſen=
platz 2; 1215: Georg Winkler, Dentiſt, Hügelſtr. 32.
L. Schon ſeit einigen Wochen wurden Fuhrwerke
von Milchhändlern von einem Butter=Marder
beraubt, ohne daß es gelungen wäre, desſelben habhaft
zu werden. Am Sanstag mittag ereilte ihn das
Ge=
ſchick, als er wieder von einem in der Grafenſtraße
ſtehen=
den Milchwagen Butter ſtahl. Der Verfolgte warf in
der Georgenſtraße ſeinen Raub weg, wurde eingeholt und
feſtgenommen.
0 Von den Wochenmärkten der abgelaufenen Woche
wurden der Dienstags= und Donnerstagsmarkt noch
der Meſſe wegen - auf dem Luiſenplatz, der
Samstags=
markt dagegen wieder auf dem Marktplatz abgehalten.
Die Zufuhren in Frühgemüſen ſind jetzt ſchon ſehr
reich=
lich, der Verkehr, hauptſächlich auf dem Samstagsmarkt,
war recht lebhaft. Auf letzterem wurden auch die erſten
italieniſchen Kirſchen feilgeboten, das Pfund 1 M.
An ſonſtigen Durchſchnittspreiſen ſind zu notieren: Butter
½⁄ 8g. 110-120 M., in Partien 1..110 M. Eier 5.7 Pf.,
Handkäſe 4-7 Pf., Schmierkäſe ¼ Ltr. 16-18 Pf.,
vor=
jährige Aepfel ¼ Kg. 12-30 Pf. Apfelſinen 6-12 Pf.
alte Kartoffeln: Magnum Bonum Malter 100 Ka.)
850-9 M. Kumpf 65-70 Pf., gelbe Malter 7-8 M.
Kumpf 60 Pf., neue ausländiſche Kartoffeln ½ Kg.
15-16 Pf., Radieschen Bündel 1 Pf. Rettige Bündel
5-6 Pf., Rhabarber ½ Kg. 18 Pf. Römiſch=Kohl
Bündel 3 Pf., Meerrettig 12-15 Pf., Sellerie 12-18 Pf.,
Kernerbſen ½ Kg. 40 Pf. Karotten Bündel 20 Pf.,
Kopfſalat: Nombacher 8-10 Pf., hieſiger 8-12 Pf.,
Körbchen Lattigſalat 10 Pf., Schälgurken 40-50 Pf.,
Spargel ½ Kg. 1. Qual. 50-60 Pf. 2. Qual. 40 Pf.,
Suppenſpargel 25-30 Pf., Blumenkohl 50-60 Pf., Spinat
½. Kg. 15- 20 Pf., neue Zwiebeln 1 Ka 10-12 Pf.
junge Gänſe 5-7 M. Entten 3-350 M. Hahnen
1,60-250 M. Tauben 50-60 Pf., Lapius 90 Pf bis
1 M. Zicklein 2-3 M.
N Vom Lande, 15. Mai, ſchreibt man uns:
Nach=
dem die gefürchteten „Eisheiligen” ſo gnädig
vorüber=
gegangen, beſtehen für unſere Landwirte die denkbar
beſten Ausſichten auf ein gutes Jahr. Die ganze
Vegetation bietet gegenwärtig einen wahrhaft
entzücken=
den Anblick. Gras und Klee ſtehen ſo üppig, daß eine
gute Heuernte ſchon jetzt als vollſtändig geſichert erſcheint.
Die Saaten haben ſich infolge der reichlichen
Nieder=
ſchläge während der letzten Wochen ſehr kräftig beſtockt
und verſprechen ebenfalls eine recht gute Ernte. Beſonders
günſtig aber erwies ſich die Witterung für die
Entwicke=
lung der Baumblüte. Apfel= und Birnbäume zeigen ſich
in einer Blütenfülle von unvergleichlicher Pracht und
verſprechen ein vorzügliches Obſtjahr, um ſo mehr, als
viele Bäume bereits Früchte angeſetzt haben und ſo
ziemlich außer Gefahr ſind.
Auerbach. 16. Mai. Am diesjährigen
Himmel=
fahrtsfeſte um 3 Uhr wird ein „Rot Gottesu=Feſt
mit Weihe der von Seiner Königlichen Hoheit dem
Großherzog geſtifteten Vater Unſer=Glocke
ſtatt=
finden. Die Feier beginnt mit einer vom Wormſer,
Poſaunenchor, unter Leitung des Kapellmeiſters Griejer
aus Darmſtadt, vorgetragenen Hymne. Die Feſtpredigt
hält Herr Paſtor Palmer von Hamburg, die Weihe der
Ortspfarrer, wonach der hieſige Kirchengeſangverein,
unter Leitung des Herrn Lehrers Leonhardt von
Auerbach. „Jeſus Chriſtus herrſcht als König; ſingt.
Herr Hofprediger Ehrhardt von Darmſtadt ſpricht nach
einigen Worten an die Feſtgemeinde das Vater Unſer,
während die von Hamm in Frankenthal gegoſſene
Glocke zum erſtenmale geläutet wird. Mit dem
allge=
neinen Geſang von „Großer Gott wir loben Dich= und
Segen ſchließt die Feier.
WMainz. 16. Mkai. Nachdem die Vorunterſuchung ſtinenzler mit den Temperenglern, deren Anführer Profeſſor
gegen den hier im Provinzial=Arreſthaus in Haft
ſitzen=
den Raubmörder Anton Detrois vollſtändig nun vorbei, der Kampf um den Alkohol aber dauertfort.
geſchloſſen iſt, wurde ihm die Anklageſchrift, die ihn des
des Raubes zeiht. zugeſtellt. Die Verhandlung findet
Monats ſtatt.
Reich und Ausland.
Aus der Reishshauptſtadt, 16. Mai. Eine
Aelteſten der Verliner Kaufmannſchaft zu errichten. ſprachen ſich Gerhardt in Berlin, Froiimmel, Eulenburg,
Wegen Bewilligung einer erſten Rate der erforderlichen
Mittel ſoll ſofort ein Antrag an die Finanzkommiſſion
gerichtet werden. - Zu dem einer hieſigen großen
Möbel=
firma erteilten Auftrage für die transſibiriſche
Eiſenbahn erfährt der„Konfektionär: daß es ſich um
ein weit größeres Obiekt, als zuerſt berichtet, und zwar
um ein ſolches von 500 000 Rubeln, handelt. Der
Auf=
trag iſt um ſo ehrenvoller für die Verliner
In=
duſtrie da er im ſchärfſten Wettkampfe gegen
ameri=
kaniſche Konkurrens errungen worden iſt. Die Lieferung
erſtreckt ſich auf die Einrichtung der Warteſäle für etwa
324 Stationen; es wurden ausſchließlich Holzmöbel
be=
ordert, darunter allein 16000 Stühle einer einzigen Sorte,
außerdem Tiſche, Divans, Waſchtiſche uſw. in entſprechender
Anzahl.
Frankfurt, 16. Mai. In einem Radfahrgeſchäfte
an der Friedensſtraße wählte ſich geſtern nachmittag ein
junger Mann ein Fahrrad aus, um dasſelbe zu kaufen.
Auf der Straße vor dem Laden beſtieg er das Stahlroß
und fuhr in der Richtung nach Sachſenhauſen davon.
Ein in der Fahrradhandlung beſchäftigter Mann beſtieg
aber ſofort das bereitſtehende Automobil und ſetzte
dem Fahrraddiebe nach. Letzterer wurde in Sachſenhauſen
eingeholt und der Polizei übergeben.
Frankfurt, 16. Maſ. In der Turnhalle der Liebig=
Realſchule fand heute morgen eine Gedenkfeier zum
hundertſten Geburtstag Juſtus v. Liebigsſtatt.
Zu den verſammelten Lehrern, Schülern und geladenen
Gäſten ſprach nach dem Chorgeſang: „Auf Dich, o Herr,
vertrauet meine Seelel, Herr Oberlehrer Dr. Grede über die
Bedeutung Liebigs, über ſein Leben, ſein Wirken und ſeine
Verdienſte. Nach einem Chorgeſang der Schüler:„Die linden
Lüſte ſind erwacht:, wendete ſich der Direktor, Herr Franz
Dörr, mit einem warmen Schlußworte beſonders an die
Schüler; „Möge dieſe ſeltene Gedenkfeier am Anfange
des neuen Schuljahres ein Anſporn für uns alle ſein zu
neuer Arbeit und zu frohem Streben, würdig des
ruhm=
vollen Namens, den unſere Schule trägt 1 (Frkf. Gen.=Anz.)
München, 16. Mai. Erſt jetzt wird bekannt, daß die
Prinzeſſin Rupprecht von Bayern, die man mit
ihrem Gemahl auf der ſeit dem Tode der kleinen
Prin=
geſſin Irmengard beſchleunigten Rückreiſe glaubte, ſich
ſeit Mitte April ihres leidenden Zuſtandes wegen in
einem japaniſchen Seebade befindet.
Karlsruhe, 16. Mai. Anläßlich des hundertjährigen
Beſtehens des hieſigen Leib=Dragoner=Regiments Nr. 20
hat der Großherzog der Kaſſe des Regiments den
Betrag von 10000 M. als Geſchenk überwieſen.
Aachen, 15. Mai. Geſtern erfolgte die feierliche
Ein=
weihung des nach dem Entwurf des Profeſſors Pützer!
in Darmſtadt mit einem Koſtenaufwand von 765000
Mark erbauten neuen Rathauſes. Der
Oberbürger=
meiſter hielt die Weiherede, die in das Kaiſerhoch
aus=
klang. Nach einem Rundgang durch das architektoniſch
prächtige Gebäude fand ein Feſtmahl ſtatt.
Duisburg, 15. Mai. Heute nachmittag 2 Uhr brach
in der Spinnerei von Henn a; Trip Großfeuer aus.
Trotzdem die Arbeiterſchaft ſofort energiſch eingriff,
ver=
breitete ſich das Feuer mit raſender Geſchwindigkeit über
das ganze Spinnerei=Gebäude. Der durch den Brand
angerichtete Schaden iſt bedeutend.
Brüſſel, 15. Mai. Einer der internationalen
Bankdiebe, die außer Verlin auch Hamburg,
Magde=
burg und Dresden unſicher machten, iſt bei dem Verſuch.
dem Kunden einer Bank ein Paket mit 240000 Francs
wegzunehmen, hier feſtgenommen worden. Es iſt ein
gewiſſer Georg Bowers, der mit einem Kompligen namens
Alexander zuſammen die großen Städte bereiſte, an den
Bank=
ſchaltern ſich an die Kaſſenboten oder andere Leute, die
Geld brachten oder abhoben, heranmachte und ihnen im
Laufe eines Geſprächs oder ſonſt bei einer Gelegenheit
mit einem Taſchenſpieler=Kniff das Geld wegnahm.
Lenkoran (Goiivernement Bakul, 15. Mai. In einem
nahen Walde geriet am 14. Mai eine Patrouille der
Grenzwache in einen von perſiſchen Räubern gelegten
Hinterhalt. Ein Rittmeiſter und zwei Untermilitärs
wurden dabei getötet. Am Abend plünderten die Räuber
die ſieben Werſt entfernte Ortſchaft Werawul. Im Laufe
des Monats April wurden acht Soldaten und ein
Offi=
zier von den Räubern getötet.
Vermiſchtes.
Fürundwiderden Alkohol. Der letzthin
in Breien abgehaltene Alkoholkongreß, auf dem die Ab=
Hueppe aus Prag war, ſo heftig aneinander gerieten, iſt
Vor allem handelt es ſich darum, ob der Alkohol für
mit Vorſatz und Leberlegung ausgeführten Mordes und Kranke von Nutzen oder Nachteil iſt. Die Bedeutung des
Alkohols als Erregungs; oder Antreibungsmittel des
beſtimmt bei der Schwürgerichtsſeſion Anfangs nächſten Herzens bei fieberhaften Erkrankungen, ſpeziell aber bei
akuten Infektionskrankheiten, wo von der Kraft des
Herzens die ganze Prognoſe abhängt, iſt von den
be=
rühmteſten Gelehrten oft und eingehend ſtudiert worden.
So war der verſtorbene Geheimrat Ziemſſen in München
ein begeiſterter Anhänger der Darreichung des Alkohols
Handelshochſchule für Berlin beſchloſſen die bei der Lungenentzündung, beim Typhus ꝛe. Ebenſo
Kleines Feuilleton.
½ Ballonpoſt. Der Nauchklub
Gemütlichkeit=
in Darmſtadt, Blumenthalltraße 89. hat am 1. ds.
6 Uhr nachmittags, eine Ballonpoſt ſmittelſt
Gummi=
ballon) von hier aufgehen laſſen und daran eine
Poſt=
tarte mit folgender Aufſchrift befeſtigt: „Man bittet, die
Karte mit Briefumſchlag hierher einzuſenden mit genauer
Angabe, wann und wo dieſelbe gefunden worden iſt und
wie dieſelbe die Aufmerkſankeit des Finders auf ſich
ge=
lenkt hat. Dem Finder wird ein Geſchenk in Geſtalt
eines Vierkruges zügeſichert" Darauf iſt hier alsbald
ein vom 12. ds. datiertes Schreiben mit der Poſtkarte
aus Mönchenſtockheim, Poſt, Sulzheim, bei
Schweinfurt in Unterfranken eingegangen. worin
Herr Oekonom Adam Stahl ſchreibt: „Den Ballon habe
ich heute, den 12. Mai, vormittags 81 Uhr, zwiſchen
Sulzheim und Mönchenſtockheim gefunden. Er lag in
einem Kleeacker und iſt wahrſcheinlich ſchon längere Zeit
darin gelegen, da er vom Tau ganz naß war. Derſelbe
lenkte meine Aufmerkſamkeit dadurch auf ſich, daß einige
Kugeln von der Luft immer in die Höhe gehoben und
wieder niedergelaſſen worden ſind, wodurch ich zuerſt ſehr
erſchrocken bin, aber nach und nach orientierte ich mich
und nahm denſelben mit nach Haus.
Der verkannte Klingelbeutel. Aus dem
kleinen Städtchen Heiligenhafen in Holſtein berichtet die
„Magdeburger Zeitung; folgendes Stückchen: Jochem
Hamann, ein alter Gutstagelöhner, der ſein Leben lang
nicht von der Scholle der heimiſchen Deputats=Katenſtelle
gekommen war, hatte ſich dieſer Tage endlich einmal
aufgerafft, ſeinen in Heiligenhafen wohnenden Bruder
aus Anlaß einer Familienfeſtlichkeit zu beſuchen. Im
Schmucke eines uralten Gehrockes begibt er ſich ehenfalls
in die Kirche und verfolgt daſelbſt mit ganz beſorderem
Intereſſe den Umgang des Klingelbeutels, der ihm
unbekannt iſt, da dieſe Einrichtung in ſeiner angeſtammten
Dorfkirche längſt abgeſchafft iſt, weil es ſich nicht der
Mühe verlohnt, Gaben zu ſammeln. Wer dort einmal
einen Pfennig oder gar zwei übrig hat, tut ihn direkt in
den Armenblock an der Kirchentür. Aufmerkſam ſieht
Jochem Hamann zu, wie der Mann das ſeltſame
Stoff=
gehängſel jedem Gemeindemitglied hinhält und wie die
Mehrzahl der letzteren mit einem leiſen Kopfſchütteln
dankend ablehnt. Endlich kommt der Mann auch zu
Jochem Hamann, der ſchon eine Weile unruhig auf der
harten Bank hin= und herrutſchte und nun ebenfalls den
Kopf ſchüttelt und dem Gabenſammler verlegen zuruft:
„Min Mütz is't ok nich”
Ein muſikaliſcher Wettkampf eigener
ſtattfinden. Es ſoll nämlich ein Wettbewerb von
Muſikkapellen der Zeitungsjungen
veran=
ſtaltet werden. Bekanntlich ſpielen die Zeitungsjungen
in Amerika beim Vertriebe der Zeitungen, welche wenig
feſte Abonnenten haben, eine große? Nolle. In den
letzten Jahren haben verſchiedene Beſitzer großer
Zeitungs=
unternehmungen aus den Zeitungsjungen uniformierte
Muſikkapellen gebildet, welche ganz Vortreffliches in
muſikaliſcher Beziehung leiſten, und ſich in einzelnen
Städten durch fleißiges Ueben ſo weit emporgebracht
haben. daß ſie unter großem Beifall öffentliche Konzerte
geben konnten. Der Herausgeber des „Mineapolis=
Journals; einer der großen und angeſehenen
amerika=
niſchen Zeitungen, will nun einen muſikaliſchen Wettſtreit
dieſer Zeitungsjungenkapellen auf der Weltausſtellung
zu ſtande briligen.
ir die Zittauer Frauen. Die Frauen in
Zittau haben lich in zahlreichen Zuſchriften an die
Seite 9.
Leyden und andere hervorragende Aerzte in ihren Werken
aus. Jüngſt hat nun Profeſſor Bing, der Senior der
heutigen Pharmakologen, in einem wiſſenſchaftlichen
Vor=
trage ſich ebenfalls dahin geänßert, daß der Alkohol als
Herzerregungsmittel bei den Infektionskrankheiten nicht
zu entbehren und durch kein anderes Mittel zu erſepen
ſei. Er gelangt zu dem Ergebniſſe,„daß der gegenwärtig
ſich breit machende Widerſpruch vieler Aerzte gegen die
Anwendung des Alkohols in Form edler Weine oder
ihrer Deſtillate manchen Kranken geradezu das Leben
koſte. die in Tagen drohenden Verfalls oder der
Unter=
ernährung durch eine richtige Anwendung guter
Alkoho=
lica gerettet werden könnten." Man müſſe daher ſtrenge
unterſcheiden zwiſchen der zerſtörenden Fraft des chroni=
'ſchen Alkoholgenuſſes Geſunder und der vom Arzte
an=
geordneten Alkoholarznei bei ſchweren fieberhaften
Er=
krankungen.
Gegen die Reklameverunſtaltungen
der Landſchaften will man nun auch in der
Schweiz vorgehen. Zu dieſem Zwecke hat der Rat
des Kantons Waadt dem großen Rat folgenden
Geſetz=
entwurf unterbreitet; „Der Staatsrat kann jedes Plakat
verbieten und nötigenfalls durch öffentliche Gewalt
ent=
fernen laſſen, das die Landſchaft verdirbt und an einer
anderen Stütze als einer Gebäudemauer oder einer
Ein=
fried zungsniauer angebracht iſt, oder das den Giebel des
Gebäldes oder den oberſten Teil der ihm zur Stütze
dienenden Mauer überragt.
Literariſches.
— Ein Unternehmen, das ſich rechter Beliebtheit
erfreut,. iſt „Vobachs illuſtrierte Roman=
Bibliothekn. Die gleichmäßig hübſch gebundenen
Bände ſind von anſehnlicher Stärke und koſten im
Abonnement nur 1 Mark. Sie eignen ſich vorzüglich zur
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Romane von Ada von Gersdorff, Hilde von Selkow,
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ſpannend und gemütvoll geſchrieben und werden auch
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Monat erſcheint ein Band. Das Abonnement kann
jederzeit begonnen werden. Zu beſtellen iſt „Vobachs
illuſtrierte Roman=Bibliothek” in allen Buchhandlungen,
ſowie durch jedes Poſtamt. Wem der Bezug in
wöchent=
lichen Lieferungen angenehmer iſt, kann für 20 Pfennig
allwöchentlich auch die Lieferungsausgabe erhalten.
Darmſtadt, 18. Mai.
Der freiſinnige Verein des
Wahl=
kreiſes Darmſtadt=Groß=Gerauhatbeſchloſſen,
als Kandidaten für die bevorſtehende
Reichstags=
wahl Herrn Profeſſor Dr. Otto Harnack an der
hieſigen Techniſchen Hochſchule aufzuſtellen. Nach dieſer
uns von zuſtändiger Seite zugehenden Meldung haben
wir in unſerem Wahlkreis jetzt alſo fünf
Kandi=
daten, 4 der bürgerlichen Parteien und einen der
ſozial=
demokraliſchen Partei.
Letzte Nachrichten.
Verlin, 16. Mai. Aus Caracas wird vom 15.
Mai gemeldet: Der heute fällige Wechſel zur Bezahlung
der deutſchen Reklamationen wurde eingelöſt.
Von den deutſchen erſtklaſſigen Forderungen von
1718 81567 Bolivares ſind nunmehr 1086289 39 Bolivares
bar bezahlt. Die Mitglieder der zur Feſtſetzung der deutſchen
zweitklaſſigen Forderungen eingeſetzten gemiſchten
Kom=
miſſion ſind jetzt ſämtlich ernannt. Für Deutſchland iſt
der hier vor einigen Wochen eingetroffene Legationsrat
Goetſch, für Venezuela der Rechtsanwalt Zuloaga und
als Obmann der Generaladvokat Luffield aus Detroit
ernannt worden.
1 Verlin, 17. Mai. Der Erbprinz Bernhard,
von Sachſen=Meiningen,bisher kommandierender
General des VI. Korps, iſt vom Kaiſer zum Inſpektor
der 2. Armeeinſpektion ernannt worden. Zu der
Inſpektion, die nach Meiningen verlegt werden ſoll,
ge=
hören das 5. und 6. preußiſche Armeekorps und die beiden
ſächſiſchen Nr. 12 und 20.
W.B. Verlin, 17. Mai. Die Jubiläums=
Aus=
ſtellung des Fiſchereivereins für die Provinz
Brandenburg anläßlich des 25jährigen Beſtehens des
Vereins wurde heute mittag durch den Protektor des
Vereins, den Kronprinzen, eröffnet. Anweſend
waren die Spitzen der Staats= und ſtädtiſchen Behörden,
Vertreter der Wiſſenſchaft, des Handels, der Induſtrie u. a.,
die Miniſter Dr. Studt und v. Podbielski, der
ehe=
malige Miniſter der öffentlichen Arbeiten v. Thielen, der
Präſident des deutſchen Fiſchereivereins Herzog von
Trachenberg, Regierungspräſident v. Windheim,
Poligei=
präſident v. Vorries und Oberbürgermeiſter Kirſchner.
Der Vorſitzende des brandenburgiſchen Fiſchereivereins
Geh. Juſtigrat Uhles wies in einer Anſprache auf die
Bedeutung der Fiſcherei für die Mark Brandenburg hin.
Die Fiſcherei erfreue ſich heute des Schutzes des Kaiſers,
des Schirmherin des deutſchen Fiſchereivereins, ſowie der
Stadtväter gewandt, um dieſe der Einführung einer
Polizeiſtunde geneigt zu machen. Sie beklagen durchweg,
daß ihre Männer verbummeln, weil die Kneipen die
ganze Nacht offen ſtehen. Auf einen raſchen Erfolg
dürfen die guten Weiber wohl nicht hoffen, denn
Stadt=
räte ſowie Stadtväter verderben es nicht gern mit den
Gaſtwirten. Aber warum tun die Frauen ſich nicht
zuſammen und gehen auch in die Kneipe? Im Anfang
wird das Vokulieren ihnen zwar etwas ſchwer fallen.
aber bei einer vernünftigen Anleitung, die nur allmählich
vom Leichten zum Schweren von Zittauer hell zu Reif
dunkeh übergeht, lernen auch Frauen das Kommerſieren
ziemlich leicht. In einem rheiniſchen Städtchen, das
zwiſchen Koblenz und Bingen liegt, hatte bei einem
ähnlichen Fall die Selbſthilfe der Frauen einen raſchen
Art ſoll auf der Weltausſtellung in St. Louis 190½ und durchſchlagenden Erſolg. Warum ſoll das nicht
auch in Zittau geſchehen? (Kladderadatſch.)
Infolge des Tücherſchwenkens. Man
berichtet aus St. Georgen: Anläßlich eines
Jagdaus=
fluges drohte dem Kaiſer hier ein Unfall. Durch das
Hochrufen und Tücherſchwenken der aufgeſtellten
Schill=
kinder ſcheuten die Pferde des kaiſerlichen Wagens. Der
Fürſt von Fürſtenberg ſprang aus dem Wagen, während
der Kaiſer wohl aufſtand, aber den Wagen nicht verließ.
Die nach rechts drängenden Pferde wurden von einent
Berliner Beamten aufgehalten und zum Stehen gebracht.
2 Kinderinund. Die Lehrerin erklärt den Spruch:
Ihr ſollt Euch nicht Schäßze ſaummieln auf Erden, da dic
Diebe nachgraben und ſtehlen.” Sie fragf; „Was iſt
denn ein Schah. Leuchen Zu — Lenchen: „Einer, der
immer auf und abgeht.”
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Mai 1903.
Rummer 115.
Behörden. Nach einem Hoch auf den Kronprinzen machte
der Kronprinz einen Rundgang durch die reichbeſchickte,
ſehr intereſiante Ausſtellung.
.Wiesbaden, 16. Mäk. Der geſtern mit dem
Auto=
mobil vertinglückte Ingenieur Paul Albertiſt nach
dem =Rhein. Kurier gsſtern abend geſtorben. Der
Chaujfeur iſt nur leichter verletzt und nach dem
Kranken=
hauſe in Mains übergeführt worden.
1 Metz, 16. Mai. Der Gouverneur von Metz, von
Stötzer, iſt zum kommandierenden General des 15.
Armeekorps ernannt worden. — Der Chef des
Militär=
kabinetts von Hülſen=Häſeler erlitt während des
Exerzierens eine Herzafektion und wurde in das
Laza=
rett gebracht.
Metz. 16. Mai. Die Kaiſerin traf um
9 Uhr früh hier ein. Sie beſichtigte die Maternits”
eine Anſtält zur Pflege armer Mütter, und ſpäter die im
Vorort Montiany befindliche Haushaltungsſchule des
Marthaſtiſtes Bald nach 8 Uhr traf der Kaiſer auf
der Station Tournebride ein, wo er zu Pferde ſtieg und
ſich nach dem Exerzierplatz zü Frescaty begab. wo das
Inſanterie=Regment Nr. 145½ Aufſtellung genommen
hatte. Der Käiſer ließ die einzelnen Batailione
vorbei=
marſchieren.-Nach Eintreffen der Kaiſerin begann
gegen 11 Uhr eine Geſechtsübung, die in einem Aſtgriff
auf das Fort Württemberg beſtänd. Inzwiſchen hätten
ſich die übrigen Truppenteile der Metzer Garſiſonl zum
Parademarſch aufgeftellt. Der Gouverneur von Metz,
Heneral v. Stötzels leitete die Parade. Die Infaſlerke
marſchierte in Regimentskolonne die Kavallerie in
Schwa=
dronsfront, die Artillerie in Batteriefront vorbei, die
beiden letzten Truppenteile im Trab. Der Kaiſer, welcher
die Aniform des Königsinfanterie=Regiments kug, fuhrte
dieſes Regiment der Kaiſerin vor. Das erfte
Hanno=
verſche Dragoner=Regiment Nr. 9 wurde vom kaiſerlichen
Statthalter, der la Zuite des Regiments ſteht,
vorbei=
geführk. Nach dem Vorbeimarſch würde Kritik abgehalten.
Gegen 1 Uhr ritt der Kaiſer an der Spißze des Königs=
Infanterie=Regiments nach der Kaſerne von Montigny.
An dem Frühſtück in den Offigierskaſins von
Montigny nahmen Außer dem Gefolge des Kaiſers
auch der Statthalter Fürſt von Hohenlohe die beiden
per=
ſönlichen Adjutanten des Kaiſers, Graf Kollſtein und
ſämtliche unmittelbaren Vorgeſetzten des Königsinfanterie=
Negiments teil. Um 4 Uhr laſigte der Kaſſer bei der
Merovinger=Templerkapelle an, wo er von dem Maler
Profeſſor Hermann Schaper aus Hannover. dem
Wieder=
herſteller der Kapelle, empfangen wurde und ſich von dieſem
die Pläne und Vorlagen erklären ließ.- Nach dem Beſuch
bei dem Grafen Häſeler fuhr der Kaiſer nach dem
Amphitheater, wo Bezirkspräſident Graf Zeppelinl=
Aſch=
hauſen und andere hochgeſtellte Perſönlichkeiten bei dem
Empfang anweſend waren. In der Mitte der Arena war
ein Tiſch aufgeſtellt, auf dem die Pläne des
Amphi=
theaters ausgelegt waren. Zunächſt erklärte Major
Schramm die Ausgrabungsarbeiten des Amphitheaters
bei der ſpäter in und auf ihm erbauten Kapelle, der
Feſtungs=
mauern u. ſ. w. Nach einſtündigem Beſſich in dem
Ampbi=
theater begab ſich der Kaiſer näch dem Bahnhof und fuhr
ſlach Kurzel, wo er 6 Uhr 30 Min. abends eintraf
und von dort im offenen Wagen nach Schloß Urville
führ. Die Kaiſerin frühſtückte nach der Parade auf
dem Lebungsplatze bei Freskaty bei dem Grafen Zeppelin
und fuhr ſodann im ofenen Wagen nach Schloß Urville,
wo die Ankunft um 3½. Uhr nachmittags erkolgke.
WB. Kurzel, 17. Mai.- Heute Vormittag 10 Uhr
trafen der Kaiſer und die Naiſerin von Schloß
Urville unter Glockengeläute und Zurufen der dicht
gedrängten Menſchenmienge, welche die Vorfſtraße
ent=
lang Aufſtellung genommen hatte, ein und nahmen an
dem Gottesdienſte in der Kaiſerkirche teir" Nachher
begab ſich das Kaiſerpaar in geſchloſſehem Wagen nach
dem Wilhelme und Viktoriaftifk für alte Leute und von
dort nach der neuen evangeliſchen Penſion im alken
Hugenottenſchloß, wo es von den Penſionärinnen unter
Führung des Verwalters und der Voriteherin empfangen
wurde. Nach der Beſichtiglng fuhr das Kaiſerpaar nach
Urville zurück. Zu dem Frühſtücke im Schloſſe waren
u. a. geladen der kommandſerende General des 16.
Armee=
korps v. Stöter Vezirkspräſident Graf Zeppelin=
Aſchhauſen und Kreisdirektor Graf Villers=Grigencourt.
W.B. Meiningen, 17. Mai. Der Erbprinz von
Sachſen=Meiſingen hat am Vormittaͤg im Palais
Wohnung genomimen.
½ VCgofack, 16. Mai. Die Direktion der Werft
„ Bremer Billkäh-macht durch Anſchlag bekannt,
daß=
da die Differenzen auf der v. Lecklenborg=Werſt oſk.
Geeſtemünde bisher nicht beigelegt wurden den Arbeitern
am Abend dekündigt werden wird. -Die Ablshuung und
Entlaſſung der Arbeiter erfolgen am Montag.
WB'echönborn, 17. Mai.-Bei der Einfahrt des
Perſohen=Sonderzuges 1504, beſetzt mit Mitgliedern des
Breslauer Eiſenbahnivereins. in die Halteſtelle
Schön=
born entgleiſten infolge vorzeitiger Umſtellung der
Einfahrtsweiche früh 5½ Uhr die letzten fünf Wagen.
Zwei Perſonen wurden ſchwer und neun leicht verietzt.
WB. Peſt,. 17. Mai. Der Prüſident des
Abgeord=
netenhauſes Graf Albert Apponyi wurde heite
Vor=
mittag vom Kaiſer Franz Joſef in einſtündiger
Privataudienz empfangen.
WB. Nom, 17. Mai Der Papſt empfing in dem
Thronſaal die bayeriſchen Pilger.
WB. Turin, 12. Maͤt In Gegenwart des Herzogs
von Aoſta als Vertreter des Königs, des Herzogs von
Genua und der Prinzeſin Lätitia, ſöwie Vertretern des
Parlaments und der Behörden fand die Einweihung des
Denkmals fur den Phniker Galileo Ferrari ſtatt.
WwB' Paris. 17. Mai. Mehrere Blätter hätten
ge=
meldet, Froͤidenter wollten heute in den Kirchen
Künd=
gebüngen veranſtalten. Bisher ſind jolche
Kund=
gebungen nicht veraͤnnt geworden. Nur in der Rue
Banves entſtand heute frih eine Schlägerei zwiſchen
frei=
denrenden und Ferikalen jüligen Leuten.
wB. Marfeilier 77. Mäi. Etwa 3000 Perſonen
zogen vor die Fräkektur, um dort eine Adreſſe
nieder=
zulegen, in der die Trennung der Kirche von dem Staat
gefordert wird.
W.B. Madrid, 17. Mai. Einem Telegramm aus
Melilla zufolge griffen die Truppen des Sultans Tassa
an und nahmen es im Sturm. Vorher baften ſie die
Umgebung des Ortes geplündert und in Brand geſteckt.
Zahlreiche Perſonen büßten ihr Leben ein.
4 Virmingham, 16. Mai. In ſeiner Rede in der
Wählerverſammlung bemerkte Chamberlain. Mas
das Vorzugsverhälihis betreffe. in dem Großbritannien
zu Kanada ſtehe, ſo ſei das britiſche Neich ein ganzes
and unteilbar. Großbritannien habe geglaubt, daß Lin
Abkommen von dieſer Art, mit dem Cänada ihm eine
Freundlichkeit erweiſe, eine Art Familienabkommen ſei,
welches Niemand anders etwas angehe
Unglücklicher=
weiſe habe Deutſchlaſd darüber andere Auſchaunngen.
ilſdie fahl zuamaunas, ſon onini l3
wäre es ein Laͤnd für ſich, und weigere ſich. Kanada als
ein Teil eines Reiches anzuerkennenz das berechtigt ſei,
Vorzugsrechte für ſich in Anſpruch zu nehmen.
Deutſch=
land ſehe in ienem Vörzugsverhältnis etwas mehr
dl=
eine häusliche Angelegenheit und ſtrafte Kanada durch
Erhebung von Zuſchlagszöllen. Deutſche Blätter ſprächen
ganz offen aus, daß dies eine Politik der
Wiedervergel=
tung ſei, darauf berechnet, andere Kolonien davon
abzu=
ſchrecken, England die gleichen Vorteile einzüläumen.
Es liege darin nicht bloß eine Beſtrafung Kanadas,
ſon=
dern auch eine Brohung gegen Südafrika, Auſtralien und
Neuſeeland. Dieſe Politik swerde durch die Annahme
geſtützt, Großbritannien ſei mit ſeinem Finanzſyſtem' ſo
eng verwachſen daß es ſeine Kolonien nicht verteidigen
könne, und daß jeder, der es verſuche, eine Art von
Spezialbeziehungen mit England anzuknüpfen. dies auf
eigene Gefahr te und daß man ihm überlaſſen müſſe,
die Feindſchäft des Auslandes zu tragen. Chamberlain
ſchloß:Dies bedeutet nichts anderes, als uns in eine
demuͤtigende Stellung herabwürdigen. Das will ich
keinenfälis. Ich weiß wäs folgt, wenn man dieſen Ge
danken Platz greifen last.„
„ Stockholm, 16. Mai. Die Zweite Kammer
nahm ohne Debätte die Vorlage an, durch welche die
Regierung ermächtigt wird. von dem Rechte abzuſehen,
Wsmar mit Umgebung durch die Erlegüns der
Pfandſumme wieder einzulöſen. Nach Annähme
der Vorlage bemerkte der Vigepräſident der Kammer:
Durch den ſoeben gefaßten Beſchluß dem wahrſcheinlich
auch die Erſte Kammer zuſtimmt, iſit das bisher uns mit
Wismar verbindende Band endgültig gelöſt. Da kann es
nicht Wunder nehmen, wenn wir bei dem Gedanken an
die 2rennung von der Stadt, die ſo treu und tapfer
Schweden zur Seite geſtanden hat. von einem wehmütigen
Gefühle ergriffen werden.- Wir ſenden Grüße an die
alte Stadt, die jetzt vollſtändig dem deutſchen Vaterlande
einverleibt wird, und wünſchen ihr Wohlſtand und
Ge=
deihen. Die Anſprache wurde ſehr beifällig aufgenommen.
Mehrere Miniſier, darunter der Miniſter des
Auswär=
tigen. drückten dem Redner die Hand.
Stockholm, 18. Mai. Nachdem auch die Erſte
Kammer den Antrag. betr. Abtretüng Wismars.
angenommen hattershielt Vigepräſident Lundeberg
fol=
gende ſtehend angehörte Rede: Der ſchwediſche
Reichs=
tag hieß nunmehr die Abtretung gut und damit iſt das
leßte Band gelöſt, das die alte Hanſeſtadt mit der
ſchwe=
diſchen Krone verknüpfte. Aber zwiſchen uns Schweden
und Wismars Bürgerſchaft beſtehen auch andere Bande,
die der Erinnerung und Vankbarkeit= Unauslöſchlich ſteht
der Name Wismars auf den ſchönſten Blättern unſerer
Geſchichte. die 'unſerer Väter herrliche Kämpfe für den
evangeliſchelutheriſchen Glauben ſchildern. Wie die Burger
Wismars treu hinter ihrer zuſammengeſchofſenen Mauern
gegen die Schwedenfeinde kämpften, wird flets in
dank=
barer Erimierung bewahrt-werden. Der Eintritt
Wismars in ddas-deutſche
Vaterlandge=
ſchiehtünterdenbeſten Wünſchen derErſten
Kammer,
W.B. Sofia, 17. Mai. Fürſt Ferdinand nahm die
Demiſiionses Kabinetts Danewan und
be=
trauke den General Petrow mit der Neubildung.
Petersburg, 16. Mai. Während dergeſtrigen
Parade ſprang ein Mann aus dem Volke hervor, dls
der Kaiſer auf dem Platz vor dem Winterpalais die
Front der Kavallerie=Regimenter abritt; er fiel vor dem
Kaiſer auf die- Knie Um eine Bittſchrifk zu
über=
reichen. As der Kaiſer'auf dem Marsfeld die Front
der anderen Truppenteile abritt, trat ein anderer Mann
an den Wagen der beiden Kaiſerinnen heran und
über=
reichte gleichfalls eine Vittſchrift. die die Kaiſerin
Alexandra entgegennahm. Zur Feſtſtellung ihrer
Perſön=
lichkeiten wurden beide Männer von der Polizei abgeführt.
Die Vorgänge waren abſolut harmlos und haben keinerlei
politiſche Bedeutung.
„Petersburg, 16. Mai. Bei der ruſſiſchen
Tele=
graphen=Agentur iſt aus gut unterrichteten Kreiſen aus
Hofia eine Meldung eingelaufen, in der beſtäkigr wird.
daß die Miniſterkriſis durch einen Geheimerlaß des
Fürſten, der ſich auf den Miniſter Radew bezog,
hervor=
gerufen worden iſt. Der Fürſt beabſichtigt, dem
KVä=
kitionskabinet zu bidden. Die Polikik des Innern
und Aeußern bleibt beſonders was die Haltung
Bülga=
riens der mazedoniſchen Frage gegenüber anbetrift, näch
wie vor ruhig und jedem Wunſch, auf der Balkan=
Halb=
inſer Verwicklungen hervorzurufen, fern. Sawow dürfte
Miniſter bleiben und der Deputierte Bobtſchew in das
neue Kabinet eintreten.
- WB. Gibraltar, 17. Mai. Die ſpaniſche Regierung
traf wegen der unſicheren Lage in
Marokko'Maß=
nahmen zur Verteidigung vön Ceuta. Sie wird n
der nächſten Woche ſechs ſchwere Geſchütze, die ſich ſeit
dem ſpaniſch=amerikaniſchen Arieg in Algeciras befanden,
zu Schiffe nach Ceuta ſenden.
2 Könſtantinopel. 15. Mai. Die Pforte iſt eifrigſt
hemüht. die Mächte, deren Krisddſchiffe ſich noch in
Sälöniki befinden, Zur Zürückziehung derſelben zu
veranlaſſen
Aönſtantinopel, 15. Mai. Der Vormarſch
gegen Ipek behann am 13. ds. von zwei Seiten.
Naffir Paſcha rückke mit 16 Batdillonen, einem
Kavallerie=
regiment und einer Vatterie von Mitrowitza vor, Schemſi=
Päſcha mit 8 Bataillonen und einer Batterie aus der
Unigebung von Diakowa. Heute ſoll der Einmarſch in
Ipek erfolgen. Der größte Teil der Chefs und Nokabeln
ſoll bereits die Oppoſition gegen die Reformen
aufge=
geben haben dagegen zogen ſich die oppofitionellen
Ele=
mente von Zpek nordwärts in die Rugowa=Waldungen
und nach anderen Orten zurück, weshalb weitere
Opera=
tionen notwendig ſein werden.
Konſtantinopel, 16. Mai. Die türkiſchen
Truppenſinsgeſternin Jpekeinmarſchiert.
1 Tanger. Ls. Mai. Verſtärküngen der
Truppen des Sultans ſind auf einem engliſchen
Dampfer vor Tetuan eingetroffen und ohne Widerſtand
in die Stadt eingezogen
W.B. Melbourne, 17. Mai. Die Ausſtändigen
lehnen es vorläufig ab. nachzugeben. da die Regierung
zu harte Bedingungen itellt und die Leiter des Ausſtandes
nichk wieder einſtellen will. Sie werden morgen in einer
Verſammluͤng entſcheiden, ob ſie die Arbeiter wieder
auf=
nehmen oder nicht.
Verſteigerungskalender.
Dienstag. 19. Mai.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr
Runde=
furmſtraße 16.
Bau= und Kußzhols=Verſteigerung um 9 Uhr:
Zuſammenkunſt an den Hirſchköpßfen.
Mauſoleum zu beſuchen nach vorheriger
Erlaubnis=
einholung beim Großh. Hofmarſchallamt.
Codes-Anzeige.
Allen Freunden, Verwandten und
Be=
kannten hiermit die traurige Nachricht, daß
es Gott dem Allmächtigen gefallen hat,
meinen lieben Gatten unſeren guten Vaker,
; Großvater, Bruder, Onkel und
Schwieger=
vater,
(9139
Rarl Funck,
Büchſenmacher i. P.,
nach ſchwerem, mit ſanfter Geduld ertragenem
Leiden, wohlverſehen mit den heil.
Sterbe=
ſakramenten, zu ſich in die Ewigkeit
abzu=
rufen.
Darmſtadt, den 17. Mai 1903.
Im Lamen der trauernden hinterbliebenen:
Babette funck.
Die Beerdigung findet Dienstag. 19. Mai,
nachmittägs 5 Uhr, vom Träuerhauſe,
Blumenthalſtraße 38, aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Nichte (9127
Nuquste Graulich
ſagen wir Allen, beſonders dem Herrn Pfarrer
Vogel für ſeine tröſtenden Worte am Grabe,
den Herren von der Geſellſchaft „
Erholung=
welche die Entſchlafene zur letzten Ruhe
ge=
leiteten, ſowie denen, die ihr frühes Grab=ſo
reichlich mit Blumenkränzen ſchmückten, unſeren
herzlichſten Dank.
Familien Graulich und Hisserioh.
Dankſagung.
Für die uns aus Anlaß des Hinſcheidens
unſeres unvergeßlichen Vaters, Schwiegervaters
(9110
und Großvaters
Herrn Wilhelm Knies,
Büchſenmacher i. P.,
gegebenen Beweiſe herzlicher Teilnahme ſagen
hiermit innigſten Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1903.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und ehrenvollen Gedenkens bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben, guten Vaters, Großvaters,
Ur=
großvaters. Schwiegervaters, Bruders und
(9133
Onkels
Herrn
fleorg Philipp Vollhardt.
Großh. Förſter i. P.,
ſowie für die troſtreiche Grabrede des Herrn
Pfarrer Walz ſagen wir hierdurch unſeren
tief=
gefühlten Dank.
Zie trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1903.
Tageskalender.
Sitzung der Großh. Handelskammer um 6 Uhr
Wil=
helminenſtraße 34.
AUlsſteltung der im Handfertigkeitsunterricht
herge=
ſtellten Arbeiten in der Knaben=Arbeits=Anſtalt; geöffnet
von 11-1 und 4-6 Uhr.
Lucas=Ausſtellung in der Kunſthalle; geöffnet von
1121 und 3-5 Uhr.
Patris Huber=Allsſtellung Neckarſtraße 3: geöffnet
von 10-1 und 3-5 Uhr.
Welt=Pandrama Soderſtraße 2.
N23— Unſer heutiges Blatt enthält einen
Wahl=
aufruf an die Zentrumswähler des
Reichstagswahl=
kreiſes Darmſtadt-Groß=Gerau als Beilage. (9126
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich füir die Redakion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Iuſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.
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halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mr.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Inſerake
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Glld
workes
ungsblatl.
fur das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
andern Behörden.
Ahlaufcuf!
Bentrumswähler des Reichstagswahlkreiſes
Darmſtadt-Groß-Geraul
Seit nahezu zwanzig Jahren hat die Zentrumspartei unſeres Wahlkreiſes angeſichts der bisherigen
Verhältniſſe bei den Reichstagswahlen Gewehr bei Fuß behalten.
Das Ergebnis der letzten Volkszählung berechtigt uns indeſſen zu der Annahme, daß die Zahl
unſerer Parteigenoſſen gegen frühere Jahre erheblich gewachſen iſt.
Es ſcheint uns daher der Zeitpunkt geeignet, mit aller Eutſchiedenheit in den diesmaligen Wahlkampf
einzutreten, um damit dem langjährigen Zuſtande politiſcher Zurückhaltung und dadurch bedingter politiſcher
Einflußloſigkeit ein Ende zu machen.
Darum laute unſerere Parole im jetzigen Wahlkampf:
zür das
enteum!
0
Geſinnungsgenoſſen im Wahlkreiſe Darmſtadt-Groß=Geraul Ihr kennt die Partei, die ſich um die
katholiſche Kirche Deutſchlands und die Wahrung der religiöſen Intereſſen aller Konfeſſionen ſo hoch verdient
gemacht hat, deren eifrigſtes Beſtreben es war und auch in Zukunft bleiben wird. für ein friedliches
Zuſammen=
leben aller Konfeſſionen auf dem Boden einer hochſinnig gedachten religiöſen Freiheit und vollkommenen ſtaatlichen
Gleichberechtigung einzutreten. Ihr wißt es ferner, daß das Zentrum nie und nimmer iſt und ſein wird die
Partei eines einzelnen Berufsſtandes oder einer einzelnen Klaſſe, ſondern daß es als
wahre Volkspartei
wie ſeither dahin wirken wird, die widerſtreitenden Iutereſſen der einzelnen Erwerbsſtäude zum gerechten
Ausgleich zu bringen.
Vergegenwärtigt Euch insbeſondere, was die Zeutrumspartei ſchon ſeit Jahren für die
Ver=
beſſerung des Loſes des arbeitenden Volkes und zur Hebung der Landwirtſchaft und des Handwerks
getan hat!
Könnt Ihr da noch im Zweifel ſein, wem Ihr am 16. Juni Eure Stimme
geben wollt?
Keinem anderen als unſerem Kandidaten
Herrn Rechtsanwalt
VL. NoE aIph OIlbe Uh Holllld,
dem früheren Reichstagsabgeordneten für Mainz- Oppenheim und dermaligen erſten Vigepräſidenten der heſſiſchen
Zweiten Kammer.
Dieſem wahren Volksmann und Arbeiterfreund Gure Stimme zu geben, iſt eine Dank= und
Vertrauens=
kundgebung gegenüber der Zentrumspartei im deutſchen Reichstage und ein politiſches Glaubensbekenntnis, das
Ihr mit Tauſenden von Parteigenoſſen am Tage der Reichstagswahl abzulegen als Eure Ehre anſehen müßt.
Darum auf zur Wahl, auf für Wahrheit, Freiheit und Recht!
Das Wahlkomits der Bentrumspartei
für den Wahlkreis Darmſtadt-Groß=-Gerau.
1903.
t= und Brennholz=
Verſteigerung.
am 14. d. Mts. ſtattgehabte
Ver=
g des Nutz= und Brennholzes
Friedhof an der Nieder=
Ram=
raße iſt genehmigt.
Abfuhrſcheine können bei der
ſe in Empfang genommen werden.
nſtadt, den 15. Mai 1903.
zogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Jaeger.
(9187im
e Holzabfuhr
im Wald liegenden Holzes muß
Mai d. Js. - bei Meidung
htlicher Anzeige - erfolgt ſein.
ſtadt, 16. Mai 1903.
ſogl. Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoap.
(9144
kanntmachung.
Lieferung von Viktualien ꝛc.
ßlich Fleiſch iſt für die Zeit
5. Juni bis 7. Juli zu ver=
Selbſtproduzenten werden be=
Angebote müſſen bis
püteſtens 1. L. Mts.
bei der
Küchen=Verwaltung,
H.ſ63 Mainz. (9158
WügeN
æwagen
sher noch nie dageweſenen
(8992si
ſen.
Söhme,
Wslsohe Hodieferanton.
8se diese mehr als preis-
(587
aren.
ie gelitten haſt, die ihre
Er=
nacht und machen will. Soviel
viſſen, daß die Ehe gerade nicht
ngsanſtalt gegen Kummer und
daß der Liebesgram vor der
zu bedeuten hat gegen den, der
ach der Hochzeit kommt.
angſam hinaus, in ihr Zimmer
ortlos in die roten Kohlen des
eine Erwiderung zu haben ſchien.
- Dees weygelunſeue,
liederliche Geſchöpf nicht vom Hauſe und vom Halſe
hältſt oder halten kannſt, ſo iſt Dein Unglück fiz
und fertig, und kein Menſch wird und kann Mitleid
mit Dir haben, wenn Du Deine Hände in dieſe
un=
ſaubere Wäſche fremder Leute ſteckſt und der Schmutz
ſchließlich an Dir hüngen bleibt. Und nun noch eins.
Ich bin eine abgeſagte Feindin von Szenen und
tragiſchen Ausſprachen, aber da wir nun doch
ein=
mal an der Grenze zu einer ſolchen zu ſtehen ſcheinen,
möchte ich Dir, als ältere, erjahrene Frau nur noch
einen Rat geben: baue nicht zu feſt auf Deine
winnen ſchienen, uoſorur mlahr geſelk wuten im woiget
Hinſicht.
Aber was iſt denn überhaupt die Ehe wertis
rief Renate ganz verzweifelt, wenn man keine Stunde
lang Vertrauen zu einander haben darfl?
Ihre Mutter zuckte die Achſeln.
Liebe Renate, ich kann mir nicht helfen, ich
muß Dich warnen. Du biſt ja noch ſehr jung, und
ſoviel als möglich iſt Dir ja im Elternhauſe vieles
Häßliche, was im Leben der Frau vorkommt,
fern=
gehalten worden, wahrſcheinlich zu fern. Aber das
lag auch daran, mein Kind, daß Du an einer ge=
ach einer halben Stunde etwa
ad er ſie noch ſo ſitzen, mit einem
enden Ausdruck ihres blaſſen Geſichtes
ins Feuer ſtarrend, und jenem duſter entſchloſſenen
rätſelhaften Zug über den nahe zuſammengezogenen
Brauen, der ihn ſchon einmal, an jenem
Verlobungs=
abend auf der Terraſſe von Hotel Baum, an ihr
über=
raſcht hatte.
Mama iſt ſehr dagegen, daß wir Frau Alvareto
in unſer Haus nehmen und die Verſöhnung mit
ihren Eltern vermitteln, ſagte ſie, ganz abgebrochen,
ohne ſeine liebevollen Begrüßungsworte zu erwidern.
Aber warum denne
Ja, ſie hält jie für keine anflündige Frau.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Mai 1903.
Behörden. Nach einem Hoch auf den Kronprinzen mochte
der Kronprinz einen Rundgang durch die reichbeſchickte.
ſehr intereſſante Ausſtellung.
Wiesbaden, 16. Mai. Der geſtern mit dem
Auto=
mobil verünglückte Ingenieur Päul Albertiſt nach
dem =Rhein. Kurier= gsſtern abend geſtorben. Der
Chauffeur iſt nur leichter verletzt und nach dem
Kranken=
hauſe in Maͤins übergeführt worden.
1 Metz. 16. Mai. Der Gouverneur von Metz, von
Stötzer, iſt zum kommandierenden General des 15.
Armeekorps ernannt worden. — Der Chef des
Militär=
kabinetts von Hülſen=Häſeler erlitt während des
Exergierens eine Herzaffektion und wurde in das
Laza=
rett gebracht.
8 Metz. 16. Mai. Die Kaiſerin traf um
9 Uhr früh hier einr- Siesbeſichtigte die „Maternits;
eine Anſtalt zur Pflege armer Mütter, und ſpäter die im
VorortMontiony befindliche Haushaltungsſchule des
Marthaſtiſtes - Bald nach 8 Uhr traf der-Käler au
der Station Tournebride ein, wo e
ſich nach dem Exerzierplatz zü Fres
Inſanterie=Regment Nr. 145 A
hatte. Der Naiſer ließ die einzelne
marſchieren. Niach Eintreffen der
gegen 11 Uhr eine Scfechtsübung.
auf das Fort Württemberg beſtäid
ſich die übrigen Truppentelle der 9
Parademarſch aufgeſtellt. Der G
General v. Stößels leitete die
Par=
marſchierte in Regimentskolonne. di
dronsfront, die Artillerie in Bat
beiden letzten Truppenteile im Tral
die Aniform des Königsinfanteries
dieſes Regiment der Kaiſerin vor.
verſche Dragoner=Regiment Nr. 91
Statthalter, der la Zgllite des
Re=
geführt. Nach dem Vörbeimarſchw.
Hegen 1 Uhr ritt der Kaiſer an d.
Infanterie=Regiments nach der Kaf
An dem Frühſtück in dem
Montigny nahmen auter dem Ge
auch der Statthalter Fürſt von Hol
ſönlichen Adjltanten des Kaiſers.
ſämtliche unmittelbaren Vorgeſetzten
Negiments teil. Um 4 Uhr langte
Merovinger=Templerkapelle anç Do
Profeſſor Herniann Schaper aus H.
herfkeller der apelle, empfangen wi
die Pläne und Vorlagen erklären!
bei dem Grafen Häſeler fuhr,
Amphitheater, wo Bezirkspräfiden
haufen Und andere hochgeſteite Pe
Ennpfang anweſend waren. In de
ein Tiſch aufgeſtellt, auf dem di
theaters ausgelegt waren. Zun
Schramm die Aisgrabungsarbeite
bei der ſpäter in und auf ihn erbaute:
mauern u. f. w. Nach einſtundigem
theater begaͤb ſich der Kalſer nach:
ſlach Kurzel: wo er 6 Uhr 30
und von doͤrt im offenen Wagen
führ. Die Kaiſerin frühſtückte
dem ꝛebungsplaze bei Freskatn bei
und fuhr ſödaͤnn im offenen Wage
wo die Ankunfk um 3½. Uhr nachn
W.B. Kurzel, 17. Mai. Her
trafen der Kaiſer und die Na
Urville unter Glockengeläute
un=
gedrängten Menſchenmenge, welche
lang Aufſtellung genommen hatte,
dem Gottesdiehſke in der Kaiſe
begab ſich das Kaiſerpaar in geſch.
dem Wilhelm= und Viktoriaftifk fü
dort nach der neuen evangeliſch
Hugenottenſchloß. wo es von deſ
Führung des Verwalters und der 2
wurdeNach der Beſichtigung fuh.
Arville zurüc. Zu dem
Frühſtü=
u. a. geladen der kommandierende:
korps v. Stötzer, Bezirkspräſid=
Aſchhauſen und Kreisdikektor Gra
WB. Meiningen, 17. Mai. 2
Sachſen=Meiningen hat am
Wohnung genommen.
Begeſack, 16. Mai. Die
„Bremer Bulkahs macht durch
da die Differenzen auf der v.
Geeſtemünde bisher nicht beigelegt
am Abend gekündigt werden wird.
Entlaſſung der Arbeiter erfolgen ä.
W.B. Schönbori, 17. Mai.
Perſonen=Sonderzuges 1504, beſetz
Breslater Eiſenbahnvereins, in ?
born entgleiſten infolge vorz=
Einfahrtsweiche fruh 5½ Uhr die J.
Zwei Perſonen wurden ſchuer und
W.B. Beſt, 17. Mai. Der Pri
netenhauſes Graf Albert Appoſ
mittag vom Kaiſer Franz Jt
Priväkaudiens empfangen.
WB. Nom, 1½. Mai. Der 1
Thronſaal die bayeriſchen Pi
W.B. Turin, 17. Mai= In
Ge=
von Aöſtaals Vertreter des 8ö
Genua und der Prinzeſſin Lätitia,
Parlaments und der Behörden far
Denkmals für den Phyſiker Galile
öB' Baris, 17. Mai. Mehr
meldet, Freidenker wollten heülte!
gebungen veranſtalten.- Vish.
gebungen nicht bekaͤnnt geworde
Banves entſtand heite früh eine C
denrenden und kerikalen jülſigen 2
W.B. Marfeille, 17. Mai. E
zogen vor die Präfektur, umd
zulegen, in der die Trennung der
gefordert wird
B. Madrid, 17 Mai. Eine.
Melilla zufolge griffen die Truppey
an und nahmen es im Sturm.Vorher botten ſie vie
Umgebung des Ortes geplündert und in Brand geſteckt.
Zahlreiche Perſonen büßten ihr Leben ein.
Virmingham, 16. Mai. In ſeiner Rede in der
Wählerverſammilung bemerkte Chamberlain.-Was
das Vorzugsverhälihis betreffe. in dem Großoritannier
zu Kanadaſtehe, ſo ſei das briliſche Neich ein vanzes
and unteilbar.- Großbritannien habe geglaubt, daſ Lin
Abkommen von dieſer Art, mit dem Cänada ihm eine
Freundlichkeit erweiſe, eine Art Famiienabkömmen ſei.
welches Niemand anders etwas angehe.
nglücklicher=
weiſe habe Dentſchlaſd darüber andere Anſchauungen.
Deutſchland beſtehe darauf, Kanada ſo zu behandeln, als
wäre es ein Land für ſich, und weigere ſich, Kanada als
ein Teil eines Reiches anzuerkennen, das berechtigt ſei,
Vorzugsrechte für ſich in Anſpruch zu nehmen.
Deutſch=
land ſehe in jenem Vorzugsverhältnis etwas mehr als
eine häusliche Angelegenheit und ſtrafte Kanada durch
Erhebung von Zuſchlagszöllenr Deutſche Blätter ſprächen
ganz offen aus, daß dies eine Politik der
Wiedervergel=
tung ſei, darauf berechnet, andere Kolonien davon
abzu=
ſchrecken, England die gleichen Vorteile einzuräumen.
Es liege darin nicht blos eine Beſtrafung Kanadas,
ſon=
dern auch eine Drohung gegen Südafrika, Auſtralien und
Neuſeeland. Dieſe Politik swerde durch die Annahme
geſtützt, Großbritannien ſei mit ſeinem Finanzſpſtem ſo
eng verwachſen. daß es ſeine Kolonien nicht verkeidigen
könne, und daß jeder, der es verſuche, eine Art von
Spezialbeziehunigen mit England anzuknüpfen dies auf
eigene Gefahr te und daß man ihm überlaſſen müſſe,
die Feindſchäft des Auslandes zu tragen. Chamberlain
f0. p C. Aheslulktæ AugaragCaje-ffns in oin=
Nummer 115.
Codes-Anzeige.
Allen Freunden, Verwandten und
Be=
kannten hiermit die traurige Nachricht, daß
es Gott dem Allmächtigen gefallen hat,
meinen lieben Gatten unſeren guten Vater,
Großvater, Bruder, Onkel und
Schwieger=
vater,
(9139
Karl Funck,
Büchſenmacher i. P.,
„
Verſammlung eitſcheiden, ob lie die Arbeiter wieder
auf=
nehmen oder nicht.
Verſteigerungskalender.
Dienstag. 10. Mai.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr
Runde=
tumſtraße 16.
Bal=bund Nutzholz=Verſteigerung um 9 Uhr:
Zuſammenkunft an den Hirchköpfen.
Mauſoleum, zu beſuchen nach vorheriger
Erlaubnis=
einholuie beim Großh. Hofmarſchallanik.
ſtellten Arbeiten in der Knaben=Arveits=Anſtart; geonier
von 11-1 und 4-6 Uhr.
Lucas=Ausſtellung in der Kunſthalle; geöffnet von
11-1 und 3-5 Uhr.
Patris Huber=Aüsſtellung Neckarſtraße 3: geöffnet
von 10-1 und 3-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtrahe 2.
pö3- Unſer heutiges Blatt enthält einen
Wahl=
aufruf an die Zentrumswähler des
Reichstagswahl=
kreiſes Darmſtadt-Groß=Gerau als Beilage. (9126
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich fir die Redaktion: Dr. O. Waldaeſiel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.