Darmstädter Tagblatt 1903


12. Mai 1903

[  ][ ]

Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswäris werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt,
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Dienstag, den 12. Mai.
G.

1963¾.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die öffentliche Impfung im Jahre 1963.
Die diesjährige öffentliche Impfung Ffür die nach 31 Ziffer 1. wie 5 2 oder 3
des Reichsimpfgeſeßes Pflichtigen wird für die hieſige Stadt Mittwoch, den 23. l. Mts.
nachmittags 5 Uhr und die folgenden Mittwoche, ſo lange das Bedürfnis dauert, im
Schulhauſe in der Nundeturmſtraße abgehalten werden.
Zmpſpflichtig im laufenden Kälenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetz=
beſtimmmuigen
die im vorigen Jahre geborenen Kinder, ſowie die rückſtändigen!
früherer Jahrgänge.
Wir laden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur Be=
nutzung
dieſer öffentlichen Termine mit dem Bemerken ein, daß alle in denſelben vor=
genommenen
Impiungen für den Einzelnen unentgeltlich ſind. Wer die Termine nicht
venugen will, muß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zun Jahresſchluß auf
ſeine Loſten bewerkſtelligen laſſen, widrigenfalls ihm im Januar nächſten Jahres zur
Nachholung der Impfung eine vierwöchige Friſt unter Strafandrohung geſetzt wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwachſene auf ihren
Wunſch und Kinder, welche erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf den Wunſch/
ihrer Vertreter geimpft.
In der Riegel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen vorge=
nommen
werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſen, bei Meidung der geſetzlichen
Strafe, in dem 8 Tage ſpäter abgehalienen Termine zur Nachſchau nochmals erſcheinen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen Kränklichkeit beanſprucht
wird, können gleichfalls in den Terminen dem Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere Benachrichtigung der
Schulvorſteher erfolgen.
Vir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß aus einem Hauſe, in welchem
anſteckende Krankheikei, wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krupp, Keuchhuſten, Fleck=
Anöhus, roſenartige Entgündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, die Impflinge
zum allgemeinen Termin nichk gebracht werden dürfen und daß die Kinder zum Impf=
termin
mit rein gewaſchenem Köwer und mit reinen Kleidern gebracht werden müſſen.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(739ha
Morneweg.
B e k a n n t m a ch u n g.
Für das ſtädtiſche Krankenhaus ſollen die nachverzeichneten Gegenſtände
auf dem Verdingungswege angeſchafft werden:
595 m Leinen, 164 m breit, zu Bettbezügen und Bettüchern.
Bettüchern für Sonderzimmer.
150
164
gewöhnlichen Kopfkiſſenbezigen.
180
084

90
Kiſſenbezügen für Sonderzimmer.
084

Unterlagen.
090
350

Windeln.
084
180

weißen Plumeaur=Bezügen.
134
130
Männer= und Frauenhemden.
0,90
750

1
315 blauen Köper, o8öm breit, zu Frauenjacken und MRöcken.
2½½5 Drell, blau= und weißgeſtreiſt, für Männerhoſen und =Jacken.
100 gemuſterte Handtücher, 6.47m breit.

047
80, wergene
043 grau geſtreiſt.
70 Küchen=
60 Grauleinen zu Küchenſchürzen, 0.90 m breit.
1,05
30 Wergleinen
60 blau= und weißgeſtreiften Baumwvollſtoff zu Schürzen, o9om breit.
45 rot= und weißgeſtreiften Baumwollſtoff zu Jacken, o83m breit.

475 Bettbezüge, blau= und weißkariert, o 84m breit.

25 Baumwollſtoff zu Kinderſchürzen.

Kinderkleidchen.
50
72 weißen Köper für Vorhänge.
50 Orford, blau= und weißgeſtreiſt, für Frauenhoſen.
6 Stück Bettvorlagen.
24 Servietten, abgepaßt.
36 m Dannenköper, 1 30m breit.

173 Bettdrell zu Matratzenteilen.
80
Federkiſſen.
1
100 Stück Frauentaſchentücher nach Muſter.

20
20

200
Männertaſchentücher nach Muſter.
Doppelteppiche, weiß, 2.15m lang, 160m breit und nicht unter
22
4¾Eg ſchwer.
Teppiche, rote, für Sonderzimmer, 2o5m lang. 150m breit und
nicht unter 17501g ſchwer.
Teppiche für Kinderbetten, 20hm lang, 150m breit und nicht
unter 19Eg ſchwer.
36 Paar Kinderſtrümpfe.
Wickelteppiche.
301g Roßhaare.
6 Pikedecken, weiße.
50 Paar Baumwollſocken.
80 Bettfedern.
10, graue Daunen für Pluneaux.
36 wollene Socken.
36
Strümpfe.
Wir laden diejenigen Lieferanten, welche ſich an der Lieferung zu beteiligen
gedenken, ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrift verſehenen Angebote
auf vorgeſchriebenem Formular, welches auf dem Verwaltungsbureau des ſtädtiſchen
Krankenhauſes in Empfang genommen werden kann,
Freitag, den 22. Mai l. J. vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr,
in den im ſtädtiſchen Krankenhauſe, Grafenſtraße Nr. 9. am Haupteingange an=
gebrachten
Angebotkaſten einzulegen, Muſterſtücke dagegen ſind bei dem Kranken=
hausverwalter
abzugeben.
Gleichzeitig bemerken wir, daß bei den einzureichenden Muſtern an Leinen
nur höchſtens 2 und bei den übrigen Gegenſtänden mir 1 Muſter verlangt wird.
Bei der Hausverwaltung dieſer Anſtalt wird den Intereſſenten jede ge=
wünſchte
Auskunft unter Vorlage von Muſtern erteilt werden.
Die Genehmigung der Vergebung, ſowie die Auswahl unter allen Anbieten=
den
bleibt Großherzoglicher Bürgermeiſterei vorbehalten.
Darmſtadt, den 7. Mai 1903.
Die Krankenhausdirektion:
85731)
Dr. Fiſcher.

Roukursverfahren.
Der nachſtehende Gerichtsbeſchluß wird
hierdurch öffentlich bekannt gemacht:
Ueber das Vermögen der Firma Haus=
kunnſiverlag
Otto Schulze=Köln in
Darmſtadt und deren Inhabers Architekt
Otto Scheilze in Darmſtadt wird heute am
9. Mai 1903, vormittags 10¼ Uhr, das
Konkursverfahren eröffnet, da Gemein=
ſchuldner
ſeine Zahlungen eingeſtellt und
Eröffnung des Konkursverfahrens bean=
tragt
hat.
Der Rechtsanwalt Dr. Geßner in
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderugen ſind bis zum
30. Mai 1903 bei dem Gerichte an=
zumelden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Beibehaltung des ernannten oder die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines Gläubiger=
ausſchuſſes
und eintretenden Falls über
die in 8 132 der Konkursordnung be=
zeichneten
Gegenſtände, ſowie zur Prü=
fung
der angemeldeten Forderungen auf:
Montag, den 8. Juni 1503,
vormittags 10 Uhr,
vor dem Konkürs=Gerichte Hügel=
ſtraße
3133, Zimmer 28. Termin an=
beraumt
.

Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
ſoder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der
Sache abgeſonderte Befriedigung in An=
ſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter
bis zum 20. Mai 1903 Anzeige zu
(8747
machen.
Darmſtadt, 9. Mai 1903.
Der Gerichtsſchreiber Grohherzoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt I.
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Landhals,
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G geſucht.
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unter E 82 an die Exped. d. Bl.

Kroft des Hchickſals!
Roman von A. von Gersdorff. Machdr. verb.)
6)
Inheißem Schluchgen umſchlang Renate den Vater,
neben ihm niederknieend, die Hände desſelben leiden=
ſchaftlich
küſſend.
Mutter, flehte ſie dann, ſich raſch faſſend und
aufrichtend, Du mußt mich doch verſtehen, begreifen!
Du haſt doch auch geliebt und hätteſt Dir wohl auch
nicht Deinen Geliebten entreißen laſſen, wenn Deinen
Eltern zufällig ein Kaufmann lieber geweſen wäre.
Ich wußte ganz genau, liebe Tochter, welch ein
tadelloſer Charakter Dein Vater war, wußte ganz
genau, daß er in all ſeinen ſonſtigen Beziehungen in
Unſere Familie und zu mir paßte, war die etwas ſehr
ſtrenge Entgegnung, bei der nun ein ſchnelles, faſt
ſchmerzliches Zucken die Lippen des Mannes verzog,
während ſie ſchloß: Was aber weißt Du wohl von
dieſem wildfremden Menſchen?1
Vielleicht doch mehr als Du. liebe Mutter, ſagte
Renate ſanft, aber mit dem Schatten einer troßigen
Empörung in den raſch getrockneten Augen.

Nun, wir werden ja ſehenl beharrte dieſe, die
eine gar zu ſchwere Enttäuſchung erlitten hatte; es
wird ja möglich ſein, ſich genaue Auskunft zu ver=
ſchaffen
, und bis dahin dürfen wir Eltern wohl
erwarten, daß Du Dich von dieſem intereſſanten
4 Jüngling Mann iſt er kaum ſchon zu nennen hältſt und ihn mit keinem Zeichen, keinem Wort
daran hinderſt, unſerem billigen Wunſch ſeinerſeits
zu ſolgen und ſich anderswo einzuquartieren.
Bie Mama hat recht, Kind, bemerkte der Vater
ernſt beſtätigend; aber in Sorge oder Furcht brauchſt
Du nicht zu ſein, wenn Du Deines Erwählten ſicher
biſt. Weder Dir noch ihm ſoll und wird ein Unrecht
unſerſeits geſchehen. Ueberdies werde ich ihn
morgen ja zunächſt ſelbſt ſprechen, und es iſt
möglich, daß ſeine Auseinanderſetzung allein ſchon
einen recht günſtigen Eindruck für den jungen Mann
macht.
Genügen kann ſie uns natürlich nicht, warf Frau
von Anſchar ein= und nun genug darüber für heute,
Renate! Du ſiehſt wahrſcheinlich gar nicht, wie ſehr
bieſe ſchreckliche aufregende Geſchichte Deinen kranken
Vater angreist. Er wird eine böſe Nacht haben, und
der Zweck, jeine Geſundheit zu kräſtigen, ſeine armen

Nerven zu ſchonen, wird durch ſolch troſtloſe Ge=
ſchichten
in der Familie allerdings verfehlt.
Darüber mache Dir, bitte, keine Sorgen, liebe
Fran, ſagte Herr von Anſchar unwillig; wenn unſer
Kind ſeine Anſicht auf Glück verteidigt, ſo hat es das
natürlichſte Recht dazu und kann mich das nicht be=
ſonders
aufregen, an ſich; wohl aber, wenn Renaten
das von vornherein beſtritten werden ſoll, oder ſich
gar unſere Befürchtungen als begründet erweiſen,
was Gott verhüten möge, fügte er mit einem Ausdruck
faſt ängſtlicher Sorge in ſeinen abgeſpannten, bleichen
Zügen hinzu. Wird ſie glücklich, dürfen wir aus
vollem Herzen unſeren Segen dazul geben, ſo iſt dies
unter allen Umſtänden das beſte Heilmittel für mich,
und mir ſoll's ganz gleich ſein, ob der Mann, dem
ſie ihr Glück verdankt, ein Baron oder ein ſchlichter
Kaufmann iſt, ſchloß der Vater mit etwas ſcharfer
Betonung.
Ich danke Dir, Vater, ſagte Renate ſanft; und
das darfſt Du glauben, nie, nie könnte ich glücklich
ſein, wenn Du in Kummer oder Sorge darüber wäreſt.
Nun, das iſt verſtändig, und Du biſt unſer gutes,
geliebtes Kind, ſagte die Mutter, gerührt jetzt zu

[ ][  ][ ]

Geite 2.

Alldeutſcher Verband.
f Mittwoch, den 13. Mai 1903, abends 8 Uhr, z14
im woissen Saale dor Stadb Pfungstads':
GHaßkenthiaher Vortrao
des Herrn Dr. Ott0 Hötsch aus Berlin:
Pie drei Peltreiche und die deulſche Zukuufk.
8754)
Der Vorstand.
[8289a
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Anerkannl gute Küche.

Darmſtädter Tayblatt, Dienstag, den 12. Mai 1903.

Nummer 110.

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Gatten und Tochter herantretend und dieſe wieder
liebevoll und zärtlich betrachtend.

Unbeſchreiblich war der Eindruck, den die ver=
unglückte
Werbung ihres Bruders auf Roſalie
Lamprecht machtel Sie hätte wohl noch lange nicht,
vielleicht nie etwas davon erfahren, wenn ſie es nicht
erraten hätte. Die Erſchütterung Wilhelms war ſo
ſchwer geweſen, wie er noch keine je erlebt, und um
ſo ſchwerer laſtete der Schmerz auf ihm, weil er ſich
nicht ohne Schuld wußte, ſich recht demütigende
Selbſtvorwürfe machte, ſo blind und urteilslos
ſich auf andrer Urteil und Auſicht - und noch dazu
das zweier Damen - verlaſſen und vorgewagt zu
haben, auf einem ihm ziemlich unbekannten Terrain
- dem Herzen und den Gefühlen eines jungen Mädchens!
Allzu unbeſorgt über den Eindruck ſeiner eigenen
Perſönlichkeit hatte er den Nebenbuhler in recht un=
bedachter
Weiſe unterſchätzt. Er meinte ſich das gar
nicht vergeben zu können. Ebenſo wenig aber der
Schweſter, deren Einfluß er denn doch allzuſehr unter=
legen
- ſich von ihren Wünſchen, ihren Anſichten
in einer Weiſe dirigieren laſſend, wie es denn doch
bei aller Wertſchätzung ihrer Perſon und aller Bruder=
liebe
eines reifen Mannes unwürdig war.
Vor einer Begegnung mit der Schweſter wünſchte
er ſich, inſtinktio ihren Scharfblick fürchtend, zunächſt
zu ſchützen. Was er empfand, war dem Mann ſelbſt
noch ſo neu, ſo unklar in ſeiner Heftigkeit, daß er
beinahe etwas wie Furcht vor ſich ſelbſt empfand und
vor allen Dingen erſt einmal ſich mit dieſem Selbſt=
auseinanderſetzen
mußte. Wenn aber irgend möglich
- das wußte er gewiß - ſollte Roſalie von der
Tatſache an ſichdaß er regelrecht verſchmäht, ihm
ein andrer, den er in ſeinem Innern für nicht viel
mehr als einen grünen Jungen' hielt, vorgezogen
worden war, gar nichts erfahren.
Er ſchloß ſich ein in ſeinem Zimmer, und um nur
irgend wie handeln zu können, ſing er an, etwas
ungeſtüm ſeine Effekten aus Schrank und Kommode
zu reißen und einzupacken. Fort von Hotel Baum
mußte und wollte er ja doch auf alle Fälle.

Auf das Klingelzeichen, das zum Eſſen rief, achtete
er nicht. Ihn hungerte nicht. Aber Roſalie konnte
dieſe unglaubliche Sonderbarkeit an dem Bruder, der
mit einem recht bedeutenden und wohl noch nie verſagt
habenden Appetit begabt war, nicht verſtehen.
Als das Diner halb vorüber war und ſie noch
immer am oberen Ende der Tafel allein ſaß, denn
auch Anſchars waren nicht erſchienen, ebenſo nicht
der junge Frieſen, erhob ſie ſich in Sorge, um nach
Wilhelm zu ſehen, den ſie zu Hauſe wußte. Sein
Zimmer lag über dem ihrigen. Auf dem Korridor
begegnete ſie Frau v. Anſchar, die aber mit kühlem
Gruß an ihr vorbeiging, als ſei ſie in großer Eile.
Viel mehr bedurfte nun die ſcharfſinnige Dame
nicht, um ihre Ahnung, daß da etwas vorgefallen
war - und zwar etwas Uuliebſames - faſt zur
Gewißheit zu machen. Daß der Grund nur Renate
ſein konnte, war wohl unzweifelhaft.
Wilhelm, bitte, mach mir auf, bat ſie mit ihrem
etwas energiſchen Bitteton, ich muß Dich ſprechen,
als er ihr den Eintritt weigerte.
Jeht nicht. In einer Stunde etwa ſtehe ich Dir
zur Verfügung.
Wilhelm, nur eine Spalte mach auf. Es iſt
dringend. Er öffnete, aber nur einen Spalt weit.
Du mußt zu Tiſch kommen, Wilhelm, ſagte ſie,
der ein Blick auf ſeine in zornigem Schmerz ganz
entſtellten Züge nunmehr Alles ſagte, es fällt ja
allgemein auf, wenn Ihr alle zuſammen nicht erſcheint,
ſagte ſie aufs Geratewohl.
Iſt mir ganz egal. Ich reiſe überhaupt ab
noch heute Abend, war die brüske Antwort.
Geht ja gar kein Zug mehr, bemerkte ſie praktiſch
kühl geſchickt ins Zimmer ſchlüpfend und die Tür
hinter ſich ſchließend. Wo willſt Du denn auch hinl
Bis morgen iſt doch auch noch Zeit, wenn Du durch=
aus
Hals über Kopffortlaufen willſt, wozu wahrſcheinlich
gar keine Veranlaſſung iſt.
Das mußt Du ſchon meiner Beurteilung überlaſſen,
nachdem ich mich ſo lange der Deinigen angeſchloſſen
habe, ſagte er ſcharf.
Sie betrachtete die wild unhergeſtreuten Kleidungs=
ſtücke
, ſchob ſie in einer Ecke des Sophas zuſammen
und ſetzte ſich.

Wilhelm,kannſt Du Dich denn, um vom Allernächſt=
liegenden
und Notwendigſten anzufangen, unmöglich
jetzt für eine Stunde aufraffen und unbefangen bei
Tiſch erſcheinen? Die Anſchars ſind gar nicht da.
Ihm iſt nicht wohl und - und der Menſch da-
der
Frieſen auch nicht, ſchloß ſie kühn.
Wer hat Dir geſagt? fuhr er neroös auf.
Was braucht mir da einer zu ſagen? fragte ſie
achſelzuckend, ein Oberhemde wieder in ſeine ordent=
lichen
Falten legend, das er ganz zerknüllt hatte.
Die alberne Pute hat ſich aber albern benommen - mit
dieſem Herrn Frieſen - ſchloß ſie lauernd.
Dieſe - Albernheit - ſchien Dir aber geſtern
noch ausgeſchloſſen, liebe Roſalie.
Ja, auf die Idee konnte ich nicht kommen, daß
ſie Dir - Dirl den Grünſchnabel, den Faxenmacher
und Windbeutel in Wahrheit - wenn Zu Ernſt
machteſt - vorziehen würde, denn das ſcheint ja
wirklich und ohne Spaß der Fall geweſen zu ſein?
Ja, ohne Spaßl knirſchte er in zornigem Hohn.
Aber, ich bitte Dichl Das können doch Anſchars
unmöglich zugebenl rief ſie plöhzlich ganz entſetzt.
Warum denn nicht Und das kann mir auch
ganz gleichgültig ſein - für mich iſt's aus, fügte
er dumpf hinzu, die Augen mit der Hand bedeckend.
Nein, neinl Das darſſt Du nicht ſagen, rief
ſeine Schweſter eifrig. Du mußt nicht gleich die
Flinte ins Korn werfen, Dich nicht ſo einfach weg=
drängen
laſſen. Ich bin feſt überzeugt, daß Du gar
nicht verzweifeln brauchſt, lieber, einziger Bruder.
Solch junge, verwöhnte Mädel ſind ja ganz unbe=
rechenbar
. Das hat ſeine verliebten Launen-
Ich dankel grollte er, gib Dir keine Mühe. Ich
weiß beſſer Beſcheid. Dies Mädchen hat keine Launen
und noch dazu verliebtel Die iſt in bitterem Ernſt
und ich - ich habe mich, dank meiner elenden
Schwäche, meinem blinden Zutrauen in Dein weib=
liches
Gefühl, das doch beſſer leſen können müßte,
was mir eine recht unverſtändliche Sprache war,
in der lächerlichen Situation des verachteten Freiers
befunden, dem der leider überſehene Andere auf offenem
Plane vorgezogen wird.
Gortſetzung folgt.)

le
ru.
5. d.

[ ][  ][ ]

Nunmer 110.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1903.

Seite 3.

Aufforberung.
Alle diejenigen, welche an meinen
Sohn Georg Gunkel (19 Jahre alt)
Forderungen haben, wollen dieſelben bis
15. d. Mts. bei der Bürgermeiſterei
Roßdorf anmelden, da ich nach dem
angegebenen Termin für nichts mehr
hafte.
(8768im
Roßdorf, den 9. Mai 1903.
Georg Gunkel VI.

00h

iſt Geld, Zeit und Mühe, wenn
man bei Bedarf von Fußboben=
Lacken und ſonſtigem Auſtreich=
material
nicht wirklich erprobte
Qaalztäten verwendet. Unſere
ſeit einer langen Reihe von Jahren
von uns felbft hergeſtellten
Spiritus- und Bornstoin-
Vussbodenlacke,
Hotalfussbodonfarbon,
golfarvon oto.
haben ſich infolge ihrer Vorzüglich=
keit
aufs beſte bewührt, und em=
pfehlen
wir ſolche zu den bekannten
Preiſen.
(8772a
Muſterkarten gratis zu Dienſten.

Darwstadtz. 14 Schnglorgasse 14.
Spezialfarbengeſchäft gegr. 1861.
Lolephon Nr. 200.
Niederlagen bei den Herren:
5 Paul März, Ecke Liebig= u. Land=
zwehrſtr
. Val. Gofmann, Griesheim.

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eingefragener Verein zu Darmſtadt.
Ansgarordentliche Conoralvorsammlung
Freitag, den 22. Mai, abends 9 Uhr.
Tagesoränung:
Wahl eines Vorſtandsmitglieds.
Darmſtadt, 9. Mai 1903.
Karl Karp,
Georg Winklor,
Vorſitzender.
Schriftführer.
(8749

Imdutgshöhe.
E Mittwoch, den 13. Mai, nachmittags 4 Uhr:

0

(8571a

(im Abonnement),
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M. Weber.
Eintritt 25 Pfa, 10 Karten Mk. 1.50 im Vorverkauf bei: Colmar,
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bethenſtraße
; Wen=, Chauſſeehaus, Heidelbergerſtraße und auf der Ludwigshöhe.

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keit oder demjenigen, welcher durch
Krankheit ein wohles Ausfehen
verloren hat, als beſtes Nahrungs
mittel. (Geſetzlich geſchützt u. mehrfach
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C zum Darmſtädter Tagblatt.

N76 10.

Dienstag, den 12. Mai.

1903.

Juſtus v. Liebig.
Zu ſeinem hundertſten Geburtstage.
Von Dr. Alfred Semerau.
Nachdruck verboten.)
Juſtus Liebig wurde zu Darmſtadt am 12. Mai j803
geboren als der Sohn eines Material=und Farbenwaren=
händlers
. Früh ſchon erwachte in ihm, wohl angeregt
durch den Berüf ſeines Vaters, Intereſſe an chemiſchen
Experimenten, ein Intereſſe, das ſich ſehr lebhaft auf
Koſten ſeiner Schularbeiten betätigte, ihm aber zeitig
Uebung und Gewandtheit im Experimentieren gab, ſeine
Beobachtungsgabe förderte und ſein gutes Gedächnis
ſtärkte: kein chemiſches Buch der Hofbibliothek ſeiner
Vaterſtadt gab es, das er nicht bis zu ſeinem vierzehnten
Jahre geleſen hatte und das er ſich nicht durch Experi=
mente
anſchaulich zu machen geſtrebt hatte. Sein Ent=
ſchluß
, Chemiker zu werden, war früh gefaßt und bald
verwirklicht. Zwar in der Apotheke in Heppenheim. in
die er als Lehrling trat, hielt er nicht lange aus. Seinem
Prinzipal gefiel es ſehr wenig, daß der Lehrling auf
eigene Hand chemiſche Experimente machte, und als eins
derſelben, die Darſtellung von Knallſilber, eine heftige
Exploſion zur Folge hatte, war es mit diebigs Apotheker=
laufbahn
zu Ende. Er wurde aber doch nicht vom Glück
verlaſſen, denn der Großherzog Ludewig L. von Heſſen,
der an ihm Intereſſe nahm gab ihm Mittel, in Bönn
und Erlangen chemiſche Vorleſungen zu hören. Um ſeine
Studien Vollenden zu können, ging er als Neunzehn=
jähriger
nach Paris, wo er das Glück hatte, in des be=
rühmten
Chemikers Thenard Laboratorium Eingang zu
finden und damit Gelegenheit, ſeine Unterſuchungen über
das Knallſilber fortzuſetzen. Dieſe Arbeit gewann ihm
durch eine glückliche Fügung die Bekanntſchafk und ſpätere
Freundſchaft Alexanders von Humboldt, die auf ſeine
wiſſenſchaftliche Laufbahn von entſcheidendem Einfluß
geweſen iſt. Humboldt verſchaffte ihm auch durch ſeine
Empfehlung Zutritt zu Gay=Luſſacs Privatlaboratorium,
das Liebig nach Jahresfriſt mit Kenntniſſen außerordent=
lich
bereichert verlietß, um die außerordentliche Profeſſur
der Chemie in Gießen zu übernehmen, die ihm wieder
auf Humboldts gewichtiges Wort angetragen worden
war. Achtzehn Jahre iſt Liebig in Gießen geblieben und
hier hat er den Grundſtein ſeiner Bedeutung gelegt.
Schritt für Schritt hat Liebig ſich den Raum für ſeine
Wiſſenſchaft und Tätigkeit erkämpfen müſſen, und lange
hat es gedauert, ehe die Regierung ihm beſcheidene Mittel
zur Förderung ſeiner Stüdien gewährte. Trotz der
Hinderniſſe, die ſich ihm auf allen Wegen entgegenſtellten,
hat ſeine Energie es doch durchgeſetzt, Giezen zu einer
Pflanzſchule chemiſcher Wiſſenſchaft zu machen, deren
Ruhm ſich bald in Deutſchland und Europa verbreitete,
zu der zahlloſe Schüler ſtrömten, um die Lehren des
genialen Pfadfinders zu hören.
Nicht allein die großen wiſſenſchaftlichen Leiſtungen
zogen die Chemiebefliſſenen nach der kleinen deutſchen
Univerſität, ſondern vielleicht noch in höherem Maße
die Unterrichtsmethode Liebigs, der, ein Feind des mecha=
niſchen
Unterrichtens nach der Schablone und Gegner des
bloßen Wiſſens, dem das Verſtehen und Können nicht
zur Seite ſteht, es meiſterhaft verſtand, ſeine Schüler
jeglicher Qualität zum Denken anzuregen und ſie lehrte,
das Gelernte zu begreifen und anzuwenden. Wie man
richtig geſagt hat, war Liebig nicht Lehrer im gewöhn=
lichen
Sinne; im außerordentlichen Maße wiſſenſchaftlich
produktiv und reich an chemiſchen Gedanken, teilte er
dieſe ſeinen reiferen Schülern mit, veranlaßte ſie, ſeine
Ideen experimentell zu prüfen und regte ſo allmälig zu
eigenen Gedanken an, zeigte ihnen den Weg und lehrte
die Methoden, wie chemiſche Fragen und Probleme an
der Hand des Experiments zu löſen ſind. Dazu kam,

daß er in ſeltenem Maße die Gabe beſaß, den Schüler,
wenn die Verſuche nicht gleich das gewünſchte Reſultat

ergaben und derſelbe anfing, den Mut und die Luft zur
weiteren Verfolgung des Gegenſtandes zu verlieren, an
der Aufgabe feſtzuhalten, ihn zur Fortſetzung anzufeuern
und zu überreden, daß er mißlungene Verſuche in modi=
=figierker Form wieder äufnahm.
In ſeiner wiſſenſchaftlichen Tätigkeit hatte ſich Liebig
zunächſt die Aufgabe geſtellt, das Gebiet der orgäniſchen
Chemie zu durchforſchen und den Zuſammenhang zwiſchen
den chemiſchen Verbindungen der organiſchen und anorga=
niſchen
Natur feſtzuſtellen. Die Schwierigkeit dieſer Auf=
gabe
hat man treffend charakteriſiert. Das erſte not=
wendige
Erfordernis hierzu war die genaue Kenntnis der
elementaren Zuſammenſetzung der chemiſchen Verbin=
dungen
. Man beſaß längſt gut ausgebildete, leicht aus=
zuführende
und zuverläſſige Methoden, um die Mineral=
körper
zu analyſieren und als deren Analyſen ihre Zu=
ſammenſetzung
zu berechnen; um eine organiſche Verbin=
dung
, etwa Zucker, quantitatio zu analyſieren, waren zwar
l auch Methoden erdacht uud in Anwendung gebracht,
aber dieſelben waren ſchwierig auszuführen und erforder=
ten
ſo große Umſicht und Uebung und Zeit, daß nur
wenige der geſchickteſten Chemiker in Frankreich ſich dieſer
ſchweren Aufgabe unterziehen mochten. Liebig ſah ein,
daß, ſolange für jenen Zweck nicht beſſere, einfachere Me=
thoden
gefunden wurden, es unmöglich ſei, auf dieſem
Gebiete nennenswerte Fortſchritte zu machen; er ſtellte
ſich daher die Aufgabe, eine Methode zu erfinden, die es
ermöglichte, die elementare quantitative Zuſammenſetzuug
der organiſchen Verbindungen womöglich ebenſo raſch zu
ermitteln, wie man die der anorganiſchen Körper zu be=
ſtimmen
wußte. Dieſe ſchwierige Aufgabe ſtellte ſein
ſchöpferiſches Genie ins hellſte Licht. Es gelang ihm
bald, natürlich nicht mit einem Schlage und nach mänchen
mißlungenen Verſuchen, die Wiſſenſchaft mit einer ganz
neuen Methode der organiſchen Elementaranalyſe zu be=
reichern
und dieſelbe zu vervollkommnen und zu verein=
ſachen
. Damit war der erſte wichtige Schritt getan zur
Entdeckung des damals ſo gut wie noch ganz unbekannten
Gebietes der organiſchen Chemie. Dieſe neue Methode
der Analyſe ſetzte Liebig in den Stand, die Zuſammen=
ſetzung
einer äußerordentlich großen Zahl organiſcher
Verbindungen feſtzuſtellen, welche bis dahin nür ihren
Eigenſchaften nach bekannt waren, wie auch ſolcher, die
er ſelbſt erſt entdeckte. Mit bewündernswertem Fleiße
hat auf dieſe Weiſe Liebig mit ſeinen Schülern jahrelang
das Material geſammelt, welches ſeinen folgenden wiſſen=
ſchaftlichen
Unterſuchungen zur Grundlage diente. Das
erſte richtige Reſultat dieſer Forſchungen, welche er im
Verein mik ſeinem Freunde Wöhler anſtellte, iſt der durch
ihre Unterſuchung über Venzoeſäure und die Benzoyk=
verbindungen
gelieferte Beweis daß die Zuſammen=
ſetzungsweiſe
der organiſchen Verbindungen derjenigen
der anorganiſchen Verbindungen ſehr ähnlich iſt, und daß
da, wo in letzteren die Elemente in unmittelbare Ver=
einigung
treten, in jenen zuſammengeſetzte Elemente, Ra=
dikale
, Fungieren, welche in dieſen organiſchen Verbin=
dungen
die nämliche Rolle ſpielen wie die unzerlegten
einfächen Stoffe in den chemiſchen Verbindungen der an=
organiſchen
Natur. Viebigs zahlreiche Entdeckungen be=
ſonders
auf dem Gebiete der organiſchen Chemie anzu=
führen
, würde in knappem Naume nicht möglich ſein.
Einige wie das Chloroform und Chloral haben ſpäter
eine ungeheure praktiſche Anwendung gewonnen. Um
ſeine Unterſuchungen niederlegen zu können und ſeine
Anſichten ſamt ſeinen Urteilen zum Ausdruck zu bringen,
gründete Liebig die Annalen der Chemie und das Haͤnd=
wörterbuch
der reinen und angewandten Chemie.
Nachdem Liebig ein halbes Menſchenalter ſich mit der
allgemeinen und beſonders mit der theoretiſch=organiſchen

Chemie beſchäftigt hatte, widmete er ſich einem Teile der
angewandten Chemie, den Frogen nach der Ernährung
des Pflanzen= und Tierkörpers. Auch hier ſollte er vor=
bildlich
und reformatoriſch werden. Die uns ſo geläufige
Weisheit, daß die Pflanze ohne genügende und richtige
Zufuhr von Nahrungsſtoffen nicht gedeihen kann, daß
dem Acker regelmäßig die Salze, deren die Pflanze bedarf,
zugeführt werden müſſen, welche ihm durch die Ernte ver=
loren
gegangen ſind, hat Liebig entdect und für den
rationellen Ackerbau die ſegensreiche Nutzanwendung da=
von
gemacht. Liebig lehrke den Landwirt, wie er dem
fruchtbaren Acker die Fruchtbarkeit ſichern, wie er unfrucht=
bare
Erde in fruchtbares Land verwandeln, wie die Er=
tragsfähigkeit
des Bodens verdoppelt, vervielfältigt werden
kann und ſo iſt er als erſter wirklicher Agrikulturchemiker
der Reformator des Landbaues geworden.
So wie er die Bedingung der Ernährung der Pflanzen
feſtſtellte, ſo wurde er aüch ein Pfadfinder in den Fragen
nach der Ernährung des Tierköwpers. Er hatte feſtgeſtellt,
daß das Tier die Hauptbeſtandteile ſeines Blutes und
damit ſeines ganzen Körpers in ſeiner Nahrung fertig
gebildet finden müſſe, daß zur Ernährung des Tieres und
des Menſchen zweierlei Nahrungsmittel erforderlich und
zu unterſcheiden ſeien. von denen die einen, die ſtickſtoff=
haltigen
Eiweißſtoͤffe hauptſächlich zur Bildung des Blutes
dienen, die andern ſtickſtoffreien zur Wärmeerzeugung im
Körper verbraucht werden, daß zur Fettbildung und Fett=
ablagerung
im Körper andere Stoffe die nicht Fett ſind,
mitwirken müſſen, daß die mit der Nahrung unmittelbar
aufgenommene Fettmenge lange nicht ausreiche, um die
im Köwer ſich ablagernde Fettmaſe zu erklären, und
manche andere Entdeckung gemacht. Jahrelang haben ihn
dieſe Fragen beſchäftigt. Während ſeiner ſo erfolgreichen
Unterſuchungen über das Fleiſch und die Zuſammenſetzung
der Muskelſubſtans hat er, man möchte ſagen, jene prak=
tiſchen
Entdeckungen gemacht, die ſeinen Namen überall
bekannt machten: den Erſatz der Muttermilch, die Fleiſch=
brühe
, den Fleiſchertrakt. Er habe, erzählt Liebig, in
ſeinem Leben viele freudenreiche Zeiten und Stunden
gehabt, aber er habe ſelten eine größerr Freude und Be=
friedigung
empfunden, als an dem Tage, wo die erſte
Büchſe mit Fleiſchextrakt aus Fray=Bentos in Südamerika
ihm eingehändigt worden ſei.
Dieſer freudevolle Tag fand Liebig nicht mehr in
Gießen. Seine Unterſuchungen über die Ernährung des
Lieres und der Pflanze, über die Geſetze des Feldbaues
nahmen ſein Intereſſe ſo in Anſpruch, daß es ihm läſtig
war, den Unterricht im Laboratorium leiten zu müſſen.
Er nahm deshalb einen Ruf nach München an weil ihm
hier genügend Freiheit für ſeine wiſſenſchaftlichen Arbeiten
garantiert wurde. In der bayriſchen Hauptſtadt konnte
Liebig nach zweiundzwanzigjähriger Tätigkeit auf agri=
kulturchemiſchem
und tierphyſiologiſchem Gebiet ſeine
Forſchungen abſchließen. Neben ſeinen praktiſchen Ver=
ſuchen
war ſtets Zeit ſeines Lebens eine lebhafte literariſche
Tätigkeit neben her gegangen. Wirkſam auch in weiten
Kreiſen und nicht nür dem Fachmann zugänglich und

lung der Chemie ſind. E'ar läber nicht nur der be=
deutende
Schriftſteller, der die mühſam gefundenen Reſul=
tate
ſeiner unermüdlichen Forſchüngen in künſtleriſcher
Faſſung zu geben ſtets beſtrebt war, ſondern auch der
eifrige, ernſte Arbeiter, der nicht von dem einmal für
richtig erfundenen Wege trotz manchen Jrrtums abwich,
ſondern immer von neuem auch nach vielen vergeblichen
Verſuchen unentmutigt ſich ans Werk machte. Dieſe
Energie hat ihn neben ſeinem Scharfſinn und Genie zu
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1903.

Nummer 110.

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90003 14 71 142 52 447 96 512 33 83 796 819 27 75 91013 63 66
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51927 28 84 89 94035 88 113 14 31 56 91 285 603 46 629 38 81 748
863 (50) 75
95118 223 426 38 60 521 719 837 974 97 96028 69 194 31755
582 9 639 70 702 14 69 7289 97100 10 23 221 330 471 562 80 658 73
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Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 12. Mai.
Außer Abonnement.
Zum Beſten des Witwen= und Waiſen=
fonds
der Hofmuſik
unter Mitwirkung der
Frau Hedwig Materna vom Stadttheater
in Mainz.
Don Juan.
Oper in 2 Akten von W. A. Mozart.
Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Oberregiſſeur Valdek.
Herr Weber.
Don Juan
Don Gonzalo de ulloa,
Komtur des Ordens von
Herr Koths.
Calatrava
Donna Anna, deſſ. Tochter
Don Octavio, ihr Geliebter Herr Wolf.
Donna Elvira, Don Juans
verlaſſene Verlobte Frl. Kapuſt.
Maſetto, ein Bauer. Herr Schulze.
Zerline, ſeine Braut Frl. Rödiger.
Leporello, Don Juans
Diener.
Herr Riechmann.
.- Donna Anna.. Frau Hedwig Materna.
Nach dem 1. Akte findet eine längere
Pauſe ſtatt.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Kartenverkauf von 11-1 Uhr u. v. 6 Uhr an.
Mittwoch, 13. Mai. 159. Ab=Vorſt. B 40.
Monna Bannal. Große Preiſe. Anfang
7 Uhr. - Donnerstag, 14. Mai. 160. Ab.=
Vorſt. C40. Das Glöckchen des Eremiten'.
Roſe Friquet.. Frl. Saccur vom Stadt=
theater
in Breslau, als Gaſt. Große Preiſe.
Unfang 7 Uhr. - Freitag, 15. Mai. Außer
Abonnement. Vorſtellung zu ermäßigten
Preiſen. Die kleinen Michus; Marie=Anne
Frl. Saccur= Anfang 7 Uhr. - Sonntag,
12. Mai. Außer Abonnement. Die Puppe=
Aleſia . Frl. Saccur, Lancelot . Herr
Würthele, beide vom Stadttheater in Bres=
lau
, als Gäſte. Anfang½7hr. Den ſeit=
gerigen
Abonnenten bleibt ein Vorkaufs=
recht
gewahrt. Abholungsgeit: Dienstag,
12. Mai, nachmittags von ½4-5 Uhr ſver=
gleiche
Plakat). Vorverkauf: Mittwoch,
13. Mai und die folgenden Tage, vor=
mittags
von 11-1 Uhr.

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auf 1. Juli geſucht mit Heiggas u. nur
in neuerem Hauſe. Offerten mit An=
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von Preis und Stockwerk unter
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Dienstag und Mittwuch
trifft am Marktbrunnen eine friſche
Sendung Schellfiſche zu 20 Pfg. das
Pfund und Kabeljau im Schnitt z
[7552
20 Pfg. das Pfund ein.

Hoyl & John. Mannſakturnaron. (476a

und

[ ][  ][ ]

Gente 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1903.

Nummer 140.

Die berühmteſten Schönheiten der Damenwelt
waſchen ſich mit Doerings Eulen-Seife. Warum?
Weil ſie das Beſte iſt zur täglichen Hautpflege: ſie
paralyiiert ſozuſagen die verſchiedenen Nachteile, die Hitze,
Kälte, ſcharfe Winde, hartes Waſchwaſſer, Schminke ꝛc.
auf die Haut ausüben und ihr milder Schaum bereitet
ein erfriſchendes Wohlbehagen. Der Teint wird geklärter
und das roſige Inkarnat der Jugend erhöht reſp.
möglichſt lange erhalten. Daher der begründete Rat:
Waſchet euch mit Doerings Eulen-Selſfe; Preis überall
40 Pfg.
[87831]
Für die Hausfrau. Allen jungen Gemüſen, wie
Karotten, Zuckererbſen, Bohnen, Spinat u. ſ. w., welche
ja bekanntlich immer etwas weichlich ſchmecken, geben
einige Tropfen von Maggis altbewährter Suppen= und
Speiſen=Würze ſofort einen angenehmen Geſchmack. Man
nehme aber nicht zu viel Würze.
(8762
Zur Kaiſerreiſe.
Die Nordd. Allg. 3tg.- ſchreibt: Gewiſſe poli=
tiſche
Kreiſe im Auslande haben den Augenblick, in
dem Se. Majeſtät der Kaiſer den Boden Ita=
liens
wieder verlaſſen würde, kaum erwarten können,
um ihre Treibereien zwiſchen Deutſchland und Italien
von neuem in Szene zu ſetzen. Nach einem Pariſer
Zeitungstelegramm verbreitet die Agence Havas aus
Nom datierte Depeſchen, die ſich zu der Behauptung
verſteigen, die Art des Kaiſerbeſuches beim Papſt
habe in offiziellen italieniſchen Kreiſen einen pein=
lichen
Eindruck gemacht, der immer mehr zunehme.
Infolgedeſſen ſei die politiſche Wirkung der Reiſe
des Kaiſers, ſoweit die italieniſche Regierung in
Frage komme, gleich Null. Ob die Verbreitung
ſolcher Tendenzdepeſchen auf eine Irreführung der
öffentlichen Meinung in Frankreich berechnet iſt, mag
dahingeſtellt bleiben. Sollte damit die Abſicht ver=
bunden
ſein, in Italien gegen Deutſchland Stimmung
zu machen, ſo dürfte der Verſuch ſein Ziel völlig
verfehlen. Tatſächlich konnten die äußeren Formen
des Beſuches Sr. Majeſtät beim Papſt in Rom nur
den gerade entgegengeſetzten Eindruck erwecken, wie
ihn die Agence Havas charakteriſiert, da durch die
Einhaltnng feierlicher Formen bei der Fahrt nach
dem Vatikan vor den Augen der Welt bezeugt wurde,
wie wenig der Papſt in dem Genuß der ihm zu=
ſtehenden
Rechte eines Souveräns beſchränkt iſt. Die
erwähnten franzöſiſchen Ausſtreuungen erhalten durch
den Umſtand ein eigenartiges Gepräge, daß ſie in
die Oeffentlichkeit durch die Agence Havas gebracht
werden, die bekanntlich in der Pariſer Publiziſtik
eine beſondere Stellung einnimmt.-
Es kann aber nicht unerwähnt bleiben, daß
nicht nur in der ausländiſchen, ſondern auch in der
deutſchen national geſinnten Preſſe beachtenswerte
Stimmen laut geworden ſind, die die Befürchtung
ausſprechen, daß die Art des Kaiſerbeſuches beim
Papſte dem deutſchen Kaiſer und dem Deutſchen
Reiche Sympathien im italieniſchen Volke geraubt
hätten. Auch die Kölniſche Volksztg. ſagt, daß
der Beſuch des Kaiſers im Quirmal durch den
Beſuch im Vatikan völlig in Schatten geſtellt
worden ſei.
Deutſches Reich.
Es liegt jetzt eine Liſte von etwa 140 Kan=
didaten
vor, welche die nationalliberale
Partei für die nächſten Reichstagswahlen
aufgeſtellt hat; ſie iſt noch nicht vollſtändig abge=
ſchloſſen
und dürfte ſich in nächſter Zeit noch ver=
größern
. - Die deutſchſoziale Partei, d. h.
die Antiſemiten Liebermannſcher Richtung, ſtellen
nach den Deutſchſozialen Blättern in 9 Wahl=
kreiſen
Ernſt=Kandidaturen auf. Einen allge=
meinen
Wahlaufruf nach dem Muſter anderer Par=
teien
wird, wie parteioffiziös erklärt wird, die
Parteileitung der freiſinnigen Volkspartei
zu der Reichstagswahl nicht erlaſſen, da ſich die
Partei bereits auf dem Hamburger Parteitag Ende
September geäußert habe in einem allgemeinen

Programm, einem landwirtſchaftlichen Programm,
einem Programm über Handwerkerfragen, einem
Programm über Arbeiterfragen und einem Programm
über Steuerfragen.
Die Nordd. Allg. 3tg.- enthält einen längeren
Artikel über die ſtaatliche Wohnungsfürſorge,
in dem ſie die bisher getroffenen Maßnahmen
rekapituliert. Zum Schluß heißt es: Von einer
grundſätzlichen Uebernahme der Wohnungsfürſorge
für die Arbeiter im allgemeinen auf den Staat kann
bei alledem nicht die Rede ſein. Dieſer Uebernahme
ſtehen auch die gewichtigſten Gründe entgegen. Die
Tätigkeit des Staates kann auf dieſem Gebiete nur
regelnd und fördernd eingreifen. Daß das ſchon
jetzt in erheblichem Umfange geſchieht und in Zukunft
in noch ausgedehnterem Maße geſchehen wird, erhellt
aus dem vorſtehend Geſagten.
Ueber die Zahl der Invaliden= und
Altersrenten, welche am 1. April vorhanden
waren, veröffentlicht das Reichsverſicherungsamt im
Reichsanz. eine Zuſammenſtellung. Danach liefen
am 1. April 1903 596 501 Invalidenrenten, 164 470
Altersrenten, 12764 Krankenrenten.
- Zur Aufhebung des 8 2 des
Jeſuitengeſetzes ſchreibt die Voſſ. 3tg.:
Heſſen, Württemberg, Sachſen, Baden und vielleicht
noch andere Einzelſtaaten, haben in dieſer Frage
Fühlung miteinander genommen und ihre Bevoll=
mächtigten
werden im Bundesrat eine einheitliche
Haltung beobachten. Daraus aber ergibt ſich zur
Genüge, welche Stellung der Reichskanzler einnehmen
wird. Er hat öffentlich erklärt, daß Preußen bereit
ſei, im Bundesrat für die Aufhebung des 8 2 zu
ſtimmen. Ueber die Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit
dieſer Ankündigung gehen die Anſichten auseinander.
Hätte Graf Bülow nur die Abſicht gehabt, ſich das
Zentrum zu verbinden, ſo müßte man anerkennen,
daß er ſein Ziel erreicht hat. Denn ihm kann die
regierende Partei nicht vorwerfen, daß er die
Durchführung ihres Wunſches vereitle. Aber die
preußiſchen Stimmen geben für ſich nicht den Aus=
ſchlag
im Bundesrat. Preußen hat mit Waldeck,
nur 18 unter 58 Stimmen. Der Reichskanzler hat
keinerlei Befugnis oder Mittel, einen Druck auf die
Bundesſtaaten auszuüben. Wollte er den Verſuch
machen, die Regierungen der Einzelſtaaten zu beein=
fluſſen
, ſo könnte er ſich unter Umſtänden einer
peinlichen Niederlage ausſetzen. Dieſelbe Ausſicht)
würde ihm winken, wenn er es im Bundesrat zu
einer Abſtimmung kommen ließe, ohne der Mehrheit
ſicher zu ſein oder wenn er die Mehrheit gegen ſich
wüßte. In dem einen wie dem anderen Falle muß
daher die Abſtimmung verhütet werden, wozu es
einem geſchickten Diplomaten an Vorwänden nicht
fehlen kann, und mithin wäre es den Tatſachen ent=
ſprechend
, wenn Graf Bülow auf Anfragen des
Kardinals Rampolla geantwortet hätte, daß die
Aufhebung des 8 2 des Jeſuitengeſetzes zur Zeit un=
tunlich
ſer.

Ausland.
Der Kongreß der deutſchen Gewerbe=
vereine
Oeſterreichs nahm eine Reſolution an,
in der die Verſuche der Vertreter der Landwirtſchaft,
die landwirtſchaftlichen Zölle des neuen Zolltarifs
noch weiter zu erhöhen und außerdem Zölle auf
induſtrielle Rohſtoffe einzuführen, auf das Entſchiedenſte
zurückgewieſen werden und die Erwartung aus=
geſprochen
wird, daß dahin gewirkt werde, daß der
Abſchluß neuer Handelsvertrüge nicht
ſchon von vornherein durch ungerechtfertigt hohe
landwirtſchaftliche Zölle behindert werde. Ferner!
wurde eine Reſolution auf Schaffung einer ſtändigen
Vereinigung der deutſchen Gewerbevereine Oeſterreichs
zur Erreichung gemeinſchaftlicher Ziele angenommen
und ſodann der Kongreß geſchloſſen.
In der engliſchen Preſſe haben die neueſten
Berichte über das Vorgehen der Ruſſen und die aber=

malige Beſetzung von Niutſchwang eine erhebliche
Erregung hervorgerufen, und in einer ganzen Reihe
von Zeitungen wird die Forderung ausgeſprochen,
daß England in Gemeinſchaft mit den Vereinigten
Staaten und Japan Stellung nehmen ſoll gegen das,
was man einen Rechtsbruch nennt. Auch in Amerika
werden Preßſtimmen laut, die ſich gegen das ruſſiſche
Vorgehen ziemlich ſcharf äußern. In Berlin ſind
bisher über die neueſten Vorgänge in der
Mandſchurei keine zuverläſſigen Nachrichten einge=
gangen
, ſo daß man einſtweilen keine brauchbare
Grundlage für ein eigenes Urteil hat. Sicherlich
wird Deutſchland durch alles, was in der Man=
dſchurei
geſchieht, weniger berührt als andere Staaten.
Aber das hindert nicht, daß man mit Spannung und
Intereſſe die weitere Entwicklung der Dinge betrachtet
und der zukünftigen praktiſchen Stellungnahme der
näher beteiligten Mächte alle Aufmerkſamkeit ſchenkt.
Vorerſt hat man nur den Eindruck, daß man in Eng=
land
durch das ruſſiſche Vorgehen ſehr unangenehm
berührt iſt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Mat.
- Se. Königl. Hoheit der Groſherzog haben den
Vortragenden Rat bei dem Miniſterium der Finanzen,
Abteilung für Steuerweſen, Geh. Oberſinanzrat i. P.
Guſtav Weigel von dem Amte eines Mitgliedes der
Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik auf ſein Nachſuchen
enthoben.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Amtsrichter bei dem Amtsgericht Herbſtein Heinrich
Noack zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Michel=
ſtadt
ernannt.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der Gerichts=
vollzieher
Adam Lumb in Ober=Ingelheim auf ſein
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Juli 1903 an unter An=
erkennung
ſeiner langjährigen, treugeleiſteten Dienſte.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben demſelben
das Silberne Kreuz des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen verliehen.
Blättermeldungen zufolge verlobte ſich Ihre
Durchlaucht Prinzeſſin Alice von Vattenberg, älteſte
Tochter Sr. Durchl. und Ihrer Großh. Hoheit des Prinzen
und der Prinzeſſin Ludwig von Battenberg lgeb. 25. Febr.
1885) mit Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Andreas
von Griechenland, dem vierten Sohne Sr. Majeſtät
des Königs von Griechenland igeb. 20. Januar 1882).
2 Zur Liebig=Feier. Von direkten Nach=
kommen
von Juſtus v. Liebig ſind zur Teilnahme
an der heutigen Feier eingetroffen: Frau Geheimerat
Thierſch aus Leipzig (Tochter Liebigs), deren Töchter
Frau Profeſſor Delbrück und Frau Heſſe EEnkelinnen
Liebigs). Rechtsanwalt Fr. Thierſch EEnkel Liebigs)
und Frau aus Leipzig, Dr. Hans v. Liebig EEnkel
Liebigs) und Frau nebſt zwei Fräulein v. Liebig,
Schweſtern von Dr. Hans v. Liebig aus München, stud.
chem. Heinrich v. Liebig ſEEnkel Liebigs) aus Halle,
Frau Oberamtsrichter H. Heim, geb. v. Liebig EEnkelin
Liebigs) aus München, Frau Prof. Carriére, geb.
v. Hofmann mit Sohn Urenkel Liebigs) aus Berlin.
Hier in Darmſtadt lebt von der nächſten Verwandt=
ſchaft
Juſtus v. Liebigs noch deſſen Schwägerin
Hedwig Liebig. - Die gärtneriſchen Anlagen, um
das Liebig=Denkmal vor dem Bahnhof ſind
zum heutigen Tage erneuert worden. Unmittelbar vor
dem Denkmal iſt ein Teppichbeet mit der Zahl 100
neu hergerichtet worden. Das Denkmal iſt mit Palmen
und Blattpflanzen umſtellt worden. - In einem Schau=
fenſter
der Firma Theodor Schwab, iſt eine
Ausſtellung von Briefen Liebigs aus ſeiner
Gießener Zeit veranſtaltet worden, die einen kleinen Veitrag
zu dem Kapitel Liebig als Menſche liefern.
In den Schulen fällt der Unterricht heute aus.
Die Gymnaſien und die Oberrealſchule, die Viktoriaſchule
und das Lehrerinnenſeminar veranſtalten Feſtakte, bei
denen für die Schüler und Schülerinnen Reden über
Liebigs Leben und Wirken gehalten werden.
15 Als Vertreter der Großh. Regierung werden der
heute in Gieſen ſtattfindenden Liebig=Feier die Herren
Miniſterialräte Braun und Weber anwohnen.
G. Herr Carl Eberhardt, Modellſchreiner des
polytechniſchen Arbeitsinſtituts von J. Schröder, A.=G.
hier, begeht am 18. d. M. das 50jährige Juhiläum ſeiner
ununterbrochenen Tätigkeit bei dieſer Firma. In den 50
Jahren ſind aus ſeinen kunſtgewandten Händen eine
große Zahl von Modellen hervorgegangen, die als Lehr=
mittelgegenſtände
für die Kriegsakademien verſchiedener
Staaten des In= und Auslandes angefertigt wurden.
Möge dem noch rüſtigen Jubilar beſchieden ſein, noch

Konzerte.
Ww Der Mozartverein veranſtaltete am Sams=
ag
ſbend im Saale der Turngemeinde am Woogsplatz
in ſog. Volkskongert, d. h. ein Kongert zu ermäßigtem
Eintrittspreiſe. Der Saal war vollbeſetzt. Dieſe Ver=
nſtaltung
des Mozartvereins iſt gewiß ein ehrendes
Zeugnis für ſeine Selbſtloſigkeit und die ideale Auf=
aſſung
ſeiner Aufgabe. Denn bei dem ungewöhnlich
jedrigen Eintrittspreiſe von 20 Pfg. war an einen
pekuniären Erfolg des immerhin nicht mit unbedeutenden
Koſten verbundenen Konzertes von vornherein nicht zu
enken. Bei der Aufſtellung des Programms hatte man
den allein richtigen Grundſatz vertreten und betätigt, daß
n einem ſolchen Kongert vor allem die volkstümliche
Muſik zu Worte kommen muß. und ſo war die Wahl
der beiden Programmnummer Der Landsknecht
Liederkantate für Männerchor, Goloſtimmen und großes
Orcheſter von W. Taubert, und die ſechs Altnieder=
ländiſchen
Volkslieder für Männerchor, Soli und
großes Orcheſter, bearbeitet von Ed. Kremſer, als die
denkbar glücklichſte für einen ſolchen Abend zu be=
zeichnen
.
Die Aufführung der beiden Werke, die von Herrn
Muſikdirektor Richard Senff mit jugendlichem Feuer
und Begeiſterung geleitet wurde, war als glänzend zu
bezeichnen. Außer der Kapelle des Großh. Leibgarde=
Regiments Nr. 115, welche das Orcheſter ſtellte, waren
oliſtiſch hervorragend beteiligt Frau Direktor Anna
Senff, Herr Hofopernſänger Bruno Joachim und
Herr Lehrer Reinhardt, der für den plötzlich heiſer
gewordenen Herrn v. Heſſert eingetreten war und deſſen
Partie ohne vorherige Probe raſch übernommen hatte
eine reſpektable Leiſtung! Kleinere Solopartien hatten
ferner die Vereinsmitglieder Fr. Scheich, Ad. Mann
und Ph. Nercking übernommen. Chor und Orcheſterſtanden
ebenfalls ganz auf der Höhe ihrer Aufgaben. Das Publikum

zeigte ſich ſehr empfänglich und dankbar für die ſchönen
geſanglichen Darbietungen und jubelte förmlich Beifall.
Das von Frau Anna Senff mit Schönheit und
Wärme des Tons und tiefer Empfindung ſehr eindrucks=
voll
vorgetragene Sopranſolo aus dem Landsknecht
mußte auf ſtürmiſches Begehren da capo geſungen wer=
den
, ebenſo ſangen die Herren Reinhardt und
Joachim den letzten Vers ihrer Soli aus den Nieder=
ländiſchen
Volksliedern; auf den, ihnen geſpendeten
begeiſterten Beifall zweimal. Herr Direktor Richard
Senff und der Mozartverein dürfen mit dem Erfolg
dieſes prächtig gelungenen Konzertes durchaus zu=
frieden
ſein.
Der Mozartverein verſucht durch die Veranſtaltung
ſolcher Volkskonzerte auch ſeinerſeits zu der Löſung der
heute alles bewegenden ſogialen Frage beigutragen. Wenn
man aber das aus 700 bis 800 Köpfen beſtehende
Publikum überſah, ſo drängte ſich einem unwillkürlich
die Frage auf, warum das Publikum nicht kommt, dem
doch in erſter Linie die Annehmlichkeiten eines ſolchen
billigen, Volkskonzertes' zugedacht ſind. Fehlt es ihm
an dem Bedürfnis, an Zeit oder an Luſt dazu ? Auch
die Muſik iſt eine gottgewollte Kunſt, die von ſich ſagen
kann: Kommet her zu mir alle, die ihr mühſelig und
beladen ſeid, ich will euch erquicken'.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Aus dem Kunſtgewerbe. Immer mehr
bricht ſich die Ueberzeugung Bahn, wie wertvoll künſt=
leriſche
Anregung und Mitarbeit auch für diejenigen
unſerer Gewerbe iſt, bei denen man bisher einer ſolchen
entraten zu können glaubte. Wer dachte bisher an einen
modern=künſtleriſchen Entwurf bei einem Taſchenuhr=
gehäuſe
? Wer hielt unſere Damentoilette für einen
(egenſtand, würdig künſtleriſcher Neubearbeitung und
Velebung? Daß auch hier verſucht werden ſoll, neues

Leben zu erwecken, neue Formen zu entwickeln, das
zeigen zwei Preisausſchreiben der Verlagshandlung
W. Diebener in Leipgig, deren eines Entwürfe für die
Dekoration moderner Taſchenuhrgehäuſe und das andere
für künſtleriſche Frauenkoſtüme mit paſſendem Silber=
ſchmuck
zum Gegenſtand hat. Intereſſenten können aus=
führliche
Proſpekte hierüber vom Kunſtgewerbe=Muſeum
Lewzig verlangen.
Zur Hundertjahrfeier von Schillers
Tellu plant man für das Jahr 1904 in Altdorf eine
Aufführung von Schillers Telll. Auf Anregung der
Rütli=Kommiſſion ſoll außerdem auf dem Rütli oder vor
dem Schiller=Stein am Vierwaldſtätter See ein Weihe=
Akt ſtattfinden, an dem ſich das Sängervolk der Urkautone
beteiligen ſoll.
Eine intereſſante Operation. In der
letzten Sitzung der Geſellſchaft für Naturkunde und Heil=
kunde
in Dresden ſtellte Dr. Hänel nach dem Schwä=
biſchen
Merkur: ein 8jähriges Mädchen vor, bei dem er
den zum großen Teil verloren gegangenen Zeigefinger
der linken Hand durch Ueberpflanzung der zweiten Zehe
erſetzte. Das Nagelglied und der größte Teil des
Mittelgliedes des Zeigefingers fehlten vollſtündig. Dr.
Hänel nahm nun die Operation in der Weiſe vor, daß
er den Fingerſtumpf anfriſchte, die Zehe bis auf eine
Hautbrücke durchtrennte und hierauf den Knochen, die
Sehnen und die Haut zuſammennähte. Es wurde als=
dann
ein Gipsverband angelegt, der gut ertragen wurde.
16 Tage nach der Operation wurde der letzte Neſt der
Haut durchtrennt, und es ergab ſich, daß die Zehe voll=
kommen
angeheilt war. Sie zeigte auch in der Folge
keinerlei Kreislaufſtörungen. Die Gebrauchsfähigkeit des
Fingers wurde gut, allerdings blieb die Beweglichkeit
des Endgelenkes gering. Die Nervenleitung war dagegen
vollſtändig hergeſtellt. Berührung, Druck, Stich, Tempe=
roturunterſchieè
wurden deutlich empfunden.

[ ][  ][ ]

Nummer 410.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1903.

Seſte 11.

eine Reihe von Jahren die ihm lieb gewordene Berufs=
tätigkeit
auszuüben.
Im hieſigen alten Gymnaſium finden gegenwärtig
die Definitorialprüfungen für Lehrer und Lehrerinnen
ſtatt. Zu Anfang der letzten Woche unterzogen ſich in
einem erſten Kurſus die katholiſchen Kandidaten der
Prüfung, im ganzen 18 Lehrer und 7 Lehrerinnen, ſowie
ein israelitiſcher Lehrer, während die evangeliſchen Kan=
didaten
in zwei Abteilungen in der Zeit vom letzten
Freitag bis einſchließlich kommenden Samstag geprüft
werden.
Das Frühjahrs=Rennen des Heſſiſchen Reiter=
Vereins fand am Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, auf
dem Weiterſtädter Exerzierplatz bei günſtigem Wetter
ſtatt und verlief aufs beſte. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog. wohnte dem Rennen bei. Außerdem
waren viele Offigiere mit ihren Damen erſchienen. Die
Rennen nahmen folgenden Verlauf: I. Eröffnungs=
Jagdrennen. 3 Ehrenpreiſe. Für 4jährige und ältere
Pferde. Diſtans ca. 3500 Meter. 1. Leut. Günthers,
Drag.=Regt. Nr. 24, a. br. W. Gun Runner, Reiter:
Beſitzer. 2. Oberleut. v. Schmelzing und Wernſteins,
Drag.=Regt. Nr. 23. a. F.=W. Carambol= 3. Leut. v.
Sydows Hygland = 11. Hunter=Jagdrennen.
3 Ehrenpreiſe. Für Pferde, welche in den Jahren
1901, 1902, 1903 weder in Flach= noch in Hindernis=
Rennen um einen Geldpreis geſtartet ſind. Diſtanz
3000 Meter. 1. Oberleut. Frhr. v. Bellersheims,
Drag.=Regt. Nr. 24, a. br. St. Creeping roſel. 2. Leut.
Graf v. Limburg=Stirums, Drag.=Regt. Nr. 24, a. dbr. W.
Maskenball. 3. Leut. der Reſ. Train=Bats. Nr. 18
Rieſes a. br. W.Cſikost. - III. Weiterſtädter=
Jagdrennen. 3 Ehrenpreiſe. Für Chargen= reſp.
geſtellte Dienſtpferde und die gegen Empfang von Pferde=
geldern
eingeſtellten Pferde von Infanterie=Offigieren. im
Beſitz und geritten von aktiven Offizieren. Diſtanz etwa
2500 Meter. 1. Leut. v. Steubens, Ulanen=Reg.
Nr. 6, a. ſchwb. W.Hagen' 2. Leut. Freih. v. Gienanths,
Drag.=Reg. Nr. 23. a. dbr. W. Tauſendkünſtlerl. 3. Leut.
Graf zu Niddas, Drag.=Reg. Nr. 24, a. b. St.Chiliader.
- IV. Pallas=Wieſen=Jagdrennen. 3 Ehren=
preiſe
. Für Pferde, welche Im Jahre 1901, 1902 und
1903 keinen Geldpreis von 500 Mark oder mehr auch als
2. oder 3. u. ſ. w. gewonnen baben. Diſtans etwa 3000
Meter. 1. Leut. Wätjens Drag.=Reg. Nr. 24, 7jähr.
F.=W. Cats Eyel. 2. Oberleut. v. Schmelzing u. Wern=
ſteins
, Drag=Reg. Nr. 23, a. br. W. Wodan. 3. Leut.
Niedeſel Freih. zu Eiſenbachs, Feld=Art. Nr. 25, a. b. St.
=Gabriele
Nach Beendigung der Rennen überreichte Se. Königl.
Hoheit der Großherzog den Siegern die wertvollen
Ehren=Preiſe. Während der Rennen kongertierte die
Kapelle des Großh. Artillerie=Regts. Nr. 61 unter
Leitung des Stabstrompeters Weber.
5 Der Frühjahrspferdemarkt nahm geſtern vor=
mittag
. von der Witterung ſehr begünſtigt, ſeinen An=
fang
und iſt gegen die Vorjahre ſehr gut befahren. In
den Vereinsſtallungen ſind 140 Pferde eingeſtellt, zur
Prämierung ſind 175 Pferde und Fohlen vorgeführt und
auf dem Pferdemarktplaze an der Abſchlußmauer ſind
außerdem noch etwa 150 Pferde zum Verkauf aufgeſtellt.
Der Markt iſt ſonach im Ganzen mit 465 Tieren be=
fahren
, worunter ſich eine Anzahl Prachtexemplare be=
finden
. Auf dem Markte hat ſich auch ein zahlreiches
Publikum eingefunden und ſind die Verkaufsgeſchäfte
recht lebhaft. Bei der um 9 Uhr vormittags begonnenen
Prämierung wurden folgende Preiſe zuerkannt: 1) für
ſchwere Reitpferde: Gebrüder Heß Söhne= Frank=
furt
a. M. einen 1. Preis mit 50 Mk. 2 fürleichte
Reitpferde: Gebrüder Heß Söhne=Frankfurt a. M.
einen 1. Pr. mit 40 Mk. 3) fürſchwere Wagen=
pferdeſCarrouſſier
) GebrüderHeß Söhne=Frankfurt a. M.
einen 2. Pr. mit 40 Mk. 4 fürmittlere Wagen=
pferde
: Gebrüder Heß Söhne=Frankfurt a. M. einen1. Pr.
mit 40 Mk. Sigmund Nathan Söhne=Ober=Ingelheim
einen 2. Pr. mit 30 Ml. 5)fürleichte Wagenpferde
(Jucker) Alb. Nathan=Ober=Ingelheim einen 2. Pr. mit 30 M.
6) Fürleichte Arbeitspferde: Gebr. Sommer=
feld
. Darmſtadt, 1. Pr. mit 50 M. Emil Strauß.
Trebur, 2. Pr. mit 25 M. 7) Für durch den
Landeszuchtverein eingeführte Fohlen: Wilh.
G. Straßheim, Griedel, 1. Pr. mit 70 M. Bernh. Appel,
Arheilgen, 2. Pr. mit 30 M. 8 Für Mutterſtuten
mit Fohlen: Konr. Gräf, Hähnlein, 1. Vr. mit 50 M.
(Staatspreis) Karl Fritſch, Dilshofen, 1. Pr. mit 50 M.
(eitrag der Stadt Darmſtadt), Phil. Hennemann V'
Bickenbach. 2. Pr. mit 40 M. Geitrag der Stadt Darm=
ſtadt
), Ad. Götz, Allertshofen, 2. Pr. mit 40 M. Ad.
Weber L., Heubach, 3. Pr. mit 30 M. Paul Heddäus II.,
Wolfskehlen, 3. Pr. mit 30 M. Phil. Gerhard 1X,
Griesheim, 3. Vr. mit 30 M. Rich. Burger, Reinheim,
3. Pr. mit 30 M. Phil. Marſchroth XL., Hahn b. Pfung=
ſtadt
, 4. Pr. mit 20 M. (eitrag des landw. Bezirks=
vereins
Darmſtadt), Phil. Adam, Nieder=Modau, 4. Pr.
mit 20 M. C. Ludwig Friedrich II., Goddelau, 4. Pr.
mit 20 M. Pet. Gerhard V. Reinheim, 4. Pr. mit 20 M.
R. Bechtel L. Biebesheim, 4. Pr. mit 20 M. Phil. Zöller

VII. Griesheim, 4. Pr. mit 20 M. (Beitrag des landw.
Bezirksvereins Darmſtadt. Joh. Scherer, Dornberg,
4. Pr. mit 20 M. 9) Für gedeckte Mutterſtuten:
Georg Wieſenecker, Leeheim, 1. Pr. mit 40 M. Karl
Weber, Alsheim. 1. Vr. mit 40 M. K. Fritſch,
Dilshofen, 2. Pr. mit 30 M. Geitrag der Stadt
Darmſtadt). Gg. Fuchs I., Wolfskehlen, 2. Pr. mit
30 M. Geitrag des landw. Bezirksvereins Groß=Gerau).
Philipp Schaffner IV. Goddelau, einen 3. Pr. mit 20 M.
GBeitrag des landw. Bezirksvereins Groß=Gerau), Georg
Karl Rothermel, Biebesheim, einen 3. Pr. mit 20 M.,
Ludwig Schönberger, Groß=Bieberau, einen 3. Pr. mit
20 M. Jakob Stork IV, Lengfeld, einen 4. Pr. mit 20
Mark, Philipp Hahn L., Bauſchheim, einen 4. Vr. mit 10
Mark, Jakob Bader VI., Münſter, Phil. Gütlich, Berkach,
Jak. Klink IV. Worfelden, Ad. Wirthwein, Biebesheim,
Jak. Steinmetz, Leeheim, Peter Nitſert III., Hähnlein,
Joh. Oſt II. Alsbach, Pet. Sensfelder, Büttelborn, Phil.
Röder, Rohrbach. Gg. Phil. Kilian I., Reinheim, Philipp
Dörr, Berkach, Peter Engel IV., Klein=Gerau, Friedrich
Gerhard, Reinheim, Andr. Fiſcher VI. Wwe., Gernsheim,
je einen 5. Pr. zu 10 M. 10) Für dreijährige
Fohlen: Aug. Dietz, Nieder=Weiſel, einen 1. Pr. zu 40
Mark, Gg. Leonhard Schönberger, Ueberau, einen 1. Pr.
zu 40 M. Karl Weber, Alsheim, einen 2. Pr. 3u 30 M.
Geitrag der Stadt Darmſtadt), Gg. Dietz, Nieder=Weiſel,
einen 2. Pr. mit 30 M. Gg. Phil. Dörr, Leeheim, einen
2. Pr. mit 30 M. Hch. Wilh. Hofmann, Wolfskehlen,
einen 2. Pr. mit 30 M., Gg. Lochmann, Verkach, Math.
Burk, Verkach. Phil. Stork, Nauheim, Phil. Götz III.,
Hähnlein, Fr. Schöffner, Wolfskehlen, Wilh. Hannemann,
Geinsheim, Jak. Luley, Dornberg, Gg. Seibel III.
Pfungſtadt, Philipp Leußler, Dornheim. Daniel
Bechtel III, Biebesheim, je einen 3. Pr. zu 20 M.
Dan. Ruckelshauſen II., Wallerſtädten, einen 3. Pr. mit
20 M. Hrch. W. Blank, Dornheim, einen 3. Pr. mit
20 M., Louis Hechler III. Alsbach, eine Anerkennung.
11) Für dreijährige Fohlen: Phil. Kirchhöfer,
Dornheim, einen 1. Pr. mit 50 M., Heinr. Max 1., Nie=
der
=Weiſel, einen 1. Pr. mit 30 M., Gg. Leonh. Schön=
berger
, Ueberau, einen 1. Pr. mit 30 M. Phil. Eck,
Pfungſtadt, Gg. Oswald XL., Gimbsheim, Gg. Philipp
Kilian I., Reinheim, je einen 2. Pr. zu 30 M., Peter
Gerhard V Reinheim, einen 2. Pr. mit 20 M., Friedrich
Molter, Viebesheim, einen 2. Preis mit 20 M., Peter
Ritſert III., Hähnlein, einen 3. Pr. mit 30 M. Ludw.
Gengnagel III., Crumſtadt, Hrch. Schaffner L., Dornheim,
Phil. Büchler, Alsbach, K. Bechtel, Biebesheim, je einen
3. Pr. zu 20 M., Hrch. Freund, Groß=Umſtadt, einen 3.
Preis mit 15 M. Gebrüder Becker, Zipfen, einen 3. Pr.
mit 15 M. Dan. Theod. Luley, Leeheim, einen 3. Pr.
mit 10 M. Chriſtian Herpel III., Bickenbach, Hch. Phil.
Bender III. Worfelden, Hch. Merz, Wallerſtädten. Hch.
Hammann IV., Biebesheim, je einen 4. Pr. 31 15 M.
Joh. Schaffner III. Witwe, Goddelau, einen 4. Preis
mit 10 M. Ph. Röder, Bickenbach, Gg. Schaffner L.,
Goddelau, Gg. Wilh. Schaffner, Leeheim, Jak. Danz VII.,
Klein=Zimmern,. Jak. Veith VI. Dornheim, ie einen 5.
Preis zu 10 M.
2 Die vom Verein Hottoniau vom 26. Juni bis
6. Juli im Kaiſerſaal' geplante Ausſtellung wird
die vorjährige weit übertreffen. Ganz beſonders ſei
darauf aufmerkſam gemacht, daß in dieſem Jahre die
von den einzelnen Mitgliedern im Lauſe des Jahres er=
zielten
Zuchterfolge zur Ausſtellung gelangen werden,
ebenſo eine ganze Zuſammenſtellung unſerer einheimiſchen
Fiſche.
Am Mittwoch abend findet auf Veranlaſſung des
Alldeutſchen Verbandes einen Vortrag von Dr. O. Hötſch
in der Stadt Pfungſtadt ſtatt, worüber näheres aus
der Anzeige zu erſehen iſt.
h. Die zweite Vorſtellung, die der Spiritiſt Marko
Tertz am Sonntag abend im Kaiſerſaals gab, war
ebenfalls nur ſchwach beſucht. Tertz löſte als Gedanken=
leſer
die ihm aus dem Publikum geſtellten Aufgaben
wiederum mit erſtaunlicher Sicherheit und Schnelligkeit:
auch ſeine übrigen Darbietungen, die ſich mit Zauberei
und dem Löſen von Feſſelungen befaßten, waren ge=
diegen
. Das Publikum ſpendete dem Künſtler warmen
Beifall.
8 Unfall. Auf dem Pferdemarktplatze erhielt
geſtern vormittag ein Landwirt aus Groß=Bieberau von
einem Pferd einen Hufſchlag an den Unterkiefer.
Nach Anlegung eines Notverbandes durch einen Sanitäts=
unteroffigier
des Dragoner=Regiments Nr. 24 wurde der
Verletzte mittelſt Droſchke in das ſtädtiſche Kranlenhaus
verbracht. Die Verletzung iſt nicht lebensgefährlich.
1 Rimhorn i. O. 11. Mai. Die Verhandlungen
zwecks Gründung eines allgemeinen Odenwälder
Sängerbundes hatten vor einigen Wochen leider ein
endgültiges negatives Reſultat. Zum Erſatz hierfür haben
ſich nun verſchiedene größere Sängervereinigungen ge=
bildet
, die ſich bei gegenſeitiger enger Fühlung die Pflege
des Volksgeſanges zum Ziele geſetzt haben und perio=
diſche
, gemeinſame Veranſtaltungen zu edlem Wettgeſange
treffen. So fand geſtern Nachmittag in der Wirtſchaft
von Ad. Hallſtein dahier die diesjährige Sängerver=

einigung der verbündeten Geſangvereine des unteren
Mümlingtales ſtatt, die ſehr zahlreich von Sängern und
Freunden des Geſanges beſucht war und ſich als
dankenswerte, genußreiche Veranſtaltung in jeder Hin=
ſicht
erwies.
Mainz, 10. Mai. Ein Beſuch des Kaiſers iſt
für den 10. Juni in Ausſicht genommen. An dieſem
Tage findet auf dem Großen Sande daſelbſt in Gegen=
wart
des Großherzogs eine Truppenſchau ſtatt, welcher
auch der Kaiſer, von Wiesbaden kommend, beizuwohnen
gedenkt.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 10. Mai. Die Filiale
der Darmſtädter Bank, die in einem prächtigen
Gebäude am Schinkelplatz untergebracht iſt, feierte am
Donnerstag den 50. Geburtstag des Stammhauſes in
Darmſtadt durch ein Feſteſſen. Vom erſten Direktor
Herrn Dernburg bis zum jüngſten Lehrling waren ſämt=
liche
Beamte, im ganzen 400 Perſonen, erſchienen. Den
muſikaliſchen Teil führte die Regimentskapelle des
4. Garde=Regiments aus. Herr Direktor Michelet bracht.
einen zündenden Toaſt auf den Kaiſer aus: Geheimer
Juſtigrat Rieſſer ſchilderte in längerer Rede die Ent=
wickelung
und den Werdegang der Bank. - Den Be=
ſuchern
der öffentlichen Pfandkammer in der Schönhauſer=
ſtraße
17 bot ſich am Freitag ein wirklich ſeltenes
Pfandobiekt. Durch den Gerichtsvollzieher Herrn
Seifert wurde zwangsweiſe eine 2 Meter lange Nieſen=
ſchlange
verſteigert, in einem aus einer Eierkiſte beſtehenden
Käfig. Nach einem Angebot von 10 Mk. fand ſich
ſchließlich ein Liebhaber, der 37 Mk. bot und auch den
Zuſchlag erhielt. Die Zahl der Kaffeehäuſer
in Berlin iſt im letzten Jahrzehnt von 38 auf 86
geſtiegen. Von dieſen ſind nur 26 den ganzen Tag
geöffnet; die überwiegende Mehrzahl hat lediglich Nacht=
betrieb
. Bis auf 6 Lokale iſt den ſog. Wiener Cafss
auch das Offenhalten in den Morgenſtunden zwiſchen
4 und 6 Uhr geſtattet. Die gemütlichen alten Kaffee=
häuſer
, früher meiſt Konditoreien= genannt, werden
leider immer mehr durch moderne Lokale verdrängt.
Frankfurt, 10. Mai. Die alte Reichs= und Krönungs=
ſtadt
rüſtet ſich zum feſtlichen Empfang des Kaiſers.
Mit Rieſenkräften wird beſonders an der äußeren Fertig=
ſtellung
des Rathaus=Komplexes gearbeitet. Die Bauten
ſind vollſtändig von Gerüſten befreit; recht intereſſant
präſentiert ſich der figürliche Schmuck der Faſſaden.
Gegenwärtig wird die Bethmannſtraße höhergeiegt, mit
Schienenſträngen verſehen und in Stand geſetzt; gänzlich
fertiggeſtellt iſt der die nordweſtliche Seite des Bauwerks
flankierende lange Franz' eine getreuliche Nachahmung
des ehemaligen Sachſenhäuſer Brückenturmes. - Auch an
dem Feſtbau für den Geſangswettſtreit und ſeinen An=
lagen
wird ſtramm gearbeitet, desgleichen wird die Kaiſer=
ſtraße
asphaltiert. Eine intenſive Tätigkeit herrſcht auch
in den Frankfurter Geſangvereinen.
Frankfurt, 11. Mai. Der Erbprinz und die
Erbprinzeſſin von Meiningen trafen Sams=
tag
mittag mit Gefolge und Dienerſchaft zu längerem
Aufenthalt, hier ein und nahmen im Palaſthotel
Wohnung.
Hagen i. W. 8. Mai. Das unſinnige ſchnelle
Fahren der Motorwagen hat heute vormittag
ein junges Menſchenleben vernichtet. Der Fabrikant
König aus Hohenlimburg jagte mit ſeinem Automobil
in raſendem Tempo neben einem auf der Fahrt nach
Hagen befindlichen Wagen der elektriſchen Straßenbahn
her, deſſen Inſaſſen die Empfindung hatten, daß der
Führer des Automobils es auf ein Wettfahren abgeſehen
habe. Leider fand dieſes Vergnügen' einen grauſigen
Abſchluß. Etwa 100 Schritt vor der Halteſtelle an der
Grenze des Hagener Stadtgebiets geriet ein acht=
ähriger
Knabe der nicht ſchnell genug ausweichen
konnte, unter die Räder des Automobils, die dem armen
Jungen über den Kopf gingen. Das ſchwer verletzte
Kind wurde ſofort zum Krankenhauſe geſchafft, wo der
Argt, einen, komplizierten, Schädelbruch, feſtſtellte.
Der Zuſtand des überfahrenen Knaben iſt hoffnungs=
los
. Irkf. 8tg.)
Hamburg, 10. Mai. Füx die Anweſenheit des
Kaiſers in Hamburg zu der am 20. Juni ſtatt=
findenden
Enthüllung des Kaiſer Wilhelm=Denkmals
und die damit verbundenen Feſtlichkeiten bewilligte der
Bürgerausſchuß 175000 M. Der Senat hatte die Ge=
währung
von 225000 M. beantragt.
Vorkum, 10. Mai. Heute begann bei gutem Wetter
programmmäßig die Legung des zweiten deutſch=
1tlantiſchen Kabels von Borkum nach Nord=
amerika
. Anweſend waren unter anderen die beiden
Direktoren der Deutſch=Atlantiſchen Telegraphen= Geſell=
ſchaft
. Direktor Moll taufte das Kabel mit einem drei=
fachen
Hoch auf den Kaiſer. Das Kabel wurde ſodann
vom Strande aus eingebettet und in das Kabelhaus
eingeführt. Darnach begann der neue Kabeldampfer
Podbielskir ſofort die Weiterlegung des Kabels durch
die Nordſee und den engliſchen Kanal. In einer An=

Kleines Feuilleton.
2 Das Genie auf der Schulbank. Aus der
Jugendzeit des Chemikers Juſtus v. Liebig ergählt
Ferdinand Dieffenbach in dem Lebensbilde eines Schul=
kameraden
Liebigs eine hübſche Epiſode, die, wenn auch
wohl nicht ganz neu, am heutigen Tage gewiß gerne
wieder geleſen wird. Es heißt da- Setz Dich, Liebig!
Du biſt ein Schafskopfi Der ſo ſprach, war Herr
Johann Juſtus Storck, Konrektor am Gymnaſium zu
Darmſtadt, ein gefürchteter Schulmonarch, der ſich
durch ſeine Ausgaben der Fabeln des Phaedrus und des
Kornelius Nepos auch eine gewiſſe literariſche Unſterb=
lichkeit
im Kreiſe der heſſiſchen Schuljugend erworben hat.
Der mit dem TitelSchafskopfr Beehrte war Juſtus
Liebig. Liebig ſaß mit noch zwei Unglücksgefährten
untenan. Der Konrektor Storck hatte gerade ſeinen
ſchlechten Tag, denn ebenſo unbefriedigt ſchied er von dem
noch unter Liebig' ſitzenden Jungen, Georg Gervinus,
dem dreizehnjährigen Sohn des Gerbers Gervinus. Nun
drohte ſich das Unheil über dem Haupte desjenigen, der
311 allerunterſt ſaß, dem eigentlichen ltimus, dem vier=
gehnjährigen
Johann Jakob Kaup, gleichfalls einem
Darmſtädter Bürgerſohn, zu entladen. Allein der Ge=
ſtrenge
30g es vor, ſtatt dieſen auf die Folter zu ſpannen,
wieder zu dem Liebig zurückzukehren. Was willſt Du
werden ?u - Chemiker - Dummkopf, was iſt denn
das Lh entgegnete Herr Storck mit verächtlichem Achſel=
gucken
. Seht Ihr fuhr er fort, Ihr drei ſeid unwürdig.
in die Hallen der Wiſſenſchaft einzutreten. Köpfe habt
Ihr zwar größer und dicker, wie alle andern, aber der
Spiritus fehlt darin. Spart Euch die Mühe und Eueren
Eltern das ſchöne Geld! Liebig, Dein Latein reicht
gerade aus zum Apotheker; Du, Gervinus, kannſt weder
Latein noch Deutſch, und Du, Kaup, kannſt überhaupt
gar nichts½ Liebig kam, ſo erzählt Dieffenbach, in der
Tat bald zu einem Apotheker in die Lehre, Gervinus

wurde Lehrling in einem Manufakturwarengeſchäft, Kaup
blieb etwas länger auf dem Gymnaſium. Liebig wurde
der berühmte Bahnbrecher auf dem Gebiete der Chemie,
Gervinus wurde dem Kaufmannsſtande untreu und ein
berühmter Geſchichtsprofeſſor, Kaup Naturforſcher, der
ſich durch ſeinen Verſuch, den Darwinismus zu wider=
legeni
bekannt machte.
Ueber eine unliebſame Verwechslung erzählt
dieMarienb. 3tg.1. Der Bruder des Kaufmanns Schenk,
Hohe Lauben, war kürglich zum Beſuch erſchienen und
legte ſich im Zimmer ſeines Bruders auf das Sofa
zum Schlafen. Ein Kommis des Herrn Schenk, der den
Bruder ſeines Chefs nicht kannte, kommt abends in das
Zimmer und ſieht einen fremden Mann auf dem Sofa
liegen. Schnurſtracks rennt er zur Polizeiwache, um den
Eindringling feſtnehmen zu laſſen. Der Schutzmann
Longowski eilt in die Wohnung, verhaftet den Mann
und bringt ihn auf die Polizeiwache. Als Herr Schenk
abends nach Hauſe kommt, vermißt er ſeinen Bruder,
dafür muß er die Schauermär ſeines Kommis anhören,
die von einem eingedrungenen Dieb handelt, der jedoch
glücklich hinter Schloß und Riegel gebracht worden ſei.
Da Herr Schenk den Sachverhalt nicht gleich erriet,
mußte der bedauernswerte Bruder die ganze Nacht in
dem unbequemen Logis der Poligei zubringen.
Eine zopfige Geſchichte. Eine verſchollene
Frau war im Aufgebotsverfahren für tot erklärt worden.
Als die Verſchollene wiederkehrte und das Ausſchluß=
urteil
durch Klage anfocht, weil ſie noch am Leben und
ihre Jdentität außer Zweifel ſei, wies das Gericht die
Klägerin ab, da die Friſt zur Anſtellung der Anfechtungs=
klage
verſtrichen warl Die Frau wollte natürlich wieder
unter die Lebenden aufgenommen werden und verfocht
ihre Sache bis zur letzten Inſtanz. Veinahe hätte ſie
ſich bei ihrem Tode beruhigen müſſen, denn jenen ſach=
lichen
Grund wollte das Neichsgericht auch nicht gelten

laſſen. Zum Glück fand ſich ein formeller Grund: die
Präkluſipfriſt zur Meldung der Verſchollenen war
nämlich irrtümlich auf Donnerstag. den 12. März
1901¼ anſtatt auf Dienstag, den 12. März 1901 anbe=
raumt
worden, alſo auf einen gar nicht vorhandenen
Tag. Darin fand, wie die Deutſche Juriſtenstg. mit=
teilt
, das Reichsgericht einen Formmangel, den das
Geſetz als Anfechtungsgrund zulaſſe. Nun darf die Frau
noch einmal leben
Tinte geſoffen' hat in der Melanchthonſtadt
Bretten (aden) ein Buchbinderlehrling, als er es bei
einem Gang in den Keller des Meiſters nicht unterlaſſen
konnte, ſeinen Mund an den Hahn eines Faſſes zu
legen, um ſich an einigen kräftigen Schlücken köſtlichen
Rebenſaftes zu erlaben. Leider war der Rebenſaft,
Stahlfedernſaft, dem Tinten=Verkeo mußte im ſtädtiſchen
Krankenhauſe eiligſt der Magen ausgepumpt werden, ſo
daß das arme, Wieder=ein=Opfer=des=Alkohols vor
weiterem Schaden bewahrt werden konnte.
Einwertvolles Kinderſpielzeug. Einem
Reſtaurateur in München lief vor einiger Zeit, als er
geſchäftlich in Nürnberg zu tun hatte, ein kleiner Knabe
unter das Fuhrwerk. Glücklicherweiſe konnte der Kutſcher
noch rechtzeitig halten, worauf der Kleine unter Zurück=
laſſung
ſeines Spielzeuges - einer zerbrochenen Violine,
die er als Wägelchen benutzte - ſchleunigſt die Flucht
ergriff. Der Reſtaurateur kaufte der Mutter des Knaben,
das wertloſe Spielzeug ab und gab es einem Inſtru=
mentenmacher
zur Reparatur. Dieſer bot dem erſtaunten
Beſitzer erſt 100 Mark und erſtand ſie ſchließlich nach
längerem Handeln um 400 Mark. Der Inſtrumenten=
macher
verkaufte ſie weiter für 800 Mark, und nunmehr
befindet ſich, wie die Allg. 3tg.- mitteilt, das ehemalige
Spielzeug des kleinen Knaben - eine Albani=Violine
in einer Privatſammlung, für die ſie um den Preis von
1800 Mark erworben wurde.

[ ][  ]

Geite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1903.

Bemmer 110.

ſprache an die Teilnehmer betonte Direktor Moll, daß
dies das erſte durch eine deutſche Kabelfabrik, und zwak
die Norddeutſchen Kabelwerke in Nordenham, hergeſtellte
größere Unterſeekabel ſei. Man hoffe die Legung des
Kabels im nächſten Jahre zu vollenden und ſpäkeſtens
am 2. Januar 1005 den Betrieb auf dem ganzen Kabel
zu eröffnen.
Reidenburg, 9. Mai. In der Nacht zum 5. Mai
verſuchten mehrere Agenten mit einem Trupp ruſſr=
ſcher
Auswanderer auf Schleichwegen den preußi=
ſchen
Boden zu erreichen. Der Verſuch ſchlug aber da=
durch
fehl, daß ſie von den ruſſiſchen Grenzſoldaten be=
merkt
wurden. Im Nu waren 14 berittene Grenz=
ſoldaten
mit Begleithunden zur Stelle und es entſpann
ſich ein furchthares Treiben mit Schüſſen. wobei auch
Verwündungen vorkamen. 24 Mann würden gefangen
genommen, einige ſogar auf preüßiſchem Boden.-Einer
der Lgenten iſt entkommen und erreichte den diesſeitigen
Ort Vialutten.
Brüſſel, 10. Mai. Eine Panik entſtand geſtern Abend
während der Vorſtelluſig im Opernhauſe, wo ein
Zuſchauer ſich durch einen Revolverſchus zu ent=
leiben
verſulchte und ſich ſo ſchwer verletzte, daß er ins
Hoſpital gebracht werden mußte.
New=York, 10. Mai. Die Dynamitkiſte, welche
von der Polizei kurs vor der Abfahrt der=Umbria= Unter
dem Paſſagiergut auf dem Pier gefunden wurde, wurde
ans Ende des Piers gebracht und ins Waſſer getaucht.
Bei der Unterſuchung wurden 200 Dynamitpatronen,
zwei Trockenbatterien und drei Zünder gefunden. Nach
Ausſage der Sachverſtändigen brannte ein Zünder, als
die Kiſte untergekaucht wurde. Dieſe wäre wahrſchein=
lich
in wenigen Minuten explodiert Der der Polizei
zugegangene Vrief, demzufolge die Maffia beabſichtigte.
den engliſchen Dampfer in die Luft zu ſprengen, iſt von
Pietro de Martini interzeichnet.
Dttnwva, 11. Mai. Geſtern brach hier Großfeuer
aus, welches bei ſtarkem Winde ſchnell um ſich griff, aber
abends durch militäriſche Hilfe gelöſcht wurde. 250
Familien ſind obdachlos. Das Feuer iſt angelegt. Der
Brandſtifter wurde Verhaftet.

Vermiſchtes.
Die Haftung des Staats. Gar häufig wird
die Frade praktliſch, ob der Staat oder vielleicht die Ge=
meinde
haftbar iſt fur das Abhandenkommen von
eberkleidern der Schüler einer ſtaatlichen oder
ſtädtiſchen Schule Dieſe Frage hat vor kurgem das Ober=
landesgericht
Roſtock verſieink. Es hat ausgeführt daß
durch die Aufnahme von Schülern in eine höhere Schule
für den Beſuch ein Zwang nicht beſtehe, und daher das
zu zahlende Schulgeld nicht wie bei den Volksſchulen den
Charakter einer Gebühr, ſondern den der vertragsmäßigen
Gegenleiſtung gegen die Leiſtung des Staates habe, alſo
ein privätrechtliches Rechtsverhälknis entſtehe. Für ie
Erfüllung der aus einem ſolchen Schulvertraͤge, der nach
den Vorſchriften des Bürgerlichen Geſetzbuchs über den
Dienſtmietevertrag zu beurkeilen ſei, ſich ergebenden Ver=
pflichtungen
hafte nach 8 278 des Bürgerlichen Geſetz=
buchs
der Staat. Zu dieſen Verpflichtungen gehöre auch
die Darbietung eines geeigneten Raumes für die uͤnter
bringung der Kopfbedeckungen, Ueberzieher u. dergl.
Belche die Schüler in das Schulgebäude mitbrächten.
Dadurch, daß die Schüler dem ſie ſchlechthin verbindenden
Gebote, Sachen der erwähnten Art nicht in dem Klaſſen=
Zimmer, ſondern an dem von der Schülverwaltung aus=
ſchließlich
zu dieſem Zweck beſtimmten Platz aufzuhängen,
nächkommen, werde aber nicht neben dem beſtehenden
Dienſtvertrage ein ſelbſtändiger und beſonderer Verwah=
rungs
= und Bewachungsverkrag mit der den Staat ver=
tretenden
Schulbehörde geſchloſſen. Die Schulverwalung
ſtelle lediglich einen beſtimmten Raum für die Ablegung
der Sachen zur Verfühung. Dieſelben würden ihr nichk
übergeben. Jeder Schüler bleibe imt Beſitze der von ihm
abgelegten Gegenſtände, wenn er auch durch den ünter=
richt
gehindert ſei, jederzeit ſofort auf ſie einzuwirken.
Weder ausdrücklich noch ſtillſchweigend habe die Schul=
behörde
ihren Willen erklärt, den Beſitz derſelben erwerben
oder eine beſondere Vewachung übernehmen zu wollen,
und dieſer Wille ſei Umſoweniger anzunehmen, als die
Schulbehoͤrde irgendwelche Kontrolle darüber, ob und
welche Sachen der einzelne Schüler mitbringe und ab=
lege
, nicht ausübe. Die Sorge für dieſe Gegenſtände er=
ſcheine
vielmehr als eine im Dienſtvertrage begründete
Nebenleiſtung. welche die Schulbehörde lediglich ver=
pflichte
, für die notwendige Unterbringung der Sachen
einen geeigneten Platz anzuweiſen. Kämen Sachen ab=
handen
, ſo falle dies in das Gebiet des Zufalls, für den
der Staat nicht hafte.- Man kann nicht ſagen, daß dieſe
Entſcheidung mit dem allgemeinen Rechtsbewüßtſein der
Bevölkerug im Einklang ſteht. So iſt denn auch das
hanſeatiſche Oberlandesgericht im Jahre 1900 in einem
gans gleichliegenden Fall zu dem enkgegengeſetzten Er=
gebnis
gekommen. Dadurch. daß die Schulverwaltung
die Schüler im Intereſſe der Geſundheit der vom Staate
angeſtellten Lehrer wie der Schüler noͤtige, ihre Winter=
mäntel
auf dem Vorplaße an den dort befindlichen Haken
aufsuhängen und ſich ſodann davon währens Ler Unter=
richkszeit
derartig zu entfernen. daß die Schüler ſelbſt
keine -Aufficht über ihre Mäntel mehr uben und auch
tatſächlich keine Verfügung mehr darüber haben könnten.
komme die Schülverwaltung ſelbſt ſolange in den Ge=
wahrſam
der Mäntel. Ihr ſtehe es zweifellos auch Zu,
die Mäntel, wenn es aus irgendwelchen Gründen wün=
ſchenswert
erſcheine, von den betreffenden Haken zu ent=
fernen
und ſie an einer anderen geeigneten Stelle im
Schulgebäude unterzubringen. Dakaus ergebe ſich aber
ſelbſtfölglich und ftillſchweigend eine Verwahrungspflicht
der Schülverwaltung. die verpflichtet ſei gegenüber einem
Verluſte nachzuweiſen. daß ſie ihre Bewachungspflicht
genügend ausgeübt babe. In gleichem Sinne hat ſich
übrigens auch das Reichsgerichk am 22. April 1363 ge=
äußert
. Daſſials handelte es ſich um den Verluſt einer
Gutskarte, die in einem Beweisaufnahmetermin eine
Partei dem Gerichtsſchreiber übergeben! hatte. Das
Reichsgericht hat den Staat in dieſem Falle für haftbar
erklärt, obſchon nach dem preußiſchen Rechte eine allge=
meine
Haftung des Staates für die Verſehung ſeiner
Beamten nichk beſtehe Indem der Kläger ſich dem
Staate gegenüber des Beſißes und der Aufſicht uber die
Karte entänherte, ſei dem Staate die nach den Grund=
ſähen
des Privatrechts zu beurteilende Verpflichtung er=
wachſen
, über die Karte, die er in ſein Gewahrſam ge=
nommen
hatte, auch die erforderliche Obhut zu führen,
und ſie, nachdem der öffentlich rechtliche Zweck, zu dem
ſie ihm übergeben war, erledigt war, dem Kläger zurück=
zuliefern
. Möln. 3tg.)
( Die diesjährige ordentliche Mitglieder=Verſammlung
des Bundez eutſcher Verkehrs=Vereine
findet am 21. Mai (Himmelfahrtstag) in Leipzig ſtatt.

Lelte Nadhnkaſten.
W.B.: Berlin, 11. Maj. Der Reichsanz." veröffent=
licht
das Abkommen zwiſchen Beurſchland und
Venezuela über die zur Feſtſtellung der deutſchen
Neklamationen berufene gemiſchte Kommiſſion.
Hiernach treten die von der deutſchen und der venezola=
niſchen
Regierung zu ernennenden Mitglieder der Kom=
miſſion
am 1. Juli in Caracas zuſammen. Der vom
Präſidenten der Vereinigten Stäaten zu ernennende
Obmann tritt ſobald als möglich in die Kommiſſion ein,
ſpäteſtens am 1. Juli.
-Ws. Verlin, 1. Mai. Der Reichsanzeigern ver=
öffentlicht
das Abkommen zwiſchen Deutſch=
ränz
und Venezuela über die ſchiedsrichterliche
Entſcheidung gewiſſer Fragen wegen der Bezahlung
der deutſchen Reklamationen danach ſoll die Frage, ob
Deutſchland, Großbritannien und Italien auf die bevor=
rechtigte
oder geſonderte Behandlung bei Bezahlung
ihrer Reklamatiönen gegen Benezuela Anſpruch haben.
dem Haager Schiedsgericht zur endgültigen Entſcheidung
unterbreitet werden. Das Schiedsgericht ſoll entſcheiden,
wie die von Venezuela zur Verfücung geſtellten 30% der
Zolleinkünfte in La Guayra und Puerto Cabello zwiſchen
den Blokademächten einerſeits und den übrigen Gläubigern
andererſeits zu verteilen ſind.-
WE. Verlin, 11. Mai Die ,Nordd. Allg. 3tg."
meldek: In Wilhelmsbaven muß infolge der Er=
weiterung
der Werftanlagen eine große Anzahl
von Wohnhäuſern gebaut werden. Staatsſekretar Gräf
Poſadswskh begab ſich dorthin, um ein größeres Gelände
zu erwerben, welches dem Arbeiter=Bauverein- in
Wilhelmshaven behufs Errichtung neuer Arbeiterhäuſer
im Weze der Erbpacht überwieſen werden ſoll.-Vie
Baugelder werden gröhtenteils von der Verſicherungs=
anſtalt
Hannover dargeliehen werden.
2Verlin, 11. Mai. In einem von 20 Parteien
bewohnten Hauſe in der Roſtockerſtraße brachkum
Mitternacht ein Kellerbrand aus. welcher das ganze
Gebäude einglalmte unter den Hausbewohnern enk
ſtand eine große Panik. Der 16. Löſchzug der Feuer=
wehr
nahm eine Durchſuchung der Räume vor und
rettete acht Perſonen vom Erſtickungstode. Der Keller
iſt ausgebrannt. Mehrere Perſonen und ein Feuer=
wehrmann
ſind infolge der Qualmeinwirkung bedenklich
erkrankt.
i EB. Wiesbaden, 11. Mai. Infolge des andauern=
den
Regenwetters hat ſich, wie dem Rhein Kurier=
auls
Bad Ems gemeldet wird, hinter dem Hotel Naſſauer
Hof= eine Felswand von 2000 Kubikmeter Inhalt gelöſt
und ſtürsLe geſtern abend zuſammen. Menſchen ſind
nicht verunglückt. Auch die Mineralquellen ſind nicht
beſchädigt.
rKärlsruche, II. Mai. Der Kaiſer traf un
12 Uhr, von Donaueſchingen kommend. hier ein und
wurde von dem Großherzog, Erbgroßherzog und dem
Prinzen Max auf dem Bahnhof empfangen.
. B* Karlsruhe, 11. Mai. Der äiſer reiſte
heute nachmittag 5 Uhr nach Straßburg ab. Auf dem
Bahnhofe waren der Großherzog, die Großherzogin der
Erbaroßherzog, ſowie Prinz Max von Baden erſchienen.
2 Schweinfurt, 11. Mai. Bei dem Feſtmahl zu
Ehren der hier ſtattfindenden 39. Wanderverſamm
lung bayeriſcher Landwirte hielt geſtern abend
Prinz Ludwis von Bayern eine längere Anſprache.
in der er über die Bedeutunz der Landwirtſchaft ſprach.
Er betonte dabei den hohen Wert des Großgrundbeſitzes,
welcher jedoch niemals das ganze Land umfaſſen dürfe.
Stets müſſe neben dem Großgrunsbeſitz ein kräftiger.
mittlerer und reinerer Beſitz, ſowie eine hinreichende Zahl
von Taalöhnern vorhanden ſein.
E Wilhelmshaven, 11. Mai. Der Matroſe
Kohler wurde vom Ober=Kriegsgericht zum Lode.
Verſetzung in die 2. Klaſſe des Goſdatenſtandes. Ent=
fernung
aus der Marine und dauernden Verlüſt der
bürgerlichen Ehrenrechte ſowie wegen ſchweren Dieb=
ſtahls
und Fahnenflucht zu 61. Jahren Zuchthaus,
Verurrerrth.
V.B. Poſen, 11. Mai. Hier wurde wiederum eine
Falſchmünzerbander feſtgenommen, die ſich mit
der Herſtellung und dem Vertrieb von Zweimarkſtucken
mit der Jahreszahl 1892 und dem Münzzeichen 4
befahte.
N. B. Wien, 11. Mai. Der Kaiſer iſt heute nach=
mittag
nach Peſt abgereiſt.
Graz. 11. Mai. In Windiſchgrätz (Steiermark
wütete geſtern ein Großfener, Lürch das bei dem
herrſchenden Sturm bis zum Abend 45 Häuſer ſamt
Wirtſchaftsgebäuden eingeäſchert wurden.
½ Paris. 11. Mai. Wie die =Agence Havasl ver=
ſichern
zu können glaubt, fahte die franzöſiſche Regierung
keineswegs die Möglichkeit einer Herabſetzung oder zeit=
weiſen
Aufhebuna der Getreidezölle imfolge der
Steigerung des Brotpreiſes ins Auge. Die Regie=
rung
ſei vielmehr der Anlicht, daß derartige Maßnahmen
nur in einem ernſten Falle, und wenn die Lage kritiſch
würde, getroften werden können, gegenwärtig alſo unge=
rechtfertigt
wären und nur die Spekulationen begünſtigen
koͤnnten. Die Regierung werde jeden aus der parlamen=
tariſchen
Initiatibe hervorgehenden Vorſchlag auf Zoll=
heräbſetzung
oder Aufhebung bekämpfen.
uſ.B. Barcelona, 11. Mai. In Tarraſa kam es
geſtern abend zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
Republikanern und Polizei. Mehrere Schülſe wurden ab=
gegeben
, durch die ein Poligiſt und ein Manifeſtant
geköter mehrere andere Perſonen verwundet würdenl."
WB. London, 11. Mai. Reuter meldet: Die Ab=
reiſe
dreier britiſcher Kreuser von Shortland nach
Gibraltar hat mit den Vorgängen in Marokko nichts
zu tun. Das Kriegsſchiff snRenoven'' ſei indeſſen von
Gibraltar nach der Küſte von Maroko beorderk.

Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 11. Mai. Ruhiges, vielfach heiteres
Wetter ohne erhebliche Wärmeändekung wahrſcheinlich.-

Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Don Juan=
Feſtakt zur Feier des j00jährisen Geburtstags Juſtus
v. Liebigs um 10½ Uhr im Saalbau; abends 8 Uhr
geſellige Vereinigung daſelbſt.
Vorſteklung um 8 Uhr im Orpheum=
Tucds=Ausſtellung in der Kunſthalle; geöffnet von
11-1 und 3-5 Uhr.
Patris Huber=Ausſtellung Neckarſtraße 3: geöffnet
von 10-T und 3-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 13. Mai.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr im
Schöfferhofn.
Matraßenſtreu=Verſteigerung um 10½ Uhr in
der altsn Brtiller-çoforne.

Honllanachnigkaur

Statk besonderer Anzeige.
Babette Mainzer
Simon Mainzer
Terlobto.
Lorsch a. d. Bergstrasse. Darmstadt,
77638)
Bloichstrasse 13.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Mitteilung, daß mein
lieber Gatte, unſer guter Vater, Großvater,
Schwager, Schwiegervater und Onkel
Herr Christian Löller,
Oktroiaufſeher,
nach kurzem Leiden geſtern abend im62. Lebens=
jahre
ſanft verſchieden iſt.
(8793
Um ſtille Teilnahme bitten
die tranernden Hinkerbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 13. Mai,
nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehauſe, Klap=
pacherſtraße
66, aus auf dem Darmſtädter
Friedhof ſtatt.

Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Tante und Großtante
Frau
Adelqunde Brand Mue.
gob. Sturn
heute abend 6 Uhr nach langem, mit großer
Geduld getragenem Leiden, verſehen mit den
heil. Sterbeſakramenten, zu ſich in die Ewig=
(8785
keit zu rufen.
Darmſtadt, den 10. Mai 1903.
Die kieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am 12. Mai, nach=
mittags
6 Uhr, vom Sterbehauſe,
Wilhelminenſtraße 16, aus ſtatt.
Blumenſpenden dankend verbeten.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläßlich des Ablebens unſeres lieben

76
AGOL1 GAIOOT

ſagen
Dank.

wir auf dieſem Wege unſeren innigſten
(8559
Camile Sänger.
Familie Secker.

Darmſtadt, den 10. Mai 1903.

g3; Unſere heutige Stadtauflage enthält eine
Beilage von Herren Peters & Frantwein, betr.
(8805
Kunſt=Eis.

monatl
albi
Zwä.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.