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166. Jahrgang.
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vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N94.
Donnerstag, den 23. April.
1903.
B e k a u n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Unterhaltung der Kreisſtraßen im Kreiſe Darmſtadt; hier
Sperrung der Kreisſtraße Darmſtadt-Noßdorf-Gundernhauſen
behufs Einwalzens der Fahrbahn.
Es wird hiermit zur Kenntnis der Intereſſenten gebracht, daß die
Kreis=
ſtraße zwiſchen dem Beſſunger Forſthaus und Roßdorf und von da bis zum
Bahnviadukt der Nebenbahn Darmſtadt-Groß=Zimmern von Samstag. den
25. April ab auf ca. 8 Tage behufs Einwalzens der Fahrbahn für ſchweres,
Fuhrwerk geſperrt iſt.
Der Durchgangsverkehr für das letztere erfolgt über das Forſthaus Einſiedel.
Darmſtadt, den 20. April 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Granch.
(7549md
Die Einſuhr von Züäiſluiſohlen durch den Jandeis'
Pferdezuchtverein im Großherzogtum Heſſen im Jahre 1903.
Der Landes=Pferdezu htverein beabſichtigt im Laufe des Sommers ſeinen
Mit=
gliedern in direkter Verbindung mit dem Züchter Gelegenheit zur Erwerbung von
Zucht=
ſtutfohlen aus Oldenburg un Belgien zu vermitteln.
Die Gro herzogliche Regierung hat ſich bereit erklärt, den Ankaufspreis der
Fohlen vorla-sweiſe zu beſtreiten, ſo daß er Beſtelier bei der Uebernahme des Fohlens
nur ein Drittel des Steigpreiſes bar zu bezahlen, das zweite Drittel am 1. September
1904 und das letzte Drittel am 1. September 1965. dieſe beiden Ziele mit 3. 40 Zinſen
vom Tag der Uebergabe an - an die Kaſſe des Landes=Pferdezuchtvereins zu zahlen hat.
Für die Einführ gelten folgende Beſtimmungen:
51. Die Anmeldungen ſind ſpäteſtens bis Zum 15. Juni an die Geſchäftsſtelle
des Landes=Pferdezuchtvereins, Darmſtadt, Neckarſtraße 18, einzuſchicken.
Aumel=
dungen nach dem 15. Juni können unter keinen Umſtänden mehr berückſichtigt
werden. Die abgegebenen Beſtellungen ruͤſſen klar und beſtimmt ſein und gelten als
bindend. Etwaige Wünſche in Bezug auf Geſpanne werden nach Möglichkeit
berück=
ſichtigt; die als ein Geſpann beſtellten Fohlen werden aber hinſichtlich der
Verkaufs=
bedingungen wie einzeln beſtellte behandelt.
8 2. Die allgemeinen Koſten der Kommiſſionen, des Zolles, des Transports der Tiere
bis gum Orte der Verſteigerung, der Verſteigerung ſelbſt, ſowie der Fitterung während
dieſer ganzen Zeit trägt der Landes=Pferdezuchtverein, ſodaß die Beſteller nur den
Ankaufspreis, bezw. den von ihnen etwa gebotenen höheren Preis für die Fohlen zu
tragen haben.
83. Die angekauften Fohlen werden unter den Beſtellern an dem vom Vorſtand
beſtimmten Orte veriteigert und die Beſteller von dem Verſteigerungstermin rechtzeitig
benachrichtigt.
54. 2) Das erſtmalige Ausgebot erfolgt den laufenden Rummern der
Be=
ſtellungen nach zum Ankaufspreiſe -ausſchließlſch Zoll und allgemeiner Loſten. b) Der
etwaige Mehrerlös wird nach Maßgabe der Geigpreiſe an die Steigerer zurückvergütet.
c) Jeder Beſteller iſt verpflichtet, ſich an der Verſteigerung maßgeblſch ſeiner Beſtellung
zi: beteiligen. c Die beiden letzten Tiere werden den durch die Verſteigerung noch
nicht verſorgten Beſtellern durch däs Los zugewieſen. e) Bleiben bei der Verſteigerung
weitere Tieke übrig. ſo werden ſolche ebenfalls durch das Los denjenigen Beſtellern,
Zugeſchlagen, welche an der Verſteigerung ſich nicht beteiligt, oder nicht windeſtens den
Ankaufspreis geboten. oder welche Fohlen in der beſtellten Zahl nicht erſteigert haben.
4 In den beiden Fällen d und 8 werden die durch Verloſung den Beſtellern
zuge=
wieſenen Fohlen zum Ankaufspreis den in Betracht kommenden Beſtellern vom
Vor=
ſtand angeſetzt.
10
85. a) Die Ueberweiſung der Tiere erfolgt ſofort nach Zuſchlag bezw. nach
Verloſung gegen Barzahlung von einem Drittel Ses Steigpreiſes. Unterzeichnung der
vom Verein nach Formular entworfenen Vertragsurkunde und Ueberlieferung des
nach=
folgend unter b erwähnten Bürgſcheins - und ohne irgend welche
Haftverbindlich=
keik ſeitens des Vereins. Erfüllt der Steigerer dieſe Bedingungen nicht, ſo hat der
Verein die Wahl, entweder vom Vertrag zurückzutreten oder ſofortige Värzahlung des
geſamten Preiſes gegen Ueberlieferung des verſteigerten Fohlens zu verlangen.-b) Für
die richtige Einhaltinig der Zahlungskermine iſt ein zahlungsfähiger Bürge zu ſtellen.
Der betreffende Bürgſchein iſt von der Bürgermeiſterei des Wöhnorts Ges Bürgen)
unter Beſtätigung der Zahlungsfähigkeit des Bürgen zu beglaudigen und bei der
Ver=
ſteigerung vom Beſteller vorzulegen. e) Der Beſitzer eines erſteigerten Fohlens ſoll
gehalten ſein. das Fohlen nicht zu verkaufen und es möglichſt bald zur Zucht zu
be=
nutzen. Erfolgt aber dennöch ein Verkauf des Fohlens vor gänzlicher Zahlung de=
Steigpreiſes, ſö wird der ganze etwa noch reſtierende Kaufſchilling ſofort fällig.- Bis
zur Bölligen Zahlung des Steigpreiſes behält ſich der Verein das Eigentum an jedem
einzelnen Fohlen vor. d) Die mportierten Fohlen ſollen alljährlich der Körkommiſſion
bei Gelegenheit der Stutenkörung vorgeführt werden.
86. Die Ankaufskommiſſionen werden auf der Mitgliederverſammlung beſtimmt
werden.
Saugfohlen werden nicht eingeführt. Die Einfuhr iſt auf Jährlinge (d. h. 1902
geborene) und 2 jährige ſd. h. 1901 geborene) Fohlen beſchränkt. Die Preiſe für im
Jahre 1902 geboͤrene Fohlen aus Oldenburg ſtellen ſich auf ca. 900 Mark -- für ſolche
aus Belgien auf 1000-1200 Mark. - für im Jahre 1901 geborene Fohlen aus
Olden=
burg auf ca. 1160-1200 Mark - für ſolche aus Belgien auf 1200-1500 Mark. Dieſe
Angaben ohne Gewähr.
Die Uebergabe der beſtellten Fohlen wird vorausſichtlich im Laufe des Monats
September ſtattfinden.
Darmiſtadt, den 1. April 1903.
Der Vorſtand: v. Weſterweller. Naegels.
Notiz für die Herren Beſteller von Fohlen aus Oidenburg und Belgien.
Das Fornular zu dem unter 85b erwähnten Bürgſchein wird dem Beſteller
vorher zugeſtellt.
Vie'ſchriftliche Anmeldung hat wie folgt zu geſchehen: Der Unterzeichnete beſtellt
hiermit ein zwei 1901 1902) geb. Fohlen aus Oldenburg GBelgien) unter den vom
Landes=Pferdezuchtverein, für das Jahr 1903, betr.: Die Einfuhr von Zuchtſtutfohlen
erlaſſenen und ihm bekannt gegebenen Beſtimmungen.
Die Steigerer von Züchkſtutfohlen erhalten Fracht=Ermäßigungsſcheine für den
Transport dieſer Fohlen von Darmſtadt aus nach den Beſtimmungsſtatiönen. w 758½
Fohlenweide des Landes=Pferdezuchtvereins bei Dieburg.
I. Beſtimmungen über die Aufnahme von Fohlen.
1. Anmeldung der Fohlen auf die Weide. Alle Anmeldungen und Anfragen
bezüglich der Aufnahme von Fohlen in die Anſtalt ſind ſchriftlich an die Geſchäftsſtelle
des Landes=Pferdezuchtvereins Darmſtadt. Neckarſtraße 10. zu richten. Anmeldungen
von Fohlen für die Sommerweide haben ſpäteſtens bis zum 1. Mai jeden Jahres an
die genannte Geſchäftsſtelle zu erfolgen. Die Aufnahme der Fohlen richtet ſich nach
dem Eingang der Anmeldungen; mehr wie 40 Fohlen werden in die Anſtalt nicht
aufgenommen. Der Anmelder erhält einen Anmeldeſchein, welcher jausgefüllt; alsbald
wieder an die Geſchäftsſtelle zurückzuſchicken iſt. Dieſer Anmeldeſchein, mit der Rummer
des Fohlens verſehen, wird dem Anmelder wieder zugeſtellt und iſt die Anmeldung
hiermit bindend.
2. Die zugelaſſenen Fohlen werden vom Wärter nur gegen Vorzeigen des
An=
meldeſcheins und eines veterinärärztlichen Zeugniſſes, in welchem beſcheinigt iſt, daß
in dem betr. Kreiſe keine anſteckende Krankheit herricht, in die Anſtalt aufgenommen.
Falls der Eigentümer das angemeldete Fohlen nicht perſönlich zur Anſtalt bringt, har
der hiermit Beauftragte den Anmeldeſchein ſowie das veterinärärztliche Zeugnis dem
Wärter zu übergeben Erkraukt ein Fohlen zwiſchen der Zeit der Anmeldung und
dem Aufnahmetermin, ſo iſt hiervon der Geſchäftsſtele Umgehend ſchriftliche Anzeige
zu erſtatten. Beim Aüftrieb müß jedes Fohlen mit einer guten ledernen Halfter verſehen
ſein. Nach der Aufnahme der Fohlen in die Anſtalt haben ſämtliche Beſitzer die vom
Kuratorium erlaſſenen Beſtimmungen, welche auch für die Rechtsverhältniſſe entſcheidend
ſind, die zwiſchen dem Kuratorium und dem Fohlenbeſitzer etwa entſtehen, unterſchriftlich
anzuerkennen.
Bei den Anmeldungen von Fohlen wird höflichſt erſucht, gleich mit anzugeben,
welchen Geſchlechts das angemeldete Fohlen iſt, bei Henaſtföhlen außerdem ob der
Beſitzer ſich zur ſofortigen Kaſtration des Fohlens in der Anſtalt bereit erklärt.
3. Qualität der aufzunehmenden Fohlen. Soweit es die Verhältniſſe geſtatten,
werden Fohlen aufgenommen, welche vollkommen geſund find. Die Berechtigung zur
Aufnahme erfolgt nach den bei der Geſchäftsſtelle eintreffenden Anmeldungen. Sollten
mehr Fohlen zur Aufnahme angemeldet werden, als aufgenommen werden können,
ſo werden die zuletzt eingetroffenen Anmeldungen zurückgewieſen. Fohlen, welche im
Jahr vorher während der ganzen Sommerweide in der Anſtalt untergebracht waren.
werden im Jahr darauf, bei rechtgeitiger Anmeldung in erſter Reihe berückſichtigt. Jedes
laufgenommene Fohlen erhält auf einen Vorderfuß eine Nummer eingebrannt, welche
in die Grundliſte eingetragen wird.
4. Alter der äufzünehmenden Fohlen. Es finden Aufnahme: 1. Stut= und
Wallachfohlen im Alter von 1-3 Jahren. 2. Hengſtjohlen nur dänn, wenn ſich der
Beſitzer bei der Aufnahme auf ſeine Koſten und ſein Riſiko zur ſofortigen Kaſtration
des Fohlens durch den Anſtaltstierarzt bereit erklärt. Die Köoſten der Kaſtration ſpro
Fohlen 12 M) ſind vom Beſitzer des Fohlens direkt an den Anſtaltstierarzt zu zahten
und laufen nicht durch die Rechnung der Fohlenweide. Fohlen unter 1 Jahr werden
grundſätzlich nicht aufgenommen.
5. Dauer des Aufenthalts der Fohlen auf der Weide. In der Regel finden
die Fohlen Aufnahme in der Anſtalt während der Weidezeit vom 1. Juni bis 1. Oktober;
es können jedoch Fohlen ſchon vor Beginn der Weidezeit, ſowie während
und nach derſelben aufgenommen werden und auf beſonderen Wunſch auch das ganze
Jahr hindurch in der Anſtalt verbleiben. Fohlen mit Stallfehlern, wie Koppen,
Weben und dergleichen dürfen nicht in der Anſtalt verbleiben.
6. Verpflegung der Fohlen. Jedes Fohlen erhält außer der Weide täglich
4 Pfund Hafer und mindeſtens 4 Pfund Heu, Pflege und ärztliche Behandlung. Hafer
und Heu werden von der Verwaltuͤng geliefert. Die Beſchaffung ſonſtiger gewünſchter
Futtermittel geſchieht durch die Verwaltung der Weide Die Loſten werden zu dem
Selbſtkoſtenpreis beſonders berechnet und ſind von dem Fohlenbeſitzer mit den übrigen
Weidekoſten zu vergüten.
Auf ererbter Hcholle.
Roman von Reinhold Ortmann.
Nachdruck verboten)
31)
Mit brennender Röte hatte ſich bei der
Beleidi=
gung, die Horſt ihm entgegengeſchleudert, das gelblich
blaſſe Geſicht des Grafen überzogen, und ſeine
Reit=
peitſche wie zum Schlage erhebend, hatte er ihm mit
heiſerer Stimme zugerufen:
Einem Betrüger und Fälſcher antworte ich nicht.
Aus dem Wege - oder
Er hatte wohl nicht im Ernſt die Abſicht gehabt
zu ſchlagen, denn er würde den goldenen Griff der
Gerte ſonſt wohl feſter gepackt haben, ſo daß ihm Horſt
nicht, wie es jetzt geſchah. mit einem Ruck das
In=
ſtrument hätte entreißen können.
Ein Aufſchrei, zugleich von heftigem körperlichen
Schmerz und ſinnloſer Wnt erpreßt, gellte durch den
Wald - und ein breiter, blutigroter Streifen, der ſich
quer über das Antlitz Woldenbergs zog. bezeichnete
die Spur des furchtbaren Hiebes, den Horſt ihm mit
ſeiner eigenen Peitſche verſetzt hatte.
Kanaille - elende, das bezahlſt Du mit Deinem
Lebenl heulte der Geſchlagene auf, und in derſelben
1 Sekunde noch war er aus den Bngeln, um ſich auf
ſeinen Beleidiger zu ſtürzen. Ewald, der ſich zwiſchen
die beiden werfen wollte, kam zu ſpät; denn
Horſt war nicht um einen Zoll breit vor dem Angreifer
zurückgewichen, und mit einer Kraft, die der geringen
Stärke des zierlichen Grafen um ein gewaltiges
Uber=
legen war, hatte er Woldenberg an beiden Armen
ge=
packt und ihn von ſich geſchleudert, ſo daß er nur
durch einen Baumſtamm, gegen den er getaumelt war,
vor dem Niederſtürzen bewahrt blieb.
Sieh Dich vor, armſeliger Wicht, rief er ihm
zu. Diesmal haſt Du es mit einem Manne zu tun,
nicht mit einem wehrloſen Mädchen.
Nun erſt - denn das alles war ja das Werk
weniger Augenblicke geweſen - ſtand Ewald bei dem
Bruderl Und kreidebleichen Antlitzes flehte er mit
erhobenen Händen:
Horſt - um des Himmels willen - ſo komm
doch zu Dirl Du biſt ja von Sinnen.
Mit einer einzigen verächtlichen Handbewegung
aber ſchob ihn der andere zur Seite.
Geh und hilf dem Jammergeſellen, dem Du
Dein Kind verkaufen wollteſt. Und ſag ihm, daß Horſt
von Bruchhauſen weder ein Betrüger noch ein Fälſcher
iſt, ſondern ein makelloſer Edelmann, der ihm die
un=
verdiente Ehre erweiſen wird, ihm mit der Waffe
Genugtuung zu geben, falls ihn nach einer
eindring=
licheren Lektion verlangt als es dieſe war.
Graf Woldenberg hatte ſich ſtraff aufgerichtet.
Sein linnener Halskragen war nicht weißer als ſein
Geſicht, von dem ſich unheimlich dunkel die purpurne
Spur des Peitſchenhiebes abhob. Er hatte eingeſehen,
daß es kein Mittel für ihn gab, den unerhörten
Schimpf auf der Stelle zu rächen und eine
ariſtokra=
tiſche Erziehung hatte ihm die Kunſt der
Selbſtbeherr=
ſchung in genügendem Maße gelehrt, um ihn ſelbſt in
dieſer für ihn ſo furchtbar beſchämenden Situation
ſeine Haltung ſchneller wieder finden zu laſſen, als
es unter tauſend anderen auch nur einem einzigen
möglich geweſen wäre.
Als wäre Horſt für ihn garnicht mehr
vor=
handen, wandte er ſich an den in mitleidswürdiger
Faſſungsloſigkeit und Zerkuirſchung daſtehenden
Guts=
herrn von Rhinow:
Iſt es die Wahrheit, was jener Herr dort
ſo=
eben ſagte? Können Sie ſich mit Ihrer eigenen
Ehre dafür verbürgen, Herr Baron, daß er noch
ſatisfaktionsfähig iſt?
Eeite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstng, den 23. Lpeil 1903.
Nunner 94.
7. Erkrankung der Fohlen. Der Eigentümer wird von der Erkrankung ſeines:
Fohlens ſofort in Kenntnis geſetzt. Derſelbe hat die Koſten für Arzneien ſowie für
außergewöhnliche Pflege ſeines Fohlens zu tragen.
8. Tierärztliche Beaufſichtigung der Fohlen und Pferde. Mit der tierärztlichen
Beaufſichtigung und Behandlung der Fohlen und Pferde wird vertragsmäßig der Großh.
Kreisveterinärargt zu Dieburg beauftragt. Beim Auftrieb der Fohlen werden dieſelbe:
durch den Anſtaltstierarzt unterſucht und können nur vollkommen geſunde Tiere
Auif=
nahme finden. Außerdem iſt von jedem Pferdebeſizer, welcher ein Fohlen oder ein
Pferd in die Anſtalt bringen will, beim „Auftriebs außer dem veterinürärztlichen
Zeug=
nis auch ein Zeuguis der Ortsbehörde vorzulegen, daß in dem Ort und auch in dem
Stall, in welchem das Tier zuletzt untergebracht war, keine anſteckende Krankheit herrſchte.
Sämtliche in der Anſtalt befindliche Fohlen und Pferde werden wöchentlich mehrmals
tierärztlich unterſucht.
9. Beſchädigung der Zohlen und Haftbarkeit der Verwaltung. Die
Verwal=
tung übernimmt keinerlei Haftbarkeit für irgendwelche Beſchädigungen der Fohlen, welche
dieſelben unbrauchbar machen oder den Tod derſelben herbeiführen könnten.
Ebenſo=
wenig haftet die Verwaltung für Abhandenkommen eines Fohlens.
10. Verſicherung der Fohlen und Pferde. Eine Verſicherung der Fohlen und
Pferde ſeitens der Anſtalt findet nicht ſtatt und bleibt Sache der Beſitzer.
11. Jahlung der Verpflegungskoſten. Die erwachſenen Futter= und
Ver=
pflegungskoſten ſind für jede vereinbarte Aufnahmezeit zur Hälfte beim Auftrieb,
zur Hälfte bei der Abnahme der Fohlen an den Weide=Rechner, an welchen auch die
feſtgeſetzten Trinkgelder für den Fohlenwärter zu entrichten ſind, bar zu bezahlen. An
Gebühren ſind zu entrichten:
a) Für die Weidezeit vom 1. Juni bis 1. Oktober pro Fohlen 100 Mark. Außer
dem Weidegeld ſind zu vergüten: Die Koſten für etwaige Lieferung neuer Halftern, für
Arzneien, für Hufpflege, insbeſondere 2- maliges Ausſchneiden und Abraſpeln der Hufe
Sofern die Weide=Eröffnung erſt nach dem 1. Juni ſtattfindet, oder der Weidegang vor
dem 1. Oktober ſchließt, tritt eine entſprechende Reduktion der Vergütung ein. Die
Ver=
gütung kann in dieſem Falle pro Woche und Fohlen auf 5 Mark ermäßigt werden.
Beſteht ein Beſitzer auf frühere als vereinbarte Entlaſſung ſeines Fohlens aus der
An=
ſtalt, ſo findet in dieſem Falle keine Rüclvergütung ſtatt.
b) Für Fohlen, welche erſt während der Weidezeit aufgetrieben oder vor Schluß,
derſelben abgenommen werden, iſt für Weide und Futter „taglich' pro Fohlen 1 Mark
zu zahlen. Für Fohlen, welche während der Sommerweide zurückgewieſen werden,
ver=
unglücken oder durch Tod abgehen, wird für die Zeit der Benutzung der Anſtalt die
Vergütung im Verhältnis der Benuhungszeit zu 100 Mark berechnet, außer den
be=
ſtimmungsmäßig angeſetzten Vergütungen. Für eine kürzere Dauer als 4 Wochen wird
kein Fohlen in die Anſtalt aufgenommen.
c) Für Fohlen, welche nach Schluß der Weidezeit auf eine gewiſſe Dauer oder bis
zur Wiedereröffnung der nächſtjährigen Weideperiode in der Anſtalt verbleiben ſollen,
worüber beſtimmte Wünſche rechtgeitig vorher an die Geſchäftsſtelle Darmſtadt,
Neckar=
ſtraße 10 zu richten ſind, werden für dieſe Benuhung der Anſtalt an Gebühren in Anſatz
gebracht:
Für Pflege, Stallung, Streumittel und Benuhung der Koppeln täglich pro Fohlen!
26 Pfennig.
Die täglichen Hafer=und Heuralionen, deren Größe der Beſitzer zu beſtimmen hat,
ſowie auch ſonſtiges gewünſchtes Beifutter werden von der Anſtalt geliefert und zum
Selbſtkoſtenpreis extra berechnet, ärztliche Behandlung, Koſten für Arzneien, Hufpflege,
und Beſchlag ſind beſonders zu bezahlen.
d) Wird auf Beſchluß des Kuratoriums ein Fohlen aus der Anſtalt entlaſſen, ſo
erhält der Eigentümer die zuviel bezahlten Verpflegungs= ꝛc. Gebühren zurückvergütet.
e) Der Fohlenwärter hat an Trinkgeldern zu beanſpruchen: Für 1 Fohlen während;
der Sommerweide Mk. 3.-, für ein Fohlen während eines teils der Weidezeit M. 2. ein Fohlen außerhalb der Weidezeit pro Monat Mk. 2.
12. Ablieferung der Fohlen. Nach Schluß der Weidezeit oder nach Ablauf der
ſonſt vereinbarten Zeit, für welche Fohlen in die Anſtalt aufgenommen wurden, werden
die Fohlen an die betr. Eigentümer nur gegen Vorzeigen der vom Weiderechner
ausgeſtellten Quittung über die gezahlten Weide= ꝛc. Gebühren ausgeliefert. Fohlen,
welche nach Ablauf der vereinbarten Aufnahmezeit nicht abgeholt worden ſind, werden
auf Koſten und Gefahr der Eigentümer weiterhin verpflegt und können nach 4 Wochen
zu Gunſten der Anſtaltskaſſe meiſtbietend öffentlich verſteigert werden. Der etwaige
Mehrerlös wird nach Abzug aller ſonſtigen Koſten dem Eigentümer zugeſtellt.
Beginn und Schluß der Weidezeit. Der Beginn und Schluß der Weidezeit
wird vom Kuratorium feſtgeſetzt, den Anmeldern direkt bekannt gegeben und im
Ver=
einsorgan, den Kreis= und ſonſtigen geeigneten Blättern veröffentlicht.
II. Beſtimmungen über die Aufnahme von Pferden.
1. Wünſcht ein Pferdebeſitzer Aufuahme für ein oder mehrere Pferde in die
Anſtalt, welche während des ganzen Jahres in Betrieb iſt, ſo hat er ſich dieſerhalb an
die Geſchäftsſtelle des Landes=Pferdezuchtvereins Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 10, zu
wenden, unter genauer Angabe, wie lange das Pferd in der Anſtalt verbleiben ſoll.
Steht der Aufnahme ſeitens der Verwaltung nichts entgegen, ſo erhält der Anmelder
einen Anmeldeſchein, welcher ausgefüllt und nebſt dem vorgeſchriebenen
veterinärärgt=
lichen Geſundheits=Atteſt durch den Ueberbringer des Pferdes dem Fohlenwärter
ein=
guhändigen iſt. Ohne den „Anmeldeſchein und das veterinärärztliche Geſundheits=
Atteſt; darf der Wärter kein Pferd annehmen. Auf kürzere Zeit als 4 Wochen wird
kein Pferd in die Anſtalt zugelaſſen. Hengſte werden nicht aufgenommen.
2. An Gebühren für Weide, Pflege, Stallung und Streumittel werden während
der Monate Mai, Juni, Juli, Auguſt und September täglich pro Pferd 1 Me.
während der anderen Monate des Jahres täglich vro Pferd 60 Pf. erhoben.
3. Die täglichen Hafer= und Heurationen, deren Größe der Beſitzer zu beſtimmer
hat, ſowie auch ſonſtiges gewünſchtes Beifutter werden von der Anſtalt geliefert und
zum Selbſtkoſtenpreis extra berechnet. Aerztliche Behandlung, Koſten der Argneien,
Hufpflege und Beſchlag ſind beſonders zu bezahlen. Der Fohlen= und Pferdewärter
hat an Trinkgeldern zu beanſpruchen für 1 Pferd pro Monat 3 Mk.
4. Nach Ablauf eines jeden Monats erhält der Beſiher des Pferdes von
Rechner der Anſtalt eine Rechnung zugeſtellt, welche innerhalb acht Tagen zu bezahlen/
iſt. Wird der Zahlungstermin nicht eingehalten, ſo wird der Betrag mittels
Poſt=
auftrags erhoben.
5. Die Verwaltung der Anſtalt übernimmt keinerlei Haftbarkeit für
irgend=
welche Beſchädigungen der Pferde während ihres Aufenthaltes in derſelben. Wird ein
Pferd nach Ablauf der vereinbarten Aufnahmezeit nicht abgeholt, ſo wird dasſelbe
weitere 14 Tage auf Koſten des Beſitzers in der Anſtalt verpflegt und nach Verlauf
weiterer 14 Tage öffentlich meiſtbietend verſteigert. Aus dem Erlös werden die von
der Anſtalt zu fordernden Koſten gedeckt; der Mehrerlös wird nach Abzug aller Koſten
dem Eigentümer zugeſtellt. Für den Mindererlös bleibt der Eigentümer haftbar.
6. Beim Abholen der Vferde nach Verlauf der vereinbarten Auſnahmegeit muß
dem Würter die vom Anſtaltsrechner ausgeſtellte,Quittung; über die gejahlten Weide= ꝛc.
Gebühren vorgezeigt werden. Ohne dieſe Beſcheinigung wird kein Pferd ausgeliefert.
Darmſtadt, den 1. April 1903.
(7588
Der Vorſitzende des Kuratoriums:
von Willich, Oberlandſtallmeiſter.
Der Sekretär des Landes=Pferdezuchtsvereins:
Naegelé, Rittmeiſter 3. D.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Poligei=Verordnung bringen wir andurch wiederholt zur
Kenntnis.
Darmſtadt, den 20. April 1903.
Großherzogliches Poligeiamt Darmſtadt.
Dr. Fratz.
(7621dk
Polizei=Verordnung,
betreffend das Auf= und Abladen, ſowie den Trausport von Metall=
Gegenſtäuden.
81. Bei dem Auf= und Abladen und bei dem Transport von
Gegen=
ſtänden, welche beim Herabwerfen oder bei dem Trausport auf Wagen ein ſtarkes
Geräuſch verurſachen, wie eiſerne Tragbalken, Schienen, Metallröhren und
Stangen, Bleche, Ketten und dergleichen, ſind ſolche Einrichtungen zu treffen,
daß beläſtigendes Geräuſch vermieden wird. Namentlich müſſen derartige
Metall=
gegenſtände, welche bei dem Transport durch Aneinanderſchlagen ein ſtarkes
Geräuſch verurſachen, in zweckentſprechender Weiſe mit Stroh oder anderem
geeignetem Material unterlegt, oder ſo feſt mit einander verbunden werden, daß
der Lärm vermieden wird. Solche Gegenſtände dürfen beim Abladen nicht vom
Wagen herabgeworfen, ſondern müſſen gegebenen Falles unter Anwendung
geeigneter Vorrichtungen, langſam herabgelaſſen werden.
8 2. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmung werden in
Ge=
mäßheit des 8 366 pos. 10 des Str.=G.=B. mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder
mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.
Brenn= Ban= und Autzholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 28. lſd. Mts., vormittags 8 Uhr beginnend,
werden in dem oberen Lokal des Turnhauſes, Woogsplatz Nr. 5, nachſtehende
Holzſortimente aus den Diſtrikten „Kaiſerſchlag= und „Hinter dem
Kugelfang=
der früheren Beſſunger und der ſtädtiſchen Tanne öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert und zwar:
Scheiter. Knüppel.
Reiſigknüppel. Stöcke.
Kiefern 744 Nmtr. 389 Amtr.
303 Amtr.
314 Rmtr.
Das Stockholz iſt teils klein geſpalten.
Das blau gezeichnete Knüppel= und Stockholz in der früheren Beſſunger
Tanne gelangt nicht zum Ausgebot.
Sodann werden
Dienstag, den 28. ld. Mts., nachmittags 3½ Uhr beginnend,
ſ aus denſelben Diſtrikten:
37 Kiefernſtämme bis zu 16 Mtr. Länge, 53 Imtr. mittl. Durchmeſſer
und bis zu 2.49 Kbm. Inhalt
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert. - Zuſammenkunft:
Kreuzung des Stirnwegs und der Salzlackſchneiſe auf dem Exerzierplatz.
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Geriſch, Forſtmeiſterſtr. 9, wohnhaft.
Darmſtadt, den 22. April 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jaeger.
(622ds
Die Grundbau=Arbeiten
für eine Erweiterung der elektriſchen/
Straßenbahn ſollen verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen.
iegen bei der ſtädtiſchen Straßenbahn=
Verwaltung, Nieder=Ramſtädterſtr. 187.
Zimmer Nr. 3. während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden/
dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Mittwoch, den 6. Mai l. Js.
vormittags 10 Uhr,
ei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 22. April 1903.
Städtiſche Straßenbahn=Verwaltung.
(75914
Fehmer.
Brennholz=Verſteigerung.
Die am 14. Ifd. Mts. ſtattgehabte
Verſteigerung von Brennholz aus der
ſtädtiſchen Tanne iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind von
Don=
nerstag, den 23. l. Mts., ab bei der
Stadtkaſſe erhältlich und müſſen bis
zum 3. k. Mts. daſelbſt abgeholt ſein.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
des Holzes
Montag. den 22. April l. Js.
Darmſtadt, den 21. April 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Jaege r. (samd
Nun, ſo ſprich dochl mahnte Horſt in rauhem,
befehlendem Ton, da Ewald unſchlüſſig mit der
Ant=
wort zauderte. Oder willſt Du, daß ich ſtatt Deiner
die nötigen Aufklärungen gebe ?
Die letzte Frage hatte dem Baron mit
einem=
male die Zunge gelöſt.
Allerdings, Herr Graf, ich könnte mich mit meiner
eigenen Ehre dafür verbürgen. Aber es darf nicht
zu einem Zweikampf zwiſchen Ihnen und meinem
Bruder kommen. Das iſt ja unmöglich — iſt ja
ganz undenkbarl Dieſes unglückſelige Mißverſtändnis
muß ſich aufklären laſſen, und
Hier kann von einem Mißverſtändnis und von
einer Aufklärung ſelbſtverſtändlich keine Rede ſein,
Herr Baronl Ich werde alſo auf Ihre eben
abge=
gebene Verſicherung hin ſofort die erforderlichen Schritte
tun, und das weitere wird ſich finden -
vorausge=
ſetzt, daß jener Herr wirklich den Mut hat, ſich auch
auf einem Kampfplatz zu ſtellen, auf welchem andere
Faktoren entſcheidend ſind als ſeine vielleicht in irgend
welcher Tagelöhnerarbeit entwickelten Muskeln.
Möchten Sie vielleicht Ihrem Diener Befehl geben,
Herr Baron, daß er mein Pferd unter ſeine Obhut
nimmt Ich ziehe es vor, mich desſelben nicht weiter
zu bedienen.
Keiner hatte bis dahin auf den Diener geachtet,
an den die heiden andern erſt durch dieſe Bemerkung
des Grafen wieder erinnert wurden. Nun erſt ſah
Horſt, daß es derſelbe ältliche Menſch mit den
unan=
genehmen. verkniffenen Zügen war, den er jüngſt bei
ſeinem Beſuch im Herrenhauſe von Rhinow auf eine
zo fühlbare Weiſe an vergangene Zeiten erinnert hatte.
Dem Manne konnte von allem, was hier geſprochen
und geſchehen war, nicht das mindeſte entgangen ſein,
denn er hatte, nur wenige Schritte entfernt, während
der ganzen Zeit ſteif und unbeweglich wie eine aus
Holz geſchnittene Figur auf ſeinem Pferde geſeſſen.
Aber auf ſeinem Geſicht war nichts von dem Eindruck
zu leſen, den die unter vornehmen Kavalieren ja gewiß
höchſt ungewöhnliche Scene auf ihn gemacht haben
mochte - es ſei denn, daß man das tückiſche Glitzern
der faſt beſtändig auf Horſt von Bruchhauſen
ge=
richteten kleinen Augen hätte für einen Ausdruck ſeiner
Empfindungen nehmen wollen.
Führen Sie das Pferd des Herrn Grafen ſofort
in das Schloß zurück, Irmiſchl befahl Ewald. Und
der Diener ſtieg aus dem Sattel, um zunächſt etwas
an dem in Unordnung geratenen Zaumzeug des Gaules
wieder zu richten. Es war das eine Arbeit, die
auf=
fallend viel Zeit in Anſpruch nahm. Aber von den
dreien war niemand geſtimmt, darauf zu achten, und
keiner von ihnen nahm von der weiteren
Anweſen=
heit des Dieners Notiz.
Der Graf hatte ſich zum Gehen gewendet und
Baron Ewald machte Miene, ſich ihm anzuſchließen.
Aber mit einer nicht mißzuverſtehenden Gebärde wies
Woldenberg ſeine Begleitung zurück.
Bemühen Sie ſich, bitte, nicht, Herr Baronl
Sie werden es jedenfalls vorziehen, die Unterhaltung
mit Ihrem Bruder fortzuſetzen, und ſelbſt, wenn ich
mich in dieſer Vermutung täuſchen ſollte, möchte ich
lieber allein gehen. Was wir einander noch zu ſagen
haben, erledigen wir wohl beſſer ſchriftlich oder aber
durch eine geeignete Mittelsperſon.
Wenn ich dieſe Andeutung recht verſtehe, Herr
Graf
Ich bin ganz ſicher, daß Sie ſie vollkommen
richtig verſtehen, Herr Baron! Nach der unerhörten,
feigen und brutalen Beſchimpfung, die mir von einem
Angehörigen ihrer Familie auf Ihrem Grund und
Boden und unter Ihren Augen zugefügt worden iſt,
kann von einer engeren Verbindung mit Ihrem Hauſe
für mich ſelbſtverſtändlich nicht mehr die Rede ſein.
Ich beklage das natürlich aufrichtig, aber ich zweiſle
keinen Augenblick, daß Sie ſich darüber bereits
voll=
kommen klar geworden waren, noch ehe ich es
aus=
geſprochen. Da ich außerdem Ihre Gaſtfreundſchaft
unter den obwaltenden Umſtänden nur noch ſo lange
in Anſpruch nehmen kann, als ich Zeit brauche, einen
Wagen für die Fahrt zur Station zu beſchaffen, ſo
darf ich Sie wohl erſuchen, die gnädigſte Frau
Ba=
ronin und die gnädige Baroneſſe ſtatt meiner von der
veränderten Sachlage zu unterrichten. Alles weitere
wird dann, wie geſagt, auf irgend einem
ordnungs=
müßigen Wege geregelt werden. Ich habe die Ehre,
Herr Baron, mich Ihnen zu empfehlen.
Seinen Hut tief in die Stirn drückend, ging er,
ohne Horſt eines weiteren Blickes zu würdigen, eiligen
Schrittes in der Richtung nach dem Herrenhauſe davon.
Und als er ſicher war, daß die Zurückgebliebenen ihn
nicht mehr beobachten konnten, ſchlug er auch ſeinen
Rockkragen in die Höhe, um ſo gut als möglich das
Brandmal der Schande zu verbergen, das er mit ſich
fortnahm.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 94.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1903.
Sei
Bekanntmachung.
Richard Heinrichs, Kaufmann zu
Darmſtadt, betreibt ſeit 10. April 1903
in Eberſtadt unter der Firma ſeines
Namens ein kaufmänniſches Geſchäft.
(Angegebener Geſchäftszweig:
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er=
folat.
(7604
Darmſtadt, den 18. April 1903.
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag. den 23. April 1903.
Seite 2.
Im europüiſchen Weiterwinkel.
Reiſebriefe von Paul Lindenberg.
Nachdruck verboten.
III.
Nach Mitrowita. — Unterwegs. - Eine Oflergabe.-
Ankunft in Mitrowitza. — An der Bahre des Konſuls
Schtſcherbina. — Militäriſches Leben.- Beim
Komman=
danten Said=Bey. - Auf blutiger Stätte. - Allerhand
Ergählungen. - Parade. — Ein Abendeſſen mit
Ueberraſchungen.
Mitrowitza, 13. April.
Früh um 7 Uhr heute morgen auf dem
Bahn=
hofe zu Ueskueb. Der nach Mitrowitza beſtimmte
lange Zug iſt mit Rekruten dicht beſetzt, die Waggons
zweiter Klaſſe ſind von Offizieren eingenommen,
Säbel klirren, kurge Kommandos ertönen,
Ordon=
nanzen kommen mit letzten Meldungen, dann das
dritte Zeichen der Glocke, und langſam ſetzen ſich die
beiden Lokomotiven fauchend in Bewegung. Feſſelnde
Landſchaftsbilder entrollen ſich längs der Bahnſtrecke;
ſorgſam bebaute Felder, auf denen hell die erſte Saat
aufſprießt, braune Aecker, deren Boden der von
wuch=
tigen Ochſen gezogene hölzerne Pflug umwühlt,
blüten=
überſäte Obſtbäume, die ſchäumende, Mühlen treibende
Ein hübſches Erlebnis auf einer dieſer Stationen:
eine Gruppe von Serben, Griechen, Türken ſteht vor
meinem Wagen und ſtaunt den einzigen Ziviliſten
im Zuge an. Endlich überwiegt doch die Neugierde:
ein junger Serbe in buntem Hemde, mit dunklem,
geſticktem Jäckchen, breiter, roter Leibbinde und blauen
Pluderbeinkleidern tritt zögernd heran, und ich kann
ſeinen Worten entnehmen: woher des Wegs ?=Berlin,
Aleman.” Kurzes, heimliches Tuſcheln, dann kramt
der Serbe in ſeinen Pumphoſen herum und drückt
mir zwei buntbemalte Eier in die Hand: Aleman,
Aleman= ſagend, und die beturbanten Türken nicken
wohlgefällig und machen mit der dreimaligen
Hand=
bewegung das grüßende Zeichen.
Aus den Gebirgen haſtet der Zug hinab in die
Ebene und durchquert das Amſelfeld, einſt
blutge=
tränkt durch zwei Schlachten, in denen die Türken
(1389 und 1448) die ſüdſlaviſchen Heerſcharen
be=
ſiegten, durch den erſten Kampf ihre Herrſchaft in
Europa auf lange Zeit hinaus befeſtigend. Vom
Coupeefenſter aus erblickt man eine kleine, einſam
liegende gekuppelte Moſchee, errichtet an jener Stelle,
wo bei dem gewaltigen Völkerringen am 15. Juni
Sitnitza, einzelne freundliche Anſiedelungen, bis ſich 1389 Sultan Murad in ſeinem Zelt von einem
die Szenerie ändert und die Maſchinen ſtühnend mit = ſerbiſchen Ehelmanne ermordet wurde.
ihrer ſchweren Laſt den durch Berge und Felſon
führenden Eiſenweg erklimmen. Und plötzlich ein
Ruf des Entzückens: in wunderborer Beleuchtung
durch die goldige Frühlingsſonne ragt linker Hand
die ſtolze Gebirgskette des Jjubotra empor mit dem
rieſigen, eisumpanzerten, ſpitz ſich zum blauen
Him=
melszelt aufreckenden Gipfel, der aus einſamer Höhe
kühn herabſchaut auf ſeine ſchneebedeckten Trabanten
zu beiden Seiten - ein Gemälde ſo ernſt, ſo
er=
greifend, wie wir es ſonſt nur im Berner Oberland
erwarten.-
An den Halteſtellen nberall bunte militäriſche
Bilder neben dem ſonſtigen, farbenreichen
orienta=
liſchen Getriebe. Paſchas kommen mit Dienerſchaft,
bettelnde Zigeunerkinder bieten Veilchenſträuße an,
befreundete Offiziere feiern ein Wiederſehen. Zaptiehs
(Gendarmen) mit langen Flinten auf dem Rücken
und dichtgefülltem Patronengürtel halten Wache und
drängen das ſchauluſtige Publikum zurück, Verkäufer
bieten Kuchen, Brot, Aepfel, Waſſer an, einzeln und
in kleineren Gruppen ſtehen Albaneſen - ſofort
kenntlich an ihrer weißen, wollenen, ſchwarzbeſetzten
Gewandung - zuſammen, von großer, ſehniger
Ge=
ſtalt, mit trotzigen Blicken, die Soldaten muſternd.
Ueberall auf den Dörfern nahe den Stationen liegt
Militär, am meiſten in Firusbey; jedes Gehöft iſt
mit ſtarker Einquartierung belegt. Kavallerie
biwa=
kiert außerhalb der Ortſchaſft, auf den Hügeln ſind
zahlloſe weiße Zelte aufgeſchlagen und ſieht man
Wachtpoſten wie Patrouillen, und als hier unſer
Zug abdampft, da ſtimmen unſere Rekruten, die ſich
ſonſt außerordentlich ruhig verhalten, brauſend das:
Padischah tschok yaschale an und der Ruf findet
begeiſterte Erwiderung, er pflanzt ſich fort und ſchallt
uns noch lange aus dem Lager nach.
Kurz nach 1 Uhr iſt Mitrowitza erreicht. Höhere
Offiziere erwarten auf dem kleinen, militäriſch
be=
ſetzten Bahnhofe den Truppentransport, ein paar
Bofehle, genau nach acht Minuten marſchieren die
Rekruten ſtill und gelaſſen der etwa eine halbe
Stunde entfernten Stodt zu. Auch ich ziehe
des=
ſelben Weges, begleitet von einem baumlangen Zaptieh,
den mir der Stationschef. ein franzöſiſch ſprechender
Armenier, zur Führung und Bedeckung mitgegeben.
Die Gegend iſt ſehr anmutig, durchſtrömt von der
Sitnitza, die ſich in Schlangenlinien durch das Tal
windet, das von hohen Bergzügen - den
Schlupf=
winkeln der aufſtändiſchen Albaneſen - eingerahmt
wird. Allerorts erblickt man die weißen Pünktchen
der Zelte, die ſich zu einem großen Lager verdichten
auf einer felſigen Erhebung, auf der Geſchütze
auf=
gefahren ſind und von welcher her ſchmetternde
Trompetenſignale ertönen; dort iſt der militäriſche
Stützpunkt des Ortes und dort ſowie unterhalb dieſes
Hügels fand der Kampf ſtatt, da liegt auch die
Kaſerne, in welcher ich mich bei Said=Bey, dem
Truppen=Kommandanten, melden will.
Steinig iſt der Weg und heiß brennt die Sonne
herab, Hunger und Durſt ſind groß, aber wie heißt's
doch ſo ſchön: „erſt das Geſchäft und dann das
Ver=
gnügen.- Alſo vorwärts. Eine Strecke vor der
Kaſerne, gegenüber weiten mohamedaniſchen
Fried=
höfen, liegt ein neues, ſteinernes Häuschen, eine
mächtige weiß=blau=rote Fahne mit langen, breiten
Trauerwimpeln weht von dem Dach, Prieſter und
zwei Kawaſſen ſtehen vor der niedrigen Tür: das
muß doch das ruſſiſche Konſulat ſein und ſollte hier
vielleicht die Aufbahrung des ſo unglücklich aus dem
friſchen Leben geriſſenen Konſuls Schtſcherbina
ſtatt=
finden 2 Denn ein Hauch des Feierlichen, des Trau=
rigen umſchwebt dies einſame Haus. Ich trete ein,
gebe meine Karte ab, ein Soldat führt mich eine enge,
von ſerbiſchen und bosniſchen Landleuten dichtgefüllte
Treppe hinauf uud in einem mit Teppichen und
Bildern hübſch ausgeſtatteten Gemach finde ich den
große Gala=Uniform tragenden ruſſiſchen Konſul
Maſchkow aus Ueskueb ſowie zwei ſerbiſche Konſuln
aus nahen Städten. Liebenswürdige Aufnahme,
Kaffee und Zigaretten ſiwie die Einladung, dem in
kurzem ſtattfindenden Requiem beizuwohnen, man
warte nur noch auf den Biſchof. Aber meine Zeit
iſt knapp und ſolch ruſſiſcher Trauergottesdienſt währt
lange. So führt mich denn der ruſſiſche Konſul in
ein kleines Zimmer: hier ruht in einem offenen,
eichenen Sarge der wenige Tage zuvor ſeinen
Ver=
letzungen erlegene Konſul Schtſcherbina. Ein feines,
ſchmales, ſympathiſches Geſicht mit ſpitz geſchnittenem,
ſchwarzem Vollbart, in den gefalteten Händen ein
Kruziſitz, zu Füßen des von Kerzen umgebenen Sarges
der große Kranz des Königs von Serbien mit
liebe=
voller Widmung, auch ſonſt viele Kränze, in einer
Ecke ein die Sterbegebete murmelnder Prieſter.
Be=
hutſam, tiefe Ergriffenheit in den wettergebräunten
Zügen, nahen Serben, Bosniaken, Bulgaren, auch
Frauen und Kinder, in den Händen tragen ſie
bren=
nende Wachslichtchen, ſie bekneuzigen ſich, knieen nieder
und küſſen die Hände des Toten, leiſe kniſtern die
Kerzen und der Puft der Blumen, die drückende Hitze,
das Rätſel des Todes legten ſich dumpf auf die
Nerven.
Draußen wieder der grelle Sonnenſchein,
Früh=
lingspracht und kriegeriſches Lebenl Auf einem der
Kaſerne benachbarten Kirchhofe lagern die eben
an=
gelangten Rekruten, zwiſchen plumpen, weißen
Grab=
ſteinen, zwiſchen niedrigen, alten und neuen Gräbern.
Auf dem offenen Platze vor der zweiſtöckigen Kaſerne
aber wird „gedrillt;, tout comme chez nous, nur
daß hier die Herren Unteroffiziere nicht ſo ſehr
raiſon=
nieren, ſonſt aber auch: „eins=zwei, eins=zwei” - die
Beine fliegen hoch, die Blicke gerad in einer Richtung.
dann im Laufſchritt marſch=marſch, Präſentierübungen
und Griffekloppen.
Nach Said=Bey, dem Kommandanten, fragend,
führt man mich in einen ſehr ſauberen Warteſaal,
wo alsbald ein Adjutant erſcheint, der gut franzöſiſch
ſpricht, „abers, meint er, „wir haben hier auch einen
Kameraden, mit dem Sie deutſch plaudern können”
und er holt flugs dieſen, einen mittelgroßen Offizier
mit rotblondem Schnurrbart und blauen Augen,
feldmarſchmäßig und aber doch mit einer gewiſſen
Eleganz gekleidet: Mehmed Redjib, Hauptmann im
16. Feldartillerie=Regiment, ſo ſtellt er ſich vor. Auch
dieſer Offigzier, welcher, was Ausſehen und Benehmen
anbelangt, ſofort deutſche Epaulettes tragen könnte,
hat unſere Sprache auf der Militärſchule in
Kon=
ſtantinopel gelernt, ſicher, beſcheiden, liebenswürdig
tritt er einem entgegen und erbietet ſich als
Dol=
metſcher bei Said=Bey, der nur türkiſch ſpricht.
„Der Herr Kommandant läßt bitten=, meldet eine
Ordonnanz. In einem beſcheidenen Zimmerchen, an
Ear Hotiz!
Man kann bei den ſich maſſenhaft
mehrenden zweiſelhaften Mitteln gegen
Haarleiden nicht genug auf das bereits
ſeit 35 Jahren ſich bewährende, von
Autoritäten empfohlene, ſich durch Güte
und Billigkeit auszeichnende
2 haarwasser von Retter, Münehen.2.
aufmerkſam machen, welches wirklich
leiſtet, was es verſpricht: Konſervierung
und Kräftigung der vorhandenen Haare,
Reinigung von Schuppen, weich und
glänzend machen der Haare. Z. h. um
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[663do
[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
deſſen weißen Wänden ein paar Waffen hängen,
ſinden wir Oberſt Said, ſtraſfe, unterſetzte Geſtalt,
energiſches Geſicht mit ſchwarzem Schnurrbart, kluge,
ſcharf ſchauende Augen, Soldat durch und durch.
Das hat er bewieſen bei dem Angriff der Albaneſen,
wo er den Befehl führte und ohne Zögern einſchritt,
obwohl er ſelbſt Albaneſe iſt. Er drückt ſeine Freude
aus, einen „aleman; begrüßen zu können, erlaubt
alles zu beſichtigen und alles zu photographieren und
teilt mir Hauptmann Mehmed Nedjib als Begleiter
zu. Und einen beſſeren Führer hätte ich mir nicht
wünſchen können, kluges Wiſſen, kurze, erſchöpfende
Erklärungen, verbindlichſte Formen. Wir wohnen
dem Exerzieren bei, beſuchen die Kantinen, in denen
das Eſſen gebracht wird, durchwandern das
Zelt=
lager, in welchem die Leute ſingend und lachend die
Waffen reinigen, und beſteigen den Hügel, auf dem
zwölf Geſchütze zum Teil hinter Erdwällen poſtiert
ſind, dieſelben beiden Batterieen, welche den Angriff
der Albaneſen zurückgeſchlagen und von denen eine
dabei unter dem Befehl meines Hauptmanns geſtanden.
Ein weiter Blick öffnet ſich von hier oben; dicht
unten in einer Talmulde das Städtchen Mitrowitza
mit ein paar dürftigen Moſcheen, dahinter ein hoher,
ſchroffer Felskegel, mit der Ruine eines Schloſſes
das natürlich, wie ſo vieles hier, eine blutige
Ver=
gangenheit, hat, vor uns unten das Flüßchen mit
jener Brücke, über welche die Albaneſen in die Stadt
dringen wollten. Und der Hauptmann erzählt mir:
In einzelnen Trupps nahten die Albaneſen von den
Bergen und ſchloſſen ſich erſt unten zuſammen, etwa
1500 bis 2000 Mann, ſämtlich bewaffnet, einzeln
feuernd. Wir wußten, was der Stadt bevorſtand,
wenn die Schar ſich ihrer bemächtigt hätte, denn
die Hälfte der Einwohner iſt albaneſiſch, ſie hätten
mit ihren Freunden paktiert, man hätte die
chriſt=
lichen Familien geplündert und gemordet und es
wäre uns nur mit großen Verluſten möglich geweſen,
den Ort zu nehmen und zu ſäubern.
Oberſt Said tritt an der Spitze zweier Bataillone
den Albaneſen entgegen, dreimal fordert er ſie auf,
zurückzuweichen und auseinanderzugehen, er hätte
ein Jrade des Sultans und müſſe eventuell Gewalt
anwenden, es half nichts. Da, ein Zeichen von ihm,
und wir eröffneten das Feuer, im ganzen
vierund=
achtzig Schuß abgebend, und als die Albaneſen jetzt
auf die Brücke zuſtürmen, feuert auch die Infanterie.
Nun erſt erfolgt der Rückzug, wobei die Toten und
Verwundeten - wir ſchätzen die gemeinſame Zahl
auf zweihundert - mitgenommen werden. Von der
anderen Seite, da drüben, alſo in unſerem Rücken,
ſollen gleichfalls 2000 Albaneſen im Anmarſch geweſen
Darmſtüdter Tayblatt, Donnerstag, den 23. April 1903.
Rummer 94.
ſein, als ſie aber ſahen, daß es ernſt wurde, und die
Gefallenen bemerkten, ſtiegen ſie garnicht erſt von
den Bergen herab.”
Nach einer anderen Erzählung beabſichtigten die
Albaneſen, nicht die Stadt zu zerſtören, ſie wollten
„nur: die zwölf Geſchütze haben, den ruſſiſchen
Konſul Schtſcherbina ſowie die chriſtlichen Zaptiehs
gefangen nehmen, ſich dann in ihre Schlupfwinkel
zurückziehen und auf Grund dieſer etwas
verſchieden=
artigen Beute mit dem Sultan unterhandeln. Ach,
was wird doch hier im Orient alles gefabelt! Es
wäre ja gleichbedeutend mit Maſſenſelbſtmord der
Soldaten geweſen, hätten ſie ſich die Geſchütze
nehmen laſſen, denn die Albaneſen hätten dann von
den umliegenden Bergen Kaſerne und Stadt in
Trümmer legen können. Und was hätte Rußland
geſagt, wenn ſein Konſul, unter dem Schutze der
Waffen, fortgeführt worden wäre!
Jegliche Ueberrumpelung Mitrowitzas iſt jetzt
ausgeſchloſſen, denn die umliegenden Bergketten ſind
mit Militär beſetzt, überall ſieht man Zelte und
Poſten, Kolonnen von 30-50 Mann ſowie
Ka=
vallerietrupps durchſtreifen die Gegend. In und um
Mitrowitza liegen ca. 6000 Soldaten, in Albanien
etwa 14000, täglich faſt treffen je 2000 - meiſt
aus Anatolien, und zwar von Konſtantinopel mit
Schiffen bis nach Saloniki und von dort per
Eiſen=
bahn - ein, man erwartet, noch 30000 Mann.
Dann beabſichtigt man (beſtimmtes weiß man freilich
nicht) eine allgemeine Entwaffnung der Albaneſen
vorzunehmen und die Truppen ſtändig in dieſen
Gebieten zu laſſen; das bedeutet zwar für die
Türkei ein großes finanzielles Opfer, aber es muß
gebracht werden, will man endgültig die Ruhe
her=
ſtellen.
Mitrowitza ſelbſt bietet garnichts, ein elendes
Städtchen mit ca. 3-4000 Einwohnern, mit ein
paar Gaſſen, die fortwährend Patrouillen durchziehen;
das Pflaſter iſt furchtbar, wo es fehlt - und es
fehlte oft - der Schmutz fußtief, die beiden Han's,
Gaſthöfe, ſehen ſo abſchreckend aus, daß man
ſchaudernd zurückweicht.
Um 6 Uhr ſind wir wieder auf dem
Kaſernen=
platze, denn es findet die tägliche Abendparade ſtatt.
Die Truppen ziehen heran und ſtellen ſich in langen
Gliedern auf, die Muſik ſpielt das Gebet, mit
wel=
chem ſich die dumpfen Trommelwirbel vermiſchen,
die Artilleriſten präſentieren mit dem Säbel, die
In=
fanteriſten mit dem Gewehr, dreimal brauſt es
ſtür=
miſch durch die Luft: „Gott erhalte den Padiſchah.”
Feierliche Muſikweiſen auch von den Hügeln und
aus den Tälern, ſowie der gleiche Ruf. Mit klingen=
dem Spiel rücken die Soldaten ab. in die Kaſerne
und zu den Zelten, zwiſchen den bald die Lagerſeuer
aufflammen.
Mehrere Majore laden mich und meinen
Be=
gleiter ein - — aber bloß zu Kaffee und
Ziga=
retten in ihren Kaſernenräumen, ach, und ich hätte
doch gerne was Kompakteres vorgezogen, denn wenn
auch in Mitrowitza nichts mehr von Revolte zu
ver=
ſpüren iſt, in meinem Magen revoltierte es deſto
mehr. Von früh an weiter nichts genoſſen als den
Morgenkaffee und unterwegs ein Stück Brot mit
einem Glaſe Wein.
Endlich, endlich gehr's zum Bahnhofe zurück,
hinter mir als getreuer Schatten mein Zaptieh. Der
Bahnhofchef hatte bei meiner Ankunft ſo etwrs
ge=
murmelt von gemeinſamem Eſſen in der Nähe der
Station - ach, ich malte mir die ſchönſten Schnitzel,
Rührei mit Speck, kaltes Huhn und ſonſtwas Gutes
aus. Ja, ſonſtwas! Hinter dem Bahnhof eine
Bretterbude, in dieſer ein unſagbar ſchmieriger
griechiſcher Wirt und ein noch viel ſchmierigeres von
einer Küchenlampe erhelltes Loch mit drei noch
ſchmierigeren Holztiſchen. Ich warf einen Blick in
die benachbarte „Küche= wo der Grieche
umher=
hantierte und da prallte ich zurück. Alſo nur acht
Eier, ungeſäuertes Brot und eine halbe Flaſche Wein,
der Aehnlichkeit mit Tinte hatte. Zur Unterhaltung
diente ein Zirkus, der ſeine Vorſtellung auf dem
Rande meines Glaſes gab; erſt dachte ich, es ſind
Mücken, als aber die lieben Tierchen immer mit
einem Hupp=Hupp davonſprangen, erkannte ich ihr
wahres Weſen. Mir iſt manches ſchon paſſiert, aber
daß die Herren Flöhe - für Damen hatten ſie zu
ſtarke Taillen - auf meinem Weinglaſe gymnaſtiſche
Uebungen machten, doch noch nichtl Außerdem
waren es Antialkoholiker, denn ſtatt in den Wein zu
hupfen, ſprangen ſie luſtig ins Leben hinein, ſie
wollten, wie ich gar ſchnell an mir merkte, etwas
anderes als wie Rebenblut trinken! Und ſo froh
waren ihre Sätze, daß Harras, der kühne Springer,
vor Neid ſein Pferd verkauft hätte und ſtets zu Fuß
gelaufen wäre. Als einige der ſüßen Geſchöpfe eine
Gavotte auf meiner Hand tanzten, verließ ich dieſes
gaſtfreie Grand=Hotel und verlaſſe damit den
ſpringen=
den Punkt des heutigen Abends. O, daß er mich
leider nicht auch verläßt hier in meinem eiskalten
Bahnhofskämmerchen, wo ein aus Ueskueb
mitge=
brachtes Feldbett für mich aufgeſchlagen iſt:
„Wer nie die kummervollen Nächte
Gebiſſen ward ohn Unterlaß,
Der kennt noch nicht des Orients Müchte,
Der kennt noch nicht der Flöhe Haßl”
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Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Oberregiſſeur Valdek.
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ſcher König.
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Herzog Gottfried,i Bruder Frl. Zinn.
Friedrich von Telramund,
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Ortrud, ſeine Gemahlin Frau Tolli.
Der Heerrufer des Königs Herr Kieß.
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Herr Joachim.
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Frl. Becker.
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Nach dem 1. und 2. Atte findet je eine
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Anfang ½7 Uhr. Ende nach ¼11 Uhr.
Kartenverkauf von 11-1 Uhr und von
¼6 Uhr an.
Freitag, 24. April. 151. Ab.=Vorſt. B 38.
Zum erſtenmale: „Das große Licht=
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25. April. Außer Abonnement. Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen. „Der Troubadours
Anfang 7 Uhr. - Sonntag, 26. April.
152. Ab=Vorſt. C 38. Zum erſtenmale
wiederholt: „Götz von Verlichingens.
Große Preiſe. Anfang 17 Uhr. —
Diens=
tag. 28. April. Außer Abonnement. Zum
Veſten des Hofchorperſonals. Neu
ein=
ſtudiert: „ Joſeph und ſeine Brüder= Große
Preiſe. Anfang 7 Uhr. Den Abonnenten
bleibt ein Vorverkaufsrecht gewahrt ſſiehe
Plakat). (Vorverkauf: Freitag, 24. April
und die folgenden Tage, vormittags von
11-1 Uhr.)
Gegen Schnupfen iſt
der Schnupfenäther,Forman”
anzuwenden, der
ärztlicher=
ſeits mehrfach als „
gerade=
zu ideales
Schnupfen=
mittelu bezeichnet wird. Bei
leichtem Schnupfen Forman=
WattelDoſe 30 Pf.) bei ſtarkem
Schnupfen Forman=Paſtillen
650 Pf.) zum Inhalieren mittels
Niechgläschens. Wirkung
frappaut: Bei beginnendem
Schnupfen faſt unfehlbar. In
allen=Apotheken. Man frage
[7005
ſeinen Arzt.
gor
„Reichs=Arbeitsblatt”.
Am 21. ds. Mts. iſt zum erſtenmal die vom
Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt, Abteilung für
Arbeiter=
ſtatiſtik, herauszugebende arbeiterſtatiſtiſche Zeitſchrift
erſchienen. Sie führt den Titel „Reichs=Arbeitsblatt=
Für die Berichterſtattung des Blattes iſt es gelungen,
eine umfaſſende Organiſation zuſtande zu bringen.
Nicht weniger als 1000 Stellen, darunter zahlreiche
Vereinigungen von Arbeitgebern und Arbeitern,
ſenden der Abteilung ihre Jahresberichte, rund 4000
Krankenkaſſen, rund 350 Arbeitsnachweiſe aller Art
und bis jetzt etwa 250 Einzelfirmen, Geſellſchaften ꝛc.,
ſowie eine große Anzahl gewerkſchaftlicher
Ver=
einigungen haben ſich zu einer regelmäßigen
Bericht=
erſtattung bereit erklärt. Das Kaiſerliche Statiſtiſche
Amt fand bei ſeinen Plänen allſeitig Entgegenkommen.
Das Blatt erſtreckt ſich, der ihm in der Denkſchrift
zum Reichshaushaltsetat von 1902 geſtellten Aufgabe
gemäß, auf alle Gebiete, die mit den Verhältniſſen
der arbeitenden Klaſſen in Zuſammenhang ſtehen,
u. a. wird auch die ſoziale Geſetzgebung des In= und
Auslandes verfolgt und, ſoweit angängig, zum
Ab=
druck gebracht werden. Beſondere Berückſichtigung
findet die Bewegung des Arbeitsmarktes. Der Preis
des Blattes, das durch den Buchhandel und durch
alle Poſtanſtalten zu beziehen iſt, beträgt im
Jahres=
bezug 1 Mark. Die einzelne Rummer koſtet 10 Pf.
Die erſte Nummer, welche 80 Seiten ſtark iſt, hat
folgenden Inhalt: Die Abteilung für Arbeiterſtatiſtik.
- Arbeitsmarkt. — Arbeitsvermittelung und
Arbeits=
loſigkeit. — Arbeitsbedingungen. - Arbeiterſchutz.-
Arbeitsſtreitigkeiten. - Wohnungsweſen. -
Ver=
ſchiedenes. - Geſetzgebung. — Die Tätigkeit der
Gewerbegerichte. — Tabellen zur Arbeitsſtatiſtik.
Das Vordringen der deutſchen Jubuſtrie
in China.
In einer der letzten Rummern des=Mouvement
Gsographique' findet ſich ein Artikel =La pénétration
allemande en Chiner dem der „Globus- folgende
Stellen entnimmt: Noch vor wenigen Jahren waren
in Petſchili deutſche Firmen rar, heute nehmen
ſie den erſten Rang ein und kämpfen erfolgreich
gegen eine Konkurrenz, die um ſo ſchwerer zu
be=
ſiegen iſt, als jene Firmen es mit beſtehenden
Ge=
wohnheiten zu tun hatten. Von jeher brachten die
europäiſchen Handelshäuſer eine Maſſe der
ver=
ſchiedenſten Waren auf den Markt, die die Chineſen
mangels einer Konkurrenz anzunehmen genötigt
waren; ſie ſahen ſich deshalb auch gezwungen, hier
und da ihren Geſchmack danach einzurichten. Der
Chineſe aber iſt, wie man weiß, ſehr konſervativ,
und die Deutſchen haben ſich danach gerichtet, ſie
haben die Wege ihrer europäiſchen Mitbewerber
ver=
laſſen und die Konkurrenz mit der
chine=
ſiſchen Induſtrie ſelbſt aufgenommen. Die
Repräſentanten des deutſchen Handels ſind mit
leeren Händen gekommen, haben die Erzeugniſſe der
chineſiſchen Induſtrie geſammelt, ſie nach Haus
ge=
ſchickt und laſſen nun dort genau nach Muſter ganz
„chineſiſche= Produkte herſtellen. Weder Engländer
noch Franzoſen hatten das verſucht, die Deutſchen
aber ſtellten nun Seide, Baumwollengewebe, Schuhe,
Porzellanvaſen her, die genau ſo ausſahen, als
wären ſie in China und von Chineſen ſelbſt
fabri=
ziert. Sie haben außerdem Dinge auf den
chine=
ſiſchen Markt gebracht, für deren Herſtellung
Eng=
land ein Monopol zu haben glaubte. Wenn die
von den Deutſchen eingeführten Erzeugniſſe dem
chineſiſchen Geſchmack nicht behagen, ſo geben ſie
ihnen noch Möglichkeit ein chineſiſches Ausſehen; ſie
ſtatten 3. B. ihre Petroleumlampen mit Drachen und
chineſiſchen Buchſtaben aus und bringen auf dem
Glas derſelben eine chineſiſche Marke an, die dem
Käufer vertraut iſt. Die deutſche Induſtrie bietet
ſogar der japaniſchen die Spitze, trotz des
beträcht=
lichen Unterſchieds der Arbeitslöhne in beiden
Ländern. Es fehlt Japan der richtige Handelsſinn,
ſo daß es niemals reuſſieren wird, wo es ſich
ge=
wandten Leuten gegenüber, befindet. Allerdings
ändern auch die Konkurrenten der Deutſchen nach
deren Vorbild ihre Taktik.
Deutſches Reich.
— Dem Reichstage wird. wie berichtet wird,
eine Vorlage, betreffend den Neubau des
Reichs=
marineamts in der Belleallianceſtraße zu Berlin,
vorgelegt werden, die in finanzieller Beziehung ſo
günſtig für das Reich ſein ſoll, daß man mit
Be=
ſtimmtheit auf Annahmne durch den Reichstag hofft.
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1903.
Nummer 94.
—- Aus dem ſächſiſchen Wahlkreis
Reichen=
bach=Kirchberg wird der=Tägl. Rundſchau- durch
den Draht gemeldet, daß in einer
Verſamm=
lung der Vertreter der Kartellparteien einſtimmig
die Kandidatur des Grafen Hoensbroech
auf=
geſtellt wurde. Auch der Führer der Konſervativen
ſtimmte ihr zu.
- Die Freiſinnigen und Nalional=
Liberalen des rechtsrheiniſchen Bayern
trafen ein Uebereinkommen, ſich, wo es noch möglich
ſei, über die Aufſtellung gemeinſamer Kandidaten zu
verſtändigen; wo es nicht mehr möglich ſei, die
gegenſeitige Unterſtützung bei den Stichwahlen
anzu=
bahnen und den Wahlkampf gegeneinander dem
ſpä=
teren Zuſammenwirken bei den Stichwahlen
ent=
ſprechend mit Mäßigung und Sachlichkeit zu führen.
- Zu dem Eſſener Vorfall bemerkt die
freikonſervative „Poſt;, daß Hüſſener in Wahrheit
den militäriſchen Vorſchriften ſchnurſtracks
zuwider=
gehandelt habe. Er habe abſolut kein Recht gehabt,
den Einjährig=Freiwilligen Hartmann zu verhaften.
Sein ganzes Vorgehen laufe auf die Sucht hinaus,
ſein eigenes Ich oſtentativ zur Geltung zu bringen.
Ueber die Strafe, welche Hüſſener zu erwarten hat,
führt die „Poſt; aus: Wird Hüſſener des
rechts=
widrigen Waffengebrauchs für ſchuldig befunden, ſo
hätte er nach Paragraph 149 vorbehaltlich der
ver=
wirkten höheren Strafe: Gefängnis oder
Feſtungs=
haft bis zu einem Jahre zu erwarten. Die Beſtrafung
aus Paragraph 149 tritt nur ſubſidiär ein. Nach
den Paragraphen 122 und 123 werden vorſätzliche
Verletzungen Untergebener durch Vorgeſetzte mit
Ge=
fängnis oder Feſtungshaft bis zu drei Jahren beſtraft.
Iſt der Tod dadurch herbeigeführt, ſo tritt Zuchthaus
nicht unter drei Jahren, in minder ſchweren Fällen
Gefängnis oder Feſtungshaft nicht unter einem
Jahre ein.
Im Landesausſchuß für Elſaß=
Lothringen wurde der Nachtrags=Etat für die
Errichtung einer katholiſch=theologiſchen
Fakultät an der Umverſität Straßburg beraten.
In der Debatte wurde eine prinzipielle Gegnerſchaft
aus dem Hauſe nicht erhoben, nachdem die Errichtung
der Fakultät vom päpſtlichen Stuhle einmal
ge=
nehmigt wurde. Nur finangielle und kirchenrechtliche
Bedenken wurden dagegen geltend gemacht.
Staats=
ſekretär v. Köller ergriff wiederholt das Wort und
erklärte, die Vorlage habe mit germaniſatoriſchen
Tendenzen an ſich nichts zu tun. Die Germaniſation
des Landes ſei in den letzten Jahren ſo vorgeſchritten,
daß man im großen und ganzen Elſaß=Lothringen
als deutſches Land betrachten könne.
Gutem Vernehmen nach hat die badiſche
Regierung ihren Geſandten beim Bundesrat
an=
gewieſen, gegen die Aufhebung des 8 2 des
Je=
ſuitengeſetzes zu ſtimmen.
Ausland.
- Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe
erklärte bei Beantwortung der Interpellation Seitz
betreffend die Vorgänge in der Verſammlung des
katholiſchen Schulvereins vom 25. März
der Miniſterpräſident, daß die Vorgänge nicht derart
ſeien, um den Miniſter des Aeußern zu irgend
welcher Eröffnung an die italieniſche Regierung
an=
zugehen, noch daß die italieniſche Regieruog erneuter
Verſicherungen über die Bündnistreue der Monarchie
bedürfe. Es widerſpreche allem politiſchen Ernſte,
wenn aus Anläſſen ſolcher Art von Gefahren für
den Frieden der Monarchie geſprochen werde. In
Beantwortung der Interpellation Schönerer betreffend
Stellung der Deutſchen in Oeſterreich
zum Bündniſſe mit Deutſchland und angeſichts des
Verhaltens Deutſchlands zu den Deutſchen in
Un=
garn erklärt der Miniſterpräſident, da es ſich um
Deutſchland einerſeits und Ungarn andererſeits, alſo
um zwei fremde Staaten handle, ſo ſtehe der
Re=
gierung gar kein Recht irgend welcher Einmiſchung
zu. Er erachte die Delegationen als einen beſſer
geeigneten Ort zu ſolchen Auseinanderſetzungen.
Dort würde es ſich wohl auch zeigen, ob wirklich
alle Deutſchen in Oeſterreich geneigt ſind, aus den
vom Interpellanten angeführten Gründen jenem
Bündniſſe ihre Unterſtützung zu entziehen.
Der König von Italien nahm das
Ent=
laſſungsgeſuch des Miniſters des Auswärtigen,
Prinetti, an und verlieh ihm das Großkreuz des
Mauritius= und Lazarusordens. Nach dem Blatte
„Patriar verlieh der König Prinetti den Rang eines
Marquis. Die Blätter beſtätigen, daß Morin zum
Miniſter des Auswärtigen ernannt werden ſolle.
Betollo ſoll das Porteſeuille der Marine erhalten.
- Im engliſchen Uuterhauſe erklärte Balfour
auf die Anfrage, ob eine Verſtändigung zwiſchen den
Gründern der Bagdad=Bahn und den britiſchen
Finanginännern über die Erhöhung des England
zu=
geteilten Kapitalanteils erzielt ſei, daß ſeit ſeinen
letzten Ausführungen im Hauſe ſich über den
Gegen=
ſtand nichts geändert habe. Der Unterſtaatsſekretär
des Aeußeren Lord Cranborne erklärt in
Be=
antwortung einer Anfrage über den Stand der
Ver=
handlungen mit Venezuela daß das Abkommen
über die Feſtſetzung der dem Haager Schiedsgericht
zu unterbreitenden Fragen Gegenſtand von
Verhand=
lungen zwiſchen Ver zuela und den beteiligten
Mächten ſei. Da die Verhandlungen in Waſhington
aber noch ſchwebten, würde es der Praxis der
Regierung zuwiderlaufen, jetzt eine Erklärung
ab=
zugeben.
Die „Finanz=Chronik' erfährt mit Bezug auf
die Bagdad=Vahn=Augelegenheit, daß am 23. ds.
in Berlin eine Verſammlung ſtattfinden wird, der
die Führer der engliſchen Gruppe, Sir Erneſt Caſſel,
Lord Revelſtoke und Sir John Aird, beiwohnen
werden. Das Blatt fügt hinzu, daß über die
finanziellen Grundlagen des
Unter=
nehmens und insbeſondere über die Anteilnahme
der engliſchen Gruppe alle wichtigeren Beſtimmungen
endgültig getroffen ſeien und daß es ſich bei den
Beſprechungen in Berlin im weſentlichen nur um
Einzelheiten handle.
7.W. Rom, 20. April. Die Formalitäten bei dem
Empfang des Königs Eduard im Vatikan
ſind nun geregelt worden. Da die Verhandlungen darüber,
von wo aus Eduard VII. nach dem Vatikan gehen ſollte,
zu keinem Reſultat führten, war zuerſt beſtimmt worden,
der Monarch ſolle ſelber darüber bei ſeiner Anweſenheit
entſcheiden. Doch als ſein Beſuch für den 29. ds. Mts.
hier offigiell angezeigt wurde, ſcheint Rampolla gefühlt
zu haben, daß es beſſer ſei, eine Verſtändigung zu treffen,
als ſich durch ein kait accompli überraſchen zu laſſen.
Darum iſt nun folgendes feſtgeſtellt worden. Am 29. April
wird der König ſich offiziell von dem italieniſchen
Herr=
ſcherpaar verabſchieden, und letzteres wird ihn bis zur
engliſchen Botſchaft begleiten. Dort wird er andere
Uniform anlegen und ſich im Galawagen des
Botſchaf=
ters. jedoch ohne Begleitung italieniſcher Truppen, welche
auch nicht, wie ſeiner Zeit bei Kaiſer Wilhelm auf dem
Wege Spalier bilden werden. zum Papſt begeben. Nach
dieſem Beſuch fährt Eduard VII. direkt zur Bahn, ohne
mit dem Quirinal wieder in Berührung zu treten. Der
Papſt ſendet ſpäter Abgeſandte nach London, um dem
Monarchen für ſeinen Beſuch zu danken. Dieſe
Abge=
ſandten werden jedoch keinen diplomatiſchen Charakter
tragen, weil die engliſche Verfaſſung keinen offiziellen
Verkehr zwiſchen dem Vatikan und Großbritannien erlaubt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
geſtern den Oberſtleutnant v. Bernuth, Kommandeur des
1. Großh. Dragoner=Regiments Nr. 23. den Major
v. Trotta gen. Treyden, Bataillonskommandeur im
Königs=Infanterie=Regiment (6. Loth.) Nr. 145. den Major
v. Wachter, Eiſenbahnlinien=Kommiſſar in Frankfurt a. M.
den Oberſtleutnant Deinhard, Kommandeur des 2. Großh.
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 61, die Leutnants Zaepernick.
Geppert und v. Stockhauſen von demſelben Regiment,
den Generalmajor 3. D. und Flügeladjutanten la suite
v. Herff, den Oberſtleutnant a. D. Cramolini, Präſidenten
der Kriegerkameradſchaft, Haſſiau den Rittmeiſter der
Landwehr vom Tram 1. Aufgebots Frhr. v. Mayer. den
Leutnant der Landwehr=Kavallerie 1. Aufgebots Schwanitz,
die Leutnants Winter und Freſenius von der Reſerve
des Großh. Train=Bataillons Nr. 18. den Majorv. Ende.
Bataillonskommandeur im Füſilier=Regiment v.
Gers=
dorff (Kurheſſ.) Nr. 80, den Kaſſier Balſer, den Prokuriſt
Sohl, ſowie die Bankbeamten Leichtweiß und Jockel von
der Bank für Handel und Induſtrie, den
Oberſteuer=
inſpektor Regierungsrat Römheld von Mainz, den
Forſt=
meiſter Hein von Viernheim. die Revier=Polizeikommiſſäre
Bachert und Liſtmann, den Reviervorſteher Greb von
Worms. die Profeſſoren Rektor Pfarr und Bibliothekar
Dr. Hangen von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt,
den Pfarrer Landmann von Rothenberg, den Kreisrat
Dr. Göttelmann von Heppenheim, den Proſeſſor Schott
von Bad Nauheim, den Baumeiſter Niedlinger. den
Direktor der Landes=Hppothekenbank Baſtian. den
Kunſt=
ſchriftſteller und Verleger Alex. Koch; zum Vortrag den
Staatsminiſter Rothe, den Geheimen Kabinettsrat
Röm=
held, den Generaldirektor des Hoftheaters und der
Hof=
muſik Werner. - Um 11 Uhr empfingen Se. Königl.
Hoheit der Großherzog Seine Durchlaucht den Fürſten
zu Löwenſtein u. Freudenberg in beſonderer Audienz.
Se. Königl. Hoheit der Großhersog haben dem
Major von Trotta gen. Treyden, Bataillons=
Kommandeur im Königs=Infanterie=Negiment 66. Lothr.)
Nr. 145, ſeither Adjutant der Großh. (25.) Diviſion, das
Nitterkreus 1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die
Ernennung des Oberlehrers an der Realſchule zu Alefeld,
Ludwig Schmitt zum Oberlehrer an der Oberrealſchule
zu Offenbach zurückgenommen und denſelben in ſeiner
ſeitherigen Stelle belaſſen.
Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und
die Prinzeſſin Heinrich von Preußen haben ſich geſtern
nachmittag 4 Uhr 23 Min. zum Beſuche Sr. Hoheit des
Prinzen und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzeſſin
Friedrich Karl von Heſſen nach Frankfurt begeben.
Ihre Königliche Hoheit die Prinzeſſin Heinrich
be=
abſichtigte, der „Darmſt. 3ta” zufolge, von da um 8 Uhr
45 Min. abends mit den Prinzen=Söhnen Siegismund
und Heinrich nach Kiel zurückzureiſen. Se. Königl.
Hoheit der Großherzog kehrte im Laufe des Abends
hierher zurück.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 28 enthält:
1) Bekanntmachung, die Vorbereitung zu den Stellen der
Rechner an der Zellenſtrafanſtalt Butzbach und am
Landeszuchthauſe Marienſchloß betreffend. 2
Bekannt=
machung, die Erhebung und Beitreibung der
Tilgungs=
renten betreffend.
0 Gelegentlich der heute ſtattfindenden
Ein=
führung des neu gewählten beſoldeten techniſchen
Beigeordueten Ekert ſeien nachſtehend diejenigen Herren
verzeichnet, die ſeit Einführung der Städteordnung im
Jahre 1874 als Beigeordnete in unſerer Stadt amtiert
haben. Dem erſten Bürgermeiſter unter der
Städte=
ordnung, Herrn Ohly, wurden als unbeſoldete
ehren=
amtliche Beigeordnete die Herren Georg Appfel und
Chriſtian Lauteſchläger an die Seite geſtellt. Beide
hatten das Amt ſchon vorher neben dem letzten
Bürger=
meiſter der früheren Gemeindeordnung, Herrn Fuchs,
be=
keidet. Nachdem Herr Lauteſchläger im Jahre 1877 aus
Geſundheitsrückſichten zurückgetreten und Herr Appfel
ge=
ſtorben war, traten nacheinander in gleicher Eigenſchaft
die Herren Riedlinger und Kaufmann Hickler an
ihre Stelle. Letzteren erſetzte im Jahre 1889 Herr
Hof=
apotheker Karl Lauteſchläger. Nach dem Ableben
des Herrn K. Lauteſchläger im Jahre 1894 wurde als
erſter, beſoldeter Beigeordneter, Herr, Rechtsanwalt
Köhler und dann im Jahre 1896 als weiterer
be=
ſoldeter techniſcher Beigeordneter Herr Jäger erwählt.
Herrn Köhler erſetzte im Jahre 1898 Herr Schliep=
hake und dieſen letzteren im Jahre 1901 Herr
Dr. Gläſſing.
1. Der Kreisausſchuſ verhandelſe geſtern zuerſt das
Geſuch der 19 Jahre alten Anna Illgen von Beſſungen
um Erteilung eines
Bandergewerbe=
ſcheines. Das Mädchen beabſichtigt ein gelegentlich
von ihrer Familie erworbenes Karruſſell auf Meſſen,
und Märkten in Betrieb zu jeyen. Dos Geſuch wurde
abgewieſen unter Verurteilung der Illgen in die Koſten,
ſowie zur Zahlung einer Averſionaljumme von 3 Mk.-
Nunmehr kam das Geſuch des Reſtaurateurs Martin
Olbert dahier wegen Erlaubnis der Errichtung
einer Spezialitätenbühne zur Verhandlung.
Bekanntlich war vor einiger Zeit ein Zeſchluß dahin
ge=
faßt worden, daß Herr Olbert vorerſt die Pläne für die
beabſichtigte Anlage vorzulegen habe. Rechtsanwalt
Neuſchäffer rechtfertigte wie fruher das geſtellte Begehren
und erklärte einen nachträglich erjolgten Widerſpruch von
Nachbarn für unſtichhaltig. Die Lage der „Patrontaſche”
Ecke Wilhelms= und Heidelbergerſtraße), welche
aus=
erſehen ſei für das Inſtitut, ſei durch die Nachbarſchaft
für eine Villa nicht geeignet. Das geplante Varists
werde eine Zierde Darmſtadts ſein und weit beſſer allen
Anforderungen entſprechen, welche an ein Orpheum
ge=
ſtellt würden. Zweifellos habe auch der hier fragliche
Stadtteil die Berechtigung auf Berückſichtigung;
dem Hoftheater erwachſe durch das Inſtitut keine
Konkurreng, deſſen Beſucher, ſtellten ganz andere
Anſprüche als diejenigen eines Varistss. In anderen
Städten trage man ebenfalls dem Geſchmack der modernen
Zeit Rechnung, was dort recht ſei, müſſe auch hier recht
ſein. Poligeiamtmann Gebhardt ſprach gegen das
Unter=
nehmen, für zwei ſolcher Vetriebe läge kein Bedürfnis
vor, beſtehe nur ein Varisté, ſo könne auch dem
Publi=
kum wirklich Gutes geboten werden. Eventuell beantrage
er, eine Reihe Bedingungen zum Schutz des Publikums
vorzuſchreiben. Auf die Einſprüche der Nachbarn könne
erſt bei Erteilung des Baugeſuchs eingegangen werden.
Am Schluß ſtellte der Vorſitzende Regierungsrat Wick
feſt, daß nicht dieſes, ſondern das Geſuch des
Reſtau=
rateurs Georg Chriſt, Grafenſtraße 18 (Kaiſerſaah, das
erſt eingereichte ſei, indem Herr Chriſt bereits 1896, Herr
Olbert erſt 1898 vorſtellig wude. Der Kreisausſchuß
entſchied dahin, daß dem Geſuch des Herrn
Olbert die Genehmigung zu
verſagenſei=
unter Verurteilung desſelben in die Koſten, ſowie zur
Zahlung einer Averſionalſumme von 3 Mark in die
Nreiskaſſe.
Leyter Gegenſtand war das Geſuch des genannten
Herrn Chriſt, um Geſtattung der Abhaltung
von Varists=Vorſtellungen in ſeinem großen
Gartenſaale. Rechtsanwalt Hallwachs begründete das
Geſuch, welches einem Bedürfnis entſpreche. Die Lage
im Herzen der Stadt laſſe ein zweites Orpheum für
durchaus entſprechend erſcheinen, wie ſolches hier geboten
werden ſolle. Höchſt wahrſcheinlich würde ſein Klient auch
damit einverſtanden ſein, wenn das Geſuch nur für vier
Tage der Woche genehmigt werde. Polizeiamtmann
Gebhardt beantragte, auch dieſes Geſuch mangels eines
Bedürfniſſes abzuweiſen, eventuell einige Bedingungen
vorzuſchreiben. Der Kreisausſchuß entſchiedauch in
dieſer Sache ablehnend, wie auch im
vorher=
gegangenen Fall. Beide Geſuchſteller dürften Berufung
an den Provinzialausſchußz verfolgen.
Das Programm für die Feier des
hundert=
jährigen Geburtstages Juſtus von Liebigs am
12. Mai d. Js. iſt nunmehr feſtgeſetzt. Die Feier wird
gemeinſam von der Stadt Darmſtadt, der Großh.
Tech=
niſchen Hochſchule, dem Heſſiſchen Landwirtſchaftsrat,
der Großh. landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation, dem
Verein heſſiſcher Aerzte und dem Verein deutſcher
Chemiker veranſtaltet. Vormittags 101 Uhr findet ein
Feſtakt im ſtädtiſchen Saalbau unter Mitwirkung des
Muſikvereins ſtatt, bei dem Geheimerat Prof. Dr.
Volhard aus Halle a. d. S. Geh. Hofrat Prof. Dr.
Wagner=Darmſtadt und Dr. med. Heil=Darmſtadt Reden
halten werden. Um 2 Uhr nachmittags findet mit
Rücklicht auf die auswärtigen Gäſte ein gemeinſchaftliches
Eſſen ſtatt, abends 8 Uhr eine geſellige Vereinigung im
Saalbau. Die Teilnahme von Damen iſt erwünſcht.
- Geſtern vormittag 11 Uhr begab ſich, dem „Tägl.
Anz.” zufolge, im Auftrage der Lehrer und Lehrerinnen
des Kreiſes eine Deputation zu Herrn Schulrat
Müller, um dem allgemein beliebten, aus ſeinem Amte
als Kreisſchulinſpektor des Kreiſes Darmſiadt ſcheidenden
Vorgeſetzten eine Adreſſe zu überreichen. Die
Depu=
tation beſtand aus den Herren Oberlehrer Backes,
Ober=
lehrer Hanſtein, Lehrer Wenzel und Lehrerin Fräulein
Anton aus Darmſtadt, ſowie den Herren Oberlehrern
Schmitt=Eberſtadt, Voltz=Pſungſtadt, Glaſer=Ober=
Ram=
ſtadt und Hof=Arheilgen. Im Namen der Deputation
hielt Herr Oberlehrer Backes eine Anſprache an Herrn
Schulrat Müller und verlas die Adreſſe. Lezterer ſprach
der Lehrerſchaft des Kreiſes den tiefgefühlteſten Dank
aus, verſichernd, daß er allezeit mit Luſt und Liebe
ſeines Amtes gewaltet, und nur durch die wohl
all=
gemein vorgefundene Verufstreue der Lehrerſchaft in der
Stadt und auf dem Lande es ihm möglich geworden
ſei, die Arbeit, welche die inkl. der Inſtitute auf 300
Schulklaſſen angewachſene Schultätigkeit erforderte, zu
bewältigen. Die Ehrung die ihm von der geſamten
Lehrerſchaft ohne Ausnahme zuteil geworden ſei, gereiche
ihm zur hohen Befriedigung und Genugtuung.
Am Schluß der verfloſſenen Woche fand in
Gieß en die Hauptverſammlung des Vereins akademiſch
gebildeter Lehrer im Großherzogtum Heſſen ſtatt.
Provinzialdirektor Dr. Breidert hieß die Verſammlung
im Namen der Provinz Oberheſſen und des Kreiſes
Gießen willkommen. Aus der Rechnungsablage des
Oberlehrers Ritſert=Darmſtadt iſt zu entnehmen, daß die
Mitgliederzahl 3. 3t. 546 beträgt. Der Vorſtand, dem
ſeither aus Starkenburg angehörten die Herren
Ober=
lehrer Profeſſor Dr. Becker=Darmſtadt, Profeſſor Heddaeus=
Darmſtadt, Profeſſor Dr. Keußer=Offenbach, Dr. Neßling=
Darmſtadt und Ritſert=Darmſtadt, aus Rheinheſſen
Profeſſor Dr. Beck=Mainz, Profeſſor Dr. Denig=
Mainz. aus Oberheſſen Block=Gießen und Profeſſor
Grein=Friedberg, wurde wiedergewählt. Zum Ort
der, nächſten Hauptverſammlung wurde Darmſtadt
beſtimmt. Oberlehrer Block berichtete über das
ab=
gelaufene Vereinsjahr und teilte u. a. mit, daß die
Ver=
handlungen wegen der Veranſtaltung eines allgemeinen
Oberlehrertages ſoweit gediehen jcier, daß wohl der erſte
noch in dieſem Herbſt in Halle a. S. im Anſchluß an die
Verſammlung deutſcher Philglogen und deutſcher
Schul=
männer ſtattfinden könne. Eine lebhafte Debatte rief die
Beſchlußfaſſung über die von Overehrer Dr. Meſſer=
Gießen auf der letzten Hauptverſammlung in Mainz
aufgeſtellten Leitſäßze bei der Berechtigungsfrage hervor,
an der ſich beſonders Direktor Dr. Mangold=Darmſtadt,
Prof. Dr. Staudinger=Darmſtadt und der Antragſtell
beteiligten. Schließlich wurden von den drei Sätzen die
beiden erſten in folgender Faſſung angenommen: 1) Es
ompfiehlt lich die Gleichſtellung der Realoymnaſien und
Rummer 24.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1903.
Geite 15.
Oberrealſchulen mit den Gymnaſien hinſichtlich der
Zu=
laſſung ihrer Abiturienten zur Immatrikulation, zu
Staatsprüfungen und Promotionen. 2) Zunächſt erſcheint
der Grundſaß der Gleichberechtigung praktiſch
durchführ=
bar bezüglich der juriſtiſchen und philoſophiſchen Fakultät.
Der erſte Satz wurde gegen eine, der zweite gegen
53 Stimmen angenommer. Ferner wurde der Antrag
des Oberlehrers Schierholz=Gießen, den ſeitherigen Namen
des Vereins: „Verein akademiſch gebildeter Lehrer im
Ghroßherzogtum Heſſen' in „Heſſiſcher Oberlehrer=
Vereinz umzuwandeln, einſtimmig angenommen.
Vor=
träge wurden gehalten von Prof. Dr. Strack über
Auf=
gaben und Bedeutung der Volkskunden und von
Ober=
lehrer Roller=Darmſtadt über „Kurgſichtigkeit und
Schul=
bücherdrucki: letzterer führte aus. daß an der
Kurzſichtig=
keit der Schüler nicht zum wenigſten der oft den
einfachſten Regeln der Geſundheitslehre widerſprechende
Buchdruck die Schuld trägt; eine Wandlung und
Beſſe=
rung ſei hier erſt durch ein entſchiedenes Eingreifen der
Regierung zu erwarten. An die Verſammlung ſchloß
ſich ein gemeinſames Mittageſſen an.
2 Intereſſenten werden daran erinnert. daß nächſten
Mittwoch, den 29. d. M. noch ein Vortrag ſim Inſtitut
der Engliſchen Fräulein) über ein aktuelles und
inter=
eſſantes Thema gehalten wird. Näheres ſ. Anzeige in
heutiger Nummer.
B. Immobilienverkehr. Die in Alsbach gelegene
Villa des Herrn Hofweißbindermeiſters Otto Stier hier
ging zum Preiſe von 35000 M. in das Eigentum von
Fr. v. Ardenne in Bonn über.
F. Vom Gerüſt geſtirzt iſt geſtern vormittag an
einem Hauſe im Herdweg der Weißbindergehilfe Günther
aus Roßdorf. Derſelbe wurde ſchwer verletzt in das
ſtädtiſche Krankenhaus verbracht, wo er bald darauf
verſtarb.
Mücke, 20. April. Nicht geringes Aufſehen erregt das
Verſchwinden des Direktors der=Oberheſſiſchen
Holz=
induſtrier Zamberger, auf Mücke. Er iſt ſeit etwa
14 Tagen nach unbekanntem Aufenthaltsort verreiſt. Wie
aus ſicherer Quelle verlautet, ſind bis jetzt keine
erheb=
lichen Unterſchlagungen entdeckt worden. Private
Schul=
den mögen der Beweggrund der Flucht des Direktors
Bamberger geweſen ſein. Er bezog übrigens für Mücke
einen recht bemerkenswerten Gehalt, nämlich 4000 Mark
Beſoldung, freie Wohnung, freies Ticht und freien Brand.
Bamberger, der früher in Alsfeld ein Geſchäft betrieb,
war dort ſchon einmal fallit geworden. Er war ein in
allen Fächern ſehr gewandter Mann von ſehr
einnehmen=
dem Weſen und genoß volles Vertrauen. Allerdings
hatte der Aufſichtsrat der Holzinduſtrie in letzterer Zeit
bemerkt, daß Bamberger die Geſchäfte nicht mehr
pünkt=
lich führte und deshalb einen Erſatz für ihn bereits in
Erwägung gezogen. (G. A.)
Mainz, 21. April. Der Oberregierungsrat Welcker,
Mitglied der Eiſenbahndirektion in Mainz, iſt behufs
Beſchäftigung in den Eiſenbahnabteilungen des
Mini=
ſteriums der öffentlichen Arbeiten nach Berlin verſetzt.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 21. April. Der
Vor=
ſitzende des Komitees für das Verliner Richard
Wagner=Denkmal, Kommerzienrat Leichner, war
mit dem Münchener Intendanten v. Poſſart vom Prinzen
Ludwig Ferdinand von Bayern im Schloß
Nymphen=
burg zur Tafel geladen. Dabei fand eine Beſprechung
der Feſtlichkeiten ſtatt, die vom 30. September bis
5. Oktober in Berlin zur Denkmalsweihe geplant ſind
und deren Ehrenpräſident der Pring iſt. Das für die
Denkmalsenthüllung entworfene Programm, das auch
dem Kaiſer vorgelegen hat, wurde vom Prinzen gebilligt.
Es iſt in Ausſicht genommen, daß die königliche Kavelle
in München auf einen Tag nach Verlin reiſt, um unter
Leitung des Generalmuſikdirektors Zumpe ſich bei der
Denkmalsweihe zu beteiligen.-Mit der Aufſtellung
von Automaten für den Verkauf von
Brief=
marken und Poſtkarten beabſichtigt jetzt die
Reichspoſtverwaltung in erweitertem Umfange
vorzu=
gehen. Bei dem „Muſterpoſtamtr, W. 66, im Hauſe des
Reichspoſtamtes iſt ein Automat zur Ausgabe von
Briefmarken verſuchsweiſe aufgeſtellt worden. Der
Apparat gibt nur Briefmarken aus. Er hat ſich im
all=
gemeinen bewährt. Nach den bisherigen Erfahrungen
iſt jedoch ein neuer Typus der Briefmarken=Automaten
geſchaffen worden, der jetzt eingeführt werden ſoll. Es
werden dabei nicht nur verſchiedene Werte von
Brief=
marken, ſondern auch Poſtkarten durch den Apparat
ausgegeben. Bei dem einzelnen Poſtamt ſollen jedesmal
zugleich fünf Automaten aufgeſtellt werden. Sie ſpenden
Briefmarken zu 2. 5 und 10 Pfg., Poſtkarten zu 2 und
5 Pfg. Der Einwurf beträgt überall 1Groſchen, für den
man dann gleichzeitig 5 Zweipfennigmarken oder 2
Fünf=
pfennigmarken oder 1 Zehnpfennigmarke oder 5
Poſt=
karten zu 2 Pfg. oder auch 2 Poſtkarten zu 5 Pfg.
erhält. Es ſollen zunächſt drei Berliner Poſtanſtalten
mit beſonders großem Verkehr mit den Apparaten
ver=
ſehen werden. Wo es möglich iſt, wird ſogar
beab=
ſichtigt, die Apparate an der Außenſeite der Poſthäuſer
anzubringen, ſo daß ſie Tag und Nacht zugänglich ſind
und die Entnahme von Wertzeichen auch nach Schluß
Kleines Feuilleton.
Kloſettgeſeh. Bei der Beratung des
Ent=
wurfs, betr. Abänderung des Neglements für die
Reichstagswahlen, warf ein ſogialdemokratiſcher Redner
den Gegenparteien vor, daß ſie das neue Geſetz verächtlich
als Kloſettgeſetz bezeichneten, worauf der Präſident Graf
Valleſtrem erklärte; „Der vom Vorredner beanſtandete
Ausdruck iſt ſchon bei frühern Beratungen gebraucht
worden. Er ſtammt, ſo viel ich weiß, aus einem
Wahl=
geſetz in Auſtralien, wo der engliſche Ausdruck für den
Jſolierraum elosed room, geſchloſſener Raum, lautet.
Man kann alſo keinem Mitgliede des Hauſes
unter=
ſchieben. daß er dieſem Ausdruck einen entwürdigenden
Sinn unterlegt.: Der Ausdruck „Kloſettgeſetz; iſt damit
alſo parlamentariſch geworden.
Wozu alte Zeitungen gut ſind. Wer
einen Garten mit Raſenplatz beſitzt, weiß, wie ſchwierig
es iſt, bei einer neuen Grasſaat dieſe vor den Vögeln zu
ſchützen. Ganze Kilogramm Samen fallen im Au den
ſchlauen Spatzen zum Opfer, und trotz Wiederholung der
Saat wird nur allzu oft ein höchſt ſpärlicher Graswuchs
erzielt. Man hat die verſchiedenſten Mittel vorgeſchlagen,
den gefiederten Grauröcken das Handwerk zu legen:
drehende Paviermühlen, flatternde Fähnchen, geſpannte
Fäden, Spiegelſcherben, Bedecken der Saat mit Zweigen,
gerlumpte künſtliche Schreckensmänner, aber Herr Spaßz
läßt ſich durch nichts einſchüchtern. Neuerdings erzählt
de Parville in der Revue des Sciences, daß er mit
beſtem Erfolg Zeitungspapier zum Schußze der Grasſaat
verwandt habe. Er bedeckte dieſe mit Zeitungsblättern,
die gegen eine Entführung durch den Wind mit Steinen
u. ſ. w. beſchwert wurden. Um bei dem Verſuche ſicher
der Poſtanſtalt geſtatten. Die Herſtellung von
Ver=
kaufs=Automaten für die Poſt erfordert beſondere
Sorg=
falt. Einmal um die Einrichtung gegen Mißbrauch nach
Möglichkeit zu ſchützen, dann um Reklamationen wegen
Verſagens der Apparate ſo gul wie auszuſchließen, da
das Verfahren der Wiedererſtattung von Beträgen aus
öffentlichen Mitteln naturgemäß immer mit einer gewiſſen
Weitläufigkeit verbunden iſt.
Tegernſee, 21. April. Prinzeſſin Irmengard,
die verſtorbene Tochter des Prinzen Rupprecht, war am
21. September vorigen Jahres in Bad Kreuth geboren
und blieb bei den Eltern der Mutter, dem Herzog und
der Herzogin Karl Theodor, mit ihrem ein Jahr älteren
Bruder in Obhut, als Prinz und Prinzeſſin Rupprecht
zu Beginn des Winters ihre große Reiſe nach dem fernen
Oſten antraten. Mitte voriger Nache erkrankte das Kind
an einer heftigen Lungenentgür „ug ſo beſorgniserregend.
daß am Freitag die Großeltern ihre Reiſe zur Teilnahme
an den Wiener Hochzeitsfeierlichkeiten aufgeben mußten.
Am Sonntag wurde, da eine Kehlkopfgeſchwulſt auftrat,
der Luftröhrenſchnitt vorgenommen, der einige
Erleichte=
rung brachte. Die Nachricht von dem Tode ihres Kindes
empfangen die Eltern jetzt in China, von wo ſie
früheſtens in fünf bis ſechs Wochen zurückgekehrt ſein
können.
Kaiſerslautern, 20. April. Dem „Pfälz.
Kurier=
wird gemeldet: Sehnſucht nach der Heimat hat das
Kindermädchen des Bankagenten Heinrich Haſemann zu
einem Mordverſuch verleitet. Die Dienſtherrſchaft
bemerkte geſtern nachmittag, wie das Kindermädchen dem
12 Monate alten Kinde ein Fläſchchen unter die Naſe
hielt. Nähere Beobachtungen ergaben, daß in den
Exkre=
menten des Kindes Weizenkörner waren, die ſich bei der
Unterſuchung als Rattengift erwieſen. Sofort angewendete
Gegenmittel von ärztlicher Seite waren von Erfolg
ge=
krönt. doch iſt das Kind noch nicht außer Lebensgefahr.
In den Kleidern des Kindermädchens fand ſich ein
Brief, in dem es ſeinen Eltern, die in Staudenheim
wohnen, mitteilt, das Kind der Familie Haſemann ſeian
Krämpfen geſtorben, ſie ſelbſt jetzt entbehrlich und könne
wieder nach Hauſe kommen. Das Kindermädchen wurde
verhaſtet.
Heide (Holſteinh. 22. April. Eine große
Feuers=
brunſt wützte geſtern Nachmittag in dem Dorſe
Was=
beck an der Bahnſtrecke Heide-Neumünſter. 12 Gebäude
wurden eingeäſchert, 10 Familien ſind obdachlos. Eine
ganze Anzahl Vieh kam in den Flammen um. Der
Schaden iſt groß.
Linz, 21. April. In Anweſenheit der Erzherzöge und
Ersherzoginnen Franz Salvator und Peter Ferdinand,
des Statthalters, der Zivil= und Militärbehörden, ſowie
eines zahlreichen Publikums fand heute die feierliche
Enthüllungdes Kaiſerin Eliſabeth=
Denk=
mals ſtatt.
Shrakus, 21. April. König Eduard iſt heute
Nachmittag an Bord ſeiner Pacht unter Eskorte zweier
Kriegsſchiffe hier eingetroffen Bei der Ankunft in
Syrakus wurde der Kourier des Königs höchſt
unan=
genehm durch die Tatſache überraſcht, daß das Gepäck
des Königs. das er bis Malta zu beaufſichtigen
hatte, fehlte. Er ſtellte Erkundigungen an, und man
telegraphierte an alle Stationen zwiſchen Rom und
Sprakus. Endlich lief die Nachricht ein, daß dem
Gepäck=
wagen bei Reggio ein Unfall paſſiert ſei und daß das
Gepäck am nächſten Tage nachkommen werde. Der Zug
kam auch, aber nicht das Gepäck. Der Kourier händigte
darauf die Korreſpondeng für den König, die er bei ſich
trug. an den engliſchen Konſul aus und dieſer reiſte
ſofort damit nach Malta. Als auch am Sonnabend
morgen noch keine Nachricht über das Gepäck eingelaufen
war, telegraphierte der Kourier nach Malta, und es
wurde von dort ein Kriegsſchiff nach Syrakus geſchickt,
um ihn abzuholen Alle Nachforſchungen nach dem
verlorenen Gepäck ſollen bisher kein Reſultat ergeben
haben.
Handel und Verkehr.
Mainz. 21. April. Die,Mainz. N. Nachr.” teilen mit.
daß ſich in dem Verkehrsleben der Stadt Mainz in aller
Stille eine Ueberraſchung vorbereite, die der Bedeutung
von Mainz als Hauptſtation der „Königl. Preußiſchen
und Großh. Heſſiſchen Eiſenbahn' einen empfindlichen
Stoß verſehze. Vom 1. Mai an ſollen die direkten
Wagen Mainz-Wien und Mainz-Paſſau
nicht mehr über Mainz, ſondern über
Frankfurtge=
leitet werden. Es würde damit eine Einrichtung
auf=
gehoben werden, welche ſeit 27 Jahren beſteht. und
ſämtliche Mainzer Reiſende mützten fortan in
Aſchaffen=
burg umſteigen, oder von Kaſtel aus fahren. Auch die
Gäſte des Großherzoglichen Hofes würden gezwungen
ſein. in Aſchaffenburg umzuſteigen. Durch dieſe neue
Anordnung würde der Perſonenverkehr mit Bayern,
Oeſterreich und Ungarn auf das allerempfindlichſte
ge=
ſtört. wozu nicht die geringſte Veranlaſſung vorliege.
Dieſem Schlage für Mainz könne dadurch begegnet
werden. daß der jetzige Zug 66 nach Darmſtadt anſtatt
nach Aſchaffenburg dirigiert und gegen 4 Uhr ein
Schnell=
zug mit den beiden direkten Wagen nach Aſchaffenburg
abgelaſſen würde, die ſich dann an letzterem Orte mit
den beiden Wagen von Frankfurt vereinigen könnten.
zu gehen, ließ de Parville einen Teil des Raſens
unbedeckt und überſpannte ihn nur mit Fäden. Ohne
das Papier aufzuheben, wurde der ganze Platz wie
gewöhnlich beſprengt. Trotz der Verſicherung des
Gärtners, daß die Saat unter dem Pavier nie aufgehen
würde, traf das Gegenteil ein: der verdeckte Grasſamen
war ſchon nach elf, der nur durch Fäden geſchützte und
der Sonne ausgeſetzte erſt nach 16 Tagen gekeimt.
Eine amlſante Geſchichte, die ſich am
Kongo abgeſpielt haben ſoll, erzählt ein belgiſches Blatt.
Ein Offigier, der ſich auf Koſten eines ihm feindlich
geſinnten Agenten einer Handelsgeſellſchaft amüſieren
wollte, ließ die Stoßzähne eines Elefanten durch eine
Nachahmung aus Holz erſetzen, die ſo geſchickt gemacht
war, daß man ſich täuſchen mußte. Der Agent ließ die
falſchen Stoßzähne abhauen und ſchickte ſie, von ihrem
merkwürdigen Ausſehen überraſcht, als Kurioſität nach
Europa. Die Kongo=Regierung legte ſie Naturforſchern
vor, die erſt ganz perplex waren, dann aber mit der
Sicherheit, die jedem echten Gelehrten eigen, erklärten,
daß der Elefant eine Krankheit habe, die man
„Necroignithaumaturgiar nenne, und die das Elfenbein
in einen holzähnlichen Stoff verwandelt habe. Und
dabei blieb es, bis der Offigier die kleine Fälſchung, die
er ſich geleiſtet, hatte, öffentlich zum beſten gab.
Dieſe Fälſchung war jedenfalls harmloſer als die der
Tiara des Saitavharnes und vor allem nicht ſo
koſt=
ſvielig.
Ein Rieſenhaus. Im Holborn=Viertel in
London iſt ein Gebäude vollendet worden, wie es ſich
in Europa wohl kaum zum zweitenmale findet. Es
ent=
hält nicht weniger als 6153 Zimmer; 2 Aufzüge befördern
(.) Frankfurt, 22. April. (
Fruchtmarkt=
bericht) Die höchſt ungünſtigen Witterungsverhältniſſe
waren nicht ohne Einfluß auf den dieswöchentlichen
Markt, denn die Zufuhr blieb eine knappe und Preiſe
waren zumeiſt höher. In Landweigen vollzogen ſich
da=
her nur geringe Umſähe, ebenſo in überſeeiſchem Getreide.
da die Rentabilität bei den erzielten Mehlpreiſen nicht
zur Kaufluſt ermunterte. Landroggen war ebenfalls
feſt; ebenſo Hafer ſehr feſt bei regem Begehr. Gerſte
mr in geringem Verkehr. Mais bleibt in efſektiver
Lieferung anhaltend knapp und recht ſeſt. Für Mehl
waren die Forderungen erhöht, doch Käufer
zurück=
haltend. Futtermehl ziemlich begehrt und gute Preiſe
ergielbar. An den amerikaniſchen Getreidebörſen war
nach vorübergehender Ermattung wieder recht feſte
Hal=
tung dominierend, bei erneut höheren Preiſen. In
Chicago griff Armour wieder mit großen Ordres ein und
New=York war befeſtigt, auf die Meldung von beſſerer
Ausfuhrfrage, bei geringeren Ablieferungen. Mais
eben=
falls durch die allgemeine Tendenz beeinflußt und höher.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterauer 16.50-16.80 M,
norddeut=
ſcher 16.60-16.90 M., kurheſſiſcher 1650-16.90 M., ruſſiſcher
16.90-18.00 M., La Plata 1675-1800 M. Kanſas 17.20
bis 1760 M. Redwinter 17.10-1760 M., rumäniſcher
17.40-1775 M. Noggen, hieſiger 14.35-1455 M. Pfalzer
14.40-14.60 M., ruſſiſcher 14.70-14.50 M. Gerſte, Pfälzer
16.25-1650 M. hieſige 15.90-16.10 M. fränkiſche 15.75.-
16.00 M. Riedgerſte 16.40-1655 M., ungariſche 17.50-1800
M. Hafer, hieſiger 14.40-15.00 M. bayeriſcher 14.50
bis 15.25 M. ruſſiſcher 14.50-15.25 M. rumäniſcher 13.75-
15.25 M. Mais mixed 11.75-11.90 M. La Plata 13.50-
13.75 Mark, Donaumais 12.75-1325 M., ruſſiſcher 1375.-
14.00 M. Weizenſchalen 9.20-9.40 M. Weizenkleie 9.10-
930 M. Roggenkleie 975-1000 M. Futtermehl 1150-
13.50 M., getrocknete Biertreber 1100-1125 M.,
Weizen=
mehl, hieſiges Nr. 0 25.75-26.25 M., feinere Marken
28.75 29.25 M. Nr. 1 2375-2425 M. feinere Marken
25.25- 25.75 M. Nr. 2 22752325 M. feinere Marken,
2375-2425 M. Nr. 3 2175 2225 M., feinere Marken
2275-23.25 M. Nr. 4 19.00-1950 M., feinere Marken
1977— 20.25 M.
M. Nr. 1 20.25-
Roggenmehl, hieſiges Nr. 0 2275-2325
21.25 M. Nr. 2 15.75-1625 M.
Heer und Flotte.
Wie bereits kurg mitgeteilt worden iſt, hat der
Kaiſer die Einführung einer Litewkaaus grauem
Tuch für die Offiziere, Sanitätsoffigiere und obern
Beamten der Militärverwaltung genehmigt und zugleich
angeordnet, daß die Litewken der Mannſchaften aller
Waffengattungen künftig ebenfalls aus grauem Tuch
angefertigt werden. Die Beſtände an Molton und
feld=
grauem Tuch ſind aufzubrauchen, ebenſo dürfen Offigiere
die Litewken bisheriger Art bis zum 1. Oktober 1906
auftragen. Die Knöpfe der Litewken entſprechen in der
Form den Knöpfen der Infanterie=Waffenröcke, auch bei
den Küraſſieren, Huſaren und Jägern zu Pferde, im
Metall der Knopffarbe des Truppenteils. Die Vorſtöße
um den Kragen und die Aermel zeigen dieſelbe Farbe
wie die Vorſtöße des Waffenrocks oder der Ulanka, bei
den Huſaren haben ſie die Grundfarbe des Attilas und
bei den Beamten ſind ſie dunkelblau. Die farbigen
Kragenpatten, ſind bei Generalen ponceaurot, beim
Kriegsminiſterium und Generalſtab karmoiſinrot, bei der
Infanterie von der Farbe der Schulterklappen und
ebenſo bei der Feldartillerie, nur mit Vorſtoß von
ſchwarzem Sammet. Die Grundfarbe der Koller,
Waffenröcke und Attilas mit Vorſtößen wie um den
Mützendeckel iſt für Küraſſiere, Dragoner, Huſaren
maß=
gebend. für die Ulanen die Farbe der Epaulettefelder.
Die Fußartillerie hat ſchwarzen Sammet mit
zitronen=
gelbem Vorſtoß. Ingenieure und Pioniere desgleichen
mit ponceaurotem Vorſtoß, die Sanitätsoffigiere
dunkel=
blau mit ponceaurotem Vorſtoß. Die Litewka iſt von
oben bis unten zugeknöpft, mit zugehaktem Kragen und
ſchwarzer Halsbinde ohne ſichtbaren weißen Hemdkragen
zu tragen, nur Generale dürfen die beiden oberſten
Knöpfe und den Kragen offen laſſen, die Bundklappen,
die nur bei ihnen farbig - ponceaurot - ſind,
um=
ſchlagen und darunter eine hochſchließende weiße Weſte
mit daran angebrachtem weißem Stehkragen tragen,
wobei die Halsbinde fortfällt. Die Litewka iſt
anzu=
legen beim dienſtlichen Radfahren, zum kleinen
Dienſt=
anzug, in der Ortsunterkunft auf Truppenübungs= und
Schießplätzen. Sie darf getragen werden zum kleinen
Dienſtanzug in geſchloſſenen Dienſträumen, innerhalb der
Kaſernen u. ſ. w. zum Dienſt außerhalb der Kaſernen,
wenn die Mannſchaften in Litewka oder Drillichjacken
erſcheinen. Außer Dienſt zum Radfahren, zum Reiten,
jedoch nicht innerhalb der Garniſon Verlin, in der
Offigier=Speiſeanſtalt, außer bei feſtlichen Anläſſen,
und ſchließlich in und außer Dienſt zum kleinen
Dienſt=
anzug unter dem Paletot. Orden werden wie zum
Ueberrock angelegt.
Die Trainbataillone, Garde=
Train=
bataillon in Verlin, das Trainbataillon Nr. 1 in
Königsberg i. Pr. das Pommer'ſche Trainbataillon
Nr. 9 in Altdamm, das ſchleſiſche Trainbataillon Nr. 6
in Breslau und das Trainbataillon Nr. 4 in Magdeburg
begingen am 21. d. Mts. die Feierihres5ojährigen
Beſtehens.
die Bewohner der 11 Stockwerke und mitten darin iſt
ein Reſtaurant für die 8600 Mieter des Hauſes
einge=
richtet, die für ſich alſo die Bevölkerung eines kleinen
Landſtädtchens ausmachen. Nach dem „Figaroi beliefen
lich die Koſten des Baues auf 2½ Millionen Pf. Sterl.
oder auf 50 Millionen Mark.
Folgende charakteriſtiſche Annonce findet ſich
fettgedruckt in Nr. 306 der „Köln. 3tg.1. 10000 bis
50000 Mk. Belohnung derjenigen einflußreichen
Perſön=
lichkeit, welche akademiſch gebildetem Herrn irgend welche
Staatsſtellung vermittelt, welche die Berechtigung zum
Tragen einer Offigiersuniform in ſich ſchließt. Angeb.
u. B 2447 an Haaſenſtein am; Vogler, A=G., München.
Wilhelm Buſch. Aus Eiſenach vom 21. ds.
wird der „Frkf. Ztg” berichtet: Der Stammtiſch einer
hieſigen Weinſtube hatte Wilhelm Buſch zu ſeinem
71. Geburtstag (5. Aprilh eine Flaſche Chablis und einen
ſchönen Pokal mit folgender Widmung überſandt
2Das Schlimmſte, dieſer Satß ſteht feſt,
5ſt, wenn mans Trinken unterläßt."
Darauf iſt von Buſch aus Wiedenſahl bei
Stadt=
hagen nachſtehende launige Antwort eingelaufen:
„Ehedem, getreu und fleißig,
Tat er manchen tiefen Zug.
Erſt. nachdem er zweimal dreißig,
Sprach er: Jetzo ſei's genug!
Von den Taten, wohl vollbrungen,
Liebt das Alter ausgurihn,
Und nun iſt es an den Jungen.
Gleichfalls ihre Pflichl „ tun
Seiſe 16.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1303.
Wettenachrichten.
Der Umfang des Sturmſchadens in
Berlin iſt zwar noch nicht zu überſehem er durfte
jedoch nach den bisher vorliegenden Meldungen in der
Reichshauptſtadt weit über eine Viertelmillion Mark
betragen. Ein einziger Fabrikant für Zeitdächer und
Pläne erhielt an eiſtem Tage nicht weniger als 160
tele=
phoniſche, ſchriftliche und mündliche Auffräge auf
Repa=
raturen durch Sturm vernichteter oder beſchädigter
Zelt=
bekleidungen reſp. Jalouſie=Schutzdächern. Ebenſo
zahl=
reich waren die Meldungen, die bei den Glasverſicherumas=
Geſellſchaften über zerkkümmerte Scheiben einliefen. Bei
einer einzigen Geſeliſchaft wurden allein fürk eahezu
8000 Mark Sturmſchäden gemeldet. Noch gar nicht zu
überſehen ſind die Beſchädigungen, die das Unwetter an
den Häuſern dirett angerichtet hat. da wohl mehr als
ein Fünftel der Häuſer Berlins in größerem oder
geringerem Maße durch die Windsbraut gelitten haben.
34 Hüte wurden am Sonntag und Montag an den
verſchiedenen Schleuſen Berlins Langetrieben ünd weit
größer iſt die Zahl derjenigen Kopfbedeckungen, welche.
von der Näſe noch nicht verdorben von den ſchiffern
als willkommene Beute aus den Fluten der Spree und
ihrer Kanäle herausgefiſcht wurden. Der durch den
Windbruch in den Forſten verurſachte Schaden iſt ſo
koloſſal, daß. ähnlich wie nach den Februarſtürmen im
Jahre 1894, ein bedeutender Druck auf die
Brennholz=
preiſe ausgeübt werden dürfte. Ebenſo ſchlimm. welm
nicht noch' ſchimmer, iſt von dem Schneeſturm die
Stadt Breslau betröffen worden. wie überhaupt
Schleſien am ſtärtſten in Mitleidenſchaft gezogen wurde.
Einer Schilderung der Bresl. Morgenzkaü entnehmen
wir: Nahezu vierzig Stunden, vom Samstag früh
5 Uhr bis Sonntag Abend, hat der Schneeſturm gewütet
ohne Unterbrechung. Dann folgke eine Pauſe während
der Nacht. Am Montag Morgen aber ſeßte der
Schnee=
fall von neuem ein, wenn auch ruhiger. Seit
Menſchen=
gedenken iſt in ſo ſpäter Jahreszeit kein ſo andauernder
und maſſiger. von einem orkänartigen Sturm begleiteter
Schneefalls über Unſere Stadt und die Provinz
nieder=
gegangen. Das -Creignis- wirkte gleich einer
Kata=
ſtrophe. Breslau liegk unter Schneemaſſen' begraben,
als öb wir im tiefſten Winter wären. Niemand wagte
ſich auf die Straße, der Verkehr konnte nur mit Mühe
aufrecht erhalten werden. Das Geſchäftsleben war
nahezul unterbunden. Auf der Bevölkerung laſtete, einem
Banne gleich. das Bewußtſein, daß ein großes Unheil
ſich vollsöge. Und in der Tat bedeutet dieſes winterliche
Ereignis eine ſchwere wirtſchaftliche Schädigung. Die
Verlüſte dürften ſich auf viele Hunderttauſense von
Maͤrk beziffern. Und wie in Breslau, ſo hat das
Unwetter in der ganzen Provinz und über ihre
Grenzen hinaus gewütet. Das Bild. welches die Stadt
bietek iſt troſtlos. Auf den Promenaden und in den
Gärten hat der Sturm wie ein Unhold gewütet.
Starke Bäume ſind von der Laſt des Schnees
nieder=
gewuchtet; andere ſind vom Sturm geknickt worden.
Armſtärke Aeſte; wurden heruntergebkochen, kleinere
Bällme nahezu entwurzelt.- Die ſtädtiſchen Anlagen
gleichen einem Schlachtfelde.
Verlin, 21. April. Amtlich. Die
telegra=
phiſchen Verbindüngen nach Rußland ſind ſoweit
wiederhergeſtellt, daß die Telegramme nur noch' Line
mäßige Verzögerung erleiden. Eine direkte Verbindung
mit Schweden fehlt noch, die Telegramme werden ohne
weſentliche Verzoͤgerung' über Dänemark geleitet. Die
inländiſchen Leitungen ſind zur Zeit wiederhergeſtellt.
Frankfurka. d. O. 21. April. Der „Frankf.
Oderzta. zufolge richtete der Schneeſturm in dem
Regierüngsbezirke Frankfurt a. d. O. gewaltige
Ver=
wüſtungen an. Die Züge auf allen Bahminien treffen
in Frankfurt a. d. 2. auch heute noch nur teilweiſe und
mit bedeutenden Verſpätungen ein, doch durfte der
Ver=
kehr bis heute abend wieder etwas regelmätziger werden.
on Landsberg a. d. Warthe ſind ſämtliche Zelte des
Zirkus Blumenfeld, der dort zur Zeit Vorſtellungen gibt,
durch den Schneeſturm vernichtet worden.Der Zirkus
iſt in einen Trümmierhaufen verwandelt Unter den
Pferden entſtand eine furchtbare Panik. ſie konnten erſt
nach mehreren Stunden wieder eingefangen werden.
Elbing, 22. April. In den Stuͤrmen der letzten
Tage ſind der Elbinger Zeitung= zufolge an der
Pöm=
merſchen Küſte fünf Tolkemiter Schünergeſtrandet,
die von Pillau nach Rügen beziehungsweiſe Bornholm,
in See gingen, wobei die aus drei Perſonen beſtehende
Beſatzung des einen Schuner umkan. Zwei andere.
gleichzeitig von Pillau abgegangene Tolkemiter Schüner
werden nöch vermißt.
chierwitz: 22. April. In den Nachbardörfern
wurden vier bei den großen Schneeſtürmen erfrorene
Per=
ſonen unter den Schnemaſſen aufgefunden.
Rummer 94.
Vermiſchtes.
— Londoner Schulkinder. „London iſt zu
großh — dieſe Bemerkung kann man in London täglich
hören, und troß ſeiner gkoßen Ausdehnung iſt egsnie
im Stande gewejen, für jedes Kind im ſchulpflichtigen
Alter einen Platz in der Schule zu beſorgen. In
London fehlen immer 100000 Kinder von der Schule,
aber wenn nach dem neuen Schulgeſetz jedes in den
Büchern eingetragene Kind'ſich in der Schule einfinden
wirde, ſo müßte man ein ganzes Heer Kinder wegen
„Platzmangel”Labweiſen. Von den 100 000 fehlenden
Kindern verſäumen 50000 die Schüle mit genügender
Entſchuldigung. meiſtens wegen Krankheit, und in faſt
20000 Fällen iſt der Grund des Fehlens jedenfalls nicht
„ſtrafbar”-Von den nentſchuldbaren” ſind faſt 20000
nicht ſtändig fort, ſo daß tatſächlich 10 000 regelmäßige
Schuiſchwängerä' bleiben. Im erſten Jahre der Board
Schoolss trugen die Londoner Steuerzahler 800 600 Mk.
zu ihrer Unterhaltung bei jetzt beträgt die Summe über
475 Millionen Mark. Der Staat uͤbernimmt eine wichtige
finanzielle und moraliſche Verantwortung, wenn er ein
Kind unter die Erziehungsgeſeße nimmt.Die Koſten für
jedes Kind in der Schule ſtellen ſich, falls dieſe Schüle
noch nicht beſtand. Zur Zeit folgendermaßen: Land zum
GHebäude 14450 Mk.:— Koften dez-Schulgebäudes
50680 Mk.: Einrichtung der Schule 11.20 Me.: Auf
jedes Kind kommt alſo eine Ausgabe von 462.50 Mk.
und es gibt 767858 Plätze für die 887301 ſchulpflichtigen
Kinder. Im Jahre 1873 roſteten die Schuten Londons
8oo ooo Mk. 1880: ⁄o Millionen Mark. 1890: 22540000 Mk.
Die Einnahmen der Schulbehörde aus anderen als lokalen
Quellen bringen das Einkommen in dieſem Jähre Von
46969 520 Mk auf 31710380 Mk. 50 neue Schulen ſind
im Bau begriffen und etwa 20 Baupläße ſind im
Gedarſsfall vorhanden. 4000o Mr. wöchentlich roſten
die Reparaturen des Schuleigentums, weitere 20000 Mk.
koſten die Bureaus und 30 Millionen Mark jährlich die
Lehrergehälter.
Janmsldldls.
2 Die Firma H. L. Schlapp, Hofbuchhandlung
und Antiquariat hier, verſendet ihren 39. Antiquariats=
Anzeiger, der in 279 Nummern die neueſten Erwerbungen
der Firma auf dem Gebiete der Kunſt und der Literatur
verzeichnet.
Allen Freunden von Ausflügen ins Grüne wird
ein illuſtrierter Aufſaß von Mar Hesdörffer über echten
und falſchen=Glücksklee' willkommen ſein, den das neueſte
74) Hefk der allbekannten Familienzeitſchrift Ue ber
Land und Meern enthält. Andere gleichfalls mit
Abbildungen verſehene Artikel ſchildern in anziehender
Weiſe die königliche Sammlung alter Muſikinſtrumente
m BerlinCharlsttenburg. die Muſterſchule in Frankfurt
a. M. den Verliner Hofwinter Und die Künftlerinnen=
Akademie in München u. w. Immer mehr feſſelt der
Roman -Der goldene Käfigr von Hanns von Zobeltitz
das Intereſſe der Leſer, dem ſich als belletriſtiſche
Bei=
träge die Novelletten „Der Siegers von Kürt Julius
Wolf und „Der glückliche Paradiſäc von Henry F. Urban
ugeſellen.-Verſchiedene kleinere Auffätze, die reich
illu=
ſtrkerten Notizblätter u. ſ. w. bringen Abwechslung in
den Inhalt. Von den übrigen vorzüglichen Juftratiönen
mögen noch „Frühlingsſturm von F. v. Wille' In der
Burgkapelle von C. Probſt und „Caprefiſche
Land=
ſchafk” von M. Wieland beſonders erwähnt werden. Der
Reichhaltigreik und Gediegenheit des Inhalts entſpricht
die elegante Ausſtattung; der Abonnementspreis von, Ueber
Land und Meera beträgt fur 13 Nummern vierteljährlich
nur 3 M. 50 Pf., für jedes 14täoige Heft 6o Pf.
Letzte Nachrichten.
WB. Berlin. 22. April. Reichstag. Bei der
erſten Beratung der Ueberſicht über die Einnahmen
und Ausgaben desoſtafrikaniſchen
Schutz=
gebietes-weiſt Abg. Dasbach (Zentr) auf die
Schwierigkeiten hin. die ſich nach dem Vericht der
Weiterführung der Uſambarabahnentgegengeſtellt hätten.
Die ablehnense Stellung dem Zentraſpröfekt gegenüber
war gerechtfertigt. Abg. Haſſe lnatl.) bemerkt, ſo
ge=
legentlich über die Zentralbahn zu ſprechen, ſei ganz
zwecklos. - Hierauf tritt däs Haus in die zweite
Be=
ratung des Geſetzentwurfs betr.
Phosphor=
zünswaren ein. Abg. Zehnter (Zentr.) berichtet über
die Verhandlungen der Kommiſion. welche die
uwer=
änderte Annahme der Regierungsvörlage ferner die
An=
nahme der Reſolution empfiehlt, daß die
Landes=
regierungen geeignete Mahregeln treffen, Um in den durch
das Verbot der Verwendung weißen Phosphors zur
Herſtellung von Streichhölzern bejonders betroffenen
Gegenden ſoweit möglich, anderweitig geeignete
Arbeits=
gelegenheit zu beſchaffen. - Abg. Schaekigen (Zentr.)
führt aus. man müſe dem Entöurf die Zuſtimmung
verſagen, troßdem er die Tendenz desſelben, die Arbeiter
mehr zu ſchützen, vollkommen anerkenne. Aber die
Statiſtk über die bei der Phosphoͤrfabrikation
vorge=
kommenen Fälle von Nekroſe ſei durchaus noch nicht
äb=
geſchloſſen.-Die beſtehenden Phosphorfabriken werden
durch den vorliegenden Entwurf dem Ruin
entgegen=
gehen. L Präfident Graf Balleſtrem teiſk mit. daß ein
Umfangreicher Antrag Pichler und Genoſſen eingegangen
ſei, nach dem die Veratung der Vorlage ſo lange
Aüszuſetzen Ciſt. -bis --Ausführliche Starkſtiren Vk
über eingegangen ſind. wie viele und ſchwere Fälle
von Nekroſe in den letzten Jahren feſtgeſtellt, wie viele
Erkrankungsfälle bei der Fabrikation von Zündhölzern
mit der neiien Maſſe zu verzeichnen ſind und wie ſich der
Export giftfreier Zündhölzer 'geſtalte. Der Präſident
erklärt dieſen Antrag für präiudiciell. Er müſſe daher
zunächſt zur Beratüng und Abſtimmung gelangenr-
Staatsſekretär Graf Poſadowsky: Eine Verzögerung
dieſes Geſetzentwurfs läßt'ſich nicht verantworten. Die
Fälle von Phosphornekroſe laſſen ſich ſtatiſtiſch gar
ſlicht feſtſtellen, weil eine größere Menge Arbeiker.
welche Unter den ſchädlichen Einflüſſen der
Phosphor=
nekroſe leiden, in einen andern Beruf übergehen
Aerzt=
licherſeits iſt nachgewieſen daß nicht nur Perſonen
darunter leiden, weſche im Betriebe beſchäftigt ſind,
ſon=
dern daß die Phosphornekroſe die Eigenſchaft hat,
de-
generierend aͤuf das ganze Geſchlecht zu wirken.-Eine
Exploſionsgefahr liegk bei der Herſtellung der neuen
Zündmaſſes nicht vor. Die Entſchädigungsfrage würde
die Zuſtimmung der verbundeten Regierungen nicht
erwarten- können.- Wir verlangen nur, Jaß ein
anderes, auch geeignetes Verfahren bei der Fabrikation
angewandt wird und ſtelleu zu dieſem Zuecke ein
er=
pröbtes Patent zur Verfügung. - Abz. Pichler (Zentr.)
bittet, die Diskufſion einſtweilen fortzuſetzen, aber ſeinen
Anträg vor der Abſtimmung über 87 zür Abſtimmung
zu bringen. - Präſident Graf Balleſtrem erklärt ſich
da=
mit einverſtanden.- Abg. WurmſSog.) polemiſiert gegen
das Zentrum. - Geh. Nat Sprenger ſetzt die
Schwierig=
keiten auseinander, die der auſammenſtellung einer
Staft=
ſtik uber Fälle von Phosphornekroſe entgegenſtehen.
Abg. Cramer ſSos.) wendet ſich gegen die Gewährung
einer Entſchädigung an die Fabriten.-Die Entſchädigung
müſſe den armen Opfern der Nekroſe zugewandt werden.
2 Abg. Pauly (konſ.) tritt für die Annahme der
Re=
gierungsvorlage ein und ſpricht ſich gegen eine
Ent=
ſchädigung aus. -— Abg. Oertel ſkonſg nimmt die
Kom=
miſſion in Schutz gegen den im Anträg Pichler implicite
enthaltenen Vorwuͤrf der Ungründlichkeit. Nach weiterer
unweſentlicher Debaͤtte wirs das Geſetz nach der
Regierungsvorlage unter Ablehnung der anderweitigen
Ankräge Langenommen-Morgen 1 Uhr
Kranken=
kaſſenſovelle. -
Verlin, 22. April Der Kaiſer iſt heute
vor=
mittag 8 Uhr nach Gotha abgereiſt.
WB. Verlin, 22. April. Die Hudgetkommiſſion des
Abgeordnetenhauſes genehmigte unverälldert die
Eiſenbahnverſtaatlichungsgeſetze und den Nachtragsetat.
W.B. Wiesbaden, 22. April. Das würtkem:
bergiſche Königspaar traf nachmittags gegen
6 Uhr zu etwa stägigem Aufenthalt ein Am Bahnhof
wurde es von dem Fürſtenpaar Wied. dem
Erbprinzen=
paar Wied und dem Polizeidirettor von Schenk begrüßt.
W.B.: Gotha, 22. Adril. Der Kaiſer traf heute
Mittag kurz nach 1 Uhr hier ein wo er von dem
Herzog und dem Regenten. Erbprinzen zu Hohenlohe,
empfangen wurde.Nach Vorſtelluͤng des beiderſeitigen
Gefolges begaben ſich die Herrſchaften nach Schloß
Friedenſtein. wo Frühſtückstafel ſtattfand.
W.B.: Lemberg, 22. April. Im-Vororte Zaszacie
der Stadt Grodeck ſind über 60 Häuſer n i e
der=
gebrannt.
VEL Neapel, 22. April. Der deutſche
Kron=
prinz und Prinz Eitel Friedrich unternahmen
einen Ausflug nach dem Beſuv.
Wv.B. Päris, 22. April. Alfred Dreyfus richtete
an den Kriegsminiſter ein Schreiben mit der Bitte um
Eröffnung der Unterſuchung über das Schriftſtück in dem
geſagt wird, daß er Dokumente dem Auslande
ausge=
liefert habe und das eine angebliche Randvemerkung Les
deutſchen Kaiſers enthalten ſolte. Dreyfus weiſt in dem
Briefe auf den Mißbrauch hin, der in dem
Prozeßver=
fahren gegen ihn mit dieſem Schriftſtück getrieben wurde.
Er ſagt, es ſei Pflicht der Regierung, derartige
Vorkomm=
niſſe zu unterſuchen.
W.B. Lesneven (Devartement Finiſtsre). 22. April.
Die Bewohner mehrerer Ortſchaften im hieſigen Bezirke
beſchloſſen, die für Freitäg anberaumte;
Aüs=
weiſüng der Benediktinereund anderer
Kloſtergeiſtlichen zu verhindern und große Kundgebüngen
zu veranſtalten.
W.B. Loudon, 22. April. Der deutſche Kaiſer
verlieh nach der „Daily Mailu den Steuerleuten Cable
und Mann, ſowie dem erſten Ruderer Ward des
Alden=
burger Rettungsbodtes ſilberne Uhren mit ſeinem
Mono=
gramm und ließ unter die übrige Mannſchaͤft 30 Pfund
verteilen. Das Rettungsboot leiſiete am 4. Oekober 1900
der Mannſchaft der deutſchen Bark „Autaresz
helden=
mütige Hilfe'
.B. Lanezin GBezirk Nadwornah, 22. April. Geſtern
entſtand hier ein großes Schadenfeuer, bei dem
uͤber 300 Häuſer niederbrannten.
WB.Pera, 22. April. Auf den Bahnlmien
Ma=
ledoniens finden lebhafte Trüppenbewegungen
ſtatt von denen man annehmen darf, daß ſie einem
Auͤn=
ariff auf die aufſtändiſchen Albaneſen bei Jzeck und
Diakowa gelten.
Syräkus, 22. April. Der König von
Eng=
land iſt an Bord ſeiner Jacht nach Neäpel abgereiſt.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß mein lieber
Gatte, unſer guter Vater, Bruder, Großvater,
Schwiegervater, Schwager und Onkel
Iorr Joh. Simon Wonchel
nach langem, ſchwerem Leiden heute ſanft
verſchieden iſt.
(7649
Um ſtille Teilnahme bitten
die krauernden Hinkerbliebenen.
Darmſtadt, den 22. April 1903.
Die Beerdigung findet Samstag, nachmittags
4 Uhr, vom Leichenhauſe des Beſſunger
Fried=
hofes aus ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne des
Entſchlafenen.
Dankſagung.
Für die bewieſene Teilnahme an unſerem
ſchweren Verluſte ſagen wir herzlichen Dank.
Die Familien
Noack und Lautenschläger.
(7628
Herbſtein und Darmſtadt.
Lellonsohiſcher Welterberidht. -
Hamburg, 22. April. Ruhiges, meiſt trübes Wetter
mit Kiederſchlähen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang ½7 Uhr: „Lohengrins.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum”
Konzert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropole”
Könsert der Landsknechte Um 8Uhr in der „Stadt
⁄ Pfungſtadti.
Paͤtris Huber=Ausſtellung Neckarſtraße 3: geöffnet
von 10-1 und 3-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigernügskalender.
Freikag. 24. April.
Gold= und Silbergegenſtände=Verſteigerung
Um 2 Uhr im ſtädtiſchen Pfandhaus.
Nutz= und Brennholz=Verſteigerung um 8½ Uhr
im „Darmſtädter Hofn zu Griesheim.
Großh. Muſeumund Gemäldegalerie. Geöffnet
an Sonn= und Feiertagen von 1021 Ulhr. Dienstags,
Mittwochs und
von 3-5 Uhr.
Freitags von 1-1 Uhr, Donnerstags
Coltodienſt der joraliliſchen Religionsgemeind.
Hauptſynagoge.
Freitag. den 24. April.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 10 Min.
Samstag. den 25. April
Morgengottesdienſt 8Uhr 30 Min. (Schrifterklärung).
Sabbatausgang 8 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 6 Uhr
30 Min. Abends 8 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Zynagoge der israelitiſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 25. April.
Vorabend 6 Uhr 45 Min. Morgentz 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags5 Uhr— Min. Sabbatallsgang8 Uhr 25 Milt.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 26. April an:
Morgens 6 Uhr — Min. Nachmittags 6 Uhr -- Min.
Abends 8 Uhr 25 Min.
ws. Montaç den 27 und Dienstag, den 28. April
Rausch ChAudesch Jior.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.