Abonnementspreis
166. Jahrgang.
Inſerake
monatlich 50 Pfg. vierteljährlich 150 Mk.
halbjährlich 3 Ml. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
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blatt werden angenommen in Darmſtadt
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wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
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N89.
Freitag, den 17. April.
1903.
Die Provinzial=Hanshaltungsſchule zu Langen bekr.
Die Provinzial=Haushaltungsſchule zu Langen eröffnet am Mittwoch,
den 1. Juli 1903 einen neuen fünfmonatlichen Kurſus.
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Preiſen der Lebensmittel berechnet.
Weitere Koſten entſtehen nicht, und iſt insbeſondere der Unterricht
unent=
geltlich.
Aille Anmeldungen, welche baldigſt erbeten werden, ſowie Anfragen ſind
an den landwirtſchaftlichen Provinzialverein hierſelbſt (Marienplatz 3 I zu
richten welcher zu jeder Auskunft gerne bereit iſt.
Darmſtadt, den 30. März 1903.
Der Präſident des landwirtſchaftlichen Provinzialvereins für Starkenburg.
Haas.
[192
Bekanntmachung.
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voranſchlags und der Voranſchläge der
einzelnen ſtädtiſchen Verwaltungen iſt
vom 13. bis einſchließlich 25. April
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ſtunden auf dem Stadthaus, Zimmer
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Darmſtadt, den 15. April 1903.
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tag, den 18. l. Mts., ab bei der
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Darmſtadt, den 15. Pplil 1905.
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26)
Horſt war nicht zu ſeinem Stuhle zurückgekehrt,
ſondern an das von Martha geöffnete Fenſter getreten,
und während er mit ihrer Mutter ſprach, blickte er
unverwandt hinaus in die ſternenklare aber mondloſe
Nacht.
Plöhlich brach er mitten in einem begonnenen
Satze ab, wandte ſich kurg um und griff nach ſeinem
Hute.
Ich muß fort, ſagte er haſtig, denn ich vergaß,
dem Wirt zum „goldenen Löwen= einen für mich
ſehr wichtigen Auftrag zu erteilen, deſſen Erledigung
keinen Aufſchub dildet. Leben Sie wohl, Margarete!
Morgen in der Frühe ſpreche ich jedenfalls noch
ein=
mal bei Ihnen vor.
Ohne daß er ſich auch nur Zeit gelaſſen hätte,
ihr zum Abſchied die Hand zu richen, eilte er mit
langen Schrilten aus dem Zimmer und aus dem
Hauſe.
Aber es war nicht der Weg nach dem „Koldenen
Löwen=, den er einſchlug, ſondern juſt die enlgegen=
geſetzte Nichtung, die zum Dorfe hinaus aufs freie
Feld und weiterhin zu den von Wald und Park
um=
ſäumten Ufern des großen Rhinow=Sees führte. Ein
minder ſcharfes Auge als das ſeine würde in der
Dunkelheit, die ihren nächtigen Schleier um ihn
breitete, wahrſcheinlich weit und breit nichts von
einem anderen lebenden Weſen gewahrt haben. Sein
Jägerblick aber hatte ſchon nach kurzer, haſtiger
Wan=
derung die ſchattenhafte menſchliche Geſtalt wieder
erſpäht, die er vorhin von ſeinem Platz am Fenſter
aus hatte aus dem Predigerivitwenhauſe huſchen ſehen
und die jetzt raſch und lautlos wie eine geiſterhafte
Erſcheinung vor ihm dahinglitt.
Die Entfernung, die ihn von ihr trennte, war
noch immer eine ſehr beträchtliche, und wenn auch
der Klang ſeiner rufenden Stimine ſie bei der
herr=
ſchenden Stille wohl leicht erreicht hätte, ſo vermnied
er es doch, ihre Aufmerkſamkeit zu erregen. Denn
er wußte ja jetzt, daß es eine Verzweifelnde war, die
er da vor ſich hatte, und die Erkenntnis, daß ſie
ver=
folgt werde, konnte ſie, wie er fürchtete, zu irgend
einer unſeligen Handlung treiben, die zu verhindern
nicht in ſeine Macht gegeben war, ſo lange noch
hunderle von Schritten zwiſchen ihnen lagen.
So ſchnell als ſeine ſehnigen Glieder es nur
immer vermochten, ſchritt er aus: aber die dunkle
Geſtalt vor ihm ſchien wie auf Flügeln dahin zu
ſchweben. Er konnte nicht zweifeln, daß er ihr
bis=
her nur um ein geringes näher gekommen war, und
nun, da ſie die erſten Bäume der vorgeſchobenen
Waldſpitze erreicht hatte, war ſie ſeinen Blicken mit
einemmale gänzlich entſchwunden.
Er wußte, daß ſie bei ſolcher Schnelligkeit des
Laufes von dort aus kaum noch zehn Minnten brauchen
würde, um bis an das Ufer des Sees zu gelangen,
und es ſchien faſt unmöglich, ſie während dieſer kurgen
Zeit einzuholen. Aber er gab troßdem die Hoffnung
nicht auf, daß es ihm gelingen werde, und ſetzte ſeine
ganze Kraft dafür ein. Atemlos, mit keuchender Bruſt
und ſchweißbedeckter Stirn gewaͤnn er den Waldrand,
und die Jugenderinnerungen hafteten glücklicherweiſe
noch feſt genuug in ſeinem Gedächtnis, um ihn trotz
der Dunkelheit, die eine Orientierung faſt unmöglich
machte, den kürgeſten Weg nach dem See einſchlagen
zu laſſen.
Ann ſah er den mall glängenden dunklen
Waſſer=
ſpiegel vor ſich onse und nnn wurde er Auch
der Geſtalt der Vervſoſgen wieder anſichtig, die wohl
Seite 2.
Darmſtädter Tayblatt, Freitng, den 17. April 1903.
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aus Köln.
Leitung: Herr Dr. Fritz Prelinger.
Vortrags-Orduung.
1. M. Meyer=Olbersleben: Volkers Schwaneulied, für Männerchor.
2. Bethoven: Sounte cis-moll Mondſcheinſonate), vorgetragen von Frau
Kwaſt=Hodapp.
3. C. Goldmark: Frühlingsnetz, für Männerchor, mit Begleitung von 4
Hörnern und Pianoforte.
4. Adolf Jenſen op. 30: Doloroſa, 6 Geſänge nach Dichtungen von Adelbert
von Chamiſſo (Tränen).
2) Was iſts, o Vater, b) Ich habe, bevor der Morgen, 0) Nicht der
Tau und nicht der Regen, d) Denke, denke, mein Geliebter, e) Ich
hab ihn im Schlafe zu ſehen gemeint, H Wie ſo bleich ich geworden bin?
vorgetragen von Frau Hövelmann.
5. Zwei Chöre: 2) M. Pluddemann: Wenn alle Brünnlein fließen,
b) M. v. Weinzierl: Wüchſen mir Flügel.
6. Vier Geſänge: Johannes Brahms: a) Von ewiger Liebe (op. 43 Nr. 4).
b) Ruhe, Süßliebchen im Schatten (op. 33 Nr. 9), c) Vergebliches
Ständchen (op. 84 Nr. 4), Richard Strauß: d. Cäcilie, vorgetragen
von Frau Hövelmann.
7. Zwei Klavierſtücke: 2) Henſelt: Adorsfn ma vie, b) Fr. Liſt:
Peſther Karneval, vorgetragen von Frau Kwaſt=Hodapp.
8. Frz. Schubert: Ständchen, f. Männerchor u. Altſolo. Altſolo: Frau
Hövelmann.
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ein paar Minuten lang zaudernd geraſtet haben mußte,
da er ſonſt ſchwerlich noch zu rechter Zeit gekommen
wäre, die Ausführung ihres Vorhabens zu verhüten.
Sie ſchritt langſam auf einer ſchmalen Landzunge
vor=
wärts, die ſich weit in den See hinein ſchob, und die
Umriſſe ihrer ſchlanken, feingliedrigen Geſtalt hoben
ſich deutlich von der unbewegten, in ihrer ſtarren Ruhe
metalliſch ſchimmernden Waſſerfläche ab. Nun hatte
ſie die äußerſte Spitze der kleinen Halbinſel erreicht,
und indem ſie ihr Antlitz zum ſternenbeſäeten
Firma=
ment erhob, breitete ſie die Arme aus, wie wenn es
Fittige wären, die ſie empor tragen ſollten zu jenen
fernen unbekannten Welten.
Lebewohl, liebe Mutterl ſagte ſie halblaut.
Und vergib mir dies letzte Herzeleid, das ich Dir
antue!
Dann ließ ſie die Arme ſinken und trat auf den
flachen Stein am äußerſten Ende der Landzunge,
gegen den mit leiſem Plätſchern die Wellen ſchlugen.
Horſt von Bruchhauſen wußte, daß der See gerade
an dieſer Stelle beſonders gefährlich war, weil
aller=
lei rankendes Gewächs den Hineingeſtürgten mit
töt=
licher Umarmung unten feſthielt. Zu ſeiner
Knaben=
zeit war eine Selbſtmörderin ertrunken, deren Leiche
erſt nach Wochen von den Waſſerpflanzen wieder
freigegeben worden war. Wenn er nur um eine
einzige Minute - nein, wenn er nur um den
Bruch=
teil einer Minute zu ſpät kam, ſo war möglicher=
weiſe alles verloren, und er würde umſonſt ſein
eigenes Leben einſetzen, indem er nachſprang, um ſie
zu retten. Dieſer Gedanke gab ihm faſt
übermenſch=
liche Kräfte. Ein fliehender Indianer hätte nicht mit
gewaltigeren Sätzen vorwärts ſtürmen können, als
dieſer alternde Mann, dem das ſtürmiſch pochende
Herz faſt zerſpringen wollte in der furchtbaren
kör=
perlichen Anſtrengung und in der entſetzlichen Angſt
um das bedrohte Leben des innig geliebten Mädchens.
Glücklicherweiſe hatte Martha ihn noch immer
nicht gewahrt. Und nicht früher wurde ihr offenbar,
daß ihr nächtlicher Ausflug einen Beobachter gehabt
hatte, als da in dem nämlichen Augenblick, wo ſie
ſich vornüber in die Fluten werfen wollte, ein
eiſen=
feſter Arm ihren ſchlanken Leib umfaßte und ſie zurück
riß auf das ſichere Land.
Mit einem Aufſchrei des höchſten Schreckens wandte
ſie den Kopf, und als ſie Horſt's ſchweißbedecktes,
von der Aufregung verzerrtes Antlitz erkannte, brach
ſie bewußtlos zuſammen.
Er nahm den leichten, zierlichen Körper des
Mäd=
chens in ſeine Arme und trug ihn in den Wald
zu=
rück, wo er ihn am Fuße einer breitſtämmigen Buche
ſanft auf den weichen Moosboden niedergleiten ließ.
Dann ging er an den See, füllte ſeinen Hut mit
Waſſer und benetzte die Schläfen der Ohnmächtigen
mit dem belebenden Naß, bis ſich endlich die Augen
in dem totenbleichen Geſichtchen wieder öffneten und
bis ein langer, tief ſchmerzlicher Seufzer Marthas
Buſen hob.
Wo bin ichl fragte ſie mit ſchwacher Stimme.
Was iſt mit mir geſchehen?
Aber als zugleich ihre Hand in das feuchte Moos
des kühlen Lagers griff, auf dem ſie ruhte, kam ihr,
noch ehe ſeine Antwort erfolgt war, die Erinnerung
zurück an das, was ſie hatte tun wollen, und in
heißer Beſchämung bedeckte ſie das Geſicht mit den
Händen.
O. mein Gott - mein Gottl ſchluchgte ſie.
Hätten Sie mich doch gewähren laſſen. Wäre ich
doch tot!
Gewiß erwartete ſie, daß er ſie jetzt mit
Vor=
würſen überſchütten, daß er ihr ernſt und eindringlich
ins Gewiſſen reden würde. Sie konnte ja nach dem
Voraufgegangenen nichts anderes erwarten, und
den=
noch hatte ſie ſich in ihrer Vermutung getäuſcht.
Denn ihr Retter tadelte ſie nicht und ſprach mit
keinem Wort von der Sündhaftigkeit und
Verwerflich=
keit ihres Vorhabens. Was er ihr ſagte, waren zart
und feinfühlig gewählte Worte voll innigſter Teilnahme
und wahrhaft väterlicher Liebe, Worte, die wie
lin=
dernder Balſam auf die Wunden ihres zuckenden
Herzens fielen und ihre hoffnungsloſe Verzweiflung
mehr und mehr in erlöſenden Tränen dahinſchmelgen
ließen.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 80.
Durmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. April 1003.
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Abends 8 Uhr: Begrüßungs=Konzert, gegeben von dem Sängerbund
Frankfurt a. M. und der Frankfurter Sängervereinigung.
Donnerstag, den 4. Juni 1003:
Vormittags 10 Uhr: Wettſingen der L. Gruppe. Nachmittags 3 Uhr:
Wettſingen der I. Gruppe.
Freitag, den 5. Juni 1903:
Vormittags 10 Uhr: Wettſingen der H. Gruppe. Nachmittags 3 Uhr:
Wettſingen der IV. Gruppe.
Samstag, den 6. Juni 1903:
Vormittags 10 Uhr: Wettſingen der V. Gruppe. Nachmittags 3 Uhr:
Preisſingen der elf zum engeren Wettbewerb beſtimmten Vereine
und hierau auſchließend:
Die Preisverteilung. P.
Abends 9 Uhr: Feſtkommers für die Sänger.
Der Verkauf der Dauerkarten, welche für alle vom 3. bis 6. Juni l. J.
ſtattfindenden Konzerte und Wettgeſänge, ausſchließlich Kommers, ſowie
für die Preisverteilung gültig ſind, beginnt am 7. April und endigt
ſpäteſtens mit dem 30. April.
Die Preiſe der Dauerkarten ſind wie folgt feſtgeſetzt:
Balkon: Sperrſitz in den 4 erſten Reihen Mk. 30.-
25.—
5. bis 8. Reihe.
20. Reihen
Saal: Sperrſitz in den 12 erſten Reihen „ 25.-
Vorerwähnte Dauerkarten ſind dahier erhältlich bei den Herren:
C. A. Andrs, Steinweg 7; B. Firnberg, Schillerſtr. 20, Th. Henkel
(A. Stamm), Theaterplatz 4; G. M. Holz, Kaiſerſtr. 63, Kaiſerſtr. 28,
Schillerplatz 2, Katharinenpforte 9, Zeil 6, Vilbelerſtr. 38, Opernplatz 2;
Georg Krebs, Kaiſerſtraße 20; F. Brauburger, Oederweg 80; Go. H.
Lindheimer, Eliſabethenſtraße 51: Franz Joſ. Koch, Niederlage G. M.
Holz, Adalbertſtr. 5; J. A. Heuß Sohn, Bergerſtr. 143.
Anmeldungen auf Dauorkarten nehmen entgegen: in Mainz Herr
Viktor von Zabern, Höſchen 2; in Wiesbaden Herr Auguſt Engel,
Taunusſtr. 12 u. Wilhelmſtr. 2; in Darmſtadt Herr Hugo de Waal,
Rheinſtr. 12; in Offenbach Herr Joh. Andrs, Domſtr. 28; in Hauau
Herr Friedrich König's Buchhandlung.
Der Verkauf von Einzel=Karten für die verſchiedenen Wettgeſänge,
Konzerte u. ſ. w. ſoll - ſoweit nach Schluß des Dauerkartenverkaufs
noch Plätze (abgeſehen von einer kleinen Anzahl Saalplätze) frei ſind -
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= nungen macht ſich am unangenehmſten fühlbar bei
irgend welcher Aenderung oder Ausbeſſerung auch nur
eines Zimmers. Muß man ein Zimmer, wie z. B. bei
gewöhnlichem Anſtrich des Fußbodens, tagelang leer
ſtehen laſſen, ſo veranlaßt dies große Ungemütlichkeit, die
durch den penetranten Geruch des gewöhnlichen
Oel=
farbenanſtrichs oder Oellackes wahrlich nicht vermindert
wird. Unter dieſen Umſtänden wird mancher unſerer
Leſer dankbar ſein, wenn wir ihn auf eine Erfindung
aufmerkſam machen, durch welche dieſe Unannehmlichkeit
vermieden wird. Der ſeit einer langen Reihe von Jahren
von Franz Chriſtoph in Verlin fabrizierte und praktiſch
bewährte Fuſboden=Gtanzlack trocknet nicht nur während
des Streichens, ſondern iſt auch abſolut geruchlos. Man
kann alſo jedes damit geſtrichene Zimmer ſofort wieder
benutzen, ohne durch irgend welchen Geruch oder
Klebrig=
keit des Bodens beläſtigt zu werden. - Zu haben iſt
dieſes Fabrikat in jeder größeren Stadt Deutſchlands,
doch iſt genau auf den Namen Franz Chriſtoph zu
achten, da dieſe, wie jede praktiſche Erfindung, bald
geringwertig nachgeahmt und verfälſcht wird.
(7290
Die Novelle zum
Krankenverſicherungs=
geſetz
vom 10. April 1892 bezw. 30. Juni 1900 iſt vor
den Oſterferien von der 22. Kommiſſion des
Reichs=
mann=Dillenburg bearbeitete Bericht wurde am
15. April fertiggeſtellt und wird mit möglichſter
Beſchleunigung verteilt werden. Das Plenum ſoll
nach dem 21. April dieſe Vorlage in zweiter und
lutionen gefaßt worden: 1. die verbündeten
Regie=
rungen um baldige Vorlage eines Geſetzentwurfs zu
erſuchen, durch welchen die reichsgeſetzliche
Kranken=
verſicherungspflicht auf die Hausinduſtrie, auf alle
Handlungsgehilfen und =Lehrlinge, auf die land= und
forſtwirtſchaftlichen Arbeiter ſowie auf die
Dienſt=
boten ausgedehnt wird; 2. die verbündeten
Regie=
rungen zu erſuchen a) dem Reichstage tunlichſt bald,
wenn möglich in der nächſten Seſſion, einen
Geſetz=
entwurf zum Zwecke einer eingehenden und
gründ=
zulegen; b) in Vorbereitung dieſer Vorlage, wie den
Vorſtänden der Krankenkaſſen ſo auch den Vertretern
des Aerzteſtandes und des Apothekerſtandes Gelegen= Unglückes mit. und da die piychologiſche Lagerüng nicht
heit zur Geltendmachung ihrer Anſchauungen und
Wünſche zu geben und dieſen, ſoweit möglich, gerecht
zu werden; 0) insbeſondere in eine Erwägung
dar=
über einzutreten, ob ſich nicht die Bildung von Beruf und jedem Stand Elemente, welche ſchädlich ſind,
ſtändigen Kommiſſionen je aus gewählten Vertretern
der Krankenkaſſen=Vorſtände, der Aerzte und
Apo=
theker unter einem neutralen Vorſitzenden (Obmann)
empfiehlt, welcher die Regelung der ärztlichen
Be=
handlung und der Arzneiverſorgung nebſt Feſiſetzung
eines Tarifs der Honorierung ſowie die
Ent=
ſcheidung bezüglicher Streitigkeiten obliegt, - mit
der Maßgabe, daß alle Aerzte und Apotheker, welche
ſich dieſer Regelung unterſtellen, als Kaſſenärzte und
=Apotheker im Sinne des 8 6a Ziffer 6 gelten.
Der Vorfall in Eſſen.
Zur Eſſener Bluttat erklärt Rechtsanwalt Dr.
Niemeyer als Rechtsbeiſtand der Familie des
ge=
töteten Auguſt Hartmann in der =Rhein.=Weſtf. Itg.”
gegenüber der Behauptung, daß Hüſſener zohne jede
Veranlaſſung von Hartmann tätlich angegriffen ſei=
Folgendes:
„Nach den mir vorliegenden, in meiner Gegenwart
abgegebenen, völlig übereinſtimmenden eidesſtattlichen
Verſicherungen der einzigen Augenzeugen 1) des Herrn
Ewald Lütſcher zu Rüttenſcheid, 2 des Herrn Max Katz,
Eſſen, 3) des Herrn Leo Weinberg. Eſſen, 4) der Frau
Henriette Hausmann, Eſſen, hat ſich der Vörfall, der zum
Tode des Herrn Hartmann geführt hat, folgendermaßen
abgeſpielt: Hartmann war im Vegriff, mit ſeinem
Be=
gleiter Lütſcher das Müllerſche Reſtaurationslokal in der
Brandſtraße zu betreten. Er ſtand ſchon in der
Haus=
tür, als plötzlich Hüſſener, der von keinem der beiden bis
dahin bemerkt war und nach Angabe der Zeugen erſt
während des Eintretens der beiden in die Tür von der
entgegengeſetzten Seite herangekommen war, auf
Hart=
mann zuging und ihn ohne Angabe eines Grundes
auf=
forderte, ihm zum Polizeiwachtlokal zu folgen. Dieſer
Aufforderung iſt Hartmann ohne Verzug nachgekommen
und - von Lütſcher unter den rechten Arm gegriffen und
von Hüſſener an den linken Oberarm gefaßt - durch die
Brandſtraße in der Richtung nach dem Polizeiwachtlokal
gegangen. Nach etwa 1020 Schritten hat ſich
Hart=
mann losgeriſſen und iſt in derſelben Nichtung, in der
er gekommen, zurückgelaufen. Hüſſener iſt ihm mit dem
Rufe,Halt”gefolgt und hat den Fliehenden von hinten
während des Laufens zweimal mit ſeiner Waffe nach
dem Kopfgeſchlagen und ihn dann mit der Waffe
von hinten - während Hartmann noch im Laufen war
— in den Rücken geſtochen. Infolge dieſes Stiches
brach Hartmann ſofork zuſamimen und gab nach wenigen
Minuten ſeinen Geiſt auf. Die Behauptung, daß
Hart=
mann den Hüſſener tätlich angegriffen habe, iſt danach
urwahr.”
Charakteriſtiſch und bemerkenswert iſt ein Brief,
den der Fähnrich Hüſſener an die Eltern des von ihm
getöteten Artilleriſten Hartmann gerichtet hat.
Der=
ſelbe lautet:
Aus tiefſter Erſchütterung und Trauer um Ihren
Sohn wende ich mich an Sie, verehrte Familie
Hart=
mann, um Ihnen meine innigſte Teilnahme an dem
Ihnen durch mich entſtandenen Verluſte zu beweiſen.
Seien Sie verſichert, daß ich nicht aus Haß oder
Abnei=
gung gegen Ihren Herrn Sohn gehandelt habe; es war
meine härte, harte Soldatenpflicht. Ich mußte mir
Ge=
horſam verſchaffen, es war meine harte Pflicht, und leider,
leider führte das Schickſal den Stahl ſo unglücklich. Ich
hatte nicht die Abſicht, ein blühendes Leben dem Staat,
den Eltern, den Freunden zu entreißen. Können Siemir
verzeihen ? Ein Wort der Verzeihung von Ihnen, gnädige
Frau, würde mir einen unerſetzlichen Troſt bereiten. Denn
wenn die Mutter, deren Liebe zu dem Sohne alles
über=
ragt, verzeiht, dann kann niemand, der ein ehrenvolles
Herz hat, noch länger grollen. Wenn es ſein ſollte, auch
ihren wohlerklärlichen Haß entgegennehmend, bin ich ganz
ergebenſt Ihr mitfühlender Hüſſener, Fähnrich 3. See.
Hiernach ſcheint der junge Mann an einer
krank=
haften Selbſtüberſchätzung, einer Art von
Größen=
wahn zu leiden. Die Beſprechungen dieſes Vorfalls
durch die Zeitungen wollen den Vorſall als aus
falſcher Auffaſſung der Offiziersehre entſtanden
er=
klären. Die „Tägl. Rundſchau; iſt indeſſen der
An=
ſicht, daß das Verhalten des Fähnrichs allein durch
die Vorſchriften über die Behandlung Trunkener und
Verhafteter zu erklären iſt. Dort heißt es, daß der
Vorgeſetzte nicht nur berechtigt, ſondern ſogar
ver=
pflichtet iſt, ſich eines Verhafteten auf jede Weiſe zu
verſichern, und daß er ſogar die Waffe gebrauchen
muß, wenn der Verhaftete flieht und auf den
Halt=
ruf nicht ſteht. Die Beſtimmungen beſagen aber
natürlich nicht, daß ein Verhafteter ſofort getötet
werden muß, wenn er zu entfliehen ſucht. Von der
tages durchberaten worden. Der vom Abg. Hof= Waffe muß lediglich ein ſolcher Gebrauch
ge=
macht werden, daß der Zweck unter allen Umſtänden
erreicht wird. Nach den bisherigen Darſtellungen
des Vorganges erſcheine die ſofortige Erſtechung des
Entlaufenen nicht gerechtfertigt. Es ſcheine, als ob
dritter Beratung erledigen. Es ſind die Reſo= die leidige Wichtigtuerei einem früheren
Schulkamera=
den gegenüber, den Fähnrich zu einem Vorgehen und
ſpäter zu einer Tat verleitet hat, deren Folgen ſich
ſchwerlich durch Auslegung von Vorſchriften
recht=
fertigen laſſen werden.
Die „Köln. 3tg.: bemerkt zu dem traurigen
Vorgang:
Der traurige Zuſammenſtoß zwiſchen einem Fähnrich
zur See und einem Kanonier des Weſtfäliſchen Fuß=
Artillerie=Regiments Nr. 7. welcher in Eſſen ein
blühen=
des Menſchenleben vernichtet hat, wird in weiten Kreiſen
mit großer Erregung beſprochen. Bisher läßt ſich noch
lichen Reform des Krankenverſicherungsgeſetzes vor= kein klares Bild des Vorganges gewinnen. und bis das
möglich iſt, muß man billigerweiſe mit dem Urteil
zurück=
halten. Anſcheinend ſprechen perſönliche Beziehungen der
Beteiligten bei der Entwicklung und dem Ausgang des
deutlich zu erkennen iſt, muß man ſich um ſo mehr ein
Eingehen auf die Angelegenheit verſagen. Allgemeine
Schlüſſe auf die Zuſtände und Vorſchriften unſeres Heeres
zu ziehen, iſt jedenfalls nicht angebracht, es gibt in jedem
und die ſorgfältigſt ausgearbeiteten Vorſchriften können
unrichtig aufgefaßt und ausgeübt werden. Das hindert
aber nicht, daß die Strafe sfür jede Ueberſchreitung der
Machtbefugniſſe um ſo ſchärfer ſein muß, und wir
ver=
trauen, daß die gerichtliche Verhandlung darüber volle
Klarheit ſchaffen wird. Ein Menſchenleben iſt nicht zu
erſetzen, und wer die Waffe trägt. muß ſich auch nicht nur
des Rechts, ſondern auch der Pflichten, die ihm daraus
erwachſen, nach jeder Richtung hin bewußt ſein. Nur ſoll
man nicht einen Einzelfall verallgemeinern, da ſich darin
die Gefahr birgt, eine Spaltung zwiſchen Militär und
Volk hervorzurufen, die in einem Land mit allgemeiner
Wehrpflicht um ſo gefährlicher iſt, weil ſie keine innere
Verechtigung hat. Schleunige Erledigung in
möalichſter Oeffentlichkeit iſt das beſte Mittel,
die Erregung zu beſchwichtigen und den Gegnern unſerer
Wehrverfaſſung und unſeres Heerweſens eine Waffe aus
der Hand zu ſchlagen.
Deutſches Reich.
— Der zur Zeit in Sorrent weilende deutſche
Reichskanzler, ſoll einem Mitarbeiter des
Temps= folgende Erklürung gegeben haben:
Die politiſche Lage in Europa iſt zur Zeit
ausge=
zeichnet. Ohne Zweiſel iſt die Frage der balkaniſchen
Unruhen kein bloßer Sturm im Waſſerglaſe. Aber
die Regierungen ſind einig, die gefährlichen Zonen
feſt zu umgrenzen und zu verhindern, daß das Uebel
ſich weiter ausbreite. In dieſem Punkte iſt die
Uebereinſtimmung abſolut. Wir haben die beſte
Hoffnung und den beſten Willen, daß der europäiſche
Friede nicht geſtört wird. In Bezug auf das
Ver=
hältnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſoll
Graf Bülow geſagt haben: Die Beziehungen
zwiſchen Deutſchland und Frankreich
könnten nicht beſſere ſein. Zwiſchen beiden Ländern
ſehe ich keinen einzigen ſchwarzen Punkt. Es gab in
der Vergangenheit blutige Differenzen, deren
Rück=
kehr wir jedoch kaum zu befürchten haben. Wir
müſſen alles. was uns annähern kann, pflegen und
entwickeln und die Schwierigkeiten, die uns trennten,
langſam vergeſſen machen. Vestina lento! ſagten die
Weiſen des Altertums. Ich gewinne täglich mehr
die Ueberzeugung, daß unſere zwei Nationen dazu
gemacht ſind, ſich einander zu verſtehen. Seit
Jahr=
hunderten übt Frankreich einen wohltätigen Einfluß
auf das deutſche Denken aus, und es ſelbſt hatte
keinen Schaden von den Ideen, welche es von
Deutſch=
land empfing. Ich glaube feſt an den Frieden
zwiſchen den beiden Ländern und wünſche ihn.
— Als Termin für die
Reichstagsſtich=
wahlen iſt endgültig der 25. Juni beſtimmt
worden.
- Zur Frage der Einführung einer
obli=
gatoriſchen Schlachtviehverſicherung für
das Reich hat, wie die =Allg. Fleiſcher=Ztg.-
authen=
tiſch erfährt, der größte Teil der Bundesſtaaten eine
ablehnende Stellung eingenommen. Bekanntlich hatte
auf die Reſolution des preußiſchen
Abgeordneten=
hauſes, in Preußen die ſtaatliche
Schlachtviehverſiche=
rung einzuführen, der Reichskanzler eine allgemeine
Umfrage an die Bundesregierungen gerichtet, wie ſie
ſich zu einer für das Reichsgebiet gleichmäßigen
obli=
gatoriſchen Schlachtviehverſicherung ſtellen.
Ausland.
- Aus Algier 15. April, wird gemeldet:
Präſident Lonbet ging um 2 Uhr nachmittags
unter dem Salut der fremden Kriegsſchiffe an Land
und fuhr, von der Volksmenge lebhaft begrüßt, mit
einer Eskorde von 30 arabiſchen Scheiks nach dem
Winterpalais. Nachmittags empfing Loubet die
alge=
riſchen Behörden. Der Erzbiſchof, der die
Geiſt=
lichkeit vorſtellte, wies dabei auf die Hingabe der
Prieſter hin, die fern von ihren Familien als Opfer der
Pflicht ſterben. Der Präſident beglückwünſchte die
algeriſche Geiſtlichkeit dazu, daß ſie, indem ſie ſich
von den politiſchen Kämpfen fernhalte, doch an der
Größe und dem Gedeihen der Republik Anteil nehme.
Der Präſident der Finanzdelegation
ſprach ſein Bedauern darüber aus, an der Seite
des Präſidenten Loubet, nicht den Gouverneur
Revoil begrüßen zu können, deſſen unerwarteter
Rücktritt große und berechtigte Erregung
hervorge=
rufen habe. Redner hob rühmend die Hingabe
Revoils für die Intereſſen Algeriens hervor, ſowie
ſeine Treue und mutvolle republikaniſche Geſinnung.
Um 5 Uhr empfing Loubet die Befehlshaber der
fremden Geſchwader. Admiral Krieger, der
Beſehls=
haber des ruſſiſchen Geſchwaders, erklärte, er ſei
glücklich darüber, daß Kaiſer Nikolaus ihn
auser=
ſehen habe, den Präſidenten Loubet zu begrüßen.
Der Präſident erwiderte, er ſei ſehr gerührt über
das freundſchaftliche Gedenken des Kaiſers, daß er
zu den anderen Flaggen auch diejenige der
befreunde=
ten und verbündeten Nation entſandte. Abends gab
der Präſident im Sommerpalais zu Ehren der
fremden Abgeſandten und hohen Beamten Algeriens
ein Feſtmahl. Bei demſelben brachte Loubet,
einen Trinkſpruch aus, in welchem er ſeiner
Freude darüber Ausdruck gab, daß die Vertreter
der Flotten von vier fremden Mächten zugegen
ſeien. Er danke den Monarchen, welche die Flotten
entſandt hätten. Dieſe Beweiſe von Sympathie ehrten
in gleicher Weiſe Frankreich und ſeine große Kolonie
und würden in der geſamten Nation einen
Wieder=
hall finden. Der Präſident ſprach ſodann die
Hoff=
nung aus, daß ſeine Anweſenheit in Algerien der
Periode der Verſuche ein Ende machen und den
Beginn eines auf gerechter Einigkeit begründeten
Regiments bedeuten werde. Sein Wunſch ſei, zu
prüfen, was das Intereſſe des Landes erfordere.
Loubet trank hierauf auf die Größe Algeriens,
die in der Einheit ſeiner Geſchichte mit derjenigen
Frankreichs beruhe. Am Schluſſe überreichte die
marokkaniſche Geſandtſchaft dem
Präſi=
denten eine Adreſſe, in welcher der Sultan den
Präſidenten zu ſeiner Ankunft beglückwünſcht. Loubets
Beſuch in Algier werde zum Gedeihen Algiers,
welches Marokko benachbart ſei, beitragen und ein
Merkzeichen dafür ſein, daß die Freundſchaft zwiſchen
Frankreich und Marokko aufrecht erhalten werde und
Fortſchritte mache. Loubet erwiderte, auch er
wünſche gleich dem Sultan, daß die Freundſchaft
zwiſchen Frankreich und Marokko aufrecht erhalten
werde.
- In Serbien verbreitet und bekräftigt ſich
die Meinung. daß König Alexander mit der
neuen Verfaſſung nur die Thronerbefrage löſen und
ſeinen Schwager Nikodem Lunjevitza auf
geſetz=
geberiſchem Wege zum Thronnachfolger machen will.
Die neu zuſammengeſetzte Skupſchtina und der Senat
ſollen willig Folge leiſten. Die Bevölkerung iſt
des=
halb mißmutig, die Offiziere ſind mißgeſtimmt. Bei
der Nationalfeier zur Erinnerung an die Befreiung
vom türkiſchen Joche war das Königspaar abweſend,
was allgemein auffiel, da bisher die Herrſcher ſich
nie ferngehalten hatten. Man behauptet, daß die
Offigiere bei der Feierlichkeit gegen den König
wegen des Falles Lunjevitza demonſtrieren wollten.
Der König erfuhr dies und war deshalb nicht
er=
ſchienen.
- Die Morning Poſt; meldet aus Shanghai,
daß die Vertragsverhandlungen zwiſchen
Amerika und China zu einem völligen Stillſtand
gekommen ſeien. Dieſe Lage ſei dadurch geſchaffen,
daß China ſich weigerte, dem Verlangen der
Ver=
einigten Staaten entſprechend, alle Zollhäuſer im
Innern des Landes abzuſchaſfen.
Gelte 10.
Darmſtüdter Tagblatt, Freitag, den 17. April 1903.
Nummer 89.
EML. gonvetnar. Suls Bäll „
Madrid ein, um mit der Regierung über die Lage
in Marokko zu beraten und Anweiſungen für ſein
Verhalten unter den gegenwärtigen Umſtänden
ein=
zuholen.
7.W. Rom, 14. April. Das größte Intereſſe
kon=
zentriert ſich hier jetzt auf die Etikettenfrage, trotz
Ausſtänden, politiſchen Verwicklungen u. ſ. w. Es
han=
delt ſich nämlich darim, von wo aus König Eduard
dem Papſt ſeinen Beſuch machen wird und die Ver= Konzertſängerin Frau Luiſe Hövelmann aus
handlungen darüber nehmen allerdings ein weiteres
Intereſſe in Anſpruch, weil dabei die Schwierigkeit zutage
tritt, die verſchiedenen Meinungen, um nicht zu ſagen
Sentimentalitäten, politiſcher und religiöſer Natur zu
verſöhnen. Als der König von Serbien dem Papſte Profeſſor chrützmacher aus Köln gewonnen. Frau Luiſe
ſeinen Beſuch machte, geſchah dies von einem Hotel aus
unter Aufrechterhaltung der Fiktion, daß das Gaſthaus,
in dem ein König logiert, für die betreffende Zeit als
Territorium ſeines Landes angeſehen werden muß. Eine
ähnliche Fiktion liegt auch dem Vorſchlag zugrunde, die
Abfahrt des Königs Eduard ſolle von dem engliſchen
britiſches Terrain, und wenn der Monarch ſeinen Fuß
darauf ſetze, ſo verſchwinde die Perſon des Geſandten,
deſſen Haus ſonſt, da er beim italieniſchen Hofe
akkredi=
tiert iſt, nicht als Ausgangspunkt dienen könnte.
Vor=
ausſichtlich wird dieſe Löſung gewählt werden, und
auch in der Botſchaft der Gegenbeſuch des Kardinals rief, war eine nachhaltia wirkende für jeden aufmerkſamen
Rampolla erfolgen.
land. Die Fertigſtellung der großen Bahn durch
Sibirien hat, wie der „Jaily Mail aus Moskau
ge=
ſchrieben wird, einen überraſchenden Erfolg gehabt. In
Moskau ſind nämlich 20 bis 30 chineſiſche Naufleute
auf=
getaucht, die auf den Straßen mit Erfolg Seidenſtoffe,
Elfenbein= und Holzwaren anbieten. Trotzdem ſie erſt
Lurge Zeit in der Stadt ſind, ſcheinen ſie ſich bereits
voli=
ſtändig den Verhältniſſen angepaßt zu haben. Der eng= Kaiſerſaal, in welcher neben dem herkömmlich
Geſchäft=
liſche Schriftſteller Henry Norman hat in ſeinem letzten
Buche bereits darauf aufmerkſam gemacht, daß diengelbe
Gefahr: durch den ruſſiſchen Bahnbau für Europäer näher
gebracht werde, da die Chineſen jedenfalls die Bahnlinie
zur Einwanderung nach Europa benützen würden. Die
chineſiſchen Arbeiter, die beim Bahnbau Verwendung
fanden, brachten ihre eigenen Kaufleute mit, und dies hat
dazu geführt, daß in manchen ſibiriſchen Städten Hunderte
von chineſiſchen daufleuten anſäſſig wurden.
Stadt und Land.
Darmſtadi, 17. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Präſidenten der Königlich Preußiſchen und Großherzoglich
Heſſiſchen Eiſenbahndirektion Mainz. Breitenbach,
die Krone zum Komturkreuz 2. Kl. des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen, den Hoflakai Jakob
Dern mit Wirkung vom 1. Mai 1903 an zum
Hof=
kammerdiener ernannt.
- Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußzen
hatte der „Off. 3tg.u zufolge am Dienstag Herrn Veith=
Offenbach, für deſſen Pneumatik=Fabrikate er ſich ſehr
intereſſiert, zu längerer Audienz nach Darmſtadt
be=
fohlen. Der Prinz erkundigte ſich angelegentlichſt nach
den Fortſchritten der Veithſchen Erfindungen, alsdann
machte er in Begleitung St. Durchl. des Prinzen von
Battenberg, der ebenſalls Automobiliſt iſt, mit Herrn
Veith in deſſen Automobil eine Fahrt in das Mühltal.
C Der Verkehr bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe
war in dem abgelaufenen erſten Quartal dieſes Jahres,
trotz den nicht beſonders günſtigen Zeitverhältniſſen, ein
ſehr reger. Die neuen Einlagen betragen in dieſer Zeit
2111057 M. 94 Pf. wogegen ſich die Rückzahlungen auf
1290 782 M. 74 Pf. belauſen, alſo etwa 800 000 M. mehr
in Einlagen. Die Ausleihungen auf Hypotheken und
Kaufſchilliͤnge in genannter Zeit beziffern ſich auf
1090300 M. Der ſtetig zunehmende Verkehr bei der
ſtädtiſchen Sparkaſſe iſt neben der abſoluten Sicherheit,
die ſie für die Einleger bietet, wohl auch in ihren
zweck=
mäßigen Einrichtungen zu ſuchen, welche durch die
kürz=
lich erfolgte bedeutende Vermehrung der Räume und
Trennung der Geſchäfte noch verbeſſert wurden. Die
Bedingungen für Darlehen gegen Hypotheken und
Kauf=
ſchillinge gewähren dem Publikum neben einer
Beleihungs=
grenze bis zu 60 Pros. der Taxation bei mäßigem
Zins=
fuß auch vorteilhafte Erleichterung im Tilgen der Schuld
durch Teilzahlungen auch in kleineren Beträgen.
O Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1900 gab
es unter der ortsanweſenden Bevölkerung des
Großher=
zogtums in der Altersklaſſe von 15-18 Jahren
bereits 58 Verheiratete, worunter 4 männlichen und
54 weiblichen Geſchlechts und ſchon 1Witwe.
Demgegen=
über befanden ſich die älteſten Verheirateten in der
Alters=
klaſſe von 90-95 Jahren, 4 Männer und 3 Frauen.
Die Einnahmen der Süddeutſchen Eiſenbahn=
Geſellſchaft im Monat März betrugen 1)
Perſonen=
verkehr 329179 Mk. (gegen 322005 Mk. im März 1902),
2) Güterverkehr 86497 Mk. (8752 Mk.). 3) Neben=
Ein=
nahmen 2340 Mk. 12450 Mk.). mithin Geſamt=Einnahmen
418016 Mk. (403 207 Mk.). Die Geſamt=Einnahme vom
1. April 1902 bis 31. März 1903 unter Berückſichtigung
der bisher ermittelten Differenzen betrugen 5114318 Mk.
lgegen 5149967 Mk. im Vorjahre).
B. Ueber die, bei dem am Montag. 20. d. M. von
dem Männerchor Humanitas veranſtalteten Konzert,
zum beſten des Frauen=Schiller=Bundes mitwirkende
Köln liegen eine Anzahl Kritiken vor, die der talentierten
Sängerin das ſchmeichelhafteſte Lob erteilen. So ſchreibt
der „Remſcheider General=Anzeiger:: Für die ſoliſtiſche
Mitwirkung waren Frau Luiſe Hövelmann und Herr
Hövelmann, eine neue Erſcheinung für Remſcheid, führte
ſich mit der ſchwierigen Arie der Penelope „Ich wob
dies Gewands aus „Odyſſeusl von Max Bruch
vorteil=
haft ein. In geiſtiger Hinſicht, wie auch durch den
ſel=
tenen Klang ihrer großen, in allen Regiſtern
ausge=
glichenen und im Höhepunkt der quellenden Friſche und
Botſchafter beim Quirinal aus erfolgen. Es ſei dort Warmblütigkeit ſtehenden Altſtimme vermochte ſie in
feinſter Nuantcierung künſtleriſch reife Wirkungen in der
Wiedergabe eindruckstiefer Lieder von Schuberk, Brahms
und Othegraven zu erzielen. Die Stimmung, welche die
ausgezeichnete Künſtlerin beſonders mit den ihrer
Indi=
vidualität entſprechenden ernſteren Liederſpenden hervor=
Zuhörer, der ſich vor allem auch des inneren Ohres be=
Einwanderung von Chineſenin Ruß= dient, der ſeine eigenen, durch ein Schubertſches oder
Brahmsſches Lied in ihm wachgerufenen Empfindungen
mit denen der Sängerin ſich innig vereinen fühlt. Dem
ſpontanen Beifall nachgebend. mußte ſich Frau
Hövel=
mann zu einer anmutenden Zugabe „Liebchen, wach auf”
von Hildach verſtehen.
2 Auf die heutige Hauptverſammlung des
Darm=
ſtädter Fournaliſten= und Schriftſteller=Vereins im
lichen noch einige wichtige Gegenſtände zur Sprache
kommen ſollen, ſeien hier die ordentlichen Mitglieder des
Vereins nochmals beſonders aufmerkſam gemacht.
( Die „Elf Scharfrichteru veranſtalteten am
Mitt=
woch abend ein zweites Gaſtſpiel im „Kaiſerſaal;, das
bei weitem nicht ſo zahlreich beſucht war wie das erſte.
Das Programm bot, obwohl der Rahmen dieſer
Vor=
ſtellungen im ganzen immer der gleiche bleibt, mehrere
neue Rummern, die von dem vorwiegend aus Herren
ſich zuſammenſetzenden Publikum - es mochten etwa
15 20 Damen anweſend ſein - recht beifällig
auf=
genommen wurden.
A. V. DB. Bei dem am letzten Sonntag in Mülheim
bei Köln a. Rhein ſtattgehabten nationalen Athleten=
Wettſtreit gelang es Mitgliedern des Athleten=Vereins
Darmſtadt, den Herren Schleidt und stud. Born, bei
außerordentlich ſcharfer Konkurrenz zuſammen nicht
weniger als ſieben Preiſe, darunter drei erſte in erſter
Klaſſe, zu erringen. Es mag dies ein Beweis dafür ſein,
in welch hoher Pflege und Blüte dieſer intereſſante und
geſunde Sport, welcher zwar früher gern verkannt, in
Großſtädten aber längſt die gebührende Anerkennung
gefunden, bei obengenanntem Verein ſteht. Herrn
Schleidt, der, nebenbei geſagt, momentan einer der beſten
Schwergewichts=Dauer=Stemmer Deutſchlands ſein dürfte,
war es am Sonntag beſchieden, ſeinen zahlreichen
Ehren=
preiſen den 40. erſten hinzuzufügen.
7 Immobilienverkehr. Die dem Herrn Bankier
Oskar Günther in Frankfurt a. M. gehörige
herrſchaft=
liche Beſitzung Schönbühl in Seeheim an der Bergſtraße
wurde von Herrn Oberſt Freiherrn Max v. Heyl dahier
käuflich erworben. — Das Anweſen des Herrn Dr. Rieger,
Neckarſtraße 12. ging in das Eigentum des
Großherzog=
lichen Oberkonſiſtoriums über. Die Verkaufsvermittelung
war dem Immobiliengeſchäft des Bankbeamten Sebaſtian
Eckler, Klappacherſtraße 7. übertragen. - Das Haus
Neckarſtraße 18 ging in den Beſitz der Inhaber der Firma
Georg Jakob Heß, Schulſtraße 6, über.
* Griesheim, 14. April. Der heutige
Ferkel=
markt erfreute ſich eines großen Zuſpruchs von
Ver=
käufern, wie auch von Kaufluſtigen, ſo daß die Tiere, die
in ſehr'ſchöner Qualität aufgetrieben waren, einen recht
raſchen Abſatz fanden. Ferkel wurden äbgeſetzt von
14 bis 19 Mk., Einlegſchweine zu 30 bis 40 Mk. pro
Stück. Der nächſte Ferkelmarkt findet am 27. April
Vormittags 8 Uhr wieder ſtatt und darf ebenfalls auf
ein recht erfreuliches Reſultat zu hoffen ſein.
Mainz. 16. April. Der½Mzr. Ang.” erfährt, daß der
Ankauf der fiskaliſchen Häuſer am Münſterplatz, in der
Schillerſtraße und in der neuen Univerſitätsſkraße zum
Zwecke der Erbauung eines neuen Hauptpoſtamtes
in allernächſter Zeit perfekt werden wird. Die
Reichs=
poſtbehörde ſoll ſich jedoch vorbehalten haben, daß. wenn
es ihr innerhalb der nächſten 5 Jahre nicht möglich ſein
ſollte. mit dem Bau des neuen Poſtgebäudes zu
be=
ginnen (mit anderen Vorten, wenn ihr bis dahin nicht
die Mittel dafür bewilligt worden ſindh, lie von dem=
Kaufe der Gebäude - zurücktrete.
J Gießen, 16. April. Kreisſchulinſpektor Profeſſor
Dr. Lucius verläßt heute unſeren Kreis, um als
Kreisſchulinſpektor nach Darmſtadt überzuſiedeln. Ihm
zu Ehren findet noch am 20. April eine größere
Abſchiedsfeier in Steins Garten ſtatt. Die Lehrer
des Kreiſes ſehen den allgemein beliebten Vorgeſetzten
nur ungern ſcheiden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 15. April. Für das
Kaiſer= und Kaiſerin Friedrich=Denkmal
am Brandenburger Tor iſt ein Marmorblock, der als
Brunnenſchale dienen ſoll und in den Vintſchgauer
Marmorlagern von Fr. Zeller & Co. gewonnen wurde.
dieſer Tage auf dem Bahnhof Meran zur
Weiterbeför=
derung nach Berlin verladen worden. Der Transport
des Koloſſes durch das Vintſchgau wurde mit einem
Laſtwagen bewerkſtelligt, der von 28 Pferden gezogen
wurde. Der Marmorblock, dem bald ein zweiter, gleich
großer folgen ſoll, mißt auf ſeiner oberen Fläche 370m
zu 440m und hat eine Dicke von 85em. - Der
Kolonial=
politiker Guſtav Meinecke, Herausgeber der „
Kolo=
nialen Zeitſchrift;, iſt im Alter von 49 Jahren geſtorben.
— Nach dem „Lokalanzeiger; wurde der Bankbeamte
Gollnow wegen der bei der Bank für Handel und
In=
duſtrie verübten Unterſchleife zu zwei Jahren Gefängnis
verurteilt.
16. April. Der „Lokalanzeiger' erfährt: Der Kaiſer
läßt in Homburg Aufnahmen von der Saalburg
an=
fertigen, die er bei ſeiner Reiſe nach Rom dem König
als Geſchenk überreichen will. Die „Nationalzeitungs
erfährt, der Verzicht der Kaiſerin auf die Mitreiſe
nach Rom ſei nicht zu deuten, als ob geſundheitliche
Be=
ſorgniſſe gehegt werden müßten, vielmehr ſei der Unfall
gut überwunden, nur eine ſorgſame Schonung des Armes
notwendig.
Frankfurt. 16. April. Auf dem Feldberg hat
am Donnerstag der Blitz in den Turm'
ein=
geſchlagen. Freitag morgen beſichtigten zwei Mitglieder
der Turm=Kommiſſion den Schaden und ſtellten feſt:
Nach dem Berichte des Turmwärters befand ſich dieſer
am Donnerstag Abend 5 Uhr nach heftigem Schneefall
auf der oberen Plattform des Feldbergturmes und
ſchaufelte den Schnee hinab, als er ſah, wie ihm zwei
Herren winkten, herabzukommen. Er glaubte, ſie wollten
in den Turm; als ſie jedoch nicht gleich kamen, ſetzte er
ſich in ſein Zimmer. Alsbald erfolgte ein mächtiger
Schlag: das ganze Zimmer ſtand in Feuer, der Turm
3itterte und erbebte ſekundenlang und Müller ſah eine
große Feuerkugel vom Turm in die Erde ſpringen und
ſie aufwühlen. Die beiden Herren kamen herbei, um
nach Müller und dem Turm zu ſehen, und alle drei
unterſuchten nun den Bau. Der Kohlenraum, neben dem
Zimmer gelegen, war voll Qualm, ebenſo ein im
1. Stock unter der Treppe befindlicher
Aufbewahrungs=
raum. Hier war der Blitz unten in die Erde
hinein=
gefahren, ein fauſtgroßes Loch durchſchlagend. Im
Treppenhaus und im oberſten Turmzimmer ſieht man
an etwa 10 Stellen acht Millimeter weite Löcher im
Mauerwerk, wo der Strom aus= und einging. Er lief
an den eiſernen 7=Trägern, welche die Treppenſtufen
tragen, entlang, in eine Flanſche derſelben ein 2
Zenti=
menter großes rundes Loͤch ſchlagend. Es erfolgte nur
dieſer eine Schlag, ohne jedes vorherige Zeichen, nur
aus der Gegend von Königſtein her hörte man fernes
Donnern. Nach dieſer elektriſchen Entladung ſetzte ein
koloſſaler Schneeſturm ein. Zugleich wurden in den
beiden Gaſthäuſern der Herren Ungeheuer, ſowie in
Ober= und Nieder=Reifenberg ſämtliche Telephonleitungen
gerſtört.
Straßeburg, 16. April. Die kaiſerlichen Prinzen
Auguſt Wilhelmund Oskarſind geſtern incognito
hier eingetroffen. In ihrer Begleitung befindet ſich ihr
militäriſcher Gouverneur Major von Gontard. Sie
ſtiegen beim bisherigen Gouverneur, General der
Ka=
vallerie 3. D. v. Sick, ab. Abends nahmen ſie am Diner
beim kaiſerlichen Statthalter teil. Für heute iſt ein
Aus=
flug auf die Hohkönigsburg vorgeſehen.
Eſſen, 15. April. Heute morgen wurde der in der
Nacht von Karſamstag zum Ifterſonntag von dem
Fähnrich 3. S. Hüſſener erſtochene Kanonier
Hart=
mann auf dem Oſtfriedhofe beerdigt. Troßz der
überaus ungünſtigen Witterung hatte ſich eine ungeheure
Menſchenmenge eingefunden. Den großartigen
Leichen=
zug eröffnete die Kapelle des Regiments, dem der
Ver=
ſtorbene angehörte, das auch eine Abordnung von
Offi=
zieren und Maunſchaften entſandt hatte. Sodann folgten
Kriegervereine und eine Anzahl anderer Leidtragender.
Den Schluß des Zuges bildeten mit Kränzen überladene
Wagen.
Weimar, 14. April. Die Leiche des Fräulein:
Heydenreich, der vermißten Tochter des
Nitterguts=
beſitzers Heydenreich in Oberweimar, iſt in der Ilm ge=
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch. 15. April.
König Oedipuss.
W.I. In neuer Einſtudierung ging heute abend
Sophokles Tragödie „König Oedipus” die den beiden
anderen ebenfalls der Oedipusſage angehörenden
Tragö=
dien Oedipus auf Kolonos” und „Antigoner Zeitlich
voraufgeht, nach einer Pauſe von vielen Jahren wieder
in Szene. Wenn man ſagt, daß Ariſtoteles ſeine
be=
rühmte Definition des Tragiſchen aus den
Sophokle=
iſchen Tragödien abgeleitet hat, ſo denkt man dabei wohl
zumeiſt an deſſen „Antigone” da dem „König Oedipus”,
techniſch die vollendetſte und bewundernswerteſte der uns
überlieferten 7 Sophokleiſchen Tragödien, der Begriff der
tragiſchen Schuld in dem ariſtoteliſchen Sinne fehlt; der
Dichter fand die Sage in allen Einzelheiten als feſte
Ueberlieferung vor; Schuld und Strafe miteinander in
Einklang zu ſehen und die Sage willkürlich zu
modi=
figieren, hätte nicht dem Sinne der Alten entſprochen.
Alle Interpretationskünſte können darüber nicht
hinweg=
helfen, daß dieſe Tragödie von dem Geiſte des
Fatalis=
mus beherrſcht iſt, von dem Gedanken, daß Oedipus,
obwohl der beſte Menſch, dem Verhängnis verfallen
muß, das ihm nun einmal von den Göttern beſchieden
iſt. Auch der beſte Menſch muß zu Grunde gehen, wenn
ihn die Götter, haſſen. Der Einwand, daß
Oedipps die Schuld feiner Eltern, büßt, iſt erſt
künſtlich konſtruiert, und dieſe Tatſache, würde
auch den Eindruck des Tragiſchen, nicht erhöhen.
Bekanntlich hat Schiller in ſeiner antikiſierenden Tragödie
Die Braut von Meſſinau dieſen fataliſtiſchen
Grund=
gedanken wieder aufgenommen und in ſophokleiſchem
Sinne und Geiſte durchgeführt. Mit dem
bewunderns=
werten Geſchick des Meiſters, der ſeine Kunſt verſtand.
wie einer, bat nun Sophokles in dieſer Tragödie troß der
mangelnden tragiſchen Schuld ſeines Helden keinen
ab=
ſtoßenden oder grauſamen Eindruck, ſondern das von
dem Tragiſchen ungertrennbare Gefühl reinen Mitleids
zu erregen gewußt. Wie er dies zuſtande bringt, das
gehört zu den Geheimniſſen der klaſſiſchen Antike und
beruht in erſter und letzter Linie auf dem den alten
Griechen innewohnenden natürlichen Gefühl für das rein
Aeſthetiſche und künſtleriſch Wirkſame.
Die ſgeniſche Bearbeitung von A. Wilbrandt, die
der Aufführung zu Grunde lag, hat die bei der
Wieder=
aufführung altklaſſiſcher Tragödien entſtehende ſchwierigſte
Frage. nämlich die Rekonſtruktion der Chöre, einfach
beſeitigt und den gordiſchen Anoten, anſtatt ihn zu löſen,
durchhauen, indem ſie anſtatt der Chöre die drei
Chor=
führer agieren und ſprechen und die übrigen
Choreu=
ten als ſtumme Perſonen mit auftreten läßt. Dieſe
Löſung der ſchwierigen Frage iſt lediglich eine
bühnen=
praktiſche, von Opportunitätsgründen eingegebene und
keine wiſſenſchaftliche.
Die Titelrolle ſpielte Herr Friedrich, der ſie
mit tiefgehendem Verſtändnis aufgefaßt, ſich in den Geiſt
derſelben vertieft und bis ins kleinſte Detail ausgearbeitet
hatte und den hohen Stil der klaſſiſchen Tragödie mit
verſtändnisvollem Nachempfinden und darſtelleriſchem
Geſchick zu wahren wißte, wobei er auch durch ſein
ſonores Organ wirkſam unterſtützt wurde. Die
durch=
weg in großem Stile gehaltene Darſtellung des im
Mittelpunkte der Handlung ſtehenden unglücklichen Königs
machte tiefen Eindruck. Charakteriſtiſch und wirkungsvoll
wußte Herr Wagner die Nolle des Sehers Tireſias
zu geſtalten, ebenſo ſprach Herr Knispel diejenige des
„Oberprieſters” mit edlem Pathos und vornehmer Würde.
Erwas modern mutete uns der „Kreon' des Herrn
Viebeg an. was aber nicht in der ſonſt
lobens=
werten Darſtellung der Rolle, ſondern, in ſeiner
künſtleriſchen Individualität, an ſich begründet iſt.
Frau Möbius=Kuhn befleißigte, ſich als „
Jo=
kaſten mit Erfolg einer maßvollen, dem klaſſiſchen
Geiſt der antiken Tragödie entſprechenden Darſtellung.
Die Sprecher der Chöre, die Herren Mickler, Loehr,
und Gräffner entledigten ſich ihrer Aufgaben mit
Takt und Geſchick. Mit vieler Wärme ſprach Herr
Hacker die Rolle des Dieners, die einen routinierteren
Schauſpieler erfordert. Die Nollen des„Boten' und des
Hirten; waren bei den Herren Kreidemann und
Schulze gut aufgehoben.
Die Gluckſche Quverture zur Oper „Jphigenie in
Aulisr leitete die Aufführung ſtimmungsvoll ein.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
2 Ueber die auch von uns oft gerügte „modernen
Schriftverſtümmelung ſchreibk neuerdings die
„Beilage der Allg. 3tg." in München: Ein weiterer
Un=
ſug wird mit der Erfindung von greulichen Lettern
ge=
trieben, die zu enträtſeln Pein und Verdruß bereitet. Da
iſt es doch noch leichter, Runen zu leſen, als ſo
ver=
ſchrobene und ſinnlos verſchnörkelte Buchſtaben! Das
Publikum tut wohl am beſten, ſolche unentzifferbare
Willkürlichkeiten einfach ungekauft liegen zu laſſen. Wie
herrliche, haarſcharfe Typen traten gleichzeitig mit der
Erfindung der Buchdruckerkunſt ins Leben! Man denke
an die prachtvollen von Albrecht Dürer gezeichneten echt
deutſchen Alphabete. Und dagegen dieſe ganz und gar
unnationale, geſchmackloſe Willkür ſeit dem Eintritte des
neuen Säkulums. Hat denn ſonſt niemand den Mut,
in deutſcher Entrüſtung einmal energiſch „Fort
damit=
zu rufen? Wir ſind gründlich ſatt, uns ſolchen
Un=
rat noch länger über den Kopf wachſen zu
laſſen, bei deſſen Anblick ſich die guten alten Meiſter
im Grabe umdrehen und entſetzen müßten über ſolche
unverzeihliche Willkür ihrer Epigonen!
Rummer 80.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 17. April 1903.
Seite 11.
funden worden. Die Verſtorbene ſtand im Alter von
26 Jahren.
1x. Juternationaler Kongreß gegen den
Alkoholismus.
H. F. Bremen, 15. April.
Geſtern nachmittag 41 Uhr begann im Konzertſaal
des Künſtlervereins eine öffentliche Verſammlung
des Deutſchen Abſtinenten Frauenbundes.
Der große Saal und die Galerien waren lange vor
Beginn der Verhandlung Kopf an Kopf gefüllt.
Bürger=
meiſter Dr. Gröning (Bremen) begrüßt im Namen des
bremiſchen Senats, der Präſident des Bremer
Or=
ganiſations=Komitees, Dr. med. Delbrück (Bremen) im
Namen des Organiſationskomitees des internationalen
Kongreſſes die Verſammlung. Die Vorſihende, Fräulein
Ottilie Hoffmann (remen) dankte den Rednern für ihre
begrüßenden Worte und begrüßte alsdann die erſchienenen
Delegiertinnen, die alle Stände und alle Nationen
ver=
treten. Der Deutſche Abſtinente Frauenbund zähle nur
300 Mitglieder, aber er genieße die größten Sympathien
in allen Kreiſen und fühle ſich als Glied des Frauen=
Weltbundes. der weit über eine halbe Million Mitglieder
hat. Er wolle die Trunkſucht bekämpfen durch
Auf=
klärung. Belehrung. Errichtung alkoholfreier
Speiſe=
anſtalten. Ganz beſonders wolle er ſeinen Einfluß auf
die heranwachſende Jugend geltend machen und ſchließlich
erſtrebe er die geſetzliche Beſtrafung der Trunkſucht.
Möge dieſer Kongreß dazu beitragen, das Laſter der
Trunkſucht zu bannen, im Intereſſe des Familienlebens,
unſeres Vaterlandes und der ganzen Menſchheit. - Frau
Alli Tryog=Helenius (Helſingfors. Finland) entwarf ein
intereſſantes Bild von der Alkoholbekämpfung. die ſie in
Finland. Norwegen und Schweden unternommen habe.
- Lady Cecilie Roberts (London), Tochter der Frau
Carlyle, berichtete über die Frauenarbeit für die
Abſtinenz in der engliſchen Marine. -— Miß Charlotte
Gray (London) berichtete über ihre Miſſionsreiſen für
den Guttemplerorden. — Lehrerin Fräulein Böttner
(Bremen) verlas den Bericht des britiſchen
Frauen=
vereins. Frau Hunt (London) ſchilderte die
Abſtinens=
bewegung in Nordamerika. - Frau Dr. Röe (Dresden)
ſprach über Alkohol und Stillungsvermögen. —
Made=
moiſelle Marie Parent GBrüſſel) berichtete über die
Bewegung der belgiſchen Mäßigkeitsvereine. - Fräulein
Gronemann (Wien). Delegierte des Oeſterreichiſchen
Abſtinenten Frauenvereins teilte mit: In Wien habe
der Abſtinente Frauenverein bewirkt, daß kleine
Hand=
wagen durch die Stadt fahren, von denen warme
alkoholfreie Getränke für billiges Geld gekauft werden
können. Wie notwendig eine ſolche Einrichtung ſei, gehe
aus dem Umſtande, hervor, daß im Jahre 1901
2½ Millionen Hektoliter Bier und 69300 Hektoliter
Branntwein in Wien konſumiert wurden. Nachdem
noch Frau Profeſſor Stuckenberg (Amerika) die
Ver=
ſammlung begrüßt hatte, wurde dieſelbe geſchloſſen.
Nach den Anſprachen des Grafen Poſadowsky und des
Bürgermeiſters Dr. Pauli begrüßte Paſtor Dalhoff
(Kopenhagen) den Kongreß im Auftrage der däniſchen
Regierung. Dr. med. Legrain (Paris) im Namen der
franzöſiſchen Regierung, Profeſſor Dr. med. Hueppe Prag.
im Auftrage der öſterreichiſchen Regierung. Dr. v. Skar=
3ynski (etersburg) im Auftrage der ruſſiſchen
Staats=
regierung. Dr. v. Waldenſtröm (Stockholm) im Namen
der ſchwediſchen Regierung. Dr. Sabo v. Navar (Peſt) im
Namen der ungariſchen Regierung und Dr. v. Weiler
(Haag) im Namen der niederländiſchen Regierung.
Als=
dann ſprach Dr. Phil. Bergmann (Stockholm) über
die moderne Kultur und den Kampf gegen
den Alkohol. Die Ausführungen des Reduers
gipfelten in folgenden Leitſätzen: 1) Der Alkoholismus
als internationales Volksübel iſt eine Erſcheinung der
modernen Kultur; ältere Zeiten haben ihn nur ſporadiſch
gekannt. 2) Es iſt deshalb ein Problem unſerer modernen
Zeit, durch die Entfernung desſelben die Kultur zu
heben. Jeder Hinweis auf ältere Zeiten und die
ſtatt=
liche Zahl der hingeſchiedenen Genies, die Alkohol
ge=
noſſen haben und keine Abſtinenten geweſen ſind, iſt
verfehlt; ſie lebten in Zeiten, denen nicht dieſelben
Gefahren und ſozialen Probleme geſetzt waren, wie der
unſerigen. 3) So lange der Alkohol nur ſporadiſch als
ein ſogiales Degenerationsmittel auftrat, war der Kampf
gegen denſelben, mit Ermahnungen zur Mäßigkeit
erklärlich; aber in unſerer Zeit, wo durch mehrere
Ur=
ſachen (Produktions=Methodenveränderungen.
Erleichte=
rung der Verkehrsverhältniſſe, großſtädtiſche Entwicklung,
ſteigende Anzahl unverheirateter, heimatloſer Männer
u. ſ. w.) die Konſumtion ſich in eine tägliche und
all=
gemeine geſteigert hat, muß eine radikale Neaktion gegen
die kulturverderbenden Trinkſitten, nicht nur gegen die
ſogenannte Trunkſucht, inſzeniert werden. 4) In der
Ge=
ſchichte der Bewegung hat ſich dieſe radikale Methode. die
der Abſtinenz. vollſtändig bewährt, wie die Beiſpiele aus
Skandinavien und den angloſächſiſchen Ländern zeigen.
5) Wenn jedoch der Alkohol dem normalen Menſchen
etwas gutes wäre (mäßig genoſſen), ſo wären allerdings
dieſe Grundſätze, aus Menſchenliebe etwas aufzuopfern,
eine Form des Asketismus. Aber nun iſt der Alkohol
- wie wiſſenſchaftlich und experimentell dargelegt
iſt-
l auch in der mäßigſten Doſen keinesfalls etwas gutes zu
nennen, niemand verliert etwas durch die Abſtinenz.
Auch nicht Lebensfreude und geiſtige Anregung? Auch
das nicht. Redner führt aus, daß es in normalen
Fällen weſentlich nicht der Alkohol iſt, der heitere
Ge=
ſelligkeit ſchafft, ſondern die begleitenden Umſtände, unter
welchen der Alkohol gewöhnlich genoſſen wird.
Profeſſor Dr. med. Hueppe (Prag) ſprach danach
über Körperübungen und Alkoholismus.
Der Redner wandte ſich wiederholt gegen die volle
Ab=
ſtinenz. Wenn ein Vegetarianer einen Dauerlauf gut
allshalten kann, ſo kann man doch nicht ſagen, Nicht=
Vegetarianer können einen ſolchen Dauerlauf nicht
aus=
halten. In den Tropen iſt jeder Alkoholgenuß dringend zu
widerraten. Im Norden iſt dagegen der Alkohol, mäßig
genoſſen, nicht in jedem Falle als ſchädlich zu bezeichnen.
(Widerſpruch.) Man muß ſich vor allen Dingen vor
Uebertreibungen hüten. (Widerſpruch.) Es iſt vollſtändig
falſch. den Alkohol als Gift zu bezeichnen, der keinerlei
Nährwert, habe. Alkohol hat denſelben Nährwert wie
Fett und Kohlenhydrate. Es kommt allerdings ſehr
weſentlich auf die Verhältniſſe an, unter denen man
Alkohol genießt. Als Nahrungsmittel iſt der Alkohol
jedenfalls ſehr minderwertig.
Nachmittags ſprach Dr. med. Legrain (Paris).
Oberarzt in der Irrenanſtalt Evrard: Präſident der
Union française antialeoholiquer, in franzöſiſcher Sprache
über Alkoholismus und Tuberkuloſe. Dr. med.
Strube Gremen) ſtimmt Herrn Dr. Legrain im großen
und ganzen bei, die Bekämpfung des Alkoholismus ſei
aber nur eins von den vielen Mitteln, mittelſt deren die
Tuberkuloſe zu bekämpfen ſei. Die Sanatorien, die
Unterſtützung der Familien von tuberkulos Erkrankten,
die Meldepflicht des Arztes bei Feſtſtellung der
Tuber=
kuloſe, Belehrung über Behandlung des Auswurfs,
Belehrung, über Sauberkeit, Schaffung geſunder
Wohnungen u. ſ. w. ſeien ebenſo gute Waffen gegen
die Tuberkuloſe, wie die Bekämpfung des
Alko=
holismus. Es knüpft, ſich hieran eine, längere
Debatte. Als Dr. med. Fröhlich (Wien) auf die
Arbeiterfrage zu ſprechen kommt und ausführt: Wir
Antialkoholiſten müſſen die Beſtrebungen der
Ar=
beiter unterſtützen, die zum Zweck haben, ſich
gewerk=
ſchaftlich und politiſch zu organiſieren, um höhere Löhne,
beſſere Arbeitsbedingungen und höhere Bildung u. ſ. w.
zu erreichen, entſteht Lärm und es wird gerufen:
Es iſt hier keine politiſche Verſammlung! Admiral
Thomſen ruft: Wenn Sie eine politiſche Verſammlung
abhalten wollen. dann erlauben Sie wohl, daß ich den
Saal verlaſſe. (Große Unruhe.) Admiral Thomſen
ver=
läßt den Saal. Zum Schluß bemerkt der Vorſigende:
Es iſt der Vorwurf erhoben worden, daß ich eine
poli=
tiſche Rede zugelaſſen habe. Herr Dr. Fröhlich hat
aus=
drücklich erklärt, daß es ihm ferngelegen habe, eine
poli=
tiſche Rede zu halten. Ich muß jedoch an alle
Kongreß=
mitglieder die dringende Bitte ſtellen, die Grenzlinie des
Kongreſſes nicht zu überſchreiten und mich in der
Inne=
haltung dieſer Grenslinie nach Möglichkeit zu
unter=
ſtützen. Danach wurde die Verhandlung gegen 7 Uhr
abends auf Donnerstag vormittag 9 Uhr vertagt.
WB. Bremen. 16. April. Dem internationalen
5 Kongreß gegen den Alkoholismus ging auf die an den
Kaiſer gerichtete Huldigungsdepeſche folgendes
Antworttelegramm zu: „Se. Majeſtät der Kaiſer und
König laſſen dem 19. internationalen Kongreß, gegen
den Alkoholismus für den freundlichen Gruß beſtens
danken. Allerhöchſtdieſelben nehmen an den Veſtrebungen
des Kongreſſes warmen Anteil. Auf Allerhöchſten Befehl:
von Lucanus.”
Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung
am 16. April.
I. Bei Beainn der heutigen Sitzung teilte
Bei=
geordneter Gläſſing mit, daß ſeiner Zeit Stadtv. Göt
die Aufmerkſamkeit darauf gelenkt habe, daß ſeitens eines
Metzgers im Schlachthofe altes und minderwertiges
Vieh in großer Zahl eingeführt und verwertet werde.
Dasſelbe werde größtenteils der Freibank überwieſen und
zu einem Preiſe verkauft, der lediglich von dem Metzger
beſtimmt werde. Um zu verhüten, daß zu hohe Preiſe
berechnet würden, habe die Schlachthofdeputation als
richtig anerkannt, daß die Preisbeſtimmung einer Behörde
überwieſen und dem Intereſſenten entzogen werde. Das
Ausführungsgeſetz zum Reichsgeſetz betr. die
Schlacht=
vieh= und Fleiſchbeſchau ſehe nunmehr vor, daß die
Preisfeſtſetzung der Ortspolizeibehörde zuzuweiſen ſei.
Hiermit ſei die Angelegenheit im Sinne der gegebenen
Anregung erledigt. Stadtv. Kahn lenkte die Aufmerk=
ſamkeit auf das Gerücht, als habe er, in einer ſeiner
Stellung als Stadtverordneter widerſtreitenden Weiſe
mit Gelände ſpekuliert und wies nach, daß dasſelbe
ſo=
wohl in Betreff ſeiner als auch ſeiner Angehörigen jeden
Grundes entbehre.
Zur Frage der Sicherung der im
Hauptſteuer=
amtsgebäude hier behufs Kreditierung von
Zoll=
gefällen hinterlegten Wertpapiere führte Berichterſtatter
Kahlert aus, daß die Stadt Darmſtadt bei Errichtung
des Hauptzollamts die Stellung des Gebäudes, ſowie
weiter die Verpflichtung übernommen habe, alle
Sicher=
heitsmaßregeln für die Kaſſe zu treffen. Der Staat
be=
zahle dafür eine Miete. Der Finanzausſchuß beantrage
nach Lage der Dinge den Betrag von 2300 M. für
bau=
liche Herrichtungen zu bewilligen und mit dem
Mini=
ſterium wegen Erhöhung der Miete entſprechend den
not=
wendigen Aufwendungen in Verhandlung zu treten.
Stadtv. Möſer fragt, ob es nicht beſſer ſein würde, wenn
das Hauptſteueramt mit der Bank für Handel und
In=
duſtrie verhandle, um dort die Depoſiten zu hinterlegen.
Der Berichterſtatter antwortete, daß dieſes bereits
abge=
lehnt ſei. Stadtv. Saeng teilte mit, daß die
Notwendig=
keit der baulichen Herſtellung in der Kammer
nachge=
wieſen worden ſei. Der Ausſchußantrag fand alsdann
Annahme. — Die Erwerbung eines Grundſtücks des
Sparkaſſerechners Weber in der Nieder=Namſtädterſtraße
neben dem Beſitztum des Herrn Bormet für 21000 M.
fand Bewilligung, dasſelbe geſchah bezüglich des Ankaufs
von 2 Grundſtücken im Heerdwegviertel für 7200 und
15144 M. - Der Voranſchlag der
evange=
liſchen Petrus= und Paulusgemeinde in
Beſſungen für 1903,04 ergibt, daß ein Zuſchuß
von 15000 Mark notwendig iſt, um die Ausgaben
zu decken. Es wird genehmigt, daß dies durch
die Erhebung einer Parochialſteuer geſchehe. Geſuche
um Dispenſation von baulichen Beſtimmungen
ſeitens des L. Kiefer (Dieburgerſtraße). Glaſermeiſters
Seip (Soderſtraße) und des Peter Götz (Kiesſtraße)
wurden genehmigt, ein ſolches des H. Kieritz (
Verlänge=
rung der Heinrichſtraße zwiſchen Beck= und
Gervinus=
ſtraße) wurde abgelehnt. Billigung fanden auch Geſuche
der Gebrüder Wenglein (Karlſtraße) und des Profeſſors
Hofmann EEcke der Schießhausſtraße und des
Roquette=
wegs) und des Maurermeiſters Berth (Schießhausſtraße
zwiſchen Martinsſtraße und Geiſenſee). Dagegen wurde
dem Geſuch des Herrn Lieb (Kranichſteinerſtratze) nicht
ſtattgegeben. Dem Geſuch der Prinzeſſin von Iſenburg.
geborenen Herzogin von Sachſen, um Geſtattung der
Erbauung eines Hauſes in der Goetheſtraße außerhalb des
Bauplans wurde ſtattgegeben. Zwei Geſuchen um
Ueber=
nahme der Unterhaltung eines Erbbegräbniſſes wurde
entſprochen. Die Feſtlegung der Fluchtlinie der
verlängerten Goetheſtraße mit 20 Meter Breite
und 10 Meter Vorgarten fand keinen Widerſpruch,
eben=
ſo ein Geländeankauf zur Beſſungerſtraße und ein Tauſch
in der Wittmannsſtraße. Für die
Fußſteigher=
ſtellung in der Inneren Ringſtraße iſt
be=
reits früher Moſaikpflaſter vorgeſehen worden. Wegen
der dort vorhandenen großen Kinderſchar iſt angeregt
worden, ſtatt deſſen Baſaltplatten zu verwenden. Dies
wurde jedoch abgelehnt. Der Vertrag mit dem Kutſcher
Mathias Fiſcher, über Fuhrleiſtungen, für
Feuerlöſchzwecke fand keinen Widerſpruch. Für
Geſuche um Genehmigung zum Ausſchank von
Branntwein für Hoffmannſtraße 2.
Dieburger=
ſtraße 241 (Parkhoteh, Nieder=Ramſtädterſtraße 71.
Luiſenſtraße 10. Große Caplaneigaſſe 2 und
Mathilden=
platz 11 wird die Bedürfnisfrage bejaht. — Die
Man=
ſardenwohnung im Oktroihaus in der
Eliſabethenſtraße wird demnächſt anderweit
ver=
mietet werden, es ſollen 100 bis 120 Mark gerechnet
werden.
Der Nachtrag zum Ortsbauſtatut,
be=
treffend die Vebauung der Inneren Ringſtraße
zwiſchen Kranichſteiner= und Dieburgerſtraße, welcher die
zuläſſige Höhe der Gebäude etwas ermäßigen will,
be=
gegnete vielfachem Widerſpruch. Der Hochbauausſchuß
beantragt, dies nur für die Strecke vom Hohlen
Weg=
bis zur Dieburgerſtraße zu beſchließen, im übrigen aber
es bei der alten Vorſchrift zu belaſſen, welche 4ſtöckige
Gebäude geſtattet. Stadtv. Wolfskehl beantragte, den
Nachtrag wenigſtens für die Strecke von der
Gutenberg=
ſtraße bis zur Dieburgerſtraße zu beſchließen. Der
Ober=
bürgermeiſter hat ſich aus eigener Anſchauung davon
überzeugt, daß das Statut für die Strecke von der
Gutenberg=bis zur Dieburgerſtraße im öffentlichen Intereſſe
liege, im übrigen möge man das alte Statut in
Kraf=
treten laſſen. Dies entſpreche dem öffentlichen Intereſſe.
Es wurde beſchloſſen. von der Kranichſteiner= zur
Guten=
bergſtraße das alte Statut in Kraft treten zu laſſen, im
übrigen ſoll die Frage nochmals im Ausſchuß geprüft
werden. Zur Beſchaffung von 4 neuen Winden im
Schlachthof wurden 850 Mark bewilligt.
2 Preisausſchreiben „Die Kunſt im
Leben des Kindes= Es ſind ſeit der Verliner
Ausſtellung, die dieſes Schlagwort als Namen führte
und weithin bekannt machte, viele Wandbilder geſchaffen
worden, um den Kinderzimmern in Haus und Schule
als Schmuck zu dienen. Viele dieſer meiſt realiſtiſchen
Blätter verdienen einen Platz in ſolchen Näumen
durch=
aus. Aber als künſtleriſchen Schmuck im höchſten Sinne
kann man ſie nicht gelten laſſen, ſie wirken nicht feſtlich
genug und geben der Phantaſie keine Anregung, ſie
be=
herrſchen den Raum nicht. Kurz. was wenigſtens der
Mehrzahl der Führer dieſer Vewegung als Jdeal
vor=
ſchwebte, iſt noch nicht erreicht. Das Preisausſchreiben,
das jetzt die Vereinigung „Die Kunſt im Leben des
Kindes- zuſammen mit der Amelangſchen Buch= und
Kunſthandlung erläßt, ſoll die deutſchen Maler anregen,
etwa mit Motiven aus Bibel, Dichtung. Märchen und
Volkslied, Blätter in feiertäglicher Stimmung und
Haltung zu ſchaffen, Bilder, die dem Raum eine eigene
Note geben und die Phantaſie beſchäftigen. Es ſind ein
erſter Preis von 1000, ein zweiter von 500, zwei dritte
von 300 Mark ausgeſetzt. Die Bedingungen ſind durch
die Amelangſche Buchhandlung, Charlottenburg,
Kant=
ſtraße 164, zu beziehen.
Kleines Feuilleton.
Schulanfang. Etwas früher als gewöhnlich
ſo ſchreibt der „Tägl. Rundſchau' ein Lehrer - hatte
mich auf den Weg gemacht und war mit ſchnelleren
pritten dem Orte meiner Tätigkeit, einer
Gemeinde=
lle, zugeeilt. Ich überlegte noch einmal das Programm
ner heutigen Wirkſamkeit, die ſich darauf erſtrecken
te. 60, 70 oder vielleicht auch, wie im letzten Jahre,
Rekruten dem Schulregiment einzuverleiben. Was
5 heißt, eine ſolche Schar von ABC=Schützen, die noch
ganz unbefangen den Anforderungen der Schulzucht
genüberſtehen, in einem Raume zu vereinigen und ihre
Aufmerkſamkeit wenigſtens für kurze Zeit auf das
Erfragte zu lenken. wird jede Mutter und jeder Vater
wiſſen, die einen Jungen eingeſchult haben. Zum
viertenmal führe ich die kleine Geſellſchaft ein in das
Schulleben und weiß ſehr wohl, wieviel bei ihr auf den
erſten Eindruck ankommt. Wie könnte ich mich wohl
beſſer empfehlen, als mit einem Bilde, zu dem ich eine
hübſche Geſchichte mit Ausdruck und Bewegung erzähle!
So habe ich denn meine Zuflucht zu „Möpschen und
Spitzchen” genommen; ſie ſollen die unruhige Schar
meiner Hörer feſſeln und für fernere Arbeit begeiſtern.
Ein eigenartiges Gefühl überkommt mich, als ich den
langen Flur hinunterblicke, und die Schar von Kindern
ſchwatzen, lachen, weinen ſehe; teils frei herumſpringend.
teils ängſtlich an der Hand der Mutter hängend. Wie
lange wird es dauern, bis hier wieder Ruhe und
Ordnung herrſcht! In einem Jahre ſollen ſie alle leſen,
ſchreiben, rechnen, erzählen, ſingen, geichnen und turnen
können; mit wenigen Ausnahmen werden ſie auch ihr
Ziel erreichen. Die Namen werden verleſen, die Tauf=
und Impfſcheine geprüft; endlich ſchließt Fritz 3. die
lange Reihe. Nun kann die Arbeit losgehen - doch
nein, mit tauſend Fragen und Wünſchen nahen ſich die
beſorgten Mütter. Jede hat etwas auf dem Herzen und
möchte ſich möglich ausführlich darüber ausſprechen. Da
heißt's geduldig zuhören und immer „jar ſagen. So
ſehr ich mich ſonſt über ihr Intereſſe für die Schule
freue, heute kommen ſie höchſt ungelegen. Sie denken
wohl nicht daran, daß meine Gedanken bereits ganz bei
der Schar derer ſind, die jetzt Schüler werden wollen,
aber einſtweilen noch eine Schar von munteren Verliner
Jungen ſind, die keinen Augenblick die Füße ſtille halten
können, die Händchen bisher nur zum Spielen, den
Mund zum raſtloſen Geplauder gebraucht, haben.
Während ich mit den Müttern ſpreche, muß ich es mit
anſehen, wie ſich einige bereits mit den unheilvollen
Tintenfäſſern recht unvorſichtig beſchäftigen, andere
herzhaft in ein Butterbrot beißen und dabei munter in
der Fibel blättern. Endlich iſt die letzte Mutter hinaus.
Ich bin allein mit 65 Kindern. Einen Augenblick herrſcht
Totenſtille - dann ein kläglicher Schrei „Mutter.
Mutter! ich will bei meine Mutter! Drei, vier kleine
Schreihälſe fallen ein und ſuchen wohl gar das Freie
zu erreichen. Auch viele andere machen ein bedenkliches
Geſicht. Ein „kritiſcher Moment; iſt gekommen; nun
müſſen „Möpschen und Spitzchen ihre Zauberkraft
beweiſen. Das Bild wird entrollt — ein allgemeines
Ahr einige klatſchen vor Freude in die Hände.
Jetz=
ſchnell gefragt! Zehn Stimmen antworten zugleich;
ſchadet nichts, nur keine Ruhe eintreten laſſen. Luſtig
geht ſo ein Weilchen Frage und Antwort hin und her.
Nachdem wir das Nötigſte wiſſen, fange ich an zu
dekla=
mieren; „Hör, Spitzchen, ich will Dich was fragen
Die Wirkung iſt vortrefflich; mit offenem Munde und
großen Augen ſitzen die kleinen Kerle da. Sehen mich
auch einige noch ſcheu und mißtrauiſch an, ſo ſind doch
die meiſten mit ihrem Lehrer zufrieden; wir haben
Freundſchaft geſchloſſen. Bald ſprechen ſie „Möpachen
und Spitzchen; mit verteilten Nollen und behalten ſic
lieb für immer.
Druckfehler. Die „rkf. 3tg.” berichtigt in
ihrem Mittwoch=Abendblatt ſelbſt folgenden Druckfehler:
In der Notiz „Frankfurter Stadttheater' im geſtrigen
Abendblatt hat ein Druckfehler die ſzeniſche
Bear=
beitung von „FauſtsVerdammung; in eine ſpaniſche
umgewandelt.: Die Verichtigung war erwünſcht, da
ſonſt manchem das Verlioz'ſche Werk gewiß noch ſpaniſcher
vorgekommen wäre.
Humor des Auslandes. Vor dem
Zucht=
polizei=Gerichtshof. Präſident: „Sie ſind angeklagt,
falſches Geld hergeſtellt zu haben VBas können Sie
z1 Ihrer Enſſchuldigung vorbringen — Angeklagter:
Es kann nicht alle Welt Tiaren des Saitaphernes
fabrigieren!
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitng, den 17. April 1903.
Nummer 89.
Letzte Nachrichten.
W.B. Verlin, 16. April. Das Miniſterium der
Ver=
einigten Staaten von Amerika hat der hieſigen
Geſell=
ſchäftfürdrahtloſe Telegraphie eine Anzahl
leichter fahrbarer Feldſtationen für Funkentelegraphie
nach dem Eyſtem von Profeſior Braun und Siemens C.
Halske in Auftrag gegeben. Die Lieferung muß bereits
im Juli diejes Jahres erfölgen.
WB.: Verlin, 16. April. Heute gegen 5 Uhr
nach=
mittags ging hier ein Gewitter mit heftigem
Schnee=
treiben nieder.
WB. Fraukfurt a. M. 16. April. Die
Hundert=
jahrfeier der hieſigen Muſterſchule wurde
heute vormittag im Saalbau in Gegenwart von etwa
200 früheren und jetzigen Schüler der Anſtalt begangen.
Dr. med. Knoblauch hielt eine Begrüßungsanſpraͤcher LAn
den Kaiſer wurde ein Huldigungstelegramm abgeſandt.
Direktor Walter hielt die Feſtrede. Dr. Kaiſer
über=
brachte die Wünſche der Behörden und überreichte den
Lehrern Profeſſor Dr. Mans und Profeſſor Dr.
Rauſen=
berger den Roten Adierorden 4. Klaſſe, dem Lehrer Bank
den Kronenorden 4. Klaſſe und dem Pedell Rieger das
Allgemeine Ehrenzeichen. Heute, morgen und übermorgen
ſchließen ſich Feſtakte, Kommerſe und Aufkührungen An.
Am Sanistag iſt der Feſtakt für die gleichfalls jubikierende
Eliſabethſchule.
2 Fränkfurt, 16. April. Einen guten Fangmachten
heute nacht zwei Bahnhöfswächker des Hauptbahnhofs.
als ihre auf den Mann dreſſierten Hunde drei Leute
auf=
ſtöberten, welche ſichs in l. Klaſſe=Coupees bequem
ge=
nacht hätten und dört nächtigten. Es waren drei aus
der Zwangserziehungsanſtalt bei Darmſtadt ſeitr74
Tagen entſprungene Bürſchen von 16278 Jahren,
welche ſpäter auch einen größeren Gelddiebſtahl
ver=
übt hatten. Alle drei wurden hinter Schloß und Riegel
gebracht grkf. Gen.=Anz.)
WB. Wiesbaden, 16. April. Die Wiesbadener
Feſtvorſtellungen ſind. wie der „hein
Kurier=
aus amtlicher Quelle erfährt nünmehr wie folat
feſt=
geſetzt: 4. Juni „Oberon" 5. Juni „Die weiße Dame=
6. Juni „Die Afrikanerin; ¾. Jani =Armider, ſämtlich in
Wiesbadener Neueinrichtung. Der Kaiſer wird
ſämt=
lichen Vorſtellungen beiwohnen und während der Zeit
in Wiesbaden im Schloß Wohlung nehmen.
W.B. Wiesbaden. 16. April. Die hier im„Naſſauer
Hof” tagende internatiönale Könferenz für,
Tiefſeeforſchungen wurde unter dem Vorſitz des
Fürſten von Mönäcoeröffnet Sie iſt von
Geo=
draphie=Profeſſoren aus Deutſchland. England, Frankreich.
Norwegen und Schweden beſucht. Die Kommiſſion,
welche in dem 1899 ſtattgehabten internationalen
Geo=
graphen=Kongretz eingeſetzt wurde, verhandelt die ſpezielle
Frage der Erforſchung der Tiefen des Weltmeeres. Von
der Ronferens wird heute eine für den nächſten
inter=
nationalen Geographen=Kongreß 1904 in Waſhington
beſtimmte Karte der Meerestiefen angefertigt.
Dresden, 16. April. Eine halböffiziöſe Auslaſſung
der ſächſiſchen Staatsregierung betont. daß Sächſen
im Bundesrat keinesfalls für die Aufhebung des 8 2 des
Jeſuitengeſetzes ſtimmen werde. Söllte troßdem
der Aufhebungsanrrag im Bundesrat Annahme finden.
ſo ſei zu erwarten, daß von der Volksvertretung verlangt
werde Gegenmaßregeln zu treffen, da äf Gründ
der Reichsverfaſung Kirchenfragen der ſächſiſchen
Landes=
geſetzgebüng unterſtellt ſeien.
W.B. Braunſchmeig. 16. April. Im Oberharz ſind
ſeit geſtern drei Grad Kälte, es herrſcht furchtbarer
Schneeſturm. Der Schnee liegt einen Meter hoch,
auf der Straße von Braunlage nach dem Torfhaus
ſtellen=
weiſe 117 Meter. Mehrere Wagen blieben im Schnee
ſtecken. Heute früh hat der Sturm etwas nachgelaſſen.
Es ſchneit noch ununterbrochen.-
W.B. Kouitz, 16. April. Heute vormittag wurde der
„Oſtdeutſchen Tageszeitung' zufolge an einem Abort
der ſtädtiſchen Volksſchule eine Anzahl
Menſchen=
knochen, darunter ein Schienbein, aufgefunden. Näheres
iſt noch Unbekannt. In der Stadt herrſcht große
Er=
regung; da man den Fund mit der Ermoͤrdung des
Gymnaſjaſten Winter in Zuſammenhang bringt.
W.B. Wien, 16. April. Ver Krönprins und die
Kronprinzeſſin von Dänemark ſind hier
ein=
getroffen.
1 Ziom, 16. April. Der Setzerſtreik iſt durch
be=
dingungsloſe Anterwerjung der Streikenden beendigt.
Die Drückereien haben 80 Prozent der Streikenden wieder
eingeſtellt. Die Arbeiterkammer aus der alie Nicht=
Sozialdemokraten austraten, befindet ſich in einer
be=
drohlichen Lage.
½ Helſingfors. 16. April. Die Blätter veröffentlichen
heute eine Verordnung über
Verhaltüngsmas=
regeln zur Wahrüng der ſtaatlichen
Ord=
nung und öffentlichen Ruhe in Finland.
In der Verordnung heißt'es: Dem Generalgouverneur
wird die Befugnis erteiſt, für eine beſtimmke Zeit die
Schließung von Gaſthäuſern und Buchhandlungen zu
verordnen, private Sitzungen jeder Art zu verbieten,
pri=
vate Vereine aufzulöſen und Perſonen. die der General=
Jolverneur für die ſtaͤatliche Ordnung und die
öffent=
liche Ruhe als gefährlich betrachtet, den Aufenthait in
Finland zu verbieten. Letztere Maßregel kann jedoch vom
Generalgonverneur nur mit allerhöchſter Zuſtimmung
ge=
troffen werden, ausgenommen in Fällen, die
unaufſchieb=
bar ſind. Den hiervon betroffenen Perſönen kann ſodann
der Aufenthalt in gewiſſen Orten innerhalb des
Kaiſer=
reichs angewieſen werden. Die Verordnung hat drei
Jahre Gültiskeit.
w'⁄.Er-Paris. 16. April. In Frankreich herrſcht
ſtarke Kälte in Paris, Lyon und Belfort iſt Schnee
in großen Maſſen gefallen. Der Schnee richtete in den
Weinbergen von Bordeaux und dem Departement Herault
erheblichen Schaden an.
2 Paris. 16. April. Der Karthäuſerprieſter
Rey teilte einem Mitarbeiter des „Gaulois; mit. eine
mit zahlreichen Senatoren und Deputierten in Beziehung
ſtehende Perſönlichkeit habe Ende Februar dem Priör
des Ordens namens einer parlamentariſchen Gküppe
folgenden Vorſchlag gemacht: Der Karthäuſerorden
nöge 300 000 Frs ſofort bezahlen. um die Mitglieder
der parlamenkariſchen Gruppe zu verpflichten, die
Genehmigunh des-Geſuches der sKarthäuſereIn der
Deputierkenkämmer zu ſichern. Sodann-ſollten die
Karthäuſer zwei Millionen Francs für den Wahlfonds
dieſer parlamentariſchen Gruppe zahlen. Der
Unter=
hälldler erklärte. daß er insbeſondere im Auftrage von
drei der republikaniſchen Gruppe
angehörigenein=
flußreichen Parlamentariern verhandle. Der
Prior lehnte den Vorſchlag ab. Der „Gaulois; füdt
hinzu, der Name des Unterhändlers werde demnächſt
veröffentlicht werden. Der Polizeipräfekt von Grenoble
wird heute an die Karthäuſer die Anfforderung richten,
das Kloſter zu verlaſſen. Die Mönche ſollen entſchloſſen
ſein. dieſer Aufforderung nicht nachzukommen.
Grenoble, 16. April. Der Redakteur des „Vetit
Dauphindizu. Beſſon, der Verfaſſer des Artikels über
den Sohn des Miniſterpräſidenten: „Edgar Combes und
die Karthäuſer würde telegraphiſch erſucht, Freitag vor
dem Unterſüchungsrichter zu erſcheinen.
- wB. Madrid. 16. April. Der Miniſterpräſident
bezeichnet die Nachricht als unrichtig, daß der König
die Ablicht habe: nach Paris zu reiſen.
WE. Madrid. 16. April. Aus Tanger wird
gemeldet: Aus Memours eintreffende Reiſende berichten.
8aß die Aufſtändiſchen Mulai Arafa gejangen
genommen haben. Derſelbe hat ſich dem Führer der
Aufftändiſchen Rötezhi angeſchloſſen, infolge des ihm
gemachten Verſprechens. ihm einen wichtigen Poſten zu
uͤbergeben.
W. B. Malta. 16. April. König Eduard kam
heute vormittag än Bord der Königl. Jacht hier an und
ging gegen Mittag an Land.
8B. Algier, 16. April. Dem Feſtmahl. das geſtern
abend im Sömmerpalais ſtattfand, ſchloß ſich ein Ball
an. Präſident Joubet durchſchritk, überall
ehrſurchts=
voll begrüßt. die Säle und begab ſich unter dem Jubel
der Menge bald nach zehn Uhr nach dem Winterpalais.
WE.Sofia, 16. April. Fürſt Ferdinand iſt
nach Mentone äbgereiſt. Hierdurch erſcheinen alle
Kriſen=
gerüchte widerlegt.
Belgrad, 15. April. Im königlichen Palaſt fand
anläßlich der zehnten Jähreswende des
Re=
gierungsantritts des Königs ein Feſtmahl
ſtatt, bei welchem der Miniſterpräſident einen Trinkſpruch
auf den König und die Königin ausbrachte: Der König
erwiderte, bis zum Jahre 1836 habe längs des ganzen
Balkans Ruhe geherrſcht, heute jedoch ſei die Jage ernſt.
Für alle Balkanvölker nahten verhängnisvolle Zeiten.
Mit dieſer Eventualität müſſe Serbien rechnen und im
gegebenen Augenblick den Heweis erbringen, daß e5
ſeiner großen Vorfahren würdig ſei. Der Köſig gedachte
jeiner V Verehelichung. welche die Zuſtimmnſg W8es
ſerbiſchen Volkes gefunden habe. Und betonte ſchließlich.
Serbien habe keine Zeit zum Experimentieren: deshalb
ſei er genötigt geweſen, mit den beiden letzten
Prokla=
mationen die beſtehende Verfaſſung in den urſprünglichen
Stand wieder einzüſetzen.
⁄ New=York.-15. April. Nach einem Telegramm
aus Beaumönt (Texas) wurden im Petroleumgebiet von
Spindleton 256 Bohrtürme durch Feuer
ver=
nichtet. 200 derſelben waren in Betrieb. Der Schaden
ſoll ſich auf 10 000 00o Dolars belaufen.
Familiennachrichten.
ReReReseneReRR’s RRReReRrnNN
Nouene ene rene reners'ese aeneene en neneNe.
Die glückliche Geburt eines geſunden
K n n b en
beehren ſich ergebenſt anzuzeigen (7272
Oppenheim, 15. April 1903.
Eritz von Hahn,
Großh. Kreisrat,
Marie von Hahn,
geb. Struckmann.
Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Nachricht.)
Teilnehmenden Verwandten und Bekannten
die Mitteilung, daß unſere liebe, gute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
geb. Canssmann
heute morgen nach längerem Leiden ſanft
dem Herrn entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
Die frauernden Kinder.
Die Beerdigung findet Sonntag, den
19. April, nachmittags 4 Uhr. vom
Sterbe=
hauſe, Schwanenſtraße 10, aus ſtatt. (229
Todes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige die
trau=
rige Mitteilung. daß unſere gute Schweſter,
(7226
Tante und Großtaute
Eleonore hramer
geſtern im 80. Lebensjahre nach kurzem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
Im Aamen der lrauernden Hinlerbliebenen:
Ludolf Kramer,
Hauptſtaatskaſſe=Direktor.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
Die Beerdigung findet Samstag. 18. April,
nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehaus aus ſtatt.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Witteilung.)
Geſtern abend 7 Uhr ſtarb nach längerem
Leiden mein guter Schwager
(7228
Herr Christian Becher,
Major a. D.
Harie Decker, geb. Eiessling.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
4 Die Beerdigung findet Samstag, 18. April,
nachmittags 4 Uhr. vom Portal des
ſtädti=
ſchen Friedhofs aus ſtatt.
Dem ſchlichten Sinn des lieben Verſtorbenen
ä entſprechend, bitte ich. von Blumenſpenden
abzuſehen.
Krieger=Verein
Darmſtadt.
Colles=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer langjähriges Mitglied
(7227
Verrn Christian Becher,
Major a. D.,
aus dieſem Leben abzurufen.
Die Beerdigung findet Samstag. 18. April,
nachmittags 4 Uhr, vom Portal des
Darm=
ſtädter Friedhofs aus ſtatt.
Sammlung am Eingang des Darmſtädter
Friedhofs.
Wir bitten, dem dahingeſchiedenen
Feld=
zugskameraden durch recht zahlreiche
Betei=
ligung die letzte Ehre erweiſen zu wollen.
Zer Vorſtand des Friegervereins
Darmſtadt.
Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nacht icht, daß meine liebe Gattin,
unſere gufe Mutter, Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter, Tante und Schwägerin (87210
Frau Hargarethe Wolk
gob. Geyer
heute mittag nach langem, ſchwerem, mit
großer Geduld getragenem Leiden verſchieden iſt.
Im Aamen der lrauernden hinterbliebenen:
Ludwig Wolf.
Die Beerdigung findet Freitag, 17. April,
nachmittags 5 Uhr, vom Skerbehauſe,
Niederſtraße 12, aus ſtatt.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Monna Vannal.
Vorſtellung um 8 Uhr im -=Orpheum.
Konzert der Landsknechte um 8 Uhr in der „Stadt
Pfungſtadke
Paͤtris Hüber=Ausſtellung Neckarftraße 3: geöffnet
von 10-1 Und 3-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Samstag. 18. April.
Matratzenſtreu=Verſteigerung um 12 Uhr in der
olrtillerie=Kaſeriſte.
Dünger=Verkäuf um 9½ Uhr in der alten Kavallerie=
Kaſerne.
Großh. Muſeumund Gemäldegalerie. Geöffnet
an Sönn= und Feiertagen von 10¼ Uhr, Dienstags,
Mittwochs und Freitags von 11-1 Uhr, Donnerstags
von 3-5 Uhr.
Zahnärztliche Poliklinik für die unentgeltliche
Be=
handlung aller Volksſchulkinder Luiſenſtraße 20 II.
Sprechſtünden fur Knaben: Montag. Mittwoch und
Freitag abends von 67Uihr- für Mädchen: Dienstag.
Honnerstag und Samstag abends von 6-7 Uhr.
Zahlſtunden bei der Stadtkaſſe für den Monat
Noril von 8 Uhr morgens bis 12½ Uhr mittags.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich fuͤr die Redattion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.