Darmstädter Tagblatt 1903


06. April 1903

[  ][ ]

Abonnenenksprei

166. JahrganJ.

monatlich 50 Pfg. vierteljährlich 150 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljührlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage:

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtast
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blöter, Beſungerſtratze
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, jowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N 84.

Montag, den G. April.

1903.

B e k a n n t m a eh n n g.
Die Wahlen zum Deutſchen Reichstag betreffend.
Um für die hieſige Stadt die Aufſtellung möglichſt genauer Liſten zur dem=
nächſtigen
Reichstagswahl ſicher zu ſtellen, haben wir mit Großherzoglichem
Polizeiamt die Vereinbarung getroffen. daß durch die Schutzmannſchaft in den
Häuſern Zählkarten verteilt werden, in die ſich einzutragen, die Wahlberechtigten
hiermit erſucht ſind. Es iſt dabei für jeden Wahlberechtigten eine beſondereſſchneiſe - blau angeſtrichene Rummern ausgenommen, verſteigert:
Karte vorgeſehen, mit Spalten zur Ausfüllung des Zu= und Vornamens,
des Geburtstages und Geburtsortes, der Staatsangehörigkeit und des Berufs
des Wahlberechtigten. Dieſe Zählkarten werden' Montag, den 6. und
Dienstag, den 2. d. Mts. durch die Schutzmannſchaft in den Häuſern abge=
geben
. Wir bitten, dieſelbe alsbald auszufüllen und für die am Donnerstag,
den 9. d. Mis. erfolgende Abholung bereit zu halten. Zur Erleichterung der
letzteren iſt es dringend erwünſcht, daß die jämtlichen ausgefüllten Zählkärten
für ein Haus in dem unterſten Stockwerk zuſammen in Empfang genommen
werden können.
Die Vorſchriften des Wahlgeſetzes für den Reichstag über die Stimm=
berechtigung
lanten:
81. Wähler für den Reichstag iſt jeder Deutſche, welcher das 25. Lebens=
jahr
zurückgelegt hat, in dem Bundesſtaate, wo er ſeinen Wohnſitz hat.
8 2. Für Perſonen des Soldatenſtandes, des Heeres und der Marine
ruht die Berechtigung zum Wählen ſo lange, als dieſelben ſich bei der Fahne,
befinden.
8 3. Von der Berechtigung zum Wählen ſind ausgeſchloſſen:
..
1. Perſonen, welche unter Vormundſchaft oder Küratel ſtehen;
2. Perjonen, über deren Vermögen Konkurs= oder Fallitzuſtand gericht=
lich
eröffnet worden iſt und zwar während der Dauer dieſes Konkurs=
oder
Fallit=Verfahrens;
3. Perſonen, welche eine Armennnterſtützung aus öffentlichen oder
Gemeindemitteln beziehen, oder im letzten der Wahl vorhergegangenen!
Jahre bezogen haben;
4. Perſonen, denen infolge rechtskräftigen Erkenntniſſes der Vollgenuß
der ſtaatsbürgerlichen Rechte entzogen iſt, für die Zeit der Entziehung.
ſofern ſie nicht in dieſe Rechte wieder eingeſetzt ſind.
Iſt der Vollgenuß der ſtaatsbürgerlichen Rechte wegen politiſcher Vergehen
oder Verbrechen entzogen, ſo tritt die Berechtigung zum Wählen wieder ein,
ſobald die außerdem erkannte Strafe vollſtreckt oder durch Begnadigung!
erlaſſen iſt.
8 2. Wer das Wahlrecht in einem Wahlbezirke ausiben will, muß in
demſelben, oder, im Falle eine Gemeinde in mehrere Wahlbezirke geteilt iſt, in
einem derſelben ſeinen Wohnſitz haben.
Jeder darf nur an einem Orte wählen.
Darmſtadt, den 2. April 1903.
10
Großherzogliches Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(66150,
Morneweg.

.
3
gorſgöik der veioen humauiſiſchen Gymnanen.
3
zu Barnſtadt.
Ammeldungen nimmt der Unterzeichnete
0
Freitag, den 17. Ahril, von 9-12 Uhr

ymnaſioms Kafſtraße 2. ent=
im
Lehrerzimmer des Großh. Ludwig=
gegen
. Geburtsſchein, Impiſchein und gegebenen Falls Abgangszeugnis ſind
5.
vorzulegen.

Darmſtadt, 18. März 1903.
Dr. Manzold,
Großherzogl. Gymnaſialdirektor.
(57

Holzverſtetgeroog.
Mittwoch, 15. April d. Js., ½9 Uhr vormittags,
werden in Darmſtndt bei Wirt Strohmenger (Heiliges Kreuz) aus Tier=
garten
, Forſtwartei Kranichſtein (hinter dem Schloß an der chauſſierten Kern=
ſchneiſe
) und aus Wildſcheierlachteil, Forſtwartei Einſiedel - unweit Kern=
Scheiter, Rm.: 397 Buchen I. Kl. (zum Teil für Wagner geeignet),
363 Buchen I. Kl., 2 Birken, 32 Eichen II. Kl., 2 Weichholz;
Kuüppel, Am.: 261 Buchen, 2 Birken, 122 Eichen (darunter 12 Am.
Pfoͤſten, 25 m lang), 2 Weichholz;
Reiſig, Wellen: 7040 Buchen, 1340 Eichen, 30 Weichholz;
Stöcke, Rm.: 122 Buchen, davon 12 Am. brennklein im Tiergarten.
Die Wellen im Wildſcheuerlachteil ſind ſog. Durchforſtungswellen.
Auskunft erteilen Großh. Forſtwart Karn in Kranichſtein und Großh.
Förſter Vöglin zu Einſiedel.
Darmſtadt, 3. April 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Huop.
Stamm= und Brennholz=Verſleigerung.
Dounerstag, den 9. April d. J. mittags 12 Uhr anfangend=
wird
auf dem Rathaus zu Ober=Ramſtadt das in dem Gemeindewald Ober=
Ramſtadt in den Diſtrikten Silberberg, Eichelberg, Strieth und Löhchen zerſtreut
ſitzende Holz meiſtbietend verſteigert:
8 Weißtanne=Stämme (Schnittholz von 34-43 Em. mittl. Durchm,
14-15 Meter Länge,
4 Fichte=Stämme von 19-36 Em. mittl. Durch, 13-19 Mtr. Länge,
2 Lärche;
22 - 29
12 Am. Eiche=Scheiter, 83 Rm. Buche, 15 Virks, 88 Eiche, 218 Nädel und
28 Rm. Aſpe=Knüppel: 240 Stück Buche, 1230 Eiche und 170 Stück Nadetholz=
Wellen, 22 Rm. Nadelholz=Stöcke.
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Trautmann zu Ober=Ramſtadt.
Ober=Ramſtadt, am 30. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
(6581
J. B.: Hoim, Beigeordneter.

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Kaufmanns Emil Blum
in Darmſtadt, Inhaber der Firma
Gebr. Blum daſelbſt, iſt Termin zur
Beſchlußfaſſung über den ſeitens des
Gemeinſchuldners gemachten Zwangs=
vergleichsvorſchlag
, ſowie zur Prüſung!
der nachträglich angemeldeten Forder=
ungen
auf:
Montag. den 20. April 1903,
nmhreibtags 4 Uhr,
Zimmer Nr. 28. anberaumt worden.
Der Zwangsvergleichsvorſchlag, ſowie
die Aeußerung des Konkursverwalters
über die Annehmbarkeit desſelben, liegen
auf der Gerichtsſchreiberei zur Einſicht
der Beteiligten offen.
Darmſtadt, den 2. April 1903.
Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts
(6574
Darmſtadt I.

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Ruf ereröter Hcholle.
Roman von Reinhold Ortmann.
Nachdruck verboten)
18)
Hertas kluge Augen ruhten forſchend auf dem
reigenden Geſichtchen Irenens, das noch ſo wenig zu
verbergen verſtand, was in dem jungen Herzen vor=
ging
, und ein ummutiger Blick flog alsdann zu ihrem
Brüder hinüber, ver mit lächelndem Antliß gemütlich
näher kam.
Willſt Du das Plüzchen am See aufſuchen, das
Dir bei unſerem geſtrigen Spaziergange ſo gut gefiel?
fragte Jrene. Und als ſie eine bejahende Antwort
erhielt, fügte ſie bittend hinzu:
Wirde es Dich ſehr bei Deiner Arbeit ſtören,
wenn ich Dir Geſellſchaft leiſtete?
Welche Frage, liebes Herzl Ich könnte mir
gar nichts Erſreulicheres wünſchen als das. Aber
ich werde mich doch erſt entſchließen müſſen, allein
voraufzugehen. Denn Deine Frau Mutter hat mich
ſoeben nach Dir gefragt und mich für den Fall, daß
ich Dir im Park begegnen ſollte, beauftragt, Dir zu
ſagen, ſie wünſche in einer änßerſt dringenden An=
gelegenheit
ſogleich mit Dir zu reden.
Dann muſi ich allerdings zunüchſt zu ihr, ſagte
Jrene mit einem Ansdruck der Entkänſchung. Aber

ſobald ich mich losmachen kann, folge ich Dir nach.
Ich weiß Dich ja nun zu finden.
Herta küßte ſie auf die Wange, und Irene ſchlüpfte
ins Haus, ohne ſich auch nur noch ein einziges Mal
nach dem jungen Grafen unzuſehen. Dieſer ſchien
nicht übel geneigt, ihr zu folgen; aber ein Zuruf
ſeiner Schweſter hielt ihn zurück.
Ich hoſſe, Du biſt nicht ſo ungalant, mich den
ſchweren Malkaſten bis zum See tragen zu laſien,
ſagte ſie. Oder haben innerhalb der engeren Ver=
wandtſchaft
die Pflichten der Nitterlichkeit keine
Geltung mehr?
Ich wäre untröſtlich. wenn ich Dir jemals
Anlaß zu einer ſolchen Vermutung gegeben hätte,
teuerſte Herta, erwiderte er mit jener blaſierten
Artigkeit, die ihm bereits zur zweiten Natur ge=
worden
ſchien. Aber könnten wir nicht vielleicht
einen Diener-
Nein, wehrte ſie ab. Es würde mir garnichts
ausgemacht haben, den Kaſten zu tragen; wenn es
mir nicht vor allem um Deine Begleitung zu tun
wäre. Denn ich möchte die günſtige Gelegenheit be=
nußen
, unter vier Augen mit Dir zu reden.
I wehl machte er mit erhenchelter Beſtürzung.
Dieſe Ankündigung ſellt mir nach meinen bisherigen

Erfahrungen wieder irgend ein hochnotpeinliches Verhör
in Ausſicht.
Jedenfalls handelt es ſich für mich dabei nicht
um einen Scherz. Sage mir, Kurt; weche Abſichten
haſt Du eigentlich mit Irene Bruchhauſens
Eine verteufelt delikate Frage, mein liebes
Schweſterchen! Und überaus ſchwer zu beantwerten.
Sollte es nicht geuug ſein, wenn ich Dir verſichere,
daß ich weder die Abſicht hege, ſie unzubringen, noch
ihr irgend ein anderes Leid zuzufüigen?
Rein, das iſt mir nicht genng - ſchon deshalb
nicht, weil es nicht wahr iſt. Denn Du biſt, wie mir
ſcheint, auf dem beſten Wege, ihr bittres Leid an=
Zutnn. Ich habe Euer geſtriges Tiſchgeſprüch belauſcht,
und ich verhehle Dir nicht, daß ich im innerſten
Herzen empört war über Deine Frivolität. Schon
geſtern würde ich Dir das geſagt haben, wenn ich
nicht angenommen hätte, daß es der Wein war, der
aus Dir ſprach. Jeßt aber hat mir die Erregung,
in der Jrene von dieſem Curem gemeinſamen Spa=
ziergange
zurückehrte, bewieſen, daß Du auch in
nüchternem Zuſtande fortfährſt, ihr auf die abſcheu=
lichſte
Weiſe den Hof zu machen.
Der Ton in denn ſie zu ihm ſprach, verriet zur
Genüge, wie erh gem.i ihre Vorhaltungen waren;

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tngblatt, Munztag, den 6. April 1903.

Nummer 81.

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Die Berlitz-Methode vermeidet jede Art von Jeber-
setzung
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und schreibt der Schüler nur die Sprache, die er lernen will.
Die Berlitz-Methode zwingt den Schüler, in der
fremden Sprache zu denken. Er soll Englisch, Französisch,
Italienisch, Spanisch, Russisch u. S. w. Sprechen und schreiben,
ohne sich dabei der Muttersprache zu bedienen.
Die Berlitz-Methode ist eine bewusste Anvendung
der natürlichen Methode, die jede Mutter unbewusst anwendet,
um ihr Kind sprechen zu lehren.
Die Berlitz-Methode vernachlässigt keineswegs das
Studium der Grammatik. Aber statt von Anfang an dem
Schüler ihm unverständliche und deshalb auf ihn abschreckend
wirkende Begeln einzutrichtern, gestaltet sie dieses Studium
interessant und lebendig, indem sie die Sprachgesetze, je nach
dem Vortgang des Unterrichts, aus praktischen Beispielen und
Vergleichen vor den Augen des Schülers allmählich entvickelt.
Die Beritz-Methode unterscheidet sich von den
sogenannten Konversationsmethoden durch ihr logisches und
konsequentes System. Sie besteht aus Fragen und Antworten,
einem Austausch von Begriffen und Gedanken, bei dem der
Schüler ebenso tätig sein muss wie der Lehrer, s0 dass er auf
fast unmerkliche Weise vom bekannten zum unbekannten, vom
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die unveränderte lächelnde Miene des Grafen aber
bewies, daß er ſie nur von der heiteren Seite nahm.
Sei nachſichtig mit mir, liebſte Herta - ich
bitte Dichl Es betrübt mich außerordentlich, wenn
Du meine Art und Weiſe abſcheulich findeſt. Aber
ich habe es nun einmal nicht beſſer gelernt.
Schlimm genug, daß es ſo iſt. Aber wenn ſich
Deine Methode auch bei gewiſſen anderen Danen
vortrefflich bewährt haben mag, dieſem Mädchen
gegenüber ſollteſt Du doch auf ihre Anwendung ver=
zichten
. Sie iſt rein und zu gut, um Dir zum Zeit=
vertreib
für einige müßige Stunden zu dienen.
Ich erkläre Dir ganz offen, daß ich es nicht länger
dulden werde.
Und was - wenn ich mir dieſe Frage geſtatten
darf - wirſt Du tun, um es zu hindern?
Ich werde nicht davor zurückſchrecken, ſie zu
warnen, falls Dein Benehmen mich dazu zwingt.
Eine entſetzliche Drohung - in der Tatl
Aber ich hoffe, daß es mir noch gelingen wird, Deinen
Sinn zu erweichen. Denn bis jetzt haſt Du doch
eigentlich nicht den geringſten Beweis dafür, daß es
mir nur um angenehmen Zeitvertreib für einige
müßige Stunden zu tun iſt. Wie nun, liebe Herta,
wenn ich viel ernſtlichere Abſichten hätte?
Die Comteſſe blieb ſtehen und ſah ihm mit er=
ſtaunten
, ja erſchrockenen Augen ins Geſicht.
Soll ich meinen, daß dieſe Worte aufrichtig
gemeint ſind? Du denkſt daran, Irene Bruchhauſen
zu Deiner Gattin zu machen?
Die Großmama wünſcht es, und da ich doch
früher oder ſpäter einmal werde heiraten müſſen, ſo
meine ich, es könne eben ſo wohl Irene Bruchhauſen
ſein als irgend eine andere.
Ein flammendes Rot der Entrüſtung ſtieg in
Hertas Wangen empor.
Ah, Du hältſt es alſo nicht einmal für not=
wendig
, mir vorzulügen, daß Du ſie liebſt!
O. weshalb ſo haſtig, Schweſterchen? Es iſt
gar keine Urfache dazu vorhanden, denn Deine kleine
zreundin gefällt mir in der Tat ausnehmend gut.
Trotz des großſtätiſchen Schliffs, den man ihr im
letzten Winter hat geben wollen, iſt ſie noch ſo ganz
ländliche Unſchuld und reizende Naivität, daß ich ſie

in allem Ernſt viel liebenswürdiger finde, als irgend
eine andere Dame meiner Bekanntſchaft. Es iſt eine
anmutige Friſche und Unberührtheit in ihrem Weſen,
die
Die einſtweilen noch den Reiz der Neuheit für
Dich hat, ſiel ihm Herta ins Wort. Ich will es
nicht glauben. Aber es wird Dir ſchnell genug ge=
lingen
, den Schmetterlingsſtaub von dieſen Pſyche=
flügeln
abzuſtreifen. Und wie ich Dich kenne, wirſt Du
dann keinen Augenblick Bedenken hegen, ſie grenzenlos
unglücklich zu machen.
Was in aller Welt ſoll ich darauf erwidern,
teuerſte Herta? Erwarteſt Du, daß ich Dir irgend
welche feierlichen Gelöbniſſe ablege, ehe Du mir die
Erlaubnis gibſt, um Deine Freundin zu werben?
Nein. Denn auch Deine Gelöbniſſe würden
mir keine Gewähr bieten für Irenes Glück Aber ich
bitte Dich von Herzen: Suche Dir ein anderes Opfer,
als gerade ſie. Es gibt ja gewiß viele junge Mädchen
aus guten Familien, die nicht minder ſchön und an=
mutig
ſind, und die ſich mit dem Schickſal, das ſie
an Deiner Seite erwartet, ſehr viel leichter abfinden
würden, weil ſie es verſtänden, ſich auf dieſe oder
jene Weiſe ſchadlos zu halten.
Ein ſehr freundlicher Rat - das muß ich ſagen.
Aber es könnte mir doch daran liegen, eine Frau zu haben,
die nicht gleich daran denkt, ſich ſchadlos zu halten,
wenn ſie irgend einen Grund zur Unzufriedenheit zu
haben glaubt. Auch dürfte mir Fräulein Irene ſelbſt
ſehr wenig Dank dafür wiſſen, wenn ich mich etwa
beſtimmen ließe, Deinen Rat zu befolgen.
Du gibſt Dich alſo der Hoffnung hin, daß ſie
Dich liebt?
Das iſt eine Gewiſſensfrage, auf die ich mir
die Antwort noch vorbehalten möchte. Aber es ge=
ſchieht
nur in den Romanen und auf dem Theater,
daß für eine ſo wichtige Angelegenheit wie das Heiraten,
einzig die Liebe in Betracht kommt. Im wirk=
lichen
Leben, mein liebes, unerfahrenes Schweſterchen,
muß dabei auch noch manches andere bedacht werden.
Und es ſoll garnicht ſelten vorkommen, daß die
Nebenumſtände zuletzt erheblich ſchwerer ins Gewicht
ſallen, als die ſogenannte Hauptſache.

Was heißt das, KurtL Du und die Großmama
- Ihr könnt Euch doch unmöglich beſondere Vorteile
von einer Familienverbindung mit der Bruchhauſen
verſprechen.
Graf Woldenberg lachte hell auf.
WirL Nein, gewiß nichtl Es müßte denn ſein,
daß die Großmama - wie es anſcheinend der Fall
iſt Fräulein Irenen mehr als irgend einem andern
weiblichen Weſen die Macht zutraut, einen ſoliden
und ſeßhaften Ehemann aus mir zu machen. Die
Vorteile wären aber zumeiſt auf der anderen Seite.
Und ſchon aus dieſem Grunde wäre es ſehr wenig
ritterlich, die einmal geweckten Hoffnungen grauſam
wieder zu zerſtören.
Du willſt damit ſagen, es ſei dem Baron weniger
um das Glück ſeines Kindes als um eine ſogenannte
gute Verſorgung zu tun?
Nun ja, auch dasl Aber das wohl nicht noch
einmal allein! Unter uns geſagt, Hertal es ſteht
verteufelt ſchlecht um unſere liebenswürdigen Wirte.
Gelingt es ihnen nicht, ihrem wankenden Hauſe durch
Woldenbergſches Geld eine neue Stütze unterzuſchieben,
ſo dürfte ihnen bald genug das Dach über dem Kopf
zuſammenbrechen. Glaubſt Du, daß der Baron geſtern
der Großmama zu Liebe den heimgekehrten Bruder ohne
weiteres wieder zur Tür hinausgeworfen hätte, wenn
es für ihn nicht geradezu eine Lebensfrage bedeutete,
ſich ihre Gunſt zu erhalten? Du oder ich, das gilt
ihnen am Ende gleich - einen von uns aber wünſchen
ſie um jeden Preis mit Roſenketten an ihr ſinkendes
Schifflein zu feſſeln!
Wieder ergoß ſich eine roſige Blutwelle über
Hertas ſchönes Antlitz. Aber aus ihren Augen ſprühte
es wie funkelnder Zorn.
Ich2 Möchteſt Du nicht die Güte haben, meine
Perſon aus dem Spiele zu laſſen, Kurt?
Mein Gott, weshalb ſollen wir nicht darüber
reden, da wir doch ganz unter uns ſind, und da es
ſelbſtverſtändlich niemanden einfallen wird, einen
Druck auf Deine Entſchließungen auszuüben! Schließ=
lich
mußt Du es doch auch bemerkt haben, wie ver=
zweifelt
ſich der arme Junge geſtern anſtrengte, einen
Eindruck auf Dich zu machen.
(ortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Nummer 81.

Darmſtädter Tayblatt, Montag, den 6. April 1903.

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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 6. April 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 6. April 1903.

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Ausgaben

Gewinn=Vortrag vom Jahre 1901.
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Hypotheken. M. 1431461462
Kommunal=Darlehen,
Lombard=Darlehen,
diskontierten Wechſeln,
Konto=Korrent und
Staatspapieren. M. 581.47266
Darlehnsproviſionen

M. Pf. M. Pf. 307047 22 Pfandbriefzinſen. 12312613 46 Verwaltungskoſten 243372 16 Steuern und Stempel 162,936 82 Reingewinn, beſchloſſene Verwendung: 9% Dividende M. 1500,000.- Ueberweiſung an den Reſervefonds 7 400,000.- 14,896087 28 Rücklage auf Staats= 72.434 98 papiere . 50,000- Ueberweiſung an die Penſionsanſtalt 40,000.- Tantismen u. Grati= ſikationen 245.106 11 Vortrag auf das Jahr 1903 321,540.93 2556647 04 pel. 48 15275569 48

Aktiva

Bilanz per 31. Bezember 1902.

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Hypotheken (ſämtlich zur Pfandbrief=
deckung
beſtimmt)

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rückſtändige.. M. 87.198.39
am 1. Januar 1903
und ſpäter fällig
werdende
2833726. 82

Kommunal=Darlehen M. 3,075.388.76
32.95073
laufende Zinſen

Kaſſe einſchließlich Giroguthaben bei der
Reichsbauk und Frankſurter Bank
Wertpapiere
Deutſche Staats=
papiere
.
M. 3433680.-
600,056.-
Eigene Pfandbriefe
Jombard=Darlehen
Guthaben bei Bankhäuſern
Diskonto=Wechſel
Ronto=Korrent: Debitoren
Immobilien,
Bankgebäude

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18,000, 000 350886488 08 Reſervefonds geſetzlicher M. 7800,000.- außerordentlicher 400,000.- Disagio=Reſerve 1200,000..- Immobilien=Reſerve 650000.- 10050,900 Pfandbriefe 2920925 21 M. 163969,300.-
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[ ][  ][ ]

D. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt,

6 Sl.

Montag, den 6. Alpril.

1903.

Rechenſchafts=Bericht

über die

Einnahmen und Ausgaben des Bl. Eliſnbekh-Vereins
vom 1. Januar 1902 bis 1. Januar 1903.

Einnahmen.
1) Kaſſenreſt vom Jahre 1901
2) Durch die Büchſe in 39 Sitzungen
3) Durch den Pfennigverein
4) Kollekte der außerordentlichen Mitglieder
5) Gaben für die Erſtkommunikanten
6) Gaben an Weihnachten
7) Gaben mit beſonderer Beſtimmung
8) Gaben ohne beſondere Beſtimmung
9) Beiträge für Erziehungszwecke
10) Gaben für weißes Brot'
11) Durch zwei Kirchenkollekten
12) Durch Zinſen
13) Anteil an der Einnahme eines Wohl=
tätigkeitskonzertes

14) Legat des verſtorbenen Kanzliſten Hainz.
15) Legat der verſtorbenen Freifrau A. v. Biege=
leben
, geb. Freiin von Löw=Steinfurth
16) Aus der Sparkaſſe entnommen
17) Ertrag der Verloſung

Mr. Pf.
485 71
380 20
611 04
284 03
108 37
262 21
127 22
191 50
80 31
164 76
56 79
230
760 -
500
150
1200

Ja. Mk. 5597 13

Ausgaben.
Mr. Pf
1) Regelmäßige monatliche Unterſtützungen an
17 alte, kranke und arbeitsunfähige Perſonen 541 -
2) Unregelmäßige und einzelne Gaben an be=
339 45
dürftige Familien und Perſonen
3) Für 52 Zentner Kohlen
114 40
4) Für Lebensmittel:
Mr. Pf.
413 39
888 Laib Schwarzbrot
100 78
298 Laib Weißbrot.
37 45
83 Kumpf Kartoffeln
34
7 Malter Kartoffeln
237 65
336 Pfund Ochſenfleiſch
93 Pfund Fett
46 50
13 11
77½ Pfund Hülſenfrüchte
222 Pfund Reis
44 40
18¼ Pfund Mehl, Gries, Hafer
4 29
1-
5 Suppentafeln
2972 Eier.
196 27
125 60
1255 Schoppen Milch
44 85
69 Flaſchen Wein.
108 Pfund gebrannten Kaffe . 108
13 60 1420 89
34 Pfund Malzkaffee
163 50
5) Füir Erziehungszwecke
6) Koiten der Weihnachtsbeſcherung; für
607 54
100 ſchulpflichtige Knaben.
134 71
7) Weihnachtsgaben an einzelne Arme
282 10
8) Anſchaffungen für Erſtkommunikanten
9) Für Anſchaffungen von Wäſche und Schuhen 100 75
25 90
10) Für Reparatur von Schuhen
111 90
11) Für Arbeitslohn
12) Für Druckkoſten und Porto
12 -
30 41
13) An Mietprämien,
14) Beſondere Hülfe bei Krankheiten u. Todesfällen 78 50
15) Ankauf von Wertpapieren aus dem Legat Hainz 724 40
400 -
16) In die Sparkaſſe eingelegt
32
Diverſe kleine Ausgaben

Sa. Mk. 5119 45

1. Einnahmen
I. Ausgaben

Wiederholung.

Mr. 559713
5119.45

Kaſſenreſt Mk. 4776s
Der Vorſtand.
Freifrau Eliſabeth von Viegeleben.
Frau Maria Freytag.
Geiſtl. Rat Dekan Dr. Elz.
Wir empfehlen den Verein dem Wohlwollen unſerer Mitglieder mit der Bitte um Zuwendungen von Gaben
(6595
Legaten und dergl. ſowie auch Geſchenken an Bett= und Leibwäſche, Kleidungsſtücken, Schuhen ꝛc.

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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 6. April 1903.

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zegengenommen
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[ ][  ][ ]

Nummer 81.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 6. April 1903.

Selte 9.

9e7

4

1
G c A mmts,

am Montag, den G. April 1903, abends 6 Uhr,
in dem 8itzungssaale der Grossh. Invaliden- Vergicherungs-
anstalt
, Wilhelminenstrasse 34, I.
Tagesordnung:
1) Geſchäftsführung ſeit der letzten Sitzung.
2) Berichterſtattung über die Vollverſammlung des Deutſchen Handelstages
am 18. und 19. März zu Borlin.
3) Denkſchrift über die Frage der Regelung des Verkehrs mit Nahrungs=
und Genußmitteln.
4) Eingänge.
(6604
Mittwoch, den S. April 1903. abends 8 Uhr, 4
im Saale des Kotsls zur Traube' hier:
2
Vortn=

des Herrn Maler Hans Dietrich Leipheimer
über:
ie nene Frauentracht
1
Geformkleidung.
(6603
Preiſe der Plütze: M. 2.-, 1.-, 50 Pfg.
Vorverkauf in der Hofmuſikalienhandlung des Herrn G9. Thies.
Hirchengesangverein dor Johannes-Comeinde.

Hillwoch, den 8. Ayril, abends ½8 Uhr in der Johanneskirche
GOO0
B9OIES=ufugrung
des Tassiomsoratoriums von F. Woysch
(Soli, Chöre, Orcheſter, Orgel)
Im Sohiffe der Eirohe kosten die Plätze nur 30 Pfg. oder 50 Pig.
Auf den Emporen 1 M. Reservierte Plätze vor dem Altar 2 Mk.
Eintrittskarten für alle Plätze ſind in der Thies'schen Muſikalienhandlung
und im Gemeindehaus zu haben. Außerdem für die erſtgenannten Plätze bei
Kaufmann Phil. Roth und Uhrmacher Limbach in der Blumenthalſtraße, bei Witwe
Oelp und Schreiner Seibert in der Feldbergſtraße, bei Kaufmann März in der
Wendelſtadtſtraße und in den Papierhandlungen von hl. Lautz in der Rheinſtraße
und Lauteſchlägerſtraße.
(6242mk
Looooococoococcoz0ooocoo oo0oscoooeoeereodee0o00oeoo0ooe
Nyo8,
fandols. N. optuchehkanstaiv Emlt H8id,

Rheinstrasse 16.
Interricht in allon Handels-Fächern,
Franz., angl., apan, ital. Sprache Grammat, Konvors, kaufm.
Korresp.) Doutech kür Ausl.
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Veborsetz. in ob. Sprachen u. Portug.
Vebernahme v. Buchführ. u. Bücher-Revisionen
22ooeoo2oeo20oooeLo9gg2 29ogooo2oogoze0egeeeooeeeeoooes

Pferde=Verſicherungs=Verein für das Großherzogtum Heſſen bekr.
Am Dienstag. den 3. April d. J. nachmittags 2½ Uhr, findet zu
Darmſtadt in der Reſtauralion von G. Schmitt, Kaſerneſtraße 18, eine Ver=
ſammlung
behufs Konſtituierung des Pferde=Verſicherungs=Vereins ſtatt.
Landwirte und ſonſtige Intereſſenten werden hierzu freundlichſt eingeladen.
Tagesordnung:
1. Beratung der Sahzungen. 2. Konſtituierung des Vereins. 3. Wahl des
Ausſchuſſes. 4. Ausführungsbeſtimmungen.
Darmſtadt, den 1. April 1903.
Das Komitee:
J. A.: Raegels, Sekretär des Landes=Pferdezuchtvereins.
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15 Schloßgraben 15.
Durchaus renoviert.
Durchaus renoviert.
Iuhaber: Valontim Höhler.
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[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 6. April 1903.

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Nummer 81.

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4.

N 81.
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vollſten
Gaben in beſonderer Fülle und Güte: das Ei.
Wer, wie die meiſten Städter, das friſche Trinkei den
langen Winter über entbehren mußte, freut ſich auf das
Oſterei nicht minder als unſere Kleinen. Eierſpeiſen
jeder Art ſtehen jetzt auf der Tagesordnung. Es ſei
deshalb bemerkt, daß der vielen etwas zu weichliche
Geſchmack von Rührei, Setzei, Omeletten u. ſ. w. durch
einen kleinen Zuſatz von Maggis Suppen= und Speiſen=
Würze bedeutend verfeinert und gekräftigt wird; man
nehme aber nicht mehr als 2 Tropfen pro Ei. (6411
Der Kaifer in Kopenhagen.
Am Freitag um 3 Uhr nachmittags begab ſich
der Kaiſer, wie ſchon kurz mitgeteilt, in Begleitung
des Kronprinzen, des Prinzen Waldemar und der
Herren des Gefolges und Ehrendienſtes, nach
Klampenborg, wo königliche Wagen warteten,
in denen die Herrſchaften durch den Tiergarten
nach dem Jagdſchloß Eremitage fuhren. Nach
kurzer Beſichtigung desſelben wurde die Tour durch
den Tiergarten nach der Fortune fortgeſetzt, dann
Lehrte man durch die Wolfsſchlucht zum Bahnhof
zurück, wo ein Sonderzug die Herrſchaften nach
Kopenhagen zurückbrachte. Von hier aus wurde
der Ausflug nach dem königlichen Jachtklub fort=
geſetzt
, woſelbſt auf der Langen Linie; das neue
Klubhaus beſichtigt wurde. Abend nahm der Kaiſer
an einem von dem Kronprinzen und der Kron=
prinzeſſin
gegebenen Feſtmahl teil, zu dem gegen
400 Einladungen ergangen waren. An dem Feſte
nahmen teil: der König, die Königin von England,
die Kaiſerin=Witwe von Rußland, die übrigen in
Kopenhagen weilenden Fürſtlichkeiten, die Miniſter,
das diplomatiſche Korps, die Spitzen der Zivil= und
Militärbehörden, der Oberpräſident von Kopenhagen,
der Bürgermeiſter von Kopenhagen und andere.
Nach Eintreffen der kaiſerlichen und königlichen
Herrſchaften hielten dieſelben Cour ab, danach be=
gaben
ſie ſich zum Mahle in den großen Speiſeſaal.
Der Kaiſer führte die Kronprinzeſſin, der König die
Königin von England, der Kronprinz die Kaiſerin=
Witwe von Rußland, Prinz Johann von Glücksburg
die Prinzeſſin Marie, Prinz Waldemar die Prinzeſſin
Ingeborg von Schweden und Norwegen und Prinz
Albert von Glücksburg die Prinzeſſin Thyra.
Der Kaiſer verlieh den Prinzen Karl
und Harald von Dänemark den Schwarzen,
Adlerorden. Vor der Abendtafel empfing der Kaiſer
den deutſchen Geſandten v. Schoen.
Die Schiffe des kaiſerlichen Geſchwaders
boten nach Eintritt der Dunkelheit einen prächtigen
Anblick. Tauſende von elektriſchen Glühlichtlampen
zogen ſich an allen drei Schiffen entlang. Beſonderen
Eindruck machte der Namenszug König Chriſtians
mit der Krone. Ein zahlreiches Publikum beſichtigte
das Schauſpiel von der Reede.
Der Bund der Kaufleute
verſendet folgendes Schreiben:
Wie nicht anders zu erwarten, iſt das Pro=
gramm
des Bundes der Kaufleute in vielen Fällen
falſch aufgefaßt worden. Es hat bei denjenigen,
welche glaubten, ihre beſonderen Beſtrebungen wür=
den
vom Bunde als Spezial=Programm aufgenommen
werden, Enttäuſchung erregt. Erſt allmählich beginnt
man einzuſehen, daß es gar nicht möglich iſt, die
Spezial=Forderungen der einzelnen Gruppen alle dem
Programm des Bundes einzuverleiben: Es würde
in dieſem Fall ein Widerſtreit der Meinungen ent=
ſtanden
ſein, welcher das ganze Unternehmen hätte
in Frage ſtellen können; außerdem hat ſich dem
Bunde ein Teil der Fachpreſſe unfreundlich gegen=

Montag, den 6. April.

1903.

über geſtellt, wie man ſagen muß, ohne rechte Ueber=
legung
. Einige Organe haben den Vorwurf gegen
den Bund erhoben, er ſei antiſemitiſch, weil zufällig
der Namensvetter eines Antiſemiten Döring in der
Tonhallen=Verſammlung vom 18. März d. J. zu
Berlin geſprochen hat. Andere wieder behaupten,
der Bund werde eine Judenſchutz=Truppe= und ſei
eine freiſinnige Gründung. Endlich gibt es Leute,
die dem Bunde vorgeworfen haben, er wolle ſich in
die vorliegenden Wahlen miſchen.
Schon der Umſtand, daß dieſe Einwürfe ſich
gegenſeitig aufheben, läßt bezweifeln, daß ſie berech=
tigt
ſind; noch mehr aber erſieht man das aus den
raſchen Fortſchritten der Bewegung. Die deutſche
Kaufmannſchaft ſcheint ziemlich ſchnell verſtanden zu
haben, daß es die höchſte Zeit iſt, für ſie eine große
Standesvertretung zu ſchaffen, welche die die ein=
zelnen
Gruppen betreffenden Punkte aus ihrem Pro=
gramm
fortläßt und, nur die allgemeinen
einigenden auf ihre Fahnen ſchreibt. Wo der
Bund bisher aufgetreten iſt, hat er höchſt beachtens=
werten
Erfolg gehabt. In den wenigen Wochen,
welche ſeit ſeiner Begründung verfloſſen ſind, ſind
bereits eine Anzahl Ortsgruppen konſtituiert worden,
eine ganze Reihe anderer Ortsgruppen iſt bereits in
der Bildung begriffen. Zum erſtenmale ſeit langer
Zeit haben an den betreffenden Orten große Kauf=
manns
=Verſammlungen ſtattgefunden.
Eingeweihte Kreiſe rühmen dem Bunde nach,
daß es ihm vorausſichtlich gelingen werde, ein beſſeres
Verhältnis zwiſchen der Prinzipalität und denjenigen
Gehilfen=Vereinigungen herzuſtellen, welche in der
Vertretung ihrer Spezial=Intereſſen in letzter Zeit
eine ſcharfe Tonart angenommen haben. Es wäre
dies in der That für den geſamten Handelsſtand von
ungeheurer Wichtigkeit. Die Hauptſache bleibt frei=
lich
, daß die Bundesleitung es dauernd verſteht, das
Programm und die Tätigkeit des Bundes von jeder
parteipolitiſchen und konfeſſionellen Sonderbeſtrebung
fernzuhalten und lediglich auf der ſachlichen Baſis
der kaufmänniſchen Jutereſſen zu arbeiten.

Es iſt amtlich nachgewieſen, daß in dem
letzten Zeitabſchnitt, über den Erhebungen vorliegen,
der Bierverbrauch in Deutſchland nicht
unerheblich zurückgegangen iſt, und zwar ebenſowohl
im Süden wie im Norden. Frühere Erfahrungen
ließen erwarten, infolgedeſſen werde ſich eine Zu=
nahme
des Branntweinverbrauchs feſtſtellen laſſen.
Dies iſt aber diesmal durchaus nicht der Fall. Im
Gegenteil, es hat ſich auch eine, wenn ſchon nicht
beträchtliche, immerhin doch merkbare Verminderung
des Branntweinverbrauchs ergeben. Mit um ſo
größerer Berechtigung läßt ſich annehmen, der Rück=
gang
hänge mit dem Rückgang in den Erwerbsver=
hältniſſen
zuſammen.
Die Nachricht, daß der Morgan=Truſt
die Befugnis zu erlangen wünſche, ſeine Schiffe
Amerika oder anderen Regierungen zu militäriſchen
oder ſonſtigen Zwecken zur Verfügung zu ſtellen,
rief in einem Teil der deutſchen Preſſe Beſorgnis
wegen Gefährdung deutſcher Intereſſen wach. Dem=
gegenüber
hebt die Neue Hamb. Börſenhalle her=
vor
, daß die deutſchen Reedereien lediglich
eine Verkehrs= bezw. Tarifgemeinſchaft mit dem
Morgan=Truſt abgeſchloſſen, nicht aber weiterreichende
Abmachungen getroffen hätten. Die Mitglieder
würden demgemäß auch von den Maßnahmen der
oben erwähnten Art vollſtändig unberührt bleiben.

Ausland.
Die Geſchäftsordnungsreform wird
unmittelbar nach Oſtern auf die Tagesordnung des
öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſes geſetzt wer=
den
. Die großen Parteien ſind einverſtanden, die
deutſchen Abgeordneten werden jedoch im Plenum
auf der Feſtſetzung der deutſchen Sprache als Ge=
ſchäftsſprache
beſtehen. Die radikalen Parteien haben
zwar die Obſtruktion gegen die Geſchäftsordnungs=
reform
angekündigt, man bezweifelt aber die Aus=
führung
dieſes Vorhabens. Sogar die Sozialdemo=
kraten
werden die Verhandlung nur verſchleppen,
aber nicht obſtruieren.
- In der franzöſiſchen Kammer erwiderte
Miniſterpräſident Combes auf eine Anfrage, wes=
halb
er den Präſident Loubet nicht auf deſſen Reiſe
nach Algier und Tuneſien begleite, er habe es nicht
für richtig gehalten, ſich in dem Augenblick von Paris
zu entfernen, wo von der Oppoſition angekündigt
wurde, daß die Kongregationen ſich der Auflöſung
widerſetzen würden. Combes erklärt ſodann die Ge=
rüchte
von angeblichen Meinungsverſchiedenheiten
zwiſchen den Miniſtern oder zwiſchen dieſen und dem
Präſidenten Loubet für unbegründet.
Der Polizeipräſekt hat den in Paris anſäſſigen
Schul= und Prediger=Kongregationen,
darunter den engliſchen Paſſioniſten, die Ablehnung
des Genehmigungsgeſuches bekannt gegeben. Für den
letztgenannten Orden hat ſich die engliſche Botſchaft
wiederholt verwendet. Mehreren Blättern zufolge
hat Miniſter Delcaſſs dem Generalprior der Mariſten
die Verſicherung gegeben, daß ein neues Genehmi=
gungsgeſuch
günſtigere Aufnahme finden würde. Der
Generalprior habe erwidert, er würde den Rat des
Miniſters befolgen. Die Novigen der Kartäuſer ſind
nach England abgereiſt. Die Kartäuſer=Patres ſelbſt
haben noch nicht bekannt gegeben, wohin ſie ſich
wenden werden.
Die belgiſche Kammer beendete am Frei=
tag
die Debatte über die Einwanderung der
franzöſiſchen Kongregationen mit Ableh=
nung
der Tagesordnung Hymans, welche die Regie=
rung
auf die Gefahren hinweiſt, welche für die öffent=
lichen
Einrichtungen und für die private Induſtrie
daraus entſtehen, und mit der Annahme der Tages=
ordnung
Woeſte, welche betont, daß die Fremden ge=
ſchützt
werden müßten.
Das Pariſer Journal des Dsbatsu erklärt
in Betreff der von der Nowoje Wremja' gegen den
Miniſter des Aeußern, Delcaſſs, erhobenen Angriffe,
dieſe ſeien vollſtändig unbegründet und eine unrich=
tige
Behauptung. Die franzöſiſche Diplo=
matie
habe niemals ihre Politik in der Frage der
mazedouiſchen Reformen übertreiben wollen. Es
ſei ein Irrtum, wenn das Organ hervorhebe, daß
ſich Delcaſſs eine überwiegende Rolle beimeſſe. Wir
wären nur überraſcht, fährt das Journal des
Dsbats; fort, wenn Graf Lamsdorff und Graf
Goluchowski die Auffaſſung der Nowoje Wremja
teilten und ſagen ſollten, daß Delcaſſs verſucht habe,
ſie in den Schatten zu ſtellen. Delcaſſs habe noch
jüngſt in der Kammer ausdrücklich einen Unterſchied
gemacht zwiſchen der lediglich franzöſiſchen Ange=
legenheit
Tubini=Lorando, die Frankreich geſtatte,
ſelbſtändig vorzugehen, und der internationalen maze=
doniſchen
Frage, welche nur durch das Einvernehmen
der Mächte gelöſt werden könnte. Die von der
Nowoje Wremja' gegen die franzöſiſche Preſſe ge=
richteten
Vorwürfe ſeien allerdings teilweiſe berech=
tigt
, nur müſſe man auch unterſcheiden und ſich vor
Augen halten, daß 3. B. ein Blatt, das im Aus=

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 3. April.
Niobe.
W.I. Das hätte ſich der Autor des Schwankes
Nioben wohl nicht träumen laſſen, daß ſein Stück ein=
mal
den Rahmen für eine Feſtvorſtellung abgeben würde.
Der Zufall, der oft eine merkwürdige Rolle ſpielt, iſt
ihm dabei günſtig geweſen. Da Se. Königl. Hoheit der
Großherzog heute abend, nach in letzter Stunde getroffenen
Dispoſitionen, zum erſtenmale nach ſeiner Rückkehr das
Hoftheater beſuchte, war dieſes feſtlich beleuchtet; als der
Allerhöchſte Herr die Hofloge betrat, forderte Herr Bei=
geordneter
Dr. Gläſſing die Anweſenden auf, ihrer Freude
über die glückliche Rückkehr unſeres Landesfürſten in
einem dreifachen Hoch auf Se. Königl. Hoheit Ausdruck
gu geben, welcher Aufforderung vom Publikum freudig
entſprochen wurde. Die vom Orcheſter darauf geſpielte
Hymne wurde ſtehend angehört.
Dem Schwanke, der ſeit etwa 6 Jahren hier nicht
mehr gegeben worden iſt, wird durch die nicht ungeſchickte
Einkleidung in die Form eines Traums und den Schluß=
Epilog des Blödſinns Spitze abgebrochen. Geſpielt
wurde das Stück mit vielem Humor und beſtem Gelingen.
Die Rolle der Dreitauſendjährigen wurde von Frl.
Eichelsheimmit köſtlicher, komiſch wirkender Parodie
des hohen Tragödienſtils durchgeführt, während Herr
Conradi den durch die Belebung der marmornen
Niobe in harte Bedrängnis geratenen Ehemann zu einer
auf die Lachmuskeln unwiderſtehlich wirkenden Figur
geſtaltete. Die übrigen für die Darſtellung des amüſanten
Schwankes noch in Frage kommenden Rollen waren
durch die Herren Knispel (Lord,Tomkins, Marlow
(-Corelius Griffinh, und die Damen Frl. Paula
Müller lHettyo), Frl. Denkhauſen lHelenen und
Frau Möbius=Kuhn lFrau Dunn' gut beſetzt.

Vorträge.
Du.Oe. A.-V. In der letzten Monatsverſamm=
lung
der Sekti n Darmſtadt des deutſchen
und öſterreichiſchen Alpenvereins hatte der
von Herrn Sanitätsrat Dr. Fr. Maurer unter Vor=
führung
einer langen Reihe 3. T. ſelöſthergeſtellter,
prächtiger Lichtbilder über ſeine Kaukaſusreiſe gehaltene
Vortrag den großen Saal des alten Turnhauſes am
Woogsplatz mit Zuhörern, worunter ſich auch viele Damen
befanden, dicht gefüllt. Kaukaſien iſt, wenn es auch von
der ſagenhaften Erſcheinung des Prometheus an bis zu
ſeiner in blutigen Kämpfen erfolgten Unterwerfung unter
die ruſſiſche Herrſchaft im Jahre 1865 die menſchliche
Phantaſie reichlich beſchäftigt hat, bei uns doch im All=
gemeinen
nur oberflächlich bekannt. Die Kette des
Kaukaſus mit ihren gehn, die höchſten Alpengipfel über=
ragenden
Spitzen, zieht, nur von zwei Päſſen über=
ſchritten
, von N. W. nach S.O. Elbrüs und Kasbék,
zwiſchen denen ſich die großartigſte Firnregion ausbreitet,
ſind vulkaniſcher Entſtehung. Währens das Gebirge
nach N. ſich nach dem Kuban= und Terek terraſſen=
förmig
aldacht, beſitzt es auf der Südſeite ſteile
und wild gerriſſene Abſäge nach dem Risn und
der Kura mit 1000 m tiefen Schluchten im Dagheſtan.
Hier reichen auch die Gletſcher 400 m tiefer herab als
auf der Nordſeite und ſchroffe Wände erſchweren den
Zugang. An Kühnheit der Form überragt der Uſchba
noch das Matterhorn. An Mineralien und Erzen, iſt
der Kaukaſus reich, doch harren dieſelben noch vielfach
ihrer Erſchließung. Die Vegetation iſt von ungeahnter
Ueppigkeit und Schönheit. Noch in der Höhe von 1500 m
gedeiht die Kirſche. Aber bei der Unzugänglichkeit des
Gebirges ſind die Bewohner arm, ihre Wohnſtätten in
den herrlichen Tälern primitiv. Eine reiche Sammlung
von Bildern entſprach der Manigjaltigkeit der Bewohner

des Landes: Tſcherkeſſen, Tſchetſchenzen, Leſghier, Laſen,
Swaneten, Tuſchinen, Chewſuren, Gruſiner, Kurden und
Oſſeten, Perſer und Tataren zogen in ihren charakte=
riſtiſchen
Erſcheinungen am Auge des Beſchauers vorüber.
Nach der Erſchließung des Landes durch die Ruſſen
ſteht der Kaukaſus heute durch Freſhfield, Merzbacher
und Purtſcheller auch inmitten des alpinen Intereſſes.-
Nach dieſen Darlegungen ging der Redner zur Be=
ſchreibung
, ſeiner, Reiſe, über: Von Jalta und
Kertſch. dem alten Pantikapäum, wo die merk=
würdigen
Grabhügel, die Kurgane, darunter das des
Mithradates beſucht wurden, gings zu Schiff nach Batum,
und Poti am Nion im alten Kolcherland. Inmitten
üppigſter Vegetation auf ſumpfigem Boden liegt die ſagen=
hafte
Hauptſtadt des Aetes, Kutais. Das nachſte Reiſe=
giel
bildete Tiflis an der Kurä, im Hintergrund eines
von ſchneebedeckten Bergen umgebenen Keſſels. Der erſte
Eindruck der Stadt iſt moncton, aber der Beſuch des
Perſer= und Armenierviertels, das Treiben auf der Straße
und Vazar ſowie der Blick vom hochgelegenen Davids=
kloſter
geben eine Fülle reizvoller Vilder mit charakte=
riſtiſchen
Eindrücken. Von Tiflis. wo man ſich in
dem einer geborenen Mainserin gehörenden H0tel
de Londres; guter Aufnahme erfreut, wurde Bakü
am kaspiſchen Meere beſucht. Die Stadt iſt troſt=
lo
5 öde, aber, als Mittelpunkt, der dortigen
Naphthagewinnung von der höchſten Bedentung und
zählt 120000 Einwohner. Die Brunnen auf der Halb=
inſel
Apſcheron, ſowie das alte Heiligtum der Feuer=
anbeter
in Sſurachani fanden eine eingehende Schilde=
rung
. Den Glanzpunkt der Neiſe bildete die Fahrt auf
der Gruſiniſchen Meerſtraße von Tiflis nach Wladikawkäs.
Schon Pompeins hat dieſe Gegond berührt, aber erſt die
Ruſſen haben die das Tal der Kura und des Terek ver=
bindende
, an den Eichängen des Lasber vorbeiführende
und noch immer durch Lawinenſtürse und Eisbrüche ge=

[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädier Tayblatt, Montag, den 6. April 1903.

lande für offiziös gehalten werde, in
tigen Politik nur die Meinung der
Sozialiſten wiedergebe.

der auswär=
exaltierteſten

Nummer 81.

= Liſſabon, 4. April. König Eduard und
König Carlos unternahmen geſtern mittag in Be=
gleitung
des Herzogs von Oporto einen Ausflug nach
ſEintra, von wo ſie gegen Abend hierher zurückkehrten.
Abends empfing König Eduard das diplomatiſche Korps
und eine Abordnung der beiden Kammern, welche
Adreſſen überreichten, in denen der Beſuch des Königs
als ein neuer Beweis der Freundſchaft geprieſen wird,
welche die beiden ſeit fünf Jahrhunderten verbündeten
Völker vereinige. Der König führte in ſeiner Erwide=
rung
aus, er habe wieder einmal die Umriſſe der Torres
de Vedras geſehen, wo die verbündeten Heere Portugals
und Englands Seite an Seite für die Verteidigung des
vortugieſiſchen Vaterlandes gekämpft haben. Der König
fügte hinzu, glücklicherweiſe habe ſich die Lage der Dinge
yeändert. Beide Völker, unterhielten zu ihrem
früheren Gegner die freundſchaftlichſten Be=
ſziehungen
. Das mehrere Jahrhunderte alte Bündnis
ſei von neuem bekräftigt worden. Es habe kein anderes
Endziel als die friedliche Entwickelung der beiden Länder
und ihrer Kolonien. Zum Schluß betonte der König,
wie angenehm er von dem Empfange berührt ſei, den
ihm alle Klaſſen der Bevölkerung bereitet hätten. Aus
Anlaß des Beſuches des Königs Eduard war die Stadt,
feſtlich beleuchtet. Auf dem Tajo wurde ein prachtvolles
Feuerwerk abgebrannt.
Die Tribuna meldet, der König von England werde
am 27. ds. in Neapel landen und am gleichen Tage
nach Rom fahren und am 29. ds. früh nach Oberitalien
weiterreiſen. Bei der Kürze des Aufenthalts in Rom
erſcheine die Möglichkeit eines Beſuches im Vatikan
ausgeſchloſſen. Der König wolle auf ſeiner Reiſe
den König von Italien zum Zeichen ſeiner
Sympathie und Freundſchaft für den König und die
Königin, ſowie Italien begrüßen. Ein offizieller Beſuch
des engliſchen Königspaares komme erſt nach dem
Beſuche des italieniſchen Königspaares in London in
Frage. Wie der Pariſer Korreſpondent der Times
meldet, wird König Eduard von Rom aus über Marſeille
nach Paris kommen und in der engliſchen Botſchaft
abſteigen. Der Aufenthalt des Königs in Paris dürfte
Loder 5 Tage dauern.
Madrid, 4. April. Geſtern abend rotteten ſich
die Studenten vor der Univerſität zuſammen und
verlangten, daß die Flagge auf Halbmaſt gehißt werde.
Der Gouverneur gab hierzu die Erlaubnis. wurde aber
ausgepfiffen. Als er in der Univerſität eintraf, zertrüm=
merte
ein Steinhagel alle Fenſterſcheiben des Gebäudes.
Die Studenten hefteten an den Haupteingang einen
Aufruf. worin ſie Rache für das Blutbad in Salamanca
verlangten, und zogen ſodann Pereatrufe ausſtoßend
nach dem Innern der Stadt, wo es zu zahlreichen Zu=
ſammenſtößen
mit der Poligei kam. Auf beiden Seiten
gab es Verwundete. Ein ſchrecklicher Tumult ſpielte ſich
vor dem Palais des Miniſterpräſidenten Silvela ab, der
ſſich durch einen Hinterhalt retten mußte. Unter Pereat=
rufen
auf Gendarmerie und Regierung wurde mit Steinen
mach ihm geworfen. Eine Infanterie=Abteilung mit
ſcharf geladenen Gewehren bewacht jetzt das Palais des
Miniſterpräſidenten.
1 New=York, 3. April. Der deutſche Botſchafter.
Baron Speck v. Sternburg war heute Ehrengaſt
bei dem Bankett des Bachtklubs Hartfort Connecticut
Der Präſident des Klubs brachte ein Hoch auf Deutſch=
land
aus und ſagte; Wir freuen uns, Deutſchland
ehren zu können, deſſen Wachstum und Fortſchritte
denen Amerikas ſo ähneln, während die Deutſchen unſere
kühnen und fähigen Rivalen in Handel und Induſtrie
Iind. Wir glauben. daß der gegenſeitige Wettbewerb
friedlich und freundſchaftlich iſt und bleiben muß.: Wir
hoffen, daß die Beziehungen zwiſchen Deutſchen und
Amerikanern ſich noch herzlicher geſtalten werden und die
Freundſchaft der beiden Völker feſt und ewig ſein wird.
v. Sternburg dankte und erwiderte das Lob der
deutſchen Armee mit einem Lob der amerikaniſchen
Marine. Er hofſe ebenſalls, daß die Veziehungen der
beiden Länder enger und freundſchaftlicher werden.
Deutſchland verlange nur kair play und guten Willen.
Er hoffe. daß bei allen künftigen kommerziellen und
induſtriellen Kämpfen dieſelbe Liebe zum fair play, wie
bisher, vorherrſche. Er bringe nach dem vom Präſidenten
auf Deutſchland ausgebrachten Toaſt einen ſolchen auf
Amerika aus.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag den Kaiſerlich Ruſſiſchen Miniſterreſidenten
Fürſten Kudaſcheff in Audiens, ſodann zum Vortrag den
Staatsminiſter Rothe, den Juſtizminiſter Dr. Dittmar,
den Finanzminiſter Gnauth, den Geheimen Kabinettsrat
Römheld.

fährdete Straße gebaut. Auf dem Plateau von Gadauͤr
erreicht man die unwirtliche Paßhöhe um am Rieſen
Kasbsk vorbei in die wilde und ſchauerliche Darielſchlucht
hinabzuſteigen. Dann ſchwinden allmählich die Berge
und man erreicht durch eintöniges, fruchtbares Gelände
Wladikawkäs am kaſpiſchen Meer, wo ſich der Reiſende
von ſeinem treuen Führer Ruſtan verabſchiedete. - Der
inhaltsreiche Vortrag fand den lebhafteſten Beifall der
zahlreichen Verſammlung.

Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
- Darmſtadt, ½. April. Die auf den verſtorbenen
Dichter Gottfried Schwab gehaltene Gedüchtnis=
rede
iſt nunmehr im Druck erſchienen und in der Berg=
ſträßerſchen
Hofbuchhandlung für 10 Pfg. zu haben.
Der preußiſche Kultusminiſter hat in einem Erlaß
die Pflege einer guten und leſerlichen Hand=
ſchrift
bei den Schülern allen Leitern und Lehrern
der höheren Lehranſtalten zur beſonderen Pflicht gemacht.
Es heißt u. a. in dieſem Erlaß: Nach den Vahr=
nehmungen
, die hier bei verſchiedenen Anläſſen, beſonders
bei der Durchſicht von Prüfungsarbeiten, gemacht worden
ſind, iſt die bedauerliche Tatſache nicht in Abrede zu
ſtellen, daß zahlreiche Schüler in den höheren Lehr=
anſtalten
mit einer Handſchriſt abgehen, die - offenbar
infolge von Vernachläſſigung während der auf den
oberen Klaſſen zugebrachten Schulzeit - auch bei billigen
Anforderungen viel zu wünſchen übrig läßt. Damit
den Bemühungen der Aufſichtsbehörden um die Pflege
einer guten Handſchrift ein wirkſamerer Erfolg geſichert
werde, als bisher erreicht worden iſt, wird folgendes
beſtimmt: Fortan iſt allgemein, ſowohl in die gewöhn=

Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben
verliehen; das Komturkrens 1. Klaſſe des Verdienſt=
ordens
Philipp; des Grosmütigen dem Generalmajor.
Chales de Beaulieu, ſeither Kommandeur der
25. Feldartillerie=Brigade; das Komturkreug 2. Klaſſe
desſelben Ordens dem Oberſten v. Werder, Chef des
Generalſtabes 18. Armeekorps, ſeither Kommandeur im
1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23; das Nitterkreuz
erſter Klaſſe desſelben Ordens dem Major 3. D. und
Bezirksoffigier beim Landw.=Bez. Mainz, Frhr. vo
Houwald, ſeither Plazmajor der Feſtung Mains.
dem Major Praél im 2. Ober=Elſäſſiſchen Inf=Regt.
Nr. 171, ſeither Hauptmann im 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 117. dem Hauptmann und Lehrer, an der Kriegs=
ſchule
in Danzig v. Schrader, ſeither Vatteriechef im
2. Großh. Heſſ. Feldart.=Regt. Nr. 61, und dem Haupt=
mann
und Komvagniechef im 1. Kurheſſiſchen Inf.=Regt.
Nr. 81 v. Hanſtein, ſeither im 2. Großh. Heſſ. Inf.=
Negt. Nr. 116; das Ritterkreuz 2. Klaſſe desſelben
Ordens dem Oberleutnant, beim Feſtungsgeſängnis
Raſtatt, Girſchner, ſeither im 5. Großh. Heſſ. Inf=
Regt. Nr. 168, und dem Oberleutnant Edler von der
Planitz im Feldart.=Regt. Generalfeldmarſchall Graf
Walderſee (Schlesw.) Nr. 9, ſeither im 1. Großh. Heſſ.
Feldart.=Regt. Nr. 25.
- Ernannt wurde der Oberlehrer an der höheren
Bürgerſchule zu Dieburg Heinrich Geißler zum Ober=
lehrer
an dem Schullehrer=Seminar in Alzey.
Se. K. H. Prinz Heinrich von Preuſeen und
Hohe Familie werden den N. Heſſ. Volksbl. zufolge,
nächſten Mittwoch den 8. April zum Beſuche, am
hieſigen Hof erwartet, um die Oſterfeiertage hier zu
verbringen.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 23 enthält:
1) Geſetz, die Vormerkung ſtreitige in oen Grund=
büchern
der Provinz Rheinheſſen betreffend. 2 Geſetz,
die Entmündigung wegen Verſchwendung oder wegen
Trunkſucht betreffend.
Der Zweiten Kaumer iſt eine Reihe von
Regierungsvorlagen zugegangen, betreffend
die Entwürfe eines Forſtſtrafgeſetzes, eines Feldſtraf=
geſehzes
und eines Geſetzes zur Abänderung des Geſetzes
über das Verfahren in Forſt= und Feldrügeſachen.
1 Militärdienſtachrichten. Frhr. v. Houwald,
Major und Platzmajor in Mainz. mit der geſetzlichen
Penſion zur Dispoſition geſtellt und zum Bezirksoffigier
beim Landw.=Bezirk Mainz. v. Tettenborn Hauptm.
und Komp=Chef im 5. Garderegiment zu Fuß, zum
Platzmajor in Mainz ernannt.
Die Großherzogliche Techniſche Hochſchule
hat auf einſtimmigen Antrag ſämtlicher Abteilungen
durch Beſchluß von Rektor und Großem Senat Seiner
Exzelleng dem Herrn Staatsminiſter Dr. Rothe, ſo=
wie
Seiner, Exzellenz dem, Herrn Finanzminiſter
Dr. Gnauth die Würde, eines Doktor= In=
genieurs
ehrenhalber verliehen in Aner=
kennung
der hohen Verdienſte, die ſich Ihre Exzellengen
durch das erfolgreiche warme Eintreten für die Erweite=
rung
der Hochſchule um die Förderung der techniſchen
Wiſſenſchaften erworben haben.
2 Laut Bürgermeiſterei=Bekanntmachung findet von
heute ab eine beſondere Aufnahme der bei der dem=
nächſtigen
Neichstagswahl Wahlberechtigten ſtatt,
indem für jeden einzelnen Wahlberechtigten eine beſondere
Zählkarte ausgefüllt werden ſoll. Da das Wahlrecht
zum Reichstage weder von einer Steuerzahlung, noch
von einem längeren Aufenthalte am Wahlort abhängig
iſt, ſondern jeder Deutſche das Wahlrecht da auszuüben
befugt iſt, wo er zur Zeit der Wahl ſeinen Wohnſitz hat,
ſo iſt eine derartige Aufnahme das ſicherſte Mittel, um
die zur Zeit hier wohnhaften Reichstagswahlberechtigten
feſtzuſtellen; in unſerer Stadt wird dieſes Verfahren auch
von jeher ausgeübt. Aufgabe der Wahlberechtigten iſt
es nun, den Behörden durch richtige Ausfüllung der
Zählkarten entgegenzukommen. Es iſt dies die erſte
Vorausſetzung, daß der Wahlberechtigte ſeinen Namen
demnächſt auch in der Wählerliſte vorfindet.
= Heute wird die von der Großh. Zentralſtelle für
die Gewerbe unter Mitwirkung des Großh. Haupt=
lehrers
Herrn Anton Huber von der Kunſtgewerbeſchule
in Mainz im hieſigen Gewerbe=Muſeum Neckarſtraße 3)
veranſialtete Patriz Huber=Ausſtellung eröffnet. Die
Zentralſtelle hat hier die hinterlaſſenen künſtleriſchen Ar=
beiten
des leider ſo früh verſtorbenen hochbegabten und
vielſeitigen Künſtlers in Verbindung mit zwei erſtmalig
zur Ausführung gebrachten Zimmereinrichtungen, ſowie
dekorative und kunſtgewerbliche Gegenſtände nach des
Künſtlers Entwürfen, ſoweit ſich ſolche aus der Induſtrie
heranziehen ließen, zu einer chronologiſch geordneten
Ausſtellung vereinigt, die viel des Anregenden und In=
tereſſanten
bietet. Die Ausſtellung, auf die wir noch
zurückkommen werden, bleibt bis zum 20. Mai geöffnet.
Die Ergänzung des heſſiſchen Lehrerſtandes
weiſt in den Jahren 1891 bis 1901 einige bemerkens=
werte
Schwankungen auf. In dieſen elf Jahren wurde
die Zahl der Beſucher der heſſiſchen Seminare von 1891,
die vamals 328 betrug, nicht wieder erreicht. Sie ſank
ſogar einmal auf 283. Söhne von Lehrern befanden ſich
1891 unter den Seminar=Zöglingen 50. Ihre Zahl wurde
ebenfalls nicht mehr erreicht, ging aber 1897 auf 27

zurück. Die Zahl der Nichtheſſen unter den Seminariſten
betrug ſeit 1893 nicht unter 12. Das Seminar zu Fried=
berg
zählte 1896 allein 10 Beſucher aus Frankfurt oder
deſſen näherer Umgebung. Die jungen Leute wählten
das heſſiſche Seminar, weil es gute Verbindung mit
ihrer Heimat hatte und ihnen einen früheren Amts=
antritt
als eine preußiſche Anſtalt ſicherte. Die meiſten
jungen Lehrer, nämlich 100, wurden vom Seminar
ebenfalls 1891 entlaſſen. In den übrigen Jahren bewegte
ſich ihre Zahl zwiſchen 68 und 99. Da die Zahl der
Lehrerſtellen von 1832 bis 1902 von 2423 auf 2858 ge=
ſtiegen
iſt, konnte Heſſen beſonders in den letzten Jahren
ſeinen Bedarf an Lehrkräften nicht ſelbſt decken. Es
mußte von anderen deutſchen Bundesſtaaten die über=
ſchüſſigen
Kräfte als einſtweilig angeſtellte Lehrer über=
nehmen
. Von ihnen wurden ſeit 1898 rund 30 endgültig
angeſtellt. Seit 1901 wurden ſogar aus anderen Bundes=
ſtaaten
einige ältere Lehrer übernommen und ſofort in
Heſſen endgültig angeſtellt. Erſt vom Jahre 1905 ab
dürfte die Zahl der vom Seminar abgehenden Lehrer
wieder 100 überſchreiten, da dann die Doppelklaſſen in
Alzey und Friedberg zur Entlaſſung kommen.
V.V. Unter verhältnismäßig recht günſtigen Be=
dingungen
ermöglicht der Muſik=Verein den Beſuch
der für Karfreitag abend in der Stadtkirche vorgeſehenen
Aufführung der Mathäus=Paſſion, indem er den Preis
der Eintrittskarten für alle Plätze auf 1 Mk. herabgeſetzt
hat. Im Einklang mit den löblichen Wünſchen des
Muſik=Vereins, es möchte der Genuß des gewaltigen
Bachſchen Tonwerkes recht weiten Kreiſen der Bewohner=
ſchaft
zugänglich werden, empfiehlt der Vorſtand des
Vereins für Verbreitung von Volksbildung
dieſes Karfreitag=Konzert aufs wärmſte und verabfolgt
gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte eine größere Anzahl
angekaufter Eintrittskarten zu 50 Pfg. mit
Text und Erläuterung. Abgabe: Dienstag und
Mittwoch 12-2 Uhr Leſehalle, Luiſenſtr. 20.
JG. Wer die vorjährige Aufführung des Paſſions=
oratoriums
von F. Woyrſch in der Johannes=
kirchegehört
hat, wird ſich noch des erhebenden Ein=
druck
erinnern, den der Geſang der Jeſus=Partie durch
Herrn Reinhard gemacht hat. Auch bei der am nächſten
Mittwoch um ½8 Uhr abends in der Johanneskirche
ſtattfindenden Aufführung dieſes, herrlichen Werkes
moderner Kirchenmuſik wird Herr Reinhard wieder dieſe
Solopartie ſingen. Mußte bei der Erſtaufführung im
vorigen Jahre der großen Koſten wegen ein höherer Ein=
trittspreis
erhoben werden, ſo kann diesmal durch niedrige
Eintrittspreiſe der Zweck erreicht werden, den der Kirchen=
geſangverein
bei allen ſeinen Aufführungen im Auge hat,
nämlich edle Kirchenmuſik allen Schichten der Bevölke=
rung
zugänglich zu machen. Die Preiſe ſind daher 30
oder 50 Pf. im Schiff, 1 Mark auf den Emporen. Für
ſolche, die gerne numerierte Pläße haben, ſind einige
Stuhlreihen vor dem Altar, der Platz zu 2 Mark, reſer=
viert
. Näheres in den Annoncen.
9 Auf den Wochenmürkten macht ſich das nahende
Oſterfeſt ſchon bemerkbar. Troßz der eingetretenen kühleren
Witterung fehlt es nicht an den Frühlingsboten, Blumen
aus Vald un: Flur, Waldmeiſter u. dgl. m. Zufuhren
und Verkehr auf den Märkten der letztvergangenen Woche
waren gut, die durchſchnittlichen Preiſe wie folgt: Butter
½. Kg. 1-1,10 M., in Partien 95 Pf. bis 1 M. Cier
5-7 Pf. Handkäſe 4-10 Pf. Schmierkäſe ½ Ltr.
16-18 Pf. Aepfel Kg. 12-15 Pf., Apfelſinen 5-10 Pf.,
alte Kartoffeln der Kumpf 10 Liter) je nach Sorten
50-60 Pf., neue ½ Kg. 12-14 Pf., Radieschen und
kleine Rettige p. Bündel 4-7 Pf., Topf Schnittlauch
18-20 Pf., Meerrettig 10-15 Pf. Sellerte 8-15 Pf.,
Lattigſalat das Körbchen 20 Pf., Feldſalat ½ Kg.
120-130 M. Endivienſalat: Kg. 35-40 Pf., Wirſing
10-12 Pf., Weißkraut 30-35 Pf., hierländiſches Rot=
kraut
12-15 Pf., Holländiſches 30-35 Pf., Schwarz=
wurz
½ Kg. 25 Pf. Blumenkohl 25-30 Pf. Spinat
½. Kg. 20-25 Pf., Roſenkohl! K9. 25-30 Pf., Zwiebeln
½. Kg. 5-6 Pf., Enten 3-4 M. Hahnen 170.250 M.,
Suppenhühner 150- 2.50 M., Tauben 60-70 Pf., Zucht=
tauben
p. Paar 150-6 M. Lapins 90 Pf. bis 120 M.
Zicklein 2-4 M.
Mainz. 3. April. Herr Eiſenbahndirektionspräſident
Breitenbach in Mains iſt zum 20. d. Mts. nach Köln
kommittiert, um die Geſchäfte, des Präſidenten der
Königlichen Eiſenbahndirektion in Köln zu übernehmen.
Mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Präſidenten
der Königlich Preußiſchen und Großherzoglich Heſſiſchen
Eiſenbahndirektion in Mainz iſt von demſelben Tage ab
der Königliche Ober= und Geheime Regierungsrat Herr
von Rabenau z. 3t. in Magdeburg, betraut worden.
Bingen, 3. April. Ein ſchweres Verbrechen
iſt in Sponsheim verübt worden. Am ſpäten Abend
des 1. April wurde in Sponsheim die 72jährige Honorine
Steimer, früher in einem Stift in Würzburg und ſeit
längerer Zeit in Sponsheim als Penſionärin allein
wohnend, im Keller ihres Hauſes tot aufgefunden. Die
Hände waren ihr auf dem Rücken zuſammengeſchnürt,
der Hals feſt mit einer Herrenhalsbinde zuſammen=
gezogen
, an der Stirn trug ſie eine erhebliche Kontuſion.
Als Mörder wurde ein Verwandter, der Getöteten
ermittelt, ein gewiſſer Maguus Anton Detrois, genannt
Toni, geboren am 10. März 1885 zu Montigny, wohn=

lichen. im Laufe des Schuljahres auszuſtellenden Zeug=
niſſe
bis in die Ober=Prima hin als auch in die Reife=
geugniſſe
und in die Zeugniſſe über die beſtandene Schluß=
prüfung
, ein Urteil über die Handſchrift des Schülers
aufzunehmen, dabei auch ausdrücklich zu rügen, falls er
etwa die Neigung zeigt, ſeinen Namen undeutlich
zu ſchreiben. Wo die Vordrucke der Zeugniſſe für dieſes
Urteil keine beſondere Stelle bieten, it es unter Fleiß=
einzittragen
.
Lyon, 3. April. Wagners Rheingold=
wurde
geſtern hier mit großem Erfolg anſgeführt. Der
Bayrenther Sänger Brieſemeiſter ſang den Loge. Zum
erſtenmal beteiligte ſich damit in Südſrankreich ein
dentſcher Sänger in deutſcher Sprache an einer fran=
zöſiſchen
Aufſührung.
Kleines Feuilleton.
- Gäſte willkommeni lieſt man oft unter
Einladungen zu Vereinsverſammlungen. Daraufhin ſind
in letzter Zeit anderwärts gegen verſchiedene Vereins=
vorſigende
gerichtliche Strafverfahren wegen Vergehens
gegen das Vereinsgeſetz eingeleitet worden, weil der
Zuſatz Gäſte willkommen' zum Beſuch ohne jede Be=
ſchränkung
auffordere. Die Aufſichtsbehörden leiteren
aus dieſer Unbeſtimmtheit der Faſſung der Einladung die
Anſchauung her, daß die Verſammlungen dann nicht als
geſchloſſene Vereinsſitzungen. welche nicht unter das
Vereinsneſetz fallen, ſondern als öffentliche Verſamm=
lungen
zu betrachten ſeien, welche bei der Behörde an=
gemeldet
werden müſſen. Es iſt daher ratſam, die Ein=
ladungen
von Gäſten mit einer entſprechend angemeſſenen

Beſchränkung erfolgen zu laſſen.

Einen Aprilſchers hatte ſich in Werder a. H.
der dortige General=Anzeiger' geleiſtet, als er mitteilte,
daß am Mittwoch 6 Uhr ein Teil der Hagenbeck'ſchen
Menagerie mit Sonderzug eintreffen und ſich eine halbe
Stunde aufhalten würde, damit auf dem Güterbahnhof
die Naubtiere gefüttert werden könnten. Das nötige
Fleiſch dazu ſei ſchon gekauft. Der Werder'ſche Bahnhof
ward infolge dieſer Nachricht am frühen Morgen des
1. April von vielen Neugierigen aufgeſucht, die ſpäter mit
langen Geſichtern abzogen. Am Nachmittag desſelben
Tages aber erzählte dann in einer Nachbarſtadt ein
Blatt ſogar ſchon als Talſache, daß am Morgen die
Raubtierfütterung auf dem Werder'ſchen Bahnhof ſtatt=
gefunden
habe, und bemerkte nachdrücklich: Hoch=
intereſſant
war es, dieſem ſeltenen Schauſpiele beizu=
wohnen
. - Auf einen anderen Aprilſcherz fiel die
Wiener Neue Freie Preſſe' herein. Ein Verliner Blatt
hat ſeinen Leſern unter allerlei ausſchmückendem Beiwerk
gemeldet, der Kultusminiſter laſſe im Auftrage des
Kaiſers ein Denkmal des Königs Hammurabi anfertigen,
das im Park von Vabelsberg aufgeſtellt werden ſolle.
Der Verliner Vertreter der Neuen Freien Preſſel und
die Nedaktion dieſes Blattes nahmen die Nachricht für
Ernſt, und ſo iſt dort zu leſen: Man berichtet uns aus
Berlin: Wahrſcheinlich auf Lnregung des Kaiſers
Wilhelm hat der Bildhauer Piretzſchner vom Kultus=
miniſter
den Auftrag bekommen, Entwürfe zu einem
Denkmal des aus Anlaß des Babel=Bibel=Streites viel=
genannten
aſſyhriſchen Königs Hammurabi herzuſtellen.
Profeſſor Delitzſch hat bekanntlich auf ein Dioritrelief
des Rönigs hingewieſen, der unter dem Namen
Amrazhel als Zeitgenoſſe Abrohams im erſten Buche
Moſes erwähnt wird. Aus dieſem Vilde ergeben ſich

[ ][  ][ ]

Nummer 81.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 6. April 1903.

Seite 13.

haft in Sablon bei Metz. Dieſer hatte vor einigen Tagen
die alte Tante beſucht und offenbar Geldunterſtützungen
von ihr erhofft. In ſeiner Erwartung getäuſcht, hat er
dann, wohl um ſem Opfer zu berauben, die Dame vor=
mittags
zwiſchen 10 und 11 Uhr in einem Zimmer des
oberen Stockes durch einen Schlag betäubt, dann
erdroſſelt und ſpäter die Leiche in den Keller geſchleift.
Detrois verließ erſt, nachdem er noch im Hauſe der
Getöteten das Mittageſſen eingenommen hatte, Spons=
heim
gegen 2 Uhr nachmittags. Er iſt vermutlich nicht
im Beſitz von Mitteln und dürfte ſich vorerſt noch im
Hunsrück oder Rheinbayern herumtreiben oder rhein=
abwärts
begeben haben. Der Mörder ſoll Schreiner
ſein und iſt 18 Jahre alt.
Gießen, 3. April. Heute iſt dem Profeſſor Dr.
Biermer die Beleidigungsklage des Dr. Ruhland
zugeſtellt worden. Ruhland verklagte Biermer wegen
ſeiner Streitſchrift: Ruhland, Köhler=Langsdorf u. Co.
vor dem Amtsgericht Berlin.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauztſtadt, 4. April. Der Urlaub
der ſtädtiſchen Arbeiter beſchäftigte geſtern die
Stadtverordnetenverſammlung. Die Mehrheit der Stadt=
väter
war der Anſicht, daß eine Woche Sommerurlaub
für die ſtädtiſchen Arbeiter zu ihrer Erholung und Stärk=
ung
ausreichend ſei. Die Beſiimmung aber, welche Kate=
gorien
von Arbeitern dieſen Urlaub erhalten ſollen, na=
türlich
unter Weiterzahlung des Lohnes, machte man
von der Koſtenfrage abhängig und ließ vom Magiſtrat
eine Berechnung darüber aufſtellen, welche Koſten der
ſtädtiſchen Kaſſe für die Vertretung der Arbeiter während
der Urlaubszeit erwachſen würden. Danach würde die
Urlaubsgewährung an die Arbeiter nach zehnjähriger
Dienſtzeit 52000 Mk. koſten, nach fünfjähriger 82000 Mk.,
nach dreijähriger 107000 Mk. und nach einjähriger
149000 Ml. Der Antragſteller und ſeine Freunde hielten
eine Urlaubsgewährung nach fünfjähriger Dienſtzeit für
angemeſſen. Da der Magiſtrat ſich zu dieſer Frage noch
in keiner Weiſe geäußert hat, einigte man ſich ſchließlich
dahin, die Angelegenheit einem Ausſchuſſe zur Weiter=
beratung
zu überweiſen. Der Beginn des Prozeſſes
gegen die früheren Direktoren der Pommerſchen
Hypothekenbank Schulz und Romeick, iſt auf den
27. April feſtgeſetzt. Er wird mehrere Wochen dauern
und ſich noch umfangreicher geſtalten als der Sanden=
progeß
. Der Bund der Landwirte will in Berlin
eine Verſuchs=Müllerei und =Bäckerei errichten. Die weſt=
preußiſche
Landwirtſchaftskammer hat zu dieſem Zwecke
2500 Mk. bewilligt. DasTageblatt meldet: Gelegent=
lich
einer im Oberlichtſaale der Philharmonie abgehaltenen.
Sitzung der Geſellſchaft vom Roten Kreus ſtürzte ein
Mitglied in den offenen Kellerhals und brach beide Ober=
ſchenkel
, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird.
Kaiſerslautern, 3. April. Die Pfälziſche Preſſe=
meldet
: In einer geſtern abend in Pirmaſens ſtattge=
habten
Verſammlung des Fabrikantenvereins
wurde beſchloſſen, ſämtlichen Arbeitern der dortigen
Schuhfabrik zu kündigen, falls die Zwicker der
Paqusſchen Fabriken die Arbeit nicht bis morgen, Sams=
tag
abend, wieder aufnehmen. Die Maßregel würde ca.
6000 Arbeiter treffen.
Breslau, 3. April. Die Schleſiſche Zeitungu meldet
aus Zabrze: Bis nachmitkags 2 Uhr wurden auf der
Königin Luiſe=Grube von den noch vermißten
14 Mann 6 tot zutage gefördert. Vormittags fuhren der
Berghauptmann Vogel und Geheimer Vergrat Hitrop in
den Inglücksſchacht ein.
Prag, 4. April. Aus dem ganzen Böhmerwald und
dem Nieſengebirge werden anbanernd heflige Schnee=
fälle
und ſtarker Froſt gemeldet. Die Entwickelung
der Saaten und Obſt=Kulturen iſt vollſtändig zum Still=
ſtand
gekommen.
Nom, 4. April. Reichskanzler Graf Bülow hat
geſtern Pompeii beſucht und daſelbſt Ausgeabungen bei=
gewohnt
, wobei unter anderem eine Bronzevaſe aufge=
1
unden wurde.
Cannes, 3. April. Die Königin=Witwe Ca=
rola
von Sachſen beſuchte heute Canies und hat
die Abſicht, ihren Aufenthalt an der Riviera zu ver=
längern
.
Catanig, 3. April. An einigen Orten der Provinz
wurde ein ſtarkes Erdbeben verſpürt, das auch vom
hieſigen ſeismographiſchen Inſicument regiſtriert wurde.

Handel und Verkehr.
G.) Frankfurt a. M. 4. April. Börſenwochen=
bericht
. Ueber den Verlauf unſerer Berichtswoche iſt
wenig befriedigendes zu berichten und die Tendenz blieb
infolge der politiſcher Nachrichten aus Mazedonien eine
ſchwache und reſervierte. Der Wochenſchluß geſtaltete
ſich etwas erholter auf die Beſſerung der Engliſchen
Konſols (bis 91¼ und leichteren Geldſtand ( Privat=
diskonto
, hier und Verlin 2½ pCt). Die Berichte von
der Balkanhalbinſel lauten tatſächlich ſehr ungünſtig,
wie die gemeldete Sprengung der Eiſenbahnbrücke bei
Muſtapha=Paſcha und die Vorgänge in Mitrowitza be=
weiſen
. Schlechten Eindruck machten ferner die Leit=
artikel
ruſſiſcher offiziöſer Blätter, welche die Wirren in

Grundlagen, für ein Porträt, Hammurabis. Das
Denkmal wird vermutlich im Park von Babelsberg
aufgeſtellt werden.
Die beleidigte Jſadora Duncan. Am
letzten Abend, an dem Frl. Duncan am Kar-heater in
Wien auftrat, ereignete ſich eine peinliche Szene. Eine
Anzahl junger Diplomaten, unter denen ſich auch ein
Offigier befand, hatte nach dem L.Au eine Proſgeniums=
loge
genommen. Als der Vorhang in die Höhe ging
und Miß Jſadora in einem ſehr ſpärlichen griechiſchen
Gewändchen erſchien, das die nackten Füße und Beine
bis zu den Knien enthüllte, entfuhr dem Offigier ein:
Pfur Teufel! Das iſt ja ekelhaft Miß Duncan
verſteht genügend deutſch und hat ſehr gute Ohren, ſo
daß ſie die in nächſter Nähe geſprochenen Worte verſtand.
Sie ſtapfte von der Bühne weg und befahl, den Vor=
hang
fallen zu laſſen. Dann verlangte ſie, daß von den
Karltheater=Leuten jemand in die Loge gehe und von
dem Herrn, der ſie beleidigt habe, verlange, daß er das
Theater verlaſſe. Aber die Wiener Theaterleute ließen
ſich auf keine Poiemik mit dem Offigier ein und der
Wunſch Miß Duncans blieb unerfüllt. Es fand ſich
jedoch ein Amerikaner in Jſadoras Ghefolge, der ihr den
Liebesdienſt leiſtete. Der Offigier ſchüttelte aber nur den
Kopf. Er habe einer unangenehmen Empfindung unver=
ſehens
hörbaren Ausdruck verliehen - reuen könne ihn
die Sache nicht, und das Theater werde er nicht verlaſſen.
Die Unterhandlungen dauerten fort und das Ende war,
daß alle Diplomaten oſtentativ das Thegter verließen.
Noch viertelſtöndiger Unte=brechung ſetzte Mißz Duncan
die Vorſtellung fort.

Mazedonien beſprechen und ſehr ſcharf gegen die Be=
mühung
franzöſiſcher Politiker und Journaliſten, in
der magedoniſchen Frage Frankreich in den Vorder=
grund
zu ſetzen, aber Rußland hintenanſtellen zu
wollen, vorgehen. Die, amerikaniſchen Zuſtände
ſind ebenfalls noch ungünſtige, ſowohl auf dem Geld=
markte
als insbeſondere für die Induſtrie. Von New=
Vork wird gemeldet, daß die ſüdlichen Eiſenwerke be=
ſchloſſen
haben, die Eiſenpreiſe um einen Dollar herab=
zuſehen
, womit die Vertreibung der deutſchen Konkurrenz
beabſichtigt iſt, die jetzt ſelbſt im Innern der Vereinigten
Staaten ſich wirkbar zeigt. Die dortige Einfuhr an deut=
ſchem
Roheiſen betrug im Februar d. J. 45000 Tonnen
gegen vorjährige 8000 Tonnen; von Stahlknüppeln 20 900
Tonnen gegen 2000 Tonnen im Vorjahre. Die Börſe,
welche eben ſtark am Montan= und Induſtriemarkt enga=
giert
iſt, wurde im Laufe der Woche etwas ängſtlicher
und in den Kurſen erfolgte eine Reaktion, doch blieb die
Widerſtandskraft dominierend. umſo mehr die Nachricht
von der Emiſſion der 290 Millionen 3proz. Reichsanleihe
auf den 17. April angekündigt wurde und etwas Leben in
den Verkehr brachte. Für diesmal iſt bei der Subſkription
hervorzuheben, daß Zeichner, welche die ihnen zugeteilten
Beträge ſofort in das Reichs= oder Staatsſchuldbuch
eintragen laſſen, eine größere Bevorzugung genießen.
Deutſche Staatsfonds waren durchweg ſehr feſt, während
der internationale Rentenmiarkt, ausgenommen Italiener
und Ungar. Goldrente, eher ſchwächer notieren. 5 proz.
Bulgaren erlitten eine größere Einbuße und ſchließen
9050; ebenſo verkehrten Türkiſche Fonds wieder ſtark
ſchwankend, obwohl man an ein ſchließliches Ergebnis
der ſchwebenden Unifikations=Verhandlungen glaubt.
Auch die bekanntlich ſehr nervöſe Börſe iſt der Anſicht,
daß die beängitigenden Unruhen in Mazedonien und
Albanien auf ihren Herd beſchränkt bleiben.- Mexikaner
ſchließen feſter auf den gut behauxteten Silberpreis lin
New=York 49½ und die Hoffnung, daß der amerikaniſche
Schatzſekretär ſeine Silberkäufe für die Philippinen fort=
ſetzen
werde. - Am Bahnenmarkte ſind beſonders die
Lübeck=Büchener, Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft und
Pfälziſche Vahnengebeſſert: hingegen Prince Henrigeitweiſe
ſchwächer auf Dividendenberichte. - Für Banken ſind
infolge der allgemeinen ſchwachen Tendenz. zumeiſt Ein=
bußen
zu verzeichnen; nur in den 2ktien der Darm=
ſtädter
Bank war regere Frage und bis 143' ſex Divi=
dende
Coupons 1410 ſteigend. Dieſes Inſtitut feierte
am 2. April ſein fünfsigjähriges Jubiläum. Der 2. April
1853 war ein denkwürdiger Tag, denn er bildete einen
Markſtein in der Geſchichte der Entwickelung des Bank=
weſens
in Deutſchland. Der Montanmarkt war zeitweilig
ſehr animiert und wurde zu Gunſten der Hüttenaktien
geltend gemacht, daß die Preiſe das Veſtreben zeigen,
fortwährend zu ſteigen. So haben die Breslauer Eiſen=
großhändler
beſchloſſen, den Preis für oberſchleſiſches
Walzeiſen um 5 Mark per Doppelzentner zu erhöhen;
freilich beeinflußten nachher die amerikaniſchen Nach=
richten
, daß dort, wegen deutſcher Konkurrenz die
Preiſe heruntergeſetzt wurden. - Für Kohlenaktien
blieb die feſte Stimmung vorherrſchend, da man
glaubt. daß die Verhandlungen wegen Verlängerung
des Kohlenſyndikats bereits zum Abſchluſſe gediehen
ſeien und die Abſicht beſtehe auf weitere zehn Jahre ab=
zuſchließen
. Hingegen glaubte man jedoch dieſerhalb
wieder Schwierigkeiten zu begegnen, weil verlautete, daß
der Mülheimer Bergwerksverein eine Fuſion mit den
Gewerkſchaften Neu=Schölerpad & Hobeiſen beabſichtigt,
deren Kuxe ſchon größtenteils in deſſen Beſitz ſind. Die
Gewerkſchaften gehören nämlich nicht zum Kohlenſyndikat,
doch wurden ſpäter dieſe Fuſionsgerüchte wieder demen=
tiert
. Am rheiniſch=weſtfäliſchen Eiſenmarkt, bleibt die
Nachfrage eine unverändert lebhafte; beſonders iſt auch
der inländiſche Bedarf wieder ſtärker hervorgetreten. Necht
feſt lagen Elektrizitätsaktien, die ſämtlich weſentlich profi=
tieren
konnten. Matter ſind namentlich Heſſe= Kupfer=
werke
und Frankfurter Bürgerbräu. Badiſche Anilin und
Sodafabrik ſind auf den vorzüglichen Abſchluß und höhere
Dividende um 10 Proz. geſtiegen, auch Kaliwerke Aſchers=
leben
. Farbwerke Höchſt. Gasmotoren Deutz und Alu=
minium
weſentlich höher. Mexikaniſche Kupons 159
per Peſo.
Vermiſchtes.
Von der Deutſchen Städteausſtellung
1903 in Dresden. Im Gebiete der Ausſtellung
herrſcht jetzt von früh bis abends ein reges Leben und
Hunderte von fleißigen Händen ſind beſchäftigt, die Aus=
ſtellungsbauten
zur Aufnahme der Ausſtellungsgegen=
ſtände
herzurichten und das Ausſtellungsgebiet für die
Ausſtellung vorzubereiten. An der Lennsſtraße fällt zu=
nächſt
die gewaltige Induſtriehalle auf, die zur Aufnahme
der zahlreichen Ausſtellungsobiekte der deutſchen Gewerbe=
treibenden
lin Gruppe Bauweſen und Induſtrie) dienen
ſoll. Daneben werden die Halle für die Sonderausſtel=
lung
rauch= und rußverhütender Feuerungsaulagen und
die Station für drahtloſe Telegraphie (Syſtem Profeſſor
Braun und Siemens & Halske in Berlin) errichtet.
Weiterhin lenken mächtige Erdwälle und Ausſchachtungen
das Auge auf ſich: die Vorbereitungen für die Muſter=
ſtraßenſtrecken
, die dem Ausſtellungsbeſucher einesteils
den Oberbau und die Befeſtigunggarten des Straßen=
körpers
und andernteils alle im Straßenkörper liegenden
Einbauten, wie Schleuſen, Kabel, Baumbewäſſerungsan=
lagen
u. ſ. w. zeigen ſollen. In Verbindung hiermit wer=
den
Hallen errichtet, die zur Unterbringung der das
Straßenbau= und Verkehrsweſen betreffenden Gegenſtände
dienen ſollen. Vor dem öſtlichen Flügel des Ausſtellungs=
palaſtes
an der Stübel=Allee iſt ein größerer Pavillon
entſtanden, in welchem nach Eröffnung der Ausſtellung
zunächſt Vorträge über ſtädtiſche Bauten, Einrichtungen
u. ſ. w. abgehalten werden ſollen und in dem ſpäter die
Sonderausſtellung des Deutſchen Photographenvereins
Aufnahme finden wird. Auf dem zwiſchen dem Aus=
ſtellungsplatz
und dem Votaniſchen Garten gelegenen
Areal befindet ſich die große Maſchinenhalle. Sudlich
von dieſer wird der Pavillon für Gas, Waſſer und
Elektrigität zur Aufnahme der dieſe Gebiete betrefſenden
ſegenſtände der ſtädtiſchen Verwaltungen vorgerichtet.
Daneben befindet ſich dasjenige Areal, das dem Direktor
Engel für ſeinen Feſſelballon und die damit zuſammen=
hängenden
Baulichkeiten überlaſſen worden iſt. Außer=
dem
werden von Ausſtellern zahlreiche kleinere und größere
Pavillons und ſonſtige Ausſtellungsbauten aufgeführt.
Auch in dem eigentlichen Ausſtellungspalaſt, der durch
maſſive Hallen und durch Holzbauten faſt um das
Doppelte ſeines früheren Umfanges vergrößert worden iſt,
wird alles für die vom 1. April ab einzuliefernden Aus=
ſtellungsobiekte
vorbereitet. Die Ausgeſtaltung des großen
Mitteljaales iſt faſt vollendet.

ein Unikum bezeichnet zu werden verdient. Enthält doch
das an 1200 Seiten ſtarke Buch, das mit den Bildniſſen
von Karoline Neuberin, Konrad Eckhoff, Iffland.
Schröder und Ludwig Devrient geſchmückt iſt, eine ge=
naue
, alphabethiſch geordnete Ueberſicht über alle jene
Bühnenkünſtler, die innerhalb des gedachten Zeitraumes
irgend Bedeutung gewonnen haben. Jedem Bühnen=
mitglied
ſind die denkbar eingehendſten biographiſchen
Notizen gewidmet. In der Einleitung gibt der Verfaſſer
einen geſchichtlichen Rückblick auf die Entwicklung des
deutſchen Theaters. Das Buch hat nicht allein für die
Bühnenmitglieder Bedeutung und Wert, es wird auch
alle mit der Bühnenwelt in irgend einer Beziehung
ſtehenden Kreiſe intereſſieren, beſonders die Zeitungs=
redaktionen
, die darin das umfangreichſte biographiſche
Material vorfinden.
- Wiener Model XVI. Jahrgang,. Heft 13.
Ausgabe vom 1. April behandelt im Leitartikel die neuen
modernen Kleiderſtoffe und ſtellt in zahlreichen Abbild=
ungen
ihre Verwendung dar. Das mit vielen Illuſtra=
tionen
geſchmückte Heft iſt für jede Dame ein intereſſantes
Studium. Es berückſichtigt die Anſprüche der eleganten
Modedame ebenſo. wie die der einfachen Frau. Man
unterlaſſe nicht, ſich von der nächſten Buchhandlung, oder
wo ſolche fehlt, direkt vom Verlage ein einzelnes Heft
145 Pfennige) kommen zu laſſen. Abonnenten genießen
den Vorteil, daß ihnen gutpaſſende Schnitte nach per=
ſönlichem
Maßz zu allen Toilettegegenſtänden gegen Erſatz
von 30 Pfennig unter Beifügung des Abonnementſcheines
geliefert werden. Das vorliegende Heft enthält die Bei=
lage
Wiener Kinder=Moder. Der intereſſante Unter=
haltungsteil
berichtet über Kunſt und Literatur.-
Vierteljährlicher Abonnementspreis Mk. 250.
Darmſtadt, 6. April.
Herr Direktor Süß bittet uns mitzuteilen, daß unvor=
hergeſehener
Umſtände halber das 1. Prüſungskon=
zert
im Konſervatorium für Muſik= Mühl=
ſtraße
70) ſtatt heute Montag, den 6. abends, erſt Don=
nerstag
, den 9. nachmittags ab 3 Uhr, ſtattfinden kann.

Literariſches.
E. In Leipzig (Verlag von Naul Oiſch erſchien ſo=
eben
ein großes biographiſche= Lexikon der
deutſchen Bühne im 19. Jahrhundert, welches als

Letzte Nachrichten.
MS. Büttelborn, 4. April. Heute abend kurz vor
11 Uhr, nachdem Herr Stadtverordneter Generalagent
Möſer aus Darmſtadt einen Vortrag über Haftpflicht
in dem dichtbeſetzten Saale Zur Krone gehalten
hatte, ertönte plötzlich eine heftige Detonation, die
Lichter erloſchen und alle verließen in panikartiger Flucht
den Saal. Als man mit Laternen in das Haus ging,
ſtellte es ſich heraus, daß der im Hofe befindliche Ace=
tylen
=Apparat explodiert war. Die Wirkung
der Exploſion war grauenhaft. Die Hinterwand des
Hauſes war herausgeſchlagen, einige Mauern im Innern
vollſtändig eingeriſſen, die Türen im Wirtslokal waren
aus den Angeln gehoben, andere Türen zerſplittert und
ſämtliche Fenſterſcheiben im 1. und 2. Stock sertrümmert.
Durch die Exploſion wurde der Sohn des Wirtes ſchwer
verbrannt. Alle übrigen Anweſenden kamen mit dem
bloßen Schrecken davon, was als ein glücklicher Zufall
bezeichnet werden muß, da um dieſelbe Zeit den Hofraum
niemand betreten hatte.
Berlin, 4. April. Die Ausſtellung Berliner Se=
zeſſion
; wurde heute mittag nach der Eröffnungsrede
des Profeſſors Liebermann durch Oberbürgermieiſter
Schuſtehrus=Charlottenburg mit einem Hoch auf den
Kaiſer eröffnet.
FK. Wiesbaden, 5. April. (Telegr.) Im hieſigen
Reſidenztheater gelangte geſtern das Luſtſpiel
Neukunſt' zur erſten Aufführung. Der Verfaſſer,
Georg Büchner aus Darmſtadt, wurde gehnmal hervor=
gerufen
. Die ernſten ſowohl als auch die heiteren Szenen
waren von durchſchlagender Wirkung.
1 München, 4. April. Wie dieMünch. N. Nachr."
melden. verſchwand ein Briefbeutel, der am 1. April
vom Poſtamt Neuhäuſerſtraße ausgefertigt und für die
Annahmeabteilung des Poſtamts Beyerſtraße beſtimmt
war. Im Beutel befand ſich unter anderem ein Ein=
ſchreibebrief
mit 19000 Mark Inhalt.
( Dresden, 4. April. An die Reiſedes Staats=
miniſters
v. Metzſch zum König Georg nach Gar=
done
werden in verſchiedenen Blättern unzutreffende
Kombinationen geknüpft. Die Reiſe des Miniſters war,
ebenſo wie diejenige des Staatsminiſters Seydewitz, ſchon
vor der Abreiſe des Königs, der diesmal von Beamten
der Regierung nicht begleitet iſt, lediglich zum Zwecke
der Vortragserſtattung über laufende, aber nicht auf=
ſchiebbare
Regierungsgeſchäfte beſtimmt.
W.B. Gleimitz. 5. April. Der Oberſchleſiſche
Wanderer' ſchreibt: In der vergangenen Nacht um
12 Uhr 15 Min. erfolgte im Hildebrandſchachte der
Gotteswegengrube=Antonienhütte', dem Grafen Donners=
marck
gehörig, eine Exploſion, wobei 8 Vergleute
lebensgefährlich verbrannten. Die Verunglückten wurden
ins Lazarett geſchafft. Man nimmt an, daß Spreng=
materialien
unter Tage explodiert ſind. Von den auf
der Königin Luiſe=Grube verunglückten Vergleuten iſt
ein Verletzter im Knappſchaftslazarett geſtorben. Die
Geſamtzahl ſtellt ſich nunmehr auf 20 Tote. Die noch
vermißten 2 Vergleute konnten bisher nicht gefunden
werden.
1 Nom, 4. April. Der engliſche Botſchafter Bertie
benachrichtigte heute den ſtellvertretenden Miniſter des
Aeußern Morin von dem bevorſtehenden Beſuch des
Königs Eduard und teilte ihm mit, der Beſuch
werde offiziellen Charakters ſein.
1 Neapel, 4. April. Der Kronprinz von Sachſen
iſt vormittags aus Palermo hier eingetroffen.
Breſt, 4. April. Miniſterpräſident Combes ver=
hängte
neuerdings die Gehaltsſperre über 28
Pfarrer, weil ſie den Katechismusunterricht in der
bretoniſchen Sprache erteilten. Der Biſchof von Quimper.
erhob gegen die Maßregel Einſpruch und erklärte, daß
ſich die Geiſtlichen auch in Zukunft, wo es nötig ſei, der
bretoniſchen Sprache bedienen würden.
1 Marſeille, 4. April. Der Kapitän eines hier ein=
gelaufenen
Schiffes berichtet, er habe 60 Meilen von der
Juſel Palma entfernt einen ſtarken Lichtſchein mit darauf=
folgender
Exploſion wahrgenommen. Man meint,
daß es ſich um das am vorigen Samstag von hier aus=
gelaufene
Schiff Barbara handelt, das letzten Dienstag
in der Meerenge von Gibraltar ſignaliſiert wurde. Die
Barbara hatte 35 Mann Beſatzung und 6 Paſſagiere
und war nach dem Senegal beſtimmt.
Haag, 4. April. Zweite Kammer. Bei Vera=
tung
der Vorlagen betreffend Ausſtände ſprachen die
Mitglieder aller Parteien, mit Ausnahme der Sozialiſten,
für die vorgeſchlagenen Maßnahmen; es ſei nötig. ſich
einen geordneten Gang der Rechtspflege und der Ver=
kehrsverbindungen
mit dem Auslande zu ſichern und ſich
gegen die das Land terroriſierende Partei zu wenden.
Miniſterpräſident Kupper befürwortet die Vorlagen und
weiſt namentlich auf die Geſahr hin, welche aus den
Ausſtänden, wie jüngſt für den Handel des Landes, im

[ ][  ]

Seite 14.

Falle der Mobiliſation für die Sicherheit entſtehe. Die
Rede wurde mit Beifall und Ziſchen aufgeſommen.
Weiterberatung Dienstag.
1 Kopenhägen, 4. April. Heute vormittag empfing
der Kaifer anläßlich ſeiner Ernennung zum Admiral
eine aus Veriretern aller Dienſtgrade beſtehende Abord=
nung
der däniſchen Marine unter Führung des
Viseadmirals Uldall. Im Verein der deutſchen Reichs=
angehörigen
fand geſtern aͤbend anläßlich der Anweſenheit
des Kaiſers eine Feſtlichkeit ſtatt, zu der auch die deutſchen
Offiziere geladen waren. Um halb 11 Uhr fuhr der
Kaiſer, in Begleitung des däniſchen Kronprinzen. des
Prinzen Waldemar und des Prinzen Albert von Glücks=
burg
nach Röſkilde. Die Ankunft auf dem Bahnhofe
daſelbſt erfolgte um 11½ Uhr vormittagsr Nach feierlichem
Emnpfang durch die Stadtbehörden führ der Kaiſer, der
Admiralsuniform trug. von der Bevölkerung auf das
lebhafteſte begrüßt, mit dem Kronprinzen durch die feſtlich
geſchmückten Straßen nach der Domkirche. Hier wurden der
Raiſer und der Kronprins am Eingange von der Geiſtlichkeit
empfangen. Der Kaiſer begab' ſich nach der Kapelle
Friedrichs V., wo er eine prachtvolle, aus Palmenzweigen
und Blümen gewundene Kranzſpende am Sarge der Ver=
ſtorbenen
Königin Luiſe niederlegte Sodann beſichtigte
der Kaiſer die Vomkirche und die übrigen Kapellen,
namentlich die Denkmäler-über den Königsgräbern,
während die Töne der Orael die Kirche durchbrauſten.
Nach der Rückehr von Röſkilde beſuchte derraiſer
das neue Rathaus. Hier empfingen den Kaiſer Ober=
präſident
Oldenburg und der Erbauer des Rathauſes
Nyrop. Der Kaiſer ſprach letzterem ſeine Bewunderung
über das Geſehene aus. Vom Rathaus begab ſich der
Kaiſer, begleitet vom däniſchen Kronprinzen und vom
Prinzen Waldemar, nach dem Lichtkürhoſpital des
Projeſſors Finſen, wo Finſen und Direktor Hagemann
die Behändlung der Palienten zeigten. Unter den
Patienten befänden ſich mehrere Deutſche, mit denen
der Kaiſer ſich unterhielt. Um 4 Uhr fuhren die Herr=
ſchaften
nach dem Schloß Roſenborg. Der Kaiſer
verſchöb die für heute abend geplante Abreiſe von
hier auf die wiederholte dringende Vitte des Königs um
24 Stunden.
WB. Kobenhagen, 5. April. Der Kaiſer, der
König und die königliche Familie wohnten heute vor=
mittaa
dem Gottesdienſt in der Marmorkirche bei.
W. Kopenhagen, 5. April. Dem deutſchen
Kaiſer wirde heute Mittag die neue für die däniſche
Infanterie in Ausſicht genommene Uniform gezeigt.
Generalmajor Dalberg ſtellte einen Offigier, und zwar
den jüngſten Sohn des vommandierenden Generals
v. Hedenann, und einen Mann vor. Die joppenartige
Aniform beſteht aus grauem, leicht ins rünliche
ſpielenden Zeug mit Klappkragen. Die Chargenabzeichen
werden ähnlich denjenigen der Marine, aber in ſehr
ſchmalen Streifen auf dem Aermel getragen. Hierzu
wird braunes Lederzeug, graues Käppi. Schnürſchuhe
und Gamaſchen getragen. Die Offiziere führen den
Begen um Koppel, an welchem auch die Kartentaſche
und der Revolver angebracht ſind. Bei der Abendtafel
führte der Kaiſer die Königin von England und nahm ſeinen
Platz rechts neben dem König ein. Der König führte die
Kaiſerin=Witwe von Rußlans. welche links von ihm Platz
nahm. Kaiſer Wilhelm, die Königin von England. die
Kaiſerin=Witwe von Rüßland und die königliche Familie
mit Gefolge wohnten am geſtrigen Abend einem Konzert
des Kovenhagener ſtudentiſchen Geſangvereins bei zum
beſten des Denkmals für den verſtorbenen däniſchen
Komponiſten Hartmann. Das Könzert wurde im
Konzertpalais abgehalten, deſſen großer Saal von einem
auserleſenen Publikum gefüllt war.- Beim Eintritt der
höchſten Herrſchaften wurde aus dem Publikum ein
Hoch auf den König. -ſeinen hohen Gaſt und die
Protektorinnen des Konzerts, nämlich die Königin vor
England und die Kaiſerin=Witwe von Rußland. aus=
gebracht
, welches mit einem brauſenden neuſfachen Hoch
beantwortet würde. Das Programm enthielt Kompo=
ſitionen
von Hartmann und fand großen Beifall, auch
bei den höchſten Herrſchaften.- Auf der Hin= und Rück=
fahrt
wurde der Kaiſer vom Publikum ſehr ſympathiſch
begrüßt. Nach zehn Uhr abends begab ſich der Kaiſer
zum König. um daſelbſt den Tee einzunehmenL Hem
Kommandänten von Kopenzagen; Oberſt; Severin.
und dem Kommandanten der Leißdarde, Oberſt Lemvigh.
wurde vom Kaiſer der Rote Adlerorden zweiter Klaſſe
verliehen.
W.B. Belgrad, 5. April. Eine Verſammlung von
Handlungsgehilfen, in der gegen die Verfügung
der Polizeibehörde, daß die Handlungsgehilfen wie alle
anderen Bedienſteten Dienſtbücher bei ſich zu führen
baben, Einſpruch erhoben werden ſollte, wurde poligeilich
aufgelöſt. Nach der Auflöſung der Verſammlung wollten
die Handlungsgehilfen vor dem Miniſterium des Innern
eine Kundgebung veranſtalten, wurden aber von einer
Abteilung Gendarmerie daran verhindert. Es kam zu
einem Zuſammenſtoß mit den Gendarmen, die von den
Waffen Gebrauch machten und eine einige hundert Köpfe
zählende Menge, der ſich etwa 50 Hochſchüler angeſchloſſen
hatten, auseinander trieben: mehrere Perſonen wurden
hierbei verwilndet.
Madrid, 4. April. Säntliche Univerſitäten
Spaniens beſchloſſen, Gedenlfeiern für die in Sala=
maͤnca
getöteten Studenten abzuhalten. Zahlreiche Kränze
wurden von allen Seiten züm Leichenbegängnis der
Studierenden geſchickt, das heute in Salamanca ſtattfand.
Der Präfekt von Salamanca wurde abberufen.
1 Madrid, 4. April. Heute nachmittag veranſtalteten
die Studenten neuerliche Klndgebungen. Sie durch=
zogen
die Straßen unter den Rufen: Es lebe die
Repüblik Nieder mit der Regierung' ünd unter Ab=
ſingung
der Marſeillaiſe und patriötiſcher Lieder. Die
Polizek feuerte mehrmals auf die Menge, unter der ſich
duch Fraͤuen befanden. Ein Mann warf mit Steinen
und Schmutz naͤch der Polizei. Im Verlaufe der Un=
ruhen
wurde eine Frau ſchwer verletzt.
W.B. Madrid, 5. April. Geſtern nachmittag wurde
nach dem Wagen, in dem der kontniandierende General
der Provins ſaß. mit Steinen geworjen, weil man glaubte,
es ſäße ein Miniſter darin. - Die Unruhen wurden
geſtern bis Mitternacht fortgeſetzt. Es kam noch zu ver
einzelten Zuſammenſtößen zwiſchen der Poligei und den
Studenten, wöbei einige Schüſſe fielen. Die Stüdenten
riſſen den Zann eines Neuballes ein und bewaffneten
ſich mit Ziegelſteinen. Die Voligei griff darauf die Stu=
denten
an. Nach den antlichen Feſtſtellungen iſt bei den
Unruhen eine Perſon getötet worden, zahlreiche andere
wurden verleht. Die für geſtern abens einberufenen Ver=
ſammlungen
wurden poliseilich unterſagt.
W.B. Salamanca, 4. April. Heute fand unter
zahlreicher Beteiligung das Begräbnis der bei den
Anruhen getöteten Studenten ſtatt. An der Feier
nahmen Vertreter der Behörden und der RekorLder
Aniverſität teil.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 6. April 1903.

Nummer 81.

W.B. Petersburg, 5. April. Tas Manijeſt des
Kaiſers vom 11. März wurde heute in den Kirchen ver=
leſen
.
WB. Konſtautinopel, 4. Avril. Der Soldat J bra=
him
, welcher den ruſſiſchen Konſul Schtſcherbina ver=
wundete
, wurde vom Kriegsgericht in Mitrowitza zu
15 Jahren Zwangsarbeik vexurteilt.
= Vera, 4. April. Zur Begrüßung des am Sonntag
nachmittag in den Dardanellen eintreffenden deutſchen
Kronprinzen und des Prinzen Eitel Friedrich
fahren die Loreleyz mit dem eutſchen Geſchäftsträger
Frhrn. v. Wangenheim und einigen Herren der Botſchäft
und die türkiſche Jacht Fuat- mit einer türkiſchen
Miſſion unter Turkhan Paſcha heute abend dahin ab.
Die Ankunft in Konſtantinopel erfolgt am Montag
vormittag.
1 Neiv=York, 4. April. Die Regierung der Vereinigten
Staaten teite der deutſchen RRegkerung amtlich
mit, daß vom 1. Juli der Paketpoſtvertrag dahin
abzuändern iſt. daß das Höchſtgewicht vier Pfund oder
vier Pfund ſechs Unzen beträgt.
.Wafhington. 4. April. Bowenſtimmte mehreren
Aenderungen im Wortlaut der Protokolle zu, verhält
ſich jedoch ablehnend gegen das von den Verbundeten
vorgeſchlagene Amendement, ebenſo gegen die Einkügung
einer Klauſel im Artikel 1 der Protokolle. daß das
Haager Schiedsgericht bei der Entſcheidung der Frage
der Vorzugsbehandlung noch auf andere Hilfsguellen
Venezuelas als die feſtgelegten 30 Prozent Zolleingänge
Bedacht nehmen ſoll, welche Quellen zur Deckung der An=
ſprüche
der übrigen Nationen verfügbar ſein köfnen. Milwaukée ¾. April. Präſident Rooſevelt
hielt geſtern eine Rede über die Truſts, bei welcher er
ſagte, die Anſchauungen, die er bereits über dieſe Ange=
legenheit
geäußert; habe, ſeien zum Geſetz gemacht.
Dieſes werde ſicher ehrlich und energiſch ausgefuhrt, ohne
ſich in die geſetzliche zuläſſige Geſchäftstätigkeit Linzumiſchen,
aber auch ohne die Korporatiönen zu ſchonen, die ſich
einer illegalen Handlungsweiſe ſchüldig gemächt haben.
Indeſſen wäre jeder Verſuch. mehr zu erreichen, unpräktiſch.
Es laiſe ſich von der unaufhörlichen Agitation für eine
radikale, extreme Geſetzgebung oder eine Reform mit
Hilfe von Tarifmahnähmen nichts Gutes erwarten.
Man könne das Gedeihen der Truſts beendigen. wenn
man das Gedeihen des Landes untergrabe aͤber dieſer
Preis ſcheine doch zu hoch. Er könnte lediglich tun, waͤs
der letzte Kongreß getan habe, namentlich ſich bemühen.
die Körporationen nicht zu vernichten, ſondern in be=
ſtimmte
Bahnen zu bringen.
uWp. Milwaukee, 4 April. Präſident Rooſevelt
beſuchte am 3. d. M. den hieſigen deutſchen Klub,
er feierlich empfangen wurde. Auf einen vom Vor=
ſigzenden
des Klubs ausgebrachten Trinkſpruch erwiderte
Präſident Rooſevelt mit einer Anſprache, in der er er=
flärte
, es ſei ſein Ziel, den Frieden im Inlande und Aus=
lande
aufrecht zu erhalten.
W.B. Sauto Domingo, 4. April. General Vas=
aues
ſchlug die Aufſtändiſchen nach mehrſtündigem
Gefecht uns ſteht jetzt vor der Hauptſtadt. Er torderte
die Auftändiſchen auf, ſich zu ergeben, widrigenfalls er
mit Gewalt in die Städt dringen werde-
Pering, 4. April. Der Käliſer und die Kaiſerin=
Regentin empfingen geſtern den Prinzen Rup=
precht
und den Prinzen Georg von Bayern.
Der Empfang der Prinzeſſin Rupprecht iſt für den 18.
April in Ausſicht genoͤmmen.

Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Mitteilung.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß meine liebe
Frau, unſere gute Mutter, Schwiegermutter
(6608
und Großmutter
Adeline Marie Schulz
geb. Sohmidt,
heute vormittag 10 Uhr im Alter von 69 Jahren
ſanft entſchlafen iſt.
Im Aamen der lranernden Hinterbliebenen:
Theodor Schulz,
Landgerichtsdirektor i. P.
Darmſtadt, den 4. April 1903.
Die Beerdigung findet Montag, 6. April,
nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehaus, Viktoria=
ſtraße
26, aus ſtatt, die Einſegnung daſelbſt
um 3½ Uhr.

Für die vielen Beweiſe der Teilnahme beim
Tto5r2
Hinſcheiden unſerer unvergeßlichen

Frau Wrich

beſonders
troſtreiche
Dant.

Herrn Pfarrer Zentgraf für ſeine
Grabrede, ſagen unſeren herzlichſten

Die kranernden Hinkerbliebenen.
In deren Namen:
Lorenz Urich.
Eberſtadt, den 3. April 1903.

Krieger=Verein
Darmſtadt.

Colles=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer langjähriges Mitglied
(6599
Herrn Jahob Kalbfleisch
Kreisamtsdiener i. P.
aus dieſem Leben abzurufen.
Die Beerdigung findet Montag. 6. April,
nachmittags 5 Uhr. von Ecke der Erbacher=
und Mühlſtraße aus ſtatt.
Sammlung daſelbſt.
Wir bitten, dem dahingeſchiedenen Kame=
raden
durch recht zahlreiche Beteiligung die
letzte Ehre erweiſen zu wollen.
Der Vorſtand des Kriegervereins
Darmſtadt.

Todes-Anzeige.

Heute verſchied meine
treue Haushälterin

langjährige, gute
(6607

Hargaretha Würzburger
im 77. Lebensjahre.
Höhnke, Oberrossarat.
Darmſtadt, den 3. April 1903.
Die Beerdigung findet Montag. 6. April,

nachmittags ½3 Uhr, von der Friedhofs=
kaͤpelle
aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden unſerer lieben Tante und Groß=
tante
, der Frau
(6600
G. Hersheimer. Wye.
ſagen innigſten Dank.
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 6. April 1903.

Briefkaſten.
JE.W. Die,Branntweinbuchel von Beſſungen
iſt, wie uns mitgeteilt wird, die große hohle mit einer
Bank umgebene Buche, die am Fuße der Ludwigshöhe
ſteht, da. wo der Ludwigsweg auf die Altbogenſchneiſe
ſtößt. Man erzählt lich. daß der Name der Gepflogenhelt
ſeine Entſtehung verdankt, daß Spaziergänger, die nach
der Woche Laſt und Arbeit am Sonntäg einen großen
Waldſpaziergang machen, ſich außer Eßwaren auch eine
Flaſche Branntwein mitnehmen. An dem Eingang in
den Wald, an der Buche. wird der erſte Schlucks ge;
nommen, und beim Rückweg. beim Austritt aus dem
Wald, wird ſich der letzte Schluck aus der Flaſche zu
Gemüte eführt, vorausgeſetzt, daß noch etwas darin it.
Tageskalender.
Hauptprüſung, der Vogelſchen Muſikſchule um 9½ und
24 Uhr im Kaiſerſaal=
Vokträg einer ülteren Krankenſchweſter um 8 Uhr im
Saalbad.
Verſammlung des Magdalenen=Hilfsvereins um
6 Uhr Grafenſtraße 29.
Sitzung der Gr bh. Handelskammer um 6 Uhr Wil=
helminenſlraße
34"
Pärriz Güber=Ausſtellung Neckarſtraße 3: geöffnet
Tvon 10-1 Und 3-5 Uhr.
KorporativsAusſtelkung der Kunſtgenoſſenſchaft
Karlsruhe in der Kunſthalier
Welt=Panorama Göderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Dienstag. 7. April.
Meßplätze=Verſteigerüng um 9 Uhr in der Turn=
hallè
am Woogsplatz.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Zeilharder Ge=
- meindewald: Zuſammenkunjt am Markhaus.

Städtiſche Leſe= und Bücherhalle, Louiſenſtr. 20.
Die Leſehalle iſt geöffnet an Wochentagen von
102 und von 6-, Uhr, Sonntags von 11-1 und
von 3-9 Uhr. Bücherausgabe fidet ſtatt: Diens=
tags
, Donnerstags und Freitags von 10 -12½ und
von 7 9, Uhr; Samstags von 10½-12½ und von
6½- 9½ Uhr.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich fuͤr die Redaktion: Dr. O. Waldaeſiel, für den Inſeratenieil: F ſroſt, ſämtlich in Darmſtadt.